Thema: BPP / VP: Angestellte Prüfer oder Einladungen = Interessenkonflikte ?
DL8AAM Am: 29.10.2014 17:57:41 Gelesen: 47842# 13@  
Ich sehe das eher anders herum: Ein Auktionshaus, dass einen Prüfer als Angestellten beschäftigt, wird tunlichst darauf achten, dass die Atteste dieses Prüfers "besonders" lupenrein sein werden. Irgendwie geartete Fehlerentscheidungen würden nicht nur auf den Prüfer, sondern sogar auf das gesamte Auktionshaus, zurückfallen.

Gerade aus diesem Grund finde ich es äußerst "gut gelaufen", dass der Prüfer sogar eine Emailadresse seines Arbeitsgebers nutzt. Eben weil diese "Verbämselung" dadurch für jeden öffentlich kommuniziert und nicht heimlich kaschiert wird!

Auch hinsichtlich der inzwischen extremst weit weit überzogenen Compliance-Mode[werbe-]welle - es geht ja schon fast so weit, dass wenn ich beim Kunden die Toilette genutzt habe, ich um die Ausstellung einer Rechnung bitten muss. Was ich hierbei inzwischen erlebt habe, lässt sich teilweise mit dummlächerlichst nicht einmal mehr ansatzweise beschreiben - finde ich es gerade extrem gut, dass der Sachverhalt der angenommenen Esseneinladung aus eigenen Stücken offensiv veröffentlicht wurde. Wie gesagt, gerade dadurch setzt man sich in die Zugzwangposition besonders "gut" und unabhängig agieren zu müssen, ansonsten besteht schnell die Gefahr, dass negatives "Gerede" entsteht. Grundloses Sichhochschaukeln von entsprechenen Meldungen können heute über die Social Networks schnell richtige - aber auch grundlose - Shitstorms auslösen. Dem will jeder so aufgestellte Player sicherlich entgehen.

Für mich ist so eine Meldung , also die beste Werbung für die Dienstleistung dieses Anbieters!

Und auch wenn ein Prüfer möglicherweise eine "Monopolstellung" haben sollte, wird sich schnell die Spreu vom Weizen trennen. Informationen sind heutzutage schneller verbreit- und beschaffbar. Ein Attest kann dann auch "wertlos" sein. Der auf Auktionen kaufende Kunde, der "Geld in die Hand nimmt", ist (sollte) nicht so dumm und uninformiert (sein), wie man schlechthin denken mag. Das ist nicht mehr der einsam vor sich hin agierende "Stille Kämmerchen-Sammler" früherer Zeiten. Fehlatteste fallen sicherlich eher früher als später auf, besonders wenn das gute Stück in 1-2 Jahren über dem nächsten Auktionator wieder auf den Markt kommt. Wenn dann noch die Kombination Prüfer + Auktionshausangestellter bekannt ist, wage ich mir die schlechten "Nachsagen" kaum vorzustellen.

Deshalb, je mehr Prüfer - öffentlich bekannt - auch angestellte Berufsphilatelisten sind, desto besser. Je "wichtiger" deren Arbeitgeber sind, desto besser. Je mehr Esseneinladungen/Flugreisen und Bo...llbesuche etc. - die selbst öffentlich bekannt gemacht werden - angenommen werden, desto besser für den uns (externe) Kunden.

Ich hätte bei den oben genannten Fällen mehr Vertrauen in eine Prüfung, als von einem mir unbekannt vernetzten, "unabhängigen" Privatmann-Prüfer, dem ich eher - aber sicherlich zu 99% grundlos - eine 'ich bin der wichtigste & beste Fachmann auf meinem Gebiet/ich gebe die Richtung vor/ich habe Die Macht'-Großmannsambitionen nachsagen könnte, hi.

Sorry, das war jetzt zwar wirklich ein wenig extrem formuliert.

Wie gesagt, Vernetzungen müssen uns als Kunden gegenüber bekannt gemacht werden, dann habe ich als Kunde die Wahl - auch habe ich so die Möglichkeit das Handeln der Akteure entsprechend zu würdigen und nötigenfalls auch zu reagieren. Nur Heimlichkeiten wären hier schlecht.

Alles OK, alles richtig gemacht, Danke!

Gruß
Thomas
 
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