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Thema: (?) (132) Deutsches Reich: Zensurpost
Gerd Am: 23.10.2009 12:51:01 Gelesen: 95123# 1 @  
Deutsches Reich Zensurpost: Verschandelt oder absoluter Traumbeleg ?

Hier 2 Beispiele, die obiges belegen:





Aber sicher sehr interessant. Wie bewertet man solche Briefe?

Da ich neu auf dem Gebiet. Ich möchte den Einschreibebrief von Berlin 36 in meine Berlinsammlung als Vorläufer eingliedern.

Was sagt der erfahrene Sammler dazu?

Gerd

[Überschrift redaktionell geändert am 24.10.09]
 
Rainer HH Am: 23.10.2009 18:04:59 Gelesen: 95096# 2 @  
Hallo Gerd,

wieso nennt Du den oberen LP-Brief verschandelt? Bei Bedarfspost darf man keine FDC-Qualität erwarten.

Der untere Beleg war fast 7 Jahre in Händen der Post und ging um die ganze Welt (Berlin-China-Berlin). Freue Dich über diesen schönen Umschlag mit Freistempel, der bei Abgang von der Reichspost und bei Rückkehr von der Besatzungszone kontrolliert wurde. Eine Wertangabe findest du nirgends, dem einen ist so ein Beleg 3,- € wert, der nächste gibt 150,- aus.

Diese Wertangaben sind doch Schall und Rauch, gerade bei Briefen spielen so viele Faktoren in die Preisfindung hinein, da ist jede Preisangabe LP, und das heißt, jeder Brief ist genau so viel wert, wie der andere bereit ist zu zahlen.

Ich frage mich auch, was allgemein Fragen nach dem Wert von Stücken sollen, die in einer Sammlung verbleiben.

Angenommen, Du hast für den China-Beleg 10,- € bezahlt und erhältst die Auskunft "Preis 2-3 €". Du ärgerst Dich, weil Du zu viel bezahlt hast.

Bekommst die die Auskunft "50,- €" freust Du Dich über den günstigen Kauf, aber unterm Strich ist er doch genau diese 10,- € wert, sonst hättest Du ihn nicht für diesen Preis gekauft und der Verkäufer nicht verkauft!
 
DL8AAM Am: 23.10.2009 18:31:43 Gelesen: 95089# 3 @  
@ Rainer HH [#22]

Jou, ich habe mich auch schon gefragt, wo bei dem (zumindest) zweiten Brief eine Verschandelung zu erkennen sein soll?

Ich muss gestehen, dass ist einer der "geilsten" Belege, die ich in der letzten Zeit gesehen habe. Danke fürs Vorzeigen ! Wenn man sich den Scan anschaut macht wieder richtig Laune und bringt einen kleinen Motivationsschub Ein Bedarfsbrief schönster Art, der eine richtig gute Story erzählen kann. Um "sowas" könnte man eine gesamte Ausstellungssammlung -zumindest im Rahmen einer örtlichen "Mein Hobby"-Messe - herum aufbauen, mit einer ansprechenden Reportage in der lokalen Presse. Super Werbung für unser Hobby. 7 Jahre "Irrlauf" durch (fast) einen gesamten Weltkrieg und unmittelbarer Nachkriegszeit. Man könnte einen Hollywood-Film drehen. Ich komme langsam ins schwärmen, sorry.

Und auch von der "Qualität" und Zuverlässigkeit der damaligen Postdienste lässt er sehr viel erahnen.

Gebrauchsspuren? Ach Schnickschnack ! Überbewertet - der ist eben echt.

Gerd, wirklich Glückwunsch zu dem schönen Beleg!

Mit träumenden, sehnsüchtigen Sammlergrüßen
Thomas
 
Sammelfreak Am: 23.10.2009 19:00:31 Gelesen: 95083# 4 @  
@ Gerd [#21]

Hallo Gerd.

Habe mal ein paar Fragen zu deiner Aussage.

1. Was sammelst du, nur Marken oder auch Belege ?
2. Was ist an dem Beleg verschandelt ?
3. Wenn du ihn nicht benötigst dann verkauf ihn, aber bei einen Auktionshaus, denn der kostet nicht nur 5 Euro.

Jetzt mal mein Standpunkt als Berlinsammler (zur Zeit auf Eis aber egal):

1. Wirst du so was nicht wieder finden.
2. Wird es zu der Zeit nicht viele Einschreiben als AFS nach China geben
3. Mit doppelter Zensur, Wehrmacht und Allierte kannst ja mal nach suchen, ich habe sowas erst 2 mal gesehen und ich habe Berlin nicht nur 1 Jahr gesammelt. Ich erinnere mich dunkel das das andere Exemplar mindestens 150 € gebracht hat (habe leider keine Bilder oder Infos dazu).

Wie gesagt aufheben und nicht unter Wert verkaufen.

Ich finde der Beleg hat einen Preis verdient der 3 stellig ist aber das ist subjektiv wie Rainer schon sagte.

An deiner stelle würde ich ihn einen Auktionshaus als Einzellos vorstellen die werden dir schon den entprechenden Ausrufpreis sagen ist ja auch zu ihren Vorteil durch die Provision beim Verkauf.

Ich kann dir aber sagen das ich dafür wenn ich noch aktiv Berlin sammeln würde locker einen 3 stelligen Betrag geboten hätte.

mfg
Martin
 
AfriKiwi Am: 23.10.2009 22:35:46 Gelesen: 95064# 5 @  
@ Gerd [#21]

Hallo Gerd,

wie die Vorschreiber mit Recht schrieben ist der zweite Belege mit einem Philatelistisches Skalpell anzupacken.

Wie bewertet man solche Briefe?

Wie Rainer schon sagte

Diese Wertangaben sind doch Schall und Rauch, gerade bei Briefen spielen so viele Faktoren in die Preisfindung hinein, da ist jede Preisangabe LP, und das heißt, jeder Brief ist genau so viel wert, wie der andere bereit ist zu zahlen.

Um aber Deine Frage im allgemeinen zu beantworten siehe ich das so.

1 Wert der Briefmarke ist in der Minderheit und zählt werst wie es gebraucht wurde.
2 Jeden Stempel ab € 1.
3 Jeden Schriftliche Bemerkung betreffender der Sendung jedoch keine Bestimmungs Angaben zur Identifikation (HG 12 usw.) ab € 1
4 Einschreiben ab € 2
5 Allgemeine Qualität des Beleges im ganzen ab € 2
6 Qualität der Briefmarken ab € 1
7 Qualität Zusatzmarken ab € 1
8 Beilage im Brief ab € 1
9 Zensur ab € 3.

Oben sind nur vielleicht die wichtigsten Richtlinien, Faktoren ändern sich bei seltenen Stempeln, Zeitraum des Gebrauchs, Absender- und Ankunfts-Orten.

Erich
 
Cantus Am: 23.10.2009 22:59:20 Gelesen: 95058# 6 @  
Hallo Gerd,

der zweite gezeigte Brief gehört in die Kategorie der besonders reizvollen Belege, mit denen man Sammlungen schmücken und und aus der Masse deutlich hervorheben kann.

Auch beim langen Sammeln eines bestimmten Gebietes wird es nur selten möglich sein, derart aussagekräftige Briefe zu finden und dann auch noch zu einem moderaten Preis erwerben zu können.

Hebe ihn also gut auf und gönne ihm einen Ehrenplatz in deiner Sammlung.

Beste Grüße
Cantus
 
heide1 Am: 24.10.2009 09:21:54 Gelesen: 95029# 7 @  
Nur schade, dass es so einen Brief nicht mit Heuss-Marken geben kann !
 
Gerd Am: 24.10.2009 12:23:04 Gelesen: 95004# 8 @  
Liebe Freunde,

danke für Eure Aussagen. Wieder etwas dazu gelernt. Würde für den Weltenbummler auch die Bezeichnung "Berlin-Vorläufer" zutreffen?

Einen schönen Tag wünsche ich noch!

Gerd
 
Sammelfreak Am: 24.10.2009 12:27:53 Gelesen: 95003# 9 @  
@ Gerd [#28]

Nein, trifft nicht zu. Verstehe auch nicht ganz wieso es ein Vorläufer sein soll.

Wahlweise reinpacken unter:

- Allierte Besatzung
- Zensur Post
- Deutsches Reich Absenderfreistempel
- Belege Sammlung Deutsches Reich
- Retour Belege / Irrläufer
- China

mfg
Martin
 
Gerd Am: 24.10.2009 13:03:23 Gelesen: 94996# 10 @  
Ich frage ja nur, weil mir vom Berliner-Briefmarkenverein gesagt wurde das dieser Begriff irrsinnig ist. Da ich davon so gut wie keine Ahnung habe, versuche ich alles Mögliche in Erfahrung zu bringen.

Übrigens den Weltenbummler muß ich veräußern! Leider, er gehört mir nicht. Würde ihn selber gern behalten wollen, aber 100 und mehr Euro das sprengt meine Kasse. Soll ihn, wie vieles (aber auch nicht alles) andere, was ich hier zeige, zu Geld machen. Natürlich auch nicht zum Nulltarif!
 
petzlaff Am: 24.10.2009 13:43:15 Gelesen: 94989# 11 @  
@ Gerd [#10]

Hmmmmmmmm ??????
 
HEFO58 Am: 24.10.2009 16:50:57 Gelesen: 94965# 12 @  
@ Gerd [#10]

Irgendwie komme ich mir jetzt veräppelt vor. Im Beitrag [#21] schreibst Du, Zitat: Ich möchte den Einschreibebrief von Berlin 36 in meine Berlinsammlung als Vorläufer eingliedern. - und jetzt musst Du ihn auf einmal verkaufen, da er Dir gar nicht gehört.

Leide ich jetzt an geistiger Umnachtung oder was soll das?

Gruß
Helmut

PS: Unterlasse es auch bitte in fast jedem Beitrag Werbung dafür zu machen, dass Du verkaufen willst, das nervt nämlich.
 
Gerd Am: 24.10.2009 16:53:27 Gelesen: 94962# 13 @  
Ich hatte nicht damit gerechnet das er so selten und kostbar ist.
 
Wolf6638 Am: 24.10.2009 17:26:15 Gelesen: 94953# 14 @  
@ Gerd [#13]

Guten Tag Gerd,

auf Deiner Homepage steht, dass Du schon über 50 Jahre Briefmarken sammelst. Ich muss Dir sagen, manche Deiner Beiträge im Forum muten mich da recht seltsam an. Kann es sein, dass Du nur eine Verkaufsplattform suchst?

Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich darf doch mein ganz persönliches Empfinden ausdrücken?

Schöne Grüße aus Hamburg sendet Wolfgang Brügmann.
 
Gerd Am: 24.10.2009 17:34:23 Gelesen: 94951# 15 @  
Hallo Wolfgang,

mit Deiner Vermutung liegst Du nicht ganz daneben. Irgendwann werde ich blind. So sagte man es mir beim Augenarzt. Erben habe ich keine. Deshalb versuche ich nur noch meine Berlin-Sammlung, gestempelt voll zu bekommen. Alles andere versuche ich bestmöglichst zu veräußern.

Hier bin ich dankbar für jeden Rat und Tipp den ich kriegen kann.

Ich hoffe, daß ich dafür nicht zu sehr gescholten werde.

Gruß Gerd
 
Wolf6638 Am: 24.10.2009 18:36:25 Gelesen: 94941# 16 @  
@ Gerd [#15]

Hallo Gerd,

Du hast mein Mitgefühl und ich hoffe, Du behältst Dein Augenlicht noch sehr, sehr lange.

Ich wünsche Dir Gesundheit und noch viel Spaß an unserem schönen Hobby.

Viele Grüße aus Hamburg Wolfgang Brügmann
 
Pilatus Am: 24.10.2009 21:33:53 Gelesen: 94917# 17 @  
@ Gerd [#15]

Hallo,

so richtig kann ich Dich auch nicht verstehen. Zu viele Widersprüche.

a: Langjähriger Sammler,
b: Seit 2007 bereits Philaseiten-User,
c: Du unterschätzt (aus welchem Grund auch immer) einen Beleg und bist überrascht, welchen Zuspruch Du hier findest.

Wenn Du ihn abgeben willst, (nicht für einen Appel und ein Ei), warum stellst Du ihn nicht einfach in der Philaseiten-Auktion ein ? Eine bessere Möglichkeit ihn für einen vernünftigen Preis abzugeben, gibt es doch kaum.

Gruß Pilatus
 
Cantus Am: 24.10.2009 21:37:02 Gelesen: 94916# 18 @  
Hallo Gerd,

wenn du unbedingt verkaufen willst, dann mache das weder übers Internet noch einfach so über einen Händler, sondern wende dich zuerst an ein oder zwei niedergelassene Auktionshäuser, da sind die Chancen für einen ordentlichen Preis besser.

Dieser komische Begriff "Berlin-Vorläufer", den du im Zusammenhang mit diesem Brief immer wieder gebrauchst, passt wirklich nicht. Da musst du schon in die Zeit zurückgehen, als es noch keine Briefmarken gab, sondern nur Abstempelungen und allerlei Vermerke oder Hinweise auf den Briefen. Und ich denke mal, das sind so etwa 160 Jahre vor unserer Gegenwart.

Beste Grüße
Cantus
 
Gerd Am: 24.10.2009 22:42:14 Gelesen: 94905# 19 @  
Danke Cantus,

der Begriff stammt ja nicht von mir. Aber guck doch mal in einen gültigen Auktionskatalog.

Du wirst immer wieder auf diesen Begriff stoßen mit Marken des Deutschen Reichs.

Alles Gute, gerd
 
petzlaff Am: 25.10.2009 10:41:33 Gelesen: 94847# 20 @  
Der Beleg wurde 1941 in die Post gegeben. Damals war Berlin die Hauptstadt des Deutschen Reichs. Dadurch, dass der Beleg 7 Jahre unterwegs war, wird er nicht zum "Vorläufer".

Vorläufer werden meines bescheidenen philatelistischen Wissens nach durch den Aufgabezeitraum bestimmt - auch wenn Auktionskataloge so etwas gelegentlich geflissentlich ignorieren.

Dieser tolle Brief hat es jedenfalls nicht nötig, als sog. Vorläufer im Wert gepushed zu werden - der ist auch als "Nicht-Vorläufer" ein Juwel.

LG
Stefan
 
Kirsten Mohi Am: 12.11.2012 11:52:03 Gelesen: 91766# 21 @  
Hallo,

könnt ihr mir bitte etwas zu diesem Fall sagen. Ich bin ziemlich überfordert.

Ich freue mich über eure Beiträge und bedanke mich dafür.

Gruß
Kirsten




 
Mech3 Am: 12.11.2012 12:36:23 Gelesen: 91751# 22 @  
@ Kirsten Mohi [#21]

Hallo Kirsten,

das müßte eine Strichentwertung sein, dadurch kann die Marke nicht mehr benutzt werden. Diese Karte muß bei der Stempelentwertung durch gerutscht sein, hat also keinen Stempel drauf und wurde so entwertet.

Schau mal auf diesen Link http://www.philaforum.com/forum/thema1146.htm&hilight=kugelschreiber+entwertung

Ich weiß aber nicht, ob das erlaubt ist.

Gruß Mech3
 
Kirsten Mohi Am: 12.11.2012 12:54:29 Gelesen: 91739# 23 @  
@ Mech3 [#22]

Danke Mech3,

kannst du mir etwas zu dem Stempel (Aufdruck) daneben sagen? Ich glaube, es ist polnisch.

Gruß
Kirsten
 
Mech3 Am: 12.11.2012 13:22:38 Gelesen: 91731# 24 @  
@ Kirsten Mohi [#23]

Leider kann ich kein Polnisch, würde aber sagen, dass es ein Zensurstempel (Censura) ist. Vielleicht weiß noch jemand was darüber.

Gruß Mech3
 
Marcel Am: 12.11.2012 14:52:59 Gelesen: 91699# 25 @  
@ Kirsten Mohi [#21]

Hallo Kirsten,

Dein Stempel ist ein Zensurstempel. Cenzura W Pogorzela heißt übersetzt: Zensur in Pogorzela

Pogorzela (deutsch 1943–1945 Brandenstein) ist eine Kleinstadt in Polen in mit etwa 2.000 Einwohnern.

Hier ein Link dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Pogorzela

mfG Marcel
 
mausbach1 (RIP) Am: 12.11.2012 15:00:46 Gelesen: 91693# 26 @  
@ Kirsten Mohi [#21]

Kleine Korrektur: Kugelschreiber gabs zu der Zeit noch nicht, es wurde mit Blaustift "entwertet".
 
Kirsten Mohi Am: 12.11.2012 15:28:10 Gelesen: 91677# 27 @  
@ mausbach1 [#26]

Ich bedanke mich für eure Beiträge. Kann mir jemand auch ungefähr sagen, wieviel so eine Karte Wert ist, falls ich sie verkaufen würde?

Danke
Kirsten
 
Sachsendreier53 Am: 12.11.2012 16:27:40 Gelesen: 91662# 28 @  
@ Kirsten Mohi [#77]

Hallo,

es kommt darauf an welches Motiv Deine Kartenvorderseite hat. Kannst Du die Bildseite noch mal vorstellen ?

Claus
 
Kirsten Mohi Am: 12.11.2012 16:37:15 Gelesen: 91655# 29 @  
@ Sachsendreier53 [#28]

Hallo Claus,

ein Familienfoto.

Gruß
Kirsten


 
Lars Boettger Am: 13.11.2012 06:53:41 Gelesen: 91597# 30 @  
@ Kirsten Mohi [#29]

Der "Wert" ist hier im Zensurstempel enthalten. Wobei ich nicht weiss, ob das ein häufiger oder weniger häufiger Stempel ist bzw. ob es dafür einen regen Sammlerkreis gibt oder ob das Gebiet nur wenig gesucht ist: Zwischen 5-10 Euro für den Stempel auf der Karte.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Kirsten Mohi Am: 13.11.2012 07:04:48 Gelesen: 91593# 31 @  
@ Lars Boettger [#30]

Danke Lars.

Gruß
Kirsten
 
Kirsten Mohi Am: 13.11.2012 08:20:22 Gelesen: 91585# 32 @  
Hallo,

ist das auch ein Zensurstempel?

Gruß
kirsten


 
Sachsendreier53 Am: 13.11.2012 10:20:47 Gelesen: 91576# 33 @  
@ Kirsten Mohi [#29]

Hallo Kirsten,

das Familienfoto kann für Generalogen wegen der Familienforschung interessant sein. Natürlich auch für den Stempelsammler von Zensurpost. Lars liegt mit dem Preis richtig.

Claus
 
Kirsten Mohi Am: 13.11.2012 10:29:17 Gelesen: 91572# 34 @  
@ Sachsendreier53 [#33]

Danke Claus,

und was ist mit dem zweiten Stempel?

Gruß
Kirsten
 
Marcel Am: 13.11.2012 12:34:27 Gelesen: 91555# 35 @  
@ Kirsten Mohi [#32] [#34]

Hallo Kirsten,

ich halte es für einen Kontrollstempel (Zensurstempel), denn die Übersetzung im Stempel heißt:

Kontrolowany Miastowo w Kozminie (öder so ähnlich - leider nicht voll zu sehen)
kontrolliert durch Stadt in Kozmin (so ähnlich würde ich es übersetzen).

Auf Grund der Nähe zu Pogorzela gehe ich von diesem Kozmin aus - Kozmin Wielkopolski (deutsch: Koschmin). http://de.wikipedia.org/wiki/Ko%C5%BAmin_Wielkopolski

mfG Marcel
 
Kirsten Mohi Am: 13.11.2012 15:48:59 Gelesen: 91531# 36 @  
@ Marcel [#35]

Danke Marcel.

Gruß
Kirsten
 
Heinz 1 Am: 05.02.2013 10:16:07 Gelesen: 91050# 37 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich mal eine Frage. Der unten abgebildete Brief von Aachen 5 nach Heerlen hat auf der Vorderseite den Stempel "Aus dem Briefkasten". Ich gehe davon aus, dass er aus Aachen ist, da Absender und Tagesstempel ebenfalls aus Aachen sind. Das Datum vom Stempel ist leider nicht sehr gut zu erkennen. Aber es dürfte von 1940 sein.

Was mich aber mehr interessiert ist, der Zensurstreifen. Wo war die Zensurstelle? Auf den roten Stempeln auf der Rückseite ist unter dem Adler der Buchstabe "C" zuerkennen.

Für eure Bemühungen im voraus herzlichen Dank. Heinz


 
volkimal Am: 05.02.2013 15:54:22 Gelesen: 91005# 38 @  
@ Heinz 1 [#37]

Hallo Heinz,

der Kennbuchstabe "c" gehört zur Auslandsbriefprüfstelle Köln. Köln war für die gesamte Post mit Holland, Belgien und Nordfrankreich zuständig.

Vom roten Stempel auf der Rückseite gibt es zwei Typen:

● Geprüft ● 16 mm lang: August 1940 bis Januar 1941
● Geprüft ● 14 mm lang: September 1940 bis März 1941

Literatur: Karl-Heinz Riemer: Die Überwachung des Auslandsbriefverkehrs während des II Weltkrieges durch deutsche Dienststellen (Heft 88 der Poststempelgilde).

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinz 1 Am: 05.02.2013 21:16:09 Gelesen: 90974# 39 @  
@ volkimal [#38]

Hallo Volkmer,

vielen Dank für die Auskunft. Bei diesem Beleg ist das geprüft 16 mm. Das Datum scheint August 1940 sein, aber sicher bin ich mir nicht.

Mit besten Grüßen
Heinz
 
philapit Am: 13.02.2013 18:12:53 Gelesen: 91050# 40 @  
Unbekannter Aufdruck auf Brief von 1944

Hallo Sammlerfreunde,

was bedeutet der Aufdruck -Aa- auf einem Brief von Lettland - Lubana vom 9.11.44 nach Deutschland? Für eine Auskunft wäre ich dankbar.

mit philagruss
philapit


 
angim Am: 13.02.2013 18:58:10 Gelesen: 91028# 41 @  
Hallo philapit,

das ist ein Zensurstempel der Auslandsprüfstelle Berlin.

Thomas
 
zensurpost Am: 13.02.2013 19:10:08 Gelesen: 91015# 42 @  
@ angim [#41]

Wenn wir "Auslandsprüfstelle Berlin" durch Auslandsbriefprüfstelle Königsberg ersetzen, dann stimmt's.

Beste Grüße
Hans-Georg
 
philapit Am: 13.02.2013 19:12:34 Gelesen: 91011# 43 @  
Hallo Thomas!

Danke für die Auskunft! Wieder etwas schlauer geworden.

Viele Gruesse
philapit
 
angim Am: 13.02.2013 19:33:55 Gelesen: 90992# 44 @  
@ philapit [#43]

Da war mir ein kleiner Fehler unterlaufen. Berin hatte das Kürzel "Ab".

Thomas
 
hajo22 Am: 13.02.2013 20:39:33 Gelesen: 90971# 45 @  
Es handelt sich um eine sogenannte "Durchlaufzensur", d.h. lag der Zensurstelle vor, wurde aber nicht wirklich geprüft. Ao ist z.B. Zensurstelle Oslo. Sieht man häufiger auf Briefen an Dienststellen nach Berlin (nur ein Beispiel).

[Beiträge 40 bis 45 redaktionell verschoben am 16.02.13]
 
christel Am: 16.03.2013 15:20:58 Gelesen: 90569# 46 @  
08.07.1915 - Einschreiben Halle/ Saale nach Kopenhagen

20Pfg Briefgebühr, 20Pfg Einschreiben

Ich nehme an, dass "POLIZEI-VERWALTUNG HALLE a. S." ein Zensur- oder Zulassungsstempel ist.

Über Informationen wäre ich dankbar.



Beste Grüße
Christel
 
hajo22 Am: 01.10.2013 09:06:46 Gelesen: 89263# 47 @  
Brief der Deutschen Bank, Filiale Chemnitz, vom 2.11.1940 mit Firmenfreistempel 25 RPf. an eine Privatbank in Aarhus/Dänemark.

Deutsche Zensur (vermutlich Berlin, Auslandsstelle).



Allen einen schönen Tag.
Jochen
 
diva Am: 04.06.2014 17:41:09 Gelesen: 87605# 48 @  
Habe hier einen Feldpostbrief gefunden und möchte gerne Eure Meinung dazu haben, wie derselbe eingeordnet werden kann.

Vielen Dank schon im voraus für Eure Hilfe.

Gruß Diva


 
reichswolf Am: 18.06.2014 12:43:34 Gelesen: 87455# 49 @  
@ christel [#46]

Ein Zensurstempel ist der violette Stempel nicht, sondern ein Dienstsiegel. Auf diesem Brief wäre es eigentlich nicht nötig gewesen, da er als Auslandseinschreiben voll frankiert ist.

Innerhalb des Reiches wäre nur die Einschreibegebühr fällig gewesen, das eigentliche Porto wäre bereits gemäß dem Portoablösungsvertrag zwischen der Behörde und der Reichspost abgegolten, sofern es einen solchen Vertrag mit der Polizeiverwaltung Halle gab.

Solche Briefe mußten einen Stempel tragen mit dem Hinweis auf den Avers-Vertrag Nr. 21. Also z.B. Frei lt. Avers. No. 21 Polizeiverwaltung, wobei ich dieses Beispiel grade "erfunden" habe, ob der Haller Stempel so oder leicht anders lautete, kann ich mangels Vergleichsmaterial nicht sagen.

Zusätzlich zu dem Avers-Stempeln mußte ein solcher Brief auch ein Dienstsiegel tragen, wie wir es auf deinem Beleg sehen. Das diente dem Schutz vor Betrug.

LG,
Christoph
 
Feldpost-Admin Am: 29.07.2014 03:22:21 Gelesen: 87179# 50 @  
Zensurstempel Kriegsgefangenenlager Wolfen

Guten Morgen zusammen,

ich benötige eure Hilfe bei einem Zensurstempel.

Bei dem beigefügten Bild habe ich unten links einen Zensur Stempel des Kriegsgefangenenlager 5 Wolfen. Habe dieses Bild auch bei mir im Forum stehen, leider kann keiner aus meinem Forum mir genaueres darüber sagen, daher wende ich mich heute an euch.

Wer von euch kennt diesen Stempel und kann mir mehr darüber sagen?

Herzlichen Dank im voraus für eure Hilfe.

Gruß
Feldpost-Admin


 
Marcel Am: 30.07.2014 21:40:41 Gelesen: 87100# 51 @  
Hallo Feldpost-Admin [#50],

das Stalag (Stammlager für kriegsgefangene Luftwaffenangehörige) Luft 5 in Wolfen übernahm ab April 1943 die Verwaltung von Kriegsgefangenen die im Arbeitseinsatz der Luftwaffe standen im gesamten deutschen Reich und den besetzten Gebieten. So erhielt die Luftwaffe Gefangene zur eigenen Verfügung, die nach Wolfen unterstellt wurden.

Quelle: Stiftung niedersächsische Gedenkstätten

Deine Karte wurde also sozusagen in der Hauptverwaltung am 01.04.1943 geprüft, ausgehend davon, dass der Vermerk links daneben dazu gehört.

Über den Stempel selber kann ich Dir leider nichts sagen.

schöne Grüße
Marcel
 
Feldpost-Admin Am: 31.07.2014 07:33:46 Gelesen: 87075# 52 @  
Hallo Marcel,

herzlichen Dank erst einmal für Deine Info. Ich werde diese an mein Vereinmitglied weitergeben.

Gruß
Markus
 
Briefmarkentor Am: 01.10.2014 11:01:37 Gelesen: 86655# 53 @  
Brief nach dem Ausland bis 20 g vom 19. September 1944 aus Torgelow in der preußischen Provinz Pommern (RPD Stettin) nach Genf in der Schweiz. Der Brief wurde in Einzelfrankatur portorichtig mit 25 Rpf (1 x Mi.-Nr. 793) freigemacht.



Der Brief durchlief die deutsche Zensur, wovon der Verschlusszettel auf der linken Seite und diverse Stempel auf dem Beleg zeugen.

Der Brief wurde vom Absender aus einem Gemeinschaftslager in Torgelow an das Internationale Rote Kreuz in Genf gesendet. Vermutlich handelte es sich bei dem Absender um einen Fremd- bzw. Zwangsarbeiter in dem Rüstungswerk der Deutschen Sprengchemie DSC Torgelow/ Spechtberg oder der Luftwaffenmunitionsanstalt 1/III Torgelow.

Kann jemand mehr zu diesem Beleg sagen?

[Beitrag redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Dauerserie Hitler"]
 
volkimal Am: 01.10.2014 15:19:58 Gelesen: 86626# 54 @  
@ Marko Haucke [#53]

Hallo Marko,

Post in die Schweiz wurde entweder in der Auslandsbriefprüfstelle München oder Frankfurt (Main) zensiert. Im Stempel auf dem Verschlussstreifen findest Du den Buchstaben "(d)". Dieser steht für die Zensurstelle München.

Von der Auslandsbriefprüfstelle stammt auch der Prüferstempel 4178 im Rechteck. Unklar bin ich mir beim Nummernstempel 000411 mit dem Datum daneben. Solche Stempel mit sechstelligen Zahlen gab es in München (waren aber normalerweise grün), den roten Datumsstempel habe ich bisher nicht gesehen. Daher kann ich nicht sagen, ob er aus München stammt oder ob er z.B. ein Eingangsstempel des Roten Kreuzes in Genf ist.

Das "§"-Zeichen unten rechts stammt auch aus München. Die Bedeutung dieses Stempels ist bisher nicht geklärt.

Alle diese Informationen stammen aus dem Heft 88 der Poststempelgilde: "Die Überwachung des Auslandsbriefverkehrs während des ". Weltkrieges durch deutsche Dienststellen" von Karl-Heinz Riemer.

Viele Grüße
Volkmar
 
briefefan (RIP) Am: 02.10.2014 13:05:18 Gelesen: 86577# 55 @  
@ Marko Haucke [#53]

Hallo Marko,

der rote Datumstempel ist der Eingangsstempel des Roten Kreuzes in Genf.

Siehe meinen Scan.

Grüße von briefefan.


 
hajo22 Am: 21.11.2014 18:28:34 Gelesen: 86223# 56 @  
Mit "American Clipper" (handschriftlich am Oberrand des Briefes, Text teils überklebt mit 5 Pfg.-Marke) am 26.4.1940 von Berlin-Charlottenburg 7 nach New York. Frankiert mit 5+40+100 Pfg. Hindenburg (Mi.Nr. 515,524,528).

Portorichtiger Luftpostbrief mit 145 Pfg. bei 15 gr. (Gewichtsangabe links unter dem Luftpostzettel). Porto: 25 Pfg. für den Auslandsbrief + 3x40 Pfg. Luftpostgebühr (je 5 gr. zu 40 Pfg.).

Zensiert (Zensurstelle Berlin). Der fehlende Absender wurde (noch) nicht beanstandet.



Schönen Abend.
Jochen

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich: Dauerserie Hindenburg"]
 
hajo22 Am: 01.12.2014 18:47:09 Gelesen: 86068# 57 @  
Dann zeige ich noch einen Einschreib-Luftpostbrief im Europatarif aus Königgrätz nach Spalato/Italien vom 2.3.1942 (Ankunft 6.3.) frankiert mit 5,20 Kr.

Portoberechnung: Fernbrief bis 20 gr. = 1,20 (Inlandstarif/Europapost der teilnehmenden Länder) + 3 Kr. (Einschreibgebühr) + 1 Kr. Europa-Luftpostgebühr.

Zensiert OKW "d" = Zensurstelle München.



Viele Grüße
Jochen
 
saintex Am: 01.12.2014 21:22:43 Gelesen: 86036# 58 @  
@ hajo22 [#57]

Hallo Jochen,

den Luftpostzuschlag nach Italien kann ich bestätigen. Laut der vom Ministerium für Verkehr und Technik (Postverwaltung) in Prag herausgegebenen Luftpostliste (Stand: 1.2.1942, Seite 4) betrug der Luftpostzuschlag für Luftpost aus dem Protektorat Böhmen und Mähren nach Italien 1,00 Kr./20 Gramm.

Als Leitweg nach Italien wird in der Luftpostliste vom 1.2.1942 (vgl. Seite 4 und Seite 13) die Strecke Berlin-München-Venedig- Rom angegeben, ab München 12:40 Uhr, an Rom 16:50 Uhr. Auch von daher stimmt die Zensurstelle München.

saintex

[Beiträge [#57] und [#68] redaktionell kopiert aus dem Thema "Air Mail / Luftpost - Aufkleber, Labels, Eindrucke, Vermerke"]
 
saintex Am: 06.12.2014 19:01:15 Gelesen: 86071# 59 @  
Heute Abend will ich einen interessanten Luftpostbrief zeigen, den ich kürzlich für meine Sammlung Luftpost im 2. Weltkrieg erwerben konnte.



Auf den ersten Blick bietet der am 14.1.1941 in Essen aufgegebene Luftpostbrief nach Lissabon keine Besonderheiten. Der Brief scheint allerdings mit 1 x 15 Rpf. und 2 x 25 Rpf Hindenburg, mithin gesamt 65 Rpf. überfrankiert. Das Auslandsporto für einen Brief nach Portugal betrug 25 Rpf., der Luftpostzuschlag 10 Rpf je 20 Gramm[1]. Nach meiner Ansicht hätten 35 Rpf. Porto für den Luftpostbrief nach Portugal gereicht.

Der Lp.-Brief durchlief die deutsche Zensur in der Zensurstelle München (Kennbuchstabe "d" auf dem rückseitig angebrachten Verschlußstreifen), die für die Zensur der Post nach Spanien und Portugal zuständig war[2], und traf ausweislich des auf der Rückseite angebrachten Ankunftsstempel am 29.1.1941 in Lissabon ein.

Die Besonderheit des Lp.-Briefes erschließt sich erst auf den zweiten Blick und besteht in dem auf der linken Seite angebrachten Verschlußstreifen mit der Aufschrift "OPENED BY EXAMINER 1746". Hierbei handelt es sich um einen Verschlußstreifen der britischen Zensur, der Lp.-Brief durchlief also auch noch die britische Zensur. Aber wie war das möglich, wenn der Brief nach Lissabon adressiert war ?

Des Rätsels Lösung liegt in der Postanschrift auf der Vorderseite des Briefes : "Lissabon Postfach 506" war eine sog. Deckadresse ( undercover address), über die Privatpersonen mit Wohnsitz in verschiedenen Kriegsstaaten (hier: Großbritannien und Deutschland) private Nachrichten austauschen konnten. Von Lissabon wurde der Brief per Schiff oder Luftpost nach Großbritannien befördert, wo der Brief in London die britische Zensur durchlief und anschließend dem in Großbritannien wohnhaften Empfänger, Herrn Dr. Adolf Rosenberg zugestellt. Die Organisation und Abwicklung dieses Postaustausches zwischen verfeindeten Staaten war von britischer Seite dem Reiseveranstalter Thomas Cook übertragen worden[3]. Ich werde mal im Thread Zensurpost etwas ausführlicher über dieses spannende und interessante Thema schreiben.

Der Brief war übrigens bei ebay für 1 Euro ausgerufen!

Literatur

[1] Paul-Jürgen Hueske, Die Luftpostzuschläge für EUROPA - Auswertung der Deutschen Luftpostlisten von 1933 bis 1945 , Soest 2011
[2] Karl-Heinz Riemer, Die Überwachung des Auslandsbriefverkehrs während des II. Weltkrieges durch deutsche Dienststellen - Handbuch und Katalog, Düsseldorf 1979
[3] Charles Entwistle, Undercover Addresses of World War II, 3. Aufl. Perth, Großbritannien 2006; Socrates Bosovitch, Undercover addresses during the Second World War, Athen, Griechenland 2008

Wolfgang

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Mondorff Am: 26.01.2015 13:45:19 Gelesen: 85529# 60 @  
Heute erhielt ich einen Zensurbeleg für meine incoming mail-Sammlung, bei dem ich Hilfe gebrauchen könnte.



Ansichtskarte mit portugiesischer Marke, die jedoch erst vom Empfangspostamt mit Tagesstempel WILTZ vom 14.7.1941 nachträglich entwertet wurde. Zu erkennen ist, rechts neben der Marke, noch ein anderer unlesbarer Stempel, welcher der portugiesische Entwertungsstempel sein könnte.

Schwarzer Zensurstempel A im Kreis mit dem kleinen Buchstaben b darunter.

Der könnte zur Prüfstelle Köln (für Italien, Spanien, Portugal, Schweiz) passen.

Der violette Nummernstempel 27 (Ø 10 mm) ist mir unbekannt. Es ist kein Luxemburger Stempel.

Mit Dank im Voraus für eure Hilfe
und freundlichen Grüßen
DiDi
 
Fips002 Am: 26.01.2015 21:53:58 Gelesen: 85490# 61 @  
Hallo DiDi,

die Karte wurde in der Auslandsbriefprüfstelle München geprüft. Die Dienststelle in München überwachte die Postverbindungen von und nach Irland, Italien, Portugal und Kolonien.

Der Handdurchlaufstempel hat die Kennzeichnung "A/d" und nicht "A/b". Neben diesen Stempel wurde der Kreisstempel, 10mm Durchmesser mit 1- oder 2-stelligen Zahlen abgeschlagen. Diese Stempel befinden sich meist in der rechten unteren Ecke. Diese Stempel beziehen sich auf die Postvorsordierung, die von einer Arbeitsgruppe Postbeamten, nicht von Prüfern, vorgenommen wurden.

Soweit meine Hinweise.

Gruß Dieter
 
Mondorff Am: 26.01.2015 22:01:13 Gelesen: 85487# 62 @  
@ Fips002 [#61]

Herzlichen Dank Dieter,

auch bei der Hilfe b und d zu unterscheiden.

Es ist ja tatsächlich d.

Mit freundlichen Grüßen
DiDi
 
hajo22 Am: 15.02.2015 18:00:53 Gelesen: 85682# 63 @  
17 Pfg.-Luftpost-Brief mit AH 12 und 5 Pfg. frankiert aus Gleiwitz vom 8.5.1942 nach Reval/Estland adressiert.

Von der Zensurstelle "a" = Königsberg beanstandet und zurückgewiesen. Aus dem im Couvert beigelegten Zettel geht die Beanstandung hervor: "Druckschriften darf nur der Verlag versenden" (ergänzender Kastenstempel).





VG, hajo22

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Dauerserie Hitler"]
 
hajo22 Am: 01.03.2015 17:07:17 Gelesen: 86072# 64 @  


Luftpostkarte (Ansichtskarte des Stadions) vom 5.9.1940 aus Sao Paulo nach Neu-Ulm (Bayern), frankiert mit 5.400 Reis (dabei 2 Wohlfahrtsmarken zugunsten der Jugend à 200+100 Reis). Gleiches Porto wie bei einem Luftpostbrief bis 5 gr.

Zensiert mit OKW-Stempel ohne Buchstaben (vermutlich in der Zensurstelle München zensiert), Nummernkästchen der Zensoren.

Leitvermerke durch violetten Kastenstempel: Via "Condor" - "LATI" sowie blauem Aufkleber "Möwe/Por via aerea/por avion/Via Condor-L.A.T.I."

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 04.03.2015 10:48:46 Gelesen: 85313# 65 @  
Nachdem der Absender das Couvert mit 6 Sondermarken (philatelistisch) vollgepflastert hatte, stellte er fest, daß 1 Pfg. zum korrekten Porto fehlte. Da blieb alternativ- und konkurrenzlos nur die 1 Pfg.-Marke Hindenburg zur Frankierung übrig (die 1 Pfg.-Marke AH erschien erst im August 1941).

Luftpostbrief aus Colditz vom 15.3.1941 nach Philadelphia/USA frankiert mit 65 Pfg. (Auslandsbrief bis 20 gr. = 25 Pfg.; Luftpostgebühr = 40 Pfg./5 gr).

Zensiert in der Zensurstelle Frankfurt/a.M. ("e")auf der Couvert-Rückseite.

VG, hajo22



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich: Dauerserie Hindenburg"]
 
hajo22 Am: 04.03.2015 13:01:32 Gelesen: 85723# 66 @  
Bis Dez. 1941 liefen nach Südamerika Luftpostbriefe aus Deutschland über LATI und Condor. Hier nur der lapidare, handschriftliche Hinweis: "Mit Luftpost nach Südamerika". Wenn man ausreichend Material, sprich Luftpostbriefe aus der Zeit zur Verfügung hat, läßt sich eine reizvolle Sammlung auch nach Empfänger-Staaten und nicht nur nach Gebührenstufen/Frankaturen aufbauen.

Luftpostbrief aus Wegeleben/Ostharz vom 5.4.1941 nach Lima/Peru. Frankiert mit Hindenburgmarken zu 15, 60 und 100 Pfg. = 1,75 RM (Auslandsbrief bis 20 gr. = 25 Pfg. + Luftpostgebühr 1,50 RM/5 gr.).

Rückseite: Zensurstempel und Verschlußstreifen Zensurstelle "d" = München. Der Münchner Zensurstempel ist auch ein Indiz dafür, daß der Brief nach Rom abgeleitet wurde, der Ausgangsbasis von LATI.

Ferner Ankunftsstempel Lima vom 30.4.1941 mit 2-sprachigem Werbeeinsatz (übersetzt: "Besucht Peru, das Land der Inkas").





VG, hajo22

[Beiträge [#64] bis [#66] redaktionell kopiert aus dem Thema "Air Mail / Luftpost - Aufkleber, Labels, Eindrucke, Vermerke"]
 
stampmix Am: 14.03.2015 09:31:52 Gelesen: 85107# 67 @  
Hallo zusammen,

am 31.1.1941 wurde ein Luftpostbrief von Wyk auf Föhr nach Petaluma (USA) gesandt. Das Porto berechnet sich für Auslandsbrief (25 Rpf.) mit Luftpost nach den USA (40 Rpf.) und Luftpost in den USA (10 Rpf.) zu 75 Rpf. und wurde mit 3 Hindenburgmarken 25 Rpf. (Mi.522) frankiert.

Aufgabestempel R1 "Wyk auf Föhr B".



mit bestem Gruss
stampmix

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich: Dauerserie Hindenburg"]
 
wajdz Am: 17.03.2015 23:29:02 Gelesen: 85038# 68 @  
Ein Geschäftsbrief von Sofia, Bulgarien nach Bad Liebenstein, Deutsches Reich, Stempeldatum 14.X.40, und passierte mehrere Zensurstellen der Wehrmacht. Frankiert mit der Eilmarke MiNr 365 (5L) und 375 (2L). Die Fa. Christian Luther produzierte u. a. Fahrradzubehörteile, die Geschäftsbeziehungen bestanden schon lange vor dem Krieg.



MfG Jürgen -wajdz-

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Motiv Fahrrad"]
 
hajo22 Am: 29.04.2015 19:54:21 Gelesen: 84652# 69 @  
Luftpostbrief aus Bielefeld v. 24.11.1941 nach New York. Frankiert mit 60 und 5 Pfg. Hindenburgserie. Portorichtig bei 5 gr. Gewicht: 25 Pfg. Auslandsporto, 40 Pfg. Luftpostgebühr/5 gr. USA.

Berliner Durchlaufzensur "Ab" und britische Zensur "Examiner 3244" (vermutlich auf den Bermudas). Kein Ankunftsstempel.



VG, hajo22
 
saintex Am: 01.05.2015 17:59:24 Gelesen: 84659# 70 @  
@ hajo22 [#69]

britische Zensur "Examiner 3244" (vermutlich auf den Bermudas)

Vollkommen richtig, Hajo. Die Tätigkeit des britischen Zensors Nr. 3244 in Hamilton/Bermuda ist im Zeitraum 18.6.1941 bis 15.7.1943 nachgewiesen [1]. Vermutlich wurde Dein Luftpost-Brief auf dem Clipper-Flug Nr. 466 mit dem Flugboot Yankee Clipper ab Lissabon am 1.12.1941 über Horta/Azoren an Hamilton /Bermuda am 2.12.1941 befördert. In Hamilton wurde der Weiterflug um zwei Tage verzögert, so dass das Flugboot erst am 4.12.1941 in New York eintraf [2]. Vermutlich reichte die Zeit der Verzögerung für die Zensur der Post in Hamilton/Bermude aus, um die zensierte Post dem Flugboot beim Weiterflug nach New York am 4.12.1941 wieder mitzugeben, so dass der Brief am 4.12.1941 in New York eintraf. Flug Nr. 466 war der letzte Flug westwärts ab Lissabon vor dem japanischen Angriff auf Pearl Harbour und dem Kriegseintritt der USA.

Die britischen Zensoren residierten übrigens ab 12.9.1940 in Hamilton/Bermuda im Princess Hotel[3].



Quellen

[1] Peter A. Flynn, Intercepted in Bermuda, Chicago/USA 2006, Seite 185
[2] Edward B. Proud, Intercontinental Airmails, Vol. 1: Transatlantic and Pacific, Heathfield/GB 2008, Seite 79; Hans E. Aitink/Egbert Hovenkamp, Bridging the Continents in Wartime - Important Airmail Routes 1939-1945, Enschede/NL 2005, Seite 175
[3] Peter A. Flynn a.a.O. [Fn.1] Seite 36-37

Wolfgang
 
hajo22 Am: 01.05.2015 21:12:17 Gelesen: 84617# 71 @  
@ saintex [#70]

Danke für die Erläuterungen, formidable. Die Zensur-Tommies haben nicht schlecht gelebt auf den Bermudas.

VG, hajo22

[Beiträge [#69] bis [#71] redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich: Dauerserie Hindenburg"]
 
stampmix Am: 24.05.2015 09:04:14 Gelesen: 84212# 72 @  
Hallo zusammen,

der Brief der Deutschen Bank in Berlin wurde 3 Tage nach Kriegsbeginn am 4.8.1914 nach New York gesandt. Er wurde durch die Auslandspostüberwachung des Postamtes Berlin O 17 geprüft und erhielt das Dienstsiegel (Riemer Abb.54), das vorderseitig abgeschlagen wurde. Nicht zuordnen kann ich das rückseitig abgeschlagene Siegel, da bei Riemer nur die Petschaften des Gardekorps aufgeführt sind. Es hat fast den Anschein, als ob der Prüfstempel auch als Petschaft verwendet wurde.





Wer weiss dazu Näheres?

mit bestem Gruß
stampmix
 
remstal Am: 30.05.2015 13:33:59 Gelesen: 84087# 73 @  
Zensurstempel oder was ?

Liebe Freunde,

evtl. kann mir jemand sagen, ob die 2 zusätzlichen Stempel auf diesem Streifband aus Schaffhausen nach Waldshut Stempel der deutschen Zensur sind. Als Datum entziffere ich den 28.3.1944 ?

Vielen Dank, remstal


 
hajo22 Am: 30.05.2015 14:02:30 Gelesen: 84078# 74 @  
"Ad" im Kreis ist der Durchlaufzensur-Stempel der Zensurstelle München.

BG, hajo22
 
remstal Am: 30.05.2015 14:16:35 Gelesen: 84071# 75 @  
@ hajo22 [#74]

Herzlichen Dank für prompte Beantwortung !

Gruß remstal
 
drmoeller_neuss Am: 01.09.2015 11:37:56 Gelesen: 83085# 76 @  
Aus der Uhrenstadt Schwenningen stammt dieser Briefumschlag. Offenbar war ein Sammler am Werk, der Maschinenstempel sammelte. Daher kann man nicht sicher sagen, ob der zweite Stempelabdruck am Rand Absicht oder Versehen war.

Kein Versehen ist der Zensurstempel der Wehrmachtsbehörde, denn das Deutsche Reich befand sich schon zwei Jahre im zweiten Weltkrieg. Um jeglichen Verdacht zu vermeiden, hat die Zensurbehörde einen Zettel in den Umschlag gesteckt: "Beim Öffnen des Briefes kein Inhalt vorgefunden"



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Motiv: Die Uhr - Kinder wie die Zeit vergeht"]
 
wajdz Am: 19.12.2015 23:28:37 Gelesen: 80982# 77 @  
Mit dem Unternehmen Weserübung am 9. April 1940 begann die Besetzung Norwegens durch die deutsche Wehrmacht. Dieser zensierte Brief nach Deutschland vom 10.8.40 wurde mit einem senkrechten Paar der MiNr 200 frankiert, die mit dem Motiv "Rentiere vor einer Gebirgskette" für den Fremdenverkehr nach Norwegen warb. So hatte sich das zum Ausgabezeitpunkt im Jahr 1938 sicher niemand gedacht.



MfG Jürgen -wajdz-

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Motiv: Hirsch und Rehwild"]
 
cilderich Am: 02.01.2016 16:30:37 Gelesen: 80685# 78 @  
Hallo,

etwas Interessantes aus Norwegen in die Schweiz mit deutscher Zensur. Ein schönes Beispiel wie sich Wertschätzung verschieben kann. Es geht um einen Satzbrief (hm ...) per Ersttag (naja), der dann auch noch als reiner Philabeleg zu erkennen ist (pfui!) Und das ist es was ihn so besonders macht ?

Insgesamt schöner Beleg ohne besondere Mängel, der alle korrekten Zensurmerkmale der Münchener Kontrolle (man beachte nur die Menge an Kontrolleure Stempeln) aufweist, aber dann: Er ging, da Philabeleg, leer auf die Post, was in München auffiel. Das war nicht korrekt! Also wurden 2 (!) Einlegezettel zugefügt, damit der Brief nicht mehr so leer sei - nein - um die entsprechende Kontrolle zu belegen. Zusätzlich wurde jeder der Einlegezettel mit dem entsprechenden Kontrolleurstempel versehen. Bei den Zetteln handelt es sich um DZ4.2 und DZ8.1 nach Horst Landsmann, beide eh selten und dann auch noch mit Zusatzstempeln und Handzeichen.

Hier gilt, fast noch mehr als bei Zeppelinpost, ohne Sammler keine Belege. Hier auch wieder die Bitte: wer hat Ähnliches, wer kann es, zumndest als Kopie, anbieten?

Herzliche Grüße und fnJ cilderich




 
cilderich Am: 02.01.2016 16:32:16 Gelesen: 80684# 79 @  
Warum wieder alle Abbildungen schief und krumm sind, weiss ich nicht, aber der Sinn sollte sich ergeben. Ich arbeite immer noch mit Windows, das könnte es sein.
 
WOSO Am: 11.01.2016 04:16:19 Gelesen: 80478# 80 @  
@ stampmix [#72]

Hallo,

das Postsiegel wurde auch nur im August 1914 als Petschaft benutzt. Diese Verfahrensweise fand nur auf Auslandspost in das neutrale Ausland statt. Die Überprüfung fand im Postamt statt. Derartige Belege sind nicht häufig. Das Postsiegel wurde in den Kriegsjahren weiter benutzt bei der Aufgabe als Wertbrief. Dann allerdings rückseitig. Anbei zeige ich mal einen solchen Beleg.

Der Riemer kann nicht alles wissen. Dieses Buch wurde vor 1987 geschrieben. Damals korrespondierte man noch mit Brief oder Fax auf Thermopapier. Die Stempel wurden z.T. mit Tusche gezeichnet oder nachbearbeitet.




 
stampmix Am: 29.05.2016 20:22:53 Gelesen: 76796# 81 @  
@ WOSO [#80]

Danke für deine Hinweise, die ich erst heute gelesen habe.

Hallo zusammen,

in Amsterdam aus einer Kiste befreit wurde folgender Wertbrief, der portogerecht frankiert mit 50 Pfennig Germaniamarke (DR-91-I) für einen Auslandsbrief der 2.Gewichtsstufe (20 Pf.) und Wertbriefgebühr nach Holland bis 240 Mark (30 Pf.) ist.



Wertbrief über 213 Mark, der am 13.12.1916 von Krefeld nach Amsterdam gesandt wurde und dort am 18.12.1916 ankam.



Perfin und Absendersiegel



Aufgabestempel Crefeld und Negativstempel des Postsiegels als Überwachungsstempel



Überwachungsstempel und -siegel Auslandstelle Emmerich



Zensurbanderole und gleichlautender -stempel Auslandstelle Emmerich



Ankunftstempel Amsterdam

K-H Riemer hätte seine Freude an diesem Beleg, zeigt er doch seltene und in seinem Handbuch nicht dokumentierte Überwachungsstempel, -siegel und -banderolen.

mit bestem Gruß
stampmix
 
Stefan Am: 04.11.2016 12:08:23 Gelesen: 72802# 82 @  
Nachfolgend eine C6-Sendung vom 05.02.1941 nach den USA, welche von deutscher Seite zensiert wurde. Die Sendung selbst ging an einen Empfänger mit dem Namen "Gustav Forstenzer", ansässig am Broadway in New York.



Sendung vom 05.02.1941 aus Hamburg, Porto zu 0,25 RM, Handstempelabschlag aus Hamburg aptiert (?), da fehlende Uhrzeitangabe



Über Google bzw. Wikipedia lässt sich eine Person gleichen Namens finden. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich hierbei um den Empfänger dieses Briefes handelt. Der in den beiden Links aufgeführte Gustav Forstenzer ist Ende 1938 aus Braunschweig aufgrund seines jüdischen Glaubens sowie staatlicher Repressalien geflohen und 1970 in New York verstorben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav-Elias_Forstenzer und http://www.stolpersteine-fuer-braunschweig.de/namen/forstenzer/

Gruß
Pete
 
stampmix Am: 03.12.2016 07:05:46 Gelesen: 71969# 83 @  
Hallo zusammen,

dieser Briefumschlag hatte garantiert einen Inhalt - der sogar mehrfach gelesen wurde. Aufgeliefert in München am 24.7.1942 als Eilbrief nach Glarus (CH) wurde er erstmal der Zensurstelle München übergeben. Nach nur drei Tagen ist er dann in Glarus zugestellt worden.

Das Porto für einen Auslandsbrief (25 Rpf.) wurde mit der Zuschlagsmarke "Das Blaue Band" (Mi.814), der Eilpostzuschlag (50 Rpf.) mit der Marke "Das Braune Band" (Mi.815) sowie 8 Rpf. Ergänzungswert dargestellt. Eine ungewöhnliche Frankatur, die beide Pferde-Rennsport-Sondermarken aus 1942 kombiniert. Insgesamt musste für die Frankatur 233 Rpf. bezahlt werden.



mit bestem Gruß
stampmix

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich: Zuschlagsmarken mit Tagesstempel auf Bedarfspost"]
 
cilderich Am: 02.01.2017 16:26:49 Gelesen: 71045# 84 @  
Und dann ein Stück, das nebenbei wieder geschichtliche Einblicke ermöglicht. Eine Postkarte im ermäßigten Tarif von 10 RPF in die Slowakei. Mittlerweile war die Tschechei besetzt und dem Deutschen Reich assimiliert worden. Die Slowakei existierte als "Marionetten"-Staat fort. Für die Zensur war Wien zuständig. Die dortige Auslandsbriefprüfstelle wurde 10-11/39 eingerichtet und ab 12/39 wurden Verschlußstreifen auch als Kennzeichnung der Zensur eingesetzt, Prüfstempel wurden erst ab 1940 verwendet, wie auch handschriftliche oder gestempelte Prüfervermerke. Diese Karte lief 12/39, es gab noch keine Prüfstempel oder andere vorgenannte Prüfervermerke und ein Verschlußstreifen auf einer Karte macht eher keinen Sinn. Somit wäre also einer der genannten Vermerke auf dieser Karte ein Hinweis auf Verfälschung und eben nicht das Fehlen der Selbigen. Diese Sachverhalte finde ich dann quasi mindestens so spannend wie die Einzelfrankatur als solche.


 
Latzi Am: 14.01.2017 15:59:51 Gelesen: 70821# 85 @  
Hallo,

ich kann einen Stempel auf der Rückseite eines Zensurbriefes nicht richtig einordnen. Ist das kleine Quadrat ein Stempel eines Zensors oder profan das Zeichen eines Sammlers?

Zensurbrief von Ingersheim (vermutlich 1916) mit Zensur in Colmar



Danke für die Hilfe
Lars
 
Stefan Am: 14.01.2017 19:23:18 Gelesen: 70794# 86 @  
@ Latzi [#85]

Ist das kleine Quadrat ein Stempel eines Zensors oder profan das Zeichen eines Sammlers?

Ich tippe auf ein Zensurzeichen, da mir ein vergleichbarer (Teil-)Abschlag auf einem Beleg vom 16.11.1918 aus St. Ludwig im Elsass vorliegt (siehe [1]).

Gruß
Pete

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=126919#M18 (Beitrag 18)
 
Latzi Am: 14.01.2017 22:10:27 Gelesen: 70769# 87 @  
@ Pete [#86]

Möglicherweise spricht Dein Beleg eher gegen die Zensurvariante, falls nicht der Zensor die Zensurstelle gewechselt hat, denn die gleich Nummer an beiden Orten leuchtet nicht ein.
 
Jürgen Witkowski Am: 14.01.2017 22:55:39 Gelesen: 70765# 88 @  
@ Latzi [#87]

Im Riemer [1] sind keine Zensorenstempel für Colmar aufgeführt. Ich denke daher, dass es sich, wie Du schon vermutest, um Händler- oder Besitzerkennzeichen handelt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

[1] Karl-Heinz Riemer, Die Postüberwachung im Deutschen Reich durch Postüberwachungsstellen 1914-1918
 
cilderich Am: 15.01.2017 17:00:43 Gelesen: 70728# 89 @  
@ cilderich [#84]

Kürzlich las ich die Nachträge zum Zensurpostkatalog des 2. WK von Herrn Landsmann etwas aufmerksamer, und dort kann er zeigen, dass die Wiener Prüfstelle am 01.12.39 ihren Dienst aufnahm.

[Beiträge [#84] und [#89] redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Sondermarken in Auslandsverwendung 1933-1945]
 
WOSO Am: 16.01.2017 17:56:48 Gelesen: 70700# 90 @  
@ Latzi [#85]

Hallo,

ich besitze ca. 50 Belege, die mit dem kleinen Rechteckstempel versehen sind. Bei meinen Belegen handelt es sich um Zensurbelege aus dem Postverkehr aus den Niederlanden. Bei diesem Rechteckstempel handelt es sich um die Kennzeichnung eines Sammlers.


 
Latzi Am: 17.01.2017 19:57:33 Gelesen: 70651# 91 @  
@ WOSO [#90]

Vielen Dank für diesen Hinweis. Mich erinnerte der Stempel sowieso an die Kennzeichnungen in alten Rundsendeheften.

Grüße
Lars
 
cilderich Am: 24.05.2017 13:35:01 Gelesen: 67718# 92 @  
Hallo,

da hätte ich ein Stück, das bei mir unter seltenere Aufgabeländer/Destinationen mit deutscher Zensur einsortiert ist. Der Brief wurde am 26.4.1940 abgesandt und durchlief dann die Kölner Zensur. Solche Belege sind nicht häufig, obwohl die japanische Besetzung erst ab 12/1941 erfolgte.

Herzliche Grüße cilderich



[Redaktionell kopiert aus dem Tehma "Niederländisch Indien: Echt gelaufene Belege"]
 
cilderich Am: 04.11.2017 14:06:29 Gelesen: 62792# 93 @  
Hallo,

ich möchte auch mal wieder einen Beleg der deutschen Zensur, aus den frühesten Anfängen aus Danzig zeigen. Der 2. Weltkrieg begann ja am 01.09.1939 mit dem Beschuss des polnischen Munitionslagers auf der Westerplatte bei Danzig, so gegen 4:45 Uhr. Die Einnahme dieses Lagers bedurfte übrigens ca 1 Woche trotz See- und Luftunterstützung durch die deutschen Truppen.

Nichts desto trotz war man sich seiner Sache völlig sicher und hatte den auf der Karte angebrachten Sonderstempel "Der Führer hat uns befreit" schon mal mit dem Datum vom 1.9.39 mitgebracht. Dieser Stempel wurde häufig abgeschlagen, auch blanko. Solche Blankoabschläge konnten aber trotzdem auch etwas später noch postalisch verwandt werden, solange das verklebte Porto korrekt war und ein 2. Stempel das korrekte Datum angab. Hier also der 5.9.39 von Danzig 1. Dort war auch eine Auslandspostprüfstelle verortet, wie ein zusätzlicher L1 Kastenstempel informiert. Und so sind wir also bei den Besonderheiten des Beleges.

Die Auslandsprüfstelle Königsberg/Danzig nahm wohl am 4.9.39 ihren Dienst auf, solche Belege sind sehr selten. Da die Prüfstelle bereits vor dem Krieg geplant war lagen aber auch schon alle Stempel und auch Zettel vor. Der Beleg, den ich hier zeige weiß eigentlich alles aufzuweisen, was zur Verfügung stand.

1. Der benannte L1 Prüfstelle Danzig 1 (Alle Bezeichnungen nach Landsmann "Die Zensur von Zivilpost in Deutschland im 2. Weltkrieg" : SVP1.1)
2. Der eigentliche Prüfstempel von Königsberg (AP1.1)
3.Zusatzstempel "Von der Wehrmacht zugelassen" ( APZ1.1) und
4. Den so bisher nicht belegten "Verschluss" AV1.1 in beschnittener Variante (anders als AV1.2 !!!)

Diese Karte stellt also somit sehr imposant den Beginn des 2. WK und auch der Auslandspostüberwachung dar. Solche Stücke sind höchst selten


 
cilderich Am: 11.11.2017 16:00:03 Gelesen: 62559# 94 @  
Hallo,

ich habe da so eine Idee und zwar möchte ich mit Belegen das "Schicksal" von Briefmarkensammlern mit Ausländern in der Zeit des 2. WK illustrieren. Da gibt es einige Aspekte, und ich bin mir auch noch nicht ganz schlüssig wie ich es umsetzen werde, aber warum nicht mal anfangen. Ich werde hier jedenfalls nach und nach Belege einstellen, die das Thema Philatelie und Zensur des 2. WK etwas beleuchten sollen, denn trotz oder auch wegen der Zensur gab es rege Kontakte.

Ich fange mal mit etwas sehr Plakativen an: Ein Brief zum Tag der Briefmarke mit entsprechenden Stempeln und teils Marken, aber der Absender hatte sich nicht an die Vorgaben gehalten, denn es galt: auch für Philatelisten: Absenderangabe, keine Privatdrucksachen, keine indizierten Sprachen, keine Ansichtspostkarten und vor allem KEIN Briefmarkentausch, entweder per Beilage oder auch als Frankatur, es sei denn solches wurde angemeldet (hierzu im Verlauf ein paar Belege, die das Vorgehen zeigen und generell nicht häufig sind).

Aber nun unser Philatelist wollte einem anderen Sammler eine Freude machen, und der hätte sicher auch gewußt wer das tut: aber: "Keine Absenderangabe"


 
cilderich Am: 11.11.2017 16:09:23 Gelesen: 62556# 95 @  
Der Frankaturtausch wurde nachhaltig geahndet, oder auch nicht. Es gab eine gewisse Willkür. Hier ein Brief aus dem "Protektorat" der beanstandet wurde und sogar mit einem "Einlagezettel" versehen wurde. Diese sind generell nicht häufig und erzielen oftmals Preise, die weit jenseits dessen liegen, was der dazugehörige Brief generierte. Der Zettel als solches ist also beachtlich und natürlich seine Aussage. Hier hatte jemand diverse Marken in die Slowakei, portogerecht, verklebt, aber das galt als Frankaturtausch und war verboten.





Der Brief selber ist auch noch dabei und zeigt eben auch diverse Zensurmerkmale. Das macht das Stück nochmals interessanter.

Beste Grüße cilderich
 
cilderich Am: 11.11.2017 16:11:12 Gelesen: 62553# 96 @  
@ stampmix [#83]

Tolles Stück. Wäre auch etwas für meine Sammlung.

Gruß cilderich
 
cilderich Am: 11.11.2017 19:00:05 Gelesen: 62527# 97 @  
Hallo,

etwas Interessantes aus Norwegen in die Schweiz mit deutscher Zensur. Ein schönes Beispiel wie sich Wertschätzung verschieben kann. Es geht um einen Satzbrief (hm ...) per Ersttag (naja), der dann auch noch als reiner Philabeleg zu erkennen ist (pfui!) Und das ist es was ihn so besonders macht ?

Insgesamt schöner Beleg ohne besondere Mängel, der alle korrekten Zensurmerkmale der Münchener Kontrolle (man beachte nur die Menge an Kontrolleure Stempeln) aufweist, aber dann: Er ging, da Philabeleg, leer auf die Post, was in München auffiel. Das war nicht korrekt! Also wurden 2 (!) Einlegezettel zugefügt, damit der Brief nicht mehr so leer sei - nein - um die entsprechende Kontrolle zu belegen. Zusätzlich wurde jeder der Einlegezettel mit dem entsprechenden Kontrolleurstempel versehen. Bei den Zetteln handelt es sich um DZ4.2 und DZ8.1 nach Horst Landsmann, beide eh selten und dann auch noch mit Zusatzstempeln und Handzeichen.

Herzliche Grüße cilderich





(Das Ganze ist eine Kopie eines vorherigen Beitrages, paßt aber auch hier)
 
cilderich Am: 12.11.2017 13:49:27 Gelesen: 62476# 98 @  
Aus den bisherigen Stücken (und noch einigen folgenden) ist zu ersehen, dass diverse Bestimmungen speziell im Auslandsverkehr und auch für Philatelisten zu beachten waren. Es durften vor allem auch keine Briefe über den Briefkasten eingeliefert werden, sondern diese waren unter Vorlage einer Kontrollkarte am Schalter vorzuweisen, was dann auch per Stempel zu bescheinigen war. Hier solch eine Karte mal zur Ansicht. Sie wurden nicht so häufig aufbewahrt. Es gab ähnliche Karten auch für das Generalgouvernement und Böhmen und Mähren.



Herzliche Grüße cilderich
 
cilderich Am: 12.11.2017 13:52:20 Gelesen: 62473# 99 @  
Na ja und dann galt noch: Keine Order ohne Ausnahme. In sehr seltenen Fällen, wenn der Absender regelmäßig einlieferte, speziell bekannt war o.ä. ging es auch mal ohne Karte, das war dann aber intern und auf dem Umschlag zu vermerken, und sah dann so aus (Stempel unter dem Luftpostaufkleber):


 
volkimal Am: 12.11.2017 14:22:50 Gelesen: 62463# 100 @  
@ cilderich [#98]

Hallo cilderich,

eine kleine Ergänzung. Die Einführung der Kontrollkarte für den Auslandsbriefverkehr wurde im Amtsblatt Nr. 9 vom 21.01.1944 bekanntgegeben. Hier ist es:



Zusätzlich noch die Kontrollkarte von Onkel Hans, dem Bruder von Großvater. Ihre Schwester Dora Matzat lebte während des Zweiten Weltkrieges in China. Die Post mit ihr wurde über einen Bekannten in der neutralen Schweiz abgewickelt.



Der zweite Stempel auf der Kontrollkarte ist vom 19.5.1944. An diesem Tag hat Onkel Hans diesen Brief an seine Schwester in Tsingtau abgeschickt. Er hatte den Brief zwar schon am 4.5.1944 geschrieben, der Brief ist dann aber bis zum 19.5.1944 liegengeblieben (Vermerk auf der Rückseite). Onkel Hans hat die normale Adresse in Tsingtau angegeben, obwohl der Brief zunächst nach Davos in die Schweiz ging. Der Brief ist aber nicht nach China gelangt, sondern an Onkel Hans zurückgegangen. Wäre er nach China gelangt, wäre er nicht in meiner Sammlung.



Quer über den Brief geht die chemische Zensur, mit der man nach Geheimtinte gesucht hat. Der Umschlag des Briefes ist leider nicht erhalten geblieben.

Viele Grüße
Volkmar
 
cilderich Am: 13.11.2017 08:21:04 Gelesen: 62404# 101 @  
@ volkimal [#100]

Hallo,

ganz herzlichen Dank für die Zusatzinformationen.

Grüße cilderich
 
cilderich Am: 19.11.2017 16:40:56 Gelesen: 62269# 102 @  
Hallo,

etwas Zeit gefunden, um weitere Belege zum Thema Zensur und Philatelie zu zeigen.

Natürlich gab es auch internationale Kontakte zwischen Philatelisten und Händlern. Das war der Zensur durchaus suspekt, was z.B. auch die chemischen Zensurstreifen zeigen, aber es gab diese Kontakte, was ja auch die Texte nahelegen. Nebenbei: Der 1. Beleg aus dem Deutsche Reich hätte einen 2. Tagesstempel zur Dokumentation der Auflieferung am Schalter aufweisen müssen, tat er nicht, stattdessen ein Stempel "Am Schalter eingeliefert". Zu dieser Zeit eigentlich nicht korrekt.

Herzliche Grüße cilderich





[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich: Zensurpost"]
 
cilderich Am: 30.11.2017 12:39:28 Gelesen: 61847# 103 @  
Hallo,

wieder etwas für Zensur und Philatelie.

Ich hatte den Beleg schon mal anderswo gezeigt, aber auch hier paßt er. Es lag 1 Marke bei! Und es gab einen Mordszensuraufwand.

Ich möchte hier einen vermeintlichen "Knochen" zeigen, der allerdings dann doch spannend ist. Ein normaler Brief aus Deutschland nach den USA vom 07.11.1941. Soweit so gut. Die Erhaltung des Umschlages und der Marke sind "unterirdisch". Trotzdem ist der Beleg hoch sammelnswert. Der Postverkehr nach den USA wurde Ende 1941 quasi generell eingestellt. Dieser Brief lief etwa 1 Monat vorher ab. Allerdings zeigt der "Einlegezettel", dass er in der Zensur in Berlin "hängen blieb". Es lag eine Briefmarke bei, was sowohl der Text der Karte, als auch der Text des Zettels erläutern. Der Zettel ist übrigens auch eine so bisher nicht belegte (Landsmann) Variante des hektografierten Zettels bzgl. des Briefmarkenversands, der mittels Maschine (was für ein Aufwand) abgewandelt wurde.

Im Text der Karte wird übrigens die Hoffnung geäußert, es möge bald "auf der ganzen Welt" Frieden herrschen. Aber es ging im Grunde erst richtig los.
Insgesamt kann man davon ausgehen, dass der Brief, in die USA abgeleitet, dort erst nach der offiziellen Einstellung des Postverkehrs ankam. Er wurde jedenfalls auch in den USA zensiert; und dann; auch dort aufgehalten. Aufgehalten bis zum Kriegsende! Dies belegt zum einen der Zensurstempel der US-Zensoren auf der Vorderseite, wie auch der Abgangsstempel aus New York von 1945.

Auch besonders beachtenswert ist das Vorhandenseins aller Bestandteile: Umschlag, Einlegezettel und Brief. Und der Brief belegt fast 2/3 der gesamten Zeit des Krieges 1941 bis 1945. Es bleibt also festzuhalten, dass auch ein (eventuell wegen seines "Irrweges") stark ramponiertes Stück, höchst aussagekräftig und somit sammelnswert sein kann.

Beste Grüße cilderich


 
cilderich Am: 30.11.2017 12:46:13 Gelesen: 61845# 104 @  
Nochmals Hallo,

hier noch ein Beispiel wie vorgegangen wurde, wenn sich jemand erdreistete Marken beizulegen ohne Ausfuhrgenehmigung. Ein Schreiber aus Wien wollte einem vermutlich Sammler in Dänemark eine Freude mit Briefmarken, im Brief machen. Nun aber bei der Zensur in Hamburg wurde dieses Vorgehen abgeblockt. Immerhin wurde der Absender informiert, mittels Dienstbrief. Hier ist übrigens der Absenderstempel der ABP Hamburg so bisher noch nicht belegt.


 
cilderich Am: 30.11.2017 13:02:43 Gelesen: 61843# 105 @  
Hier ein weiterer Brief zu dem Thema.

Natürlich sammeln echte Philatelisten nicht nur Marken, sondern auch Belege und ähnliches, zum Beispiel Zensurpost.

Dies taten Sammler auch bereits während der Existenz der Zensur. Nur wie beschaffen?

Nun hier dachte sich ein Sammler er fragt bei einem weiteren Sammler mal um solche Belege an. Interessant: der Absender sitzt in Frankreich, der Empfänger in Norwegen. Der Brief mußte also durch die Zensur. Klassischer Weise wäre Hamburg zuständig, aber auch Paris, Frankfurt oder Berlin wären noch vorstellbar gewesen. ABER?!?! Dieser Brief lief in die Zensur in Lyon und wurde dort bearbeitet. Das der Brief mit der o.g. Anfrage hängenbleiben würde war eigentlich absehbar, aber auf diese Art und Weise entstand der bisher einzige Einlagezettel der ABP. Das Ganze ist somit postgeschichtlich sehr interessant und für die Zensurpost auch etwas ganz Besonderes.






 
cilderich Am: 30.11.2017 13:10:35 Gelesen: 61840# 106 @  
Hallo,

zur Philatelie gehört auch die entsprechende Literatur und die entsprechenden Zeitschriften. Auch soetwas wurde von Land zu Land versandt. Somit durchlief es die Zensur. Da es sich um Druckstücke handelte hatte die GESTAPO ein besonderes Augenmerk darauf. Durch sie wurden eigene Zensurstempel abgeschlagen, die nicht so häufig sind. Ein solcher auf einem Streifband aus der Slowakei (ABP Wien) ins Protektorat. Der "R" Stempel stellt eine Leitwegzensur für Böhmen und Mähren dar und ist nur selten so klar angebracht wie auf diesem Stück.

Liebe Grüße cilderich


 
cilderich Am: 30.11.2017 17:08:06 Gelesen: 61965# 107 @  
Hallo nochmals,

Briefmarkenprüfer gab es nicht viel später nachdem die Philatelie hoffähig wurde, und einer der sehr bekannten war Dr. Dub. Dieser hatte Kontakte in der ganzen Welt. Somit zeige ich hier ohne viele Kommentare auch primär die Rückseite einer Postkarte, die die Niederlande kurz nach der 1. Postsperre im Zusammenhang mit dem 2. WK erreichte. Der philatelistische, wie aber auch zensuristisch-politische Kontext wird hervorragend klar. Nebenbei sieht man, dass es sich um eine sehr attraktive EF handelt und eine frühe Kölner Zensur.

Beste Grüße cilderich


 
cilderich Am: 30.11.2017 19:17:28 Gelesen: 61775# 108 @  
Hallo,

hier mal eine Variante von: Alles geht. Es handelt sich eindeutig um eine Frankaturversendung, die Gebühren sind korrekt wiedergegeben, aber es erfolgte keine Überprüfung, ob z. B. die Eilversendung gerechtfertigt war. So etwas wurde durchaus überprüft. Man konnte als Wirtschaftseinsender eine solche Überprüfung übergehen, indem man eine Einlieferung an einem Schnellprüfschalter einer Auslandsprüfstelle vornahm. In Wien hätte diese Option bestanden, allerdings erfolgte die Prüfung, wie vorgesehen, in Berlin. Keine Beanstandung, schon seltsam, wenn man sich sonstige Vorgehensweisen anschaut. Wie auch immer, die Briefe liefen durch, und sie dürften den Sachverhalt "Philatelie und Zensur" zusätzlich illustrieren.




 
hajo22 Am: 30.11.2017 19:43:54 Gelesen: 61768# 109 @  
@ cilderich [#106]



Ich kenne die Gestapo-Zensurstempel nur auf Zeitungsschleifen aus der Slowakei nach Böhmen und Mähren, was aber nichts zu bedeuten hat, es gibt sicherlich noch andere Belegarten.

Hier aus Bratislava vom 28.3.1941 nach Prag.

Ich stimme zu, daß diese Zensuren nicht häufig anzutreffen sind. Es ist davon auszugehen, daß die Schleifen zumeist achtlos weggeworfen wurden.

hajo22
 
cilderich Am: 10.12.2017 18:59:50 Gelesen: 61361# 110 @  
@ hajo22 [#109]

Hallo,

in der letzten Zeit hab ich etwas viel um die Ohren, daher komme ich auch erst jetzt kurz dazu zu antworten.

Die Wiener "Gestapo" Zensuren sind insgesamt die Häufigsten, es gab sie aber auch aus den anderen Prüfstellen. Ein wenig zu dem Thema und auch zu Zeitschriftenzensur, denn auf solchen Streifbändern tauchen diese Stempel auf, hab ich schon mal im Thema "Zensurpost" angemerkt. Bei Interesse sind es dort die Punkte # 402, #403 und #405.

Demnächst hoffe ich auch hier mal wieder etwas Schönes zeigen zu können.

Herzliche Grüße cilderich
 
hajo22 Am: 10.12.2017 20:16:24 Gelesen: 61346# 111 @  
@ cilderich [#110]

Ich muß ansagen, daß ich mich mit diesen Zensurstempeln nicht befaßt habe. Ich kenne sie nur von Zeitungs-Streifbändern. Mein einziges Stück habe ich in [#109] gezeigt.

hajo22
 
Manne Am: 11.12.2017 09:36:15 Gelesen: 61313# 112 @  
Hallo,

ein Geschäftsbrief aus Schwenningen von der Fa. Karl Schär nach Kopenhagen vom 04.10.1938.

Gruß
Manne


 
hajo22 Am: 11.12.2017 09:40:28 Gelesen: 61310# 113 @  
@ Manne [#112]

1938 gab es diese Zensur noch nicht.

hajo22
 
Manne Am: 11.12.2017 09:50:33 Gelesen: 61306# 114 @  
@ hajo22 [#113]

Danke!

Warum dann geöffnet?

Gruß
Manne
 
hajo22 Am: 11.12.2017 09:59:05 Gelesen: 61303# 115 @  
@ Manne [#114]

Du irrst offensichtlich beim Stempeljahr. Ich kann das Jahr auf der Marke anhand des Scans nicht lesen.

hajo22
 
Manne Am: 11.12.2017 10:48:56 Gelesen: 61295# 116 @  
@ hajo22 [#115]

Hier der Stempel, Datum ist vom 27.10.1941.

Ja, hatte ein falsches Datum eingegeben. Danke für den Hinweis.

Gruß
Manne


 
hajo22 Am: 11.12.2017 11:54:35 Gelesen: 61280# 117 @  
@ Manne [#116]

Gerne.



Mit 1 Lira frankierter Feldpostbrief an einen Italiener in der Deutschen Wehrmacht, gestempelt Lesmo/Italien vom 7.2.1945.

Der Brief ist insoweit interessant als er überhaupt nicht zensiert wurde. Bei der ersten Kontrolle der Zensurstelle in Wien fiel auf, daß es die angegebene Feldpostnummer nicht geben konnte (Nummer hätte 5stellig sein müssen).

Daher Stempel: "Zurück/Falsche Feldpostnummer" und Kastenstempel "Retour/-3.Apr.1945".

Auf der Briefrückseite 2sprachiger Kastenstempel "Ungenügende Adresse/Insuffisance d'adresse".

Man hatte keine Zeit mehr für unnötige Zensuren, das Tausendjährige Reich ging unaufhaltsam seinem Ende zu.

hajo22
 
hajo22 Am: 11.12.2017 15:08:29 Gelesen: 61254# 118 @  




Brief aus Vicenza vom 1.2.1945 an das Rote Kreuz in Genf. Der Brief gelangte nach München und wurde dort von der SS zensiert ("Zensurstelle" d) und nach Italien zurückgeschickt (Ankunft 2.2.45). Nach dem Attentat auf Hitler am 20.7.1944 hatte die SS die Zensurstellen übernommen.

Dankenswerterweise ist der Zensurzettel mit der Begründung neben dem kompletten Brief erhalten geblieben. Der Zettel wurde zudem handschriftlich verbessert mit der neuen Adresse der Wehrmachtsauskunftsstelle (WASt) in Saalfeld. Die WASt war im August 1943 infolge des Bombenkrieges von Berlin nach Thüringen verlegt worden (Saalfeld und Meiningen).

hajo22
 
Manne Am: 11.12.2017 15:33:39 Gelesen: 61241# 119 @  
Hallo zusammen,

aus Brenzone in Italien ein Einschreib-Brief vom 11.05.1944, gelaufen nach Schwenningen an die Fa. Schmid-Schlenker.

Gruß
Manne


 
hajo22 Am: 11.12.2017 15:39:45 Gelesen: 61238# 120 @  
@ hajo22 [#118]

"...und nach Italien zurückgeschickt (Ankunft 2.2.45)."

Irrtum meinerseits (nicht aufgepaßt): Der 2.2.45 dokumentiert den Tag der italienischen Absende-Zensur und ist kein Rück-Ankunftsvermerk.

Sorry.

hajo22
 
hajo22 Am: 11.12.2017 15:41:19 Gelesen: 61237# 121 @  
@ Manne [#119]

Über Zensurstelle "g" = Auslandszensurprüfstelle Wien.

hajo22
 
Manne Am: 11.12.2017 15:44:51 Gelesen: 61234# 122 @  
@ hajo22 [#121]

Danke für diese Info!

Gruß
Manne
 
Manne Am: 11.12.2017 16:06:40 Gelesen: 61231# 123 @  
Hallo,

aus Istanbul ein Brief vom 14.09.1942 gelaufen nach Schwenningen an die Fa. Schmid-Schlenker.

Gruß
Manne


 
hajo22 Am: 11.12.2017 19:41:27 Gelesen: 61204# 124 @  




Brief vom 1.5.1945 aus Oslo nach Lund/Schweden. Geprüft durch die Zensurstelle (= SS-Zensur) "o" (Oslo).

hajo22
 
cilderich Am: 14.12.2017 20:30:20 Gelesen: 61101# 125 @  
Hallo,

heute mal wieder ein Beleg von mir. Ob er direkt etwas mit Philatelie zu tun hat, kann man nicht sagen, außerdem ist er gänzlich unscheinbar. Auch eine Zensur weist er nicht auf. Es ist eine Postsache innerhalb Wiens.

ABER: Für einen Zensurpostinteressierten stellt diese Karte etwas höchst Beachtenswertes dar.

Es ist die Antwort auf eine Nachforschung eines Auslandsbriefes nach Ungarn. Wenn es Beanstandungen gab, gab es 2 Möglichkeiten. Der Brief wurde beanstandet und mit entsprechenden Stempeln und/oder Einlegezetteln retourniert, oder eben schlicht konfisziert.

Um die 2. Variante muß es sich hier gehandelt haben, denn der Text bescheinigt die Einbehaltung durch die Auslandsbriefprüfstelle.

Diese Karte ist die mir einzige Bezeugung diese Vorgehens, und sollte es doch weitere geben sind sie jeder für sich ein bedeutendes Stück für die Dokumentation der Auslandszensuren.

Beste Grüße cilderich

,

Der Text lautet: "Ihr von Ihnen am 8.11.41 beim Postamt Wien 113 eingelieferter Einschreibebrief Nr 13 an Julian Hanus Eger Ungarn wurde in der Auslandbrief-Prüfstelle Wien beschlagnahmt und aus dem Verkehr gezogen."
 
hajo22 Am: 14.12.2017 22:20:02 Gelesen: 61086# 126 @  
@ cilderich [#125]

Da es sich um einen beschlagnahmten Einschreibbrief (Versicherungsschutz) handelte, so denke ich, wurde die Absenderin in Kenntnis gesetzt. Aufgrund eines Nachforschungsauftrages kann ich mir nicht vorstellen. Die Post hatte keinerlei Einfluß auf die Maßnahmen der Zensurstellen.

Bei einem einfachen Brief wäre sicherlich überhaupt keine Mitteilung erfolgt.

Wer weiß, welche Konsequenzen die Beschlagnahme für die Absenderin noch nach sich gezogen hat.

Interessanter Beleg.

hajo22
 
cilderich Am: 14.12.2017 22:47:38 Gelesen: 61078# 127 @  
@ hajo22 [#126]

Hallo,

noch ein paar Erläuterungen zur genaueren Information.

Zu Zeiten des 2. Weltkrieges gab es keinen Versicherungsschutz bei beschlagnahmten Briefen, diese waren eben weg. Eine Benachrichtigung erfolgte nur, wie genannt, wenn der Brief zurückgesandt wurde nicht wenn er beschlagnahmt wurde. Das Besondere besteht darin, dass überhaupt mitgeteilt wurde, dass der Brief beschlagnahmt wurde, obwohl der Absender darüber nicht von der ABP informiert wurde, denn wenn eine Benachrichtigung erfolgte, dann von dieser und nicht von einem normalen Amt. Dieses antwortete nur, wenn eine Nachforschung gestellt wurde, denn diese wurde damals an einem normalen Postamt aufgegeben.

Da für Absender beschlagnahmter Post Risiken bestanden, erfolgte, falls solche drohten eben auch keine Benachrichtigungen, schon gar nicht über normale Postämter, dieses bedurfte schon der expliziten Nachfrage des Absenders. Auch heute informiert die Post nicht einfach so einen Absender, wenn sein R-Brief irgendwo verschwindet, sondern es muß nachgeforscht werden.

Ich denke so sind meine Erklärungen nochmals klar erläutert.

Grüße cilderich
 
hajo22 Am: 15.12.2017 17:20:13 Gelesen: 61047# 128 @  
@ cilderich [#127]

Ja, ich denke jetzt auch, daß ein Nachforschungsauftrag gestellt worden war, denn die Aufgabe des Briefes erfolgte angabengemäß am 8.11.41, die Benachrichtigung am 21.5.42. Also über 1/2 Jahr nach Versand. Genügend Zeit eine Verlustanzeige zu stellen.

hajo22
 
hajo22 Am: 15.12.2017 18:01:26 Gelesen: 61040# 129 @  


Feldpostbrief vom 3.(oder 8.)5.1945 an das Deutsche Rote Kreuz in Ettal (Dienststelle war im Kloster Ettal untergebracht).

Überprüft (zensiert) durch den Hptm und NSFO (= nationalsozialistischer Führungs-Offizier).

Gegen Ende des Krieges sind solche "Überprüfungen" (der Gesinnung/der Truppenmoral) auf Feldpostbriefen anzutreffen.

hajo22
 
cilderich Am: 24.12.2017 15:50:18 Gelesen: 60516# 130 @  
Schönen 4. Advent,

in "meiner Reihe" Philatelie und Zensur möchte ich mal wieder einen Beleg zeigen. Dieser ist von der Schweizer Post nach den Niederlanden gelaufen. An ABP-Zensurstellen wären evtl. München oder hauptsächlich Köln zuständig gewesen. Dieser Beleg allerdings durchlief, da wohl Briefmarken in der Beilage vermutet wurden eine zollamtliche Bearbeitung. Diese erfolgte aber nicht in den klassischen Zollämtern, sondern es fand eine Devisenüberprüfung für und wohl in den Niederlanden statt.

Dies wird durch den sehr seltenen Stempel SVP3.6 nach Landsmann kenntlich gemacht Als Verschlußstreifen dient ein Devisenkontrollvermerk, wie er vor dem Krieg und bis zur Einrichtung der ABPs verwandt wurde. Laut Landsmann sind diese Zettel eigentlich nur bis September 1941 bekannt. Diese sind allerdings 12/1943 gebraucht worden.

Durch die Frankatur ist der Beleg zusätzlich hübsch, aber von Seiten der Zensur sehr beachtenswert.



Schöne Weihnachten cilderich
 
hajo22 Am: 25.12.2017 18:00:39 Gelesen: 60476# 131 @  


Brief (Fenstercouvert) aus Tallinn (Reval) vom 6.12.1939.

Zensurstempel: "Auslandsnachrichtenprüfstelle/Königsberg (Pr)" und "Von der Wehrmacht zugelassen".
 
Holzinger Am: 07.07.2018 19:38:51 Gelesen: 49593# 132 @  
Ich habe einmal eine allgemeine Frage an die Experten für Zensurpost.

Wurden nach dem Öffnen Inhalte entfernt, verschlossen und der Brief dann trotzdem weiter geleitet?

Hintergrund:

Nach Erwerb und Zusendung eines USA-Zensurbriefes von 1940 mußte ich feststellen, daß er durch das OKW oben geöffnet und erneut verschlossen wurde. Der Verschlußstreifen ist unbeschädigt !

Zensornummer und Siegelstreifen des OKW ("Geöffnet" mit RA) sind angebracht.

Der Inhalt fehlt komplett.

Alle 3 weiteren Seiten haben den Originalverschluß. Da die Schmalseiten im Scan sowieso nicht erkennbar sind, habe ich auf einen Scan verzichtet.
 
kauli Am: 28.11.2018 18:42:26 Gelesen: 44344# 133 @  
Hallo zusammen,

einen Zensurbrief hatten wir lange nicht. Der ging von Berlin nach Hühnerfeld im Saargebiet. Das Saargebiet unterstand ab 1920 der Regierung des Völkerbundes, daher musste schon mal rein geguckt werden. Der Brief ist vom 14.10.21 aus der PP 6, mit 1,60 M portogerecht frankiert.



Viele Grüße
Dieter

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Inflationsbelege"]
 
volkimal Am: 28.11.2018 22:59:57 Gelesen: 44247# 134 @  
@ kauli [#133]

Hallo zusammen,

Es gibt sogar ein eigenes Thema zu dieser Art der Zensur. Das Thema heißt "Deutsches Reich: Devisenkontrolle im Auslandsbrief- und Paketverkehr" [1].
Leider sind dort in den letzten Jahren nur wenige Beiträge eingestellt worden.

Nach den Informationen im Beitrag 4 ist dieser Brief in Frankfurt am Main kontrolliert worden.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=11026#M4
 
kauli Am: 28.11.2018 23:36:07 Gelesen: 44239# 135 @  
@ volkimal [#134]

Hallo Volkmar,

ja, das kenne ich natürlich. Der Beitrag war eher für die Infla Belege gedacht. Aber hier passt er ja auch rein.

Viele Grüße
Dieter
 
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