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Thema: Aptierte Stempel
Das Thema hat 919 Beiträge:
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ArGe Kolonialpostwertzeichen Am: 01.10.2018 22:26:44 Gelesen: 386682# 595 @  
Zum Thema aptierte Stempel gibt es sogar Kataloge, zum Beispiel:

Katalog der aptierten deutschen Stempel in Südwestafrika ab 1915

https://www.philaseiten.de/philabuch/show/195
 
JohannesM Am: 02.10.2018 11:00:20 Gelesen: 386655# 596 @  
@ Manne [#592]

Hallo Manne,

am 23.11.1945 war der Krieg lange vorbei, ich denke die Jahreszahl ist falsch eingestellt, denn das im November 1945 immer noch mit dem Reichsadler gestempelt wurde ist sehr unwahrscheinlich.

Beste Grüße
Eckhard
 
Manne Am: 02.10.2018 12:08:27 Gelesen: 386647# 597 @  
@ JohannesM [#596]

Hallo Johannes,

es geht noch später, Freistempel aus Frankfurt.

Gruß
Manne




 
volkimal Am: 03.10.2018 20:44:27 Gelesen: 386628# 598 @  
@ JohannesM [#596]

Hallo zusammen,

gestern Mittag klappte es irgendwie nicht, diesen Beitrag einzustellen. Ich konnte ihn aber zum Glück als Word-Dokument abspeichern. Mannes Beitrag geht in dieselbe Richtung.

Hallo Eckhard,

der Stempel kann durchaus im November 1945 noch so worden sein. Laut Dürst/Eich: "Die deutschen Post- und Absenderfreistempel (Band 1)", kommt der Wertrahmen Adlerkopf bis zum 05.03.1946 unverändert vor.

Hier eine Abfolge von Belegen aus meiner Sammlung. Da der Inhalt vorhanden ist, ist gut zu erkennen, dass die Stempel richtig eingestellt sind.



1) Wertrahmen Reichsadler aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges.
2) Wertrahmen am 10.07.1945 unverändert weiterverwendet. Ob man dann doch Bedenken hatte und deshalb den Wertrahmen mit einer Briefmarke überklebte? Ich weiß es nicht.



3) Wertrahmen Reichsadler am 16.08.1945 unverändert weiterverwendet.
4) Am 29.09.1945 ist der Adler dann aus dem Stempel entfernt worden (Aptierung).



5) neuer Wertrahmen "Deutsche Post". Das zählt für mich nicht zu den Aptierungen.

Er ist zwar selten, aber der Wertrahmen Reichsadler kommt unverändert bis 1947 vor.

Viele Grüße
Volkmar
 
Helmstedt333 Am: 06.10.2018 16:58:48 Gelesen: 386435# 599 @  
Bad Orb

Die germanische Rune war wohl aus der Mode gekommen.


 
volkimal Am: 07.10.2018 15:11:07 Gelesen: 386272# 600 @  
@ Helmstedt333 [#599]

Hallo,

ein interessantes Beispiel, das ich bisher noch nicht kannte. Ursprünglich sah der Stempel übrigens noch anders aus:





Dieses Exemplar aus dem Jahr 1937 hat Christoph1 in die Datenbank eingestellt. 1938 enthielt der Stempel anstelle des Brunnens auf einmal die Rune. Da die Stempel ansonsten völlig deckungsgleich sind, gehe ich davon aus, dass der Stempel schon einmal aptiert wurde und die Rune gegen den Springbrunnen ausgetauscht wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
JohannesM Am: 08.10.2018 12:27:38 Gelesen: 385922# 601 @  
@ volkimal [#598]

Hallo Volkmar,

ja dann war das wohl im Westen möglich, im Osten wäre das undenkbar gewesen, die Anwender wären gleich nach Sibirien gewandert.

Beste Grüße
Eckhard
 
Stefan Am: 14.10.2018 14:10:14 Gelesen: 385100# 602 @  
Die Einführung der vierstelligen Postleitzahl in der alten Bundesrepublik wurde 1961 vorgenommen, entsprechend neue Tagesstempel mit PLZ eingeführt und bei weiterverwendeten Tagesstempeln die alte Postgebietsleitzahl entfernt. Letztere wurden nach und nach durch neue Tagesstempel mit PLZ abgelöst. Anhand vorliegender Massenware Bund lässt sich dieser Übergangsprozess auf die Jahre ca. 1962-1963 datieren, wobei sicherlich vereinzelt Ausrutscher nach 1963 zur Entwertung von Briefmarkenrankaturen vorkommen mögen. In Krefeld schien sich dies einige weitere Jahre in die Länge zu ziehen, zumindest bei der Verwendung im postalischen Innendienst.



Auslandspaketkarte vom 09.08.1968 für ein unzustellbares Paket aus Krefeld nach Romans in Frankreich



Auslandspaketkarte vom 30.08.1968 für ein unzustellbares Paket aus Krefeld nach Nice (Nizza) in Frankreich

Der deutsche Leitvermerk weist jeweils Offenburg aus und wurde (ca. 20 km entfernt) auf der anderen Grenzseite in Strassburg fiskalisch behandelt.

Als Nachweis zum Erhalt des notwendigen Portos für den Versand des Paketes wurde der "Gebühr bezahlt"-Handstempel des Postamtes Krefeld 2, Unterscheidungsbuchstabe d abgeschlagen. Die obere Beschriftung des Stempelkopfes wirkt asymmetrisch, weshalb anzunehmen ist, dass dieses Gerät früher die Postgebietsleitzahl aufwies.



Gruß
Pete
 
volkimal Am: 06.11.2018 14:06:41 Gelesen: 379849# 603 @  
Hallo zusammen,

heute zwei Gelegenheitsstempel, bei denen die Postleitgebietszahl aptiert wurde:





Beim Stempel aus Zülpich wurde die (22c) entfernt. Es sind allerdings noch Reste zu erkennen. Der ursprüngliche Stempel ist hier: https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/161616

Beim Stempel aus Scheidegg fehlt die (13b).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.12.2018 20:18:18 Gelesen: 374603# 604 @  
Hallo zusammen,

es war zwar das letzte Sonntagsrätsel, aber die Abfolge der Stempel aus Beerfelden sollte auch bei diesem Thema zu finden sein:





Stempel Nr. 1 habe ich bis 1969 registriert: https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=361209

Stempel Nr. 2 ist eine Neuanschaffung. Er ist laut Bochmann 1971 und 1972 nachgewiesen.

Stempel Nr. 3 ist durch eine Aptierung aus Nr. 2 entstanden. Die Postamtsnummer "1" wurde hinzugefügt. Die Ortsbezeichnung ist asymmetrisch.

Die Aptierung ist aber nicht sehr fachgerecht durchgeführt worden. Beim Stempel Nr. 4 fehlt sie.



Stempel Nr. 5: Die Postamtsnummer ist im Januar 1977 wieder schwach erkennbar.Stempel Nr. 6: Die Postamtsnummer fehlt wieder Daher gehe ich davon aus, dass sie stark abgenutzt war oder sich nach und nach zerlegt hat. Beim Stempel von 1976 (Nr. 5) war vielleicht der Untergrund beim Stempeln etwas weicher, so dass die Zahl wieder etwas sichtbar wurde.



Stempel Nr. 7 ist wieder eine Neuanschaffung. Ortsname mit Postamtsnummer sind jetzt symmetrisch angeordnet. Die Schrift der zweiten Zeile ist jetzt genauso lang wie die der ersten Zeile.

Stempel Nr. 8 ist aus Stempel Nr. 7 hervorgegangen, indem man die vierstellige Postleitzahl gegen eine fünfstellige ausgetauscht hat. Der Stempel ist schon relativ stark abgenutzt. Daher gehe ich nicht von einer Neuanschaffung sondern von einer Aptierung aus.

Viele Grüße
Volkmar

Abbildungen: Nr. 2 Bochmann, Nr. 4 Stephan Senatra, Nr. 6 Heinrich 3, Nr. 7 StampsX
 
Totalo-Flauti Am: 07.01.2019 21:17:55 Gelesen: 368099# 605 @  
Liebe Sammlerfreunde,

hier mal eine relativ späte Verwendung eines der vielen aptierten Leipziger Stempel vom Postamt O 40 mit dem Ub b vom 31.01.1961.

Der Brief wurde vom Schaubek Verlag an den Kreisverband von Treptow des damaligen Kulturbundes gesandt. Für die notwendige Frankatur von 20 Pfennigen wurde die Mi. 807 verwendet.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
filunski Am: 13.01.2019 10:48:33 Gelesen: 367303# 606 @  
Hallo zusammen,

ich hätte den folgenden Stempel ja gerne für ein Sonntagsrätsel verwendet, aber ich kenne leider selbst die Auflösung nicht. Deshalb stelle ich ihn mal hier vor, vielleicht weiß ja noch jemand mehr dazu?

Aptierter Tagesstempel aus Cloppenburg:



Aber was wurde hier aptiert?

Erster Gedanke war, ein aptierter Poststellenstempel, also "XY-Dorf" über CLOPPENBURG. Scheidet eher aus, da sollten noch, wenn auch nur geringe, Spuren des "über" zu sehen sein.

Oben links, ca. in der 10 Uhr Position befinden sich aber noch Überreste des entfernten Teils.



Freue mich über jeden Hinweis oder Gedankenanstoß dazu! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 13.01.2019 11:15:28 Gelesen: 367293# 607 @  
@ filunski [#606]

Hallo Peter,

die ArGe Deutsche Notmaßnahmen listet im Rundbrief 43 über 125 verschiedene aptierte Tagesstempel auf, die in der Zeit von 1945 bis 1950 in der Bundesrepublik zum Einsatz kamen. Dort ist zu lesen:

verbleibender Text: CLOPPENBURG / a
Entfernter Text: VARRELBUSCH

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass zusätzlich ein "über" entfernt wurde. Leider habe ich den ursprünglichen Stempel nirgendwo gefunden.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 13.01.2019 13:57:21 Gelesen: 367247# 608 @  
@ filunski [#606]
@ volkimal [#607]

Dieser Stempel wurde hier bereits behandelt, siehe [#337] bis [#343]. Das "über" wurde auch entfernt. Allerdings habe ich den ursprünglichen Stempel bislang auch noch nicht gesehen.

Gruß Ulrich
 
Uwe Seif Am: 13.01.2019 14:08:45 Gelesen: 367246# 609 @  
@ filunski [#606]
@ volkimal [#607]
@ GSFreak [#608]

Hallo,

über diesen Stempel wurde schon mehrfach in der Literatur berichtet:

Im Rundbrief Nr. 60/2011 der ArGe DeuNot ist eine Paketkarte mit dem Urstempel VARRELBUSCH/a/über/CLOPPENBURG" vom 13.7.44 abgebildet. Auf den Seiten 60/66 berichtet Klaus Johanns über diese Aushilfsmaßnahme - abgebildet ist auch ein Dokument des PA's Cloppenburg, welches diese Aptierung bestätigt. Der Rundbrief ist übrigens noch bei der ArGe erhältlich (10.- € + Versand).

Viele Grüße
Uwe Seif

http://www.deunot.de
 
filunski Am: 13.01.2019 18:40:39 Gelesen: 367185# 610 @  
@ Uwe Seif [#609]
@ GSFreak [#608]
@ volkimal [#607]

Hallo zusammen,

herzlichen Dank für die prompten und zielführenden Hinweise! :-)

Kommt dann in die Datenbank.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 10.02.2019 10:48:39 Gelesen: 362191# 611 @  
Hallo zusammen,

während viele Postleitgebietszahlen in der Bundesrepublik 1962 aptiert wurden, geschah das in der DDR deutlich früher. Hier ein Beispiel:



Bereits ab dem Juni 1950 erhielten neu hergestellte Werbestempel in der DDR keine Postleitgebietszahlen mehr. Ab dem 15. Juni 1950 wurde die Sortierung der Postsendungen nach Postleitgebietszahlen eingestellt. Dementsprechend drängte man darauf, dass die Postleitgebietszahlen aus den Stempeln entfernt wurden. Wann die Postgebietsleitzahl aus diesem Poststellenstempel aus Nudersdorf (heute Lutherstadt Wittenberg) aptiert wurde kann ich nicht sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Totalo-Flauti Am: 10.02.2019 20:57:02 Gelesen: 362115# 612 @  
Liebe Sammlerfreunde,

es wurden schon einige aptierten Absenderfreistempel gezeigt. Auch ich möchte Euch einen auf zwei Belegen zeigen, der aptiert wurde. Es handelt sich um den Absenderfreistempel der Stadt Leipzig. Der erste Beleg stammt vom 2.10.1942. Der zweite vom 09.05.1944. Am 4.Dezember 1943 erfolgte durch die RAF der erste große Bombenangriff mit 527 Bombern auf Leipzig. Es starben nur 1.800 Menschen. 114.000 wurden obdachlos. Unter anderem wurde auch das Hauptpostamt völlig zerstört. Im Ergebnis des Angriffs und der entstandenen Zerstörungen wurde auch der Absenderfreistempel der Stadt Leipzig aptiert. Der Satz rechts neben dem Völkerschlachtdenkmal "Wer Deutschland kennen will, muß Leipzig gesehen haben" wurde entfernt. Die Stadt war wohl nach dem Dezember 1943 nicht mehr so sehenswert.

mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
epem7081 Am: 21.02.2019 16:59:43 Gelesen: 360666# 613 @  
Hallo zusammen,

aus unserer Region kann ich hier ein Beispiel für einen aptierten Gelegenheitsstempel präsentieren. Hier war ohne Frage die Einführung der neuen PLZ Ursache für die nicht ganz gelungene Entfernung der alten PLZ.



Viele Grüße
Edwin
 
quinte Am: 25.02.2019 22:24:12 Gelesen: 359923# 614 @  
Ha,

MIT Stempelirrtum!

aptiert im oberen Stempelteil "PILSEN 4", nicht in der Datenbank!

Maschinenstempel mit ZWEI "Stempeldaten":

Datum rechts richtig = 3.1.46, links 3.1.45 !


 
Baber Am: 28.02.2019 18:10:45 Gelesen: 359466# 615 @  
Als Guinea Bissau 1975 von Portugal unabhängig wurde, sparte man sich das Geld für neue Poststempel und entfernte einfach im Landesnamen das PORT bei GUINE.



Gruß
Bernd
 
volkimal Am: 01.03.2019 15:52:22 Gelesen: 359250# 616 @  
@ Baber [#615]

Hallo Bernd,

schön, dass Du einmal einen aptierten Stempel aus einem ganz anderen Gebiet zeigst.

Von mir heute zwei aptierte Handrollstempel.



Beim Stempel aus Brand-Erbisdorf hat man die Postleitgebietszahl (10) nachträglich eingefügt. Im Jahr 1946 oder spätestens im Februar 1947 hat man das Leitgebiet 10 in a und b unterteilt - wann genau weiß ich leider nicht. Der Stempel muss also vorher aptiert worden sein. Nach Einführung der vierstelligen Postleitzahlen war die (21a) im Paderborner Stempel überflüssig und wurde entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 13.03.2019 21:22:46 Gelesen: 357205# 617 @  
Hallo zusammen,

bei dieser Ortspostkarte aus Düsseldorf ist der Maschinenstempel zur Holzmesse 1961 neben der Marke abgeschlagen worden:



Die Briefmarke wurde deshalb zusätzlich mit einem Handstempel entwertet. Und siehe da, von der Postleitgebietszahl (22a) ist nur die vordere Klammer vorhanden. Es sieht so aus, als ob die Postleitgebietszahl aptiert worden wäre. Die ersten Aptierungen dieser Art stammen aber aus dem Jahr 1962. Die vierstelligen Postleitzahlen wurden erst im März 1962 eingeführt.

Was ist hier los? Wenn man genau hinsieht, so ist die (22a) doch ganz schwach zu erkennen. Auch der Außenrand des Stempels fehlt in dem Bereich fast vollständig. Es handelt sich also nur um einen extrem schwachen Abdruck des Stempels, der sich durch Zufall auf den Bereich der Postleitgebietszahl beschränkt.

Man sieht, nicht jede "Aptierung" ist eine solche. Also immer schön vorsichtig sein!

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 13.03.2019 23:45:21 Gelesen: 357188# 618 @  
@ volkimal [#617]

"Man sieht, nicht jede "Aptierung" ist eine solche. Also immer schön vorsichtig sein!"

Hallo Volkmar,

wie wahr! Schönes Beispiel und daran knüpfe ich gleich mal an, da ich den Beleg dazu erst neu bekam.

Hier erst mal der Brief (Inlandsbrief innerhalb der damaligen Französischen Besatzungszone aus dem Jahre 1949):



Schauen wir uns mal den Aufgabe-/Tagesstempel aus dem Ort Fischbach bei Dahn näher an:



( ) FISCHBACH (b DAHN) / b vom 10.11.1949.

Es fällt sofort die leere Klammer auf, dort gehört eigentlich die damals noch gebräuchliche Postgebietsleitzahl (PGLZ) rein. Wurde wohl entfernt (aptiert)? Aber warum nur die Zahl und nicht wie sonst üblich auch gleich die Klammer? Wurde hier eventuell gar nichts aptiert?

Das Stempelgerät habe ich dann im Auslieferungsbuch der Fa. Braungardt gefunden. Dieser Stempel und noch einige mehr aus der gleichen Gegend (Pfalz, hier OPD Neustadt) wurden 1946 erst neu angefertigt und an die Post ausgeliefert. Hier der Abschlag mit dem Ablieferungsdatum:



Und siehe da, auch keine PGLZ. Der Stempel wurde so bereits ausgeliefert/hergestellt. Die PGLZ lies man offen. Warum? Vielleicht um sie dann später erst nachträglich einzufügen (zu aptieren)? Letztendlich mit Sicherheit beantworten kann ich es auch nicht, nur sehr stark vermuten.

Dieser Teil der Pfalz hatte ursprünglich die PGLZ 18 zugewiesen bekommen. Nach Kriegsende wurde diese Leitzonenstruktur über die Besatzungszonen hinweg erst mal übernommen bei Wiederaufnahme des Postbetriebs unter Aufsicht der Alliierten. Die PGLZ 18 umfasste aber auch das Saarland und in den Jahren 1946/47 kam es unter der französischen Obhut zu Neuordnuugen und verschiedenen Umstrukturierungen. Das Saarland mit der OPD Saarbrücken behielt die 18 und das neu geschaffene Rheinland-Pfalz bekam für den Bereich der Pfalz (OPDn Koblenz, Neustadt und Trier) die PGLZ 22b. Als der Stempel beauftragt/hergestellt wurde war anscheinend noch nicht klar wohin die Reise geht, wer welche PGLZ mal bekommt oder endgültig auch behält, und man lies es deshalb offen. Noch bis 1947 wurden Teile zwischen dem Saarland und der Pfalz nochmals hin und her geschoben. Wie man sieht wurde an dem Stempel auch bis 1949 nichts mehr ergänzt obwohl die Zuteilung der 22b bereits im April 1946 (also sogar schon vor Ablieferung dieses Stempels) erfolgte.

Aus echter postalischer Verwendung habe ich solche Stempel bislang nur sehr selten gesehen. Vielleicht kann noch jemand weitere Beispiele zeigen? ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 14.03.2019 09:10:01 Gelesen: 357147# 619 @  
@ filunski [#618]

Hallo Peter,

Aus echter postalischer Verwendung habe ich solche Stempel bislang nur sehr selten gesehen. Vielleicht kann noch jemand weitere Beispiele zeigen? ;-)

Aber gerne doch, und dazu noch eine Postkarte von meiner Mutter an meinen Vater:



Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wenn es der gleiche Stempeltyp wäre wie dein Stempel aus Fischbach. Nach Aussage von Peter Griese ist es aber doch nicht so. Zu diesen Stempeln schreibt er: Nach den Braungardt-Unterlagen sind solche Stempel ohne Postleitzahl aber mit den Postleitzahlklammern von 39 verschiedenen Amtsstellen, und dort z. T. mit unterschiedlichen Unterscheidungsbuchstaben, bekannt.

Der Stempel "(18) ZWEIBRÜCKEN 1 / n" wurde mit der Postleitgebietszahl ausgeliefert. Die Zahl wurde dann später aptiert, aber die Klammer blieb stehen. Bei meinem Stempel handelt es sich also im Gegensatz zum Stempel aus Fischbach doch um eine Aptierung. Ohne umfangreiches Material bzw. das Auslieferungsbuch der Fa. Braungardt ist so etwas nicht zu unterscheiden.

Viele Grüße
Volkmar

Literatur: ArGe Französische Zone, Rundbrief 138 – 3/2012, Peter Griese: "Tagesstempel nur mit Postleitzahlklammern"
http://fg-fz.de/publikationen/rundbriefe/archiv/rundbrief-138/
 

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