Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia
Das Thema hat 711 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3 4 5   6   7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 26 29 oder alle Beiträge zeigen
 
Heinz 7 Am: 18.04.2014 15:25:23 Gelesen: 449338# 112 @  
@ jahlert [#110]

Hallo Jürgen,

ein sehr schönes Stück! Die "Sitzende Helvetia" ist auf Faserpapier allerdings recht schwer zu finden, im Gegensatz zur nächsten Ausgabe (Kreuz & Wertziffer), dort ist es umgekehrt, dort ist weisses Papier ziemlich selten! Die 10 Rp. rot (Faserpapier) hat Ersttag 22.6.1881 (gemäss Zumstein Spezialkatalog 2000). Bereits am 1.4.1882 kam die nächste Ausgabe an den Schalter. Die Michel Nr. 30 (10 Rp. rot, weisses Papier) hatte Kursgültigkeit bis 30.9.1883 und kommt daher parallel zur Mi. Nr. 38 vor (10 Rp. rot, Faser-Papier).

An Ostern kann man ja auch schöne Briefmarken suchen (nicht nur Ostereier) und darum wünsche ich dir frohes Suchen!

Gruss
Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 18.04.2014 15:34:20 Gelesen: 449334# 113 @  
@ Heinz 7 [#112]

Hallo Heinz,

wir haben nun schöne Exemplare von Jürgen und Pepe gesehen, vielleicht auch eine der meinigen. Kannst du uns auch eines deiner Exemplare zeigen?

MfG
Kevin
 
Heinz 7 Am: 18.04.2014 15:49:27 Gelesen: 449326# 114 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#107]

Hallo Kevin,

es freut mich, dass meine Stempel-Abbildungen dir gefallen.

Ich möchte das noch ergänzen; drei Farben habe ich bereits gezeigt. Anbei noch die 10 Rappen in blau, auf Brief an "Herrn Pfarrer Zimmermann" in Zürich. Die Adressezeile heisst: "z. Fraumünster" (das ist eine der Hauptkirchen in Zürich). Der Brief ging am 22 SEPT.1863 (?) ab Aeugst, via Affoltern a/A (="am Albis") nach Zürich, rückseitig Ankunftsstempel ZÜRICH 22 SEPT. 63".

Oben der Vermerk heisst "pressant", das ist ein Schweizer Ausdruck für "eilt!".

Schön auch hier, wie der Posthalter wieder versuchte, den Stempel AEUGST (nur) auf die Marke abzuschlagen.



Der Stempel ist übrigens aus der beliebten Stempelgruppe 30, Stempelwerk von Andres/Emmenegger von 1931; identisch mit späterer Ausgabe von 1969-1978; wie fast immer. Im Werk von 1931 waren die Stempel aber durchgehend nummeriert, da hatte dieser Stempel die Nummer 888, im Werk von 1969-1978 fingen die Autoren immer wieder von vorne an, darum hat der gezeigte Stempel die Nummer

30 A Nr. 15 = Stempelgruppe 30, Buchstabe A, der 15. Stempel im Alphabet.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 18.04.2014 16:59:44 Gelesen: 449301# 115 @  
@ Heinz 7 [#114]

Hallo Heinz,

du zeigst einen schönen Brief mit zwei wunderschönen Stempeln und damit verdeutlichst du auch noch einmal die Nutzung solcher Stabstempel.

Kannst du uns auch ein Exemplar der Michelnummer 30 zeigen ? :)

MfG

Kevin
 
Bayern-Nerv Am: 18.04.2014 17:16:32 Gelesen: 449293# 116 @  
Hallo zusammen,

ist nicht mein Gebiet, aber diesen Brief vom 08.06.1863 von Aarau nach Solothurn habe ich gerade noch bei mir gefunden.

Schöne Grüße
Bayern-Nerv Volker


 
briefmarkenwirbler24 Am: 18.04.2014 18:03:23 Gelesen: 449280# 117 @  
@ Bayern-Nerv [#116]

Hallo Volker,

wenn mich nicht alles täuscht, ist der Brief um 10 Rappen unterfrankiert, da der Brief 20 Rappen gekostet hätte, aber es wurden nur 10 Rappen bezahlt.
Ansonsten schöner Brief mit dem nicht ganz so häufigen Aarau Stempel und der Michelnummer 23.

MfG

Kevin
 
Bayern-Nerv Am: 18.04.2014 18:29:47 Gelesen: 449265# 118 @  
Hallo Kevin,

wie schon geschrieben, nicht mein Gebiet, habe gerade noch einen Brief vom 21.10.1878 von Genf nach Milano gefunden.



Schöne Grüße
Bayern-Nerv Volker
 
briefmarkenwirbler24 Am: 18.04.2014 18:37:47 Gelesen: 449264# 119 @  
@ Bayern-Nerv [#118]

Hallo Volker,

ein schöner Brief der Michelnummer 22, den du da zeigst! Nach Italien sind solche Briefe nach meinen Kenntnissen nicht sehr häufig, aber da können dir Heinz und Jürgen sicherlich mehr drüber sagen!

MfG

Kevin
 
Gernesammler Am: 18.04.2014 18:53:34 Gelesen: 449246# 120 @  
Hallo zusammen,

vielleicht nicht der Topstempel von Turn, aber der Brief entschädigt dafür, gelaufen nach Russland 1879. Verklebt wurde hier eine 25 Rappenmarke und da Russland zum Weltpostvereingehörte reichten 25 Rappen aus aus.

Gruß Rainer



Stempel der Rückseite


 
briefmarkenwirbler24 Am: 18.04.2014 18:58:29 Gelesen: 449243# 121 @  
@ Gernesammler [#120]

Hallo Rainer,

Gratulation zu dem schönen Brief ! :)

Ich finde es klasse, dass ihr so gut mitarbeitet und schöne Briefe zeigt. Aber beachtet bitte die Reihenfolge der Marken (momentan Michelnummer 30), damit wir nicht in Durcheinander geraten.

Am besten wäre es wenn passende Briefe zu den entsprechenden Marken gezeigt werden! So können wir unsere schöne Galerie am besten fortsetzen. :)

MfG

Kevin
 
Gernesammler Am: 18.04.2014 20:01:08 Gelesen: 449229# 122 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#121]

Hallo Kevin,

kein Problem - hier ein Brief aus Rolle nach Langnau, verklebt wurden hier zweimal die Mi.Nr.30b. 20 Rappen für den Brief im Fernverkehr, weiter 2 Wegstunden. Spediert wurde der Brief per Bahnpost siehe rückseitigem Bahnpoststempel Sion-Geneve-Sion.

Gruß Rainer


 
briefmarkenwirbler24 Am: 19.04.2014 12:57:52 Gelesen: 449157# 123 @  
@ Gernesammler [#122]

Hallo Rainer,

ich finde der Brief wirkt äußerst interessant, da viele Stempel abgeschlagen worden sind und die Marken noch in einem guten Zustand sind!

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 19.04.2014 18:42:42 Gelesen: 449132# 124 @  
Hallo liebe Forumler,

nachdem wir jetzt so schöne Exemplare der 10 C gesehen haben, können wir nun mit einem Lächeln mit dem nächstem Wert fortfahren. Es handelt sich um Michelnummer 31, 15 C gelb. Da ich kein Exemplar dieses Wertes habe, freue ich mich umso mehr auf eure Marken. Eine Bitte hätte ich noch: Zeigt bitte erst lose Marken :) und dann eventuell Briefe.

MfG

Kevin

Frohes Osterfest!
 
Heinz 7 Am: 19.04.2014 21:53:23 Gelesen: 449120# 125 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#115]

Hallo Kevin,

Du bittest um eine Nummer 30? Kannst du haben. In Beitrag [#105] habe ich eine lose Marke gezeigt, nun folgt ein Brief. Diese Marke ist häufig und darum findet jeder Sammler, der sich etwas bemüht, auch schöne Exemplare. Ist das nicht super? In drei Jahren erreicht diese Marke immerhin ein Alter von 150 Jahren!



Der gezeigte Brief ist zehn Jahre jünger, aber sicher ein sehr schönes Stück mit seinem zentrischen Stempel. AFFOLTERN A/A (=am Albis). Ihr fragt oft nach den Stempeln, darum liefere ich die Angabe gleich mit: Es scheint mir Stempel Gr. 141 A zu sein. - Seltsamerweise ist im braunen Band V des Stempelwerkes unter 141 A Affoltern nicht aufgelistet. - (Nummer 4 ist "Aetigen", Nummer 5 ist "Albisrieden", dazwischen fehlt ... Affoltern!).

Ich gebe zu, dass ich bei diesen "eher gewöhnlichen" Stempeln die Stempel-Bestimmungen kaum je mache; erst die Fragen in diesem Forum haben mich dazu angeregt.

Der Beleg ist eine gefaltete Quittung über den Empfang von Franken 118.30.



Schön ist, dass der Beleg von Dachelsen stammt! Das ist gemäss Ortslexikon 1862 ein winziges "Dörfchen in der Pfarrei Mettmenstetten". Dachelsen liegt an der Bahnstrecke, hatte aber keine eigene Posteinrichtung, darum wurde dies über Affoltern abgewickelt, 2-3 Kilometer weiter nördlich.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 19.04.2014 22:23:53 Gelesen: 449116# 126 @  
@ Bayern-Nerv [#116] [#118]
@ briefmarkenwirbler24 [#119]
@ Gernesammler [#120] [#122]

Kevin macht seinem Nick-Name "Wirbler" alle Ehre und legt ein hohes Tempo vor, doch vielleicht wollen wir noch auf ein paar Beiträge näher eingehen?

Seltsam ist dieses Strafporto von 20 Rappen auf dem Brief von Aarau nach Solothurn. Da kann ich mir jetzt im Moment keinen Reim darauf machen, zum Beispiel [#116].

Dafür kostet der Brief von Genf nach Mailand nur 5 Rappen? - Hallo? Das ist doch zuwenig? ... ? [#118]. Briefe nach Italien sind nicht besonders selten [#119], aber der offizielle Tarif dafür war nicht 5 Rappen.

Der Brief nach Russland kommt aus Thun [#120]. Der Weltpostvertrag von 1874/75 brachte Portoerleichterungen, vorher war ein Brief nach Russland teurer. Russland und Schweiz waren zwei der 20 Gründerstaaten der UPU.

Der Brief von Rolle nach Langnau im Emmental stammt aus einer sehr bekannten Korrespondenz (Joost). Briefe an die Firma Joost findet man aus aller Welt, oft sind das ganz tolle, seltene Frankaturen. Rolle ist tatsächlich mehr als 2 Wegstunden entfernt, Rainer erklärt auch die Durchgangsstempel. Sehr interessant!

Kevin, ich hoffe, die obigen Fragen interessieren auch dich! - Danach machen wir dann weiter mit der 15 Rappen gelb..., versprochen... - Heinz
 
jahlert Am: 20.04.2014 07:52:02 Gelesen: 449097# 127 @  
@ Heinz 7 [#125]

Hallo Heinz,

im 31er Handbuch werden die Stempel der Gruppen 141 bis 150 wegen ihrer Vielzahl gar nicht einzeln angeführt.

Hier sind nun 15 gelbe Rappen, alle auf einer einzigen Briefmarke: ;-)



Vermutlich Stempel Nr. 3911: Blockschrift, ohne Tageszeit, 2-zeilig (daher Gruppe 98, sh. 31er Hb, S. 271, Abb. 2048)

Hier sieht man etwas mehr vom Stempel:



Gruß vom Stempelsammler
Jürgen
 
briefmarkenwirbler24 Am: 21.04.2014 10:16:08 Gelesen: 449063# 128 @  
@ Heinz 7 [#125]

Hallo Heinz,

der Brief den du zeigst hat einen sehr schönen Stempel und ist noch klar lesbar. Der Ort "Dachelsen" ist in der Tat so klein, dass man kaum etwas darüber findet. ;) Gratulation zu dieser schönen Quittung, die sicherlich durch diesen kleinen Ort eine kleine Rarität ist.

@ jahlert [#127]

Hallo Jürgen,

den Stempel hatten wir auch noch nicht vorgeführt bekommen. :) Ich finde solche Stempel, obwohl das Datum fehlt, ziemlich schön und es ist sicherlich schwer den Stempel zentrisch auf der Marke abgeschlagen zu bekommen.

MfG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 21.04.2014 10:22:38 Gelesen: 449059# 129 @  
@ Heinz 7 [#126]

Hallo Heinz,

du schreibst, dass ich ein hohes Tempo vorlege, aber ist sind schon 5 Tage seit dem letzten Wert vergangen und es ist ziemlich schwierig den richtigen Zeitpunkt zu finden. Man lernt aber immer dazu und findet irgendwann das richtige Timing. :)

@ Bayern-Nerv [#116]

Über das hohe Porto habe ich mich auch schon gewundert und kann mir keinen Reim draus machen. Kann irgendjemand helfen?

@ Gernesammler [#122]

Den Brief aus Rolle finde ich ebenfalls sehr schön und die Schrift damals war ohnehin besser als heutzutage. :)

Also die Fragen interessieren mich auch alle und gerade deswegen habe ich diesen Thread hier eröffnet, damit wir eine schöne Galerie haben, aber auch etwas zu Rätseln. :)

MfG

Kevin
 
Heinz 7 Am: 21.04.2014 11:12:16 Gelesen: 449052# 130 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#129]
@ briefmarkenwirbler24 [#128]

Hallo Kevin,

es ist vollkommen in Ordnung, wenn du rasch weitermachen willst, aber es ist schön, wenn man die interessanten Beiträge auch ein wenig vertiefen kann, und wenn sich mehrere Personen daran beteiligen (können). Viele Leute finden aber nur ab und zu Zeit, sich Zeit für ein vertieftes Mitmachen zu nehmen. Das mag für dich etwas enttäuschend sein, aber Hauptsache ist, dass du weitermachst und nicht frustriert aufhörst, wenn es einmal etwas "dauert", bis ein Echo kommt.

:-)

Danke für die netten Worte und die Anerkennung für die gezeigten Belege/Marken. Gerne zeige ich dir nun den 15 Rappen-Wert:



Die kleinen Stempel ohne Jahreszahl ("Kappel" und "Ottenbach") sind bei den Schweiz-Sammlern ziemlich beliebt.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.04.2014 11:19:56 Gelesen: 449050# 131 @  
@ jahlert [#127]

Hallo Jürgen,

das sind Bahn- und Aushilfsstempel, wenn ich mich nicht täusche. Sie werden von den Sammlern (in der Schweiz) oftmals gar nicht geschätzt, eigentlich zu Unrecht, denn es sind genau so postalische Entwertungen. Manchmal sind sie auch recht selten. Aber ich kenne mich selber zu wenig aus, mit diesen Stempeln.

Es gibt aber dazu auch Spezialliteratur, wenn ich mich richtig erinnere.

Bei diesen Stempeln ist es sehr hilfreich, sie auf ganzen Belegen zu sehen; dann erkennt man die Bedeutung und die Zusammenhänge viel besser, als wenn nur ein Stempelfragment übrig geblieben ist.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Gernesammler Am: 21.04.2014 11:40:00 Gelesen: 449045# 132 @  
@ Heinz 7 [#130]

Hallo zusammen,

hier eine weitere 15 Rappenmarke gestempelt in Zürich Filiale 1, Belege mit. 15 Rappenmarken kann ich leider nicht zeigen denn meist wurden 5 und 10 Rappen verklebt und für Auslandsbriefe gab es ja die Marken ab 20 Rappen.

Gruß Rainer


 
Heinz 7 Am: 21.04.2014 11:58:14 Gelesen: 449039# 133 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#124]

"...dann eventuell Briefe"

Lieber Kevin,

Du kennst mich schon, und weisst, dass ich gerne Briefe zeige. Sie helfen uns, zu verstehen, wofür die Marken hergestellt wurden. Früher wurde alle Marken aus postalischer Notwendigkeit herausgegeben, erst später (aber auch das schon relativ früh!) gingen die Postverwaltungen auch dazu über, zusätzliche Briefmarken herauszugeben, die sie eigentlich nur wegen der Briefmarkensammlern herausgaben (Gedenk- und Sondermarken). Die Diskussion, welche Postverwaltungen weltweit "seriös" waren und welche mit unnötigen Ausgaben die Sammler aus Profitgründen zur Kasse baten, ist schon sehr alt, wie ein Blick in frühe Zeitschriften zeigt.

Der 15 Rappen-Wert der Schweiz kommt als Einzelfrankatur durchaus vor, und wird auf Brief doppelt so hoch bewertet, als auf loser Marke (gemäss Katalog "Zumstein 2013").



Dieser Brief gefällt mir natürlich vor allem wegen dem Stempel, den Ihr bereits kennt (siehe Beitrag 105+114). Ich versuche, den Brief zu erklären.

Es war ein Nachnahme Brief von Aeugst nach Affoltern; das ist Nahverkehr und kostete nur 5 Rappen (Briefgebühr) plus 10 Rappen (Nachnahme-Gebühr). Beim Empfänger wurde CHF 1.80 Gebühr erhoben plus die 15 Rappen für die Frankatur. Du siehst oben den Text: "Nachnahme 1 fr. 80 Cts". Der Pöstler hat mit blauem Stift darunter "15" notiert; das ergibt die Summe von CHF 1.95, die einzuziehen war. Diese Zahl wurde mit grossen Ziffern auf der Briefvorderseite vermerkt.

Die Adresse kann ich nicht zweifelsfrei lesen, ich tippe auf "Herrn Josef Wyler in Affoltern" (nur Vorname unsicher), Abgangsstelle war das Gemeindeammann-Amt in Aeugst (abgekürzt: "GAmanamt Aeugst" - der Strich über dem "N" bedeutet eine Verdoppelung "nn" statt "n").

Ich hoffe, Kevin, du siehst, warum viele Sammler Freude haben, anhand von Briefen die Umstände/die Geschichte dahinter zu verstehen. Darum spezialisieren sich viele Sammler auf "Postgeschichte". Da kann man mit Fleiss, Geduld und Wissen manchmal ganz tolle Sachen finden, die dem reinen Markensammler oft gar nicht bewusst sind, siehe z.B. [#706] und [#14].

Ich finde beides faszinierend: Markensammeln UND Postgeschichte. Bei den Marken gefallen mir besonders ungestempelte Marken sehr, aber natürlich sind auch schöne Stempel super.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
Gernesammler Am: 21.04.2014 12:09:02 Gelesen: 449036# 134 @  
@ Heinz 7 [#133]

Hallo Heinz,

der Herr hieß mit Vornamen Max, schönes Stück, das Du hier zeigst.

Gruß Rainer
 
Heinz 7 Am: 21.04.2014 13:09:07 Gelesen: 449025# 135 @  
@ Gernesammler [#134]

Danke, Rainer!

"Max", ja, natürlich - jetzt erkenne ich es auch! Die alte Schrift zu lesen ist nicht immer einfach, und auch nach vielen Jahren Üben kann ich vieles noch nicht lesen. - Danke sehr für den Hinweis!

Und natürlich auch danke für das Lob für den Brief. So ermuntert zeige ich Euch gerne einen ähnlichen Beleg, auch wieder sehr interessant, wie mir scheint:



Brief bzw. Nachnahme-Formular von der Gemeinderatskanzlei ("Gemeinderathscanzlei") Affoltern a/A. (am Albis) an "Herrn Rudolf Schneebeli Familie, Knonau".

Der Nachnahmebetrag betrug "fr. 2." also 2 Franken, wozu wieder die 15 Rappen für die Zustellung (Nahverkehr) und die Nachnahme-Gebühr hinzukamen (=total CHF 2.15).

Nun kann man sich fragen, was damit wohl bezahlt wurde? Die Notiz unten zeigt den Grund: ich lese da "Armensteuer". Und tatsächlich, wenn ich das kleine Formular aufklappe, dann steht hinten (gedruckt):

"Dieser Betrag wird hiemit per Nachnahme erhoben. Affoltern a. A., im Oktober 1880. Der Steuerbezüger: Rud. Burkhard, Gemeinderath".

Die Familie Schneebeli war also offenbar sehr arm und musste darum wohl nur eine Minimal-Steuer bezahlen. Ganz steuerbefreit waren die armen Leute aber doch nicht. Und ich denke, dass für viele arme Leute diese Briefe eine Schande waren. Mindestens der Pöstler war also genau im Bild, dass die Familie arm war, und wenn er nicht diskret war, wusste es wohl bald das halbe Dorf. Vielleicht hat man sogar aus "erzieherischen Gründen" das ganz bewusst so gemacht?

Postgeschichte ist untrennbar mit allgemeiner Geschichte verknüpft - Wir können viel lernen durch die Philatelie!

Herzliche Grüsse - Heinz
 
Pepe Am: 21.04.2014 19:29:50 Gelesen: 448988# 136 @  
Ein feiner Thread ist das hier. Bevor nun die Osterfeiertage ausklingen noch ein gelbes "Ei" ins Nest gelegt.



1875 01 01, Mi 31, gelb

Im alten Spezial gibt es nur eine Farbe (gelb). Ist das heute auch noch so?

Allen noch einen schönen Ostermontag
wünscht Pepe
 

Das Thema hat 711 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3 4 5   6   7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 26 29 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.