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Thema: Neuheiten aus Österreich
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Brigitte Am: 11.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1186668# 272 @  
Zagreb

Mit dem neuen 70 Cent-Wert „Zagreb“ findet die interessante Sondermarkenserie „Altes Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung; das von Prof. Adolf Tuma entworfene Markenmotiv zeigt das architektonisch bemerkenswerte Gebäude der einstigen k.k. Post von Zagreb.

Zur Geschichte: Das Königreich Kroatien und Slawonien (kroatisch: Kraljevina Hrvatska i Slavonija) war ab 1745 als Nebenland Ungarns ein autonomes Königreich innerhalb der Habsburgermonarchie, es gehörte jedoch auch zur Zeit Österreich-Ungarns zum ungarischen Teil der Doppelmonarchie und umfasste Teile des heutigen Kroatien und der Vojvodina. Das so genannte „Dreieinige Königreich Dalmatien, Kroatien und Slawonien“ wurde im Jahre 1745 durch die Vereinigung der Königreiche Kroatien und Slawonien geschaffen; von 1767 bis 1777 bezeichnete man diese Gebiete als Königreich Illyrien. Das seinerzeit venetianische Dalmatien war nur nomineller Teil des Landes und wurde auch nach der österreichischen Inbesitznahme 1797 nicht mit den beiden anderen Territorien vereinigt. Nach der napoleonischen Besetzung 1818 wurde Illyrien umstrukturiert, und das nun offiziell „Königreich Kroatien und Slawonien“ genannte Gebiet zum Kronland. 1849 wurde dann das Kronland „Serbische Vojvodina“, die ehemalige Militärgrenze, aufgelöst, und an Ungarn und Kroatien-Slawonien aufgeteilt.

Durch den Ungarisch-Kroatischen Ausgleich von 1867 wurde Kroatien-Slawonien innerhalb der Ungarischen Krone eine größere Autonomie zugestanden. Entgegen dem Wunsch der kroatischen Bevölkerungsmehrheit blieb jedoch eine formelle Vereinigung mit dem Königreich Dalmatien, das Teil der österreichischen Reichshälfte blieb, weiterhin aus – erlaubt wurde den beiden Kronländern lediglich eine gemeinsame Flagge. Das Königreich bestand bis 1918, als es in das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen eingegliedert wurde. Nach der Ausrufung des Königreichs Jugoslawien im Jahre 1929 wurde ein Großteil des Gebiets Kroatien-Slawonien Bestandteil der Banschaft Save.

Zagreb selbst war der Sitz des seinerzeitigen Komitats Agram, welches eine Fläche von mehr als 7.200 Quadratkilometer umfasste; der Volkszählung von 1910 zufolge hatte das Komitat etwa 594.000 Einwohner. Heute ist Zagreb die Hauptstadt von Kroatien und damit auch der wichtigste Wirtschaftsstandort des Landes – Pharmaindustrie, Elektrotechnik, Handel und Tourismus bilden die ökonomischen Säulen der Stadt. Übrigens: Der Name Zagreb kommt vermutlich von „zagrabiti“ (deutsch: „Wasser schöpfen“), anderen Quellen zufolge bedeutet Zagreb indes „hinter dem Berge“ bzw. „hinter dem Damm“.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 17.7.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 23.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1184624# 273 @  
200. Geburtstag Rudolf von Alt

Mit der vorliegenden Sondermarke wird des 200. Geburtstages von Rudolf von Alt gedacht. Der am 28. August 1812 in Wien geborene Maler und Aquarellist eroberte mit seinen detailgenau ausgearbeiteten Bildern, Ansichten berühmter Plätze und Gebäude, einen fixen Platz in der österreichischen Kunstgeschichte. Das Motiv der neuen Marke ziert ein Gemälde der Votivkirche im 9. Wiener Gemeindebezirk – das römisch-katholische Gotteshaus, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptgebäude der Universität Wien gelegen, gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten neugotischen Sakralbauwerken der Welt.

Rudolf von Alt war der Sohn des Malers Jakob Alt (1789 – 1872); in dessen Atelier lernte er auch seine ersten handwerklichen Fertigkeiten und durfte bereits als Kind die Lithographien des Vaters kolorieren. Von 1825 bis 1832 war Rudolf von Alt Schüler der Wiener Akademie, ab 1826 in der Landschaftsklasse von Josef Mössmer. Schon bald erhielt er dort die ersten Preise, 1830 stellte er erstmals seine Werke aus. Vater und Sohn unternahmen ausgedehnte Reisen durch die Länder der Monarchie, wobei sie zum Teil so eng zusammenarbeiteten, dass die Unterscheidung, wer welches Bild geschaffen hat, oft gar nicht möglich ist. Der Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit waren die so genannten „Guckkastenbilder“ für den späteren Kaiser Ferdinand I.

Im Revolutionsjahr 1848 stellte sich Rudolf von Alt in Wien als Bürgergardist zur Verfügung, seine Familie schickte er vorsichtshalber zu den Schwiegereltern nach Troppau. Als dann Mitte Oktober 1848 die Ereignisse in der Hauptstadt immer radikaler wurden, flüchtete er ins niederösterreichische Traismauer. Auf einem Briefkuvert hielt er die Situation in schneller Skizze fest und malte auch in zwei dokumentierten Werken Bauernhäuser in Traismauer.

1867 wurde Rudolf von Alt Mitglied der Berliner Akademie, 1879 Professor an der Wiener Akademie. Auch im höheren Alter war er noch an den neuesten Entwicklungen der Kunst interessiert und wohl aus diesem Grund auch eines der Gründungsmitglieder der Wiener Secession, deren Ehrenpräsident er bald darauf wurde. 1897 suchte er schließlich um die Erhebung in den Adelsstand an und durfte seinem Namen von nun an das „von“ voranstellen.

Am 12. März 1905 verstarb der große Künstler, sieben Jahre später, zum 100. Geburtstag von Rudolf von Alt, wurde auf dem Wiener Minoritenplatz ein Denkmal ihm zu Ehren errichtet. Mit seinen topografisch genauen und stimmungsvollen Bildern des alten Österreich bleibt er als einer der populärsten Künstler des 19. Jahrhunderts freilich bis heute in bester Erinnerung.







Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 23.8.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Professor Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 206 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1183694# 274 @  
Gmunder Keramik

Die Marke auf der Marke, die Serie „Klassische Markenzeichen“, gehört zu den beliebtesten aktuellen Sondermarken-Reihen. Mit dem vorliegenden Wert, „Gmundner Keramik“, wird die Serie nun auf attraktive Weise fortgeführt.

Zur Geschichte: Bereits im 17. Jahrhundert galt Gmunden als Zentrum der altösterreichischen Fein- und Zierkeramik. Die Landschaften rund um den Traunsee inspirierten viele Keramikkünstler zu besonderen Kreationen, und schon damals entstand das zum Klassiker gewordene Dekor „Grüngeflammtes“. Doch nicht nur Hersteller von Keramiken, sondern auch Hafner, Ofensetzer und Fliesenerzeuger gründeten hier ihre eigenen Ateliers. In der „Künstlerischen Werkstätte Franz und Emilie Schleiß“ – seit 1843 Vorgänger des heutigen Betriebs, der „Gmundner Keramik-Manufaktur für Kunst- und Gebrauchskeramik“ – arbeiteten in den Sommermonaten seit 1909 verschiedene Künstler und Keramiker.

Niemand Geringerer als zum Beispiel Franz von Zülow unterrichtete in der 1917 gegründeten Lehrwerkstätte für Keramik. Nach mehrmaligen Änderungen der Besitzverhältnisse erwarb im Jahre 1968 ein gewisser Johannes Hohenberg den Betrieb. Während man sich bis zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich der figuralen Kunst widmete, wurde nun mit der verstärkten Erzeugung von Gebrauchsgeschirr begonnen. Das oben erwähnte Dekor „Grüngeflammtes“ hatte enormen Erfolg und führte zu einer Art Identifikation der Österreicher mit ihrem typischen Tafelgeschirr. 1973 wurde schließlich eine neue Werkstätte gebaut, die es fortan ermöglichte, auch großen Lieferaufträgen nachzukommen. Zwei Jahre später, 1975, erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und darf seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden.

Im Herbst 1997 übernahm der Salzburger Unternehmer Johannes Graf von Moy, der bisher 26 Prozent hielt, 79 Prozent der Unternehmensanteile von der befreundeten Familie Hohenberg. Eine wesentliche Modernisierung der Firma war die Anpassung der Qualität an zeitgemäße Maßstäbe – so entsprechen heute alle Produkte der ÖNORM für Gastronomieporzellan. Mit etwa 230 Mitarbeitern werden täglich rund 10.000 Stück Gebrauchs- und Geschenkartikel hergestellt. Insgesamt sind 500 verschiedene Formen in mehr als 20 Dekors erhältlich, die Auswahl der Artikel reicht dabei vom Kaffee- und Speiseservice bis zu verschiedenen Vasen und Ziergegenständen.

Ein zunehmend bedeutendes Standbein wurde freilich das B2B-Geschäft, bei dem individuelle Produkte für Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungskunden produziert werden. Immerhin ein Viertel der Produktion geht in den Export nach Europa, hauptsächlich nach Deutschland, sowie in die USA.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 24.8.2012
Markengröße: 35 mm x 42 mm
Entwurf: Hans-Georg Pucalka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 03.08.2012 07:00:01 Gelesen: 1182602# 275 @  
Stieglbrauerei

Mit der „Stieglbrauerei“, einer gastwirtschaftlichen Institution in Salzburg, wird die im Vorjahr begonnene Serie „Gastronomie mit Tradition“ nun auf ausgesprochen sympathische Weise fortgesetzt. Das gefällige Motiv der Marke zeigt einen historischen zweispännigen, mit Holzfässern beladenen Bierwagen vor dem Eingang zur Stieglbrauerei, sowie den von wahren Bierkennern hoch geschätzten Steinkrug mit dem unverwechselbaren Stiegl-Logo.

Zur Geschichte: Die erste urkundliche Erwähnung des einst genannten „Brew am Stiegl“ (auch „Brew bei der Stiegen auf der Gstetten“) geht zurück bis 1492, jenem Jahr also, in dem Christoph Kolumbus Amerika entdeckte. Damals vererbte ein gewisser Hans Peuntner die Brauerei an die Witwe seines Sohnes. Den Namen erhielt die Brauerei von einer kleinen Stiege, die von der Brauerei zum Almkanal führte. Die alte Braustätte diente bis 1909 als Braugasthof, dann wurde sie an die Stadt Salzburg verkauft, die ihrerseits einen Teil des Gebäudes an das Ursulinenkloster veräußerte, welches an dieser Stelle ein Mädchengymnasium errichten ließ.

Interessant: Heute ist, wie damals, wieder eine kleine Treppe, die von der Gstättengasse zum Anton-Neumayr-Platz führt, hier vorhanden. 1819 kaufte Johann Schreiner die Stieglbrauerei und legte gemeinsam mit seiner Frau in der Festungsgasse einen Märzenkeller an, 1838 wurde die Schankkonzession für Garten und Lagerkeller erworben. 1840 begann man mit dem weiteren Ausbau des Kellers, zwanzig Jahre später, 1860, wurde auch noch ein zweiter angelegt. 1901 wurde dieser durch den Baumeister Jacob Ceconi umgebaut und mit hübschen Erkern, Giebeln und Türmchen versehen. Der letzte Umbau erfolgte schließlich 1926 durch einen Münchener Architekten namens Franz Zell. Heute ist die Stieglbrauerei die größte in Privatbesitz befindliche Brauerei Österreichs und produziert jährlich etwa eine Million (!) Hektoliter Bier.

Die wichtigsten Absatzgebiete sind Salzburg, Oberösterreich und Tirol. Rund 15.000 Kunden werden mit Stiegl-Bier beliefert, davon entfallen 43 % auf das Gastgewerbe und 57 % auf diverse Handelsketten. Immerhin 34 % des Bierausstoßes erfolgt in Fässern, 61 % in Flaschen und lediglich 5 % in Dosen. Der österreichweite Marktanteil von Stiegl beträgt zirka 11 %. Fest steht: Reist man nach Salzburg, gehört die Einkehr in der Stieglbrauerei gewissermaßen zum vergnüglichen Pflichtprogramm, das es zu absolvieren gilt. Überaus sehenswert ist aber auch das Museum „Stiegl-Brauwelt“, wo man von den Grundstoffen über die Herstellung bis hin zur Geschichte der Stieglbrauerei alles, was irgendwie mit Bier zu tun hat, besichtigen kann.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 26.8.2012
Markengröße: 42 mm x 35 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.08.2012 07:00:00 Gelesen: 1181505# 276 @  
Jugend für Integration - Jahr der Jugendphilatelie

Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die alle gleichermaßen betrifft. Erwachsene ebenso wie Jugendliche und Kinder, womit wir gleich beim Stichwort wären: die Jugend. Genau aus deren Sicht wird das vielschichtige Thema Integration in der vorliegenden Sondermarke beleuchtet. Das Besondere daran: Das neue Wertzeichen ist nicht nur, ganz speziell, für die Jugend, sondern auch von der Jugend – die Gestaltung des Markenmotivs sollte nämlich, so die Idee, von den Kindern selbst erfolgen.

Aus diesem Grund veranstalteten die Österreichische Post AG und der Verband Österreichischer Philatelistenvereine (VÖPh) einen entsprechenden Kreativ-Wettbewerb, in dem Kinder und Jugendliche aller Altersstufen eingeladen waren, sich auf künstlerische Weise und in freier Form mannigfaltig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das Ergebnis war überwältigend, brachte der ausgeschriebene Wettbewerb doch ein in hohem Maße beachtliches Ergebnis. Hunderte Einsendungen mit interessanten Kunstwerken, geschaffen von jungen Menschen verschiedenster Herkunft, wurden eingereicht.

Aus den zahlreichen schönen Zeichnungen, Gemälden und Fotos, die sich dem Thema Integration auf bemerkenswert unterschiedliche Weise näherten, wählte eine Fachjury, der auch mehrere namhafte Museumsdirektoren und Kunstexperten angehörten, die Arbeit von Bianca Haselmayer, Schülerin einer vierten Klasse der Hauptschule Herzogenburg (NÖ), zum Siegerentwurf. Ausschlaggebend dafür war, neben der Motividee selbst, die überaus talentierte Ausführung, die das Thema in eindrucksvoller Weise auf den (globalen) Punkt bringt.

Integration – darüber sind sich die heimische Politik und die Vertreter der verschiedenen Ethnien einig – braucht sowohl Anstrengungen der zugewanderten als auch der aufnehmenden Bevölkerung. Sorgen und Ängste der Mehrheitsbevölkerung müssen ebenso berücksichtigt werden wie die Bedürfnisse und Anliegen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Das eigens geschaffene Integrations-Staatssekretariat definiert dafür einen neuen Zugang und betont: Nicht die Herkunft eines Menschen zählt, sondern die Leistung, die jemand erbringt.

Integration geschieht letztendlich durch Leistung, egal ob im Beruf, im Verein oder – eben bei den Kindern – in der Schule. Die Möglichkeit des aktiven Teilhabens an unserer Gesellschaft soll freilich in keiner Weise die eigenen Wurzeln verleugnen, darüber hinaus sollten bei der Wahrnehmung von Integration die vielen positiven Lebensgeschichten und Erfahrungen von Personen mit Migrationshintergrund verstärkt in den Vordergrund gerückt werden. Die neue Sondermarke versucht letztlich nichts anderes, als einen entsprechenden Beitrag in der nötigen Bewusstseinsbildung zu leisten.





Nennwert: EUR 0,62 + EUR 0,20
Ausgabetag: 31.8.2012
Markengröße: 35 mm x 35 mm
Entwurf: Bianca Haselmayer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 22.08.2012 07:00:01 Gelesen: 1179297# 277 @  
Dauermarkenausgaben September 2012



Dauermarkenserie Kunsthäuser
Essl Museum Klosterneuburg, Nachdruck
Wert: 0,90
Ausgabetag: 14.9.2012
Auflage: nach Bedarf in Sets zu 4 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset






Dauermarkenserie Kunsthäuser
Austrian Cultural Forum New York, Nachdruck
Wert: 3,40
Ausgabetag: 14.9.2012
Auflage: nach Bedarf in Sets zu 4 Stück
Markengröße: 24 x 30 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 06.09.2012 15:25:01 Gelesen: 1177575# 278 @  
Rotfuchs

Startschuss für die neue Markenserie „Wildtiere und Jagd“; den Beginn macht der Rotfuchs (lat. Vulpes vulpes), der interessanterweise von allen wildlebenden Fleischfressern das größte geographische Verbreitungsgebiet hat. Das attraktive Markenmotiv, gezeichnet von der bekannten Künstlerin Kirsten Lubach, zeigt in der Bildmitte das Tier selbst und links davon dessen Fährte, auch Trittsiegel genannt.

Der Fuchs gehört, so wie der Wolf und der Schakal, zu den hundeartigen Beutegreifern, in vielerlei Hinsicht ist er jedoch der Katze sehr viel ähnlicher. Die große Sprunggewandtheit zum Beispiel, oder das geduckte Anschleichen an die Beute, das Zucken der Schwanzspitze bei Erregung und auch die sich zu einem senkrechten Schlitz verengenden Pupillen sind typische Verhaltensmuster des Fuchses. Seine Körpermaße sind erstaunlich klein, er wird nur zwischen 45 und 90 Zentimeter lang und etwa 40 Zentimeter hoch – erst der buschige Schwanz, der rund 70 Prozent der Kopf-Rumpf-Länge einnimmt, verleiht dem Fuchs seinen stattlichen Eindruck.

Der Rotfuchs zeichnet sich – Stichwort Lebensweise – vor allem durch seine überaus hohe Anpassungsfähigkeit aus, genau deshalb gilt er auch als Paradebeispiel des so genannten „Kulturfolgers“. Der nachtaktive Einzelgänger, der auch mit wenig Platz sein Auslangen findet, lebt gegenüber uns Menschen unauffällig und ist daher schwer zu bejagen. Hinzu kommt eine weitere „Strategie“: Streifen viele Füchse durch ein Gebiet und ist dadurch das Nahrungsangebot für das einzelne Tier gering, werden weniger Junge geboren, denn dann ist die körperliche Kondition der weiblichen Tiere (Fähen) schlecht. Sind hingegen die Füchse vorübergehend stark dezimiert, beispielsweise durch den Ausbruch von Tollwut, gibt es weniger Konkurrenz und daher mehr für den einzelnen Rotfuchs zu fressen. In der Folge können auch die Würfe wieder größer werden.

Ein wichtiger Bestandteil im Lebensraum des sprichwörtlich „schlauen Fuchses“ ist sein Bau, dient er doch als Geburts-, Aufzucht- und Wohnstätte. In weichen Böden gräbt der Fuchs ihn selbst, in harten benützt er bereits vorhandene Baue, vorzugsweise die des Dachses. Die meist geräumigen Behausungen, die aus zahlreichen Röhren und Kesseln bestehen, findet man sowohl in Nadel- und Mischwäldern als auch in Hecken und anderen Bepflanzungen. Bevorzugt werden südliche Hanglagen, weil es dort trockener und sonniger ist, was vor allem in der Spielphase der Jungtiere (Welpen) von Wichtigkeit ist. Interessant ist freilich, dass ausgerechnet in manchen Millionenstädten, wo die Häusermeere von großen Parks und Friedhofsarealen unterbrochen sind, die höchsten Fuchsdichten der Welt existieren.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 14.9.2012
Markengröße: 40 mm x 32,5 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.09.2012 08:32:00 Gelesen: 1177292# 279 @  
700 Jahre St. Stephan, Baden

Fortsetzung der beliebten Serie „Kirchen in Österreich“: Die vorliegende Sondermarke thematisiert das 700-jährige Bestandsjubiläum der Hauptkirche von Baden, einem eleganten Biedermeier-Städtchen südlich von Wien. Das Motiv des Wertzeichens zeigt ein ästhetisches Gemälde des alten Pfarrhauses, geschaffen von einem deutschen Maler und Zeichner namens Paul Hey (1867–1952).

Zur Geschichte der Pfarre St. Stephan: Die erste urkundliche Erwähnung eines Priesters in Baden geht zurück auf das Jahr 1220, welche Stellung dieser hatte – er könnte Kaplan an der Burg Baden gewesen sein – ist darin jedoch nicht vermerkt. Als das nahegelegene Traiskirchen einst mit all seinen Pfarrfilialen dem Stift Melk unterstellt wurde, kam es, vor nunmehr genau 700 Jahren, 1312, zur Loslösung von Baden. Als selbständige Pfarre, zunächst noch unter dem Patronat von Melk, wurde 1729 das bis dahin zu Passau gehörende Gebiet an das Erzbistum von Wien abgetreten; 1784 wurde Baden schließlich eine landesfürstliche Pfarre.

Die lange und ereignisreiche Vergangenheit des Gotteshauses spiegelt sich freilich auch in den vielen verschiedenen Stil-Elementen des Bauwerks wider. Aus der Romanik finden sich beispielsweise noch Tierköpfe, die unter den Gewölben des Mittelschiffes eingemauert sind, an die Gotik erinnern vor allem der Taufbrunnen und mehrere Engelsfiguren an den Kirchenmauern und am Südtor. Aus der Zeit der Renaissance indes sind noch Grabdenkmäler erhalten, von denen einige an den Säulen der Kirche befestigt sind. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wiederum erfolgte die Aufstellung mehrerer Seitenaltäre im Langhaus der Kirche, besondere Erwähnung verdient dabei der so genannte Sebastianaltar, der von der Badener Bürgschaft zur Erinnerung an das Pestjahr 1713 gestiftet wurde – dies wird auch durch eine Votivtafel bezeugt, die heute über dem Ausgang bei der Sakristei hängt. Spuren des Barock zeigen sich vor allem im Altarbild, das die Steinigung des Hl. Stephanus darstellt, sowie im wertvollen Sakristeischrank aus dem Jahre 1743.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde schließlich mit umfangreichen Regotisierungsarbeiten begonnen, in deren Rahmen man unter anderem die neugotische Vertäfelung sowie das Chorgestühl errichtete. Die eindrucksvolle Orgel, 1787 hierher verbracht, wurde ursprünglich für die Dorotheerkirche in Wien gebaut. Bei der Renovierung im Jahre 1987 wurden jene Originaltasten, auf denen bereits Mozart und vermutlich auch schon Beethoven gespielt haben, wieder eingesetzt. Apropos Mozart: Mit seinem berühmten „Ave verum“, eigens komponiert für das hiesige Gotteshaus, setzte sich das Salzburger Musikgenie auch in der Kurstadt Baden ein würdiges Denkmal.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 16.9.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Marion Füllerer nach einer Vorlage von Paul Hey
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 12.09.2012 07:16:01 Gelesen: 1176719# 280 @  
50 Jahre Alpenzoo Innsbruck-Tirol

Am Fuße der imposanten Nordkette über den Dächern Innsbrucks, der Landeshauptstadt von Tirol, befindet sich der höchstgelegene Tierpark Europas, der Alpenzoo Innsbruck. Auf rund 4,1 Hektar Gesamtfläche werden in naturnah gestalteten Gehegen, Terrarien und Aquarien etwa 2000 Alpentiere von zirka 150 Arten gepflegt und gezeigt. Kein anderer Zoo der Welt zeigt eine derart vollständige Sammlung von Wildtieren aus dem alpinen Raum.

Vor genau 50 Jahren, am 22. September 1962 von einem gewissen Hans Psenner gegründet, machte sich der Zoo in den vergangenen Jahrzehnten durch Wiederansiedlungsprojekte von in Tirol ausgestorbenen oder vom Aussterben bedrohter Tierarten einen hervorragenden Namen. Eine ganz besondere Attraktivität des Alpenzoos sind seine Großvoliere sowie die begehbaren Gehege, darüber hinaus verfügt der Tiergarten über einen Schaubauernhof mit alten Tiroler Nutztierrassen. Fest steht: Die Trägerorganisation des Zoos, ein gemeinnütziger Verein, arbeitet mit überaus großem Erfolg, gilt doch der Alpenzoo mit rund 300.000 Besuchern pro Jahr als die größte landeskulturelle Einrichtung Tirols und sichert erfreulicherweise dauerhaft Arbeitsplätze für etwa 30 MitarbeiterInnen.

Wie jeder andere moderne Tierpark widmet sich der Alpenzoo Innsbruck vier zentralen Aufgaben: der Bildung, der Forschung, dem Natur- und Artenschutz sowie dem Erlebnis. Als „Bildungs-Zoo“ versteht er sich als Ort der Begegnung zwischen Mensch und Tier. Er ermöglicht den Kontakt zu den Tieren mit allen Sinnen – egal, ob durch einfache Beobachtung, durch die Möglichkeit zur Fortbildung oder durch einen spannenden Biologieunterricht unter freiem Himmel.

Als „Forschungs-Zoo“ kooperiert der Innsbrucker Alpenzoo mit mehreren in- und ausländischen Universitätsinstituten, betreut Diplomarbeiten und wissenschaftliche Studien und trägt in wesentlichem Maße dazu bei, die Aufgaben des Tierschutzes wahrzunehmen. Als „Natur- und Artenschutz-Zoo“ beteiligt er sich an sensiblen Großprojekten und Zuchtprogrammen für hoch bedrohte Arten, um genetisch stabile Reservepopulationen zu erlangen. Im „Erlebnis-Zoo“ indes können Kinder mit ihren Eltern stets auf spannende Abenteuer- und Entdeckungsreise gehen. Wer will, kann seine Armlänge mit der Flügelspannweite des Bartgeiers messen oder über die Kletterwand zum Adlerhorst der Geierwally gelangen. Entspannung gibt es schließlich auf dem lustigen Bären-Kinderspielplatz, wo sich die kleinen Besucher tierisch gut austoben können.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 22.9.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Helmut Andexlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 827.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 14.09.2012 07:02:00 Gelesen: 1176384# 281 @  
Gerlinde Kaltenbrunner

Die vorliegende Sondermarke würdigt eine österreichische Spitzensportlerin der etwas anderen und zugleich der ganz besonderen Art. Gerlinde Kaltenbrunner, am 13. Dezember 1970 in Kirchdorf an der Krems geboren und in Bühl am Rande des Schwarzwaldes wohnhaft, gehört ohne Zweifel zu den besten Extrembergsteigerinnen der Welt. Mit dem Erreichen des von ihr mehrmals umkämpften Gipfels des K2 am 23. August im vergangenen Jahr ist sie die dritte Frau, die alle 14 Achttausender erfolgreich bestiegen hat, und die erste, welcher diese sportliche Höchstleistung ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff gelungen ist.

Bereits in jungen Jahren wurde in Gerlinde Kaltenbrunner das Interesse für das Bergsteigen geboren. Den markanten Einstieg in die faszinierende Welt der Berge bewirkte einst der Leiter der Jugendgruppe ihrer Heimatgemeinde, der Gemeindepfarrer Dr. Erich Tischler. Er nahm das Mädchen nach der sonntäglichen Messe immer wieder auf Bergtouren mit – zunächst natürlich noch auf die Berge der Umgebung. Im Alter von 13 Jahren, während ihrer Ausbildung an der Schihauptschule im oberösterreichischen Windischgarsten, unternahm Gerlinde Kaltenbrunner ihre erste leichte Klettertour am heimischen „Sturzhahn“ – „der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft“, wie sie heute weiß. In den darauf folgenden Jahren ließ sie keine Gelegenheit zum Bergsteigen aus. Ski-, Eis- und Klettertouren entwickelten sich zu ihrem Hauptinteresse, dem sie, neben ihrer beruflichen Ausbildung zur Krankenschwester in Wien, ihre ganze Aufmerksamkeit widmete.

Ihr größter Traum – einen Achttausender zu erklimmen – ging im Alter von 23 Jahren mit der Besteigung des Broad Peak Vorgipfels in Pakistan auf 8.027 Metern Höhe in Erfüllung. Seither ließ sie der Gedanke an die hohen und höchsten Berge dieser Welt nicht mehr los, und von da an steckte sie das Gehalt, das sie als Krankenschwester verdiente, in verschiedenste Expeditionen ins Himalaja-Gebiet sowie ins Gebirgsmassiv des Karakorum. Nach der Besteigung des Nanga Parbat im Jahre 2003, ihrem fünften Berg über achttausend Meter, verschrieb sie sich voll und ganz dem Profibergsteigen. Heute, mit knapp 42 Jahren, kann sie die erfolgreiche Bezwingung sämtlicher Achttausender auf ihrem Konto verbuchen. Ihre Leidenschaft gilt jedoch nicht allein den hohen Bergen des Himalaja, auch von den Menschen und deren fremder Religion und Kultur lässt sie sich bewegen und verzaubern. Gemeinsam mit ihrem Mann unterstützt Gerlinde Kaltenbrunner mehrere Hilfsprojekte, so zum Beispiel die „Nepalhilfe Beilngries“ und die „Felix Iñurrategi Stiftung“ in Pakistan.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 17.09.2012 07:46:00 Gelesen: 1175519# 282 @  
100 Jahre Mittenwaldbahn

Die Mittenwaldbahn, im Volksmund auch Karwendelbahn genannt, gehört ohne Zweifel zu den spektakulärsten Eisenbahnstrecken in den Alpen. Sie führt von Tirol bis ins benachbarte Bayern, genauer gesagt von Innsbruck über Seefeld und Mittenwald bis nach Garmisch-Partenkirchen. Zum 100-jährigen Bestandsjubiläum der Mittenwaldbahn gratuliert die Post nun mit einer eigenen Sondermarke; ihr Motiv zeigt, nach der Vorlage einer historischen Ansichtskarte, eine Bahngarnitur vor einem der eindrucksvollsten Streckenabschnitte der gesamten Linie, der Martinswand bzw. dem namensgleichen Tunnel.

Zur Geschichte: Bereits Ende der 1880er-Jahre legte der Ingenieur und Bauunternehmer Josef Riehl dem k.k. Ministerium für Handel und Volkswirtschaft ein Projekt vor, welches eine Trassierung von Innsbruck zuerst nach Hall und dann, nach einer Kehre und vorwiegend in Tunneln, bis Seefeld vorsah. Um den Auftrag für das Vorhaben zu bekommen, nahm er jahrelange Auseinandersetzungen um die Finanzierung des Projekts in Kauf und riskierte sehr viel Geld – ohne Garantie, dieses jemals wieder zurückzuerhalten. Im Staatsvertrag von Österreich-Ungarn mit Bayern vom 22. November 1904 wurde schließlich auch die Mittenwaldbahn berücksichtigt. Die Pläne für das Teilstück Innsbruck–Reith waren 1907 fertig, mit den Befürwortern einer Fernbahn längs des Fernpasses gab es jedoch noch länger Streitigkeiten. Als Riehl endlich die Zustimmung der Behörden für den Bau der Mittenwaldbahn auf der österreichisch-ungarischen Seite der Grenze erhielt, bildete er für die Bauausführung eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Bauunternehmer Wilhelm Carl von Doderer. Der Auftrag umfasste alle für den Betrieb der Bahn notwendigen Einrichtungen – neben dem Trassenbau also auch den Grunderwerb, den Fuhrpark, die elektrischen Einrichtungen sowie das Kraftwerk am Ruetzbach.

Der bayerische Teil zwischen Garmisch und Mittenwald indes geht zurück auf einen 1896 vom Magistrat Mittenwald an die „Localbahnactien-Gesellschaft“ in München ergangenen Auftrag zur Ausarbeitung eines Bahnprojekts betreffend die Weiterführung der Localbahn Murnau–Garmisch–Partenkirchen bis nach Mittenwald. Diese Strecke wurde am 1. Juli 1912 in Betrieb genommen, allerdings vorerst nur mit Dampflokomotiven, da weder das Kraftwerk noch die E-Loks fertig waren; auf österreichischer Seite wurde ab 28. Oktober 1912 hingegen sofort mit elektrischem Antrieb gefahren. Interessant ist, dass die Mittenwaldbahn als eine der ersten mit hochgespanntem einphasigem Wechselstrom betriebenen Bahnen großen Einfluss auf die Normen des elektrischen Bahnbetriebes in Mitteleuropa hatte. Heute ist die landschaftlich reizvolle Strecke freilich vor allem noch im Regional- und Tourismusverkehr von Bedeutung, der internationale Fernverkehr München–Innsbruck nutzt indes meist die Strecke via Rosenheim und Kufstein.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 325.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 20.09.2012 07:01:00 Gelesen: 1174957# 283 @  
Hl. Michael - Mondsee

Mit einem Detailbild des Hochaltars der Mondseer Basilika zum Heiligen Michael findet die beliebte Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Der über 18 Meter hohe, frühbarocke Hochaltar ist auf das Jahr 1626 datiert und stammt vom Bildhauer Hans Waldburger. 1571 in Innsbruck als Sohn des Hofbildhauers Leonhard Waldburger geboren und von Erzbischof Wolf Dietrich nach Salzburg berufen, war er für die Klöster St. Peter und Nonnberg tätig.

Der Hochaltar der Basilika Mondsee ist jedoch das einzige unversehrt erhaltene Altarwerk Waldburgers; es bildete den Auftakt zur künstlerischen Erneuerung der Stiftskirche nach den Wirren der Reformationszeit. Das in Schwarz und Gold gefasste Retabel im Schema eines Triumphbogenaltars steht im Chorhaupt vor dem mittleren Chorfenster. Der über dem Altartisch sich erhebende Tabernakel wird von einem riesigen, siebenteiligen Reliquienaufsatz umgeben, dessen reich verzierte Schreine ab 1731 bis zur Milleniumsfeier 1748 nach und nach mit besonderen Reliquien gefüllt wurden – auf diese Weise entstand in Mondsee einer der größten Reliquienaltäre Österreichs. Er enthält in der Mitte erhöht die Gebeine des seligen Abtes Konrad II., dessen Skelett 1732 zu einer Sitzfigur zusammengefügt wurde, sowie an den Seiten die liegenden Skelette von vier Katakombenheiligen.

Die beherrschende plastische Mittelszene zeigt die Krönung Mariens durch die Heilige Dreifaltigkeit, deren Zeugen die Heiligen Benedikt und Wolfgang sind. Flankiert wird die Marienkrönung von den Apostelfürsten Petrus und Paulus in den seitlichen Muschelnischen, über denen zwei hochrechteckige Tafelbilder mit der Darstellung der Verkündigung angebracht sind. Die äußeren Skulpturen stellen den Agilofinger-Herzog Odilo II. sowie dessen Sohn Tassilo III. dar. Das Zentrum des Auszuges nimmt die Figur des Erzengels Michael ein, flankiert von den Heiligen Stephanus und Laurentius. Ergänzt wird die Altarsituation im Chor durch die liturgischen Orte Volksaltar, Ambo und Vorstehersitz, ein durch Schlichtheit und Ausgewogenheit bestechendes Ensemble, das 2008 vom Südtiroler Künstler Lois Anvidalfarei für die Basilika geschaffen wurde. Im Chorraum fanden auch die Ehrenzeichen der Basilika Minor ihren Platz: das gelbrot gestreifte Conopeum (ursprünglich ein Schutzschirm für das Allerheiligste bei Prozessionen) und das Tintinnabulum (ein ebenfalls aus dem Prozessionswesen stammendes Glöckchen auf einer Vortragestange).

Hans Waldburger schuf in Salzburg zahlreiche Werke – zu den wichtigsten zählen der Susannabrunnen im Kurpark, mehrere Gartenfiguren im Schloss Hellbrunn, die Orgel von St. Peter, das Orgelgehäuse der Pfarrkirche von St. Wolfgang sowie der ehemalige Hochaltar von Stift Nonnberg.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 35 mm x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 28.09.2012 07:00:00 Gelesen: 1173383# 284 @  
Madagascar 3 - Flucht durch Europa

Der vorliegende Markenblock stellt ohne Zweifel eine philatelistische Premiere dar, beinhaltet er doch das erste Marken-Puzzle in der Geschichte der österreichischen Briefmarken. Das amüsante Motiv zeigt das Sujetbild des neuesten Animationsfilms von DreamWorks, „Madagscar 3 – Flucht durch Europa“, mit den lustigen Hauptcharakteren Alex, dem Löwen, Marty, dem Zebra, Melman, der Giraffe, und Gloria, dem Nilpferd.

Die vier innovativen, selbstklebenden Marken ergeben gemeinsam das Gesamtbild, jedes Wertzeichen für sich bildet indes, in der formgerechten Perforation eines Puzzleteiles, eines von vier Einzelbildern sowie eine eigene frankaturgültige Briefmarke in der angegebenen Wertstufe.

Zum Inhalt des neuen 3D-Blockbusters: Die vier oben erwähnten abenteuerlustigen Tiere Alex, Marty, Melman und Gloria wollen – nach den ersten beiden Teilen von „Madagascar“ – wieder zurück in ihre Heimat nach New York, nachdem sie nach Afrika geflüchtet waren und dort einige Zeit verbracht hatten. Im Vertrauen auf das technische Verständnis der Affen entwickeln die Freunde einen Plan, der jedoch gründlich scheitert und aufgrund dessen sie in Monaco stranden. Dort treffen sie auf die Pinguine und den Lemurenkönig Julien, mit dem sie im Casino von Monte Carlo für jede Menge Turbulenzen sorgen. Vor einer Großwildjägerin auf der Flucht quer durch Europa, schließen sie sich letztlich zu Tarnungszwecken einem Wanderzirkus an, um heimlich wieder zurück in den New Yorker Zoo zu kommen. Angeführt vom ehrwürdigen Tiger Vitaly, hat der Zirkus jedoch schon bessere Tage erlebt.

Nach ihrer Reise durch mehrere europäische Städte endet die Tour schließlich in London, wo die Crew zum letzten Mal ihr märchenhaftes Zirkuszelt aufschlägt. Alex, Marty, Melman und Gloria wollen, dass der letzte Auftritt etwas ganz Besonderes wird, und so helfen sie Vitaly, dem Jaguar Gia und dem Seelöwen Stefano dabei, ihre Leidenschaft für die Show wiederzuentdecken und erfinden eine völlig neue Art der Zirkusperfomance ...

Die Regisseure des Films, Eric Darnell und Tom McGrath, verschreiben sich in „Madagascar 3“ nun erstmals auch der dritten Dimension. Das Duo, das bereits die ersten beiden Teile der Animationsabenteuerreihe zu kommerziellen Superhits gemacht hat, zieht das Unternehmen 3D dabei mit überaus großer Konsequenz auf allen Ebenen durch, zelebriert den Stil des guten alten Rummelplatz-3D und lässt Objekte, Tiere und Personen regelrecht auf das Publikum zurasen. Auf diese Weise ist „Madagascar 3" eine Film gewordene Zirkusattraktion: knallbunt, rasant und spektakulär. Wer sich von dem Dargebrachten berauschen lässt, wird sehr viel Spaß haben. Mit dem Film ebenso wie mit dessen philatelistischem Begleiter, dem originellen Puzzle-Markenblock.





Nennwert: EUR 2,85 (EUR 0,62 + EUR 0,62 + EUR 0,70 + EUR 0,90)
Ausgabetag: 5.10.2012
Markengröße: ca. 40 mm x 40 mm
Blockgröße: 100 mm x 100 mm
Grafiker: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 190.000 Blöcke zu 4 Marken
Bilddatei: DreamWorks Animation L.L.C.
 
Brigitte Am: 01.10.2012 07:12:00 Gelesen: 1172827# 285 @  
Bernado Strozzi - Schlafendes Kind

Mit der vorliegenden Sondermarke „Bernardo Strozzi – Schlafendes Kind“ findet die beliebte Serie „Alte Meister“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Original des wertvollen Ölgemäldes, welches die Marke ziert, befindet sich unter der Inventarnummer 567 in der Salzburger Residenzgalerie und hat eine Größe von 34,6 x 47,5 cm.

Zur Person: Bernardo Strozzi (1581 bis 1644) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des so genannten Kolorismus im 17. Jahrhundert. Sein Werk ist eine Zusammenführung zahlreicher stilistischer Einflüsse – während Caravaggio das prägende Vorbild für seine berühmten Altarbilder war, holte er sich für die wunderschönen Genrebilder bei den flämischen Malern Peter Paul Rubens, Anton van Dyck und Pieter Aertsen die entsprechenden Anregungen.

Strozzi, genannt „il Prete Genovese“ und „il Cappuccino“, verbrachte den Großteil seiner Schaffenszeit in Venedig. Bereits als 17-Jähriger trat er in den Kapuzinerorden ein, ab 1610 war er Weltpriester, und zwischen 1614 und 1621 Hafeningenieur der Republik Genua; im Jahre 1633 ließ er sich schließlich ganz in Venedig nieder. Nach dem Auftrag, Claudio Monteverdi zu porträtieren, wuchs seine Bekanntheit rasch und bald war er unter dem oben erwähnten Namen „il Prete Genovese“ (der Priester aus Genua) eine nicht mehr wegzudenkende Größe. Auch heute noch findet man viele zeitgenössische Venezianer auf Strozzis Porträtgemälden in den bedeutendsten Museen der Welt.

Ein ganz besonderes Werk von Bernardo Strozzi ist freilich das Bild „Schlafendes Kind“ auf der neuen Sondermarke. Die meisterhafte Darstellung dieses Kindleins, ohne Einbettung in eine historische oder religiöse Szene, bildet – sowohl zeitlich als auch in Strozzis OEuvre – eine Ausnahme. Mit geröteten Backen liegt das Kind in tiefem Schlaf, seine kleinen Finger scheinen sich im Traum zu bewegen. Strozzi verzichtete auf ablenkendes Beiwerk und baute die Komposition in einem knappen Bildausschnitt nahsichtig am Bildvordergrund auf. Effektvoll modellierte er vor dunkler Hintergrundfläche mit dem breiten Borstenpinsel in einer Blauweißausmischung Häubchen, Hemd und Kissen.

Die pastosen Weiß- und Cremetöne lassen den groben Pinselauftrag sehen, der sich gleichsam als autonome Handschrift des Künstlers erweist. Rubens' Genueser Aufenthalt im Jahre 1607 beeinflusste Strozzi, in seinem Kolorit zu wärmeren Tönen zu wechseln – kontrastreich verteilte dieser die warmen Rotnuancen. Das leuchtende Rot der Decke, in die das Kind gehüllt ist, bildet einen reizvollen Zusammenklang mit dem rosigen Inkarnat und dem zarten Rot der Korallenarmbänder, die vor Krankheiten und üblen Einflüssen schützen sollten.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 6.10.2012
Markengröße: 42 mm x 32,25 mm
Grafiker: Adolf Tuma nach einer Vorlage von Bernardo Strozzi
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 410.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.10.2012 07:12:00 Gelesen: 1172186# 286 @  
Peter Kogler - Ameisen

Mit krabbelnden Ameisen, einer Art „Marken-Zeichen“ des österreichischen Multimediakünstlers Peter Kogler, startet die neue interessante Markenserie „Zeitgenössische Kunst“. 1959 in Innsbruck geboren und 1996 mit dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst ausgezeichnet, gehört Kogler mit seinen Aufsehen erregenden Installationen ohne Zweifel zu den erfolgreichsten gegenwärtigen Kunstschaffenden. Der auffällige Markenblock, ein innovatives Stück moderner Philatelie, thematisiert nun das Werk dieses Künstlers.

Zur Person: Von 1974 bis 1978 studierte Peter Kogler an der Kunstgewerbeschule in Innsbruck, im Anschluss daran besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien. Von 1986 bis 1987 war er Dozent an der renommierten Städelschule in Frankfurt am Main, 1993 an der Académie des Beaux Arts le Mans in Frankreich. 1997 wurde Kogler Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien und leitete die Meisterklasse für Computer- und Videokunst, seit 2008 hat er eine Professur für Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München inne und gehört dort darüber hinaus auch dem Senat an.

Mit seinem künstlerischen Schaffen wurde Peter Kogler vor allem durch den Einsatz von auf Papierbahnen gedruckten und repetitiven Mustersystemen, Computeranimationen und Videoprojektionen, welche er als begehbare, illusionistische Raumlabyrinthe gestaltet, bekannt – diese ziehen sich meist über Decken, Wände und Böden und nehmen den gesamten Sichtkreis des Betrachters ein. Die anfangs flächigen Arbeiten mit einfachen Zeichen wie Rohrleitungen, Gehirnstrukturen oder eben Ameisen erweiterte Kogler vor einigen Jahren durch computermanipulierte Bilder, Videos und Diaprojektionen.

„Wie kaum ein anderer Künstler der Gegenwart findet Kogler damit prägende Bildcodes für unsere zunehmend von Datenströmen und elektronischen Wegen bestimmte Welt und verbindet diese Visualisierung mit einer körperlichen Erfahrung von Desorientierung“, heißt es dazu in einem deutschen Ausstellungskatalog. Erste internationale Aufmerksamkeit erzielte Peter Kogler auf der renommierten „documenta“ in Kassel im Jahr 1992, wo er den gesamten ersten Raum des Museums Fridericianum von schwarz-weiß gezeichneten, überdimensionalen und auf Tapeten gedruckten Ameisen überkrabbeln ließ. Diesem internationalen Erfolg konnte Kogler viele weitere anschließen – immer bestrebt, organische und zugleich soziale Ordnungssysteme motivisch zu erfassen und auf avantgardistische Weise zu interpretieren. Bewegungsströme, egal ob von Flüssigkeiten, Ratten oder Ameisen, bilden dabei stets den Ausgangspunkt seiner riesenhaften Flächen.





Nennwert: EUR 1,32 (EUR 0,62 + EUR 0,70)
Ausgabetag: 6.10.2012
Markengröße: 30 mm x 30 mm
Blockgröße: 130 mm x 90 mm
Entwurf: Peter Kogler
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 200.000 Blöcke zu 2 Marken
 
Brigitte Am: 06.10.2012 07:15:00 Gelesen: 1171279# 287 @  
Marie-Louise von Motesiczky - Selbstportrait mit rotem Hut

„Wenn man nur ein einziges gutes Bild malt, solange man lebt, war es das ganze Leben wert.“ – Dieses Zitat stammt von der österreichischen Malerin Marie-Louise von Motesiczky, mit deren „Selbstportrait mit rotem Hut“ die am längsten bestehende Sondermarkenreihe, die überaus beliebte Serie „Moderne Kunst in Österreich“, nun ihre ästhetisch wertvolle Fortsetzung findet. Das Original des 1938 geschaffenen Ölgemäldes hat eine Größe von 50,7 x 35,5 cm und ist im Besitz des Londoner „Marie-Louise von Motesiczky Charitable Trusts“.

Zur Person: Marie-Louise von Motesiczky (1906–1996) war eine über viele Jahre wenig beachtete Künstlerin, die es sich leisten konnte, ohne Rücksicht auf den herrschenden Kunstmarkt für sich selbst tätig zu sein; erst in jüngerer Zeit begann man den Wert ihrer Arbeit zu erkennen. Zeit ihres Lebens blieb sie der gegenständlichen Malerei treu, wobei der Einfluss des großen deutschen Expressionisten Max Beckmann unübersehbar ist. Thematisch befasste sich von Motesiczky hauptsächlich mit der Portraitmalerei, daneben schuf sie Bilder aus ihrem Garten, Landschaften und Stillleben.

Am 24. Oktober 1906 in Wien geboren, begann Marie-Louise von Motesiczky als junge Frau an der renommierten Städelschule in Frankfurt am Main zu studieren. Bereits in dieser Zeit lernte sie Max Beckmann kennen, der ihr Mentor und lebenslanger Freund wurde. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten im März 1938 floh sie mit ihrer Mutter zunächst in die Niederlande, wo sie im Jahr 1939 ihre erste Einzelausstellung hatte. Kurz darauf floh sie weiter über London nach Amersham; nach Kriegsende ließ sie sich dann endgültig im Londoner Bezirk Hampstead nieder. Hier vertiefte sie auch ihre Bekanntschaft mit Oskar Kokoschka, den sie schon aus Jugendtagen in Wien kannte und der ein Freund der Familie gewesen war, ihrer innigen Beziehung zu Elias Canetti indes entstammen zwei bedeutende künstlerische Werke: Canettis posthum veröffentlichte Aphorismen-Sammlung „Aufzeichnungen für Marie-Louise“ sowie von Motesiczkys Bildnis von Canetti, welches in der National Portrait Gallery in London hängt.

Am 10. Juni 1996 verstarb die große Malerin in London, beerdigt wurde sie jedoch in ihrer Geburtsstadt, und zwar auf dem Döblinger Friedhof in Wien. Zum hundertsten Geburtstag wurde ihr Werk in einer internationalen Wanderausstellung in mehreren bedeutenden Museen gewürdigt, und der ORF produzierte ein umfangreiches TV-Portrait. Vor drei Jahren, 2009, wurde in Wien-Floridsdorf der Motesiczkyweg nach ihr benannt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 10.10.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer, nach einer Vorlage von Marie-Louise von Motesiczky
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 410.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.10.2012 07:16:00 Gelesen: 1170775# 288 @  
Gasglühlampe - Carl Auer von Welsbach

Mit Carl Freiherr Auer von Welsbach startet die neue attraktive Markenserie „Österreichische Erfindungen“, in deren Verlauf namhafte Pioniere der heimischen Forschungsgeschichte vorgestellt werden. Der Chemiker und Unternehmer Carl Auer von Welsbach (1858–1929) erwarb sich nicht nur als Entdecker der vier chemischen Elemente Neodym, Praseodym, Ytterbium und Lutetium große Verdienste, sondern vor allem auch als Erfinder des Glühstrumpfs im Gaslicht, der so genannten „Gasglühlampe“, wie sie auf der Marke dargestellt ist. Darüber hinaus gehen auch die Metallfadenlampe und der Zündstein im Feuerzeug auf Auer von Welsbachs genialen Forschungsgeist zurück.

Bereits während seines Studiums an den Universitäten von Wien und Heidelberg begann er im Laboratorium von Prof. Adolf Lieben mit Untersuchungen an den Metallen der Seltenen Erden. Nach seiner Promotion im Mai 1882 widmete sich Auer von Welsbach unterschiedlichen Experimenten, unter anderem beobachtete er das Leuchten der Verbindungen der Seltenen Erden in der Flamme des Bunsenbrenners. Wenn er Baumwollfäden mit ihren Salzlösungen tränkte und die getrockneten Fäden verbrannte, blieb ein Gerüst aus Oxiden zurück, das ein starkes Strahlungsvermögen zeigte. So erfand Auer von Welsbach im Jahre 1885 den Glühstrumpf, auch „Auerstrumpf“ genannt, der die damals schon bekannte Gasbeleuchtung wesentlich verbesserte, da man mit geringerem Gasverbrauch deutlich bessere Lichtausbeuten erhielt. Nachdem er die Zusammensetzung optimiert hatte, war das Gasglühlicht allen anderen damals bekannten Lichtquellen weitaus überlegen. Es war nicht nur um einiges heller als eine Kerze oder Kienspan, sondern auch günstiger als andere Gaslampen oder beispielsweise die elektrische Kohlenfadenlampe. Auf diese Weise wurde die Erfindung auch ein kommerzieller Erfolg.

Dennoch beschäftigte sich Auer von Welsbach auch mit dem elektrischen Licht – und 1898 ließ er die erste brauchbare Metallfadenlampe patentieren. Er entwickelte dazu ein Verfahren zur Herstellung von Drähten aus Osmium, das damals als Metall mit dem höchsten Schmelzpunkt galt. Am 10. März 1906 meldete Carl Freiherr Auer von Welsbach, der als Inbegriff eines fleißigen, wortkargen Forschers und Gelehrten galt, das nach wie vor bestehende Warenzeichen „Osram“ für „elektrische Glüh- und Bogenlichtlampen“ beim seinerzeitigen Kaiserlichen Patentamt in Berlin an. Das renommierte Auer von Welsbach-Stipendium, ein nach ihm benannter Hörsaal am Chemischen Institut an der Uni Wien, der beliebte Auer-Welsbach-Park im 15. Wiener Gemeindebezirk und ihm gewürdigte Straßen in Wien-Liesing und Berlin-Friedrichshain erinnern freilich auch heute noch an den großen österreichischen Erfinder.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 13.10.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 10.10.2012 07:01:01 Gelesen: 1170191# 289 @  
140 Jahre Konzessionserteilung Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn

Die Raaberbahn, bis 2008 offiziell „Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn“ (ROeEE), bzw. ungarisch „Györ-Sopron-Ebenfurti Vasút“, ist ein ungarisch-österreichisches Eisenbahnunternehmen. Vor genau 140 Jahren, 1872, wurde die entsprechende Konzession für eine Bahnstrecke von Raab über Ödenburg bis nach Neufeld an der Leitha, der damaligen Landesgrenze, vergeben.

Das Motiv der neuen Sondermarke, die aus diesem Anlass herausgegeben wird, zeigt ein Bild des 1955 in Sopron geborenen Künstlers Zsolt Kámán, der seinerseits selbst bei der Raaberbahn beschäftigt ist. Zu sehen sind auf der rechten Seite oben die Wappen der drei namengebenden Orte, links daneben das Wahrzeichen von Sopron, der so genannte „Feuerturm“, und der Rathausturm von Györ, sowie, im Vordergrund, eine historische und eine aktuelle Lokomotive. Bei Ersterer handelt es sich um die Dampflokomotive Nr. 17, die im Jahre 1885 durch die Lokomotiv-Fabrik Wiener Neustadt erbaut und als Güterzugslokomotive in den Wagenpark der Raaberbahn aufgenommen wurde. Zweitere ist eine so genannte „Taurus-Zweifrequenzlokomotive“, welche aus technischer Sicht einer ÖBB 1116-Lok entspricht.

Zur Geschichte: 1872 wurde, wie oben erwähnt, eine Konzession für eine Bahnstrecke von Raab nach Neufeld an der Leitha vergeben, am 2. Jänner 1876 konnte nach Verzögerungen das erste Teilstück bis Sopron eröffnet werden, kurze Zeit später folgte der restliche Streckenabschnitt. Im Dezember 1897 fand die Eröffnung der Neusiedler Seebahn zwischen Parndorf und Celldömölk statt. Obwohl diese eine eigene Aktiengesellschaft war, übernahm die ROeEE die Prioritätsaktien und wurde Bauherr und Betreiber auch von dieser Linie. Nach Auflösung der Monarchie blieb die Gesellschaft weiterhin selbständig, dies änderte sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht – im Gegenteil: Trotz des „Kalten Krieges” wurde weiterhin grenzüberschreitend zwischen Österreich und Ungarn gefahren.

Ab den 1980er Jahren erfuhr die ROeEE einen starken Aufschwung, insbesondere der Güterverkehr erhöhte sich, wozu nicht zuletzt der mit österreichischer Unterstützung errichtete Güterterminal in Sopron wesentlich beitrug.

Im Mai 1987 wurde der elektrische Betrieb zwischen Györ und Sopron aufgenommen, wenige Monate später schließlich auch zwischen Sopron und Ebenfurth. Zu diesem Zweck musste die Fahrleitungsanlage in Ebenfurth völlig umgebaut werden, da die ÖBB und die ROeEE unterschiedliche Bahnstromsysteme angewendet hatten. 2008 wurde der österreichische Firmenname auf „Raaberbahn AG“ geändert, 2009 erhöhte der ungarische Staat im Rahmen einer Kapitalerhöhung seinen Anteil von 61 auf nunmehr 65,6 Prozent.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 15.10.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber nach einer Vorlage von Zsolt Kámán
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 12.10.2012 07:02:00 Gelesen: 1169892# 290 @  
Weinviertel

Mit dem vorliegenden Wertzeichen startet eine neue Markenserie, die sich mit einem besonders „kostbaren“ Thema beschäftigt, den Weinregionen Österreichs. Den Anfang macht das größte heimische Weinbaugebiet, das niederösterreichische Weinviertel.

Die Grenzen des Weinviertels verlaufen im Osten entlang der Staatsgrenze von Österreich zur Slowakei, die durch die March gebildet wird. Im Norden grenzt das Weinviertel an Tschechien, wo im Wesentlichen die Thaya die natürliche Grenze bildet. Der Manhartsberg, der östlich des Kamps liegt, stellt die Grenze zum Waldviertel im Westen dar. Im Süden grenzt das Weinviertel an das Most- und das Industrieviertel, hier bilden der Wagram, die Donau und das Marchfeld die geografische Grenze. Politisch gliedert sich das Weinviertel in die Bezirke Gänserndorf, Hollabrunn, Korneuburg und Mistelbach. Auch der Gerichtsbezirk Kirchberg am Wagram des Bezirkes Tulln sowie kleine Teile der Bezirke Horn, Krems-Land und Wien-Umgebung liegen in dieser Region.

Besondere Bedeutung hat im Weinviertel – nomen est omen – der Weinbau. Das Anbaugebiet hat eine Gesamtfläche von nahezu 16.000 Hektar, die größten Lagen bilden die Retzer und die Falkensteiner Weinberge, Poysdorf, das Matzner Hügelland, die Wolkersdorfer Hochleithen, Hagenbrunn und der Bisamberg. Zwei wesentliche Faktoren sind für die idealen Bedingungen des Weinbaus in der Region verantwortlich. Erstens das pannonische Klima mit seinen kalten Wintern und den heißen, trockenen Sommern – so beträgt, beispielsweise in Poysdorf, die Sonnenscheindauer fast 2000 Stunden im Jahr. Der zweite Indikator sind die Lössböden, optimal für das Gedeihen der Weinstöcke und der Trauben.

Die mit Abstand größte Verbreitung aller angebauten Rebsorten im Weinviertel hat der Grüne Veltliner, andere Sorten wie Weißburgunder, Welschriesling, Zweigelt und Blauer Portugieser spielen eine vergleichsweise unbedeutende Rolle. Typisch für den Grünen Veltliner sind das intensive Bouquet und seine Frische. Gewiss, die Beschreibung des Weines nimmt oft lyrische Züge an, fest steht jedoch, dass verschiedenste Aromen – von weißem Pfeffer bis zu Tabak – ausgemacht werden können. Bestechend an guten Veltlinern sind die intensive Nase und der schlanke Geschmack nach Citrus und nach Pfirsich. Entgegen der landläufigen Meinung, die auf vielen eher mäßigen Veltlinern beruht, sind hochwertige Weine dieser Rebsorte durchaus lagerfähig. Bei Verkostungen älterer Grüner Veltliner beeindrucken diese immer wieder durch ihre erstaunliche Frische.

Neu ist der so genannte „Weinviertel-DAC“, ein gebietstypischer Grüner Veltliner, der an seiner hell- bis grüngelben Farbe und dem würzig-fruchtigen Geschmack zu erkennen ist. Die Weine sind trocken ausgebaut und ihr Alkoholgehalt beträgt mindestens 12 vol%.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 19.10.2012
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Österreichische Post AG
Grafik: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 15.10.2012 07:12:01 Gelesen: 1169316# 291 @  
50 Jahre Viennale

Die Viennale, ein renommiertes Wiener Filmfestival, feiert 50. Geburtstag. Die vorliegende Sondermarke, die aus diesem Anlass herausgegeben wird, ist „eine von 50 Geburtstagskerzen für 50 erfolgreiche Festivals“, wie der Direktor der Viennale, Hans Hurch, bildreich meint. Zum Jubiläum wolle man, so Hurch, kein Feuerwerk abbrennen, sondern viele kleinere und größere Glanzlichter setzen.

Unter der Vorgabe, kein allgemeines Kinosujet zu verwenden, sondern ein für die Viennale typisches Bild zu finden, produzierte Rainer Dempf, der Grafiker des Festivals, eine ganze Reihe interessanter Entwürfe für das Motiv des neuen Wertzeichens. Zu den bekanntesten „Marken-Zeichen“ des Festivals zählen die Viennale-Trailer, für die im Laufe der Jahre zahlreiche große Regisseure gewonnen werden konnten. Aus den kurzen Filmen wurden einzelne Kader ausgewählt, um daraus das Design der Briefmarke zu gestalten – die Entscheidung fiel letztlich auf ein Standbild aus dem Trailer „Une Catastrophe“, den Jean-Luc Godard 2008 für die Viennale produziert hatte. Der Kader ist, strenggenommen, jedoch gar kein Godard-Original, sondern stammt seinerseits aus dem Film „Menschen am Sonntag“ aus dem Jahre 1929, der als Meilenstein der Neuen Sachlichkeit gilt.

Die Viennale, seit ihrer Gründung zu einer echten Erfolgsgeschichte avanciert, gehört mittlerweile nicht nur zu den beliebtesten Kulturveranstaltungen in Wien, sondern genießt auch hohe internationale Reputation. In seinem jährlichen Programm zeigt das Festival eine akzentuierte Auswahl neuer filmischer Arbeiten aus zahlreichen Ländern, heimische wie auch internationale Premieren sowie interessante Beispiele einer lebendigen Kinematographie von ästhetischem Eigensinn und politischer Aktualität. Neben der umfangreichen zeitgenössischen Spielfilmproduktion in all ihren Formen, Genres und Erzählweisen widmet das Festival drei weiteren Sparten besondere Aufmerksamkeit: dem dokumentarischen Kino, dem internationalen Kurzfilmschaffen sowie experimentellen Arbeiten aus dem so genannten „Crossover-Bereich“. Internationale Resonanz finden vor allem die jährlich stattfindende historische Retrospektive in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum sowie die vielfältigen Sonderprogramme, Tributes und Hommagen, die im Rahmen des Festivals bedeutenden Persönlichkeiten und Institutionen des internationalen Filmschaffens gewidmet sind.

Eine Reihe von Galavorführungen, Special Events und Festen gehört ebenso zum lebendigen und vielfältigen Geschehen des Festivals wie Diskussionen, Publikumsgespräche und Begegnungen zwischen weltberühmten Gästen und lokalen Besuchern.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 25.10.2012
Markengröße: 42 mm x 35 mm
Entwurf: Rainer Dempf
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 24.10.2012 07:01:00 Gelesen: 1167494# 292 @  
115. Jahrestag Treffen Kaiser Franz Josef I. - König Rama V.
Gemeinschaftsausgabe Österreich - Thailand

Der vorliegende Markenblock stellt eine philatelistische Premiere dar, ist er doch die erste Gemeinschaftsausgabe zwischen Österreich und dem Königreich Thailand. Thematisiert wird darin der 115. Jahrestag des historischen Treffens von Kaiser Franz Josef I. mit dem thailändischen König Chulalongkorn dem Großen, Rama V., der vom 11. November 1868 bis 23. Oktober 1910 an der Spitze seines Landes stand.

Zur Person: Als ältester Sohn des an Malaria verstorbenen Königs Mongkut, Rama IV., wurde Chulalongkorn im Alter von erst 15 Jahren gekrönt. Bei der 100-Jahres-Feier zum Bestehen des Herrscherhauses der Chakri-Dynastie im Jahr 1882, nur 14 Jahre also nach dem Tod des Vaters, wurden fünf bedeutende Errungenschaften König Chulalongkorns für Thailand erwähnt: Die Gleichberechtigung bestimmter Klassen von Sklaven, die Abschaffung der Niederwerfung vor dem König, die Garantie für Regierungsoffiziere, dem König schriftlich ihre Meinung zukommen lassen zu dürfen, die Verbesserung der Beziehungen zum Ausland, und schließlich die Erweiterung des Wat Phra Kaeo, des Tempels im Königspalast von Bangkok.

Darüber hinaus hatte der junge König bereits damals eine Bildungsreform angestoßen, das Anlegen neuer Reisfelder unterstützt und die Wirtschaft durch das Graben neuer Kanäle angekurbelt. Schon früh interessierte sich Chulalongkorn für die Situation im Ausland. Als erster thailändischer König knüpfte er gute Kontakte zu den europäischen Königshäusern, unter anderem auch zu Kaiser Franz Josef. Zwei Reisen, 1897 und 1907, führten Chulalongkorn nach Europa – und genau an jene im Jahre 1897, als es zu einem feierlichen Treffen mit dem österreichischen Kaiser kam, erinnert nun der neue Sondermarkenblock.

Bei dieser historischen Zusammenkunft überreichte König Chulalongkorn, Rama V., Kaiser Franz Josef im Rahmen einer Hoftafel im Schloss Schönbrunn einen Säbel als Ehrengeschenk. Der Kaiser schenkte dem König im Gegenzug seine Fotografie in einem wertvollen Rahmen, darüber hinaus ließ er ihm einen Lipizzaner-Schimmelhengst namens „Siglavy Batavia“ schicken, der im Jänner 1898 wohlbehalten in Bangkok ankam. Der auf dem Markenblock abgebildete Dreizack kam indes bereits einige Jahre vor der königlichen Europareise in den Besitz des österreichischen Kaiserhauses.

Zur Erinnerung und als Dank für die Sendung einer Schatulle mit Fotografien von kunstgewerblichen Gegenständen, die auf der Wiener Weltausstellung 1873 aufgenommen worden waren, ließ König Chulalongkorn einen königlichen Dreizack für Kaiser Franz Josef anfertigen und durch die Konsuln nach Österreich übermitteln. Der entsprechende Begleitbrief befindet sich übrigens im Österreichischen Staatsarchiv und ist datiert mit 15. Mai 1878.





Nennwert: EUR 0,70 + EUR 1,70
Ausgabetag: 10.11.2012
Markengröße: 29,6 mm x 38,5 mm
Grafikentwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 170.000 Blöcke zu 2 Marken
 
Brigitte Am: 26.10.2012 07:12:00 Gelesen: 1167081# 293 @  
Weihnachten - St. Georg / Kals am Grossglockner

Es ist mittlerweile eine gute Tradition, dass der malende und schreibende Altbischof der Diözese Innsbruck, Dr. Reinhold Stecher, eine Weihnachtsmarke der Österreichischen Post AG gestaltet. Bereits zum sechsten Mal griff er dafür zu Pinsel und Palette und schuf das stimmungsvolle Motiv des vorliegenden Wertzeichens, welches die kleine romanische St. Georgs-Kirche in Kals am Großglockner zeigt.

Dr. Reinhold Stecher schreibt dazu: „Die diesjährige Briefmarke zur Weihnacht entführt uns in das Dorf unter dem Großglockner. Kals hat die eigenartigste Siedlungsgeschichte von Tirol. Flurnamen und Funde verraten, dass in Kals jahrhundertelang Kelten, Romanen, Slawen und Bajuwaren friedlich zusammengelebt haben. Die große Abgeschiedenheit mag dazu beigetragen haben, dass diese bunt zusammengesetzte Bevölkerung ein hohes Gemeindebewusstsein entwickelt hat. Und noch etwas anderes hat dieses Miteinander verstärkt: der Glaube. Davon könnte das uralte romanische Kirchlein von St. Georg erzählen. Es hatte eine Vorgängerkirche, und sein Boden barg römische Scherben.

Heute ist Kals das Glocknerdorf mit Besuchern aus aller Welt, aber die Botschaft und der Segen des Kindes aus Bethlehem bleiben aktuell. Der Sternenstrom, der auf dem Sonderstempel über dem Glockner ins Tal strömt, soll dies andeuten.“

Zur Person von Dr. Stecher: Nach der Matura in Innsbruck und der Ableistung des Reichsarbeitsdienstes trat er im Jahre 1939 in das Priesterseminar in St. Michael in Matrei ein. Da das Seminar jedoch bald darauf durch die Gestapo geschlossen wurde, studierte er am Stift St. Georgen in Kärnten weiter. Nach einer Wallfahrt nach Maria Waldrast wurde Stecher 1941 zu einer zweimonatigen Inhaftierung in ein Gestapo-Gefängnis gebracht. Anschließend erfolgte der Einzug zur Wehrmacht – mit Fronteinsätzen in Karelien, in Lappland und in Norwegen.

Reinhold Stecher wurde verwundet und trat nach seiner Rückkehr in das Priesterseminar Canisianum ein, 1947 wurde er schließlich zum Priester geweiht. Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Präfekt, Lehrer und Seelsorger, ehe er 1951 zum Doktor der Theologie promovierte. In den Jahren von 1956 bis 1981 war Dr. Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes.

Darüber hinaus war er von 1965 bis 1970 Spiritual im Priesterseminar der beiden Diözesen Innsbruck und Feldkirch. Die feierliche Ernennung zum Bischof erfolgte im Dezember 1980 durch Papst Johannes Paul II. In der Österreichischen Bischofskonferenz war Dr. Reinhold Stecher viele Jahre zuständig für die Referate Caritas und Frauen, zugleich war er aber auch Vertreter in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 16.11.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Dr. Reinhold Stecher
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 1.250.000 Marken in Sets zu 5 Stück
 
Brigitte Am: 29.10.2012 07:02:00 Gelesen: 1166626# 294 @  
Sondermarke „Weihnachten - Jacopo Bassano - Anbetung der Könige“





Wert: EUR 0,70
Ausgabetag: 16.11.2012
Auflage: 1.500.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
Markengröße: 40 x 32,5 mm Odontometrische Zahl: 13 x 12¾
Grafikentwurf: Kirsten Lubach, nach einer Vorlage von Jacopo Bassano
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 31.10.2012 06:44:00 Gelesen: 1166278# 295 @  
Lenz Moser

Botschafter österreichischer Weinkultur

Der Name Lenz Moser ist untrennbar mit Österreichs Weinbau verbunden. Der heutige Gutskeller Lenz Moser in Rohrendorf bei Krems, dessen erste urkundliche Erwähnung ins Jahr 1040 zurück reicht, gilt als Ausgangspunkt wichtiger Impulse zur Pflege österreichischer Weinkultur. So wurde hier die „Lenz Moser Hochkultur“ begründet, die den Weinbau in den 1950er-Jahren revolutionierte. Diese und weitere Pioniertaten machten das Haus Lenz Moser zu dem, was es heute ist: Marktführer am österreichischen Markt mit Qualitätsweinen aus Österreich. Und als wichtigster Exporteur von österreichischem Qualitätswein in Flaschen trägt Lenz Moser Österreichs Weinkultur hinaus in viele Länder Europas, in die USA, nach Kanada und in den fernen Osten.

Hochkultur auf naturnaher Grundlage

Neben dem Stammsitz in Rohrendorf bewirtschaftet Lenz Moser das Schlossweingut des Souveränen Malteser Ritterordens in Mailberg/Weinviertel und den Klosterkeller Siegendorf/Burgenland. Hier wird nicht nur die Lenz Moser Hochkultur gepflegt, sondern auch nach Aspekten des ökologischen Weinbaus gearbeitet: Güte geht vor Menge, organische Düngung, natürliche Schädlingsbekämpfung und schonende Unkrautvernichtung stehen im Mittelpunkt.

Beziehungskultur trägt Früchte

Lenz Moser arbeitet ausschließlich mit Weinbauern und Winzergenossenschaften aus den Weinbaugebieten Niederösterreich und Burgenland zusammen. Das stellt sicher, dass jeder Lenz Moser Wein nur aus österreichischen Rieden stammt. Rund 3000 ausgesuchte Winzer profitieren von der Betreuung durch erfahrene Lenz Moser Önologen.

Qualität als Ausdruck der Unternehmenskultur

Im Hause Lenz Moser bleibt keine Phase der Weinwerdung dem Zufall überlassen. Mit modernster Kellertechnologie und viel Know-how lassen sich alle Abläufe so steuern, dass das Maximum jenes Schatzes in die Flasche kommt, den jede Traube in sich birgt. Um stets auf dem neuesten Erkenntnisstand zu bleiben, investiert Lenz Moser viel Zeit und Geld in Forschung, Entwicklung und technische Ausrüstung. Die Konzentration auf schonende und rationelle Verarbeitungsprozesse verfolgt stets ein Ziel: Die Produktion hochwertiger Qualitätsweine mit vernünftiger Preisgestaltung. Wie gut dieses Ziel erreicht wird, beweist eine lange Liste von Auszeichnungen und Prämierungen für Lenz Moser Weine bei nationalen und internationalen Wettbewerben und Verkostungen.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 17.11.2012
Markengröße: 35 mm x 42 mm
Entwurf: Harald Kaiserseder
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 02.11.2012 07:02:01 Gelesen: 1165932# 296 @  
175 Jahre Eisenbahn für Österreich

Die vorliegende Sondermarke stellt für alle Eisenbahn-Liebhaber mit Sicherheit einen philatelistischen Höhepunkt dar, wird doch mit ihr des 175-jährigen Jubiläums „Eisenbahn für Österreich“ gedacht. Das Motiv des neuen 0,90 Euro-Wertzeichens zeigt den für diesen Anlass eigens gebrandeten Jubiläumszug, einen modernen Railjet der ÖBB.

Die 175-jährige Geschichte des österreichischen Schienenverkehrswesens geht zurück auf das Jahr 1827, als die Eröffnung des ersten Streckenabschnitts der Pferdeeisenbahn Linz–Budweis stattfand. Die eigentliche Geburtsstunde der Eisenbahn in unserem Land schlug freilich erst am 23. November 1837, als auf der 13 Kilometer langen Strecke zwischen Floridsdorf und Deutsch Wagram der von der Dampflokomotive „Austria“ geführte Zug seine Fahrgäste sicher ans Ziel brachte. Tatsache ist jedoch: Kein anderes österreichisches Massenverkehrsmittel hat eine ähnlich lange Tradition wie die Eisenbahn.

Unter dem Motto „Keine Zukunft ohne Herkunft“ nehmen daher zahlreiche Bahnen das Jubiläum zum Anlass, die Anfänge der Eisenbahn in Österreich entsprechend zu würdigen. So sind beispielsweise die Mitgliedsorganisationen des Verbandes Österreichischer Museums- und Touristikbahnen bemüht, mit ihren historisch wertvollen Fahrzeugen und Exponaten die Geschichte der Bahn attraktiv und lebendig darzustellen. Neben dem planmäßigen Nostalgiezugbetrieb und dem saisonalen Programm finden darüber hinaus während des gesamten Jahres unzählige Sonderveranstaltungen zum Thema Eisenbahn statt. Das runde Jubiläum bietet aber nicht nur Anlass, die wechselvolle Geschichte entsprechend Revue passieren zu lassen – auch der Blick in die Zukunft ist von großer Wichtigkeit: Als sicheres, umweltfreundliches, rasches und vor allem verlässliches Verkehrsmittel wird die Bahn künftig noch mehr als heute das Rückgrat des Personen- und Güterverkehrs bilden; derzeit benützen immerhin rund 700.000 Menschen Tag für Tag die österreichischen Bahnen.

Das umfangreiche Investitionsprogramm von mehr als zwei Milliarden Euro jährlich beinhaltet den Neubau bzw. die Sanierung zahlreicher Bahnhöfe im ganzen Land sowie den weiteren Ausbau großer Korridore und moderner leistungsfähiger Strecken, kurz: die Schaffung einer noch klimafreundlicheren Mobilität in Österreich. Das ehrgeizige Ziel dabei lautet „nachhaltige Effekte“, damit die Bahn bei ihrem nächsten runden Geburtstag noch schneller ist und wesentlich mehr Fahrgäste und Güter befördert als sie es heute bereits tut.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 23.11.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 

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