Thema: Umgang zwischen den Sammlergenerationen
ziffer-freak Am: 29.09.2014 02:16:55 Gelesen: 11110# 20@  
@ Wachauer [#14]

Logisch, dass bei keinem anfangs ein Verein stand. Aber wenn man sein Hobby mit der Zeit ernsthafter und intensiver betreiben wollte, kam man nicht darum herum. Versammlungen, Börsen, Tauschtage und Ausstellungen waren ja schliesslich meist die einzige Möglichkeit, an neues Material und Informationen zu kommen.

Die Innovationen findest du fast ausschliesslich nur ausserhalb der Vereine. Mach die Augen auf! Die "Alten" verabscheuen und verhöhnen solche höchstens. Dazu werden Neulinge, die eigentlich Hilfe gut gebrauchen könnten, gar nicht ernst genommen, übervorteilt und verspottet, anstatt sie an den eigenen Erfahrungen teilhaben zu lassen.

Ein Beispiel aus meinem Umfeld:

"Motiv-Sammler" werden in unserem Verein (dem Philatelisten-Verein Luzern) von den "Herren Philatelisten" ja leider noch immer verpönt und nicht ernst genommen. Da dies auch genauso in umliegenden Vereinen der Fall war, gründete sich die Motivsammler-Gruppe "Luzerner Löwen". Die meisten der rund 40 Mitglieder sind auch in einem Verein, sind selbst aktive Aussteller, und nehmen auch jeweils an den Treffen der Gruppe teil! Alleine am letzten Treffen konnte allen 8 Teilnehmern an der letzten "Stufe II"-Ausstellung zu ihren erfolgreichen Medaillen-Rängen und Ehrenpreisen gratuliert werden.

Anmeldungen für Ausstellungen, sowie Fahrgemeinschaften zu denselben werden jeweils organisiert. Es gibt auch keine Mitgliederbeiträge, für die Treffen stellt uns die Auktionsfirma Rölli kostenlos ihre Räume zur Verfügung (die mittlerweile leider verstorbene Frau des Gründers und seine Tochter - die heutige Inhaberin sind, resp. waren selbst auch aktive "Motivler" und auch an der Gründung der Gruppe mitbeteiligt), die Leiterin der Gruppe und ihr Ehemann organisieren sogar jeweils einen leckeren Imbiss und verschicken auch alle Einladungen auf ihre eigene Rechnung.

Als in mir, erstmals vor ca. 2 Jahren, der Wunsch aufkam meine Sammlung ebenfalls auszustellen, wandte ich mich hilfesuchend an ein paar erfahrene Aussteller unseres Vereines. Keiner war bereit, mir zu helfen, oder mich zu beraten! Die Leiterin der "Luzerner Löwen" bekam dies zufällig einmal mit, und sagte spontan zu mir "Komm zu uns, wir helfen dir!". Daraufhin ging ich erstmals zu einem dieser Treffen. Ich war überwältigt von der Freundlichkeit, mit der ich aufgenommen wurde, obwohl ich ja eigentlich ein "Klassischer" und kein Motiv-Sammler war. Mein Vorhaben musste ich zwar seither leider vorerst zurückstecken, aber ich habe nun vor, nächstes Jahr erstmals auszustellen.

Genauso wie übrigens auch unser Jüngster. Er ist gerade mal 12, und sammelt Panda-Bären. Wir beide können auf die Unterstützung der anderen zählen, damit wir auch unser Ziel erreichen.

DAS sind Innovationen, Gerhard!

Liebe Grüsse
Andy
 
Quelle: www.philaseiten.de
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