Thema: (?) (66) Oberschlesien - Marken, Prüfer und philatelistische Zukunft
Stefan Am: 03.09.2008 20:38:34 Gelesen: 72699# 13@  
@ cihs [#12]

Sehr schöne Stücke, vor allem die Ortsdrucksache, frankiert mit Dienstmarken. Bisher war mir noch keine derartige Ortsdrucksache bekannt.

Annähernd passend zu deinem Dienstmarkenpaar Nr. D16 II mit Berliner Stempel kommen auch OS-Stempel auf Marken vor, die nicht in dem Gebiet (noch) gültig waren, wo diese zur Frankatur verwendet wurden.

Als mir vorliegendes Beispiel zeige ich 2 Belege der sog. Sommerfeldt-Briefe (Mischfrankaturen Oberschlesien - Deutsches Reich):



und



Am 30.06.1922 stand der Ort Borsigwerk in Oberschlesien kurz vor der Übergabe an das Deutsche Reich Anfang Juli 1922. Der Absender, ein Herr Sommerfeldt aus Gelsenkirchen, verstand es, portogerechte Mischfrankaturen nicht nur aus Oberschlesien sondern auch interessante Sendungen aus anderen Gebieten (Bsp. Allenstein, Danzig, Schleswig, ...) nach Gelsenkirchen bzw. Hameln befördern zu lassen. In diesem Fall liefen die Sendungen als Einschreiben (2RM als Brief zu 20g + 2RM Einschreibegebühr). Am 05.07.1922 kamen die Briefe in Gelsenkirchen an und wurden rückseitig mit einem Ankunftsstempel versehen.

1986 erschien ein interessanter Beitrag über diese Sommerfeldt-Briefe im Rundschreiben 79 der ArGe Oberschlesien, worin die bis dato dem Autor bekannten Briefe aus Oberschlesien abgebildet wurden. Die beiden als Scan gezeigten Stücke sind ebenfalls dabei. Insgesamt wurden an dem 30.06.22 in Borsigwerk mindestens 128 Einschreiben abgefertigt, vorausgesetzt, dass die Einschreibenummern seinerzeit fortlaufend verwendet wurden.

Gruß
Pete
 
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