Thema: Schweiz: Preise für Alt-Schweiz zu wertvoll oder zu teuer ?
ziffer-freak Am: 15.06.2014 22:02:41 Gelesen: 9799# 17@  
@ bayern klassisch [#16]

Da ich (im Gegensatz zu dir) den besagten Brief ja nicht kenne, war die Vermutung über dessen Beförderung also lediglich eine Mutmassung. Viel genaueres darüber kannst du aber offensichtlich auch nicht angeben.

Was die Beleidigung (auch Demütigung) durch vorfrankierte Briefe betrifft, ist durchaus erwiesen! Dabei geht es absolut nicht um den Inhalt derer, sondern mehr um die Solvenz der Adressaten! In der Schweiz wurde z.B. vorfrankierte private Korrespondenz mit einem "PP" oder "PD" versehen, amtliche Briefe wurden mancherorts z.B. mit dem Stempel "Armensache" versehen! Zumindest der Briefträger wusste somit also auch gleich über die Vermögens-Verhältnisse Bescheid! (Und damit auch gleich die halbe Nachbarschaft, was von alleine auch das oft fehlende Vertrauen in die Briefträger - zumindest teilweise - erklärte!)

Die anfängliche Skepsis gegenüber der neuen "Franko-Zettelchen" war also verständlicherweise relativ gross! Das galt nicht nur anfänglich (1840) in England, sondern später auch in Genf (1843)! Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dies später auch noch in anderen Staaten der Fall gewesen sein könnte! Aber mit der Verbreitung und Einführung der Marken in immer mehr Staaten manifestierte sich auch definitiv deren Anerkennung.

Vor dem UPU-Vertrag von 1875 herrschte ein ziemliches Wirr-Warr von unzähligen lokalen Postverträgen, Taxen und Währungen, die damit (fast weltweit) abgelöst und extrem vereinfacht wurden.

Als(Straf-)Porto erhob man (in der Schweiz) mal nur die fehlende, dann das Doppelte der fehlenden, und dann wieder nur noch die fehlende Taxe. (Die genauen Zeiträume kann ich nicht benennen, da ich mich damit bisher noch nicht gross auseinandergesetzt habe!)

Um aber wieder auf die frankierten Kantonals-Ausland-Briefe zurückzukommen: Es gibt sie - allerdings nur recht selten! Ich habe gerade ein Angebot für einen Brief von Genf (1847) nach Mainz, frankiert mit Mi. 4, umadressiert nach Homburg, mit vorderseitigen Tax-Vermerken(?) "24" und "26" (scheint mir etwas hoch...!)! Ob daran allerdings alles original ist, muss sich erst noch zeigen! Wenn ja, werde ich mich wohl über mein nächstes Super-Schnäppchen freuen können...!

Lieber Gruss
Andy
 
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