Thema: Philatelistische Bibliotheken vor dem Aus? / Stiftung streicht alle Mittel
Richard Am: 20.12.2014 09:26:44 Gelesen: 39051# 33@  
@ Marko Haucke [#7]

Naja, wenn sich nur 200 Spender finden, ist der Betrag schnell zusammen. Was geben wir im Jahr für unser Hobby aus? Und wie viele Mitglieder hat dieses Forum?

Hallo Marko,

da bist Du aber sehr optimistisch mit 200 Spendern je 125 Euro jährlich, zumal damit nur eine der Bibliotheken gerettet wird und bei den anderen das Licht ausgehen könnte. Siehe Beitrag [#15]. Wenn im BDPh, den Landesverbänden oder Vereinen nur wenige Euro Beitragserhöhung pro Jahr anstehen, gibt es lange Diskussionen und Austrittsdrohungen ganzer Vereine.

Dieses Forum hat rund 500 in diesem Jahr schreibende Mitglieder von insgesamt fast 4.000, wir sollten aber besser mit der BDPh Mitgliederzahl von rund 38.000 rechnen. Wenn wir mit 57.000 Euro Defizit für alle Bibliotheken kalkulieren, entspräche dies einem Bibliotheks-Soli von 1,50 Euro pro Mitglied und Jahr - nicht wirklich viel.

Für die Grossversender wie Sieger, Borek und Co. dürfte ein jährlicher Zuschuss in fünfstelliger Höhe kein Problem darstellen. Allerdings würde dann in den Foren wieder die Frage nach der Abhängigkeit von diesen Firmen gestellt werden. So wurde, wenn ich mich richtig erinnere, eine Spende von 20.000 Euro zur Finanzierung eines jährliches Philatelistentages von den Mitgliedern des BDPh, das sind weit überwiegend die Landesverbände, auf dem BDPh Bundestag abgelehnt.

@ 8049home [#8]

Wir haben damals auch Fördergelder runtergeschraubt - aber mit drei Jahren Vorlauf!

@ Reinhard Fischer [#9]

Mich irritiert, dass es vorab überhaupt keine Diskussion gegeben hat, wo denn nun gespart werden soll.

Soweit ich mitbekommen habe, macht der aktuelle BDPh-Vorstand zumindest zum Teil den bis 2013 im Amt befindlichen Vorstand für die Finanzprobleme verantwortlich, nicht durch entsprechende Maßnahmen, wie Kürzungen und Erhöhung der Einnahmen, reagiert zu haben und rote Zahlen übergeben zu haben.

Brisant könnte sein, daß Franz-Karl Lindner, der bisherige und nicht wiedergewählte BDPh Vizepräsident, und Dr. Bergmann, der in der Wahl gegen Uwe Decker unterlegene Gegenkandidat des Präsidenten und bisherige Verwaltungsrat-Vorsitzende (eine Art BDPh Aufsichtsrat) jetzt erneut in der Stiftung zusammen mit Uwe Decker den BDPh vertreten.

@ searagusa [#12]

Philatelie in Arztpraxen - nun auch in Bibliotheken, das ganze natürlich kostenfrei !

Ich denke, das macht wirklich Sinn, um an neue Mitglieder und damit höhere Beitragseinnahmen zu kommen. In Wartezimmern der Ärzte und weiterer Berufe ist nun mal teilweise viel Zeit, die dort ausliegenden Zeitschriften zu lesen. Mit einer höheren Druckauflage steigen normalerweise auch die Einnahmen aus den ganz- und doppelseitigen Inseraten der Auktionsfirmen.

@ hajo22 [#31]

Ursächlich dürfte die Niedrigzinsphase, in der wir momentan leben, damit zu tun haben.

Wirtschaft, Konjunktur, Börse und Zinsen waren bis vor zwei Jahren mein Hobby und gleichzeitig mein Beruf. Ich schliesse nicht aus, daß wir noch fünf oder gar zehn Jahre mit Null oder fast Null-Zins Niveau leben müssen. Sogar Negativ-Zinsen sind nicht mehr ausgeschlossen [1]. Zumal auf europäischer Ebene gerade beschlossen wurde, die Konjunktur weiter anzukurbeln, was in der Regel mit niedrigen und fallenden Zinsen verbunden ist.

Schöne Grüsse, Richard

[1] Bislang zahlen nur Firmen- und Privatkunden mit hohen Einlagen in Deutschland negative Zinsen. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Privatkunden mit weniger Geld drankommen - ein einmaliger Vorgang. Quelle: http://www.wiwo.de/politik/europa/strafzins-negative-zinsen-sind-fluch-und-segen/11062248.html
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/7453
https://www.philaseiten.de/beitrag/98122