Thema: (?) (1180) Rohrpostbelege
cartaphilos Am: 13.12.2014 11:22:46 Gelesen: 1026506# 965@  
@ juni-1848 [#964]

Ich sag mal "XYZ" = Frankfurt/Main.

Derartige Stempel gab es Ende der 1930er Jahre bei der postinternen Stadtrohrpost in Frankfurt/Main.

Ähnliche tauchen ab der gleichen Zeit auch auf Telegrammen in Berlin und manchmal auch auf Rohrpost- oder Eilbriefen in Berlin auf ... jedoch ohne Buchstaben vor der Jahreszahl. Dem Thema werde ich mich widmen, wenn der Band zum 3. Reich meines Rohrposthandbuches dran ist.

Doch nun zum eigentlichen Thema:

Meine Eilnachrichtenkarte mit Rohrpostmerkmalen von Berlin stammt vom 28.1.1944 und ist ab Berlin SW 19 über Berlin SW 11 (siehe Leitwegsvermerk) nach Hirschberg an der Saale adressiert. Sie ist also eine Fernkarte, die per Rohrpost aus der Stadt herausbefördert wurde.



Ähnlich verhält es sich mit einer Eilnachrichtenkarte aus Wien vom 11.12.1944, die nach Olmütz adressiert ist und die vorder- und rückseitig das gesamte Wiener Rohrpoststempelprogramm inklusive den Instradierungsvermerk "28" und rückseitig 24 Stunden späterem Stempeldatum vom 12.12.1944 aus Wien 28 aufweist:



Rohrpostbeförderung ja, aber durchaus mit 24 Stunden kriegsbedingter Verweildauer.

Zu unterscheiden von dieser Beförderungsrichtung wären Eilnachrichtenkarten, die aus der Ferne in ein städtisches Rohrpostsystem gepustet wurden. Da wäre die folgende schicke Eilnachrichtenkarte zu nennen, die von einem Tschechen aus Dessau am 30. Mai 1944 an seine Frau in Prag geschickt wurde und die nunmehr am 2.6.1944 in Prag von der potrubna posta befördert wurde, wobei sie natürlich vorderseitig links unten den roten Numeratorstempel der Prager Rohrpost aufgedrückt erhielt.



Danke für die Initiative, so kam ich endlich einmal dazu, meine pneumatischen Eilnachrichtenkarten zu suchen und zu scannen.

PS.: Den Straßennamen in Friedenau habe ich nicht eruieren können. Er schreibt sich auf Sütterlinsch eindeutig "Ober-Arb Damm," ja, das beginnt wirklich mit einem Sütterlin-"A", was da vor "Damm" steht. Hier aber stochere ich auch mit dem Berliner Adressbuch des Jahres 1941 bewaffnet (online in der Landeszentralbibliothek Berlin zu konsultieren) im Nebel.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/552
https://www.philaseiten.de/beitrag/97490