Thema: BPP / VP: Angestellte Prüfer oder Einladungen = Interessenkonflikte ?
drmoeller_neuss Am: 29.10.2014 11:25:38 Gelesen: 48170# 4@  
Im Idealfall ist ein Gutachter vollkommen unabhängig. Das setzt aber voraus, dass er von seiner Gutachtertätigkeit leben kann.

Abgesehen von populären Sammelgebieten wie Bund können die meisten Prüfer von ihrer Prüfertätigkeit nicht leben. Nicht wenige zahlen, unter kaufmännischen Gesichtspunkten betrachtet, sogar darauf.

Auf der anderen Seite schadet es der Prüfertätigkeit nicht, wenn ein Prüfer hauptberuflich in der Philatelie tätig ist. Ein Berufsphilatelist hat einfach einen grösseren Materialdurchsatz als jeder Hobbyphilatelist. Das schult zwangsläufig das Auge und kommt auch der Prüfertätigkeit und damit allen Prüfkunden zugute.

Was ich aber erwarte, ist eine möglichst grosse Unabhängigkeit zwischen Hauptberuf und Nebentätigkeit, so gut wie es eben geht. Daher sollen Prüfer keine Geschenke von ihren Kunden annehmen, und ihre Prüfertätigkeit möglichst unabhängig von ihrem Arbeitgeber ausführen. Das fängt mit der Emailadresse an. Vernünftige Emailadressen kann man heutzutage für kleines Geld oder sogar kostenlos bekommen.

Natürlich bleiben Interessenskonflikte, zum Beispiel, wenn sich die Prüfsendungen anhäufen und es zu Wartezeiten kommt. Dann kann man der Versuchung oder dem Druck des Arbeitgebers unterliegen, die Prüfaufträge des eigenen Arbeitgebers bevorzugt zu bearbeiten.
 
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