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Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2898 Beiträge:
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Gernesammler Am: 06.11.2017 16:38:02 Gelesen: 848090# 1099 @  
Hallo Sammlerfreunde,

gestern war der Zufall mit mir unterwegs und ich bekam mehrere Briefe aus der gleichen Korrespondenz, von Herrn Johann Gebhardt aus Fürth nach Passau an Herrn Max Hohenauer. Herr Gebhardt war in Fürth ein Kolonialwarenhändler, was heißt, er verkaufte alles Waren aus Übersee, hauptsächlich Lebensmittel (Caffe, Tee, Tabak und Gewürze später auch Drogerieartikel).

Die Brief datieren vom 16.12.1865 - 23.11.1867, die Briefe von 1865/66 wurden mit einer Bayern Nr.9 als Franco versehen und die Briefe von 1867 mit einer Bayern Nr.15. Beim Brief vom 23.11.1867 ist bei der Marke die obere rechte Ecke gebrochen. Gestempelt sind die Briefe mit geschlossenem sowie offenem Mühlradstempel Nr.145 und Halbkreisstempel von Fürth und Fuerth (Winkler Nr.14), auf der Rückseite der Briefe ist der Ankunftsstempel von Passau (Winkler Nr.13 und Winkler Nr.14).

Zu einem Brief habe ich eine Frage und zwar der Brief vom 16.2.1866 ist als Einschreiben mit einem Chargestempel versehen, wenn dieser so spediert werden sollte müsste der Brief doch eigentlich mit neun Kreuzer frankiert worden sein, es sind aber bloß drei Kreuzer Franko.

Gruß Rainer







 
Magdeburger Am: 06.11.2017 16:50:54 Gelesen: 848084# 1100 @  
@ Gernesammler [#1099]

Hallo Rainer,

die Charge-Gebühr wurde zu dieser Zeit am Schalter "Bar" bezahlt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 06.11.2017 16:52:57 Gelesen: 848083# 1101 @  
@ Gernesammler [#1099]

Hallo Rainer,

das Franko betrug, ob mit, oder ohne Chargé, 3 Kreuzer.

Die Chargégebühr von 6 Kr. wurde bar bezahlt und floß in die Kasse des Postexpeditors, nicht in die Kasse der bayerischen Post!

Erst zum 1.3.1874 war die Chargégebühr (ab 1.1.1868 von 6 auf 7 Kreuzer angehoben) in Marken zu kleben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.11.2017 17:48:11 Gelesen: 848059# 1102 @  
@ Magdeburger [#1100]
@ bayern klassisch [#1101]

Hallo Ulf, hallo Ralph,

vielen Dank für die schnelle Antwort zum Chargebrief, somit sind alle sieben Briefe vom Tisch und abgeheftet.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 06.11.2017 20:01:02 Gelesen: 848027# 1103 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungssache (RS) vom 16.10.1881 vom Bürgermeisteramt Appenhofen an die Königliche ...? in Billigheim.

Das gute Stück ist eine Schulversäumnis-Liste von Juli 1881 mit dem Vermerk "Fehlanzeige". Gestempelt mit Halbkreisstempel von Ingenheim (Winkler 12a ohne Punkt) und Ankunftsstempel von Billigheim, Einkreisstempel steht zwar nicht im Winkler, sollte aber eine Nr.21 sein.

Mit besten Dank an Ralph der mir dieses Stück in Sifi besorgt hat.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.11.2017 20:24:04 Gelesen: 848022# 1104 @  
@ Gernesammler [#1103]

Hallo Rainer,

an die königliche Einnehmerei steht da.

Ich weiß beim besten Willen nicht, was diese beiden Behörden miteinander zu schaffen hatten, aber einen solchen Vordruck hatte ich vorher noch nie gesehen.

Weil ich dort mehrere Briefe im "Bundle" gekauft habe, blieben sie moderat bepreist. Beide Bayernstempel sind nicht häufig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.11.2017 20:11:50 Gelesen: 847777# 1105 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich möchte hier eine Quittung über zwanzig Gulden zeigen, hier sind die Daten vom 1.12.1852 und dem 31.1.1854 enthalten, auch ist der Magistratsstempel von Kempten abgeschlagen.

Gerne würde ich mehr über den Inhalt dieser Quittung erfahren sowie über den Stempel neben dem Namen Braitenberg.

Schon einmal vielen Dank im voraus.

Gruß Rainer


 
bignell Am: 07.11.2017 20:56:33 Gelesen: 847767# 1106 @  
@ Gernesammler [#1105]

Hallo Rainer,

bzgl. Stempel: Leider ziemlich undeutlich, aber ich würde lesen: "Magistrat der k. k. Kreisstadt Botzen".

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 07.11.2017 21:42:15 Gelesen: 847749# 1107 @  
@ Gernesammler [#1105]

Hallo Rainer,

der schöne Beleg datiert vom 31.1.1854 (Jänner in Österreich = Januar bei uns).

Breitenbach war nur der Name des Sekretärs, der das in Bozen geschrieben hatte.

Ein nettes Stück - es ging um ein 500 Gulden Erbe der Base (Tante).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.11.2017 20:15:05 Gelesen: 847111# 1108 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Nachnahmebeleg vom Geissler Kunstverlag aus Nürnberg vom 8.7.1869 über 3 Gulden 30 Kreuzer nach Herdwangen bei Pfullendorf in Baden an das Hauptschulamt.
Es handelte sich hier wohl um mehrere Bilder von Wirbellosen Tieren.

Spediert mit der Fahrpost siehe ovaler Stempel von Nürnberg, sowie Auslagenstempel (Nürnberger Auslage) Halbkreisstempel in rot, verwendet von 1851 bis 1880.

Auslagenstempel auf Nachnahmebelegen sind nicht so oft. Auf der Rückseite ist ein ovaler Stempel für die Postablage Pfullendorf - Herdwangen.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 10.11.2017 20:44:32 Gelesen: 847104# 1109 @  
@ Gernesammler [#1108]

Hallo Rainer,

2 Stempelsondertypen (zu dieser Zeit!) auf einem Brief - hat auch nicht jeder.

Der Absender zahlte 14 / 4 Kreuzer, wobei ich als Briefpostsammler nicht weiß, wie diese Aufteilung genau erfolgte. Sicher weiß unser lieber Magdeburger mehr darüber zu berichten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 11.11.2017 07:00:31 Gelesen: 847028# 1110 @  
Guten Morgen in die Runde,

kurz und knapp: Die 14 Kreuzer stehen für den Fahrposttarif des Briefes (P6 25 - 30 Meilen) und die 4 Kreuzer sind das ProCura (1x Kreuzer je angefangenen Gulden - mindestens 3 Kreuzer) für die Nachnahme von 3 Gulden 30 Kreuzer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 14:00:39 Gelesen: 846711# 1111 @  
Liebe Freunde,

nichts berühmtes, aber nett anzusehen, nicht nur, wenn man die kleinen Ansbacher so liebt, wie ich das tue.



U1 Kuvert vom 30.8.1870 an die Hypotheken & Wechselbank in München, wo das gute Stück am Folgetag ankam.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 12.11.2017 19:46:36 Gelesen: 846633# 1112 @  
Hallo Sammlerfreunde,

eine Vorderseite eines unterfrankierten Briefes vom 30.1.18?? von Bamberg nach Friedrichshau bei Coburg. Da der Brief nur mit einer 3 Kreuzer Marke (Bayern Nr. 2) frankiert war, wurden in Sachsen 2 Groschen nachtaxiert.

Gestempelt mit Mühlradstempel Nr. 20 (1. Verteilung) und Halbkreisstempel von Bamberg (Winkler 13) sowie ein unleserlicher Stempel Typ L2 wo man nur das Datum 31.JAN.18?? (ich glaube nach 18 eine 4 zu erkennen).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 20:32:11 Gelesen: 846621# 1113 @  
@ Gernesammler [#1112]

Hallo Rainer,

ich muss deinen Ausführungen leider ein wenig widersprechen - dein Brief datiert von 1852-56 ausweislich der Marke und der Stempel. Den Taxisstempel kann ich zeitlich nicht deuten.

Der Brief war nicht unterfrankiert, weil sonst die Aufgabepost hätte nachtaxieren müssen und das ist nicht passiert, da Bamberg immer in schwarzer Tinte Notationen ausführte.

Die Rötel-2 bedeuteten 2 Kreuzer Landbestellgeld für die Taxispost, die der Empfänger zu zahlen hatte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 13.11.2017 12:16:58 Gelesen: 846474# 1114 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen ganz besonderen Postschein, wie man ihn nur alle Jubeljahre mal findet:



Lindau, 28.5.1811 für DREY Schreiben an das Kronfiscalat in Memmingen

Hier ist äußerst interessant, dass EIN Absender in Lindau an EINEM Tag DREI Einschreiben an EINEN Empfänger aufgab und sich dafür nur diesen einen Schein ausstellen ließ.

Vorteil Absender: Er zahlte nur EINMAL 4 Kr. Recogebühr!

Nachteil Absender: Er konnte im Falle des Verlustes mehrerer, oder gar aller Briefe auch nur EINMAL 25 Gulden geltend machen.

Aus der gesamten bayerischen Vormarkenzeit kenne ich nur eine Handvoll dieser Postscheine, die gleichzeitig für mehrere Recosendungen ausgefertigt wurden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.11.2017 12:34:16 Gelesen: 846465# 1115 @  
Liebe Freunde,

findet man schon in der Markenzeit kaum einmal Briefe nach Oldenburg, so sind sie in der Vormarkenzeit noch weit seltener. Noch besser ist es dann, einen an seine königliche Hoheit, den Großherzog zeigen zu können.



In Nürnberg schrieb man ein Kuvert am 20.4.1834 an eben diesen, vergaß es jedoch zu verschließen und warf es in die "Boite" = den Briefkasten ein.

Ausweislich der Siegelseite lesen wir: "Offen in der Boite vorgefunden" und sehen, dass das Kuvert amtlich versiegelt wurde.

Es fragt sich, wer einen Brief an einen regierenden deutschen Fürsten ungesiegelt und damit offen bei der Post einwarf. Das musste schon sehr verwundern - umso besser, diesen frühen Nachsiegelungsvermerk mit dem Nürnberger Amtssiegel zeigen zu können. Ich fürchte, auf einen 2. vergleichbaren Brief noch länger warten zu dürfen.

Postalisch fielen 16 Grote an, die die Majestät aber ganz sicher nicht selbst bezahlte, sondern auf Kosten der Staatskasse abstreichen ließ.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 13.11.2017 19:23:54 Gelesen: 846376# 1116 @  
@ bayern klassisch [#1115]

Hallo Ralph,

ein sehr schönes Stück, nach solchen suche ich auch schon, aber das hätte wohl jeder gern in seiner Sammlung.

Bei dem Großherzog von Oldenburg sollte es sich um August I., (1829–1853) handeln, in dieser Zeit war er es der Oldenburg regierte.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 13.11.2017 21:16:04 Gelesen: 846352# 1117 @  
@ Gernesammler [#1116]

Hallo Rainer,

ja, das ist ein Traumbrief, der Realtiät wurde; leider war der Preis auch "traumhaft", aber was solls, das Geld ist heute vergessen und der Brief wird bis an mein Lebensende bei mir bleiben.

Danke fürs Heraussuchen des passenden Regenten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.11.2017 20:14:59 Gelesen: 846008# 1118 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 23.5.1866 aus Augsburg von einem Herrn Weiß mit der Fahrpost spediert nach Bruchsal in Baden an einen Herrn/Firma Löwe und Cie.

Verklebt für das Franko wurden 3 x Bayern Nr.9 und gestempelt mit Mühlradstempel Nr.28 sowie Einkreisstempel mit Zierstücken von Augsburg.

Auf der Rückseite sind zwei Fahrpoststempel der Württembergischen Fahrpost einmal Zug 2 etwas verschmiert und einmal Zug 18, dann noch ein Zweikreisstempel von Bruchsal (Feuser Nr.059) und R2 von Bruchsal (Feuser Nr.456-13) hier nur als Vorphila in rot beschrieben.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 15.11.2017 21:55:10 Gelesen: 845977# 1119 @  
@ Gernesammler [#1118]

Hallo Rainer,

netter Brief - die linke Marke dürfte oben links einen kleinen Plattenfehler zeigen, den ich noch nicht gesehen habe.

Du schreibst hier von Fahrpost - das ist aber falsch; du hast einen Brief-, keinen Fahrpostgegenstand. Nur in Württemberg wurde die Bahnpost damals mit Stempeln ausstaffiert, in denen fahrendes Postamt = Fahrpost steht.

Selbstverständlich hat jede Bahnpost in ganz Europa Brief- und Fahrpostgegenstände befördert. Aber du musst unterscheiden, welche Gegenstände zur Brief-, und welche zur Fahrpost gehörten, weil das 2 völlig unterschiedliche Postdienste waren (wie Handballer und Fußballer, die auch nur den Begriff "Ball" gemeinsam haben).

Zur Briefpost gehörten: Briefe bis 4 Loth, auf Verlangen des Absenders bis 15 Loth, Drucksachen bis 1 Pfund, Briefe mit inliegenden und anhängenden Mustern ohne Wert bis 15 Loth, Zeitungen und Journale unter Band bis 1 Pfund (Kreuzer- oder Streifband), Rückscheine und Laufzettel für Brief- und Fahrpost.

Zur Fahrpost gehörten: Briefe über den o. g. Gewichten, Pakete, Briefe mit Wertangabe, Nachnahmen, Postvorschüsse und die Beförderung von Personen.

Zurück zu deinem Brief: 9 Kreuzer Franko unter 1 Loth über 20 Meilen nach Baden in den Postverein = Briefpost.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.11.2017 19:22:43 Gelesen: 845645# 1120 @  
@ bayern klassisch [#1119]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Richtigstellung meiner Aussage zum Brief, somit konnte ich diesen jetzt ablegen. Habe mich durch den Stempel der Württembergischen Fahrpost verleiten lassen, aber man lernt ja nie aus.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 17.11.2017 19:53:04 Gelesen: 845340# 1121 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Burghausen vom 4.5.18?? als Einschreiben nach Ingolstadt wo der Brief am 6.5. ankam.

Verfasst an eine Ober... Gattin Hochwohlgeboren.

Für das Franko kam eine Bayern Nr.4 II auf den Brief und wurde mit Mühlradstempel Nr.65 (2.Verwendung) und Halbkreistempel von Burghausen (Winkler Nr.11b Verwendung 1854-61)gestempelt, sowie dem Charge Stempel mit darüber stehender Manualnummer 251.

Auf der Rückseite ist der Halbkreisstempel von Ingolstadt (Winkler Nr.12a Verwendung 1859-62).

Nimmt man die Verwendungsdaten der Halbkreisstempel dann kommt man auf eine ca.Zeit in der dieser Brief geschrieben wurde, es wäre dann zwischen 1859 - 1861.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.11.2017 19:58:09 Gelesen: 845337# 1122 @  
@ Gernesammler [#1121]

Hallo Rainer,

netter Brief! Die Empfängerin war "Obersten Gattin", also Ehefrau eines hohen Militärs in Bayern - hat man ja auch nicht jeden Tag.

Von Marke und Stempel würde ich ihn auf 1860-61 datieren, wenn dir das hilft.

Danke fürs Zeigen des schönen Briefes und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.11.2017 19:45:46 Gelesen: 844793# 1123 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus München vom 18.12.1852 von der Firma Guggenheimer nach Landshut spediert an den Herrn Thaddäus Kauffmann.

In dem Rechnungsbrief geht es wohl um Stoff Ballen die in dieser Rechnung zahlbar sind an den Boten Sturm.

Für das Franko wurde eine Bayern 2 verklebt und gestempelt mit Mühlradstempel Nr.217 sowie Zweizeiler L2 von München (Winkler 8a Type IV) sowie dem Ankunftsstempel von Landshut L2 (Winkler 8a, 42 mm) welcher am Folgetag abgeschlagen wurde.

Gruß Rainer




 

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