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Thema: (?) (284) Deutsches Reich: Portobestimmung von Belegen
Kirsten Mohi Am: 18.10.2012 11:12:46 Gelesen: 109826# 1 @  
Tariffrage

Hallo an alle,

ich würde gerne wissen, warum diese Postkarte mit 9 pf frankiert wurde. Alle Postkarten, die ich aus dieser Zeit habe, sind entweder mit 8 bzw. 6 pf frankiert worden.

Außerdem würde ich mich freuen, wenn jemand mir sagen könnte, was die Marken auf der Rückseite des zweiten Beleges zu bedeuten haben.

Vielen herzlichen Dank im voraus
KM


 
Nachtreter Am: 18.10.2012 12:26:31 Gelesen: 109806# 2 @  
@ Kirsten Mohi [#38]

Beim zweiten Brief handelt es sich lediglich um sog. "Bogenränder", die damals wohl als Verschluß genommen wurden. Heute würde man auf "Tesa" zurückgreifen. Es sind keine Marken wie Du schreibst.

Viele Grüße

Nachtreter
 
sachsen-teufel Am: 21.11.2012 15:05:19 Gelesen: 109612# 3 @  
Hallo in die Runde,

dieser Brief von Hamburg nach Guhrau (Bez. Breslau) vom 13.06.1929 scheint mir unterfrankiert zu sein, es sollte sich doch um einen Brief im Fernverkehr handeln, bei dem mindestens 15 Pf "fällig" waren ? Als Drucksache wiederum wäre der Brief wohl korrekt frankiert, allerdings fehlt mir hier der Hinweis/Vermerk auf eine Drucksache. Die Brief-Rückseite ist leer, enthält keine Angaben. Was meint ihr ?

Gruß
Michael


 
rostigeschiene (RIP) Am: 21.11.2012 16:20:03 Gelesen: 109601# 4 @  
@ sachsen-teufel [#9]

Schau einmal ob der Brief verschlossen war. Es war nicht zwingend vorgeschrieben, das Wort Drucksache aufzubringen.

Werner
 
sachsen-teufel Am: 21.11.2012 16:42:56 Gelesen: 109595# 5 @  
@ rostigeschiene [#10]

Hallo Werner,

der Briefumschlag ist an keiner Seite aufgeschnitten, also komplett intakt, die Lasche hinten ist zwar zugeklebt, der Briefinhalt ist aber entnommen.

Drucksachen, ob so beschriftet oder nicht, mußten wohl zu Kontrollzwecken "offen" versendet werden ? Wenn dem so ist, würde es ja bei meinem Beleg dann doch auf eine Drucksache hinauslaufen.

Gruß
Michael
 
Germaniafan Am: 16.03.2013 15:34:02 Gelesen: 109224# 6 @  
Hallo ins Forum,

diesen Brief hatte ich schon vor Jahren in einem anderen Forum vorgestellt. Da ich gerade meine Infla Belege nach und nach in die Infla Seiten Datenbank einbringen möchte wäre es schön eine plausible Erklärung für das erhobene Nachporto zu bekommen.



Ich möchte hier mal einen Brief vom Finanzamt Lyck vom 22.10.1921 zeigen der mich doch sehr ins schwitzen bringt. Der Brief wurde portorichtig mit 60 Pfg. (Gebühr für einen Ortsbrief bis 250 g) frankiert. Der Adressat wurde in Lyck nicht angetroffen und der Brief wurde weiter gesendet nach Berlin/Steglitz. Ein Brief von 20-100 g kostete im Fernverkehr 80 Pfennig, von 100-250 g 120 Pfennig.

Nun besagt die Nachgebührenregelung in dieser Portoperiode "Für nicht oder unzureichend freigemachte gebührenpflichtige Dienstpostkarten und Dienstbriefe wird nur der einfache Fehlbetrag und ein Zuschlag von 30 Pfennig auf eine durch 10 teilbare Pfennigsumme aufgerundet erhoben." Auf die fehlenden 20 Pfennig kamen also nochmals 30 Pfennig Zuschlag was auch auf dem Brief (Blaustift "50" und Portostempel) vermerkt wurde.

Danach wurden aber die 50 Pfennig wieder gestrichen und 70 Pfennig mit einem anderen Portostempel vermerkt. Wie kommt dieser Betrag zustande bzw. warum wurden die 50 Pfennig Nachgebühr nicht anerkannt und wo wurden die verschiedenen Portostempel abgeschlagen ? Wog der Brief evtl. mehr als 100 g ? Dann würden aber doch auch keine 70 Pfennig zu Stande kommen.

Schöne Grüße
Guido
 
jürgenw Am: 02.07.2013 15:16:41 Gelesen: 109023# 7 @  
Paketporto 1887

Hallo Gemeinde,

für meine Sammlung „Post aus Dresden“ bereitet mir eine Paketkarte etwas Kopfzerbrechen. Das Porto von 120 Pfennigen ist nicht eindeutig. Das Paket ging am 27.8.1887 von Dresden nach Bruneck/Südtirol - damals noch Österreich.

50 Pfennig Paket bis 5 kg über 150 Meilen + 50 Pfennig für jede weitere angefangenen 5 kg. Die weiteren 20 Pf. wären für Späteinlieferung nötig. Der Stempel hat aber die Zeit 7 – 8 N. Nach der Postverordnung vom 8. März 1879 war die Öffnungszeit jedoch bis 8 Uhr. Wer kann helfen?



Gruß
jürgenw
 
christel Am: 02.07.2013 17:51:48 Gelesen: 108996# 8 @  
@ jürgenw [#38]

Bei "deinem" Paket handelt es sich um Sperrgut (gekennzeichnet durch das blaue "Sp").

Christel
 
jürgenw Am: 02.07.2013 17:55:47 Gelesen: 108990# 9 @  
@ christel [#46]

Daran habe ich auch schon gedacht, aber das Porto ist auch damit nicht erklärt.

Jürgen
 
christel Am: 02.07.2013 18:01:20 Gelesen: 108988# 10 @  
@ jürgenw [#9]

Entfernung von Dresden nach Bozen etwa 540 km.

Paket bis zu 5kg: 50Pfg + 1kg über 5kg bei einer Entfernung bis 100 geografische Meilen (750km) 30Pfg = 80Pfg + 50% Zuschlag für Sperrgut, also 40Pfg. = 1,20Mark !
 
christel Am: 02.07.2013 18:19:10 Gelesen: 108982# 11 @  
@ christel [#46]

Nur noch zur Ergänzung: "Sp"errgut

"Für die als Sperrgut zu behandelnden Pakete wird das Porto (nicht aber Portozuschlag und Versicherungsgebühr) um die Hälfte erhöht. Als Sperrgut gelten alle Pakete, die in irgendeiner Ausdehnung 1 1/2 m überschreiten oder die in einer Ausdehnung 1 m, in einer anderen 1/2 m überschreiten und dabei weniger als 10kg wiegen. Ferner diejenigen Pakete, die bei der Verladung einen unverhältnismäßig großen Raum oder eine besonders sorgsame Behandlung erfordern, z.B. Körbe mit Pflanzen, Käfige (leer oder mit lebenden Tieren), leere Zigarrenkisten in großen Bunden, Hutschachteln oder Kartons in Holzgestellen, Möbel, Korbgeflechte, Fahrräder u. dgl."

Und somit haben wir ja auch in deinem Fall eines der klassischen Sperrgüter, denn die Paketkarte zeigt es uns deutlich:

Anbei: 1 Velozipedtheil

Christel
 
doktorstamp Am: 02.07.2013 18:49:56 Gelesen: 108973# 12 @  
Um es bei Namen zu nennen; Fahrradteile.

Wohl ist Velocipidtheile eine Firmenbezeichnung.

mfG

Nigel
 
christel Am: 02.07.2013 18:54:29 Gelesen: 108968# 13 @  
@ doktorstamp [#12]

Nigel, keine Firmenbezeichnung, es ist die der damaligen Zeit entsprechende Bezeichnung des Inhaltes des Paketes.
 
jürgenw Am: 02.07.2013 19:39:33 Gelesen: 108955# 14 @  
@ christel [#13]

Danke für die schnelle Erklärung des Portos. Wo gibt es Literatur zu diesem Thema?
 
Marcello Am: 30.11.2013 21:29:47 Gelesen: 108490# 15 @  
Vielleicht kann mir jemand helfen ? Das Porto bereitet mir etwas Kopfzerbrechen. Es handelt sich um das etwas großformatige Kuvert, frankiert insgesamt zu 485 Rpfg. Der blaue Ab-Stempel und der Nummerator ist mir bekannt, es handelt sich um Vermerke der Zensurstelle Berlin.

Wäre nett, wenn jemand mir vielleicht mit dem Porto helfen könnte. Vielen lieben Dank im voraus.

mit philatelistischen Gruß
Marcel


 
stampmix Am: 22.02.2014 09:55:29 Gelesen: 108232# 16 @  
@ Marcello

Das Porto setzt sich zusammen aus

a. Auslandsbrief <20gr.... 25 Pf
b. Einschreibegebühr ..... 30 Pf
c. Luftpostzuschlag* .... 430 Pf

macht 485 Pf, also portogerecht, jedoch umsonst, frankiert.

Grüsse stampmix

*) Quelle: R.Schwarzer - Die Luftpostgebühren für Deutsche Briefsendungen nach dem Ausland (1926-1945)
.. Japan über Südamerika Tarif ab 8/1941: 215Pf je 5 Gramm
 
Marcello Am: 22.02.2014 18:43:30 Gelesen: 108180# 17 @  
@ stampmix [#16]

Hallo,

vielen lieben Dank für die Erklärung. Mir war der Vermerk über Südamerika etwas schleierhaft, wie eben das hohe Porto. Aber alles prima erklärt und ein weiteres Rätsel ist gelöst.

Schönes Wochenende wünscht
Marcel
 
Briefmarkentor Am: 29.05.2014 21:40:30 Gelesen: 107842# 18 @  
Hallo Sammlerfreunde,

bei unten abgebildeten Brief aus Schwerin nach Ludwigslust vom 29. März 1938 verstehe ich das Porto von 66 Rpf nicht. Könnt ihr mir weiterhelfen?

Viele Grüße

Marko


 
volkimal Am: 29.05.2014 21:54:25 Gelesen: 107832# 19 @  
@ Briefmarkentor [#18]

Hallo Marko,

ich vermute Folgendes:

Brief 20 - 250 g: 16 Pfennig
Zuschlag für Postaufträge: 50 Pfennig

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 29.05.2014 22:02:34 Gelesen: 107826# 20 @  
@ Briefmarkentor [#18]

Hallo Marko,

die Frankatur setzt sich zusammen aus:

Briefgebühr (20 - 250 g) 24 Pf
Gebühr für förmliche Zustellung 30 Pf
Gebühr für die Rücksendung der Zustellungsurkunde 12 Pf

Mit freundlichem Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 29.05.2014 22:13:38 Gelesen: 107820# 21 @  
@ Postgeschichte [#24]

Hallo Manfred,

gut, dass Du besser Bescheid weißt. Mich hatten die Worte "vereinfachte Zustellung" im Stempel unten links irritiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefmarkentor Am: 29.05.2014 22:16:07 Gelesen: 107816# 22 @  
@ Postgeschichte [#24]

Habt vielen Dank für die schnelle Beantwortung der Frage.

Viele Grüsse

Marko
 
dr.vision Am: 22.10.2014 16:47:32 Gelesen: 107556# 23 @  
Moin zusammen,

ich habe einen Infla-Beleg der 21 Portoperiode von (Wuppertal)-Barmen nach Langenfeld. Er ist mit 4 Millionen als Ortsbrief frankiert. Ob das wohl so seinen Richtigkeit hat?

Ich danke im Voraus für eine Antwort.
Ralf


 
wuerttemberger Am: 22.10.2014 18:59:35 Gelesen: 107535# 24 @  
@ dr.vision [#23]

Der Ort heißt Lange rfeld und da könnte der erweiterte Ortsverkehr schon gegolten haben.

Gruß

wuerttemberger
 
volkimal Am: 22.10.2014 20:45:26 Gelesen: 107510# 25 @  
@ dr.vision [#23]

Hallo Ralf,

leider passt der Beleg nicht in dieses Thema, da es ein Ortsbrief ist. Bei Wikipedia, Stichwort "Langerfeld" findest Du:

Am 5. August 1922 wurde Langerfeld in die Stadt Barmen, heute Wuppertal, eingemeindet.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr.vision Am: 22.10.2014 20:54:41 Gelesen: 107506# 26 @  
@ wuerttemberger [#24]
@ volkimal [#25]

Moin, ich danke euch für die schnellen Antworten. Dass ich Langenfeld und Langerfeld verwechselt habe, liegt wohl an der neuen Brille.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf

[Beiträge [#23] bis [#26] redaktionell verschoben]
 
Marcello Am: 01.11.2014 16:19:14 Gelesen: 107370# 27 @  
Hallo miteinander,

ich habe mal wieder ein paar Portofragen. Es geht um die nachfolgenden 3 Luftpostbelege. Mir fehlt die richtige Literatur und nur ein Buch in München ausleihen, lohnt sich gerade nicht. Deswegen frage ich hier mal nach. Vielleicht kann mir jemand hier das erforderliche Porto für die 3 Luftpostbelege erklären bzw. wie sich das Porto zusammensetzt ? Ich habe jeweils Vorder- und Rückseite abgebildet.





Vielen Dank im voraus.

Grüße
Marcel
 
stampmix Am: 01.11.2014 17:21:21 Gelesen: 107354# 28 @  
@ Marcello [#27]

Hallo Marcello,

die beiden Briefe nach den USA 1939:

Auslandsbrief bis 20gr. : 25 Rpf.
Luftpostzuschlag in den USA je 5gr. : 10 Rpf.

Der Brief nach Brasilien 19.3.1940:

Auslandsbrief bis 20gr. : 25 Rpf.
Luftpostzuschlag nach Brasilien je 5gr. : 125 Rpf.

mit bestem Gruss
stampmix
 
Marcello Am: 01.11.2014 17:32:23 Gelesen: 107348# 29 @  
@ stampmix [#28]

Hallo Stampmix,

vielen lieben Dank. Ich stand mit den Luftpostgebühren etwas auf dem Kriegsfuß. Aber jetzt ist ja geklärt. Vielen Dank nochmals und schönen Feiertag.

Gruß
Marcel
 
Friedensfahrer Am: 15.12.2014 13:56:23 Gelesen: 107121# 30 @  
Hallo,

habe mal eine Frage zum folgendem Faltbrief von Grimmenthal nach Meiningen mit dem Abschlagsdatum vom 30.12.1878. Leider ist der Brief ohne Inhalt, rückseitig ist nur der Ankunftsstempel von Meiningen zu sehen.

Warum wurden hier 20 Pfge verklebt? Die Strecke zwischen den beiden Orten beträgt nur 10km. Hat es was mit der Belegart zu tun (Laufschreiben, Drucksache, Zeitungssache o.ä) oder ist es ein Brief der 2.Gewichtsstufe ? Hätte das nicht vermerkt werden müssen ?

Vielen Dank im voraus!



Gruß
FF
 
erron Am: 15.12.2014 15:57:35 Gelesen: 107098# 31 @  
@ Friedensfahrer [#30]

Der Beleg hatte wohl über 15 Gramm gewogen. 1. Gewichtsstufe bis 15 Gramm: Porto 10 Pfg. 2. Gewichtsstufe bis 250 Gramm: Porto 20 Pfg.

Auch wenn die beiden Orte nur 10 Km auseinander lagen, ist es ein Fernbrief.

Beleg von Gross-Gerau nach Darmstadt



Strecke zwischen beiden Orten: max 14 Km; Briefgewicht 17 Gramm, ergibt 20 Pfg Porto.

mfg

erron
 
remstal Am: 02.02.2015 09:45:49 Gelesen: 107067# 32 @  
Portosatz für eine Karte ins Ausland

Hallo liebe Forumsfreunde,

kann mir jemand der Spezialisten den deutschen Portosatz für eine Auslandskarte am 31.7.1923 sagen ? Ich habe leider keine Infoquelle. Vielen Dank.

remstal
 
wajdz Am: 02.02.2015 11:38:38 Gelesen: 107044# 33 @  
@ remstal [#95]

Porto für Postkarte ins Ausland ab 1.7.23 = 480 Rpf, gültig bis 31.7.23 (Tab. aus MiKatalog).

MfG Jürgen -wajdz-
 
remstal Am: 02.02.2015 12:00:21 Gelesen: 107032# 34 @  
Hallo Juergen,

herzlichen Dank.

Anton
 
wuerttemberger Am: 02.02.2015 12:23:35 Gelesen: 107022# 35 @  
@ wajdz [#93]

Es sind 480 Reichsmark!

Gruß

wuerttemberger
 
stampmix Am: 02.02.2015 14:35:52 Gelesen: 106991# 36 @  
@ remstal [#95]

Hallo zusammen,

ich habe mir zur ersten Übersicht der Infla-Portosätze eine einfache Tabelle erstellt, die ich hier als jpg-file zum downloaden anhänge:



bei Anwendung beachten:
Pk = Postkarte
Bf = Brief der 1. Gewichtsstufe
Ds = Drucksache der 1. Gewichtsstufe
Rec = Einschreiben
Eil-O = Eilbrief Ortsbezirk
Eil-L = Eilbrief Landbezirk
Ausland: teilweise geringfügig andere Zeiten der Portostufen
T = Tausend Mark
M = Millionen Mark
B = Milliarden Mark (engl.: Billions)

besten Gruss
stampmix
 
remstal Am: 02.02.2015 16:17:29 Gelesen: 106947# 37 @  
EUCH ALLEN VIELEN DANK.

remstal
 
wajdz Am: 02.02.2015 18:36:07 Gelesen: 106905# 38 @  
@ wuerttemberger [#97]

In der Katalog Deutschland-Spezial 2001 Bd1 heißt es im Text zur Tabelle:

Die Zahlen geben den Portosatz in Pfennig bzw. Papiermark und ab 1925 in Renten- bzw. Reichspfennig an.

So bin ich davon ausgegangen, daß es sich um 480 Pfennig handelte. Beim Blick auf die Marken aus diesem Zeitraum hätte ich allerdings sehen können, daß die Nominale 1923 schon auf M, also Mark lautete.

Danke für den Hinweis, wieder was gelernt. Dabei drängt sich der Gedanke auf, dass die deutschen Postwertzeichen auch bald nur noch ohne Pfennig-, sprich Centnominale auskommen werden. ;-)

@ stampmix [#36]

Danke für die Tabelle, eine sehr praktische Hilfe bei zur Portobetimmung bei Belegen aus der Inflazeit.

MfG Jürgen -wajdz-
 
krasdk Am: 20.03.2015 11:12:58 Gelesen: 106899# 39 @  
Reich - Karte vom 1898. Portogerecht ?

Habe gerade diese Karte erworben. Philatelistisch nur mit handgeschriebene Datum auf die Rückseite. Was bedeutet das grosse V? Und das handgeschriebene oben rechts, bitte?

Freundlichst Kay aus Dänemark.


 
mumpipuck Am: 20.03.2015 14:17:11 Gelesen: 106853# 40 @  
Hallo Kay,

über das "V." weiß ich nichts, aber der Vermerk oben dürfte etwas schwungvoll heißen: "n. abg. zurück" für nicht abgeholt -> zurück an Absender. Vermutlich wollte der Absender die Karte ohnehin wieder haben und hat an einen fiktiven Empfänger geschrieben.

Interessant finde ich den Kreisgitterstempel des Postamts Berlin C. 2 mit den ungewöhnlichen Unterscheidungsbuchstaben "Dg". Solch großen UB kenne ich eigentlich nicht. Das wäre mal interessant zu herauszufinden. Vielleicht fragst Du hier mal unter dem Thema "Die Poststempel Berlins" danach.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
Lars Boettger Am: 20.03.2015 15:02:00 Gelesen: 106836# 41 @  
@ krasdk [#39]

Hallo Kay,

V = "Verzögert", ein Stempel der Berliner Rückbriefstelle.

Die Karte ist vollkommen überfrankiert. Normalerweise hätten 25 Pfg. (5 Pfg. für die Postkarte und 20 Pfg. Einschreibegebühr) für die Karte ausgereicht.

Beste Grüsse!

Lars
 
DerLu Am: 20.03.2015 16:21:10 Gelesen: 106807# 42 @  
@ mumpipuck [#40]

Die Karte ging an einen Gast im Hotel Savoy. Die Zahlen in Bleistift sind wahrscheinlich die Zimmernummer(n) ? Ich würde das Handschriftliche als "abg. zurück" für "abgereist zurück" interpretieren. Dem "hoffnungslos überfrankiert" schließe ich mich an.

Beste Grüße

Der Lu
 
krasdk Am: 20.03.2015 16:32:53 Gelesen: 106800# 43 @  
Danke für die Antworten. Zurück an Absender? Es gibt keinen Absender auf der Karte. Vielleicht hat der Absender am Schalter gewartet, bis die Postbeamten die Karte korrekt abgefertigt haben? Das im Blauschrift unten geschriebene 2 ? bedeutet?

danke, Kay
 
krasdk Am: 20.03.2015 16:34:38 Gelesen: 106799# 44 @  
Danke DerLu - hast vermutlich ganz recht. Danke.
 
krasdk Am: 20.03.2015 16:35:59 Gelesen: 106795# 45 @  
Wundert mich, warum die Karte so hoch überfrankiert wurde. Das waren doch ganz gewöhnliche Dauermarken - oder?
 
Hermes65 Am: 20.03.2015 16:41:15 Gelesen: 106792# 46 @  
In einer Zeit, wo es (noch) keine Sondermarken gab, ist letztlich jede Briefmarke eine BRIEFMARKE!
 
Marcello Am: 18.04.2015 15:40:34 Gelesen: 106599# 47 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier ein kleines Problem, bei der Bestimmung des Portos. Ich habe leider kein Handbuch für die Luftpostgebühren und extra das Buch in München auszuleihen, lohnt sich im Moment nicht. Deswegen meine Frage.

Ich habe hier einen Beleg frankiert mit einer 50 Pfg Marke. Der Beleg ging von Berlin nach Chicago, Illinois/USA. Meine Frage, welche Portoperiode, welches Porto in die USA und das fehlende Porto ergibt das US Nachporto.



Vielen Dank für eure Hilfe.

Gruß
Marcel
 
Baber Am: 18.04.2015 16:45:25 Gelesen: 106588# 48 @  
@ Marcello [#47]

Hallo Marcello,

wenn ich das Michel Postgeührenhandbuch richtig gelesen habe, hätte der Brief 25 Pfg + 50 Pfg Luftpostzuschlag (je 20g) gekostet.

Es fehlten also 25 Pfg. 1$ war damals = 4,20 Mark. Die fehlenden 25 Pfg entsprachen dann aufgerundet 6 Cent. Wie die 10 Cent zustande kommen, weiß ich nicht.

Gruß
Baber
 
Marcello Am: 18.04.2015 16:48:56 Gelesen: 106585# 49 @  
@ Baber [#48]

Hallo Baber,

vielen lieben Dank für die schnelle Beantwortung. Vielleicht hat der US Beamte die 6 Cent auf die 10 Cent aufgerundet. Aber das ist Spekulation. Zumindest weiß ich jetzt das fehlende Porto.

Gruß
Marcel
 
Basalt44 Am: 18.04.2015 17:23:28 Gelesen: 106571# 50 @  
@ Marcello [#47]

Hallo Marcello,

hier dir Erklärung für die 10-Cent-Nachgebühr bei Deinem Brief. Bei der UPU-Konferenz 1924 in Stockholm wurde festgelegt, dass die Mindestgebühr für das Nachporto (Nachgebühr) 10 centimes (internationale Verrechnungseinheit) beträgt. Siehe auch unter dem Thema "Nachgebühr verschiedener Staaten" vom 30.11.2012, # 187.

Viele Grüsse
Werner
 
Marcello Am: 18.04.2015 17:54:10 Gelesen: 106559# 51 @  
@ Basalt44 [#50]

Hallo Werner,

vielen Dank für die Klärung der 10 Cent Nachgebühr und den Verweis auf den anderen Thread. Somit ist das auch geklärt.

Grüße
Marcel
 
cilderich Am: 16.10.2015 14:41:28 Gelesen: 105418# 52 @  
Luftpost Deutsches Reich nach 1932

Hallo,

kann mir jemand sagen, was ein Luftpostbrief nach Palästina aus Deutschland am 4.7.1938 kostete?

lg cilderich
 
stampmix Am: 16.10.2015 15:21:08 Gelesen: 105406# 53 @  
@ cilderich [#52]

Hallo cilderich,

das Porto für einen Luftpostbrief nach Palästina berechnete sich am 4.7.1938 mit 25 Rpf für einen einfachen Auslandsbrief < 20gr. zuzüglich der Luftpostgebühr von 10Rpf./5gr.

Die Luftpost nach Palästina wurde durch die niederländische KLM oder englische Imperial Airways befördert.

mit bestem Gruß
stampmix
 
cilderich Am: 16.10.2015 16:26:00 Gelesen: 105389# 54 @  
Perfekt, herzlichen Dank.
 
Marcello Am: 13.03.2016 14:28:55 Gelesen: 103913# 55 @  
Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zu unten gezeigten Beleg. Ich habe meine gesamte Portoliteratur gewälzt, komme aber auf keinen grünen Zweig. Vielleicht weiß jemand von euch die Lösung?



Es handelt sich um eine Postkarte mit Eilbote. Das Porto betrug in der Portoperiode 01.04.1900-30.06.1906 für eine Postkarte 5 Pfg und für die Eilzustellung 25 Pfg. Wären zusammen 30 Pfg. Jedoch ist die Karte nur mit 25 Pfg austaxiert. Es würden also 5 Pfg fehlen. Übersehe ich was oder liegt die Lösung woanders ?

Auf Antworten freut sich

Marcel
 
roman Am: 20.04.2016 20:58:48 Gelesen: 103331# 56 @  
Habe hier einige Infla Belege gefunden, Krabbelkiste 1 Euro das Stück, und bin am "Lesen" lernen.

Also ich meine dieser ist portogerecht mit 4 Millionen, oder? Wertermittlung wäre auch interessant.

Hamburg nach Bremen am abgestempelt am 6.10.23 V 10-11 und angekommen am selben Tag "N 4-5", super schnell. Frankiert mit der Michel 305 x 5. Einschreibegebühr 2 Millionen, und Porto Fernverkehr 2 Millionen.

Ist das so richtig?


 
roman Am: 20.04.2016 21:07:50 Gelesen: 103324# 57 @  
Der ist schwer für mich.

Von Kiel nach Kiel Gaarden, am (29.11.23 12-1N) und angekommen am (29.11.23 11-12V).

Für Ortsbrief sollte sein nach Porto Tabelle 40 Milliarden bei 20 g oder 48 Milliarden bei bis 100g. Einschreibe geb. 80 Milliarden.


 
muemmel Am: 20.04.2016 21:10:52 Gelesen: 103323# 58 @  
@ roman [#56]

Moin Roman,

in der Tat ein nettes Teil. Eine MeF der 305 findet man sicher nicht alle Tage.

Je 2 Millionen für Porto und R-Gebühr ist auch ok. Also alles tarifrichtig.

Bitte weiteres Belege unter "Deutsches Reich Inflationsbelege" zeigen. Hierzu ein neues Thema eröffnen, ist nicht sonderlich sinnvoll.

Gruß
Mümmel
 
roman Am: 20.04.2016 21:13:08 Gelesen: 103320# 59 @  
Bei der Bewertung gibt es noch Sonderaufschläge? Oder nur Markenwert auf Brief?

Also frankiert mit 41 Milliarden und 25 Tausend und 50 Mark - kann das stimmen?
 
muemmel Am: 20.04.2016 21:41:14 Gelesen: 103304# 60 @  
@ roman [#57]

Nochmal moin,

offen gestanden würde ich einen solchen Brief nicht in meine Sammlung aufnehmen. Er stammt aus der Zeit der Vierfachaufwertung und da betrug das Porto für einen Ortsbrief 40 Milliarden und die R-Gebühr 80 Milliarden. Also wären eine Marke zu 10 und eine zu 20 Milliarden vollkommen ausreichend gewesen. Ergo total überfrankiert. Die "kleinen" Werte mit Millionen und kleiner hatte der Absender anscheinend nur aus Jux und Dollerei verklebt, da das Geld ja eh nichts mehr wert war und 2 Tage später die Rentenpfennigmarken eingeführt wurden.

Grüßle
Mümmel
 
roman Am: 20.04.2016 21:45:51 Gelesen: 103299# 61 @  
Obwohl die 50 m drauf ist die 245 ? Also lieber ablösen? ;-) ?

Sah auch nach "Mache" aus, aber alle für 1 Euro aus der Flohmarktkiste.
 
muemmel Am: 20.04.2016 21:54:01 Gelesen: 103296# 62 @  
@ roman [#61]

Die MiNr. 245 war zu der Zeit überhaupt nicht mehr frankaturgültig.
 
roman Am: 20.04.2016 21:57:13 Gelesen: 103292# 63 @  
Also Fake, sieht aber trotzdem schön aus, hast du eine Luftpostportotabelle für meinen anderen Beleg, sieht natürlich auch irgenwie nach "Laune" aus.
 
Max78 Am: 29.06.2016 22:23:00 Gelesen: 102210# 64 @  
Hallo zusammen,

zu diesem erst einmal ganz gewöhnlich erscheinenden Brief habe ich eine Frage, die mir eventuell jemand von Euch beantworten könnte.

Mit 20 Pf. wurde dieser Brief von Berlin nach Italien gesendet, soweit das ganz gewöhnliche Porto für Auslandsbriefe bis 15 Gramm. Allerdings habe ich dann gesehen, dass es sich um eine Sendung "Königliche Angelegenheit" handelt, die, soweit ich weiß, im Inland portofrei war, jedoch im Ausland nicht. Nun trägt das Kuvert rückseitig noch einen Briefträgerstempel und ich frage mich, ob dieser Brief per "Express" versendet wurde, die 20 Pfennige also eventuell dafür verklebt wurden ?

Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich freuen:



mit Grüßen Max
 
DerLu Am: 30.06.2016 19:59:43 Gelesen: 102139# 65 @  
@ Max78 [#64]

Hallo Max,

nach meinem Verständnis des Portofeiheitsgesetzes von 1869 erstreckte sich die Porto- und Gebührenfreiheiten nur auf Sendungen innerhalb des Deutschen Reiches (1869 noch der Deutsche Bund). Sendungen ins Ausland waren normal zu frankieren. Mit den 20 Pf. für die Eilbestellgebühr liegst du m.W. falsch, da die Eilbestellgebühr für Auslandssendungen, wie im Inland, 25 Pf. betrug.

Gruß DerLu
 
Max78 Am: 01.07.2016 00:16:42 Gelesen: 102105# 66 @  
Danke Dir für die Informationen. Ich wurde nur ein wenig durch die rückseitigen Stempel in die Irre geführt.

Mit Grüßen Max
 
Max78 Am: 02.07.2016 01:27:05 Gelesen: 102039# 67 @  
Hallo zusammen,

bei dem folgenden Beleg habe ich schon wieder das Problem, dass ich das Porto nicht genau verstehe. Da ich eine Mi. 39 PFENNIG als EF auf Brief ohne Vermerk Drucksache noch nie gesehen habe, kann mir jemand hoffentlich erklären, ob es noch andere Sendungen im Jahre 1886 gab, die für 3 Pfennige transportiert wurden.

Es handelt sich hier um einen sehr kleinen Umschlag, der von Wilhelmshaven nach Hannover an einen Postsekretär gesendet wurde. Fehlt auf dem Umschlag einfach nur der Vermerk Drucksache oder galt für Sendungen "von Post zu Post" eine Portoermäßigung, oder ist das Briefchen unterfrankiert???

Rückseitig sind keine Infos vorhanden, hier die Vorderseite:



mit Dank im Voraus für eine hilfreiche Antwort,

mit Grüßen Max
 
inflamicha Am: 02.07.2016 08:13:21 Gelesen: 102015# 68 @  
@ Max78 [#67]

Hallo Max,

es kann sich nur um eine Drucksache handeln. Eine entsprechende Aufschrift war nicht vorgeschrieben. Zwingend war aber, dass der Umschlag nicht zugeklebt wurde. So konnte die Post kontrollieren, ob der Inhalt wirklich nur aus "gedruckten Sachen" bestand. Schau mal nach, die Briefklappe sollte offen sein.

Gruß Michael
 
Max78 Am: 02.07.2016 10:37:14 Gelesen: 101992# 69 @  
Vielen Dank, Michael, für Deine Antwort!

Du hast recht, das Briefchen ist hinten nur eingesteckt und nicht verklebt. Ich werde mir das gleich mal rausschreiben und für die Zukunft abspeichern. Dem Datum zufolge wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gedruckter Neujahrsgruß gewesen sein.

Bevor ich diese Frage ins Forum gestellt habe, suchte ich vergebens im Internet nach einem Regelwerk oder "Postgesetz" aus dieser Zeit, bin aber leider nicht fündig geworden.

vielen Dank nochmals, mit Grüßen Max
 
DerLu Am: 04.07.2016 18:33:19 Gelesen: 101906# 70 @  
@ Max78 [#69]

Hallo Max,

die Postordnung vom 8.3.1879 (die müsste m.W. am nächsten an deine Drucksache heranreichen) findest du z.B. hier [1].

Schwierig wird es aber natürlich, die kleineren Änderungen bis zum Erlaß der nächsten Postordnung nachzuverfolgen. Da musst du dich durch die einzelnen Jahrgänge wühlen.

Ansonsten hat Werner Steven in der "Schriftenreihe des Verbandes der Philatelisten in Nordrhein-Westfalen e.V." einige Bände mit Abschriften (teilweise leider fehlerhaft) von Postordnungen etc. herausgegeben.

Gruß DerLu

[1] http://starweb.hessen.de/cache/hessen/regierungsblatt/hessisches_regierungsblatt_1879.pdf (ab Seite 82).
 
Max78 Am: 13.07.2016 11:20:11 Gelesen: 101717# 71 @  
Hallo DerLU,

hab Deine sehr hilfreiche Info jetzt erst gelesen und wollte mich dafür noch herzlich bei Dir bedanken! Da ich mich ja mit alten Schriften beschäftige, werde ich mal schauen, ob ich noch an Unterlagen rankomme.

mit Grüßen Max
 
HWS-NRW Am: 15.07.2016 13:14:29 Gelesen: 101849# 72 @  
Hallo und einen guten Abend,

ich sitze immer noch an meinem Sachbuch über Gebühren, die auf Formularen ausgewiesen wurden.

Zur Thematik "Zeitungsbestellung" habe ich eine Frage.



(MiNr 82) 40 Pf. Luitpold rs. auf "Zeitungsbestellung" mit Steg-K1 SCHALDING / 23.5.17 als Gebühr für die Lieferung der Donauzeitung für einen Monat an einen Soldaten im Feld



Hier noch die Vorder- und Rückseite einer weiteren "Zeitungsbestellung" von einem Soldaten, auch hier wurde die Gebühr (für drei Monate/Lieferungen) mit je 40 Pfennig ausgewiesen.

Kann mir jemand weiterhelfen bzw. bestätigen, ob die Soldaten im Feld eine ermäßigte Gebühr zahlen mußten gegenüber der normalen Gebühr von 50 Pfennig in der Portoperiode 2

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe
Werner
 
DerLu Am: 18.07.2016 07:17:08 Gelesen: 101573# 73 @  
@ HWS-NRW [#72]

Hallo Werner,

lt. dem Handbuch der ArGe-Deutsche Feldpost 1914-18 wurden die Zeitungen nach der inländischen Zeitungsliste berechnet: "Wie im Inlandsverkehr würde dafür das Zeitungsgeld nach der Zeitungspreisliste, zusätzlich dazu aber noch eine Verpackungsgebühr erhoben." Die Verpackungskosten betrugen bei einmaligem wöchentlichen Bezug 30 Pf., bei zwei - dreimaligem 60 Pfg., und bei öfterem Bezug 120 Pf. (gültig bis 1.4.1918, danach wurden die Gebühren auf 60Pf, 90 Pf bzw. 150 Pf erhöht).

Aber schon ab dem 5.9.1914 konnte von Personen in der Heimat zu den üblichen Preisen Zeitungen für Soldaten an der Front bestellt werden. Dies scheint bei den von dir gezeigten Belegen der Fall gewesen zu sein. Was aber das Porto auch nicht erklärt.

Gruß DerLu
 
HWS-NRW Am: 18.07.2016 12:04:17 Gelesen: 101547# 74 @  
@ DerLu [#73]

Danke für Deine ausführliche Erklärungen, werde es mal in den Arge-Rundbrief bringen, eventuell gibt es da mehr rauszubekommen.

mit Sammlergruß
Werner
 
Marcello Am: 21.08.2016 22:26:51 Gelesen: 100902# 75 @  
Hallo zusammen,

wollte mal fragen, ob vielleicht jemand in der Zwischenzeit was zu meinem Portoproblem in Beitrag [#55] eingefallen ist ?

Grüße
Marcel
 
muemmel Am: 21.08.2016 23:08:06 Gelesen: 100888# 76 @  
@ Marcello [#75]

Nabend Marcel,

ich vermute mal, dass der Absender 5 Pf. zu wenig verklebt hat (ob mit Vorsatz oder versehentlich sei dahingestellt) und bei der Post niemand richtig hingeschaut hatte.

Auch wenn in der Vorkriegszeit die Postler weitaus penibler waren, gab es auch zu der Zeit derartige "Durchrutscher".

Schönen Gruß
Mümmel
 
Marcello Am: 21.08.2016 23:18:38 Gelesen: 100885# 77 @  
@ muemmel [#76]

Hallo Mümmel,

vielen lieben Dank. Ein weiteres Rätsel meiner Sammlung gelöst. Ich wünsche noch einen schönen Abend.

Grüße
Marcel
 
HWS-NRW Am: 28.08.2016 18:27:26 Gelesen: 100728# 78 @  
Hallo und einen schönen Sonntag Abend.

In [#72] hatte ich bei Euch angefragt, ob mir jemand bei diesen Belegen weiterhelfen kann. Heute endlich habe ich die Antwort darauf selber rausbekommen und gebe sie hiermit an Euch weiter und präsentiere auch noch einen weiteren Beleg, den ich auch schon in meinem Buch-Manuskript verarbeitet habe.



Laut Feldposterlaß 28 c konnten ab dem 5.September 1914 Zeitungen durch beliebige Personen in der Heimat bei den Postanstalten unter den üblichen Bedingungen für Angehörige des Feldheeres bestellt werden. Wie im Inlandsverkehr wurde dafür ein Zeitungsbestellgeld, dazu aber noch eine „Verpackungsgebühr“ erhoben. Für mehr als dreimal wöchentlich erscheinende Zeitungen betrug diese Gesamtgebühr monatlich 40 Pfennig, die bei Aufgabe der Bestellung zu zahlen war und danach von den Postbeamten auf dem Formular verklebt und entwertet wurden.

mit Sammlergruß
Werner
 
Marcello Am: 01.09.2016 17:25:23 Gelesen: 100594# 79 @  
Hallo zusammen,

ich habe erst vor kurzem angefangen, Pfennige, Pfennig und Krone/Adler zu sammeln. Jedenfalls bin ich mit meiner Literatur noch nicht so weit und mir flatterte folgender Beleg mir ins Haus. Da ich so etwas noch nicht gesehen habe, hat mir vielleicht hier jemand freundliches im Forum eine Antwort.

Der Beleg wurde mit einer 50 Pfg (Michel 36) frankiert und ging von Karlsruhe nach Emendingen. Laut Stempel 01.12.1876.



Meine Frage, fehlt da Porto oder passt das ? Weil oben Auslagen in Höhe von 3,40 Mark ausgewiesen sind. Wie gesagt, ich nähere mich dem Thema erst an.

Über Hilfe und eine Antwort würde ich mich freuen.

Grüße
Marcel
 
Marcello Am: 02.09.2016 19:53:13 Gelesen: 100542# 80 @  
@ Marcello [#79]

Hallo zusammen,

die Lösung liegt manchmal so nah. Ich habe mich auf der Homepage der Arge Krone/Adler umgeschaut,[1] da ich der Arge jetzt auch folgen werden. Jedenfalls werden unter Aktuell besondere Belege, Verwendungsformen oder Marken vorgestellt. Unter der Nummer 137 werden 2 Belege mit Postvorschuß gezeigt.

Das Porto betrug für einen Brief über 10 Meilen (Entfernung Karlsruhe-Emmendingen 107 km) 40 Pfennige. Dazu eine Proccuragebühr von 2 Pfg, je angefangene Mark, jedoch mindestens 10 Pfg. Da der Vorschuß 3,40 Mark betrug, wären das 8 Pfg ungerade gewesen, also aufgerundet auf 10 Pfg.

Brief über 10 Meilen 40 Pfg
Proccuragebühr 10 Pfg
------
Gesamtporto 50 Pfg
 

Somit Portogerecht.

Grüße
Marcel

[1] http://www.arge-krone-adler.de/
 

Belgiensammler Am: 30.10.2016 17:58:27 Gelesen: 99558# 81 @  
Deutsches Reich Philatelistentag

Hallo,

zum Philatelistentag 1939 im Hotel Bayerischer Hof in München erschien unter anderem dieser Gedenkumschlag als Ganzsache mit 4 Pfg Hindenburg.

Meine Frage ist was dieser Stempel mit der Zusatzfrankatur von Berlin soll. Die 7 Pfg geben ja auch kein gültiges Porto von Berlin nach Nürnberg. Ich vermute, dass das Ganze reine Mache ist. Dass man so etwas durchgehen ließ kann ich mir nicht vorstellen. Was ist Eure Meinung dazu? Zum Philatelistentag gab es auch noch eine Postkarte mit dem gleichen Motiv mit 3 Pfg Hindenburg als Ganzsache. Ist ja auch keine gültige Portstufe. Hat jemand dazu eine Meinung?

Gruß
Karl


 
DerLu Am: 31.10.2016 07:34:34 Gelesen: 99502# 82 @  
@ Belgiensammler [#162]

Hallo Karl,

die 3 Pfennig Marke ist 1943 abgestempelt, also knapp 4 Jahre nach dem Philatelisten Tag 1939. Ich vermute jemand hat die Karte 1943 als Drucksache erneut verschickt, der Wertstempel war ja bereits entwertet zählte also nicht mehr bei der Portoberechnung. Nach meinem Kenntnisstand betrugt das Porto für die leichteste Drucksache zu dieser Zeit genau die 3 Pfennig der Marke.

Gruß DerLu
 
Belgiensammler Am: 01.11.2016 18:34:16 Gelesen: 99392# 83 @  
@ DerLu [#163]

Vielen Dank für die Antwort. Damit hat sich gleichzeitig auch eine andere Frage gelöst. Ich habe da noch eine Postkarte die so ähnlich aussieht Einmal versandt und dann Sonderstempel von anderen Anlässen mit späterem Datum drauf. Da hat man dann wohl auch noch die Teilnahme an diesen Anlässen dokumentiert, obwohl die Karte bereits gelaufen war. Also nochmals vielen Dank.

Karl


 
radler47 Am: 04.11.2016 12:20:05 Gelesen: 99390# 84 @  
Inflabrief Eilboten

Ich habe einen Eilbotenbrief aus der Infla-Zeit (3.7.23) erworben. Im Michel sind für diese Versandart leider keine Angaben vorhanden.

Kann mir jemand die Gebühren für Eilboten nennen?

Danke
 
erron Am: 04.11.2016 12:38:54 Gelesen: 99382# 85 @  
@ radler47 [#165]

PP 14 vom 01.07.-31.07.23.

Eilbestellgebühr als Ortsbestellzuschlag: 400 Mark
Eilbestellgebühr als Landbestellzuschlag: 1200 Mark

Sind aber im Michel auch aufgeführt.

mfg

erron
 
radler47 Am: 04.11.2016 16:30:11 Gelesen: 99348# 86 @  
Hallo, ich habe vergessen: Der Brief ging nach Ungarn. Gelten die gleichen Gebühren?

Viele Grüße
 
DerLu Am: 04.11.2016 16:38:41 Gelesen: 99343# 87 @  
Hallo,

hier sollte "der Oechnser" [1] weiterhelfen: Brief nach Ungarn (Sonderporto): 20 gr = 600 Mark, jede weitere 20 gr = 400 Mark. Die Eilbestellgebühr betrug 1.600 Mark.

Gruß DerLu

[1] Literatur: Oechsner, H.-P.: Die Tarife für Brief- und Paketpost vom 1.7.1905 bis 31.12.1923, INFLA-Bücherei, Band 12
 
zaubermann Am: 01.01.2017 16:04:03 Gelesen: 98033# 88 @  
Postkarten DR 1921 mit Stempel Landrat

Hallo zusammen,

ich bin gerade am Postkarten sortieren.

Sind die interessant bzw. warum sind die unterschiedlich frankiert?


 
jmh67 Am: 01.01.2017 22:00:45 Gelesen: 97992# 89 @  
Das sind Belege aus der Inflationszeit nach dem 1. Weltkrieg, die 1923 mit Markenwerten in Milliardenhöhe endete, und schon deswegen sicher von Interesse hier. Die unterschiedliche Frankatur ergibt sich aus den in dieser Zeit immer wieder gestiegenen Preisen und Gebühren. Kundigere als ich werden beurteilen können, ob die Karten mit den zum jeweiligen Datum richtigen Beträgen frankiert wurden. Die 30 Pf bei der untersten Karte scheinen mir jedenfalls plausibel.

Jan-Martin
 
muemmel Am: 01.01.2017 22:43:40 Gelesen: 97981# 90 @  
Alle drei Karten gingen aus Uslar nach Wiensen. Postsendungen zwischen beiden Orten mussten mit dem Porto für den Fernverkehr versehen werden.

Nun zu den Karten von oben nach unten. Die obere Karte stammt vom Oktober 1922, das Porto betrug 3 Mark, also 1,30 Mark unterfrankiert (es sei denn, es befinden sich weitere Marken auf der Rückseite der Karte).

Das Datum der mittleren Karte ist zwar nicht erkennbar, aber sie muss aus der Zeit vom 1.3. bis 30.6.1923 stammen, in der das Porto 40 Mark betrug.

Die untere Karte ist vom 29.3.1921 und das Porto betrug 30 Pfennig.

Gruß
Mümmel
 
zaubermann Am: 08.01.2017 19:29:44 Gelesen: 97892# 91 @  
@ muemmel [#90]

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Hilfe!

Viele Grüße

Mike
 
Baldersbrynd Am: 02.06.2017 09:57:18 Gelesen: 94950# 92 @  
Hallo Alle,

hier ein Brief gesendet in der Pfennigezeit.

Wertbrief aus Hamburg nach Skælskør in Dänemark. Sendet am 7.12.1878.

Ich habe Probleme mit dem Portoberechnung.

Deutsche Porto: Briefgebühr 40 Pf. Wertgebühr 10 Pf. und die letze 10 Pf. ist es für ein nicht frankiertes Brief?

Umrechnung 60 Pf. war 53 Öre.(Kurs 1 Mark = 0,88 Kronen).


Das dänisches Porto war 16 Öre für Brief und 8 Öre je 150 Kronen = 24 Öre zusammen 40 Öre, mit rot geschrieben, Porto zusammen 93 Öre erhoben bei der Empfänger.

Hoffentlich kann jemand mir helfen.

Viele Grüße
Jørgen


 
18609 Am: 17.12.2017 20:20:10 Gelesen: 90781# 93 @  
Hallo,

vielleicht kann mir jemand sagen, ob dieser Brief portogerecht ist, leider konnte ich zum Luftpostzuschlag aus dieser Zeit nichts finden.

Frankiert mit Mi.Nr. 536 (80 Pf.) vom 6.12.35, Ankunftsstempel vorhanden.



Gruß
18609
 
giempigunalda Am: 19.08.2018 09:28:08 Gelesen: 82145# 94 @  
Hallo zusammen,

kann mir vielleicht jemand von Euch weiterhelfen?

Was bedeutet dieser rote Stempel im Kreis auf einem Beleg mit Germania Marke im Inland gelaufen? Danke im voraus.

Steht der auch für "nachträglich entwertet" und wer hat dies publiziert bzw. aus welcher Quelle stammt dies?

g.g.


 
volkimal Am: 19.08.2018 09:40:53 Gelesen: 82136# 95 @  
@ giempigunalda [#94]

Hallo,

es wäre vielleicht hilfreich, wenn Du den kompletten Beleg zeigen würdest. Am besten mit Vorder- und Rückseite und in einer etwas höheren Auflösung.

Viele Grüße
Volkmar
 
giempigunalda Am: 19.08.2018 11:07:04 Gelesen: 82115# 96 @  
Hallo,

hier der ganze Beleg.

Auch habe ich solch einen Beleg auch nochmal mit einem handschriftlichen rotem "N".

Gruss
g.g.


 
giempigunalda Am: 19.08.2018 12:52:06 Gelesen: 82086# 97 @  
@ Jürgen Witkowski [#34]

Danke für die Information. Könnte womöglich so sein. Ich gehe jetzt nach Recherche davon aus, daß dies ein Nachgebührstempel ist.

Porto über 20 gr. war 20 Pfg.
Einschreibegebühr 20 Pfg.- zusammen dann 40 Pfg.
Verklebt waren 30 Pfg., somit 10 Pfg. zu wenig.
Kann so sein, muß aber nicht.

Viele Grüße
g.g.
 
philast Am: 28.12.2018 20:42:44 Gelesen: 79259# 98 @  
Hallo,

anbei ein eingeschriebener Eilbrief vom 18.12.1918 (Samstag) gelaufen von Hamburg 4 nach Barau (Bavorov in Böhmen) zugestellt wahrscheinlich am 22.12.1915.



Als Absender ist Walav Masl Sarrosany und als Empfänger der Kaplan Frantisek Damorazek in Bavorov genannt. Über den Absender war nichts direkt im Internet zu finden, über den Empfänger war zu lesen, dass er Kaplan von Bavorov war und eine größere Abhandlung über die die nahe Bavorov gelegene Helfenburg geschrieben hat. Der Brief ist freigemacht mit 1,05 Mk. Wenn man die üblichen Porti/Gebühren der Reichspost ansetzt kommt man in keiner Weise auf diesen Betrag (0,55 Mk 1. Gewichtsstufe, Einschreiben, Eilbote oder 0,65 Mk 2. Gewichtsstufe).

Ebenso exotischere Gebühren wie Spätgebühr (weitere 0,20 Mk) führen hier nicht zu einem der Frankatur entsprechenden Porto, das Postamt Hamburg 4 hatte auch Samstag bis 20 Uhr Betrieb (Quelle Adressbuch Hamburg). Auch nach einer philatelistischen Überfrankierung sieht der Brief nicht aus.

Ich bin zu folgender Erklärung für die Franktur gekommen und würde gerne die Experten im Forum bitten zu prüfen, ob diese Erklärung stichhaltig und belegbar ist, denn wenn die Beschreibung zutreffend ist, dann findet man so ein Stück Postgeschichte wahrlich nicht jeden Tag.

Die Erklärung führt über den Postvertrag zwischen Deutschland und der Österreich-Ungarischen Monarchie von 1872 (Wechselverkehr).

Der Vertrag ist hier einsehbar: https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht?PPN=PPN746857020&PHYSID=PHYS_1119&DMDID=DMDLOG_0014

In Artikel 18 (Seite 8) ist folgendes bezüglich Expressbestellungen bestimmt:



Hier wurde für Expressbriefpostsendungen nach dem Landbestellbezirke vereinbart, dass die Expressbestellgebühr in der Regel vom Adressaten (Empfänger) zu erheben ist, nach der Höhe des am Zielorte gültigen Gebührensatzes. Diese Bestimmung lese ich so, dass der Absender in Deutschland durchaus die Land Expressgebühr für Österreich frankieren durfte (also vorauszahlen), die zu diesem Zeitpunkt (Quelle Ferchenbauer / Michel Österreich Spezial 2016) 100 Heller betragen hat, für eine Express Zustellung bis zu 7,5km außerhalb des Ortsbereichs (ab 1.1.1900), außerdem wurde diese vorausgezahlte Expressgebühr an die österreichische Postverwaltung im Rahmen des Wechselverkehrs vergütet und führte die Dienstleistung aus.

Der Umrechnungskurs der Krone zur deutschen Reichswährung hat laut Amtsblatt Nr. 160 vom 30.11.1915 für 100 Kronen = 71 Mk (Postanweisungen) betragen, im Abschnitt Berichtigungen des Briefposttarifs wurde ein Umrechnungskurs von 100 Kronen = 72 Mk festgesetzt. Mit diesem Umrechnungskurs wurde die Eilbestellung der Österreichischen Postverwaltung vergütet im Rahmen des Wechselverkehrs, denn diese Gebühr verblieb ja vollständig bei der Empfängerpost.

Dann ergibt sich folgende Zusammensetzung der Briefgebühr:
1. Gewichtsstufe bis 20g : 0,10 Mk
Einschreiben : 0,20 Mk
Eilbote Landbestellung Österreich: 0,75 Mk krumme Pfennigbeträge waren auf den nächsten durch 5 teilbaren Pfennigbetrag aufzurunden daher statt 0,72 Mk gemäß Wechselkurs, 0,75 Mk)
Summe : 1,05 Mk
und dann wäre der Brief portogerecht freigemacht.

Stellt sich noch die Frage, ob das denn auch wirklich eine Landbestellung ist.
Für eine Landbestellung spricht der Vermerk Posta Bavorov (Zustellung durch die Post in Bavorov).

Dagegen spricht, dass in Bavorov ein Postamt war (siehe Ankunftsstempel) und auch eine Kirche existiert und der Kaplan des Ortes wahrscheinlich auch nahe der Kirche gewohnt haben dürfte, also eine Landbestellung nicht unbedingt erforderlich wäre. Andererseits bringt das Amt des Kaplans auch mit sich, dass er nicht nur im Ort und in der Kirche gearbeitet hat sondern auch in den umliegenden Dörfern seinen seelsorgerischen Dienst zu verrichten hatte, gerade zu Kriegszeiten und Weihnachten, und somit häufiger unterwegs war. Der Absender wollte wahrscheinlich eine sofortige persönliche Zustellung des Briefes erreichen, egal wo der Kaplan sich gerade aufgehalten hat und hat dies auch mit einer hohen Gebühr in Kauf genommen.

Zahlreiche Abbildungen und Erläuterungen zu Expressbriefen in den Landbereich siehe Handbuch von Ferchenbauer Band 2 Seite 399 - 415.

Ist diese Betrachtung plausibel/korrekt?

Mit freundlichen Grüssen
philast
 
philast Am: 25.01.2019 17:02:09 Gelesen: 78594# 99 @  
@ philast [#98]

Hallo,

nachdem sich auf den Beitrag noch keine Antwort ergeben hat, will ich ihn nochmals in Erinnerung rufen.

Grüsse
philast
 
Latzi Am: 25.01.2019 18:06:57 Gelesen: 78586# 100 @  
@ philast [#99]

Zwar hast Du das Porto für mich als Halblaien (Landzustellung in Österreich ist für mich ein böhmisches Dorf) gut hergeleitet, aber der Ansatz nicht philatelistisch überzeugt mich nicht so. Es wurden die Werte 5, 10, 20, 30, 40 Pfg verwendet - ich würde mich als Sammler für einen halben Satz bedanken. Als Postbeamter, der auf 1,05 Mark kommen will, hätte ich das Ziel mit weniger Marken aus weniger Markenbogen schneller erreicht, zumal in Hamburg bestimmt auch die Marke zu einer Mark oder zwei 50er da gewesen wären.

Grüße
Lars
 
philast Am: 25.01.2019 19:44:02 Gelesen: 78568# 101 @  
@ Latzi [#100]

Hallo,

das Argument hat etwas für sich, es gibt in den Vorschriften die Maßgabe mit möglichst wenigen Marken die benötigte Portostufe darzustellen. Das wäre hier also die Verwendung der 1 Mk und einer 5 Pf Marke gewesen.

Absolut bindend oder hundertprozentig so umgesetzt wurde dies aber nicht. Dafür existieren viele Beispiele gerade auf Auslandspaketkarten, wo für die einfachste Portostufe 80 Pf nötig waren und dies nicht nur mit der 80 Pf Germania (dies ist zwar die Mehrheit) sondern durchaus häufiger auch mit anderen Kombinationen wie 30+50 Pf, 40+40 Pf, 3*25+5 Pf, 4*20 Pf, usw. dargestellt wurde.

Grüsse philast
 
christel Am: 27.01.2019 16:33:09 Gelesen: 78488# 102 @  
@ giempigunalda [#96]

Also, ich denke der Stempel "N" ist nicht postalischen Ursprungs.

Gleicher Absender, jedoch Brief aus 1915.

Eventuell gibt es ja weitere Sammler, die einmal nach Dresdner Bank Korrespondenz aus Berlin und der Zeit von 1900 bis 1920 schauen können.


 
Frankenjogger Am: 25.02.2019 15:02:04 Gelesen: 77684# 103 @  
Hallo,

da ich mich hauptsächlich mit Nachkriegsbelegen beschäftige habe ich außer dem Michelkatalogen keine Literatur für die Zeit bis 1945.

Ich habe eine Luftpost-Postkarte nach Indien mit einem Porto, das ich nicht zuordnen kann. Kann mir jemand helfen?



Nach meinem Kenntnisstand war die Gebühr für eine Auslandspostkarte 15 Pf. Demnach wäre die Lp-Gebühr 23 Pf gewesen, was ich mir irgendwie nicht vorstellen kann.

VG, Klemens
 
dr31157 Am: 20.03.2019 20:28:41 Gelesen: 77248# 104 @  
Postkarte P 133 vom 20.05.1921

Hallo,

ich würde mich freuen, wenn mir jemand nachstehende Fragen beantworten würde:

Wie lange war diese Postkarte mit Zudruck im Fernverkehr überhaupt gültig (31.03.1921?)?

Mit 40 Pf. wäre die Karte korrekt frankiert. Der Wertstempel 15 auf der Bayernkarte wurde wohl nicht berücksichtigt und nicht abgestempelt. Der Zudruck 30 Pf. wurde jedoch offensichtlich von der Reichspost akzeptiert. War diese Handhabung der Frankatur Zudruck 30 Pf. + Mi-Nr. 120 10 Pf. = 40 Pf. so korrekt und zulässig?

Freundliche Grüße
Detlef


 
inflamicha Am: 20.03.2019 20:42:37 Gelesen: 77239# 105 @  
Hallo Detlef,

die Ganzsache war (mit entsprechender Auffrankatur natürlich) bis zum 30.9.1923 gültig.

Der durchbalkte bayerische Wertstempel ist nicht berücksichtigt worden, da annulliert.

Den Frankaturwert der "neuen" Karte bildete der später zugedruckte 30 Pfg. Germania-Wertstempel, der hier auch schon nicht mehr ausreichte und deshalb mit einer 10 Pfg.-Marke ergänzt wurde.

Also alles korrekt.

Gruß Michael
 
dr31157 Am: 20.03.2019 20:57:24 Gelesen: 77234# 106 @  
Hallo Michael,

alles klar! Vielen Dank.

Gruß
Detlef
 
dr31157 Am: 08.04.2019 19:32:44 Gelesen: 76936# 107 @  
Postkarte vom 30.01.1933 von Duisburg nach Duisburg-Wanheimerort

Hallo zusammen,

ich zeige hier eine Postkarte mit der Frage, ob ich damit richtig liege, dass nach dem Ortstarif eine Karte zu 5 Pf. ausgereicht hätte. Ich meine das Wanheimerort 1933 bereits ein Stadtteil von Duisburg war.

Gruß Detlef


 
10Parale Am: 13.04.2019 19:30:54 Gelesen: 76801# 108 @  
Ich hoffe ich liege richtig, dass diese vielfältige Frankatur mit insgesamt 54 Pfennigen porto-gerecht entwertet wurde:

Briefgebühr mehr als 20 gramm - 24 Pf
Gebühr für förmliche Zustellung - 30 Pf
 

Einschreiben mit 8 Stempeln freigemacht am 19.11.1936 von Lindenberg (Kr. Breekow - Brandenburg - kleines Dorf) mit folgenden Briefmarken

2 x Michel Nr. 635, Winterhilfswerk, 4 + 3 Pfennig, Luftfahrtministerium Berlin = 8 Pfennig
2 x Michel Nr. 632, Reichsparteitag Nürnberg, 6 Pfennig, senkrechtes Paar = 12 Pfennig
1 x Michel Nr. 618, Internationaler Gemeindekongress, 5 Pfennig = 5 Pfennig
1 x Michel Nr. 512, Paul von Hindenburg, schwarz, 1 Pfennig = 1 Pfennig
2 x Michel Nr. 516, Paul von Hindenburg, senkrechtes Paar , 6 Pfennig = 12 Pfennig
2 x Michel Nr. 517, Paul von Hindenburg, 8 Pfennig = 16 Pfennig
 

Die Hindenburg-Marken zu 1 und 8 Pfennig hängen in einem Streifen zusammen, was ich zuvor noch nicht gesehen habe.

Der Briefträger, ein Hr. Adam (oder Frau Adam?) konnte den Empfänger bei der ersten Zustellung am 20/11 in Frankfurt am Main nicht antreffen. Die Zustellung am 27/11 wurde dann bestätigt.

Liebe Grüße

10Parale


 

dr31157 Am: 14.04.2019 18:08:52 Gelesen: 63965# 109 @  
Hallo zusammen,

ich hab hier einen Luftpostbrief vom 01.08.1937 von Wilhelmshaven nach Batavia in Niederländisch Ostindien. Frankiert mit 65 Pf.

Blauer Beförderungsvermerk: "Halle - ...."
Roter Vermerk: "34"
Briefporto bis 20 g ins Ausland = 25 Pf. bleiben 40 Pf. für den Luftpostzuschlag. Nach Niederländisch Indien gab es mehrere Luftwege. Konnte keinen passenden finden, der portogerecht wäre.

Hilft mir bitte jemand weiter?

Gruß Detlef


 
saintex Am: 14.04.2019 19:47:11 Gelesen: 63946# 110 @  
@ dr31157 [#109]

Hallo Detlev,

der postalische blaue Leitvermerk auf Deinem Luftpostbrief „Halle-Leipzig“ belegt, dass der nach Niederländisch Indien adressierte Luftpostbrief mit der niederländischen Fluggesellschaft KLM befördert wurde, die auf dem Flug von Amsterdam nach Bandoeng (heute: Bandung) eine Zwischenlandung auf dem Flugplatz Halle/Leipzig machte. Bei dieser Gelegenheit wurde dem KLM-Flugzeug die nach Niederländisch Indien adressierte Luftpost aus Deutschland mitgegeben.

Auch das Porto auf Deinem Luftpostbrief stimmt: zum Auslandsporto für einen Brief bis 20 Gramm von 0.25 RM kam ein Luftpostzuschlag für Luftpost befördert mit der KLM nach Niederländisch Indien in Höhe von 0.40 RM je 5 Gramm hinzu. Das Gewicht des Luftpostbriefes ist vorderseitig vorschriftsmäßig handschriftlich mit „5 gr“ (= 5 Gramm) angegeben, so dass der Luftpostbrief mit 0.65 RM portogerecht frankiert ist.

MfG Wolfgang

Nachweise

Luftpostliste Ausgabe August/September 1937 herausgegeben vom Reichspostministerium
 
dr31157 Am: 14.04.2019 20:43:36 Gelesen: 63924# 111 @  
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine exzellente und sehr detaillierte Beschreibung.

Leider habe ich diese Luftpostliste nicht um nachzuschlagen. Ich besitze nur das Michel Postgebühren-Handbuch Deutschland Ausgabe 2001. Dort enden die Luftpostzuschläge im In- und Ausland mit dem 30.04.1933.

Habe da etwas übersehen oder ist dieser Luftpostzuschlag dort tatsächlich nicht aufgeführt, bzw. wo finde ich die Zuschläge ab Mai 1933?

Gruß Detlef
 
saintex Am: 14.04.2019 22:14:38 Gelesen: 63901# 112 @  
Hallo Detlev,

es trifft tatsächlich zu, dass die 1. Auflage des MICHEL-Postgebühren-Handbuch Deutschland aus dem Jahr 2001 die Luftpostzuschläge nur bis 30.04.1933 aufführt und für die Zeit danach bis zum Ende des 2. Weltkrieges keine Angaben mehr enthält, mit Ausnahme von Zeppelin-Sonderfahrten und Sonderflügen. In der 2. Auflage des MICHEL-Postgebühren-Handbuchs aus dem Jahr 2004 wird dies auf Seite 184 damit erklärt, dem MICHEL-Verlag sei es – so wörtlich – trotz einiger Mühen nicht gelungen irgendwelche Auflistungen zu den Luftpostzuschlägen für den Zeitraum 01.05.1933 bis Kriegsende aufzutreiben. Auch die 3. Auflage des MICHEL-Postgebühren-Handbuchs Deutschland aus dem Jahr 2015 führt nach dem Klappentext die Luftpostzuschläge nur bis 1932 auf.

Die zuverlässigste Quelle für die deutschen Luftpostzuschläge sind damit die vom Reichspostministerium herausgegebenen Luftpostlisten, die für den Zeitraum 1934 bis 1944 als Nachdruck auf dem Markt sind. Ich habe meine Luftpostlisten vor einigen Jahren beim Antiquariat Burkhard Schneider, 60316 Frankfurt a.M. (http://www.philabooks.com) erworben.

Falls Du Informationen zu den deutschen Luftpostzuschlägen nur gelegentlich benötigst und nicht auf das Sammeln von Luftpostbriefen spezialisiert bist, ist für Dich möglicherweise die Publikation von Reinhold Schwarzer, Die Luftpostgebühren für deutsche Briefsendungen nach dem Ausland (1926-1945), Osnabrück 1989 eine preisgünstige Alternative. In dieser Publikation werden die deutschen Luftpostzuschläge für den genannten Zeitraum auf 126 Seiten sowohl für die europäischen als auch für die außereuropäischen Destinationen dargestellt. Aber Achtung!! Die Verarbeitungsqualität dieser Publikation ist grauenhaft. Bereits nach einmaliger intensiver Benutzung hat sich mein Exemplar in eine Sammlung fliegender Blätter verwandelt. Aber wen das nicht stört erhält für knapp 20 Euro antiquarisch eine Publikation, die inhaltlich jedenfalls zu den deutschen Luftpostzuschlägen nach 1932 mehr bietet als das MICHEL-Postgebühren-Handbuch Deutschland. Der Luftpostzuschlag für Deinen Luftpostbrief vom 01.08.1937 nach Niederländisch Indien ist jedenfalls bei Schwarzer korrekt mit 0.40 RM angegeben.

MfG Wolfgang
 
dr31157 Am: 14.04.2019 22:35:00 Gelesen: 63892# 113 @  
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die Infos.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 16.04.2019 20:29:16 Gelesen: 76777# 114 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier einen Luftpostbrief von Kostanz nach Gotha frankiert mit insgesamt 75 Pf. Ich nehme an, dass der Brief nur eine philatelistische Frankatur trägt, oder ist er doch portogerecht?

Würde mir bitte jemand bei der Bestimmung weiterhelfen.

Gruß Detlef


 
saintex Am: 16.04.2019 21:12:32 Gelesen: 76760# 115 @  
@ dr31157 [#114]

Hallo Detlev,

Deine Vermutung, dass es sich um eine philatelistisch inspirierte Frankatur handelt ist nach meiner Ansicht richtig. Es sollten offensichtlich die beiden am 5. Juli 1938 verausgabten Sondermarken aus Anlass des 100. Geburtstages von Ferdinand Graf von Zeppelin (Mi-Nr. 669-670) mit einem motivgleichen Sonderstempel, der in der Geburtsstadt des Grafen in Konstanz aus Anlass einer Luftpostausstellung verwendet wurde und der eine Kopfansicht des Grafen zeigt, kombiniert werden.

Zum Zeitpunkt der Aufgabe Deines Luftpostbriefes am 8. Juli 1938 betrug das Porto für einen Luftpostbrief im Inland bis 20 Gramm 0.22 RM (22Rpf) und setzte sich wie folgt zusammen: gewöhnliche Gebühr für Inlandsbrief bis 20 Gramm 0.12 RM + Luftpostzuschlag für Briefsendung bis 20 Gramm 0.10 RM. Also ist der Luftpostbrief mit 0.75 RM deutlich überfrankiert.

MfG Wolfgang
 
dr31157 Am: 16.04.2019 21:35:02 Gelesen: 76745# 116 @  
Hallo Wolfgang,

da lag ich ja mit meiner Vermutung richtig.

Vielen Dank.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 17.04.2019 10:37:53 Gelesen: 76684# 117 @  
Portobestimmung für den Brief nach Baltimore

Hallo zusammen,

ich habe hier einen Brief von Kassel nach Baltimore. Frankiert mit einem kpl. Satz Mi-Nr. 665 - 668. Ich meine 25 Pf. hätten hier als Franko ausgereicht. Gelaufen scheint er wengistens zu sein (Vermerk auf der Rückseite: "Warum kommt nicht mal Marie...") notiert nachdem der Brief wohl schon zugeklebt war. Ist es eine philatelitische Frankatur oder portogerecht?

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef


 
dr31157 Am: 24.04.2019 21:26:45 Gelesen: 48946# 118 @  
) Bestimmung eines Luftpostbriefes

Hallo zusammen,

ich habe hier wieder mal einen hübsch philatelistisch frankierten eingeschriebenen Luftpostbrief ("Likörbrief") vom 25.08.1942 von Bad Oeynhausen nach Hof an der Saale.

Wie, und wurde der Brief tatsächlich mit der Luftpost befördert? Einen Ankunftsstempel gibt es ja wenigstens.

Der Brief wurde mit 48 Rpf. meiner Meinung nach mit 1 Rpf. überfrankiert. Postgebühren: Briefe bis 20 g = 12 Rpf. + Einschreibgebühr = 30 Rpf. + Luftpostzuschlag = 5 Rpf. ? = Insgesamt 47 Rpf.

Würde mir bitte jemand bei der Bestimmung der Leitung und des Luftpostzuschlages helfen?

Gruß Detlef


 
dr31157 Am: 07.05.2019 15:25:26 Gelesen: 76353# 119 @  
Portobestimmung für eine Drucksache

Hallo zusammen,

ich zeige hier eine Drucksache vom 22.08.1925, freigemacht mit 3 Pf mit Mi-Nr. 355 von Wilhelmshaven nach Aurich.

Mir ist bekannt, dass ab 01.06.1924 der Tarif für Teildrucksachen eingeführt wurde, danach wäre ein Porto von 5 Pf fällig gewesen. In meinem Postgebührenhandbauch steht aber auch zu Drucksachen in Kartenform: "In der Regel kein Kriterium", die später 3 Pf Porto kosteten.

Gab es eventuell Ausnahmen? Warum hat das Postamt Aurich das Porto beanstandet und eine Nachgebühr von 10 Pf erhoben?

Kann mir bitte hierzu jemand Auskunft geben?

Gruß Detlef


 
dr31157 Am: 20.05.2019 20:14:23 Gelesen: 76023# 120 @  
Portobestimmung

Hallo zusammen,

diese Postkarte P 70 X mit Zudruck vom 08.12.1906 war meines Erachtens im gesamten Reichspostgebiet gültig. Eine Zufrankatur von 5 Pf nach Holland wäre doch portogerecht, ausreichend und zulässig gewesen.

Liege ich da richtig?

Gruß Detlef


 
dr31157 Am: 21.05.2019 21:41:46 Gelesen: 75955# 121 @  
Nachgebühren im Deutschen Reich

Hallo,

anbei eine Postkarte P 13 A vom 20.10.1896 mit Nachgebühr. Die Karte war nicht mehr gültig.

Aber warum waren hier 20 Pf Nachgebühr fällig? Galt hier nicht der doppelte Fehlbetrag = 10 Pf?

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef


 
PeKaR Am: 21.05.2019 21:54:56 Gelesen: 75951# 122 @  
@ dr31157 [#121]

Die ungültige Ganzsache wurde behandelt wie ein nicht frankierter Brief, hierfür wurde das Doppelte des Fehlbetrags nacherhoben. Hier also 2 x 10 Pfennig.

Peter
 
dr31157 Am: 21.05.2019 22:12:41 Gelesen: 75946# 123 @  
@ PeKaR [#122]

Hallo Peter,

vielen Dank für die Info. Diese Regelung war mir nicht bekannt. Kannst Du mir vielleicht die Verordnung benennen und von wann bis wann sie in Kraft war?

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 23.05.2019 19:55:42 Gelesen: 75901# 124 @  
Brief vom 28.11.1913 von Bremerhaven nach Basel mit Nachgebühren

Hallo zusammen,

mit der Portobestimmung dieses Briefes komme ich leider nicht klar.

Der Brief wurde statt mit 20 Pf nur mit 10 Pf frankiert. Der Brief wurde mit "25" Nachgebühr taxiert. In Basel wurde eine Portomarke zu 25 c verklebt. Waren die 25 c die in der Schweiz kassierte Nachgebühr oder der Briefträgerlohn?

Kann mir bitte jemand erklären, wie, wer und wo welche Postgebühren erhoben wurden.

Freundliche Grüße
Detlef


 
dr31157 Am: 29.06.2019 19:34:05 Gelesen: 75353# 125 @  
Nachgebühr für weitergeleiteten Auslandsbrief

Hallo,

anbei ein Trauerbrief (2. Gewichtsstufe) von Hamburg nach Neapel in Italien und weitergeleitet nach Cannes in Frankreich. Portogerecht mit 40 Pf frankiert. Für die Weiterleitung wurde eine Nachgebühr erhoben. Nach welchem Tarif und wie wurde die Nachgebühr "56" berechnet?

Freundliche Grüße
Detlef


 
saeckingen Am: 30.06.2019 07:19:09 Gelesen: 75317# 126 @  
Bei der 56 dürfte es sich nicht um einen Nachportovermerk handeln.

Die Weiterleitung vom einer Sendung in ein Weltpostverein-Land in ein anderes erfolgte gebührenfrei. Auch ist die Anbringung des Nachportos mittels Blaustift nur im deutschen Inlandsverkehr üblich, nicht bei internationalen Sendungen.

Ich vermute, da hat das Hotel die Zimmernummer angebracht.
 
volkimal Am: 30.06.2019 19:44:14 Gelesen: 75271# 127 @  
Hallo zusammen,

auch wenn auf dem Brief steht "nach Cannes" so ist doch gut zu erkennen, dass das kein Nachsendevermerk sein kann.

1) Wenn ein Brief nachgesandt wurde, so hat man den ursprünglichen Ort durchgestrichen. Wenn nicht würde man ja das neue Ziel viel zu schnell übersehen.

2) Der Text "nach Cannes" wurde nicht von einem Italiener geschrieben. Das "nach" ist die typische deutsche Schreibschrift mit dem langen "h", das es in Italien nicht gab. Auch am "a" in "nach" und in "Cannes" kann man den Unterschied erkennen. Bei Ortsnamen benutzte man damals die lateinische Schrift. Das "a" in "nach" ist ebenfalls typisch deutsch.

Ich denke, dass irgedjemand (evtl. der Empfänger) "1905 nach Cannes" gereist ist. Auf die Erklärung mit der 56 wäre ich nicht gekommen, sie kann aber durchaus stimmen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 30.06.2019 20:18:33 Gelesen: 75263# 128 @  
@ volkimal [#127]
@ saeckingen [#126]

Hallo zusammen,

nach Euren Ausführungen scheint mir eine Weiterleitung ebenfalls unwahrscheinlich. Auf der nicht gut erhaltenen Rückseite des Briefes befindet sich ein Stempel.



Könnte dies ein italienischer Stempel sein?

Vielen Dank und freundliche Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 30.06.2019 20:44:09 Gelesen: 75258# 129 @  
@ dr31157 [#128]

Hallo Detlef,

das dürfte der Ankunftsstempel NAPOLI CENTRO sein. Vielleicht kann einer unserer Italien-Spezialisten einen vollständigen Abschlag zeigen.

Viele Grüße
Volkmar
 
focus Am: 20.09.2019 12:12:46 Gelesen: 73937# 130 @  
Da gerade so viele Experten unterwegs sind, hätte ich noch einen anderen Beleg, zu dem ich noch Fragen hätte.

Beleg von Tallinn Reval (Estland) nach München, vom 24.02.1944
Einschreiben per Luftpost (in München mit Rohrpost)



Ist den Brief Portogerecht? Gab es in München eine Rohrpost und kann man an Hand
des Briefes sagen, ob dieser damit befördert wurde?

Wenn darüber jemand Auskunft geben könnte, wäre da ganz toll.

Gruß
Marcus
 
hajo22 Am: 20.09.2019 18:26:09 Gelesen: 73895# 131 @  
@ focus [#130]

Ist der Brief Portogerecht?

JA.
30 Pfg. R-Gebühr
24 Pfg. Bf. > 20gr
10 Pfg. Luftpost Bf. > 20gr
10 Pfg. Rohrpost München
---------------------------
74 Pfg.

Der Absender war ein bekannter Briefmarken-Händler, der m.W. nach dem Krieg in München wohnte.

hajo22
 
Curzon Am: 06.03.2020 12:38:09 Gelesen: 71217# 132 @  
Postkarten Infla

Hallo an das Forum,

ich habe 3 Postkarten aus dem Deutschen Reich von 1922/1923. Dazu meine Fragen:

1. Kennt sich jemand mit den Postgebühren zu dieser Zeit aus? Wie errechne ich, ob diese Postkarten korrekt frankiert wurden?

2. Wie erkenne ich bei Postkarten das Wasserzeichen der Briefmarken?

Viele Grüße,
Rainer


 
Lars Boettger Am: 06.03.2020 13:24:22 Gelesen: 71210# 133 @  
@ Curzon [#132]

Hallo Rainer,

Die Gebühren findest Du z.B. im Band Nr. 12 / Infla Berlin “Die Tarife der Brief- und Paketpost 1.7.1906 - 31.12.1923”.

Wasserzeichen: Im Michel-Katalog und anderen Handbüchern sind die Erscheinungsdaten der Marken vermerkt. Dadurch kannst Du viele Marken ausschließen. Ich persönlich halte die Karten im 90-Grad-Winkel vor das Auge und versuche, das Wasserzeichen so zu erkennen. Andere haben mit elektronischen Hilfsmitteln wie Signoscope gute Erfolge.

Beste Grüße!

Lars
 
dr.vision Am: 06.03.2020 13:50:13 Gelesen: 71199# 134 @  
@ Curzon [#132]

Moin,

die oberste Karte lief in der Portoperiode 13 (Tarif gültig ab dem 1.3.1923) im Fernverkehr.

Zu dem bereits aufgedruckten Wertstempel von 1,50 Mark wurden Marken mit einem Gesamtwert von 38,50 Mark verklebt, so dass das notwendige Porto von 40,00 Mark erreicht wurde.

Die mittlere Karte wurde in Portoperiode 9 (Tarif gültig ab dem 1.10.1922) ebenfalls im Fernverkehr verschickt.

Der Wertstempel von 0,75 Mark wurde hier auf das notwendige Porto von 3,00 Mark ergänzt.

Bei der unteren Karte kann ich leider das Datum nicht lesen.

Das Erkennen des Wasserzeichens ist, wie Lars schon beschrieben hat, etwas Übungssache. Manchmal funktioniert es, manchmal nicht. Versuche einmal, ganz flach über den Beleg in eine helle, aber nicht blendende Lichtquelle zu schauen.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
epem7081 Am: 06.03.2020 14:25:59 Gelesen: 71183# 135 @  
@ Curzon [#132]

Hallo Rainer,

Ralf hatte seine Recherche wohl schneller beendet.

Hier meine Erkenntnisse:

Die drei Postkarten sind allesamt portorichtig frankiert.

1. Karte vom 14.3.23: 40 M = 500+100+3000+200+50+150
2. Karte vom 28.2.22: 3 M = 15+60+75+150
3. Karte nach 15.11.22: 6 M = 5+10+5+5+200+75+300

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Curzon Am: 06.03.2020 14:50:47 Gelesen: 71179# 136 @  
@ Lars
@ Ralf
@ Edwin

Vielen Dank für Eure Beiträge! Die Postkarte unten wurde am 23.11.22 gestempelt, soweit ich das erkenne. Somit wäre die Frankatur von 6 M schlüssig!

Zum Wasserzeichen: Ein Signoscope (T1) habe ich sogar, leider für Postkarten oder Briefe ungeeignet. Bezogen auf das Erscheinungsdatum könnten sowohl Marken mit Wz. 1 als auch mit Wz. 2 verwendet worden sein. Ich habe die Karten schräg und flach gegen eine künstliche Lichtquelle gehalten, das hat nichts gebracht. Also wäre Tageslicht/Sonnenlicht noch eine Option, heute bei Dauerregen vermutlich wenig hilfreich!

Beste Grüße zurück,
Rainer
 
inflamicha Am: 06.03.2020 20:01:13 Gelesen: 71153# 137 @  
@ Curzon [#136]

Hallo Rainer,

erfahrungsgemäß ist es so, dass es sich bei im Gegenlicht nicht erkennbarem Wasserzeichen so gut wie immer um Raute handelt. Die Vorrichtung des Wabenwasserzeichens war neu und hat sich deutlich ins Papier eingeprägt, das Wasserzeichen 2 ist zu der Zeit immer gut sichtbar. Die Rauten-Vorrichtung hingegen war alt und abgenutzt und führte zu Wasserzeichenausfällen und teilweise schlechter Ausprägung - deshalb wurde sie ja auch ersetzt.

Gruß Michael
 
dr31157 Am: 28.04.2020 20:23:59 Gelesen: 70601# 138 @  
Tarifbestimmung

Hallo,

ich habe hier eine portopflichtige Dienstsache innerorts Berlin.

Mir ist nicht eindeutig klar, ob es sich um ermäßigtes Porto oder um den normalen Inlandstarif für den Fernverkehr handelt. Der Brief wurde mit 20 Pf. frankiert. Die Tabelle für den Ortstarif 5 Pf. reicht nur bis 20 g Gewicht. Der normale Tarif reicht von 15-20 g Gewicht mit 20 Pf. Wäre also möglich. Gab es hier beim Tarif von 01.01.1875 und 1.06.1890 keine Gewichtsprogression bis 250 g - also erst ab dem 1.4.1900?

Nähere Erläuterungen konnte ich in den Handbüchern leider nicht finden. Kann mir bitte jemand die Tarifbestimmungen hierzu erklären?



Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 28.04.2020 21:10:49 Gelesen: 70590# 139 @  
@ dr31157 [#138]

Hallo Detlef,

unten links steht "Testaments Angelegenheit". Wie kommst Du auf "Portopflichtige Dienstsache"?

Zum Porto kann ich leider nichts sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 28.04.2020 21:50:46 Gelesen: 70574# 140 @  
@ volkimal [#139]

Hallo Volkmar,

Du hast da recht, der Brief muss nicht unbedingt von einer Behörde kommen. Hierzu gibt auch die Rückseite des Briefes nichts her. Auf jeden Fall handelt es sich aber um einen Ortsbrief innerhalb Berlins frankiert mit 20 Pf.

Vielen Dank für die Info.

Wäre schön, wenn mir jemand etwas zum Porto und den Gewichtsprogressionen (Bestimmungen und Voraussetzungen) bezüglich des Ermäßigen Orts- und dem Normalportos erklären.

Kann mir bitte einer der Experten helfen?

Viele Grüße
Detlef
 
Postgeschichte Am: 28.04.2020 23:16:23 Gelesen: 70549# 141 @  
@ dr31157 [#138]

Hallo Detlef,

der Brief war an einen Empfänger in der Neue Friedrichstraße gerichtet, die zum Postamtsbezirk C2 gehörte. Ortsbriefe bis zu einem Gewicht won 250 g kosteten 5 Pf. Die aufgebrachte Frankatur von 20 Pf. entspricht einem Fernbrief mit einem Gewicht über 15 - 250 g. Ein Grund, warum der Absender den Brief als Fernbrief freigemacht hat, erschließt sich mir nicht.

Vielleicht kann hier ein Berlin-Sammler näheres dazu beitragen. Die Absendung als Portopflichtige Dienstsache hätte die Bezeichnung "Portopflichtige Dienstsache" auf der Adressseite erfordert. An der Höhe der Frankatur hätte dies ohnehin keine Auswirkung.

Gruß
Postgeschichte
 
Lars Boettger Am: 29.04.2020 07:58:11 Gelesen: 70515# 142 @  
@ dr31157 [#138]

Hallo Detlef,

Berlin war die Ausnahme. Aufgrund des großen Stadtgebietes kosteten Ortsbriefe in der 1. Gewichtsstufe 10 Pfennige, in der 2. Gewichtsstufe 20 Pfennige. Dieser Tarif galt bis 31.3.1900 (siehe [1] - Vortrag von Hansmichael Krug beim Berliner Philatelisten-Club von 1888 e.V.).

Dein Brief wurde für die 2. Gewichtsstufe frankiert. Aufgrund der sehr geübten Schrift sieht mir das nach einem Dienstbrief aus.

Beste Grüße!

Lars

[1] http://www.berliner-philatelisten-klub-1888.de/vorlage11.htm
 
dr31157 Am: 29.04.2020 09:27:10 Gelesen: 70498# 143 @  
@ Postgeschichte [#141]
@ Lars Boettger [#142]

Vielen Dank für die Antwort.

Hallo Lars,

da wäre ich nie draufgekommen!

Nach meinen Unterlagen sieht der Ortstarif keine und der allgemeine Tarif eine 2. Gewichtsstufe vor. Zur Sicherheit frage ich noch einmal nach: Für Berlin galt also eine Sonderregelung (keine Ermäßigung des Portos bei Ortsbriefen, quasi galt der Alte Tarif weiter), das Briefe der 1. Gewichtsstufe = 10 Pf und in der 2. Gewichtsstufe bis 250 g = 20 Pf bis zum 31.03.1900 kosteten. Vielleicht kannst zu mir dies noch einmal bestätigen.

Gab es bei Ortsbriefen allgemein zwischen dem 01.01.1875 u. 1900 überhaupt eine 2. Gewichtsstufe? In dem Portogebührenhandbuch ist die Gewichtsübersicht hier unübersichtlich.

Ps: Der Brief hat keinen Inhalt. Ich meine, das ein Notar den Brief zwecks Eröffnung eines beim Amtsgericht hinterlegen Testamentes geschrieben hat.

Viele Grüße
Detlef
 
Lars Boettger Am: 29.04.2020 23:15:02 Gelesen: 70438# 144 @  
@ dr31157 [#143]

Hallo Detlef,

auf der Homepage [1] der Arbeitsgemeinschaft Krone-Adler (deren Mitteilungshefte und Handbücher ich sehr schätze und ich daher gerne eine Mitgliedschaft empfehle) gibt es zu dem Thema einen interessanten Artikel, aber ich kann kein Hinweis auf eine Gewichtsprogression erkennen. Schlussendlich führt ein Blick in das Handbuch "Freimarkenausgabe Pfennig Deutsches Reich 1880" (Autor Manfred Wiegand) auf der Seite 146 zu folgendem Zitat: "Auch bei den Sendungen innerhalb Berlins galt - wie bei den übrigen Ortssendungen - die Gewichtsgrenze bis 250 g ohne Unterschied des Gewichtes der Sendung."

Schlussfolgerung: Dein Brief ist mit hoher Sicherheit überfrankiert - oder ich übersehe etwas.

Beste Grüße!

Lars

[1] https://arge-krone-adler.de/datein/porto010.htm
 
dr31157 Am: 30.04.2020 08:46:33 Gelesen: 70412# 145 @  
@ Lars Boettger [#144]

Hallo Lars,

vielen Dank für Deine nicht selbstverständlichen umfangreichen Bemühungen. Leider kann man den Absender nicht mehr befragen.

Viele Grüße
Detlef
 
dr31157 Am: 04.05.2020 16:19:05 Gelesen: 70315# 146 @  
Bestimmung teilfrankierter Brief nach den USA

Hallo zusammen,

ich habe Schwierigkeiten mit der Bestimmung der einzelnen Stempel und der Nachgebühr.

M.E. handelt es sich um einen "teilfrankierten Trauerbrief" frankiert mit 10 Pf. deutschen Porto bis Grenze. Wie wurde das Auslandsrestporto berechnet?

Roter Zensurstempel aus Köln. "T" mit Kopierstift. Dann ein violetter Rechteckstempel Taxstempel "T 25CTS". Wie wurde die Nachgebühr berechnet? Dann ein Duplex-Stempel von New York. Was bedeutet "Due 5 CENTS"? Ist das ein Teil eines Werbestempel?

Was ist von meiner Darstellung richtig? Was bedeuten die Stempel tatsächlich und wie wurde die Nachgebühr berechnet?

Ich komme da alleine nicht wirklich zurecht.



Ich bitte um die Hilfe der Experten. Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße
Detlef
 
Martin de Matin Am: 04.05.2020 18:25:33 Gelesen: 70292# 147 @  
@ dr31157 [#146]

Was bedeutet "Due 5 CENTS"?

Dies ist der amerikanische Nachgebührstempel und gehört zusammen mit dem New York-Stempel und der Jahreszahl 1915 dazwischen; es sind 5 cent Nachgebühr einzufordern.

Gruss
Martin
 
dr31157 Am: 04.05.2020 18:38:29 Gelesen: 70282# 148 @  
@ Martin de Matin [#147]

Hallo Martin,

vielen Dank für die Antwort.

Was ist mit violetten Stempel "T 25cts"? Ich dachte, das wäre der eigentliche Stempel für die Nachgebühr von 25 cts. Das verstehe ich nicht - wie hängt das alles zusammen?

Gruß
Detlef
 
Regis Am: 04.05.2020 18:56:20 Gelesen: 70278# 149 @  
@ dr31157 [#146]

Dein Brief war mit 50% Auslandsgebühr frankiert. Der Reichspost fehlten damit 12 !/" Goldcentimes. Im Empfängerland wurden folglich das Doppelte, 25 Centimes zu bezahlen. 100% Auslandsgebühr der USA waren 5 Cents. Diese wurden zwar hier ausgewiesen, aber auf einem anderen Poststück an diesen Empfänger mit Porto-Marken als Collect-Porto (gesammeltes Porto) verrechnet. Dazu hänge ich einen Brief an, der korrekt komplett frankiert war, auf dem aber das gesammelte Porto anderer Sendungen mit Portomarke verklebt wurde. Collect-Porto ist eine spezielle Verfahrensweise der US-Post erfunden für die Abrechnung von Versandhaus-Antwortsendungen, die für die Absender ja kostenfrei sein sollten.



R-Brief aus Großbritannien mit Collect-Porto 10 Cents, dieser Brief ist voll frankiert.

Gruß Regis
 
dr31157 Am: 04.05.2020 20:21:51 Gelesen: 70260# 150 @  
@ Regis [#149]

Vielen Dank für die Infos.

Gruß
Detlef
 
dr31157 Am: 06.05.2020 17:50:21 Gelesen: 70212# 151 @  
@ Regis [#149]

Hallo Regis,

ich möchte noch einmal auf das von Ihnen erwähnte "Collect-Porto" aus den USA zurückkommen. Die Zusammenhänge bleiben mir hier immer noch unklar. Leider konnte ich zum Collect-Porto nichs finden. Ich bin kein USA-Sammler um mir für einem Einzelfall, obwohl er interessant zu sein scheint, gleich umfangreiche teure Literatur hierzu zuzulegen. Gibt es hier ausreichende angemessen günstige Unterlagen?

Viele Grüße
Detlef
 
Regis Am: 07.05.2020 21:33:54 Gelesen: 70138# 152 @  
@ dr31157 [#151]

Zu Collect-Porto ist mir keine Literatur bekannt. Ich habe nur die in meiner Sammlung befindlichen Belege mit Collect Porto (1898 - 1940) ausgewertet.

Gruß Regis

P.S. Solange Porto und Gebühr stetig verwechselt werden und Formulierungen wie - das Frankieren des Portos - benutzt werden, wird es schwierig sachlich über Porto zu reden.
 
dr31157 Am: 08.05.2020 08:33:26 Gelesen: 70096# 153 @  
@ Regis [#152]

Vielen Dank für die Info.

Gruß
Detlef
 
dr31157 Am: 13.05.2020 19:59:37 Gelesen: 69963# 154 @  
Ganzsachen Aufbrauchsausgaben mit Zudruck ab 1906

Hallo,

ich habe hier eine frankaturgültige Ganzsache P 70 X. Die Postkarte wurde für eine Auslandskorrespondenz nach Holland die zusätzlich mit 10 Pf. zusätzlich frankiert wurde. Also zusammen mit insgesamt 15 Pf. überfrankiert.

Ich habe weitere Postkarten von 1906 die mit 5 Pf. zufrankiert und nicht beanstandet wurden.

Sprechen evtl. irgendwelche Bestimmungen, das diese Karten nicht für den Auslandsverkehr eingesetzt werden sollten. Ich konnte nichts entsprechendes finden und meine das eine Verwendung mit Zusatzfrankatur im Ausland legitim war.

Kann mir das jemand so bestätigen?

Gruß
Detlef
 
dr31157 Am: 20.05.2020 20:50:00 Gelesen: 69820# 155 @  
Portobestimmung

Hallo,

ich habe hier eine Württembergische Postkarte mit Werteindruck 5 1/2 Pf. und 7 1/2 Pf. Zusatzfrankatur.

Ich meine, das die württembergische Postkarte Ausgabe 1916 verwendet im Okt. 1918 nicht nur in Württemberg, sondern im gesamten Reichsgebiet noch Gültigkeit hatte, oder?

7 1/2 Pf. war die korrekte Frankatur für diese Karte im Ortsverkehr. Offensichtlich wurde vom Absender der Werteindruck von 5 1/2 Pf (aus Zweifel ?) nicht berücksichtigt. Es hätten doch nur 2 Pf. zufrankiert werden müssen?

Was ist nun richtig? Kann mir das jemand erklären?



Gruß
Detlef
 
inflamicha Am: 20.05.2020 21:04:55 Gelesen: 69812# 156 @  
Hallo Detlef,

Du hast recht- die Ganzsache war deutschlandweit gültig und 2 Pfg. Auffrankatur hätten vollauf genügt, um auf das nötige Ortsporto zu kommen. Ich denke die Antwort ist simpel: Der Absender hatte einfach keine kleinen Werte vorrätig und hat deshalb eine verfügbare zu 7 1/2 Pf. dazugeklebt, um dem Empfänger kein Nachporto zu "bescheren".

Gruß Michael
 
dr31157 Am: 20.05.2020 21:17:58 Gelesen: 69800# 157 @  
@ inflamicha [#156]

Hallo Michael,

vielen Dank für die Bestätigung und Erklärung.

Viele Grüße
Detlef
 
Marcello Am: 30.05.2020 15:32:37 Gelesen: 69615# 158 @  
Hallo zusammen,

ich hätte zu unterem Beleg eine Frage. Es handelt sich um eine Ansichtskarte frankiert mit einer 5 Pfg Germania und 10 Rappen Schweiz.

Beide mit dem Schweizer Stempel von Romanshorn entwertet. Romanshorn liegt am Bodensee, was meine Recherche ergab. [1]

Jetzt kenne ich mit schweizer Porti nicht aus, aber ich habe folgende Vermutung. 10 Rappen Schweizer Porto bis zur Grenze und 5 Pfg Deutsches Porto bis nach Stuttgart. Kann das jemand bestätgen oder liege ich auf dem Holzweg ?




Besten Dank im voraus

Grüße

Marcel

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Romanshorn
 
ligneN Am: 30.05.2020 15:44:46 Gelesen: 69610# 159 @  
Schweiz und DR waren Gründungsmitglieder des Weltpostvereins. Da gab es kein "Porto bis zur Grenze" mehr.

10 Rp. waren das Porto für Auslandskarten UPU.

Die 5 Pf. Germania ist Souvenir - oder klebte schon drauf.
 
ChristianSperber Am: 30.05.2020 17:42:11 Gelesen: 69599# 160 @  
@ Regis [#149]
@ dr31157 [#151]
@ Regis [#152]

Hallo allerseits,

zu "Collect-Porto" kann ich nichts beitragen.

Allerdings bin ich der Meinung, dass die 10c-US-Portomarke einen ganz anderen Hintergrund hat, nämlich die Zollbehandlung dieser Sendung.

Der Absender hat unter der Adresse angegeben, dass die Sendung Briefmarken enthielt.

Der Stempel "Supposed liable to customs duty" bedeutet, dass die Sendung dem Zollamt vorzuführen war. Das Zollamt entschied, dass kein Zoll zu entrichten war (blasser Stempelabdruck "Duty waived").

Seit dem 1.10.1925 waren 10 Cent Nachgebühren für die Zollbehandlung zu erheben [1], Kapitel 22. Seit dem 1.7.1930 gab es eine höhere Gebühr für die Zollbehandlung von Paketen, daher der Stempel "Letter Package. Collect 10 cents".

Ich habe verschiedene Briefe in meiner Sammlung, die dieses Vorgehen dokumentieren. Aber das gehört jetzt wirklich nicht mehr in diesen Thread.

Gruß

Christian

[1] A.S. Wawrukiewicz, H.W. Beecher: U.S. International Postal Rates, 1872-1996. Portland, 1996.
Hinweis: Es gibt eine zweite Auflage dieses Buches, die ich allerdings nicht besitze.
 
Marcello Am: 13.06.2020 20:00:51 Gelesen: 69405# 161 @  
Hallo zusammen,

ich habe mal wieder eine Portofrage und mit meiner Literatur komme ich nicht weiter. Es handelt sich um einen Wertbrief über 11800 Mark bzw. 1000 Schweizer Franken in die Schweiz. Gesamtporto 95 Pfennig.

Laut Vermerk links oben betrug das Gewicht 22 g. In meinem Michel Gebührenhandbucg betrug ein Brief bis 30 g in die Schweiz 40 Pfennig in der Periode 01.04.1900-31.03.1906. Somit verbleiben 55 Pfennig.

Jetzt meine Frage, kann mir jemand die verbleibenden 55 Pfennig erklären ?

Besten Dank

Marcel


 
dr31157 Am: 13.06.2020 20:46:10 Gelesen: 69392# 162 @  
@ Marcello [#161]

Hallo Marcel,

Porto = 40 Pf. + Tarif v. 01.01.1875 Wertbriefe über 10 Meilen = 40 Pf. + Versicherungsgebühr = 15 Pf. = 95 Pf. Gesamtporto.

Viele Grüße
Detlef
 
Marcello Am: 13.06.2020 21:23:07 Gelesen: 69378# 163 @  
@ dr31157 [#162]

Servus Detlef,

ich danke dir für deine Ausführungen.

Schönen Abend noch

Grüße
Marcel
 
charly999 Am: 14.06.2020 08:41:44 Gelesen: 69346# 164 @  
@ dr31157 [#162]

Ist das nicht das Inlandsporto? Im Michel-Gebührenhandbuch hatte ich gestern abend die Erklärung für die 55 Pfg auch gefunden, aber nicht als Auslandsporto in die CH. Übersehe ich da etwas oder waren die Gebühren in diesem Zeitraum gleich?
 
dr31157 Am: 14.06.2020 08:58:44 Gelesen: 69342# 165 @  
@ charly999 [#164]

Ich bin auch nicht der große Experte, aber hier in dieser Zeitperiode ist die Gebührenfindung im Michel-Gebührenhandbuch schwierig. Die Gebührentabelle im Michel Deutschland-Spezial (2017) gibt es den Hinweis auf den Tarif vom 01.01.1875, wo diese Zusatzgebühren einheitlich im Postverein galten.
 
charly999 Am: 14.06.2020 16:05:40 Gelesen: 69312# 166 @  
@ dr31157 [#165]

Danke für diesen Hinweis! In meinem Spezial 2016 findet er sich noch nicht. Macht aber Sinn, denn im Gebührenhandbuch sind erst ab 1906 ünterschiedliche Gebühren für Wertbriefe vermerkt.
 
philast Am: 14.06.2020 16:06:52 Gelesen: 69310# 167 @  
@ Marcello [#161]

Hallo,

ich biete folgende Erklärung:

40 Pf = Porto für die Schweiz je 20g 20Pf
20 Pf = Einschreibgebühr für den Wertbrief
32 Pf = Versicherungsgebühr in die Schweiz 8Pf pro 240Mk Wertangabe 4*8=32 Pf
92 Pf = Summe, dies musste auf einen durch 5 teilbaren Betrag aufgerundet werden --> 95 Pf zu frankieren.

Quelle:
Posthandbuch Der kleine Stephan
Illustriertes Deutsches Post- und Telegraphen-Handbuch
14. Auflage vom März 1906

Grüsse
philast
 
dr31157 Am: 14.06.2020 16:45:46 Gelesen: 69301# 168 @  
@ philast [#167]
@ charly999 [#166]

Hallo,

von dieser Rechenart habe ich noch nichts gehört und gesehen. Ok? Frage mich, wo ist der Einschreibzettel?

Viele Grüße

Detlef
 
Marcello Am: 14.06.2020 17:12:55 Gelesen: 69292# 169 @  
@ philast [#167]
@ dr31157 [#168]

Hallo,

ich danke für die Ausführung. Das deckt sich auch mit den Ausführungen im Infla Band Nr. 12 von Herrn Oechsner (siehe Anhang), ich kam nur mit den 240 Mk ins Stolpern. Ich dachte nicht dran, das es ja ein durch 5 teilbarer betrag sein muss.

Besten Dank.

Grüße
Marcel


 
dr31157 Am: 23.06.2020 17:27:13 Gelesen: 69077# 170 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier 2 Nachnahmebelege mit unterschiedlichen Frankaturen. Beide stammen aus derselben Tarifperiode. Die Nachnahmevorzeigegebühr betrug 20 Pf. Warum wurde hier einmal das Porto für Drucksachen = 3 Pf. und einmal für Postkarten = 8 Pf. vom Finanzamt verklebt?




Wer kann mit das erklären, welche Portoart war normal?

Viele Grüße
Detlef
 
dr31157 Am: 24.06.2020 08:59:49 Gelesen: 69022# 171 @  
@ dr31157 [#170]

Hallo zusammen,

kann mir keiner der Experten erklären, welche der beiden Portovarianten in dieser Tarifperiode die richtige Frankatur war?

Wäre für meine Beschreibung des Beleges wichtig.

Viele Grüße
Detlef
 
Regis Am: 24.06.2020 11:53:43 Gelesen: 69003# 172 @  
@ dr31157 [#170]

Beide Nachnahmen sind frankiert mit 20 PF Vorzeigegebühr. Die erste gelaufen als Drucksache zu 3 PF, die zweite frankiert als Postkarte 8 PF. Beide Möglichkeiten sind korrekt.

Gruß Regis
 
dr31157 Am: 24.06.2020 12:44:00 Gelesen: 68995# 173 @  
@ Regis [#172]

Hallo Regis,

inwiefern war das korrekt? Die beiden Nachnahmekarten kommen von der gleichen Dienststelle. Der Einkommensteuereinzug war ja kein Einzelfall für die Behörde. Vom Sachverhalt kein großer Unterschied.

Aber, befindet sich nicht auf der Rückseite für eine Druckache bereits zu viel handgeschriebener Text? Mußte das nicht von der Post moniert werden? Dann wäre ja die andere Nachnahmekarte als Postkarte überfrankiert gewesen.

Aber zu Nachnahmen habe ich leider in meiner Literatur nichts zu diesem Thema gefunden.

Viele Grüße
Detlef
 
Regis Am: 24.06.2020 16:01:55 Gelesen: 68973# 174 @  
@ dr31157 [#173]

Solche Formulare fallen an sich unter Drucksache. Da der Empfänger alle Gebühren bezahlen musste (einschließlich Postgebühren) hätte er sich über 5 Pfennig beschweren können. Aber wer streitet um 5 PF mit dem Finanzamt ? Mit korrekt meine ich - zulässig - da der Grad der Ressourcenverschwendung gering ist.

Mit bestem Gruß Regis
 
dr31157 Am: 24.06.2020 16:27:41 Gelesen: 68971# 175 @  
@ Regis [#174]

Vielen Dank für die Info.

Viele Grüße
Detlef
 
dr31157 Am: 05.07.2020 17:19:12 Gelesen: 68791# 176 @  
Hallo zusammen!

Bestimmung des Postauftrages



Mit was wurde hier die Post beauftragt? Was hat es mit dem Einschreibzettel auf sich? Einschreibgebühr wurde wohl nicht berechnet?

Verklebt wurden 62 Pf. Nach meinen Unterlagen dürfte es sich hier um 12 Pf. = Briefporto u. 50 Pf. für den Postauftrag handeln. Für das Einschreiben bleibt nichts über? Blauer Vermerk 27/30?

Ich bitte die Sammler von Postsachen mir den Sachverhalt und die Gebührenberechnung genau erklären?

Viele Grüße
Detlef
 
inflamicha Am: 06.07.2020 10:06:27 Gelesen: 68739# 177 @  
Hallo Detlef,

mit einem Postauftrag wurde die Post mit der Einziehung von Geldforderungen (z.B. fällige Wechsel) beauftragt. Die Gebühr hierfür war eine sogenannte zusammengesetzte Gebühr aus Einschreibgebühr (deshalb der R-Zettel) und einer Vorzeigegebühr, bei Deinem Beleg also 12 Pf. Briefporto und 50 Pf. für den Postauftrag aus 30 Pf. Einschreibgebühr und 20 Pf. Vorzeigegebühr = 62 Pf. Gesamtgebühren.

Gruß Michael
 
dr31157 Am: 06.07.2020 15:40:39 Gelesen: 68706# 178 @  
@ inflamicha [#177]

Hallo Michael,

vielen Dank für die Info.

Gruß
Detlef
 
dr31157 Am: 11.07.2020 22:11:37 Gelesen: 68555# 179 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier ein Brief, wo ich gern wüsste, wer den violetten Stempel "Fee CLaimed by Office of First Adress" abgeschlagen hat und was er bedeutet.

Google übersetzt: Gebühr vom Büro der ersten Adresse geltend gemacht

Der Brief wurde doch portogerecht frankiert. Was wurde da noch geltend gemacht?



Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 14.07.2020 16:22:15 Gelesen: 68471# 180 @  
Deutsches Reich: Drucksachen

Hallo zusammmen,

ich habe hier wahrscheinlich eine ungekennzeichnete Drucksache vom 25.10.1938 innerorts Karlsruhe.



Der offene Brief des Briefmarkensammlervereins wurde mit 6 Pf. frankiert und von der Post nicht beanstandet. Ich finde hierzu keinen passenden Gebührentarif im Orts- u. Fernverkehr. Gab es einen ermäßigten Tarif, bzw. Unterlagen für Ortsdrucksachen. Ich konnte nichts finden. Da der Brief offen ist, sehe ich nur die Gebühr 6 Pf. für eine Postkarte (im offenen Umschlag) im Fernverkehr.

Kann mir bitte jemand die Handhabung um 1938 erklären?

Gruß Detlef
 
2huhu Am: 14.07.2020 20:48:10 Gelesen: 68438# 181 @  
@ dr31157 [#180]

Hallo Detlef,

seit dem 01.07.1906 wurde im Deutschen Reich bei Drucksachen nicht mehr zwischen Orts- und Inlandsverkehr unterschieden. Es galt auch im Ortsverkehr der Inlandstarif. 1938 kostete eine Inlandsdrucksache 21 - 50 Gramm 4 Pfennig; deine Sendung ist also um 2 Pfennig überfrankiert. Überfrankaturen werden von der Post nicht beanstandet.

Eine Kennzeichnung als "Drucksache" wurde empfohlen ist aber nicht zwingend notwendig. Eine Drucksache durfte in Kartenform oder als nicht verschlossenen Umschlag verschickt werden; dein offener Umschlag ist also regelkonform.

Grüßle

Holger
 
2huhu Am: 14.07.2020 20:55:51 Gelesen: 68432# 182 @  
@ dr31157 [#179]

Hallo Detlef,

ich interpretiere den Stempel so:

"Eilzustellungsgebühr wurde vom Absender bezahlt".

Grüßle

Holger
 
dr31157 Am: 14.07.2020 21:11:09 Gelesen: 68429# 183 @  
@ 2huhu [#181]

Hallo Holger,

vielen Dank für die Info.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 16.07.2020 20:07:02 Gelesen: 68302# 184 @  
Hallo Zusammen,

ich habe hier einen Luftpostbrief vom 07.06.1939 von Leizig auf dem Seeweg und ab New York nach San Franzisco auf dem Luftweg befördert. Die Briefrückseite ist blank.



Der Brief wurde mit 45 Pf. frankiert. Davon dürften auf das Porto 25 Pf entfallen. Bleiben für den Luftpostzuschlag noch 20 Pf. über. Nach meinen Unterlagen betrug ab 1931 der Luftpostzuschlag von New York in die USA je 10 g = 25 Pf.?

Ist der Brief korrekt oder unterfrankiert. Einen auf 20 Pf. passenden Zuschlag konnte ich nicht finden.

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
ChristianSperber Am: 18.07.2020 02:27:32 Gelesen: 68174# 185 @  
@ dr31157 [#184]

Hallo Detlef,

leider unterschlägt das Postgebührenhandbuch von Michel die Luftpostzuschläge ab 1931.

Nach [1] betrug der Zuschlag für Deinen Beleg 10Pf je 5 g.

Gruß

Christian

[1] Schwarzer: Die Luftpostgebühren für deutsche Briefsendungen nach dem Ausland (1926-1945). Osnabrück, 1989
 
dr31157 Am: 18.07.2020 08:41:54 Gelesen: 68151# 186 @  
@ ChristianSperber [#185]

Hallo Christian,

vielen Dank für die Information.

Gruß Detlef
 
Eggflue Am: 21.08.2020 09:05:05 Gelesen: 66788# 187 @  
Postpaketadresse von Leipzig nach Arlesheim (CH)

Hallo Freunde,

10.4.1905 Postpaketadresse von Leipzig nach Arlesheim, Transportgut 1 Kiste zu 3.5.Kg. Eingeschrieben ist mit 80 Pfennig frankiert. kann mir jemand mit dem Tarif behilflich sein ?

Was ich weiss ist die Einschreibegebühr 20 Pf. 1.1.1875 - 30.9.1919.

Viele Grüsse


 
Lars Boettger Am: 21.08.2020 09:33:50 Gelesen: 66780# 188 @  
@ Eggflue [#187]

Das ist eine normale Paketkarte ohne Zusatzleistungen wie Wertpaket oder Nachnahme. Bei Zusatzleistungen ist das immer vermerkt. Kein Vermerk - keine Zusatzleistung. Die 80 Pfennig war der UPU-Tarif des Deutschen Reiches für Pakete ins Ausland bis 5 Kilogramm.

Beste Grüße!

Lars
 
Eggflue Am: 21.08.2020 16:22:03 Gelesen: 66741# 189 @  
Hallo Lars,

besten Dank für die Antwort, kannst Du mir auch noch die Tarif Periode ab bis noch übermitteln, für die korrekte Beschriftung auf dem Albumblatt ?

Viele Grüsse
 
ligneN Am: 21.08.2020 18:24:31 Gelesen: 66713# 190 @  
@ dr31157 [#179]

Die Antwort findest Du im Beitrag #1917 hier:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=240306
 
Eggflue Am: 22.08.2020 17:04:06 Gelesen: 66650# 191 @  
Hallo ligneN,

Danke für die Antwort, bei deinem Link handelt es sich aber über Express Belege.

Viele Grüsse
Eggflue
 
Marcello Am: 23.08.2020 13:04:52 Gelesen: 66554# 192 @  
@ Eggflue [#191]

Hallo,

nach meinem Unterlagen zu den Pakettarifen von Wolf-Dieter Becker war die Portoperiode für Pakete in die Schweiz bis 5 Kg 01.09.1900-30.09.1919 mit dem Tarif 80 Pfg.

In dieser Portoperiode durften Pakete nur frankiert aufgegeben werden. Mit einer Paketkarte durften maximal drei Pakete versandt werden, Wert- und Nachnahmepakete extra.

Grüße
Marcel
 
Eggflue Am: 23.08.2020 15:21:06 Gelesen: 66536# 193 @  
Hallo Marcello,

besten Dank für die Übermittlung der Tarif Periode.

mit den besten Grüssen
Eggflue
 
dr31157 Am: 24.09.2020 16:38:04 Gelesen: 65465# 194 @  
Hallo zusammen,

hier habe ich eine Antwortkarte bei der ich mit der Bestimmung nicht recht klarkomme.

Die Karte wurde aus Silberhausen nach ...... in Amerika geschickt. Die Adresse wurde dann durchgestrichen und in "Gallen"? geändert. Rechts daneben wurden "20 Pf." notiert. Wofür? Links neben dem Stempel wurde etwas mit Datum notiert "? 24-6". Warum und wofür? Unten wurde "Unzulässig" notiert und rechts neben "Gallen" "....."???



Kann mir bitte all diese Notizen und den Ablauf der Sendung erklären? Ich bin da überfordert!

Gruß Detlef
 
DerLu Am: 24.09.2020 17:37:31 Gelesen: 65457# 195 @  
@ dr31157 [#194]

Ich vermute, die Karte sollte an das 'P(ost).A(mt). Independence' im Bundesstaat Kansas gehen. Kansas, da im Text auf der Rückseite eine Addresse in diesem Bundesstaat genannt wird. Auf der Vorderseite würde ich "Gallen O.Ps." als Name und Dienstrang "Ober-Postsekretär" (?) des Beamten interpretieren, der die Karte als unzulässig eingestuft hat.

Warum die Karte als unzulässig angesehen wurde, kann ich nur vermuten: Der Antwortteil einer internationalen Antwort-Postkarte sollte eigentlich vom Zielland zurück laufen, und nicht umgekehrt. Die '20 Pf Porto' verstehe ich ebenfalls nicht, sind m.M. nach aber vom Absender geschrieben worden, da mit gleicher Schrift wir die Addresse.

Am 26.6. jedenfalls wurde die Karte zurück an den Absender geschickt ('zur. 26/6' links neben dem Wertstempel)

Gruß DerLu
 
dr31157 Am: 24.09.2020 17:45:29 Gelesen: 65450# 196 @  
@ DerLu [#195]

Hallo,

vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen.

Gruß Detlef
 
ligneN Am: 24.09.2020 21:13:14 Gelesen: 65425# 197 @  
@ Eggflue [#191]

Selbstverständlich geht es um Expressbelege.

In einem Beitrag unter dem genannten Link habe ich die Bedeutung des Stempels ""Fee Claimed by Office of First Adress" erklärt.

Und genau die Bedeutung dieses Stempels wurde beim oben vorgestellten deutschen Express-Beleg ja erfragt.
 
dr31157 Am: 05.11.2020 18:50:19 Gelesen: 64015# 198 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier einen Luftpostbrief nach Zollikon in die Schweiz.



Der Brief wurde mit 70 Pf. frankiert.

Ist der Brief portogerecht frankiert? Leider kann ich das Briefporto und den Luftpostzuschlag nicht passend ermitteln.

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
saintex Am: 06.11.2020 00:40:38 Gelesen: 63968# 199 @  
@ dr31157 [#198]

Hallo Detlef,

der Luftpostbrief wurde ausweislich des Stempeldatums am 12.05.1934 in Wuppertal aufgegeben. Neben den gewöhnlichen Gebühren für einen Brief in die Schweiz wurde ein Luftpostzuschlag erhoben, der im Mai 1934 für Luftpostbriefe in die Schweiz je 20 Gramm 15 Rpf. betrug. Die gewöhnlichen Gebühren für einen Brief in die Schweiz betrugen im Mai 1934 bis zu einem Gewicht von 20 Gramm 25 Rpf., bei einem Gewicht über 20 Gramm bis zu 40 Gramm 40 Rpf.

Bei einem Gewicht des Briefes über 20 Gramm und nicht mehr als 40 Gramm wäre Dein Luftpostbrief danach portogerecht frankiert ( 40 Rpf. + 2x15 Rpf. = 70 Rpf.).

MfG

Wolfgang

Quellennachweise

Luftpostliste, Ausgabe Mai 1934, herausgegeben vom Reichspostministerium
Paul-Jürgen Hueske, Die Luftpostzuschläge für Europa (Auswertung der Deutschen Luftpostlisten von 1933 bis 1945), 1 Aufl. Soest August 2011
MICHEL Postgebühren-Handbuch Deutschland, 2. Aufl. München 2004
 
dr31157 Am: 06.11.2020 09:03:23 Gelesen: 63922# 200 @  
@ saintex [#199]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die Auskünfte.

In meinen Unterlagen konnte ich diese Regelung nicht finden. Galt der Zuschlag nur für die Schweiz oder für ganz Europa?

Ich habe das MICHEL Postgebühren-Handbuch Deutschland, 1. Aufl., den Reinhold Schwarzer von 1989 sowie die INFLA-Hefte Postgebühren.

Gruß Detlef
 
saintex Am: 06.11.2020 18:58:34 Gelesen: 63858# 201 @  
@ dr31157 [#200]

Hallo Detlef,

der Luftpostzuschlag von 15 Rpf. je 20 Gramm galt im Mai 1934 nicht nur für Briefsendungen in die Schweiz sondern auch für Briefsendungen in die meisten übrigen Länder des europäischen Auslands. Ausgenommen waren die nachfolgenden Länder/Gebiete, für die im Mai 1934 ein nach Gewicht gestaffelter reduzierter Luftpostzuschlag galt (vg. Luftpostliste Ausgabe Mai 1934 Seite 2): Saargebiet, Freie Stadt Danzig, Litauen (einschl. Memelgebiet) und Österreich.

Im Übrigen verfügst Du ja offensichtlich mit der Publikation von Reinhold Schwarzer, Die Luftpostgebühren für deutsche Briefsendungen nach dem Ausland, Osnabrück 1989 selber über einschlägige Fachliteratur, um beurteilen zu können, ob Luftpostbriefen aus dem Zeitraum 1924-1945 portogerecht frankiert sind. Die gewöhnlichen Gebühren für Briefsendungen ins Ausland sind bei Schwarzer auf Seite 43 im Gliederungspunkt 4.1.2 dargestellt. Die Luftpostzuschläge für Briefsendungen in das europäische Ausland finden sich bei Schwarzer auf Seite 53 im Gliederungspunkt 5.1.2 „Luftpostzuschläge für Europa“ und dort für die Schweiz in der lfd. Nr. 21.

MfG

Wolfgang
 
dr31157 Am: 06.11.2020 21:55:02 Gelesen: 63838# 202 @  
@ saintex [#201]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine ausführliche Hilfestellung. Ich bin bemüht mir alle bezahlbare sinnvolle einschlägige Fachliteratur für mein breitgefasstes Sammelgebiet zu besorgen. Ich finde das Heft etwas unübersichtlich. Ich konnte jetzt aber alles nachvollziehen. Bei Luftpost bin ich mir noch sehr unsicher. Ich finde das Gebiet sehr interessant, aber es ist nicht mein Spezialgebiet.

Im Michel Gebührenhandbuch 1. Auflage und dem INFLA-Heft 24 von 1989 konnte ich diesen Luftpostzuschlag nicht finden. Ich meine dort wurden für die Zeit 20 Pf. Zuschlag angegeben. Oder war ich da auch wieder zu dusselig den Tarif zu finden?

Da mein Michel Gebührenhandbuch bereits auseinanderfällt, habe mir jetzt die Ausgabe von 2015 bestellt. Ist dort der Luftpostteil besser ausgearbeitet?

Gruß Detlef
 
saintex Am: 08.11.2020 13:51:27 Gelesen: 63733# 203 @  
@ dr31157 [#202]

Hallo Detlef,

ich kann Dich insoweit beruhigen, als dass Du den im Mai 1934 für Briefsendungen in die Schweiz geltenden Luftpostzuschlages von 15 Rpf. anhand der 1. Auflage des MICHEL Postgebühren-Handbuchs nicht feststellen konntest. Bis 30.04.1934 betrug der Luftpostzuschlag für Briefsendungen in das europäische Ausland grundsätzlich in der Tat 20 Rpf. je 20 Gramm. Dieser Luftpostzuschlag ermäßigte sich jedoch ab 01.05.1934 auf die von mir genannten 15 Rpf, wie sich dies eindeutig auch aus den vom Reichspostministerium herausgegebenen Luftpostlisten ab Mai 1934 ergibt.

Das MICHEL Postgebühren-Handbuch führt in der 1. Auflage auf Seite 180 nur den bis 30.04.1933 für das europäische Ausland geltenden Luftpostzuschlag von 20 Rpf. je 20 Gramm auf ohne die zum 01.05.1934 in Kraft getretene Ermäßigung zu erwähnen. Dies liegt daran, dass die Luftpostzuschläge in der 1. Auflage des MICHEL Postgebühren-Handbuchs nur bis 30.04.193 3 dargestellt sind und danach ohne Begründung enden, so dass das MICHEL Handbuch für den Luftpostsammler für den Zeitraum nach dem 30.04.1933 bei der Darstellung der im Deutschen Reich bis 1945 geltenden Luftpostzuschlägen eine beträchtliche Lücke aufweist.

Auch in der 2. Auflage des MICHEL Postgebühren-Handbuchs aus dem Jahr 2004 sind die im Deutschen Reich geltenden Luftpostzuschläge nur bis 30.04.1933 aufgeführt. Allerdings wird der Benutzer des Handbuchs nunmehr auf Seite 184 ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieses keine Angaben zu den ab 01.05.1933 bis Kriegsende geltenden Luftpostzuschlägen enthält und diese Lücke damit begründet, dem Verlag sei es trotz einiger Mühen nicht gelungen, irgendwelche Aufzeichnungen zu den in diesem Zeitraum geltenden Luftpostzuschlägen aufzutreiben (sic).

Die genannte Lücke in der Darstellung der im Deutschen Reich geltenden Luftpostzuschläge setzt sich nach meiner Kenntnis auch in der 3. Auflage des MICHEL Postgebühren-Handbuchs aus dem Jahr 2015 fort, so dass die von Dir geplante Neuanschaffung des Handbuches hinsichtlich der Luftpostzuschläge Deine Erwartungen möglicherweise nicht voll erfüllen wird.

Hinsichtlich des Zeitraumes 1933 bis 1945 empfehle ich für die Luftpostzuschläge für Europa die von mir in meinem posting vom 06.11.2020 zitierte Publikation von Paul-Jürgen Hueske, der auch Verfasser des INFLA-Bandes 24 ist; vgl. die Buchbesprechung von filunski im thread Air Mail/Luftpost vom 15.09.2018 Beitrag #587[link s.u.]. Für außereuropäische Destinationen halte ich die Publikation von Schwarzer für ausreichend, solange Dich das Sammelgebiet Luftpostbriefe nur „nebenbei“ interessiert. Die Informationen bei Schwarzer sind zwar zugegeben etwas unübersichtlich, in der Sache jedoch nach meinen Erfahrungen verlässlich und zutreffend. Absolut nervig ist bei Schwarzer jedoch die lidschäftige buchbinderische Verarbeitung der Publikation, die sich bei mir bereits nach dem erstmaligen Gebrauch aufgelöst und diese in eine Loseblattsammlung verwandelt hat.

MfG Wolfgang

https://www.philaseiten.de/beitrag/186455
 
dr31157 Am: 08.11.2020 18:13:43 Gelesen: 63688# 204 @  
@ saintex [#203]

Hallo Wolfgang,

ich danke Dir, dass Du Dir soviel Zeit für die Beantwortung meiner Fragen genommen hast. Ich werde mir auch noch die Literatur "Die Luftpostzuschläge für EUROPA" von Paul-Jürgen Hüske beschaffen.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 12.11.2020 20:49:45 Gelesen: 63497# 205 @  
Hallo zusammen,

da Luftpost noch nicht zu meinem Spezialgebiet gehört habe ich noch einmal eine Frage:

Ich habe hier einen Luftpostbrief vom 10.09.1938 in die Niederlande. Rückseitig befinden sich keine postalischen Daten.



Nach dem "Schwarzer" beträgt Luftpostzuschlag für 8/38 = 10 Pf. Mir scheint das hier noch der Zuschlag von 5/34 abgerechnet worden zu sein (Porto = 25 Pf + 15 Pf Zuschlag). Aus anderen Unterlagen galt dieser Zuschlag bis zum 31.07.1938.

Haben sich die Postler geirrt? Kann mir bitte jemand den Sachverhalt erklären?

Gruß Detlef
 
saintex Am: 12.11.2020 22:54:49 Gelesen: 63479# 206 @  
@ dr31157 [#205]

Hallo Detlef,

laut Hueske, Luftpostzuschläge für Europa, Soest 2011 Seite 60 betrug der Luftpostzuschlag für Briefsendungen in die Niederlande im September 1938 je 20 Gramm 10 Rpf. Dieser Zuschlag war am 01.08.1938 in Kraft getreten. Davor betrug der Luftpostzuschlag für Briefsendungen in die Niederlande bis 31.07.1938 je 20 Gramm 15 Rpf. Deine eigenen Recherchen zur Höhe des Luftpostzuschlages für Briefsendungen in die Niederlande waren also richtig. Der Luftpostbrief ist damit um 5 Rpf. überfrankiert.

Es sind verschiedene Gründe denkbar, warum der Luftpostbrief überfrankiert ist. Möglich ist natürlich, dass sich der Schalterbeamte geirrt und dem Absender bei der Einlieferung des Luftpostbriefes am Schalter den bis 31.07.1938 gültigen höheren Luftpostzuschlag berechnet hat. Wahrscheinlicher erscheint mir jedoch ein entsprechender Irrtum des Absenders, der von der zum 01.08.1938 in Kraft getretenen Tarifreduzierung keine Kenntnis hatte und daher den von ihm selber überfrankierten Luftpostbrief am Schalter einlieferte. Oder der Absender hatte zwar Kenntnis von der Tarifreduzierung, hatte zur Vervollständigung des Portos jedoch nur eine 15 Rpf Marke zur Hand und wollte diese aufbrauchen.

MfG

Wolfgang
 
dr31157 Am: 13.11.2020 08:41:45 Gelesen: 63451# 207 @  
@ saintex [#206]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 24.01.2021 18:54:17 Gelesen: 59817# 208 @  
Hallo zusammen,

ich zeige hier eine Postkarte Ganzsache P 70 Y mit Zusatzfrankatur ins Ausland gelaufen.



Nach dem Auslandstarif vom 01.07.1906 betrug das Porto nach den Niederlanden 10 Pf. Dafür hat die Frankatur mit Marke zu 10 Pf. völlig ausgereicht.

Genutzt wurde die Ganzsache (Aufbrauchsausgabe) von 1906 zu 5 Pf. Wurde die Marke zu 10 Pf. aufgeklebt, weil die Postkarte für den Auslandsverkehr nicht zugelassen war, oder weil zufällig keine passende Marke zu 5 Pf. zurhand war?

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
philast Am: 24.01.2021 20:48:01 Gelesen: 59792# 209 @  
@ dr31157 [#208]

Hallo,

nach meiner Meinung würde ich die Karte als überfrankiert ansehen.

Ich muss allerdings auch eingestehen, dass es im Zeitraum 1875-1910 diese Frankaturart "öfter" gibt, d.h. Inlandspostkarte/Ortspostkarte + eine weitere 10Pf Marke, obwohl dieses nicht nötig war. Was die Beweggründe damals waren so zu frankieren, lässt sich nicht nachvollziehen.

Auch in späteren Jahren, d.h. in der Portoperiode 1.4.21-31.12.21 begegnet man häufiger einer Fehlfrankatur für die Auslandspostkarte wobei 60 Pf statt 80 Pf frankiert wurden. Vielfach auch nicht mit Nachgebühr belegt. Wie es dazu gekommen ist ist genauso unklar.

Grüße
philast
 
dr31157 Am: 24.01.2021 21:08:48 Gelesen: 59784# 210 @  
@ philast [#209]

Hallo,

ich nehme an er hatte die Karte bereits geschrieben und dann festgestellt, das er keine Marke zu 5 Pf. hatte.

Die Karte war gerade mit dem Frankatur-Zudruck erst 1906 ausgegeben worden. Wäre also eine Verwendung. Es gibt zwar einige Ganzsachen, die nur für den Inlandsverkehr zugelassen waren. Zu dieser Ganzsache habe ich aber nichts entsprechendes gelesen.

Vielen Dank für die Antwort.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 03.06.2021 16:52:04 Gelesen: 53486# 211 @  
Hallo,

kann mir bitte jemand die Bestimmung der Nachgebühren erklären?



Die Auslandskarte vom 11.07.1924 wurde mit 15 Pf. statt 20 Pf. frankiert und in die Schweiz verschickt. Portofehlbetrag = 5 Pf.

Ich dachte das bei einem Portofehlbetrag von 5 Pf. = 5 Goldcentimen mit dem doppelten Portofehlbestrag (aufgerundet auf 10 c.) die Nachgebühr mit 10 c. + 5 c. = 15 c. berechnet würde. Hier wurden jedoch 20 c. Nachgebühr taxiert und berechnet.

Wo liegt mein Gedankenfehler?

Gruß Detlef
 
buzones Am: 03.06.2021 18:19:31 Gelesen: 53463# 212 @  
In der Schweiz galt von 1922 bis 1934 eine Sonderregelung bezüglich der Taxierung ungenügend freigemachter Post aus dem Ausland, die sogenannten "Minimal-Taxen": erst 25, dann 20 und später sogar nur 10 Rappen. [1]

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf

[1] Quelle: Zack-Sonderdruck. DIE POSTTAXEN DER SCHWEIZ AB 1875, Bd. 2 AUSLAND. 1995., S. 109
 
22028 Am: 13.06.2021 18:36:58 Gelesen: 52958# 213 @  
Kann mir jemand was zur 28 Pfennig Portostufe dieses Briefes vom 6. August 1938 nach Teheran sagen? Stimmt das Porto?


 
dr31157 Am: 14.08.2021 17:19:01 Gelesen: 49955# 214 @  
Hallo,

ich zeige hier eine Postkarte innerorts Berlin freigemacht mit 6 Pf.



Die Portoermäßigung für Großstädte wie Berlin soll im Deutschen Reich nicht gelten. Gilt das tatsächlich auch für andere Städte? Von wann bis wann galt diese Sonderregelung. Wo kann man das nachlesen ?

Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
Christoph 1 Am: 15.08.2021 13:23:50 Gelesen: 49904# 215 @  
@ dr31157 [#214]

Ich würde vermuten, dass es bei dem geringen Unterschied vielen Absendern einfach egal war, ob nun 5 Pfennig (Ortspostkarte) oder 6 Pfennig (Fern-Postkarte) frankiert wurden. Manchen Absendern war die Ortsgebühr vielleicht auch gar nicht geläufig?

Von einer Ausnahmeregelung für Berlin oder andere Großstädte habe ich bislang noch nie gehört. Woher stammt Deine Information/Vermutung?
 
dr31157 Am: 15.08.2021 17:23:57 Gelesen: 49849# 216 @  
@ Christoph 1 [#215]

Hallo,

ich habe hier nur eine handschriftliche Notiz von mir, die aus meinen Anfängen stammt. Ich hatte mir nur notiert: Das aufgrund der größeren Entfernung zwischen den einzelnen Stadtteilen von "Berlin" eine "Sonderregelung" galt, das auch im Ortsverkehr das Porto für den Fernverkehr galt. Habe mir leider keine weitere Info und keinen Urheber ob Forum oder Verein notiert.

Würde mich freuen, wenn mir jemand in dieser Angelegenheit Klarheit verschaffen könnte.

Gruß Detlef
 
Frankenjogger Am: 15.08.2021 19:46:26 Gelesen: 49830# 217 @  
@ dr31157 [#216]

Ich kenne die Situation aus Berlin nur nach dem Krieg. Da gab es eine solche Regelung nicht.

Ortsporto galt für Gesamt-Berlin, auch zu Zeiten nach der Teilung, also zu Zeiten von BRD und DDR.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das vor 1945, im Deutschen Reich, anders war.

Viele Grüße,
Klemens
 
dr31157 Am: 21.08.2021 20:19:05 Gelesen: 49498# 218 @  
@ dr31157 [#117]

Hallo,

ich komme auf meine m.E. unbeantwortete Einstellung "'117" zurück. Ich zeige hier noch einmal den Scan:



Es scheint sich um eine philatelistische Überfrankatur (Satzfrankatur zu handeln). Andererseits sehe ich hier auch eine Korrespondenz einer Buchhändlerfamilie mit Angehörigen im Ausland. Unter Sammlern dekoriert man halt seine Briefe gern mit schöner Frankatur.

Deshalb frage ich: Könnte es sein das der Brief eventuell mit der Luftpost befördert wurde. Luftpost hatte ja 1938 nicht mehr den Stellenwert und ein Luftpostzuschlag von 10 Pf. würde die Überfrankatur auf 1 Pf. schmelzen lassen. War im Juli 1938 der Luftpostzettel bzw. ein Flugvermerk zwingend erforderlich oder wurde er mal vergessen?

Ich weiss, es sind Spekulationen. Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
Lars Boettger Am: 11.09.2021 11:04:52 Gelesen: 48520# 219 @  
@ dr31157 [#118]

Wie, und wurde der Brief tatsächlich mit der Luftpost befördert?

Würde mir bitte jemand bei der Bestimmung der Leitung und des Luftpostzuschlages helfen?

Hallo Detlef,

mit der Portoerklärung liegst Du m.E. richtig, der Brief ist um 1 Pfennig überfrankiert und es ist m.E. ein philatelistischer Brief (kein Bedarf). Eine möglicher Leitweg für die Luftpost wäre Hannover - Hof [1] gewesen, aber dazu möchte sich ein Luftpostspezialist einbringen. Eventuell ginge auch Frankfurt - Hof, wenn es denn für beide Möglichkeiten Direktflüge gab.

Beste Grüße!

Lars

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrslandeplatz_Hof-Plauen
 
dr31157 Am: 11.09.2021 12:47:53 Gelesen: 48491# 220 @  
@ Lars Boettger [#219]

Hallo Lars,

vielen Dank das Du Dich gemeldet hast. Nach meiner heutigen Kenntnis dürfte es die Flugstrecke Hannover - Leizig sein. Der Flugverkehr von Bad Oeynhausen und Hof aus war wohl sehr regional begrenzt und für die Sportfliegerei, evtl. auch für das Militär im 2. Weltkrieg ausgelegt.

Diese speziellen Flugstrecken kennen leider nur Spezialisten mit sehr viel Fachliteratur.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 25.09.2021 22:41:37 Gelesen: 47876# 221 @  
Hallo,

ich zeige hier einen Brief aus dem Gebiet Deutsches Reich/Generalgouvernement. Der Brief ist datiert mit Stempel "11. Okt. 1939.



Ist der Brief portorichtig? Nach meinen Unterlagen galt bis zum 28.02.1940 für Privatpersonen der Auslandstarif mit 25 Pf.? Erst ab 01.03.1940 = 12 Pf.

Kann mir bitte jemand die Zusammenhänge erklären?

Gruß Detlef
 
Lars Boettger Am: 25.09.2021 23:47:16 Gelesen: 47872# 222 @  
@ dr31157 [#221]

Hallo Detlef,

Antonienhütte war nach meinen Informationen in das Deutsche Reich eingegliedert worden, von daher passt der Tarif.

Beste Grüße!

Lars
 
dr31157 Am: 26.09.2021 08:44:47 Gelesen: 47861# 223 @  
@ Lars Boettger [#222]

Hallo Lars,

vielen Dank für die Info. Habe ich übersehen.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 26.09.2021 10:04:55 Gelesen: 47849# 224 @  
@ Lars Boettger [#222]

Hallo Lars, hallo zusammen,

ich bin doch noch weiterhin irriert und komme auf meinen Beitrag [#221] zurück.

Antonienhütte gehörte bis zum Volksentscheid 1922 zum Deutschen Reich. Bei der Teilung Oberschlesiens 1922 kam die Stadt Antonienhütte zu Polen. Im Zuge der deutschen Besetzungen 1939 fiel der Ort an das Deutsche Reich zurück. Daher wohl auch der violette provisorische Orts- und Datumstempel. Soweit mein heutiger Kenntnisstand.

Der violette Rahmenstempel und der darunter gesetzte Datumstempel vom 11.10.1939 erscheinen mir dem Gebiet Generalgouvernement zu zuordnen zu sein. Dort galt meines Erachtens im Gegensatz zum Deutschen Reich für Privatpersonen nicht das Inlandsporto sondern das deutsche Auslandsporto bis zum 01.03.1940, also 25 Pf. bzw. 50 Groschen.

Ich bitte um Eure Hilfe bei meiner Belegbeschreibung.

Gruß Detlef
 
Stefan Am: 28.09.2021 11:54:45 Gelesen: 47822# 225 @  
@ dr31157 [#224]

Der violette Rahmenstempel und der darunter gesetzte Datumstempel vom 11.10.1939 erscheinen mir dem Gebiet Generalgouvernement zu zuordnen zu sein.

Weshalb sollten beide Stempel zwangsläufig dem Generalgouvernement zuzuordnen sein? Die Entwertung fällt m.E. pauschal in die Rubrik "Not- und Befreiungsstempel" (hier 1939/1940) - dies unabhängig von der staatlichen Zugehörigkeit (Deutsches Reich oder Generalgouvernement).

Probleme in der Beschaffung neuer Stahlstempel mit deutschem Ortsnamen bedingt durch die deutsche Besetzung Polens gab es nicht nur in dem Landesteil "Generalgouvernement" sondern auch in den (später) dem Deutschen Reich angegliederten Gebieten (analog bzw. ähnlich den deutschen Grenzen bis 1918), weshalb hier auf Gummihandstempel als kurzfristiges Provisorium zurückgegriffen wurde.

Im Einzelfall wurden meinem Eindruck vorhandene polnische Stahlstempel aptiert (Bsp. Poznan -> Posen, erkennbar an der römischen Uhrzeitangabe), vielfach mussten die Stempelgeräte entsprechend den 1939/40 gültigen Stempelnormen neu angefertigt werden. Die Stempelschneider dürften um diese Zeit bedingt durch die deutschen Angriffskriege (und Besetzungen) sehr sehr viel zu tun gehabt haben.

Gruß
Stefan
 
dr31157 Am: 28.09.2021 17:26:28 Gelesen: 47804# 226 @  
@ Stefan [#225]

Hallo Stefan,

vielen Dank für Deine Antwort.

Was ich zu erfahren hoffe ist, ob hier bei diesem Brief aus 1939 nicht mit dem Auslandsporto = 25 Pf. hätte frankiert werden müssen. Das Porto = 12 Pf. galt doch erst ab 01.04.1940. Aus meinen Unterlagen dem Postgebühren-Handbuch lese ich es so.

Liege ich da falsch oder richtig?

Gruß Detlef
 
juni-1848 Am: 28.09.2021 18:39:38 Gelesen: 47794# 227 @  
@ 22028 [#213]

Hallo "22028",

das Porto für einen Auslandsbrief betrug 25 Pf.

Hier wurde ein zusammenhämngender senkrechter Streifen (6+8+6+8 = 28 Pf) aus einem Markenheftchenbogen verwendet - höchstwahrscheinlich philatelistisch begründet.

Sammlergruß, Werner
 
charly999 Am: 28.09.2021 20:32:32 Gelesen: 47776# 228 @  
@ dr31157 [#226]

Hallo Detlef,

Dein Denkfehler, durch den alle Überlegungen hinfällig werden, ist die Annahme, Antonienhütte läge im GG. Das stimmt aber nicht. Eine einfache Googlesuche hätte Dir gezeigt, daß der Ort bis 1918 zum Deutschen Reich gehörte und nach der Volksabstimmung in OS an Polen abgetreten werden mußte. Diese Orte wurden im September 1939 umstandslos wieder in das Reich eingegliedert. Wie Du auf GG kommst, ist nicht nachvollziehbar. Der Brief ist korrekt frankiert und sauber erhalten. Ein schöner Beleg.

Die Ostgrenze zum GG hat sich allerdings im Herbst 1939 noch mehrfach verschoben. Insofern kann es Orte geben, die zuerst dem GG, dann dem Reich angehörten. Das betraf aber nur Gebiete, die vor 1918 nicht zu Deutschland gehört hatten, wie z.B. die früher kongreßpolnische Statdt Sosnowitz.
 
dr31157 Am: 28.09.2021 20:50:18 Gelesen: 47772# 229 @  
@ charly999 [#228]

Hallo Charly999,

vielen Dank für den ausführlichen Hinweis.
 
detlefg Am: 29.12.2021 19:55:56 Gelesen: 43631# 230 @  
Feldpost porto?

Dieser Feldpostbrief wurde als Eilbrief an ein Lager geschickt.

Ich würde erwarten, dass dafür 60 Pf zu zahlen wären, da dieses Lager wahrscheinlich nicht in einem Dorf lag. Wäre das der Fall gewesen, hätte ich 30 Pf. erwartet.

Hat jemand eine Idee, warum 45 Pf frei gemacht sind?


 
Lars Boettger Am: 29.12.2021 23:21:05 Gelesen: 43595# 231 @  
@ detlefg [#230]

Das kein Feldpostbrief, sondern ein Normalbrief. Ein Feldpostkartenbrief wurde als Formulare verwendet. Es ging an den Truppenübungsplatz Grafenwöhr [1]. Das Porto für den Brief betrug 15 Pfg., die Gebühr für die Eilsendung 30 Pfg. Wahrscheinlich ist der Kartenbrief philatelistisch inspieriert. Kuck mal im Text nach, oft geht es um Briefmarken-Tauschgeschäfte. Da spricht der Absender (Arzt) und Empfänger (Stabsarzt) dafür.

Beste Grüße!

Lars

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Truppen%C3%BCbungsplatz_Grafenw%C3%B6hr#Lage_und_Ausdehnung
 
detlefg Am: 30.12.2021 00:41:56 Gelesen: 43578# 232 @  
Hallo Lars,

Danke für die schnelle Antwort. Tut mir leid, dass ich den Brief nicht lesen kann, aber hier ist ein Scan.

Beste Grüße!

Detlef


 
inflamicha Am: 30.12.2021 09:42:49 Gelesen: 43526# 233 @  
@ detlefg [#230]

Hallo Detlef,

leider muss ich Lars korrigieren- die Eilzustellung kostete nur 25 Pf. und der Brief ist somit um 5 Pf. überfrankiert. Das wird den Absender nicht "gejuckt" haben, ging es ihm doch darum den Brief mit den beiden Zusammendrucken gestempelt zurückzubekommen wie aus dem Text hervorgeht.

Es handelt sich beim Absender übrigens um den berühmt-berüchtigten Dr. Barth, der mit seinem Absenderstempel hunderte, wenn nicht gar tausende interessante Briefe und Karten vorderseitig verunziert hat- der gehörte da einfach nicht drauf, da keinerlei Bezug zu Absender und Empfänger bestand. Hier scheint dieser Stempel noch seinem ursprünglichen Zwecke gedient zu haben.

Gruß Michael
 
detlefg Am: 30.12.2021 11:22:39 Gelesen: 43499# 234 @  
Danke für die Erklärung Michael !
 
Lars Boettger Am: 30.12.2021 19:40:29 Gelesen: 43459# 235 @  
@ inflamicha [#233]

Hallo Michael,

danke für die Korrektur des Portos! Ich habe aus der Hüfte gefeuert.

@ detlefg [#234]

Michael hat es schon erklärt, der Absender fordert vom Empfänger den Brief wegen der Frankatur zurück. Er hat den Brief bewusst frankiert und auch die Ränder dran gelassen. Hätten wir nicht solche Sammler gehabt, dann wäre heute "Bedarfspost" fast nicht mehr zu bekommen.

Beste Grüße!

Lars
 
dr31157 Am: 09.01.2022 18:09:01 Gelesen: 42882# 236 @  
Hallo,

ich zeige diesen Brief noch einmal.

Er ist mit 4 Mark (Tarifperiode vom 06.05.1920) frankiert. Wahrscheinlich ist er überfrankiert. Jedoch ist mir bekannt, das es Höchstmaße für Briefe gab. Dieser Brief misst 18,5 x 12 cm.



Leider kam ich kein Gebührenverzeichnis für überformatige Briefe finden. Gibt es ein Solches? Die feststehenden Gebühren sind: 50 Pf. Einschreibgebühr + 1 Mark für die Eilzustellung im Ortsbezirk = 1,50 M. Verbleiben für das Porto 2,50 M. übrig. Der normale Tarif wäre für Briefe über 20 - 250 g = 60 Pf., das würde einer philatelistischen Überfrankatur von 2,90 M. entsprechen.

Kennt jemand die Tarife für überformatige Briefe, die die Überfrankatur reduzieren würde. Das wäre mir für meine Briefbeschreibung wichtig. Kann mir bitte jemand weiterhelfen?

Gruß Detlef
 
bayern klassisch Am: 16.03.2022 16:43:12 Gelesen: 39538# 237 @  
Liebe Freunde,

heute darf ich 2 Neuzugänge zeigen, die hauptsächlich von Zusammendrucken aus Markenheftchen bzw. Makrenheftchenbögen stammen sollten.



1. Stück eine eingeschriebene Drucksache aus Essen 1 vom 7.12.1934 "Mit Luftpost England-Australien Mr. John S. Davis, Poste Restante, Melbourne, Australia 1e Flugpost Rek(ommandiert)". Rückseitig die passenden Transitstempel und ein niederländisch anmutender Prüfungsbefund, mit dem ich leider nichts anfangen kann.

Frage: Tarifgerecht mit 1 Mark frankiert?

Frage: Im Falle des Verlusts der Sendung hätte der Absender wie viel bekommen?

Frage: Poste restante in Australien war gratis, oder kostete wie viel?



2. Brief per Einschreiben von Breslau Ausstellung am 17.5.1935 nach Radeberg in Sachsen frankiert mit 70 Pfg. Nach meiner Kindertarifliste kostete Reko 30 Pfg., aber selbst schwerste Briefe bis 500 g nur 40 Pfg. in summa also 70 Pfg. Da alle Stempel frontseits perfekt abgeschlagen wurden und sehr groß waren, halte ich ein Gewicht von über 250-500g für praktisch ausgeschlossen. Tatsächlich sollte er plan gewesen sein und damit als Fernbrief bis 20 oder max. bis 100 g gewogen haben. Aber nett sieht er aus, da habe ich ihn halt mitgenommen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[Redaktionell verschoben aus dem Thema "Deutsches Reich Belege mit Sondermarken 1933 bis 1945"]
 
saintex Am: 24.03.2022 15:29:44 Gelesen: 39175# 238 @  
@ bayern klassisch [#237]

Hallo Ralph,

nachfolgend einige Antworten zu Deinen Fragen zu der eingeschriebenen Luftpostdrucksache nach Australien aus dem Dezember 1934 [#237].

Es handelt sich eindeutig um eine Sammlersendung, mit der der Absender (Georg Sobetzky, Wien) eine Zuleitung ab Deutschland zu dem Erstflug der britischen Fluggesellschaft Imperial Airways kreieren wollte, mit dem diese am 8.12.1934 den planmäßigen wöchentlichen Luftpostdienst auf der Strecke London – Singapur – Darwin eröffnete. Dass Deine eingeschriebene Luftpost-Drucksache auf dem Erstflug ab London am 8.12.1934 befördert wurde, belegen die Ankunftstempel von Darwin und Melbourne vom 19.12. bzw. 22.12.1934.

Zum Porto: Das Porto für eine Auslandsdrucksache bis 50 Gramm betrug im Dezember 1934 5 Rpf., die R-Gebühr 30 Rpf. Der Luftpostzuschlag für die auf der Luftpostlinie London – Darwin beförderten Luftpostsendungen ist erstmals in der Luftpostliste Ausgabe Februar/März 1935 angegeben und betrug für Luftpostsendungen einheitlich 50 Rpf. je 5 Gramm. Ein Porto von 1 RM lässt sich danach für eine eingeschriebene Luftpost-Drucksache portogerecht leider nicht darstellen.

Trivia: Bei dem Absender Georg Sobetzky handelt es sich um einen bekannten Luftpostsammler, der in den 1920er und 1930er Jahren zahlreiche attraktive Luftpostbriefe geschaffen hat. Eine seiner Spezialitäten war das Kreieren von Zuleitungen zu Erstflügen auf ausländischen Luftpostlinien. Dein Luftpostbrief ist ein gutes Beispiel dafür. Als Postbeamter hatte er dabei Zugang zu aktuellen Informationen, wann und wo eine neue Luftpostlinie eröffnet wurde. Den Eröffnungsflug beschickte er dann mit Zuleitungen insbesondere aus Österreich. Bei dem Empfänger John S. Davis handelt es sich um einen zeitgenössischen Briefmarkenhändler, der auf den Handel mit Luftpostmarken und Luftpostbriefen spezialisiert war und der damals sein Geschäft in Nr. 71 Rodney Street in Liverpool hatte.

Was den „niederländisch anmutenden Prüferbefund“ betrifft wird dieser vermutlich auf die Beförderung Deiner Luftpost-Drucksache auf dem Eröffnungsflug der neuen Luftpostlinie London- Singapur- Darwin am 8.12.1934 hinweisen. Wenn Du den Befund hier im Forum einstellst, biete ich Dir an, Dir den Inhalt zu übersetzen. Für mich als Luftpostsammler ist der Befund vermutlich aufschlussreicher als für einen Liebhaber von „Altpapieren“;)

MfG Wolfgang
 
bayern klassisch Am: 26.03.2022 14:59:57 Gelesen: 39119# 239 @  
@ saintex [#238]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für deinen phantastischen Beitrag, den ich erst jetzt gesehen habe und für den ich dir sehr dankbar bin. Das nehme ich alles für meine zukünftige Belegbeschreibung 1 zu 1 auf.

Ich habe leider kein Attest zu dem Stück bekommen - außer diesem Vermerk habe ich nichts. Aber das braucht es auch nicht - wenn mir ein Kenner wie du bestätigt, dass alles seine Richtigkeit hat (von der Portokorrektheit mal abgesehen), reicht mir das völlig aus.

Nochmals vielen Dank für deine Mühewaltung - solche Expertisen liest man gerne.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 26.03.2022 19:42:31 Gelesen: 39092# 240 @  
@ saintex [#238]

Wenn Du den Befund hier im Forum einstellst, biete ich Dir an, Dir den Inhalt zu übersetzen.

Salut Wolfgang,

damit ist wahrscheinlich der rückseitige Stempelabschlag "GEGARARANDEERD ECHT - NEDEL. LUCHTVAARTARCHIV" (garantiert echt, niederl[ändisches] Luftfahrtarchiv) gemeint.

Beste Grüße!

Lars
 
bayern klassisch Am: 26.03.2022 19:43:27 Gelesen: 39091# 241 @  
@ Lars Boettger [#240]

Danke Lars!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
dr31157 Am: 25.08.2022 17:42:29 Gelesen: 30010# 242 @  
Hallo zusammen,

ich habe auch Schwierigkeiten mit der Portoberechnung dieser Paketkarte:



Ich habe für die Portobestimmung das Infla-Heft 12 Tarife für Brief- und Paketpost von 1906 - 1923 als Unterlage genommen:

Inlandstarif ab 15.01.1923 - 31.03.1923 über 75 km für Pakete bis 19 kg = 2.900 M.

Frankiert wurden jedoch 4.700 M. - Kann mir bitte jemand die erhebliche Differenz über 1.800 M. erklären?

Viele Grüße
Detlef
 
inflamicha Am: 25.08.2022 20:03:45 Gelesen: 29986# 243 @  
Hallo Detlef,

leider ist der Inflaband 12 nicht ohne Fehler, wie man auch hieran sehen kann.

Die von Dir zitierte Portoperiode ging nur vom 15.1. bis zum 28.2.1923, vom 1.3. bis 31.3. galten andere Paketgebühren. Die Paketkarte ist mit 4.700 Mark richtig frankiert- 18 bis 19 kg Gewicht auf eine Entfernung über 75 km. Ich empfehle für die Berechnung von Paketgebühren das Werk von Paul-Jürgen Hueske "Die Entwicklung des Paketportos und der Nebengebühren für das Inland im Deutschen Reich von 1906 bis 1945" (Band 57 der Schriftenreihe Neues Handbuch der Briefmarkenkunde).

Gruß Michael
 
dr31157 Am: 25.08.2022 21:21:44 Gelesen: 29967# 244 @  
@ inflamicha [#243]

Hallo Michael,

vielen Dank für die Info und den Tipp. Ich habe die Bestellung des Handbuches schon abgeschickt.

Viele Grüße Detlef
 
dr31157 Am: 26.08.2022 08:44:13 Gelesen: 29894# 245 @  
@ inflamicha [#243]

Hallo Michael,

kennst Du für den Paketverkehr des Deutschen Reiches ins Ausland auch ein empfehlenswertes Handbuch, das man erwerben könnte?

Viele Grüße
Detlef
 
inflamicha Am: 26.08.2022 09:29:09 Gelesen: 29884# 246 @  
@ dr31157 [#245]

Hallo Detlef,

leider nein. So ein Handbuch wäre aufgrund der besonders anfangs sehr unterschiedlichen Bestimmungen äußerst umfangreich.

Gruß Michael
 
dr31157 Am: 26.08.2022 09:37:56 Gelesen: 29879# 247 @  
@ inflamicha [#246]

Hallo Michael,

danke für die Info.

Gruß Detlef
 
2huhu Am: 26.08.2022 14:13:27 Gelesen: 29843# 248 @  
@ dr31157 [#236]

Hallo Detlef,

ich habe in meiner Sammlung viele Briefe mit den gleichen Abmessungen die alle nur nach Gewicht frankiert wurden.

Ob es eine Maximalgröße für Brief gibt kann ich nicht sagen. Dazu müsstest du (oder jemand anderes aus dem Forum) in die zeitgenössichen Verordnungen schauen.

Grüßle
Holger
 
dr31157 Am: 27.08.2022 09:06:50 Gelesen: 29772# 249 @  
@ 2huhu [#248]

Hallo Holger,

vielen Dank für die Info.

Gruß Detlef
 
Lammfell Am: 27.08.2022 09:23:41 Gelesen: 29768# 250 @  
@ Marcello [#55]

Die Lösung könnte sein, das 5 Pf auf der Postkarte eingedruckt und mit einer andeen 5 PF-Marke überklebt wurden.
 
Marcello Am: 27.08.2022 13:02:34 Gelesen: 29720# 251 @  
@ Lammfell [#250]

Servus,

danke für deine Antwort. Das Rätsel ist schon lange gelöst. Die 5 Pfg. war nicht eingedruckt, sondern die Gebühr für den Eilboten wurden immer abgezogen.

Grüße
 
Fiete Am: 08.02.2023 22:57:36 Gelesen: 19112# 252 @  
Guten Abend zusammen,

im Internet bin ich auf folgenden Luftpostbrief gestoßen und frage mich, wie die frankierten 80 Pf. zu diesem Brief passen könnten.



Meiner Kenntnis nach ist dieser um mindestens 1 RM unterfrankiert. In der Summe komme ich bei 25 Pf. für einen einfachen Auslandsbrief, 30 Pf. Einschreibegebühr und einem Luftpostzuschlag von 1,25 RM je 5 g auf mindestens 1,80 RM.

Im neuen Werk von Paul-Jürgen Hueske "Luftpostzuschläge nach Amerika" (Band 59 der Schriftenreihe Neues Handbuch der Briefmarkenkunde) habe ich keine Konstellation finden können, zu der die Frankatur passen könnte.

Gab es zum einjährigen "Jubiläum" Deutscher Postflug Europa-Südamerika eventuell einen Sondertarif?

Viele Grüße
Stefan

[Redaktioneller Hinweis: Buchbesprechung auf https://www.philaseiten.de/philabuch/show/371 ]
 
saintex Am: 09.02.2023 10:37:34 Gelesen: 19090# 253 @  
@ Fiete [#252]

Um deine Portoanfrage beantworten zu können, ist es notwendig, dass du uns auch die Rückseite dieses Luftpostbriefes zeigst bzw. klarstellst, dass dir eine Abbildung der Rückseite nicht vorliegt, weil es sich bei der gezeigten Abbildung z.B. um eine Kopie aus dem Internet handelt.

Wolfgang
 
saintex Am: 10.02.2023 01:38:47 Gelesen: 19064# 254 @  
@ Fiete [#252]

Stefan hat zutreffend festgestellt, dass die portogerechte Frankatur auf dem gezeigten Luftpostbrief von Berlin nach Brasilien bei einem Gewicht bis 5 Gramm Anfang Februar 1935 1,80 RM betrug und sich wie folgt zusammensetzte: 0,25 RM Auslandsbrief bis 20 Gramm + 0,30 RM Auslands-R-Gebühr + 1,25 RM Luftpostzuschlag je 5 Gramm bei Beförderung mit der deutschen Luftpost.

Der Luftpostbrief ist vorderseitig mit einem Viererblock der MiNr 562 (Motiv: Forscher) frankiert, der mittig mit dem Handstempel des Postamtes Berlin C 2 vom 2.2.35. 11-12 entwertet ist. Der Handstempel trägt im unteren Bogensegment rechts den UB „L“ (der untere Querstrich des L endet auf der Nasenspitze des Forschers unter rechts). Rückseitig trägt der Luftpostbrief einen zeitgenössischen Ankunftstempel des Bestimmungsortes Bahia in Brasilien vom 7.2.1935. Abgangs- und Ankunftstempel und der besondere Bestätigungsstempel führen den Nachweis, dass der Brief tatsächlich auf dem Jubiläumsflug von der Lufthansa nach Brasilien befördert wurde.

Bei dem Postamt Berlin C 2 handelte es sich um das im Zentrum Berlins gelegene Hauptpostamt an dessen Luftpostschalter der Absender seinen Luftpostbrief nach Brasilien aufgegeben hat. Deshalb auch das L im Poststempel. Dann abr erscheint es mir ausgeschlossen, dass der Luftpostbrief zum Zeitpunkt der Aufgabe am Luftpostschalter des Postamtes Berlin C 2 mit 1 RM unterfrankiert war.

Nachdem nach meiner Kenntnis für die mit dem Jubiläumsflug ab Stuttgart am 3.2.1935 nach Südamerika beförderten Luftpost auch kein reduzierter Luftpostzuschlag galt, muss man nach meiner Ansicht von folgendem ausgehen:

Der Absender, der davon erfahren hatte, dass die auf dem Jubiläumsflug beförderte Luftpost einen besonderen Bestätigungsstempel erhält, wollte für seine Sammlung einen Flugpostbrief mit Sonderstempel beschaffen. Zu diesem Zweck adressierte er den Luftpostbrief an einen in Bahia/Brasilien wohnhaften Bekannten und frankierte den Brief auf der Vorderseite mit einem Viererblock der MiNr 562 und rückseitig – analog zur Vorderseite - (vermutlich) mit einem Viererblock der MiNr. 563 (Motiv: Künstler) zu 25 Rpf. und erhielt so das notwendige Porto von 1,80 RM. Der rückseitig angebrachte Viererblock ist dann später von einem Nachbesitzer abgelöst worden oder – da nicht ordnungsgemäß befestigt – von selber abgefallen. Da der fehlende Viererblock bei der Aufgabe des Briefes am Schalter am 2.2.1935 ebenfalls mittig entwertet wurde finden sich auch rückseitig keine Stempelspuren. So erklärt sich, dass ein Luftpostbrief, der nach den zeitgerechten Abgangs- und Ankunftstempeln von Berlin und Bahia mit dem Jubiläumsflug der Lufthansa nach Südamerika befördert wurde, heute mit 1 RM unterfrankiert ist.

Der Retour-Vermerk auf der Rückseite des Briefes hat dagegen entgegen der Meinung von Ralph mit der heute nicht mehr portogerechten Frankatur nichts zu tun.

saintex
 
justaprof Am: 12.02.2023 04:10:33 Gelesen: 19043# 255 @  
Kann mir jemand mit dieser Nachnahmekarte helfen? Ich verstehe die 2,50 Mark Frankatur nicht.

Wenn ich die Tabellen richtig lese, wäre das Porto: örtliche 20 g Postkarte = 1,50 Mark, Vorführgebühr = 3 Mark. Sie scheint unterfrankiert zu sein.

Ich würde diese Karte gerne in meine Ausstellung der Germania Markwerte stellen, muss aber die Frankatur erklären können. Jede Hilfe, die Sie geben können, wird sehr geschätzt.

Beste Grüße
David


 
BD Am: 12.02.2023 09:14:36 Gelesen: 19030# 256 @  
Hallo David,

die Nachnahme - Drucksache ist um 150 Pfennige unterfrankiert.

Solche Geldforderungen von Zeitungen wurden an viele Abonnenten versendet, die Verlage benutzten meist einen Vordruck um zum Drucksachentarif zu versenden.

Erforderliche Gebühr in der PP 9: Drucksache bis 20 gramm = 1 Mark plus Vorzeigegebühr = 3 Mark.

Gesamtgebühr 4 Mark, frankiert 2,50 Mark = Fehlporto 150 Pfennige.

Vom 1.10.1919 bis 28.2.1923 galt: das doppelte des Fehlbetrages wurde nacherhoben, bei deiner Karte 300 Pfennige.

Der Adressat verweigerte die Annahme und die Karte ging zurück. Die Post verlangte die Nachgebühr vom Absender bei der Rückgabe der Karte.

Beste Grüße Bernd
 
justaprof Am: 13.02.2023 04:28:23 Gelesen: 18997# 257 @  
Hallo Bernd,

vielen Dank. Deine Antwort war viel besser als ich erwartet hatte. Die Erklärung zeigt eine großartige, sehr kurze Geschichte für meine Ausstellung.

You have made my day !
 
alex11 Am: 20.03.2023 06:13:02 Gelesen: 17700# 258 @  
Telegraphenmarke auf Postkarte / Berlin 7.5.1886

Hi,

anbei 2 Bilder zu einer Telegraphenmarke auf Postkarte / Berlin 7.5.1886.

War diese Verwendung so erlaubt und Porto-gerecht ?

Eventuell ein sonstiges Feedback zu diesem Beleg ?

Freundliche Grüße
Alexander


 
Lars Boettger Am: 20.03.2023 12:28:26 Gelesen: 17673# 259 @  
@ alex11 [#258]

Hallo Alexander,

links unten steht "T.S." = Telegrafen Sache. Die Postkarte ist eine Dienstpostkarte. Die Telegrafenverschlussmarke hatte keinen Portowert.

Beste Grüße!

Lars
 
alex11 Am: 20.03.2023 20:52:44 Gelesen: 17639# 260 @  
Hallo Lars,

vielen Dank für Ihre Infos.

Ich verstehe das so, dass dieser Beleg als Dienstsache portofrei war, und die Telegraphenmarke (wie eine Vignette) quasi zur 'Aufhübschung' angebracht wurde.

Verwirrend daran war / ist für mich, dass diese genau dort aufgeklebt und abgestempelt wurde, wo sonst die entsprechende Portomarke zu finden ist.

Freundliche Grüße
Alexander
 
Lars Boettger Am: 21.03.2023 09:25:40 Gelesen: 17621# 261 @  
@ alex11 [#260]

...und die Telegraphenmarke (wie eine Vignette) quasi zur 'Aufhübschung' angebracht wurde.

Hallo Alexander,

eventuell hast Du Dich hier missverständlich ausgedrückt, Du meinst sicherlich nicht, dass die Marke nicht ihren Zweck hatte. Der Empfänger konnte mit einem Blick erfassen, dass sich der Inhalt der Karte um eine Telegrafenangelenheit handelt. Ein schönes Beispiel dafür findest Du hier [1]. Die Siegelverschlussmarken wurden an der Stelle der Freimarke gesetzt, damit der Empfänger gleich erkannte, um was es sich handelt. So etwas ist normal.

Beste Grüße!

Lars

[1] http://www.schaumburgerpostgeschichte.de/briefverschlussmarken.html
 
alex11 Am: 23.03.2023 23:54:08 Gelesen: 17582# 262 @  
Hallo Lars,

wiederum vielen Dank für Deine interessanten Informationen.

Wenn ich aber ganz ehrlich bin: ich habe das nicht rein philatelistische Problem, dass ich Telegraphie und so eine Postkarte vom intuitivem Verständnis her nicht unter einen Hut bringen kann.

Telegraphie ist ja ganz allgemein einerseits mit Verschlüsselung, andererseits mit rascher Informationsübermittlung (Telegramm) verbunden.

Was davon ist bei dieser Postkarte zutreffend, sodass es sich nicht um eine normale (dienstliche) Postkarte sondern um eine 'Telegraphen-Sache' handelte ?

Wurde so eine 'Telegraphen-Sache' eventuell rascher befördert als eìne normale (dienstliche) Postkarte ?
 
Lars Boettger Am: 24.03.2023 07:44:51 Gelesen: 17570# 263 @  
@ alex11 [#262]

Was davon ist bei dieser Postkarte zutreffend, sodass es sich nicht um eine normale (dienstliche) Postkarte sondern um eine 'Telegraphen-Sache' handelte ?

Hallo Alex,

bei der Telegraphie vor 150 Jahren ging es erst einmal um die schnellere Übermittlung von Nachrichten im Vergleich zur Briefpost. Von der Bedeutung ist es egal, ob auf einer dienstlichen Sendung "Postsache" oder "Dienstpost" oder "Telegrafen-Sache" steht. In diesem Fall kam die Karte vom Telegrafenamt. Darum "Telegrafen-Sache" und nicht "Postsache".

Wurde so eine 'Telegraphen-Sache' eventuell rascher befördert als eìne normale (dienstliche) Postkarte ?

Nein. Es ist eine normale dienstliche Postkarte - vom Telegrafenamt.

Ich denke, dass Dir das Lesen des Textes auf der Rückseite Auskunft darüber gibt, um was es bei der Postkarte ging.

Beste Grüße!

Lars
 
alex11 Am: 24.03.2023 09:12:19 Gelesen: 17565# 264 @  
Hallo Lars,

ok - an diese Möglichkeit hatte ich nicht gedacht, dass der telegraphische Bezug in der Provinienz der Postkarte liegt.

Den Text auf der Rückseite kann ich leider nicht wirklich entziffern.

Das ist aber nicht so tragisch, weil sich die offenen Fragen inzwischen dank Deiner Hilfe geklärt haben.

Freundliche Grüße
Alexander
 
Totalo-Flauti Am: 01.04.2023 09:58:45 Gelesen: 17451# 265 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe einen Adressenaufkleber vom 26.01.1925 aus Leipzig nach Brüssel. Es handelt sich um einen eingeschrieben Adressenteil. Auf dem Adressaufkleber ist auch vermerkt, dass es sich um Geschäftspapiere handeln würde. Die Versendungsform Drucksache ist nicht ausdrücklich erwähnt. Es kann sich nicht um einen schweren Brief handeln, da das verwendete Porto von 95 Pfennig nicht passt. 30 Pfennig sind ja für das Einschreiben "reserviert". Handelt es sich um ein Päckchen und wie setzt sich dann das restliche Porto zusammen? Ich bedanke mich schon mal vorab für Eure Unterstützung.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
inflamicha Am: 01.04.2023 10:51:39 Gelesen: 17443# 266 @  
@ Totalo-Flauti [#265]

Hallo,

kein Problem: Geschäftspapiere bis 250 g 30 Pfg., je weitere 50 g kamen jeweils 5 Pfg. dazu.

Die Geschäftspapiere haben also zwischen 550 und 600 g gewogen = 65 Pfg. Porto, dazu 30 Pfg. Einschreibgebühr macht 95 Pfennig insgesamt.

Gruß Michael
 
Frankenjogger Am: 01.04.2023 10:54:33 Gelesen: 17442# 267 @  
@ Totalo-Flauti [#265]

Ich kann nur aus den Portostufen aus der Nachkriegszeit resümieren.

Die Gebühren für Drucksachen und Geschäftspapiere ins Ausland waren ab 251 g gleich.

Dem gemäß waren an Porto 65 Pf für (13x 50 g, 5 Pf je 50 g) 601-650 g, egal ob Drucksache oder Geschäftspapiere erforderlich.

Mal sehen, ob ich da richtig liege.

Viele Grüße,
Klemens
 
inflamicha Am: 01.04.2023 11:05:21 Gelesen: 17439# 268 @  
@ Frankenjogger [#267]

Hast recht, Denkfehler bei mir. Gewicht > 600 bis 650 g ist richtig.

Gruß Michael
 
Totalo-Flauti Am: 01.04.2023 11:36:23 Gelesen: 17431# 269 @  
@ Frankenjogger [#267]
@ inflamicha [#268]

Danke Euch beiden, dann sind als Geschäftspapiere mit Drucksachen Portotechnisch gleichzusetzen.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.
 
inflamicha Am: 01.04.2023 11:49:03 Gelesen: 17429# 270 @  
@ Totalo-Flauti [#269]

Nein. Geschäftspapiere kosteten mindestens 30 Pfg. (bis 250 g), Drucksachen bei geringerem Gewicht weniger (bis zu 250 g z.B. nur 25 Pfg., je 5 g immer 5 Pfg.).

Gruß Michael
 
bayern klassisch Am: 01.05.2023 00:07:29 Gelesen: 16446# 271 @  
Liebe Freunde,

ein geneigtes Auktionshaus vermachte mir gegen Entrichtung des üblichen Obolus den folgenden Brief:



Nachnahme von Dr. Otto Hindrichs, Postwertzeichen Hersteller der Wisawert-Pakete in Münster NRW über 10,84 Mark an Herrn Jacob Aberle in Triberg im Schwarzwald im Kurhaus Geutsche.

Frankiert wurden 44 Pfennige in einer Kombination, die ich bislang noch nicht gesehen hatte.

Briefgebühr 24 Pfg. und Nachnahme 20 Pfg. = 44 Pfg., wie frankiert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
alex11 Am: 27.08.2023 22:05:53 Gelesen: 11240# 272 @  
Dezemberbriefe / (-karten)

Damit gemeint sind Belege vom Dezember 1923.

Häufig in Verbindung mit Mischfrankaturen Reichsmark und Rentenmark.

Ich möchte eine Ansichtskarte nach Liechtenstein vorstellen und hätte dazu auch eine Frage.

Nämlich ob folgendes zutrifft:

"PORTORICHTIG (20 Pfg)
frankiert mit Ausgaben 1922 (Hochinflation, nur gültig bis 31.12.1923, Michel Nrn 252, 275a, 313a, insgesamt 551.000 Mark) und
Ausgabe 1923 (338a, 339a, 8 Pfg)
(551.000 REICHSMARK (= 12 Rentenpfg plus 8 Rentenpfennig, Porto für Karte Ausland 20 Pf)"

Da ja der Umrechnungskurs Reichsmark : Rentenmark nach meinem Informationsstand 1 Billion : 1 war...


 
inflamicha Am: 27.08.2023 22:21:22 Gelesen: 11234# 273 @  
@ alex11 [#272]

Hallo Alexander,

na bei Dir purzelt ja einiges durcheinander. ;-)

Zunächst mal: Die Reichsmark wurde erst 1924 eingeführt, vorher hieß die Währung einfach nur Mark (in der Hochinflation auch Papiermark genannt). Der Kurs zur Rentenmark war 1 Billion Papiermark = 1 Rentenmark, 10 Milliarden also 1 Rentenpfennig.

Deine Karte ist schon mit den Rentenpfennigmarken überfrankiert, da als Drucksache deklariert. Das ging bei Postkarten mit höchstens 5 Worten und kostete nach Luxemburg (bis 31.12.1923 Inlandstarif) ganze 3 Pfennig. Die Inflationsmarken waren alle längst nicht mehr gültig und kleben nur als "Beiwerk" auf der Karte.

Gruß Michael
 
alex11 Am: 27.08.2023 22:39:12 Gelesen: 11225# 274 @  
Hallo Michael,

danke für Deine Infos.

Die Karte war aber nach Liechtenstein (Schaanwald), nicht nach Luxemburg.

War das auch Inland(starif) ?

Ok Mark, nicht Reichsmark.

Bei den Dezemberbriefen geht es jedenfalls nicht um die Währung ab 1924, sondern (meist) um die Mischfrankaturen Mark / Rentenmark, welche ja nur im Dezember 2023 möglich waren.
 
alex11 Am: 28.08.2023 09:10:29 Gelesen: 11164# 275 @  
Hi,

vielleicht kann ich mir ja noch jemand helfen:

war Liechtenstein damals (wie Luxemburg) porto-technisch Inland ?

Freundliche Grüße Alexander
 
BD Am: 28.08.2023 10:29:22 Gelesen: 11138# 276 @  
Hallo Alexander,

Liechtenstein wurde ab dem 1.3.1920 von der Schweizer Post betreut. Somit ist es Ausland und eine Drucksache kostete 5 Rentenpfennig oder 50 Milliarden Papiermark.

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 28.08.2023 16:03:29 Gelesen: 11100# 277 @  
Hallo Alexander,

Du hast natürlich recht, ist Liechtenstein und nicht Luxemburg. Ändert aber nichts daran dass die Karte überfrankiert ist. Hier wurde dann der normale Auslandstarif angesetzt = 5 Pfennig für die Drucksache bis 50 g.

Dezember-Mischfrankaturen resp. Dezemberbriefe sind nur solche, bei denen die Inflationsmarken in das Porto mit einfließen (z.B. 3 Pfg. + 20 Milliarden Mark entspricht 5 Rentenpfennig). Laut Verfügung der Post konnten im Dezember 1923 nur noch Marken ab 1 Million Mark Nennwert verwendet werden - die bei Dir verklebten Marken waren also alle nicht mehr frankaturgültig. Außerdem stellen diese 551.000 Mark nur einen verschwindend kleinen Bruchteil eines Rentenpfennigs dar, würden demzufolge ohnehin nicht ins Gewicht fallen. Also, wie geschrieben, nur "schmückendes Beiwerk".

Gruß Michael
 
alex11 Am: 28.08.2023 21:44:01 Gelesen: 11059# 278 @  
@ Michael und Bernd

Danke für Eure Posts.

Irgendwie ist das eine seltsame Mischung von bedarfs- und philatelistischen Elementen.

Vor allem die 3 Pfennig ist für mich rätselhaft, aber auch dass alle Marken abgestempelt wurden (ungültige Marken / Vignetten sollten ja eigentlich nicht abgestempelt werden).

Der (kurze) Text klingt nach Bedarf, was ja bei primär philatelistischen Belegen meist nicht der Fall ist.

Nur der Vollständigkeit halber: Was wäre denn damals der Preis für eine normale Auslandspostkarte gewesen ?

Freundliche Grüße Alexander
 
inflamicha Am: 28.08.2023 21:54:41 Gelesen: 11057# 279 @  
@ alex11 [#278]

Die normale Auslandspostkarte hätte 20 Pfennig gekostet.

Gruß Michael
 
alex11 Am: 29.08.2023 09:17:50 Gelesen: 11009# 280 @  
@ Michael

Danke für die Information
 
alex11 Am: 01.09.2023 22:34:45 Gelesen: 10671# 281 @  
Hi,

unterhalb liefere ich noch die Vorderseite der Karte nach.

Ich mag diese Karte jedenfalls trotzdem. Einerseits, weil auch wenn es keine 'echte' Mischfrankatur ist, so doch eine 'optische' und abgestempelte.

Andererseits weil mir die Destination (kleiner Ort in Liechtenstein) und die Vorderseite der Karte gefällt.


 
iholymoses Am: 01.02.2024 18:21:05 Gelesen: 2403# 282 @  
Guten Abend,

diese Postkarte in die Schweiz ist doch überfrankiert, oder habe ich etwas übersehen?

1917 betrug des Auslandsporto doch noch 10 Pf.



Grüße,
Reinhard
 
inflamicha Am: 01.02.2024 18:26:09 Gelesen: 2399# 283 @  
@ iholymoses [#282]

Hallo Reinhard,

Du hast recht, die Karte ist überfrankiert. Das Postkartenporto ins Ausland wurde erst am 1.10.1919 auf 15 Pfennig erhöht.

Gruß Michael
 
asmodeus Am: 03.02.2024 13:38:53 Gelesen: 2271# 284 @  
Bräuchte Hilfe bzw. Bestätigung des Portos.

Dieser Luftpostbrief von Berlin nach Paris wurde wohl mit der Rohrpost befördert.

War das Porto 55 Reichspfennig? Meine Rechnung würde aufgehen: 25 Pfg Porto+ 20 Pfg Luftpost und 10 Pfg für Rohrpost. Richtig oder doch falsch?

Vielen Dank für die Hilfe!


 
SH-Sammler Am: 06.02.2024 09:07:19 Gelesen: 2179# 285 @  
@ iholymoses [#282]

Hallo Reinhard,

ich bin nicht Deutschland Spezialist, habe keine Taxtabellen vom Deutschen Reich. Aber: es gab per 1. August 1916 eine Kriegstaxerhöhung, wonach auf Karten mit 10 Pf.-Taxe ein Zuschlag von 5 Pfennigen erhoben wurde. Dasselbe galt auch für Briefe.

Diese Taxe wurde auch in der Schweiz eingeführt, Zuschlag für Karten und Briefe nach Deutschland = 5 Rappen.



Weil es ein Zuschlag war wurde diese Gebühr nicht auf den üblichen Taxtabellen aufgeführt. Vielleicht kannst Du das mal überprüfen, dann wäre Deine Karte korrekt frankiert.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
philamueller Am: 10.02.2024 11:51:44 Gelesen: 1798# 286 @  
Portostufe Deutsches Reich



Warum wurde dieser Brief mit 8 Pfennig frankiert? Lünen - Münster ist kein Ortsverkehr. Im Fernverkehr hätte der Brief 15 Pfennig gekostet. Mit der Anschrift "Brautpaar" könnte er eine Glückwunschkarte als Drucksache beinhaltet haben.

Dann wären aber 5 Pfennig richtig. Sehe ich da etwas falsch oder welche Erklärung gibt es?
 
philamueller Am: 15.02.2024 11:41:27 Gelesen: 1267# 287 @  
Paketporto Deutsches Reich



Wurde eine Marke nur aus Platzgründen auf der Rückseite verklebt? Wie wurde das Porto berechnet?



Kostete "Dringend" Zuschlag? Wie wurde das Porto berechnet?



Wie wurde das Porto berechnet?

Gibt es Portotabellen für Paket von 1923 bis 1945?
 
Redfranko Am: 15.02.2024 12:01:25 Gelesen: 1262# 288 @  
@ philamueller [#287]

Schau' mal hier [1]. Da gibt es Dateien mit den Auflistungen.

Gruß, Frank

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Postgeschichte_1919–1945
 
bayern klassisch Am: 15.02.2024 12:16:12 Gelesen: 1257# 289 @  
@ Redfranko [#288]

Bei mir wird nichts angezeigt.
 
volkimal Am: 15.02.2024 12:23:48 Gelesen: 1256# 290 @  
@ bayern klassisch [#289]

Hallo,

das Programm unterschlägt beim Link die letzten 5 Zeichen "-1945".

Entweder ergänzen oder alles zusammen kopieren.

Viele Grüße
Volkmar
 
Redfranko Am: 15.02.2024 12:42:13 Gelesen: 1248# 291 @  
Ich bin mir nicht ganz sichern, ob hier Dateien von Wikipedia angezeigt werden dürfen. Wenn es Bedenken gibt, bitte löschen.



Quelle: Von W.Steven, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18480016
 
philamueller Am: 15.02.2024 13:03:19 Gelesen: 1236# 292 @  
Danke für die Hinweise. Ich hatte diese bei Wikipedia sehr klein gedruckte Tabelle übersehen. Das klärt auch "dringend" = 1 Mark.

Nur bei dem Paket nach Idar-Oberstein komme ich nicht klar. Das sind rund 300 km, also Zone 3 = 0,60 Mark + Zustellgebühr 0,15 = 0,75 Mark. Verklebt sind aber 1,05 Mark.
 
Postgeschichte Am: 15.02.2024 13:31:37 Gelesen: 1230# 293 @  
@ philamueller [#292]

Nur bei dem Paket nach Idar-Oberstein komme ich nicht klar. Das sind rund 300 km, also Zone 3 = 0,60 Mark + Zustellgebühr 0,15 = 0,75 Mark. Verklebt sind aber 1,05 Mark.

Hallo philamueller,

die Gebühr für das Paket nach Idar-Oberstein stimmt. Die blaue Notiz auf der Paketkarte "Sp" steht für Sperrgut und bedeutet daß hierfür ein Zuschlag von 50 % der Paketgebühr erhoben wurde. Die Gebühr setzt sich also zusammen aus 0,60 RM Paketgebühr, 0,30 RM Sperrgutzuschlag (50% der Paketgebühr) und 0,15 RM Zustellgebühr.

Gruß
Manfred
 
wuerttemberger Am: 15.02.2024 13:47:36 Gelesen: 1226# 294 @  
@ SH-Sammler [#285]

Du liegst falsch. Auslandssendungen waren von der Kriegssteuer nicht betroffen. Nur im Grenztarif wurde das Porto für Briefe angehoben - was die Reichspost da geritten hat, kann wohl niemand mehr sagen.

Zudem traf der Grenztarif auf Postkarten gar nicht zu. Wenn du die Verfügung ganz genau liest, dann handelt es sich immer nur um Briefe und niemals um Postkarten. Die kosteten auch im Grenzverkehr immer 10 Pfennig. So kommt es zu der grotesken Lage, dass das Briefporto im Grenzverkehr von 10 Pfennig auf 15 Pfennig stieg und die Postkarte immer noch 10 Pfennig kostete.

Gruß
wuerttemberger
 
bayern klassisch Am: 15.02.2024 14:09:37 Gelesen: 1218# 295 @  
@ volkimal [#290]

Danke Volkmar, schon abgespeichert.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
dr31157 Am: 20.03.2024 22:40:26 Gelesen: 312# 296 @  
Hallo,

ich habe bei dieser Paketkarte mit Eilzustellung vom 27.04.1943 von Stenn nach Torgau ein Problem.

Ein Gewicht wurde nicht angegeben, aber eine Gebühr über 1,55 M.

Frankiert wurde vorderseitig mit 3 x 50 Pf. = 1,50 M. und rückseitig mit 10 und 15 Pf., diese Marken wurden allerdings nicht entwertet.

Die Entfernung von Stenn nach Torgau beträgt ca. 180 km. Das Porto bis 5 kg betrrug in der 3. Zone über 150 - 375 km = 60 Pf. + Eilzustellgebühr = 45 Pf.?

Wie ich auch rechne bleibt mir die Gebührenberechnung ein Rätsel. Kann mir bitte jemand hier den Sachverhalt und die Gebührenberechnung erklären?

Mit freundlichen Grüßen
Detlef


 
Frankenjogger Am: 21.03.2024 08:12:41 Gelesen: 288# 297 @  
@ dr31157 [#296]

Hallo Detlef,

nur soviel, es ist keine "Eilzustellung" sondern "Dringend". Dringend kostete mehr als Eilzustellung.

In meinem Buch "Paketkarten im Nachkriegsdeutschland 1945 bis 1949" sind die Tarife des Deutschen Reiches noch abgegeben.

Nach meiner mutmaßlichen Berechnung komme ich auf folgendes:

Die Entfernung betrug ggf. doch noch unter 150 km, dann kostete das Paket 40 Pf.
Dringend kostete 100 Pf, und die Zustellgebühr kostete 15 Pf. Das wären 1,55 Pf.

Der Absender hatte vielleicht die Marken (175 Pf) schon vorfrankiert, und war der Meinung, dass das Paket 60 Pf kosten würde.

Viele Grüße,
Klemens
 
dr31157 Am: 21.03.2024 09:13:36 Gelesen: 259# 298 @  
@ Frankenjogger [#297]

Hallo Klemens,

vielen Dank für die Hilfestellung.

Die Entfernung zwischen den Orten war auf den zweiten Blick grenzwertig. Ich hatte die Entfernung ca. 180 km über "Google" ermittelt.

Jetzt habe noch einmal die Entfernung über "Luftlinie.org" mit dem Ergebnis überprüft:

Entfernung Luftlinie: 105,91 km und Fahrstrecke 150,08 km.

Der Absender scheint in diesem Fall tatsächlich eine Entfernungszone zu viel vorfrankiert zu haben.

Viele Grüße
Detlef
 
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