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Thema: (?) (2877) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2887 Beiträge:
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Gernesammler Am: 05.07.2018 19:58:20 Gelesen: 740899# 1313 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein wie ich finde schöner und sehr attraktiver kleiner Porto Brief vom 25.4.1864 aus Nördlingen von einem Herrn J G Rullmuz nach Nürnberg spediert an Herrn/Firma Zuggy und Fugg. Ob die Namen so richtig geschrieben sind?

Da der Brief nicht frankiert wurde, was 6 Kreuzer gekostet hätte, hatte der Empfänger das Porto über 10 Kreuzer zu zahlen für eine Entfernung von 12-18 Meilen. Gestempelt wurde hier mit Halbkreisstempel von Nördlingen (Winkler Nr.13), auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Nürnberg Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10 Typ II, Durchmesser 24 mm).

Warum der Halbkreisstempel von Nördlingen nochmals auf der Rückseite abgeschlagen wurde entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 05.07.2018 20:19:13 Gelesen: 740886# 1314 @  
@ Gernesammler [#1313]

Hallo Rainer,

ein wahrlich attraktiver Portobrief!

Die Aufgabepost stempelte zuerst hinten, um zu sehen, ob die Datumsumstellung geklappt hatte - es hatte geklappt. Nachdem man das gesehen hatte, stempelte man vorne Aufgabe.

Die Aufgabepost taxierte mit 6 Kreuzer für Portobriefe bis 1 Loth unter 12 Meilen - du kannst mit http://www.luftlinie.org genau nachrechnen, wie weit Aufgabepost von Abgabepost entfernt sind; hier: 80 km (bis 12 Meilen waren ja 90 km).

Die 6 ist sehr schwungvoll geschrieben und könnte optisch eine 10 sein - aber 10 Kreuzer gab es nicht 1864.

Der Empfänger war die Firma Zopfy & Popp in Nürnberg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 06.07.2018 11:53:27 Gelesen: 740727# 1315 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen netten Brief der Versicherungsgesellschaft Thuringia (latinisiert für Thüringen, wer hätte das gedacht?) in München "An den Agenten der Thuringia Herrn Davic Benda in Fürth" vom 30.10.187?.



Der Empfänger trug einen traditionell jüdischen Namen in der Stadt Bayerns, die als Klein - Jerusalem in die Geschichte des 19. Jahrhunderts einging (Frankfurt am Main war dann das Groß - Jerusalem, während das in Palästina damals wohl keine rechte Bedeutung hatte).

Am Folgetag kam er an und wurde Herrn Benda zugestellt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.07.2018 12:34:32 Gelesen: 740722# 1316 @  
Liebe Freunde,

Postkarte aus Augsburg - Bahnhof vom 19.10.1875 an Herrn Director Fried(rich) Bode - kann ich nicht lesen - Haspe Westphalen.



Im Text ging es um die Originialzeichnung zu Thibault´s Apparat Kalk Superphors, wenn ich es recht interpretiere, aber sicher bin ich mit bei der Klaue nicht und nehme Hilfe gerne entgegen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 06.07.2018 17:38:23 Gelesen: 740683# 1317 @  
@ bayern klassisch [#1316]

Hallo Ralph,

vielleicht ist Haus Harkorten [1] gemeint?

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Harkorten
 
bayern klassisch Am: 06.07.2018 17:44:21 Gelesen: 740679# 1318 @  
@ bignell [#1317]

Hallo Adleraugen - Harald,

du hast Recht - da steht Harkorten bei Haspe. Danke fürs Helfen. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.07.2018 19:51:51 Gelesen: 740614# 1319 @  
bayern klassisch Am: 06.07.2018 20:00:03 Gelesen: 740612# 1320 @  
@ Gernesammler [#1319]

Hallo Rainer,

vielen Dank auch an dich - Link funktioniert leider nicht, wie auch bei 90% meiner Links hier, warum auch immer, aber ich denke du hast Recht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Richard Am: 06.07.2018 22:40:13 Gelesen: 740562# 1321 @  
@ Gernesammler [#1319]
@ bayern klassisch [#1320]

https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Harkorten

Als Link einfach nicht den riesig langen Link übernehmen, sondern den kurzen.

Schöne Grüsse, Richard
 
bayern klassisch Am: 07.07.2018 07:05:03 Gelesen: 740253# 1322 @  
@ Richard [#1321]

Hallo Richard,

also immer den Link nehmen, der oben im Feld der Kopfzeile zu sehen ist und nicht im Text von Googles Vorschlägen? Gut, werde das problieren und hoffe, dass es dann alles klappt.

Danke für den Tipp und liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 08.07.2018 10:36:24 Gelesen: 739847# 1323 @  
Liebe Freunde,

frisch rein bekommen - Dienstbrief des Rentamtes (Finanzamtes) Wunsiedel vom 6.3.1862 an das Rentamt Selb, Ankunft dort via Kirchenlamitz (7.3.) am 8.3.1862. Dann retourniert von der Gemeindeverwaltung Spielberg, die inzwischen vom Rentamte Selb wohl eingeschaltet wurde, an das Rentamt Wunsiedel vom 2.6. mit Ankunft am 3.6.1862.



Aber warum sollte ein Dienstbrief ein Vierteljahr brauchen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 09.07.2018 20:12:39 Gelesen: 739235# 1324 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Dürkheim in der Pfalz vom 17.6.18?? vom Bürgermeisteramt Dürkheim nach Offenburg an das Grossherzogliche Badische (hier bedarf es Hilfe).

Da das Jahr nicht klar ist, der Stempel von Dürkheim ein 11b wurde ab 1850 - 66 eingesetzt, der Stempel von Mannheim auf der Rückseite auch ab 1850 und der letzte wohl ein Bahnpoststempel aber ob dieser zur Badischen Eisenbahn gehörte oder wurde der Brief kurzzeitig über Französisches Gebiet bei Strassbourg geleitet, da hoffe ich auf Hilfe.

Für das Porto hatte der Empfänger 18 Kreuzer zu zahlen, wie sich diese dann zusammensetzten, ob diese geteilt wurden werde ich bestimmt erfahren.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.07.2018 20:23:43 Gelesen: 739230# 1325 @  
@ Gernesammler [#1324]

Hallo Rainer,

ausweislich der Stempel datiert dein Brief um 1858-1860, näher kann man es nicht eingrenzen. Aber es war die Postvereinszeit, also standen alle 18 Kreuzer allein Bayern zu.

Über Frankreich lief er nicht - keine DÖPV - Korrespondenz lief je über Frankreich, das hätte sich Frankreich verboten, ohne Geld für den Transit zu bekommen und wer hätte diese Kosten tragen sollen?

Anschrift: Vom Bürgermeisteramte Dürkheim (heute: Bad Dürkheim) An das Großh(erzoglich) Bad(ische) Amtsrevisorat Offenburg, Partheisache.

Luftlinie waren es 111 km, also über 10 bis 20 Meilen, dafür 6 Kreuzer + 3 Kreuzer Portozuschlag je Loth, hier also ein nicht häufiger Brief über 1 bis unter 2 Loth mit Laufweg Grünstadt, Ludwigshafen am Rhein, Mannheim, Karlsruhe, Offenburg.

Glückwunsch - wenn man so einen Brief alle 3 bis 5 Jahre für 30 Euro findet, ist man glücklich!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.07.2018 19:19:06 Gelesen: 738401# 1326 @  
@ bayern klassisch [#1325]

Hallo Ralph,

wie immer herzlichen Dank für die Auflösung des Briefes so konnte ich diesen auch gleich sauber ablegen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 11.07.2018 20:02:13 Gelesen: 737879# 1327 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 26.3.1823 aus Augsburg von den Gebrüdern Guilini nach London an die Friedrich Schultze Compani spediert hier kam der Brief am 7.4.1823 in London zur Ausgabe.

Auf der Rückseite sind im Gebührenbaum 22 Kreuzer als Gesamtfranko vermerkt bis Meeresküste (England war nicht bereit mit Porto belastete Briefe anzunehmen) deshalb bestand Grenzfranko-bzw.Teilfrankozwang. Von diesen 22 Kreuzern gingen 5 Gute Groschen an Preussen als Weiterfranko, auf der Vorderseite wurden von England 8 Pence als Inlandsporto erhoben.

Wofür die 4 und die Rötel 3 stehen kann hoffentlich hier beantwortet werden. Gestempelt mit L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8a mit Punkt, 3x39mm verwendet 1822-29) und einem Franco Stempel in rot den ich Preussen zuweisen möchte verwendet ab 1817 (van der Linden 1417).

Auf der Rückseite ein Einkreisstempel mit Inhalt FPO und Datum.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 11.07.2018 21:11:03 Gelesen: 737858# 1328 @  
@ Gernesammler [#1327]

Hallo Rainer,

Postvertrag Bayern - Preußen vom 1.5.1816: Bayern zahlte Teilfranko bis Küste mit der Leitung via Taxis (aus dem rechtsrheinischen Bayern) a) sein Inlandsfranko von 22 Kreuzer und das Weiterfranko b) von 5 Gutengroschen, die 20 Kreuzern entsprachen.

8 Kreuzer davon gingen an Taxis für den Transit von Aschaffenburg bis Koblenz (intern verrechnet).

Somit kostete der Brief 42 Kreuzer bis Helvoetsluis (NL).

Ab dort mit britischem Schiff nach London zum Foreign Post Office (FPO) und mit 1 Shilling 8 Pence taxiert bis zum Empfänger.

Preußen vergütete von seinen 5 Gutengroschen 4 an die Niederlande weiter, siehe vorne.

Die Ziffer in roter Tinte kann ich nicht zuordnen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Michael D Am: 11.07.2018 21:43:41 Gelesen: 737841# 1329 @  
@ bayern klassisch [#1328]

Lieber Ralph,

eine kleine Korrektur sei erlaubt: Preußen vergütete je einfachem Brief 2 gute Groschen (15 Cent oder 3 Stuiver) an die niederländische Post (Artikel XXXVI, Kap. 2).

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 11.07.2018 21:55:43 Gelesen: 737836# 1330 @  
@ Michael D [#1329]

Lieber Michael,

vielen Dank füs Nachlesen. :-)

Da steht aber eine 4 vorne - die müsste von Preussen notiert worden sein, demnach 2. Gewicht? Bayern und Preussen rechneten ja nach diesem Vertrag in Lothgewichten, die Niederlande aber nicht, oder täusche ich mich da?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Michael D Am: 11.07.2018 22:09:35 Gelesen: 737834# 1331 @  
@ bayern klassisch [#1330]

Lieber Ralph,

ein einfacher Brief durfte "bis zu 1 Loth gleich 15 Gramm" wiegen. Für die 4 habe ich im Moment keine Erklärung.

Preußen notierte aber nicht in schwarzer Tinte!

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 11.07.2018 22:57:56 Gelesen: 737825# 1332 @  
@ Michael D [#1331]

Lieber Michael,

stimmt - immer in roter Tinte - muss morgen mal nachschauen, da ich 2 große Artikel im Rundbrief der ARGE Bayern klassisch [1] geschrieben habe, die sich mit diesen Korrespondenzen (hin und her) auseinandersetzten.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] http://www.arge-bayern.net
 
bayern klassisch Am: 12.07.2018 16:00:36 Gelesen: 737541# 1333 @  
Liebe Freunde,

so, immer gut, seine eigenen Artikel nachlesen zu können, weil man sich nicht alles merken kann.

22 Kreuzer für Bayern, inklusive 8 Kreuzer für den Transit durch Taxis bis Koblenz.

5 Gutegroschen Weiterfranko für Preussen und die Niederlande = 20 Kreuzer.

Die rote Tinte 3 (oder 9?) kann ich nicht interpretieren. Wer fr. 4 in schwarz notiert hat, weiß ich nicht. Sinn ergeben sie meiner Meinung nach nicht.

Mit 1 Shilling 8 Pence war es ein "Packet Letter" - günstiger mit 8 Pence wäre es ein "Ship - Letter" gewesen, aber hier hat ihn ein königliches Schiff über den Ärmelkanal transportiert. So kostete er 1S 8d weil man einen Bogen Papier unterstellte, denn in England taxierte man nicht nach Gewicht, sondern nach der Anzahl der Bögen Papier.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Michael D Am: 12.07.2018 17:16:38 Gelesen: 737508# 1334 @  
@ bayern klassisch [#1333]

Lieber Ralph,

die rote 3 kann doch Sinn machen. 1823 rechnete die Niederlande noch in Stuiver und 3 Stuiver betrug das Weiterfranko von Preußen an die Niederlande.

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 12.07.2018 17:22:42 Gelesen: 737505# 1335 @  
@ Michael D [#1334]

Lieber Michael,

dann hat Preussen diese etwas schräge 3 notiert? Das wäre dann sinnvoll gewesen, auch wenn von 100 Briefe dieser Güte, die ich kenne, keiner diese rote 3 zeigt. Aber es gab alles immer auch ein erstes Mal.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.07.2018 19:22:17 Gelesen: 737460# 1336 @  
@ bayern klassisch [#1333]
@ Michael D [#1334]

Hallo Ralph und Michael,

vielen Dank für die Aufdröselung der Taxierung und dem Laufweg so kann ich den Brief jetzt vernünftig auf eine Seite ziehen.

Beste Grüße aus Berlin
Rainer
 
Gernesammler Am: 12.07.2018 20:13:19 Gelesen: 737370# 1337 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 31.5.1842 aus Monheim vom Königlichen Landgericht nach Nürnberg an das Königliche Land und Stadtgericht.

Gestempelt mit Einkreisstempel von Monheim (Winkler Nr.9) und auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Nürnberg L2 Zweizeiler (Winkler 8a II 46x5 mm).

Gruß Rainer


 

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