Thema: Low Cost Collection - sinnvoll, hilfreich oder einfach nur verwerflich
Briefmarkentor Am: 18.06.2014 11:49:42 Gelesen: 5362# 15@  
@ Robson [#1]

Hallo Manfred,

hier die berühmte Antwort: Es kommt darauf an.

Will man eine Ausstellungssammlung aufbauen, müssen es nach Aussage von Lars [#14] die Rosinen sein. Auch eine Ländersammlung oder Sammlung im Vordruckalbum sieht mit makellose Marken einfach schöner aus. Betreibst du aber einer Heimatsammlung, forschst oder willst dokumentieren, können die Knochen auch schon mal den entscheidenden Treffer bringen. Oder sind sogar der letzte Nachweis für einen bestimmten Sachverhalt. Auf jeden Fall sollte man die zu schnelle Entsorgung von Material gründlich überdenken.

Gerne bringe ich dir ein konkretes Beispiel. Ich sammle Belege und Postwertzeichen meiner Heimatstadt (knapp 10.000 Einwohner) in Vorpommern aus dem Zeitraum 1944 bis 1952. Von den Dauermarkenserien der OPD Schwerin kann ich die Verwendung einiger Nummern bis heute nicht nachweisen. Auch kam nach Kriegsende statt des Zweikreisstegstempels wieder ein Kreisstegstempel mit Gitterbogen oben und unten ohne Datumswerk zum Einsatz. Ab Mitte Februar 1946 war das Datumswerk dieses Altstempels wieder repariert, ab Ende 1946 stand ein neuer Zweikreisstegstempel zur Verfügung. Würde ich jetzt Marken finden, aus denen sich Nachweise der Verwendung oder Einsatz von Stempeln genau datieren lassen würden, wäre mir der Zustand dieser Marken herzlich egal.

Viele Grüße

Marko
 
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