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Thema: Rumänien Ganzsachen
Das Thema hat 345 Beiträge:
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10Parale Am: 28.03.2015 17:29:09 Gelesen: 217345# 71 @  
@ Heinz 7 [#70]
@ Cantus

Hallo zusammen,

die Krone gebe ich gerne weiter an Euch. Auch wenn ich ab und zu empfindlich reagiere, - bitte um Verzeihung, Cantus -, nehmt mich bitte nicht so ernst, es ist wirklich nur mein Hobby.

Da die Krone ein schönes Motiv ist, hier eine pittoreske Postkarte für den Philatelisten, die jedoch meines Wissens im Michel nicht katalogisiert ist.

Liebe Grüsse

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.03.2015 23:13:49 Gelesen: 217326# 72 @  
@ 10Parale [#71]

Danke, 10 Parale, für Deinen Beitrag. In "Rumänien für Sammler" habe ich erklärt, warum diese sogenannte "Postkarte" im Ganzsachen-Katalog nicht aufgeführt wird; weil es KEINE Ganzsache im philatelistischen Sinn ist.

Anbei eine schöne "richtige" Ganzsache (mit Werteindruck; eigenständiges Wertzeichen, keine Zusatzfrankatur mehr nötig).

Alles ist schön an dieser Karte:



Die Postkarte an sich (minimale Mängel einmal ausgeklammert)
die Schrift
der Abgangsstempel in blau von 1905
der Ankunftsstempel Bukarest
der Posthörnchen-Briefträgerstempel

Obwohl wir alles lesen können, weiss ich doch nicht, wo der Abgangsort der Ganzsache war, denn diesen Stempel "BASARABI / GARA" kenne ich nicht und habe ihn auch nicht gefunden bei Kiriac Dragomir.

Laut Wikipedia gibt es zwei Dörfer mit diesem Namen:
Basarabi (Dolj), Dorf im Kreis Dolj
Basarabi (Suceava), Dorf im Kreis Suceava

Welcher wird es wohl sein?

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Cantus Am: 29.03.2015 01:17:46 Gelesen: 217321# 73 @  
@ 10Parale [#71]

Hallo,

solche Postkarten, bei denen auf der Bildseite Briefmarken abgebildet sind, gibt es von vielen Staaten der Erde, dabei z.B. auch von den altdeutschen Staaten oder auch von ganz exotischen Ländern, z.B. aus Afrika. Diese Motive haben sich lange gehalten, denn noch nach dem 2.Weltkrieg sind solche Motive ab und zu anzutreffen. Auch wenn so eine Postkarte eigentlich zu den Ansichtskarten gehört, bildet sie hier doch eine hübsche Ergänzung zur Auflockerung.

Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 29.03.2015 18:02:15 Gelesen: 217302# 74 @  
@ Heinz 7 [#72]

Bei dem Stempel "BASARABI" handelt es sich um den Bahnpoststempel PG10. Die Beförderung der Post mit der Bahn wurde hier ab ca. 1888/91 vorgenommen. Siehe Kiriac Dragomir "STAMPILOGRAFIE POSTALA" Seite 201 ff.

Nun müsste man auf alten Bahnkarten studieren, wo dieser Ort lag, denn es ist nicht einfach, den zum Stempel zugehörigen Ort zu finden. Zu aller Überraschung bezeichnet D.Kiriac in seiner Auflistung den Ort BASARABI im Kreis VS, was bedeutet: VASLUI.....

also hätten wir:

1. Basarabi im Kreis (judetul) Dolj
2. Basarabi im Kreis Suceava
3. Basarabi im Kreis Vaslui

4. Der Ort Murfatlar (wo der berühmte Rotwein herkommt) im Kreis Constanta hiess ebenfalls Basarabi, allerdings von 1924 bis 1965 und 1980 bis 2007

Lieber Heinz, ich weiss tatsächlich "im Moment" keine Lösung. Das violette Posthörnchen ist ja wunderschön.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 29.03.2015 21:56:09 Gelesen: 217285# 75 @  
Hallo,

in [#42] habe ich eine 50 Bani Ganzsache P69 vorgestellt, die von Bukarest nach Chemnitz gelaufen ist und mit insgesamt 4,50 Lei Zusatzfrankatur versehen wurde.

Mittlerweile habe ich mir das Werk "TARIFELE TAXELE SI GRATUITATELE POSTALE IN ROMANIA" Band 1 - 2 zugelegt und in Band (Vol.2) steht auf Seite 107, dass ab dem 01. September 1924 der Tarif für eine einfache Postkarte von Rumänien hier nach Deutschland 6 LEI betrug. Tatsächlich war die Postkarte unterfrankiert und wurde wohl mit 20 Pfennig nachtaxiert.

Die Tabellen kann man auch als Nicht-Rumäne sehr gut verstehen und dieses Werk ist bestenfalls zu empfehlen.

Liebe Grüsse

10 Parale


 
10Parale Am: 01.04.2015 15:35:38 Gelesen: 217244# 76 @  
Hallo,

bei dieser Ganzsache "König Karl I nach links im Oval in geänderter Ausführung" habe ich so meine Probleme mit der Bestimmung.

Zunächst ist die Karte morgen taggenau mit dem Stempel von IASI vom 2. April 1897 118 Jahre alt. Die mit der 5 Bani blau der Dauerserie "Spic de Griu" zusätzlich frankierte Postkarte lief von Jaassy nach Leipzig. Absender ist der Musikhändler Bernstein in Jassy, ein Name, der gewisse Assoziationen in der Musik-Welt bewirkt. Ein schöner Ankunftsstempel von Leipzig belegt die Expedition.

Im Michel Ganzsachenkatalog (Europa Ost Seite 317) würde ich auf P33 tippen, aber es fehlen die Instruktionslinien. Der Michel Katalog 04/05 bewertet diese Karten mit 1,50 €. Obwohl sie noch relativ häufig zu finden sind, finde ich sie immer wieder sehr attraktiv und sie belgen einen regen Handel zwischen Südosteuropa und Westeuropa.

Ausserdem finden sich immer wieder Namen, bei denen es sich lohnt, nach der Provenienz zu forschen, wie ich demnächst an Hand einer Ganzsache aufzuzeigen versuche.

Liebe Grüsse

10Parale


 
Heinz 7 Am: 02.04.2015 00:27:09 Gelesen: 217224# 77 @  
@ 10Parale [#76]

Lieber 10 Parale,

Du zeigst uns eine schöne Karte. Sie ist nicht selten, aber so sauber, wie sie hier erscheint, doch auch nicht gewöhnlich und natürlich mit Euro 1.50 sehr tief bewertet. "Zu tief", sagen Viele, meines Erachtens völlig zu Recht. So gelingt es vielen Händlern, solche Karten zum Zehnfachen des KW zu verkaufen, oder auch zum 20- oder 30-fachen des Katalogpreises. Trotzdem sind viele Käufer mit ihrem Einkauf ganz zufrieden, und auch das kann man (ich) verstehen. Soviel zum Thema "Wert von Briefmarken" (ein "unendliches" Thema, mit viiiiel Konfliktpotential und seeeehr konträren Meinungen). Ich will im Moment nicht vertieft DARAUF eintreten, sondern lieber Deine Frage beantworten.

Ich habe die Problematik der fehlenden Instruktionslinie auch schon bemerkt! Ich habe folgende Lösung gefunden (siehe nachfolgend), bin aber nicht absolut sicher, ob ich richtig liege.

Der Michel-Katalog zeigt uns nur drei Nummern mit dem Wert 5-Bani-"Ährenausgabe" in blau, nämlich P 33 und P 34 F und P 34 A. Ich zeige in scans P 33 und P 34 (unzertrennt; verkleinert wiedergegeben (in Realität gleich breit wie P 33))




Was fällt auf? Die Einzelkarte hat KEINE Instruktionslisten, der FRAGETEIL der (doppelten) Antwortkarte HAT diese zwei Zeilen Erklärungen. Vermutlich zeigen die Abbildungen im Michel-Katalog also nicht P 34 A und P 33, sondern P 34 A und P 34 F (abgetrennt). P 33 wird im Michel-Katalog (2001/02) NICHT gezeigt.

Deine Karte ist also (nach meinem Dafürhalten) P 33, dazu kommt die Zusatzfrankatur 5 Bani Michel Nr. 102 X oder Y (Unterschied unwichtig). Mit dieser Zusatzfrankatur wurde eine INLANDPOSTKARTE für den Auslandgebrauch aufgewertet.

Die Strecke Iasi - Leipzig ist nach heutigem Routenplaner (Michelin) 1456 Kilometer lang (oder noch weiter). Auch wenn vielleicht eine Bahn-Distanz-Karte etwas andere Werte ergibt, erkennen wir doch, dass die Distanz recht beachtlich war. Dass die Postkarte trotzdem schon zwei Tage nach dem Absenden am Bestimmungsort ankam, finde ich beeindruckend. Sicherlich hat das ausgedehnte Bahnnetz der 2. Hälfte des XX. Jahrhunderts diesbezüglich viele Verbesserungen gebracht.

Es wäre eine schöne Aufgabe für uns Philatelisten, die Normal-Transportzeiten von Poststücken etwas übersichtlich darstellen zu können. Im Thema "Rumänien - Transportwege" können wir solche Überlegungen etwas weiter verfolgen. Ich hoffe, Du machst mit.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
roteratte48 Am: 02.04.2015 11:05:28 Gelesen: 217196# 78 @  
@ Heinz 7 [#77]

Anschließend an die Vorstellung Deiner Doppelkarte mit 5 Bani-Ährenmotiv möchte ich eine andere Doppelkarte zeigen, die sich in der Herstellung etwas ungewöhnlich zeigt. In nahezu allen Ländern, (auch in Rumänien, wie Deine obige Karte zeigt), wurden Karten mit anhängendem Antwortteil so hergestellt, daß sie an der Längsseite zusammenhängen. Diese hier aus den 1890er Jahren hängt seitlich zusammen:



Eine Sache, die mich interessiert, ist die Herstellung der Karten in dieser Zeit. Nach dem, was ich bisher gesehen habe, wurden Ganzsachen in den 80er bzw. 90er Jahren offenbar (ähnlich den Belegen meines Sammelgebietes, der frühen Postscheine), in Druckbögen mit sechs, maximal acht Karten gedruckt und vertikal wie horizontal perforiert. Daraus erklärt sich auch der Formatunterschied, der in einem früheren Beitrag bereits angesprochen wurde. Oberrand- und Unterrandstücke (zweiseitig perforiert) sind in der Höhe um einige mm bis zu zwei cm größer als die Stücke aus dem Mittelteil, die dreiseitig perforiert sind. Eine Karte dieser frühen Ausgaben, die vierseitige Perforationsspuren zeigt, habe ich noch nicht gesehen. Hat jemand eventuell einen solchen Bogenteil, um die These zu stützen? Es wäre schön, so etwas mal zu sehen.

Hier zwei untere linke Bogenecken (Perforation oben und rechts, Höhe der rechten Karte 10,8 cm):



Eine rechte obere Bogenecke, Höhe 10,3 cm; der Oberrand ist etwas ungleichmäßig, aber definitiv ohne Perforierungsreste; sie war (wie aus der Notiz l.o. zu schließen) wohl noch einige mm höher:



Und schließlich zwei Belege vom rechten Bogenrand, dreiseitig perforiert, Höhe 9,8 cm:



Gruß vom Oberrhein - Rolf
 
10Parale Am: 02.04.2015 22:12:50 Gelesen: 217167# 79 @  
@ roteratte48 [#78]

"Eine Karte dieser frühen Ausgaben, die vierseitige Perforationsspuren zeigt, habe ich noch nicht gesehen."

Eine solche Postkarte kann ich Dir heute gerne zeigen. Sie ist 4-seitig perforiert, es handelt sich um die Ganzsache Michel P 17 schwarz "Achteckige Wertziffer. Große Ziffer im Hochoval".

Höhe: 9,8 cm

Das könnte die Vermutung bestärken, dass diese Postkarten ebenfalls in Bögen zu mindestens 8 Karten hergestellt wurden. Einen Bogenteil habe ich leider nicht, werde aber danach Ausschau halten.

Empfänger dieser Postkarte, verfasst in PLOESCI im Juli 1885 ist übrigens eines der ersten Kaufhäuser in Paris, Les magasins du printemps. Monsieur Jaluzot war der Gründer dieses Kaufhauses in Paris (Ankunftsstempel Paris Etranger).

Liebe Grüsse

10Parale


 
roteratte48 Am: 03.04.2015 10:11:47 Gelesen: 217148# 80 @  
@ 10Parale [#79]

Und zack - schon sieht man was Neues - und schon ist meine Theorie widerlegt, denn das Vorhandensein einer vierseitig perforierten Karte setzt einen Druckbogen von mindestens 9 Karten voraus; nur das "Herzstück" bei einer Anordnung von 3 x 3 Karten im Bogen konnte vierseitig Perforation aufweisen. Das erklärt auch, warum ich (bei der geringen Menge der Karten in meinem Besitz) eine solche noch nicht gesehen habe - nur jede neunte Karte konnte diese Eigenheit aufweisen.

Lieben Dank fürs Zeigen und ein frohes Festwochenende!

Gruß aus Lahr - Rolf
 
Heinz 7 Am: 03.04.2015 12:28:02 Gelesen: 217136# 81 @  
@ 10Parale [#79]
@ roteratte48 [#80]

Hallo Kollegen,

dass die Ganzsachen in Einheiten gedruckt wurden, weiss man und gelegentlich findet man auch noch zusammenhängende Einheiten bei Streifbändern, siehe z.B. Beitrag 8, oder das Streifband anbei



("1 BAN" (nicht "Bani", wie S 4) im "Dreierstreifen" = Michel S 7 B b, wobei B für das Format steht (42 mm Höhe) und b für die Farbe des Papiers (grauweiss), Streifband vom 8. Oktober (?) 1902 gestempelt "BUCURESTI CURSA I" auf Lokal-Sendung (rückseitig niedlicher Posthörnchen-Stempel "91" von Bukarest), vermutlich an einen Konsul (?) Riviera Joachim, im Palatul Nifon adressiert.

(Alles noch "ohne Gewähr" - zu "Palatul Nifon" liefert Google aber "passende", phantasie-anregende Bilder! Da muss man aber vorsichtig sein! Zum Teil werden bei Google völlig falsche Zusammenhänge konstruiert!! Die Bilder zu "Carsi Riviera Joachim" passen z.B. eher weniger. Ein gutes Beispiel, das Lust macht auf vertiefte Abklärungen!).

Aber kehren wir zurück zu der vierseitig gezähnten Postkarte. Die ist hochinteressant! Ich meine, mich erinnern zu können, dass ich einmal einen Achterbogen unzertrennter Postkarten gesehen habe (2 Karten pro Reihe, 4 Reihen). Da wäre die Zähnung dann: (oben/rechts/unten/links):

Karte 1: ungez. - gez. - gez. - ungez.
Karte 2: ungez. - ungez. - gez. - gez.
Karte 3: gez. - gez. - gez. - ungez.
Karte 4: gez. - ungez. - gez. - gez.
Karte 5: wie Karte 3
Karte 6: wie Karte 4
Karte 7: gez. - gez. - ungez. - ungez.
Karte 8: gez. - ungez. - ungez. - gez.

Die Karte von 10 Parale spricht für einen Neuner- (oder 12er-) Bogen mit 3 Karten pro Reihe (3 oder 4 Reihen).

Ich versuche, mich einmal weiter zu informieren, da möchte ich mehr wissen.

Rolf, auch auf Deinen grossen Beitrag [#78] möchte ich noch näher eingehen. Danke!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
zockerpeppi Am: 04.04.2015 21:13:35 Gelesen: 217127# 82 @  
Mein bescheidener Beitrag: rumänische Ganzsache gestempelt in Lipova am 24.1.1969 nach Bukarest (Ankunft am 27.1.69)



schönes Osterfest noch
Lulu

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Motiv: Hirsch und Rehwild"]
 
Cantus Am: 05.04.2015 19:02:40 Gelesen: 217090# 83 @  
@ Heinz 7 [#81]

Hallo Heinz, hallo alle,

ich tippe auf 9er Bögen. Ich hatte auch vorgehabt, das anhand einer anderen Postkarte zu belegen, habe bisher aber noch nicht alle neun Varianten auftreiben können. Sobald ich wieder zum Scannen komme, werde ich das nachholen.

Viele Grüße
Ingo
 
roteratte48 Am: 05.04.2015 19:32:09 Gelesen: 217085# 84 @  
@ Cantus [#83]

Auch ich tendiere zum Bogen mit 9 Karten - und wenn Du tatsächlich so etwas zeigen könntest, wäre das großartig!

Für heute noch zwei weitere Karten aus etwas späterer Zeit; zum ersten eine Karte aus Bukarest, deren Wertstempel den Überdruck "8.Juni 1930" trägt. Auffrankiert mit einem leider beschädigten Viererstreifen der 1 Leu lief sie nach Berlin (im Text Voucher-Verrechnung des Grand-Hotel du Boulevard):



Die zweite Karte ist ebenfalls auf 6 Lei auffrankiert - hier fiel mir der Stempel auf. Die Karte lief von Teregova 1936 nach Detmold, abgestempelt in Domasnea (etwa 12 km entfernt). War diese Stempelform mit dem Zusatz "Mandate" in Rumänien üblich? :



Euch noch einen schönen Abend!

Gruß - Rolf
 
10Parale Am: 05.04.2015 22:12:02 Gelesen: 217066# 85 @  
Hier mal eine etwas seltenere Destination auf einer rumänischen Ganzsache, Brasilien, Sao Paulo. Zugegeben, die beiden Marken zu je 5 Cent sind nicht besonders schön, aber der Ankunftsstempel von S.Paulo vom 1. September 1903 gibt schon einiges her. Die Karte wurde am 9. August vermutlich von einem Angehörigen der Britischen Matrosenschule in Sulina verfaßt.

In Sulina waren die Engländer im 19. Jahrhundert sehr fleißig damit beschäftigt, die reichen Getreidevorkommen der Moldau und Walachei über den Schifffahrtsweg der Donau nach England und Irland zu transportieren. Dies bescherte im Gegenzug Prosperität für die Exporteure.

Liebe Grüße

10Parale


 
Cantus Am: 05.04.2015 23:15:35 Gelesen: 217059# 86 @  
@ 10Parale [#85]

Hallo,

wieso ist das eine Ganzsache? Wo ist der Wertstempeleindruck? Mir scheint, dass das nur eine frankierte Ansichtskarte ist.

Viele Grüße
ingo
 
Heinz 7 Am: 06.04.2015 22:09:10 Gelesen: 217020# 87 @  
@ roteratte48 [#78]

Lieber Rolf,

ich fürchte, Deine Karte 5 Bani hellbraun hat kein Originalformat, sondern sie wurde unten verkürzt/geschnitten.

Meine hier gezeigte Karte ist 13.7 x 9.5 cm breit x hoch und zweiseitig gezähnt, müsste also sein:



Michel P 12 II (Michel nennt zwar 134 x 93 mm), aber das sind nur unwichtige "Differenzchen". Auch an der Katalogisierung könnten wir "herummeckern" und anmerken, dass es wohl statt "oben oder unten gezähnt" vermutlich genauer heissen sollte "Zähnungen können zwei- oder dreiseitig (evtl. gar allseitig) vorkommen". Das "allseitig" trifft aber nur zu, wenn die Karte tatsächlich im Bogen zu 9 oder 12 Stück hergestellt wurde, mit (mindestens) drei Spalten.

Aus einem Druckbogen wäre das gezeigte Stück dann wohl die erste Karte (da ungezähnt oben und links)

Gruss und guten Arbeits-Wochen-Start morgen!
Heinz
 
10Parale Am: 07.04.2015 21:46:59 Gelesen: 216977# 88 @  
@ Cantus [#86]

Oh, natürlich, völlig richtig. Sorry, da ist mir ein Fehler unterlaufen, Ganzsachen sind ja im Voraus bezahlt mit Wertzeicheneindruck - klar. Da hab ich ein faules Osterei gelegt - sorry.

Als Entschädigung hier noch eine Postkarte P33 nach Dresden gelaufen, abgeschlagen in BRAILA am 5. Dezember 1895 und dann in Dresden empfangen am 08.12.1895. Ein Händler aus Braila bietet Eier zum Verkauf an. 3 Tage Transportdauer, ganz gut.

@ Heinz [#77]

" Es wäre eine schöne Aufgabe für uns Philatelisten, die Normal-Transportzeiten von Poststücken etwas übersichtlich darstellen zu können. Im Thema "Rumänien - Transportwege" können wir solche Überlegungen etwas weiter verfolgen. Ich hoffe, Du machst mit."

Wie stellst du dir das im Detail vor - Übersichtlichkeit - gerne mache ich mit.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 10.04.2015 10:41:37 Gelesen: 216885# 89 @  
Hallo,

1922, Krönungskarte, rechts Brustbild König Ferdinands mit Stahlhelm nach links, links Ziffer mit verzierter Umrandung.

Michel P 78, 2 Lei mit Zusatzfrankatur 2 Lei gelaufen am 8. Dezember 1923 von CHISINAU nach Elberfeld. CHISISNAU ist heute die Hauptstadt Moldawiens.

Liebe Grüsse

10Parale


 
10Parale Am: 10.04.2015 22:10:15 Gelesen: 216867# 90 @  
@ Ganzsachen Freunde,

besonders stolz bin ich bei diesen beiden Ganzsachen nicht nur auf die beiden Briefträger Posthörnchen Stempel von Bukarest ( 104 / 43), sondern auf den wunderschönen Abschlag von VIDRA vom 12. Februar 1899.

VIDRA beudeutet die "Otter". Diesen Stempel habe ich bei Dragomir Kiriac "Stampilografie Postala" nicht gefunden, ebensowenig wie den Transitstempel von ODOBESCI vom 13. Februar 1899.

VIDRA ist der Name für 4 Ortschaften in Rumänien (Quelle: Wikipedia):

- Vidra im Kreis Alba
- Vidra im Kreis Ilfov
- Vidra im Kreis Vrancea
- Vidra im Kreis Arad

ODOBESCI (heute: Odobesti) liegt im Kreis Vrancea in der Moldau, damals unmittelbar an der Grenze zum Fürstentum Walachei. Bekannt ist ODOBESTI als ein Weinbaugebiet mit einem besonders guten Tropfen. Demnach tippe ich von Herzen auf das 27 km entfernte VIDRA im Kreis (Judetul) Vrancea.

Die Ganzsache erreichte Bukarest am 14. Februar 1899. Ein Beweis ist die geographische Nähe jedoch nicht.

Der Stempel von MACIN (abgeschlagen am 25. März 1899) ist bei Kiriac Dragomir (s.o.) gelistet als B4(72)VI - wobei sich die VI auf die Grösse des Posthörnchens bezieht. Macin liegt im Kreis Tulcea im Donaudelta.

Es gab Posthörnchen in diesen vielzähligen Zweikreisstemeln B4 von römisch I - X. Jedes dieser 10 Posthörnchen hat eine andere Form.

Der seltene Stempel von VIDRA hat meiner Ansicht nach die Bezeichnung B4(125a)II verdient, er hat eine Länge von 7 mm.

Also Augen auf und weitersuchen, es gibt noch viel zu entdecken. Wir sind Kolumbus Nachfolger in der Philatelie.

Liebe Grüsse

10Parale


 
jahlert Am: 15.04.2015 16:14:48 Gelesen: 216744# 91 @  
@ 10Parale [#23]

Diese Ganzsache ist bei mir gelandet, weil ich mich für die Kreisobersegmentstempel (KOS) interessiere:



Das Datum ist auf dem KOS gut lesbar.

Jürgen
 
10Parale Am: 17.04.2015 17:36:13 Gelesen: 216688# 92 @  
@ jahlert [#91]

Wie es der Zufall will. Das ist ja auch spannend an der Philatelie, dass Länder zusammentreffen und eine Verbindung schaffen. Kreisobersegmentstempel war mir bislang kein Begriff, aber ich halte die Augen auf.

Sehr schöne Karte aus Turnu Severin Carta Postala (CP) 35 und der Ankunftsstempel von Lauterberg hat es in sich. 3 Tage für die Expedition nach Deutschland, sehr schön.

Zeige hier noch 2 Ganzsachen P33 und P38, erstere lief mit Zusatzfrankatur 5 Bani nach Oldenburg (3 Tage Expedition) und letztere von BISCOA nach MÜNCHEN. Leider ging der Ankunftsstempel von München in die Binsen.

Was mir persönlich auffällt, ist, dass bei der Zusatzfrankatur stets die Farbe der aufgeklebten Marke der Farbe der Ganzsache entspricht. Bitte zeige mir einer eine Ganzsache mit Zusatzfrankatur, die aus den Farben grün und blau bestehen.

Liebe Grüsse

10Parale


 
10Parale Am: 17.04.2015 20:43:23 Gelesen: 216672# 93 @  
Hallo zusammen "Dealul Spirei",

hier noch 2 Ganzsachen P33 im innerrumänischen Postverkehr. Eine einfache Karte von Calafati nach Braila, Beförderungszeit 1 Tag im Juli 1896.

Die Karte an Emil Turturean bereitet mir viel Freude:

Die Postkarte P33 lief am 7. November 1895 an den wohl jungen Offiziersanwärter Turturean, der an einer Offiziers- bzw. Militärschule in Bukarest weilte. Links unten liest man wunderbar "dealul Spirei"... was heisst denn das?

" Dealul Spirei" ist ein geschichtsträchtiger Hügel in Bukarest, auf dem einst nicht nur die Fanarioten, sondern auch der Fürst der Walachei, Alexander Ypsilantis, seine Residenz innehatte. Auch ein Kloster Mihai Voda findet sich noch heut ("etwas verschoben") auf dem Hügel.

Bekannt wurde der Hügel in neuer Zeit aber erst 1984 durch den Bau des Parlamentspalastes, eines der größten Gebäude in Europa. Es wurde während der Regierung von N. Ceaucescu erbaut. Synagogen und Kirchen wurden abgerissen, vielleicht auch das Gebäude der Militärschule, in der Emil Turturean sein Handwerk als Offizier erlernte. Das Kloster Mihai Voda wurde nach weltweiten Protesten erhalten, musste aber um ein paar hundert Meter verschoben werden.

"dealul spirei"- nicht weit davon entfernt ist der Fluss "Dambovita" und es gibt sehr pittoreske Bilder vom alten Bukarest mit den Wassermühlen, dem Fluss und dem schönen Kloster.

Zwei schöne Abstempelungen von Bukarest und ein leider etwas unleserlicher Ankunftsstempel auf dem Wappen, ich schätze es ist einer der CURSA Stempel, die für den innerörtlichen Postverkehr in Gebrauch waren.

Liebe Grüsse

10Parale


 
10Parale Am: 18.04.2015 22:20:24 Gelesen: 216637# 94 @  
Hallo,

ich mach mal weiter hier:

Postkarte P17: die Ausgabe von 1882/85 mit dem achteckigen Wertstempel "Große Ziffer im Hochoval" - siehe auch Heinz 7 Beitrag [#15] ff.

Interessant der Stempel in dunkelblau von Campu Lung (C.Lungu) vom 5. Februar 1890 - B3 fig. 717 bei Kiriac Dragomir "Stampilografie Postala".

Die Postkarte wurde taggleich zugestellt - bei einer Entfernung von 168 km eine tolle Leistung.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 19.04.2015 12:35:11 Gelesen: 216601# 95 @  
@ 10Parale [#92]

Lieber 10 Parale,

schön, dass Du uns so viele Beiträge zeigst. Ich habe nachgesehen; ich habe offenbar auch keine "Farben-Mischfrankaturen" d.h. eine BLAUE 5 Bani-Zusatzfrankatur auf eine GRÜNE 5-Bani-Ganzsache, oder umgekehrt eine GRÜNE 5 Bani-Zusatzfrankatur auf eine BLAUE 5-Bani-Ganzsache. Aber ich werde die Augen offen halten.

Anbei eine grün-grüne Kombination.



Eine Postkarte von 1902 von Braila nach Idar, Oldenburg. Alles sauber gestempelt, die Post benötigte 3 Tage, was für die grosse Distanz sicher nicht viel ist.

Mit dem Michelin-Routenplaner wollte ich nachsehen, wie weit die Distanz ist.



Und bekam die obenstehende Ansicht. Es gibt zwei Wege, beide über 2000 Kilometer. Soweit, so gut. Aber Idar liegt an einem Ort, wo es für mich "nicht passt", da ich Oldenburg mit Norden (nicht mit Rheinland-Pfalz) in Verbindung bringe.

Dank Internet-Recherche lernte ich aber was folgt: (gemäss "Stadtgeschichte")

"1817: Durch eine kuriose Entscheidung des Wiener Kongresses fällt das Gebiet Birkenfeld an den Herzog von Oldenburg; Oberstein wird Sitz eines oldenburgischen Amtes.
1827: Auswanderer aus dem hiesigen Raum stossen in Südbrasilien auf die dortigen Achatvorkommen.
1834: Die erste Sendung überseeischer Achate gelangte nach Idar.
1865: Oberstein und Idar erhalten von Oldenburg formell das Stadtrecht.
1916: Erste Truppeneinquartierungen in Idar-Oberstein."

... usw., also stimmt die Ortslage (Idar-Oberstein) also offenbar doch mit "Oldenburg" überein; politisch. - Interessant & lehrreich!

Liebe Grüsse
Heinz
 

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