Thema: Bund- und Berlin Sammlung aus Abo - nicht verkaufbar ?
afs-blau Am: 29.06.2014 02:04:47 Gelesen: 24105# 38@  
Ja, das ist der wiederum Vorteil: Wenn man einen jungen Sammler unterstützen möchte, Briefmarken zu sammeln, würde ich auch den Weg gehen, und ihm für wenig Geld eine reichhaltige Sammlung mit Lücken zu schenken (Geburtstag, Konfirmation etc.), ihn aber auch gleich auf die richtige Sammelweise aufmerksam machen, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden bzw. niedrig zu halten. Mein erster Tipp wäre z.B. Belege aus Tagespost auf Brief zu belassen, was heutzutage recht schwer ist, da sowieso ca. 80 % der Briefpost auf Freistempel etc. frankiert wird; vom Rest, der mit Marken freigemacht ist, fallen nochmal ca. 50% weg, weil die Marken leider in den Briefsortierungsanlagen zerstört/eingerissen werden, egal, ob Freimarken, Sondermarken oder ZM. Man möchte, egal ob Sohn/Tochter, Nachbarsjunge oder Neffe, den jungen Leuten ja auch so viel wie möglich Spaß am Hobby vermitteln.

Ich würde lieber für 50 Euro (z.B. als Geburtstagsgeschenk) anstatt für neue Marken der Deutschen Post einen oder zwei alte ungesichtete Schuhkartons oder verstaubte Alben aus dem Internet z.B. mit Marken aus aller Welt und Deutsches Reich 30er Jahre verschenken; das macht doch viel mehr Spaß meiner Meinung nach, nicht nur des Geldes wegen. Das Stöbern und Entdecken ist für die jungen Leute doch so interessant; und die freuen sich auch, wenn anstatt vieler Marken mit Cent-Wert auch mal eine für 2 oder 5 Euro Michel-Wert bei ist, oder ein heute unbekanntes, vergangenes Land; so etwas regt an - nicht die überteuren Wohlfahrts- und Sportsätze oder Freimarken der Neuausgaben, die teilweise sogar sehr häßlich "künstlerisch" gestaltet sind.

Danach richte ich mich persönlich übrigens auch als Neben-Sammelgebiet "Alle Welt bis ca. 1900": Wenn ich mal vergleiche, was man z.B. für 50 Euro bei der Post an Neuausgaben erhalte und da gegenüberstelle, was man dafür z.B. fürs gleiche Geld für mehrere Lose bei Ebay für klassische und schöne Alle Welt Ausgaben bis 1900 erhalte, bei den billigen, aber schönen damals in den USA gedruckten Werten z.B. aus Südamerika angefangen. Da ist es mir dann auch egal, ob bei einer oder mehreren ein Zahn- oder Schnittfehler vorliegt, sie sind einfach klassisch schön und sammelnswert, auch wenn sie nicht 1a erhalten sind.

Was übrigens auch ein spießiges Manko vieler altbackscher Briefmarkensammler der alten Schule ist: "Eine Marke muß perfekt gezähnt sein" - welch ein Blödsinn, Toleranz ist allmählich mal angesagt ! Perfekt erhalten sind viele sehr alte Stücke z.T. gar nicht bezahl- oder beschaffbar; also habe ich eben schöne 120/130/140 Jahre alte Marken z.B. aus Niederländisch-Indien, Orange -River, Spanien oder Bremen im Album, die man fast als Knochen bezeichnen kann, da kommt aber auf keinen Fall ein Satz mit nigelnagelneuen selbstklebenden Sondermarken mit. Auch "Sammler frankieren philatelistisch" hab ich mittlerweile aufgegeben, erstens wegen o.a. Beschädigungen, zweitens wenn man die Belege bei der Postfiliale abgibt, wo die nette Bedienung erst die Salami oder den Käse anfasst, dann die Briefmarken und einen Tagesstempel raufhaut, ist beim Empfänger noch ein 2ter Briefzentrum-Stempel drauf. Sogar teilweise bei Einschreiben (!), die es sich Aufgrund der verschiedenen zusätzlichen Versendungsformen und Frankierungen eigentlich noch ein wenig lohnt, heutzutage zu sammeln. Deswegen sage ich: Nie wieder Neuware von der Post, älteres oder spezielles hat viel gößeren Reiz, besonders z.B. für den Nachwuchs.
 
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