Thema: Ausstellungen: Regeln für einen philatelistischen Wettbewerb anno 2014
DL8AAM Am: 13.06.2014 15:41:11 Gelesen: 5605# 8@  
@ mercurio13 [#3]

Die Frage ist supereinfach zu beantworten, vom Grundansatz natürlich die schwedischen Ganzsachen.

Wie Christoph sehr passend schrieb Die Comicseite dagegen ist etwa so spannend und interessant wie ein Sammelheft zur WM von Hanuta. So etwas kann man vielleicht im Rahmen einer Werbeschau oder Projektwoche in einer Grundschule zeigen (aber mal ernsthaft, hier wäre das eine wirklich gute Idee).

Eine Ausstellungssammlung ist das philatelistische Gegenstück zu einer ganz ordinären Meisterschaft in einem Sportbund, beginnend mit Vereins- über Kreis-, Landes- und Deutschen, bis zu den Weltmeisterschaften. Nichts mehr und nichts weniger. Da sitzen übrigens seit gestern wieder alle vor dem TV, Fußball-WM. Weil es Leistung zu sehen gibt. Welcher sportinteressierte (außenstehender bzw.- nicht teilnehmender) Besucher schaut sich einen Breitensportbewegungs-Event an? Keiner! Das ist bei uns auch so. Die am Thema interessierten kommen, die es nicht interessiert lassen den TV aus. Das sich die Öffentlichkeit für Philateliemeisterschaften weniger als für Fußballweltmeisterschaften interessieren lässt, ist eine andere Geschichte, leider. Das man aber auch nicht ändern kann, in dem man gezackte Comicbücher ausstellt und es als Philatelie-Event verkauft. Gladiatorenkämpfe waren schon immer stärker besucht, als wissenschaftliche Diskussionsrunden.

Da sehe ich lieber eine Aussstellungssammlung zum Thema "Phänomän der arabischen Scheichtümerausgaben der späten 1960er Jahre, Hintergründe, Dokumente und Belege" oder "Mit Federzugentwertungen durch die Geschichte, von kalligraphischen Kunstwerken zum einfachen Kugelschreiber-X, mit besonderen Augenmerk auf moderne, dienstlich gelieferte Kugelschreiber und deren Minen".

Mit besten philatelistischen Grüßen
Thomas
Nichtaussteller, noch nicht?

Aber inzwischen ernsthaft überlegend mal etwas zum Thema "Moderne Inlandsmassenwerbeaussendungen aus aller Welt, von der deutschen INFOPOST-Welle zum zimbabwischen Bulkmail-Eindruck" aufzubauen. Das ist eines meiner Lieblingsgebiete, aber bestimmt sehr publikums- und jurywirksam, hi.

Ich hatte vor einem Jahr mal meine Frau, die absolut nichts mit der Philatelie am Hut hat, uns eher abfällig belächelt und als Altpapiermessis betrachtet - im Gegenzug zu einem leckerem Kobi-Pizza-Abend - zu einer Philaausstellung vor Ort mitnehmen (besser mitschleifen) können. Sie war übrigens die einzige 'schauende' Frau da, plus die üblichen 2-3 netten "Kaffeekochladys". Ich war dann schon lange lange durch, langweilte mich inzwischen beim 3. Kaffee und sie stand noch über eine Stunde vor einer doch sehr textlastigen Sammlung mit Marken und Bedarfsbriefen aus der Frühzeit französischer Kolonien, dabei die - Zitat "totlangweiligen bunten Bilder" - Motivsammlungen sofort links liegenlassend. Gut wir besuchen aber auch gerne Museen. Aber vielleicht wäre das eine mögliche neue Zielgruppe für uns, Typus "Geschichtsmuseenbesucher". Der Comicbuchliebhaber bleibt für sowieso unerreichbar fern (ggf. am Rande einer Comicbuchmesse bzw. besser bei einer Comic-Con wäre ein solches "Exponat" wiederum wirklich etwas sehr interessantes).

Ich habe meine Frau (passionierte Sportschützin, Vorderlader und Unterhebel) aber nun fast soweit (naja, ich arbeite noch dran, vielleicht sind noch 10-15 Pizzaeinladungen nötig), ein kleines Exponat für den (über-über) nächsten Schützenball zusammenzustellen, Thema "FRANKIT-Umschläge aller deutschen Schützenlandesverbände". Zumal unserer örtlicher Briefmarkensammlerverein sich auch in unserem Schützenhaus trifft. Passender Ort, passendes Thema, aber eben KEINE philatelistische Ausstellungssammlung.
 
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