Thema: Potschta - Stempel auf Briefen, Briefstücken und Marken alle falsch
Kontrollratjunkie Am: 28.07.2014 15:22:53 Gelesen: 288736# 28@  
Der Rundbrief ist in der Tat interessant und gefällig geschrieben. Es werden sehr viele mir noch unbekannte Dokumente abgebildet. Bei einigen Textpassagen schreibt Herr Strobel aber selber, dass man sich nicht ganz sicher sein kann. Und ganz ketzerisch gefragt: Die bisherigen Darstellungen anhand der bislang bekannten Dokumente werden als Fälschungen bezeichnet. Und wer garantiert dafür, das die jetzt, nach fast 70 Jahren ! gezeigten Schriftstücke Originale sind und nicht etwa wiederum ge-/verfälscht ?

Herr Strobel wendet sich explizit gegen die Möglichkeit der Echtheit von gestempelten Potschtas und gegen die bislang geläufige Darstellung eines Schalterverkaufes am 23.06.1945 bis Mittags am Schalter des Postamtes Dresden A 16. Zuletzt wurde m.E. fast nur der Stempel Dresden A 16 Ub. "e" als Bedarfsabstempelung anerkannt. Die Zahl der mit diesem Gerät abgestempelten Belege sind an wenigen Fingern abzuzählen. Über die mißbräuchliche Verwendung des Stempels Dresden A 16 Ub. "bb" ist schon sehr viel geschrieben worden. Dieser Umstand ist schon Jahrzehnte bekannt, nicht erst seit 1995. Niemand hat wohl in den letzten Jahren behauptet, dass dieser Abschlag bedarfsmäßig wäre. Diese Briefe wurden meistens mit den Attributen "nachbeschriftet" und "aus Gefälligkeit entwertet" attestiert. Ob man sich wegen der sprachlichen Feinheiten nun derart echaufffieren muss, sei dahingestellt.

Was ich aber bei der ganzen Diskussion kritisiere ist die Tatsache, dass man offenbar die Gelegenheit nutzen möchte, die Marke an sich und möglicherweise auch das Sammelgebiet in Mißkredit zu bringen. Sollte der letzte Beweis gelingen, dass die Marken tatsächlich nie am Schalter abgegeben wurde, dann handelt es sich um eine unverausgabte Marke und wird entsprechend im Katalog gelistet werden. Auch für solche Marken gibt es viele Beispiele.

Gruß
KJ
 
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