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Thema: Aus den Erivan Haub Auktionen
Das Thema hat 122 Beiträge:
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Richard Am: 22.06.2019 09:38:50 Gelesen: 33716# 1 @  
1. Erivan „Österreich & Lombardo-Veneto“-Auktion: 150.000 CHF für Briefrarität!

(pcp/wm) War der Blick vor einer Woche auf die erste Ausbietung der Erivan-Altdeutschland-Sammlung nach Wiesbaden gerichtet, so schauten die Sammler am 14. Juni 2019 nach Zürich. Dort versteigerte Corinphila die erste Portion der Erivan-Sammlung Österreich & Lombardei-Veneto. Zwar waren es „nur“ 91 Lose, die ausgerufen wurden, aber diese stießen bei den Saal- und dieses Mal wieder fleißig mitsteigernden Internetbietern auf reges Interesse. Nur zwei Lose blieben liegen, darunter allerdings auch Los 83 von der Lombardei-Veneto, das allein mit 60.000 CHF Ausruf angesetzt war. Alles andere ging gut, wenngleich 13 Lose auch nur zum jeweils angesetzten Ausrufpreis.

Dafür wurden aber die anderen Lose rege umworben. Österreich war mit 69 Losen der 1.–5. Ausgabe zu einem Gesamtausrufpreis von 128.250 CHF vertreten, die letztlich (bis auf ein Los) für 200.010 CHF an den Mann gebracht wurden. Gut war auch das Ergebnis für die 21 Lose von Lombardei-Veneto, die es trotz des einen nicht verkauften Loses von 60.000 CHF von 288.050 CHF auf insgesamt 323.960 CHF brachten. Unter dem Strich standen also für beide Gebiete ausgehend von 416.300 CHF Ausruf ein Gesamtzuschlag von 523.970 CHF gegenüber, damit eine Steigerung von rund 25%, die mehr als respektabel war.



Natürlich gab es auch die erhofften Highlights wie z.B. Los 7082, ein Brief von Lombardei-Veneto mit der 15 c. und 3 x 10 c.-Marken mit zwei sog. Andreaskreuzen, die vom Ausruf von 100.000 CHF auf erstaunliche 150.000 CHF gesteigert wurde.



Auch die 45 c. blau, Type III von 1856 mit Andreaskreuz (Ausruf: 50.000 CHF) war einem Liebhaber den Zuschlag von 85.000 CHF wert. Briefe Österreichs mit ausgesucht schönen Stempeln gingen immer, nicht selten auch für ein Mehr- oder Vielfaches des Ansatzes, wie ein Damen-Zierbrief, der es von 500 auf 3.400 CHF brachte.



Dass allerdings sich auch die sog. „kleinen“ Lose guter Nachfrage erfreuten, beweist exemplarisch Los 7024, ein Brief aus Tirol mit der 6 Kr. braun, Type 1a der 1. Ausgabe Österreichs mit einem zweizeiligen Schreibschriftstempel „St. Anton / 12 Oct.“, der von 150 CHF auf 1.400 CHF schoss.
 
Richard Am: 28.06.2019 09:17:06 Gelesen: 33545# 2 @  
Erivan Sammlung „United States“: 1. Auktion am 22. Juni 2019 in New York mit Zuschlagsrekorden

(pcp-wm) - Wer im Laufe des letzten Jahres die Versteigerung der ersten beiden Teile der Bill Gross-USA-Sammlung verfolgt hat, war bereits gut im Bilde, welches Potential der amerikanische Markt hat. Was sich aber am 22. Juni zu – aus europäischer Sicht – mitternächtlicher Zeit im Vereinsheim des Collectors Club von New York abspielte, spottete aller Vergleiche. Der Ort der Auktion war von der Auktionsfirma H. R. Harmer mit Bedacht gewählt worden, ist dieser doch wie kein anderer mit Giganten der US-amerikanischen Philatelie historisch verbunden: mit Alfred Lichtenstein und dessen Tochter Louise Boyd-Dale, mit John R. Boker und vielen anderen.



Was aber ab 6.30 Uhr nachmittags (0.30 Uhr europ. Zeit) geschah, überraschte jeden, der dabei war. Mit Los 1 wurde eine Ikone der Postmaster Provisionals für 1 Million Dollar offeriert, die letztmalig 1967 bei einer Siegel-Versteigerung der Sammlung von Josiah K. Lilly jr. öffentlich angeboten worden war. Der legendäre „Blue Boy“-Brief von 1847 erreichte den festgelegten Ausrufpreis und dürfte mit dem Aufgeld von 18% den neuen Besitzer eine gute Million Euro gekostet haben. Danach ging es aber erst recht zur Sache. Kein Los blieb liegen, alles (bis auf ein zurückgezogenes Los) wurde verkauft und dies zu Steigerungen, die exorbitant waren. Verdoppelungen und Verdreifachungen waren eher die Ausnahme, 5-fach, 10-fach, 20-fach und noch weit höhere Zuschläge kamen häufig vor! Man traute seinen Augen nicht.

Dem Gesamtausrufwert von ca. 1,39 Millionen US-$ stand am Schluss ein Gesamtzuschlagsergebnis von fast 2,6 Millionen US-$ gegenüber. Dieter Michelson, Mitinhaber des Global Philatelic Network, zu dem das New Yorker Haus H. R. Harmer zählt, schilderte gegenüber dem pcp seinen Eindruck:

„Unsere Auktion in New York war ein Erlebnis! Der legendäre Blue Boy wurde vor 52 Jahren zuletzt auf einer öffentlichen Versteigerung angeboten. Er wurde jetzt bei der Auktion, die in den Räumen des Collectors' Club in New York stattfand, zum Startpreis von US $ 1 Mio. (ca. EURO 900.000) zugeschlagen.

Andere Ergebnisse der Versteigerung sind schlicht als sensationell zu bezeichnen, wie das Ergebnis des Ersttagsbriefes des Pony Express. Dieser brachte bei einem Startpreis von US $ 100.000 sagenhafte $ 250.000. Selten erlebt man, das jedes Los einer Auktion den Besitzer wechselt. Bei dieser Auktion war es so, fast jedes Los war heiß umkämpft und brachte meist ein Vielfaches des Startpreises. Besonders hervorzuheben ist das Internetbieten, das den Auktionator teilweise zum erfreuten Zuschauer mutieren ließ.

Für mich persönlich als Auktionator waren die vergangenen zwei Wochen ein Highlight meiner beruflichen Laufbahn. Zwei Mal hatte ich das Vergnügen, legendäre Stücke der Philatelie mit siebenstelligem Ergebnis zuzuschlagen: am 22. Juni in New York den BLUE BOY für US $ 1 Mio. und zwei Wochen vorher in Wiesbaden den legendären Baden-Fehldruck für EURO 1,26 Mio. Dieses Erlebnis hatte vorher noch kein Auktionator in Deutschland, vielleicht sogar weltweit!“

Man mag ihm zustimmen, sollte aber auch bedenken, dass in den Vereinigten Staaten gerade diese frühen postgeschichtlichen Dokumente als eine Art nationaler Schatz der eigenen Geschichte angesehen werden. Postmaster Provisionals, Carriers und Locals, die Cicil War Patriotic Covers und die seltenen Belege der Express Companies sind historische Urkunden der frühen Zeit der USA in ihrem damaligen industriellen und gesellschaftlichen Aufbruch. Da verwundert es kaum noch, dass ausgesuchte „Fancy Cancellation“ wie das legendäre „running chicken“ schnell mal von 7.500 auf 50.000 $ sprang (Los 119), selbst ein für 100 $ ausgerufener Brief von 1869 mit dem Maple Leaf-Zierstempel (Los 132) einen 9.500 $-Zuschlag erreichte. Amerika bleibt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – auch für Zuschläge in der Philatelie.
 
Richard Am: 21.11.2019 15:03:39 Gelesen: 33192# 3 @  
Einzigartige Kostbarkeiten der Altdeutschen Staaten – Der Verkauf der Sammlung ERIVAN geht in die zweite Runde!

(Wiesbaden/pcp) - Am 14. Dezember 2019 ist es soweit: Deutschlands ältestes Briefmarken-Auktionshaus Heinrich Köhler lädt zur zweiten Versteigerung einzigartiger Pretiosen aus der „Sammlung ERIVAN – Altdeutsche Staaten“ nach Wiesbaden ein. Nach der grandiosen Auftaktauktion mit einem Millionen-Rekordpreis für den weltberühmten „Baden-Fehldruck“ im Juni dieses Jahres erwartet die Sammler auch dieses Mal eine einzigartige Auswahl traumhafter Marken und Briefe aus der umfangreichen Kollektion Erivan Haubs. Den Liebhabern der diversen Sammelgebiete Altdeutschlands bietet sich erneut die einmalige Gelegenheit zum Erwerb weiterer bedeutender Stücke aus der Sammlung ERIVAN.

Kleine und große Raritäten von Baden bis Württemberg

Stets mit dem Auge für das Besondere sowie höchsten Ansprüchen an Qualität und Seltenheit hat Erivan Haub seine Generalsammlung Altdeutsche Staaten über viele Jahrzehnte zusammengetragen. Dies spiegelt sich auch in den mehr als 300 exklusiven Losen der bevorstehenden Auktion, die einen einzigartigen Querschnitt seiner herausragenden Sammlung zeigen. Nahezu alle Sammelgebiete der Altdeutschen Staaten sind vertreten und bieten von kleinen Seltenheiten bis zu größten Kostbarkeiten exklusiver Provenienz alles, was das Sammlerherz begehrt.



Das Sammelgebiet Baden ist einmal mehr mit einem seiner bedeutendsten Stücke vertreten, dem bekannten 1 Kr.-Kehrdruck-3er-Streifen mit Zwischensteg auf Briefstück (Los 4 – Ausruf: 30.000 Euro). Ein wunderschöner Brief mit einem waagerechten 4er-Streifen der ½ Schilling schwarz auf Hellblau verzaubert die Bergedorf-Liebhaber (Los 47 – Ausruf: 30.000 Euro). Es ist die größte gebrauchte Streifeneinheit dieser Marke und einer von nur zwei bekannten gebrauchten 4er-Streifen Bergedorfs.



Bremen besticht unter anderem mit einem Brief nach Havanna/Kuba und einer schönen Mischfrankatur der gezähnten 5 Grote schwarz auf mattgraubraun und 10 Grote schwarz (Los 74 – Ausruf: 10.000 Euro).



Ein echtes Highlight erwartet die Mecklenburg-Schwerin-Sammler: Ein Brief mit der kompletten 1. Ausgabe von 1856, der 3/4 Schilling rot, 3 Schilling gelblichorange und 5 Schilling blau, auf eingeschriebenem Briefkuvert nach Dünkirchen, Frankreich (Los 126 – Ausruf: 10.000 Euro). Ebenfalls eine Altdeutschland-Rarität ersten Ranges ist eine Oldenburg 1/3 Groschen schwarz auf grün auf Drucksache (Los 139 – Ausruf: 25.000 Euro). Einzelfrankaturen dieser Marke sind außerordentlich selten, die hier angebotene zählt zu den bekanntesten und schönsten Stücken der Oldenburg-Philatelie. Last, but not least sei noch auf einen wunderschönen „Sachsen-Dreier“ hingewiesen, der sich in nahezu tadelloser Erhaltung auf vollständiger Kreuzbandsendung präsentiert (Los 257 – Ausruf: 20.000 Euro) – eines der schönsten Ganzstücke des „Sachsen Dreiers“.

Darüber hinaus kommen zahlreiche weitere begehrte Marken und Briefe aus allen Sammelgebieten der Altdeutschen Staaten zum Ausruf. Die moderaten Startpreise – mit diversen Losen im dreistelligen Bereich – verheißen erneut hochspannende Bietergefechte.

Einladung zur Einweihungsfeier am 13. Dezember 2019

111 Jahre nach Heinrich Köhlers erster Auktion 1908 in Paris hat Deutschlands ältestes Briefmarken-Auktionshaus eine neue Heimat gefunden. Seit dem 1. November ist das Team von Heinrich Köhler in der Hasengartenstraße 25, 65189 Wiesbaden zu finden. Der Umzug in die neuen Geschäftsräume soll gemeinsam mit den Kunden und Freunden des Hauses gefeiert werden. Am Vortag der zweiten ERIVAN Auktion, dem 13. Dezember 2019, lädt das Auktionshaus Heinrich Köhler ab 15 Uhr zur offiziellen Eröffnung des neuen Büros ein. Führungen durch die neuen Räumlichkeiten können an diesem Tag bequem mit der Möglichkeit zur Besichtigung der Auktionslose verbunden werden. Bei feinen kleinen Köstlichkeiten aus der Küche freut sich das Köhler-Team auf zahlreiche Begegnungen und spannende Gespräche. Lediglich eine Anmeldung bis zum 10 . Dezember 2019 ist erbeten.

Heinrich Köhler Auktionshaus GmbH & Co. KG, Hasengartenstr. 25, 65189 Wiesbaden, Telefon: 0611 34 14 9-0, Telefax: 0611 393 84, E-Mail: info@heinrich-koehler.de / Internet: http://www.heinrich-koehler.de
 
Martin de Matin Am: 24.11.2019 18:15:42 Gelesen: 33055# 4 @  
@ Richard [#3]

Mit Los 142 wird ein ungebrauchtes Paar der Oldenburg MiNr. 10a angeboten. Das besondere an dem Paar ist, das die rechte Marken den Inschriftfehler Oldeiburg statt Oldenburg hat. In der Beschreibung steht:

Ungebrauchte Einheiten dieser Ausgabe sind außerordentlich selten; von diesem Wert haben wir nur ein weiteres (normales) Paar registriert.

Es sind wohl nicht alle Paare bei Köhler registriert. Das linke Paar ist das von Köhler angebotene und das rechte ist ein weiteres Paar auch mit dem Fehler Oldeiburg, allerdings mit dem Fehler auf der linken Marke.



Das zweite Paar war bei Rauhut angeboten, wobei keiner es bei der Saalauktion haben wollte. Ich habe dieses Stück im Nachverkauf erworben und später verschenkt. Das Paar hat eine kleine dünne Stelle.

Gruss
Martin
 
Richard Am: 27.11.2019 09:58:58 Gelesen: 32942# 5 @  
Corinphila präsentiert Versteigerungsserie der Extraklasse (3.–7. Dezember 2019)

(as/pcp) - Vom 3. bis 7. Dezember 2019 findet die nächste Versteigerungsserie der Corinphila Auktionen in Zürich statt. Das hochwertige Angebot wird in fünf Luxus-Auktionskatalogen mit fester Buchbindung sowie in einem Hauptkatalog 'Alle Welt' präsentiert. Dazu erhält jeder Katalogbezieher ein 300 Seiten starkes Buch zum 100-jährigen Firmenjubiläum der Corinphila Auktionen mit der von dem bekannten Philatelie-Historiker Wolfgang Maassen in Wort und Bild dokumentierten Geschichte des internationalen Auktionshauses.

Die Sammlung ERIVAN – Schweiz & Zeppelin

Neben vielfältigen Angebots-Schwerpunkten aus zahlreichen Gebieten beginnt Corinphila jetzt mit der Versteigerung der 'ERIVAN'-Schweiz-Sammlung des deutschen Industriellen Erivan Haub. Spitzenstücke sind:

- ein senkrechtes Paar der Basler Taube auf einem Brief aus der Landgemeinde Kleinhüningen in die Stadt Basel (Los 7015). Es ist der einzige bekannte Brief mit der erforderlichen Doppelfrankatur der Basler Taube für Briefe aus einer Landgemeinde in die Stadt. Der Brief krönte schon im Jahr 1900 bei der Weltausstellung in Paris die Sammlung des Präsidenten der Banque de France, Paul Mirabaud. Startpreis: CHF 200'000.-



- Sieben Exemplare der 'Waadt 5' aus Genf auf einem Brief nach Paris. Es handelt sich um die grösste bekannte Frankatur der Waadt 5, noch dazu ins Ausland. Die Kantonalmarken waren in der 'kantonalen Zeit' nur im jeweiligen Kanton gültig. Nach der Gründung der Bundespost und der Ausgabe eigener Bundespost-Briefmarken ab 1850 konnten die im Publikum noch vorhandenen Restbestände der Kantonalmarken für eine kurze Zeit bis September 1854 aufgebraucht werden. Erst nach Abschluss von Postverträgen mit fremdländischen Postverwaltungen war eine Aufbrauchsverwendung auch auf Auslandsbriefen möglich, so wie bei dem vorliegenden Brief (Los 7013, Startpreis CHF 150'000).



- Eine Rayon I hellblau von 1851 mit vollständigen Einfassungslinien des weissen Schweizerkreuzes auf Brief. Es handelt sich um die seltenste Briefmarke der Klassischen Schweiz. Ein Unikat auf Brief. Die Einfassungslinien rund um das weisse Schweizerkreuz auf rotem Grund standen im Widerspruch zum Entwurf der eidgenössischen Fahne von Carl Staufer, der im Oktober 1841 den Kantonen in einem Kreisschreiben offiziell mitgeteilt und 1848 vom neu gegründeten Bundesstaat übernommen wurde. Vermutlich deshalb wurden die Drucksteine bald korrigiert und die Umfassungslinien eliminiert. Startpreis für die „Ikone“ der Schweiz-Philatelie: CHF 250'000.- (Los 7026)



Gleichzeitig kommt der erste Teil der grossartigen 'ERIVAN' Zeppelinsammlung von Erivan Haub zur Versteigerung. Zahlreiche Spitzenstücke der berühmten Zeppelin-Fahrten, seltene Zuleitungsbriefe und Abwürfe der Post kommen in einem Sonderkatalog zum Angebot.

Höhepunkte der Auktion von Südamerika über Afrika nach Europa

Ein weiteres Ausrufezeichen setzt die Corinphila Auktion mit dem zweiten Teil des Nachlasses von Brian Moorhouse, dem leider verstorbenen 'Giganten' der Südamerika-Philatelie. In diesem Sonderkatalog werden fast 1 000 Lose von CHF 150 bis CHF 25'000.-, von Argentinien bis Venezuela offeriert.

Aus der grossartigen Qualitätssammlung 'BESANCON' kommt ein weiterer Teil 'Pre-Union South Africa' zur Versteigerung. Es handelt sich um die um die Vorläufer-Provinzstaaten der 1910 gegründeten Südafrikanischen Union sowie die Besetzungsausgaben während des Burenkrieges um 1900, also Mafeking, Vryburg, Natal, Griqualand, Nieuwe Republiek, Orange Free State, Orange River Colony, Transvaal, Pietersburg und Zululand. Enthalten sind allergrösste Raritäten der Gebiete, die teilweise seit Jahren nicht angeboten wurden.

Neben der Kollektion ERIVAN Schweiz wird ergänzend ein umfangreiches Spezialangebot Schweiz von Klassik bis Modern versteigert, darunter auch ein weiterer Teil der grossartigen Sammlung von Jack Luder. Viele Raritäten haben bedeutende Provenienzen, 'philatelistische Stammbäume', die den Weg einer Marke oder eines Briefes durch die Kollektionen vergangener Sammlergenerationen aufzeigen.

Das Angebot im Corinphila Hauptkatalog 'Philatelie und Postgeschichte aus aller Welt' ist auch bei der Corinphila Auktionsserie im Dezember von herausragender Bedeutung. Zahlreiche Spezialangebote unterschiedlichster Sammelgebiete laden zum Stöbern und Studieren ein: Grossbritannien mit Schwerpunkt bei den Viktorianischen Ausgaben von 1840 bis 1900, Gibraltar, Zypern, Britische Levante sowie die Besetzungsausgaben im Iraq, Britische Besetzungsausgaben der Deutschen Kolonien im 1. Weltkrieg, Helgoland, Kirchenstaat, Österreich sind nur einige Beispiele des vielseitigen und aussergewöhnlich hochwertigen Angebotes.



Abschliessend sei noch eine Superrarität von Preussen erwähnt: Zur Versteigerung kommen die berühmtesten Plattenfehler auf Briefmarken Preussens, der 'enge und der weite Abstand' des Marken-Zwischenraumes auf den Positionen 112–113 sowie 113–114 des Schalterbogens der 1/2 Silbergroschen von der Erstausgabe 1850. Die beiden Plattenfehler werden in grösseren Einheiten (Sechserblock bzw. Viererstreifen auf Brief) offeriert. Sie waren seit Jahrzehnten nicht am Markt angeboten. Beide Plattenfehler In zusammenhängenden Einheiten dürften vermutlich Unikate sein. Die Startpreise liegen bei CHF 7'500.- für den Sechserblock und CHF 15'000 für den Viererstreifen auf Brief.



Alle Kataloge im Internet / Online Live in der Auktion bieten

Der Versand der gedruckten Auktionskataloge erfolgt gegen eine Schutzgebühr von CHF 20. Die vollständigen Auktionskataloge sind im Internet als ‚PDF-Kataloge‘ (identisch mit der Druckversion) und als Online-Kataloge mit praktischer Stichwort-Suchfunktion sind ab Anfang November verfügbar. Unter http://www.corinphila.ch finden Interessenten außerdem zahlreiche zusätzliche Abbildungen, darunter Fotoatteste, ausgewählte Briefrückseiten sowie eine Vielzahl an Sammlungen und Posten, die ganz oder auszugsweise erfasst wurden.

Interessenten, die nicht nach Zürich reisen können, aber dennoch zeitgleich während der Versteigerungstage direkt gegen den Auktionssaal bieten möchten, sei das bewährte System zum Online-Live-Bieten unter http://www.corinphila.ch empfohlen.

Weitere Informationen und Katalogbestellungen bei: Corinphila Auktionen AG, Wiesenstrasse 8, 8032 Zürich/Schweiz, Telefon: + 41 (0)44 389 91 91, Telefax + 41 (0)44 389 91 95, E-Mail: info@corinphila.ch, Internet: http://www.corinphila.ch
 
Heinz 7 Am: 27.11.2019 14:06:15 Gelesen: 32886# 6 @  
@ Richard [#5]

Sehr richtig!

Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, dass ich im Thema

"Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt"

zwei der drei Schweiz Briefe ausführlich besprochen habe. Siehe Beitrag 440/450 und 613.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Richard Am: 06.12.2019 09:25:01 Gelesen: 32747# 7 @  
Philatelie in Deutschland verzeichnet außergewöhnliche Dynamik. Zweite Auktion der Versteigerungsserie der Sammlung ERIVAN

(Wiesbaden/pcp) - Im Dezember findet die zweite Versteigerungsserie der „Sammlung ERIVAN“, der beispiellosen Briefmarkensammlung des ehemaligen Tengelmann-Chefs Erivan Haub, statt. Die Auktion zum Sammelgebiet Altdeutsche Staaten erfolgt am 14. Dezember erneut in Wiesbaden. Zu den Highlights zählen eine Ikone der Bayern-Philatelie, das Aichach-Provisorium (Startgebot: 50.000 Euro), das „Große Los“ mit Sachsens erster Briefmarke (Startgebot: 20.000 Euro) und der Bergedorfer Chargé-Brief (Startgebot: 40.000 Euro). Ausgerichtet wird die Versteigerung vom ältesten Briefmarkenauktionshaus Deutschlands, dem Heinrich Köhler Auktionshaus in Wiesbaden.



Bei der Auftaktauktion am 8. Juni 2019 erzielten die Briefmarken der Sammlung ERIVAN Höchstpreise. Der legendäre Baden-Fehldruck, Ikone der deutschen Philatelie, wurde für 1,26 Millionen Euro versteigert (Startgebot: 800.000 Euro) und ist damit die derzeit teuerste Briefmarke Deutschlands. Eine Sensation in der philatelistischen Welt, die für eine außergewöhnliche Medienresonanz sorgte und eine bis heute anhaltende Dynamik in der Branche erzeugte.



„Die Dynamik, die sich nach der ersten ERIVAN-Auktion entfaltete, ist auch noch Monate später in der Branche spürbar“, sagt Dieter Michelson, geschäftsführender Gesellschafter des Heinrich Köhler Auktionshauses in Wiesbaden. „Die Startpreise in der ersten Versteigerungsrunde wurden für herausragende Stücke in teils sensationelle Höhen gesteigert. Zudem konnten wir neue Gesichter unter den Bietern begrüßen.“



Sammler aus aller Welt boten online, per Telefon oder im Saal mit. Einer dieser Sammler war Joachim Friedsch, der sich an die ERIVAN-Auktion in Wiesbaden als ein außergewöhnliches Ereignis in der Philatelie erinnert: „Es war eine große Freude, dabei zu sein. Die ersteigerten Briefe sind jetzt Trophäen in meiner Sammlung. Jahrzehntelanges Warten auf Superstücke hat sich gelohnt. So macht Briefmarkensammeln Spaß und um die Philatelie ist mir nicht bange. Weiter so!“

Die einmalige Sammlung ERIVAN umfasst viele Unikate oder äußerst seltene Marken und Briefe, die in dieser Erhaltung kaum zu übertreffen sind. Sie ist unterteilt in Kollektionen der Sammelgebiete „Altdeutsche Staaten“, „Lokalausgaben und Private Postdienste der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert“, „Postbeförderung mit Zeppelinen“, „Schweizer Kantonal- und Bundesmarken“, „Österreich und Lombardei-Venetien“ sowie „Raritäten aus aller Welt“.

„Wir erleben zurzeit historische Momente der Philatelie, die Auswirkungen auf die gesamte internationale Branche haben. Wir sind sehr stolz, dass wir die Ehre haben, diesen philatelistischen Schatz von Erivan Haub den begeisterten Sammlern anbieten zu können“, sagt Karl Louis, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter des Heinrich Köhler Auktionshauses.

Die Unternehmen des Global Philatelic Network, Heinrich Köhler in Wiesbaden, H.R. Harmer in New York und Corinphila Auktionen in Zürich steuern die Versteigerungsserie mit rund 8.000 Auktionslosen, die zwischen 2019 und 2023 30 Briefmarkenauktionen in Wiesbaden, New York, Zürich, Stockholm, London und Essen umfasst.
 
Heinz 7 Am: 08.12.2019 20:16:20 Gelesen: 32656# 8 @  
@ Richard [#5]

Die Schweiz war eines der Sammelgebiete von Erivan Haub - und er kaufte einige der schönsten und wertvollsten Schweiz-Einheiten (Briefe, Briefmarken). Nun kam Teil 1 der Schweiz-Sammlung zum Verkauf. In Zürich wurden am 7.12.2019 45 Lose angeboten.

Nur 45 Lose, möchte ich anmerken, denn diese Portion war umfangmässig etwas gar klein. Ich habe dasselbe zur ersten USA-Partie schon gesagt. Ich hätte empfohlen, dass die "Appetithappen" etwas grösser sind.

Ich verstehe ja die Auktionatoren, die möglichst lange von diesem zauberhaften Umstand profitieren möchten, ihre Auktionen mit "Erivan"-Kostbarkeiten anzureichern. Und - vielleicht auch? - den Markt nicht zu überfordern, weil zu viele wichtige Stücke angeboten werden könnten.

Nun, wir blickten gespannt nach Zürich und sahen, dass die Auktion sicher als Erfolg gewertet werden darf. Die Resultate waren erfreulich; es gab einige sehr hohe Resultate.

Der Basler Taube Brief erzielte CHF 220'000 + 21 % Aufgeld. Seit 1908 war der Brief erstmals wieder öffentlich angeboten worden (vgl. auch Beitrag: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt: # 613 und 616).

Auch die zwei anderen oben dargestellten Briefe wurden teuer verkauft.

Wie viel "Erivan Haub Schweiz" ist damit schon verkauft worden? Im Ankündigungsband zur Erivan Sammlung wurden 22 exklusive Schweiz-Lose vorgestellt, 6 davon sind am 7.12.2019 nun bereits verkauft worden. Wir müssen also davon ausgehen, dass die Erivan-Sammlung vom Umfang her bedeutend kleiner war als andere grosse Schweiz-Sammlungen.

Ich erinnere an Maurice Burrus: Auktion 1964: 624 Lose! Alles auf einmal, an drei aufeinanderfolgenden Tagen! Die Auktion war aber kein Flop, sondern ein Meilenstein und ein grosser Erfolg.

Die aufmerksamen Leser der Philaseiten und die Besucher der Briefmarken-Ausstellungen wissen jedoch, dass es heute, 2019, mehrere grossartige Schweiz-Sammlungen gibt. Die "Konkurrenz zu Erivan Haub" ist beeindruckend stark. Wie dies 1964 war, kann ich nicht ohne Weiteres vergleichen.

Wir dürfen uns auf die Fortsetzung der Schweiz-Auktionen freuen. Es kommen noch einige wunderbare Stücke zum Verkauf.

Heinz
 
bayern klassisch Am: 08.12.2019 20:20:58 Gelesen: 32653# 9 @  
@ Heinz 7 [#8]

Lieber Heinz,

wäre es nicht klasse, zu zeigtest die Briefe, gerne mit fachkundiger Beschreibung und gäbst als Zugabe Ausruf und Zuschlag mit an? Es müssen ja nicht alle Stücke sein, nur die Allerbesten.

Vlt. könnte man so Sammler zum wunderbaren Sammelgebiet Altschweiz lotsen?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 08.12.2019 21:12:09 Gelesen: 32625# 10 @  
@ bayern klassisch [#9]

Lieber Ralph,

die drei "Super-Briefe" der 1. Erivan-Auktion wurden ja bereits von Richard gezeigt. Im Thema "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" habe ich zu zwei der drei Briefe noch einige - so hoffe ich: interessante - Zusatzinformationen gegeben. Die fachkundigen Beschreibungen der Auktionslose entnehmen die Leser problemlos den Online-Katalogen.

Ich helfe aber gerne weiterhin das wunderbare Sammelgebiet "Schweiz" auf den Philaseiten zu besprechen. In diesem Sinne: "Fortsetzung folgt!".

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 10.12.2019 22:48:19 Gelesen: 32537# 11 @  
@ bayern klassisch [#9]

Wir haben gelernt, dass die Erivan Haub-Sammlung(en) "aus 8.000 philatelistischen Edelsteinen" bestehe (siehe Katalog 370 Köhler, 8.6.2019), welche "Im Zeitraum von 2019 bis 2023 (...) in über 30 Auktionen angeboten" werden. Es ist klar, dass in allen 5 Jahren besondere Stücke angeboten werden sollen, also ist eine Aufteilung der Lose auf die Auktionen eine heikle Aufgabe.

Wir haben gelesen, dass folgende Schwerpunkte zu erwarten sind

1. Altdeutschland
2. USA
3. Schweiz
4. Österreich & Lombardei-Venetien
5. Zeppelin

Im Sommer 2019 wurden wir Sammler verwöhnt mit einem schönen Buch, welches u.a. auch einige Höhepunkte der Sammlungen vorstellte

37 Lose Altdeutsche Staaten
34 Lose USA
22 Lose Schweiz (davon 15 Kantonals/Marken der Übergangszeit)
8 Lose Österreich & Lombardei-Venetien
3 Lose Zeppelin.

Nun lagen die ersten Kataloge zu allen Gebieten vor. Die USA-Sammlung und die Schweiz Sammlung kann ich am besten beurteilen. Bei der Schweiz Sammlung war ich etwas überrascht, dass die Auktion nur 45 Lose umfasste. Und gleichwohl sind bereits 7 der im Ankündigungsbuch vorgestellten Preziosen verkauft worden!

Vier Lose wurden sehr teuer verkauft (Zuschlag über CHF 100'000), ein weiteres teuer, zwei weitere dürfen aber als günstig bezeichnet werden. Eines habe ich bereits vorgestellt (Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia, Beitrag 625), das zweite folgt unten.

Ich finde es schön, dass auch tolle Stücke zu moderaten Preisen zu kaufen sind. Neue Sammler sind sicher stolz, ein gutes Los "ex Erivan Haub" zeigen zu können.

Los 7007 ist ein Brief von 1854, frankiert mit einer halben Doppelgenf. Der Brief wurde verwendet, als schon längst Bundesmarken in Umlauf waren; die Genfer Marken waren aber noch gültig, aber nur noch wenige Tage (bis Ende September 1854):



Dieses Stück brachte bei einem Ausruf von CHF 10'000 einen Zuschlag von CHF 13'500. Damit darf der Käufer - ich kann mir vorstellen, wer das ist - sicher sehr zufrieden sein.

Von den 45 angebotenen Losen hatten übrigens 11 einen Zuschlag dreistellig, also weniger als CHF 1'000. Es lohnt sich also durchaus, die Angebote zu studieren; es sind nicht nur teure Stücke dabei.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.12.2019 17:09:43 Gelesen: 32449# 12 @  
@ bayern klassisch [#9]

Lieber Ralph,

der zweite Haub-USA-Katalog ist eingegangen und bringt mich zum Schwärmen - aber Du hast nach "Schweiz" gefragt, und also hake ich hier nochmals nach.

Am 7.12.2019 wurden 45 Lose angeboten und 44 verkauft. Ein Los wurde zurückgezogen oder nicht verkauft. Immerhin 12 der 45 Lose erzielten einen Zuschlagspreis von CHF 10'000 oder mehr. Zwar sollten wir nicht zu viel nur über die ganz teuren Marken sprechen, finde ich, sondern auch die günstigen Lose betrachten. Andererseits hat es natürlich einen besonderen Reiz, die teuren Lose besonders zu betrachten.

Die Erivan Schweiz-Partie Teil 1 brachte folgende Spitzen-Ergebnisse:

1) CHF 310'000 = Los 7026 Einzelfrankatur der 17 I
2) CHF 220'000 = Los 7015 Paar der Basler Taube auf Brief, Vororts-Brief
3) CHF 150'000 = Los 7013 No. 10 (Waadt 5) als Massenfrankatur
4) CHF 130'000 = Los 7038 Strubel Mischfrankatur Schweiz/Indien nach Manila
5) CHF 27'000 = Los 7035 Strubel Buntfrankatur nach China
6) CHF 26'000 = Los 7016 Ortspost – Viererstreifen «über die Bogenmitte»
7) CHF 25'000 = Los 7010 Ganzsachenumschlag 07 I - 1847
8) CHF 20'000 = Los 7006 Zierbrief 1844 Genf
9) CHF 15'000 = Los 7011 Waadt 4, gestempelt
10) CHF 14'500 = Los 7020 Buntfrankatur Rayon nach Paris, seltene Farbe
11) CHF 14'000 = Los 7001 Züri 4 - Fragment
12) CHF 13'500 = Los 7007 4 R (halbe Doppelgenf) als späte Einzelfrankatur
 

Einige Lose haben wir bereits besprochen:

1) Einzelfrankatur der 17 I = Thema "Die berühmtesten und wertvollsten Marken", Beitrag 617
2) Paar der Basler Taube auf Brief, Vororts-Brief = Thema "Die berühmtesten und wertvollsten Marken", Beitrag 618 und "Erivan", Beitrag 8
3) No. 10 (Waadt 5) als Massenfrankatur = Thema "Die berühmtesten und wertvollsten Marken", Beitrag 619
4) Strubel Mischfrankatur Schweiz/Indien nach Manila = Thema "Schweiz Dauerserie Strubel", Beitrag 215
12) 4 R (halbe Doppelgenf) als späte Einzelfrankatur = Thema "Erivan" (siehe oben), Beitrag 11

Kevin hat uns in einem anderen Thema auch das Los 7006 gezeigt. Weil wir es vielleicht dort nicht suchen, zeige ich es an dieser Stelle auch noch einmal



Wie wir sehen: ein Zierbrief von 1844 (ohne Frankatur). Der Ausruf lag bei CHF 500. Der Zuschlag bei schwindelerregenden CHF 20'000.

Nun - es gibt Sammler, die haben keine Geldsorgen.

Wir sehen auch, wie wichtig die geschmackvolle Präsentation eines solchen Loses ist. Da hat der Käufer sich vom wunderschönen Fräulein auf Seite 26 vielleicht verführen lassen, besonders grosszügig zu sein? - Nun: eine gute Präsentation der Stücke erhöht den Verkaufswert der Marken immer, das wusste schon Ernst Müller vor 90 Jahren!

Dass es auch günstige sehr schöne Erivan-Haub-Lose gab, sei ausdrücklich nochmals wiederholt. Als günstig bezeichne ich auch Los 7039 (siehe Thema: "Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia", Beitrag 625), der Brief 1868 von Basel nach Shanghai.

Liebe Grüsse
Heinz
 

bayern klassisch Am: 12.12.2019 19:18:41 Gelesen: 32417# 13 @  
@ Heinz 7 [#12]

Lieber Heinz,

vielen Dank für deine vielen, engagierten Beiträge hier.

Den Zierbrief hätte ich auch genommen, wenn ich Schweizsammler wäre - nur den Zuschlag hätte ich nicht bezahlen wollen, aber du hast ja schon richtig geschrieben, dass es Sammler gibt, bei denen es auf ein paar Zehntausend Fränkli oder Euro nicht wirklich drauf an kommt und ich freue mich sehr, dass es solche Sammler gibt, auch wenn ich nie einer von ihnen werden werde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
marlborobert Am: 12.12.2019 20:07:13 Gelesen: 32394# 14 @  
@ Heinz 7 [#12]

"Da hat der Käufer sich vom wunderschönen Fräulein auf Seite 26 vielleicht verführen lassen, besonders grosszügig zu sein?"

Ich gehe davon aus, dass er damit rechnet, dass auch diese Schönheit in Echtgröße der Sendung beiliegt. ;)
 
bayern klassisch Am: 12.12.2019 20:21:55 Gelesen: 32386# 15 @  
@ marlborobert [#14]

Da wäre sie aber von damals bis heute ziemlich stark skelettiert. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 13.12.2019 09:04:03 Gelesen: 32328# 16 @  
@ Heinz 7 [#12]

Es freut mich besonders, hier ein sehr seltenes Stück zeigen zu dürfen, das vielen Sammlern als Rarität gar nicht so richtig bewusst ist: ein Ganzsachen-Umschlag von 1846.

Die Schweiz ist eines der wenigen Länder, die wirklich teure Ganzsachen (im konkreten Fall: Briefumschläge) haben, und wo diese Raritäten von den Sammlern auch nicht verschmäht werden. (In vielen anderen Ländern ist das anders, da lassen die Sammler auch heute noch seltenste Ganzsachen schnöde liegen)*. Den Briefumschlag gibt es in drei verschiedenen Formaten:

Zumstein Nummern:

07I = 140 x 55 mm
07II = 140 x 75 mm
07III = 140 x 110 mm

In der Sammlung Erivan Haub gab es gleich mehrere dieser Umschläge, und in der ersten Auktion wurde nun in Los 7010 einer der kleinformatigen angeboten. Es ist der "günstigste" der dreien, mit einem Katalogwert von immerhin satten CHF 65'000 (Händlerkatalog 2018). Natürlich ist er selten, ich zitiere aus der Losbeschreibung: "Schäfer Postgeschichte Genf kennt nur 24 gebrauchte Ganzsachenumschläge".



Ein Ausruf von CHF 15'000 für solch ein Stück ist sicher nicht übertrieben. Also war das Interesse an dem Stück da, und der Hammer fiel bei CHF 25'000. Das war das 7. höchste Ergebnis dieser Auktion.

* Vielleicht sollte ich besser schreiben: "… da lassen die Sammler seit längerer Zeit auch seltenste Ganzsachen noch immer schnöde liegen", denn sehr viel früher, im XIX. Jahrhundert, waren die Ganzsachen generell vergleichsweise sehr viel teurer als heute (mit wenigen Ausnahmen).

Heinz
 
marlborobert Am: 13.12.2019 09:34:17 Gelesen: 32316# 17 @  
@ bayern klassisch [#15]

da wäre sie aber von damals bie heute ziemlich stark skelettier. :-)"

Wenn man die Preise betrachtet, die selbst für Sachsen-Dreier KNOCHEN bezahlt werden, dann kannst davon ausgehen, dass es für einen ganzen Skelett sogar ganz günstig gewesen. ;)

Ich bleibe dabei, dass der Bieter nicht mal die untere Hälfte des Blattes beobachtet hat, um was es eigentlich ging.

Und nach den Meldedaten von Genf war die Absenderin eigentlich diese Dame:

Was wäre der Endpreis, wenn man auf dem Blatt deren Bild platziert hätte ? ;)

Herzliche Grüße,
marlborobert

[1] https://szm-media.sueddeutsche.de/image/szm/7f9d09ce6573f339189d94096b644e4d/640/image.jpeg?h=2033fb76530c1d9ee3ea29675bfbb36d&hv=1
 
bayern klassisch Am: 13.12.2019 10:18:21 Gelesen: 32298# 18 @  
@ marlborobert [#17]

Ja, da hast du natürlich Recht und zu der Dame: Grausame Optik. Aber nur von der Dame, nicht vom Briefchen selbst.

@ Heinz 7 [#16]

Ich finde diese ganz frühen Ganzsachenumschläge sehr attraktiv, vor allem in vorliegender Form, aber wenn es nur 24 davon geben sollte, noch dazu aufgeteilt in 3 Varianten, werden sich die Sammler erst gar nicht groß dafür interessieren, weil sie eh unerschwinglich bleiben werden.

Der heute zu beobachtende Trend weg von den Ganzsachen hin zu Briefen liegt m. E. daran, dass ein Brief immer individuell ist, während eine Ganzsache i. d. R. in vielen Bereichen immer gleich ist (Format, Zudruck usw.). Das lässt der Individualität weniger Raum, als frei gefaltete Briefe bzw. selbst zu gestaltende Kuverts, die viel mehr Abwechslung in eine große Sammlung bringen, als die oft etwas einseitig daher kommenden Ganzsachen.

Ich durfte mal eine ca. 10.000 Ganzsachen Bayerns umfassende Sammlung ansehen, in der Dutzende verschiedener Ganzsachen vereint waren - aber auch das war eher ernüchternd und fast schon langweilig, vor allem wenn Zusatzfrankaturen fehlen, die ja doch den Reiz derselben gewaltug erhöhen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 14.12.2019 18:41:52 Gelesen: 32246# 19 @  
@ Heinz 7 [#12]

Ich möchte ein wenig über die Sammlungen USA plaudern. Sie sind bei Erivan Haub einmalig stark vertreten. Über die Postmeister-Marken habe ich schon einiges erzählt (siehe Rubrik: "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt").

Die USA haben aber viel mehr zu bieten, als diese klassischen Seltenheiten. Anhand des Kataloges 2 will ich die Möglichkeiten ein wenig illustrieren. Ich habe anhand des Kataloges 7 Lose ausgewählt, 7 verschiedene Themen.

US Postal History, Foreign Destinations: 18 Lose
USA Carriers and Locals: 17 Lose
USA Pony Express: 16 Lose
Confederate States: Postmasters' Provisionals: 41 Lose
USA Hawaii: 4 Lose
USA Waterbury Fancy Cancellations: 21 Lose
USA/CSA: Civil War Patriotic Covers: 35 Lose

Foreign Destinations:

Viele Philatelisten lieben diese Kategorie am meisten: Briefe ins Ausland: Beispiel: Los 8



Ein Brief 1864 nach London ist nicht unbedingt eine grosse Rarität, aber wenn die Frankatur als Vierfarben-Variante gezeigt wird, schlägt das Sammler-Herz doch höher.

Ausruf? Sehr bescheidene US$ 150.

Wer will da nicht mitbieten?

Heinz
 
bayern klassisch Am: 14.12.2019 18:47:12 Gelesen: 32240# 20 @  
@ Heinz 7 [#19]

Lieber Heinz,

den würde ich für 150 Euro nehmen, auch wenn ich das Gebiet gar nicht sammle.

Ich war heute in Wiesbaden (mit ca. 20 Freunden und Bekannten) bis zum Ende des Bayernteils - das Aichach - Provisorium (eine glatte Mache des Expeditors dort) wurde mühsam zum Ausruf von 50.000 Euro zugeschlagen.

Für mich ein Witz, weil das mit echter Postgeschichte wenig zu tun hat, aber egal. Vielleicht passt es in deine umfängliche Aufzählung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 14.12.2019 18:56:45 Gelesen: 32235# 21 @  
@ Heinz 7 [#19]

Das zweite Los, das ich mir ausgewählt habe, kommt aus der faszinierenden Abteilung "Carriers and Locals". Da gibt es unzählige, zum Teil sehr seltene, Stücke.



Los 26 - Aus der berühmten David Golden Sammlung - Scott Nr. 81L1, Boston, Mass., Hill's Post, 1849

Dieser Brief wurde von Oliver Hill selber geschrieben! Im Katalog Scott ist die Marke mit US$ 6'500 bewertet. Der Ausruf liegt aber bei nur US$ 500.

Das dritte Los ist das im Katalog am teuersten ausgepreiste: US$ 75'000

Es ist ein markenloser Brief mit einem seltenen Stempel des weltberühmten Pony Express. In den USA ist diese Sektion sehr beliebt. Dieser Brief ist von Senator Milton Latham geschrieben. Aussergewöhnlich ist die Express-Taxe. Der Brief kostete nicht weniger als fünf US-Dollar!

Dieser Brief zierte die weltbekannten Sammlungen von Hall und Thurston Twigg-Smith. Dass er der teuerste Brief sein soll, hat mich trotzdem gewundert. Ich bin gespannt auf das tatsächliche Resultat.

(heute kenne ich es, ich vermelde das Resultat so bald als möglich)



Heinz
 
Heinz 7 Am: 14.12.2019 19:46:54 Gelesen: 32211# 22 @  
@ Heinz 7 [#19]

Die vierte Kategorie ist für mich die faszinierendste

Confederate States: Postmasters' Provisionals

Mit 41 Losen hatten die Sammler auch eine schöne Auswahl.

Das erste Los, Los 52, kostet nur US$ 250 (Ausruf), es sind also nicht ALLE Marken/Briefe aus diesem Bereich teuer. Es möge mir aber verzeihen, wenn ich mir das Spitzenlos ausgewählt habe, um es zu besprechen: Los 55.



Es ist das Unikat "Large Beaumont" auf Brief. Katalogwert Scott US$ 90'000, Michel Euro 100'000 (Michel 2010). Der Brief wird auch im Ankündigungsbuch breit besprochen und im Auktionskatalog hoch gelobt. Warum denn aber der Schätzpreis bei nur US$ 25'000 liegt, finde ich nicht "fair".

Klar - man kann verhindern, dass der Brief zu diesem Preis tatsächlich verkauft wird. Aber sollte man ihn nicht "fair" auspreisen? Vermutlich will man mit einer "Traum-Steigerungsrate" glänzen, wenn der Brief zu seinem wahren Wert verkauft wird. Man muss dazu wissen, dass der Brief schon 1956, also vor 63 Jahren (!) US$ 2000 kostete, bei der Caspary-Auktion (Los 67, sale 989).

Wir dürfen gespannt sein auf das Ergebnis. Ich verrate es morgen, sofern ich mir die Zeit dazu zusammenstehlen kann.

Heinz
 

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