Thema: Philatelistische Bibliotheken vor dem Aus? / Stiftung streicht alle Mittel
Richard Am: 14.12.2014 22:56:07 Gelesen: 40466# 1@  
Auszug aus einem im BDPh Forum veröffentlichten Beitrag des BDPh Präsidenten Uwe Decker

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Uwe Decker (14.12.14) - Auszug - Die Stiftung wurde 1966 von der Deutschen Bundespost und dem BDPh gegründet. Die Erlöse der Zuschlagsmarken sollen dabei für Ausstellungen, Bibliotheken, Literatur, Fälschungsbekämpfung, Forschung, internationaler Kontakte, Jugendphilatelie, etc. verwendet werden. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass der BDPh fünf von zehn Kuratoren bestellt und ebenso gemeinsam mit der Deutschen Post je ein Vorstandsmitglied.

Leider sind die Erträge aus Kapitalanlagen deutlich rückläufig und die Zuschlagserlöse der Ausgabe „Tag der Briefmarke“ ebenfalls. Während meiner kurzen Amtszeit in der Stiftung wurde die finanzielle Situation mit ein paar Stellschrauben bereits um einen hohen fünfstelligen Betrag verbessert, was somit auch das Fördervolumen verbessert. Leider sind die „Altkuratoren“ bei der Stiftung nicht ganz so reformfreudig wie der neue Bundesvorstand beim BDPh (dort reden wir bereits über 80-100.000 Euro alleine für 2014) und haben das Rad teilweise zurückgedreht und z.B. die Sekretärin wieder eingestellt und die Kostensituation damit nicht gerade verbessert. Diese Gehaltskosten schmälern den Überschuss und somit das Fördervolumen für 2015.

Bei den Empfängern der Fördergelder wird noch vor Weihnachten das blanke Entsetzen ausbrechen, wenn die für 2015 beschlossenen Zuwendungen bekannt werden. Alleine beim BDPh macht die Reduzierung gegenüber dem Vorjahr einen sechsstelligen Betrag aus. Damit kein Missverständnis auftritt: Sowohl als Kuratoriumsmitglied, als auch als Vorstandsvorsitzender der Stiftung trage ich die Beschlüsse voll mit. Man kann nur das ausgeben, was unter dem Strich übrig bleibt und nicht über die Verhältnisse leben. Mit einem stringenten Management und Veränderungsbereitschaft könnte das jedoch mehr sein.

Den BDPh trifft das nicht unvorbereitet und der Bundesvorstand hat gestern bei konstruktiven und durchaus kontroversen Diskussionen einen guten Haushalt mit Stiftungsmitteln vorbereitet, bei dem wir voll handlungsfähig sind. Wir freuen uns, diesen dem Verwaltungsrat bei der nächsten Sitzung vorzustellen. Auch wenn unser Reformeifer vielen zu schnell und zu weit geht, führt kein Weg daran vorbei. Dass wir bei einschneidenden Veränderungen auch für Kritik angreifbar sind ist selbstverständlich.

[Hervorhebung durch die Redaktion Philaseiten]
 
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