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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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JoshSGD Am: 22.11.2020 09:05:08 Gelesen: 1601778# 8616 @  
@ inflamicha [#8615]

Hallo Michael,

eigentlich ist meine E-Mail-Adresse hier hinterlegt. Sei es drum, der Beleg ist korrigiert und den anderen muss ich nochmal neu bearbeiten. Hier liegen zwei herum, die fast identisch aussehen, da ist etwas durcheinander gekommen.

Nichts durcheinandergekommen ist beim nachfolgenden Beleg, der am 2.10.23 (PP 19: 1.10.1923 - 9.10.1923) von Berlin nach Homburg von der Höhe lief und für seine 20g mit 2 Mio Mark portorichtig frankiert ist, MiF Mi.Nr. 283, 287 a und 306 A.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15315)
 
muemmel Am: 22.11.2020 20:17:43 Gelesen: 1601139# 8617 @  
Guten Abend,

am Sonntag, den 13.8.1916 (Portoperiode 2) war diese Ganzsachen-Postkarte P110 I in Darmstadt unterwegs:



Nebenbei erwähnt, war der 13.8.1916 der zweite Sonntag in der Inflationszeit.

Leider immer noch malade
Mümmel
 
Frankenjogger Am: 22.11.2020 20:57:28 Gelesen: 1601076# 8618 @  
@ muemmel [#8617]

<Nebenbei erwähnt, war der 13.8.16 der zweite Sonntag in der Inflationszeit.>

Hallo Mümmel,

ich habe mich schon immer gefragt, wann die Inflationszeit eigentlich angefangen hat. Nach deiner Aussage mit dem Tarif zum 1.8.1916.

Meine Frage nun: Warum?

Bis 1920 waren die Gebühren doch recht stabil. Warum spricht man da schon von Inflationszeit?

Gruß, Klemens
 
beethoven_2014 Am: 22.11.2020 22:28:17 Gelesen: 1600951# 8619 @  
Ein Wertbrief gelaufen von Waldenburg nach Würzburg. Stempeldatum Waldenburg ist der 05.10.21, Stempeldatum Würzburg 06.10.21.

An Porto fallen an: Einschreibegebühr 1,00 Mark
Versicherungsgebühr je 1000 Mark 1,00 Mark
Porto im Fernverkehr (bis 20 gr) 0,60 Mark

macht gesamt 2,60 Mark und Portorichtig mit 1 *115 (2,50 Mark) und 2*Nr. 140 (0,10 Mark) verklebt.
 


 

inflamicha Am: 25.11.2020 22:00:28 Gelesen: 1596414# 8620 @  
Guten Abend,

schnell noch ein Eilbrief vom 3.11.1919 (PP 4):



Der Brief nach Köln mit Eilzustellung trägt eine Mehrfachfrankatur mit 7 mal Mi 107. Während der Brief 20 Pfg. kostete, wurde die Eilzustellung mit 50 Pfg. berechnet. Passt also alles.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 25.11.2020 22:12:41 Gelesen: 1596401# 8621 @  
Guten Abend,

eilig war es bei dem hiesigen Beleg nicht, aber dafür stammt er von einem Sonntag:



Auch hier bot sich die Ganzsachenkarte P110 I an. Gelaufen am 3.9.1916 (Portoperiode 2) von Offenburg nach Düsseldorf.

Grüßle
Mümmel
 
philast Am: 26.11.2020 18:07:42 Gelesen: 1595211# 8622 @  
@ Frankenjogger [#8618]

Hallo,

anbei die Erklärung warum die Inflationszeit ab dem 1.8.1916 startet. Auszug aus dem Buch Infla Band 51 'Deutsche Inflation 1916-1923' von G. Bechtold.



Grüsse
philast
 
HWS-NRW Am: 26.11.2020 19:11:48 Gelesen: 1595115# 8623 @  
@ philast [#8622]

Hallo und herzlichen Dank für die Information, die eigentlich jeden "Deutschlandsammler", aber auch die "jurierende Zunft" interessieren sollte.

mit Sammlergruß
Werner
 
Frankenjogger Am: 26.11.2020 21:18:42 Gelesen: 1594978# 8624 @  
@ philast [#8622]

Auch von mir Danke, wieder etwas gelernt.

Gruß, Klemens
 
muemmel Am: 26.11.2020 21:43:51 Gelesen: 1594955# 8625 @  
Salut,

Michael (inflamicha) hatte zu dieser Thematik kürzlich etwas geschrieben, das ich leider nicht mehr gefunden habe.

Philatelistisch musste man sich irgendwann mal auf den Beginn und das Ende der Inflation festlegen und das ist nun seit vielen Jahren die Zeit 1. August 1916 bis 31. Dezember 1923.

Fakt ist aber, dass die Inflation im Deutschen Reich begonnen hatte. Anfang August 1914 ging man davon aus, dass die Soldaten zu Weihnachten wieder zu Hause sind und es sich lediglich um einen "kleinen" Krieg handelt. Dass es anders endete, wissen wir aus der Geschichte. Je länger der Krieg dauerte, desto teurer wurde die Angelegenheit. Aufrufe in Deutschland wie "Gold gab ich für Eisen" und die Zeichnung von Kriegsanleihen reichten einfach zur ständig steigenden Finanzierung der Kriegskosten nicht aus und waren im Grunde genommen bereits der Beginn der Inflation. Mit zunehmender Kriegsdauer konnte man der Bevölkerung dies aber nicht mehr verheimlichen. Die "Außerordentliche Reichsabgabe" vom 1.8.1916 war - wie schon erwähnt - nichts anderes als eine Kriegssteuer, die man aber als Portoerhöhung kaschierte.

Und wenn Klemens in [#8618] meint, dass die Gebühren bis 1920 noch recht stabil waren, ist es bei Inflationen so wie bei den Kreuzberger Nächten in Berlin: "Erst fang´n se janz langsam an, aber dann ...".

Schöne Grüße
Mümmel
 
muemmel Am: 27.11.2020 22:12:58 Gelesen: 1593379# 8626 @  
Guten Abend,

aus der Portoperiode 2 hätte ich da noch einen Sonntagsbeleg:



Hier kam wiederum eine Ganzsachenkarte P110 I als Ortspostkarte vom 27.5.1917 zum Einsatz. Wie ersichtlich, wurde auch innerhalb Deutschlands spanisch geschrieben.

Schönen Gruß
Mümmel
 
inflamicha Am: 28.11.2020 18:40:10 Gelesen: 1591962# 8627 @  
Guten Abend,

mein heutiger Beleg ist in mehrfacher Hinsicht beachtenswert:



Der Einschreibbrief ab Thalheim (Erzgebirge) nach Sankt Gallen in der Schweiz ging am 4.11.1923 (PP 22) auf die Reise. Zunächst machte der Brief in der Postüberwachungsstelle München halt und wurde der Devisenkonrolle unterzogen. Am 6.11. kam er glücklich in St. Gallen an. Der Empfänger, Herr Rosenhahn, verweigerte die Annahme und tat dies deutlich mit "refüsiert (verweigert) / O. Rosenhahn" handschriftlich kund. Am 8.11. war der Brief wieder in Thalheim.

Frankiert wurde tarifgerecht mit Mi 321 APa und 323 APb = 250 Mio. Mark aus 200 Mio. Briefporto und 50 Mio. Einschreibgebühr, letztere Marke in der besseren Farbe. Die Entwertung erfolgte mit dem Ortswerbestempel "THALHEIM (Erzgeb.) Mittelpunkt der erzgeb. Strumpfwaren-Fabrikation" (Filbrandt Nr. 327).

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 29.11.2020 17:42:09 Gelesen: 1590673# 8628 @  
Hallo,

heute zeige ich wieder eine MB-Lochung des Magistrats von Berlin:



Absender war das Bezirksamt Reinickendorf, Empfänger ein Justizrat in Berlin. Der Faltbrief wurde am 10.8.1923 (PP 15) aufgegeben. Der Vordruck ist für den Versand mit Zustellungsurkunde vorgesehen, dies war offensichtlich auch geplant- der Brief ist mit 1000 Mark Zustellgebühr und je 400 Mark Briefporto für Hinsendung des Briefes sowie die Rücksendung der Urkunde freigemacht (4mal Mi 220 und einmal Mi 252, alle Marken mit Lochung "MB"). Leider war man so "schlau" den Vermerk "Mit Zustellungsurkunde" mit Marken zuzukleben. Befördert wurde die Geschichte also wohl nur als einfacher Ortsbrief, ein Zustellvermerk fehlt jedenfalls.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 29.11.2020 22:10:32 Gelesen: 1590271# 8629 @  
Guten Abend liebe FreundInnen der Inflationsbelege,

auch wenn ich wohl noch einige Tage benötigen werde, um wieder voll einsatzfähig zu sein, soll der Sonntagsbeleg zum 1. Advent nicht zu kurz kommen:



Erneut wurde wieder eine Ganzsachenkarte P110 I als Ortspostkarte verwendet, die sich am 27.5.1917 (Portoperiode 2) innerhalb von Weimar bewegt hatte.

Grüßle
Mümmel
 
Stefan Am: 30.11.2020 20:32:07 Gelesen: 1588951# 8630 @  
Nachfolgend ein recht auffälliges Exemplar aus der Hochinflationszeit. Es handelt sich um die Ganzsache des Deutschen Reiches Mi-Nr. P145 als Aufbrauch des Papiers, konkret der Frage- und Antwortteil dieser Ganzsache:



Sendung vom 24.11.1923 aus Erfurt nach Heidelberg, frankiert mit einem Exemplar der Mi-Nr. 336 A



Sendung vom 26.11.1923 aus Heidelberg nach Erfurt als Antwort, frankiert mit einem Exemplar der Mi-Nr. 336 A

Aufällig ist, dass beide Karten nicht vom Empfänger der ersten Sendung - wie sonst üblich - voneinander getrennt wurden:



Wenn ich mich recht erinnere, war es nicht zulässig, bei einer Antwort den weiterhin anhängenden Frageteil an den ursprünglichen Absender der ersten Sendung (Frageteil) zurückzuschicken.

Beide Karten sind signiert Düntsch (Infla Berlin). Zwischenzeitlich (26.11.1923) fand eine (die letzte) Portoerhöhung in der Inflationszeit statt, wobei die vorhandenen Briefmarken zur Frankatur verwendet als vierfach zählend, aufgewertet wurden. Wenige Tage später wurde bereits die Rentenmark eingeführt.

Gruß
Pete
 
inflamicha Am: 03.12.2020 11:58:02 Gelesen: 1585033# 8631 @  
@ Pete [#8630]

Hallo!

Hübsches Stück. Meistens sind die unzertrennt erhaltenen Doppelkarten von Sammlern "erschaffen", auch bei Deiner Karte ist laut Text der Sammlereinfluss nicht zu verkennen. Vorgesehen war der Rückversand in unzertrennten Zustand nicht, wurde aber stillschweigend geduldet.

Ich habe hier gerade ebenfalls so eine Karte:



Es handelt sich um die Ganzsache P 144, die auffrankiert zum aktuellen Tarif von 1,25 Mark am 26.4.1922 (PP 7) zunächst von Eisleben nach Saalfeld versandt wurde. Zufrankiert wurden hier Mi 112 a (2) und 140 a. Die Rückreise trat die Karte am 29.4.1922 an, hier vervollständigten die Mi 158 und 166 vom Oberrand das nötige Porto. Der Text auf beiden Hälften weist zunächst auf reinen Bedarf hin, aber bereits das Oberrandstück lässt "Schlimmes" ahnen. Und dann der letzte Satz "Ich bitte als Markensammler diese Karte nicht abzutrennen, sondern beide Karten zurückzusenden."... Nun, was ist schlecht daran, Bedarf hin oder her. Und dass ein solcher vorlag kann man ja auch nicht bestreiten.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 03.12.2020 20:28:45 Gelesen: 1584955# 8632 @  
Guten Abend,

wenn es recht ist, stelle ich mal wieder einen Sonntagsbeleg ein:



Fernpostkarte vom 10.3.1918 (Portoperiode 2) aus Münster nach Oberammegau, portorichtig mit 1 x Mi. 99 frankiert. Das Datum des Stempels ist nicht so toll leserlich, aber das Datum auf der Mitteilungsseite lässt keine Zweifel.

Schönen Gruß
Mümmel
 
inflamicha Am: 04.12.2020 19:13:40 Gelesen: 1584783# 8633 @  
Guten Abend,

heute kann ich mal wieder einen Beleg mit Gebührenzettel zeigen:



Der Brief nach Mannheim wurde am 4.11.1923 (PP 22) in Bretzingen aufgegeben. Der handschriftliche Portobetrag in Höhe von 100 Millionen Mark wurde bar vereinnahmt und ein Gebührenzettel der OPD Karlsruhe vom Typ 1 II verklebt.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 04.12.2020 23:31:24 Gelesen: 1584760# 8634 @  
Guten Abend zu später Stunde,

am Sonntag, den 7.3.1920 (Portoperiode 4) verließ dieser Brief an die Eisenbahn-Sekretärswitwe Zenzi Zenner in Straubing das am Main gelegene Offenbach:



Frankiert wurde portorichtig mit 2 Marken der Mi. 86 II.

Hübsche Grüße
Mümmel
 
beethoven_2014 Am: 05.12.2020 02:49:41 Gelesen: 1584746# 8635 @  
Heute eine ungebrauchte Postkarte. Wäre portorichtig im Zeitraum 01.08.1916 bis 30.09.1919 gewesen.


 
inflamicha Am: 05.12.2020 21:43:36 Gelesen: 1584656# 8636 @  
Guten Abend,

da wäre noch ein hübsches Kärtchen mit Werbestempel:



Die Firmenpostkarte der Chemischen Fabrik Marienhütte Gebrüder Alberti in Goslar am Harz wurde am 3.7.1922 (PP 8) nach Delmenhorst gesandt. Für die nötigen 1,50 Porto wurde je eine Mi 183 a und 187 verklebt, die Entwertung besorgte der Maschinenwerbestempel "GOSLAR / Besucht die 1000 Jahr Feier in Goslar" (Filbrandt Nr. 113).

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 06.12.2020 16:58:34 Gelesen: 1584588# 8637 @  
Hallo,

hier wollte wohl jemand die Post beschummeln:



Am 9.4.1923 (PP 13) steckte Herr Pflüger aus Heidelberg diesen Brief nach Bad Dürkheim in den Briefkasten. Das Porto betrug in dieser Portoperiode 100 Mark. Eine 100 stand auch auf der Briefmarke drauf (hier Mi 187), allerdings war die Marke nur 100 Pfennig wert. Die Post hat´s bemerkt und belegte den Brief mit 149 Mark Nachporto aus 99 Mark Fehlbetrag + 50 % Strafporto, aufgerundet auf einen vollen Markbetrag. Die Empfängerin sah nicht ein das Geld zu berappen und verweigerte die Annahme. Also reiste der Brief zurück nach Heidelberg und der Absender "durfte" das Nachporto bezahlen.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 06.12.2020 19:45:58 Gelesen: 1584564# 8638 @  
Guten Abend,

ein schönes Teil, das Michael da vorgestellt hat. Da lacht das Herz.

Hier nun der sonntägliche Sonntagsbeleg:



Aufgegeben am 2.6.1918 (Portoperiode 2) in Paderborn und auf die Reise nach Oberammergau geschickt. Die Frankatur mit einer Einzelmarke der Mi. 99 war zu der Zeit quasi Standard.

Kommt gut in die neue Woche
Mümmel
 
inflamicha Am: 07.12.2020 18:57:08 Gelesen: 1584463# 8639 @  
Guten Abend,

heute mal was markenloses:



Die Orts-Drucksache innerhalb Dresdens bis 25 g Gewicht vom 23.10.1923 (PP 21) erforderte 2 Millionen Mark Porto, die Freimachung erfolgte mittels Postfreistempel. Diese Art der maschinellen Barfreimachung war für Massenauflieferungen ab mindestens 100 gleichartigen Sendungen vorgesehen. In den neuesten Infla-Berichten ist ein interessanter umfangreicher Beitrag dazu enthalten.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 08.12.2020 19:08:27 Gelesen: 1584359# 8640 @  
Guten Abend,

heute ein Ortsbrief mit Zustellungsurkunde:



Der Faltbrief von der Einkommenssteuer-Berufungskommission wurde am 20.1.1921 (PP 5) in Berlin C 2 aufgegeben und war nach Berlin W 10 adressiert. Porto und Gebühren berechnen sich wie folgt: Porto bis 20 g 40 Pf., Zustellgebühr 50 Pf. und Porto für die Rücksendung der Urkunde 40 Pf., zusammen 1,30 Mark. Frankiert wurde mit den Dienstmarken D 20 und D 30 also tarifgerecht. Der Empfänger war zwar in eine andere Straße umgezogen, aber auch dort wusste die Post ihn zu finden.

Gruß Michael
 

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