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Thema: (?) (2877) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
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bayern klassisch Am: 05.01.2019 13:34:18 Gelesen: 678138# 1469 @  
Liebe Freunde,

vom Papst der bayerischen Plattenfehler gekauft, sich herzlich dafür bedankend, zeige ich ein typisches Damenkuvert, hier an Frau Dr. Opitz in Leipzig, Schulgasse, aus Fürth vom 18.11.1867, Ankunft am Folgetag, mit 3 Exemplaren der Nr. 15, wobei die obere rechte in der rechten oberen Ecke einen deutlichen Plattenfehler aufweist.



Aber deswegen habe ich ihn nicht gekauft, sondern weil natürlich der Herr Opitz zum Doktor promovierte und nicht seine Frau - aber im 19. Jahrhundert (und noch darüber hinaus!) war bei Briefanschriften der Titel des Mannes auch auf die Frau anzuwenden, so dass man hier alles richtig machte, in dem man den "Stand des Empfängers" korrekt notiert hatte.

Jetzt fehlt mir nur noch ein markenfrankierte Brief an eine "Frau Professor ...", dann wäre die Seite komplett.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 07.01.2019 19:34:57 Gelesen: 677548# 1470 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Buchhausen vom 16.10.1881 an das Königlich Bairisch Löbliche Stadt Pfarramt in Wemding und damit man den Laufweg nachvollziehen kann hat der Absender auch gleich mit aufgeschrieben welchen Weg der Brief nehmen soll. Hier war es dann über Landshut, Ingolstadt, Neuburg und Monheim nach Wemding, von Monheim nach Wemding wurde ein Kreuzer Bestellgeld gezahlt.

Auf der Rückseite stehen 9 Kreuzer Franko Gebühr die der Absender zahlte für einen Brief 12-18 Meilen Entfernung und 1/2-1 Loth Gewicht.

Was mir hier etwas unbegreiflich erscheint ist der extra Umweg über Landshut!

Gestempelt mit L1 Einzeiler "Buchhausen R4" (Winkler 3a) ansonsten ist auf der Rückseite noch ein sehr gut erhaltenes Siegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 07.01.2019 20:07:07 Gelesen: 677538# 1471 @  
@ Gernesammler [#1470]

Hallo Rainer,

der Brief stammt aus 1821, nicht aus 1881 - da sähe er ganz anders aus.

Der Laufweg, den ein Mensch bei einem innerbayerischen Brief aufschrieb, war uninteressant - die Postbeamten und Expeditoren hatten die Briefe so zu schicken, wie es die Vorschrift für sie war - egal, was da einer aufgemalt hatte oder nicht.

Mach dir also keinen Kopf über die Sinnvölle oder Sinnlosigkeit dieser Notationen - das hat keinen interessiert und ob es so war, weiß auch keiner.

Es ist aber immer interessant zu sehen, was die verehrliche Kundschaft wollte - manchmal war so ein Laufweg möglich, manchmal war er nicht möglich (weil es solche Postverbindungen gar nicht gab).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.01.2019 20:47:39 Gelesen: 677528# 1472 @  
@ bayern klassisch [#1471]

Hallo Ralph,

nur ein Verschreiber, es sollte 1821 heißen. Das mit der Laufwegserklärung Deinerseits macht Sinn, Danke.

Gruß Rainer
 
GR Am: 07.01.2019 20:50:44 Gelesen: 677525# 1473 @  
@ bayern klassisch [1469]:

Frauen waren erst ab 1903 in Bayern zum Studium zugelassen:

"Der starke Andrang ausländischer Akademikerinnen brachte schließlich die bayerische Landesregierung dazu, ein Gutachten über die Zulassung von Frauen zum regulären Studium einzuholen. In diesem Prozess war es letztlich das positive Votum der Universität Würzburg, das den Ausschlag für die Öffnung der Landesuniversitäten zum Wintersemester 1903/04 gab. In Würzburg gab es damals 1283 Studierende.

Die ersten offiziell zugelassenen Studentinnen in Würzburg waren Grete Ehrenberg, Barbara Heffner und Margarete Räntsch. Räntsch und Ehrenberg kamen aus Berlin und studierten Medizin, Heffner stammte aus Österreich und war für Biologie eingeschrieben." [1]

Auch wenn andere Länder in Deutschland früher das Studium für Frauen ermöglichten, könnte allenfalls eine in der Schweiz oder Österreich promovierte "Fr. Dr." als direkte "echte" Dr.-Adressatin möglich sein. Falls mir eine "Frau Professor" über den Weg läuft, melde ich mich bei Dir. :-)

Politische und soziale Geschichte an Hand von Briefen finde ich immer spannend. Danke fürs Zeigen, lieber Ralph.

Beste Grüsse
Gerhard

[1] zitiert nach: https://www.wuerzburgerleben.de/2013/09/18/110-jahre-studium-fuer-frauen-in-bayern/
 
bayern klassisch Am: 08.01.2019 06:19:32 Gelesen: 677417# 1474 @  
@ GR [#1473]

Lieber Gerhard,

ich danke dir - in meiner Familie gab es auch talentierte Damen, die hätten studieren und Dr. oder Prof. werden können, aber das ging im 19. Jahrhundert halt nicht und so waren sie dazu verdammt, Hausfrau zu werden, statt eine wissenschaftliche Karriere hinzulegen, was allein Privileg der Männer war. Schade!

Ja, es wäre schön, mal einen Brief an eine solchermaßen talentierte Hausfrau zu finden, deren Gatte Professor war - und das, obwohl vielleicht sie mehr "drauf" hatte, als der Göttergatte, wer weiß?

Sehr nett von dir, da mal Ausschau zu halten - eingehend oder ausgehend ist egal, Hauptsache es hat eine bayerische Relevanz.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
jmh67 Am: 08.01.2019 08:48:51 Gelesen: 677394# 1475 @  
@ Gernesammler [#1438]

Späte Antwort, ich weiß, aber vielleicht doch von Interesse:

"ill" ist hier die Abkürzung für "illustris" oder eine seiner Formen, was soviel wie "leuchtend" oder "erleuchtet" (wie "Leuchte der Wissenschaft") oder "berühmt" bedeutet und manchmal auch als lateinische Form von "erlaucht" gebraucht wurde.

"Reverendissimo" bedeutet soviel wie "Dem verehrungswürdigsten", also wurde der Abt sinngemäß als verehrungs- und hochwürdigster Herr angeschrieben.

-jmh
 
bayern klassisch Am: 08.01.2019 15:49:49 Gelesen: 677326# 1476 @  
@ jmh67 [#1475]

Vielen Dank auch von mir - du solltest häufiger in Threads mit alten Briefen schauen bei deinen Kenntnissen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.01.2019 19:15:43 Gelesen: 677268# 1477 @  
@ jmh67 [#1475]

Da kann ich mich Ralph nur anschließen, vielen Dank für die aufschlußreichen Erläuterungen zu den Abkürzungen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 09.01.2019 20:08:48 Gelesen: 677031# 1478 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 3.10.1861 aus Hof von Carl Wiessmath nach Leipzig "Hotel de Pologne" an Herrn Gebhardt & Herth, dieser war jedoch bei Ankunft des Briefes bereits abgereist und dieser wurde nachgesendet nach Frauenmühle bei Kohlfurt mit dem kleinen Hinweis "verte" (Wende).

Frankiert mit einer Bayern 4 II zu 6 Kreuzer wurde der Brief wie gewünscht nach Leipzig spediert, da dieser ab nach Frauenmühle nachgesendet werden musste wurden nochmals 3 Groschen fällig die dann der Empfänger zahlte.

Gestempelt mit L2 Zweizeiler HOF BE (Winkler 8a, ohne Jahr) und dem Mühlradstempel 211 für Hof.

Auf der Rückseite sind zwei Ausgabestempel vom 7.10. einmal ein Einkreisstempel N1 und ein Zweikreisstempel, wo in der Mitte der Tag als Römische Ziffer steht. Sowie einem Ra3 Rahmenstempel vom Post Speditions Büro IV Görlitz-Kohlfurt vom 6.10.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 17.01.2019 16:16:39 Gelesen: 675080# 1479 @  
Liebe Freunde,

Erlangen 31.8.1820 als Frankobrief mit 9 Kreuzern siegelseitiger Frankatur nach Ansbach. Der Absender vermerkte korrekt "frei gegen Postschein", wünschte also die Recommandation.



Nun wurde aber der Ortsstempel in Schwarz, ein Chargé - Stempel aber in rot abgeschlagen, was sicher eine gewünsche, auffällige Maßnahme war.

Dazu kam aber dann noch die Chargé - Eingangsstempelung von Ansbach ebenfalls in Rot, so dass wir hier 2 verschiedene rote Chargéstempel auf einem Brief sehen und das ist sicher außergewöhnlich.

Dass er ein bisserl teuer wurde, ist bei seinem Anblick aber schnell vergessen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 18.01.2019 14:49:54 Gelesen: 674857# 1480 @  
Liebe Freunde,

es gibt kaum einen Ort in der Pfalz, dessen legitime Schreibweisen so vielschichtig sind, wie die des heutigen Kandel in der Südpfalz.



Auf Grund eines Straßendorfes, als eines kleinen Ortes mit langgezogener Struktur, wurde aus dem beschaulichen Kandel / Candel zur besseren Unterscheidung Langencandel bzw. Langenkandel.

Hett zu sehen ist eine Postkafte mit Halbkreisstempel LANGENCANDEL vom 13.10.1874 nach Ludwigshafen (Ankunft am selben Tag), bei dem der Absender seinen Wohnsitz mit "Kandel" angab.

Ich habe schon ca. 100 Postsendungen des 19. Jahrhunderts von und nach Kandel gesehen - interessanterweise nicht eine, die wegen der Namensproblematik falsch dirigiert worden wäre, oder bei der die involvierten Poststellen Probleme mit der Zuordnung bekommen hätten. Auch eine Leistung.

In diesem Zusammenhang nicht völlig uninteressant ist die Tatsache, dass alle Postkarten bei der Abgabe oben links Ankunft zu stempeln waren. Diese Vorschrift wurde auch durch die grafische Gestaltung des Avers klar, steht doch oben links "Post-Abgabe-Stempel". Da frontseitig kein Text notiert werden durfte, dann wurde es ein Brief mit höherem Porto, musste man als Absender allein die Rückseite (Revers) für seine Nachrichten nutzen. In Folge dessen sollte der Ankunftsstempel natürlich nicht mit seiner Anwesenheit die Nachricht überdecken und evtl. gar unleserlich machen und war vorn abzuschlagen. Aber nicht immer machte man, was man sollte und in Ludwigshafen hatte man als Eingangspoststempler nicht in Briefe und Karten unterschieden, sondern drehte einfach alle Poststücke um und legte mit seinem Eingangsstempel los. Dass man dann noch in den Text hinein gestempelt hat, zeugt von doppelter Ignoranz der Postvorschriften, aber dazu später einmal mehr in einem zukünftigen Rundbriefartikel der ARGE Bayern klassisch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
olli0816 Am: 18.01.2019 16:03:30 Gelesen: 674831# 1481 @  
Hallo zusammen,

ich habe vor kurzem u.a. zwei ähnliche Karten wie Ralf gezeigt hat, hier auf philaseiten ersteigert. Beide zeigen nur auf der Vorderseite die Entwertungsstempel, aber keine Ankunftsstempel. Ich weiß nicht, ob sie real verschickt wurden, auf der Rückseite ist jedenfalls Text, von daher besteht die Möglichkeit. Beide Karten sind aus recht kleinen Ortschaften.

Die erste wurde verschickt von Zeitlofs am 24.8.1876. Das Kaff ist so klein, das es noch nicht mal die Rechtschreibhilfe kennt. Leider kann ich die altdeutsche Schrift nicht gut lesen, von daher muss ich bei dem Ankunftsort noch passen. Hier die Vorder- und Rückseite der Karte:



Dann habe ich noch eine nette Karte von Fladungen nach Kassel. Sie wurde von der Apotheke in Fladungen am 16.3.1875 versendet (vielleicht). Auch hier auf der Rückseite normaler Text und der Apothekenstempel:



Beide sind komischerweise zweimal mit dem Aufgabeortstempel versehen worden. Vielleicht hat das eine höhere Bedeutung?

Nett anzusehen sind sie trotz allem durchaus.

Viele Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 18.01.2019 16:35:25 Gelesen: 674818# 1482 @  
@ olli0816 [#1481]

Hallo Oliver,

keine Bange - beide sind Bedarf, da ist nichts getürkt worden.

Die 1. Karte lief nach Gelnhausen.

Im Reich hat man sehr selten oben rechts Ankunft gestempelt - vielleicht war das dort keine Vorschrift?

Dass der Werteindruck entwertet wurde, war normal (nur in den Anfangsmonaten nicht, da sollte unterhalb des Eindrucks gestempelt werden), ebenso das übliche Abschlagen des Aufgabestempels darunter (s. Text der 2. Karte).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.01.2019 20:05:55 Gelesen: 674182# 1483 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 24.4.1828 aus München von Johann David Passavant nach Nürnberg an Herrn Director Heideloff, beide Herren waren zu jener Zeit Künstler, Passavant ein Kunstschriftsteller und Maler und Heideloff Architekt der sich der Restauration verschiedener Objekte in Nürnberg verschrieben hatte.

Für den Brief da Franko Brief hatte der Herr Passavant 8 Kreuzer zu zahlen, Taxregulativ für Briefe bis zu einem halben Loth und einer Entfernung von 18-24 Meilen. Gestempelt mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8a Typ I, 36,5x4x2mm) verwendet 1826-30, einen Ankunftsstempel gibt es nicht oder ist so schlecht lesbar das ich Ihn nicht erkenne.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.01.2019 20:11:43 Gelesen: 674179# 1484 @  
@ Gernesammler [#1483]

Hallo Rainer,

alles richtig - Ankunftsstempel gibt es lt. Verordnung erst zum 31.1.1843.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.01.2019 19:46:58 Gelesen: 673677# 1485 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P2 I vom 24.11.187? aus Aschaffenburg nach Berlin dort kam die Karte am 26.11. an. Die Karte selbst hatte eine eingedrucktes Franko von einem Kreuzer und es wurde ein weiterer Kreuzer verklebt da die Karte im Fernverkehr spediert wurde, (2 Kreuzer Franko ab 1.7.1872). Gestempelt mit Einkreiser (Winler 21 Durchmesser 27,5mm) und dem Ankunftsstempel von Berlin IV. Handbuch Nr.54.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.01.2019 19:53:56 Gelesen: 673672# 1486 @  
@ Gernesammler [#1485]

Hallo Rainer,

die Marke ist etwas sonderbar aufgeklebt - sieht kurios aus!

Denkst du auch, dass es einen frühen und einen späten Ankunftsstempel gab? Vermutlich hat man nicht gleich zustellen können, oder man hat die Uhrzeit umzustellen vergessen im hektischen Berlin damals.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.01.2019 20:24:28 Gelesen: 673654# 1487 @  
@ bayern klassisch [#1486]

Hallo Ralph,

die Marken haben beide den Stempelabdruck ñur auf der Karte nicht so toll. Ich denke mal es war der zweite Botengang des Postbeamten. Gab es in Berlin öfters.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.01.2019 07:05:16 Gelesen: 673552# 1488 @  
@ Gernesammler [#1487]

Hallo Rainer,

ist aber interessant - ich kenne das nur mit geänderter Adresse, also 1. Briefträger konnte nicht zustellen und hat es dann zurück gebracht, wo später (wie hier) ein anderer Briefträger eingesetzt wurde. Immer interessant, solche Stücke zu finden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stamps99 Am: 23.01.2019 22:25:08 Gelesen: 673389# 1489 @  
Hallo,

ich möchte einen Brief aus dem Französisch-Deutschen Krieg vorstellen.

Das K.B. II. Armee-Corps wurde von General Hartmann befehligt und war der 3. Armee des Kronprinzen Wilhelm II von Preußen unterstellt. U.a. war das Corps an der Schlacht von Sedan beteiligt, im Dezember 1870 an der Belagerung von Paris. Villeneuve St. Georges ist ein Vorort von Paris.

Erstaunlich finde ich, dass der Brief nicht als Feldpostbrief sondern als R.S. = Regierungssache deklariert wurde. Nach meinen Beobachtungen sind Briefe, die nur von der Feldpost behandelt wurden, schwerer zu finden als solche von der Front in die Heimat oder vice versa.

Gruß Ralf


 
bayern klassisch Am: 24.01.2019 06:28:37 Gelesen: 673292# 1490 @  
@ Stamps99 [#1489]

Hallo Ralf,

bayerische Dienstbriefe waren im In- und Ausland mit der für sie treffenden Franchise zu versehen und sich im übrigen genau daran zu halten, welche weiteren Vorschriften für die gebührenfreie Absendung von Schreiben in reinen Staatsdienstangelegenheiten zu beachten waren.

Feldpostbriefe waren ja regelmäßig Briefe zwischen Truppen an Zivile bzw. vice versa.

Du hast ganz Recht - solche Briefe sind viel seltener, als die normalen Feldpostbriefe, weil auch die Gründe für die Entstehung dieser Briefe nicht so häufig waren, wie die zahllosen kostenlosen Briefe zwischen Front und Heimat (Heimat - Front ist auch wesentlich seltener, als umgekehrt).

Deiner ist außergewöhnlich schön und sieht aus, wie gestern von der Post abgeholt - klasse!

Tipp vom alten Hasen: Suche mal eine bayerischen Dienstbrief aus dem besetzten Teil Frankreichs als kostenpflichtige Partei - Sache (P.S.) nach irgendwohin. Dergleichen ist mir in fast 40 Jahren nicht untergekommen, sollte es aber auch gegeben haben (können).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.01.2019 19:44:05 Gelesen: 673138# 1491 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief aus Bayreuth vom 24.8.1840 von der Tochter wohl an den Vater Herrn Revierfoerster bey Regenspurg. So ganz bekomme ich die Anschrift nicht raus und bräuchte etwas Hilfe. Der Brief kostete den Empfänger 9 Kreuzer, 2.Gewichtsstufe (1/2 bis 1 Loth)bei einer Entfernung von ca.15 Meilen Taxregulativ 12-18 Meilen.
Gestempelt mit Halbkreisstempel (Winkler 11a) verwendet 1840-43. Ankunftsstempel gibt es laut Verordnung erst zum 31.1.1843.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 24.01.2019 20:09:34 Gelesen: 673131# 1492 @  
@ Gernesammler [#1491]

Hallo Rainer,

Anschrift:

An Herrn Revierförster Eichele Wohlgebohren in Forstirgarten bey Regenspurch

Beim genauen Ort wird es nicht einfach werden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stamps99 Am: 24.01.2019 20:51:39 Gelesen: 673114# 1493 @  
Hallo Ralph,

vielen Dank für deine Antwort.

Einen Feldpostbrief aus der Besatzungszeit kann ich zeigen - nur leider nicht ganz so, wie du ihn vergeblich suchst.



Danach noch einen Anderen, der wohl nur insofern bayrischen Bezug hat, als dass eine bayrische Correspondenz-Karte verwendet wurde. Die Karte ging an den preußischen Ober-Lazareth-Inspekteur in Berlin, Absender war der Verwalter Miltz beim Sanitätszug 3. Den Text der Karte habe ich "übersetzt", so gut es mir möglich war:



Hochgeehrtester Herr Oberinspekteur!
Endlich sind wir bald an unserem Ziel, morgen
kommen wir nach Lagny und werden gleich
einladen. Alles ist bereit, bis auf Waggon 131,
der mir hoffentlich auch nachkommen wird.
Es ging somit alles gut, und werden Sie hoffent-
lich laut meinem Bericht mit meiner Veriech-
tung so zufrieden sein, daß ich auf Ihr ferneres
Wohlwollen zählen darf. O. ?? ??,
wenn sich die Leute nützlich machen ?? ??,
streng kontrollieren bei Tag und Nacht und zu-
neuen Bericht erstatten. 2ter Bericht folgt.
Hochachtungsvoll grüßt Miltz

Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei dem Sanitätszug 3 nicht um eine militärische Formation, sondern um eine Eisenbahn handelt?

Könnte der fehlende Aufgabestempel dadurch zu erklären sein, dass die Sanitätszüge keiner Einheit zugeteilt waren und die Karte direkt beim Postwagon aufgegeben wurde?

Gruß lehrling
 

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