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Thema: Altdeutschland Preussen Belege
Victoria8749 Am: 22.01.2014 19:12:12 Gelesen: 640643# 1 @  
[Redaktionell verschoben aus dem Altdeutschland Bayern Thema]

@ bayern klassisch

Hallo bayern klassisch,

möchte auch einen Beleg zusteuern, kann aber auch sein, dass er in die Rubrik "Belege von und an deutsche Gerichte" gehört, Ihr könnt mir beim Entschlüsseln bestimmt helfen.

Schon mal DANKE sage.

Gruß Volker




 
bayern klassisch Am: 22.01.2014 20:26:42 Gelesen: 640624# 2 @  
@ Victoria8749 [#532]

Es ist zwar ein preußischer Brief, aber er lief nach Bayern, immerhin. Die Absendebehörde frankierte bar mit 3 Silbergroschen für Briefe unter 1 Loth über 20 Meilen Entfernung, die die Aufgabepost nach Erhalt abgestrichen hat.

Den Text kann ich leider nicht lesen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Victoria8749 Am: 22.01.2014 21:05:17 Gelesen: 640614# 3 @  
@ bayern klassisch [#533]

Hallo bayern klassisch,

danke für deine Ausführungen, ich meine aus der Adresse etwas wie Königl ......Landgericht zu Altötting zu entziffern, aber wir haben doch auch Spezialisten für die alten Schriften hier, bin mal gespannt!

Gruß Volker
 
bayern klassisch Am: 22.01.2014 21:10:06 Gelesen: 640611# 4 @  
@ Victoria8749

"An das Königlich Bayerische Landgericht zu Altötting" lese ich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
AhdenAirport Am: 23.01.2014 18:34:12 Gelesen: 640546# 5 @  
@ Victoria8749

Hallo Volker,

im Inhalt geht es um den Nachlass der Coletta Neuberg in Höhe von 224 Gulden und 58 Kreuzer. Der Nachlass wurde am 1. März des Jahres (also 1859) von Altötting nach Quedlinburg gesandt. Dein Brief bestätigt dem Gericht in Altötting, dass das Altöttinger Schreiben zwei vor dem Quedlinburger Gericht erschienenen Frauen (zu den Beiden fehlen mir einige Dateils, aber es könnten Schwestern gewesen sein) verlesen und Ihnen der Nachlass ausgezahlt wurde.

Grüße,
Jörg
 
Victoria8749 Am: 24.01.2014 13:48:12 Gelesen: 640498# 6 @  
@ joey [#5]

Hallo Jörg,

vielen Dank für Deine Erklärungen, so kann ich wieder mal einen Beleg als erledigt ins Album stecken.

Viele Grüße Volker
 
Benjamin Voigt Am: 31.08.2014 22:06:38 Gelesen: 640149# 7 @  
Dann zeige ich auch mal einen schönen Beleg. :-)



Der Beleg erfreut sicher auch Kevin, der ja in Neuwied lebt. ;-)
 
bayern klassisch Am: 01.09.2014 06:18:40 Gelesen: 640129# 8 @  
@ Benjamin1412 [#7]

Und nicht nur den, denn es ist ein sehr schöner Brief der 2. Gewichtsstufe, siehe oben linke "1 4/10 Loth" und somit für Entfernungen über 10 bis 20 Meilen doppelgewichtig mit 2 mal 1 Sgr. = 2 Sgr. korrekt frankiert.

Danke fürs zeigen und lieben Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 08.09.2014 15:40:38 Gelesen: 640030# 9 @  
@ bayern klassisch [#8]

Lieber Bayern Klassisch,

ich möchte doch ein wenig korrigieren. Es ist ein Brief der 1. Entfernungsstufe (0 bis 10 Meilen) und 2. Gewichtsstufe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Benjamin Voigt Am: 14.09.2014 18:33:10 Gelesen: 639962# 10 @  
Heute mal nur eine einfache Nr. 4. ;) Aber ein schönes Stück wie ich finde. :)



Gruß Benjamin
 
bayern klassisch Am: 14.09.2014 19:11:49 Gelesen: 639951# 11 @  
@ Magdeburger [#9]

Lieber Magdeburger,

du hast völlig Recht - ich hatte mich vertippt und es war zu spät zum korrigieren. Schön, dass du aufgepasst hast. :-)

Hallo Benjamin,

auch der kann sich wahrlich sehen lassen. 1. Gewicht bis 1 Loth und über 20 Meilen.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Benjamin Voigt Am: 15.09.2014 09:25:54 Gelesen: 639921# 12 @  
Wollte noch anmerken, bei der Marke handelt es sich um die b-Farbe in maisgelb, das hatte ich beim einstellen vergessen. ;)

Gruß Benjamin
 
Magdeburger Am: 20.09.2014 17:50:11 Gelesen: 639854# 13 @  
Hallo Zusammen,

schöne Markenbelege habe ich so nicht wirklich viele.

Ich möchte mal ein Beleg vom 27.05.1859 hier zeigen. Es handelt sich um ein Postinsinuationsdokument, welches von Magdeburg nach Calbe gesandt wurde, es würde auch in den Thread zu den PZU's passen.

Das besondere daran ist der Aufgabestempel "Magdeburg Stadt", welcher in der Regel als Transitstempel fungierte. Normalerweise wurde er in der Decartierung-Expedition eingesetzt. Diese war (in Magdeburg) auch für die Briefträger mit zuständig!



Rückseite mit Ausgabestempel von Calbe:



Und noch der Inhalt:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Benjamin Voigt Am: 20.09.2014 21:01:41 Gelesen: 639836# 14 @  
Durchaus ein interessanter Beleg [#13]

Mir gefallen frankierte Briefe nur besser, markenlose Belege sind natürlich dessen ungeachtet auch sehr interessant.

Gruß Benjamin
 
volkimal Am: 25.09.2014 16:57:27 Gelesen: 639759# 15 @  
Hallo zusammen,

dieser Brief ist zwar nicht super erhalten, er fällt aber dadurch auf, dass die Marken mit zwei verschiedenen Stempeln "Cöln Bahnhof" entwertet wurden:





Nett ist auch der Duisburger Ankunftsstempel ohne Datum. Der Ausgabestempel hat zudem ungewöhnlich große Buchstaben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 25.09.2014 17:36:43 Gelesen: 639752# 16 @  
@ volkimal [#15]

Interessant!

Auch die Bestätigung der Paketausgabe erfolgte mit dem Ortsstempel von Duisburg ohne Tagesangabe - super!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Benjamin Voigt Am: 25.09.2014 19:32:35 Gelesen: 639734# 17 @  
Von mir mal eine schöne Mehrfachfrankatur der Mi.-Nr. 2a



Gruß Benjamin
 
bayern klassisch Am: 25.09.2014 20:48:38 Gelesen: 639709# 18 @  
@ volkimal [#15]

Hallo Volkmar,

ein toller Brief - schön, dass ich ihn sehen durfte.

Manchmal wurden die Briefe "geschichtet", so dass es vorkommen konnte, dass eine Marke, die in der entgegengesetzten Ecke der eigentlichen Frankatur klebte, übersehen werden konnte.

Hier scheint die "Kontrolle" gegriffen zu haben, denn die Stempel sind von gleicher Zeit am selben Tag - gut gemacht von den Herren des Kölner Bahnhofs.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.02.2015 17:57:16 Gelesen: 639385# 19 @  
Liebe Sammlerfreunde,

von einem lieben Freund und großen Schweiz - Sammler habe ich die Erlaubnis, diese Granate (ex Boker) hier zeigen zu dürfen. Er hat sie damals gekauft, weil er dergleichen noch nie gesehen hatte und auch ich muss konzidieren, dass man auf ein vergleichbares Stück schon ein paar Wochenenden wird warten müssten.



Wer möchte, darf sich an der Beschreibung versuchen (habe ich gerade hinter mich gebracht) - alle Aufgabeorte und Daten stehen über dem Brief - ein schöner, kleiner Knobler für "avancirte" Postgeschichtler.

Es blamiert sich garantiert keiner - auch Boker und Köhler haben ihn damals nur so beschrieben, wie es jeder Bund und Berlin - Sammler auch könnte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Marcel Am: 01.02.2015 22:37:21 Gelesen: 639347# 20 @  
@ bayern klassisch [#19]

Hallo bayern klassisch!

Ich bin ja nicht gerade bewandert in solchen Dingen, aber dennoch möchte ich gerne zwei Anmerkungen treffen. Das erste was mir aufgefallen ist, das der Brief u.U. erst ins benachbarte Neuenkirchen laufen sollte, bevor er seine Reise nach Interlaken antrat. Dann kommt der zweite Punkt, Interlaken hieß zu der Zeit noch Aarmühle. Der Ort Interlaken war gebräuchlich schon im Sprachgebrauch, aber amtlich erst seit Dezember 1891.

schöne Grüße
Marcel
 
bayern klassisch Am: 02.02.2015 06:22:41 Gelesen: 639326# 21 @  
@ Marcel [#20]

Hallo Marcel,

danke für deine Anmerkungen - wusste ich nicht. Die Schweizer Post war aber ganz fit bei der Zustellung ihrer Briefe, wie ich aus vielen Fällen weiß.

Mal sehen, wer sich an den Nachvollzug des Briefes traut. Es wird keiner gefressen und nur wenn man sich auch mal an nicht so leichter Kost versucht, wird man eine gute Sicht der Dinge entwickeln.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 02.02.2015 09:50:40 Gelesen: 639294# 22 @  
@ bayern klassisch [#19]

Lieber Bayern Klassisch,

schon das Entziffern der Schrift bereitet mir Kopfschmerzen.

Soweit ich lese, wurde zuerst nur "Dem Herrn Pastor Dreier aus? Neuenkrichen Interlaken" geschrieben und so ging der Brief dorthin. Frankiert wurde mit 4 Sgr (3 für DÖPV + 1 Sgr Schweiz).

Dort wurde nun hinzugefügt: "Addr(esse) Herrn Presidenten Schnell? ... ... Basel". Der Brief wurde neu aufgegeben, bzw. der Empfänger hat seine Adresse dort hinterlegt und nur wurde er mit 10 Rappen frankiert. Die gestrichene "10" könnte eine Vorfrankierung sein.

In Basel angekommen, wurde nun "bei Farge" sowie (Hannover) Preussen unten angefügt, ebenfalls wieder neu aufgegeben und diesmal mit 40 Rappen (10 Rappen für Schweiz + 30 Rappen für DÖPV) nach Farge zurückgesendet.

Die vorletzte Zeile Preussen ..... wurde möglicherweise schon am Anfang geschrieben - jedoch kann ich das letzte Wort nicht entziffern. Die erste Streichung erscheint mir zumindestens, sich auf Interlaken und eben dieser Zeile zu beziehen.

Die zweite Streichung betrifft .... Basel und Addr(esse) XXXX.

Briefpost ist leider nicht so mein Ding.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 02.02.2015 10:21:36 Gelesen: 639290# 23 @  
@ bayern klassisch [#21]

Hallo Ralph,

ganz so kenne ich mich nicht aus, aber mal versuchen, der Brief wurde von Farge versendet nach, wenn ich es richtig lese Neuenkirchen (kann es das in Mecklenburg gewesen sein), dafür waren 3 Kreuzer zu veranschlagen den 1 Kreuzer kann ich mir noch als Zustellgebühr vorstellen, von dort weiter nach Interlaken hier war der Empfänger auch nicht auffindbar, deshalb ging es weiter nach Basel, dafür die 10 Rappen innerhalb der Schweiz.

Da in Basel auch nicht auffindbar ging es zurück nach Hannover - Farge, hierfür wurden laut dem Postvertrag mit den Deutschen Staaten in der 3. Periode (Tarif vom 15.10.1852 - 31.8.1868 für einfaches Gewicht) 40 Rappen veranschlagt. Ich kann leider nicht alles lesen was den Wortlaut betrifft: ... franco .... bezahlt. Gibt es rückseitig noch Ankunftsstempel?

Auf jeden Fall ein toller Nachsende-Brief, der in jede gute Preussen oder Schweizer Sammlung passt.

Gruß Rainer
 
LK Am: 02.02.2015 11:16:35 Gelesen: 639273# 24 @  
@ bayern klassisch [#19]

Hallo,

zur Anschrift:

Herrn Pastor Dreier zu Neuenkirchen, hier ist Neuenkirchen (Schwanewede) gemeint.

Gehörte postalisch zum Amt Farge.

Pastor Hinrich Eduard Dreier lebte dort von 1811 - 1882 und war Pastor zu Neuenkirchen.

Dann Interlaken

Preußischer Rebra (Berg), gemeint ist wahrscheinlich Beatenberg, da der preußische Kronprinz Friedrich III. dort oft residiert hat. Aber das ist nur eine Vermutung.

Der Portoerklärung von Magdeburger kann ich nichts hinzufügen, entspricht auch meinen Erkenntnissen.

Gruß

LK
 
bayern klassisch Am: 02.02.2015 15:31:42 Gelesen: 639243# 25 @  
Liebe Freunde,

ich finde es toll, dass ihr euch so engagiert - spitze!

Der Absender eines Briefes aus Farge (ehemals Hannover, nun eine Provinz Preußens) = Postverein 3. Rayon in die Schweiz des 2. Rayons hätte 5 Groschen frankieren müssen. Er hat aber nur 4 Groschen frankiert. Korrekt waren 3 Groschen für Preußen und 2 Groschen = 6 Kreuzer = 20 Rappen für die Schweiz. Demnach konnten der Schweiz nur 3 Kr. gutgeschrieben werden. Die fehlenden 10 Rappen wurden mittig mit Rötelstift der Schweiz notiert.

Zwar war der Empfänger, ein Pastor Dreier, nicht mehr in Interlaken, doch hat man für ihn diese 10 Rappen bezahlt und den Brief angenommen. Ende des 1. Postenlaufs.

Einen Tag später gab man ihn als innerschweizerischen Brief mit 10 Rappen (Marke oben links) frankiert auf nach Basel, weil man ihn dort wähnte. Doch auch dort war er nicht ... Ende des 2. Postenlaufs.

Jetzt frankierte jemand in Basel für ihn 40 Rappen, die sich so erklären: 1. Schweizer Rayon 10 Rappen = 3 Kreuzer = 1 Groshen und 3. Rayon Preußen 30 Rappen = 9 Kr. = 3 Groschen. Damit war er voll bezahlt.

Im geschlossenen Transit lief er über Baden nach Frankfurt am Main (auch gerade preußische geworden!), wo das Basler Briefpaket geöffnet und der Brief weiter nach Norden geleitet wurde. Ende des 3. Postenlaufs.

Der Brief gehört einem lieben Freund und ganz großen Schweiz - Sammler, der ihn damals bei der Boker - Auktion erworben hatte. Er musste sich sehr strecken, um ihn zu bekommen, weil alles, was von John R. Boker verkauft wurde, in die Höhe schoss. Aber er hat seitdem keinen Brief mit Schweizer Relevanz mehr gesehen, der drei Mal frankiert versandt wurde und damit ist er nicht allein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 02.02.2015 23:19:36 Gelesen: 639194# 26 @  
@ bayern klassisch [#25]

Hallo Ralph,

ich habe Los 193 der Boker-Auktion Hannover, Teil II, vom 23.9.1997 studiert und konnte nichts zusätzliches erkennen, was nicht bereits beschrieben war. Die Taxvermerke konnte ich a) nicht genau lesen und b) nicht richtig interpretieren.

Es ist toll, wenn man solche Stücke restlos "entziffern"/entschlüsseln kann - Bravo!

Ich bin sicher, der Schweizer Käufer hatte schon viel Freude an dem zwar teuren, aber eben auch sehr begehrenswerten Stück. Und ... gewisse Stücke bekommt man NUR, wenn man auch tief in die Tasche greift.

Heinz
 
bayern klassisch Am: 03.02.2015 06:35:37 Gelesen: 639179# 27 @  
@ Heinz 7 [#26]

Lieber Heinz,

da sprichst du wahre Worte! Eigentlich sollte man erwarten können, dass man einen Brief in der Preisklasse auch mit einer kompletten Beschreibung erwirbt, aber das war damals zumindest nicht möglich, weswegen das Stück zwar toll aussah, aber nicht recht verstanden wurde, auch oder gerade hinsichtlich seiner Gebühren. Das ist nun anders und mein Freund freut sich sehr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 07.02.2015 14:37:30 Gelesen: 639063# 28 @  
Liebe Sammelfreunde,

damit dieser Thread nicht wieder in die Versenkung geht, zeige ich mal meine neuste Errungenschaft:



Wer traut sich eine Beschreibung zu?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 08.02.2015 15:29:18 Gelesen: 638999# 29 @  
Liebe Sammelfreunde,

schade, dass niemand es versucht hat - dann werde ich es mal selbst auflösen müssen.

Gesendet wurde ein Paket von 20 Pfund 15 Loth am 19.12.1865 von Bernburg nach Magdeburg. Laut Tarif galt 1,5 Pfennige je angefangenes Pfund von 5 zu 5 Meilen. Die Entfernung Bernburg - Magdeburg entspricht gerade mal so noch 5 Meilen, so daß sich nach Gewicht folgende Rechnung ergibt: 1,5 Pfennige * 21 Pfund * 1. Entfernungsstufe = 31,5 Pfennige. Dies entspricht 2 Sgr. und 7,5 Pfennige. Der Pfennigbetrag war auf ein Vielfaches es 1/4 Sgr. aufzurunden, also auf insgesamt 2 3/4 Sgr, was auch sehr gut mit den Freimarken dargestellt wurde.

Die Ausgabe des Paketes erfolgte am Folgetag in der Packkammer von Magdeburg, was gut mit dem Rahmenstempel mit Posthorn angezeigt wird.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 08.02.2015 15:41:18 Gelesen: 638994# 30 @  
@ Magdeburger [#29]

Lieber Magdeburger,

diese Briefe sind nicht einfach zu interpretieren, jedenfalls für mich nicht, da ich nur Briefpost sammle.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
wuerttemberger Am: 08.02.2015 15:51:07 Gelesen: 638990# 31 @  
@ Magdeburger [#29]

Es hat niemand versucht, weil es hier niemand kann. Fahrpostsammler sind dünn gesät. Du solltest noch genauer erklären, warum zwei Ausgabestempel - einmal Briefpost- und einmal Packkammerstempel - auf dem Beleg zu finden sind. Damit könntest du das Procedere für die Auslieferung eines Paketes besser verdeutlichen.

Gruß

wuerttemberger
 
Magdeburger Am: 08.02.2015 16:14:09 Gelesen: 638981# 32 @  
@ bayern klassisch [#30]

Lieber Bayern Klassisch,

dass du nur Briefpost machst war schon klar!

@ wuerttemberger [#31]

Lieber wuerttemberger,

ich hatte wenigstens gehofft, dass zumindestens es mal versucht wird.

Der siegelseitige Ausgabestempel wurde beim Eingang im Postamt von der sogenannten Decardierungs-Expedition angebracht. Diese Expedition stempelte erstmal alle ankommenden und am Ort bleibenden Sendungen mit dem Ausgabestempel. Weiterhin war diese dafür zuständig, den Orts- und Landbriefträgern die zuzustellenden Sendungen vorzubereiten. Da auch Empfänger ihre Post selbst von Postamt abholten, was von diesem beim Postamt hinterlegt werden mußte, mußten diese Sendungen den entsprechenden Ausgabe-Expeditionen zu übergeben.

Der Paketausgabestempel wurde in der Packkammer bei der Aushändigung des Paketes an den Empfänger vorderseitig angebracht. Der diente somit auch als Quittung für den ordnungsgemäßen Empfang.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 08.02.2015 16:35:25 Gelesen: 638968# 33 @  
Hallo Ihr Lieben,

dann mal zur Abwechselung ein Briefpost-Beleg vom 23.01.1858 von Magdeburg nach Berlin. Die Entfernung beträgt ca. 17 Meilen und entspricht somit der 2. Entfernungsstufe. Laut Tarif waren 2 Sgr. für einen einfachen Beleg zu zahlen.



Senkrechte Paare kommen nun nicht so häufig vor und wie zu dieser Zeit Vorschrift wurden sie jeweils mit dem Nummernstempel "906" entwertet und daneben wurde der Ortsstempel gesetzt.



Wie die Siegelseite zeigt, kam der Beleg noch am gleichen Tage an.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 10.02.2015 15:50:31 Gelesen: 638893# 34 @  
Liebe Sammelfreunde,

nachfolgender Beleg vom 08.06.1864 von Magdeburg nach Rostock zeigt wie man mit einem Stempel 3 Marken entwertete.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf


 
bayern klassisch Am: 10.02.2015 16:37:48 Gelesen: 638885# 35 @  
@ Magdeburger [#34]

Lieber Magdeburger,

nur ein Wort von mir dazu: KLASSE!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 12.02.2015 18:12:38 Gelesen: 638818# 36 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal ein Beleg vom 14.05.1853 nach Trebnitz.



Aufgegeben wurde er am Zug in Magdeburg am Fürstenwallufer. Die Marken, hier als waagerechtes Paar, wurden mit dem Nummerstempel 907 entwertet und daneben wurde der Cursstempel MAGDEB: 14 5 II LEIPZIG sowie handschriftlich der Aufgabeort Magdeburg gesetzt.



Siegelseitig ist der Cursstempel nochmals und der Ausgabestempel vom gleichen Tage abgeschlagen wurden. Dort wurde der Tages- und Monatseinsatz insgesamt auf Kopf eingesetzt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 14.02.2015 09:44:04 Gelesen: 638760# 37 @  
Hallo zusammen,

damit der liebe Ulf nicht so alleine ist.

Diesen Brief habe ich in einem kleinen Los bei Ebay ersteigert. Die Erhaltung ist leider nicht die beste, aber der Brief hat zwei Besonderheiten.

Die Erste ist dass der Brief doppelt schwer in der zweiten Entfernungsstufe von Paderborn nach Schwelm gelaufen ist.

Die zweite Besonderheit ist das der Brief vom 20.11.1850 ist also mal grade fünf Tage nach Erscheinen der Preußischen Freimarken.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 14.02.2015 10:22:38 Gelesen: 638751# 38 @  
@ Silbergroschen [#37]

Hallo Peter,

danke für das zeigen des Beleges! Wie viele frühe Briefe der zweiten Gewichtsstufe sind denn vor diesem Datum bekannt?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 14.02.2015 12:43:40 Gelesen: 638730# 39 @  
@ Magdeburger [#38]

Ich habe noch nicht viele gesehen, deswegen bin auch glücklich, dass der Brief bei mir gelandet ist.

Noch zwei hübsche Briefe aus einer Korrespondenz von Coblenz nach Waal in Bayern.

schönen Gruss

Peter




 
Magdeburger Am: 14.02.2015 14:12:46 Gelesen: 638710# 40 @  
@ Silbergroschen [#39]

Hallo Peter,

schöne Belege der ersten Gewichtsstufe und 3. Entfernungsstufe innerhalb des DÖPV.

Nachfolgenden Beleg steure ich heute hier bei:



Eine 1-Sgr.-Ganzsache Wappen mit einer Zusatzfrankatur der Kopfausgabe (Nr. 10) als Mindestfahrposttarif wurde als Paketbegleitbrief für ein 15 Loth schweres Päckel in grau Papier sign. F.(räulein) A.(uguste) K.(aufmann) Ø 15 nach Genthin am 14.Januar 1862 aufgegeben. Schon am Folgetag wurde das Paket ausgegeben, was mit dem Ortsstempel vorderseitig bestätigt wurde. Der Rückseitige Ausgabestempel zeigt die Ankunft in Genthin. An Hand des Paketzettels läßt sich auf das Jahr 1862 schliessen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 15.02.2015 07:55:56 Gelesen: 638675# 41 @  
Liebe Sammelfreunde,

einen weiteren Paketbegleitbrief, diesmal eine Kopfganzsache zu 2 Sgr. mit einem Paar der Nummer 16 Wappenausgabe vom 04.04.1862 aus Salzwedel nach Magdeburg möchte ich hier noch zeigen.



Das Paket wog 2 Pfund 12 Loth, die Entfernung beträgt ca. 12 Meilen und hierfür fiel der Mindestfahrpost-Tarif von 4 Sgr. an.



Die Ankunft war am Folgetag, wie der siegelseitige Ausgabestempel zeigt.

Vorderseitig ist nicht sehr schön der Paketausgabe-Stempel vom gleichem Tage zu sehen - Stempel mit Posthorn und darunter stehendem Datum. Dieser Stempel wurde in der Packkammer abgeschlagen, wo der Empfänger das Paket abholte.

Der Paketzettel ist von der gleichen Type, wie der im vorherigen Posting gezeigte. Da diese Zettel für die Provinz Sachsen, wozu beide Orte gehöhren, zentral in der Druckerei Baensch in Magdeburg hergestellt wurden und auch unterstellt werden kann, dass ähnliche Verwendnungszeiten für beide Orte vorliegen, läßt sich somit auf das Jahr 1862 schliessen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 16.02.2015 10:33:26 Gelesen: 638617# 42 @  
Hallo,

einen hübschen Postvereinsbrief aus Saarbrücken nach Grevenmacher / Luxemburg der 1 Entfernungsstufe möchte ich euch zeigen.

Der Brief wurde am 19.10.1865 in Saarbrücken aufgegeben und kam am gleichen Tag in Grevenmacher an.



@ Magdeburger [#41]

Sehr interessant das man anhand des Paketzettels den Jahrgang bestimmen kann.

schönen Gruss

Peter
 
Magdeburger Am: 16.02.2015 13:42:43 Gelesen: 638592# 43 @  
@ Silbergroschen [#42]

Schöner Beleg - nach Luxemburg da muß ich bisher passen.

Paketzettel wurden von verschiedenen Magazinen bereitgestellt. Jedes Magazin belieferte bestimmte Gebiete. Da ich nur Belege in Zusammenhang mit Magdeburg sammle, kann ich auch nur etwas zu den dort verwendeten Paketzetteln sagen. Für größere Postorte mit gleichem Magazin können somit "Daten" übertragen werden. Für kleine Orte ist jedoch Vorsicht geboten, da das Postaufkommen dort deutlich niedriger ist und somit andere Zeiten vorliegen. Für Magdeburg kenne ich 11 verschiedene Paketzettel.

Natürlich braucht man für eine solche Aufstellung auch datierbare Belege. Hier ein entsprechender vom 15.04.1862 nach Rauenberg, ca 51 Meilen entfernt. Dies entspricht der Progressionstufe 13.



Für die Kiste von 3 Pfund 10 Loth, welche Muster ohne Wert enthielt, läßt sich die Gebühr wie folgt berechnen:

2 Pfennige je angefangenes Pfund * Progressionstufe, also 2 Pfennige * 4 Pfund * 13 Progressionsstufe = 104 Pfennige = 8 Sgr. 8 Pfennige, was auf 8 3/4 Sgr. aufzurunden war.



Siegelseitig hätte von der Aufgabepostanstalt die Progressionsstufe vermerkt werden sollen, was hier leider unterblieb.



Dass die Datierung stimmt, dazu soll dieser Ausschnitt dienen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
kauli Am: 16.02.2015 20:07:54 Gelesen: 638551# 44 @  
Hallo zusammen,

damit Berlin nicht zu kurz kommt, ein Begleitbrief im Ortsverkehr, der auch nicht so gewöhnlich ist. Normalerweise gehörten die großen Paketzettel auf das Paket. Ausnahmen waren erlaubt, wenn das Paket zu klein war, dann konnte der Zettel auch auf dem Brief angebracht werden. Das Paket muß also sehr klein gewesen sein.



Viele Grüße
Dieter
 
Magdeburger Am: 17.02.2015 07:51:08 Gelesen: 638515# 45 @  
@ kauli [#44]

Hallo Dieter,

solche Briefe sind immer ein kleines Highlight.

Das Paket wog gerade mal 5 Loth (1 Loth dieser Zeit entsprechen heute 16 2/3 Gramm), was somit 83 1/3 Gramm sind.

2 Sgr. war der Mindestfahrposttarif bis 10 Meilen. Der Ortsstempel von Charlottenburg diente der Dokumentation der Paketausgabe.

Fragen:

1. Gehörte Charlottenburg damals zu Berlin und wo befand sich die Berliner Postexpedition 2 ?
2. Wurde der Stempel von Charlottenburg zu dieser Zeit noch im täglichen Postverkehr genutzt, bspw. bei der Briefaufgabe?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 17.02.2015 09:53:02 Gelesen: 638502# 46 @  
@ Magdeburger [#45]

Hallo Ulf,

die Post-Expedition 2 war seit 1859 in der Weinmeisterstr. 8 untergebracht und Charlottenburg wurde erst 1920 nach Berlin eingemeindet. Es galt bis dahin als Vorort von Berlin.

Der Rahmenstempel von Charlottenburg war von 1865 bis 1871 in Gebrauch, ob dieser Stempel im täglichem Gebrauch für die Briefabfertigung war, ich denke mal schon, kann zwar selber nicht mit diesem Stempel aufwarten aber ich kann mir nicht vorstellen das dieser Stempel nur für Paketbegleitbriefe war. Denn so viele Stempel hatte das Postamt bis dato nicht.

Gruß Rainer
 
kauli Am: 17.02.2015 11:05:17 Gelesen: 638490# 47 @  
@ Magdeburger [#45]

Hallo Ulf,

der Stempel wurde auch als normaler Aufgabestempel genutzt. Siehe Bild. Vorort ist schon richtig, aber Charlottenburg wurde bereits 1705 erwähnt, und erhielt im gleichen Jahr das Stadtrecht.



Viele Grüße
Dieter
 
Magdeburger Am: 17.02.2015 12:10:13 Gelesen: 638479# 48 @  
@ Gernesammler [#46]
@ kauli [#858]

Hallo Ihr Beiden,

recht herzlichen Dank für die weiterführenden Informationen.

Mir ging es auch um die Frage, ob es denn nun ein Ortspaketbegleitbrief ist oder nicht. So wie es aussieht, war Charlottenburg noch nicht Teil von Berlin.

Dazu passend kann ich nachfolgenden Beleg zeigen, welcher aus heutiger Sicht ein Ortspaketbegleitbrief wäre:



Am 01.03.1856 wurde an die „Herren Gebr. Kohne & Böckelmann Kl(ein) Ottersleben by Sudenburg / Magdeburg“ eine „Schachtel in Paket“ geschnürrt, aufgegeben. Das Gewicht ist nicht mehr erkennbar, jedoch ist durch den großen Paketzettel-Aufkleber von einem geringen Gewicht auszugehen. Die dazu erforderlichen 2 Sgr. als Franco, wurde durch eine Marke der 1. Ausgabe beglichen. Klein Ottersleben schließt sich direkt an die Sudenburg, welches vor den Toren der Stadt Magdeburg liegt, an.

Das Paket wurde vom Aufgabe-Postamt direkt zum Postamt nach Sudenburg gebracht und von dort ging der Landbriefträger nach Klein Ottersleben. Das Paket selbst wurde im Postamt Sudenburg abgeholt werden. Der Ortsstempel diente somit als Paketausgabestempel.

N.B. Sudenburg wurde noch zu preussischen Zeiten in Magdeburg eingemeindet, jedoch erst am 01.07.1867. Somit ist es kein Ortpaketbegleitbrief.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 17.02.2015 20:00:38 Gelesen: 638428# 49 @  
@ kauli [#44]

Sehr schöner und bestimmt nicht häufiger Brief. Charlottenburg wurde 1890 sogar zur Großstadt erklärt.

Ich vermute die nachfolgende Ganzsache wird Dir auch gefallen.

schönen Gruss

Peter


 
kauli Am: 17.02.2015 23:00:43 Gelesen: 638401# 50 @  
@ Silbergroschen [#49]

Hallo Peter,

besonders gefällt mir der Stempel. Die Stadtpost-Exp. X hatte nur diesen einen Stempel, der auch nicht so häufig zu finden ist. Auf frankiertem Brief Liebhaberpreis. Interessant wäre noch das Jahr da die SPE X auf dem Anhalter Bahnhof im März 1862 aufgehoben wurde und im April 1862 in der Grabenstr. neu eingerichtet wurde. Der Brief wird wohl keinen Inhalt haben worauf es eventuell vermerkt war.

Viele Grüße
Dieter
 
Silbergroschen Am: 19.02.2015 13:53:29 Gelesen: 638329# 51 @  
Hallo Dieter,

mit einem Verwendungsjahr kann ich leider nicht dienen. Wegen dem Preis. Ich würde die Ganzsache mit dem Stempel so mit 40-50€ bewerten.

Noch einen Brief aus Berlin nach München von der Postexp. XV

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 21.02.2015 18:45:50 Gelesen: 638245# 52 @  
@ Silbergroschen [#831]

Hallo Peter,

ein Brief, den auch unsere Bayern mögen.

Liebe Sammelfreunde,

schön ist natürlich was anderes.



Ein vierfach schwerer Brief von 1859 oder 1860 von Magdeburg nach Königsberg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 21.02.2015 18:54:32 Gelesen: 638243# 53 @  
@ Magdeburger [#52]

Lieber Ulf,

3 1/4 Loth steht da - es ist tatsächlich ein Brief der 4. Gewichtsstufe über 20 Meilen in Preußen - sagenhaft! Wer hat schon so etwas?

Dass dergleichen Briefe keinen Luxus darstellen, ist doch klar, er wog ja auch über 50g! Aber für das, was er zeigt, sieht er sehr gut aus und hat ein "Gesicht"

Danke fürs zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Silbergroschen Am: 22.02.2015 11:19:01 Gelesen: 638211# 54 @  
@ Magdeburger [#52]

Toller Brief, den ich auch gerne in meiner Sammlung hätte.

Von mir einen Ortswertbrief der Nr.7 aus Berlin. Häufig ist der auch nicht.

schönen Gruss

Peter


 
bayern klassisch Am: 22.02.2015 13:11:12 Gelesen: 638200# 55 @  
@ Silbergroschen [#54]

Hallo Peter,

ein Traumstück - ich bin immer wieder erstaunt, wie man es schafft, 25 Thaler in einem Kuvert mit Siegeln zu versenden, das zusammen 3/10 Loth = 5g wog.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 22.02.2015 15:39:45 Gelesen: 638181# 56 @  
@ Silbergroschen [#54]

Hallo Peter,

ein sehr interessanter Brief mit einer wunderbaren Nr. 7! Dazu kann man nur gratulieren!

Läßt sich ermitteln, aus welchem Jahr er ist? Ich frage, weil er meines Erachtens um 1/2 Sgr. überfrankiert ist. Normalerweise reichte dieser 1/2 Sgr. für das Ortsbestellgeld, jedoch nur dann, wenn max. 1 Thaler Inhalt vorhanden war.

Liebe Sammelfreunde,

aus der immer noch angebotenen Landfriedkorrespondenz steuere ich mal nachfolgenden Beleg bei:



Der Brief wurde am 16.08.1862 zwischen 16 bis 17 Uhr am Bahnhof in Magdeburg aufgegeben und war schon am 17. in Wiesloch. Das schöne ist, dass es sich hier um einen PortoCharge-Brief innerhalb des DÖPV handelt. 18 Kreuzer setzen sich aus 6 Kreuzer Charge + 9 Kreuzer Porto + 3 Kreuzer Ergänzungsporto für diesen einfachen Brief über 20 Meilen zusammen. Die 18 wurde jedoch gestrichen und neu 20 Kreuzer angeschrieben, da noch weitere 2 Kreuzer Bestellgeld anfielen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 22.02.2015 16:20:07 Gelesen: 638176# 57 @  
@ Magdeburger [#56]

Hallo Ulf,

die 2 Sgr. sollten Portogerecht sein. Ortswertbriefe von 1 Thaler bis 50 Thaler kosteten laut Postgesetz vom 31.07.1852 2 Sgr. Das Verwendungsjahr lässt sich bei dem Brief leider nicht bestimmen.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 22.02.2015 16:31:30 Gelesen: 638171# 58 @  
@ Silbergroschen [#57]

Hallo Peter,

ok - du hast recht - auch im Gestz zum Postwesen von 1860 sind es noch 2 Sgr. incl. Bestellung. Dein Brief selbst kann ja frühstens von 1859 sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 22.02.2015 17:27:30 Gelesen: 638156# 59 @  
@ Magdeburger [#56]

Lieber Ulf,

ein tolles Stück - vor der Entdeckung dieser Landfried - Korrespondenz gab es kaum einmal einen Portochargébrief in den Süden der Republik, da freut man sich umso mehr, mal einen solchen bewundern zu dürfen und mit 2 Kr. Bestellgeld auf 20 Kr. natürlich ein echtes Sahnestück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 28.02.2015 18:43:11 Gelesen: 638019# 60 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich bin ja mehr ein Stempelsammler und kann somit nicht immer mit besonders schönen Stücken aufwarten.



Zeigen möchte ich einen Beleg vom 11.02.1857 von Magdeburg nach Hoetensleben. Die Entfernung ist unter 10 Meilen und ein einfacher Brief kostete 1 Sgr.

Die Marke wurde mit dem Nummerstempel 906 entwertet. Der danebengesetzte Rahmenstempel ist ein sogenannter Nachtstempel. Das Postamt schloss 19 Uhr seine Pforten für das Publikum. Jedoch gab es etliche Briefkästen und diese wurden auch am Ende des "Tages" geleert und die darin befindlichen Postsendungen wurden zum Postamt gebracht. Das Postamt war auch in der Nacht besetzt und eine Aufgabe der "Nachtwache" war es, auch nach Schliessung für das Publikum die Post (aus den Briefkästen) zu bearbeiten.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 01.03.2015 09:02:33 Gelesen: 637983# 61 @  
Hallo,

der nachfolgende Brief ist auch nicht fehlerfrei, aber durchaus zeigenswert.

Brief aus Berlin vom 21.02.1859 nach Warschau frankiert mit einem Pärchen der Nr.8. Das Pärchen der Nr. 8 ist links oben etwas berührt.

Brieftaxe 6 Sgr = 3 Sgr. Preussen und 3 Sgr. für Russland nach Amtsblatt 10 von April 52



schönen Gruss

Peter
 
bayern klassisch Am: 01.03.2015 09:11:30 Gelesen: 637980# 62 @  
@ Silbergroschen [#61]

Hallo Peter,

was sagt der kleine, rote Stempel auf der Siegelseite aus?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Silbergroschen Am: 01.03.2015 11:59:38 Gelesen: 637956# 63 @  
@ bayern klassisch [#62]

ich bin mir nicht sicher. Könnte ein Taxstempel sein. Habe ich mal auf einen Badischen Brief gesehen.

Noch was nach Bayern:

Brief aus Aachen nach Murnau vom 06.05.58 mit einer schönen Preußischen Nr. 8

schönen Gruss

Peter


 
Michael D Am: 01.03.2015 12:30:14 Gelesen: 637950# 64 @  
@ bayern klassisch [#62]

Es handelt sich um polnische Ankunftsstempel. Dieser hier zeigt die Ankunftszeit 9 Uhr vormittags. "R" = Rano = vormittags.

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 01.03.2015 13:41:46 Gelesen: 637934# 65 @  
@ Silbergroschen [#63]

Hallo Peter,

Incoming - Mail nach Bayern mit Fingerhutstempel muss man lange suchen - klasse!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 01.03.2015 13:42:43 Gelesen: 637932# 66 @  
@ Michael D [#64]

Lieber Michael,

vielen Dank für diese Info - habe ich bei bayerischen Briefen bisher noch nicht gesehen und jetzt wieder etwas dazu gelernt vom Spezialisten. Danke dafür!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 01.03.2015 15:41:43 Gelesen: 637918# 67 @  
Liebe Sammelfreunde,

von mir mal heute ein Brief ohne Marke:



Ein Brief vom 01.07.1852 von Magdeburg nach Leipzig. Oben ist portofreie Justizsache notiert worden. Der Beamte Kühne bestätigte dies mit seinem Namenstempel.

Die vorderseitig notierten 9 Pfennige ist eine Bestellgeldnotierung von Leipzig. Portofreie Sendungen während der Zeiten des DÖPV zwischen zwei Posthoheiten zu finden, ist gar nicht so einfach, da die Portofreiheiten stark eingeschränkt wurden.

Leider ist das Siegel nicht mehr vorhanden und auch als Officialsache ist der Beleg nicht gekennzeichnet. Vielleicht handelt es sich auch nur um ein durchgeschlüpften Beleg, welcher nicht nachtaxiert worden ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Fips002 Am: 03.03.2015 10:50:14 Gelesen: 637864# 68 @  
Von mir ein Brief vom Gründer der Woermann Reederei Hamburg, Carl Woermann am 26. Mai 1856 an das Handelshaus Neumann in Eibau/Sachsen.

Der Faltbrief ist mit 3 Sgr.(Mi. Nr.4) portogerecht freigemacht.

Das Hamburger Handelshaus C. Woermann hatte schon 1849 ein Segelschiff nach Westafrika geschickt. 1854 begann Woermann mit der Errichtung von Niederlassungen in Westafrika, und 1878 wurde der Afrika-Handel zum einzigen Geschäftszweig der Firma. Nach dem Tod des Gründers Carl Woermann übernahm sein Sohn Adolph Woermann das Unternehmen und begann es auf eine breitere Basis zu stellen.



Gruß Dieter
 
Magdeburger Am: 03.03.2015 17:44:38 Gelesen: 637837# 69 @  
@ Fips002 [#68]

Hallo Dieter,

eine interessante Beleg, auch zu den weiterführenden Informationen!

Liebe Sammelfreunde,

nachfolgenden Beleg steure ich heute bei:



Der Brief wurde am 10.01.1860 in Magdeburg aufgegeben und ging in das 29 Meilen entfernte Falkenau / Böhmem. Tarifmäßig waren hierfür 3 Sgr erforderlich. Interessant ist hier, dass zwei verschiedene Aufgabestempel zum Einsatz kamen. Wie ließe sich dies erklären?

Sinnvoll erscheint mir, dass der Brief unfrankiert in einen Briefkasten eingeworfen wurde. So wurde er bei der Bearbeitung im Postamt mit den Zweikreiser erst einmal abgestempelt. Die Firma Voigt & Speich wird möglicherweise dem Postamt aufgetragen haben, dass keine unfrankierten Briefe versendet werden sollen. Ein weiterer Beamte stellt dies nun fest, klebte die Marke auf dem Brief (darunter erkennt man fco) und entwertete diese nun mit dem Nachtstempel.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 03.03.2015 18:28:22 Gelesen: 637824# 70 @  
@ Magdeburger [#69]

Lieber Magdeburger,

der Zweikreisstempel zeigt uns 7 - 8 Uhr Abends.

Kannst du die Stundenangabe des Rahmenstempels erkennen?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 03.03.2015 18:34:50 Gelesen: 637818# 71 @  
@ bayern klassisch [#70]

Lieber Bayern Klassisch,

die Stundenangabe im Rahmenstempel ist 8-12A.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 03.03.2015 19:10:34 Gelesen: 637809# 72 @  
@ Magdeburger [#71]

Lieber Magdeburger,

was ich (in seltenen Fällen) von Bayern kenne: Bei 2 Poststellen im Ort hat manchmal die eine vergessen, die Marke(n) zu entwerten, was später die andere nachgeholt hat.

Wäre das hier so, hätte man den Brief frankiert aufgegeben und mit dem Stempel 7 - 8 Uhr Abends bedruckt, die Marke aber zu entwerten vergessen.

Später erfolgte die Leitung zu der Poststelle, die mit dem Rahmenstempel arbeitete, der der Fehler auffiel und die für die (Nach-) Entwertung sorgte. Von den Stundenangaben wäre das m. E. möglich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 03.03.2015 19:23:30 Gelesen: 637805# 73 @  
Hallo,

hier mein Preussen-Dreier:



Drei verschiedene Dreier: Ganzsache zu 3 Silbergroschen mit Zusatzfrankatur 3 Silbergroschen + 3 Kreuzer, recht ramponiert, gesendet von Bonn 13.11.1867, Durchgangsstempel Prusse 14.11., Ankunftsstempel Le Havre 14.11.

Lg, harald
 
Silbergroschen Am: 03.03.2015 20:10:30 Gelesen: 637783# 74 @  
@ bignell [#73]

Wenn da nicht 1 Dreier zuviel darauf ist?

Mischfrankaturen zwischen einer 18 und den Kreuzerausgaben sind bisher nicht bekannt.

schönen Gruss

Peter
 
bignell Am: 03.03.2015 20:51:19 Gelesen: 637772# 75 @  
@ Silbergroschen [#74]

Hallo Peter,

glaube ich nicht, zwei Stempel sind übergehend, identisch mit den anderen beiden, keine Taxmarkierungen. Wie wäre das korrekte Porto von Bonn nach Frankreich?

Lg, harald
 
Silbergroschen Am: 03.03.2015 21:06:49 Gelesen: 637770# 76 @  
@ bignell [#75]

3 1/2 Sgr für den 1-fach schweren Brief und 7 Sgr für einen doppelt schweren Brief.

Auf den Brief steht 9/10 Loth. Das müsste nach den Postvertrag von 58 ein doppelt schwerer Brief sein. Gewicht je 6/10 Loth (10 gr.). Damit wäre der Brief korrekt frankiert 6 Sgr. + 3 Kreuzer = 1 Sgr = 7 Sgr.

Mich stört aber der Übergang vom unteren Stempel auf die 3 Kreuzer Marke. Sieht etwas angepasst aus. Kannst Du mal einen größer Scan von den Marken machen?

schönen Gruss

Peter
 
bignell Am: 03.03.2015 21:36:11 Gelesen: 637762# 77 @  
@ Silbergroschen [#76]

Hallo Peter,

wollte Dir ein Email schreiben kann aber Deine Emailadresse nicht finden. Deshalb hier:



Lg, harald
 
Silbergroschen Am: 04.03.2015 12:49:15 Gelesen: 637729# 78 @  
@ bignell [#77]

Hallo Harald,

so gern ich Dir was anderes schreiben möchte, aber ich halte den Brief für verfälscht.

Man sieht deutlich oberhalb der 3 Kreuzer Marke noch die Anhaftungen der ursprünglichen Marke. Die Stempel passen auch nicht richtig und sie sehen nachgemalt aus. Ich kann mich täuschen, aber Du kannst den Brief zur Sicherheit zum Prüfen geben. Herr Voigt würde sich bestimmt freuen, er liest ja hier mit.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 04.03.2015 13:18:56 Gelesen: 637714# 79 @  
@ bayern klassisch [#72]

Lieber Bayern Klassisch,

beide Stempel wurden im Postamt von Magdeburg geführt. Neben dieser Expedition gab es noch eine am Bahnhof. Nur dort ist im Stempel auch "Bahnhof" vermerkt.

@ bignell [#77]

Hallo Harald,

ich schliesse mich der Meinung von Peter an. Auch ich glaube nicht, dass die 3 Kreuzer Marke auf den Brief haftete. Die 3 Sgr.-Marke wurde, wenn diese tatsächlich auf dem Brief mal war, m.E. entnommen und neu replatziert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bignell Am: 04.03.2015 18:29:18 Gelesen: 637687# 80 @  
@ Silbergroschen [#78]
@ Magdeburger [#79]

Hallo Peter, hallo Ulf,

danke für Eure Meinungen. Das gute dabei ist, ich habe den Brief vor vielen Jahren für nicht allzu viel Geld bei einem deutschen Auktionshaus erworben (nein weiss leider nicht mehr bei welchem, war noch in der Voreurozeit, waren so 40 DM, also kein Beinbruch - man sieht ja auch noch links unten den damals angenommenen Katalogwert von 250M).

Habe auf der BPP-Seite Herrn Voigt nicht gefunden, bitte um seine Kontaktdaten.

Danke, harald
 
Kontrollratjunkie Am: 05.03.2015 00:15:03 Gelesen: 637655# 81 @  
@ bignell [#80]

Hallo Harald,

Benjamin Voigt ist auch kein Mitglied des BPP, sondern er prüft als Mitglied des VP e.V..

Hier seine Daten:

Mitglied seit 2014
Prüfgebiet: Preußen

Anschrift:
Benjamin Voigt
c/o Firma Dr. Reinhard Fischer
Joachimstr. 7
53113 Bonn
Tel: (0228) 854 294 99
eMail: preussenphilatelist@icloud.com

http://vpev.de/people/benjamin-voigt/

Gruß
KJ
 
bignell Am: 05.03.2015 00:26:22 Gelesen: 637653# 82 @  
@ Kontrollratjunkie [#81]

Hallo KJ,

vielen Dank für die Info, ich schreibe ihn gleich mal an.

Lg, harald
 
Silbergroschen Am: 07.03.2015 13:27:46 Gelesen: 637572# 83 @  
Hallo zusammen,

einen Brief aus Aachen vom 30.07.1860 nach Hückeswagen frankiert mit einer schönen Preußischen 11a möchte ich euch zeigen.

@ bignell [#82]

Ich würde mich freuen, wenn Du uns das Ergebnis der Prüfung mitteilst.

schönen Gruss

Peter


 
bignell Am: 07.03.2015 14:11:04 Gelesen: 637560# 84 @  
@ Silbergroschen [#83]

Hallo Peter,

habe ihn angeschrieben, aber noch keine Reaktion - wird halt auch viel zu tun haben.

Lg, harald
 
Magdeburger Am: 07.03.2015 16:31:08 Gelesen: 637540# 85 @  
@ Silbergroschen [#83]

Schöner Beleg!

Von mir eine nicht so schöne 11a.



Diese ist auf einem Paketbegleitbrief, welches ein 12 Loth schweres Paket von Magdeburg nach Amalienbad by Morsleben begleitete. Die Entfernung liegt bei 5 Meilen und somit war hier der Mindestfahrposttarif von 2 Sgr. fällig. Da der Beleg vom 30.05.1863 ist, sollte der Paketzettel vorderseitig, sofern ausreichend Platz vorhanden war, angebracht werden. Der Postbeamte sah es hier etwas anders.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 08.03.2015 18:59:50 Gelesen: 637482# 86 @  
Liebe Sammelfreunde

nachfolgender Beleg vom 07.12.1862 zeigt, wie der Postbeamte 6 Paketzettel auf die Vorderseite zauberte:



Links sind die Gewichte der einzelnen Pakete notiert worden (17 Pfund; 16 Pfund 25 Loth; 17 Pfund; 16 Pfund 10 Loth; 16 Pfund und 17 Pfund). Die Sendung ging von Magdeburg aus nach Wilsleben und war komplett portofrei.

Die Paketzettel wurden im Bogen zu je 24 Stück mit laufenden Nummern von 1 bis 1000 gedruckt. Die ersten drei Zettel 94 bis 96 stammen somit vom 4. Bogen und die nächsten drei vom Folgebogen. Auch war es Vorschrift, fortlaufende Nummern zu verwenden, wenn für mehrere Pakete nur ein Begleitbrief aufgegeben wurde.



Am Folgetag war die Ankunft in Aschersleben. Die Pakete wurde erst am 11. ausgegeben, wie der Packkammerhilfsstempel von Aschersleben zeigt (keine Uhrzeit vorhanden).

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bignell Am: 10.03.2015 18:20:03 Gelesen: 637286# 87 @  
@ Silbergroschen [#83]

Hallo Peter,

nachstehend die Antwort.

Lg, harald


Sehr geehrter Herr Paul,

ich denke nicht, dass es notwendig ist, dieses Stück im Original vorzulegen.

Den Ausführungen im Forum kann man nichts mehr ergänzen. GGf. haben Sie die Möglichkeit das Stück unter einer starken UV-Lampe zu begutachten, vermutlich sieht man wo die ursprüngliche Marke gehaftet hat.

Mit freundlichen Grüßen
Benjamin Voigt

 
Magdeburger Am: 10.03.2015 18:36:42 Gelesen: 637276# 88 @  
@ bignell [#87]

Hallo Harald,

hier meine persönliche Meinung:

Dass der Beleg eine Chance auf Echtheit hat, ist ausgeschlossen. Dies bezieht sich insbesondere auf das Vorhandensein der 3 Kreuzer Marke darauf. Auch die anderen Kriterien, wo befand sich die 3 Sgr.-Marke, war diese ursprünglich darauf (möglich), was ist an den Stempeln alles nachgemalt usw.

Persönlich würde ich mir den Brief einrahmen.

Sicherlich kann man die Meinung haben, der Prüfer sollte diesen begutachten, was jedoch Kosten verursacht, andererseits kannst du es auch so sehen, dass du damit die anfallenden Kosten gespart hast.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 10.03.2015 19:26:46 Gelesen: 637261# 89 @  
@ Magdeburger [#88]

Hallo Ulf,

gibt es eigentlich eine Vorgabe, wie viel Paketzettel bzw Pakete auf einen Begleitbrief versendet werden durfte?

Glückwunsch zu diesem sehr schönen Brief.

@ bignell [#87]

Finde ich sehr gut, dass Dir Herr Voigt ohne Kostenansatz so eine Auskunft gibt.

Mit dem Ergebnis konnte man rechnen, aber Du hast ja auch kein Vermögen dafür ausgegeben. Bei Preußen gibt es zwar so gut wie keine Fälschungen von Marken, aber Verfälschungen von Briefen gibt es häufiger.

Von mir heute ein Paketbegleitbrief von Rheydt nach Jüchen vom 07.02.57.

schönen Gruss

Peter


 
Michael D Am: 10.03.2015 22:11:06 Gelesen: 637230# 90 @  
@ Silbergroschen [#89]

Hallo Peter,

hinsichtlich einer Vorgabe, wieviele Pakete mit einem Brief versendet werden durften:

In der preußischen Verordnung zum Expeditionsverfahren ist nur die Angabe "Gehören mehrere Pakete zu einer Adresse ..." zu finden.

Im Fahrpost-Buch von Bruns ist ein Begleitbrief mit 10 Klebezetteln zu sehen.

Zu deinem schönen Paketbegleitbrief von Rheydt:

Der rückseitige Klebezettel ist ein Beispiel dafür, dass die leidige Bleisulfid-Problematik nicht nur Briefmarken betrifft. Eigentlich müsste die Paketnummer "9." in einem strahlenden rot leuchten.

Gruß
Michael
 
Magdeburger Am: 11.03.2015 12:12:50 Gelesen: 637192# 91 @  
@ Silbergroschen [#89]
@ Michael D [#90]

Hallo ihr Beiden,

ergänzend möchte zu den Expeditionsverfahren anmerken, dass bei Verwendung nur eines Begleitbriefes bei der Versendung mehrere Pakete, diese an die gleiche Adresse gehen mußten. Auch mußten sie gleicher Art sein, also entweder alle ohne Wertangabe oder alle mit Wertangabe.

Wie Michael D schon hinwies, leiden auch Paketzettel unter der Bleisulfid-Problematik. Mir selbst liegt auch ein Beleg aus dem Jahre 1857 vor, wo der Zettel dies zeigt.



Dass auch rote Stempel betroffen sind, zeigt gleicher Beleg!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 11.03.2015 13:23:29 Gelesen: 637177# 92 @  
Hallo zusammen,

ja leider ist das so mit der Bleisulfid-Problematik. Aber wie bei so vielen Briefen wurde bei meinem Brief vermutlich nur die Vorderseite mit den Marken gereinigt. Mittlerweile schätze ich das 80% der momentan angebotenen Belege mit der 1 oder 13 gereinigt oder Bleisulfid geschädigt sind. Es ist sehr schwer, nicht geschädigte bzw. nicht gereinigte Belege zu finden.

schönen Gruss

Peter
 
Silbergroschen Am: 12.03.2015 22:00:38 Gelesen: 637116# 93 @  
Hallo zusammen,

heute ein Pärchen der Nr.1 aus Rheydt nach Garzweiler vom 15.03.55.

Tarifgerecht innerhalb der 1 Entfernungsstufe unter 10 Meilen.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 14.03.2015 18:04:40 Gelesen: 637017# 94 @  
Liebe Sammelfreunde,

mit Belegen wie vom lieben Peter kann ich nicht mithalten.

Von mir heute einen Brief von Magdeburg nach Chemnitz frankiert mit einem Einzelstück und einem senkrechten Paar Nr. 16 für einen einfachen Brief über 20 Meilen innerhalb des DÖPV.



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 15.03.2015 09:56:42 Gelesen: 636985# 95 @  
Hallo zusammen,

mal was unfrankiertes nach Bayern.

Forwarder-Brief aus Belgien nach Köln. Von dort aus als Portobrief über die Strecken Cöln-Minden. Minden Berlin.

Magdeburg- Leipzig und Hof-Nürnberg? nach Erbendorf.

Der Brief ist aus 1852 und kostete dem Empfänger 12 Kreuzer. 9 Kreuzer Porto + 3 Kreuzer, da unfrankiert

schönen Gruss

Peter

@ Magdeburger [#94]

Danke für die Blumen. Dafür hast Du jede Menge Interessantes aus der Fahrpost.


 
JohannesM Am: 15.03.2015 11:40:45 Gelesen: 636972# 96 @  
@ Silbergroschen [#591]

Hallo Peter,

der Bahnpoststempel lautet wohl DEUTZ-MINDEN und nicht CÖLN-MINDEN, auch wenn das geografisch das gleiche ist.

Beste Grüße
Eckhard
 
hajo22 Am: 15.03.2015 11:50:33 Gelesen: 636968# 97 @  
(Paket)-Begleitbrief mit Ganzsache 1 Sgr. Adler-Ausgabe + Zusatzfrankatur 5x3 Sgr., 1 Sgr. sowie 3 und 6 Pfg. Adler-Ausgabe, gesamt = 17 3/4 Sgr. von Wrietzen 17.12.1865 nach Brandenburg Ank.-St. 19.12. und Paketzettel vorderseitig.

Verschickt wurde eine Kiste im Gewicht von 46 Pfund, 10 (Gramm?). Rückseite schlecht lesbarer Bahnstempel 18.12.

Ich habe die Ganzsache innen mit einem weißen Blatt Papier gestützt. Die 3,6 Pfg. und die 1 Sgr.-Marke waren wohl ursprünglich aus Platzmangel über den oberen Rand der Ganzsache geklebt.



VG, hajo22
 
Michael D Am: 15.03.2015 12:35:38 Gelesen: 636951# 98 @  
@ hajo22 [#97]

Hallo hajo22,

den rückwärtigen Stempel würde ich für einen Ausgabestempel von Brandenburg halten. Zunächst wurde der Brief zugestellt (daher der rückseitige Ausgabestempel) und dann mit dem Brief das Paket abgeholt. Hier wurde dann der vorderseitige Stempel der Packkammer abgeschlagen, um die Paketausgabe zu dokumentieren.

Die Gewichtsangabe sind 46 Pfund 10 Loth.

Schöner Brief!

Gruß
Michael
 
Magdeburger Am: 15.03.2015 12:39:25 Gelesen: 636949# 99 @  
@ hajo22 [#97]

Hallo hajo22,

Gramm hat man zu der Zeit noch nicht gebraucht, es sind Loth. Writzen - Brandenburg sind 15 Meilen getrennt und damit läßt sich die Frankierung nachrechnen:

1,5 Pfennige je angefangenes Pfund je 5 Meilen, also 1,5 * 47 Pfund * 3 (*5 Meilen) = 211,5 was auf 212 Pfennige erstmal aufzurunden war. Diese 212 Pfennige entsprechen 17 Sgr. 8 Pfennige.

Frankiert wurden 17 Sgr. 9 Pfennige was auch paßt, da auf ein Vielfaches ein 1/4 Sgr. aufzurunden war!

Siegelseitig sollte eigentlich ein Ankunftsstempel sein - kann ich hier nicht genau sagen. Vorderseitig ist jedenfalls der Packkammerstempel von Brandenburg mit zu sehen, welcher bei der Ausgabe des Paketes verwendet wurde. Schaut man genau hin, ist das Datum auf Kopf zu sehen. Ein schöner Beleg, wie ich ihn mag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 15.03.2015 12:42:44 Gelesen: 636949# 100 @  
@ JohannesM [#96]

Ja, da hast Du Recht. Muss mich wohl bei allen Deutzer entschuldigen. Sie wohnen ja schließlich auch auf der richtigen Seite.

@ hajo22 [#97]

Tolles Stück, hätte ich auch gerne. Den Brief würde ich mal prüfen lassen. die 3 Sgr. sehen nach der b Farbe aus und das würde den Beleg nicht schlechter machen.

schönen Gruss

Peter
 
bayern klassisch Am: 15.03.2015 13:56:42 Gelesen: 636928# 101 @  
@ Silbergroschen [#591]

Hallo Peter,

ein wundervoller Brief - klasse. Mit deiner Vermutung der bayerischen Bahnpost Hof - Nürnberg hast du natürlich Recht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 15.03.2015 15:59:33 Gelesen: 636905# 102 @  
@ Michael D [#98]
@ Magdeburger [#99]
@ Silbergroschen [#100]

Danke für die umfassenden Erläuterungen. Es sind natürlich Loth und keine Gramm, ich bin bei Altdeutschland aus dem Tritt, da ich mich zur Zeit mit anderen Sammelgebieten befasse.

Da ich die Schachtel mit den Preussenbriefen gerade auf dem Tisch habe, noch ein weiterer (Paket)-Begleitbrief mit der niedrigsten Frankatur, die mir für diese Versandart vorliegt:

2 Sgr. (Ausgabe 1858) für eine Schachtel in Papier aus Crossen/a.O. vom 24.7.(1860) nach Frankfurt/Oder 25.7.(1860).

Vorderseitig Paketzettel und roter Packkammerstempel von Frankfurt/Oder. Schachtelgewicht 12 Loth?

Rückseite (RS): Siegel ausgeschnitten (siehe scan Teilansicht der RS).



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 15.03.2015 16:12:25 Gelesen: 636898# 103 @  
@ hajo22 [#102]

Hallo hajo,

schön!, zumal der Paketzettel schon vorderseitig ist. Erst ab 01.01.1861 sollte er dort sein, wenn ausreichend Platz da ist.

Innerhalb Preussens waren 2 Sgr. der Mindestfahrposttarif. Jedoch sind auch 1 1/2 Sgr. möglich, dies jedoch nur im Grenzverkehr innerhalb des DÖPV (bis incl. 1 Pfund und bis 4 Meilen, ab 01.07.1858)

Findest du noch weitere tolle Belege in der Kiste?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 15.03.2015 16:32:55 Gelesen: 636893# 104 @  
@ hajo22 [#102]

Wunderschöner Brief mit der Nr. 11. Die als Unterrandstück und auch sonst großzügig geschnitten. Dazu in den Farben taufrisch und mit einem klaren Stempel versehen. Die Marke würde ich als Luxus bezeichnen.

Jetzt will ich aber auch den Rest der Schachtel sehen.

schönen Gruss

Peter
 
hajo22 Am: 15.03.2015 16:33:10 Gelesen: 636892# 105 @  
@ Magdeburger [#103]

Meine Sammlung Preussen besteht nicht nur aus Fahrpostbelegen, aber einen kann ich noch zeigen, da ich gerade etwas Zeit habe:

Ganzsachenumschlag (kleines Format) zu 1 Sgr. Adler + Zusatzfrankatur 2x1 Sgr. + 6 Pfg., also gesamt 3 1/2 Sgr. aus Berlin, Post-Expedition 15 vom 8.10.1864 nach (Wandlitz) Basdorf (RS: Ausg. 9/10 und VS: Kleiner Kastenstempel 9.10.). Verschickt wurde eine Kiste im Gewicht von 27 Pfd.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 15.03.2015 16:40:55 Gelesen: 636884# 106 @  
@ hajo22 [#105]

Hallo Hajo22,

es ist ja noch fast eine Ortspaketbegleitung!

27 Pfund * 1,5 Pfennige = 40,5 Pfennige, was natürlich auf 42 Pfennige = 3 1/2 Sgr. aufzurunden war.

Ansonsten schliesse mich mich Peters Aussage an, freue mich auch weitere Belege von dir.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 15.03.2015 16:58:30 Gelesen: 636878# 107 @  
@ Silbergroschen [#104]

Mir gefällt die "blaue Preussen" (Nr. 7, glatter Grund) besser als die Nr. 11. Aber das ist Geschmackssache.

Hier ein Faltbrief mit 2 Sgr. vom 3.8.(1860), gestempelt Cöln-Bahnhof nach Münster.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 15.03.2015 18:01:47 Gelesen: 636855# 108 @  
@ hajo22 [#107]

Super schöner Beleg!

Bisher habe ich es jedenfalls noch nicht geschafft, eine solche Frankatur aus Magdeburg zu bekommen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 16.03.2015 15:14:55 Gelesen: 636805# 109 @  
Der abgebildete Kreuzerbeleg paßte nicht in diesen thread. Daher gelöscht.

VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 17.03.2015 07:03:46 Gelesen: 636764# 110 @  
@ hajo22 [#109]

Aber sicher passen Kreuzer Belege aus Preussen hier rein. Also wieder rein setzen.

schönen Gruss

Peter


 
Baldersbrynd Am: 17.03.2015 08:03:22 Gelesen: 636753# 111 @  
Hallo.

Hier noch ein Kreuzer Beleg, diesmal nach Frankreich.

Viele Grüße
Jørgen


 
hajo22 Am: 17.03.2015 11:09:14 Gelesen: 636730# 112 @  
@ Silbergroschen [#110]

Ich weiß nicht so recht. Für mich sind die preussischen Kreuzermarken T&T-Nachläufer. Preussen übernahm das T&T-Postwesen gegen eine Kaufsumme von 3 Mio. Thalern (laut Grobe-Handbuch 1975) und der Weiterbeschäftigungsgarantie für die T&T-Postbeamten/-angestellten. Die billigeren T&T-Postgebühren blieben bestehen. Die Marken hatten gerademal 1/2 Jahr Gültigkeit bis zum Übergang in den Norddeutschen Postbezirk. Sie waren also eine Art "Zwischenlösung". Sie hätten m.E. einen eigenen Thread verdient.

Aber nun ja, hier ein Beleg (Rechnungs-Faltbrief) aus Mainz vom 29.7. nach Lingen (Ank. 31.7.) 1867 (Verwendungsjahr kann man sich "eigentlich" sparen). Frankiert mit 3 und 6 xern, also 9 xern (= 3 Sgr.).



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 17.03.2015 13:09:10 Gelesen: 636707# 113 @  
@ hajo22 [#112]

Hallo Hajo22,

ich sehe es so wie Peter und Jørgen. Die Marken gehören trotz der relativen kurzen Verwendungszeit zu Preussen und waren auch nur das 1/2 Jahr gültig. Die Marken wurden ja nur geschaffen für das Guldengebiet, im Thalergebiet waren ja die normalen preussischen Marken gültig.

Leider kann ich keinen einzigen Beleg zeigen, da ich ja nur MD sammle. Einen Beleg dorthin, während dieser kurzen Zeit würde ich gern in meine Sammlung aufnehmen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 17.03.2015 14:53:17 Gelesen: 636690# 114 @  
@ Magdeburger [#113]

Da kann ich Dir nicht helfen. Briefe mit Kreuzermarken sind sowieso nicht häufig, auch infolge der kurzen Verwendungsdauer.

Aber um Dich zu erfreuen, habe ich schnell in meine Schachtel gegriffen und bin gleich fündig geworden:

Sylvesterbrief 31.12.1864 aus Magdeburg nach Crimmitzschau, Ank. 1.1.(1865) mit 3 Sgr. Adlermarke.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 17.03.2015 15:10:11 Gelesen: 636683# 115 @  
@ hajo22 [#114]

Hallo Hajo22,

danke für den Silvesterbrief!

Einen weiteren Silvesterbrief, wahrscheinlich ein Jahr später, wurde innerhalb Magdeburgs versendet:



Wie die Siegelseite zeigt, verblieb er noch am gleichen Tage im Postamt:



Der Ausgabestempel mit der Tour 7 war für den Landbriefträger, wurde aber auch eingesetzt für am Postamt verbleibenden Sendungen. Die Apfelstrasse gehört zu Magdeburg und soweit ich weiss, gab es auch keine gleichen Namens in den Vororten.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 17.03.2015 20:28:24 Gelesen: 636643# 116 @  
@ Baldersbrynd [#111]

Schöner Auslandsbrief nach Frankreich. Auslandsbriefe mit den Kreuzerausgaben sind nach meinen Erfahrungen nicht häufig.

Aus meiner Sammlung 18 xer-Frankatur (waagrechtes Paar der 9 xr, Nr.26) aus Mainz v. 5.9. nach London (Ank.-St. auf Vorder- u. Rückseite 7.9.67). Kleiner Firmen-Faltbrief mit "PD"-Stempel (also bezahlt bis zum Empfänger).



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 18.03.2015 07:17:08 Gelesen: 636606# 117 @  
Von den 5 Kreuzermarken Preußens wurden 4 schon auf Brief gezeigt, es fehlt noch die 2 xer-Marke orange.

Kleiner Faltbrief mit 2 xer aus Pössneck v. 20.10. nach Saalfeld (Brief bis 1 Loth; Entfernung bis 3 Meilen).



Von allen Kreuzermarken gibt es Ganzsachen-Umschläge im kleinen Format A (siehe Mi.-Ganzsachenkatalog Preussen U34-U38).

VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 18.03.2015 12:30:38 Gelesen: 636566# 118 @  
@ hajo22 [#116]

Zwei sehr schone Briefe.

Briefe mit den Kreuzerfrankaturen ins Ausland sind nicht sehr häufig. Wenn überhaupt findet man welche nach Frankreich und Grossbritanien. Andere Länder sind schon schwerer zu finden und auch teurer. Für Deinen Auslandbrief und den Brief mit der 2 Kreuzer würde ich jeweils 200€ ansetzen, falls Du Sie verkaufen möchtest.

schönen Gruss

Peter
 
hajo22 Am: 18.03.2015 14:45:20 Gelesen: 636552# 119 @  
Paketbegleitbrief für eine Holzschachtel im Gewicht von 23 Loth an das Fräulein Thekla.

Mischfrankatur Kopf/Adler: U19B 3 Sgr. + Nr.18 3 Sgr. Adler aus Schwedt v. 11.5. (nicht vor 1862) nach Garnsee. Rückseite Ausgabestempel 13.5.
Ganzsachenumschlag: Klappenstempel K4, kurze Gummierung



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 18.03.2015 15:28:20 Gelesen: 636539# 120 @  
@ hajo22 [#119]

Hallo Hajo22,

schöner Beleg! Entfernung Schwedt -> Gransee (pol. Gardeja) ca. 42,5 Meilen. Für die Holzschachtel unter ein Pfund fiel der Mindestfahrposttarif von 6 Sgr. an. Für die Paketausgabe wurde hier der normale Ortsstempel genutzt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 18.03.2015 15:59:25 Gelesen: 636526# 121 @  
@ Magdeburger [#1078]

Vielen Dank für die Frankatur-/Portobestätigung. Im Grobe-Handbuch las ich lediglich, daß Garnsee zum preussischen Regierungsbezirk Marienwerder zählte.

Jetzt müßte man noch wissen, was sich in der Holzschachtel befand. Ich tippe mal auf Schmuck, der Phantasie sind ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt. :-)

Ich freue mich auf mir unbekannte Briefe/Ganzsachen aus Preußen. Wenn ich mir was wünschen darf, dann möglichst mit Berlin- oder Cleve-Stempel.

Ich revanchiere mich bestimmt mit einem schönen Scan.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 18.03.2015 17:08:19 Gelesen: 636517# 122 @  
@ hajo22 [#121]

Hallo hajo22,

vielleicht möchtest du dich hieran versuchen ?



und weil es mit dazugehört:



Jeweils ist Vorder- und Siegelseite nebeneinander und der Beleg stammt aus dem Jahre 1856.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 18.03.2015 19:30:24 Gelesen: 636479# 123 @  
Paketbegleitbrief für eine Schachtel mit 2 versteinerten Muscheln, Gewicht 13 Loth. Die Sendung ging an einen Staatsrat und Mitglied der kaiserlichen (also zaristischen) Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg.

Das Porto für die Fahrpost nach Rußland war 1856 noch in bar zu entrichten und nicht in Marken. Das Porto (handschriftlich in rot vermerkt) betrug gesamt 12 3/4 Sgr., davon 6 Sgr. für Preußen und 6 3/4 Sgr. (Weiterfranko) für Rußland.

Der Doppelkreisstempel Berlin 5/7 ist der Aufgabestempel des Hof-Postamtes.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 18.03.2015 20:50:33 Gelesen: 636457# 124 @  
@ Magdeburger [#122]

Da Dir unfrankierte Briefe gut gefallen, ich habe hier noch einen "incoming mail" Beleg aus Bristol nach Köln.

Vorderseitig ausreichend - 5 - rote Stempel der Ankunft-Stempel von Köln auf der Rückseite in schwarz.

Interessant ist vor allem der Grenzübergangsstempel "Aus England per Aachen Franco". Das alles hat sich 1853 zugetragen. Der Adressat ist Preußen-Sammlern auch gut bekannt.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 19.03.2015 07:48:45 Gelesen: 636430# 125 @  
@ hajo22 [#123]

Hallo Hajo22,

nachdem ich diesen Beleg eingestellt hatte, fragte ich mich, ob es nicht zu gemein wäre. Sehr schön, dass du geantwortet hast.

Ich möchte noch einige Anmerkungen zu dem Beleg machen:

Die vertragliche Grundlage bildet der Postvertrag vom 24.12.1851 zwischen Preussen und Rußland, welcher mit Wirkung zum 01.04.1852 in Kraft trat. Für Fahrpostsendungen galt, dass diese nicht, bis zur Grenze oder ganz frankiert sein konnten. Bis zur Grenze galt für Preussen bzw. DÖPV die entsprechende Fahrposttaxe, ab Grenze bis zum Ziel die entsprechende russische Fahrposttaxe. Jedem Paketbegleitbrief mußten zwei Zolldeclarationen beigefügt sein.

Die Sendung war voll bar frankiert wurden und lief von Berlin über Touroggen nach St. Petersburg. Bis zur preussisch-russischen Grenze sind es etwa 86 Meilen, was der Progressionsstufe 18 entspricht. Bei nur 13 (Zoll) Loth reichte der Mindestfahrposttarif von 6 Sgr.

Für Russland sind 6 3/4 Sgr. notiert worden.

Laut Tarif waren 10 Kopeken je angefangenes Pfund bis St. Petersburg zu erheben und in Gegensatz zu Preussen (bzw. DÖPV) war der Begleitbrief kostenpflichtig. Hierfür sollte die Briefgebühr von 3 Sgr., was laut Vertrag bei der Briefpost 10 Kopeken entspricht berechnet werden.

1 Sgr. entspricht 3,1 Kopeken, somit sind 10 Kopeken für das Paket 3 1/4 Sgr + 3 Sgr. für den Begleitbrief gleich 6 1/4 Sgr.

Laut Zolldeclaration wurde ein Wert von 1 Thaler = 1 Rubel angegeben. Hierfür war je angefangenen Rubel 1 Kopeke Wertgebühr zu erheben. Diese eine Kopeke sind 1/2 Sgr. und mit den 6 1/4 Sgr. kommt man auf die Summe von 6 3/4 Sgr.
N.B. Eine Werttaxe für Preussen (bzw. DÖPV) war nur zu erheben, wenn diese auch auf dem Begleitbrief notiert worden wäre.

Vorderseitig sind als (Weiter?) f(ranco) 19 Cop(eken), was auch siegelseitig wiederholt wurde, notiert wurden. Dies sind jedoch keine 6 3/4 Sgr. 19 Kopeken entsprechen 6 Sgr. und können nur das preussische Franko darstellen.

Der russische Text auf der Zolldeclaration sagt in etwa, dass das Paket beim Zollpostamt ist und dort gegen eine Gebühr von 2 Kopeken abgeholt werden kann. Was genau diese Gebühr ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Dies kann eine Zollgebühr, aber auch Bearbeitungsgebühr, oder beides sein. Falls mir jemand den russischen Text besser übersetzen könnte - sehr gern.

Noch etwas zur Freimarkenverwendung - laut meines Wissens wäre auch eine Markenfrankierung möglich gewesen. Dazu die Generalverfügung 171 im Postamtsblatt 38 vom 23.11.1854.



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 19.03.2015 08:09:39 Gelesen: 636423# 126 @  
@ hajo22 [#124]

Hallo Hajo22,

mit 5 roten Stempeln kann ich nicht mithalten.

Hier mal einer vom 17.05.1855 aus Sheffield nach Magdeburg bar frankiert. Genauer gesagt lief er in die Neue Neustadt - die Alte Neustadt wurde teilweise abgerissen auf Befehl Napoleons um die Festungsanlagen zu verbessern.



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 19.03.2015 09:58:59 Gelesen: 636411# 127 @  
@ Magdeburger [#125]

Die Generalverfügung Nr. 171 war mir nicht bekannt, das liegt daran, daß ich nicht über die Postamtsblätter verfüge. Ich hatte mir irgendwann mal notiert, Gebühren für Begleitbriefe nach Rußland sind in bar zu entrichten.

Jetzt bin ich schlauer. Danke.

Die 19 kop. auf der Vorderseite sah ich, konnte aber nichts damit anfangen.
Sendungen ins Ausland zu Altdeutscher Zeit waren immer kompliziert (Gebühren und Leitwege). Die Gründung des Weltpostvereins ein echter Fortschritt.

@ Magdeburger [#126]

Wie ich sehe, hast Du gerade einen neuen Thread gegründet mit "incoming mail", wie es so schön auf Neudeutsch heißt. Da kann Richard die beiden "roten" Briefe gleich umsetzen oder kopieren.

So, heute gibt's nichts Neues von mir. Ich muß mich erst vom Schock 171 erholen.

VG, hajo22
 
Baldersbrynd Am: 19.03.2015 10:49:48 Gelesen: 636391# 128 @  
@ Magdeburger [#125]

Briefmarkenfrankierung auf Fahrpostsendungen war möglich seit 23.11.1854.

Wann war es möglich zu frankieren mit Briefmarken auf gewöhnliche Briefe nach dem Ausland? War es möglich von 15.11.1850, oder war es später?

Viele Grüße
Jørgen
 
Silbergroschen Am: 19.03.2015 12:08:22 Gelesen: 636379# 129 @  
Hallo Jørgen,

ab den 01.09.1852 war es möglich Briefe mit Freimarken frankiert nach dem Ausland zu verwenden.

schönen Gruss

Peter



 
Michael D Am: 19.03.2015 13:01:14 Gelesen: 636367# 130 @  
@ Silbergroschen [#129]

Genauer: Ab dem 1.9.1852 durften Marken auch für Post ins Nicht-DÖPV-Ausland verwendet werden.

Gruß
Michael
 
Baldersbrynd Am: 20.03.2015 15:23:06 Gelesen: 636311# 131 @  
Hallo Peter und Michael,

vielen Dank für Eure Information, ich hatte das gelesen früher, aber wo es war konnte ich nichts erinneren.

Schöne Grüße
Jørgen
 
Magdeburger Am: 20.03.2015 16:43:57 Gelesen: 636301# 132 @  
@ Silbergroschen [#129]
@ Michael D [#130]

Hallo Michael, hallo Peter,

danke für die weiteren Daten zur Frankierung von Briefen.

@ hajo22 [#127]

Hallo Hajo22,

ich hoffe, dass du den "Schock" überwunden hast.

Liebe Sammelfreunde,

hier ein Beleg vom 10.04.1861 von Magdeburg nach Hamburg:



Innerhalb Preussen waren bei mehr als 20 Meilen für einen einfachen Brief 3 Sgr. zu zahlen, hier dargestellt mit einer Nr. 10 und 11.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 20.03.2015 17:59:33 Gelesen: 636279# 133 @  
@ Magdeburger [#132]

Aber natürlich. Du siehst ja, ich bin nicht der große Postgeschichtler. Mich erfreuen vor allem interessante Briefe mit schönen Frankaturen.

Faltbrief mit 4 1/2 Sgr. nach Paris aus Creuznach vom 13.9.1856. Grenzübergangsstempel "Prusse-Forbach", PD-Stempel im Rechteck und Ankunftsstempel Paris 15.9.56.

Frankiert mit Dreierstreifen der Nr. 1 und Einzelstück der Nr. 4. Schöne farbliche Komposition der Marken, paßt gut zum thread "Schöne Belege".



Bis demnächst.

VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 20.03.2015 18:37:43 Gelesen: 636265# 134 @  
@ hajo22 [#133]

Mich erfreuen Deine schönen Briefe auch. Jeder Deiner bisher gezeigten Briefe würde ich in meine Sammlung aufnehmen.

Von mir eine vier Farben Frankatur auf Paketbegleitbrief aus Thorn nach Berlin vom 26.02.67.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 20.03.2015 19:04:40 Gelesen: 636254# 135 @  
@ Silbergroschen [#134]

10 Sgr. im Verbund einer 4-Farben-Frankatur: Chapeau!

Faltbrief 3 1/2 Sgr. als 3-Farben-Frankatur der Adlerserie von Köln nach Paris.



VG, hajo22
 
Baldersbrynd Am: 21.03.2015 09:56:30 Gelesen: 636203# 136 @  
Hallo,

Brief aus Aachen nach Wien, 7.2.1861.

Porto 3 Sgr. für Brief bis 1 Lot gesendet über 20 Meilen.

Gruß
Jørgen


 
hajo22 Am: 21.03.2015 10:35:50 Gelesen: 636194# 137 @  
Couvert mit Dreierstreifen der Nr. 2 von Düsseldorf nach Berlin (Rückseite kein Ankunftsstempel, nur rotes Siegel), Jahr daher nicht bestimmbar. Jede Marke akkurat mit Nummernstempel "359" entwertet.

Gerichtet ist das Couvert an Seine Königliche Hoheit den Prinzen Georg von Preußen (1826-1902; General der Infanterie; Dichter/Theaterstücke-Schreiber unter Pseudonym).

Die Farbe der Marken geht ins "feuerrote". Dazu paßt die Monatsangabe Mai im Kastenstempel von Düsseldorf (siehe Mi.Nr. 2c).

Ich habe die Marken nicht prüfen lassen, die Farbe ist mir nebensächlich.



VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 21.03.2015 10:38:48 Gelesen: 636192# 138 @  
@ Baldersbrynd [#136]

Schönes Stück, gefällt mir.

@ hajo22 [#133]

Dein Brief und der nachfolgende würden eine schönen Albumseite ergeben.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 21.03.2015 13:52:01 Gelesen: 636170# 139 @  
@ Silbergroschen [#134]

Hallo Peter,

super schöne Frankatur!

Paket 10 Pfund 13 Loth - Entfernungprogression P10 (45 -50 Meilen), damit 1.5 Pfennige * 11 Pfund * 10 = 165 Pfennige = 13 Sgr. 9 Pfennige -> siegelseitig dürfte 1 Sgr. Paketbestellgeld notiert worden sein.

@ hajo22 [#133]
@ Silbergroschen [#138]

Natürlich kann ich mit solchen Frankaturen nicht mithalten -> bin auch eher Stempelsammler.

Liebe Sammelfreunde,

wir haben hier schon eine Menge Paketbegleitungen gehabt, eine solche jedoch noch nicht:



Entweder 1858 oder 1859 wurde eine Kiste mit einem Gewicht von 23 Pfund 8 Loth aufgegeben und lief von Magdeburg nach Gommern, 2 Meilen entfernt.

Nach Tarif also 1,5 Pfennige * 24 Pfund * 1 (0-5 Meilen) = 36 Pfennige = 3 Sgr.

Da mit der Ganzsache nur 2 Sgr. bezahlt wurde, mußte die Empfängerin natürlich die Differenz des einen Silbergroschen bezahlen. Unterfrankierte Paketbegleitungen sind gar nicht so häufig zu finden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 21.03.2015 15:02:39 Gelesen: 636162# 140 @  
@ Magdeburger [#139]

Dann will ich den Stempelsammler erfreuen mit einem vollständig erhalten gebliebenen, mehrseitigen Faltbrief aus Magdeburg nach Frankreich aus dem Jahre 1831.

Nierenstempel Magdeburg 16/12 1831 nach Bordeaux, Ankunft 27.12.1831. Grenzübergang schwarzer Kastenstempel "Prusse par Forbach" und C.P.R.3. (= Correspondance Prusse Rayon 3) in schwarz. Frankreich hatte Preussen in 5 Entfernungs-Rayons aufgeteilt. Bei der gestempelten Zahl "8" dürfte es sich um Sgr., bei der handschriftlichen "18" um centimes handeln.

Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren.





VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 21.03.2015 17:38:15 Gelesen: 636145# 141 @  
@ hajo22 [#140]

Hallo Hajo22,

der Nierenstempel ist Type IIb - er ist auch der einzige, welcher zu dieser Zeit den Ausbruch der unteren Linie zeigt. Die Type IIa scheint deutlich seltener und ist später bei der Fahrpost verwendet wurden. Selbst dort zeigt er noch die untere Randlinie fast vollständig.

Bei der meiner Suche fand ich noch folgenden Brief:



Er stammt ebenfalls aus dem Jahre 1831, nur etwas eher. Aufgegeben wurde er am 19.07. und lief über Forbach nach Montpellier, wo er am 30.07. ankam. Meines Wissens war die "8" das Gewicht in Gramm - 18 Decimes war das Gesamtporto. Eventuell kann hier @Michael weiterhelfen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 21.03.2015 18:13:36 Gelesen: 636138# 142 @  
@ Magdeburger [#141]

Kein Problem, der 2-seitige Brief ist komplett erhalten. Die Digital-Waage zeigt allerdings nur 5 gr. an (hauchdünnes Papier), die Gallustinte scheint auch toll durch das Papier. Er müßte daher eine Einlage über 3 gr. enthalten haben. Eine Anlage wird im Brief allerdings nicht erwähnt. Da hat einer wohl den kleinen Finger noch draufgelegt.

Natürlich Decimes und nicht centimes, sorry.

Ich stelle gleich noch einen unfrankierten Brief bei incoming mail ein.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 21.03.2015 18:17:06 Gelesen: 636136# 143 @  
@ hajo22 [#140]

8 Decimes waren die optische Vergütung Frankreichs für einfache Briefe aus diesem Rayon von Preußen,nicht die tatsächliche Vergütung (die war weniger).

18 Decimes war das Porto, das der Empfänger in Frankreich zahlen musste.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 21.03.2015 18:25:13 Gelesen: 636133# 144 @  
@ bayern klassisch [#143]

Lieber Ralph,

ich danke dir für die Richtigstellung der "8".

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

P.S. Du hast doch bestimmt auch was nettes aus Preussen, oder ?
 
hajo22 Am: 21.03.2015 18:27:06 Gelesen: 636133# 145 @  
@ bayern klassisch [#143]

Also schon damals enge Zusammenarbeit der beiden Postverwaltungen. 8 Sgr. wären auch ganz schön happig gewesen.

VG, hajo22
 
Michael D Am: 21.03.2015 19:37:54 Gelesen: 636117# 146 @  
@ Magdeburger [#141]

Der Stempel "8" (Decimes) ist - wie auch die anderen Zahlenstempel bis 13 - französisch und sollte laut einer französischen Verordnung von 1829 auf allen eingehenden Briefen abgeschlagen werden, bei denen der Rayon-Stempel fehlte oder undeutlich war. Zweck war, die korrekte Taxberechnung französischerseits sicherzustellen.

Man findet den Stempel aber auch oft auf Briefen, bei denen der Rayon-Stempel eigentlich gut zu erkennen ist. Die Taxe bezieht sich auf Briefe < 6 Gramm - auch bei schwereren Briefen aus dem entsprechenden Rayon wurde dieser Stempel abgeschlagen. Die Taxe wurde dann entsprechend der Gewichtsprogression hochgerechnet.

Gruß
Michael
 
Silbergroschen Am: 22.03.2015 11:05:54 Gelesen: 636055# 147 @  
Was für den lieben Ulf,

nicht der schönste, aber auch nicht uninteressant.

Brief aus Magdeburg frankiert mit einem Dreierstreifen der Nr. 10 vom 22.04.1859. Dreiseitig gerissen und nur oben geschnitten.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 22.03.2015 11:57:13 Gelesen: 636044# 148 @  
Es gibt so Briefe, die so reizvoll sind, daß man sie wieder und wieder ansieht und stets aufs Neue begeistert ist.

Dabei muß die Frankatur nicht unbedingt wertvoll sein, es entscheidet die Schönheit/Ästhetik des Beleges.

So wie hier:

Kleines Damencouvert frankiert mit 2x2 und 1 Sgr. aus Berlin v. 30.10.1864 nach London, Ankunft 1.11.1864. Kastenstempel Berlin Post-Exp.7 (3x abgeschlagen) sowie 2x "PD" in rot-violett und roter Ankunftsstempel "London Paid" auf der Briefvorderseite. Auf der Rückseite sieht man geprägte Blümchen auf der Verschlußklappe sowie einen weiteren roten London-Stempel S.W.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 22.03.2015 16:29:51 Gelesen: 635985# 149 @  
Liebe Sammelfreunde,

langsam gehen mir die schönen Belege aus. Ich hoffe diese beiden, jeweils von Magdeburg-Neustadt nach Bayreuth machen es auch.



Er stammt vom 16.11.1863 und für einen einfachen Brief über 20 Meilen im DÖPV waren 3 Sgr. fällig.



Dieser ist fast 3 Jahre später aufgegeben worden und zwar am 16.08.1866.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 22.03.2015 18:16:54 Gelesen: 635964# 150 @  
@ Magdeburger [#149]

Ja, das kann ich gut verstehen. Obwohl Magdeburg keine kleine Stadt ist, stößt man sicher irgendwann an Grenzen.

Ich habe Preußen mit Schwergewicht auf Berlin gesammelt und im Jahr 2000 (vorläufig) abgeschlossen. Es sind seitdem nur einige wenige Stücke hinzugekommen, immer nur dann wenn ich ein besonders schönes Stück fand.

Da einer meiner Berlinbriefe aus der Preußenzeit kürzlich eine neue Pergamintüte als Bleibe erhalten hat und ich ihn in der Hand hatte, will ich ihn hier vorstellen. Er ist zwar nicht schön, aber interessant.

Am 6.11.1864 ging ein Ganzsachen-Umschlag/Großformat mit 1 Sgr. Adler innerhalb Berlins an einen Studenten in der Hochstraße 15. Der Aufgabestempel weist die Post Exp.9, Potsdamer Bahnhof, aus. Ankunftsstempel Berlin Post Exp. 20, Gesundbrunnen, 7.11. auf der Rückseite. Dann lesen wir dort den Hinweis des Postboten: "Hochstraße 15 nicht bekannt, auch sonst unbekannt" (Name Postbote). Der Brief erhielt den roten Kastenstempel/Einzeiler "Unbestellbar". Der Umschlag wurde vermutlich am gleichen Tag noch geöffnet und der Absender festgestellt (Couvert-Vorderseite links in rot) und die Wohnadresse festgestellt: "Wilhelm Str. 86" mit blauer Posttinte (unter dem Absendernamen). Der Brief wurde wieder verschlossen und mit einem roten Siegel "Amtlich eröffnet durch die Ober Post Direction Berlin" versehen und ging zurück (9/11). Der Absender korrigierte dann die Adresse auf Johannis Str. 2, frankierte den Umschlag neu mit einer 1 Sgr. Adlermarke und gab den Brief wieder auf (10.11. Exp.9). Diesmal erfolgreich wie der Botenstempel vom 11/11 zeigt.





Sollte ich was übersehen haben, bitte Korrektur. Ich bin dankbar für jede ergänzende Info.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 22.03.2015 18:31:17 Gelesen: 635955# 151 @  
@ hajo22 [#150]

Hallo Hajo22,

solche Briefe sind so die Highlights - einen neuversiegelten Beleg suche ich auch noch. Einige Retourbriefe (muß erst nochmal neu einscannen) habe ich auch noch, jedoch bleibt mein persönlicher Schwerpunkt die Paketbearbeitung in Magdeburg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 23.03.2015 11:09:30 Gelesen: 635894# 152 @  
@ hajo22 [#150]

Hallo Hajo22,

einen Beleg (leider nur eine Hülle) aus Berlin - Magdeburg und retour habe ich. Dieser muß aus dem Anfang der 1840er Jahre stammen. Die Beschreibung überlasse ich mal dir als ehemaligen (oder doch vielleicht wieder) Berlinsammler.



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 23.03.2015 12:32:20 Gelesen: 635882# 153 @  
@ Magdeburger [#152]

Naja, der übliche Hofpostamtsstempel. Der Adressat - so lese ich - war bereits am 6.Nov. nach Charlottenburg zurückgekehrt und deshalb ging der Brief mit 4 Sgr. belastet zurück nach Berlin (am 14.11.).

Charlottenburg war zu der Zeit noch eine selbständige Gemeinde. 1839 wurden in Berlin die Zweikreisstempel für Postämter eingeführt. Deine Jahresangabe kann daher zutreffen.

Bei der Gelegenheit zeige ich einen der seltenen "Franco"-Stempel (also F. oder Fr. wie hier) Berlin Fr. in rot (1867-1875).

Der Brief ging am 7.8.1868 nach Genf. Aus dem Zahlensalat "fr 5" und "6" und Wf2 (also Weiterfranko) soll schlau werden wer will.

Hast Du einen "F(ranco)"-Stempel von Magdeburg? In den größeren Städten gab`s ja solche "Bezahlt"-Stempel (unter strenger Aufsicht).

Diese "F.(Fr.)"-Stempel sind generell selten und gesucht.





VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 23.03.2015 13:05:14 Gelesen: 635874# 154 @  
@ hajo22 [#153]

Hallo Hajo22

nochmal zum Retourbrief:

Da zum 01.10.1844 eine neue Briefposttaxe innerhalb Preussen galt (MD-Berlin 2 1/2 Sgr.) kann er somit nur bis 1843 gelaufen sein. Der L2 von Magdeburg ist ab meinen Unterlagen erst 1841 (Litheratur sagt 1839) verwendet worden.

zu deinem Brief:

5 Sgr. bar bezahlt - korrigiert in 6 Sgr., davon 2 Sgr. Weiterfranko für die Schweiz.

Der Franko-Stempel wurde in Verbindung mit der barbezahlten Rekogebühr von 2 Sgr. verwendet.

Im einzelnen jetzt:

2 Sgr. Reko - Gebühr und 4 Sgr. für den doppelt schweren Brief ergeben 6 Sgr.

In Magdeburg gab es nur die normalen Franko-Stempel. Irgendwo habe ich auch welche...

Mit freundlichem Sammlergrüsse

Ulf
 
bayern klassisch Am: 23.03.2015 13:23:52 Gelesen: 635869# 155 @  
@ hajo22 [#153]

Hallo hajo22,

da muss ich etwas korrigieren:

Bis 31.8.1868 waren 3 Groschen für die Aufgabepost und 2 Groschen für die Schweiz zu frankieren - ergo 5 Groschen, die da auch stehen.

Weil man 2 Groschen der Schweiz bonifiziert hatte, waren diese auch zu notieren.

Über Württemberg erfolgte der Austausch, so dass Württemberg von Preußen 2 Groschen bekam und diese in 6 Kreuzer umrechnete, um sie der Schweiz gut zu schreiben. Württemberg hat paritätisch sogar einen Kreuzer gewonnen, weil 2 Groschen 7 Kr. entsprachen und nicht nur den der Schweiz vergüteten 6 Kr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 23.03.2015 13:51:54 Gelesen: 635865# 156 @  
@ bayern klassisch [#155]

Lieber Bayern Klassisch,

der Franko-Stempel wurde ausschließlich in Verbindung mit Reko-Briefen eingesetzt. Was war mit der Reko-Gebühr? - wurde diese nun nicht mit vermerkt?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Michael D Am: 23.03.2015 14:43:56 Gelesen: 635859# 157 @  
@ Magdeburger [#156]

Hallo Ulf,

" Der Franko-Stempel wurde ausschließlich in Verbindung mit Reko-Briefen eingesetzt."

Wie kommst Du darauf?

Ich habe preußische Briefe mit Frankostempeln aus verschiedenen Städten, dabei handelt es sich um normale Briefe ohne Zusatzleistung.

Gruß
Michael
 
Magdeburger Am: 23.03.2015 15:09:31 Gelesen: 635851# 158 @  
@ Michael D [#157]

Lieber Michael,

habe gerade nochmal nachgelesen:

Bis 15.12.1866 war er normal bei der Briefpost und danach auch in Verbindung mit Reko-Briefen verwendet worden. Damit ist jetzt alles klar - es ist kein Reko-Brief.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 23.03.2015 15:57:08 Gelesen: 635842# 159 @  
@ bayern klassisch [#155]

!! Mon Dieu!!

Aber hier ist alles klar? 3 Sgr. Gesamtporto von Berlin 1870 nach Stockholm.

Berlin P.E.38 F. in rot (26.1.1870-20.2.1873 in Verwendung) vom 5.7.1870 (2 Wochen vor der Kriegserklärung Napoléon III. an Preußen). Handschriftlich 9.7. erhalten, 10.7. beantwortet.

Literatur: Büttner-Hofmann-Wenzel "Aufgabestempel der Berliner Postanstalten" Erscheinungsjahr 1980.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 23.03.2015 16:14:24 Gelesen: 635835# 160 @  
@ Magdeburger [#154]

Briefe mit "F"-Stempel einfach so rumliegen? Ich weiß nicht recht. Meine beiden F./Fr.-Stempel von Berlin wurden nicht gerade hergeschenkt. Einen Danziger "F"-Stempel, den ich letztes Jahr im Visier hatte, konnte ich für 200 € nicht bekommen.

Also, geh' pfleglich mit Deinen "F"-Stempel-Briefen um, sie sind es sicher wert.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 23.03.2015 17:51:04 Gelesen: 635823# 161 @  
@ hajo22 [#160]

Hallo Hajo22,

beim mir ist vieles irgendwo geordnet, aber hier und da auch ein wenig chaotisch. Ich versuche sukzessive Ordnung hinein zu bringen. Dazu scanne ich vieles neu ein um ein einheitlichen Standard hin zu bekommen.

Einen F-Stempel in recht später Verwendung:



Paketbegleitbrief vom 11.07.1872 von MD nach Weimar. Paket wog 1 Pfund 230 Gramm und hier war noch der Tarif des Norddeutschen Bundes gültig. 4 Groschen war der Mindestfahrposttarif.

Der Beleg ist nicht so toll, ist aber nach alten Handbuch das späteste Verwendungsdatum - dies trifft nach heutigen Erkenntnissen nicht mehr zu (aktuell: 22.07.1872).

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 23.03.2015 18:50:45 Gelesen: 635810# 162 @  
Liebe Sammelfreunde

damit wir wieder zu Preussen kommen noch folgender Beleg:



Er sollte 1851 oder 1852 stammen und lief von Magdeburg nach Schwerin - auch die Siegelseite finde ich nicht schlecht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Michael D Am: 23.03.2015 19:46:22 Gelesen: 635797# 163 @  
@ Magdeburger [#162]

Hallo Ulf,

laut Katalog der Bahnpoststempel der Arge Bahnpost sind die Verwendungszeiten der rückseitigen Kursstempel wie folgt:

Berlin-Hamburg 1851-52
Hagenow-Rostock 1852-53
Magdeburg-Wittenberge 1851-52

Da die Verwendungszeiten in diesem Katalog recht zuverlässig sind, sollte dein Brief aus dem Jahr 1852 sein.

Gruß
Michael
 
hajo22 Am: 23.03.2015 20:07:36 Gelesen: 635793# 164 @  
Noch nicht erwähnt wurden hier die preussischen Ganzsachen mit dem sonderbaren achteckigen Wertstempel auch kurz als "Oktogon" bezeichnet.

Ich zeige die U5 WSt.-Nr. Schilling 3 (nur ganz schwach im Schräglicht erkennbar) im Format B.

Oktogon-Umschlag 5 Sgr. als Einschreibbrief (roter Kasten-Zackenstempel "Recom(m)andirt.) aus Goerlitz vom 13.12.(vielleicht 1858, mit dem Hinweis auf der RS so erworben) nach Berlin, Botenstempel 14/12, 7-9 Vm.



Wertzeichen vorschriftsmäßig durch Tintenstrich entwertet.

Wer Oktogon-Umschläge besitzt, möge sie doch zeigen!

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 24.03.2015 18:20:54 Gelesen: 635734# 165 @  
@ Michael D [#163]

Hallo Michael,

danke für die Datierung!

@ hajo22 [#164]

Mit einem Oktogon kann ich leider nicht dienen. Bisher habe ich auch noch keinen gefunden, welcher in meine Sammlung passen würde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 24.03.2015 19:46:23 Gelesen: 635720# 166 @  
@ Magdeburger [#165]

Mein "Aufruf" ging an alle Preußen-Interessierten, nicht an Dich speziell.

Um Dich zu erfreuen, hier ein vollständiger Faltbrief aus Magdeburg vom 5.7.1851 (Jahresangabe im Brief) an den "Gnädigen Herrn Baron" (so die Anrede im Brief) in Neu-Wegersleben. Rückseite Botenstempel 6.7.

Frankiert mit einer vollrandigen 1 Sgr.-Marke (Nr.2) und entwertet mit Nummernstempel 906.



Auch eine einfache Frankatur kann erfreuen, finde ich.

Hast Du den Nummernstempel 907 in Deiner Sammlung? Laut Grobe-Handbuch (1975) sind die Abschläge in rot (800 DM) oder blau (2.000 DM) mit dieser Nummer Raritäten, während der schwarze 907 (5 DM) nur sehr gering wertet.

VG, hajo22
 
Michael D Am: 24.03.2015 22:06:39 Gelesen: 635703# 167 @  
@ hajo22 [#166]

Hallo hajo22,

dann steuere ich einmal einen 6 Sgr.-Ganzsachenumschlag bei. Von Hamburg nach Polen.



Gruß
Michael
 
hajo22 Am: 24.03.2015 23:45:30 Gelesen: 635692# 168 @  
@ Michael D [#167]

Schönes Stück, gestempelt vom preussischen Postamt in Hamburg.

Hier die U7 (7 Sgr.), Format A, W.-St. Schilling 0. Von Elberfeld 28.1.1857 nach London, Ankunft 30.1.

Vorschriftsmäßig das Wertzeichen durch Tintenstrich entwertet. Couvertrückseite ohne Vermerke/Stempel.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 25.03.2015 15:11:39 Gelesen: 635660# 169 @  
@ hajo22 [#166]

Hallo Hajo22,

die Bahnhofsexpedition habe ich eigentlich immer stiefmütterlich behandelt. Den Nummernstempel 907 habe ich nur in schwarz.

Hier mal zwei Belege:



Beleg vom 13.11.1857 nach Assig



Diese ist vom 24.06.1858 und lief nach Trebitz.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 25.03.2015 15:59:33 Gelesen: 635651# 170 @  
@ Magdeburger [#169]

Nun ja, man kann nicht alles haben. Die roten und blauen Nummernstempel von Preußen waren schon immer gesucht und teuer.

Hier nochmals ein Brief ganz ohne Marken aus Magdeburg v. 16.2. nach Bordeaux, Ankunft 19.2.1863.

Grenzübergangsstempel in rot "Prusse-Forbach" 17.2.63.

Die postgeschichtliche Beschreibung überlasse ich Dir, das kannst Du sehr viel besser als ich.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 25.03.2015 16:18:43 Gelesen: 635646# 171 @  
@ hajo22 [#170]

Hallo Hajo22,

leider bin ich nicht so der Briefpostexperte und ins Ausland erst recht.

Ich weiss, dass der Brief mit 4 1/2 Sgr. bar frankiert wurde und über Paris lief.



Dieser Beleg stammt vom 11.01.1866 und ist am Zug Magdeburg - Minden? (wahrscheinlich bis nach Cöln) aufgegeben wurden. Diesmal sind die 4 1/2 Sgr. mit Marken der Adlerausgabe verklebt wurden. Bearbeitet wurde der Brief von Berliner Beamten, was sich an der blauen Stempelfarbe der Kursstempel ablesen läßt. Auch ist noch die "falsche" Richtung verwendet wurden. Der Aufgabeort wurde schön sauber links oben niedergeschrieben wurden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 25.03.2015 16:46:50 Gelesen: 635636# 172 @  
@ Magdeburger [#171]

3-Farben-Frankaturen sind immer schön, egal von welcher Preußenserie.

Den Aufgabeort "Magdeburg" hätte sich der Bahnpostler sparen können, der Ort steht ja groß und breit im Absender-Firmenstempel.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 25.03.2015 17:19:28 Gelesen: 635628# 173 @  
Beliebt sind bei Preußen Briefe aus den Kopfserien, wenn sie Marken mit der übernächsten Ausgabe zeigen, wie hier die 1. Ausgabe 2x2 Sgr. (Nr. 3) mit 1 Sgr. der 3. Ausgabe (Nr. 10) in Mischfrankatur.

Aus Aachen v. 30.12.1858 per Einschreiben nach Brüssel (Ank. 31.12.1858). Roter Recom(m)andirt Zackenstempel, roter Chargé. und roter P.D.-Stempel

Die Preußenmarken mit dem Nummernstempel "1" entwertet, so könnte man (theoretisch) eine Nummernstempel-Sammlung beginnen. :-))



VG, hajo22
 
Benjamin Voigt Am: 25.03.2015 18:04:09 Gelesen: 635621# 174 @  
@ hajo22 [#173],

Dein Beleg zeigt als Zufrankatur zur Nr. 3 (2) eine Nr. 6 und keine Nummer 10.

Insgesamt aber ein sehr schöner Beleg! :)

Gruß Benjamin
 
hajo22 Am: 25.03.2015 18:42:36 Gelesen: 635611# 175 @  
@ Benjamin Voigt [#174]

Sack und Asche über mein Haupt, Du hast natürlich recht. Da habe ich mich schön blamiert. Das liegt auch daran, daß ich die Sammlung Preußen vor ca. 15 Jahren abgeschlossen und mich mit dem Gebiet nicht mehr richtig beschäftigt habe.

Ich halte mich jetzt besser ein wenig zurück.

VG und danke, hajo22
 
Silbergroschen Am: 27.03.2015 17:13:34 Gelesen: 635555# 176 @  
Hallo zusammen,

heute eine Ganzsache mit Zusatzfrankatur der Nr.1 von Burg nach Magdeburg.

schönen Gruss

Peter


 
Silbergroschen Am: 28.03.2015 08:45:24 Gelesen: 635529# 177 @  
Hallo,

eine Einzelfrankatur der Nr. 1 von Ronsdorf nach Grefrath möchte ich euch zeigen.
Eigentlich eine kleine Besonderheit.

schönen Gruss

Peter


 
Silbergroschen Am: 29.03.2015 11:29:22 Gelesen: 635486# 178 @  
Hallo,

noch eine Einzelfrankatur der 1/2 Sgr. Dieses mal eine Nr. 13 auf Ortsbrief von Belgard vom 03.01.1863.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 29.03.2015 11:41:05 Gelesen: 635482# 179 @  
@ Silbergroschen [#178]

Hallo Peter,

sehr schöne Briefe! Ich muß mal suchen, ob nicht doch noch etwas finde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 30.03.2015 17:08:51 Gelesen: 635436# 180 @  
Liebe Sammelfreunde,

besonders schöne Belege sind ja auch immer Ansichtssache. Von mir heute einer ohne Marke - ein Brief der einige Male in Verwendung war.



Wahrscheinlich am 14.02.1854 wurde er in Sudenburg - damals ein kleiner Ort vor den Toren Magdeburg, An den könglichen Landrath zu Gardelegen gesendet, wo er am 16.02. ankam. Er wurde als Armensache declariert und wurde portofrei befördert. Ein Teilinhalt sagt eventuell auch noch etwas dazu aus:



br. m an den köngl. Landrath Herrn v. Kroecher hochwohl-
geboren in Gardelegen mit der ganz ergebener Bemer-
ken zurückzusenden, daß uns die angedachten 1 Rt 7S(gr.) 4 P(fennige)
Verpflegungs-Gelder für die ...... bereits von
der Haupt- Armen- Casse in Magdeburg
zugesandt sind.
Sudenburg, d, 12 April 1854 der Magistrat Unterschrift

Das fehlende Wort würde mich noch interessieren, falls möglich.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 30.03.2015 17:12:10 Gelesen: 635434# 181 @  
@ Magdeburger [#180]

Lieber Magdeburger,

ich lese "Grosb.", kann mir aber darauf keinen Reim machen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 30.03.2015 17:46:20 Gelesen: 635423# 182 @  
@ bayern klassisch [#181]

Lieber Bayern Klassisch,

danke - hier mal noch etwas incoming nach Bayern:



Am 16.07.1864, von Magdeburg-Neustadt nach Würzburg gesendeter Brief mit leider der Schere etwas zu Opfer gefallenen 3er-Streifen der Nr. 16.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 30.03.2015 18:58:55 Gelesen: 635407# 183 @  
@ Magdeburger [#182]

Lieber Magdeburger,

"Oberrand ungezähnt" ist bei anderen Sammelgebieten absolut werterhöhend. Hier vlt. nicht ganz so sehr, aber attraktiv ist der Brief auf jeden Fall und das nicht nur, weil er nach Bayern lief.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 31.03.2015 14:12:40 Gelesen: 635373# 184 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein Brief, wie ich ihn liebe, war heute bei mir in der Post:



Es ist die Vorderseite mal aufgeklappt - beim zusammenfalten scheint der Vorderseite recht und links etwas zu fehlen.



Die Rückseite - jetzt komplett und daneben der Inhalt - falls notwendig.

Wer traut sich?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 02.04.2015 15:17:14 Gelesen: 635275# 185 @  
@ Magdeburger [#184]

Liebe Sammelfreunde,

bei den gezeigten Beleg handelt es sich um eine Paketbegleitung incl. Postvorschuß von Magdeburg nach Berlin.

Recht wahrscheinlich stammt er vom 17.03.1838. Der Nierenstempel ist hier in recht später Verwendung und auch in dieser Zeit mir nur auf Fahrpostbelegen bekannt.

Oben wurde notiert: "Hierauf sind uns vom Wohllöblichen Königlichen Ober Post Amte Sieben&zwanzig Sgr. 6 Pfennige avancirt (Unterschrift)". Es ist eine recht ungewöhnlich Formulierung des Postvorschußes. Der Betrag von 27 Sgr. 6 Pfennige wurde darüber nochmals notiert!

Unten wurde notiert: "Hierbei ein Ballot Tuch in grau Leinen signiert H 7406.", was 32 Pfund gewogen hat.

Als Empfänger lese ich ein Herr Siegm Herpiets (in) Berlin Gertraud Straße

Unten sind 1 1/2 notiert worden, was das ProCura von 75% für die aufgebende Postanstalt ist. Mit dem Postvorschuß von 27 1/2 Sgr. ergibt dies die weitere Notierung von 29 Sgr.

Die weitere Taxierung ist jetzt folgendermaßen:

1/2 Sgr. ProCura (25% für die ausgebende Postanstalt) + die Gewichtstaxe, welche hier gilt + Geldporto für den Postvorschuß.

Erstmal die Ermittlung der Gewichtstaxe:

Die Entfernung nach Berlin beträgt etwa 17 Meilen. Laut Taxordnung galt 3 Pfennige je Pfund von 5 zu 5 Meilen und damit ergibt sich 3 Pfennige * 32 Pfund * 4 (15-20 Meilen) = 384 Pfennige = 32 Sgr.

Bei Geldsendungen, wozu auch Postvorschußsendungen zählten, galt bei unter einem Thaler, das das einfache Briefporto anzuwenden war. Dies betrug nach Berlin 4 Sgr.

Damit läßt sich nun die Gesamttaxe ermitteln:

Die 29 Sgr. (Postvorschuß + 75%iger ProCuraAnteil) + 1/2 Sgr. (25%iger) ProCuraAnteil + 32 Sgr. Gewichtstaxe + 4 Sgr. Geldporto = 65 1/2 Sgr. wie notiert.

Auch erkennt man noch den Stempel C 1, welcher in der Magdeburger Packkammer abgeschlagen wurde. Er steht für den Fahrpostcurs Magdeburg - Berlin.

Der siegelseitige rote Stempel stammt von der Berliner Packkammer, allerdings kann ich nicht erkennen welcher. Theoretisch sind erstmal zwei möglich, welche sich nur durch einen Buchstaben unterscheiden. Prof. Bruns führte die beiden in Frage kommenden Stempel mit den Bezeichnungen 4.8 und 4.9., auch soll es jeweils zwei Typen geben. Eventuell kann ein Berlinsammler noch mehr sagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 02.04.2015 17:40:37 Gelesen: 635254# 186 @  
@ Magdeburger [#185]

Wirklich erstaunlich, was Du aus den Brief lesen kannst. Ich würde kläglich scheitern.

Hier ein Wertbrief nach Bayern. Irgendwie komme ich nicht auf die verklebten 8 Sgr. Siegelseitig ist nichts von Interesse. Kannst Du mir die Taxierung erklären?

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 02.04.2015 18:03:44 Gelesen: 635245# 187 @  
@ Silbergroschen [#186]

Hallo Peter,

6 Sgr. Fahrposttarif (über 32) und 2 Sgr. Werttaxe da auch deutlich über 48 Meilen = 8 Sgr.

Super schöner Brief!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 02.04.2015 18:24:21 Gelesen: 635237# 188 @  
Geldbrief über 100 Thaler aus Mülheim a.Rhein nach Wiesbaden vom 24.2.1865. Frankiert mit 6 Sgr aus der Adlerserie.

Rückseite 5 rote Siegel der "Rheinische(n) Ultramarin Fabrik....Leverkusen Coeln". Kein Ankunftsstempel.

Welche Besonderheit zeigt die Frankatur?



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 02.04.2015 18:41:54 Gelesen: 635230# 189 @  
@ Silbergroschen [#186]

Hallo Peter,

noch eine kleine Ergänzung:

Innerhalb Preussens wäre er mit der normalen Brief- und Werttaxe gelaufen. Dies galt im DÖPV nicht. Für alle Fahrpostsendungen, auch in reiner Briefform, wie Wertbriefe, Postvorschüße und baare Einzahlungen galt immer der Fahrposttarif.

@ hajo22 [#188]

Hallo hajo22,

schöne Frankatur mit einem Ganzsachenausschnitt!

Hier sind 4 Sgr Mindestfahrposttarif + 2 Sgr Wertgebühr gehoben worden, gelaufen innerhalb des DÖPV. 2 Kreuzer Bestellgeld wurden in blau erhoben und durften vom Empfänger bezahlt werden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
guy69 Am: 02.04.2015 18:43:35 Gelesen: 635229# 190 @  
Zwei Kreuzerbelege mit Ortsstempel HOCHHEIM in blau. Einmal als Taxis Nachverwendung sowie neuer Preußenstempel.


 
hajo22 Am: 02.04.2015 19:50:31 Gelesen: 635217# 191 @  
@ Magdeburger [#189]

Frankatur: So ist es und war auch zugelassen.

Wurde das Bestellgeld bei Geldbriefen generell auf der Vorderseite notiert? Ich wundere mich auch, daß der Brief keinen T&T-Ankunftsstempel erhielt. Wiesbaden war doch auch damals schon keine kleine Stadt.

@ guy69 [#190]

Das Problem blaue Stempel auf blauen Couverts kenne ich. Ich kann die Stempel nicht richtig erkennen. Ich denke, der Stempel auf der 3 Kreuzer Marke ist eventuell ein neuer Stempel. Aber ich würde nicht darauf wetten.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 02.04.2015 20:07:57 Gelesen: 635213# 192 @  
@ hajo22 [#191]

Hallo Hajo22,

Bestellgeld kenne ich aus Taxis öfter, auch auf normalen Briefen, wie hier:



Er stammt vom 06.01.1854 in lief nach Weidenhausen. Unter der "0" für kein Nachporto wurde 1/4 Sgr. Bestellgeld notiert. Auch kenne ich es bei Paketsendungen. Guy69 kann dazu sicher mehr sagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 02.04.2015 21:43:36 Gelesen: 635196# 193 @  
@ Magdeburger [#187]

Vielen Dank, bin wieder auf das Handbuch reingefallen. Unter 08/03/13 steht über 48 Meilen 1 Sgr. Werttaxe. Ist aber leider falsch. Wie Du schon geschrieben hast sind 2 Sgr. richtig. Steht auch so im Amtsblatt Nr. 5 von 1858.

@ hajo22 [#188]

Schöner Brief. Die Fabrik wurde im Volksmund auch die "Bläu" genannt. Dazu passt auch prima der nachfolgende Brief.



schönen Gruss

Peter
 
hajo22 Am: 02.04.2015 22:13:27 Gelesen: 635188# 194 @  
@ Silbergroschen [#193]

Genau. Der Adressat steht auch im Siegel.

VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 04.04.2015 12:40:21 Gelesen: 635110# 195 @  
Hallo zusammen,

heute ein Brief aus Aachen nach Haldern bei Rees mit vorfrankierten Bestellgeld.

Briefe mit vorfrankierten Bestellgeld sind nicht häufig, aber auch nicht so selten



schönen Gruss

Peter
 
Magdeburger Am: 04.04.2015 16:51:40 Gelesen: 635089# 196 @  
@ Silbergroschen [#195]

Lieber Peter,

da hast du recht, nicht besonders selten - aber einen schönen aus Magdeburg habe ich bisher auch noch nicht gesehen. Bisher war immer bei der 1/2 Sgr. Marke das bekannte Bleisulfitproblem mein Nichtkaufgrund.

Liebe Sammelfreunde,

von mir heute ein Beleg vom 06.10.1847 von Magdeburg nach Heidelberg:



Vorderseitig wurden 4 Sgr. für Preussen angesetzt - reduziert in 14 Kreuzer rheinisch + weiteren 10 Kreuzer Porto für Baden, so dass der Professor Dittenberger insgesamt 24 Kreuzer am 10.10.1847 bezahlen durfte. Ebenfalls vorderseitig befindet der blaue Stempel OP (= Ostpreussen) aus Heidelberg darauf.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 05.04.2015 12:58:39 Gelesen: 635050# 197 @  
@ Magdeburger [#196]

Irgendwann wird schon was schönes kommen.

Von mir noch 2 Briefe mit im voraus bezahlten Bestellgeld. Der erste von Köln nach Scheuren bei Unkel über Rolandseck frankiert mit zwei 1 Sgr. Marken. wobei 1Sgr. für das Landbestellgeld war.

Der zweite vom Gostyn nach Oppeln vom 07.04.1860 als Wertbrief incl. Bestellgeld bar frankiert. Die 3 1/2 Sgr. ergeben sich aus 2 Entfernungsstufe = 2 Sgr, 1 Sgr. Werttaxe und 1/2 Sgr. Bestellgeld. Auf den Brief steht unten links "Frei incl. Abtrag" = im voraus bezahltes Bestellgeld.

schöne Ostern

Peter


 
hajo22 Am: 05.04.2015 15:18:10 Gelesen: 635027# 198 @  
Immer sehr reizvoll sind Preussen-Markenbriefe mit Hufeisenstempel.

2x 2 Sgr. der Adlerserie auf eingeschriebenem Faltbrief aus Köln vom 10.9.1866 nach Münster (Rückseite: Ankunft 11.9. Ausg. Münster), entwertet mit Hufeisenstempel Coeln (Spalink: Coeln Nr.7 = (4)7). Roter Recom(m)andirt-Stempel.



Literatur: Spalink "Die deutschen Hufeisenstempel".

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 05.04.2015 16:07:03 Gelesen: 635014# 199 @  
@ hajo22 [#198]

Hallo hajo22,

super Beleg!

Magdeburg führte ja auch einen Hufeisenstempel - jedoch habe ich keinen Markenbeleg. Mich interessiert er nur in Verbindung mit einem Paketzettel.

Während seiner Verwendungszeit kommen nur 2 verschiedene Paketzettel vor. Einmal der letzte aus Preussenzeiten bestehen aus Zahlen - ohne Punkt „aus Magdeburg“ in rot ohne Punkt am Ende.



Ein Paket von 23 Loth als portofreie Dienstsache,gezeichnet H.v.G „An den königlichen Landrat Herr von Gerlach hochwohlgeboren zu Gardelegen vom 16. Juli 1867. Der Hufeisenstempel von Magdeburg wurde ausschließlich in der Fahrpostannahme verwendet.

Die gleiche Zetteltype befindet sich auch hier:



Ein Kistchen, signiert A.B.#1, von 2 Pfund 10 Loth wurde am 10. Mai 1867 in das 18 Meilen entfernte Erfurt an den Herrn A. Burghardt gesendet Der Tarif war hier die Mindestfahr-Posttaxe von 4 Sgr., welche frankiert wurden mit einer Nr. 18 und 16. Die Paketausgabe wurde mit einem etwas versprungenen Packkammerstempel von Erfurt dokumentiert.

Jetzt nochmal der Hufeisen von MD - jedoch schon zu Zeiten des NDP - mit den neuen Zetteln für diese Zeit:



Am 17.April 1868 „An die königliche Superintendentur zu Oberboernecke“ aufgegebenes Paket von 1 Pfund 10 Loth als portofreie Königliche Dienstsache. In blau wurde „fehlt“ notiert, was sich auf das Paket bezog.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 05.04.2015 17:26:04 Gelesen: 634998# 200 @  
@ Magdeburger [#199]

Sehr schöne und seltene Dokumentation mit dem Magdeburg-Hufeisenstempel (Spalink: (23)). Nach Spalink war er ein sogenannter Reservestempel, der nur gelegentlich für Fahrpostsendungen verwendet wurde. Er kann theoretisch etwas über 1/2 Jahr auf Preußenmarken vorkommen (lt. Literatur vom 9.5.-31.12.1867).

Ich habe mich im Wesentlichen auf die Berliner- und Kölner-Hufeisenstempel zur Preußenzeit konzentriert. Obwohl große Städte mit hohem Postaufkommen nicht einfach, wenn man alle Typen dokumentieren will.

2 Sgr. der Adlerserie aus Berlin vom 18.7.1867 mit blauem Hufeisenstempel (Spalink: Berlin Nr. 2 = (1)2). Im Stempel die Zeitgruppe "3-4" mit offener "4", da die Walze Anfang 1867 ausgetauscht worden war. Der Stempel kam nur am Schalter für gewöhnliche Briefschaften zum Einsatz.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 05.04.2015 17:44:19 Gelesen: 634993# 201 @  
@ hajo22 [#200]

Hallo Hajo22,

zum Hufeisenstempel von Magdeburg glaube ich nicht, dass er nur gelegentlich eingesetzt wurde, sondern ganz regulär.

Fast synchron mit dem Hufeisenstempel bei der Fahrpost, wurde etwa im August ein neuer Einkreis-Stempel für die Briefpost in Magdeburg eingeführt. Mein frühster Abschlag eines solchen Stempels stammt vom 07.08.1867.

Zeigen möchte ich jedoch ein Paar Briefe - jeweils als PortoCharge nach Rothenuffeln:



Der letztere ist noch nach Hartum weiter gesandt wurden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 05.04.2015 18:28:10 Gelesen: 634981# 202 @  
@ Magdeburger [#201]

Ich habe in meinem privaten Stempel-Archiv nur 1 Preußen-Beleg mit Hufeisenstempel Magdeburg verzeichnet, der 2005 auf einer Auktion für 950 € ausgerufen wurde (Zuschlag mir unbekannt). Es ist ein Paketbegleitbrief v. 29.11.1867 mit Adlerserie 3 Sgr. Ganzsachenumschlag + 1 Sgr. nach Hannover.

Der Stempel auf Preußen-Markenbelegen muß enorm selten sein. Ich habe im Spalink (3. Auflage) nochmals nachgelesen, dort heißt es "..., der periodisch für die Abfertigung von Fahrpostsendungen benutzt worden ist." Also, was immer das auch heißen mag.

Viel Glück, vielleicht findest Du mal einen Markenbeleg aus der Preußenzeit. Ich gönne Dir das und wie heißt es so schön: "Nichts ist unmöglich."

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 06.04.2015 19:49:50 Gelesen: 634901# 203 @  
2x3 Sgr. (senkrechtes Paar, Nr.4) auf Post-Insinuations-Dokument (Postzustellungsurkunde) vollzogen zurück aus Frankfurt/an der Oder vom 28.2.(1851) nach Rawicz.

Das senkrechte Paar leider links angeschnitten, aber bei Dokumenten solcher Art muß man Kompromisse eingehen.

2x3 Sgr. für Hin- und Rücksendung des Dokuments.

Wer kann Ähnliches zeigen?



VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 07.04.2015 07:14:44 Gelesen: 634859# 204 @  
@ hajo22 [#203]

Hallo Hajo22,

die meisten erhaltenen Post-Insinuations-Dokumente (Postzustellungsurkunden) sind aus der 1 Entfernungsstufe und mit 4 Sgr. frankiert (3 Sgr. +1 Sgr.). Dein Brief ist aus der 3 Entfernungsstufe und das macht den Brief so selten. Interessanter und seltener Beleg.

schöne Grüsse

Peter
 
Magdeburger Am: 07.04.2015 07:26:00 Gelesen: 634858# 205 @  
@ hajo22 [#203]

Hallo Hajo22,

die 6 Sgr. setzen sich zusammen aus 3 Sgr. Insinuationsgebühr + 3 Sgr. Briefgebühr für die Rücksendung.

Die Kosten für die Hinsendung sind nicht mehr ersichtlich. Es kann spekuliert werden, ob es portofrei dahin lief oder ob die Empfängerin in Frankfurt/Oder das Porto bezahlt hat. Dazu kam jedenfalls noch das Bestellgeld für den Briefträger.

Frankierte Insinuations-Dokumente sind auch nicht selten, sind jedoch eher aus dem 10 - Meilen Umkreis. Deine ist deutlich mehr als 20 Meilen für jeden Weg gelaufen und die muß man erst einmal finden und dann noch ein senkrechtes Paar - Glückwunsch.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 07.04.2015 19:06:20 Gelesen: 634809# 206 @  
Hallo zusammen,

Auf Post-Insinuations-Dokumente verklebte 4 Sgr. Frankaturen gibt es häufiger 5 Sgr. seltener, 6 Sgr. noch seltener, aber es gibt auch 3Sgr. Frankaturen. Dafür habe ich aber leider keine 6 Sgr. Frankatur.

schönen Gruss

Peter




 
Magdeburger Am: 08.04.2015 12:43:39 Gelesen: 634764# 207 @  
@ Silbergroschen [#206]

Hallo Peter,

wie erklärst du die 3 Sgr.- Frankatur? Ist nur die Insinuations-Gebühr berechnet worden. Da diese am Ort blieb, könnte man ja davon ausgehen, dass diese von Gerichtsboten vom Postamt abgeholt wurde. Der Briefträger stellte diese zu und nahm die unterschriebene Urkunde wieder mit zum Postamt. Dort lag sie dann zu Abholung bereit. Eine weitere Beförderung fand eigentlich nicht mehr statt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 09.04.2015 22:19:55 Gelesen: 634695# 208 @  
@ Magdeburger [#207]

Hallo Ulf,

sorry, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich habe beruflich viel am Hals.

Ich vermute die Rücksendung war portofrei.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 10.04.2015 15:07:10 Gelesen: 634652# 209 @  
@ Silbergroschen [#208]

Hallo Peter,

die Arbeit hat höchste Priorität. Ja, laut Dokument ist diese portofrei zurück zu senden. Schön!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 10.04.2015 17:14:26 Gelesen: 634640# 210 @  
@ Magdeburger [#184]

Jetzt habe ich noch zufällig einen Brief mit Nierenstempel Magdeburg gefunden, der sich in meinem Karton "Gemischtes" fand. Der Stempel datiert vom 25/9 (1830).

Nichts Spektakuläres, aber immerhin schon rd. 185 Jahre alt. Also ein echter "Oldie".



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 10.04.2015 17:33:40 Gelesen: 634636# 211 @  
@ hajo22 [#210]

Hallo Hajo22,

der Nierenstempel ist die Type IIa und mir bisher nur, während der regulären Verwendungszeit, aus 1830 bekannt.

Dieser Stempel wurde 1837 wieder aus der Versenkung geholt und ist dann mir nur noch auf Fahrpostbelege bekannt.



Hier auf einen vom 21.12.(1837) - es ist zwar nur eine Hülle, aber da sich auch der Lagerplatzstempel C7 darauf befindet, könnte er sogar aus 1836 (was dann auch für den Nierenstempel gelten würde, noch stammen, wahrscheinlicher ist jedoch 1837. Die Taxierung schenke ich jetzt mal.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 10.04.2015 17:48:24 Gelesen: 634633# 212 @  
@ Magdeburger [#211]

Und wann endete die "Nierenstempel-Zeit" in Magdeburg?

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 10.04.2015 17:58:33 Gelesen: 634632# 213 @  
@ hajo22 [#212]

Hallo Hajo22,

die Nierenstempel wurden in der Reihenfolge der Grundtypen eingesetzt, also erst die Type Ia+b und dann Type IIa+b.

Typen Ia+b: von 30.10.1826 bis 16.02.1829
Typen IIa+b: von 31.05.1829 bis 19.02.1832

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 12.04.2015 18:45:57 Gelesen: 634568# 214 @  
In [#153] hatte ich diesen "Franco"-Stempel von Berlin bereits gezeigt (von 1868, also außerhalb der Preußenzeit).

Hier nun ein Nachsendebrief mit dem Franco-Stempel Berlin (Fr.) vom 28.9.1867 nach Elberfeld. Stempel in rot und kaum lesbar, das scheint die Eigenart dieser Stempelung gewesen zu sein, warum auch immer.

Das Frl. Maria war aber bereits weitergereist, so daß der Brief in Elberfeld (Ank. 29.9.) mit 1 Sgr. nachfrankiert und am 30.9. nach Werden expediert wurde, wo er am 1.10. bestellt werden konnte. Wie aus dem handschriftlichen Vermerk ersichtlich, wurde der Brief erst am 13.4.1868 beantwortet (das läßt nicht auf einen Liebesbrief schließen!).

VG, hajo22


 
Magdeburger Am: 15.04.2015 15:21:00 Gelesen: 634439# 215 @  
@ hajo22 [#214]

Mit einer solchen Weiterleitung kann ich leider nicht dienen.

Hier mal eine Krücke vom 16.03.1866 von Magdeburg nach Lüneburg.



In Lüneburg wurde dieser Brief wieder aufgegeben und nach Schwerin gesandt. Der Empfänger durfte nun 3 1/4 Schilling L.M. Porto entrichten. Leider ist durch die Zerstörung keine weitere Information erhältlich, wann dies geschah.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 15.04.2015 22:22:28 Gelesen: 634398# 216 @  
Mal was anderes,

diesen Brief gab es vor ein paar Tagen bei Ebay. Ich konnte nicht widerstehen. 4,99 incl. Porto waren mehr als OK. Beschrieben war er als Brief von Hamburg nach Halle?

Der Brief hat aber zwei kleine Besonderheiten, die nicht so häufig sind. Wer findet sie?

schönen Gruss

Peter


 
bayern klassisch Am: 15.04.2015 22:31:34 Gelesen: 634394# 217 @  
@ Silbergroschen [#216]

Hallo Peter,

Heide in Schleswig - Holstein war schon besser, als Halle in Preußen, wohin das Franko auch gar nicht gereicht hätte (wären 3 Sgr. gewesen).

Aufgegeben am Stadtpostamt Hamburg, dann als sog. Postwechselbrief an das preußische Oberpostamt in Hamburg übergeben ins nahe Heide bis 10 Meilen transferiert und dort mit dem Ausgabestempel dokumentarisch festgehalten.

Schönes Stück - den hätte ich auch gekauft, liebend gerne für das kleine Geld.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 15.04.2015 22:33:44 Gelesen: 634392# 218 @  
@ Silbergroschen [#216]

Der Brief ging nicht nach Halle, sondern nach Heide/Schleswig. Er weist auf der Vorderseite den preussischen Hamburg-Stempel und auf der Rückseite den Hamburger Stadtpostamts-Stempel auf, d.h. er ging vom preußischen PA erst über das Hamburger PA nach Heide.

VG, hajo22
 
LK Am: 15.04.2015 23:21:49 Gelesen: 634384# 219 @  
@ Silbergroschen [#216]

Hallo Peter,

sehr schönes Stück, hätte ich auch gekauft.

Der blaue Stempel P.A. ist M.E ein Briefkastenstempel des Stadtpostamtes Hamburg.

Also aus dem Briefkasten.

Mit der Portoberechnung - 10 Meilen kann ich mich nicht einverstanden erklären.

Es sind bis Heide mindestens 100 Km Luftlinie, also über 10 Meilen, entsprechendes Porto 2 Sgr. nach preußischem Tarif.

Aber hier kamen die Hamburgischen Postgebühren zur Anwendung.

Nach Schleswig - Holstein ab 15.6.1866 1 1/4 Schilling bis 15 Loth.

Der Brief ist also tatsächlich minimal überfrankiert, da 1 Sgr 1 1/3 Schilling entsprach.

Gruß

LK
 
Silbergroschen Am: 16.04.2015 12:24:41 Gelesen: 634331# 220 @  
@ LK [#219]

Perfekt!

Ergänzen möchte ich noch, dass Schleswig und Holstein erst zum 01.01.1867 preußische Provinz wurden und erst von diesem Datum es von Hamburg möglich war mit preußischen Marken zu frankieren. Bezüglich der Brieftaxe galt aber weiter der alte Hamburger Tarif.

schönen Gruss

Peter
 
Silbergroschen Am: 18.04.2015 14:32:47 Gelesen: 634261# 221 @  
Hallo zusammen,

heute einen Brief aus Kaldenkirchen nach Venlo auf einer Ganzsache 1 Sgr.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 18.04.2015 15:12:53 Gelesen: 634253# 222 @  
@ Silbergroschen [#221]

Schön.

Und und für einen Sgr. mehr ging's aus Viersen/Niederrhein (3.7.1867) bis nach Brüssel (4.7.).



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 19.04.2015 14:06:42 Gelesen: 634210# 223 @  
@ Magdeburger [#215]

Ganzsache zu 1 Sgr. (Mi. U20A) an die Frau Professor Bergk nach Halle, gestempelt Magdeburg (sehr gut abgeschlagener Stempel, deshalb und um Dich zu erfreuen zeige ich den ansonsten unbedeutenden Beleg) vom 20.3.186?.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 19.04.2015 14:32:56 Gelesen: 634203# 224 @  
Fingerhutstempel vom Berliner Hofpostamt vom 17.4.1836 (Kruschel Nr. 107) nach Salzmünde bei Halle, Ankunft 18.4.



Nichts Besonderes, ich will nur die Stempelform zeigen. Hat jemand einen Fingerhutstempel auf Preußenmarke?

Übrigens gab's in Berlin auch Stempel mit "Magdeb. Bahnh.Exp. (verschiedene Formen ab 1845 bis ca. 1857). Müßte unser Sammlerfreund "Magdeburger" auch in seiner Sammlung haben. DANN ZEIGEN!

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 19.04.2015 14:55:23 Gelesen: 634195# 225 @  
@ hajo22 [#224]

Hallo hajo22

Übrigens gab's in Berlin auch Stempel mit "Magdeb. Bahnh.Exp. (verschiedene Formen ab 1845 bis ca. 1857). Müßte unser Sammlerfreund "Magdeburger" auch in seiner Sammlung haben. DANN ZEIGEN!

Tut mir leid, aber dieser Stempel befindet sich nicht in meiner Sammlung. Wie du schon schreibst, wurde er in Berlin am Magdeburger Bahnhof verwendet. Allgemein sammle ich keine Belege nach MD aus Preussen, ausser Fahrpostbelege oder andere Besonderheiten, wie hier:



Etwa 1860 in Berlin Anhalter Bahnhof bearbeitete 2Sgr.-Ganzsache nach Magdeburg. Dort ist der Umschlag jedenfalls neu versiegelt worden und am dortigen Bahnhof bearbeitet nun als Portobrief nach Stendal weiter gelaufen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 19.04.2015 15:10:27 Gelesen: 634193# 226 @  
@ Magdeburger [#225]

Schade. Dieser Berliner Stempel (Nr. 1-6) ist teils recht selten. Kruschel bewertete in seinem Werk "Klassische Berliner Postgeschichte" den frankierten Fernbrief mit 8.000 DM. Also die Suche kann beginnen.

Ich werde mal gelegentlich schauen, vielleicht finde ich einen dieser Stempel in der normalen Erhaltung (Hülle ohne Inhalt; Kruschel 70 DM) in meinen Kartons.

Und es ist richtig, man sollte seine Sammelgebiete strikt ein- und abgrenzen und nicht so drauflos sammeln wie ich.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 19.04.2015 15:48:08 Gelesen: 634184# 227 @  
@ hajo22 [#226]

Hallo Hajo22,

ab und zu habe ich den Stempel schon gesehen, beim Suchbegriff Magdeburg werden diese meist mit angezeigt.

Auch in Magdeburg wurden Fingerhutstempel geführt.



Mein frühester Abschlag stammt vom 28.06.1832 und auf einen Brief nach Hof, was auch preussisches Grenzpostamt zu Bayern war. Die dafür notwendigen 5 Sgr. wurden hier in 18 Kreuzer reduziert und auch so angeschrieben.

Da die Uhrzeit fest im Stempel eingraviert ist, gibt es für jede Stunde einen Stempel. Die Uhrzeit 7-8M wurde nur in den Monaten April bis September (01.April bis 30.09.) verwendet.



Einen besonders schönen Abschlag dazu vom 05.06.1834 auf einen Brief nach Wannfried.

Siegelseitig ist der L2 von Mühlhausen zu sehen und 3 1/4 Sgr. für Preussen.

N.B. Mein spätester Fingerhutstempel ist vom 13.03.1840.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 19.04.2015 18:52:42 Gelesen: 634158# 228 @  
@ Magdeburger [#227]

Mein spätester Fingerhutstempel ist vom 13.03.1840.

Auf den klassischen Bayernmarken kann man noch Fingerhutstempel bewundern (auf Preußen m.W. nicht). Teuer und gesucht oder umgekehrt. Zentrisch gestempelt mit Fingerhut erreichen solche bayrischen Marken Liebhaberpreise.

Hier ein Beispiel aus meinem Archiv auf prominenter Marke.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 19.04.2015 19:33:39 Gelesen: 634148# 229 @  
@ hajo22 [#228]

Hallo Hajo22,

Potsdam - ganz in der Nähe von Berlin ist bekannt für Fingerhutstempel auf Preussenmarken.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 20.04.2015 18:09:14 Gelesen: 634081# 230 @  
Liebe Sammelfreunde,

der Beleg könnte in viele Themen passen:



Wie oben geschrieben, sollten 2 Sgr. Porto mit den übrigen Kosten eingezogen werden. Man wählte in Groß Salze (heute Bad Salzelm) die Variante des Postvorschußes.



Am 13.11.1851 ging es also von Salze nach Magdeburg. Neben den 5 Sgr. Postvorschuß fielen noch 1 Sgr. ProCura + 1 Sgr. Briefporto an, so dass insgesamt 7 Sgr. vom Oeconom Friedrich Strube in Magdeburg zu zahlen war.

Dies war garnicht so einfach - hier sogar unmöglich wie die Siegelseite zeigt:



Der Kornmärkler und Schiffer Strube wollen beide nicht Empfänger sein, sonst im 9then Revier nicht bekannt. Hubrich Briefträger

Auch in den anderen acht Revieren konnte der Empfänger nicht gefunden werden, was ebenfalls noch notiert wurde.

1851 gab es 10 Briefträger, welche täglich (Feiertags+Sonntag nicht) vier Bestellgänge zu absolvieren hatten. Da er erst im 3. Bestellgang in MD war und schon am 14. retour lief, ist es eine beachtliche Leistung, welche vollbracht wurden ist.

Für die Rücksendung fielen keine weiteren Kosten an. Schlußendlich wollte man 2 Sgr. Porto einzuziehen, verursachte statt dessen weitere 5 Sgr.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 20.04.2015 18:34:36 Gelesen: 634076# 231 @  
@ hajo22 [#228]

Etwas off topic - aber das kann ich toppen (von der Anzahl der Fingerhutstempel):



Einfach eine wunderschöne Stempelart, egal ob in Bayern, Preussen oder sonst wo. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 23.04.2015 19:18:13 Gelesen: 633968# 232 @  
Guten Abend,

der untere Beleg ist mir vor einigen Tagen "zugeflogen":



Aufgegeben wurde der Brief am 11.10.1863 in Strassfurt und wurde adressiert nach Lausanne, Kanton Waadt.

Von dort aus nahm er wahrscheinlich die Route Strassfurt-Kassel-Frankfurt-Darmstadt-Heidelberg, bevor er dann über Basel am 14.10. nach Lausanne weitergeleitet werden konnte.

Bis Baden befand sich der Brief im geschlossenen Briefpaket.

Zur Taxierung lässt sich sagen, dass der Brief portogerecht freigemacht wurde, und zwar mit 3 Silbergroschen bis zur Grenze + 2 Silbergroschen, weil Lausanne im 2.Schweizerischen Rayon lag, also insgesamt 5 Silbergroschen, von denen Baden 2 Silbergroschen erhielt, umgerechnet 7 Kreuzer, und von diesen wiederum 6 Kreuzer an die Schweiz weitergab, was 20 Rappen entsprach.

In der linken unteren Ecke steht "affranchie", vom französischen Infinitiv "affranchir", was freimachen/frankieren heißt, also nehme ich mal an das "affranchie" die Passivform ist und somit freigemacht heißt.

Aus welchem Grund wurde dies vermerkt?

Zur Frankatur kamen ein Dreierstreifen und ein waagerechtes Paar der Mi-Nr.16, 1 Silbergroschen [mittel]rosa, die mit dem Rahmenstempel mit Jahreszahl von Strassfurt entwertet wurden. Diese Art von Stempel wurde ab 1862 verwendet.

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 23.04.2015 19:53:05 Gelesen: 633961# 233 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#232]

Hallo Kevin,

von solchen Briefen habe ich als 15-jähriger Jungsammler nur geträumt.

Deine Erklärung ist perfekt - ich würde da kein Jota ändern.

Zur Notation "affranchi" - die Sprache der Post war (und ist!) französisch. In "besseren" Kreisen Deutschlands sprach man noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts französisch, was sich mit dem Krieg 1870/71 aber allmählich änderte, weil französisch nicht mehr "en vogue" war.

Gerade auf Briefen nach Frankreich oder in die welsche Schweiz finden wir hin und wieder einmal Franko - Notationen auf französisch, wie wir auf vergleichbaren Briefen nach Italien von deutscher Hand auch ein "franco tutto porto" sehen, bzw. ein "ferma in posta" für poste restante (postlagernd) - das war auch eine Nettigkeit gegenüber dem fremden Land und der fremden Postverwaltung. Diese kleine Ehrbezeugung täte auch heute noch im allgemeinen Umgang mit unterschiedlichen Menschen so manchem gut.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 23.04.2015 20:04:36 Gelesen: 633955# 234 @  
@ bayern klassisch [#233]

Hallo Ralph,

Vielen Dank für die Anmerkung zu meiner Frage. :)

Das einzige, was ich ändern muss ist, dass der Aufgabeort Stassfurt und nicht Strassfurt heißt.

LG

Kevin
 
hajo22 Am: 24.04.2015 17:37:10 Gelesen: 633902# 235 @  
Immer interessant sind frankierte preussische Postformulare.

Hier ein Rückschein für Fahrpostsendungen per Einschreiben aus Wesel zurück nach Trzesmesznow (Regierungsbezirk Bromberg).

Die Einschreibgebühr von 2 Sgr. (Adlermarke) wurde am 2.3.1864 im Voraus in Trzesmesznow entrichtet und die Marke entwertet. Der Rückschein ging dann am 7.3. vom Empfänger unterschrieben aus Wesel/Niederrhein an den Aufgabeort zurück.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 24.04.2015 17:57:54 Gelesen: 633895# 236 @  
@ hajo22 [#235]

Hallo Hajo22,

super Teil! -> da weis ich ja was mir noch in der Sammlung fehlt! Hast Du auch einen Laufzettel für eine Fahrpostsendung?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 25.04.2015 11:01:09 Gelesen: 633850# 237 @  
@ Magdeburger [#236]

Bedauere, nein.

Hier ein Brief mit 2x2 Sgr. Kopfserie (Nr. 3), gestempelt mit Nummernstempel 1347 = Schönau (Reg.-Bezirk Liegnitz) vom 13.4.1851 nach Jauer (gleicher Bezirk). Es handelt sich um ein Post-Insinuations-Dokument wie aus dem Inhalt hervorgeht, das ich wegen der Länge des Dokuments auf 2 scans abbilden muß. Die Schatten auf den scans sind in der Natur Brieffalten. Vorderseitig Briefträgerstempel vom 14.(4.) N1. Portovergütung 3+1 Sgr.

Interessant ist der Text auf dem Dokument und das rote PA-Dienstsiegel von Schönau.





VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 25.04.2015 15:12:46 Gelesen: 633830# 238 @  
@ hajo22 [#237]

Hallo Hajo22,

eine markenfrankierte Insinuation habe ich nicht, aber ich zeige mal eine leere Hülle, welche ein solches Dokument enthielt:



Am 03.02.1856 wurde in Salze „An die Schankwirths Ludwig Koch’schen zu Magdeburg Hellenstrasse No. 18“ ein Post Ins(inuations)doc(oment) gesendet. Die Hinsendung kostete 1 Sgr. und da die erfolgreiche Insinuation frankiert zurück gesendet werden sollte, wurden für die Rücksendung ein weiterer Sgr. + die Insinuationsgebühr von 3 Sgr., also insgesamt 5 Sgr. angeschrieben. Retour ging es am 04.02. -> die 5 wurde nun doppelt gestrichen und ein Sgr. neu angeschrieben -> der Entlastet-Stempel abgeschlagen, da dieser eine Sgr. Porto für die Hinsendung nicht "eingeholt" werden konnte. Die weiteren 4 Sgr. entfallen somit.



In der Hellen= jetzt Wallstrasse No. 18 haben noch nie Koch’schen Eheleute gewohnt, vor mehreren Jahren haben aber Schankwirts Korb’schen Eheleute gewohnt, welche jetzt in Buckau am Stern wohnen sollen. Rinke 3 – was der Briefträger in Magdeburg notierte. Daraufhin ging nun über den Landbriefträger: er notierte mit Bleistift: Korb nix Buckau am Stern.

Schließlich die Frage: Sind die Korbschen Eheleute gemeint? In Salze wieder vorgelegt, wurde noch „pr(äsentiert) 5/2 56 I 1fach Porto“ notiert, also der eine Sgr. Porto für die Hinsendung nach Magdeburg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 25.04.2015 19:09:35 Gelesen: 633805# 239 @  
@ Magdeburger [#238]

Interessanter Beleg. "Entlastet"-Stempel sind alles andere als häufig. Aus der Preussenzeit kann ich leider kein Stück zeigen.

Ersatzweise hier ein "Entlastet"-Stempel vom PA Berlin SW 29 vom 28.10.1905 auf schöner Ansichtskarte.

Handschriftlich mit Bleistift ist links unten vermerkt: "Eigene Angelegenheit des Empfängers" (also eine portofreie Orts- Feldpostkarte an einen Grenadier in Berlin).



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 26.04.2015 07:43:32 Gelesen: 633785# 240 @  
@ hajo22 [#239]

Hallo Hajo22,

ich habe noch einen zweiten Beleg mit einem solchen Stempel - so richtig paßt er hier nicht rein.

Mal noch etwas off topic:

Gestern wurde dieser Beleg bei Ebay angeboten:



Warum habe ich nicht versucht, diesen zu bekommen?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 26.04.2015 09:24:02 Gelesen: 633775# 241 @  
@ Magdeburger [#240]

Da gibt's zahlreiche Möglichkeiten:

1. Der Ausrufpreis war Dir zu hoch.
2. Du hast schon einen ähnlichen Beleg.
3. Der Beleg ist irgendwie manipuliert oder unterfrankiert.
4. Die untere Kopfmarke gefällt mir nicht, da könnte evtl. was nicht stimmen.
5. Du hast über Nacht aufgehört Magdeburg-Stempel zu sammeln.

Also ich denke, Du wirst das Rätsel auflösen.

VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 26.04.2015 11:41:21 Gelesen: 633753# 242 @  
@ Magdeburger [#240]

Hallo Ulf,

hätte ich auch nicht gekauft. Auch nicht für 5 €. Der Brief wurde nach meiner Ansicht mit Wasserstoffperoxid behandelt. Bei der unteren Marke trat wahrscheinlich der Schutzunterdruck vor und die Marke wurde heftig gereinigt. "Profis" lösen die Marken ab. Da wird es schwieriger die Behandlung nachzuweisen.
Also liebe Preußensammler oder solche die es werden möchten, seht Ihr so einen Brief dann lasst die Finger davon.

schönen Gruss
Peter


 
Magdeburger Am: 26.04.2015 14:20:22 Gelesen: 633738# 243 @  
@ hajo22 [#241]
@ Silbergroschen [#242]

Hallo ihr Beiden, Hallo Zusammen,

der Beleg ging für 17,49 Euro + Versand weg. Gewonnen hat es jemand mit immerhin 4892 Punkten! - Jedenfalls ist das Geld vollkommen in den Sand gesetzt worden - warum:

Der Beleg ging von Magdeburg nach Frankfurt / Main. Des weiteren wurde er rekommandiert aufgegeben. Da die Entfernung zwischen MD und Frankfurt sicher mehr als 20 Meilen sind, hätten 3 Sgr. für die Beförderung + 2 Sgr. für die Rekommandierung verklebt werden müssen. Auf dem Beleg sind es nur 4 Sgr. - also es fehlt ein Silbergroschen.

Ist es eine durchgeschlüpfte Unterfrankierung? Mit Sicherheit nicht!

Schaut man sich den Beleg genauer an, stellt man fest, dass die obere Marke nichts auf den Beleg zu suchen hat. Sie wurde mit einem Stempel von Berlin entwertet.

Wenn schon eine Marke fehlt und die Fehlstelle mit einer Marke geschlossen werden soll, stellt man sicher, dass das Franco richtig dargestellt wird. Auch sollte dann m.E. eine Marke gewählt werden, die passend zum Ort und Stempel ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 26.04.2015 18:12:40 Gelesen: 633717# 244 @  
@ Magdeburger [#243]

Daß die obere Marke den Stempel von "Charlottenburg" aufweist, kann man (ich) auf dem scan nicht erkennen (schwarzer Stempel auf dunkelblauer Marke). Also Position 3 war dann richtig (die goldene Mitte).

Hier ein kleines Damenbriefchen mit 3 1/2-Sgr., entwertet mit Hufeisenstempel Coeln 10.8.1866 (Spalink = 4(Nr.6) nach Frankreich (Ankunft 11.8.). Grenzübergangsstempel "Prusse Erquelines", Rückseite Bahnpoststempel Paris à Strasbourg.

Nach Erinnerung auf einer Auktion - vor vielen Jahren - als "sehr schön" beschrieben gekauft.

Die Wirklichkeit: Rückklappe fehlt und die Briefoberkante wurde mit einem Papierstreifen gestützt.

Ich habe das noch gelten lassen.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 26.04.2015 18:37:46 Gelesen: 633707# 245 @  
@ hajo22 [#244]

Hallo Hajo22,

die obere Marke hat einen Stempel von Berlin - das Wort "POST" in der zweiten Zeile kann auch gut erkennen.



Hier mal auf das doppelte vergrößert -> rechts habe ich mal darüber geschrieben, was man erkennt.

Ein Tipp bei Real-Auktionen:

Ich bitte generell um Scans von Vorder- und Rückseite. Auch wenn die Datierung wichtig wäre, lasse ich mir den Inhalt mit scannen.

Die so erhaltenen Scans sind hin und wieder deutlich "besser" als die des Kataloges.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 26.04.2015 19:03:14 Gelesen: 633699# 246 @  
@ Magdeburger [#245]

Der Unterschied zu Deinem gezeigten Preußenbrief ist, daß dieser Brief manipuliert/verfälscht wurde (durch Hinzukleben einer nicht zum Brief gehörenden Marke). Bei meinem Briefchen wurde eine Schönheitsreparatur am Couvert vorgenommen. Das halte ich für noch zulässig und keine Manipulation. Die Reparatur ist aber im Auktionstext zu beschreiben/zu erwähnen. Per Saldo ist das Briefchen immer noch "schön", das "sehr" ist übertrieben.

Was sind "Real-Auktionen"?

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 26.04.2015 19:15:18 Gelesen: 633695# 247 @  
@ hajo22 [#246]

Hallo Hajo22,

für mich sind "Real-Auktionen" nicht Ebay und Co. Dazu passen Angaben bei philasearch.

Dass bei Brief(umschläge) hin und wieder gestützt wird - gut - aber wenn die Siegelseite eine entscheidene Rolle bei der Beschreibung spielen könnte, kann es zum Problem werden. Fehlerhafte Siegelseiten können so zum Totschlagargument werden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 27.04.2015 13:44:58 Gelesen: 633665# 248 @  
Sylvesterbriefchen im Ortsverkehr von Halbau (Reg.-Bezirk Liegnitz) im Jahre 1865/66. Frankiert mit einer Marke zu 6 Pfg. (Adlerserie).

Der Inhalt: Ein Glückwunsch-Biedermeier-Kärtchen "zu einer glücklicheren Wahl in(m) Jahre 1866" an das Fräulein Emilie.





Auch unscheinbare Briefchen können Freude machen.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 28.04.2015 12:48:43 Gelesen: 633615# 249 @  
Immer wieder schön sind Auslandsbriefe anzusehen.

Hier ein Faltbrief aus Coeln Bahnhof vom 30.5.1866 nach Cette/Frankreich. Frankiert mit 3x1 Sgr. und Paar der 3 Pfg.-Marke (Adlerserie). Blauer - schwach abgeschlagener - Grenzübergangsstempel Prusse - Erquelines. Rückseite Bahnpoststempel Paris à Marseille (31.5.) und Ankunftsstempel Cette (Datum nicht lesbar, vermutlich 1.6.).

Meist wurde für die Frankatur die orange 6 Pfg.-Marke verwendet. Hier wurden jedoch - dankenswerterweise - 2x3 Pfg. verwendet, was den Brief besonders attraktiv macht.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 30.04.2015 21:15:46 Gelesen: 633526# 250 @  
@ hajo22 [#248]

Hallo hajo22,

hast du dir mal Gedanken gemacht, wieso auf dem Ortsbrief siegelseitig 1/2 notiert worden ist?

Ansonsten kann ich nur sagen: Super Belege!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 01.05.2015 13:28:27 Gelesen: 633485# 251 @  
@ Magdeburger [#250]

Nehme an, Bestellgeld.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 01.05.2015 16:20:22 Gelesen: 633465# 252 @  
@ hajo22 [#251]

Hallo hajo22,

ab 01.07.1863 entfiel das Orts-Bestellgeld für vom Absender freigemachten Brief-Sendungen (Fahrpostbelege lasse ich jetzt mal komplett raus).

Wie könnte man die Bestellgeldnotierung trotzdem begründen?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 01.05.2015 16:59:44 Gelesen: 633458# 253 @  
@ Magdeburger [#252]

1/2 Sgr. fehlte für das Ortsbriefporto von 1 Sgr. Mehr fällt mir dazu nicht ein.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 01.05.2015 18:02:12 Gelesen: 633452# 254 @  
@ hajo22 [#253]

Hallo Hajo22,

Halbau war ein recht kleiner Ort - 1825 sollen es gerade mal 1000 Einwohner gewesen sein. Sogar das Stadtrecht soll 1830 verloren gegangen sein.

Die große Preisfrage ist hier tatsächlich, ob es ein Bestellgeld ist - ja oder nein?

6 Pfennige auf Ortsbriefe, waren nur möglich, wenn mindestens 25 Briefe am Ort aufgegeben wurden und auch dort verblieben. Ab Januar 1859 konnten auch gewöhnliche Orts-Briefe für 6 Pfennige aufgegeben werden, wenn der Empfänger die Post dort selbst abholte.

Die siegelseitige Notierung spricht für ein Bestellgeld.
Meines Erachtens wurden nicht mindestens 25 Briefe aufgegeben und auch die Empfängerin holte ihre Post nicht selbst ab. Somit war 1 Sgr. Franco erforderlich, welcher sowohl die Brieftaxe als auch das Bestellgeld enthielt. Nur so, läßt sich (für mich) erklären, dass kein Nachporto, sondern das Bestellgeld notiert wurde.

Andere Lösungsansätze würden mich wirklich interessieren (Ich kann auch voll daneben liegen!).

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 01.05.2015 18:22:24 Gelesen: 633450# 255 @  
@ Magdeburger [#254]

Grobe schreibt in seinem Werk Altdeutschland, 5. Auflage von 1975, Seite 383 Porto für "Ortsbriefe 1 Sgr. (kein Bestellgeld)". Er führt weiter aus, daß es ein ermäßigtes (moderiertes) Porto bei gleichzeitiger Aufgabe von 25 Stück auf 6 Pfg. und bei 100 Stück auf 4 Pfg. gab. Des weiteren: "In Köln erhielt der oberste Brief solcher Massenauflieferung den Rahmenstempel MODERIRT."

Ich habe ein solches Stück auf einer Auktion schon mal gesehen (unerschwinglich für den Normalsammler). Hätte mir gut gefallen. Zu sehen im Boker-Katalog Preussen Teil 1, Los 180 (Ausruf 400 DM, Zuschlag 1.950 DM zuzüglich Gebühren). Das war im Jahr 1991. Der Stempel ist enorm selten zu finden.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 01.05.2015 18:42:36 Gelesen: 633432# 256 @  
@ hajo22 [#255]

Hallo Hajo22,

hier mal eine Briefhülle, welche ab 1859 innerhalb Magdeburgs gelaufen ist.



Des weiteren: "In Köln erhielt der oberste Brief solcher Massenauflieferung den Rahmenstempel MODERIRT."

Warum soll nur der oberste Brief solch einen Stempel haben? Alle Briefe blieben im Ort und gingen sicher gleich von der Aufgabe-Expedition zur Decardierungs-Expedition, wo sie den Ausgabestempel und dann direkt zu den Briefträger "geliefert" wurden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 01.05.2015 18:54:03 Gelesen: 633428# 257 @  
@ Magdeburger [#256]

Die Briefe wurden vermutlich gebündelt aufgeliefert, so daß nur der oberste Brief auf die Ermässigung hinwies. "MODERIRT" war kein Entwertungs- sondern ein Nebenstempel (Kasten-Einzeiler).

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 10.05.2015 17:22:39 Gelesen: 633157# 258 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute von mir mal ein unterfrankierter Ortsbrief:



Er wurde am 03.02.1864 in einem Briefkasten eingeworfen und zwischen 17 und 18 Uhr bearbeitet. Er ist mit nur 4 Pfennige freigemacht -> dies galt jedoch erst bei Einlieferung von mindestens 100 Orts-Briefen.

Dies wird hier nicht der Fall gewesen sein, so dass nicht 2 Pfennige Nachporto sondern 6 Pfennige = 1/2 Sgr. Nachporto erhoben wurde.

Der Empfänger holte die Post auch selbst ab -> der Absender hätte die Marke einfach "weglassen" können, es wäre für den Empfänger nicht teurer geworden, wie in [#256] gezeigt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 10.05.2015 17:55:19 Gelesen: 633150# 259 @  
@ Magdeburger [#258]

Lieber Ulf,

danke fürs Zeigen - ich denke, es dürfte schon nicht einfach sein, so einen außergewöhnlichen Brief von Preußen zu finden; von Magdeburg natürlich der Oberhammer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 14.05.2015 18:12:20 Gelesen: 633012# 260 @  
Liebe Sammelfreunde,

woanders ging es um Stempel "Nach Abgang der Post".

Einen Beleg vom 12.Oktober 1830 kann ich hier zeigen -> dann haben wir auch für Preussen solch einen:



Zwei Pakete von 35 und 26 Pfund 8 Loth, signiert H.T., wurden an den Herrn Amtsrath Thorspeken hochwohlgeboren (in) Dessau aufgegeben. Die Annahme erfolgte erst nach Abgang der Post, was hier doppelt bestätigt wurde. Bei der Deklaration wurde zusätzlich noch „gedruckte Sachen“ gestrichen. Die Paketgewichte sind zu addieren und nur die vollen Pfunde werden zur Berechnung herangezogen. (35 + 26 Pfund) * 3 Pfennige * 2. Entfernungsstufe(5 - 10 Meilen) = 366 Pfennige = 30 ½ Sgr. -> schwach notiert, wurden beim Empfänger fällig.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 14.05.2015 18:52:05 Gelesen: 633002# 261 @  
@ Magdeburger [#260]

Ja und dann wurde als besonderer Service auch für die Leute, die gerne Adressen kopfstehend lesen, der Stempel "Nach Abgang d. Post" entsprechend nochmals abgeschlagen.

Heute mal kein unterfrankierter Ortsbrief mit einer 4 Pfg.-Marke, sondern ein Dreierteil (auch "Stuhl" genannt) der 4 Pfg.-Marke Adler aus Borek (Regierungsbezirk Posen, hat nichts mit dem gleichnamigen Briefmarkenhaus zu tun) vom 21.2.(ohne Jahr), Ankunft am gleichen Tag in Schrim(m). Der Absender hatte gerade keine 1 Sgr.-Marke zur Hand und mußte deshalb leider so frankieren. Ich bin ihm aber deswegen nicht böse.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 16.05.2015 18:41:24 Gelesen: 632855# 262 @  
@ hajo22 [#261]

Hallo Hajo22,

super Beleg - danke für das zeigen!

Es wird immer schwerer, noch etwas zu finden. Dem lieben Peter habe ich diesen Beleg aus Magdeburg-Bahnhof nach Liegnitz zu verdanken:



Die Ganzsache mit Inhalt wog 1 3/10 Loth und war somit doppelt schwer und bei über 20 Meilen Entfernung waren somit 6 Sgr. Franko erforderlich. Mit der Ganzsache waren nur 2 Sgr. bezahlt - der Rest wurde bar am Schalter bei der Aufgabe entrichtet. Teilbarfrankaturen sind gar nicht so häufig zu finden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 16.05.2015 22:46:58 Gelesen: 632808# 263 @  
@ Magdeburger [#262]

Kann ich verstehen, wenn man Heimatsammler und auf einen bestimmten Ort fokussiert ist.

---

Heute nochmals eine 1 Sgr.-Frankierung, die wiederum mit drei 4 Pfg.-Marken ausgeführt wurde. Diesmal mit den Königsmarken (Nr.9), gestempelt Breslau nach Ostrowo vom 16.11.1861 (Ausgabe 17.11.).

Diesen nicht ganz billigen Brief wollte ich besonders schützen, jedoch mit dem Ergebnis, daß der Unterdruck der Marken sichtbar wurde. Es ist aber gerade noch erträglich (finde ich). Dennoch ein Opfer der Folienproblematik, die bei bestimmten Preussenmarken gnadenlos zuschlägt. Der Beleg wohnt jetzt seit etlichen Jahren in einer einfachen Pergamin-Tüte und hat sich seitdem nicht mehr (negativ) verändert. Er fühlt sich da wohl drin. Trotzdem, das hätte nicht sein müssen. Heute bin ich - nicht zuletzt dank Herrn Feuser - schlauer geworden.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 17.05.2015 06:29:24 Gelesen: 632736# 264 @  
@ hajo22 [#263]

Hallo Hajo22,

ich versuche ja, für alle DÖPV-Mitgliedsstaaten Belege zu finden, sowohl hin als auch zurück.

Nach Württemberg habe ich bisher nur einmal etwas gefunden und wie es so üblich dann, sind erhebliche Qualitätseinschränkungen "hinzunehmen".



Der Brief lief in den 1860er Jahren nach Ulm -> die Nummer 12 ist rechtsseitig unvollständig, der Netzunterdruck ist deutlich zu sehen. Der Beleg selbst ist auch noch oben eingerissen, also eigentlich eine Katastrophe. Er wird solange in der Sammlung bleiben müssen, bis ich eben was besseres finde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 17.05.2015 10:10:52 Gelesen: 632691# 265 @  
Hallo zusammen,

manchmal muss man warten um was besseres zu finden. Beim nachfolgenden Brief bin ich mal gespannt wie lange ich warten muss. Eigentlich ist der Brief nicht akzeptabel, aber ich habe bisher keinen anderen gesehen.

schönen Gruss

Peter


 
bayern klassisch Am: 17.05.2015 10:25:48 Gelesen: 632684# 266 @  
@ Silbergroschen [#265]

Hallo Silbergroschen,

ich finde ihn phantastisch, so unterschiedlich sind die Geschmäcker!

Wenn du eine postgeschichtliche Beschreibung möchtest, könnte ich damit dienen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Silbergroschen Am: 17.05.2015 10:41:01 Gelesen: 632676# 267 @  
@ bayern klassisch [#266]

Mich stören die Aktenlöcher, aber ohne Grund habe ich den Brief nicht gekauft. Mit den Mängeln hat der Brief 40 € gekostet, die ich aber gerne bezahlt habe Deine postgeschichtliche Beschreibung würde ich gerne hier lesen.

schönen Gruss

Peter
 
bayern klassisch Am: 17.05.2015 11:04:58 Gelesen: 632667# 268 @  
@ Silbergroschen [#267]

Hallo Peter,

es gibt Schlimmeres.

Der Absender frankierte 3 Sgr., weil er dachte, dass die Schweiz zum Postverein gehören würde, wie viele Menschen damals. Das war aber nicht so.

Ab dem 1.10.1852 gab es Postverträge mit deutschen Staaten mit der Schweiz, die es ermöglichten, dass Preußen auch ohne einen solchen Vertrag der so günstigen Tarife teilhaftig werden konnte.

Für Briefe bis 1 Loth und über 20 Meilen Entfernung hätte er 3 Sgr. für Preußen und 2 Sgr. für die Schweiz zahlen/frankieren müssen. Er hat aber nur 3 Sgr. frankiert in der falschen, o. g. Annahme. Daher war der Brief unterfrankiert.

Da es keine teilfrankierten Briefe gab, galten solche Briefe bis zum 30.6.1856 als völlig unfrankiert und der Wert der Marke war verfallen. "Ungültig" notierte man auch neben der Marke, um klar zu machen, dass die vermittelnde badische Post keinen Fehler beging.

So wurde er mit 9 Kreuzer für Preußen und 6 Kreuzer für die Schweiz (der Zielort lag über 10 Meilen von den badisch - schweizerischen Grenztaxpunkten entfernt) = 15 Kreuzer taxiert, welche die Schweiz in 50 Rappen umrechnete, die der Empfänger zahlen musste.

Briefe, egal von welchem AD - Land, die unterfrankiert ab 1.10.1852 - 30.6.1856 in die Schweiz liefen, mussten alle so behandelt werden und es sind nicht viele davon bekannt, auch nicht von dem großen Preußen.

Herzlichen Glückwunsch zu dem Stück (und Aktenlöcher lassen sich wieder schließen). :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Silbergroschen Am: 17.05.2015 11:28:55 Gelesen: 632664# 269 @  
@ bayern klassisch [#268]

Vielen Dank für Deine vortreffliche Beschreibung. Ich denke, ich werde lange warten müssen, um einen vergleichbaren Brief zu bekommen.

Im Anhang noch 3 Briefe, die prima zu dem davor gezeigten passen.





schönen Gruss

Peter
 
hajo22 Am: 17.05.2015 14:20:14 Gelesen: 632632# 270 @  
Machen wir weiter mit Auslandsbriefen.

Hier ein Briefcouvert mit 3 und 2 Sgr. Adlerserie aus Horchheim (Stadtteil von Koblenz), gestempelt 3.6.1867 nach Bingley über Leeds/England, Ankunft Leeds 5.6. und Bingley am gleichen Tag. Bezahlt bis zum Empfänger.



VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 18.05.2015 21:39:15 Gelesen: 632517# 271 @  
Und weiter mit Auslandsbriefen

Brief aus Danzig nach Ostende in Belgien vom 16.09.1860 als Mischfrankatur der Nr. 7 und 12. Preußen 3 Entfernungsstufe und Belgien 2 Entfernungsstufe. Beide ein wenig angeschnitten aber durchaus zeigbar.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 18.05.2015 23:24:02 Gelesen: 632506# 272 @  
@ Silbergroschen [#271]

Gerne.

Faltbrief mit 1 und 2 Sgr. der 1. Ausgabe aus Breslau vom 20.5. (ohne Jahr), Marken entwertet mit Ringnummernstempel "183", nach Triest (DÖPV). 3 Sgr. genügten in der 1. Gewichtsklasse.

Ankunftsstempel in rot Triest, vermutlich 25.5. franco; schlecht lesbar.



VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 19.05.2015 07:12:31 Gelesen: 632485# 273 @  
Und weiter mit den Auslandsbriefen.

Aus Königsberg nach Holland. Schön das hier keine 1 Sgr. Marke zur Hand war. Macht den Brief um einiges attraktiver.



Die meisten Sammler unterscheiden zwischen Postverein und Postvereinauslandbriefe. Aber auch im Postverein gibt es seltenere Ziele wie Kroatien, Siebenbürgen Galizien alle zu Österreich-Ungarn gehörig. Luxemburg ist auch nicht so häufig. Die häufigsten Ziele von Postvereinsauslandbriefe aus Preussen sind Frankreich, England, Niederlande und die Schweiz. Russland/Polen, Italien, Belgien und Dänemark sind nicht so häufig. Selten sind Spanien und Schweden. Ganz selten sind Portugal, Norwegen und Griechenland. Außerhalb Europas ist bis auf die USA alles sehr selten.

schönen Gruss

Peter
 
bayern klassisch Am: 19.05.2015 09:48:34 Gelesen: 632463# 274 @  
@ Silbergroschen [#273]

Hallo Peter,

Die meisten Sammler unterscheiden zwischen Postverein und Postvereinauslandbriefe. Aber auch im Postverein gibt es seltenere Ziele wie Kroatien, Siebenbürgen Galizien alle zu Österreich-Ungarn gehörig. Luxemburg ist auch nicht so häufig. Die häufigsten Ziele von Postvereinsauslandbriefe aus Preussen sind Frankreich, England, Niederlande und die Schweiz. Russland/Polen, Italien, Belgien und Dänemark sind nicht so häufig. Selten sind Spanien und Schweden. Ganz selten sind Portugal, Norwegen und Griechenland. Außerhalb Europas ist bis auf die USA alles sehr selten.

Da sprichst du ein wahres Wort gelassen aus - viele jagen den seltenen Destinationen hinterher, gerne in Afrika und Asien, übersehen aber dabei, das es im Postverein Territorien gab, in die kaum Post lief - Liechtenstein, Luxemburg, Bergedorf und Mecklenburg-Strelitz seien hier nur beispielhaft angeführt.

Der Vorteil eines Preußen- (oder Bayern-) Sammlers ist aber, dass es viel Material gibt, so dass man auch solche Destinationen finden kann, während ein Sammler von Bergedorf oder Mecklenburg-Strelitz kaum eine Chance haben wird, auch nur die Hälfte der deutschen Bestimmungsländer sammlerisch darstellen zu können. Felix Borussia!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 19.05.2015 10:33:45 Gelesen: 632450# 275 @  
Waagrechtes Paar der 3 Sgr. (Nr.8, glatter Hintergrund) auf Faltbrief aus Danzig vom 28.1.1858 nach Warschau, Ankunft 31.1.

Die Marken entwertet mit Ringnummernstempel "304". Erst ab 31.3.1859 war es Vorschrift die Marken mit dem Ortsstempel zu entwerten.





VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 19.05.2015 22:14:52 Gelesen: 632402# 276 @  
Und weiter geht die Reise.

Brief aus Aachen nach Genua vom 10.01.1865 über Frankreich gelaufen und mit 4 1/2 Sgr. frankiert 1 Sgr. bis Frankreich und 3 1/2. Sgr. für Frankreich und Sardinien. Brieftaxen nach Italien sind nicht so einfach. Für einen einfachen Brief sind von 3 Sgr. bis 8 1/2 Sgr. alles möglich.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 23.05.2015 18:49:46 Gelesen: 632000# 277 @  
Faltbrief frankiert mit 3 Sgr. (Nr. 8a, glatter Hintergrund) aus Elberfeld vom 18.3.(1858) nach Amsterdam, Ankunft 19.3.

Marke entwertet mit Ringnummernstempel "373".

Porto bezahlt bis Empfänger ("franco").



Schöne Pfingstfeiertage, hajo22
 
Silbergroschen Am: 24.05.2015 12:03:32 Gelesen: 631932# 278 @  
@ hajo22 [#277]

Schöner Brief mit der 8a nach Amsterdam an den gleichen Adressat je 1 Brief mit der Nr. 4a und 12a.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 24.05.2015 16:13:40 Gelesen: 631914# 279 @  
@ Silbergroschen [#278]

Es ist immer schön, wenn Firmenkorrespondenzen oder Teile davon über die Jahrhunderte erhalten geblieben sind und Zeugnis ablegen vom regen Geschäftsverkehr über die Grenzen hinaus.

Waagrechter Dreierstreifen der 1 Sgr. (Nr. 6a, glatter Hintergrund) auf Faltbrief, gestempelt mit Ringnummernstempel 184 aus Breslau Oberschlesischer Bahnhof vom 13.8.(1858) in den DÖPV nach Wien, Ankunft 14.8.

Da Wien auch damals schon nicht gerade eine kleine Stadt war, muß der Adressat sehr bekannt gewesen sein, betrachtet man die spartanisch knapp gehaltene Adresse.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 24.05.2015 17:47:54 Gelesen: 631893# 280 @  
@ hajo22 [#275]
@ Silbergroschen [#278]

Hallo Ihr Beiden, Hallo Zusammen,

mit solch schönen Auslandsbriefen kann ich natürlich nicht mithalten.

Ein Beleg aus Magdeburg vom 19.12.1866 kurz vor Schliessung des Postamts für das Publikum wurde an bekannter Adresse nach London aufgegeben. Schon am 21.12. wurde er dort abgestempelt.



Siegelseitig ist nichts.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 24.05.2015 20:08:11 Gelesen: 631872# 281 @  
Eine offensichtlich beliebte Kombination das 5 Sgr.-Porto darzustellen, war die Verwendung von 2 und 3 Sgr.-Marken (hier der Adlerserie).

Geschäfts-Faltbrief aus Stettin (Speditions Comtoir Nr.3; "Comtoir" = Postdeutsch für Kontor/Zahltisch) vom 24.2.(1866) nach Fraserburgh (Schottland), Ankunft 27.2.
Kastenstempel "P.D." in rot: Bezahlt bis zum Empfänger.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 24.05.2015 20:25:06 Gelesen: 631864# 282 @  
Liebe Sammelfreunde,

nach den vielen Markenbelegen mal einer ohne:



Ein barfrancierter Brief vom 23.10.1858, aufgegeben in Magdeburg, nach Neapel über Paris + Marseille. Ankunft war am 01.11.

Es ist ein Brief der 2. Gewichtsstufe und kostete 8,5 Sgr. Bayern Klassisch half mir hier weiter: Er lief über Belgien und Frankreich mit französischem Dampfboot ab Marseille bis Neapel (Arrivo in Napoli = Angekommen in Neapel). Die Alternative war die Leitung über Land (wie der Absender vlt. dachte, weil er nicht "p. France" notiert hatte, sondern die Aufgabepost erst später), aber er erhielt nicht die Leitung über Österreich und den Kirchenstaat.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 25.05.2015 12:24:34 Gelesen: 631814# 283 @  
@ Magdeburger [#282]

Hallo Ulf,

ist ein sehr schöner Brief. Nur glaube ich nicht, dass er für Frankreich doppelt schwer war. Nach dem Postvertrag mit Frankreich von Mai 1858 kostete ein normaler Brief nach Neapel 5 1/2 Sgr. + 3 Sgr. Vereinsporto = 8 1/2 Sgr. Wenn der Brief schwerer als 9/20 Loth gewesen wäre, hätte er 11 Sgr+3 Sgr gekostet.

Über die Schweiz versendet kostete der Brief auch 8 1/2 Sgr. Über Frankreich ging aber schneller. Durch Österreich wurden nur die Briefe aus Schlesien versendet und die konnten nur bis zur Italienischen Grenze frankiert werden.

Von mir noch ein teilfrankierter Brief aus Elberfeld nach Kopenhagen von 1856. 3 Sgr. bis Hamburg + Dänisches Porto für einen Auslandsbrief von Hamburg nach Kopenhagen 2 Sgr=9 Sk.

schönen Gruss

Peter


 
bayern klassisch Am: 25.05.2015 13:42:05 Gelesen: 631800# 284 @  
@ Silbergroschen [#283]

Hallo Peter,

ein Traumbrief - Teilfranko (war das statthaft damals?), Rötel vorne und hinten, blaue Aufgabenotiz franko Gränze, was will man mehr?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Silbergroschen Am: 26.05.2015 22:16:14 Gelesen: 631716# 285 @  
@ bayern klassisch [#284]

Ja war statthaft, siehe Amtsblatt von 1854 Seite 299. Interessant, galt auch für Bayern.



Von mir noch einen Brief aus Coblenz nach Rom vom 27.12.1863 frankiert mit 6 1/2 Sgr.




Und noch die wesentlichen Bestimmungen für die Korrespondenz nach Italien.

Eine Zusammenfassung aus den Amtsblättern von 1860:



Und ein Auszug aus den Postvertrag mit Frankreich:



schönen Gruss
Peter
 
bayern klassisch Am: 26.05.2015 23:36:26 Gelesen: 631705# 286 @  
@ Silbergroschen [#285]

Hallo Peter,

wow - klasse und vielen Dank für die Verordnung. Stets gerne gesehen, diese wichtigen Primärquellen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 27.05.2015 19:37:48 Gelesen: 631638# 287 @  
Faltbrief-Rechnung mit 3 Sgr. Adler-Wappenserie aus Berlin, gestempelt Berlin-Post-Exp. 23 vom 10.4.1865 ins "Piroschka"-Land nach (Buda)-Pest/Ungarn, der kuk-Monarchie zugehörig. Ankunft 12.4. in Pest "Früh". Die Post ging eben schnell (und preiswert) im DÖPV.



BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 27.05.2015 20:13:26 Gelesen: 631618# 288 @  
@ hajo22 [#287]

Hallo Peter,

schönes Zebrabriefchen.

Der lief so schnell nach Ungarn, weil er über Bodenbach - Prag - Wien komplett per Bahnpost nach Ungarn lief. Die Bahn war zwar lange nicht so schnell wir die modernen Züge heute, aber sie fuhr damals wenigstens regelmäßig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 27.05.2015 23:42:11 Gelesen: 631592# 289 @  
@ bayern klassisch [#1156]

Nein, ich heiße auch ganz bestimmt nicht Peter. Laß' doch bei Kommentaren zu meinen unbedeutenden Beiträgen den Vornamen einfach weg. Ist einfacher.

BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 28.05.2015 06:42:38 Gelesen: 631573# 290 @  
@ hajo22 [#289]

Sorry hajo22,

war der Stress gestern - ich bitte um Nachsicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 28.05.2015 18:37:15 Gelesen: 631491# 291 @  
@ bayern klassisch [#290]

Kein Problem. Aber ich muß es halt' immer richtigstellen. Es soll ja hier kein Etikettenschwindel entstehen.

LG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 09.06.2015 10:15:31 Gelesen: 630655# 292 @  
Hallo zusammen,

immer schön zu sehen, Briefe aus einer Korrespondenz.

Brief aus Coblenz nach Waal in Bayern. Siegelseitig nur der Stempel aus Waal.

schönen Gruss

Peter




 
Silbergroschen Am: 09.06.2015 20:33:50 Gelesen: 630614# 293 @  
Hallo zusammen,

und noch 2 Briefe aus der Korrespondenz.

schönen Gruss

Peter




 
bayern klassisch Am: 14.06.2015 10:56:06 Gelesen: 630400# 294 @  
@ Silbergroschen [#293]

Hallo Peter,

ich mag Korrespondenzen, die noch erhalten blieben, weil man viel über Stempel, Laufwege, Verwendungen von Marken usw. lernen kann, wie man es nicht könnte, wenn all diese Briefe einzeln irgendwo lägen.



Heute zeige ich einen Brief aus Halberstadt - Bahnhof vom 8.8.1866 nach München eines Syndikats zu Halberstadt, das ich leider nicht erkennen kann. Der Brief lief kurz nach dem Krieg und benötigte 2 Tage bis München. Man sieht, dass die Leitung wieder frei war.

Wenn du willst, Peter, schenke ich ihn dir als späten Kriegsbrief.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 14.06.2015 13:02:29 Gelesen: 630378# 295 @  
@ bayern klassisch [#294]

Liebe Freunde,

es war wohl das "Israelitische Syndikat Halberstadt".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Cantus Am: 15.06.2015 03:16:59 Gelesen: 630289# 296 @  
Hallo,

ich persönlich bevorzuge preußische Ganzsachen mit Stempeln aus Niedersachsen, notfalls auch, wie hier in diesem Fall, mit Zusatzfrankatur. Wichtig ist mir dabei nur der Gesamteindruck der Vorderseite, also Stempel, Schriftbild und Zielort. Hier lautet der Zielort allerdings Wyszeczin bei Neustadt in Westpreußen. Eine intensive Suche, sowohl in eigenen Nachschlagewerken als auch im Internet, haben leider nur eine einzige Erwähnung in einem Forum für Familienforschung in Westpreußen gebracht [1], andere Informationen sind nicht verfügbar.

An anderer Stelle jedoch [2] bin ich auf einen Gutsbezirk Wyschetzin im Amtsbezirk Lusin [3] im Landkreis Neustadt in Westpreußen gestoßen. Die Ähnlichkeit in der Schreibweise lässt vermuten, dass es sich um den gleichen Ort handelt.

Der Umschlag war von Viersen nach Wyszeczin bei Neustadt gelaufen; ein genaues Datum der Verwendung lässt sich nicht feststellen.



Mi. U 27a

[1] http://www.westpreussen.de/forum/index.php?entry=380 (und dort Beitrag 2264)
[2] http://www.verwaltungsgeschichte.de/dan_neustadt.html
[3] http://www.territorial.de/dawp/gotneust/gemn1908.htm

Viele Grüße
Ingo
 
JohannesM Am: 15.06.2015 10:11:55 Gelesen: 630243# 297 @  
@ bayern klassisch [#294]

Richtig, Aron Hirsch war ein jüdischer Geschäftsmann in Halberstadt, siehe Auszug Adressbuch 1900:



Beste Grüße
Eckhard
 
bayern klassisch Am: 15.06.2015 12:41:56 Gelesen: 630218# 298 @  
@ JohannesM [#297]

Hallo Johannes,

vielen Dank - klasse!

Der Empfänger in Bayern war ja auch mosaischen Glaubens - Fraenkel - von daher macht das jetzt alles Sinn. Leider fehlt der Inhalt; Silbergroschen wird ihn in wenigen Tagen auf dem Tisch haben und weiß jetzt, was alles bedeutet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Cantus Am: 16.06.2015 00:40:04 Gelesen: 630130# 299 @  
@ Cantus [#296]

Ein kleine, aber wesentliche Berichtigung: Viersen liegt natürlich am Niederrhein, allerdings nicht in Niedersachsen, sondern in Nordrhein-Westfalen.

Viele Grüße
Ingo
 
Silbergroschen Am: 16.06.2015 09:47:30 Gelesen: 630088# 300 @  
@ bayern klassisch [#294]

Vielen Dank, nehme den Brief gerne.

@ Cantus [#296]

Schöne Ganzsache.

Aus dem "Topographischen-Statistischen-Historischen Lexikon von Deutschland" Jahrgang 1848. Lässt sich bei Google books herunterladen Einfach nach Wyszeczin in google books suchen.

Wyszeczin Regierungsbezirk Danzig, Kreis Neustadt, Dorf mit 22 Häusern und 177 Einwohner

Von mir noch 3 Briefe aus der Korrespondenz.







schönen Gruss

Peter
 
Cantus Am: 17.06.2015 12:39:12 Gelesen: 630039# 301 @  
@ Silbergroschen [#300]

Hallo Peter,

bei dem Beleg aus Viersen war der Stempel nicht so gelungen. Hier ist ein anderer Ganzsachenumschlag von Preußen, gelaufen von Wanzleben [1] nach Gatersleben.



U 17

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wanzleben

Viele Grüße
Ingo
 
Silbergroschen Am: 18.06.2015 17:46:00 Gelesen: 629985# 302 @  
@ Cantus [#301]

Schöne Ganzsache, wenn man hohe Ansprüche am Gesamtbild stellt, kann man bestimmt 99,5% aller erhaltenen Belege aussortieren.

Von mir auch eine hübsche Ganzsache:



schönen Gruss

Peter
 
bayern klassisch Am: 18.06.2015 18:19:58 Gelesen: 629976# 303 @  
@ Silbergroschen [#302]

Hallo Silbergroschen,

ein herrliche Ganzsache als Antwort auf eine Chiffre - Anzeige in einer Kölner Zeitung - ja, die hätte ich auch gekauft, sogar als Bayernsammler. :-)

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 18.06.2015 21:03:06 Gelesen: 629948# 304 @  
@ Silbergroschen [#302]

Jetzt habe ich mich eine Weile hier im Preussen-Thread nicht blicken lassen, weil ich mich mit anderen Sammelgebieten zur Zeit beschäftige.

Deine Aussage mit 99,5% schlecht oder mäßig erhaltener Pr.-Ganzsachen ist schon sehr pessimistisch gegriffen. Ich würde eher 2/3 ansetzen. Generell ist die Aussage aber richtig: Gut erhaltene Stücke sind nicht leicht zu bekommen, man muß sie suchen.

Ich zeige hier (schnell aus der Schachtel gegriffen, ich habe auch schönere Stücke, will aber jetzt nicht suchen) die U23B mit 2x1 Sgr. Adlerserie nach Berlin. Nichts Seltenes, aber ich habe sie zu meinen besseren Stücken gestellt wegen der schönen blauen Tinte und der feinen Kalligraphie.

Gestempelt Halle an der Saale 13.11.(ohne Jahr), Ankunft 14.11. 7-9 Uhr Vormittags, ging also ganz schnell.



VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 20.06.2015 12:41:10 Gelesen: 629889# 305 @  
@ hajo22 [#304]

Ja, mit blauer Tinte beschrieben ist nicht häufig. Pessimist bin ich nicht, aber Glasklarer Stempel, schön geschriebene Adresse, nicht zerknittert, keinen Faltung, keine Flecken, da wird es schon eng.

Von mir noch ein Brief aus der Korrespondenz nach Waal. Erfüllt die Kriterien nicht, aber trotzdem zeigenswert.

Eine Frage noch an bayern klassisch:

Weißt Du warum manchmal ein Ausgabestempel von Waal sich auf den Briefen befindet und manchmal nur einer von Buchloe und auf einigen Briefen sind beide Ausgabestempel?

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 20.06.2015 13:36:10 Gelesen: 629884# 306 @  
@ Silbergroschen [#305]

Ich bin zwar nicht der "bayern klassisch", aber ich antworte so:

Waal (Übrigens ein Passionsspielort) war zu der Zeit ein Dorf, Buchloe hingegen Marktgemeinde mit einem wichtigen Bahnhof (gebaut 1847) und einem richtigen Postamt. Die Post landete daher zunächst in Buchloe und ging dann erst weiter nach Waal.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 20.06.2015 17:42:41 Gelesen: 629862# 307 @  
@ Silbergroschen [#305]

Hallo Peter,

zum fehlenden Abgabestempel von Waal - auf mir liegen 5 kg Maine Coon Katze, daher kann ich die Eröffnungsdaten der Postexpedition Waal nicht herunter beten, aber es wäre möglich, dass Waal erst im Laufe der zeit eine Postexpedition (PE) bekam und zuvor von Buchloe bedient wurde. Ich werde das aber nachschauen.

Seit dem 31.1.1843 waren alle bayerischen Poststellen per Dekret des Königs verpflichtet worden, auf allen eingehenden Poststücken ihren Stempel anzubringen - dass das nicht jeder immer gemacht hat, ist verständlich. Von daher wäre es auch möglich, dass man in Waal teure Stempelfarbe sparen wollte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 20.06.2015 19:26:19 Gelesen: 629847# 308 @  
Liebe Sammelfreunde,

es wurde zum 01.01.1825 eine Gebührenordnung eingeführt, welche Gewichts- und Entfernungsabhängig war. Die Entfernung wurde in gerade Linie, also Luftline, bestimmt.

Nach der Entfernung gab zwei Gebührenänderungen bis Ende 1867. Die erste fand für Briefsendungen zum 01.10.1844 und die zweite zum 01.01.1850 statt.

Es ist auch gar nicht so einfach, für zwei (gleiche) Orte für alle 3 Portoperioden Briefe zu finden, welche auch 3 unterschiedliche Taxen aufweisen.

Ein Beispiel zwischen Magdeburg und Berlin, ca. 17 Meilen voneinander entfernt kann ich mal zeigen:



Als erstes vom 31.01.1828, da waren es 4 Sgr. - hier als Franco notiert.



Dieser Beleg stammt vom 19.02.1847 und da waren nur noch 2 1/2 Sgr. - hier als Porto notwendig.



Und noch die 3. Periode, hierzu ein Brief vom 23.01.1858 mit 2 Sgr. Franco - als senkrechtes Paar der Nr. 2 dargestellt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 21.06.2015 09:15:58 Gelesen: 629810# 309 @  
@ bayern klassisch [#307]
@ hajo22 [#306]

Ich habe nachgeschaut: In Waal wurde erst am 15.05.1860 eine Poststation eröffnet. So kann auf dem letzten Brief aus der Korrespondenz nur der Stempel aus Buchloe sein.

@ Magdeburger [#308]

Prima Zusammenstellung. Was kostete eigentlich ein Brief aus Magdeburg nach Berlin vor 1825?

Von mir noch was hübsches aus der letzten Potsdamer Auktion. Wollte keiner haben, also habe ich den Brief im Nachverkauf erworben.

Marken waren leider nicht mehr enthalten.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 21.06.2015 13:22:23 Gelesen: 629779# 310 @  
@ Silbergroschen [#309]

Hallo Silbergroschen,

leider habe ich bis heute noch keinen Beleg vor 1825 nach Berlin. Laut der von Otto Christian Elester im Jahre 1791 herausgegebenen Portotaxen von Berlin kostete ein Brief 2 1/2 gute Groschen mit dem Clevischen Postkurs.

Der von dir gezeigte Wertbrief ist schon interessant - 21 Thaler in Kassen-Scheinen und 21 Silbergroschen in Marken als Inhalt muß man erstmal finden - Super!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
lueckel2010 Am: 25.06.2015 23:13:56 Gelesen: 629541# 311 @  
An die Preußen-Spezialisten in diesem Forum.

Kürzlich habe ich diesen Preußenbeleg spontan gekauft.



Wahrscheinlich zu teuer, aber er war mir den geforderten Preis wert:

Ein (meiner Meinung nach) sehr sauberer Faltbrief, ("glasklar") abgestempelt in "Haspe/ (Amt) Enneper-Straße", heute Stadtteil von Hagen/ Westfalen, meinem Geburtsort).

Als "Laie" ergeben sich für mich nun einige Fragen, die mir hoffentlich beantwortet werden können:

1. Der Brief wurde 1853 aufgeliefert, als es bereits Briefmarken gab. Dies war lt. "Michel" zulässig. Handelt es sich trotzdem um einen Vorphilatelie-Brief?
Wie würde der Fachmann ihn bezeichnen?

2. Rückseitig sind zwei weitere Stempel abgeschlagen, leider etwas undeutlich:



Während es sich bei dem unteren Kastenstempel vermutlich um einen Bahnpoststempel (Dortmund - Elberfeld) handelt (könnte "passen", sowohl Haspe als auch Rüggeberg (heute Ortsteil von Ennepetal) lagen an dieser Strecke), ist mir die Bedeutung des oberen Einkreisstempels vollkommen unklar.

Wer kann mich aufklären?

Schon im Voraus recht herzlichen Dank! Gerd Lückert
 
Magdeburger Am: 26.06.2015 02:00:54 Gelesen: 629528# 312 @  
@ lueckel2010 [#311]

Hallo lueckel2010,

zu deinen Fragen:

1.) in Preussen gab es ab 15.11.1850 Briefmarken und -> die Zeit davor würde ich als Vormarkenzeit bezeichnen - danach eben nicht mehr. Der Begriff "Vorphilatelie" ist etwas unglücklich, bezeichnet aber die Zeit vor der Briefmarkenzeit. Da Briefmarken nicht überall am gleichem Tage eingeführt wurden, ist die Zeitpunkt der Trennung auch unterschiedlich.

Es ist ein barfankierter Brief. Unten links steht "frei" - dies war die Willenserklärung dass das Beförderungsentgeld vom Absender übernommen wurde. Es bestand jedoch nicht die Verpflichtung. Er kostete 1 Silbergroschen, welcher in rot als Strich daneben angeschrieben wurde. Der blaue Strich ist ein Kontrollstrich zur Überprüfung des Frankos.

2.) Der Rahmenstempel ist ein Streckenstempel, Dortmund - Elberfeld ist richtig. Zwischen den beiden Ortsnamen ist das Tagesdatum und die Tournummer. Der Einkreisstempel ist der Ausgabestempel. Er wurde bei Ankunft des Briefes siegelseitig abgeschlagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
lueckel2010 Am: 26.06.2015 11:26:07 Gelesen: 629487# 313 @  
@ Magdeburger [#312]

Guten Morgen Ulf!

Vielen Dank für Deine Nachricht, mit der Du Dich "mitten in der Nacht" bemüht hast, meine Fragen erschöpfend zu beantworten!

Abschließend noch zwei Fragen, über deren gelegentliche Beantwortung ich mich sehr freuen würde:

1. Der auf der Briefrückseite angebrachte Streckenstempel ("Michel" bezeichnet ich als Bahnpoststempel) ist nach meiner Ansicht ja quasi ein Durchgangsstempel(?). Wurde sämtliche Post "so" bearbeitet?

2. Über eine objektive Beurteilung der Qualität des Beleges, soweit dies anhand von Scans überhaupt möglich ist, würde ich mich sehr freuen.

Noch einen schönen (Rest-) Tag und viele Grüße, Gerd Lückert
 
Magdeburger Am: 26.06.2015 13:43:11 Gelesen: 629465# 314 @  
@ lueckel2010 [#313]

Hallo lueckel2010,

Du hast schon einen Beleg der mehr oder minder im "letzten" Jahr den Bahnpoststempel als Transitstempel siegelseitig hat. Hier und da sieht man jedoch solche Stempel auch vorderseitig, z.B. dann, wenn ein solcher Brief am Zug aufgegeben wurde.

Ich finde den Brief attraktiv! Sauber gestempelte Belege sind immer gesucht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
lueckel2010 Am: 26.06.2015 17:41:00 Gelesen: 629441# 315 @  
Hallo, Ulf!

Vielen Dank für Deine positive Einschätzung. Ich werde den Brief auf jeden Fall behalten und in meine "Nebenher-Sammlung Philatelistisches von Hagen/Westfalen" integrieren.

Ein schönes Wochenende und auch weiterhin viel Spaß am gemeinsamen Hobby, Gerd Lückert
 
Baldersbrynd Am: 26.06.2015 23:06:45 Gelesen: 629406# 316 @  
Hallo,

hier noch ein Brief aus Haspe diesmal nach Randers in Dänemark. Gesendet am 2.7.1853.

Porto nach Hamburg 3 Sgr. umgerechnet bis 4 Schilling Courant. Weiterporto nach Randers auch 3 Sgr. zusammen 6 Sgr. umgerechnet bis 26 Schilling dänisch.

Ausgangstempel Haspe Enneper Strasse. Auf der Siegelseite Zugstempel in Rahmen Elberfeld-Dortmund Zug II, Zugstempel Minden-Berlin Zug III und Deutz-Minden Zug II alle am 3.7.

Ankunftsstempel in Hamburg 4.7. und weitergegeben nach das dänische Postamt in Hamburg D.D.O.P.A. Hamburg.

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 26.06.2015 23:39:06 Gelesen: 629401# 317 @  
@ Baldersbrynd [#316]

Lieber Jörgen,

ein sehr schöner Brief - Glückwunsch zu dem feinen Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
lueckel2010 Am: 26.06.2015 23:50:20 Gelesen: 629399# 318 @  
@ Baldersbrynd [#316]

Guten Abend!

Kann man den Brief eventuell kaufen? Bitte gegebenenfalls Kontakt über E-Mail (siehe mein Profil) zu mir aufnehmen.

Viele Grüße, Gerd Lückert
 
Baldersbrynd Am: 27.06.2015 09:35:01 Gelesen: 629354# 319 @  
@ bayern klassisch [#317]

Danke für Dein Lob, ich finde ab und zu schöne Briefe hier in Dänemark.

@ lueckel2010 [#318]

Hallo Lueckel2010,

ich habe den Brief erst am Donnerstag (25.6.15) bekommen, ich will das nicht verkaufen. Ich glaube, das Stempel kommt nicht häufig vor.

Viele Grüße
Jørgen
 
lueckel2010 Am: 27.06.2015 12:16:02 Gelesen: 629334# 320 @  
@ Baldersbrynd [#319]

Guten Tag, Jorgen!

Schade - hätte gut in meine Heimatsammlung "Hagen/Westfalen" gepasst. Trotzdem vielen herzlichen Dank für die prompte Antwort.

Eine Bitte habe ich noch:

Laut Scan scheint der Briefinhalt ja noch vorhanden zu sein. Können Sie mir eventuell den Namen des Absenders (Privatperson? Firma?), sofern vorhanden, noch weitere Anschriftsdaten, mitteilen?

Ich freue mich sehr über eine eventuelle Antwort und bedanke mich hiermit schon im Voraus dafür.

Ein schönes Wochenende und viele Grüße, Gerd Lückert
 
Silbergroschen Am: 27.06.2015 13:39:35 Gelesen: 629321# 321 @  
@ lueckel2010 [#320]
@ Baldersbrynd [#316]

Zwei schöne Belege mit dem recht seltenen Stempel Haspe Enneper-Straße im Feuser ist er mit der Nummer 1389-2 abgebildet und mit 80 Punkten bewertet. Verwendungszeit ab 1845. Mich würde ja interessieren wie ein mit Marken frankierter Brief aussieht. Wurde dann der Nummernstempel von Haspe (585) zur Entwertung benutzt?

@ lueckel2010 [#320]

Noch ein Tipp. Bei der letzten Götz Auktion Los Nr: 2286, war ein Brief mit dem Stempel enthalten.

Das Los mit dem Ausrufpreis von 150 € blieb unverkauft. Den Rest kann man ja verkaufen oder man fängt an Preussen zu sammeln.

schönen Gruss

Peter
 
Baldersbrynd Am: 27.06.2015 14:31:40 Gelesen: 629310# 322 @  
@ lueckel2010 [#320]

Hallo Gert,

ich habe die drei Innenseiten geschickt an Dich über mail.

@ Silbergroschen [#321]

Hallo Peter,

danke für Deine Antwort. Ich habe versucht, die Brief in der Götz Auktion zu finden aber ohne Glück. Wenn ich ein Brief aus Haspe mit Briefmarken finden, dann schreibe ich sofort.

Schöne Grüße
Jørgen
 
lueckel2010 Am: 27.06.2015 15:45:29 Gelesen: 629294# 323 @  
@ Baldersbrynd [#322]

Hallo Jorgen!

Google "Götz-Auktionen Ergebnisse", gibt dann in die Maske die Losnummer 2286 ein, klicke Rücklosliste an und markiere mit der Maus die Losnummer. Dann erscheint die Losbeschreibung, allerdings ohne Abbildungen. Vor "fünf Minuten" war das Los noch zu haben!

@ Silbergroschen [#321]

Hallo Peter!

Vielen Dank für die ergänzenden Informationen zu meinem Beleg. Bei der von Ihnen zitierten "Seltenheit" waren die bezahlten 20.00 € ja wohl nicht unbedingt eine Fehlinvestition? Wohne zwar mittlerweile in Norddeutschland, habe aber immer noch sehr gute Kontakte zu meinem Hagener Verein, in dem ich seit 1974 Mitglied bin. Werde über diese Kontakte versuchen, die Abbildung eines markenfrankierten Preußen-Briefes mit dem Nummernstempel 585 zu bekommen und mich dann wieder melden.

Wünsche ein schönes Wochenende und auch weiterhin viel Spaß am gemeinsamen Hobby.

Viele Grüße, Gerd Lückert
 
Silbergroschen Am: 07.07.2015 21:16:27 Gelesen: 629083# 324 @  
Hallo zusammen,

einen Eingeschriebenen Ortsbrief aus Berlin möchte ich euch zeigen.

schönen Gruss

Peter


 
Baldersbrynd Am: 08.07.2015 23:15:06 Gelesen: 629033# 325 @  
Hallo Peter,

schöner Brief, so einen habe ich noch nicht. Bin ein bischen neidisch.

Viele Grüße
Jørgen
 
Silbergroschen Am: 12.07.2015 11:50:15 Gelesen: 628938# 326 @  
@ Baldersbrynd [#325]

Bei deinen Briefen bin ich auch neidisch.

Brief aus Hamburg vom 02.07.67 nach St. Petersburg Russland Frankiert mit 2 x 2 Sgr., Siegelseitig leider nichts.



schönen Gruss

Peter
 
Magdeburger Am: 18.07.2015 13:24:19 Gelesen: 628750# 327 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal ein Beleg, der es durch den Poststreik geschafft hat, vom 09.06. bis 17.07. unterwegs zu sein:



Gelaufen am 14.03.1865 von Magdeburg nach Hoyersdorf (damit würde er sogar in die Mosigkau-Sammlung passen)



Der noch verbliebene Inhalt - sehr interessant.

Was ist das besondere an diesem Brief ?

@ Bayern Klassisch: Bitte nicht gleich antworten, danke.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 18.07.2015 14:46:13 Gelesen: 628741# 328 @  
@ Magdeburger [#327]

Der Brief erhielt Nachgebühr 2 Sgr. wenn ich es richtig sehe, weil er schwerer war als mit Porto unterlegt. Zur Dokumentation, daß der Postbeamte schuldlos an der unzureichenden Frankatur war, wurde der Stempel "Im Briefkasten vorgefunden" aufgesetzt. Also eine Art "Persilschein" für den Beamten.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 18.07.2015 17:10:51 Gelesen: 628716# 329 @  
@ hajo22 [#328]

Hallo Hajo22,

vielen Dank erstmal für die Antwort. Ich würde es gern genauer haben. Hast Du eine Idee?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 18.07.2015 18:43:12 Gelesen: 628695# 330 @  
@ Magdeburger [#329]

Ideen habe ich viele, aber ob sie immer zielgenau zutreffen, ist sehr fraglich.

Es handelte sich um eine unvorschriftsmäßige Sendung für die die Post keine Verantwortung übernahm. Der Empfänger hatte die Nachgebühr zu tragen, wovon er sicher nicht begeistert war.

Der Briefinhalt sieht wie gedruckt aus, aber ist es eine Drucksache?

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 18.07.2015 19:16:22 Gelesen: 628687# 331 @  
@ hajo22 [#330]

Hallo Hajo22,

eine Drucksache mußte unverschlossen versendet werden, hier handelt es sich um einen Brief.

Die große Frage ist, wieso wurden 2 Sgr. Porto erhoben?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 18.07.2015 19:37:39 Gelesen: 628682# 332 @  
@ Magdeburger [#331]

Vielleicht hat es damit zu tun, daß es sich um einen "Auslandsbrief" in das Herzogtum Braunschweig handelte.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 19.07.2015 10:26:32 Gelesen: 628632# 333 @  
@ hajo22 [#332]

Hallo Hajo22,

vielleicht kommst du oder jemand anderes auf die Lösung - ich warte bis heute Abend ab.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 19.07.2015 18:45:27 Gelesen: 628577# 334 @  
@ hajo22 [#332]

Hallo Hajo22,
Hallo Zusammen,

dann will ich mal selbst den Beleg auflösen.

Hoyersdorf liegt bei Schöningen und ist von Magdeburg aus gesehen deutlich unter 10 Meilen entfernt. Je Gewichtsstufe waren somit 1 Sgr. erforderlich.
In Preussen gab es seit dem 01.05.1861 nur noch 2 Gewichtsstufen, einmal unter einem Loth und desweiteren alles ab 1 Loth bis excl. 15 Loth. Allerdings galt dies nicht für den DÖPV, da dort immer bis excl. vollen Loth die Gewichtsstufe ermittelt wurde. Also excl. 1 Loth = einfach, excl. 2 Loth zweifach ... bis excl. 15 Loth fünfzehnfach - danach Fahrpost.

Der Brief muß also mindestens 2 Loth, aber excl. 3 Loth gewogen haben, lag somit in der 3. Gewichtsstufe und dafür wären 3 Sgr. erforderlich gewesen. Da nur 2 Sgr. verklebt wurden, war er bis zur 2. Gewichtsstufe bezahlt und nicht für die 3. Dafür wurde nur 1 Sgr. Porto + 1 Sgr. Ergänzungsporto erhoben, so dass sich die 2 Sgr. ergeben.

Briefe der 3. Gewichtsstufe dürfte es so viele auch nicht geben.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 26.07.2015 12:47:34 Gelesen: 628284# 335 @  
Hallo zusammen,

heute ein Expressbrief der 1 Entfernungsstufe aus Duisburg nach Wesel vom 04.07.1863 mit bezahlten Express-Bestellgeld.

1 Sgr. für die erste Entfernungsstufe + 2 1/2 Sgr. Bestellgeld.

schönen Gruss

Peter


 
bayern klassisch Am: 26.07.2015 14:01:49 Gelesen: 628275# 336 @  
@ Silbergroschen [#335]

Hallo Peter,

ein Traumbrief - Express, Mischfrankatur, Entwertung mit einem schönen Rahmenstempel - was will man mehr?

Gab es in Preußen nicht die Verordnung, wonach Expressbriefe prinzipiell einzuschreiben waren?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 26.07.2015 18:43:13 Gelesen: 628252# 337 @  
@ bayern klassisch [#336]

Lieber Bayern Klassisch,

ich bin zwar nicht Silbergroschen, möchte jedoch doch auf deine Frage antworten:

Innerhalb Preussen war die Einschreibung bei Expressbriefen nicht vorgeschrieben, anders in Richtung Postverein.

Liebe Sammelfreunde,

ein scheinbar normaler Brief aus Magdeburg:



Er ist am 07.09.1830 nach Köln -> eine etwas ungewöhnliche Schreibweise damals, aufgegeben wurden. Der bei der Aufgabe verwendete sogeannte Nierenstempel (Type IIa) ist hier besonders gut abgeschlagen wurden und auch meine bisher späteste "reguläre" Verwendung. Erst 1837 wurde er nochmals reaktiviert, dann aber nur noch bei Fahrpostsendungen.

Aber was gibt es noch besonderes an diesem Brief?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
LK Am: 26.07.2015 19:26:27 Gelesen: 628240# 338 @  
@ Magdeburger [#337]

Hallo Ulf,

unten links das Federzeichen (Eilbrief).

Gruß

LK
 
bayern klassisch Am: 26.07.2015 19:27:45 Gelesen: 628237# 339 @  
@ Magdeburger [#337]

Lieber Magdeburger,

vielen Dank für diese Info - interessant zu sehen, dass man hier einen Unterschied zum Postverein machte.

Das Rätsel mit dem Brief kann ich leider nicht klären - 7 Sgr. Porto kann ich erkennen. Ob das für die 1. Gewichtsstufe zutreffend war, weiß ich nicht. Wenn der Brief schwerer war, hätte man vielleicht sein Gewicht oben links notieren müssen.

Oder war dieser Aufgabestempel für die Fahrpost reserviert? Dann hätte wohl jemand in Magdeburg gleichzeitig Brief- und Fahrpostgegenstände am Fahrpostschalter aufgegeben und den dortigen Beamten gebeten, ihn ausnahmsweise dort anzunehmen, damit er nicht den Schalter wechseln musste.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Silbergroschen Am: 27.07.2015 21:08:08 Gelesen: 628163# 340 @  
@ bayern klassisch [#336]

Wie Ulf schon geantwortet hat, war es nicht vorgeschrieben. Aber innerhalb Preußens gab es auch Eingeschriebene. Sind aber nicht so häufig. Nach meinen Beobachtungen findest Du eher 5 überfrankierte als als 1 recomandierten Expressbrief.

schönen Gruss
Peter


 
bayern klassisch Am: 28.07.2015 06:35:21 Gelesen: 628131# 341 @  
@ Silbergroschen [#340]

Hallo Peter,

das ist aber auch ein Sahnestück - wow! Den würde ich sogar als Bayernsammler kaufen, auch wenn er mit meinem Sammelgebiet nichts zu tun hat. Danke fürs Zeigen dieser Bombe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 29.07.2015 17:12:25 Gelesen: 628021# 342 @  
@ LK [#338]
@ bayern klassisch [#339]

Hallo Ihr beiden,

also an den Brief gibt es keine Besonderheit - da war ich wohl etwas auf den falschen "Dampfer"

Hier mal noch eine kleine Strecke Magdeburg - Cöln, ca. 47 Meilen:



Erster Beleg ist vom 09.08.1834, der zweite vom 16.01.1844, da waren noch 7 Sgr. Porto fällig.



Jetzt vom 15.05.1848 - da waren es nur noch 4 Sgr.



und schlußendlich vom 30.03.1852 und da galt wie im Postverein 3 Sgr. - allerdings auch im Portofall - da innerhalb Preussen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 30.07.2015 18:20:30 Gelesen: 627955# 343 @  
Liebe Sammelfreunde,

am Wochenende gab es bei Ebay edliche Belege von Magdeburg. Einen davon möchte ich jetzt hier vorstellen:



Er stammt vom 23.01.1855 und lief am den Herrn Willi Maul - was darunter steht kann ich beim besten Willen nicht entziffern - Raguhn bey Dessau. So besonders ist der Beleg bisher nicht.



Hier nun der Inhalt, der doch recht interessant ist. Bis auf ein Wort und eine Abkürzung - denke ich zumindestens - konnte ich alles lesen:

Lieber Schwager
In voriger Woche ließ ich Dir 200 Reichsthaler zu senden
da ich eben im Begriff war zu verreisen & legte
noch einen Brief an Carl mit bei; von dir eben
so wie von Carl habe ich bis heute keine Ant=
wort & frage ich daher an, ob Du das Geld ???
ist & ob Du an Carl den Brief abgegeben hast.
Euch alle grüßt herzlichst
Dein ?? Schwager
S. Meurel

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 30.07.2015 18:36:11 Gelesen: 627949# 344 @  
@ Magdeburger [#343]

Lieber Ulf,

der Empfänger war "Klempnermeister".

Zum Text:

... ob dir das Geld ge..... ist

... dein t(euerste)r Schwager.

Leider kann ich das eine Wort nach Geld nicht sicher lesen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 31.07.2015 09:05:16 Gelesen: 627908# 345 @  
@ bayern klassisch [#344]

Lieber Bayern Klassisch,

auf den Klempnermeister wäre ich nie gekommen - irgendwie war ich bei "St" am Anfang hängen geblieben.

Liebe Sammelfreunde,

eine weitere Briefhülle vom Wochenende:



Wahrscheinlich um 1855 versendeter doppelt schwerer Brief in zweiter Entfernungsstufe von Magdeburg nach Berlin. Die Laufzeit war hier ein Tag. Der Brief wog 1 3/4 Loth und kostete somit 4 Sgr., was hier mit einer Nr. 2 und einer Nr. 4 dargestellt wurde. Glücklicherweise gehen die Büge nicht durch die Marken, welche recht sauber mit dem Nummerstempel "906" entwertet wurden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 08.08.2015 11:00:01 Gelesen: 626928# 346 @  
Hallo Preussen Sammler,

hier ein Brief aus Hannover nach Frankfurt am Main, gesendet am 9.5.1867.
Auffrankierte 1 Sgr. Ganzsache erhöht mit 2 Sgr. für Brief gesendet auserhalb des ehemaligen Königreichs Hannover.

Entwertung Hannover N B, Neben Büro in Kalenberger Str.

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 08.08.2015 22:00:09 Gelesen: 626882# 347 @  
Liebe Sammelfreunde,

letzte Woche habe ich zwei Belege aus dem Jahre 1866 aus Magdeburg nach Elsfleth (Oldenburg) von einen lieben Sammlerfreund bekommen:



Der erste ist ein normaler Brief vom 21.05. wofür immer mindestens 3 Sgr. Franko erforderlich waren. Nach Oldenburg waren es immer über 20 Meilen. Siegelseitig haben sich sowohl Oldenburg als auch Elsfleth verewigt.



Der zweite Brief vom 08.11. hat ein anhängendes Muster, was noch schön an den "Fäden" am Siegel zu erkennen ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 09.08.2015 09:03:57 Gelesen: 626852# 348 @  
@ Magdeburger [#347]

Lieber Magdeburger,

herzlichen Glückwunsch zu diesem Traumpaar - eine perfekte Seite: Seltene Destination, Farbfrankatur und Muster - ohne - Werth anhängend, sogar mit Schur, dazu per se schon schöne Briefe - gestern war dein Glückstag.

Vielen Dank fürs Zeigen!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Silbergroschen Am: 10.08.2015 20:50:54 Gelesen: 626716# 349 @  
@ Magdeburger [#347]

Hallo Ulf,

ich finde auch ein schönes Pärchen.

Von mir heute ein Brief von Stettin nach Anclam mit Franco Stempel, Recomandiert, Express Zustellung und einen Rückschein (Recepisse) wollte man auch haben. Also volles Programm.

schönen Gruss

Peter


 
Silbergroschen Am: 11.08.2015 21:20:43 Gelesen: 626620# 350 @  
Hallo zusammen,

heute mal ein besonders hübscher Brief von Langensalza in die 2 Entfernungsstufe nach Schweinfurt frankiert mit einer Nr. 7.

schönen Gruss

Peter


 
bayern klassisch Am: 11.08.2015 21:49:16 Gelesen: 626611# 351 @  
@ Silbergroschen [#350]

Und dann auch noch an den berühmten Sattler (man google unter Schweinfurter Grün).

Sehr schönes Stück und so viele Briefe in der 2. Entfernungsstufe zwischen Preußen und Bayern gibt es nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
1226 Preussen Am: 13.08.2015 08:13:51 Gelesen: 626433# 352 @  
Hallo Leute,

ich bin hier neu und kann Euch nur anbieten, die komplizierten Briefe (Scans) dem Preussen-Experten Friedhelm Stautz (Handbuch) zu zeigen. Ist mittlerweile ein sehr alter Herr, aber ein wirklicher Kenner und mein Berater.

Der Sinzig Brief interessiert mich wegen dem schönen Abschlag.
 
Silbergroschen Am: 14.08.2015 09:22:47 Gelesen: 626111# 353 @  
Hallo,

heute ein Brief aus Berlin nach Frankreich. Zur Abwechslung wurde hier statt der üblichen 1/2 Sgr Marke zwei Werte der Nr. 19 verklebt.

@ 1226 Preussen [#352]

Wer sich ernsthaft mit dem Sammelgebiet Preußen beschäftigen möchte, kann auch gerne mal zum Regionaltreffen nach Ratingen kommen. Gäste sind stets willkommen. Das nächste findet am Samstag den 19.09 statt. Bei Interesse mir einfach eine PN senden.

schönen Gruss

Peter


 
Graf Zack Am: 14.08.2015 11:25:44 Gelesen: 626081# 354 @  
Hallo Peter,

wieder mal ein schöner Brief von dir - und mit einer guten Variante der Frankatur.

Ich denke mein bisher schönster Brief ist vielleicht hier auch gut aufgehoben.

@ Magdeburger

Danke nochmals für die Erklärung des Portos und der Besonderheiten.

Gruß

Alwin


 
Magdeburger Am: 14.08.2015 15:06:58 Gelesen: 626028# 355 @  
@ 1226 Preussen [#352]

Willkomen im Forum, vielleicht kannst du auch etwas aus deimem Bestand hier zeigen?

@ Graf Zack [#354]

Damit andere nicht suchen müssen, kopiere ich die Taxierung mal hierher:

Es ist ein wunderbarer frankierter Postvorschußbrief von Soest nach Frankfurt/Main. Es ist somit ein Fahrpostbeleg von Preussen nach Thurn und Taxis.

Oben ist der Postvorschuß von 2 Thaler 2 Sgr. 6 Pfennige = 62 1/2 Sgr. angegeben. Dafür waren je angefangenen Thaler 1/2 Sgr. ProCura, somit also 1 1/2 Sgr. ProCura + 4 Sgr. Fahrposttarif für die Entfernungsstufe von 20 - 24 Meilen zu entrichten. Unten wurde auch 5 1/2 Sgr. als Franco notiert.

In Frankfurt/Main galt jedoch die Guldenwährung, so dass der einzuziehende Postvorschuß von 62 1/2 Sgr. in 3 Gulden 39 Kreuzer reduziert wurde.

Liebe Sammelfreunde,

hier mal noch zwei Belege aus Magdeburg:



Er ist vom 20.09.1855 und lief nach Leipzig. In der zweiten Entfernungsstufe (über 10 bis 20 Meilen) waren 2 Sgr. erforderlich. Die ankunft war noch am gleichem Tage.



Der zweite Brief lief am Heiligenabend des Jahres 1858 nach Hamburg, wo er am Folgetag am nächsten Morgen ankam. Interessant ist hier, dass der Nummerstempel zweimal auf der Marke ist, ob dass noch durch ein Verspringen zu erklären ist?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
1226 Preussen Am: 15.08.2015 10:41:29 Gelesen: 625918# 356 @  
Ich sammle Preussen nur im Bezug auf Heimat/Stempel (Kreis AW).



Diese sind in schön, aber schlecht oder nur sehr teuer zu bekommen. Da ich meinem Freund, der sehr intensiv Ahrkreisstempel sammelt nicht reinfunken will, vernachlässige ich dieses Gebiet. Ich werde ihn aber bitten, die schönsten Sachen zu zeigen.
 
Silbergroschen Am: 16.08.2015 12:12:55 Gelesen: 625798# 357 @  
@ 1226 Preussen [#356]

Hallo,

von mir auch noch ein herzlich willkommen. Ich weiß, wie schwierig es ist von einem kleineren Ort oder Landkreis was zu finden. Man wartet manchmal Jahre.

@ Graf Zack [#354]

Hallo Alwin,

ein beneidenswertes Stück. Kannst mir ja mal per PN mitteilen, wo Du den Brief gefunden hast.

Von mir ein weiteren Beleg aus der Express Sammlung. Von Schweidnitz nach Breslau Expressbrief der ersten Entfernungsstufe mit vorfrankierten Expressbestellgeld.

schönen Gruss

Peter


 
Silbergroschen Am: 18.08.2015 20:49:58 Gelesen: 625394# 358 @  
Hallo,

heute mal etwas Besonderes.

Brief aus Mülheim an der Ruhr nach Ratingen frankiert mit einem Pärchen der Nr. 1.

Der Adressat ist ein M. Brügelmann wohnhaft in Cromford / Ratingen.

Moritz Brügelmann ist der Enkel vom Johann Gottfried Brügelmann den Errichter der ersten voll mechanischen Spinnerei auf den europäischen Kontinent.

Wer Interesse hat: http://www.thomas-sommerfeld.de/ratingen/cromford.htm

schönen Gruss

Peter


 
Benjamin Voigt Am: 19.08.2015 09:37:55 Gelesen: 625322# 359 @  
@ 1226 Preussen [#356]

Falls du den in Beitrag [#7] von mir gezeigten Brief meinst, so muss ich dich leider enttäuschen. Er steht nicht zum Verkauf.

Gruß Benjamin


 
1226 Preussen Am: 19.08.2015 22:03:44 Gelesen: 625230# 360 @  
Hallo Herr Voigt,

genau den meine ich. Phantastisch.

Wenn du doch mal dran denken solltest, melde dich.

So jetzt noch ein paar Briefe und Stempel vom Ahrkreis.








 
Benjamin Voigt Am: 20.08.2015 09:19:37 Gelesen: 625191# 361 @  
Den Ahrweiler Nummernstempel kann ich auch zeigen, leider nur als Briefstück, aber ein wunderschönes Stück.



Gruß Benjamin
 
hajo22 Am: 22.08.2015 09:26:12 Gelesen: 624900# 362 @  
Ganzsachenumschlag U26 (1 Sgr.) + 1 Sgr. und 6 Pfge. Adlerserie (defekt schon aufgeklebt) als Paketbegleitbrief (kleines Päckchen in weiß, Wert 10 Thaler) aus Luckenwalde vom 6.8.1865 nach Berlin (Ankunft am selben Tag).

Mit 2 1/2 Sgr. frankiert die niedrigste Portostufe für einen Fahrpostbrief.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 22.08.2015 09:35:04 Gelesen: 624893# 363 @  
@ hajo22 [#362]

Hallo Hajo22,

ein Paket von nur 1 8/10 Loth muß man erst einmal finden!

Da zusätzlich noch ein Wert von 10 Thaler angegeben wurde, ist es eine Wertpaketbegleitung. Somit waren 2 Sgr. für das Paket und 1/2 Sgr. Wertgebühr fällig.

Interessant ist der Paketzettel, da zu dieser Zeit der Ortsname Bestandteil war. Allerdings durften bei Paketen mit declarierten Wert nur welche benutzt werden, wo kein Ortsname enthalten war.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 22.08.2015 15:08:49 Gelesen: 624830# 364 @  
@ Magdeburger [#363]

Danke für die ergänzenden Erläuterungen. Das mit dem Paketzettel war mir völlig unbekannt.

---

Zeit, mal wieder einen "schönen Beleg" zu zeigen. Und wo sollte der schon herkommen, wenn nicht aus Schönau (Regierungsbezirk Liegnitz)? [Man möge mir den kleinen Scherz vergeben, schöne Belege gibt es natürlich aus allen Teilen Preussens.]

2x2 Sgr. (Mi.Nr.3) auf Insinuationsdokument (Testamentssache) aus Schönau (Nummernstempel "1347") vom 13.April 1851 vollzogen nach Jauer (Ankunftsstempel vorderseitig 14.N(achmittag)1(Uhr).



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 22.08.2015 18:45:16 Gelesen: 624773# 365 @  
Die Mi.Nr. 13 = 6 Pfennige Kopfbild ohne Wasserzeichen (Wz.) ist auf Brief nicht so häufig wie ihr Pendant die Nr. 1 = mit Wz. anzutreffen (nach meiner Erfahrung). Allerdings in der 1991 versteigerten BOKER-Sammlung waren einmalige/wunderschöne Briefe mit dieser Marke zu bewundern. Ein waagrechter Viererstreifen der Nr. 13 erbrachte beispielsweise 3.000 DM (ohne Zuschlagsgebühren und Steuern). BOKER konnte sogar eine Nr. 13 mit Plattennummer auf Brief versteigern lassen.

Doch genug geschwärmt.

Aus meiner Sammlung zeige ich ein waagrechtes Paar der 6 Pfennige ohne Wz. (Mi.Nr. 13) auf Faltbrief aus Jerichow (Regierungsbezirk Magdeburg) vom 27.4.1862 (Jahresangabe im Brieftext) nach einem kleinen Ort (Dorf?) bei Osterburg ("Ausg./No.1/28.4.").



Wer kann weitere Briefe mit der Nr. 13 hier zeigen?

VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 22.08.2015 18:56:43 Gelesen: 624769# 366 @  
Hallo,

dann noch was putziges aus Putzig.

Brief der 3. Entfernungsstufe frankiert mit einer Nr. 17 und 2 x Nr.15

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 22.08.2015 20:22:34 Gelesen: 624745# 367 @  
Dann für unseren "Magdeburger" Sammlerfreund zum Tagesausklang noch ein Ganzsachenumschlag zu 2 Sgr. aus Magdeburg vom 31.3.1857 an einen kgl. Hauptmann in Berlin, Ankunft 1.4., 9-10 Uhr am Vormittag (Stempel RS).



Bis demnächst mal wieder.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 22.08.2015 21:25:25 Gelesen: 624736# 368 @  
@ hajo22 [#367]

Hallo Hajo22,

danke für dass zeigen des Beleges!

Von mir mal zur Abwechslung eine Ganzsache aus Dessau nach Berlin:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 23.08.2015 10:33:19 Gelesen: 624659# 369 @  
Hallo,

heutzutage ist es weitaus einfacher auf jeden Fall günstiger als vor 30-40 Jahren sich eine komplette Serie der Kopfausgaben zu zulegen. Vor 30 Jahren kostete eine akzeptable Frankatur mit der Nr. 13 so um die 700-800 DM. Eine Nr. 7 auf Brief war auch nicht unter 400 Mark zu bekommen.

Ihr könnt ja mal schätzen was eine komplette Serie der Kopfausgaben heutzutage kostet. Keine Angst ich will die Briefe nicht verkaufen.

schönen Gruss

Peter














 
hajo22 Am: 23.08.2015 13:50:12 Gelesen: 624603# 370 @  
@ Silbergroschen [#369]

Ein Briefsammler zahlt für einen Brief das, was er ihm wert ist, weil neben der Marke eine Vielzahl von weiteren Faktoren eine Rolle spielen. So kann eine lose gestempelt geringwertige Marke auf Brief aus bestimmten Gründen (z.B. Frankaturseltenheit) einen Spitzenpreis erzielen.

Deshalb kann man zwar schätzen, was eine komplette einwandfreie Serie der Kopfausgabe lose gestempelt - an den Katalogwerten orientiert - kostet, aber nicht was sie auf Brief erzielen könnte.

Ich halte die Nr. 13 auf Brief für unterbewertet, sie ist viel seltener als der Katalogwert im Vergleich zeigt. Schon die Auflagezahlen sind ein wichtiges Indiz dafür (Nr. 1 = 8,9 Mio.; Nr. 13 = 1,3 Mio. und die schon 2 Jahre nach der Nr. 13 erschienene "moderne" 6 Pfennige Adlerserie = rd. 17,5 Mio. Stück). Der Zeitgeschmack, also die Mode, hatte sich vom Regentenportrait auf das zeitlose Staatswappen gewandelt. Beim Ableben des Regenten mußte nunmehr keine neue Markenserie herausgegeben werden.

Anders ausgedrückt: Man kaufte lieber die Marken mit dem Staatswappen, als die Portraitmarken des 1861 verstorbenen Königs. Das dürfte vor allem die erst Ende 1859 ausgegebene 6 Pfg.-Marke ohne Wz. (Nr. 13) betroffen haben.

Diese persönlichen Anmerkungen sind meine Privatüberlegungen und stellen daher natürlich keine Allgemeingültigkeit dar.

Der von Dir gezeigte Ganzsachenumschlag mit der Nr. 13 ist ein schöner Beleg und war sicher nicht ganz billig.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 23.08.2015 18:54:19 Gelesen: 624537# 371 @  
Sehr mäßig (knittrig) erhaltener Ganzsachenumschlag U3A (Schillingnummer kann ich nicht lesen) mit Stempel "Oberhausen Bahnh.Exp. 25/6" (ohne Jahr) nach Waldow.

Interessant ist hier der Stempel auf der Rückseite des Umschlages: "Cöln-Mindener Eisenbahn Güter Exped. Oberhausen 25/6" in blau (2x abgeschlagen nach dem Motto: "Doppelt genäht hält besser").





VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 24.08.2015 20:36:59 Gelesen: 624426# 372 @  
@ hajo22 [#371]

Hallo,

interessanter Stempel, kannte ich noch nicht. Weiß Du mehr über den Stempel? Sieht auf meinen Monitor etwas grünlich aus.

Bei der Auswahl der Kopfserie habe ich mit Absicht Belege ohne große Besonderheiten gewählt, das heißt sie mussten nur vollrandig und einen halbwegs lesbaren Stempel haben. In der Regel Prachtbelege, bis auf die Nr.5 da fehlt das Streifband.

Die Nr. 13 ist natürlich das teuerste Stück (hat ~200€ gekostet). Ich würde die 13 Briefe ~ auf 650-700€ schätzen, wobei ich die Nr. 1,5 und 7 je auf 60-80€ schätze.

Hier noch einen weiteren Brief mit der Nr. 13.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 25.08.2015 11:00:41 Gelesen: 624357# 373 @  
@ Silbergroschen [#372]

Über den "Cöln-Mindener-Eisenbahn"-Stempel weiß ich nichts Näheres. Ich nehme an, er diente nicht zur Entwertung von Briefmarken, sondern zum Stempeln von Frachtpapieren und/oder Transport-Gebührenmarken. Er ist wohl nur zufällig auf den privaten Brief gelangt.

Schöner Brief mit einem Paar der Nr. 13, den Du hier zeigst. Wertet nach dem Michel-Spezial von 2012 immerhin schon 1.000 €, dürfte aber nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Hast Du einen Brief mit Einheiten der Nr. 5?

VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 25.08.2015 20:50:37 Gelesen: 624305# 374 @  
@ hajo22 [#373]

Ja habe ich.

Brief aus Zielenzig nach Küstrin frankiert mit einem Dreierstreifen der 5a.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 25.08.2015 21:33:43 Gelesen: 624291# 375 @  
@ Silbergroschen [#374]

Sehr schöner Dreierstreifen der 4 Pfg. von 1856 (Nr.5).

Dann fehlt noch ein Brief mit Dreierstreifen der 4 Pfg. von 1858 (Nr.9). Die Nr.9 ist nach meinen Beobachtungen/Erfahrungen erheblich häufiger anzutreffen als die Nr.5. Das liegt vermutlich auch an der Auflage von 20 Mio. Stück.

Dreierstreifen der Nr.9 für das Ortsbriefporto von 1 Sgr. innerhalb Berlins, gestempelt 11.7. 8-9 h (ohne Jahr, leider auch nicht im Text erwähnt). Rückseite Briefträgerstempel vom gleichen Tag 10-11 h.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 25.08.2015 22:09:47 Gelesen: 624274# 376 @  
Zum Tagesabschluß noch ein Ganzsachenumschlag zu 1 Sgr. (vermutlich Nr. 11A, leider nur fragmentarischer Klappenstempel) mit Zusatzfrankatur 1 Sgr. (Nr.10) entwertet mit Bahnpost-Streckenstempel Cöslin-Berlin I R (1.Fahrt retour) vom 23.6.(1860, siehe handschriftlicher Antwort-Vermerk Brief oben Mitte), Übernahme in Labes (blauer Tintenvermerk) nach Oderberg, Ausgabe 24.6.



BG, hajo22
 
Magdeburger Am: 30.08.2015 15:38:16 Gelesen: 623954# 377 @  
Liebe Sammelfreunde,

nachfolgend mal meine beiden letzten Magdeburg-Briefe:



Der erste ist in den Morgenstunden des 26.08.1867 aufgegeben wurden und lief nach Eschwege. Rückseitig ist ein Transitstempel von Bebra vom gleichem Tage und vom Folgetag der Ankunftstempel in Eschwege. Das Franco von 3 Sgr. - hier mit einem 3er-Streifen der Nr. 16 dargestellt, wurde mit den letzten preussischen Stempel aus MD entwertet.



Als zweites ein Brief vom 25.04.1864 nach Aichach in Bayern. Auch hier waren 3 Sgr. Franco erforderlich. Ebenfalls ist ein 3er-Streifen verwendet worden, diesmal auf Kopf verklebt. Entwertet wurde er komplett mit dem Rahmenstempel "EISENB.POST-BUREAU 7", welcher höchstwahrscheinlich als Stationsstempel fungierte und bisher mein frühstes Verwendungsdatum ist. Siegelseitig der Halbkreisstempel von Aichach.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 03.09.2015 11:26:20 Gelesen: 623735# 378 @  
Hallo,

heute eine Einzelfrankatur der Nr.13b als Ortsbrief aus Belgard.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 03.09.2015 14:12:11 Gelesen: 623711# 379 @  
@ Silbergroschen [#378]

Schönes Stück, wenngleich auch die Marke rechts leicht tangiert ist. Belgard zählte zum Regierungsbezirk (C)Köslin. Wenn ich das jetzt addiere, dann hast Du 3 Belege mit der guten Nr. 13. Chapeau.

VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 04.09.2015 08:06:21 Gelesen: 623621# 380 @  
@ hajo22 [#379]

Müßte noch vollrandig sein.



Ich zähle 5 Briefe mit der 13. Ist aber auch nicht so wichtig. [#335] und [#285] sind auch Briefe mit der 13.

Und noch ein Expressbrief aus Wrietzen nach Torgelow der 2. Entfernungstufe mit vorfrankierten Bestellgeld.



schönen Gruss

Peter
 
hajo22 Am: 04.09.2015 09:32:02 Gelesen: 623603# 381 @  
@ Silbergroschen [#380]

Sorry, die Marke sah auf dem Briefscan wie berührt aus, ist sie aber nicht, wie das Großbild verrät.

Du kannst mir glauben, ich bin kein Qualitätsfanatiker, sondern Realist. Bei Altdeutschland muß man als "Normalsammler" Kompromisse eingehen, vor allem natürlich bei Marken auf Brief (BOKER-Qualität kann sich nicht jeder leisten). Und so habe ich beispielsweise den nachfolgend gezeigten Brief nach Schottland trotz der wirklich "unschönen" Erhaltung der beiden Kopfmarken in der Sammlung belassen. Den Brief habe ich nicht einzeln gekauft, sondern vor vielen Jahren - damals gab's noch undurchsuchte Altdeutschland-Briefposten - auf einer Münchner Auktion zusammen mit Dutzenden anderer Preussen- und sonstiger Altdeutschland-Briefe ersteigert.

Ich darf dann mal vorstellen: Auslands-Faltbrief (den Brief habe ich noch nie auseinander gefaltet) mit interessanten Stempeln, Marken Schrott:




Interessante Briefe mit erstklassig erhalten gebliebenen Marken sind mir natürlich wesentlich lieber, aber wie oben gesagt, Spitzenqualität kann sich nicht jeder leisten.

BG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 05.09.2015 11:28:30 Gelesen: 623507# 382 @  
@ hajo22 [#381]

Hallo Hajo,

eine Schönheit ist dein Brief nicht, aber echter Bedarf und gute Stempel. Dazu noch nach Schottland, was auch keine Massenware ist.

Von mir was ähnliches und sogar noch mit einem Fotobefund versehen. Den Fotobefund hätte ich mir gespart, bei einem Handelswert im niedrigen 2 stelligen Bereich.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 05.09.2015 11:59:56 Gelesen: 623501# 383 @  
@ Silbergroschen [#382]

Na, dann zeige ich mal zur Abwechslung aus meiner Sammlung einen "Erste-Sahne-Brief", frankiert mit 3er-Streifen und Einzelmarke der 3 Pfg. (Mi.Nr.19) aus Trzemeszno (Regierungsbezirk Bromberg) v. 20.7.(ohne Jahr) an das Königliche Kreis Gericht zu Gnesen, Ankunft am nächsten Tag.

Zu meiner (und aller Preußen-Sammler) Freude hatte der Absender gerade keine 1 Sgr.-Marke zur Hand.



Der Brief hat m.E. BOKER-Qualität, er ist zudem auf der Rückseite "Köhler"-geadelt.

VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 06.09.2015 12:09:28 Gelesen: 623413# 384 @  
@ hajo22 [#383]

Das ist wirklich ein ganz feines Stück. Den hätte ich auch gerne.

Von mir ein weiteres Stück, wo der Absender keine 1 Sgr. Marke zur Hand hatte.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 06.09.2015 12:42:53 Gelesen: 623407# 385 @  
@ Silbergroschen [#384]

Ja, schönes Stück. Für dieses Brieflein kenne ich (theoretisch) einen Käufer. :o)

BG, hajo22, der seinen Preußen-Karton wieder weggeräumt hat.
 
Silbergroschen Am: 09.09.2015 10:17:49 Gelesen: 623209# 386 @  
@ hajo22 [#385]

Schade, dass Du deinen Karton weggeräumt hast. Es sind bestimmt noch schöne Belege darin.

Von mir ein einfacher Brief mit der Nr. 6a von Alsleben nach Hettstedt.

schönen Gruss

Peter


 
Benjamin Voigt Am: 12.09.2015 11:46:02 Gelesen: 622931# 387 @  
Heute mal ein Stück von mir, welches zwar qualitativ nicht 100% ist, aber für mich dennoch einen reizvollen Beleg darstellt.

Zum Kaufgrund: In meinem alten Ortsverein findet im Jahr 2016 eine Werbeschau statt, man hat mich gefragt ob ich mit einem Exponat teilnehmen möchte.

Um einen Bezug "Preußen - Goslar" zu zeigen, fehlte mir noch ein Beleg, den ich Heimat verbunden schon einige Zeit suchte.

Auf einer Auktion im Sommer konnte ich folgenden Paketbegleitbrief mit Dreifarbenfrankatur von "GOSLAR" nach "FLECHTDORF" erstehen.

Briefe mit der Nr. 19 sind aus dieser Region selten anzutreffen.

Anbei das Bild:



Gruß Benjamin
 
hajo22 Am: 12.09.2015 11:52:29 Gelesen: 622924# 388 @  
@ Benjamin Voigt [#387]

Kann das sein, daß die 6 Pfg. "oxdiert" ist, die anderen Marken aber nicht? Interessante 4 3/4 Sgr.-Frankatur. Sieht man nicht alle Tage.

BG, hajo22,
der seinen Preußen-Karton zur Zeit weggeräumt hat, um sich anderen Gebieten zu widmen
 
Benjamin Voigt Am: 12.09.2015 12:00:09 Gelesen: 622920# 389 @  
@ hajo22 [#388]

Ja das stimmt! (leider, aber es ist halt wie es ist)

Ich habe das Stück in diesem Zustand erworben, nur um es in der Ausstellungs-Sammlung zu zeigen, auch wenn die Qualität nicht sonderlich gut ist, wollte ich den Bezug Goslar - Preußen darstellen.

Gruß Benjamin
 
Magdeburger Am: 12.09.2015 15:33:20 Gelesen: 622867# 390 @  
@ Benjamin Voigt [#387]

Hallo Benjamin,
Hallo Zusammen,

falls noch die Taxierung des Beleges interessieren sollte:

Paket von 14 Pfund wurde in die zweite Progressionsstufe (4-8 Meilen) versendet. Anzuwenden ist der Postvereinsvertrag und damit ergibt sich folgendes:

2 Pfennige * 14 Pfund * 2 Progressionsstufe = 56 Pfennige = 4 Sgr. 8 Pfennige, was auf 4 3/4 Sgr. aufzurunden war.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 13.09.2015 10:46:14 Gelesen: 622777# 391 @  
@ Benjamin Voigt [#387]
@ hajo22 [#388]

Interessant das der Paketaufkleber kein Bleisulfidschaden hat. Kommt immer darauf an wie der Brief unter der Folie lag. Bei der 17 gibt es eigentlich keine Bleisulidschäden und auch die 19 ist relativ unempfindlich. Bei der 1,13,15 geht das aber auch sehr schnell. ein paar Monate falsch untergebracht und schon ist es passiert.

Von mir auch ein Paketbegleitbrief aus Bielefeld nach Schöningen/Braunschweig.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 13.09.2015 13:25:23 Gelesen: 622738# 392 @  
@ Silbergroschen [#391]

Hallo Peter,

hier noch die Taxierung:

Paket von 6 Pfund im DÖPV, danach 2 Pfennige * 6 Pfund * P6 (20-24 Meilen) = 72 Pfennige = 6 Sgr.

Es ist eine schöne Kombination aus Wappen + Kopfausgabe und bei Schönigen fällt mir auf, dass der Nummerstempel schweinbar für die Paketausgabe mit genutzt wurde.

@ Silbergroschen [#384]

Zum hier gezeigten Brief mal noch folgende Info:

1867 gabe es eine Brief-und Fahrpostverbindung zwischen Magdeburg und Groß Ottersleben um 5 Uhr nachmittags, sowie 2 Briefpostverbindungen um 12 Uhr Mittags und 6 Uhr abends per Omnibus.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 13.09.2015 15:38:51 Gelesen: 622714# 393 @  
@ Magdeburger [#392]

"Wirklich "schweinbar"? Haha. :o))

Schöne Grüße vom Schreibfehlerteufel.

LG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 19.09.2015 09:37:30 Gelesen: 622410# 394 @  
Hallo,

einen Reco Brief aus Bendorf nach Eisenach auf 1 Sgr Ganzsache mit Zusatzfrankatur durch 2 Pärchen der Nr. 6. (3 Sgr. Briefporto + 2 Sgr. Reco) Mit den 2 Reco Stempel ein recht roter Brief.

schönen Gruss

Peter


 
Baldersbrynd Am: 19.09.2015 10:36:03 Gelesen: 622399# 395 @  
Hallo,

hier ein Brief nach Guildford, England aus Berlin, 19.10.1866.

Porto 5 Sgr. für Brief bis 1 Lot. Entwertet mit dreizeiligem Kastenstempel Berlin 15 in blau.

Viele Grüße
Jørgen


 
hajo22 Am: 19.09.2015 15:59:15 Gelesen: 622370# 396 @  
@ Silbergroschen [#394]

Beneidenswert schöner Brief. Jetzt muß ich meinen Preußen-Karton doch irgendwann vom Schrank holen. Aber zur Zeit bin ich mit anderen Gebieten vollauf beschäftigt.

VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 20.09.2015 08:38:57 Gelesen: 622326# 397 @  
@ hajo22 [#396]

Macht nichts. In der Zwischenzeit mache ich weiter. Ich habe noch ein paar Briefe.

Heute ein Paketbegleitbrief aus Cösternitz nach Berlin. Einige Marken sind zwar beschädigt, aber doch noch zeigenswert.

schönen Gruss

Peter


 
Silbergroschen Am: 21.09.2015 20:35:02 Gelesen: 622246# 398 @  
Hallo

zur Abwechslung mal ein richtig schönen Brief mit der Wappenausgabe.

Reco.-Brief aus Düsseldorf nach Hamm frankiert mit einer 16a und 18b.

Das a bei der 16 kann man sich auch sparen. Die 16b gibt es nur im Michel Katalog.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 22.09.2015 15:08:09 Gelesen: 622176# 399 @  
@ Silbergroschen [#397]

Jetzt habe ich mir die Leiter geschnappt und den Preußen-Karton vom Schrank geholt. Leider habe ich den Überblick ein wenig verloren und weiß nicht, was ich schon gezeigt habe und was nicht, aber ich denke, der nachfolgende Brief war nicht dabei.

Kleines Damenbriefchen vom 11.3.1861 aus Berlin an Monsieur Schickler in Paris. Frankiert mit 4 1/2 Sgr.: Mi.Nr. 1 = 1/2 Sgr. + 2xMi.Nr. 11 = waagrechtes Paar der 2 Sgr. Schlecht abgeschlagener frz. Grenzübergangsstempel in rot: Prusse (par) Forbach, 13.3.1861.

Das Brieflein trägt auf der Rückseite die Signatur von Grandseigneur Grobe senior und auf der Vorderseite von Georg Bühler.



Der Karton kommt gleich wieder auf den Schrank, ich bin zur Zeit mit anderen Gebieten beschäftigt.

BG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 24.09.2015 21:18:28 Gelesen: 622019# 400 @  
Hallo zusammen,

vor ein paar Seiten haben wir über den Stempel Haspe Enneper-Straße diskutiert. Ich hatte darauf hingewiesen, dass bei Götz in einem Lot auch ein solcher Brief ist. Da ich seit meiner Kindheit "Wundertüten" liebe und das Risiko überschaubar war, habe ich das Lot für ein Unterangebot von 90 € bekommen.

Im Lot befand sich nicht nur ein Brief, sondern zwei Briefe mit dem Stempel



und die Siegelseiten sind auch nicht schlecht.



Falls jemand möchte, kann ich auch zeigen was sonst noch in der "Wundertüte" war.

schönen Gruss

Peter
 
bayern klassisch Am: 25.09.2015 07:11:39 Gelesen: 621948# 401 @  
@ Silbergroschen [#400]

2 Briefe ganz nach meinem Geschmack - mal porto (1. Brief), mal franko (2. Brief, dazu noch über Bayern geleitet, was will man mehr?).

Die Siegelseiten sind noch schöner, als die Frontseiten und den "Rest" der Wundertüte würde wohl nicht nur ich gerne hier sehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Silbergroschen Am: 26.09.2015 09:27:42 Gelesen: 621789# 402 @  
Hallo,

neben den beiden Briefen waren noch zwei weitere Briefe in dem Lot.

Der bessere war der folgende. Aus Aachen nach Luxemburg frankiert mit 2 Marken der Nr. 16. Luxemburg gehört schon zu den besseren Zielen im DÖPV.



Ansonsten waren noch für ca. 1700 M€ lose Marken im Lot enthalten, wobei die Qualität nicht die schlechteste war. Insgesamt wäre das ein schönes Lot für einen Preußensammler gewesen, der gerade angefangen hat bzw. anfangen will.





schönen Gruss
Peter
 
Silbergroschen Am: 27.09.2015 11:09:20 Gelesen: 621627# 403 @  
Hallo,

heute ein Paketbegleitbrief aus Misdroy nach Berlin.

Misdroy hatte die Besonderheit nur in den Sommermonaten geöffnet zu haben.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 29.09.2015 20:24:14 Gelesen: 621442# 404 @  
Ich glaube, es ist an der Zeit wieder einen Beleg aus dem "Kreuzergebiet" zu zeigen:

Ganzsachenumschlag U 38 (9 kr. braun) gestempelt Frankfurt a.M. Stadt-Post-Exp(edition) 3, vom 8.10.1867 in die Wiener Neustadt, Ankunft 9.10. Korrespondenz innerhalb des DÖPV.

Vielleicht können die Preußen-Spezialisten im Forum die anderen vier Kreuzer-Ganzsachenumschläge gestempelt zeigen? Wäre schön (ich weiß, das ist keine leichte Übung).



BG, hajo22
 
Magdeburger Am: 30.09.2015 15:52:54 Gelesen: 621364# 405 @  
@ Silbergroschen [#403]

Hallo Peter,

brauchst du die Taxierung?

Hallo Zusammen,

heute flogen zwei 0815 Magdeburg-Belege bei mir wieder ein. Beide liefen nach Rostock in Meckenburg-Schwerin und stammen aus dem Jahr 1863.



Er ist am Hauptpostamt aufgegeben worden und für einen einfachen Brief bis excl. 1 Loth bei über 20 Meilen richtig mit 3 Sgr., hier eine 18a, frankiert worden.



Dieser ist am Bahnpostamt am Fürstenwallufer aufgegeben worden und diesmal könnte es eine 18b sein. Vielleicht kann Silbergroschen etwas dazu sagen ?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 30.09.2015 19:21:48 Gelesen: 621328# 406 @  
@ Magdeburger [#405]

Hallo Ulf,

leider nach meiner Ansicht keine 18b. Feb. 1863 ist ein bisschen früh. Die 18b kam erst im Dezember 1864 an die Postämter. Häufigste Verwendungszeit Frühjahr 1865. Bei dem hohen Postaufkommen von Magdeburg würde ich auf Stempeldaten Anfang 65 achten. Wenn Du mir die Taxierung gibst, würde ich mich freuen. Mit den Taxen für die Fahrpost kennst Du dich besser aus.

@ hajo22 [#404]

Hallo Hajo,

von mir eine 6 Kreuzer Ganzsache U 37 aus Meiningen nach Gera.



schönen Gruss
Peter
 
hajo22 Am: 30.09.2015 19:45:34 Gelesen: 621321# 407 @  
Hier die U 34 1 Kreuzer grün mit Zusatzfrankatur 2x1 Kreuzer grün (Mi.Nr. 22) aus Darmstadt nach Frankfurt/Main vom 13.12.1867.



BGE, hajo22
 
Michael D Am: 30.09.2015 20:07:50 Gelesen: 621313# 408 @  
@ hajo22 [#404]

Hallo,

hier eine U36, die über Bayern lief.



Gruß
Michael
 
Magdeburger Am: 01.10.2015 17:43:38 Gelesen: 621180# 409 @  
@ Silbergroschen [#406]

Hallo Peter,

erst mal recht herzlichen Dank!

Hier die gewünschte Taxierung:

Von Misdroy (heute: Międzyzdroje) nach Berlin sind es etwa 23 Meilen. Das Paket wog 4 Pfund 3 Loth. Damit habe wir alle Angaben des Beleges. In Preussen galt nach Gewicht 1,5 Pfennige je angefangenes Pfund von 5 zu 5 Meilen. Dieser Gewichttarif wurde nur angesetzt, wenn er höher war als der Mindestfahrposttarif.

Wenn wir rechnen ergibt sich also:

1,5 Pfennige * 5 Pfund * 5 Entfernungsstufe (20 - 25 Meilen) = 37,5 Pfennig = was 3 Sgr. 1,5 Pfennige sind. Der Mindestfahrposttarif betrug bei über 20 Meilen jedoch 6 Sgr., so dass dieser zur Anwendung kam.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 26.10.2015 18:35:15 Gelesen: 619438# 410 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal wieder ein Beleg - aus 1841:



Am 28.09. wurde der Brief in Coethen an den Regierungsrath Richter in Dessau gesendet. Die Eisenbahnverbindung machte eine schnelle Verbindung möglich und soweit ist es auch nicht. Jedenfalls kam er noch am gleichem Tage an wie die Siegelseite zeigt.

Interessant ist der Vermerk unten links:

"Wird um schleunige gültige Bestellung gebeten" - ob dem nachgekommen ist, ist leider nicht zu erkennen.

Hier mal noch der Inhalt:



Der letzte Scan sagt uns auch, dass der Brief in Köthen aufgegeben wurde, aber dort nicht geschrieben. Leider bin ich bis jetzt nicht dahintergekommen, um welches Dorf es sich handelt. Wer kann helfen?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 26.10.2015 19:46:05 Gelesen: 619425# 411 @  
@ Magdeburger [#410]

Lieber Ulf,

gibt es ein Kohldorf dort?

Leider war es aber wohl kein Expressbrief - wobei ich gar nicht weiß, ab wann es Expreßbriefe in Preußen überhaupt gab. Weißt du da mehr?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 26.10.2015 20:05:03 Gelesen: 619420# 412 @  
Faltbrief mit Adlerserie 1 Sgr. gestempelt beim Königlich Preuß. Ober-Postamt zu Hamburg am 23.11.1867 adressiert nach Ratzeburg.

Der Stempel ist im Grobe-Handbuch AD 5. Auflage 1975 unter "Hamburg Abstempelungen auf Marken" auf Seite 222 unter Nr. 29 zu finden.



BG, hajo22
 
Magdeburger Am: 27.10.2015 09:13:55 Gelesen: 619360# 413 @  
@ bayern klassisch [#411]

Lieber Bayern Klassisch,

also ein Kohldorf gibt es nicht. Möglicherweise ist es Hohsdorf. Mir scheint ein "s" vor Dorf zu stehen. Es ist ungefähr 1/3 Meile von Köthen entfernt.

Eine echte "expresse Bestellung" gab es ab 1842 in Preussen. Davor war es eher so zu verstehen, dass der Brief mit dem nächsten regulären Bestellgang zugestellt werden sollte. Dazu aus dem Amtsblatt von Magdeburg von 1842:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 27.10.2015 09:23:59 Gelesen: 619358# 414 @  
@ Magdeburger [#413]

Lieber Ulf,

die Schrift ist nicht sehr gut und Hohsdorf könnte es auch heißen.

Vielen Dank für die VO von Preußen - demnach wäre es sehr interessant zu sehen, ob es vlt. schon zuvor Briefe mit diesem (noch nicht offiziell vorhandenen) Postdienst gibt, wobei bis 15 Groschen schon ein ordentlicher Betrag kam. Zumal, wenn ich den Text recht interpretiere, ein Frankozwang bestand, also nichts dem Empfänger angelastet werden durfte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 27.10.2015 09:34:01 Gelesen: 619352# 415 @  
@ bayern klassisch [#414]

Lieber Bayern Klassisch,

auf meiner Wunschliste ist ein Express-Brief nach Magdeburg vor 1850. Der Grund ist schlicht, dass er von einem "Angestellten" der Packkammer zugestellt wurde.

Richtig ist auch, dass ein Franko-Zwang für die Expresse-Bestellung bestand. Die Anweisung im Portofalle führte nur zu einer normalen regulären Bestellung.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

P.S. Die Schrift des des Briefes finde ich auch fürchterlich.
 
Magdeburger Am: 27.10.2015 14:54:50 Gelesen: 619290# 416 @  
Liebe Sammelfreunde,

Bayern Klassisch zeigte im Bayern-Thread gerade ein Wendebrief. Dies nehme ich mal zum Anlaß, einen aus meiner Sammlung zu zeigen:



Am 28.08. wurde in Magdeburg eine baare Einzahlung von 3 Thaler 15 Sgr. nach Burg aufgegeben. Baare Einzahlungen sind die Vorläufer der Postanweisungen und gehören allgemein zu den selteren Fahrpostbelegen. 1 Sgr. war die Einzahlungsgebühr und ein weiterer Silbergroschen für den Brief in der 1. Entfernungsstufe. Die 2-Sgr.-Ganzsache deckte also die Gesamtgebühr vollständig ab.



Die Ganzsache wurde gewendet und ging nun "retour" nach Magedeburg. Verwendet wurde sie für das 1 Pfund 14 Loth schwere Paket incl. Postvorschuß von 21 1/4 Sgr.

Der Auslagenstempel ist für den Postvorschuß und als Gebühren fielen nun 2 Sgr. ProCura für den Postvorschuß + 2 Sgr. Mindestfahrposttarif für das Paket an. So ergeben sich die 25 1/4. Sgr. Der Kastenstempel A + Posthorn diente der Bestätigung für die Ausgabe des Paketes in der Packkammer.

Durch den Paketzettel (Type 04 in der Provinz Sachsen) kann die Verwendung auf die Jahre 1859/60 eingegrenzt werden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 27.10.2015 14:58:04 Gelesen: 619287# 417 @  
@ Magdeburger [#416]

Lieber Magdeburger,

wow - ein ganz tolles Stück, als Kuvert mit Wertzeicheneindruck natürlich noch eine ganze Länge besser, als mein simples Stück im Bayern - Thread. Danke fürs Zeigen und Erklären diese PO - Traums.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
sentawau Am: 29.10.2015 11:51:30 Gelesen: 619078# 418 @  
@ Magdeburger [#347]

Bei dem von Dir abgebildeten Brief diente das Siegel zur Befestigung des (leider nicht erhaltenen) Musters, nicht als Briefverschluss. Warenproben und Mustersendungen mussten nämlich unverschlossen versendet werden (Reglemenmt vom 31. 7. 1852).

Der unten abgebildete Brief von Tribsees nach Berlin trägt zwar die Aufschrift "Hierin eine Probe ohne Werth", ist aber rückseitig mit 5 Siegeln verschlossen und deshalb als normaler Brief frankiert : 6 Sgr. für die zweite Gewichtsstufe über 20 Meilen. Die Verwendung von 2 Ganzsachenausschnitten ist natürlich etwas Besonderes.


 
hajo22 Am: 29.10.2015 12:26:39 Gelesen: 619070# 419 @  
@ sentawau [#418]

Interessanterweise beide Ausschnitte oktogon geschnitten, wie die "echten" Oktogen-Ganzsachen von Preussen.

Netter Scherz. Ein 6 Sgr. Oktogon-Umschlag wäre natürlich noch toller gewesen.

Aber Dein Umschlag ist auch nicht von "Pappe".

BG, hajo22, dem außergewöhnliche Preussenbriefe besonders gut gefallen.
 
Magdeburger Am: 29.10.2015 15:32:23 Gelesen: 619042# 420 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute von mir mal ein Briefpaar aus dem Jahre 1848, bei beiden Belegen ist siegelseitig nichts.



Beide Briefen liefen von Magdeburg nach Rochlitz (in Sachsen). Der linke Brief ist vom 15.03. und vollständig mit 3 3/4 Sgr. bar frankiert worden. Die Aufgabe erfolgte wahrscheinlich um 17.00 Uhr und sollte somit der erste Abschlag des Stempels sein, welcher nun genutzt wurde. Es fiel auf, dass der Tageseinsatz noch fehlte, dieser wurde nun eingesetzt und darunter jetzt ein vollständiger Abdruck nochmals abgeschlagen.

Der rechte Brief datiert von 24.08. ist nun porto gelaufen, wobei 2 Sgr. = 20 Neupfennige für Preussen angesetzt wurde. Weitere 18 Neupfennige war nun für Sachsen anzuschreiben, so dass 38 Neupfennige insgesamt anfielen.

Die 18 finden wir auch auf den linken Brief wieder.

Die leicht unterschiedlichen Zahlen lassen sich klären, da in Preussen 1 Sgr. = 12 Pfennige und in Sachsen 1 Ngr. = 10 Pfennige waren.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 29.10.2015 19:49:14 Gelesen: 619004# 421 @  
Hallo,

mal wieder was von mir. Letzten Monat auf einen Tauschtag bei einem Händler gefunden. Für einen kleinen 2 stelligen Betrag mitgenommen. Die Nr. 12 sieht zwar nicht so gut aus, aber nette Verwendung als Expressbrief und das interessanteste, die Marke sieht aus als wäre schon einmal entwertet gewesen (Postbetrug ?).

schönen Gruss

Peter





@ Magdeburger [#409] Vielen Dank noch für Deine Taxierung. Ich habe noch 2-3 hübsche Magdeburger, Interesse?
 
Magdeburger Am: 30.10.2015 16:56:02 Gelesen: 618908# 422 @  
@ Silbergroschen [#421]

Hallo Peter,

ein super Beleg - aus dem Briefkasten und ein halber Silbergroschen Porto angeschrieben, da die Expresse-Gebühr nicht vollständig bezahlt wurde.

Liebe Sammelfreunde,

heute kam ein nettes Paar Belege an. Da beide Ganzsachen im großen Einkaufshaus eine Woche davor liegen blieben, habe ich beim nächsten Mal jeweils den "obligatorischen" Euro geboten und auch so bekommen:





Beide Belege sind in Magdeburg aufgegeben wurden und liefen nach Harburg. Der obere ist vom 05.01., der untere vom 19.01. und sie unterscheiden sich - Wer will sich dazu äußern?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 31.10.2015 09:17:45 Gelesen: 618773# 423 @  
@ Magdeburger [#422]

Lieber Magdeburger,

da wären auch 10 Euro ein Schnäppchen gewesen für dieses schöne Paar!

Der 1. war korrekt frankiert mit 3 Sgr. für einfache Briefe unter 1 Loth über 20 Meilen.

Der 2. war mit 1 Loth genau gewogen worden und galt daher als Brief der 2. Gewichtsstufe. Somit war er mit 3 Sgr. unterfrankiert, denn er hätte 6 Sgr. Franko gekostet.

Um sich zu exkulpieren schrieb die Aufgabepost aus dem Briefkasten an (zeigen somit, dass sie nicht für das zu geringe Franko verantwortlich war) und taxierte ihn für den Empfänger mit 4 Sgr. (3 Sgr. Porto plus 1 Sgr. Portozuschlag), die der Aufgabepost rückzuvergüten waren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 31.10.2015 19:15:18 Gelesen: 618678# 424 @  
@ bayern klassisch [#423]

Lieber Bayern Klassisch,

du hast natürlich die perfekte Antwort gegeben!

Meine Hoffnung war ein wenig, dass ein anderer vor dir darauf kommt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 01.11.2015 09:44:38 Gelesen: 618623# 425 @  
Hallo,

von mir auch ein interessantes Stück.

3 Sgr. Ganzsache aus Berlin ursprünglich mit 3 Sgr. nachtaxiert, danach noch einmal mit 19/20 Loth gewogen und die Nachtaxierung wieder gestrichen.

1 Loth = 16,66 Gramm
1/20 loth ist nicht viel ~ das Gewicht eines 20 € Schein

schönen Gruss

Peter


 
Baldersbrynd Am: 02.11.2015 14:48:34 Gelesen: 618305# 426 @  
Hallo zusammen,

hier auch eine 3 Sgr. Ganzsache aus Berlin nach Breslau, 24.11.185?. Keine Gewichtangabe, aber der blaue 3 sind gestrichen.

War es erst ein Brief in 2. Gewichtklasse und dann wieder zurück bis 1. Gewichtklasse?

Auf der Rückseite ein Kursstempel Berlin-Breslau.

Der Brief war erst unter Berlin Stempel eingesetzt.

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 02.11.2015 15:53:53 Gelesen: 618294# 427 @  
@ Baldersbrynd [#426]

Lieber Jörgen,

das sehe ich wie du - vlt. stand die Waage etwas schräg und man glaubte, dass er ein volles Loth haben würde.

Üblich in diesen Fällen war, dass man das letztlich ermittelte Gewicht oben links notierte.

Kein schlechter Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 04.11.2015 19:06:50 Gelesen: 618075# 428 @  
Liebe Sammelfreunde,

nach den beiden fälschlicherweise nachtaxierten Ganzsachen ein weiteres Briefpaar, naja eigentlich nur noch Hüllen, möglicherweise aus dem Jahre 1844:





Beide liefen von Magdeburg nach Groß Salze (heute Bad Salzelm) jeweils porto.

Wer schreibt den Rest dazu?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 06.11.2015 19:01:18 Gelesen: 617830# 429 @  
@ Magdeburger [#428]

Liebe Sammelfreunde

dann löse ich mal selbst auf.

Der obere Brief wog unter 7/8 Loth und war einfach, der untere mit 7/8 Loth somit schwerer. In Preussen galt da je Gewichtsstufe mehr, das halbe Porto/Franko mehr. Der obere ist somit mit 1 Sgr., der untere somit 1 1/2 Sgr. Porto taxieriert worden.

Damit nicht genug - siegelseitig ist noch ein halber Silbergroschen zzgl. dem Porto für das Bestellgeld mehr notiert worden.

Dann noch einen weiteren Brief von mir heute:



Brief vom 29.10.1865 von Magdeburg nach Banzin bei Brahlstorf/Meckl. - mit 3 Sgr. richtig für einen Brief unter einem Loth und über 20 Meilen frankiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 08.11.2015 10:31:00 Gelesen: 617706# 430 @  
Hallo,

einen weiteren Brief aus meiner Expressbrief Sammlung.

Express Brief von Crefeld nach Düsseldorf frankiert mit einer 12 und einer großzügig geschnittenen 13

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 08.11.2015 13:55:48 Gelesen: 617679# 431 @  
@ Silbergroschen [#430]

Schöner Brief!

---

Damenbriefchen mit 3 1/2 Sgr. Adlerserie aus Coeln mit 3x Hufeisenstempel vom 10.8.1866 nach Epernay/Frankreich.

Vorderseitig roter Grenzübergangsstempel Prusse-Erquelines 11.8. und PD-Stempel in rot; Rückseitig Bahnpoststempel Paris à Strasbourg 11.8. und Ankunftsstempel vom selben Tag.



BG, hajo22
 
Baldersbrynd Am: 09.11.2015 11:23:35 Gelesen: 617586# 432 @  
@ hajo22 [#431]

Schöner Brief, sehr klarer Stempel.

@ Alle

Hier ein Franco-Brief aus Berlin nach Bordeaux, 31.8.1866.

Porto 4½ Sgr. Blaue Grenzübergangstempel Prusse Erquelines 3, 2. Sept. 1866.

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 09.11.2015 11:58:53 Gelesen: 617581# 433 @  
@ Baldersbrynd [#432]

Hallo Jørgen,

tausche Porto gegen Franco, denn der Brief ist bar frankiert worden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
sentawau Am: 09.11.2015 12:25:32 Gelesen: 617579# 434 @  
Zur Abwechslung mal zwei Briefe zum Thema Portofreiheit:

1. Den nachfolgenden Brief schrieb der Fürst von Carolath-Beuten in Neusalz (Schlesien, an der Oder) als Kondolenzschreiben an den Fürsten von Sayn-Wittgenstein-Hohenstein in Schloss Wittgenstein über Laasphe. Absender und Adressat waren preußische Standesherren und Mitglieder des Herrenhauses. Deshalb genossen sie Portofreiheit.

Der Brief war 1 1/4 Loth schwer, die Taxierung ist nicht als 10, sondern als /o zu lesen, d.h. portofrei, keine Zustellgebühr. Rückseitig ist ein großes schwarzes Lacksiegel des Absenders erhalten.



2. Der Fürst von Schwarzburg-Sondershausen bestellt in Berlin bei der Galanterie-Handlung des Herrn Goldschmidt/vormals Tissot. Es handelte sich vermutlich um Weihnachtsgeschenke, denn der Ankunftsstempel datiert vom 8. Dezember.

Hier hat die Portofreiheit einen anderen Grund. Der Absender war nämlich selber als regierender deutscher Bundesfürst Inhaber des Postregals, nahm es aber wahr, sondern hatte es gegen Bezahlung auf den König von Preußen übertragen. Da konnte er natürlich Portofreiheit verlangen. Zwar hat ein übereifriger Postbeamter 3 Sgr. taxiert, sie sind aber zu Recht ausgestrichen.


 
Magdeburger Am: 09.11.2015 13:55:29 Gelesen: 617562# 435 @  
@ sentawau [#434]

Der untere Brief ist definitiv mit 3 Sgr. bar frankiert worden, der blaue Strich ist ein Kontrollstrich und ist immer wieder zu finden.

Als Beispiel dazu ein Brief vom 05.09.1850 von Magdeburg nach Hamburg, ebenfalls mit 3 Sgr. bar frankiert:



Ob der obere Brief ebenfalls portofrei lief, bezweifle ich auch. Ich würde die Taxierung nicht als /0 lesen sondern als 10 lesen. Darunter ist auch noch eine 6 erkennbar...

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 09.11.2015 14:06:45 Gelesen: 617560# 436 @  
@ sentawau [#434]

ich habe nochmal ein wenig gesucht:

Die Entfernung zwischen Neusalz (Nowa Sol) und Laasphe sind etwa 69 Meilen und wenn der Brief zwischen 1845 bis 1849 datiert, dann passen auch 10 Sgr. Porto

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Michael D Am: 09.11.2015 14:53:27 Gelesen: 617550# 437 @  
@ sentawau [#434]

Hallo,

ich habe diverse Briefe aus der Sayn-Wittgenstein-Korrespondenz.

Eine Portofreiheit lag hier nicht vor. Meiner Meinung nach handelt es sich um einen Portobrief, der mit 10 Sgr. belastet wurde.

Gruß
Michael
 
sentawau Am: 09.11.2015 16:57:14 Gelesen: 617533# 438 @  
@ Magdeburger [#435]

Danke für den Hinweis zu dem Brief aus Sondershausen! Der als Gegenbeispiel gezeigte Brief ist eigentlich überzeugend. Und dennoch bleiben Zweifel.

Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen war nämlich zweigeteilt, auch postalisch. Das in Nordthüringen am Harzrand gelegene Gebiet wurde von Preußen versorgt.

Die Sondershäuser Linie der Schwarzburger besaß aber auch ein Gebiet im Thüringer Wald um Arnstadt. Da wurde die Post von Thurn & Taxis besorgt und man rechnete mit Kreuzern und Gulden. Ich bin überzeugt, dass hier die fürstliche Dienstpost portofrei war.

Ich habe vergeblich Literatur über den Umfang der persönlichen (nicht der an Institutionen gebundenen - die wäre endlos!) Portofreitümer in Preußen gesucht. Im Preußenhandbuch suchte ich vergebens und auch Heinrich v. Stephan, der es am besten wissen musste und der sich darüber ärgerte, schweigt sich aus. Für die Standesherren als Mitglieder des Herrenhauses gab es mit Sicherheit Portofreiheit. Entsprechende Umschläge habe ich schon gesehen.

Ein interessantes Thema!
 
Magdeburger Am: 09.11.2015 17:36:40 Gelesen: 617520# 439 @  
@ sentawau [#438]

Hallo sentawau,

glaube mir, beide von dir gezeigten Briefe waren nicht portofrei.

Ich zeige mal zwei Briefe, der eine lief nicht portofrei, der andere schon, beide im Deutsch Österreichischen Postverein.



Postschuß von 4 Thaler 13 Sgr (= 133 Sgr) wurde am 08.05.1862 in Magdeburg (Preussen) in das kanpp 40 Meilen entfernte Nürnberg (Bayern) gesendet.

Der Postvorschuß wurde hier mit 133 Sgr in Auslage genommen. Obwohl der Justizbeamte „Rohkohl“ mit seinem Namenstempel eine portofreie Justizsache bestätigte, war diese im DÖPV nicht portofrei.

133 Sgr entsprechen 465,5 Kreuzer – aufgerundet 466 Kreuzer = 7 Gulden 42 Kreuzer. Für dem Postvorschuß wurden 1 Kreuzer je angefangenen Gulden, mindestens jedoch 3 Kreuzer Versicherungsgebühr = ProCura fällig. Somit sind für 7 bis 8 Gulden 8 Kreuzer dazuzurechnen. Weiterhin kam hier der Mindestfahrposttarif von 21 Kreuzer noch dazu, so dass jetzt die Summe von Postvorschuß 466 x + ProCura 8 x + Fahrposttarif 21 x = 495 x = 8 Gulden 15 Kreuzer vom Absender zu zahlen war.



Am 07.12.1866 wurde von Magdeburg (Preussen) nach Leipzig (Sachsen) eine portofreie Königliche Dienstsache gesendet - leider ist das Siegel nicht mehr vollständig erhalten.



Der Kopf des Briefes ist nur schön - der Text darunter sagt etwas zu frühen Zeiten aus:

Die unverehelichte Minna Teichmann aus
Pegau, 27 Jahre alt, ist durch Erkenntniß des Königlichen
Polizei Gerichts hier vom 5. d. Mts. wegen Landstreicherei
zu einer Woche Gefängnis verurtheilt worden. Vor-
aussichtlich wird gegen dieselbe Seitens der königlichen
Regierung hier auch die Landesverweisung beschlossen
werden. Die Königliche Kreis=Direction ersuche
ich demnach ergebenst um rechtbalde gefällige Benach-
richtigung: ob die Ortsangehörigkeit des p Teichmann
in Pegau resp: die Heimaths-Berechtigung derselben
dort anerkannt wird, ev. ob und welche Bedenken
der Dorthinweisung derselben etwas entgegenstehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 09.11.2015 17:37:05 Gelesen: 617519# 440 @  
@ sentawau [#434]

Hallo sentawau,

unsere hochkompetenten Preußen hier hatten es ja schon angemerkt - der 1. Brief ist ganz sicher mit 10 Sgr. taxiert worden und war keineswegs portofrei. Als äußeres Zeichen einer Portofreiheit hätte unten links eine Franchise stehen müssen, bzw. über die Siegelung eine Portofreiheit anzusprechen gewesen sein. Beides ist nicht der Fall.

Eine große Taxe mittig auf dem Brief spricht auch niemals für eine Portofreiheit, oder ein / 0, sondern im Gegenteil immer für ein zu erhebendes Porto durch die Abgabepost, wie das hier auch der Fall war.

Darüber hinaus wurde der Brief gewogen - siehe oben links mit 1 1/4 Loth - was bei einem portofreien Brief wenig Sinn gemacht hätte, außer es wären nur einfache Briefe einer Person persönlich portobefreit gewesen, während man schwerere portopflichtig gestellt hätte. Dergleichen Fälle gab es bei Altdeutschland, wir müssen sie aber bei deinem Brief nicht unterstellen, weil sie ganz große Ausnahmen waren, die schon damals im Subpromillbereich lagen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Silbergroschen Am: 09.11.2015 20:52:42 Gelesen: 617490# 441 @  
@ sentawau [#438]

Interessantes Thema !

Leider habe ich nur die Zusammenstellung der Portofreiheiten zu NDP Zeiten. Aber in diesen Richtlinien wird aber auch auf die Zeiten davor eingegangen.
Interessant auch die Verfügung das die verheirateten Prinzessinnen Ihre Portofreiheiten mit in die Ehe nahmen. Für dich ist vielleicht der letzte Scan interessant.

Und für alle anderen:

Der Link für das Buch ab Seite 118

http://books.googleusercontent.com/books/content?req=AKW5QacYUIPPX7emLOirMmzLy3fldvii7oiYjNTU889oE1zCv9Z2jHwFYYYNgDHMIhn8B9Zx08hIzqmjU9p7mR4ugq1VPDoO-m4ZtwPHlnu_KXiWKUY0snPtm2IzVPkH-n46HFMOOGVdmnSLBJnnTlkLPs6F-WlXPlvhzOBpwZzcqYgzW9tDPbbJjcGozwlxSCf-HUhkvVMn_XmoMoLzNbx2OvSCrhqnFI5jzDoLR3ex1fzUkh_Ui0EV9w-lDcReG2rsklng3FjI3kRknPqc3dj9nRHReAEtGlY4nTt4K9tvvMUMx7AqDYA

schönen Gruss

Peter





 
sentawau Am: 10.11.2015 17:25:46 Gelesen: 617322# 442 @  
Nochmals Portofreiheit in Preußen

Vorab allen an der Diskussion Beteiligten vielen Dank! Aber überzeugt bin ich immer noch nicht.

Übrigens bin ich mir gar nicht sicher, ob die beiden Briefe aus preußischer Zeit oder aus der des Norddeutschen Bundes stammen. Die Stempel sind ja ohne Jahreszahl. Hinsichtlich des Briefes aus Sondershausen würde sich auch die Fragestellung nicht ändern.

Im Bundesgesetzblatt des Norddeutschen Bundes 1869 Nr. 16 ist das Gesetz betr. die Portofreiheiten im Gebiete des Norddeutschen Bundes veröffentlicht. § 1 lautet: Den regierenden Fürsten des Norddeutschen Bundes, deren Gemahlinnen und Witwen verbleibt die Befreiung von Portogebühren in dem bisherigen Umfange.

Zu diesen schon vor 1869 regierenden Fürsten gehörte auch der von Schwarzburg-Sondershausen. Sein Postregal hatte er zwar auf Preußen übertragen, aber galt seine Portofreiheit nur innerhalb seines eigenen Ländchens? Das glaube ich nicht. - Ich würde gern einmal einen Dienstbrief von Sondershausen nach Arnstadt sehen.

Zu dem standesherrlichen Brief noch eine Frage: hinter der Gewichtsangabe links oben „1 ¼ Loth“ ist mit der gleichen Tinte wie das „10“( oder „ /o“) auch ein „/0“ vermerkt. Warum? Hier ist übrigens eindeutig „/0“ zu lesen. Auch bei diesem Brief sind meine Zweifel noch nicht behoben. Entschuldigung
 
Magdeburger Am: 10.11.2015 17:48:22 Gelesen: 617314# 443 @  
@ sentawau [#442]

Hallo sentawau,

wie Bayern Klassisch schon schrieb, fehlt beiden Briefen eine Portofreiheits-Franchise. Wenn eine Portofreiheit vorlag, wurden dergleichen Briefe gar nicht taxiert. Unterstellt man eine fehlerhafte Taxierung, wurde diese auch doppelt gestrichen und damit für ungültig erklärt.

Weiterhin wurde ein Bestellgeld immer siegelseitig notiert und keine Bestellgeldnotierung sagt auch nichts über eine Portobefreiung aus. Es stand jedem Adressaten frei, seine Post selbst vom Postamt abzuholen.

M.E. ist der obere Brief etwa aus 1845-49, der andere erst ab 1850. Die Zeit des Norddeutschen Bundes kann ausgeschlossen werden, da ein solcher einfacher Brief unabhängig der Entfernung einen Silbergroschen kostete.

Du kannst ja mal die Siegelseiten zeigen - die Ausgabestempel sagen auch etwas aus.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 10.11.2015 18:18:11 Gelesen: 617308# 444 @  
@ sentawau [#442]

Hier steht nicht / 0, wie du es interpretierst, sondern hier steht eine 10. Wenn, wie du glaubst, der Brief aus der Zeit des Norddeutschen Bundes (1869) stammte, gäbe es nicht 2 Notierungen, denn der Strich bedeutet ja, dass es eine Taxe oder Portofreiheit und danach eine weitere Taxe bzw. Portofreiheit gegeben haben müsste.

Also bedeutete eine echte Notation / 0 immer das Vorhandensein von 2 Postgebieten - für das Gebiet des Norddeutschen Bundes kann das 1869 aber nicht zutreffen, da der Brief zu der von dir unterstellten Zeit nur im Gebeit des Bundes selbst transportiert worden wäre.

Eine sog. "Null - Paraphe" sieht zudem immer anders aus, als die "0" auf deinem Brief, denn sie ist gestrichen (wie ein großes "O" mit Diagonalstrich) und nicht ofptisch als "0" belassen, eben ums sie von einer Notation "10" leicht unterscheiden zu können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Silbergroschen Am: 15.11.2015 11:38:07 Gelesen: 616808# 445 @  
Hallo,

einen interessanten Brief aus meiner beginnenden Sammlung Preußen - Niederlande möchte ich euch zeigen.

Brief aus Elberfeld nach Amsterdam vom 15.09.1859 frankiert mit einer Nr. 12. Siegelseitig nur Ausgabestempel.

Wer möchte den Brief beschreiben?

schönen Gruss

Peter


 
bayern klassisch Am: 15.11.2015 13:24:44 Gelesen: 616795# 446 @  
@ Silbergroschen [#445]

Hallo Peter,

links unten lese ich von der Hand der Aufgabepost: "Aus dem Briefkasten. Reicht nicht. Garenfeld".

Demnach waren die 3 Sgr. für die Frankatur eines Briefe mit 1 Loth Gewicht (s. oben) zu wenig, weil das Loth exklusiv gerechnet wurde und es damit ein Brief der 2. Gewichtsstufe war.

Preußen forderte 2 Sgr. nach = 10 NL - Cents und die NL wollten für den schweren Brief weitere 25 NL - Cents für sich, so dass der Empfänger total 35 NL - Cents nachzuzahlen hatte.

Sehr schönes Stück - Glückwunsch, wenn man solche feinen Briefe sammelt!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
sentawau Am: 15.11.2015 14:32:02 Gelesen: 616772# 447 @  
Herrschaftliche Portofreiheit / Englische Vorbilder der preußischen Ganzsachen

Ich werde nächstens die beiden kontrovers besprochenen Briefe noch einmal in den "Preußen-Studien" zur Diskussion stellen.

Nachfolgend noch ein Beitrag zum Oberthema "Schöne Briefe". Er soll darin erinnern, dass sich Preußen auch bei den Ganzsachen zunächst eng an englische Vorbilder anlehnte. Wobei die Vorbilder für die Oktogone englische Briefmarken waren, die aber vor der Verwendung sehr oft achteckig geschnitten wurden. Auch die Herausgabe von Faltbriefen wurde von der preußischen Postverwaltung kurzzeitig diskutiert.





Einen schönen philatelistischen Sonntag wünscht Sentawau.
 
Silbergroschen Am: 16.11.2015 19:48:59 Gelesen: 616621# 448 @  
@ bayern klassisch [#446]

Ja passt. Die 3 Sgr. Marke wurde leider umsonst verklebt. Nach dem Postvertrag waren Teilfrankaturen nicht gestattet.

Noch einen interessanten Beleg.

Erst mit Porto taxiert und dann wieder gestrichen da Portofreiheit in den Niederlanden bestand.

Und wenn jemand möchte, ich hätte noch ein wunderschönes Briefpärchen zu zeigen.

schönen Gruss

Peter


 
bayern klassisch Am: 16.11.2015 21:28:09 Gelesen: 616599# 449 @  
@ Silbergroschen [#448]

Hallo Peter,

ich mag diese "Fehler" in der Postbehandlung und schnappe mir alle, die ich bekommen kann, daher ist das für mich ein toller Brief.

Gerne sehe ich mir ein schnuckeliges Briefpärchen von dir an, also bitte her damit. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Silbergroschen Am: 17.11.2015 06:39:42 Gelesen: 616532# 450 @  
@ bayern klassisch [#449]

Ich mag solche Briefe auch, aber sie sind nicht so häufig zu finden.

Hier das schnuckelige Briefpärchen. Ist es nicht hübsch?

schönen Gruss

Peter


 
bayern klassisch Am: 17.11.2015 09:48:50 Gelesen: 616507# 451 @  
@ Silbergroschen [#450]

Hallo Peter,

ja, sehr schnuckelig. Es ist immer schön, Varianten zeigen zu können und wenn sich die Briefe dann noch in dem Format präsentieren, steht einer schönen Seite nichts im Wege.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Silbergroschen Am: 17.11.2015 20:23:47 Gelesen: 616449# 452 @  
Hallo,

noch ein schönes Briefpärchen nach den Niederlanden.

Kurios rund geschnittene Freimarken von Königsberg nach Amsterdam. Könnten auch Ausschnitte aus der Ganzsachenserie von 1862 sein, was ich aber nicht glaube da die Marken sehr dünn sind und der Prägedruck fehlt.

Beim 2 Brief stimmt die Brief-Taxe auch nicht. Ist um 1 Sgr. überfrankiert. Macht den Brief aber auch nicht schlechter.

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 17.11.2015 22:07:01 Gelesen: 616430# 453 @  
@ Silbergroschen [#452]

Bei der Ausgabe von 1862 ging der Überdruck mittig durch den Wertstempel. Kann also nicht sein, dann müßte es die Ausgabe von 1861 sein. Dünnes Papier und keine Prägung? Warum sollte man aber das Adleroval aus den Briefmarken herausschneiden? Ich sehe keinen Sinn, außer, aber das nehme ich nicht an (Wiederverwendung).

BG, hajo22
 
hajo22 Am: 17.11.2015 22:26:35 Gelesen: 616425# 454 @  
Es lassen sich auch solche Pärchen kreieren:

2 Sgr. Neuwied - Frankfurt am Main



1852



1855

Spielerei, aber auch ganz nett.

BG, hajo22
 
olli0816 Am: 18.11.2015 14:20:31 Gelesen: 616346# 455 @  
Dann möchte ich auch zwei Briefe zeigen:

Erster ist ein kleines Briefchen von Berlin nach Kleve mit einer Nummer 3 und 6 mit dem 103er Stempel.



Der zweite ist mit einer Nummer 2 frankiert mit einem Nummernstempel 1435 von Stenschewo nach Berlin.


 
Silbergroschen Am: 18.11.2015 20:32:32 Gelesen: 616300# 456 @  
@ hajo22 [#453]

Ja da hast Du Recht - 1861 ist richtig. Echt sind die Briefe auf jeden Fall, aber eine Erklärung habe ich auch nicht.

Bei dem nachfolgenden Brief hätte man sich auch das Ausschneiden sparen können.



@ olli0816 [#455]

Die beiden Briefe haben was.

Einmal eine nicht so häufige Mischfrankatur der 1 und 2 Ausgabe und ein etwas besserer Nummernstempel (+ 100€)

schönen Gruss

Peter
 
Baldersbrynd Am: 25.11.2015 16:15:18 Gelesen: 615268# 457 @  
Hallo,

Brief aus Elbing nach Schneeberg in Sachsen, gesendet am 1.11.1835.

In linke Seite steht 70 ich meine das ist die Entfernung von Elbing nach der sächsischen Grenze, das stimmt mit 9 Sgr. (Ggr?) in Porto. Neben der 9 steht 9¾ ist das das gesamte Porto nach Schneeberg, also ¾ Ggr. in Sachsen Porto?.

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 25.11.2015 17:34:04 Gelesen: 615228# 458 @  
@ Baldersbrynd [#457]

Hallo Jørgen,

die 70 dürfte eine Kartierungsnummer sein.

Insgesamt fielen 9 3/4 Gute Groschen Porto an, welche sich aus einem preussischen und einem sächsischen Anteil zusammen setzen.

Dazu mal einen Beleg vom 17.01.1833 von Magdeburg nach Schneeberg:



Dort fielen 3 Gute Groschen bis Leipzig an und für die Weitersendung möglicherweise weitere 1 1/2 gute Groschen um auf 4 1/2 gute Groschen zu kommen.

Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass 4 1/2 Gute Groschen von Leipzig bis Schneeberg anfielen, wenn es eine Weitersendung ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
giempigunalda Am: 25.11.2015 18:39:32 Gelesen: 615199# 459 @  
Hallo zusammen,

hätte hier mal einen schönen Beleg mit der Nr. 17 von Düren mit Versuchsstempel 1866 nach Amsterdam.

Schönen Gruß

giempigunalda




 
giempigunalda Am: 25.11.2015 19:14:24 Gelesen: 615189# 460 @  
Hallo,

hier ein Grenzrayonbrief Recomandiert von Mönchengladbach mit Nr. 19 + 20 vom 10.7.74 nach Venlo.

Gehört zwar nicht zu Preussen, aber aus der Region.

Gruss

giempigunalda


 
Baldersbrynd Am: 26.11.2015 08:52:03 Gelesen: 615097# 461 @  
@ Magdeburger [#458]

Hallo Ulf,

danke für Deine Antwort.

Die Entfernung von Elbing bis Schneeberg ist 80 Meilen (607 km) dann ist es ein Porto von 10 Sgr. (Ggr). So das stimmt nicht mit die 9¾.

@ giempigunalda [#460]

Hallo Giempigunalda,

ein schöner Brief, Grenzbriefe sieht man nicht so oft.

Viele Grüße
Jørgen
 
Baldersbrynd Am: 26.11.2015 09:26:46 Gelesen: 615091# 462 @  
Hallo,

hier ein Brief aus Magdeburg nach Bitterfeld, 16.8.1866. Porto 1 Sgr. für Brief bis 1 Lot, Entfernung unter 10 Meilen.

Entwertung Magdeburg Bahnhof.

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 26.11.2015 09:36:16 Gelesen: 615089# 463 @  
@ Baldersbrynd [#461]

Hallo Jørgen,

der Brief nach Schneeberg ist kein preussischer Inlandsbrief, sondern ein Brief, welcher nach einem Postvertrag zwischen Preussen und Sachsen zu beschreiben (taxieren) ist.

Damit spielt die preussische Taxordnung keine Rolle, da diese nur für Inlandsbriefe gilt und nicht für Auslandsbriefe!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 26.11.2015 19:55:41 Gelesen: 615013# 464 @  
@ giempigunalda [#460]

Schöne Briefe sieht man gerne.

Von mir 3 portofreie Dienstbriefe aus dem Grenzbereich.

1.) von Coefeld nach Eibergen vom 02.12.1850



2.) von Kaldenkirchen nach Venlo vom 11.08.1866



3.) von Lobberich nach Venlo vom 23.05.1857



schönen Gruss

Peter
 
Magdeburger Am: 03.12.2015 17:15:55 Gelesen: 613990# 465 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige mal eine nettes Briefpaar:





Beides sind 2-Sgr.-Ganzsachen aus Dessau nach Dresden - beide von gleichen Absender und an gleicher Empfängerin. Unterschiedlich ist die Aufgabe - einmal im Hauptpostamt - einmal am Bahnhof.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 05.12.2015 10:36:27 Gelesen: 613892# 466 @  
Hallo,

heute einen recht hübschen Brief von Magdeburg nach Gerbstedt. Gerbstedt wurde gestrichen und handschriftlich Wettin geschrieben. Vielleicht weis Ulf mehr.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 05.12.2015 12:00:22 Gelesen: 613883# 467 @  
@ Silbergroschen [#466]

Hallo Peter,

ein toller Brief mit einem Super Stempel des Eisenbahn-Post-Bureau 7! Der Brief scheint ja noch Inhalt zu haben - läßt er sich datieren?

Viel kann ich dir auch nicht sagen, warum Gerbstedt gestrichen und Wettin dazu geschrieben wurde:

Hier etwas zum Emfänger der Zuckerfabrik Schwittersdorf: http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen0/firmadet2489.shtml

Sie lag zwischen Gerbstedt und Wettin. In dieser Region gab es jede Menge solcher Fabriken.

Zum Stempel werde ich mich mal irgendwann noch äußern. Meine Vermutung ist mittlerweile, dass an den jeweils 4 Eisenbahn-Richtungen aus Magdeburg ein Stempel entweder am Bahnhof und/oder im Zug geführt wurde. Bisher sind mir bewußt 3 verschiedene bekannt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 05.12.2015 19:32:21 Gelesen: 613839# 468 @  
@ Magdeburger [#467]

Hallo Ulf,

lässt sich datieren: 18.09.1858



schönen Gruss

Peter
 
hajo22 Am: 21.12.2015 10:05:16 Gelesen: 612321# 469 @  
Zur Abwechslung mal wieder ein Paketbegleitbrief (1 Kiste in grau(em) Papier) aus Berlin Post-Expedition 11/Anhalter Bahnhof nach Frankfurt an der Oder. Gestempelt in Berlin am 8.5.1867, Ankunft 9.5. (St. Rückseite und Vorderseite roter Packkammer-St.). Frankiert mit waagrechtem Paar der 2 Sgr. Adlerserie.

Ein Neuzugang für meine Berlin-Sammlung.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 21.12.2015 17:54:49 Gelesen: 612268# 470 @  
@ hajo22 [#469]

Hallo Hajo22,

ich mag ja Paketbegleitungen!

Taxierung 1,5 Pfennige * 10 Pfund * 3. Progressionsstufe (10 - 15 Meilen) = 45 Pfennige = 3 3/4 Sgr. - ist weniger als der Mindestfahrposttarif von 4 Sgr. und damit gilt letzterer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 21.12.2015 19:37:42 Gelesen: 612249# 471 @  
@ Magdeburger [#470]

Danke. Ich habe es nicht so genau ausgerechnet, sondern bin einfach vom Mindesttarif ausgegangen. Für mich im Vordergrund steht hier der sehr sauber abgeschlagene Berlin-Stempel. Keine Rarität, aber eben schön.

BG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 22.12.2015 18:22:13 Gelesen: 612169# 472 @  
Hallo,

vom mir zwei Belege mit Berliner Stempel, jeweils als Einzelfrankatur der Nr. 9 und 14. Beide zusätzlich noch mit dem Stempel "Franco Stadtbrief" versehen. Warum der Brief mit der 14 so gefaltet ist, konnte mir bisher noch keiner sagen.

schönen Gruss

Peter


 
bayern klassisch Am: 22.12.2015 18:30:25 Gelesen: 612163# 473 @  
@ Silbergroschen [#472]

Lieber Peter,

herzlichen Glückwunsch zu dem fünfeckigen Briefchen - so eines suche ich von Bayern seit 30 Jahren.

Alle dreieckigen und fünfeckigen Faltbriefe sind äußerst selten und wer solch ein außergewöhnlich gefaltetes Briefchen hat, ist ein glücklicher Sammler.

In der Regel hätte man auch anders falten können, aber nicht so auffällig - und vielleicht wollte der Absender genau das?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Silbergroschen Am: 25.12.2015 20:12:16 Gelesen: 611908# 474 @  
Hallo,

heute mal ein richtig schöner Beleg.

Ganzsache 2 Sgr. mit einer Zusatzfrankatur der Nr. 2

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 26.12.2015 19:03:48 Gelesen: 611693# 475 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal ein schon etwas älterer Brief:



Innen vom 8.Juli 1668 aus Domnitz gesendeter Brief an (ich hoffe, es ist jetzt richtig)):
Deren Hoch= und Wohledlen Gestrengen Vesten, Großachtbaren
und hochgelehrten zur fürstl(ichen) Magdeburgen Regierung wohl=
verordneten Herrn Cantzler und Räthen. Meinen sonders
großgünstigen Hochgeehrten und geneignten Herrn

Mit freudlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 27.12.2015 08:48:31 Gelesen: 611362# 476 @  
@ Magdeburger [#475]

Lieber Magdeburger,

das letzte Wort heißt "Herren", ansonsten alles richtig transkribiert - Chapeau!

Ein herrliches Stück für deine Sammlung, klasse!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 27.12.2015 16:37:09 Gelesen: 611305# 477 @  
@ bayern klassisch [#476]

Lieber Bayern Klassisch,

ein wenig Hilfe hatte ich schon.

Liebe Sammelfreunde,

nun mal wieder ein wenig später:



Geschrieben am 21.05.1815 in Ellrich und An die verwitwete Frau Geheime Ober Finanz=Räthin Gräfin von Hagen wohlgeboren in Berlin.

Links unten steht: Nebst 2 Päckl in Leinen eins mit 520 Rt in Gold , und das andere mit 264 Rt 21 Ggr 6 Pfennige Cour(ant) jetzt gezeichnet. F.G.vH a Berlin.

Das Goldpäckel wurde mit 1 Pfund 18 1/2 Loth - später mit 1 Pfund 17 Loth neu bestimmt - das Silberpäckchen mit 13 Pfund 4 Loth gewogen.

Der Absender bezahlte 132 1/2 Ggr., was nicht mal reichte, da noch p(or)to 3 1/2 Ggr. angeschrieben wurden.

Aufgegeben wurde es in Ell(e)rich, was laut Otto Christian Eltester 30 Meilen von Berlin entfernt ist. Leider läßt sich die Taxierung nicht nachvollziehen...

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 08.01.2016 16:49:01 Gelesen: 610213# 478 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige mal wieder einen netten Beleg - und nur bar frankiert:



Aufgegeben am 06.02.1866 am Magdeburger Bahnhof Fürstenwallufer ging es nach Oestersund. Die 4 1/2 Sgr. wurden aufgeteilt in 2 Sgr. für Preussen und 2 1/2 Sgr. für Schweden incl. Seetransport.

Siegelseitig ist der Stempel von Södra stambanan = Südliche Stammbahn:

https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%B6dra_stambanan

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 05.02.2016 16:30:58 Gelesen: 607113# 479 @  
Liebe Sammelfreunde,

einen besonderer Beleg flog bei mir heute ein:



Der Brief wurde am 19.06.1829 in Magdeburg aufgegeben und lief "An die Kaiserlich Oesterreichesche Justiz Behörde zu Wien". Declariert wurde der Brief als portofreie "Arme Vormundschafts Sache". Eine Taxierung kann ich tatsächlich nicht entdecken.

Standardmäßig wäre ein Grenzfrankierung vorgeschrieben und ab Magdeburg kostet diese 7 Sgr. Dazu käme das österreichische Porto.

Armensachen findet man immer mal wieder, aber länderübergreifend dürften recht selten sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 05.02.2016 17:26:37 Gelesen: 607101# 480 @  
@ Magdeburger [#479]

Lieber Magdeburger,

ein Sammler, der eine Armensache über die Grenzen hinaus in dieser Qualität zeigen kann, ist ein glücklicher Mensch.

Viele gibt und gab es nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
roteratte48 Am: 11.02.2016 09:43:34 Gelesen: 606294# 481 @  
Liebe Freunde,

einen Beleg, den ich seit Dezember letzten Jahres schuldig geblieben bin (er verschwand von meinem Schreibtisch in einem kleinen Sammlungsordner von preussischen Briefen nach Frankreich zwischen 1704 und 1870) möchte ich heute endlich nachliefern. Der Brief stammt aus dem Jahre 1824 und wurde aufgegeben in Krefeld. Er trägt neben dem Rayonstempel C.P.R.2 und dem Grenzübergangsstempel PRUSSE/PAR/GIVET auch den nicht häufigen Nierenstempel CREFELD (er war der Grund meiner damaligen Frage, weil bei Feuser in der ersten Ausgabe noch unbekannt; in der Neuauflage wird er eingeordnet unter 615-6a). Grenzbüro war Aken - Givet; das Porto betrug 14 Décimes gemäß Tarif von 1806 für einen einfachen Brief bis 6 gr. - davon 8 Décimes für den französischen Inlandsanteil (Givet - Le Havre zwischen 500 u. 600 km).

Gruß ins Forum - Rolf


 
bayern klassisch Am: 11.02.2016 10:45:55 Gelesen: 606267# 482 @  
@ roteratte48 [#481]

Lieber Rolf,

"Aken - Givet" war das nicht Aachen - Givet? Ich meine mal gehört zu haben, dass "Aken" für das deutsche Aachen stand.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
roteratte48 Am: 11.02.2016 10:59:19 Gelesen: 606260# 483 @  
Guten Morgen Ralph,

aber sischer dat - typisch bei "copy and paste", wenn man dazu vorher einem Niederländer geschrieben hatte. Man sollte halt doch alles von Hand tippseln, dann bleibt Aachen auch Aachen.

Liebe Grüße - Rolf
 
Magdeburger Am: 23.02.2016 16:28:28 Gelesen: 604103# 484 @  
@ bayern klassisch [#482]

Lieber Bayern Klassisch,

eine Stadt Aken gibt es tatsächlich, nicht das mal Verwechselungen aufkommen sollten: :)



Hier als handschriftliche Aufgabe für ein Schreiben von 4 1/2 Loth Gewicht mit einem declarierten Wert von 2 Reichsthaler an das Oberlandes Gericht Magdeburg, für welches am 01.10.1841 der Schein ausgestellt wurde.

@ alle

Hier noch zwei Armensachen:



Links eine Herrschaftliche Armen Sache - rechts eine "ganz arme Vormundschaftssache mit Anschluß" - so wurden auch mal Pakete bezeichnet.
Beide Belege dürften etwa aus den 1825er Jahren stammen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 27.02.2016 15:55:16 Gelesen: 602831# 485 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich versuche ja ein wenig zu Dessau wieder zusammen zu tragen:



Zwei Postscheine von Dessau nach Coethen kann ich mal zeigen. Linker für ein Schreiben von 3/20 Loth mit ? vom 23.02.1854 und rechter für einen Brief von 1 3/20 Loth mit Zehn Thaler 18 Sgr. vom 03.04.1867.



Und noch ein portofreie Herrschafts Sache für ein Paket von 13 Pfund 18 Loth vom 30.08.1866 nach Coswig. Da in Dessau die Paketzettel von der gleichen Druckerei kamen wie in Magdeburg, kann ich den der Type 10 (z.Z. nach Aufstellung) zuordnen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 04.03.2016 14:03:25 Gelesen: 601578# 486 @  
Liebe Freunde,



aus einer bedeutenden Schweiz - Sammlung darf ich die Scans eines Briefes zeigen, wie es ihn auch damals schon nicht oft gegeben haben dürfte. Frankiert mit 12 Kr. in Frankfurt am Main (12.11.1867) lief er nach Lausanne. Da hatte man aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn die Westschweiz kostete 6 Kr. Weiterfranko und Preußen wollte bei über 20 Meilen zum Posttaxpunkt von Thurn und Taxis (in deren Rechte sie ab dem 1.7.1867 eingetreten waren) 9 Kr., so dass der Brief um 3 Kr. unterfrankiert war.

Die Aufgabepost bemerkte dies und notierte unten links: Wf nur 3, also Weiterfranko nur 3 Kreuzer.

Die Schweizerische Bahnpost Basel - Olten, zuständig für die erstmalige Behandlung von fremden Poststücken nach der Schweiz, sah das genau so und taxierte mit 10 Rappen/Centimes folgerichtig für den Empfänger nach. Schon am 12.11. kam er beim Empfänger an.

Preußen war elegant in die Rolle von Taxis hinein geschlüpft und nutzte den Vertrag mit Baden dahin gehend, dass sie Baden nur noch 1 Kreuzer innere Transitgebühr für einfache Briefe in die Schweiz gaben, im umgekehrten Fall jedoch Frankfurt am Main zur Aufgabepost für den Postverein erklärten und somit Anspruch auf das Postvereinsfranko/porto von 9 Kr. erhoben, wobei sie wieder nur einen Kreuzer an Baden zu vergüten hatten. Also statt 9 Kreuzer hin und nichts zurück minus einen Kreuzer jetzt: 9 Kreuzer hin und 9 Kreuzer zurück, minus je einen Kreuzer - das war schon ein Unterschied.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Benjamin Voigt Am: 04.03.2016 21:13:59 Gelesen: 601493# 487 @  
Hallo Zusammen,

möchte heute mal eine wie ich finde schöne Einzelfrankatur der Mi.-Nr. 26a | 9 Kreuzer ockerbraun präsentieren.

Frankatur auf Faltbrief mit Absendervordruck "Von der Frankfurter Actiengesellschaft ..." nach Elisenfels in Bayern.



Gruß Benjamin
 
Steffen0604 Am: 04.03.2016 21:57:59 Gelesen: 601485# 488 @  
Eine Marke ist abgefallen leider:


 
Magdeburger Am: 05.03.2016 07:16:20 Gelesen: 601449# 489 @  
@ Steffen0604 [#488]

Hallo Steffen0604,

ein interessanter Brief - versuch ihn mal zu beschreiben.

Mit freundlichem Sammlergruß

Ulf
 
Steffen0604 Am: 05.03.2016 09:30:44 Gelesen: 601431# 490 @  
Guten Morgen,

ich habe mal bessere Bilder gemacht und die Beschreibung des Vorbesitzer beigefügt, ich hatte noch nie den "roten Caput" und dann gleich 4 mal auf Beleg, die zufrankierte abgefallene 6 pf Marke kann schon während der Beförderung wieder abgefallen sein.




 
Magdeburger Am: 05.03.2016 10:15:54 Gelesen: 601422# 491 @  
@ Steffen0604 [#490]

Hallo Steffen0604,

versuche den Brief mal selbst zu beschreiben, die Notierungen des Vorbesitzer müssen nicht richtig sein. Nur Mut dazu.

Vielleicht helfen die 2 Fragen weiter:

- Was für ein Brief ist es denn überhaupt ?
- Wieso sollen angeblich 6 Pfennige fehlen ?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 05.03.2016 10:43:32 Gelesen: 601419# 492 @  
@ Magdeburger [#491]

Es ist ohne Zweifel etwas Seltenes, nicht nur wegen des roten Stempels. Es ist ein Vorläufer der "Postanweisung".

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 05.03.2016 11:02:43 Gelesen: 601412# 493 @  
@ hajo22 [#492]

Hallo Hajo22,

es ist korrekt.

Zur Lösung noch etwas aus dem Postamtsblatt 43 aus dem Jahre 1864:



Dummerweise ist kein Datum der Eröffnung vorhanden - zeitlich würde der 01.06.1864 passen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Steffen0604 Am: 05.03.2016 12:33:15 Gelesen: 601401# 494 @  
Hallo,

ich dachte, der Stempel ist die Seltenheit, fehlt denn nun eine Marke ?

Mit phila Gruß Steffen
 
Magdeburger Am: 05.03.2016 13:13:51 Gelesen: 601394# 495 @  
@ Steffen0604 [#494]

Hallo Steffen,

die roten Stempel sind besonders, aber auch, dass es sich um eine baare Einzahlung handelt (auch nicht häufig).

Ein Tip zum Laufweg:

Caput - Potsdam - Parey - Potsdam - Caput - Caput - Potsdam - Alte(n)plathow

Es fehlt auch eine Marke, nur keine 6 Pfennige.

Versuche doch mal den Brief zu beschreiben.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 05.03.2016 13:37:00 Gelesen: 601389# 496 @  
@ Magdeburger [#493]

Der vorne fehlende 1 Sgr. ist doch auf der Briefrückseite deutlich markiert. Sehe sogar ich ohne Lupe.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 05.03.2016 13:52:13 Gelesen: 601381# 497 @  
@ hajo22 [#496]

Hallo Hajo22,

siegelseitig ist das Bestellgeld vwermerkt und hat nichts mit der fehlenden Marke zu tun.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 05.03.2016 14:22:54 Gelesen: 601374# 498 @  
Liebe Sammelfreunde

bevor nun noch lange rumgeraten wird:

Wie schon geschrieben, handelt es sich um eine baare Einzahlung: Hierauf 3 Reichsthaler 22 Sgr. 6 Pfennige eingezahlt.

Dafür waren 1 Sgr. Gebühren zu erheben, welche dem auszahlenden Postamt zustand.
Die Entfernung beträgt etwa 9 Meilen, aber als Minimum sind 2 Sgr. anzusetzten. Somit ist der Brief korrekt mit 3 Sgr. frankiert über Potsdam nach Parey gelaufen.

Laut Siegelseite ist oben notiert: Adressat in Parey unbekannt Bethge Briefträger" und zwar am 12.08. - vorderseitig wurde 12/8 retour verte notiert, also ging es nach Caput zurück. Ankunft dort am 14.08 siegelseitig und neu wurde nun Alteplathow als Bestimmungsort notiert.

Nun wurde wieder eine 2 Sgr. Marke aufgeklebt - vergessen zu entwerten, was dann in Potsdam geschah und auch ordnungsgemäß wurde der Aufgabestempel daneben gesetzt.

Alteplathow gehört heute zu Genthin und ich kann schlußendlich nicht sagen, ob es siegelseitig ein Landbestellgeld ist.

Für die wiederholte Sendung wurden nur 2 Sgr. berechnet, da der eine Silbergroschen ja noch nicht "verbraucht" war und er dem auszahlenden Postamt zustand, was bei der ersten Hinsendung nach Parey nicht geschah.

Es ist ein super Brief, da er auch noch 2x gesendet wurde, neben den schon erwähnten Besonderheiten.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Steffen0604 Am: 05.03.2016 15:58:08 Gelesen: 601361# 499 @  
Finde ich ja spannend, ich hatte den Beleg nur wegen den roten Caput-Stempeln gekauft, schade dass die eine Marke abgefallen ist, Wie bewertet man denn jetzt den Beleg, ich habe relativ viel bezahlt.

Mit Sammlergrüssen Steffen
 
hajo22 Am: 05.03.2016 18:26:48 Gelesen: 601351# 500 @  
@ Steffen0604 [#499]

Sie könnten an der Fehlstelle eine ungebrauchte Marke der 2 Sgr. Wappenserie mit Falz anbringen, sieht dann besser aus.

Nach meinen Erfahrungen - als Briefesammler - vermindert eine abgefallene Marke den Verkaufspreis eines Briefes nicht unerheblich. Leider, aber die Ästhetik wird gestört. Und es gibt genügend Briefesammler die nach dem Motto: "The best or nothing" gehen.

Im Grobe-Katalog von 1975 (5. Auflage) wertet der rote Caput-Stempel mit immerhin 1.500 DM.

Für einen Stempelsammler - und bei Preußen gibt es davon etliche - der hauptsächlich am roten Stempel interessiert ist, stört die fehlende Marke vermutlich nicht so sehr.

Alles subjektive Aussagen von mir, ohne Gewähr/Obligo.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 13.03.2016 18:14:23 Gelesen: 600364# 501 @  
Liebe Sammelfreunde,

nach dem super Beleg mit den vielen roten Stempel, ein komplett markenloser von mir:



Ein Actenpaket von 1 1/2 Pfund ging am 01.04.1848 von Berlin nach Magdeburg. Der Absender war der Justizrath Jung und der Empfänger der Justizrath Fritze und trotzdem lag keine Portofreiheit vor. Zuerst wurden 8 Sgr. gestrichen und neu 16 Sgr. notiert - letzteres ist auch richtig. Die Actentaxe betrug bei Paketen die 4fache "alte" Brieftaxe.

Bei der Ankunft gab es erstmal den siegelseitigen Ankunftsstempel - vorderseitig den Rahmenstempel ANo 3 = Lagerplatz.

Bei der Paketausgabe wurde der Rahmenstempel A + Posthorn der 1. Type abgeschlagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 21.03.2016 19:00:45 Gelesen: 599273# 502 @  
Liebe Sammelfreunde,

jetzt mal wieder eine Briefhülle um 1830 gelaufen:



Dieser Beleg begleitete zur Zeit "mein" schwerstes Paket von immerhin 43 Pfund von Magdeburg nach Ummendorf, welches portofrei als herrschaftliche Geist-Sache lief.

Der kleine Stempel rechts neben dem Ausgabestempel vom 02.04. mit dem H ist dem Packmeister Hagemann zuzuordnen und nicht wie immer noch angegeben dem Oberpostsekretär Carl Hichtel.

Gibt es jemanden in Forum, welcher eventuell das Sterbedatum von Carl Hichtel ermitteln könnte.

Der letzte Eintrag den ich habe stammt aus dem Adressbuch von 1831 und er dürfte im Breiten Weg 213 gewohnt haben. Von 1832/33 fehlen mir leider die Angaben.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 21.03.2016 19:47:56 Gelesen: 599259# 503 @  
Waagrechter 3er-Streifen der 1 Sgr. der 2. Kopfausgabe (Nr.6) auf Couvert aus Neurode (Nummernstempel 1023) vom 26.11. (ohne Jahr) nach Chemnitz (Ausgabe 28.11.).



VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 21.03.2016 21:36:41 Gelesen: 599236# 504 @  
@ hajo22 [#503]

Hallo hajo22,

ich bewundere immer wieder die Akkuratesse preußischer Stempler - vlt. hatte es auch damit zu tun, dass dort ehemalige Militärs den Dienst versahen? In jedem Fall hielt sich Preußen an die Stempelvorschriften fast sklavisch (als Bayernsammler kenne ich da auch anderes).

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 21.03.2016 22:56:52 Gelesen: 599208# 505 @  
@ bayern klassisch [#504]

Ja, da ist was dran. Ausgediente Soldaten und Invalide/Kriegsbeschädigte, ob Held oder nicht, wurden in Preußen nach Möglichkeit in Staats-/Postdienste vorrangig übernommen und ihnen damit eine Existenz gesichert. Das meine ich vor langer Zeit so gelesen zu haben.

Schönen Abend.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 22.03.2016 07:16:50 Gelesen: 599125# 506 @  
@ hajo22 [#505]

Hallo Hajo22,

da hast du richtig gelesen.

@ bayern klassisch [#504]

Gerade pensionierte oder invalide Militärangehörige wurden sehr gern genommen und auch "gezielt" angesprochen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 22.03.2016 10:47:46 Gelesen: 599091# 507 @  
@ Magdeburger [#506]

Da bin ich aber froh, daß ich das richtig gelesen habe.

MG, hajo22
 
hajo22 Am: 26.03.2016 15:09:32 Gelesen: 598310# 508 @  
Faltbrief mit 1 und 2 Sgr. (3. Kopfausgabe Nr. 10+11) aus Königsberg in Preussen vom 7.7.1860 nach Zwiesel (Bayern), Ankunft 10.7.60.



Ein Jahr später wurden die Kopfserien durch die Wappenserie mit dem preussischen Adler abgelöst.

BG, hajo22
 
Magdeburger Am: 26.03.2016 16:08:14 Gelesen: 598204# 509 @  
Hallo Zusammen,

ich mag ja besonders Belege, welche aus heutiger Sicht innerhalb des Ortes gelaufen sind, so wie dieser:



Am 10.03.1862 am Bahnhof am Fürstenwallufer in Magdeburg aufgegeben, ging es am nächsten Tage per Omnibus nach Sudenburg, zu dieser Zeit vor den Toren Magdeburgs gelegen. Am 01.07.1867 ist Sudenburg in Magdeburg eingemeindet worden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 30.03.2016 16:15:35 Gelesen: 597282# 510 @  
Liebe Sammelfreunde,

einen Schönheitspreis wird dieser Beleg nicht bekommen:



Gelaufen am 17.02.1864 von Magdeburg nach Gruenberg in Schlesien, wofür 3 Sgr. Franco erforderlich waren. Bemerkenswert fand ich, dass mal kein 3er-Streifen der Nr. 16 genutzt wurde, sondern 3 Einzelmarken. Bei der rechten Marke ist deutlich zu sehen, dass diese aus einer anderen Auflage stammt, als die beiden anderen Werte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 30.03.2016 16:17:32 Gelesen: 597281# 511 @  
Hallo an Alle,

neu bekommen:

Einschreibebrief aus Halle nach Hirschholm (Hørsholm) in Dänemark. Gesendet 15.10.1863.

Porto 3 Sgr. für Brief bis Hamburg, 2 Sgr. für Einschreiben und 2 Sgr. von Hamburg nach Hirschholm.

Stempel auf der Siegelseite: Hamburg 16.10. Preussisches Post Amt, KDOPA Hamburg 16.10. Dänisches Post Amt und Ankunftstempel in Hirschholm 17.10.

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 30.03.2016 16:50:50 Gelesen: 597269# 512 @  
@ Baldersbrynd [#511]

Hallo Jørgen,

schöner Brief - und eine kleine Korrektur: Er ist in Erfurt aufgeben worden und nicht in Halle.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 30.03.2016 17:13:15 Gelesen: 597260# 513 @  
@ Magdeburger [#512]

Hallo Ulf,

Danke für Deine Korrektur (Ja, die alten Augen).

Beste Grüße
Jørgen
 
bayern klassisch Am: 30.03.2016 17:14:59 Gelesen: 597257# 514 @  
@ Baldersbrynd [#513]

Lieber Jörgen,

ein wunderbares Stück - ist denn der Inhalt von Halle? Dann wäre es eine private, innerpreussische Leitung, die aber kein Geld gespart hätte. Solls ja auch geben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 31.03.2016 09:27:08 Gelesen: 597105# 515 @  
@ bayern klassisch [#514]

Lieber Ralph,

es war ein Schreibfehler von mir. Kein Inhalt in dem Brief.

Ich bin froh für meinen neuen Einschreibebrief nach Dänemark, jetzt habe ich einen ohne Briefmarken und einen mit.

Liebe Grüße
Jørgen
 
bayern klassisch Am: 31.03.2016 16:04:35 Gelesen: 597055# 516 @  
@ Baldersbrynd [#515]

Lieber Jörgen,

macht doch nichts - hätte es nur noch interessanter gemacht. Das ist in jedem Fall ein super schöner Brief, den man nicht kaufen kann, höchstens finden kann man solch eine Rosine.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 01.04.2016 17:37:48 Gelesen: 596866# 517 @  
Liebe Sammelfreunde,

normalerweise kaufe ich kaum Briefpostbelege Preussens, welche nach Magdeburg liefen, aber es gibt immer Ausnahmen wie hier:



Am 05.11.1862 in Zörbig geschrieben, wurde der Brief nicht dort aufgegeben, sondern in Stumsdorf Bahnhof, etwa 3/4 Meilen davon entfernt.



Stumsdorf liegt an der Eisenbahnstrecke Magdeburg - Leipzig und ist ca 8,5 Meilen von Magdeburg entfernt. Einen einfachen Brief kostete 1 Sgr., was auch frankiert wurde. Der Poststempel ist zwar recht sauber, aber beim Datum scheint mir doch eher der 8.11. zu stehen, was m.E. eine Falscheinstellung ist. Auch die siegelseitigen Ausgabestempel sprechen dafür. Tour Nr. 3 ist von Magdeburg und Tour Nr. 2 von Sudenburg. Vorderseitig ist auch passend dazu 6/11 Nach Sudenburg notiert worden, wofür ein Silbergroschen Porto anfielen, also eine nette Weiterleitung.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf, der noch auf eine tolle Krücke wartet...
 
Baldersbrynd Am: 02.04.2016 23:23:46 Gelesen: 596525# 518 @  
Hallo,

hier ein Brief aus Hamburg nach Hadersleben (jetzt Haderslev in Dänemark). Gesendet am 21.12.1867, 26 Meilen.

Porto 1 Sgr. für Brief bis 1 Loth gesendet nach S & H.

Viele Grüße
Jørgen


 
Baldersbrynd Am: 03.04.2016 10:22:57 Gelesen: 596437# 519 @  
Hallo Alle,

Ganzsache-Brief aus Geestemünde nach Hannover, gesendet am 26.12.1867. Entfernung 19 Meilen, Porto 1 Sgr. für Brief innerhalb Hannover.

Entwertung mit dreizeiligem Rahmenstempel "Geestemünde / Zollverein / 26.12.67 * 6-7N"

Der Brief ist nicht das schönste, aber den Stempel sieht man nicht häufig.

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 04.04.2016 10:47:43 Gelesen: 596173# 520 @  
Liebe Sammelfreunde,

habe gerade die angekündigte "Krücke" bekommen:



Der Beleg datiert vom 03.08.1867 und meine Frage, wer kann ihn beschreiben (Bayern Klassisch bitte ich die nächsten 24h nichts zu schreiben :-) ) und was war mein Kaufgrund?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 04.04.2016 18:12:49 Gelesen: 596010# 521 @  
@ Magdeburger [#520]

und was war mein Kaufgrund?

Das frage ich mich auch. Auf jeden Fall sehe ich, daß links unten eine Marke entfernt wurde bzw. abgefallen ist.

Kaufgrund: Magdeburg-Stempel wurde hier als Stationsstempel der Eisenbahnlinie Minden-Berlin verwendet. Wäre die fehlende Marke noch drauf, wäre es ein toller Beleg. Aber wir wissen ja: Hätte, hätte, Fahrradkette.

BG, hajo22
 
Magdeburger Am: 04.04.2016 18:35:33 Gelesen: 596001# 522 @  
@ hajo22 [#521]

Hallo Hajo22,

bekommst du auch heraus, was für eine Marke fehlt?

Der Kaufgrund war der Stationsstempel, aber dieser ist noch "besonders", wieso?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 04.04.2016 19:55:34 Gelesen: 595974# 523 @  
@ Magdeburger [#522]

Schwer zu sagen. Mindestens 3 Sgr. fehlen, 2 Sgr. wurden ja nacherhoben (blaue 2). Ich kenne die Magdeburger Stempel zu wenig. Es ist aber eine Sonderform (oval, evtl. aptiert). Könnte ein vorphilatelistischer Nieren- oder ein ehemaliger Cholerastempel gewesen sein.

Oder ganz was anderes (z.B. einfacher Bahnhofsstempel).

BG, hajo22
 
Magdeburger Am: 05.04.2016 09:53:39 Gelesen: 595779# 524 @  
@ hajo22 [#523]

Hallo Hajo22,

es ist eindeutig, was für eine Marke fehlt.

Schade dass Du hinter dem Geheimnis des L1 nicht kommst, vielleicht hat jemand eine Idee.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

P.S. Lieber Bayern Klassisch - die 24 Stunden sind verstrichen, wenn du magst.
 
LK Am: 05.04.2016 11:36:17 Gelesen: 595760# 525 @  
@ Magdeburger [#524]

Hallo,

der Brief war mit 3 1/2 Sgr. für die 1. Entfernungsstufe frankiert, es fehlt eine 3 Sgr. Marke.

Von Magdeburg nach Berlin sind es auf kürzestem Wege heute gut 150 Km.

Also über 20 geographische Meilen, Entfernungstufe 3

Entsprechend wären 5 1/2 Sgr fällig gewesen

Die blaue Austaxierung 2 entspricht genau dem Fehlporto.

Vermutlich stammt der Brief aus dem Briefkasten, denn einem preußischen Postbeamten wäre diese Fehlberechnung nicht passiert.

Ich lasse mich aber gern eines besseren belehren.

Gruß

LK
 
bayern klassisch Am: 05.04.2016 11:51:51 Gelesen: 595750# 526 @  
@ Magdeburger [#524]

Lieber Magdeburger,

von der Entfernung her kostete ein Brief über 10 bis 20 Meilen 2 Sgr.. Express kostete weitere 2 1/2 Sgr., so dass wir auf 4 1/2 Sgr. Gesamtgebühr kämen.

In Preußen gab es keinen Portozuschlag - ich bin mir nicht sicher, ob dies bei unterfrankierten Briefen auch so war. Wenn ja, dann klebten nur 2 Sgr. und die jetzt noch vorhandene 1/2 Sgr. Marke auf dem Brief.

Hätte es doch einen Zuschlag gegeben, wäre eine 3 Sgr. Marke drauf gewesen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 05.04.2016 12:40:50 Gelesen: 595725# 527 @  
@ bayern klassisch [#526]
@ LK [#525]

Lieber Bayern Klassisch,

du hast natürlich recht, Bei einer Luftlinie von 121 km, was ca. 16 Meilen sind, kostete ein einfacher Brief 2 Sgr. Für die Expresse Bestellung waren weitere 2 1/2 Sgr. erforderlich. Einen Portozuschlag gab es bei Sendungen innerhalb Preussens nicht und ausserdem war es auch zulässig, dass das Bestellgeld dem Empfänger aufgebürgt werden konnte. Es fehlt richtig eine 2 Sgr.-Marke.

Lieber LK,

mit dem Briefkasten hast auch du recht, denn es war einer am Zug in Richtung Berlin im Bahnhof am Fürstenwalllufer.

Dem Eisenbahnpostamt 1 in Berlin unterstand die Eisenbahnstrecke Berlin - Minden und die blaue Stempelfarbe bedeutet, dass dieser Brief von Berliner Beamten bearbeitet wurde. Ansonsten wurde in Magdeburg ausschliesslich in schwarz gestempelt.

Damit ist hier die Besonderheit, dass hier ein Nachweis erbracht werden kann, dass auch von Berliner Beamten Stationsstempel genutzt wurden. Bisher sind mir nur schwarze bekannt.

Beantworten kann ich z.Z. nicht, ob es ein privat hergestellter ist, oder ein teilweise abgedeckter Streckenstempel.

Der Kaufgrund, war ausschliesslich der blaue L1 - die Umrandung ist auf die mit abgeschlagenen Stempelkanten zurückzuführen.

Briefe mit fehlende(n) Marke(n) und/oder stark Bleisulfit betroffene(n) Marke(n) kaufe ich ansonsten nicht, aber eben gibt es halt Ausnahmen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 05.04.2016 12:46:23 Gelesen: 595722# 528 @  
@ Magdeburger [#527]

Lieber Magdeburger,

vielen Dank für deine erhellenden Informationen zu den Besonderheiten des Briefes.

Eine Frage hätte ich noch: Auch wenn es keinen Portozuschlag in Preußen gab, hätte der Brief mit Vermerk Express in anderen Postvereinsgebieten zu dieser Zeit eingeschrieben sein müssen. Das war, wenn ich es recht sehe, in Preußen intern nicht der Fall.

Gibt es denn auch Beispiele für preußische Expreßbriefe in den Postverein, die auch uneingeschrieben auf die Reise gingen? Sie müssten auch nicht von Magdeburg sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 05.04.2016 12:58:21 Gelesen: 595719# 529 @  
@ bayern klassisch [#528]

Expresse Briefe aus Preussen in dem Postverein unterlagen selbstverständlich den Bestimmungen des DÖPV.

Tja, ob es einen Expressen Porto-Charge-Brief gibt, kann ich nicht beantworten. Vielleicht liest Silbergroschen hier mit und beantwortet diese Frage.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 13.04.2016 19:30:59 Gelesen: 593450# 530 @  
Und das Fräulein Maria war nicht mehr da!

Brief aus Berlin mit rotem Franco-Stempel vom 28.9.1867 nach Elberfeld, Ausgabe 29.9.

Dort Elberfeld durchgekreuzt und mit neuer Adresse in Werden versehen.

Für die Nachsendung wurde eine Marke zu 1 Sgr. hinzugefügt und mit Stempel "Elberfeld Bahnhof, 30.9." entwertet. Zweiter Ankunftsstempel (Werden) 1.10.(67).

So entstand eine " unechte" Mischfrankatur zwischen einem Franco-Stempel und einer Preußenmarke.



VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 13.04.2016 19:35:22 Gelesen: 593447# 531 @  
@ hajo22 [#530]

Hallo hajo22,

eine feine Nachsendefrankatur zeigst du da - die so nur möglich war, weil Preussen bereits Frankostempel hatte.

Möglich wären ja folgende Nachsendefrankaturen:

Marke + Marke

Frankostempel + Frankostempel

Barfranko + Barfranko

nebst den verschiedenen Möglichkeiten, diese zu "mischen".

Wohl dem, der Preussen sammelt!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Rybnik Am: 15.04.2016 21:18:59 Gelesen: 592814# 532 @  
Brief Preussen von 1865

Wer kann mir etwas zu diesem Brief sagen ?

Mich interessiert besonders im Innenteil der mit roter Schrift eingefügte Kasten.

Was bedeutet das?


 
quinte Am: 15.04.2016 21:37:37 Gelesen: 592802# 533 @  
Mich interessiert besonders im Innenteil der mit roter Schrift eingefügte Kasten

ICH erkenne NUR mit roter Schrift den 12/1 = Datum !

Das Schreiben ging ja an eine Regierung und die hat viele Mitarbeiter und auf den entsprechenden Ebenen auch Entscheidungsträger, die u.a. am 14.1 (Wenzel) und 16.1 gegengezeichnet haben.
 
hajo22 Am: 16.04.2016 15:52:53 Gelesen: 592696# 534 @  
Kompletter Faltbrief aus Magdeburg mit dem Franco-Stempel 2x abgeschlagen vom 10.6.1869 N 3 nach Hannover, Ankunft Hannover 10.6. Nachts. Mir ist nicht klar, warum der Stempel doppelt abgeschlagen wurde. Auf jeden Fall eine kleine Seltenheit und vielleicht was für den "Magdeburger".

Den Brief biete ich in der kommenden Philaseiten-Auktion günstig zum Kauf an.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 16.04.2016 17:35:06 Gelesen: 592666# 535 @  
@ hajo22 [#534]

Hallo Hajo22,

der obere Stempel ist hier höchstwahrscheinlich der 2. angebrachte. Warum kann ich nicht sagen, vielleicht lagen die zu stempelnden Belege nicht richtig übereinander - und so kam es zu einem doppelten Abschlag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 16.04.2016 20:02:07 Gelesen: 592622# 536 @  
@ hajo22 [#534]

Liebe Freunde,

ich denke, es ist genau anders herum: Der obere Abschlag war der 1., aber in der unteren Zeile war er so undeutlich, dass man die Aufgabezeit nicht sehen konnte, daher hat er ihn deutlicher darunter gesetzt.

Briefe mit 2 F - Stempeln kenne ich nur ganz, ganz wenige.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Baldersbrynd Am: 16.04.2016 23:34:55 Gelesen: 592546# 537 @  
Hallo Preussen Freunde,

hier auch ein Brief mit zwei F-Stempeln. Diesmal aus Königsberg Pr. nach Brauenberg in Baden, gesendet am 22.3.1867. Der obere Abschlag ist undeutlich.

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 17.04.2016 08:12:41 Gelesen: 592451# 538 @  
@ Baldersbrynd [#537]

Lieber Jörgen,

war mir klar, dass du solch ein Stück besitzen musstest, du hast ja eh fast alles, was man sich wünschen kann.

Ich denke, es ist bei beiden Briefen der gleiche Ablauf gewesen - bei deinem noch deutlicher zu sehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 17.04.2016 10:26:53 Gelesen: 592409# 539 @  
@ bayern klassisch [#538]

Lieber Ralph,

Ja! Ich habe viele schöne Briefe aus den deutschen Gebieten. Ich habe noch viele wünchen.

Liebe Grüße
Jørgen
 
Magdeburger Am: 22.04.2016 16:19:57 Gelesen: 591517# 540 @  
Liebe Sammelfreunde,

von mir mal ein ganz normaler Portobrief:



Der Brief stammt vom 31.03.1830 und ging von Magdeburg nach Salzmünde. Von 7 bis 10 Meilen Entfernung betrug das Porto 2 1/2 Sgr. was der Empfänger zu entrichten hatte. Salzmünde wurde von Halle/Saale aus "versorgt" und ist noch 10 Meilen entfernt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 23.04.2016 19:14:25 Gelesen: 591220# 541 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein weiterer früher Beleg mit "gleichen" Laufweg nur diesmal Franko - also vom Absender bezahlt:



Er ist am 29.01.1929 in Neuhaldensleben geschrieben, am 03.02. in Magdeburg am Briefannahmeschalter aufgegeben und bezahlt wurden und kam am 05.02. in Halle/Saale an.

Gespart hat man 1/2 Sgr., da Althaldensleben - Salzmünde in der Entfernungsstufe 10 bis 15 Meilen liegt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 26.04.2016 17:39:40 Gelesen: 590494# 542 @  
Liebe Sammelfreunde,

mal wieder ein Beleg von mir:



Ich bitte mal, außer Bayern Klassisch nicht vor 24 Stunden, den Beleg zu beschreiben. Nur Mut!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 27.04.2016 18:31:10 Gelesen: 590274# 543 @  
@ Magdeburger [#542]

Liebe Sammelfreunde,

hat keiner einer Idee - ich warte mal noch bis zum Wochenende.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 27.04.2016 19:25:39 Gelesen: 590248# 544 @  
@ Magdeburger [#542]

Lieber Magdeburger,

3 Sgr. sollte das normale Franko über 20 Meilen gewesen sein.

Hinten sehe ich 2 Siegel - eines aufgesprungen und das andere übersiegelt, damit der Brief verschlossen ankam?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 27.04.2016 20:01:15 Gelesen: 590236# 545 @  
@ Magdeburger [#543]

Hallo Ulf,

die Entfernung die der Brief von Magdeburg bis Berlin zurückgelegt hat lag unter 20 Meilen, somit wäre eigentlich ein Porto von 2 Silbergroschen ausreichend gewesen.

Möglich wäre eine Gebühr für Wertpapiere oder Papiergeld (Entfernung 10-50 Meilen) oder einer Einzahlung bis 5 Thaler. Hier würde dann vielleicht das zweite Siegel ins Spiel kommen. Ob das alles so richtig ist weiß ich nicht, ist nur so eine Vermutung, dass es stimmen könnte.

Gruß Rainer
 
Filigrana Am: 27.04.2016 20:28:08 Gelesen: 590225# 546 @  
Hallo Ulf,

über 20 Meilen ist zu viel, wo ist der Haken – Zustellgebühr?

LG A
 
bayern klassisch Am: 27.04.2016 21:01:49 Gelesen: 590210# 547 @  
@ Gernesammler [#545]

Hallo Rainer,

Fahrpost scheidet aus - darauf deutet nichts hin.

Magdeburg - Berlin sollten nur 128 km sein, also über 10 bis 20 Meilen. Nur weiß ich nicht, ob die Postvereinsentfernungen auch innerhalb von Preußen Anfang 1866 galten, oder ob es bereits ein Einheitsfranko von 1 Sgr. gab.

Also konnte er mit 1 Sgr., oder um 2 Sgr. überfrankiert sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zockerpeppi Am: 27.04.2016 21:40:41 Gelesen: 590193# 548 @  
Als Überbrückung zu Magdeburgers Denkaufgabe (ich muss da passen):

Folgendes Schmankerl konnte ich dank der Aufmerksamkeit unseres lieben Bayern Klassisch erwerben.



Bidburg gestempelt, diese Stempeltype wurde laut Feuser ab 1825 benutzt. Datum sieht nach 15/4 aus, geschrieben allerdings am 10.4. Beim Inhalt hat man den Eindruck dass der Brief von 2 verschiedenen Personen verfasst wurde. Es gibt meiner Meinung nach auch 2 verschiedene Unterschriften. Der eine Schreiber war Bürgermeister von Bitburg. Nach dem Namen und Initialen kommt nur Jean-Baptiste Well in Frage. Laut gedacht: warum 5 Tage zwischen Schreiben und Aufgabe bei der Post?

Nun das Porto: in Rot 1 1/2 Sgr dies wäre sollte ich da richtig liegen der preussische Tarif für Briefe innerhalb der 4 Meilenzone. Würde auf die Strecke Bitburg Trier passen welches als Grenzübergangsbüro mit Luxemburg fungierte. In schwarz eine 15 eindeutig unsererseits der Mosel.

Wissen sollte man nun daß Luxemburg seit 1830 zweigeteilt war, einerseits das Land was unter belgisches Postrecht viel, andererseits die Stadt mit ihrer preussischen Garnison unter niederländisches Postrecht. Die Stadt war so gesehen postalisch von der Außenwelt abgeschnitten. Für den sicheren Postverkehr von/nach Luxemburg Stadt aus/vom benachbarten Ausland oder dem Mutterland sorgte meistens die preussische Garnison auf der Strecke Trier - Luxemburg. Wenn nicht durch die Garnisonstruppen, dann wurde die Post mit der Postkutsche aus Trier befördert, welches nicht immer ein leichtes war. Oft hat es Übergriffe der „Belgienanhängern“ auf Königsgetreue gegeben. Es kam zu Geiselnahmen und Inhaftierungen. Post über Belgien nach Luxemburg wurden im belgischen Büro "Eich" gesammelt und ein Bote der Stadt kam die Post dort abholen.

Wie dem auch sei, es gibt keinen Ankunftstempel auf dem Verso. Wäre der Brief über die Belgische Post gelaufen müssten wir einen Stempel von Eich vorfinden. Einzig alleine die schwarze 15 hilft in etwa bei der Aufklärung. Am 28 Dezember 1834 mit Wirkung auf den 1.1.1835 verfügte die Belgische Post dass die Taxen in decimes und nicht mehr in cents vermerkt werden müssten. Das Porto ist aber eindeutig in niederländischen cent angeben. Welcher Belgisch-Luxemburgische Postler hätte sich so einen Affront geleistet? Ein absoluter NO-GO.

Meine Schlussfolgerung: der Brief kam auf direktem Wege von Trier nach Luxemburg Stadt. Einzig die Aufbröselung dieser 15c gab mir einige Rätsel auf. Ich war fasst geneigt zu glauben daß das Porto auf preusssicher Seite bis zur Grenze bezahlt war. Aber nur faßt, denn dafür gibt es keine Anzeichen.

Nach viel Suchen und anstrengendem Denkens habe ich es geschafft (hoffentlich). Es war wohl eher wie folgt: 1 Sgr waren 6 cents, 1 ½ Sgr 9 cent aufgerundet auf 10c. NL Portosätze wurden in fünfer Stufen gerechnet. Dann verbleiben noch 5 cent für das Porto innerhalb Luxemburg Stadt.

Quellen:

Post naar de Nederlanden 1815-1853; Claude Delbeke 2004
Netherlands Mail in times of turmoil, 1815-1839; Kees Adema 2011
Postregulatif über die Preußische Porto-Taxe, Berlin 1832
Le dictionnaire postale de la Belgique 1789-1845; A. Hochsteyn 1845/46
Grand-Duché de Luxembourg Histoire des postes, télégraphes et des téléphones; JP Reis 1897
Deutsche Vorphilatelie; Feuser/Münzberg 2000

Wie ihr seht - schöner und interessanter Altbrief.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
bayern klassisch Am: 27.04.2016 23:27:34 Gelesen: 590163# 549 @  
@ zockerpeppi [#548]

Hallo Lulu,

schön, dass du diese Oberrosine bekommen hast.

Kannst du uns den Inhalt zeigen? Das mit 2 Schreibern kann gut sein, würde ich aber lieber selbst beurteilen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 28.04.2016 13:28:29 Gelesen: 590036# 550 @  
Hallo Alle,

Brief aus Hameln nach Alverdissen, Hannover, gesendet am 8.2.1867.

Der Brief geht von Hameln nach Rinteln, 3 Meilen, weiter nach Alverdissen, 2 Meilen.

Warum dieser Umweg? Die Entfernung zwischen Hameln und Alverdissen ist 2 Meilen.

Viele Grüße
Jørgen


 
zockerpeppi Am: 28.04.2016 17:27:11 Gelesen: 589989# 551 @  
@ bayern klassisch [#549]

Pronto



Grüezi
Lulu
 
bayern klassisch Am: 28.04.2016 18:20:20 Gelesen: 589973# 552 @  
@ zockerpeppi [#551]

Grazie, Lulu, sono due scrittori.

Cordiali saluti e buona serata,

Ralph
 
Magdeburger Am: 28.04.2016 18:21:50 Gelesen: 589972# 553 @  
@ bayern klassisch [#544]
@ Gernesammler [#545]
@ Filigrana [#546]

Hallo ihr Drei und natürlich alle anderen, die sich Gedanken gemacht haben

Wie schon vermutet, kostete ein einfacher Brief zwischen 10 bis 20 Meilen 2 Sgr. und für die Strecke Magdeburg-Berlin passt es auch.

Die siegelseitigen Siegel sind zwar unterschiedlich groß, zeigen jedoch das gleiche Motiv. Ein nachträglich angebrachtes Siegel in Magdeburg bei der Aufgabe, erklären nicht die aufgeklebten 3 Sgr.

Ein Fahrpostbrief, wie baare Einzahlung ist nicht gegeben.

Somit gibt es nur noch zwei Möglichkeiten, entweder er ist schlicht mit 1 Sgr. überfrankiert, was ich favorisiere, oder er lief in den Landbestellbezirk, was noch denkbar wäre und der eine Sgr. ist das vorausbezahlte Landbestellgeld, eher unwahrscheinlich.

Eine Oranienstraße gibt es noch heute, aber wie sie damals hieß ?

Mit freundlichem Sammlergruß

Ulf
 
Filigrana Am: 29.04.2016 00:00:12 Gelesen: 589913# 554 @  
@ Magdeburger [#553]

Guten Abend,

zur Straße:

http://berlin.kauperts.de/Strassen/Oranienstrasse-10969-10997-10999-Berlin#Geschichte

Zu den Meilen:

Oft fällt uns die Distanzvermessung schwierig, um so ältere Daten man sucht und von Gebiet zu Gebiet unterschiedlich mit mehrfachen Änderungen ist es noch schwieriger. Was mir kleine Freude bei Rechersche zu deinem Brief gemacht hat, ist dass die letztgestellte Preußische Meilensäulen für dem Weg von Magdeburg nach Berlin heute noch vorzufinden sind.

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwigvrSVoLLMAhXFlSwKHS_9DMgQFggnMAI&url=https%3A%2F%2Fcommons.wikimedia.org%2Fwiki%2FCategory%3APreu%25C3%259Fische_Ganzmeilens%25C3%25A4ule_Magdeburg&usg=AFQjCNF7k2rKMPhCjKwP8Az5HO3BDEYx7w
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwigvrSVoLLMAhXFlSwKHS_9DMgQFgghMAE&url=https%3A%2F%2Finzuam.wordpress.com%2F2015%2F06%2F18%2Fwie-weit-ist-es-noch-meilensaulen-in-charlottenburg%2F&usg=AFQjCNG7QzdY_rqTQZhEEH4Wtkgiz9jiDQ

Zustellgebühr:

Wenn ich dieses Text richtig verstehe, war dein Brief wie du schreibst überfrankiert.

https://books.google.de/books?id=2B2gBgAAQBAJ&pg=PA720&dq=Zustellgeb%C3%BChr+1+Silbergroschen&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiZxOOJp7LMAhXBVSwKHR8CAlYQ6AEIHDAA

Zum Siegel:

Ich staunte auch auf die Siegelseite, gleiches Siegelbild - der kleine ist ein Abdruck eines Siegelrings und der Größere von Petschaft. Schön.

LG A
 
Magdeburger Am: 29.04.2016 15:20:08 Gelesen: 589786# 555 @  
@ Filigrana [#554]

Liebe Filigrana,

ja, ich bin mir recht sicher, dass der Brief überfrankiert ist und eine vorausbezahlte Landpostbestellung ist doch eher unwahrscheinlich. Wenn letzteres gegeben wäre, dann wäre der Beleg deutlich besser.

Liebe Sammelfreunde,

nachdem ich heute von dem Auktionshaus Schlegel mein bebotenes Rücklos bekommen habe, möchte ich schon mal einen Beleg kurz vorstellen:





Am 21.05.1823 wurde in Naumburg ein Buch in Packpapier von einem Gewicht von 23 Loth nach Magdeburg gesendet. Der Empfänger war Carl Adolf von Carlowitz[1], welcher zu dieser Zeit 1. Kommandant der Festung Magdeburg war.

Siegelseitig ist nur eine Kartierungnummer.

Vorderseitig befindet sich ein grosser Schreibschrift "E"- Stempel, welcher dem Magdeburger Packmeister Ernst Eisfeld zu zuordnen ist. Dieser Stempel in dieser Form ist hier extrem früh in Verwendung. Oben sehen wir einen Einkreisstempel A + grosses Posthorn, welcher der Paketausgabe diente.

Ob nun 5 Sgr. oder noch 5 Gute Groschen als Porto anfielen, kann ich nicht genau sagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Adolf_von_Carlowitz
 
Baldersbrynd Am: 29.04.2016 21:54:34 Gelesen: 589717# 556 @  
Hallo Ulf,

ein schöner Brief Du zeigst. Ist der "A mit Posthorn" nur aus Magdeburg?

@ alle

Brief aus Breslau nach Lauenburg an der Elbe, gesendet am 26.1.1822. Gewicht 16 Gramm.

Porto 12 Sgr. erhöht bis 14 Sgr. oder?

Absender: Koen: Pr. Bresl: Policey Praesidium

Viele Grüße
Jørgen




 
Magdeburger Am: 30.04.2016 10:30:01 Gelesen: 589637# 557 @  
@ Baldersbrynd [#556]

Hallo Jørgen,

Ist der "A mit Posthorn" nur aus Magdeburg?

Ja, mir ist diese Stempelform nur aus Magdeburg bekannt. Er diente ausschließlich der Packausgabe und dürfte etwa ab 1820 bis 1836 verwendet worden sein. Ob es davon Typen gibt, kann ich zur Zeit nicht sagen, denkbar ist es schon, da andere Stempel während dieses Zeitraumes recht schnell verschlissen waren.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 30.04.2016 19:22:26 Gelesen: 589573# 558 @  
Liebe Sammelfreunde,

dann mal eine nette Briefhülle:



Eine portofreie herrschaftliche Domänen Sache ging am 24.10.1831 von Magdeburg nach Calbe/Saale an das Land- und Stadtgericht.

Der Einkreiser mit der Inschrift "SANS.t" aus Magdeburg zeigt die Desinfektion während der Cholerazeit in Magdeburg an. Auch sind deutlich die kleinen Löcher zu erkennen, welche hierzu angebracht wurden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 01.05.2016 17:31:07 Gelesen: 589440# 559 @  
Liebe Sammelfreunde,

für heute noch ein netter Paketbegleitbrief:



Am 13.Juli 1830 in Magdeburg aufgegebenes Actenpaket vom 3 Pfund 12 Loth und einem Brief mit 1 3/8 Loth Gewicht.

Nach Actentaxe fiel die 4fache Brieftaxe an, Magdeburg Calbe ca 3.4 Meilen Entfernung einfach = 1 1/2 Sgr., ergibt somit 6 Sgr.

Da der Brief nur bis excl. 7/8 Loth frei war. mußte das Mehrgewicht nun bezahlt werden. Also 1 3/8 - 7/8 = 4/8 Loth, kostete nochmal die einfache Brieftaxe von 1 1/2 Sgr. Somt ergeben sich 7 1/2 Sgr. Gesamttaxe, was der Empfänger zu zahlen hatte.

Der kleine Einkreiser mit dem Schreibschrift "H" und ist dem Packmeister Adam Hagemann zuzuordnen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 07.05.2016 18:44:23 Gelesen: 588591# 560 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute noch einen weiteren Beleg aus dem Los:



Portofreie Königliche Dienst Sache vom 14.11.1867 von Magdeburg nach Gardelegen für ein 10 Loth schweres Paket. Zur Aufgabe diente der schöne Hufeisenstempel.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 07.05.2016 19:06:57 Gelesen: 588582# 561 @  
Postvorschußbrief über 16 Sgr. aus Berlin vom 18.4.(ohne Jahr) nach Gollnow mit rotem "Auslagen"-Stempel. Die 16 wurde durchgestrichen und 20 Sgr. vermerkt (Differenz für Prokura).



BG, hajo22
 
Magdeburger Am: 07.05.2016 19:18:42 Gelesen: 588579# 562 @  
@ hajo22 [#561]

Wenn meine Angabe stimmen, beträgt die Entfernung Berlin - Gollnow knapp 20 Meilen und bei Postvorschußbriefen betrug die ProCuragebühr bis 31.12.1860 1 Sgr. je angefangenen 1/2 Thaler, danach 1/2 Sgr. je angefangenen Thaler, mindestens jedoch 1 Sgr.

Somit ist hier 2 Sgr. ProCura + 2 Sgr. Porto gegeben und damit ist der Beleg zwischen 1850 bis 1860 erstmal. Besser könnten die Berlin-Sammler vielleicht noch eingrenzen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 07.05.2016 20:12:30 Gelesen: 588565# 563 @  
@ Magdeburger [#562]

Ja, ich sehe es auch. Differenz natürlich für Porto und Prokura. Hatte aber keine Zeit mehr, die Sportschau rief, da müssen die Marken zurückstehen!

Der Berlin-Stempel ist nichts Besonderes. Den gab es von 1839-1874. Da kann man sich das Jahr dann aussuchen.

BG, hajo22
 
Magdeburger Am: 10.05.2016 17:00:58 Gelesen: 588004# 564 @  
Liebe Sammelfreunde,

von mir eine Briefhülle vom Magdeburg nach Zittau:



Obwohl es eine Briefhülle ist, läßt sich diese auf Grund der siegelseitigen Streckenstempel höchstwahrscheinlich auf das Jahr 1853 datieren.

Normalerweise würde ich denken, dass der Brief über Leipzig laufen würde, hier zeigt es sich, dass er tatsächlich über Berlin - Frankfurt/Oder - Görlitz gelaufen ist.

Er ist mit 3 Sgr. bar frankiert als Postvereinsbrief einfachen Gewichts über 20 Meilen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 12.05.2016 15:52:10 Gelesen: 587684# 565 @  
Hallo Preußenfreunde,

kleiner Brief aus Stellberg bei Lindlar nach Metz in Frankreich. Gesendet am 27.5.1858 über Aachen, Valenciennes (?) und Paris.

Stellberg hat glaube ich hat keine Aufgangstempel, (jetzt ca. 30 Einwohner) daher handschriftliche Entwertung.

Porto zusammen 45 Centimes mit Stempel 45. 15 C. für Preußen, 5 Cent für Belgien und 25 Cent für Frankreich.

Stempel auf der Adresseseite: 3 Prusse 3 Valenciennes 28 mai 58.

Stempel auf der Siegelseite: Paris 28 Mai 58, Zugstempel Paris - Strassbourg 2 A, 28. Mai 58 und Metz 29. Mai 58.

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 12.05.2016 17:25:52 Gelesen: 587667# 566 @  
@ Baldersbrynd [#565]

Lieber Jörgen,

ich glaube nicht, dass der Brief aus Stellberg kommt - m. E. steht oben der Vermerk des Empfänger, wer den Brief geschrieben hat. Das hat man gerne gemacht, um von außen später sehen zu können, wer einem damals geschrieben hatte.

Schönes Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
LK Am: 12.05.2016 18:00:32 Gelesen: 587659# 567 @  
@ bayern klassisch [#566]

Hallo Ralph,

es ist auch mit Sicherheit nicht Stelberg bei Lindlar, Stelberg wurde immer mit einem L geschrieben. Stelberg hatte nie eine Briefsammelstelle (auch die anderen Ortsteile wie Breun und Oberfeld nicht). Briefsammelstelle für diesen Ortsbereich war Hartegasse (Kapellensüng). Von dort aus wurde je nach Richtung über Lindlar oder Wipperführt spediert. Bei diesem Ziel wäre er über Lindlar/Engelskirchen Richtung Köln befördert worden und hätte den L2 Lindlar als Aufgabestempel bekommen.

Und woher weiß er das ?

Habe 26 Jahre meines Lebens als Lindlarer verbracht.

Gruß

LK
 
bayern klassisch Am: 12.05.2016 18:37:30 Gelesen: 587646# 568 @  
@ LK [#567]

Dann wissen wir jetzt zumindest, woher der Brief nicht kam. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 13.05.2016 14:31:57 Gelesen: 587503# 569 @  
@ bayern klassisch [#566]

@ LK [#567]

Hallo Ralph und LK.

Danke für Eure Antwort.

Ich kann sehen auf der Brief dass das oberste Schrift ist möglich nach der abstempelung des Briefs geschrieben wurde. Die Tinte liegt über den Stempeln 45 und dem Grenzübergang.

Ich lese das als Stillberg (oder Stellberg) 27/5 9.10 U(?) und A.

Ich glaube nicht das ein Empfänger die Uhrzeit schreiben will wenn er/sie den Brief bekommen hatte. Der Empfänger war wahrscheinlich französisch.

Wenn es ist geschrieben von der Empfänger sind, schreibt er/sie nicht der Absendetag aber der Empfängertag.

Liebe Grüße
Jørgen


 
Michael D Am: 13.05.2016 19:48:12 Gelesen: 587451# 570 @  
@ Baldersbrynd [#569]

Hallo zusammen,

da das Absendedatum notiert wurde, ist ein postalischer Ursprung (Zugeinlieferung) durchaus anzunehmen, auch wenn die Schreibweise nicht posttypisch ist. Vielleicht haben ja französische Zugbegleiter die Notierung vorgenommen? Als Ort könnte das dicht bei Aachen gelegene "Stolberg" in Frage kommen. Jedenfalls ein interessanter Brief.

Viele Grüße
Michael
 
Baldersbrynd Am: 15.05.2016 09:28:47 Gelesen: 587252# 571 @  
@ Michael D [#570]

Hallo Michael,

wie Du schreibst, ist es möglich Stolberg, und geschickt via Zugeinlieferung. Ich meine das Sendungen aus PR1R war innerhalb 10 Meilen.

Viele Grüße
Jørgen
 
hajo22 Am: 28.05.2016 00:21:13 Gelesen: 585443# 572 @  
Auslagen-Brief (Nachnahme) über 16 Sgr. aus Berlin vom 18.4.(ohne Jahr) nach Gollnow.

Berechnet wurden dem Empfänger 20 Sgr.: 16 Sgr. Postvorschuß, 1 Sgr. Mindestgebühr für den Postvorschuß und 3 Sgr. für das Porto.

Da der erste rote Auslagenstempel die Briefvorderseite nicht komplett traf, wurde der Stempel nochmals angebracht.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 28.05.2016 07:00:11 Gelesen: 585396# 573 @  
@ hajo22 [#572]

Guten Morgen Hajo22,

du hast den Beleg jetzt doppelt eingestellt [#561] und meine Antwort darauf ist darunter. Die hat sich noch nicht geändert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 28.05.2016 08:43:26 Gelesen: 585377# 574 @  
@ Magdeburger [#573]

Verzeihung. Deshalb lag der Brief noch neben dem Scanner. Manchmal sollte man gleich aufräumen. Habe ich glatt übersehen. Peinlich, peinlich.

Aber ich greife mal schnell in meinen Preussen-Karton und ziehe was anderes raus. Hoffentlich noch nicht gezeigt.

Faltbrief aus Berlin (Fingerhutstempel) vom 17.4.1836 in die Nähe von Halle. Den genauen Ort kann ich leider nicht exakt entziffern - Salzminde ?



VG, hajo22,
der bessere Ordnung schaffen muß.
 
bayern klassisch Am: 28.05.2016 09:44:30 Gelesen: 585360# 575 @  
@ hajo22 [#574]

Hallo hajo22,

das kann doch mal passieren - wir haben ja keine Kindersammlungen, bei denen jeder einzelne Brief ewiglich im Gedächtnis verankert bleibt.

Ich lese "Salzmünde" bei deinem Brief.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Michael D Am: 28.05.2016 10:25:09 Gelesen: 585354# 576 @  
@ bayern klassisch [#575]

Hallo zusammen,

Salzmünde im Regierungsbezirk Merseburg, knappe 1,5 Meilen von Halle entfernt, erhielt erst 1861 eine eigene Post-Expedition.

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 28.05.2016 10:42:41 Gelesen: 585348# 577 @  
@ Michael D [#576]

Lieber Michael,

vielen Dank - dann ist ja alles klar. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 28.05.2016 11:37:53 Gelesen: 585332# 578 @  
Hallo in die Runde,

Salzmünde wurde von Halle an der Saale aus bestellt.

Besonders gut sieht man es bei Paketbegleitungen. Dazu kann ich mal zwei Beleg zeigen: Erster ist nicht so schön:



Der Beleg ist vom 17.07.1834 und lief (wie solle es fast anders sein) von Magdeburg nach Salzmünde. Siegelseitig Ausgabestempel vom 19. - vorderseitig ist neben dem K1 mit L + Posthorn aus Magdeburg der Rahmenstempel mit der 2. aus Halle bei der Paketausgabe genutzt worden. 5 Sgr., hier bar bei der Aufgabe entrichtet, entspricht der doppelten Brieftaxe, welcher als Mindestfahrposttarif zu dieser Zeit galt.



Der Beleg ist ein paar Tage früher aufgegeben worden und mit 9 Sgr. bar frankiert worden. Hier war jedoch auf Grund des Paketgewichts von 18 Pfund 12 Loth, die Rechnung etwas anders: 18 Pfund * 3 Pfennige * 2. Entferungsstufe (7 bis 10 Meilen) = 108 Pfennige = 9 Sgr.

Hier ist K1 L + Posthorn in super Qualität und der Rahmenstempel mit der 3 ist wieder aus Halle/Saale. Vorderseitig sind diese Stempel aus Halle immer bei der Paketausgabe verwendet worden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 28.05.2016 13:21:24 Gelesen: 585310# 579 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich habe noch ein wenig gesucht, da ich mir sicher war, noch einiges zu haben.



Am 23.April 1846 wurde ein 6 Pfund 30 Loth mit 5 Sgr. Mindestfahr-Posttarif bar frankiert und an Provinzial Irren Anstalt bei Halle aufgegeben. Die Paketausgabe erfolgte in Halle, was mit dem Rahmenstempel "3" bestätigt wurde. Es ist gleiche Stempel wie schon oben.



Jetzt mal so ein Zahlenstempel von Halle siegelseitig, was immer bei der Aufgabe gegeben war.

Paket von 12 Loth signiert vom 19.11.1842 an den Herrn August Marler Neue Weg No. 1 (in) Magdeburg. Oben wurde noch "Vorsichtig!" notiert. Neben dem Porto von 5 Sgr. (Mindestfahrposttarif) wurde mit scheinbar gleicher Tinte "Cito" notiert.

In der Packkammer Halle wurde siegelseitig der Rahmen-Zahlenstempel "4" bei der Aufgabe abgeschlagen. Bei der Ankunft in Magdeburg wurde der Eingangspackkammerstempel "A6" vorderseitig, jedoch siegelseitig kein Ausgabestempel abgeschlagen. Das das Paket in der Packkammer abgeholt wurde, zeigt der siegelseitigen Stempel "A + Posthorn".

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 28.05.2016 15:14:58 Gelesen: 585295# 580 @  
Gerade aus dem Berlin-Karton gezogen und hoffentlich noch nicht gezeigt:

Faltbrief aus Berlin (Fingerhutstempel) vom 31.5.1836, also aus der markenlosen Zeit, nach Basel adressiert. Roter Ankunftsstempel vom 6. Juni.

Vorderseitig in rot gestempelt "OP" (= Ost Preussen), Herkunftsstempel (Feuser/Münzberg "Deutsche Vorphilatelie" Nr. 400). Den Stempel gibt's in unterschiedlichen Typen und Farben.

Gleichfalls auf der Vorderseite zahlreiche Porto- und Währungsumrechnungen, so daß man - übertrieben gesagt - den Adressaten kaum noch lesen kann. Eine (harte?) Nuß zum Knacken für unsere Postgeschichtler im thread.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 28.05.2016 15:40:41 Gelesen: 585286# 581 @  
@ hajo22 [#580]

Hallo Hajo22,

6 1/2 Sgr. für Preussen, was 23 Kreuzer sind - scheinbar sind hierfür 32 falsch notiert worden. Der Transit durch Baden kostete jedenfalls weitere 12 Kreuzer.
In Basel wurde 46 Kreuzer Gesamtporto notiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 28.05.2016 15:48:06 Gelesen: 585283# 582 @  
@ hajo22 [#580]

Hallo hajo22,

der ist ja lustig - statt 23 falsch 32 geschrieben von Karlsruhe oder Heidelberg, damit alles falsch berechnet und Baden damit 9 Kreuzer extra in die Taschen gespült - weil Basel keine Ahnung von Groschen hatte, konnten sie nicht intervenieren, sondern mussten ihre 2 Kr. draufschlagen, egal wie hoch die Forderung Badens an der Grenze war.

Ein späterer Frankodefekt war auch nicht zu erwarten, weil Baden an Preußen sicher (nur) 23 Kr. vergütete und wenn der Empfänger in der Schweiz nicht zur Post in Basel ging und rebellierte (wofür die Basler nicht unbedingt bekannt sind), dann brauchte es dieses Threads, um dieses Malheur nach so vielen Jahren ans Tageslicht zu bringen.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

Ich stelle mit großer Freude und Genugtuung fest, dass sich unser guter Magdeburger zum Schweiz- und Transitkenner entwickelt: Klasse ! Wären nur mehr Heimatsammler zu diesem Sprung bereit.
 
hajo22 Am: 28.05.2016 18:55:34 Gelesen: 585149# 583 @  
Porto-Fehler zu spät aufgedeckt. Die Forderung ist verjährt. :o)

Faltbrief aus Berlin (Fingerhutstempel) vom 20.6.1828 nach Bordeaux, Ankunft 30.6., aus einer bekannten Geschäftskorrespondenz. Der Brief lief über Aachen, dort Rayonstempel CPR4 (= Correspondance Prusse Rayon 4). Ab Grenze Frankreich/Preussen wurde Preussen vertraglich in Entfernungs-Rayons eingeteilt (ich glaube in 5 Rayons) dito Frankreich ab Grenze Preussen/Frankreich. Austauschpostamtsstempel: "Prusse par Givet". Handschriftlich vermerkt vermutlich 90 (oder 30?) decimes.





VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 28.05.2016 19:08:13 Gelesen: 585144# 584 @  
@ hajo22 [#583]

Hallo hajo22,

ich darf, sonst alles richtig, die Belastung für unseren Empfänger auf 20 Decimes korrigieren. Die französischen Taxzahlen haben es auch in sich - daran scheitern viele, auch alte Hasen. 20 Decimes entsprachen ca. 16 Silbergroschen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 28.05.2016 19:23:02 Gelesen: 585139# 585 @  
Hallo Hajo22,

Bayern Klassisch war schneller als ich.

Hier ein Beleg, ein wenig früher nach Rheims:



Ist vom 20.11.1826 aus dem 3. Rayon und kostet 18 Decimes.

1 Thaler kannste mit 3 Franc 70 Centimes grob rechnen, also 30 Sgr. = 37 Decimes.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 28.05.2016 19:55:13 Gelesen: 585131# 586 @  
@ bayern klassisch [#584]

Bei dem "2er" hätte ich in der Schule einen "6er" erhalten und zwar mit Stern. Ja ich weiß, es gibt eine Übersetzung der französischen Tax-Ziffern. Ich habe sie irgendwo rumliegen, aber wo?

@ magdeburger

Kannst Du einen Beleg mit "prusse p.m." zeigen? Würde mich interessieren, da noch nie gesehen.

BG, hajo22,
der mit französischen Postbeamten-Ziffern noch üben muß.
 
Magdeburger Am: 28.05.2016 20:01:42 Gelesen: 585126# 587 @  
@ hajo22 [#586]

Hallo Hajo22,

Kannst Du einen Beleg mit "prusse p.m." zeigen? Würde mich interessieren, da noch nie gesehen.

Ich habe nur einen Beleg, aber da ist er so schwach abgeschlagen, dass er gar nicht richtig erkennbar ist, sondern eher zu erraten. Vielleicht kann Michael aushelfen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 28.05.2016 22:51:48 Gelesen: 585095# 588 @  
@ Magdeburger [#587]

Schade.
___

Ortsbrief 1 Sgr. Wappenserie mit seltenem Vorortstempel "Berlin Post-Exp.19/Pankow" vom 30.5.1863 an das Fräulein Minna in Berlin. Zusätzlich angebracht vom Hofpostamt "Franco Stadtbrf." in blau. Dieser Stempel war hier überflüssig. Das Briefchen wurde noch am Vormittag bestellt.

Bei Briefen, die noch Siegellack(spuren) aufweisen lege ich ein etwas festeres Papier in das Couvert ein um weiteres Durchfetten des Siegels zu verhindern. Die Alternative das Siegel samt Papier wegzuschneiden liegt mir nicht.





VG, hajo22
 
Michael D Am: 28.05.2016 23:02:49 Gelesen: 585082# 589 @  
@ Magdeburger [#587]

Hallo zusammen,

hier ein Beleg mit dem Stempel "prusse p.m." von 1810, aus Russland nach Kehl in Baden.

Leider ist der St. Petersburger Stabstempel rechts etwas überlappend abgeschlagen.



Vielleicht finde ich noch einen Brief mit deutlicherem Abschlag.

Gruß
Michael
 
hajo22 Am: 29.05.2016 11:49:58 Gelesen: 584979# 590 @  
@ Michael D [#589]

Danke für's Zeigen. Ein ungewöhnlicher Stempel, denn im Französischen werden Eigennamen, Staaten, Städte, Flüsse etc. generell großgeschrieben. Richtig wäre also: Prusse par Magdeburg bzw. Prusse p.M.

Es wäre schon interessant zu erfahren, warum der Stempel so gefertigt wurde wie er war. Vielleicht standen keine Großlettern zur Verfügung?

Dein Brief ist Deinen Angaben zufolge aus dem Jahr 1810. Zwei Jahre später marschierte Napoleon in Rußland ein, wahrscheinlich liefen 1810 schon die Vorbereitungen.

VG, hajo22,
der es bis heute nicht geschafft hat, einen Brief der Grande Armée (Eigenname, daher Anfangsbuchstaben großgeschrieben) aus Berlin seiner Sammlung beifügen zu können.
 
hajo22 Am: 29.05.2016 17:43:51 Gelesen: 584910# 591 @  
Hier für die Postgeschichtler noch etwas zum Knacken:

Faltbrief aus Königsberg in Preußen vom 14.8.1834 nach Reims, Ankunft dort am 24.8.

Wenn ich mir die Entfernung Königsberg/Preußen bis Reims/Frankreich ansehe, muß der Brief bei den damaligen Beförderungsmöglichkeiten (ich schließe mal Ballonfahrt mit Ostwind aus) mit der Schnellpost befördert worden sein.

Doch jetzt zu den Nebenstempeln: Einzeiler/Verrechnungsstempel: P.P. = Port payé =Porto bezahlt; Ovalstempel: 4 = frz. PA; A.E.D.= Affranchi etranger destination = Portobegleichung im Ausland bis zum Zielort erfolgt; Prusse par Forbach = Grenzübergangsstempel.

Für das Porto lese ich in rot eine "22 1/2", aber welche Währung ist gemeint?



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 29.05.2016 18:17:35 Gelesen: 584901# 592 @  
@ hajo22 [#591]

Hallo Hajo22,

er ist mit 22 1/2 Sgr. komplett bar frankiert worden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 29.05.2016 18:27:41 Gelesen: 584898# 593 @  
@ Magdeburger [#592]

Vielen Dank. Ich habe nicht gewagt Sgr. zu schreiben (war ja für die Zeit ein irrer Betrag). Der Absender hat m.E. den Brief im Voraus bezahlt, weil er nicht das Risiko einer Annahme-Verweigerung eingehen wollte. Und bar ist klar: 1834 gab's in Preußen noch keine Marken. Da mußten noch 16 Jahre ins Land ziehen. :o))

VG, hajo22,
der jetzt mit vorphilatelistischen Briefen aufhört und sich den "Wapperln" wieder widmet
 
bayern klassisch Am: 29.05.2016 19:03:57 Gelesen: 584886# 594 @  
@ hajo22 [#593]

Hallo hajo22,

wenn ich kurz ergänzen darf: Bei Frankobriefen des Auslands nach Frankreich schrieb man im Grenzbureau (hier: Forbach) gerne den Anteil, den Frankreich für sich beanspruchte: 12 Decimes.

Bei der französischen Post gab es keine Brüche - entweder man notierte in Decimes, oder in Centimes nur ganze Zahlen. Nur Währungen im Groschenbezirk und Schillingsbezirk hatten bei der Briefpost Brüche; auch Kreuzer gab es nicht in Bruchform bei der Briefpost (vor Vorderösterreich abgesehen, aber das wäre eine ganz andere Geschichte).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 29.05.2016 19:44:38 Gelesen: 584881# 595 @  
@ bayern klassisch [#594]

Verstehe, dann konnten es nur Silbergroschen sein.

Dann für heute au revoir.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 30.05.2016 17:16:42 Gelesen: 584749# 596 @  
@ hajo22 [#595]

Hallo Hajo22,

habe mal bei mir gesucht:



Bar frankiert mit 18 1/2 Sgr. und nach Bordeaux am 09.02.1841 gesendet. 10 Decimes siegelseitig für Frankreich.



Etwa ein Jahr vorher, am 01.03.1840 gleicher Weg und diesmal 22 Decimes Porto.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 02.06.2016 16:41:49 Gelesen: 584360# 597 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich suche ja zu jeden Tag im Jahr (ist egal, Hauptsache preussische Zeit) einen Beleg mit einem Stempel aus Magdeburg, ohne Bahnhof.



Nun konnte ich eine kleine Lücke wieder schliessen mit den recht unbedeutenden Tag 21.04. Gelaufen ist er nach Meissen Königreich Sachsen und bei über 20 Meilen und unter 1 Loth sind 3 Sgr. franco richtig.

Noch fehlen mir 44 Tagesdaten.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 02.06.2016 16:59:48 Gelesen: 584354# 598 @  
@ Magdeburger [#597]

Ein ehrgeiziges Projekt. Frage: Welchen Erkenntniswert bringt das oder ist es einfach nur spaßeshalber?

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 02.06.2016 17:50:29 Gelesen: 584341# 599 @  
@ hajo22 [#598]

Hallo Hajo22,

Welchen Erkenntniswert bringt das oder ist es einfach nur spaßeshalber?

in erster Linie ist es eine blöde Idee, aber sicher nicht einfach, bspw. die Tagesdaten vom 25.12. oder 26.12. zu bekommen. Andererseits ergibt sich schon aufgrund der Menge an Daten, da ja das Jahr keine Rolle spielt, einige Aspekte, wie Verwendungszeiten, oder auch wo ein Stempel verwendet wurde.

Natürlich habe ich auch etliche Tagesdaten mehrfach, sogar auch von selben Tag/Jahr. Dies hilft natürlich weiter, da dann die Daten deutlich präziser werden. Für Magdeburg kann vielleicht irgendwann eine neue Stempelaufstellung erstellt werden, da vieles in vorhandener Litheratur so nicht haltbar ist, bzw. recht verkompliziert wird.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 08.06.2016 21:02:29 Gelesen: 583664# 600 @  
@ Magdeburger [#599]

Verstanden. Es geht Dir also um die Verwendungs-/Einsatzzeiten der Magdeburger Stempel. Welchen Zeitraum hast Du konkret im Visier? Vom Beginn der Verwendung des ersten Stempels bis heute?

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 09.06.2016 17:27:15 Gelesen: 583607# 601 @  
@ hajo22 [#600]

Hallo Hajo22,

Welchen Zeitraum hast Du konkret im Visier?

Meine "Zeit" endet allgemein am Ende des Jahre 1867 - mit Ausnahmen bspw. die Inflaportostufen als Fern- und Ortsbelegen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 09.06.2016 18:57:52 Gelesen: 583591# 602 @  
@ Magdeburger [#601]

Ein wirklich ambitioniertes Projekt. Viel Glück und Spaß dabei.

Ich hatte vor Jahren versucht alle Tagesdaten vom 1.1.1945 bis zum Untergang des Dritten Reiches in Berlin mit Berliner Stempeln zu dokumentieren. Also in etwa bis zum 24./26.4.45 (jetzt werden manche aufschreien: Nicht machbar!). Aber wer weiß? Die Berliner Garnison kapitulierte vor der Roten Armee am 2.5.1945. Die Berliner Postämter hatten infolge der Straßenkämpfe mindestens 1 Woche vorher den Dienstbetrieb eingestellt.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 18.06.2016 20:04:39 Gelesen: 582300# 603 @  
Liebe Sammelfreunde,

nachfolgende Ganzsache, wahrscheinlich aus dem Jahre 1860 aus Wesel nach Magdeburg:



Es ist ein Weihnachtspaketbegleitbrief, welcher noch pünklich am 24.12. ankam. Da der Mindestfahrposttarif 6 Sgr. betrug und auch ausreichend war, wurde noch eine Nr. 8 zufrankiert, welche auch die Klischeeverschiebung zeigt.

Siegelseitig könnte der Krakel 1 1/2 Sgr. sein, welcher auch für die direkte Zustellung stehen kann. Der Breite Weg 201 ist nur 4 Häuser vom Postamt entfernt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 22.06.2016 18:15:37 Gelesen: 581914# 604 @  
Da ich heute in einem anderen thread auf Köln angesprochen wurde, will ich noch einen schönen Brief aus dieser Stadt zeigen.

Faltbrief per Einschreiben aus Köln vom 10.9.1866 nach Münster, dort Ausgabe am 11.9.

Der Brief ist mit einem waagrechten Paar der 2 Sgr. Adlerserie frankiert und wurde mit einem Kölner Hufeisenstempel entwertet. Roter "Rekommandirt"-Stempel.
Der Ersttag für diese Hufeisenstempel-Type war der 8.9.1866. Hier also eine ganz frühe Verwendung dieses Stempels.



VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 22.06.2016 19:10:56 Gelesen: 581899# 605 @  
@ hajo22 [#604]

Was bedeuten die 9 mittig auf dem Brief? Unterfrankiert?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 22.06.2016 19:15:53 Gelesen: 581898# 606 @  
@ bayern klassisch [#605]

Weiß ich nicht, könnte auch eine doof geschriebene "4" sein.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 22.06.2016 19:17:44 Gelesen: 581895# 607 @  
@ hajo22 [#606]

Nee, todsicher eine 9, glaub mirs.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 22.06.2016 19:22:28 Gelesen: 581891# 608 @  
@ bayern klassisch [#607]

9 Sgr. geben wenig Sinn für einen Faltbrief unter 1 Loth nach Münster/Westfalen.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 23.06.2016 16:51:32 Gelesen: 581818# 609 @  
@ bayern klassisch [#605]
@ hajo22 [#606]

Es ist sicher eine "9", wie von Bayern Klassisch schon geschrieben, dort notiert worden, nur ergibt diese keinen Sinn als Porto für diesen Brief. Auch eine "4" wäre nicht erklärbar.

Innerhalb Preussens gab es nur noch 2 Gewichtsstufen und ein Bestellgeld war in diesem Falle auch nicht mehr gegeben. Es gab noch ein Münster am Stein (Bad Münster), aber auch hier ist es innerpreussisch.

Möglicherweise ist es ein Porto für andere Sendungen, oder ein Vermerk für den Briefträger, oder. Erfahren werden wir es höchstwahrscheinlich nicht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 24.06.2016 16:33:41 Gelesen: 581565# 610 @  
Liebe Sammelfreunde,

Schönheit ist ja immer so eine Sache, wie nachfolgend zu sehen ist:



Am 23.01.1850 wurde an ein Mitglied der Familie Sommermeyer (Die Firma stellte u.a. Tresore her und hatte ihren Sitz in Magdeburg-Neustadt) ein Brief von 1 1/8 Loth Gewicht von Magdeburg nach Bielefeld gesendet. Als Anweisung ist noch zu sehen, dass er Post Bureau Restante, also postlagernd gesendet wurde. Als doppelt schwerer Brief kostete er 6 Sgr., was bei der Aufgabe bar bezahlt wurde.

Als weitere Besonderheit ist hier noch zusätzlich, dass Einliegend 1 Schlüssel war, welcher eine Kiste öffnete.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 24.06.2016 16:37:59 Gelesen: 581561# 611 @  
@ Magdeburger [#610]

Schlüssel im Brief? Dann ist es nicht verwunderlich, daß der Stempel völlig unleserlich ist.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 25.06.2016 19:04:56 Gelesen: 581346# 612 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier mal noch zwei weitere Briefe aus gleicher Korrespondenz, jeweils Poste Restante



Am 07.02.1850, diesmal am Magdeburg Bahnhof aufgegeben, ging es nach Düsseldorf, allerdings Porto für 3 Sgr. Siegelseitig wurde notiert:
"Sollte Empfänger abgereißt sein, so bitten den Brief an die hinterlassene Adresse nachzusenden" – was hier nicht geschah.



Weitere 10 Tage später, diesmal mit 3 Sgr bar frankiert nach Crefeld, welcher für einen weiteren Silbergroschen nach Düsseldorf nachgesendet wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 01.07.2016 17:46:37 Gelesen: 580254# 613 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich bin gerade beim scannen und wie es der Zufall so wollte:





Beide Briefe sind am 27.10.1822 in Magdeburg aufgegeben wurden und beide liefen auch nach Leipzig. Der Absender ist unterschiedlich, der Empfänger gleich. Jeder Brief kostete 3 Gute Groschen dem Empfänger.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Parvus Am: 01.07.2016 18:37:37 Gelesen: 580240# 614 @  
@ Magdeburger [#613]

Hallo Magdeburger,

ab 30.9.1821 wurde in Preußen nicht mehr mit Gute Groschen, sondern Silbergroschen bezahlt.

Mit bestem Gruß
Parvus
 
hajo22 Am: 01.07.2016 18:54:45 Gelesen: 580236# 615 @  
@ Parvus [#614]

Liegt Leipzig wirklich in Preußen?

VG, hajo22
 
Max78 Am: 01.07.2016 19:10:38 Gelesen: 580229# 616 @  
Oder lag es in Preußen?

Auf jeden Fall 2 schöne Belege, gratuliere!

Mit Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 02.07.2016 07:42:47 Gelesen: 580137# 617 @  
@ Parvus [#614]

Ab 30.9.1821 wurde in Preußen nicht mehr mit GuteGroschen, sondern Silbergroschen bezahlt.

Hallo Parvus,

dies ist so nicht richtig, da die Änderung von Gute Groschen in Silbergroschen nicht über Nacht erfolgte. Die Münzen in alter Währung wurden im Laufe der Zeit sukzessive aus dem Verkehr genommen. Die Taxierung von Briefen nach Preussen (auch innerhalb) muß anfangs also noch in Gute Groschen erfolgt sein, da die neuen Münzen schlicht nicht zur Verfügung standen. Leider kann ich auch nicht genau sagen, wann definitiv genau in Silbergroschen zu rechnen gewesen ist.

Bei den beiden Briefen nach Leipzig, sind es definitiv Gute Groschen. Die Taxierung erfolgte bei Portobriefen immer in der Währung am Wohnort des Empfängers und in Sachsen galt noch lange danach der Gute Groschen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Parvus Am: 02.07.2016 09:00:26 Gelesen: 580121# 618 @  
@ Magdeburger [#617]

Hallo Magdeburger,

Danke für die Info.

Mit bestem Gruß
Parvus
 
bayern klassisch Am: 02.07.2016 11:10:08 Gelesen: 580079# 619 @  
@ Parvus [#614]

Liebe Sammlerfreunde,

bin zwar kein Preußensammler, aber ab 1.1.1825 dürfte das echte Durchbruchdatum sein. Ab diesem Tag rechnete Preußen in Sgr., jedoch waren andere Staaten (wie Bayern), deren Verträge noch auf Gutegroschen lauteten, nicht bereit, die Reduktion mit zu tragen, was sich erst in den 1830er Jahren änderte.

Es wäre, vielleicht etwas abseits der Philatelie, interessant zu erfahren, ob und in wie weit dies einen Preußen selbst tangierte, oder ob er statt zuvor 200 Thaler (alt) im Jahr einfach nur wieder 200 Thaler (neu) bekam, bzw. wie sich die Kaufkraft verändert hatte (es hätte ja einiges an Inflation geben müssen wegen der Abwertung der eigenen Währung, verbunden mit einer Verteuerung der Importwaren).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 02.07.2016 11:43:56 Gelesen: 580073# 620 @  
@ bayern klassisch [#619]

Lieber Bayern Klassisch,

die Werthaltigkeit des Thaler blieb gleich, da nur die Stückelung geändert wurde. Es blieb wie auch noch später in Braunschweig/Hannover zu Zeiten des DÖPV dabei 1 Thaler (14 Thaler Fuß) = 30 Sgr. = 24 Gute Groschen.

Mich würde es wirklich auch mal brennend interessieren, wann Briefe in Sgr. zu taxieren waren. Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Abrechnung intern in Sgr. zu erfolgen hatte.

Hier noch ein Beleg von mir:



Am 25.07.1822 ging es von Magdeburg nach Hof. Siegelseitig 4 Gute Groschen notiert = 18 Kreuzer rheinisch. Hof war auch preussisches Grenzpostamt, so dass kein weiteres Porto anfiel. Die Reduktion noch: 4 Gute Groschen = 5 Sgr. = 18 Kreuzer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 02.07.2016 12:19:25 Gelesen: 580060# 621 @  
@ Magdeburger [#620]

Lieber Magdeburger,

1 Guter Groschen war 4 Kreuzer, 1 Silbergroschen nur 3,5 Kreuzer. 4 Ggr. waren also 16 Kreuzer, nicht 18 Kreuzer.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 02.07.2016 12:29:54 Gelesen: 580056# 622 @  
@ bayern klassisch [#621]

Lieber Bayern Klassisch,

richtig reduziert entspricht ein Guter Groschen = 4,375 Kreuzer rheinisch und ich bin mir hier recht sicher, dass dies auch so erfolgte.

Oder ließen sich, wenn ich falsch liegen sollte, die fehlenden 2 Kreuzer anders erklären?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 02.07.2016 13:31:29 Gelesen: 580036# 623 @  
@ Magdeburger [#622]

Lieber Magdeburger,

postalisch wurden je GGr. 4 Kreuzer rh. angesetzt. Ich meine aber, dass man 2 Kr. zusätzlich erhob, weil Briefe aus Preußen nach Hof auch fremdes Gebiet tangierten und man sich die internen Transitkosten somit wieder herein holte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 02.07.2016 14:02:05 Gelesen: 580030# 624 @  
@ bayern klassisch [#623]

Lieber Bayern Klassisch,

jetzt mal dieser Beleg (Du kennst ihn ja):



Am 21.12.1825 ging dieser Brief nach Rottenburg am Neckar im Königreich Württemberg. Siegelseitig wieder die 4 (Gute Groschen) - in Hof wurden diese wieder als 18 Kreuzer in Auslage genommen. Dazu noch 12 Kreuzer für Bayern sind 30 Kreuzer + weitere 9 Kreuzer für Württemberg sind schlußendlich die 39 Kreuzer.

Der Brief wird wie der obere über Erfurt gelaufen sein. Richtig ist dann auch, dass taxisches Gebiet durchquert werden mußte. Wenn dafür eine Gebühr anfiel, hätte diese nicht auch angeschrieben werden müssen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 02.07.2016 14:19:53 Gelesen: 580018# 625 @  
@ Magdeburger [#624]

Lieber Magdeburger,

der Brief bestätigt meine Annahme, für die ich leider keine Bestätigung in der Primärliteratur gefunden habe, weil diese mit Taxis denkbar dünn ist und Taxis kein Interesse daran hatte, "innere Transitkosten" kund zu tun.

Derzeit habe ich sehr viel zu tun und habe auch meine vielen Transitbriefe aus dieser Zeit aus und via Preußen nach und über Bayern verkauft. Aber Kopien liegen mir noch in einigen Fällen vor - ich schaue mal, ob ich etwas klärendes unter diesen Kopien finde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Cantus Am: 04.07.2016 23:42:05 Gelesen: 579579# 626 @  
Von mir ein Umschlagbrief mit Mi. 18, gelaufen am 15.9.1866 als Ortspost in Hamburg.



Viele Grüße
Ingo
 
Magdeburger Am: 05.07.2016 02:38:12 Gelesen: 579537# 627 @  
@ Cantus [#626]

Hallo Ingo,

der Umschlag lief nach Wien! Innerhalb des DÖPV mit 3 Sgr. auch korrekt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Benjamin Voigt Am: 07.07.2016 21:21:37 Gelesen: 578933# 628 @  
3 Sgr. Frankatur - dargestellt mit drei Werten zu 1 Sgr. aus der neuen Heimat (Rheinland - hier Köln) in die alte Heimat Zellerfeld bei Clausthal (in der Nähe von Goslar)

Ich kann diesen Brief mir immer wieder anschauen. :)



Beste Grüße

Benjamin
 
Magdeburger Am: 29.07.2016 13:14:07 Gelesen: 575817# 629 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier habe ich ein Beleg, wo ich ein paar Probleme habe:



Der Beleg ist am 22.09.1853 in aller frühe in Wörlitz aufgegeben und ist nach Florenz adressiert worden. Der Absender bezahlte 5 1/4 Sgr., wovon 2 1/4 Sgr. als Weiterfranco notiert wurde.

Siegelseitig ist der Streckenstempel Berlin - Leipzig (bis Köthen) und oben der Rest von Magdeburg - Leipzig.

Der Rest der Stempel erschliesst sich mir nicht - es scheinen 3 zu sein, welche übereinander platziert worden sind. Einer ist jedenfalls ein Bahnhofstempel von ??Bach.

Vielleicht kann einer helfen ?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 29.07.2016 14:17:44 Gelesen: 575800# 630 @  
@ Magdeburger [#629]

Lieber Magdeburger,

herzlichen Glückwunsch zu dieser Granate - ein toller Brief !!

Laufweg: Wie von dir beschrieben über Wien zum Bahnhof Laibach, dann nach Westen Richtung Florenz, wo er ausweislich des Ankunftsstempels Firenze 28.9. wohlbehalten ankam.

Es macht Sinn, den Laufweg auf der Karte zu verfolgen - die Eisenbahn Bodenbach - Prag - Wien - Laibach gab hier den Kurs vor, weil sie vielfach schneller war, als die lahmen Postkutschen bis April 1851 via Österreich.

Der Absender zahlte 3 Sgr. für einen Postvereinsbrief unter 1 Loth über 20 Meilen bis zum Ausgang des Postvereins an der Grenze Österreichs zur Toskana.

Des weitere ist er falsch frankiert worden, weil Briefe bis 1 Loth von Preußen ab dem 7.7.1851 statt zuvor 2 1/4 Silbergroschen Weiterfranko für die Toskana nur noch 2 Silbergroschen kosteten. Hier hat man dem Absender also 1/4 Groschen aus der Tasche gezogen.

Diese 2 Sgr. (bzw. 2 1/4 Sgr.) entsprachen 6 Kreuzern Convenionsmünze in Österreich (6 Kr. CM), die Österreich als Weiterfranko der Toskana zu vergüten hatte. Diese entsprachen 4 Crazie (bitte nicht Grazie schreiben, das bedeutet im Italienischen etwas ganz anderes und wenn ich mir so manchen Wikipedia - Beitrag zu den alten Währungen betrachte, wird mir manchmal ganz anders ... ). Übrigens durfte in Preußen erst ab dem 25.8.1852 das Weiterfranko in Marken geklebt werden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 29.07.2016 15:22:15 Gelesen: 575784# 631 @  
@ Magdeburger [#629]

Salut Ulf,

Der Rest der Stempel erschliesst sich mir nicht - es scheinen 3 zu sein, welche übereinander platziert worden sind. Einer ist jedenfalls ein Bahnhofstempel von ??Bach.

das sind zwei Stempel. Einmal Bahnhof Laibach, einmal Florenz. Das ist eine toskanische Sonderform mit dem Ortsnamen unten.

Beste Grüsse!

Lars
 
Magdeburger Am: 29.07.2016 17:41:47 Gelesen: 575745# 632 @  
@ Lars Boettger [#631]
@ bayern klassisch [#630]

Hallo ihr Beiden,

recht herzlichen Dank.

Ich finde den Beleg auch recht schön, vielleicht finde ich einen Platz für ihn in meiner Mosigkau-Sammlung. Daran vorbei lief er und thematisch gehört er dazu, da Mosigkau Bestandteil des Dessau-Wörlitzer Gartenreich ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 30.07.2016 19:06:16 Gelesen: 575639# 633 @  
Liebe Sammelfreunde,

von mir heute ein eher unscheinbarer Brief:



Der Brief ist am Abend des 24.06.1857 in Magdeburg aufgegeben worden und lief nach Wolfenbüttel, wo er am nächsten Morgen eintraf.

Laut Franchise-Vermerk ist er als portofreie Herrschaftliche Dienstverwaltungssache aufgegeben worden.

Portofreie Sendungen innerhalb des DÖPV sind gar nicht so häufig.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 18.08.2016 17:51:32 Gelesen: 573840# 634 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute eine Ganzsache innerhalb des DÖPV:



Aufgegeben in Greifswald ging es nach (Bad) Ischl in Österreich. Mich interessiert, ob der unleserliche Stempel von Salzburg sein könnte und damit auf eine Leitung durch Bayern hinweisen würde.

Mit freundlichem Sammlegruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 18.08.2016 20:40:56 Gelesen: 573806# 635 @  
@ Magdeburger [#634]

Lieber Magdeburger,

du hast Recht - via Bayern nach Salzburg mit der Bahn.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 21.08.2016 21:14:18 Gelesen: 573297# 636 @  
Hallo zusammen,

danach habe ich schon lange gesucht:



Endlich habe ich einen Brief aus Bork mit dem Nummerstempel 163 für meine kleine Heimatsammlung bekommen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 09.09.2016 12:19:51 Gelesen: 571825# 637 @  
Liebe Sammelfreunde,

manchmal sind auch einfache Belege interessant, wie dieser aus dem Jahre 1867:



Tja, warum?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 09.09.2016 14:58:33 Gelesen: 571808# 638 @  
Hallo Ulf,

der Absender wohnt in Breslau, Brief entwertet in Magdeburg. Von Magdeburg nach Tangermünde unter 10 Meilen also nur 1 Sgr. im Porto.

Viele Grüße
Jørgen
 
Magdeburger Am: 09.09.2016 16:35:56 Gelesen: 571796# 639 @  
@ Baldersbrynd [#638]

Hallo Jørgen,

ja so ist es.



Laut Inhalt geht es um Butter, welche aus Halle/Saale nicht mehr benötigt wird. Unten ist notiert: "per Einschluß" - ein netter Postbetrug, da bei Versendung aus Breslau 3 Sgr. Franco erforderlich wären.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
JohannesM Am: 09.09.2016 18:27:54 Gelesen: 571781# 640 @  
@ Magdeburger [#639]

Hallo Ulf,

ich vermute der Brief wurde von einem Reisenden bis Magdeburg mitgenommen und dort eingeworfen, das ist doch kein Postbetrug.

Beste Grüße
Eckhard
 
Magdeburger Am: 10.09.2016 08:01:32 Gelesen: 571749# 641 @  
@ JohannesM [#640]

Es steht im Brief - "per Einschluß" unten links - also nichts mit Reisender - sondern im Paket oder Brief.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 24.09.2016 22:36:26 Gelesen: 570745# 642 @  
@ Baldersbrynd [#565]

Guten Abend Jorgen,

ich wollte nochmal zu Deinem Beitrag die Gelegenheit nutzen, Dir und anderen zu zeigen, wie toll man die digitalisierten Adressbücher im Internet nutzen kann, um eben solche Fragen zu beantworten, wie Du Sie bei Deinem Beleg hattest.

Bevor man also herumrätselt, gibt man in der Suchleiste einfach (jetzt in Deinem Fall) Adressbuch Aachen 1858 ein. Man kommt auf eine Verlinkung zu dem Adressbuch und kann mit Hilfe der Navigation jede einzelne Seite betrachten/vergrößern. Das ist bei den meisten größeren Städten möglich (auch die verschiedenen Jahrgänge). Die Vermutung bei dem gesuchten Namen war Stellberg. Die Frage stellte sich dann, ob Name oder Ort (Annahme am Zug).

Nach nur 4-5 Klicks hatte ich dies hier:



Somit ist fast sicher davon auszugehen, dass der werte Joh. Stellberg, tätig als Eisenbahnbeamter, diesen Schriftzug auf das Briefchen setzte. Ich kann diese Vorgehensweise, auch themenübergreifend, nur jedem empfehlen! Gerade wenn es um Vermerke seitens Postangestellter geht. Auch lässt sich bei manchen historischen Adressbüchern im hinteren Teil eine Liste von Boten finden, die für die Zustellung der Post außerhalb der Stadt zuständig waren.

Um noch einen ähnlichen Beleg zu zeigen, hier von Coeln nach Lille (leider ohne das Gekraxel eines Bahnbeamten. :-)



mit Grüssen Max
 
Baldersbrynd Am: 25.09.2016 13:50:39 Gelesen: 570611# 643 @  
@ Max78 [#642]

Hallo Max,

vielen Dank für Deine Information über Adressenbücher. Ich habe probiert und es sieht gut aus. Dein Brief ist auch schön.

Beste Grüße
Jørgen
 
Max78 Am: 30.09.2016 15:13:23 Gelesen: 570129# 644 @  
Hallo zusammen,

hätte es das Thema "Altdeutschland Preussen: Briefe erklären" gegeben, dann wäre das wohl passender gewesen, denn ob der folgende Beleg "schön" ist, bleibt Geschmacksache. :-)

Natürlich einmal wieder Portobrief aus Simmern im Hundsrück nach Karlsruhe im Jahre 1850. Somit Preussen, Hessen-Darmstadt und Baden. Im Speziellen geht's um den Rötel, der für mich nicht ganz erklärbar ist: Ich lese 2 3/4 oben und 1 1/2 unten. Die blauen 9 Kreuzer seitens der Badener sind klar:



Mal wieder kann ich nur spekulieren und dabei hoffen, nicht völlig ins "Leere" zu greifen:

Laut DÖPV war für die Preussen zum Zeitpunkt des 13. August 1950 schon alles geregelt. Simmern, das unter den OPD Koblenz (ab 1. Januar 1850) fiel, ist Ausgangspunkt. Allerdings ging's dann über das Großherzogtum Hessen-Darmstadt (taxis'sch) ins Großherzogtum Baden, beide traten erst 1851 in den DÖPV ein. Dem Beitrag von wikipedia zufolge (DÖPV) wurde bei Sendungen ins Ausland unterschieden, ob es sich um nicht frankierte oder frankierte Briefe handelt: Die Korrespondenz mit dem Ausland unterlagen derselben Behandlung wie die Vereins-Korrespondenz. Die Portozuschläge für nicht frankierte Briefe blieben dabei außer Anwendung.

Um noch kurz zu zeigen, wie die Strecke "circa" verlief, hier eine Bahnstreckenkarte:



Meine Vermutung ist nun, dass der Rötel von Seiten der Thurn- und Taxis'schen Post stammen müßte, eine Einteilung des Portos von Simmern bis (kurz vor) Mannheim, also preussisches und taxis'sches Gebiet. 1,5 Silbergroschen für die Preussen, 2,75 für die Thaxis'sche. Dazu kamen dann noch 9 Kreuzer von Baden, die der Empfänger zu zahlen hatte?

Ich bin auf andere Meinungen gespannt (das Brieflein ist komplett und wiegt 5,7 Gramm, Ankunft 15. August 1850),

mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 30.09.2016 15:42:36 Gelesen: 570112# 645 @  
@ Max78 [#644]

Hallo Max,

ganz so einfach ist es leider nicht. :-)

Zuerst einmal: Die postgeschichtlichen Aussagen von wikipedia usw. sind eine Sache, komplexe Postverhältnisse eine andere. Die Jahre 1850-1852 oder kurz danach waren die Jahre des Umsturzes, der Änderungen, der Progression, der Markeneinführungen, der Novellierung von Kartierungsverfahren, der Vereinheitlichungen, aber auch der Besonderheiten, der Reibungen und von vielen Währungen und Gewichten, die im Kampf von alten Verträgen mit neueren Verträgen standen. Das alles zusammen fassen zu wollen, ist ein Ding, das keiner kann, nicht mal das Internet.

Ad primum: Du hast einen frankierten Brief vor dir, siehe den Vermerk unten links "franco". In Preußen war es üblich, auch nach Einführung der Marken, die vom Aufgeber bezahlten Gebühren in Bruchform zu notieren - oben das fremde Franko, unten das eigene.

Hier hat Preußen an eigenem Franko 1 1/2 Silbergroschen (Sgr.) für sich notiert und ein Weiterfranko für Baden von 2 3/4 Sgr., die von Baden in 9 Kreuzer zutreffend reduziert wurden.

Taxis gewährte kostenlose Transite links des Rheins, so dass wir nicht zu prüfen haben, wer das Geld bekommen hat, denn Preußen schloß das Briefepaket in Bad Kreuznach und Mannheim öffnete es wieder, um die Briefe zu behandeln (die blaue 9 wurde in Mannheim angebracht als Kontrolle, ob man auch von Preußen genug Geld vergütet bekommen hatte). Die blaue Tinte ist typisch für die badische Bahnpost zu dieser Zeit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 30.09.2016 16:10:10 Gelesen: 570101# 646 @  
@ bayern klassisch [#645]

vielen Dank Ralph.

Nur um das zu verstehen: der Absender bezahlte gesamt 4,25 Silbergroschen bei Abgabe des Briefes. Preussen notierte sich seinen Anteil. Die 2,75 Slg wurden in 9 Kreuzer umgerechnet. Die Rechnung zwischen Baden und Preussen beglichen.

Mit der Info des kostenlosen Transits links des Rheins vereinfacht sich die Sache ja dann doch, :-) und ich muss mich noch ein bisschen besser auf "franco", "frei" und "u.s.w." konzentrieren.

herzliche Grüße Max
 
bayern klassisch Am: 30.09.2016 17:17:25 Gelesen: 570081# 647 @  
@ Max78 [#646]

Hallo Max,

so ist es richtig.

Ich freue mich auf weitere Belege von dir aus der guten, alten Zeit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Briefmarkentor Am: 30.09.2016 21:16:23 Gelesen: 570034# 648 @  
Hallo,

ich hoffe, der folgende Beleg passt in das Thema:



Beim Thema Vormarkenzeit und Altdeutschland bin ich blutiger Anfänger. Ich würde mich freuen, wenn Forennutzer etwas zu dem Brief sagen könnten.

Zur Zeit kann ich folgende Fakten nennen: Es handelt sich um einen Brief vom 23. Mai 1849 aus Anklam (Preußische Provinz Pommern) nach Prenzlau. Er stammt also aus der Vormarkenzeit. Abgeschlagen wurde der Brief mit dem zweizeiligen Zeilenstempel ANCLAM (Feuser 100-1).

Leider kann ich die Schrift auf dem Brief als auch Teile des Briefes nicht lesen:



Viele Grüße

Marko
 
Max78 Am: 30.09.2016 23:53:22 Gelesen: 570002# 649 @  
@ Briefmarkentor [#648]

Hallo Marko,

ohne jetzt genau die ganzen Abkürzungen zu definieren und daran rumzufummeln, geht's in etwa darum:

An die Inspektion der Landarmenanstalt zu Prenzlau

citissime (baldmöglichst, schnellst möglich), sportelfr. Unters. S. (sportelfreie Untersuchungssache)
(ich hab zuerst "Sportelf" gelesen ;-), aber es gibt diesen Begriff im Sinne von Stempel- und Sportelfreiheit (= frei von Nebengebühren, sportelfreie Bescheinigung, usw.)

Die Inspektion der Landarmenanstalt ersuche ich um schleunige Übersendung der dortigen Akte wider den Schmidtgesellen Joachim Ferdinand Christian Clasen aus Niederhof, welcher, nachdem er dort am 14 April entlassen, wegen Bettelns hier wieder zur Haft gebracht ist.

Anclam, den 23ten May 1849. Der Staatsanwalt ...

Akte des Clasen hier der Staatsanwaltschaft zu Anclam zu übergeben.


somit im weiteren Sinne eine "portofreie" Gerichtssache. Immer wieder schön, diese "preussischen Begrifflichkeiten", mit Grüßen Max

Hier noch mehr davon:


 
Briefmarkentor Am: 01.10.2016 10:00:05 Gelesen: 569917# 650 @  
@ Max78 [#649]

Herzlichen Dank für die rasche Hilfe.

Viele Grüße

Marko
 
Magdeburger Am: 01.10.2016 19:26:21 Gelesen: 569854# 651 @  
@ Briefmarkentor [#648]

Hallo Briefmarkentor,

noch eine kleine Ergänzung:

citissime - Ist als Bitte für eine schnelle Bearbeitung zu verstehen und nicht als "Eilbrief".

Liebe Sammelfreunde,

hier noch einmal ein Beispiel für Porto und Franco:



Brief vom 19.05.1857 aus Magdeburg nach Oranienbaum richtig mit 1 Sgr. Porto taxiert. Besonders ist hervorzuheben ist, dass die Taxierung mittig und groß ist!



Brief vom 28.10.1860 mit gleichem Laufweg, diesmal mit 1 Sgr. bar frankiert. Die Taxziffer ist deutlich kleiner und rechts neben dem franco-Vermerk notiert worden. Der blaue Kontrollstrich durch die Ziffer ist zur Kontrolle angebracht worden und erst zu Zeiten des DÖPV vorhanden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 02.10.2016 21:03:06 Gelesen: 569681# 652 @  
@ bayern klassisch [#645]

Moin Ralph,

ich habe noch einmal einen Hinweis zu dem Brief aus Simmern, und zwar einen 2. Beleg vom 4.7.1850:



Ausser dem W.P.-Stempel rechts oben stehend für Westpreussen sind die Belege fast identisch (vom gleichen Beamten bearbeitet/gleicher Laufweg). Es wird wohl so sein, dass auch bei dem ersten Beleg die Zahlen wie folgt heissen: 1 3/4 und unter dem Bruch 1 1/2. Ein Gesamtporto von 4 1/2 Slg wäre doch ziemlich hoch gewesen für einen simplen Francobrief von Simmern nach Karlsruhe.

Gibst Du mir recht, wenn sich das Porto gesamt auf 3,25 Slg belief, dies vom Beamten vom Absender kassiert wurde und getrennt (Franko für Preussen und Weiterfranko für Baden) aufgeführt hat? Also im Endeffekt immer noch so, wie Du es beim ersten Brief beschrieben hast? Die 9 Kreuzer würden also nicht für umgerechnete 2,75 Slg stehen, sondern nur als Notiz seitens der Badener, dass der Brief mit Preussen abgehandelt war.

mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 02.10.2016 21:31:31 Gelesen: 569666# 653 @  
Moin Max,

"Gibst Du mir recht, wenn sich das Porto gesamt auf 3,25 Slg belief, dies vom Beamten vom Absender kassiert wurde und getrennt (Franko für Preussen und Weiterfranko für Baden) aufgeführt hat?"

Ja, gebe ich.

"Also im Endeffekt immer noch so, wie Du es beim ersten Brief beschrieben hast?"

Im Endeffekt war es anders - hier war der Brief bis 1 Loth für Preußen einfach, für Baden (bis 3/4 kölnisches Loth) aber schon schwer. In der Vormarkenzeit (VMZ) galt prinzipiell der Faktor 1,5 bei Briefen der 2. Gewichtsstufe.

Hier also 1 3/4 Sgr. für die 1. badische Gewichtsstufe, bei dem davor 1 3/4 multipliziert mit 1,5 = gerundet 2 3/4 Silbergroschen.

Preußens Anteil blieb, daher nun nur 3 1/4 Sgr. Gesamtfranko.

Leider ist die Auflösung nicht so gut, dass ich unten links in der Ecke die 9? mit Streichung sicher deuten könnte. Wenn du da noch etwas nachlegen könntest?

"Die 9 Kreuzer würden also nicht für umgerechnete 2,75 Slg stehen, sondern nur als Notiz seitens der Badener, dass der Brief mit Preussen abgehandelt war."

Nein - die stehen schon für den Betrag, den Baden anzusprechen hatte. Hier war es scheinbar weniger, aber dazu ich die Ecke unten links lesen können.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 02.10.2016 22:13:47 Gelesen: 569653# 654 @  
@ bayern klassisch [#653]

Hallo Ralph,

ich muss leider noch warten, bis das Brieflein vom "1-Euro-Laden" geliefert wurde, dann gibt's wie meist die gute Bildqualität. Allerdings vermute ich auch eine 9.

Was das Gewicht betrifft: der erste Brief (kompletter Inhalt vorhanden) = 5,7-5,8 gramm. Müßte also deutlich in der 1. Gewichtsklasse bis 3/4 Loth liegen. Es kann wie gesagt gut möglich sein, dass die "2" von 2 3/4 doch eine "1" ist, wie bei diesem Brief. Es wäre somit unwahrscheinlich, dass die 9 Kreuzer "nur" für die Strecke innerhalb Badens stehen (den angesprochenen 2 3/4 Slg). Die Bevölkerung monierte schon in den 50ern, dass für einen einfachen Brief Karlsruhe - Mannheim 6 Kreuzer zu zahlen waren. Mein Gefühl sagt mir, dass die 9 Kreuzer für die Umrechnung des kompletten Postwegs (gezahlten Portos des Absenders) stehen.

Die "Ecke" werde ich nachliefern.

Mit Dank und herzlichen Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 03.10.2016 09:59:42 Gelesen: 569533# 655 @  
@ Max78 [#654]

Hallo Max,

in Briefen waren oft Sachen eingelegt - mal wurde dies in dem Brief beschrieben, mal nicht. Das Gewicht heute ist nicht aussagekräftig, wenn die Taxen auf den Briefen nicht mit ihm heute korrespondieren. Gehe davon aus, dass damals in der Regel gut gewogen wurde und die Taxen denjenigen des Gewichts entsprechen.

Wenn der Absender im 1. Fall 2 3/4 Groschen bezahlt hat, dann hat ihn die Post als schwer für Baden angesehen.

Die Reduktionen standen und stehen fest: 2 1/2 bzw. 2 3/4 Groschen entsprachen 9 Kreuzern rheinisch. Manchmal wurden 2 3/4 Groschen auch in 10 Kreuzer rheinisch reduziert - das hing von den mit Preußen Verträge schließenden Staaten ab und deren Wunsch nach mehr Geld (selbst zu kassieren oder für die Korrespondenten zu zahlen). Der paritative Faktor von Silbergroschen zu rheinischen Kreuzern war 3,5 zu 1, also 2,75 mal 3,5 = 9,625. In der Regel wurde immer aufgerundet (10), hier jedoch abgerundet (9) - eine eigene Reduktionstabelle Baden - Preußen würde hier helfen nach diesem Vertrag, die liegt mir jedoch nicht vor.

Kein Badener hätte das Gesamtfranko aus den Gebührenteilen von Preußen und Baden mühsam in Kreuzer reduziert und auf die Briefe geschrieben. Dafür gab es im Postbetrieb keinen Grund und das Ergebnis dieser Addition hätte die nachfolgenden Postler und den Briefträger nur verwirrt bzw. sie falsch weiterrechnen und am Ende noch zu viel kassieren lassen. Beides ist nicht zu unterstellen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 03.10.2016 11:16:11 Gelesen: 569510# 656 @  
@ bayern klassisch [#655]

Guten Morgen Ralph,

danke für diese Infos: den paritativen Faktor habe ich mir gleich mal notiert :-).

Was das Einlegen eines anderen Briefes betrifft, habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, allerdings weist das komplette Schreiben von Herrn J.Z. (tätig für das jüdische Bankunternehmen Rothschild & Soehne) an Herrn Heilbronner (noch tätig für Moritz v. Cohn) keinen Hinweis auf ein weiteres Dokument auf. Das Schreiben behandelt die Absprache über Datum und Lohn bei Firmenwechsels. Aber natürlich gebe ich Dir recht, dass man ein 2. Schreiben nicht ausschließen kann (eventuell noch an Klebe- oder Faltstellen).

Wir müssen abwarten, bis ich den anderen Brief hier habe. Wenn sich die 9 Kreuzer da bestätigen, wird's nochmal kompliziert, :-) denn dann würden nach dieser rechnerischen Verarbeitung 1,75 Slg als Gegenwert zu 9 Kreuzern stehen. Kam es wirklich nicht vor, dass man bei frankierten, schon bezahlten Briefen das ganze Porto in blau vermerkte, damit klar war, dass der Brief vollenst bezahlt ist? Schließlich bleiben am Ende das "franco" und die "9 Kreuzer" stehen (beim 2. Beleg eventuell ganz am Schluss gestrichen).

herzliche Grüße Max
 
Max78 Am: 05.10.2016 14:58:21 Gelesen: 569134# 657 @  
@ Max78 [#656]

Und um mein Versprechen noch zu halten, hier mit besserer Bildqualität. Danach werde ich mit meinen "alten Knochen" nicht mehr nerven und Platz lassen für cremige "Creme de la creme".

Aber wenn es hilft, Dinge zu erklären, kann auch ein Muffel knuffeln:



Meiner Ansicht nach: Franco-Brief vom Preussen getrennt aufgeführt: "unten meins und oben das der Badener". Badener, der's mit auf seine Reise nimmt, verrechnet's mit den Preussen und trägt ein. Auf das Brieflein streicht er das "preussische Rot" und setzt neben das franco die 9 Kreuzer. Nun ist jedem klar, dass das komplette Franko "von Simmern nach Kaarlsruh begliche is".

Das Durchstreichen gilt eindeutig den "9 Kr", wird also im Endeffekt gestrichen, von wem auch immer in dieser Hergott's Welt.

Na, ist das nicht fachmännisch erklärt. ;-) Ja, vom Laien zum Profi ist es ein harter und zackiger Weg ... und wehe es kommt jetzt einer auf die Idee, mir zu widersprechen, aber ich ahne Dunkles.

mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 05.10.2016 16:49:46 Gelesen: 569062# 658 @  
@ Max78 [#657]

Hallo Max,

du wirst immer besser!

Beim 2. Brief war die "9" aber gestrichen worden, weil man keine 9 Kr. bekam, sondern nur 1 3/4 Silbergroschen, die genau 6 Kreuzern entsprachen.
Nachdem man den Brief nun schon mit richtigen und falschen Zahlen zugemüllt hatte, hat man sich die Angabe der richtigen, bezahlten Gebühr für Baden gespart.

Das ist doch ein ganz nettes Briefpaar, das du da ausgegraben hast. Da kann man schon eine kleine "story" draus machen.

Wenn du jetzt noch ein A3 - Blatt mit den Briefen (vorne und hinten bzw. innen abbilden, wenn innen interessant oder schön ist) aufziehst und auf die Gleichheiten und Ungleichheiten deines Pärchens hinweist, hast du eine ganz schmucke und interessante Seite generiert, die sicher nicht die Welt gekostet hat, aber viel, viel Spaß macht (jedenfalls mir macht sie viel Freude), die lehrreich ist (Währungen, Paritäten, Abrechnungsverfahren usw.) und die wahrlich nicht jeder hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 05.10.2016 17:28:59 Gelesen: 569049# 659 @  
@ bayern klassisch [#658]

Du wirst recht haben, Ralph.

Es wurde wohl nochmal nachkontrolliert. Hätte es der selbe Beamte gleich bemerkt, der den blauen Stift in der Hand hatte, hätte er es wohl gleich mit diesem Stift verbessert. Die Badener waren im Gegensatz zu den "Taxianern" ja schon mit ihren "wandernden Postbureaus" (bureaux ambulants) unterwegs. Die Briefe wurden teils während der Fahrt umgearbeitet.

mit herzlichen Grüßen Max
 
Max78 Am: 07.10.2016 18:46:25 Gelesen: 568650# 660 @  
Hallo zusammen,

mit Grüßen an Jorgen hier schon wieder ein "Schinken" von mir, ab in den Süden und den rötlichen Wein. Diesmal hat's einem der preussische Beamte einfacher gemacht. Hinter den Zahlen vermerkte er "Ausl. Porto" und "innländisches". Im Jahre 1828 berechneten die Preussen somit 14 Slg und für's Ausland 12 3/4, machte insgesamt 26,75 Slg. Nachdem dieser Beleg fast identisch zu einem von Jorgen ist, der seinen in einem anderen Forum vorstellte, viel es mir leicht, den Rest zu durchschauen. 3/4 Slg stehen als Transitgebühr Belgien, 12 Slg für die Strecke in Frankreich. Siegelseitig notierten die Franzosen 15 Dec. und eine 2 für die 2. Gewichtsklasse. Na ja, knapp 2000 km eben:



Informationen zum AED-Stempel habe ich gefunden. Wenn mir jetzt noch ein Fachkundiger verrät, was hinter dem nur ansatzweise zu erkennenden "Kastenstempel in rot" steckt, würde ich mich freuen.

Einen schönen Abend allen zusammen, mit Grüßen Max
 
Baldersbrynd Am: 08.10.2016 10:22:52 Gelesen: 568555# 661 @  
Hallo Max,

ein sehr schöne Brief.

Die Information auf dem Brief mit Inland und Ausland Porto ist auch sehr schön.

Der AED Stempel ist wie auf dem Bild. Es ist aus dem Buch Catalogue des Marques et Cachets D'Entreee en France, vom Gilbert Noel

Viele Grüße
Jørgen


 
Max78 Am: 08.10.2016 10:53:42 Gelesen: 568549# 662 @  
@ Baldersbrynd [#661]

Hallo Jorgen,

vielen Dank für die weiteren Informationen zum AED-Stempel. Ich habe hier nochmal eine Vergrößerung des Abschlags, der nur ansatzweise zu sehen ist. Eventuell ist dieser auch im Buch von Gilbert Noel vorhanden. Allerdings tendiere ich dazu, dass er von den Preussen stammen müsste (oder den Belgiern):



Was ich beachtenswert finde ist, dass bei beiden Stempel die "Verschwärzung" zu sehen ist, über die sich einige Sammler gerade bei rot-, gelb- oder orangefarbenen Briefmarken aufregen. Hervorgerufen durch Oxydation spricht man dann von Bleisulfidschäden, die angeblich durch "falsche" Lagerung (durch Folienblätter) hervorgerufen werden können. Da ich mich längere Zeit mit historischen Papieren auseinandergesetzt habe, bin ich bei jedem Brief froh, und das auch bei diesem, wenn sie nicht mit Aufheller oder anderen "Substanzen" behandelt werden. Schließlich kann man ihnen ruhig ansehen, dass Sie auf die "200" zugehen. Einem alten Papier kann man schon auf "Kilometern" ansehen, ob die natürliche Papiertönung da oder nicht da ist. Besonders bei Ganzsachen, die bei delcamp oder Ebay verkauft werden, fällt einem bei ca. 20 % der Belege um 1900 sofort der "blasse Teint" auf. Ich persönlich ertrage den "Schmutz" wesentlich besser. :-)

mit Grüßen Max
 
Baldersbrynd Am: 08.10.2016 15:31:59 Gelesen: 568485# 663 @  
@ Max78 [#662]

Hallo Max,

das kann ich nicht lesen. Möglich ein Grenzübergangstempel. Ein Transitstempel kam in 1827 in schwarz. Belgien war nicht gegründet in 1828, erst in 1830.

Viele Grüße
Jørgen


 
Max78 Am: 08.10.2016 15:46:23 Gelesen: 568479# 664 @  
@ Baldersbrynd [#663]

Hallo Jorgen,

erneut ein Dankeschön! Das mit der belgischen Staatsgründung 1830 ist natürlich ein grundlegender Fehler von mir. Somit lassen sich die berechneten 3/4 Slg als Transitgeld wohl nicht so leicht erklären. Dein Beleg ist glaube ich aus dem Jahre 1832, soweit ich mich erinnern kann?

Die Provinz wurde, nachdem ich jetzt mal nachgeschaut habe, beim Wiener Kongress 1815 den Niederländern zugeteilt. Weißt Du, wo diese Briefe genau die Grenze überquerten?

mit Grüßen Max
 
Baldersbrynd Am: 08.10.2016 18:05:32 Gelesen: 568453# 665 @  
@ Max78 [#664]

Hallo Max,

mein Brief ist von 1844.

Ich meine, dass der Brief gesendet über Forbach Grenze. Das stimmt mit dem Preussen Porto auf 14 Sgr.

Das Porto in Frankreich 11 Decimes mal 1,5 und aufgerundet bis 16 Decimes für Brief zwischen 7,5 und 10 Gramm. Ich kann das französische nicht alles verstehen.

Umrechnung von 16 Dec. bis 12¾ Sgr. Ganz sicher bin ich nicht, aber ein Versuch.
Siehe Bild.

Du kannst auch sehen BDPh Homepage unter Exponate online und weiter unter Archiv berühmter Sammlungen hierunter Herr Prof. Wigand Bruuns Sammlung "Die Preussischen Rayonstempel". Hier sind noch einige Franko-Briefe nach Frankreich.

Schöne Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 08.10.2016 18:58:52 Gelesen: 568431# 666 @  
Hallo in die Runde,

@ Max78 [#662]

ich meine, dass ich den fraglichen Stempel schon einmal irgendwo gesehen zu haben, persönlich habe ich ihn nicht und somit kann ich leider nichts dazu sagen.

Die Umrechnung ist grob 1 Thaler = 3 Franc 70 Centimes.

Da steure ich mal noch einen Beleg vom 22.10.1862 bei:



Aufgegeben am Bahnhof in Magdeburg ging es nach Montpellier. Scheinbar wusste man nicht, wo der Bestimmungsort liegt. Interessant ist weiterhin, dass beim Aufgabestempel die Uhrzeitgruppe komplett fehlt, auch vom Monat keine Spur. Der Empfänger bezahlte 6 Decimen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 20.10.2016 15:35:56 Gelesen: 566309# 667 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute wäre es ein Ortsbrief, nur damals noch nicht:



Am 06.09.1861 ging es von Magdeburg nach Klein Ottersleben. Der Transport erfolgte mittels Omnibus bis Sudenburg, wo er für die Ausgabe am Folgetag siegelseitig gestempelt wurde. Die Abholung wird durch den Absender selbst erfolgt sein. Klein Ottersleben grenzt direkt an Sudenburg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 22.10.2016 18:19:43 Gelesen: 565743# 668 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier mal noch zwei Belege, welche ich nicht gebrauchen kann:



Beleg aus Stettin nach Torgelow (ca. 7 Meilen) frankiert mit einer 10, diese 1 Sgr. reichten für einen einfachen Brief der 1. Entfernungsstufe. Als Datum läßt sich der 21.03. erkennen.



Dann noch ein Reko-Brief vom 20.06.1867 aus Berlin nach Hamburg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 23.10.2016 15:44:49 Gelesen: 565547# 669 @  
Hallo,

Brief aus Königsberg Pr. nach Bremen, gesendet am 13.9.1853 ? (1853 steht auf der Siegelseite).

Oben rechts 1½ Loth. Portobetrag 6 Sgr. das stimmt, nach der "6" steht ein kleines "4" was bedeutet das?

Unten links steht ?

Schaue auch das Siegel, kennt jemand das?

Viele Grüße
Jørgen




 
Magdeburger Am: 23.10.2016 16:06:48 Gelesen: 565540# 670 @  
@ Baldersbrynd [#669]

Hallo Jørgen,

unten links steht: Gedr(uckte) S(achen) eigenhändig - so meine Interpretation.
M.E. ist der Brief maximal bis 1843 anzusiedeln, denn ein einfacher Brief hätte 13 Sgr. gekostet, bei 1,5 Loth das doppelte, also 26 Sgr. und dies dürften 64 Grote entsprechen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 23.10.2016 16:40:38 Gelesen: 565536# 671 @  
@ Magdeburger [#670]

Hallo Ulf,

vielen Dank für Deine Antwort und Ausrechnung des Portobetrags. So hatte ich das nicht gelesen.

Viele Grüße
Jørgen
 
Magdeburger Am: 25.10.2016 17:04:44 Gelesen: 565320# 672 @  
Liebe Sammelfreunde,

schön ist der Beleg nicht gerade:



In den 1860er Jahren in Magdeburg-Neustadt aufgegeben, ging es nach Breslau, wofür auch 3 Sgr. erforderlich waren. Die Siegelseite wurde hier nachträglich für mathematische Rechnerei benutzt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 25.10.2016 17:07:05 Gelesen: 565314# 673 @  
@ Magdeburger [#672]

Lieber Ulf,

gibt es auch eine andere "Rechnerei"?

Grüße, hajo22 :o))
 
Magdeburger Am: 26.10.2016 17:46:55 Gelesen: 565100# 674 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute von mir ein Beleg vom 13.03.1851:



Er lief an das Kaiserlich Königlich Oesterreichische Commando des 4. Armee Corps in Altona - portofrei als Militaria declariert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 19.11.2016 20:04:04 Gelesen: 559744# 675 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute auf der Börse in Magdeburg bekommen:



Einen netten Beleg mit einer baaren Einzahlung, Vorläufer der Postanweisung, von 7 Thaler 15 Sgr. von Magdeburg nach Hamburg. Gelaufen ist er in den Anfang der 1860er Jahren, maximal bis 1864 (1865 waren m.W. bisher immer Jahreszahlen schon vorhanden). 2 Sgr. kostetet die Gebühr für die Einzahlung + 3 Sgr. das Brieffranco.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 23.11.2016 20:04:58 Gelesen: 559061# 676 @  
Hallo Sammlerfreunde,

möchte diesen schönen Brief nach Berlin zeigen hier kam der Brief zuerst am 22.9.1841 an.

Vorderseitig ist ein Stempel von einer Packet Express Linie über Hamburg und ein Hamburger Zweizeiler (zugehörig zur Preussischen Postanstalt, Feuser 1353-1).

Hinten ist ein Stempel der Amerika Line und ein Stempel von einem Stadt Postamt (ST.P.A.), für Berlin habe ich solchen noch nicht gesehen und der Ankunfts-Ausgabestempel von Berlin.

Gleichzeitig sind mehrere Taxzahlen auf dem Brief, hier könnte ich für den gesamten Brief gut Hilfe gebrauchen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.11.2016 16:55:15 Gelesen: 559027# 677 @  
@ Gernesammler [#676]

Hallo Rainer,

nicht mein Gebiet, aber ich will versuchen, dir etwas zu helfen:

Brief aus ??, jedenfalls von Übersee zuerst nach Großbritannien.

Links oben könnte das Gewicht von 4 Unzen (knapp 120g) stehen - das wäre sehr schwer. Daneben stehen 5 / 4, das waren 5 Shilling 4 Pence, auch ein sehr hoher Betrag. Diese waren wohl 57 Silbergroschen. Die Differenz von 57 Sgr. zu den 71 1/4 Sgr. sollte der Transitanteil für Belgien sein = 14 1/4 Sgr..

Eine sepia geschriebene 2 wurde wohl gestrichen. In preussischer Rottinte lese ich 71 1/4 Silbergroschen Ausl(ändisches) Porto. Die Rötel 85 und die Zahl darunter kann ich nicht deuten. Vermutlich betrug das Gesamtporto 85 Silbergroschen.

Weil der Empfänger der Minister in Berlin war, zahlte er natürlich gar nichts.

Der Stadtpostamtsstempel hinten ist der von Hamburg. Der rote Stempel hinten ist einer von London. Den America - L - Stempel kenne ich nicht.

Hier müssten Preussen oder GB / USA / Kenner weiter helfen können, wenn sie sehr fit sind.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 24.11.2016 17:25:11 Gelesen: 559021# 678 @  
Servus Rainer,

hier noch ein Link zum Empfänger: Heinrich Wilhelm von Werther (u. a. Preussischer Außenminister 1837-1841):

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Wilhelm_von_Werther

In wie weit dieser für den Schifffahrtsverkehr bedeutend war, kannst Du dort nachlesen,

Grüße Max
 
Gernesammler Am: 24.11.2016 19:13:07 Gelesen: 558997# 679 @  
@ bayern klassisch [#677]
@ Max78 [#678]

Lieber Ralph,

vielen Dank für die erste Aufschlüsselung des Briefes vielleicht meldet sich ja noch jemand zu diesem Brief um den Stempel von Amerika aufzuklären, um so schneller findet dieser Brief den Weg in meine Ordner.

Hallo Max,

ein sehr interessanter Link zu diesem Thema danke dafür.

Gruß Rainer
 
Magdeburger Am: 24.11.2016 19:25:07 Gelesen: 558994# 680 @  
Hallo in die Runde,

an 120 Gramm Gewicht glaube ich nicht so recht, denn dann würden dies mehr als 8 Loth sein und dafür sind die 13 3/4 Sgr. Differenz mir zu gering (85 - 71 1/4 Sgr.).

Die 71 1/4 Sgr. würde ich auch als Auslandsporto ansehen. Die Frage ist daher, woher kam dieser Brief.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 24.11.2016 20:19:48 Gelesen: 558982# 681 @  
@ Magdeburger [#680]
@ bayern klassisch [#677]

Hallo Ihr Beiden,

ich habe mal recherchiert und bei Rauhut/Kruschel diesen Link gefunden:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=7&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwipsfv_jMLQAhXPyRoKHWqhAAYQFgg3MAY&url=http%3A%2F%2Fhttp://www.rauhut-auktion.de%2Fkatalog%2F173%2FTransit-Stempel&usg=AFQjCNFsuEQkhZz8dKpcskBvsUAM2v04rg&sig2=dgihqMj8Fh5dxhHwC_Y0zA

Ich hoffe, der geht auch auf, es wäre dann Position 24. Hier kam der Brief aus New York und die Express Packet Linie fuhr zu diesem Zeitpunkt New York - Hamburg, aber wie hier die Anlaufhäfen dazwischen waren keine Ahnung.

Gruß Rainer
 
Magdeburger Am: 24.11.2016 20:31:10 Gelesen: 558980# 682 @  
@ Gernesammler [#681]

Hallo Rainer,

meinst den Brief nach Paris?



Losbeschreibung:

"America L", seltener Ovalstempel rs. auf Brief aus New York nach Paris, u.a. roter Ra1 "Packet Letter"

Quelle: 173. Rauhut&Kruschel-Auktion Los 24

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 24.11.2016 21:34:15 Gelesen: 558968# 683 @  
Mal wieder ein wirklich interessanter Brief, auch wenn ich postgeschichtlich nicht unbedingt mitreden kann :-). Also wieder von mehreren Blickwinkeln betrachtet:

Erst einmal Infos zu William Harnden, dessen Name sich aus dem wahrscheinlich zuerst abgeschlagenen Stempel entnehmen lässt:

1. https://en.m.wikipedia.org/wiki/William_F._Harnden

2. https://books.google.de/books?id=7DNkKVcxTuAC&pg=PA40&lpg=PA40&dq=harndens-express-wall-street&source=bl&ots=8eWQT4oc6J&sig=-24Sne80wRWcigUAdzk4r-I5XsY&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiRlPuVkMLQAhUGBcAKHfU-CSwQ6AEIIjAC#v=onepage&q=harndens-express-wall-street&f=false

Beide Links leider nur auf Englisch, erzählen ein wenig über Harndens Express Company. Auch kann man noch ansatzweise die Wall Street aus dem Stempel entziffern, womit New York wahrscheinlich der Aufgabeort war. Harnden schaffte es anscheinend als erster, die Nachfrage am Express Service am besten zu bedienen, zuerst zwischen Boston und New York (Hudson River), dann "transatlantisch". Die Nachfrage an schnellen, versicherten Versendungen war durch das aufblühende Bankwesen in New York sehr hoch und soweit ich das verstanden habe, hatte es das US Post Office versäumt, solche Zusatzleistungen frühzeitig anzubieten und Harnden konnte dadurch Kapital schlagen.

Auch wenn ich das nicht gut beurteilen kann, glaube ich an Ralph's Berechnung des Portos wie auch die Beschreibung des Postwegs, wie kann's denn auch anders sein ;-) ? Wenn es sich um eine "versicherte" Expresssendung handeln sollte, dann müsste man das doch auch auf dem Brief erkenntlich machen. So könnte ich mir gut vorstellen, dass die rote Nummer 85 dem Brief zusätzlich zum roten "Harndens-Stempel" eine "Gesicht" gab, um ihn zuordnen zu können. Somit hätte die 85 nichts mit dem Porto zu tun (also Auslandsporto = 71,25, Inland = 0).

Aber bevor ich jetzt weiter spekuliere, warten wir lieber auf ´nen US boy,

mit Grüssen Max
 
Gernesammler Am: 25.11.2016 07:21:15 Gelesen: 558925# 684 @  
@ Magdeburger [#682]

Hallo Ulf,

genau den meine ich, dieser hat genau den gleichen Ovalstempel wie der auf meinem Brief.

Gruß Rainer
 
Magdeburger Am: 30.11.2016 14:12:57 Gelesen: 557850# 685 @  
Liebe Sammelfreunde,

da dieser Brief wunderbar auch in meine Mosigkau-Sammlung paßt, zeige ich ihn auch noch dort:



Am 27.12.1851 ging es von Dessau nach Köthen (Berlin - Leipzig) und damit an Mosigkau vorbei, was an dieser Bahnstrecke lag. Von Köthen ging es nun nach Magdeburg (Magdeburg - Leipzig R(ücktour) I) - weiter nach Minden (Berlin - Minden) und schließlich von dort nach Deutz (Deutz - Minden RIII). Dort angekommen, ging es über die Rheinbrücke zum Postamt und erhielt den Ankunftsstempel Coeln. Somit ist der Laufweg komplett auf der Siegelseite dokumentiert. 3 Sgr. Porto mußte der bekannte Empfänger nun noch entrichten.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Fips002 Am: 30.11.2016 20:30:05 Gelesen: 557820# 686 @  
@ Gernesammler [#676]

Hallo Rainer,

von mir einige Ergänzungen zu Deinen gezeigten Brief. Der Brief wurde per Forwardert (Agenten) in Boston dem Cunard Dampfer "Columbia" übergeben. Deshalb kein Stempel von Boston. Der Dampfer "Columbia" verließ Boston am 01.September 1841 und erreichte Liverpool am 14.September 1841. Von Liverpool ging der Brief auf dem Landweg nach London. Stempel London 15.Sept.41.

Bei der Ankunft in Liverpool erhielt der Brief den ovalen Eingangsstempel AMERIKA/L.( L = Liverpool). Dieser Stempel wurde in Liverpool von 1840 bis 1844 verwendet und bestätigt die Beförderung von den Vereinigten Staaten nach England. Zum Porto hat Ralph schon alles gesagt.

Gruß Dieter
 
Magdeburger Am: 02.12.2016 17:50:35 Gelesen: 557576# 687 @  
Liebe Sammelfreunde,

manchmal sind es die unscheinbaren Briefe, welche immer wieder für Überraschungen sorgen, wie dieser:



Etwa 1840 ging es von Magdeburg nach Wolmirstedt. Links oben das Briefgewicht von 1 Loth, darunter "Herrschaftliche milde Stiftungs Gelder" - was höchstwahrscheinlich als Portofreiheit angesehen wurde.

Adressiert ist er "An Ein Wohllöbliches Kuratorium der Peter Bandau'schen milden Stiftung"

Versendet wurde ein Paket von 9 Pfund 27 Loth Gewicht mit 201 Thaler 3 Sgr. Courant.

1 Sgr. erhalten Dreiling Briefträger wurde in Wolmirstedt notiert.

Die siegelseitige 12 ist definitiv auch keine Taxe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 16.12.2016 17:58:04 Gelesen: 555307# 688 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute eine unscheinbare Ganzsache:



Gelaufen in den 1860er Jahren von Stendal nach Dessau. Die Empfängerin war Gräfin Louise von Waldersee, welche "Im goldene Beutel" logierte. Es war das beste Hotel in Dessau, welches leider 1945 beim Bombenangriff zerstört wurde. Zur Gräfin habe ich leider nichts passendes gefunden, einzig eine Nonne welche vom 30.03.1788 bis 21.12.1880 gelebt hat. Das Siegel könnte das Wappen der Familie Waldersee sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 21.12.2016 19:54:29 Gelesen: 554457# 689 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Halle (Keferstein Papier, kann es sich hier um die Papiermühle handeln?) vom 14.5.1864 nach Leipzig, Porto 2 Silbergroschen für Briefe größer 1 Loth.

Gestempelt mit Bahnpoststempel Magdeburg - Leipzig, auf der Rückseite der Ankunfts-Ausgabestempel von Leipzig, hier steht unten das Datum was bedeutet die 4 im Stempel, ist dies der Bestellgang.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 22.12.2016 09:58:41 Gelesen: 554282# 690 @  
@ Gernesammler [#689]

Hallo Rainer,

ersetze Porto durch Franco und in Halle/Saale erfolgte die Übernahme des Briefes.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 22.12.2016 11:28:34 Gelesen: 554259# 691 @  
@ Gernesammler [#689]

Hallo Rainer,

ich vermute bei der "4", dass es sich um die Uhrzeit handelt. Den Stempel gibt es nämlich auch mit 5½ und 6½. Siehe http://www.ausgabestempel.de/sider/orte-stempel/l_mappe1/leipzig.htm

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefmarkentor Am: 04.01.2017 20:54:56 Gelesen: 551500# 692 @  
Zu diesem Brief aus Demmin nach Sternberg (welches Sternberg könnte gemeint sein) vom 1. Juli 1821 kann ich leider nichts sagen. Aber zeigen möchte ich ihn doch gerne.




 
Magdeburger Am: 07.01.2017 13:47:47 Gelesen: 551072# 693 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Beleg vom 01.10.1867 von Magdeburg nach Gera:



Nach Gera waren es noch unter 20 Meilen und so kostete der einfache Brief 2 Sgr. - hier mit einem Paar der Nr. 16 dargestellt. Jede Marke wurde schön einzeln entwertet mit dem Einkreis-Stempel in Grotesk.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 17.01.2017 15:31:28 Gelesen: 549443# 694 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal wieder zwei Belege aus Magdeburg:



Aufgegeben am 28.03.1857 am Bahnhof ging es nach (Berlin-)Weissensee. Auffallend ist, dass der Stern zwischen Datum und Uhrzeit fehlt. Frankiert mit 2 Sgr. für einen Brief zwischen 10 bis 20 Meilen.



Dieser Beleg lief nach Dresden, etwa 1855. Postvereinsbrief über 20 Meilen tarifgerecht mit 3 Sgr. frankiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 03.02.2017 15:38:26 Gelesen: 547297# 695 @  
Liebe Sammelfreunde,

nachfolgende Briefhülle, etwa 1833 von Magdeburg gelaufen, ging an den Rektor Schober in Schleusingen - letzteres gestrichen und Römhild notiert. Dies erfolgte portofrei als Herrschaftliche Schulsache.



Ob damit eine Weitersendung gegeben ist, ist fraglich, wenn man die Notiz auf der Rückseite sieht:

ich bitte die in Schleusingen liegenden beiden Paquete bald abholen zu lassen

Es scheint doch so zu sein, dass der Rektor seine Post nach Schleusingen liefern lies und nicht nach Römhild. Die Entfernung von ca 2,5 Meilen ist jedoch beträchtlich. Nach Schleusingen war es von Magdeburg aus innerpreussisch, aber nach Römhild, wäre es schon "Ausland".

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 10.03.2017 16:24:46 Gelesen: 542084# 696 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal ein netter Ortsbrief Magdeburgs:



Hier scheint jemand seine Neujahrsgrüsse am späten Abend des 31.12. in einen Briefkasten eingeworfen haben. Die Entwertung erfolgte mit dem Nummernstempel 906 und der nebengesetzte Ortsstempel zeigt den sogenannten Nachtstempel.

Siegelseitig sehen wir den für die Zustellung am 01.01. im ersten Bestellgang abgeschlagenen Ausgabestempel.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 10.03.2017 17:15:16 Gelesen: 542080# 697 @  
@ Magdeburger [#696]

Lieber Magdeburger,

setzt sich dieser Groschen aus Franko und Zustellgebühr zusammen (je 1/2), oder musste der Empfänger den (unsichtbaren) halben Groschen fürs Bestellgeld doch entrichten?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 10.03.2017 17:48:48 Gelesen: 542076# 698 @  
@ bayern klassisch [#697]

Lieber Bayern Klassisch,

ja, bei Stadtpostbriefen war das Bestellgeld incl.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 10.03.2017 18:42:37 Gelesen: 542063# 699 @  
@ Magdeburger [#698]

Lieber Magdeburger,

vielen Dank!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 16.03.2017 15:58:01 Gelesen: 541217# 700 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein ganz einfacher Beleg:



Am 25.03.1867 ging es von Magdeburg nach Halle/Saale. Die Entfernung beträgt 10 Meilen und so reichte auch der eine Silbergroschen für das Franco.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 18.03.2017 17:36:53 Gelesen: 540720# 701 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute ein Beleg, wo ich um die restliche Entzifferung gebeten hatte:



Am 03.12.1838 ging diese als portofreie Armen Untersucherungs Sache von Magdeburg nach An den Schulzen zu Atzendorf. Der Beamten-Stempel ist mir völlig unbekannt und auch recht unleserlich.

Hier noch der Inhalt und an dieser Stelle auch mein Dank bei der Transkription:



In der Untersuchungs-Sache gegen die unverehel(ichte)
Schulze hat der Nachtwächter zu Atzendorf, welcher
angeblich unlängst von Aacken dahin gezogen ist
und welcher am 29.November eine unverehelichte
Schulze von dort nach Todtendorf transportirt
hat, eine Küpe mit Wäsche abgenommen und durch
seine Frau auf einen Boden setzen lassen.
Der Herr Schulze von Atzendorf wird aufgefor-
dert schleunigst die Liste? mit aller darin be-
findlichen Sachen, als gestohlenes Guth den Nachwächter
abfordern und an uns abliefern zulassen.
Magdeburg den 1. Decbr 1838
Königlicher Inquisitariat
Borggreve


die Sachen übersandt
den 10t(en) Dec. 1838
Haberhauffe

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 23.03.2017 16:26:05 Gelesen: 539994# 702 @  
Hallo Alle

Brief aus Demmin nach Plaue bei Arnstadt, gesendet am 27.7.1867.
Porto 3 Sgr. für Brief bis 1 Loth, gesendet über 20 Meilen.
Nach Plauen steht påost rest Poste Restante? (Postlagernd)
Ankunftstempel Plaue 29.7. Nachverwendet Thurn und Taxis Stempel.

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 23.03.2017 16:34:14 Gelesen: 539987# 703 @  
@ Baldersbrynd [#702]

Lieber Jörgen,

ja, 3 Sgr. Frankobrief poste restante Plauen - sehr schön, poste restante Briefe sind nicht häufig und der ist hübsch. Feiner Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 23.03.2017 16:35:22 Gelesen: 539987# 704 @  
@ Baldersbrynd [#702]

Hallo Jørgen,

Nach Plauen steht post rest Poste Restante?

Ja, er ist Poste Restante.
Bitte ersetzte Porto durch Franco.
Porto = Bezahlt Empfänger
Franco = Bezahlt der Absender

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 23.03.2017 16:52:17 Gelesen: 539979# 705 @  
@ bayern klassisch [#703]
@ Magdeburger [#704]

Lieber Ralph und Ulf,

danke für Eure Antwort mit Bestätigung der Poste Restante.

@ Ulf

Wir haben früher geschrieben mit Porto und Franco.

Ich hatte das nicht ganz verstanden, meinst Du das in dieser zufälle Franco 3 Sgr. schreiben?

Liebe Grüße
Jørgen
 
Magdeburger Am: 23.03.2017 17:10:00 Gelesen: 539972# 706 @  
@ Baldersbrynd [#705]

Lieber Jørgen,

da schon der Brief korrekt mit einer 3 Sgr.-Marke vollständig frankiert wurde, ist er franco, also vom Absender bezahlt worden.

Porto 3 Sgr. für Brief bis 1 Loth, gesendet über 20 Meilen

Franco 3 Sgr. für Brief bis excl. 1 Loth, gesendet über 20 Meilen, wäre richtig gewesen

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 24.03.2017 13:52:32 Gelesen: 539760# 707 @  
@ Magdeburger [#706]

Lieber Ulf,

nochmal Danke für Deine Erklärung.

@ Alle

Brief aus Rossleben nach Plaue bei Arnstadt, gesendet am 10.2.186?.

Franco 1 Sgr. für Brief bis excl. 1 Loth, gesendet unter 10 Meilen.

Auf der Siegelseite Stempel von Arnstadt 11.2. und Plaue 12.2.

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 24.03.2017 14:29:08 Gelesen: 539751# 708 @  
@ Baldersbrynd [#707]

Lieber Jørgen,

super! Netter Postvereinsbrief!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 25.03.2017 18:11:05 Gelesen: 539452# 709 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich freue mich, dass es dieses Thema mittlerweile über 100.000 Zugriffe hat. Es würde mich natürlich freuen, wenn es noch deutlich mehr werden würden.



Einen nicht ganz vollständiger Brief vom 23.02.1866 aufgegeben am Bahnhof in Magdeburg zwischen 17 bis 18 Uhr ging es nach Cassel, wo er schon am frühen Morgen ankam. Frankiert wurde er mit einem 3er Streifen der Nr. 16 = 3 Sgr., was auch erforderlich für einen einfach schweren Brief über 20 Meilen innerhalb des DÖPV waren.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 26.03.2017 09:52:07 Gelesen: 539270# 710 @  
Porto-Brief aus Schwarzenbek nach Ratzeburg, beide in Lauenburg, gesendet am 8.11.1867.

Porto 1 Sgr. mit blau geschrieben und erhoben bei dem Empfänger. Ausgabestempel 9.11.

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 23.04.2017 11:43:52 Gelesen: 532625# 711 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal wieder eine nette Ganzsache:



Am Zug in Dessau aufgegeben ging es nach Berlin. 2 Sgr. waren für einen einfach schweren Brief zwischen 10 bis 20 Meilen erforderlich.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 23.04.2017 17:50:19 Gelesen: 532577# 712 @  
@ Magdeburger [#711]

Lieber Magdeburger,

klasse Stück - preussischblau? Der Stationsvermerk ist auch sehr nett - blau ist ja meine Lieblingsfarbe. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 24.04.2017 15:45:00 Gelesen: 532365# 713 @  
@ bayern klassisch [#712]

Lieber Bayern Klassisch,

mit Farben habe ich es nicht so, leider. Jedoch glaube ich, dass es kein preussischblau ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Markus Pichl Am: 24.04.2017 19:36:17 Gelesen: 532310# 714 @  
@ Magdeburger [#713]

Hallo Ulf,

Deinen Scan habe ich an von mir einst erstellte Scans angepasst und dann kommt als Ergebnis preussischblau bei Deinem Wertstempel heraus. Der Grünanteil und ein trockener Druck ist aber auch schon auf dem unveränderten Scan zu erkennen.

Bei den flankierenden Wertstempeln handelt es sich links um U 21 Ab (hellultramarin) und rechts um U 21 Aa (preußischblau). Denke, dass es sich bei Deiner Ganzsache um U 21 Ba handelt.



U 21 Aa (preußischblau)



U 21 Ab (hellultramarin)



MfG
Markus
 
bayern klassisch Am: 24.04.2017 20:10:01 Gelesen: 532299# 715 @  
@ Markus Pichl [#714]

Da haben meine alten Augen doch nicht getrogen - preussischblau, klasse Ulf !

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 27.04.2017 18:08:58 Gelesen: 531782# 716 @  
@ Markus Pichl [#714]

Hallo Markus,

danke! Ich hätte es nie so gedacht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 07.05.2017 09:01:02 Gelesen: 530449# 717 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal dies:



Möglicherweise am 23.11.1867 am Zug aufgegeben und mit den Rechteckstempel COELN EISENB-POST-BUREAU ohne Datum und Uhrzeit wurde die 3 Sgr. Marke entwertet und nochmals aufgesetzt, ging es nach dem schönen Wien.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
olli0816 Am: 14.05.2017 11:15:14 Gelesen: 529599# 718 @  
Hallo,

anbei ein Brief als Rechnung von 1862 von Aachen nach Chemnitz mit einer 12a



Grüße
Oliver
 
olli0816 Am: 14.05.2017 11:19:07 Gelesen: 529597# 719 @  
Hallo,

jetzt noch zwei Briefe aus Breslau mit zwei unterschiedlichen Stadtpost Expedition 4 Stempeln.

Der erste mit einer Preussen Michel 16 von Breslau nach Hirschberg, geschrieben 1867:



Der zweite von Breslau nach Wien mit einer Preussen Michel 18 von 1866:



Grüße
Oliver
 
Magdeburger Am: 14.05.2017 15:51:57 Gelesen: 529555# 720 @  
@ olli0816 [#719]

Hallo Oliver,

der erste Brief gefällt mir recht gut, da er unterfrankiert aus dem Briefkasten stammt. Beim zweiten Beleg nach Wien, gibt es siegelseitige Transitstempel?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
olli0816 Am: 14.05.2017 19:56:22 Gelesen: 529499# 721 @  
@ Magdeburger [#720]

Hallo Ulf,

Auf der Rückseite ist nur noch ein Wiener Ankunftsstempel:



Grüße
Oliver
 
olli0816 Am: 20.05.2017 15:03:35 Gelesen: 527362# 722 @  
Hallo,

anbei ein neuer Brief von 1867 von Gross-Mützelburg nach Stettin mit 2*Michel 15a:



Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 20.05.2017 15:09:39 Gelesen: 527358# 723 @  
@ olli0816 [#722]

Bildschöner Brief, Oliver; kann mir nicht vorstellen, dass auch der Stempel so häufig ist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 23.05.2017 09:11:08 Gelesen: 526650# 724 @  
@ bayern klassisch [#723]

Hallo Ralph,

laut meinem alten Henke Altdeutschland-Katalog ist der Stempel gar nicht so selten. Wobei ich die Feststellung gemacht habe, dass selbst seltenere Stempel nicht so häufig gesucht sind und dann mit viel Geld bezahlt werden müssen. Ausnahmen sind eher die ganz seltenen bekannten, aber auch die suchen wohl nur die Spezialisten. Vieles von den seltenen findet man dann einfach nicht, aber wenn mal einer angeboten wird, kann man den auch im Nachverkauf bei einer Auktion preisgünstig bekommen, wenn man Glück hat.

Vor kurzem habe ich einen etwas selteneren Stempel auf einer Ganzsache recht preisgünstig auf einer Auktion bekommen:



Eine Ganzsache mit einem K1 von Meckenheim, der zumindest in meinem alten Katalog recht teuer eingestuft wird. Ich bin jetzt aber nicht so der große Stempelsammler, obwohl gerade Preussen durch die Nummernstempel und den vielen anderen Stempeln sich geradezu anbietet. Mich interessieren aber eher Belege, die insgesamt schön anzusehen sind. Bei Preussen bin ich nicht großartig spezialisiert, mag aber die Marken und Briefe sehr gerne. Deshalb kommt da immer wieder mal was nettes dazu. So spezialisiert wie Du mit Bayern bin ich bei weitem nicht. Dafür interessiere ich mich für viel zu viel unterschiedliche Sachen und Gebiete.

Viele Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 23.05.2017 09:50:49 Gelesen: 526637# 725 @  
@ olli0816 [#724]

Hallo Oliver,

auch ein sehr schönes Stück, zumal die Nennung des Zielortes und erst dann die Hinzufügung von Namen und Stand ungewöhnlich sind (wohl keine Ordnungswidrigkeit). :-)

Mit den seltenen Stempeln muss man aufpassen und den Markt über Jahrzehnte im Griff haben - das können nur wenige und viele Stempelabschläge werden nicht nach Seltenheit, sondern nach Nachfrage oder Katalogpreis gehandelt, wie immer dieser auch zustande gekommen sein mag.

Ich nehme auch, was gefällt. Wenn einer mal vor 100 Jahren "äußerst seltener Stempel" dran schrieb, mag das ja damals durchaus seine Berechtigung gehabt haben - aber heute kann es ganz anders aussehen und zwar in beide Richtungen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 01.06.2017 18:25:00 Gelesen: 524371# 726 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute wieder mal ein Beleg von mir:



Am 09.10.1865 aufgegeben in Magdeburg-Neustadt ging es ins ca. 17 Meilen entfernte Weimar. 2 Sgr. franco waren erforderlich, was mit einer Marke der Wappenausgabe ( Nr. 17a ) dargestellt ist.

Siegelseitig Ankunftsstempel vom Folgetag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 04.06.2017 17:06:02 Gelesen: 523596# 727 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute von mir dieser Beleg:



Am 23.01.1856 ging es von Dessau nach Leipzig. Als Postvereinsbrief bis 10 Meilen Entfernung korrekt mit 1 Sgr. frankiert. Die Marke wurde mit dem Nummernstempel 315 entwertet und der Ortsstempel wurde obligatorisch mit aufgesetzt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
olli0816 Am: 05.06.2017 15:03:23 Gelesen: 523361# 728 @  
Hallo,

hier zeige ich einen Beleg, der durch fehlerhafte Unterbringung leider die Marke ziemlich zerstört hat. Zum Glück ist es der einzige Brief bisher, wo mir das passiert ist. Ein trauriges Anschauungsbeispiel, was fehlerhafte Folien anrichten können. Der Brief war ursprünglich sehr schön mit einer einwandfreien 1 Sgr-Marke mit einem gut abgeschlagenen Stempel aus Znin. Inzwischen meide ich diese Hersteller und deren Produkte komplett. Für anfällige Marken nehme ich Pergaminhüllen. Das ist zwar umständlich beim Anschauen, aber damit ist bisher nichts passiert.

Das Jahr kann ich nicht angeben.




Viele Grüße
Oliver
 
hajo22 Am: 05.06.2017 23:34:58 Gelesen: 523261# 729 @  
@ olli0816 [#728]

Jeder weiß, was Du meinst. Man könnte weinen. Zum Thematitel paßt der Beleg/die Marke nicht mehr. Ich fühle mit Dir.

hajo22
 
olli0816 Am: 06.06.2017 14:33:40 Gelesen: 523106# 730 @  
@ hajo22 [#729]

Ja, das traurige ist, dass diese Hersteller seid vielen Jahren damit durchkommen und irgendwelche Beweise wollen, was schon längst bewiesen ist: Dieses Mistzeug zerstört schöne alte Briefmarken.

Aber zurück zum eigentlichen erfreulicheren Thema:

Anbei ein normal erhaltener Brief mit einer Preussen Michel 3 von Stettin Bahnhof nach Berlin. Die Marke ist zwar links etwas angeschnitten, aber der Stempel 1439 ist sehr gut erkennbar, genauso wie der daneben liegende Stempel. Unten links ist ein Vermerk mit 1859. Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Wenn man den Brief öffnet, ist tatsächlich ein Datum mit 1859 (18.3.59) angegeben, was eine sehr späte Verwendung wäre. Vor allem im Zusammenhang mit einer Michel 3 etwas ungewöhnlich. Aber ich bin sehr skeptisch, was diesen Punkt betrifft.

Der Absender ist die M.Loewenstein & Co. Wenn man googelt, gibt es das Unternehmen nicht mehr, von daher ist es etwas Spekulation, was ich hier schreibe. Es gab in Stettin und Kohlberg ziemlich viele Loewensteins, bzw. der ältere Name Lewenstein, alles jüdische Mitbürger. Das Unternehmen wurde 1818 von Vorast und Nobel als Tuch- und Eisenwarenhandlung übernommen. Es war wahrscheinlich ein Ladengeschäft.

Hier der Link, den ich dazu gefunden habe:

https://books.google.de/books?id=nSw_AAAAcAAJ&pg=RA1-PA151&lpg=RA1-PA151&dq=M.+L%C3%B6wenstein+stettin&source=bl&ots=m33yClB0He&sig=LDfQ7a7mCp1sb-lTcuzDvU7ze8s&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjt0_f3manUAhXEOxQKHQqvBAIQ6AEIIjAA#v=onepage&q=M.%20L%C3%B6wenstein%20stettin&f=false

Der Name stimmt überein, so dass es wohl dieses Unternehmen war.



Grüße
Oliver
 
Baldersbrynd Am: 07.06.2017 15:56:27 Gelesen: 522797# 731 @  
Hallo,

Franco-Brief aus Berlin nach Itzehoe, gesendet am 16.1.1863.

Porto 3 Sgr. von Berlin nach Hamburg, von Hamburg nach Itzehoe 1 Sgr. Freigemacht mit 3 Sgr. Ganzache und 1 Sgr. Briefmarke.

Mit blau "1" geschrieben ?

Auf der Siegelseite Stempel: K.D.O.P.A. HAMBURG 17.1., ELMSH. ITZEH. EBN. POST-BUR 17.1.1863, HOLST.EB.P.SP.B. ZUG 1.,(blau), ITZEHOE 178.1.

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 08.06.2017 06:22:39 Gelesen: 522702# 732 @  
@ Baldersbrynd [#731]

Lieber Jörgen,

ein Brief ganz nach meinem Geschmack: Farbfrankatur, blaues Weiterfranko von 1 Silbergroschen und verschiedene Stempel auf der Siegelseite, sogar einen blauen, die die Leitung verdeutlichen. So muss das sein, wenn es ein Klassebrief sein soll.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 08.06.2017 15:10:36 Gelesen: 522631# 733 @  
Liebe Sammelfreunde,

Briefe von Magdeburg nach Klein Ottersleben, heute wären es Ortsbriefe, da gibt es immer mal wieder angenehme Überraschungen, so wie bei diesem Beleg:



Der Brief ist am 17.07.1863 im Magdeburger Postamt aufgegeben wurden und mit dem Omnibus nach Sudenburg gebracht worden, dort auch ausgabegestempelt und wurde sicherlicher auch von dort abgeholt.



Das interessante daran ist, wo er geschrieben wurde: Er stammt von der Königsgrube Brumby, welche mit zur Magdeburger Bergbau Actiengesellschaft gehört. Brumby liegt in der Nähe von Calbe/Saale und ist ein recht kleiner Ort. Der Brief ist also von dort mitgenommen worden und erst am Postamt in Magdeburg aufgegeben worden. Eine Kostenersparung trat nicht ein.

Im Brief geht um die Bezahlung von Kohle, welche geliefert wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 16.06.2017 17:54:14 Gelesen: 521169# 734 @  
Liebe Sammelfreunde,

eine einfache Briefhülle aus Dessau adressiert an "Seiner Hochwohlgeboren Dem Kammerherrn Herrn Baron von Bodenhausen auf Reckershausen bei Göttingen"



Der Beleg ist mit 3 Sgr. bar frankiert. Das Trauersiegel könnte Aufschluß zur genaueren Datierung geben.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 07.07.2017 15:04:49 Gelesen: 518139# 735 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute ein Beleg aus Magdeburg nach Passau:



Am 31.12.1864 in den Morgenstunden wurde diese Rechnung aufgegeben und am 2. Tag des Folgejahr konnte diese der Empfänger erhalten. Magdeburg - alle Orte in Bayern waren mehr als 20 Meilen entfernt und so sind auch 3 Sgr., dargestellt durch einen 3er-Streifen der Nr. 16, als Franco erforderlich gewesen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 14.08.2017 16:57:34 Gelesen: 510468# 736 @  
Liebe Sammelfreunde,

diesen Beleg hatte ich noch 4 Tage vor meiner Abreise nach Oldenburg gekauft. Ich bat den VK, mir den Beleg vor Zahlungseingang zuzusenden. Diesem Wunsch wurde freundlicherweise nachgekommen und so konnte ich ihn noch in die Sammlung einfügen.



Ein Paket von 9 Loth wurde am 15.03.1865 in Magdeburg aufgegeben. Hinter der Gewichtsangabe wurde ein "B" von gleicher Hand + Stift notiert, daneben nochmals in rot, also schon bei der Annahme wurde von einem Beutelstück ausgegangen und dies wurde dann "bestätigt".

Gelaufen ist alles nach (Ida) Oberstein im Fürstentum Birkenfeld, welches mit zum Großherzogtum Oldenburg gehörte, wurde jedoch postalisch von Preussen verwaltet. Somit war dies also auch ein innerpreussischer Beleg. Für die 54 Meilen lange Strecke reichte auf jeden Fall der Mindestfahrposttarif von 6 Sgr., was mit dem Wertstempel von 2 Sgr. der Ganzsache und einem 4er Streifen der Nr. 16 dargestellt wurde. Siegelseitig ist nur der Ausgabestempel.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 18.08.2017 16:02:43 Gelesen: 509654# 737 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein weiterer netter Beleg:



Der Brief ist am 29.01.1861 in Magdeburg aufgegeben worden und war am 30.01. in Irxleben. Für die kurze Entfernung reichte der 1 Sgr. vollkommen aus. Der Kaufgrund war jedoch, dass der Brief in Hamburg am 28.01. geschrieben wurde und möglicherweise durch einen Reisenden mitgenommen wurde. Die Ersparnis waren 2 Sgr. für den Brief.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 18.08.2017 16:52:06 Gelesen: 509643# 738 @  
@ Magdeburger [#737]

Lieber Ulf,

Glückwunsch zu diesem Schmankerl - Hamburg, den 28.1. geschrieben und am Folgetag bei der Post aufgegeben, das lässt in der Tat auf einen Versand im Anzug durch einen Reisenden per Bahn schließen, weil die Mitgabe in Fahrpoststücken solcher Briefe oft 1 bis 2 Tage länger in Anspruch nahm.

Ein tolles Stück in erstklassiger Erhaltung.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 28.08.2017 14:11:16 Gelesen: 507638# 739 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute ein einfacher Beleg:



Um 1850 in Magdeburg aufgegeben, ging es an den Pastor Friese nur vor die Stadttore nach Buckau. Im Prinzip gab man den Brief nur dem Landbriefträger, welcher ihn zustellte. Der Brief wog 3 Loth und war als Herrschaftliche Kirchen Sache portofrei.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 28.08.2017 15:44:49 Gelesen: 507629# 740 @  
@ Magdeburger [#739]

Lieber Magdeburger,

es stellt sich die Frage, warum man überhaupt einen portofreien Brief gewogen und das Wiegeergebnis aufnotiert hat?

Oder gab es ein Limit bei der Portofreiheit, also portofrei nur bis XY - Loth?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 28.08.2017 16:13:08 Gelesen: 507625# 741 @  
@ bayern klassisch [#740]

Lieber Bayern Klassisch,

obwohl diese Briefe portofrei waren, wurde diese alle statistisch erfaßt und sogar die "Kosten" ermittelt.

Ein Gewichtsmaximum gab es nicht - bei der Fahrpost, bspw. wenn man an einem Empfänger 1000 Bibeln versenden wollte, unterlag man dem Postzwang nicht mehr.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 28.08.2017 17:44:19 Gelesen: 507611# 742 @  
@ Magdeburger [#741]

Lieber Magdeburger,

vielen Dank für deine kompetente Auskunft - war bei Bayern ähnlich, nur restriktiver, was Brief- und Fahrpost anging.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
JohannesM Am: 28.08.2017 21:21:31 Gelesen: 507591# 743 @  
@ Magdeburger [#739]

Hallo Ulf,

ist der N1 ein Boten- oder Ankunftstempel?

Beste Grüße
Eckhard
 
Magdeburger Am: 29.08.2017 17:47:34 Gelesen: 507540# 744 @  
@ JohannesM [#743]

Hallo Eckhard,

kurz und knapp: Es ist ein normaler Ausgabestempel für die 1. Nachmittagtour.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
JohannesM Am: 29.08.2017 19:12:03 Gelesen: 507522# 745 @  
@ Magdeburger [#1167]

Hallo Ulf,

danke, ich habe einen fast identischen Stempel vom 21.4.1833 von Halberstadt vorliegen und wollte ihn zuordnen.



Beste Grüße
Eckhard
 
Magdeburger Am: 31.08.2017 16:38:12 Gelesen: 507039# 746 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal in die Vormarkenzeit:



Der Brief datiert vom 17.10.1839 und lief von Magdeburg nach Würzburg. Einzig sind 26 Kreuzer Porto notiert wurden. M.E. sind 5 Sgr. für Preussen bis Hof angefallen, welche nirgends notiert sind. Diese 5 Sgr. entsprechen 18 Kreuzer. Der Rest von 8 Kreuzer sind dann ab Hof bis Würzburg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 07.10.2017 17:48:05 Gelesen: 500294# 747 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal ein einfache Postvereinsbrief:



Am 28.09.1858 in den Abendstunden am Bahnhof in Magdeburg bearbeitet ging es nach Rothehütte bei Elbingerode im Großherzogtum Braunschweig. Siegelseitig Transit von Blankenburg am Folgetag. Das Franko von 1 Sgr. war ausreichend für den Brief bis 10 Meilen, welche mit dem Nummernstempel 907 entwertet wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 15.10.2017 09:10:56 Gelesen: 498092# 748 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute von mir ein Brief, welcher mit Sicherheit nicht das Prädikat, "schön zu sein", verdient hat. Gekauft hatte ich ihn nur wegen der Destination:



Aufgegeben am 17.01.1851 in Magdeburg ging es an den Amtsverwalter Dr. Lindenberg nach Bergedorf, wo er am Folgetag ankam. Er ist mit 3 Sgr. freigemacht worden. Die Marke ist zerstört worden. Siegelseitig ist auch die Ankunft mit dem Bergedorfstempel zu sehen, wo leider auch die Stundenangabe teilweise der Schere zu Opfer gefallen ist. Der Empfänger war Joh. Bernhard Wilhelm Lindenberg (18.09.1781-06.06.1851), welcher sich insbesondere um die Erhaltung des Schlossgebäudes verdient machte.

Bergedorf war noch nicht Mitglied des DÖPV. Die 3 Sgr. reichten m.E. nur bis Hamburg und ob das Hamburg-Lübecker Postamt den Brief kostenlos zum Ziel brachte, kann ich nicht sagen. Normalerweise kostete es 1 Hamburger Schilling. Eventuell wurde der Brief jedoch auch in Hamburg abgeholt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 22.10.2017 09:51:18 Gelesen: 496718# 749 @  
Hallo Preußen Sammler,

Brief aus Magdeburg nach Dreileben bei Seehausen, gesendet am 13.9.1813.

Der Stempel ist, nach Feuser/Münzberg, der erste zweizeiligen Stempel von Magdeburg.

Der Empfänger war Superintendant Hamann(?) in Dreileben.

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 22.10.2017 11:26:29 Gelesen: 496697# 750 @  
@ Magdeburger [#746]

Lieber Ulf,

da hast du genau recht - Bayerns Hof bis Würzburg waren 152 km, also 21 Meilen, so dass Bayern vom Gesamtporto 8 Kreuzer für sich behalten durfte.

Das war ein Fehler von Hof, dass sie das preußische Porto nicht in den Auslagestempel setzten - auf der anderen Seite war man ja in Hof auf preussisch und dachte ab und zu mal, man müsste diese Notationen nicht wirklich auf den Briefen nachvollziehbar machen, weil es die Korrespondenten eh nicht interessieren würde, wie sich das Porto zusammen setzte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 22.10.2017 11:27:51 Gelesen: 496696# 751 @  
@ Baldersbrynd [#749]

Lieber Jörgen,

ich lese Superintenden Homann.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 22.10.2017 13:37:08 Gelesen: 496661# 752 @  
@ Baldersbrynd [#749]

Hallo Jørgen,

der Brief gehört in die westphälische Zeit. Der Stempel wurde höchstwahrscheinlich Anfang April 1811 eingeführt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 22.10.2017 13:49:36 Gelesen: 496657# 753 @  
@ bayern klassisch [#751]

Ich kann es nicht mehr ändern:

Es muss "Superintendenten" heissen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 23.10.2017 00:08:00 Gelesen: 496528# 754 @  
Lieber Ralph und Ulf,

vielen Dank für Eure Informationen.

Liebe Grüße
Jørgen
 
Baldersbrynd Am: 23.10.2017 08:24:45 Gelesen: 496434# 755 @  
Hallo Preußen Freunde,

hier noch zwei Briefe aus Magdeburg.

1. Gesendet am 20.10.18?? nach Conitz Porto 8 Sgr. für einfachen Brief zwischen 50 und 60 Meilen.

2. Gesendet am 13.10.1865 nach Montpellier, Frankreich. Porto 6 Decimes für Brief bis 10 Gramm. Preussenporto 4 Dec. und Französisch 2 Dec.

Viele Grüße
Jørgen




 
Baldersbrynd Am: 24.10.2017 15:22:30 Gelesen: 496126# 756 @  
Liebe Preußen Sammler,

Porto-Brief aus Halberstadt nach Leipzig, gesendet am 7.10.18??

Porto 3 Sgr. für Preußen und Porto ?? für Sachsen. 7 Ngr erhoben in Leipzig. Auf der Siegelseite ein Stempel mit STADTPOST 8. OCT. Im Mitte III 11-12. Das Mittelstück ist umdreht.

Liebe Grüße
Jørgen




 
Magdeburger Am: 24.10.2017 18:06:33 Gelesen: 496078# 757 @  
@ Baldersbrynd [#756]

Hallo Jørgen,

der Brief stammt aus dem 1840er Jahren, Porto insgesamt 37 Neupfennige.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 25.10.2017 00:05:12 Gelesen: 495997# 758 @  
Hallo Ulf,

vielen Dank für die Portoberechnung.

Viele Grüße
Jørgen
 
Baldersbrynd Am: 25.10.2017 16:52:14 Gelesen: 495793# 759 @  
Hallo Alle,

Porto-Brief aus Elberfeld nach Montpellier, Frankreich, gesendet am 3.3.1864.

Grenzübergangstempel Prusse 3 Erquelines 3 4.3.1864.

Porto erhoben in Frankreich 5 Decimes für einfachen Brief aus Rgb. Düsseldorf, Aachen, Köln, Trier und Koblenz.

Viele Grüße
Jørgen


 
Baldersbrynd Am: 29.10.2017 10:31:26 Gelesen: 494955# 760 @  
Hallo,

Brief aus Erfurt nach Arnstadt, gesendet am 9.9.1850.

Porto 1 Sgr. für Brief bis 1 Lot, geschickt innerhalb von 10 Meilen.

Viele schöne Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 10.11.2017 14:55:19 Gelesen: 492886# 761 @  
Liebe Sammelfreunde,

lange, lange habe ich gesucht bis ich endlich Glück gehabt hatte:



Am 10.06.1843 ging diese sprotelfrei Vormundschafts Sache von Magdeburg nach Calbe. Die Portofreiheit wurde durch den Beamtenstempel Schröder bestätigt. Irgendwie habe ich die Vermutung, dass dies möglicherweise der seltenste ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 10.11.2017 15:46:12 Gelesen: 492878# 762 @  
@ Magdeburger [#761]

Lieber Magdeburger,

wenn es nicht schon die seltenste sein soll, dann sicher die schönste!

Sportelfreie Dienstbriefe mit so schönen Beamtenstempeln suche ich noch nach Bayern - wenn du da mal etwas sehen solltest (natürlich NICHT von Magdeburg, das versteht sich von selbst).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 12.11.2017 18:35:41 Gelesen: 492431# 763 @  
@ bayern klassisch [#762]

Lieber Bayern Klassisch,

einen Brief nach Bayern mit Beamtenstempel habe ich jedenfalls - allerdings paßt er nicht in deine Sammlung.



Der Brief wurde am 08.05.1862 von Magdeburg nach Nürnberg vom 08.05.1862 gesendet. Obwohl er als portofreie Justizsache gekennzeichnet wurde und auch der dafür zuständige Beamte Rohkohl hat seinen Stempel anbrachte, ist er jedoch nicht portofrei.

Links unten wurde ein Postvorschuß von 4 Reichsthaler 13 Sgr. notiert, was in blau mit 133 Sgr. wiederholt wurde. Dazu kam der Auslagenstempel.

Ab dem 01.01.1861 galt nun der 2. Postvertrag des DÖPV und dies ist auf den Brief anzuwenden.

Die Entfernung nach Nürnberg ist siegelseitig mit P 10 notiert. Da eine Progressionsstufe 4 Meilen sind, liegen wir mit 40 Meilen gerade so noch darin. Nach dem Vertrag wurde die Nachnahme im Artikel 61 geregelt. Darin steht, dass er nach den Tarifen der Aufgabepostanstalt zu taxieren ist, soweit nicht Artikel 69 anzuwenden ist.

Artikel 69 regelt bei der Fahrpost eine weitere Möglichkeit der Verteilung der Einnahmen im Postverein. Ist die Verteilung der Einnahmen der Fahrpost im Postverein geklärt, wird nach den Tarifen der Ausgabepostanstalt taxiert, da dann alles (ohne dem Postvorschuß selbst) gemeinschaftliche Einnahmen sind.

Also müssen beide Möglichkeiten durchgerechnet werden. Dazu ist erstmal der Postvorschuß von 4 Thaler 13 Sgr. = 133 Sgr. in 465,5 Kreuzer auf 466 Kreuzer aufgerundet zu reduzieren.

Nun nach Artikel 61 - ohne Berücksichtigung Artikel 69
Procura 1/2 Sgr. je angefangenen Thaler, mindestens 1 Sgr. - hier 5 * 1/2 Sgr. = 2 1/2 Sgr. = 8,75 Kreuzer aufzurunden auf 9 Kreuzer

Fahrposttarif bei über 32 Meilen
6 Sgr. = 21 Kreuzer

Die Summe ist nun 466 Kreuzer + 9 Kreuzer + 21 Kreuzer = 496 Kreuzer - also einer zuviel.

Jetzt nach Artikel 69
Der Postvorschuß von 466 Kreuzer entspricht 7 Gulden 46 Kreuzer
Das Procura war 1 Kreuzer je angefangen Gulden, mindestens 3 Kreuzer, somit hier 8 Kreuzer

Der Fahrposttarif war 21 Kreuzer.

Die Summe von 466 Kreuzer + 8 Kreuzer + 21 Kreuzer = 495 Kreuzer entsprechen den taxierten 8 Gulden 15 Kreuzer

Hier entscheidet tatsächlich der eine Kreuzer, wie der Brief behandelt wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf.
 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 20:35:15 Gelesen: 492399# 764 @  
@ Magdeburger [#763]

Lieber Magdeburger,

mit jedem Buchstaben deiner Antwort merkt man, wie sehr dir die Fahrpost in Fleisch und Blut übergegangen ist. Chapeau!

Liebe Grüsse von bayern klassisch (ja du hast Recht, der passt wegen seiner Fahrpostzugehörigkeit leider nicht in mein Beuteschema)
 
hajo22 Am: 12.11.2017 21:47:37 Gelesen: 492363# 765 @  


Auslagenbrief über 16 Sgr. aus Berlin vom 18.4. (ohne Jahr) an den Magistrat in Gollnow. Die 16 gestrichen und auf 20 erhöht.

Die Rückseite gibt nichts her. Keine Textseiten vorhanden.

hajo22
 
Magdeburger Am: 27.11.2017 17:31:33 Gelesen: 489314# 766 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal ein netter Paketbegleitbrief von mir:



Gesendet wurde ein 6 Loth schweres Paket von Magdeburg nach Coelleda. Aufgegeben am 18.02.1856 in der Mittagszeit - leider ist der Ankunftsstempel recht undeutlich, höchstwahrscheinlich ist dies am Folgetag geschehen. Frankiert mit 4 Sgr., dargestellt mit einer 1 und 3 Sgr.-Marke der ersten Kopfausgabe, war hier der Mindestfahrposttarif bei knapp 15 Meilen Luftlinie.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 27.11.2017 19:20:52 Gelesen: 489272# 767 @  
@ Magdeburger [#766]

Hallo Ulf,

auf Deinem Ankunfts-Ausgabestempel steht "AUSG./ N I / 20 2 /",ob noch eine Ausgabezeit vermerkt war kann ich leider nicht sehen, aber ich denke eher mal nicht. Wenn dieser Ankunftsstempel so aufgebaut ist wie die Nr.9 von Berlin dann nicht.



Beste Grüße aus Berlin
Rainer
 
Magdeburger Am: 21.12.2017 17:16:29 Gelesen: 480995# 768 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal wieder ein netter Beleg:



Dieser Brief wurde laut Angabe am 01.08.1856 geschrieben und als Ort ist die Amalien Grube (wo auch immer gelegen) angegeben. Jedenfalls wurde er höchstwahrscheinlich in einem Briefkasten eingeworfen worden. Die Nachtwache in der Zeit zwischen 20 bis 24 Uhr übernahm noch die Bearbeitung, so dass er schon in der 1. Ausgabe des Folgetages in Halberstadt war. Üblicherweise fuhr in der Nacht der Zug nach Cöln, wo der Brief bis Oschersleben mitgenommen werden konnte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 31.12.2017 18:44:45 Gelesen: 477433# 769 @  
Liebe Sammelfreunde,

mein letzter Beitrag hier in diesen Jahr soll diese Briefhülle sein:



Sie ist von Dessau nach Neuruppin versendet worden. 2 Sgr. franco waren für die knapp 17 Meilen für den einfachen Brief ausreichend.

Ich wünschen allen ein erfolgreiches 2018!

Ulf
 
bayern klassisch Am: 31.12.2017 21:34:02 Gelesen: 477387# 770 @  
@ Magdeburger [#769]

Lieber Magdeburger,

wenn du jetzt noch hinten den Bogenrand einer späteren Marke weg bekommst, wird der Brief gleich nochmals schöner.

Warum mussten die solche Sachen machen? Sind doch Antiquitäten, da pappt man doch keine Bogenränder drauf.

Liebe Grüsse und guten Rutsch!

Ralph
 
SH-Sammler Am: 01.01.2018 04:30:20 Gelesen: 477323# 771 @  
@ Magdeburger [#769]
@ bayern klassisch [#770]

Hallo Ulf und Ralph, ich wünsche Euch (und allen anderen Mitlesern) ein glückliches neues Jahr. Ich hoffe, dass ich noch viele Eurer interessanten Beiträge lesen darf.

Ich habe neulich in den älteren Beiträgen geschmökert, wo sicher das Eine oder Andere Wissenswerte geschrieben steht. Nun lese ich in den Beiträgen [#761] [#762] etwas, das ich noch nie gelesen habe.

Da wir in der Schweiz mit der deutschen Sprache evtl. "ja nicht so ganz bewandert sind", muss ich halt bei Euch nachfragen. Da fällt mir auch kein Zacken aus meiner Krone, aber ich möchte trotzdem wissen, was denn das Wort SPROTELFREI bedeutet. Beim Onkel Google findet sich nichts. Ihr als Urheber (oder Erfinder?) dieses Wortes, könnt mir sicher "auf die Sprünge" helfen

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
Magdeburger Am: 01.01.2018 07:17:54 Gelesen: 477301# 772 @  
@ SH-Sammler [#771]

Guten Morgen

Zu Sprotel findet sich hier die Erklärung:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sportel

@ bayern klassisch [#770]

Warum mussten die solche Sachen machen? Sind doch Antiquitäten, da pappt man doch keine Bogenränder drauf.

Leider wurden viele Rückseiten "misshandelt" - man maß ihnen keine Bedeutung zu. Heutzutage wird es glücklicherweise vielfach anders gesehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
SH-Sammler Am: 01.01.2018 08:14:02 Gelesen: 477292# 773 @  
@ Magdeburger [#772]

Hallo Ulf

Danke für die Erklärung, wieder mal etwas dazugelernt. Ich habe diesen Ausdruck noch nie gehört.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag, Neujahrstag

Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 01.01.2018 08:44:22 Gelesen: 477281# 774 @  
@ SH-Sammler [#773]

Lieber Hanspeter,

frohes Neues Jahr!

http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_form?sigle=DWB&mode=Volltextsuche&hitlist=&patternlist=&lemid=GS36133

Es waren Sporteln, nicht Sproteln, daher konntest du vielleicht nichts finden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 10.01.2018 19:59:50 Gelesen: 471888# 775 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Dahme (Mark), seit 1815 zu Preussen in der Provinz Brandenburg zugehörig,vom 2.1.1836 spediert nach Mosigkau bei Dessau.

Der Brief kam vom Land und Stadtgericht Dahme und wurde verfasst an das Wohllöbliche Fräuleinstifts Gericht Mosigkau. Für den Brief mit einem Gewicht von 1 3/8 Loth mussten 6 Silbergroschen bezahlt werden, auf der Rückseite sind nochmals mehrere Taxzahlen die ich nicht zuordnen kann. Gestempelt mit L2 Zweizeiler von Dahme (Feuser 650-1 ab 1817) und auf der Rückseite der Ankunfts-Ausgabestempel von Mosigkau vom 5.1.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 11.01.2018 09:37:51 Gelesen: 471515# 776 @  
@ Gernesammler [#775]

Hallo Rainer,

ein netter Beleg - er ist nur in der "falschen" Sammlung.

Mosigkau hatte zu dieser Zeit kein Postamt, erst 1885 und somit dürfte der Ausgabestempel von Dessau sein. Momentan gehe ich davon aus, dass der Brief durch den Landbriefträger zugestellt wurde, eventuell von Dessau über Ziebigk - Kühnau, oder über Haideburg - Kochstedt nach Mosigkau.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 19.01.2018 14:21:42 Gelesen: 466051# 777 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal wieder etwas von mir:



Portofreie Herrschaftliche Polizeisache, welche am 18.09.1839 in Dessau aufgegeben wurde und nach Delitsch an den dortigen Magistrat adressiert wurde. Leider ist der Ausgabestempel alles andere als eindeutig lesbar.
Interessant ist natürlich der Inhalt:



Der 39 Jahre alte, Leinwebergesell
Christian Gottlieb Lehmann von dort ist,
weil er der, ihm am 18.Juni ?? bereits
ertheilten, Weisung, sich nach Hause zu
begeben und dort sich mit einer Legitima=
tion zu versehen, bis jetzt noch nicht folgte,
hier weggewiesen worden und übersende
ich zwei, bei ihm gefundene Atteste anbei.
Oranienbaum den 11. September 1939
Herzog. Anhalt JustizAmt daselbst.

Schön ist jetzt natürlich, dass der Brief in Oranienbaum geschrieben wurde und wie auch immer nach Dessau kam.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 23.01.2018 19:57:06 Gelesen: 463102# 778 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief innerhalb Berlins vom 9.4.1866 von Post Expedition 14 in der "Alten Jacob Strasse" an eine Madame Kurotzey in Berlin in der Alexanderstrasse Nr.80, das muss Nähe Görlitzer Bahnhof gewesen sein. Verklebt für das Franko wurde eine Marke zu einem Silbergroschen, gestempelt mit Einkreisstempel "Berlin Post-Exp.14." (KBHW Nr.399b) 4.11.1865 - 2.4.1869 in blau.

Mitgenommen hatte ich den Brief zwecks seiner Ausführung als Zierbrief die sieht man ja doch nicht so oft. Leider fehlt auf der Rückseite die Verschlussklappe.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 25.01.2018 16:17:38 Gelesen: 460142# 779 @  
@ Gernesammler [#778]

Hallo Rainer,

ein schöner Beleg!

Liebe Sammelfreunde,

von mir heute dies:



Brief vom 20.03.1857 von Magdeburg nach Weidenhausen by Apterode. Frankiert mit 3 Sgr. für einen einfach schweren Postvereinsbrief über 20 Meilen. Weiterhin sind 0 = Franco Bezahlt / 1/2 Sgr. Bestellgeld notiert. Siegelseitig Transit Stempel von Cassel - Eschwege und Ankunft in Abterode, letzterer eher geraten.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 25.01.2018 17:42:33 Gelesen: 460058# 780 @  
@ Magdeburger [#779]

Lieber Magdeburger,

ein Traumstück - wie der gestempelt ist, ist großes Kino. Bei Bayern wäre der sehr, sehr teuer - du hast Glück mit Preussen, wo man solche Traumstücke noch zu moderaten Preisen kaufen kann.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 27.01.2018 18:58:54 Gelesen: 456995# 781 @  
@ bayern klassisch [#780]

Lieber Bayern Klassisch,

zum Glück sammelst du auch incoming Bayern, also auch aus Preussen und sicher wird es solche (preislich günstigeren) Stücke auch für dich geben. :-)

Liebe Sammelfreunde,

ein Lieblingsmarke für mich ist die Nr. 10. Einschränkend muß ich jedoch sagen, dass mich Farben usw. kaum interessieren.

Hierzu mal ein netter Beleg:



Eine einfach schwere Briefhülle ins etwa 7 Meilen entfernte Tangermünde. Der Beleg dürfte um 1860 sein. Eine Stundenangabe ist hier im Aufgabestempel nicht erkennbar, jedoch eindeutig ermittelbar - dazu komme ich später nochmal.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Mike1966OF Am: 09.02.2018 12:06:17 Gelesen: 445382# 782 @  
@ hajo22 [#164]

Hallo hajo22,

auf die schon etwas ältere Bitte vorhandene Oktagons zu zeigen, hier 2 Rosinchen, wie ich denke.

Beides U 6 / 2 als Paketbegleitbriefe.

Nr. 1 von Breslau nach Stettin

Nr. 2 von Graetz nach Berlin



 
Markus Pichl Am: 10.02.2018 00:56:04 Gelesen: 445207# 783 @  
@ Mike1966OF [#782]

"Rosinchen" trifft es nicht ganz. "Leckerbissen" erachte ich als treffender. Smile und Schwärm.

Beste Grüße
Markus
 
hajo22 Am: 10.02.2018 15:09:39 Gelesen: 445029# 784 @  
@ Mike1966OF [#782]

Schöne Stücke, gratuliere.

Vor vielen, vielen Jahren stand ich mit Max Schaller in Kontakt. Er schenkte mir seinerzeit eine Broschüre mit Abbildungen seiner Oktogon-Sammlung. Hier Titelblatt und die Seiten mit den 6-Sgr.-Oktogonen:





Zu einem eigenen 6-Sgr.-Oktogon habe ich es bis heute leider nicht geschafft.

Nochmals danke für's Zeigen.

hajo22
 
Baldersbrynd Am: 10.02.2018 15:19:37 Gelesen: 445021# 785 @  
Hallo Alle,

Brief aus Aachen nach Wien, gesendet am 7.1.1861. Porto 3 Sgr.

Ich meine beide Marken sind mit Oberrand (abgeschnitten), da beide über 2 mm hoch sind.

Viele Grüße
Jørgen




 
Baldersbrynd Am: 25.02.2018 16:55:45 Gelesen: 441446# 786 @  
Hallo Alle,

Habe diesen Brief heute bekommen.

Brief aus Remscheid nach Madrid, Spanien, gesendet am 21.9.1863 über Paris und Bayonne.

Preussen Porto 2 Sgr. bis Aachen (Grenze) siehe rote Stempel PRUSSE. Auf der Siegelseite rote spanische Grenzstempel ESPANA IRUN 23. SEP 62.

Spanisches Porto 4 Reales - war dieses Porto einschliesslich des französischen Portos ?

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 25.02.2018 16:58:41 Gelesen: 441442# 787 @  
@ Baldersbrynd [#786]

Lieber Jörgen,

ja!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 26.02.2018 09:51:34 Gelesen: 441269# 788 @  
@ bayern klassisch [#787]

Lieber Ralph,

vielen Dank für Deine Antwort. Kennst Du auch die Verteilung wie viel für Frankreich und vie viel für Spanien?

An Alle,

ich zeige einen Brief aus Aachen nach Amsterdam, gesendet am 17.4.1863.

Porto 6 Sgr. In der Mitte des Briefes steht 20, ist das 20 Gramm? Dann stimmt es mit 2 mal 3 Sgr.

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 26.02.2018 11:40:10 Gelesen: 441235# 789 @  
@ Baldersbrynd [#788]

Lieber Jörgen,

Ilse Popp hatte mal etwas darüber geschrieben, aber ich finde es nicht mehr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 27.02.2018 15:24:26 Gelesen: 440974# 790 @  
@ bayern klassisch [#789]

Lieber Ralph,

ich habe eine Verordnung von 1852 gefunden und habe in dieser gesehen.

Preussen Porto 2 Sgr. mit Briefmarken.

Belgien Porto ½ Sgr.
Frankreich Porto 3½ Sgr.
Spanien Porto 4 Sgr.
Zusammen 8 Sgr. = 4 Reales aufgehoben bei der Empfänger.

Liebe Grüße
Jørgen
 
bayern klassisch Am: 27.02.2018 15:40:44 Gelesen: 440966# 791 @  
@ Baldersbrynd [#790]

Lieber Jörgen,

schön, dass du die Verordnung gefunden hast.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 07.03.2018 16:24:09 Gelesen: 439363# 792 @  
Hallo Alle,

ich suche Hilfe mit Portoberechnung für diesen Brief. Gesendet aus Greifenhagen am 29.9.186? nach Berlin. 15 Meilen.

Am oberen Rand steht Einliegend 55 Rtl. Cass(en) Anweisung.

Links 1 2/? loth, Porto ist dann 4 Sgr. für Brief und 2 Sgr. für Geldanweisung?

In der Mitte steht eine blaue "3" - wird dieser 3 Sgr. erhoben beim Empfänger?

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 07.03.2018 17:51:38 Gelesen: 439348# 793 @  
@ Baldersbrynd [#792]

Hallo Jørgen,

deine Berechnung ist richtig - 4 Sgr. für den Brief + 2 Sgr. Werttaxe.

Die kleine "3" dürfte für die Bestellung sein - möglicherweise das Zustellrevier.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 07.03.2018 23:21:39 Gelesen: 439322# 794 @  
@ Magdeburger [#793]

Hallo Ulf,

danke für Deine Hilfe.

Viele Grüße
Jørgen
 
Magdeburger Am: 16.03.2018 15:19:11 Gelesen: 437579# 795 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal ein bar frankierter Brief aus dem Jahre 1862:



Am 27.05. in Neustadt Magdeburg aufgegeben, ging es nach London, wo er 2 Tage später ankam. Der Brief war doppelt schwer, so dass der Absender 10 Sgr. bezahlte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 18.03.2018 11:34:56 Gelesen: 437512# 796 @  
Hallo Alle,

Brief aus Königsberg Pr. nach Reims Frankreich, gesendet am 10.2.1829. Porto von Königsberg Pr. nach Givet über Aachen 13 dec. Französische Porto 4 Dec. für Brief gesendet zwischen 80 und 120 Km. Porto zusammen 17 Dec. für einfachen Brief. Oben rechts steht "9" (?) ich meine das ist 9 Gramm dann ist der Brief in der 2. Gewichtsklasse 7½ bis 10 Gramm, dann bleibt das Porto multipliziert mit 1½ = 25,5 erhöht bis 26 Dec. Ich meine, dass das Gewicht ist geändert bis 10 Gramm, siehe 2. Bild (sehr undeutlich). Dann wird der Portobetrag multipliziert mit 2 und bleibt 34 Dec. wie geschrieben auf der Brief. Das französische Porto ist von 1.1.1828 und das preußische von 1.5.1818 bis 28.2.1837.

Gibt es eine andere Lösung?

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 18.03.2018 13:08:54 Gelesen: 437492# 797 @  
@ Baldersbrynd [#796]

Lieber Jörgen,

der Rötel 9 rechts hatte nichts mit dem Gewicht zu tun, welches, wenn überhaupt, praktisch immer oben links notiert wurde.

Dein Brief wog 10 g, daher fiel er in die 3. Gewichtsstufe und deine Rechnung müsste stimmen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 18.03.2018 13:30:13 Gelesen: 437483# 798 @  
@ bayern klassisch [#797]

Lieber Ralph,

nochmals vielen Dank für Deine Hilfe.

Liebe Grüße
Jørgen
 
Magdeburger Am: 24.03.2018 11:33:35 Gelesen: 436543# 799 @  
Liebe Sammelfreunde,

handschriftliche Ortsaufgaben sind immer wieder schön anzusehen:



Ganzsache 3 Sgr. in den 1860iger Jahren am Zug in Richtung Berlin aufgegeben. Ziel war Königsberg in Preussen, wo er auch am Folgetag ankam. Der Wertstempel wurde mit dem Streckenstempel Minden - Berlin am 8.6. der II. Tour entwertet und Magdeburg handschriftlich daneben gesetzt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 30.03.2018 16:27:51 Gelesen: 435598# 800 @  
Liebe Freunde,

2 nette Briefe eines noch netteren Sammlerfreundes zeigen die Schönheit preussischer Briefe in die Schweiz.

Wer sich die Beschreibung zutraut, darf diese gerne mal vornehmen. Nur keine falsche Zurückhaltung!



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 30.03.2018 18:15:28 Gelesen: 435584# 801 @  
@ bayern klassisch [#800]

Lieber Bayern Klassisch,

der 1. Brief ist doppelt schwer, also 6 Sgr. für Preussen + 4 Sgr. in den 2. Schweizer Rayon.

Der 2. Brief ist einfach schwer, jedoch eingeschrieben, also 3 Sgr. für Preussen + 2 Sgr. Rekommandierung + 2 Sgr. in den 2. Schweizer Rayon.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 30.03.2018 19:55:40 Gelesen: 435576# 802 @  
@ Magdeburger [#801]

Lieber Magdeburger,

vielen Dank.

Der 1. Brief war aber um 2 Groschen = 6 Kreuzer überfrankiert, weil Baden nur 6 statt 12 Kreuzer an die Schweiz vergütete.

Der 2. Brief lief im 1866er Krieg und wurde vom Kriegsgegner Preussen an den Kriegsgegner Baden gegeben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

P.S. Habe gerade in meinem Zangerle nachgeschaut und da wäre Bern im 2. Rayon, obwohl es von Basel nach Bern unter 70 km sind und es von daher im 1. Rayon liegen müsste ...
Leider habe ich nicht die badischen Listen, deren es hier bedürfte.
 
Magdeburger Am: 06.05.2018 16:02:25 Gelesen: 428449# 803 @  
Liebe Sammelfreunde,

manchmal sind auch ganz einfache Belege schön:



Am 05.10.1867 ging der Brief von Magdeburg nach Naumburg, wo er am Folgetag ankam. 2 Sgr. Franco war bei einem einfach schweren Brief zwischen 10 - 20 Meilen korrekt, was hier zutraf.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 20.05.2018 11:43:03 Gelesen: 426035# 804 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute geht es von Magdeburg in das schöne Würzburg:



Gelaufen ist er im Jahre 1855 und wie üblich mußten 3 Sgr. Franco verklebt werden. Verwendet wurde eine 2 und 1 Sgr. - Marke der ersten Ausgabe, welche jeweils in den Ecken angebracht wurden. Entwertet wurden diese mit dem Nummernstempel 907 der Bahnhof-Expedition.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 03.06.2018 17:00:25 Gelesen: 416734# 805 @  
Liebe Sammelfreunde,

der letzte Beleg lief ja von Magdeburger Bahnhof Fürstenwall-Ufer aus und heute setze ich hier an:



Der gleiche Aufgabeort, vom 17.03.1856 ging es diesmal nach Quedlinburg. Der Brief wurde eingeschrieben und bar mit 3 Sgr. bezahlt (2 Sgr. Reko + 1 Sgr. Brief bis 10 Meilen).

Auffallend ist die Ziffertype in der Monatsangabe beim Aufgabestempel und dass das Bestellgeld von 6 Pfennige vorderseitig, nicht siegelseitig wie normal, notiert wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 09.06.2018 15:54:07 Gelesen: 415358# 806 @  
Kürzlich konnte ich auf einer bekannten Internetplattform nach hartem Bieterkampf einen Preussen-Brief erwerben, den ich in dieser Form schon (sehr) lange gesucht hatte.

Wer erkennt die Besonderheit?



Nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern manchmal auch schon im Juni kann Weihnachten sein für den Philatelisten.

hajo22
 
Magdeburger Am: 09.06.2018 16:08:59 Gelesen: 415353# 807 @  
@ hajo22 [#806]

Hallo Hajo22,

Letzttagsbrief

Mit freundlichem Sammlergrus

Ulf
 
hajo22 Am: 09.06.2018 16:15:35 Gelesen: 415349# 808 @  
@ Magdeburger [#807]

Letzttagsbrief

Richtig. Für den versierten Preussen-Kenner natürlich eine viel zu einfache Frage. Schwerer wäre es gewesen das Alter des Absenders zu benennen.

Wie viele Letzttagsbriefe von Preussen kennst Du?

hajo22
 
Magdeburger Am: 09.06.2018 16:18:59 Gelesen: 415347# 809 @  
@ hajo22 [#808]

Wie viele Letzttagsbriefe von Preussen kennst Du?

Ich muß gestehen, dass mich dies nicht sonderlich interessiert und so auch keine Statistik dazu führe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 09.06.2018 19:58:40 Gelesen: 415296# 810 @  
@ Magdeburger [#809]

Ein Letzttagsbrief mit preussischen Marken interessiert Dich nicht?

Ich habe insgesamt 3 Stück + den gezeigten bislang gezählt (in über 30 Jahren). Vielleicht habe ich mich auch vertan, ich muß nochmal die 3 Preussen-Boker-Kataloge und die Kruschel-Kataloge durchsehen. Natürlich beziehen sich die 3 genannten Exemplare auf Auktionslose, wobei ich leider keine Kopien gemacht habe bzw. keinen Kopierer hatte. Auf den Internetplattformen hatte und habe ich keine Suchfunktion laufen. M.a.W. der Zufall war im Spiel.

Vielleicht weiß Silbergroschen,bayern klassisch, Markus Pichl oder Benjamin Voigt mehr?

Ich werde vielleicht die Arge Preussen anschreiben.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 09.06.2018 22:38:58 Gelesen: 415264# 811 @  
@ hajo22 [#810]

Das ist natürlich nicht meine Baustelle, auch wenn ich mal als Preussen - Sammler angefangen haben, Altdeutschland zu sammeln. Ich denke, dass es sicher 10 Briefe gibt vom 31.12.1867.

Am ehesten müsste ein Prüfer das wissen, oder das Haus Köhler, die über eine sehr gute Kartei verfügen. Frage doch mal dort an - die sind sehr auskunftsfreudig, wenn man nett ist (oder Altkunde).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 09.06.2018 23:01:40 Gelesen: 415258# 812 @  
@ bayern klassisch [#811]

Danke für Deine Rückmeldung. "Altkunde" bin ich schon, dann brauche ich also nicht nett sein?

Ich habe mal nachgesehen: Boker-Katalog Band 1 (1991), Seite 52, wurde die gleiche Frankatur (2x6 Pfge. Nr.15) auf Letzttagsbrief angeboten (Ausruf 1.000 DM/Zuschlag 1.300 DM ohne NK). Wobei der nachverwendete T&T-Stempel nur den 31.12. zeigt und nicht die Jahreszahl. Diesen Brief hatte ich in meiner kleinen Statistik übersehen.

Meine Gebote auf diverse Boker-Preußenbriefe liefen ins Leere, damals war ich bei diesem atemberaubenden Material chancenlos.

Ich denke auch, daß mehr als 10 Letzttagsbriefe existieren. Ich kenne nur 5 mit meinem Exemplar (der mit Jahreszahl im Stempel noch schöner ist).

Neuer Wunsch: Ein Ersttagsbrief, das wär`s eben! Aber Halt, das ist für den Normalsammler unerreichbar und die Suche zwecklos.

Man muß auch nicht alles haben.

hajo22
 
Markus Pichl Am: 09.06.2018 23:14:03 Gelesen: 415252# 813 @  
@ hajo22 [#810]

Hallo hajo22,

Letzttagsbriefe gibt es nach meiner Erinnerung einige, wenn ich auch darüber noch kein Archiv erstellt habe. In jedem Fall dennoch meinen Glückwunsch zu diesem schönen Letzttagsbrief.

In der im Jahre 2004 beim Auktionshaus Ulrich Felmann in Düsseldorf versteigerten Preussen-Sammlung von Dr. Heinrich Spahrkäs befanden sich drei Letzttagsbriefe.

Los-Nr. 292, blieb bei Ausruf 200.- unverkauft.



Los-Nr. 293, wurde bei Ausruf Euro 600.- mit 720.- zugeschlagen. Die Tagesziffer "31" kopfstehend. Vielleicht eines der schönsten Letzttagsbriefe von Preussen.



Los-Nr. 294, wurde für die geforderten Euro 250.- zugeschlagen. Tages- und Monatsziffern in der Stellung vertauscht.



Mit der Auflösung der Sammlung Sparkähs hatte ich nichts zu schaffen. Jedoch sorgte ich damals im Auktionssaal für das eine oder andere Ergebnis. Im Saal saßen des Weiteren ein paar ARGE-Mitglieder, welche den Eindruck erweckten, dass sich diese einig waren, wer auf welches Los bietet.

Beste Grüße
Markus

P.S. Bilder entstammen aus dem Online-Archiv des Auktionshaus Ulrich Felzmann
 
hajo22 Am: 09.06.2018 23:44:45 Gelesen: 415235# 814 @  
@ Markus Pichl [#813]

Vielen Dank Markus. Da mir der Katalog nicht vorlag, kann ich jetzt 3 weitere hinzuzählen.

Die Einzelfrankatur der 6 Pfge. wurde vermutlich deshalb nicht verkauft, weil die Marke doch starke Mängel aufweist.

Zweifellos der Schönste der 3 Belege ist die 3 Pfg.-Ganzsache mit Zusatzfrankatur und war mit 720 € Zuschlag, also rd. 900 € noch ein "Schnäppchen".

Schönen Abend und Danke nochmal.

hajo22
 
Magdeburger Am: 10.06.2018 08:29:12 Gelesen: 415209# 815 @  
@ hajo22 [#810]

Ein Letzttagsbrief mit preussischen Marken interessiert Dich nicht?

Hallo Hajo22,

da ich mich eher nur mit den Stempeln von Magdeburg befasse, lasse ich solche "teuren" Belege liegen. Diese wandern eher nur in einer "Ablage". Ausnahmen sind nur Paketbegleitungen in Verbindung mit Magdeburg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 10.06.2018 11:27:36 Gelesen: 415193# 816 @  
@ Magdeburger [#815]

Ich verstehe. Du bist "eigentlich" und hauptsächlich Heimatsammler von Magdeburger Belegen.

Schönen Sonntag,

hajo22
 
kdoe Am: 11.07.2018 19:45:23 Gelesen: 406177# 817 @  
Hallo

ich bräuchte mal Hilfe bei einem Brief.

Erstaunlich für mich ist erst einmal, dass ein privater Absender ein Couvert mit dem Eindruck "Königreich Preussen + Adler" verwendet! Ich kenne jetzt drei Briefe davon - alle vom gleichen Absender "F. F. Greiner Stützerbach". Einer dieser Briefe ist auf 1866 datierbar - die beiden anderen sind nicht datierbar - ich denke jedoch auch 1866 oder 1867.

Ein paar Stellen kann ich nicht lesen und die Taxierung ist mir auch unklar - vielleicht kann jemand helfen?

Hierbei 1 Kiste sig. F.G. / 1070 Witten
Postnachnahme Fünf Thaler 13 ......

5 ...12 ....
Herrn F. Soeding
Witten

Die Taxierung betrug erst 163 3/4 (welche Währung?) und wurde auf 172 3/4 geändert. Warum?

Die 855 ist vermutlich eine Absender-eigene Registriernummer?

Rückseitig ist eine "9." und neben und im Ausgabe-Stempel etwas für mich Undefinierbares.



Gruß und Danke
Klaus
 
Michael D Am: 11.07.2018 20:25:28 Gelesen: 406162# 818 @  
@ kdoe [#817]

Hallo Klaus,

die Postnachnahme betrug 5 Thaler 13 sgr (Silbergroschen) 9 Pf (Pfennige). Das Paket wog 5 Pfund 12 Loth

Der Nachnahmebetrag wurde in Silbergroschen umgerechnet und groß notiert: 163 3/4 (Silbergroschen).

Dazu kam die Paketgebühr, hier das Minimum der doppelten Brieftaxe, mit 6 Sgr. sowie die Prokura-Gebühr von 3 Sgr. (je 1 Thaler 1/2 Sgr. Prokura), in Summe also 9 Sgr.

Der ursprüngliche Nachnahmebetrag war dann durchzustreichen und die Gesamtsumme aus Nachnahme + Prokura + Paketgebühr zu notieren: 172 3/4 Sgr.

Gruß
Michael
 
kdoe Am: 13.07.2018 12:30:20 Gelesen: 405684# 819 @  
Hallo Michael,

vielen Dank! Die auf der Rückseite angeschriebene "9" ist also die Summe aus Paket- und Prokura-Gebühr? Oder noch etwas Anderes?

gruß Klaus
 
Magdeburger Am: 13.07.2018 14:16:02 Gelesen: 405645# 820 @  
@ kdoe [#819]

Die auf der Rückseite angeschriebene "9" ist also die Summe aus Paket- und Prokura-Gebühr?

Hallo Klaus,

so wird es sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 21.07.2018 17:12:45 Gelesen: 403150# 821 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute ein Weihnachtsbrief von Hamburg nach Dessau an den Lederfabrikanten Fachmann.



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 17.08.2018 12:03:51 Gelesen: 397709# 822 @  
Hallo Preußen Freunde,

ich habe dieser Brief, gesendet von Köln nach Mareuil sur Ay am 17.11.1846, über Saarbrükken und Forbach. Gewicht 5 Gramm.

Abstand von Köln bis Saarbrücken ist 190 km oder 25,33 Meilen.
Preussisch Porto für einfachen Brief, zwischen 20 und 30 Meilen war 3 Sgr., umgerechnet bis 4 Decimes, Porto gültig von 1.10.1844 bis 30.9.1848.

Abstand von Forbach bis Mareuil sur Ay ist 209 km.
Französisches Porto war 5 Decimes für Brief bis 7½ Gramm gesendet zwischen 150 und 220 km. Porto gültig von 1.1.1828 bis 31.12.1848.

Porto zusammen ist dann 9 Decimes, aber auf dem Brief steht 10 Decimes, was habe ich nicht genau berechnet? Die 1 D im Oval ist 1 Decimes Zuschlaggebühr für Zustellung in Landgebiet.

Viele Grüße
Jørgen


 
briefmarkenwirbler24 Am: 20.08.2018 12:35:03 Gelesen: 396978# 823 @  
Hallo zusammen,

diesen schönen Brief habe ich vor längerer Zeit von einem lieben Sammlerfreund erhalten. :)

Da ich mich nicht mit fremden Federn schmücken möchte, sage ich von vorne herein, dass die Beschreibung ebenfalls von ihm stammt.

Es handelt sich um einen schweren Brief aus Berlin vom 10.2.1842 nach Wohlen, der gänzlich unfrei lief. Oben links erkennt man die Notierung 7/8 Loth, womit er 1,5-fach schwer taxiert wurde.

Preußen setzte in Folge dessen 9 2/4 Sgr. an, die Baden in 35 Kreuzer reduzierte. Dazu kam das badische Transitporto von 18 Kreuzer, so dass man bis Basel auf eine Forderung von 53 Kreuzer kam. Basel schlug für sich und den Aargau gleich 8+4 = 12 Kreuzer drauf, so dass die reine Postforderung 55 Kreuzer betrug. Weil im Aargau keine ungeraden Kreuzer zu notieren waren, rundete man auf 66 Kreuzer auf. Hier stellt man fest, dass die Schweiz nicht wie die süddeutschen Staaten agierte, wo man 1 Gulden 6 Kreuzer notiert hätte.

Liebe Grüße

Kevin


 
Baldersbrynd Am: 05.09.2018 12:36:46 Gelesen: 393283# 824 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich habe diesen Brief gefunden auf Malmex 2018 Briefmarkenausstellung.

Gesendet von Hamburg am 27.5.1864 nach Berlin, hier angekommen am 28.5.
Porto 3 Sgr. geschaut mit ein große "3".

In Feuser Deutsche Vorphilatelie Supplement Katalog steht auf Seite 87 Nr. 667 dass das Stempel sind von NDP und von 1869.

Kennt jemand etwas mehr über dieser Stempel?

Viele Grüße
Jørgen




 
bayern klassisch Am: 05.09.2018 13:20:13 Gelesen: 393261# 825 @  
@ Baldersbrynd [#824]

Lieber Jörgen,

ich meine es war ein Stempel des NDP (Preussens) für Portobriefe über 20 Meilen nach Preussen in Hamburg.

Vielleicht wissen Preussen - Kenner mehr zu ihm zu sagen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Michael D Am: 05.09.2018 13:54:49 Gelesen: 393250# 826 @  
@ Baldersbrynd [#824]

Hallo,

den Stempel gibt es ab den frühen 1860er Jahren beim preußischen Postamt in Hamburg und Bremen (seltener). Man findet ihn auch auf Briefen ins Ausland (Finnland, Russland). Es gibt dann noch einen gleichartigen, aber deutlich selteneren Stempel "6".

Gruß
Michael
 
Baldersbrynd Am: 05.09.2018 14:01:05 Gelesen: 393248# 827 @  
Lieber Ralph und Michael,

Danke für Eure Antwort. Ich weiss, was ich schrieben will auf meine Seite mit diesem Brief. Ich habe noch eine gleiches ohne Jahresangabe und mit blaue "3".

Liebe Grüße
Jørgen
 
Baldersbrynd Am: 05.09.2018 23:29:32 Gelesen: 393074# 828 @  
Hallo,

Brief aus Elberfeld nach Rosenburg bei Bonn gesendet am 13.6.1867. Porto 1 Sgr. für Brief bis 1 Loth für unter 10 Meilen.

Links von die Briefmarke steht etwas mit blau geschrieben, kann jemand das lesen?

Ich habe zwei Kopien von diesem Text eingesetzt, der eine kopfstehend.

Viele Grüße
Jørgen



 
Michael D Am: 06.09.2018 08:08:08 Gelesen: 392857# 829 @  
Hallo Jørgen,

ich lese da nachges(andt) 12/6

Also erst als Ortsbrief frankiert und aufgegeben, dann in den Raum Bonn nachgesandt. Das Datum 12/6 passt allerdings nicht zum Stempeldatum, ein 13/6 kann ich aber nicht lesen.

Gruß
Michael
 
Baldersbrynd Am: 06.09.2018 09:21:42 Gelesen: 392832# 830 @  
Hallo Michael,

Danke für Deine Antwort. Ich glaube dass Du hast recht mit Deiner Beschreibung. Vielleicht ist das geschriebende Datum 14/6.

Viele Grüße
Jørgen
 
bayern klassisch Am: 06.09.2018 10:05:05 Gelesen: 391608# 831 @  
Liebe Freunde,

nur ein Beifang: Trier 1.6.1864 für 1 Silbergroschen nach Luxemburg - Stadt und dort noch am selben Tag angekommen. Nichts besonderes also.



Liebe Grüsse von bayern klassisch, der den Brief wirklich nicht braucht.

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Luxemburg Eingehende Briefe"]
 
dr.vision Am: 12.10.2018 12:00:02 Gelesen: 384264# 832 @  
Moin zusammen,

ich zeige hier einen als „Muster ohne Wert“ versendeten Brief vom 31. Mai 1861 von Stettin (Szczecin) nach Berlin.

An dieser Stelle muss ich mich mal „offiziell“ bei den beiden Mitgliedern volkimal (Volkmar) und Magdeburger (Ulf) ganz herzlich bedanken. Ohne ihre Hilfe hätte ich niemals diesen Text vollständig lesen können.



Die Anschriftenseite:

Sr. Excellens
dem Wirklichen Geheimen Rath, Präsidenten der Preuß. Bank,
Ritter höchsten Ordens
Herrn von Lamprecht
Berlin
No. 34 Jaegerstraße

Einliegend drei Proben (Sonnenzeug)
ohne Werth


Der Briefinhalt:



Transcription:

Stettin den 31. Mai 1861

Mein lieber Vater !
Deine Zeilen mit den Proben erhielt ich gestern,
war aber wegen des strömenden Regens nicht im
Stande dir sogleich zu antworten, weil ich vom ???-
berge, wo wir seit ein Paar Tagen unser Hauptquartier
aufgeschlagen haben, Niemand hinein befördern konnten in die
Stadt. Von den Proben sende ich dir drei zurück. Die
Dunkle mit den feinen weißen Pünktchen würde ich zum Ueber-
zieher wählen, und von den beiden anderen nach deiner Wahl
die Beinkleider nehmen. Riemen was sich besser im ganzen
Stück macht. Beinkleider und Rock von einem Stoffe fände ich
recht greulisch weil man dann zum Rocke keine schwarzen Tuch-
hosen tragen kann, was manchmal ganz angenehm ist.
Wir hatten gedacht, den 7“ Freitag oder Sonnabend den 8“ k. M. (kommenden Monats)
zu Euch zu kommen, aber der 8“ ist der Frau G M. Foerster
Geburtstag und sie sprach den Wunsch aus, daß wir bleiben
möchten, so wird uns dann nichts übrig bleiben als
erst am

----------------------------------------------------------------------------------

am Sonntag den 9“ hier abzufahren. Ich schreibe aber noch be-
stimmter darüber.
Dir geht es hoffentlich immer besser und wir sind
auch wohl und munter und gefallen uns draußen recht
gut. Hertha läßt alle besonders Dich bestens grüßen
und Edith will Euch empfohlen sein.
Nun mein lieber Vater lebe recht wohl und
behalte lieb dein dich treu liebender Sohn
Carl

?. Bitte bestelle viele Grüße an
Onkel und ??? Naglisch(?) von mir


In dem Brief befindet sich immer noch ein Stückchen Stoff, offensichtlich der vom Schreiber für den Überzieher vorgeschlagene „ Dunkle mit den feinen weißen Pünktchen“.



Die Entfernung von Stettin nach Berlin beträgt ca. 126 Kilometer, also ungefähr 17 Meilen. Das Porto belief sich bei einer Entfernung von 10 – 20 Meilen auf 2 Silbergroschen, die auch mit Blaustift (also vom Absender bereits bezahlt) vorderseitig vermerkt wurden. Da der Brief mit dem einliegenden Stoffstück noch 7 Gramm wiegt, wird er wohl nicht über ein Zoll-Loth (~ 16,6 Gramm) gewogen haben.

Falls jemand Fehler entdeckt, oder die ? erklären kann, bitte ich um Korrektur. Danke!

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Michael D Am: 12.10.2018 13:07:37 Gelesen: 384240# 833 @  
Hallo Ralf,

in Preußen wurden Portoforderungen mit Blaustift notiert, die 2 Sgr. wurden also vom Empfänger bezahlt. Auch die Größe der Taxierung spricht für einen Portoansatz. Frankonotierungen wurden in der Regel mit Rötelstift und kleiner links unten neben einem (hier nicht vorhandenen) franco/frei/fr.-Vermerk notiert.

Mustersendungen mit noch enthaltenem Muster sind natürlich immer besonders attraktiv. Glückwunsch dazu.

Gruß
Michael
 
dr.vision Am: 12.10.2018 14:19:48 Gelesen: 384220# 834 @  
@ Michael D [#833]

Moin MIchael,

danke für die Korrektur. Dann muss ich mir das wohl genau falsch herum gemerkt haben.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
philast Am: 26.10.2018 20:08:00 Gelesen: 379955# 835 @  
Hallo,

anbei frisch aus den diesjährigen Sindelfinger Wühlkisten ein historsch interessanter Beleg von Berlin 12.10.1867 nach Zwettl in Nieder Österreich als königliche Dienstsache versendet. Der Schreiber ist Maximilian Wolfgang Duncker [1], damals Direktor des Preußischen Staatsarchivs [2].





Wäre noch interessant zu wissen was der Direktor des preussischen Staatsarchivs wollte. Vielleicht kann ein Forumsmitglied den Brieftext übersetzen?

Gruss philast

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Duncker
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Geheimes_Staatsarchiv_Preu%C3%9Fischer_Kulturbesitz
 
Magdeburger Am: 27.10.2018 20:37:04 Gelesen: 379690# 836 @  
@ philast [#835]

Hallo philast,

grob der Inhalt:

Der Schreiber bittet um die Zugänglichkeit der Handschrift unter codex Udalrici Babenbergensis No. 283, welche sich in der Obhut der dortigen Stiftsbibliothek befindet, seinem Professor Jaffe zugänglich zu machen. Er benötigt dies zur Fortführung seines Werkes Bibliotheca rerum Germanicurum. Diese Handschrift möge der königliche Staats-Archivar erhalten und binnen der nächsten sechs Monate zurückzusenden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
philast Am: 28.10.2018 17:28:12 Gelesen: 379421# 837 @  
@ Magdeburger [#836]

Hallo,

besten Dank für die Übersetzung.

Noch zur Ergänzung wer der Professor Philipp_Jaffé war:

https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Jaff%C3%A9

Und zum Udalrici Babenbergensis:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_Bamberg
https://www.deutsche-biographie.de/sfz83310.html
http://manuscripta.at/_scripts/php/cat2pdf.php?cat=roessler&ms_code=AT9800-283

Ich nehme an, dass auf der Briefseite mit den Siegel des preussischen Staatsministeriums der Stiftsbibliothekar einige Ermittlungsergebnisse aufgeschrieben hat wer denn dieser Direktor Duncker war der ihm da geschrieben hat. Dem Umfang nach scheint es ein kleiner Lebenslauf des H. Duncker zu sein. Ging auch damals schon, ganz ohne Google und Wikipedia, hat nur geringfügig länger gedauert.

Um diese alten und wertvollen Handschriften zu entleihen musste man auch damals recht hochgestellte Befürworter gewinnen können.

Gruss
philast
 
Magdeburger Am: 28.10.2018 18:54:17 Gelesen: 379400# 838 @  
@ philast [#837]

Hallo philast,

oben steht, dass Maximilian Duncker am 18.11.1811 in Berlin geboren wurde. Und richtig erscheint mir auch nur dort eine kurze Biographie, dort wo das Siegel zu sehen ist, steht. Orte wie Halle, Tübingen kann ich auch noch entziffern. Dies bekomme ich gerade so heraus, jedoch verpixelt es mir dann zu sehr.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 28.10.2018 20:44:06 Gelesen: 379376# 839 @  
@ philast [#835]

Der Schreiber ist Maximilian Wolfgang Duncker

Wahrscheinlich eher der Sekretär - unterschrieben dann von Hochwürden. ;-)

Danke für's Zeigen dieses schönen Briefes!
 
Baldersbrynd Am: 29.10.2018 10:30:50 Gelesen: 379225# 840 @  
Hallo,

Brief aus Königsberg Preussen nach London, gesendet am 2.10.1846. Der Brief wog 1 Lot (oben links) und das preussische Porto war 7½ Sgr. für Briefe zwischen ¾ und 1 Lot in Entfernung zwischen 50 und 100 Meilen, die Entfernung zwischen Königsberg und Hamburg ist 92 Meilen.

Dieses Porto ist geschrieben unten links, über der 7½ steht 7. Ist das das Porto von dem preussischen Postamt in Hamburg nach dem Schiff nach England? Das englische Porto ist 3 Sh. 4 Pence für diesen Brief nach London. Was war das Gewicht in England? Was bedeutet das "8" oben rechts? Oben steht fr(anco). Hamburg oder ist es pr. Hamburg.

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 29.10.2018 11:53:02 Gelesen: 379203# 841 @  
@ Baldersbrynd [#840]

Lieber Jörgen,

oben links steht 1 Loth, also ein preussisches Loth, damit müsste der Brief über 1/2 bis 3/4 Unze gewogen haben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 30.10.2018 14:27:22 Gelesen: 379019# 842 @  
@ bayern klassisch [#841]

Lieber Ralph,

Danke für Deine Antwort.

Ich glaube, das ist zwischen 0.4 und 0,5 Unze. Ein Englischer Ounze ist 28,35 Gramm.

Liebe Grüße
Jørgen
 
Magdeburger Am: 31.10.2018 10:32:09 Gelesen: 378825# 843 @  
@ Max78 [#839]

Lieber Max,

ich habe mich riesig gefreut, wieder mal was von dir hier zu lesen. Hoffentlich hast du der Philatelie nicht abgeschworen.

Liebe Sammelfreunde,

heute ein nette Ganzsache etwa aus dem Jahre 1852:



Innerhalb eines Tages ging es von Dessau nach Potsdam - der Strassenname erschliesst sich mir nicht. Es war auch mein einziger Kauf in Sindelfingen.

Besonders ist hier noch zu erwähnen, dass der Ortsaufgabestempel ohne den Rahmenbruch zu sehen ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
inflamicha Am: 31.10.2018 12:41:38 Gelesen: 378802# 844 @  
@ Magdeburger [#843]

Hallo Ulf,

es handelt sich um die Nauener Straße (zwei Treppen hoch).

Gruß Michael
 
Lutwinus Am: 31.10.2018 13:14:32 Gelesen: 378788# 845 @  
Hallo liebe Sammlerfreunde,

ich möchte hier einen Ganzsachenumschlag des Norddeutschen Postbezirkes mit einem nachverwendeten Preussischen Rahmenstempel vom 24.08.1870 aus Neunkirchen/Saar nach Fulda zeigen. Rückseitig ist der Ankuftsstempel aus Fulda 25.08.1870 zu sehen. Das heutige Saarland war einst in die Altdeutschen Staaten Preussen und Bayern aufgeteilt.



Liebe Grüße Jörg
 
hajo22 Am: 07.11.2018 13:43:50 Gelesen: 376049# 846 @  
5 Sgr. Mischfrankatur zwischen der 2. und 3. Kopfausgabe des Königs (Nrn. 8/11) auf komplettem Faltbrief aus Danzig vom 4.6.(1861) nach London, Ankunft 7.6.61.

Der Brief kombiniert reizvoll die Sammelgebiete Preussen und Danzig.



hajo22
 
Magdeburger Am: 17.11.2018 15:07:35 Gelesen: 373134# 847 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein einfacher Brief am Dessauer Bahnhof aufgegeben und nach Berlin gelaufen.



Die 2 Sgr.-Marke wurde mit dem Nummerstempel 105 entwertet und vorschriftsmäßig der Ortsstempel mit abgeschlagen. Siegelseitig ist der Streckenstempel der 2. Tour von Leipzig nach Berlin sowie der Ankunftsstempel zu sehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 17.11.2018 18:42:31 Gelesen: 373046# 848 @  
Paketbegleitbrief No. 534 "1 Paket in Wachsleinwand" aus Grottkau (Reg.Bezirk Oppeln) vom 18.7.(ohne Jahr) nach Breslau, Ank. roter (Packkammerstempel) Breslau 19.7.(o.J.), Rückseite Ausgabestempel.



Ganzsachenumschlag zu 1 Sgr. + 1 Sgr. Adler = 2 Sgr. = Mindestgebühr.

hajo22
 
Magdeburger Am: 02.12.2018 16:12:05 Gelesen: 368321# 849 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein netter Beleg etwas aus 1849:



Am 28.06. ging ein Insinuationsdokument portofrei von Magdeburg nach Berlin. Der Justizbeamte Kühne bestätigte die Portofreiheit. Erst am 30. war dieses in Berlin, wo sie auch zugestellt werden sollte. Der Briefträger Hoffmann im R(evier)? 127 notierte: "Adressat ist am 12.ten Juni aus Berlin gereist, wohin ist unbekannt", worauf er am 01.07. retour lief.

Einen schönen 1. Advent wünscht

Ulf
 
hajo22 Am: 03.12.2018 14:27:41 Gelesen: 367999# 850 @  
Nach der von Preußen gewonnenen Schlacht bei Langensalza (27./28.6.1866) und der Besetzung des Königreichs Hannover, das fortan preussische Provinz wurde, ging am 1.10.1866 auch das hannoversche Postwesen auf Preußen über.



Preussischer Ganzsachenumschlag zu 1 Sgr. (U 26A, Klappe mit langer Gummierung) gestempelt mit blauem nachverwendeten Hannoverstempel vom 20.5.(1867) nach Freudenberg bei Bassum.

hajo22
 
Magdeburger Am: 03.12.2018 16:21:53 Gelesen: 367981# 851 @  
@ hajo22 [#850]

Hallo Hajo22,

eine nette Ganzsache.

Liebe Sammelfreunde,

hier ein Brief zum Nachdenken:



Wichtig ist noch, dass er aus dem Jahre 1858 stammt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 03.12.2018 16:27:53 Gelesen: 367978# 852 @  
@ Magdeburger [#851]

Lieber Magdeburger,

offenbar hatte man den Brief in den Briefkasten eingelegt, keine Marke verklebt, aber franko notiert, so dass er frankiert hätte abgehen sollen.

Daher notierte die Aufgabepost unten links "Briefkasten" und ein Namenszeichen.

Später hat man wohl die benötigten 4 Silbergroschen beim Absender beikassiert und dann folgerichtig 3 Sgr. für Preussen und 1 Sgr. Weiterfranko für die Niederlande notiert (Arnhem lag im 1. Rayon).

Ein tolles Stück!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 03.12.2018 16:44:16 Gelesen: 367972# 853 @  
@ bayern klassisch [#852]

Lieber Bayern Klassisch,

offenbar hatte man den Brief in den Briefkasten eingelegt, keine Marke verklebt, aber franko notiert

so ist es - der Absender wird das Postamt beauftragt haben, Briefe zu frankieren und bezahlte dies später.

Interessant ist noch, dass der eine Silbergroschen Weiterfranco preussischer Seits für Holland in 5 Cents reduziert worden sind.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 09.12.2018 17:03:35 Gelesen: 366250# 854 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute dieser Beleg:



Am 17.03.1856 am Bahnhof Fürstenwallufer Magdeburg aufgegebener eingeschriebener Brief nach Quedlinburg. Siegelseitig ist kein Ausgabestempel angebracht worden - etwas ungewöhnlich und auch die vorderseitige Notierung des Bestellgeldes von 6 Pfennige.

Schaut man sich die Steck-Typen im Datum an, wird deutlich, dass die Monatsangabe deutlich größer ist als der Rest.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 09.12.2018 17:09:12 Gelesen: 366249# 855 @  
@ Magdeburger [#854]

Lieber Magdeburger,

könnte es nicht statt eines Bestellgeldes nur die Reco - Nummer sein, die vorne mittig notiert wurde?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 09.12.2018 17:26:56 Gelesen: 366241# 856 @  
@ bayern klassisch [#855]

Lieber Bayern Klassisch,

an diese Nummer habe ich gar nicht gedacht, jedoch bleibe ich erst einmal bei meiner Ansicht, dass es 6 Pfennige sind und keine Reko-Nummer, welche somit m.E. nicht angeben wurde.

Ich werde demnächst einmal schauen, was die Bahnverbindung nach Hannover bzw. Halberstadt sagen. Eventuell ging der Zug gleich los.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 09.12.2018 17:45:33 Gelesen: 366232# 857 @  
Der Zug ging 15.12 Uhr los - je nach genauer Aufgabe könnte es sehr knapp gewesen, da zwischen 14 - 15 Uhr.

Der Brief wird somit auch noch am gleichem Tag angekommen sein und auch durch einen Briefträger zugestellt worden sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
becker04 Am: 17.01.2019 07:53:14 Gelesen: 356464# 858 @  
Guten Morgen,

für den heutigen Tag zeige ich einen 150 Jahre alten Brief aus Rehden in Westpreußen nach Berlin



Viele Grüße
Klaus

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Stempel heute vor 100, 150, 200 Jahren usw."]
 
Baldersbrynd Am: 17.01.2019 14:38:34 Gelesen: 356379# 859 @  
Hallo

Brief aus Wernigerode nach Markt Einersheim bei Possenheim, gesendet am 16.1.1847.

Porto von Wernigerode nach Würzburg 3 Sgr. mit rot geschrieben. Ich meine das war 32 Meilen zwischen Wernigerode und Würzburg und das Porto war dann 4 Sgr.
Umgerechnet bis 11 Kr. und dazu 3 Kr. in Bestellgeld, zusammen 14 Kr. erhoben bei dem Empfänger.

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 17.01.2019 15:52:24 Gelesen: 356355# 860 @  
@ Baldersbrynd [#859]

Hallo Jørgen,

darf ich korrigieren, für Preussen wurden 3 Sgr. angeschrieben und in 11 Kreuzer reduziert, welche in die Auslage genommen wurden. Für mich sieht es auch aus, als wenn 4 weitere Kreuzer für Bayern anfielen. Das Gesamtporto von 15 Kreuzer wurde nicht notiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 17.01.2019 16:23:21 Gelesen: 356346# 861 @  
@ Baldersbrynd [#859]

Lieber Jörgen,

ein sehr schöner Brief aus bekannter, umfangreicher Korrespondenz!

Der liebe Magdeburger hat Recht - ab 1.1.1845 gewährten Preussen und Bayern sich nur bei der bilateralen Korrespondenz die Anwendung der jeweils günstigen Inlandstarife. Für Preussen bedeutete dies ein Maximum von 4 Silbergroschen - hier waren es nur 3, weil der Aufgabeort zur bayerischen Grenze nicht ganz so weit entfernt lag.

Bayern notierte nach seinem Inlandstarif vom 1.1.1843 über 6 bis 12 Meilen im 1. Gewicht (bis 1/2 Loth) 4 Kreuzer, die oft von Possenheim, der Zielpostexpedition, nicht addiert wurden, wenn sie so klar angeschrieben standen, wie bei deinem Brief. Der Grund mag darin liegen, dass die herrschaftliche Post jeden Tag (auch Sonntag!) von einem Boten des hohen Hauses abgeholt wurde und der Empfänger monatlich seine Schulden bei der Post entrichtete (man hat also anschreiben lassen und hatte ein Postfach, wie man heute sagen würde und das kostete 5 Gulden im Jahr ohne Anschreibung, aber 10 Gulden im Jahr mit Anschreibung wie hier und die flossen in die Tasche des dortigen Postexpeditors).

Die Leitwegsvorgabe über Würzburg wurde von Preussen eingehalten - oft auch nicht. Der Würzburger Auslagestempel war nicht auf der preussischen Taxe von 3 (Sgr.) abzuschlagen, sondern auf der in rheinischen Kreuzern reduzierte Taxe, hier mit dem Faktor 3,5 von 10,5 auf 11 aufgerundet, die Preussen später von Bayern erstattet bekam.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 17.01.2019 16:45:31 Gelesen: 356335# 862 @  
Anfrage gelöscht.

hajo22
 
Baldersbrynd Am: 17.01.2019 23:03:07 Gelesen: 356241# 863 @  
@ Magdeburger [#860]
@ bayern klassisch [#861]
@ hajo22 [#862]

Hallo Ulf, Ralph und hajo22,

besten Dank für Eure Antwort mit Korrektur und einer guten Beschreibung.

Liebe Grüße
Jørgen
 
Baldersbrynd Am: 18.01.2019 15:48:53 Gelesen: 356048# 864 @  
Liebe Preussensammler,

hier noch ein Preussen Brief, gesendet von Stettin nach Bordeaux am 24.3.1851.

Preussen Porto von Stettin nach Aachen 3 Sgr. umgerechnet bis 5 Dec. und 20 Dec. für Doppelbrief von Aachen nach Bordeaux.

Kann jemand dieses bestätigen?

Auf der Siegelseite zwei Streckenstempeln: Berlin-Minden und ein schlecht lesbarer vielleicht Berlin-Posen?

Liebe Grüße
Jørgen




 
Magdeburger Am: 26.01.2019 15:30:15 Gelesen: 354231# 865 @  
Liebe Sammelfreunde,

von mir ein netter Umschlag, leider nicht mehr ganz vollständig:



Ein-Silbergroschen Wappen Umschlag mit Zusatzfrankatur Ein-Silbergroschen Kopf, vom 18.07.1862 von Dessau nach Jena.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 02.02.2019 14:27:35 Gelesen: 352463# 866 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein einfacher Brief aus dem Jahre 1855:



Es ging von Magdeburg in das ca. 9 Meilen entfernte Brandenburg / Havel.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 10.02.2019 11:01:50 Gelesen: 350557# 867 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier eine nette Briefhülle aus Anfang der 1860er Jahre:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 21.02.2019 11:45:54 Gelesen: 348332# 868 @  
Hallo Preussen Sammler,

ich suche Hilfe mit diesem Paketbegleitbrief für 2 Pfund.

Von wo ist es abgeschickt? Vielleicht kann das Siegel helfen.
Was steht auf die Adresseseite? Ich kann nur wenig lesen.
Portobetrag 25 Gutegroschen.
Unten steht Hierbey 1 Paquet Acten ?

Viele Grüße
Jørgen




 
Magdeburger Am: 22.02.2019 11:56:06 Gelesen: 348071# 869 @  
@ Baldersbrynd [#868]

Hallo Jørgen,

das Actenpaket wog 2 1/2 Pfund und ich denke, dass auch nur 2,5 Ggr Porto notiert worden. 25 GGr wäre extrem hoch.

Soweit ich es lese:

Denen Würdigen, Westen und Hochge-
lehrten Unseren lieben Getreuen, Unsern
zwei Pommerschen Consistorio, Verord-
neten Prasident, Director, General
Superintendent und Guthen
in Stettin

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 22.02.2019 13:26:51 Gelesen: 348052# 870 @  
@ Magdeburger [#869]

Hallo Ulf,

vielen Dank für Deine Hilfe, ich konnte nicht alles lesen.

Kannst Du etwas sagen zu einem Datum? Ich glaube, Ende des 17. Jahrhunderts oder früh in 18 Jahrhundert.

Die 2,5 GGr. sind noch richtig.

Liebe Grüße
Jørgen
 
Magdeburger Am: 22.02.2019 14:02:36 Gelesen: 348037# 871 @  
@ Baldersbrynd [#870]

Hallo Jørgen

zeitlich denke ich eher Ende des 18 Jhd.

Ja es sollten 2,5 GGr sein. Auf Grund des Portos kann das Paket eigentlich nur in der unmittelbaren Umgebung aufgegeben worden sein. Wo - keine Ahnung bzw. Idee

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 22.02.2019 14:40:49 Gelesen: 348026# 872 @  
@ Magdeburger [#871]

Hallo Ulf,

nochmal Danke für Deine Antwort.

Ich hatte gemeint in Ende 1700 Jahre oder früh 1800 Jahre nicht 17 und 18 Jahrhundert.

Beste Grüße
Jørgen
 
volkimal Am: 22.02.2019 15:49:53 Gelesen: 348007# 873 @  
@ Magdeburger [#869]

Hallo Ulf,

ein paar Kleinigkeiten sind mir noch aufgefallen. Ich denke es heißt

Denen Würdigen, Vesten und Hochge-
lehrten Unse re lieben Getreuen, Uns ren
zwei Pommerschen Consistorio, Verord-
neten Prasident, Director, General
Superintendent und Rathen
in Stettin

Vesten evtl. abgeleitet von Vest = Gerichtsbezirk
In der zweitletzten Zeile fehlt beim ersten Buchstaben die Unterlänge. Ich glaube dass es Rathen und nicht Guthen heißt.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 22.02.2019 18:37:02 Gelesen: 347964# 874 @  
@ volkimal [#873]

Hallo Volkmar,

"Vesten" meint hier willensstark, charakterlich fest.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 16.03.2019 18:15:12 Gelesen: 344102# 875 @  
Liebe Sammelfreunde,

von mir heute ein Beleg aus dem Jahre 1861:



Gelaufen ist er von Magdeburg nach Berlin. Was fällt noch auf?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Stamps99 Am: 16.03.2019 18:41:10 Gelesen: 344095# 876 @  
Der Absender aus Naumburg hat durch die Aufgabe in Magdeburg einen Silbergroschen Franco gespart. :-)

Anbei noch ein Magdeburger.

Gruß Ralf


 
Magdeburger Am: 16.03.2019 19:43:28 Gelesen: 344081# 877 @  
@ Stamps99 [#876]

Der Absender aus Naumburg hat durch die Aufgabe in Magdeburg einen Silbergroschen Franco gespart. :-)

Hallo Ralf,

ja so ist es.

Gibt es zum gezeigten Beleg eine nette Siegelseite?

Liebe Sammelfreunde,

hier noch etwas aus Magdeburg:



Am 11.04.1866 ging es nach Rostock in Mecklenburg-Schwerin. Der Brief ist korrekt mit 3 Sgr. frankiert. Jedoch hat man drei Einzelmarken dachziegelartig verklebt, was ich bis dahin so auch noch nicht gesehen habe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Stamps99 Am: 16.03.2019 20:44:17 Gelesen: 344071# 878 @  
@ Magdeburger [#877]

Auf der Rückseite ist nur ein schwacher Ankunftsstempel von Gronau, nix Dekoratives.

Auch in Magdeburg hat man Bedarf an Champagner gehabt:



Gruß Ralf
 
hajo22 Am: 16.03.2019 21:28:25 Gelesen: 344064# 879 @  
Fernbrief von Neutomysl (Neutomischel), Regierungsbezirk Posen vom 18.12.(ohne Jahr) nach Fürth, Ank. 27.12.(o.J.).

Frankiert mit 3 Sgr. (waagrechtes Paar und Einzelmarke der 1 Sgr. König Friedrich Wilhelm der IV., gegitteter Grund, ohne Wasserzeichen, geschnitten) für einen Brief bis 1 Loth über 20 Meilen.



hajo22
 
Baldersbrynd Am: 17.03.2019 14:36:23 Gelesen: 344022# 880 @  
Brief (Paket) aus Postdam nach Berlin, gesendet am 18.11.183? Der Stempel stammt aus 1830.

Ich meine das ist ein Wertpaket auf 24 Pfund und ein Wert von 500 Rthl.

Portoberechnung 4 Sgr. je 5 Meilen und je 100 Rthl., das gibt 20 Sgr. in Porto.

Kann jemand diese Berechnung bestätigen?

Den Empfänger in Berlin kann ich leider nicht komplett lesen, ich bitte eine Beschreibung.

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 17.03.2019 16:21:59 Gelesen: 344008# 881 @  
@ Baldersbrynd [#880]

Hallo Jørgen,

die Portoberechnung passt für den Beutel mit 500 Reichsthaler.

Den Empfänger kann ich auch nicht richtig lesen; irgendeine Joachims... Schule.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 17.03.2019 16:37:41 Gelesen: 344004# 882 @  
@ Magdeburger [#881]

Hallo Ulf

Vielen Dank für die Bestätigung des Portos.

Vielleicht steht da: Einen Königlch. Wohllöbsch. Joachimsthalsche Schule ??? zu Berlin.

Der letzte Linie kann ich nicht lesen, nur das zweite Wort: ?? Administrations ?? ??

Viele Grüße
Jørgen
 
Magdeburger Am: 17.03.2019 16:50:03 Gelesen: 344002# 883 @  
@ Baldersbrynd [#882]

Hallo Jørgen

Dort lese ich Herrschaftl. Administrations aus? Ueberschuß Gelder

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 17.03.2019 23:26:22 Gelesen: 343968# 884 @  
@ Magdeburger [#883]

Hallo Ulf,

nochmals Danke für Deine Antwort mit "übersetzung".

Ich schreibe das auf meine Seite.

Viele Grüße
Jørgen
 
hajo22 Am: 18.03.2019 10:52:13 Gelesen: 343938# 885 @  
Für 2 Silbergroschen (Adlerserie) 1867 von Cöln-Bahnhof nach Amsterdam an eine Kerzenfabrik.

Der Faltbrief lief "franco".



hajo22
 
Baldersbrynd Am: 18.03.2019 12:06:50 Gelesen: 343922# 886 @  
Brief aus Halberstadt nach Beaume, Frankreich, gesendet am 3.6.1821.

Stempel: C.P.R.3 in rot und Prusse par Givet.

Porto 16 Dec. 8 Dec. für Preussen und 8 Dec. für Frankreich für Brief zwischen 6 und 8 Gramm, 2. Gewichtstufe.

Ich meine das der Zeichen über C.P.R. ist ein "d" für doppelt.

Was steht in der oberen rechten Ecke?

Viele Grüße
Jørgen


 
hajo22 Am: 18.03.2019 12:43:53 Gelesen: 343914# 887 @  
Dann hänge ich zum Vor-Thread ein Vorphila-Briefchen aus Bonn vom Mai 1837 nach Paris an.

Stempel: C.P.R.2 ("Correspondance Prusse Rayon 2") in Schwarz und in Rot der Kastenstempel "Prusse par Givet" (Grenzübergangsstempel) sowie mit Tinte "11" (Dezimes).



hajo22
 
bayern klassisch Am: 18.03.2019 16:02:02 Gelesen: 343896# 888 @  
@ Baldersbrynd [#886]

Lieber Jörgen,

oben rechts lese ich 43c für 43 Centimes? Das könnte der Portoersatz Frankreichs für Preussen gewesen sein, aber wissen tue ich das nicht wirklich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 18.03.2019 16:20:12 Gelesen: 343888# 889 @  
@ bayern klassisch [#888]

Lieber Ralph,

danke für Dein Antwort.

Könnte das dann in 3. Gewichtklasse sein, 8-10 Gramm, hier war das Porto 11 Dec.?
Das preussische Porto war 43 Centimes erhöht bis 5 Dec.? Dann stimmt es noch mit dem 16 Dec.

Liebe Grüße
Jørgen
 
bayern klassisch Am: 18.03.2019 16:31:52 Gelesen: 343885# 890 @  
@ Baldersbrynd [#889]

Lieber Jörgen,

das weiß ich leider nicht, weil ich den Postvertrag Frankreich - Preussen nicht kenne. Vielleicht liest einer der Preussen mit und kann mehr dazu sagen, als ich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 22.03.2019 09:43:18 Gelesen: 343592# 891 @  
Hallo Preußen Sammler,

Brief aus Königsberg Pr. nach Bordeaux, gesendet am 13.1.1847.

Porto 33 Dec, 13 Dec für Preußen für Brief zwischen 3/4 und 1 Loth, Porto für Frankreich 20 Dec. für Brief zwischen 10 und 15 Gramm.

Viele Grüße
Jørgen


 
briefmarkenwirbler24 Am: 22.03.2019 15:01:26 Gelesen: 343561# 892 @  
Hallo zusammen,

ich konnte zuletzt von Dr.Derichs folgenden Beleg ersteigern, der in die Kategorie "Eierlegende Wollmilchsau" reinpasst.

Aufgegeben wurde der Ganzsachenumschlag am 30.07.1867 in Hannover und wurde adressiert an einen Anwalt in Zürich. Darüber hinaus vermerkte man auf dem Beleg "poste restante", also postlagernd.

Der Brief kam bereits einen Tag später (31.07., 10 Uhr morgens) in Zürich an, wurde jedoch sofort darauf (01.08., 8:30 Uhr) wieder retourniert (siehe vorderseitiger Zürich Stempel), weil der Ganzsachenumschlag unzureichend frankiert wurde. Die Adresse strich man durch und ersetzte "Zürich" wieder durch "Hannover", wo er ebenfalls einen Tag später wieder ankam.

Nun zur Taxierung:

Es handelt sich hierbei um eine Unterfrankatur, da der GU mit dem Wertstempel von 3 Silbergroschen bloß den Postvereinsanteil abdeckte, also bis zur schweizerischen Grenze. Zürich lag im 1.Rayon, sodass der Beleg um 1 Sgr unterfrankiert wurde.

Wir sehen auf der Briefvorderseite zwei Notierungen, zum einen eine "6" (?) in Bläuel und zum andern eine "10" in Rötel.

Warum dort eine "6" notiert wurde (sofern ich die "6" richtig erkenne) kann ich mir nicht erklären. Normalerweise wäre es wie folgt abgelaufen:

Baden hätte 1 Sgr. als Weiterfranko erhalten, die mit der Schweiz wiederum an der Grenze 3 Kreuzer abgerechnet hätten. 3 Kreuzer entsprachen 10 Rappen, die der Schweiz im Normalfall zugestanden hätten. Die "10" strich man jedoch wieder durch, weil der Brief retourniert wurde und den Advokaten niemals gesehen hat.

Nun noch eine Info zu dem blauen Stempel von Hannover:

Im Jahr 1866 erklärte Preußen im Rahmen des Deutschen Krieges Hannover den Krieg und zwang es zur Kapitulation von Langensalza. Am 20.09.1866 wurde Hannover von Preußen formal in Besitz genommen und somit preußische Provinz, die neue Verfassung wurde dann am 01.10.1867 eingeführt.

Zum 01.10.1866 wurden auch preußische Briefmarken eingeführt, die hannoverschen Marken zum 01.11.1866 außer Kurs gesetzt und die hannoversche Post zum 01.01.1867 in die preußische Postverwaltung eingegliedert.

Nach Übernahme der Postanstalten stempelten diese bis zum Aufbrauch nur noch mit blauer Farbe.

Ich bin der Meinung, dass dieser Beleg mehrere Dinge vereint, die als "Komplettpaket" in der Form sehr selten sind.

Zum einen die Unterfrankatur (schon nicht sehr häufig), dann als "poste restante" verschickt und zu guter Letzt eben die Retournierung.

Liebe Grüße

Kevin



PS: Auf der Siegelseite sind nur der Ankunftsstempel von Zürich sowie der von Hannover (nach Retournierung) zu sehen.
 
bayern klassisch Am: 22.03.2019 15:34:36 Gelesen: 343554# 893 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#892]

Hallo Kevin,

von 500 Briefen aus Hannover nach der Schweiz in der Markenzeit ist nur einer so toll wie dieser hier.

Ad primum: Was du als "6" liest, ist in Wirklichkeit eine NULL, denn Hannover/Preussen bzw. Baden konnten wegen der Unterfrankatur genau NULL Weiterfranko an die Schweiz abgeben, so dass der Brief zurecht mit 10 Rappen Nachporto taxiert wurde.

Wenn der Brief tatsächlich unmittelbar nach der Ankunft in Zürich wieder retourniert wurde, muss vom Empfänger eine schriftliche Note der Post vorgelegen haben, wonach für ihn eingehende Poststücke, auch poste restante gestellte, unmittelbar nach Hannover zurückgeschickt werden sollten.

Nun aber zum eigentlichen Punkt - die Schweiz hatte natürlich einen Anspruch auf 10 Rappen bzw. 3 Kreuzer bzw. 1 Silbergroschen. Allerdings strich sie die 10 Rappen selbst durch (Rötel hatte damals keiner mehr der anderen, involvierten Postgebiete), so dass sie freiwillig auf ihren Anteil verzichtete, was bei Gott nicht häufig war, denn sparsam und einkommensorientiert war man dort eigentlich immer schon gewesen und ist es heute noch.

Aber vielleicht wollte man nicht in einen Gebührendschungel geraten mit Baden, Preussen und Hannover und verzichtete lieber auf die paar Rappen, als ein großes, internationales Fass aufzumachen.

Darüber hinaus musste die Schweiz diesen Abzugsbrief auch wieder über Baden retournieren, nicht über Württemberg oder gar Bayern, wie es theoretisch auch möglich war, weil sonst die "Bücher" nicht gestimmt hätten.

Alles in Allem ein Vortragsbrief, über den man mehr erzählen und staunen könnte, als über so mache Briefbombe, die das 10 oder 20fache kostet, aber außer hohem Katalogwert wenig zu bieten hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 22.03.2019 20:47:51 Gelesen: 343528# 894 @  
@ bayern klassisch [#893]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die ausführliche Antwort! Was wären wir nur ohne dich ? :D

Ad primum: Was du als "6" liest, ist in Wirklichkeit eine NULL, denn Hannover/Preussen bzw. Baden konnten wegen der Unterfrankatur genau NULL Weiterfranko an die Schweiz abgeben, so dass der Brief zurecht mit 10 Rappen Nachporto taxiert wurde.

Das macht natürlich viel mehr Sinn als die "6" und passt dann auch zu meiner Beschreibung, wie es eigentlich hätte ablaufen sollen.

Aber vielleicht wollte man nicht in einen Gebührendschungel geraten mit Baden, Preussen und Hannover und verzichtete lieber auf die paar Rappen, als ein großes, internationales Fass aufzumachen.

Eine Frage noch hierzu: Wenn ich richtig informiert bin, war die Rücksendung kostenlos, oder? Demnach musste der ursprüngliche Absender also nichts mehr bezahlen im Nachhinein?

von 500 Briefen aus Hannover nach der Schweiz in der Markenzeit ist nur einer so toll wie dieser hier. Alles in Allem ein Vortragsbrief, über den man mehr erzählen und staunen könnte, als über so mache Briefbombe, die das 10 oder 20fache kostet, aber außer hohem Katalogwert wenig zu bieten hat.

Vielleicht habe ich den Brief auch deswegen verhältnismäßig relativ günstig bekommen, weil die meisten Sammler eben immer noch bloß auf den Katalogpreis achten. Ich freue mich dann natürlich umso mehr einen weiteren Beleg in meiner Sammlung zu haben, von dem man einen zweiten erst einmal finden muss. :)

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 22.03.2019 21:16:15 Gelesen: 343519# 895 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#894]

Hallo Kevin,

Eine Frage noch hierzu: Wenn ich richtig informiert bin, war die Rücksendung kostenlos, oder? Demnach musste der ursprüngliche Absender also nichts mehr bezahlen im Nachhinein?

die Frage ist berechtigt. Prinzipiell waren alle Rücksendungen bei der Briefpost schon lange vor dem Postverein kostenlos. Aber die Frage war ja: Warum hat die Schweiz auf ihre 10 Rappen, die ihr ja zustanden, weil sie den Brief von Basel nach Zürich befördert hat, verzichtet.

Man hätte Baden mit 3 Kreuzern rückbelasten können. Baden hätte dann die preussische Post mit 1 Silbergroschen rückbelasten können und Preussen hätte dann bei dem hannöverschen Absender diesen Groschen zurückfordern können und ihm im Gegenzug sein unterfrankiertes Kuvert zurückgeben können.

Aber das wäre eine ziemliche Hin- und Herrechnerei geworden, zumal 3 Währungen betroffen waren.

Wenn du jetzt noch einen unterfrankierten Brief aus Norddeutschland (muss ja nicht aus Hannover bzw. Preussen sein) in die Schweiz fändest, bei dem nicht mal der Postvereinsanteil frankiert worden war und der auch wieder retour lief, so könnte man sehr gut die unterschiedlichen Bearbeitungen aufzeigen (und dann verrate ich dir auch, warum die Schweiz gehalten war, ihn auf demselben Wege zurück zu leiten, wie er in die Schweiz gekommen war).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 22.03.2019 22:37:28 Gelesen: 343504# 896 @  
@ bayern klassisch [#895]

Hallo Ralph

die Frage ist berechtigt. Prinzipiell waren alle Rücksendungen bei der Briefpost schon lange vor dem Postverein kostenlos.

Dann hatte ich´s also richtig im Kopf, aber es gibt doch keine Regel ohne Ausnahme... :D
Sicherlich gab es doch auch Fälle, wo die Retoure nicht kostenlos war?

Wenn du jetzt noch einen unterfrankierten Brief aus Norddeutschland (muss ja nicht aus Hannover bzw. Preussen sein) in die Schweiz fändest, bei dem nicht mal der Postvereinsanteil frankiert worden war und der auch wieder retour lief, so könnte man sehr gut die unterschiedlichen Bearbeitungen aufzeigen (und dann verrate ich dir auch, warum die Schweiz gehalten war, ihn auf demselben Wege zurück zu leiten, wie er in die Schweiz gekommen war).

Challenge accepted! :D

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 22.03.2019 22:51:06 Gelesen: 343500# 897 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#896]

Hallo Kevin,

Sicherlich gab es doch auch Fälle, wo die Retoure nicht kostenlos war?

das hing natürlich immer am jeweiligen Postvertrag - nur in den älteren Zeiten gab es noch Vorschriften, wonach auch Retourbriefe für die Retoure taxiert werden durften, aber das war i. d. R. ab ca. 1830/40 vorbei, weil ja der Absender schon gestraft genug war, wenn sein Brief nicht angebracht werden konnte (Franko verloren, Porto ging auch auf ihn und die gewünschte Nachricht war ja auch nicht angekommen). Da war es doch recht schofel, ihm noch die Kosten der Retoure aufzubürden, weil er ja dann doppelt und dreifach bestraft wurde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
SH-Sammler Am: 23.03.2019 03:27:10 Gelesen: 343490# 898 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#896]
@ bayern klassisch [#897]

Hallo Kevin, hallo Ralph,

Sicherlich gab es doch auch Fälle, wo die Retoure nicht kostenlos war?

Ja, das gab es, mindestens in der Schweiz. Mir liegt eine Nachnahme vor, welche von Schaffhausen nach Luzern versandt, dort jedoch refüsiert wurde.

Da die Post dem Absender den Nachnahmebetrag schon bevorschusst hat, wurde bei einer Refüsierung und Rücksendunng das Rücksendeporto fällig. Dieses wurde beim Absender des Briefes zusammen mit dem bevorschussten Betrag wieder eingezogen.



SCHAFFHAUSEN, 20. Nov 1858 nach Luzern
Nachnahmebetrag 5 Franken, Brieftaxe 15 Rappen plus NN-Provision 10 Rappen. Total 5.25 Fr.

Die Nachnahme wurde vom Empfänger nicht angenommen und anschliessend mit Porto von weiteren 15 Rappen zurück nach Schaffhausen spediert.

Dort wurde dem Auftraggeber resp. Absender der bevorschusste Betrag, das Franko und das Rücksendeporto in Rechnung gestellt, nun 5.40 Fr.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 23.03.2019 07:21:37 Gelesen: 343480# 899 @  
@ SH-Sammler [#898]

Hallo Hanspeter,

klasse, was du immer für Bomben zeigen kannst.

Meine Aussage hätte ich präzisieren sollen, denn ich meinte die Briefpost, nicht die Fahrpost, deren Regularien mit nicht vertraut sind.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 23.03.2019 10:57:54 Gelesen: 343451# 900 @  
@ SH-Sammler [#898]

Hallo Hanspeter,

ein wunderschöner Brief, den Du uns da zeigst, sowohl optisch als auch postgeschichtlich!

Da habe ich wieder etwas dazu gelernt, auch wenn man solche Briefe sicherlich mit der Lupe suchen muss, um sie zu finden.

@ bayern klassisch [#899]

Hallo Ralph,

der Brief von Hanspeter ist der Briefpost zuzuordnen, nicht der Fahrpost.
Beträge bis zu 50 Franken wurden auf Briefpostgegenständen nachgenommen, höhere Summe (50-300 Franken) mussten als Fahrpostsendungen behandelt werden.

Liebe Grüße,

Kevin
 
bayern klassisch Am: 23.03.2019 23:45:52 Gelesen: 343422# 901 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#900]

Hallo Kevin,

danke - wieder etwas dazu gelernt; bei Bayern waren Nachnahmen und dergleichen immer der Fahrpost zugehörig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 04.04.2019 16:53:01 Gelesen: 341345# 902 @  
Liebe Sammelfreunde,

nachfolgende Hülle ist mir ins Netz gegangen.



Am 18.09.1867 wurde von der Königlichen Preussischen Ober-Post-Direction Magdeburg, wie siegelseitig erkennbar, ein Brief "An die Königlich Sächsische Hochlöbliche Ober=Post=Direction in Leipzig" gesendet.

Natürlich war es als Postsache auch innerhalb des DÖPV portofrei.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 04.04.2019 17:50:00 Gelesen: 341329# 903 @  
@ Magdeburger [#902]

Lieber Magdeburger,

ein tolles Stück und P.S. war bei Bayern Partei - Sache, hier aber als Post - Sache vorzüglich dargestellt. Dazu in Luxusqualität - danke fürs Zeigen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 07.04.2019 12:35:50 Gelesen: 340917# 904 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute von mir hier noch dies:



Am 04.03.1863 ging dies "An die Haupt-Casse der Berlin Hamburger Eisenbahn Gesellschaft in Berlin". 2 Sgr. reichten hier auch aus. Bemerkenswert ist hier, dass es mein bisher frühster Abschlag eines Stempel von Magdeburg mit Jahreszahl ist. Auch ist eine Uhrzeit nicht erkennbar.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Stamps99 Am: 11.04.2019 20:09:19 Gelesen: 340373# 905 @  
Hallo,

ein "Magdeburger" ist mir zugefallen, bei dem man meine Interpretation der Taxen gern korrigieren darf.

Der Brief wurde am 9.10 in Magdeburg unfrankiert aufgegeben und entsprechend der Entfernung von mehr als 20 Meilen innerpreussisch mit 3 Sgr Porto taxiert. Am Folgetag kam er in Herford an und da auf ihm "poste restante" vermerkt war, notierte man zu den 3 Sgr noch 1/4 Sgr Lagergebühr hinzu.

Dann aber bemerkte man, dass eine Nachsende-Adresse in Osnabrück vorlag und schickte den Brief dorthin, wo er am nächsten Tag ankam. Die Lagergebühr fiel daher nicht an, auch die Weiterleitung war kostenfrei - aber der Brief war nun nicht mehr innerpreussisch, sondern ein Brief in den Postverein, der unfrankiert einen Zuschlag von 1 Sgr erforderte. Dementsprechend wurde die 3 gestrichen und 4 Sgr Porto notiert.



Gruß Ralf
 
Michael D Am: 11.04.2019 21:37:32 Gelesen: 340357# 906 @  
@ Stamps99 [#905]

Hallo Ralf,

die 3 1/4 entsprechen der im hannoverschen Gebiet noch bis 1858 gültigen Währung Gute Groschen, sie haben nichts mit der preußischen Lagergebühr für Post Restante-Briefe zu tun. Diese wurde in Preußen nie vorderseitig zur Portotaxe hinzuaddiert.

Die Preußische Post strich die ursprüngliche Portoforderung von 3 Sgr. und notierte die bei Postvereinsbriefen fällige Taxe von 4 Sgr. für Portobriefe, wie von dir richtig beschrieben. Die hannoversche Post reduzierte dann diese Portoforderung von 4 Sgr. in 3 1/4 gGr., die der Empfänger zu zahlen hatte.

Ein nicht häufiger Brief mit dieser Weiterleitung und Währungsumrechnung. Glückwunsch dazu.

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 11.04.2019 21:55:27 Gelesen: 340351# 907 @  
@ Stamps99 [#905]

Klasse Brief, Ralf, den sogar ich als Bayernsammler sofort genommen hätte. Da passt wirklich alles!

Ich meine auch, dass poste restante in Preußen kostenlos war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stamps99 Am: 11.04.2019 22:43:26 Gelesen: 340341# 908 @  
Vielen Dank für die Korrektur, so gefällt es mir noch besser,

Gruß Ralf
 
Magdeburger Am: 20.04.2019 17:07:20 Gelesen: 339440# 909 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute geht es von Dessau nach Gera:



Durch die Siegelseite wissen wir, dass dies im Jahre 1863 versendet wurde. 2 Sgr. war erforderlich für die Strecke in das Thurn und Taxis Gebiet. Die 2. Entfernungsstufe ist auch die kleinst mögliche von Dessau aus gesehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
kauli Am: 20.04.2019 22:53:09 Gelesen: 339394# 910 @  
Hallo zusammen,

Ich mag ja Ganzsachen mit Zusatzfrankatur, daher konnte ich den Brief auch nicht liegen lassen. Gelaufen von Berlin nach Leipzig vom 14.4.1864. Vielleicht kann jemand etwas zu dem Porto sagen.



Viele Grüße
Dieter
 
bayern klassisch Am: 20.04.2019 22:57:31 Gelesen: 339391# 911 @  
@ kauli [#910]

Hallo Dieter,

sauberes Stück - frankiert waren 2 Silbergroschen für einen Brief über 10 bis 20 Meilen unter 1 Loth.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 21.04.2019 11:53:37 Gelesen: 339305# 912 @  
Hallo zusammen,

Franco Brief aus Breslau nach Bordeaux gesendet am 3.3.1830.

Porto 13 Sgr. für Preussen ? und 10½ Sgr für Frankreich ?

Rotes PP und schwaze A.E.D. und im Mitte in doppelt viereck AV = Affranchissement Verifier (Porto Kontrolliert).
Ankommststempel 14. MAR 1830 ohne Stadtangabe.

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 28.04.2019 14:04:58 Gelesen: 338466# 913 @  
Liebe Sammelfreunde,

unterfrankierte Briefe dürften fast alle aus dem Briefkasten stammen, so wie dieser:



Am 03.03.1867 ging es von Magdeburg nach Dresden. Da er 1 Loth wog, war er also doppelt schwer in der 3. Entfernungsstufe des DÖPV. Frankiert war er nur mit 3 Sgr. für die erste Gewichtsstufe, so dass noch 3 Sgr. + 1 Sgr. Ergänzungsporto = 4 Sgr. anfielen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 28.04.2019 14:09:17 Gelesen: 338464# 914 @  
@ Magdeburger [#913]

Lieber Magdeburger,

im DÖPV galt das Loth ja exklusive - galt innerpreussisch das Loth auch inklusive, wie bei Bayern?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 28.04.2019 14:34:33 Gelesen: 338452# 915 @  
@ bayern klassisch [#914]

galt innerpreussisch das Loth auch inklusive

Lieber Bayern Klassisch,

es galt eigentlich immer exclusive.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 28.04.2019 14:40:28 Gelesen: 338449# 916 @  
@ Magdeburger [#915]

Lieber Magdeburger,

danke für die innerpreussische Info. Bei mehreren Altdeutschland Staaten galt intern das Loth inklusive, bei DÖPV - Briefen aber exklusive.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 28.04.2019 15:07:32 Gelesen: 338443# 917 @  
@ bayern klassisch [#916]

Lieber Bayern Klassisch,

eventuell schon einmal gezeigt:



Innerhalb Preussens gelaufener Brief von 1 Loth Gewicht vom 29.08.1858 von Magdeburg nach Königsberg. 6 Sgr.-Frankatur zeigt also 2. Gewichtsstufe in 3. Entfernungsstufe, was identisch dem des DÖPV war.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 28.04.2019 15:57:44 Gelesen: 338430# 918 @  
@ Magdeburger [#917]

Lieber Magdeburger,

vielen Dank - und solche Briefe guckt man sich doch immer gerne an. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 18.05.2019 17:47:26 Gelesen: 336396# 919 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich mag auch einfache Belege, so wie diesen:



Ein-Silbergroschen-Ganzsache aus Magdeburg nach Brandenburg, aus den 1850iger Jahren.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 18.05.2019 18:08:25 Gelesen: 336392# 920 @  
Einfache Belege kannst Du gerne haben. Vermutlich meinst Du damit aber einfache Preussenbelege mit Magdeburg-Stempel, oder?

Egal, hier ein "einfacher" Beleg. Weißt Du denn um was es geht?



hajo22
 
Magdeburger Am: 18.05.2019 18:22:52 Gelesen: 336388# 921 @  
@ hajo22 [#920]

Hallo Hajo22,

Ganzsache im B-Format. Postvereinsbrief von Berlin (Preussen) nach Tübingen (Württemberg) einfach schwer und über 20 Meilen.

Mir ist es egal woher und wohin die Belege laufen - Hauptsache es sind nette. -:)

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 18.05.2019 18:26:31 Gelesen: 336386# 922 @  
@ Magdeburger [#921]

Das ist zu wenig. Schau Dir mal den Adressaten an.

hajo22
 
Magdeburger Am: 20.05.2019 13:04:04 Gelesen: 336219# 923 @  
@ Baldersbrynd [#912]

Hallo Jørgen,

ich würde es eher umgekehrt sehen; Franco 10 1/2 Sgr. für Preussen und 13 Sgr. für Frankreich - wirklich sicher bin ich mir nicht.

@ hajo22 [#922]

Hallo Hajo22,

ich stehe auf dem Schlauch, ich kann mit dem Empfänger nichts anfangen, da ich es nicht mal richtig entziffern kann.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 20.05.2019 16:13:09 Gelesen: 336187# 924 @  
@ Magdeburger [#923]

Schade. Ich hatte gedacht, Du kannst den Adressaten entziffern. Tübingen und Württemberg kann ich noch gut lesen, auch "Seiner Wohlgeboren", aber der Rest?

hajo22
 
bayern klassisch Am: 20.05.2019 16:24:12 Gelesen: 336183# 925 @  
@ hajo22 [#924]

Herrn Rechtsconsulenten Lammfromm lese ich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 20.05.2019 17:10:06 Gelesen: 336170# 926 @  
@ bayern klassisch [#925]

Vielen Dank. Das mit "Rechts.." konnte ich auch noch lesen. Aber "Lammfromm", das ist echt stark.

Viele Grüße

hajo22
 
Magdeburger Am: 20.05.2019 17:41:23 Gelesen: 336158# 927 @  
@ hajo22 [#926]

Hallo Hajo22,

nach dem der Name identifiziert wurde, läßt sich eine judische Familie Julius Lammfromm aus dieser Zeit finden.

https://www.genealogieonline.nl/de/stammbaum-trummler-und-zeller/I672120.php

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Stamps99 Am: 20.05.2019 18:23:49 Gelesen: 336149# 928 @  
Hallo,

die Taxierung des nachfolgenden Briefes ist mir unklar:

Der eingeschriebene Portobrief wurde mehr als 20 Meilen von Berlin in das ehemals hannoversche Herzberg und von dort weiter nach Herzberg geschickt. Da das ehemalige Königreich Hannover infolge des deutschen Krieges preußische Provinz geworden war und seit dem 1.10.1866 Teil des preußischen Postgebietes, handelt es sich m.E. um einen preußischen Inland-Brief, bei dem für Portobriefe kein Strafzuschlag fällig wurde. Demnach wären 3 Sgr Beförderungsentgelt und 2 Sgr für die Recommandation fällig gewesen, zusammen 5 Sgr. Warum wurde die zunächst taxiert 5 gestrichen und durch eine 6 ersetzt?



Gruß Ralf
 
Magdeburger Am: 20.05.2019 18:51:51 Gelesen: 336140# 929 @  
@ Stamps99 [#928]

Hallo Ralf,

der Brief lief zuerst nach Herzberg - 5 Groschen, wie von dir angegeben, bis dahin - nun die Weitersendung nach Osterode wofür ein weiterer Groschen anfiel.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 20.05.2019 18:54:05 Gelesen: 336137# 930 @  
@ Stamps99 [#928]

Hallo Ralf,

weitergeleitete Porto - Recobriefe sind große Raritäten. Glückwunsch zu dieser "Bombshell". :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stamps99 Am: 20.05.2019 19:47:39 Gelesen: 336124# 931 @  
@ Magdeburger [#929]

Ich dachte, Weiterleitungen innerhalb eines Entfernungsrayons wären kostenfrei gewesen?

Zumindest waren sie es in Hannover und die preußische Post hat doch bei Übernahme die örtlichen Moderationen übernommen?



@ bayern klassisch

Dank für die Glückwünsche, da die frankierten Besonderheiten schnell meinen Rahmen überschreiten, versuche ich es bei den unfrankierten und freue mich, wenn ich da etwas hübsches statt einer Pizza Margherita kaufen kann.

Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 20.05.2019 21:38:17 Gelesen: 336088# 932 @  
@ Stamps99 [#931]

Hallo Ralf,

Pizzapreise sind mir die Liebsten - so viele Briefe gibt es gar nicht, wie ich für den Preis gerne kaufen würde, wenn sie außergewöhnlich sind.

Wenn der Brief ausgeliefert worden war und erst später wieder eingeliefert wurde (also den Postlauf verlassen hatte), dann kostete die Weiterleitung schon Geld.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stamps99 Am: 21.05.2019 10:43:23 Gelesen: 335964# 933 @  
@ bayern klassisch [#932]

Hallo Ralph,

Wenn der Brief ausgeliefert worden war und erst später wieder eingeliefert wurde (also den Postlauf verlassen hatte), dann kostete die Weiterleitung schon Geld.

Das ist genau der Punkt, wo meine Verständnisschwierigkeiten anfangen:

Bei dem in Post [#905] vorgestellten Brief war man sich noch einig, dass eine Weiterleitung eines nicht zugestellten Briefes kostenfrei war. Wenn also dieser Brief in Herzberg nicht zugestellt worden ist, fehlt ein Grund für die Erhöhung des Portos auf 6 Sgr.

Wenn der Brief aber in Herzberg erst zugestellt wurde und dann wieder eingeliefert, hätte dann der Empfänger in Herzberg nicht die 5 Sgr Porto beim Empfang zahlen müssen und bei einer Neuaufgabe wieder zurückbekommen müssen, damit die Portobelastung bestehen bleibt?

Das kommt mir nicht wie eine postalische Verfahrensweise vor, vielleicht verstehe ich da etwas grundfalsch.

Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 21.05.2019 12:18:51 Gelesen: 335950# 934 @  
@ Stamps99 [#933]

Hallo Ralf,

aber so scheint es gewesen zu sein: Für 5 Groschen ausgeliefert, dann mit dem Brief zur Post und mit neuer Adresse versehen auf seine Reise geschickt. Dann die falschen 5 gestrichen, das Geld ersetzt und auf 6 Groschen upgegradet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 21.05.2019 13:50:02 Gelesen: 335898# 935 @  
@ Stamps99 [#931]

Hallo Ralf

was ist auf der Siegelseite?

Rein von der Taxierung sieht es nach einer kostenpflichtigen Weiterleitung auf, was auch auf Anweisung des Adressaten erfolgt sein konnte. Dazu hinterlegte man die neue Adresse beim Postamt.

Diesem Exponat - leicht verändert (verbessert) habe ich in Zörbig ausgestellt: Dort sind nur Retouren und Weiterleitungen, teilweise in Kombinationen zu sehen.

https://www.philaseiten.de/album/zeige/265

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Stamps99 Am: 22.05.2019 19:59:00 Gelesen: 335665# 936 @  
@ Magdeburger [#935]

Hallo Ulf,

auf meinem Brief sind rückseitig sind nur Ak-O von Herzberg und Osterode vom selben Tag. Dein hübsches Exponat kenne ich, schon erstaunlich, was man mit "Magdeburg" alles anfangen kann.

Leider bringt es mir keine Klarheit bezüglich der Frage, wann Weiterleitungen kostenpflichtig sind oder nicht - offenbar gibt es Beides.

Gruß Ralf
 
Stamps99 Am: 23.05.2019 16:31:38 Gelesen: 335537# 937 @  
Hallo,

das der nächste Brief einen Nachsendevermerk trägt, ist rein zufällig, erstaunlicherweise zeigt er trotzdem nur je einen Aufgabe- und Ausgabestempel.
Zeigen möchte ihn aus einem anderen Grund:

Der Deutsche Krieg vom Sommer 1866 hat in der Philatelie wenig Spuren hinterlassen, Feldpost ist im Vergleich zu späteren Kriegen selten und auch normale Post, die durch das Kriegsgeschehen verhindert, verzögert oder umgeleitet wurde, ist schwer zu finden. Der Krieg war ja auch schnell vorüber, die Kampfhandlungen beschränkten sich auf zwei Wochen im Juni/Juli und nach heutigen Maßstäben erforderte er wenig Opfer.

Auf preußischer Seite fielen 99 Offiziere, einer davon war der Premier-Leutnant Herrmann von Massenbach vom 5. Brandenburgischen Infanterieregiment 48. Er fiel in einer der größeren Auseinandersetzungen bei Gitschin in Böhmen.

In dem Schreiben an die Witwe des Leutnants wird ihr nebst dem Bezug ihrer Witwenrente in Höhe von 200 Thalern jährlich eine zusätzliche Beihilfe in gleicher Höhe bewilligt.



Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 23.05.2019 18:20:28 Gelesen: 335513# 938 @  
@ Stamps99 [#937]

Hallo Ralf,

schönes Stück - Gratulation!

Aber mit der Dauer der Kampfhandlungen liegst du ein bisserl schief.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stamps99 Am: 23.05.2019 20:07:52 Gelesen: 335500# 939 @  
@ bayern klassisch [#938]

Hallo Ralph,

soweit es Preußen betrifft, waren m.E. die großen Schlachten nach Königsgrätz geschlagen - die folgenden 3 Wochen mit Flucht und Verfolgung Richtung Brünn und Wien bis zum Waffenstillstand und Vorfrieden fielen da nicht sehr ins Gewicht.

Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 23.05.2019 20:18:37 Gelesen: 335499# 940 @  
@ Stamps99 [#939]

Hallo Ralf,

na ja, in Bayern und Hessen ging der Kampf ja weiter - Österreich war ja nur ein Gegner, die süddeutschen Staaten waren die anderen Gegner.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 25.05.2019 10:02:52 Gelesen: 335106# 941 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Postvorschußbrief aus Dessau vom 13.12.1865



über 25 Sgr. an den Mühlenbesitzer Herrn August Johns aus Beinde? z.Z. in Groß-Alsleben über Hadmersleben.

Das Porto berechnet sich wie folgt:

25 Sgr. Postvorschuß
1 Sgr. Procura
1 Sgr. Briefporto bei 0-10 Meilen = Gesamt 27 Sgr.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 30.05.2019 10:28:02 Gelesen: 334145# 942 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal dies:



Am 06.10.1861 wurde ein 19 Pfund 15 Loth schweres Paket von Raguhn nach Cönnern versendet. Das Porto berechnet sich wie folgt:

1 1/2 Pfennige * 20 Pfund * 1. Entfernungsstufe (0-5 Meilen) = 30 Pfennige = 2 1/2 Sgr.

Dies wurde sowohl vorder- als auch siegelseitig notiert. Alles, incl. der Paketausgabe, geschah an diesem einem Tag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 02.06.2019 07:44:09 Gelesen: 333825# 943 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal zwei Belege, welche nicht aus meiner Sammlung sind. Ich danke dem Sammler dafür, dass seine "Bilder" veröffentlicht werden dürfen.



Als erstes eine Ganzsache, welche in Gernrode entwertet wurde und nach Bad Wildungen gelaufen ist. Siegelseitig sehen wir, dass der Brief nach Sachsa am Harz nachgesendet werden sollte.

Ausserdem erkennen wir noch eine "2", welche von einem Landbriefkasten aus der Umgebung von Gernrode stammt.



als zweites ein Brief, welche in Coswig gestempelt wurde und nach Coswig adressiert wurde. Auch hier finden wir siegelseitig einen Landbriefkastenstempel mit der Nummer 289. Der Inhalt ist noch weitgehend erhalten, jedoch die Qualität ist grausam.



Trotzdem läßt sich erkennen, dass er in Buko am 3. April 1860 geschrieben wurde, so dass vermutet werden kann, dass auch dort der Landpostbriefkasten stand.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 06.06.2019 11:17:14 Gelesen: 333353# 944 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Beleg, wie ich ihn schon lange suchte:



Aufgegeben wurde der zwar nicht perfekte Brief am (Magdeburg-) Neustädter Bahnhof am 14.11.1854, welcher adressiert nach St. Catharinenberg prest(iert?) Olberhau gelaufen ist.

Frankiert mit einer 3 Sgr.-Marke welche mit dem Nummerstempel 907 entwertet wurde. Der daneben abgeschlagen Ortsstempel mit dem Zusatz Bahnhof II ist diesmal recht ordentlich.

Siegelseitig erkennt man schwach die sächsischen Ausgabestempel.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 08.06.2019 15:51:51 Gelesen: 333288# 945 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute wieder was aus Magdeburg:



Brief vom 11.01.1859 nach Hoym - siegelseitig leider unkomplett, so dass ein eventuell vorhandener Ausgabestempel nicht vorhanden ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 16.06.2019 13:51:50 Gelesen: 332628# 946 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute geht von Magdeburg "An die Königliche Post-Expedition in Arendsee".



Der Brief war eingeschrieben und man bat um schnelle Erledigung. Die Portofreiheit war declariert als "Allerhöchste Reise-Sache". Leider ist siegelseitig nicht, jedoch vermute ich, dass das Schreiben von der Post selbst kam. Postbeamte wurden hin und wieder auch in andere Postämter eingesetzt. Die dafür nötige Anreise war natürlich frei.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 16.06.2019 19:24:10 Gelesen: 332601# 947 @  
@ Magdeburger [#946]

Lieber Magdeburger,

bei Bayern habe ich ein Faible für solche Postinternbriefe, weil sie

a) kaum erhalten blieben und
b) oft, wenn auch nicht immer, im Inhalt Verhältnisse vermitteln, die wir sonst gar nicht erst kennen würden.

Der hier ist herrlich und alles andere als häufig - allerhöchste Reise - Sache, wer hat denn jemals von solch einer Franchise gehört? Ich jedenfalls nicht.

Danke, dass ich das mal sehen durfte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 17.06.2019 16:57:36 Gelesen: 332561# 948 @  
@ bayern klassisch [#947]

Lieber Bayern Klassisch,

auch ich finde, wie sicher auch noch andere, postinterne Belege interessant. Durch die Anschrift und auch der Kenntnis aus Acten im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt in Dessau, habe ich so auch meine Vermutung aufgestellt.

Die Franchise habe ich bis dahin auch noch nie (bewusst) gesehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 22.06.2019 16:30:44 Gelesen: 332250# 949 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute ein Brief der Zuckerfabrik Glauzig nach Schackenthal bey Bernburg.



Die Bearbeitung erfolgte handschriftlich im Zug in Richtung Bernburg am 24.09.1862 um 20 1/2 Uhr in Cöthen.

Eine Uhrzeitangabe war mir bisher komplett unbekannt. Siegelseitig nur der Ausgabestempel von Folgetag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 11.07.2019 16:01:20 Gelesen: 331003# 950 @  
Hallo Preussen Sammler,

Brief aus Halle an der Saale nach Berlin, gesendet am 19.2.1851, Porto 2 Groschen für Brief bis 1 Loth zwischen 10 und 20 Meilen.

Halle Stempel auf der Adressseite kann ich nur finden in F. W. Thalmann Zusammenstellung der Preussischen Poststempel Nr. 116a auf Seite 14. Auf der Siegelseite ein Zugstempel Berlin - Magdeburg 1 R, gestempelt in der Zug von Magdeburg nach Berlin?

Viele Grüße
Jørgen


 
Magdeburger Am: 11.07.2019 16:05:40 Gelesen: 330999# 951 @  
@ Baldersbrynd [#950]

Hallo Jørgen,

der Kursstempel Berlin - Magdeburg ist der der Rücktour, also alles im Lot und höchstwahrscheinlich auch in Magdeburg beim Beginn der Rückfahrt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 11.07.2019 16:32:43 Gelesen: 330989# 952 @  
@ Magdeburger [#951]

Hallo Ulf,

danke für Deine Antwort. Der Brief ist wahrscheinlich auch mit Zug von Halle bis Magdeburg.

Viele Grüße
Jørgen
 
Gernesammler Am: 19.08.2019 20:07:37 Gelesen: 322598# 953 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Rechnungs-Brief aus Berlin vom 8.6.1854 nach Gotha an Meister Jusatz, dort kam der Brief am 9.6.1854 an.

Für das Franko nahm man einen Dreierstreifen der Preussen Nr.2 und gestempelt wurde mit Ringnummernstempel 103 und Stadtpost Exp:I (KBHW Nr.121) sowie auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Gotha (Feuser 1200-5).

Der Brief ist vielleicht nicht der schönste, aber ich fand diesen zu interessant um Ihn liegen zu lassen.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 19.08.2019 20:27:58 Gelesen: 322596# 954 @  
@ Gernesammler [#953]

Hallo Rainer,

der Empfänger war Hofschlossermeister, also eher handwerklich begabt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 14.09.2019 16:12:39 Gelesen: 319380# 955 @  
Liebe Sammelfreunde,

den nachfolgenden Hülle habe ich bekommen können:



Leider kann ich den Empfänger nicht lesen.

Aufgegeben wurde er etwa 1855 am Bahnhof am Fürstenwallufer und ist adressiert an "Seiner Durchlaucht dem Fürsten ...... .......... nach Cölln.

Die obere Zeile links unten - da stehe ich vor einem Rätsel - dann "sogleich abzugeben". Höchstwahrscheinlich wurde bei der Ankunft in Cöln vermerkt: "angekommen am 30. Jan. 9Uhr Morgens".

Wie siegelseitig erkennbar, passt somit der Stempel von Cöln -> sehr schön ist auch, dass der Brief tatsächlich als Expressbrief behandelt wurde - die korrespondiert mit der blauen Notiz 2 1/2 (Sgr.) Botenlohn.

Sicher ist, dass der Brief nicht zugestellt werden konnte und erstmal nach Deutz weitergesendet wurde. Auch dort konnte der Brief nicht zugestellt werden, da der Empfänger nach Magdeburg abgereist war und der Brief diesem Weg folgte. Angekommen ist dort wieder am 31.1. - Die gesamte Laufzeit war weniger als 48 Stunden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 14.09.2019 16:26:55 Gelesen: 319377# 956 @  
@ Magdeburger [#955]

Lieber Magdeburger,

ich lese die Anschrift so:

Seiner Durchlaucht dem Fürsten Anton Radziwill [1] - Ort in DDR. Hotel Bellvue.

Den Rest hast du schon heraus gefunden.

Schöner Expressbrief!

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Radziwi%C5%82%C5%82
 
Magdeburger Am: 14.09.2019 16:38:41 Gelesen: 319374# 957 @  
@ bayern klassisch [#956]

Lieber Bayern Klassisch,

danke für den Namen und dank des Links wird es sich um diesen Herren handeln:

https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_von_Radziwill

Das der Brief als Expessbrief behandelt wurde, habe ich erst beim Empfang gesehen. Ungewöhnlich fand ich den Botenlohnvermerk. Da er nicht zugestellt werden konnte, ging man auch "leer" aus.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 14.09.2019 17:32:32 Gelesen: 319367# 958 @  
@ Magdeburger [#957]

Lieber Magdeburger,

da weiß ich nicht, ob der Bote tatsächlich in Köln leer ausgegangen ist. Er hat ja seinen Job gemacht und auf die 2,5 Groschen hatte er, meine ich, erfolgsunabhängig einen Anspruch. Es würde mich interessieren, ob meine These auch bei Preussen greifen kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 15.09.2019 03:35:26 Gelesen: 319339# 959 @  
@ bayern klassisch [#958]

Lieber Bayern Klassisch,

in Preussen waren die Postboten Angestellte und bezogen ein Gehalt. Dieses war unabhängig davon, ob beispielsweise der Zusteller Erfolg hatte oder nicht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 15.09.2019 07:38:27 Gelesen: 319337# 960 @  
@ Magdeburger [#959]

Lieber Magdeburger,

waren denn die Expressboten auch dieselben, die die übliche Post auszutragen hatten? Wenn es die üblichen Boten waren, die ihren "Job" alltäglich machten, wäre es ihnen ja egal gewesen, ob sie ihre übliche Runde drehten, oder für einen Expressbrief allein losmarschieren mussten; bei Bayern waren die "Expressen" besondere Boten die besonders entlohnt werden mussten.

Angenommen ein Expresse hätte 10 mal einen Expressbrief zustellen sollen, aber jedes Mal wäre der Empfänger verreist gewesen, dann hätte ihm in Preussen das nichts ausgemacht, weil sein Gehalt ja von der Anzahl der Zustellungen unabhängig war, bei Bayern aber hätte er einen ganz schlechten Monat erwischt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 15.09.2019 07:51:23 Gelesen: 319332# 961 @  
@ bayern klassisch [#960]

Lieber Bayern Klassisch,

dann hätte ihm in Preussen das nichts ausgemacht, weil sein Gehalt ja von der Anzahl der Zustellungen unabhängig war

Ja so war es.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 15.09.2019 09:50:24 Gelesen: 319319# 962 @  
@ Magdeburger [#961]

Lieber Magdeburger,

ich danke dir!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 22.09.2019 14:11:48 Gelesen: 318755# 963 @  
Liebe Sammelfreunde,

einen nette Ganzsache mit Zusatzfrankatur möchte ich zeigen:



Gelaufen am 01.11.1867 von Dessau nach Homburg - siegelseitig Distributionsstempel vom 2.11.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.10.2019 16:11:24 Gelesen: 315709# 964 @  
Liebe Sammelfreunde,

Paketbegleitbriefe zu finden, welche von und nach den heutigen Vororten von Magdeburg, wie Neustadt, Buckau und Sudenburg liefen, ist recht schwer.

Diese Orte waren ab 1856 durch den Omnibusverkehr zu erreichen. Neben den Personenverkehr fand auch ein Austausch der Postgüter von und nach Magdeburg statt und lösten so auch die Landbriefträger ab, welche zu diesen Orten eingesetzt wurden.

In Sindelfingen kam ich so zu einem schönen Paar:

Als erstes diese etwa 1861/2 gelaufene 2-Sgr.- Ganzsache von Burg nach Neustadt-Magdeburg ca. 2 1/2 Meilen:



Für das Paket von 1 Pfund 20 Loth reichte der Wertstempel als Mindestfahrposttarif selbstverständlich aus.

Als nächstes diesen Beleg von Neustadt-Magdeburg vom 16.10.1866 nach Berlin, ca. 18 1/2 Meilen:



Paket wog 10 Pfund und nach Gewichtstaxe somit (10 Pfund * 1,5 Pfennige * 4 (15-20 Meilen) = 60 Pfennige = ) mit 5 Sgr. bar freigemacht. Ankunft war einen Tag später und wurde in Berlin auch zugestellt (Stempel PACKET-BESTELLUNG Nm 1).

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 09.11.2019 18:29:57 Gelesen: 314550# 965 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute geht es von Magdeburg nach Delmenhorst:



Die Reise ging am 01.06.1867 los. Es handelt sich um einen eingeschriebenen Brief mit einer netten 5 Sgr.-Frankatur.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 21.11.2019 18:17:59 Gelesen: 313388# 966 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute geht es in das Königreich Württemberg:



Aufgegeben am 19.07.1863 am Bahnhof Fürstenwallufer in Magdeburg ging es nach Liebenzell und wie siegelseitig zu sehen über Wildbad - Claw.

Leider ist vorderseitig die Empfängerin unkenntlich gemacht worden, jedoch ist es für mich nicht so einfach Belege in das Königreich zu finden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 21.11.2019 18:34:54 Gelesen: 313377# 967 @  
@ Magdeburger [#966]

Lieber Magdeburger,

es heißt CALW, nur ein Buchstabendreher.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 22.11.2019 19:26:39 Gelesen: 313227# 968 @  
Liebe Sammelfreunde,

portofreie Postsachen sind immer wieder sehr interessant und wenn der Inhalt noch dazu vorhanden ist, dann ist sowas wie ein Volltreffer.

So ging mir der Beleg aufgegeben am Bahnhof Cöthen aus dem Jahre 1853 ins Netz:



Siegelseitig sehen wir auch das nette Siegel der Cöthner Bahnpostexpedition. Gelaufen ist er "An den Oeconomie Verwalter Herrn Walkhof in Frenz" - (morgen gibt es einen weiteren Beleg - beim Namen bin ich mir nicht sicher.)

Hier noch der Inhalt:



In der Untersuchungssache wegen der von
Ihnen zur Post gelieferten, aber abhanden ge-
kommenen Kiste ist ein neuer Termin
auf Morgen Freitag den 18ten November
anberaumt worden und werden Sie hiermit
aufgefordert, zu diesem Zwecke mit Um-
gehung des Dienstlocales in der Stadt
== um 9 Uhr Vormittags ==
in der hiesigen Bahnhofs-Post-Expedition
zu erscheinen. Ihre persönliche Anwe-
senheit ist dringend nothwendig, da
der Gegenstand nunmehr zum völligen
Austrag gebracht werden soll.
Cöthen d 17ten November 1853
Post Amt
Schütze

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 23.11.2019 12:22:48 Gelesen: 313141# 969 @  
Liebe Sammelfreunde,

wie versprochen, hier nun ein weiterer Beleg wegen der abhanden gekommenen Kiste.



Aufgegeben diesmal am 13.03.1854 von der Ober-Post-Direktion Magdeburg.



Transkription:

Eure Wohlgeborenen habe ich bereits in meinem Schreiben vom 1ten Sep-
tember pr: die Mittheilung gemacht, daß die Untersuchung über den
Verbleib einer von Ihnen abgesandten, angeblich am 5ten Juli pr:
in Coethen zu Post gegebenen, dort aber abhanden gekommenen
Kiste an Walkhoff in Aschersleben bis dahin kein Momente
herausgestellt habe, welcher für die wirklich erfolgte Aufgabe
der gn. Kiste in Coethen sprächen, und daß die Recherchen fort-
gesetzt werden sollten. Letztens ist geschehen, indaß fruchtlos
geblieben. Auf die bei den Unterbeamten des Post-Amts in
Coethen in Ihrem Beisein vorgenommene Haussuchung hat nichts
ergeben, wodurch die Annahme, daß einer dieser Unterbeamten,
an welchen die abhanden gekommene Kiste bei der angeblich statt
gehabten Auflieferung übergeben worden sein soll, die Kiste oder
den Inhalt derselben widerrechtlich an sich gebracht haben möchte,
irgendwie bestätigt worden wären.
Auf die bestimmte Behauptung das Kutschers Loewert hin, daß er die
fragliche Kiste an einen Unterbeamten des Post-Amts in Coethen
abgeliefert habe, ist der Post-Amts-Administrator Schütze, welcher
nicht gestatten darf, daß die Unterbeamten Paketsendungen
selbstständig annehmen, befragt worden, aber aus diesem Grunde
den Ersatz für die gn. Kiste leisten wolle, ohne daß der g. Loewert vor-
her eidlich erhörte, daß er die Kiste wirklich an einen Post-Unter-
beamten in Coethen abgeliefert habe.
Nachdem der p. Schütze sich hierzu erklärt hatte, kam es
darauf an, zur Feststellung der Höhe des nach Maßgabe des §13
des Gesetzes über das Preuß. Postwesen vom 5ten Juni 1852 zu leisten
den Ersatzes, das Gewicht der gn. Kiste genau zu ermitteln.
Da Eure Wohlgeboren so wenig, wie Ihr Herr Vater hierüber
eine bestimmte Auskunft zu geben vermocht haben, und für wün-
schenswerth erachtet werden mußte, die Schwierigkeiten und Kosten
der Ermittelung des Gewichts der Kiste auf dem Wege eines weit-

läufigeren Verfahrens, zu vermeiden, so wurde dem p. Schütze
anheim gegeben, sich gegen des Ihnen zu gewährenden Schaden-
Ersatzes gütlich mit Ihnen zu einigen. Der g. Schütze hat den Ver-
such zu einer solchen Einigung gemacht; Dieselbe ist jedoch noch
Ihnen, von dem g. Schütze abschriftlich eingereichten Schreiben an
den Letzteren vom 19ten v. Mts mit der Erklärung abgelehnt, daß
Sie bei dem Verlangen, Ersatz nach dem vollen Werthe des Inhalts
der verloren gegangenen Kiste zu erhalten, beharren müßten.
Es muß nunmehr die Angelegenheit auf den gewöhnlichen vor-
schriftsmäßigen Wege zum Austrage gebracht werden.
Nach dem vornerwähnten § 13 des Gesetztes vom 5ten Juni 1852
ist für Pakete, deren Werth nicht deklarirt ist, in Verlust- oder
Beschädigungs-Fällen eine Entschädigung von höchstens 10 Sgr. für
das Pfund oder den Theil eines Pfundes dem Absender zu gewähren.
Die Bewilligung einer hiernach zu bemessenden Entschädigung
an Sie bleibt aber davon abhängig, daß Sie zuvor den zeugen-
eidlichen Beweis führen, daß die abhanden gekommene Kiste
wirklich bei dem Post-Amte in Coethen aufgeliefert, resp. einen
Beamten, welcher an der Annahme-Stelle den Dienst verrichtet
hat, überwiesen worden ist und außerdem genau und über-
zeugend nachweisen, welches Gewicht die Kiste gehabt hat.
Es wird Ihnen dennoch überlassen, diese Nachweise zu
führen. Magdeburg, den 12ten März 1854
der Ober Post Director
Friecke

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 24.11.2019 16:06:11 Gelesen: 312970# 970 @  
Liebe Sammelfreunde,

jetzt mal wieder etwas einfaches von Magdeburg nach Sandersleben:



Gelaufen wird er um 1860 sein und mit einer schönen Nr. 10 frankiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 24.11.2019 18:02:50 Gelesen: 312915# 971 @  
@ Magdeburger [#970]

Lieber Magdeburger,

wenn das mal kein Luxus ist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 28.11.2019 10:02:57 Gelesen: 312517# 972 @  
Liebe Sammelfreunde,

von gibt es einen Porto-Charge Beleg:



Aufgegeben wurde dieser am 09.12.1864 in Magdeburg und lief nach Landsberg. Die 3 Sgr. setzen sich aus 2 Sgr. Reko-Gebühr und 1 Sgr. Briefporto zusammen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 28.12.2019 13:33:55 Gelesen: 308274# 973 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal ein Beleg vom 27.02.1867 aus Dessau nach Schwerte:



Rückseitig ein nettes Siegel der CREDIT-ANSTALT FÜR INDUSTRIE UND HANDEL ZU DESSAU

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 04.01.2020 14:32:36 Gelesen: 306791# 974 @  
Liebe Sammelfreunde,

lange ist es her, dass hier was geschrieben wurde. Heute ein Beleg für meine kleine Dessau-Sammlung. Leider ist die Qualität alles andere als gut.



Aufgegeben wurde er am 24.05.1859 in Dessau und lief als eingeschriebener Brief nach Arnheim, wo er am Folgetag auch ankam.

Die verklebten 6 Sgr. setzten sich aus 2 Sgr. Reko-Gebühr + 3 Sgr. für Preussen = 5 Sgr. und 1 Sgr. = 5 Cents Weiterfranco in den 1. Rayon zusammen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 26.01.2020 11:13:08 Gelesen: 303610# 975 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute ein mit 3 Sgr.-barfrankierter Brief, aufgegeben am 26.04.1856 am Bahnhof in Neustadt nach Waldenburg im Königreich Württemberg.



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 26.01.2020 16:06:14 Gelesen: 303576# 976 @  
@ Magdeburger [#975]

Lieber Magdeburger,

bis April 1854 hätte er noch bayerische Transitstempel gezeigt - hier leider nicht mehr, aber er lief auch über Bayern, keine Bange. :-)

Schönes Stück - jetzt noch einen markenfrankierten und unfrankierte Brief aus dieser Korrespondenz, dazu einen vor April 1854 und du hättest eine traumhafte A3 - Seite, um die dich jeder Postgeschichtler beneiden würde (jedenfalls würde ich es!).

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 26.01.2020 16:57:40 Gelesen: 303560# 977 @  
Lieber Bayern Klassisch,

durch die Aufgabe am Bahnhof in Neustadt glaube ich fast, dass der Beleg über Braunschweig - Minden gelaufen ist. Jedoch ist es möglich, dass er zum Bahnhof Fürstenwall-Ufer transportiert wurde, so dass eine Leitung über Bayern gegeben war.

Ich überlege schon eine Weile, ob ich eine Sammlung MD - Deutsch-Österreichischer Postverein in Angriff nehme.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 26.01.2020 17:08:54 Gelesen: 303557# 978 @  
@ Magdeburger [#977]

Lieber Magdeburger,

dann müssen wir die Leitungsfrage offen lassen.

Eine Sammlung MD - DÖPV wäre doch was! Mit eingehender Post kann man da schöne Paare bilden. Ich fänds gut!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.01.2020 11:16:08 Gelesen: 302929# 979 @  
Liebe Freunde,

der Brief eines Vaters an seine "Geliebten Kinder" aus Krefeld vom 16.6.1838 nach Mainz wäre im Prinzip nichts Besonderes, aber der hier schon.

Der Vater adressierte ihn an "Herrn Gustav Molenaar - poste restante in Mainz" und frankierte mit 5 1/4 Groschen.





Er dürfte ca. 2 Tage unterwegs gewesen sein, ehe er im thurn- und taxischen Postamt Mainz ausgehängt wurde in der Hoffnung, der gute Gustav würde sich seiner erbarmen und ihn abholen.

Aber das tat er nicht. Man wartete knapp 3 Monate ab, strich "Mainz" durch und notierte oben nur lapidar "nicht abgeholt" und sandte den Brief ohne jede weitere Dokumentation nach Krefeld zurück, wo er am 15.9.1838 Eingang gestempelt wurde.

Nur weil er poste restante gestellt worden war, galt er als ausgeliefert (nämlich der Mainzer Post) und so kostete die Rücksendung auch wiederum 5 1/4 Groschen, wie die Hinsendung, so dass dies eine teuere Angelegenheit für den guten Vater wurde, nämlich 10 1/2 Groschen (plus 1/2 Groschen Bestellgeld in Krefeld, die nicht ausgewiesen sind, womit sich seine Gesamtkosten auf 11 Groschen erhöhten - viel Geld dafür, dass nur er ihn gelesen haben dürfte).

Wäre das schon nicht allein eine postgeschichtlich feine Sache (poste restante Briefe sind selten, vor allem Frankierte - zurück gelaufene noch weitaus seltener), so lesen wir in der 1. Zeil die Contravention:

"Soeben bringt mir der Vater einliegenden Brief mit dem Ersuchen, demselben etwas beizufügen, es ist Samstag Morgen und etwas Druck daher konnte er nicht viel schreiben, und sogleich ist die Postzeit da, so dass auch mir wenig Zeit übrig bleibt".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 02.02.2020 13:32:49 Gelesen: 302566# 980 @  
@ bayern klassisch [#979]

Lieber Bayern Klassisch,

sehr schöner Beleg - so etwas suche ich auch noch.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 22.02.2020 12:53:01 Gelesen: 300022# 981 @  
Liebe Sammelfreunde,

dank der Hilfe eines lieben Freundes, flog bei mir heute ein sehr netter Beleg ein:



Aufgegeben am 15.02.1867 in Magdeburg wurde er nach Heidelberg gesandt. Wie oben notiert waren "Anh(ängend) Muster ohne Wert".

Der Brief selbst wog unter einem Loth - mit den Mustern zusammen konnte er bis unter 4 Loth wiegen, was auch die 6 Sgr.-Frankatur erklären würde.

Siegelseitig erkennt man schwach und unvollständig auch die Ankunft in Heidelberg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Altdeutschland Baden 1851-1871 Eingehende Briefe"]
 
philast Am: 13.03.2020 16:46:11 Gelesen: 298736# 982 @  
Hallo,

nachfolgend ein Brief von Ratibor nach Ispringen (Baden) also im DÖPV. Das Porto von 5 Sgr für diesen Brief verstehe ich nicht, hier würde ich 3 oder 6 Sgr erwarten.

Kann dies jemand erklären?



Grüsse
philast
 
Magdeburger Am: 13.03.2020 16:56:39 Gelesen: 298731# 983 @  
@ philast [#982]

Hallo philast,

also 5 Sgr. wäre eigentlich nur bei einer Einschreibung möglich - nur dafür gibt es keine Anzeichen. Innerhalb Preussen gab es zur Zeit der Marken nur noch zwei Gewichtsstufen und deshalb wurde auch gern auf eine Gewichtsangabe verzichtet. Eine Verfälschung sehe ich erstmal nicht - muß jedoch nichts heissen. Vielleicht ist er auch schlicht überfrankiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
philast Am: 15.03.2020 16:17:35 Gelesen: 298695# 984 @  
@ Magdeburger [#983]

Hallo,

möglich, dass manches unerklärlich bleibt, für irgendeine Sonderbehandlung (Einschreiben/Wert/Express/Taxvermerke) gibt es wirklich Null Hinweise. Überfrankierung kann man zwar nicht ausschließen, wäre aber für die damalige Zeit schon ein recht krasser Betrag gewesen, hatten doch die 2 Silbergroschen den Gegenwert von ca. 1 Stunde Arbeitszeit.

Neben dem Einschreiben wären allenfalls noch als Destination z.B. England in Betracht gekommen für die 5S gr Frankatur, aber die gehörten auch nicht zum DÖPV.

Grüsse
philast
 
bayern klassisch Am: 15.03.2020 17:41:49 Gelesen: 298686# 985 @  
@ philast [#982]

Liebe Sammlerfreunde,

es gibt nur 2 kostenpflichtige Postsonderdienste: 1. Reco zu 2 Sgr., wie verklebt und 2. Express, welcher Dienst damals noch die Reco dazu vorsah, daher 2 Sgr. Reco und 2 1/2 Sgr. = 9 Kreuzer für den badischen Boten.

Das alles wurde aber letztlich weder gefordert, noch so gehandhabt.

Es gibt eine Reihe von Briefen, die Gebühren frankiert zeigen, aber ihrer Grundlage dafür entbehren.

Bei den wenigen, die ich sehen durfte und die noch Inhalt hatten, kann man davon ausgehen, dass sie in großer Eile geschrieben wurden. Bei dem Brief hier hätte auch "franco" und "recommandirt" vermerkt sein müssen, aber auch das wurde offensichtlich vergessen.

Ich unterstelle, dass man das schon wollte, aber man hätte sich in diesem Fall lange anstellen müssen, um endlich an den Schalter für seinen Recobrief zu kommen - die Zeit lief davon und man warf ihn einfach in den nächsten Briefkasten und ließ die 2 Sgr. 2 Sgr. sein, auch wenn es damals für einige Leute viel Geld war, für andere war es praktisch nichts.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 21.03.2020 11:33:18 Gelesen: 298443# 986 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute ein netter Portobrief Dessau - Hannover zu Zeiten des DÖPV:



Wie siegelseitig zu sehen ist, war der Absender die Anhalt-Dessauische Landes-Bank [1] und ging an Herrn Wölffer.

Erst wurde fehlerhalt 3 Sgr. Porto - richtig nun 4 Sgr. reduziert in 3 Ggr 3 Pfennige angeschrieben.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[1] http://www.stadtarchiv.dessau-rosslau.de/news/2013_06_11-1
 
bayern klassisch Am: 21.03.2020 12:34:16 Gelesen: 298437# 987 @  
@ Magdeburger [#986]

Lieber Magdeburger,

ein typischer Fall von Denkste, wie ich ihn bei Preußenbriefen schon mehrere Dutzend Male gesehen habe: Weil innerpreußisch kein Portozuschlag auf die Briefe kam, wurden sie immer erst mit 3 Sgr. taxiert, ehe man bemerkte, dass sie in den Postverein liefen und man dann auf 4 Sgr. erhöhte.

Aber immer schön, genau das zeigen zu können und die Reduktion in Gutegroschen gab es ja bei Hannover auch nicht ewig.

Danke fürs Zeigen und liebe, coronafreie Grüße von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 22.03.2020 09:24:00 Gelesen: 298413# 988 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Brief vom 04.10.1854 von Magdeburg an den Gruben Dirigent W. Caspary wohlgeboren (in) Oschersleben.



Der Brief wurde mit 1 Sgr. bar frankiert. Schön ist es, dass der Ortsaufgabe-Stempel 2x abgeschlagen wurde. Beim oberen Abschlag ist der Ort nicht ganz vollständig und so wohl für den kontrollierenden Beamten so nicht eindeutig genug, so daß ein weiterer Abschlag von Nöten war.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 22.03.2020 10:20:35 Gelesen: 298408# 989 @  
@ Magdeburger [#988]

Lieber Magdeburger,

sonderbar: Im oberen Stempel ist der 4.10. dünn, aber die Uhrzeit 6 - 7 dick abgeschlagen.

Im Nachstempel darunter ist es genau anders herum.

Bin ich froh, kein Prüfer zu sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 22.03.2020 10:51:35 Gelesen: 298402# 990 @  
@ bayern klassisch [#989]

Lieber Bayern Klassisch,

ja, es sieht im ersten Moment so aus, als wären es zwei verschiedene Stempel - sind es jedoch nicht. Das Postaufkommen war zu dieser Tages-Zeit allgemein höher und so reicht ein wenig Verschmutzung schon aus, dass diese Stempelabschläge unterschiedlich sind.

Das Gerät kann ich ab 1843 nachweisen und meist auf Briefpostbelegen. Zu dieser Zeit war er schon 11 Jahre in Verwendung und blieb es noch bis 1863.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 22.03.2020 12:05:27 Gelesen: 298393# 991 @  
@ Magdeburger [#990]

Lieber Magdeburger,

vielen Dank für deinen Kommentar - klar ist da alles echt und man sieht wieder, wie unterschiedlich Abschläge in derselben Minute aussehen können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 22.03.2020 13:21:32 Gelesen: 298387# 992 @  
Lieber Bayern Klassisch,

hier mal alle 6 verschiedene Stempelgeräte der Uhrzeit 6-7:



Der letzte Stempel der 1. Reihe ist der, welcher auf dem Beleg zu sehen ist.

Schon beim Vergleich würde auffallen, dass die "7" in der Uhrzeit schon ganz schön gelitten hat.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 22.03.2020 14:17:51 Gelesen: 298377# 993 @  
@ Magdeburger [#992]

Lieber Magdeburger,

sehr schön - fast schon eine kleine Prüfstempelsammlung!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stempelfreund Am: 23.03.2020 08:28:41 Gelesen: 298340# 994 @  
@ Magdeburger [#992]

Lieber Magdeburger,

kann es sein, dass der letzte Stempel in der zweiten Reihe ein anderes Stempelgerät ist? Mir scheint die Schrift des Ortsnamens doch gedrungener als bei den anderen.

Grüße vom Stempelfreund
 
Magdeburger Am: 23.03.2020 12:44:57 Gelesen: 298322# 995 @  
@ Stempelfreund [#994]

Hallo Stempelfreund,

es sind alle mir bisher bekannten 6 K2-Geräte der Uhrzeit 6-7 ohne Jahr dargestellt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 27.03.2020 16:07:32 Gelesen: 298009# 996 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wahrscheinlich um 1860 ging es vom Bahnhof Dessau an "Ihrer Hochwohlgeborn der Frau von Heyden-Bredenfelde geborene Freiin von Brandenstein Bredenfelde bei Stavenhagen Meckenburg-Schwerin"



Möglicherweise ging es an die Witwe[1], denn das Siegel scheint ein Trauersiegel zu sein.

Alle Orte Mecklenburg-Schwerins waren mehr als 20 Meilen von Dessau aus entfernt, so dass das Franco 3 Sgr. betrug, was mit dem Wertstempel abgedeckt wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Herrenhaus_Bredenfelde
 
bayern klassisch Am: 27.03.2020 16:30:12 Gelesen: 298007# 997 @  
@ Magdeburger [#996]

Nur ein Wort dazu: KLASSE !

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 18.04.2020 12:49:12 Gelesen: 296465# 998 @  
Faltbrief aus Trier nach Diekirch, abgestempelt am 10. März 1866 beim Postamt Trier, frankiert mit 1 Silbergroschen für den Tarif der ersten Entfernungsstufe DÖPV (bis 10 Meilen) und der ersten Gewichtsstufe. Beim Nachwiegen stellte es sich heraus, dass der Brief mit 1 1/10 Loth in der zweiten Gewichtsstufe ist. Der Postbeamte Pfeiffer vermerkte das Gewicht und "aus Briefkasten" auf der Vorderseite. In Blaustift wurde der Fehlbetrag von 2 Silbergroschen notiert. 1 Silbergroschen für die zweite Gewichtsstufe + 1 Silbergroschen, weil die zweite Gewichtsstufe nicht frankiert war. In Diekirch wurden die 2 Silbergroschen in Centimes umgerechnet und 25 Centimes mit Tinte vermerkt. Die 25 Centimes wurden vom Empfänger eingezogen.

Beste Grüße!

Lars


 
volkimal Am: 20.04.2020 14:46:51 Gelesen: 296204# 999 @  
Hallo zusammen,

ein Brief vom Amt Bork an den Justizrath Morsbach in Nordkirchen:





Oben links die Gewichtsangabe 1 ?? Loth. Wer kann mir den Vermerk unten links und die Taxvermerke erklären?

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 20.04.2020 15:40:33 Gelesen: 296191# 1000 @  
@ volkimal [#999]

Hallo Volkmar,

das Gewicht lese ich als 1 1/2 Loth. Unten links steht Post-Vorschuß 4 1/2 Sgr. Die Entfernung zwischen beiden Orten beträgt nur 1 Meile. Der Postvorschuß wurde oben mit 4 1/2 Sgr. angegeben. Des ist nur das Porto für den doppelt schweren Brief von weiteren 2 Sgr. berechnet worden. Die untere Notierung von Pro 4 1/2 ist die Wiederholung des Postvorschußes ohne Berechnung eines ProCuras, was zwischen dem 01.08.1852 bis 31.12.1860 beim Postvorschuß bis 5 Sgr. möglich war.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 20.04.2020 16:02:29 Gelesen: 296183# 1001 @  
@ Magdeburger [#1000]

Hallo Ulf,

super - vielen Dank für deine Hilfe. Jetzt kann ich den Brief in der Sammlung richtig beschriften.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 20.04.2020 16:23:25 Gelesen: 296180# 1002 @  
Hallo Ulf,

noch eine Frage. Du schreibst "Die Entfernung zwischen beiden Orten beträgt nur 1 Meile".

Laut Wikipedia gilt ab 1841:

1 preußische Meile = 7420,44 Meter. Die Entfernung zwischen Bork und Nordkirchen beträgt aber Luftlinie ca. 10 km. Wie passt das zusammen? Oder wurde die Entfernung in so einem Fall ganzzahlig abgerundet?

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 20.04.2020 16:36:16 Gelesen: 296177# 1003 @  
@ volkimal [#1002]

Hallo Volkmar,

laut den Infos, welche ich gefunden habe, ist das Amtshaus von Bork heute Teil von Selm [1] und so ist die Luftlinie nach Nordkirchen nur 5,71 km[2] und damit unter einer Meile.

Eine preussische Meile waren 2000 Ruten, was wiederum 7,532 km sind.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Amt_Bork
[2] https://www.luftlinie.org/Selm,Nordrhein-Westfalen,DEU/Nordkirchen,Nordrhein-Westfalen,DEU
 
volkimal Am: 20.04.2020 16:50:19 Gelesen: 296172# 1004 @  
@ Magdeburger [#1003]

Hallo Ulf,

es stimmt zwar, dass Bork heute zu Selm gehört. Damals war Selm aber noch sehr winzig und unbedeutend. Es wurde postalisch so weit ich weiß von Lüdinghausen versorgt. Die erste Postagentur in Selm öffnete erst 1873, in Bork gab es dagegen schon seit 1825 eine Postexpedition. Das Amtshaus der Stadt Selm steht auch heute so wie früher in Bork.

Viele Grüße
Volkmar
 
Fips002 Am: 25.04.2020 17:16:11 Gelesen: 295742# 1005 @  
Brief von Verden, 30.3.1867, über London, 01.04.1867, nach Liverpool.

Freigemacht ist der Brief Mi.Nr. 17 und 18. Gebühr nach Liverpool 5 Silbergroschen.




Dieter
 
Magdeburger Am: 26.04.2020 12:46:24 Gelesen: 295661# 1006 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein netter Beleg aus Rathenow:



Am 03.09.1867 wurde eine Kiste von 3 Pfund 20 Loth an den Uhrmacher Herrn C. Baumann (in) Magdeburg Neue Neustadt Breite Weg aufgegeben. Die Neue Neustadt war zu dieser Zeit kein Stadtteil von Magdeburg, sondern eine eigene Stadt. Allerdings wurde diese ursprünglich von den Landbriefträgern von Magdeburg aus versorgt. Mit der Aufnahme einer regelmäßigen Omnisbusverbindung wurde die Post auch zwischen den beiden Postämtern geregelt.

Der vorderseitige Stempel von Neustadt-Magdeburg resultiert von der Paketausgabe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 30.04.2020 16:22:09 Gelesen: 295266# 1007 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein netter Beleg vom 25.08.1865:



Aufgegeben wurde er am Zug in Magdeburg, wo er von den Berliner Beamten des Eisenbahnpostamt Nr. 1 mit Sitz in Berlin, dem die Strecke Berlin-Magdeburg-Braunschweig-Minden zugeordnet war, bearbeitet wurde. Schon am Folgetag war er in Posen. Er ist mit 3 Sgr. tarifgerecht frankiert für einen einfach schweren Brief über 20 Meilen Entfernung.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 10.05.2020 09:47:43 Gelesen: 293831# 1008 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal drei Umschläge an Pauline Schoch:



Beide Umschläge sind aus Zerbst nach Dessau gesendet wurden - siegelseitig jeweils nur ein Ausgabestempel.



Diesmal stammt er aus Dessau und lief nach Königsaue bei Aschersleben.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 10.05.2020 10:07:32 Gelesen: 293826# 1009 @  
@ Magdeburger [#1008]

Lieber Magdeburger,

eine schöne Stempelstudie, wie ich finde: Faul mit nur einem Stempel, dann waagrecht Zweie und senkrecht Zweie; tolle Sache und kann man so auf einer A4 - Seite zeigen (wenn man will).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 13.06.2020 09:40:58 Gelesen: 289691# 1010 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Beleg um 1860 von Dessau in das ca. 9 Meilen entfernte Brandenburg an der Havel:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 13.06.2020 09:49:19 Gelesen: 289686# 1011 @  
@ Magdeburger [#1010]

Lieber Magdeburger,

Scans verwechselt?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 13.06.2020 10:08:51 Gelesen: 289682# 1012 @  
@ bayern klassisch [#1011]

Lieber Bayern Klassisch

leider ja.

Hier die richtige Vorderseite:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 13.06.2020 11:43:01 Gelesen: 289675# 1013 @  
@ Magdeburger [#1012]

Na, das sieht doch schon viel besser aus. :-)

Danke fürs Zeigen, dir ein schönes WE und liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 02.07.2020 22:40:57 Gelesen: 288407# 1014 @  
Köln - Diekirch, Abgangsstempel Coeln-Bahnhof, am 29.1.1866 abgestempelt, rückseitig Transitstempel Luxemburg vom 31.1.1866. Kein Ankunftsstempel in Diekirch. Mit 2 Groschen frankiert, 2. Rayon DÖPV, 1. Gewichtsstufe. Seltene Leitwegangabe "per St. Vith" - wahrscheinlich lief der Brief aber über Bonn - Koblenz - Bingerbrück - Trier. Das würde auch die Transitzeit von ca. 2 Tagen erklären.

Beste Grüße!

Lars


 
Olivier Nosbaum Am: 03.07.2020 19:38:14 Gelesen: 288329# 1015 @  
@ Lars Boettger [#1014]

Hallo Lars,

kannst du bitte auch die Rückseite zeigen, die vielleicht mehr Aufschluss gibt?

Wieso vermutest du, dass der Brief den Umweg über Koblenz - Trier nahm? Aus dem Raum Aachen - Coeln kamen doch die Briefe über St Vith, resp. über die Grenzübergangsposten Obersgegen (D) - Diekirch (L) (ab 1861 Vianden) nach Luxemburg. Deine Argumentation würde mich interessieren, da ich dies auch zur Zeit analysiere.

Olivier
 
Lars Boettger Am: 03.07.2020 20:22:09 Gelesen: 288313# 1016 @  
@ Olilux [#1015]

Salut Olivier,

ich kann mich nur auf den Transitstempel aus Luxemburg stützen. Es gibt weder einen Grenzübergangsstempel St. Vith, Troisvierges, Weiswampach, Obersgegen oder Trier. Ich kann nur das Argument ins Feld führen, dass der Weg über Luxemburg ein Umweg wäre, wenn er dann wieder zurück nach Diekirch gelaufen wäre. Ich habe noch etwa sechs weitere Belege Luxemburg-Preussen, die ich nach und nach vorstellen kann und die nachvollziehbar über Weiswampach - St. Vith gelaufen sind.

Beste Grüße!

Lars
 
Olivier Nosbaum Am: 03.07.2020 20:40:10 Gelesen: 288301# 1017 @  
@ Lars Boettger [#1016]

Danke Lars,

stimmt, der Transitstempel Luxemburg kam nur in Frage über Trier, kannst du bitte die Rückseite mit diesem Stempel zeigen? Die Grenzübergänge Preussen-Luxemburg sind ein interessantes noch weit unerforschtes Thema.

Olivier
 
Lars Boettger Am: 03.07.2020 23:40:15 Gelesen: 288271# 1018 @  
@ Olilux [#1017]

Salut Olivier,

ich habe den Beleg so gescannt, wie ich ihn erhalten habe. Die Faltung ist nicht original, aber man kann schön den Luxemburg-Stempel erkennen.

Beste Grüße!

Lars

(falls gewünscht, dann scanne ich nur die Rückseite, aber da ist viel blaues Papier um einen kleinen Stempel herum)


 
bayern klassisch Am: 04.07.2020 09:52:28 Gelesen: 288232# 1019 @  
@ Lars Boettger [#1018]

Liebe Freunde,

noch etwas Prinzipielles zu den Leitwegsvorgaben der Korrespondenten innerhalb des DÖPV: Diese waren sicher alle nett gemeint, hatten jedoch keinen Anweisungscharakter für die involvierten Postbehörden; diese spedierten ihre Sendungen so ab, wie sie es für richtig (= schnell) erachteten.

Eine Ausnahme bildeten Sendungen der Vormarkenzeit bzw. ins Postvereinsausland, die frankiert aufgegeben wurden, weil hier der Leitweg sehr wohl eine maßgebliche Rolle bzgl. des Frankos spielte. Es mag in den Beispielen Preussen - Luxemburg auch darauf angekommen sein, zu welcher Uhrzeit bzw. an welchem Tag die Aufgabe der Briefe erfolgte, um nach den Fahrplänen noch den einen Zug zu erreichen, oder wenn dieser weg war, noch eine "schnelle" Kutsche zu erwischen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 04.07.2020 10:04:30 Gelesen: 288229# 1020 @  
@ bayern klassisch [#1019]

Hallo Ralph,

herzlichen Dank für Deine Anmerkung! Ich hatte mich bisher mit dem Thema "Leitweg über den Norden Luxemburgs" noch nicht intensiv beschäftigt. Für mich ist es bemerkenswert, dass ein Postnutzer eine Leitwegangabe überhaupt vermerkt hat. Dass die preußische Post das zu Gunsten einer schnellen Spedierung ignoriert hat, ist fast schon zweitrangig. Der Absender musste trotzdem nur 2 Silbergroschen bezahlen, auch wenn der zurückgelegte Weg weitaus länger war.

Anbei noch ein weiterer Beleg aus Luxemburg nach Preußen: Troisvierges nach St. Vith, aufgegeben am 20. Dezember 1867, frankiert mit 12 1/2 Centimes = 1 Silbergroschen für den 1. DÖPV-Rayon (wird bei Beschreibungen oft als "Grenztarif" beschrieben, was nicht richtig ist). Rückseitig Ausgabestempel St. Vith. Ich habe seit Jahren nach so einer Frankatur gesucht. Die farbig durchstochenen Marken von Luxemburg sind in der Verwendung in den DÖPV allesamt nicht häufig.

Beste Grüße!

Lars


 
bayern klassisch Am: 04.07.2020 10:54:21 Gelesen: 288219# 1021 @  
@ Lars Boettger [#1020]

Lieber Lars,

wenn man den DÖPV (und dann noch vor allem Luxemburg!) sammelt, stellt man schnell fest, was es alles nicht, oder kaum einmal gibt. Selbst simple Briefe wie der hier werden dann zu kleinen Kostbarkeiten.

Interessant ist für mich immer wieder, dass die Luxemburger bei Briefen in den DÖPV noch mit dem P.D. nachstempelten, obwohl das sonst im Postverein keine andere Postverwaltung tat; vlt. waren sie doch eher in ihrem Herzen Franzosen, die diese Stempel für Auslandsbriefe immer vorrätig hielten?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
marc123 Am: 04.07.2020 11:38:13 Gelesen: 288204# 1022 @  
@ bayern klassisch [#1021]

Lieber Ralph,

dass die Luxemburger bei Briefen in den DÖPV noch mit dem P.D. nachstempelten, obwohl das sonst im Postverein keine andere Postverwaltung tat

Der PD Stempel wurde auch noch eine Zeit lang nach dem DÖPV benutzt (bis ca.1875).

Es gibt aber auch Ausnahmen für die Verwendung des PD-Stempels. Beim untersuchen der wenigen Auslandsbriefe vom kleinen Ort Mondorf kristallisierte sich heraus, dass der Ort für Briefe nach Frankreich den PD-Stempel benutzte, und nach Deutschland den FRANCO- Stempel. Dies taten wahrscheinlich auch die Orte Hosingen und Diekirch (das müsste man einmal genauer untersuchen) [1].

Liebe Grüße
Marc

[1] http://phila-dudelange.lu/cphd/index.php?option=com_content&view=article&id=670:ein-einzigartiger-mondorf-brief&catid=73&lang=de&Itemid=268 (Siehe Tabelle 1).
 
bayern klassisch Am: 04.07.2020 11:58:48 Gelesen: 288202# 1023 @  
@ marc123 [#1022]

Lieber Marc,

das ist natürlich außergewöhnlich, zumal der P.D. - Stempel eher französisch, der FRANCO - Stempel aber eher holländisch war, wenn ich mir so meine Auslandsbriefe anschaue.

Ob es da eine Korrelation gab, wo welcher Postbeamte ausgebildet wurde?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 12.07.2020 08:23:21 Gelesen: 287429# 1024 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein netter Beleg vom Speditionsverein in Wallwitzhafen Dessau:



Wallwitzhafen liegt in der Mitte der Strecke zwischen Dessau und Rosslau. Gelaufen ist er an einem Tag, dem 31.08.1865 nach Jessnitz, richtig mit 1 Sgr. frankiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 19.07.2020 09:16:53 Gelesen: 286785# 1025 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier mal ein Brief vom 07.03.1859 von Magdeburg an Einen Wohllöblichen Administration der Messinghütte in Oker bei Goslar.



Für den einfach schweren Brief über 10 bis 20 Meilen reichte das Franco von 2 Sgr. natürlich. 3 Pfennige Bestellgeld wurde noch vorderseitig notiert.
Der Laufweg ist siegelseitig über Wolfenbüttel - Vienenburg? - Oker dokumentiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Lars Boettger Am: 19.07.2020 10:03:54 Gelesen: 286774# 1026 @  
@ Magdeburger [#1025]

Hallo Ulf,

der zweite Stempel auf der Rückseite könnte m.E. von "HARZBURG" (bei Oker) sein.

Beste Grüße!

Lars
 
Magdeburger Am: 08.08.2020 10:16:44 Gelesen: 284867# 1027 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Umschlag mit 2 Sgr. der I. Ausgabe frankiert:



Es ging von Magdeburg "An den Lieutenant im II. Regiment Garde zu Fuß Herrn Udo von Alvensleben Berlin Kaserne in der Friedrichstrasse" wenn ich es richtig entziffere.

Marke sauber mit dem Nummerstempel 906 entwertet.

Eventuell war er der Empfänger:

https://www.familie-von-alvensleben.de/index.php/personen-von-historischem-interesse-mainmenu-34/1800-1850-mainmenu-192/udo-gebh-ferdinand-1814-1879-mainmenu-200

Mit freundlichem Sammlergruss
 
Magdeburger Am: 05.09.2020 16:00:55 Gelesen: 282079# 1028 @  
Liebe Sammelfreunde,

manchmal freue ich mich auch über recht einfache Belege:



In den 1830er Jahren gesendeter Brief an "Weiss & Söhne (in) Langensalza", welche auch die 4 Sgr. Porto aufbringen mußten. Der Stempel wurde zweimal abgeschlagen - auf Kopf zuerst.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
10Parale Am: 15.09.2020 21:55:18 Gelesen: 280728# 1029 @  
Ein waagrechtes Paar und insgesamt 2 Silbergroschen ziert diesen FRANCO Brief von CÖLN BAHNHOF vom 13.1.1867 nach Amsterdam. Rückseitig roter Ankunftsstempel vo Amsterdam vom 14.1.67.

Es muss sich noch um den alten Kölner Centralbahnhof gehandelt haben.

Liebe Grüße

10Parale


 
Magdeburger Am: 04.10.2020 15:03:11 Gelesen: 278687# 1030 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Beleg, welcher am 08.07.1867 in Magdeburg aufgegeben wurde:



Adressiert ist er an "Fräulein Georgine Rüdel (in) Braunschweig Cellerstraße N. 4". Verwendet wurde eine Ganzsache zu 1 Sgr., wo eine Einzelmarke gleicher Wertstufe + Zeichnung zufrankiert werden mußte für einen Brief zwischen 10 bis 20 Meilen. Siegelseitig Ankunft am Folgetag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 10.10.2020 10:31:59 Gelesen: 277837# 1031 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier mal ein Beleg vom 02.05.1865:



aufgegeben in Magdeburg am Bahnhof Fürstenwall-Ufer, an "Herrn H... Mack (in) Ulm". Freigemacht mit 3 Einzelmarken 1 Sgr.-Wappenausgabe, wo auch die Schere "mitgeholfen" hat.

Siegelseitig Streckenstempel aus Württemberg + Distributionsstempel von Ulm.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 10.10.2020 10:52:19 Gelesen: 277831# 1032 @  
@ Magdeburger [#1031]

Lieber Magdeburger,

es war Heinrich Mack in Ulm [1[.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://www.veikkos-archiv.com/index.php/Heinrich_Mack
 
Magdeburger Am: 10.10.2020 11:07:26 Gelesen: 277829# 1033 @  
@ bayern klassisch [#1032]

Lieber Bayern Klassisch

Danke!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 10.10.2020 11:59:27 Gelesen: 277819# 1034 @  
Es wird Zeit, daß ich mal wieder was "Preussisches" einstelle.

Faltbrief aus Putzig (Regierungsbezirk Danzig) vom 17.2.(1858, laut Briefinhalt) an das "Königliche Landraths-Amt" in Neustadt, Ankunft 18.2.

Frankiert mit 1 Sgr. dargestellt durch einen waagrechten 3er-Streifen der 4 Pfg.-Marke (Nr. 5a), entwertet mit Ringnummernstempel "1178".



hajo22
 
bayern klassisch Am: 10.10.2020 13:03:04 Gelesen: 277802# 1035 @  
@ hajo22 [#1034]

Hallo,

ein im wahrsten Sinne des Wortes putziger Brief. :-)

Immer schön zu sehen, dass sogar simpelste Franki durch Verwendung mehrerer Marken durchaus attraktiv darzustellen waren.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 13.11.2020 15:19:12 Gelesen: 270643# 1036 @  
Liebe Sammelfreunde,



Vom "Königlichen Stadt- und Kreisgericht in Magdeburg" wurde diese Briefhülle r am 09.08.1854 eine portofreie Justiz Sache "An das Würtembergische Amts-Notariat zu Ebingen" gesendet. Der Justizbeamte Kühne bestätigte die Portofreiheit.

Siegelseitig Transit von Frankfurt/Main und Ankunftsstempel von Ebing.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 14.11.2020 17:46:24 Gelesen: 270451# 1037 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein weiterer portofreier Postvereinsbeleg:



Diesmal vom 19.01.1857 aus Magdeburg "An das Großherzoglich Mecklenburg Schwerinsche Stadtgericht zu Doemitz". Die Portofreiheit bestätigte der Justizbeamte Rohkohl. Siegelseitig Transitstempel von Ludwigslust.



Hier der Inhalt (soweit ich es gelesen habe):

In der Schuster Ludwig Hanewaldschen Ehe-
scheidungs Sache ersuchen das Großherzogliche Stadt-
Gericht mir dienstergebenst, das beiliegende Rückkehr Man-
dat der Ehefrau Hanewald gefällist insinuieren lassen
und uns das gleichfalls beigefügte Insinuations
document bescheinigt remittiren zu wollen.

Magdeburg den 15 Januar 1857
Königliches Stadt und Kreis Gericht I Abtheilung
Unterschrift

(unten)
Tial insinuat. p. m. dopp. ad. o. doc.
D. d: 21 Janaur 1857
Gorg
In.
die Insinaution ist sofort be... und sol die
Hanewald die anlage unterschrieben.
Dömitz d. 22 Januar 1857
???????????
Unterschrift

(oben)
Das uns mit Ihrer ..... Raquistilion n 15/20 d. i der Hane-
waldschen Ehescheidungssache zur Insinuation an die verehelichte
Hanewald eingestande ...ehe Mandat ist der letzeren am 21ten Januar
insinuirt u. erlauben wir uns der duplene der Mandaten
...... mit der Unterschrift der Hanewald ..... zu re
mittiren.
D. d: 23 Jan. 1857
Gorg
An
das Königl. Stadt- u. Kreis
Gericht zu Magdeburg

Eventuell kann es jemand kontrollieren und entsprechend ergänzen bzw. korrigieren.

Danke!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.11.2020 11:04:42 Gelesen: 267836# 1038 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein unscheinbarer Brief vom 22.08.1830 aus Magdeburg:



Adressiert wurde er "An den Herrn Superintendenten Fischer hochwürden zu Sangerhausen" und portofrei als "Herrschaftliche Geistliche Sache" gesendet. Wie man siegelseitig sieht, war die Zustellung nicht davon befreit, denn 1/2 Sgr. Bestellgeld wurde erhoben. Beim Ausgabestempel wurde beim stecken von Tag und Monat beides vertauscht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 19.12.2020 17:49:50 Gelesen: 263652# 1039 @  
Liebe Sammelfreunde,

Briefe in den Staaten des DÖPV von Magdeburg suche ich immer wieder gern und ging mir dieser Brief ins Netz:



Aufgegeben am 16.11.1867 wurde er adressiert als einfach schwerer Brief "An wohllöblichen Ortsvorstand zu Kirch-Rosin bei Güstrow in MecklenburgSchwerin". Da über 20 Meilen waren 3 Sgr. Franco erforderlich. Die Ankunft war am Folgetag.
Zwar kann ich nicht eindeutig sagen, dass es Kirch-Rosin ist, jedoch gab nur noch ein Mühl-Rosin.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
GR Am: 22.12.2020 16:48:10 Gelesen: 263403# 1040 @  
Preussen ist so gar nicht mein Ding, aber diesen Brief wollte ich nicht einfach an mir vorbei ziehen lassen.

Ist das ein Paketbegleitbrief oder ein Wertbrief, oder was sonst?

Ich bin, wie immer, für jedes klärende Wort dankbar.

Gerhard


 
Magdeburger Am: 22.12.2020 17:36:26 Gelesen: 263392# 1041 @  
@ GR [#1040]

Hallo Gerhard,

es ist ein Wertbrief. Oben steht "Einliegend R(eichsthaler) 10 Werth". Gewogen hat der Brief 8/10 Loth und das Franco setzt sich aus 1 Sgr. für den Brief und 1/2 Sgr. Assecuranzgebühr zusammen. Die 5 siegelseitigen Siegel sprechen schon für einen Wertbrief, da es so Vorschrift war.

Die 10 Reichsthaler werden Kassenanweisungen gewesen sein, was sich auf Grund des Gewichts erklären läßt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
GR Am: 22.12.2020 19:26:17 Gelesen: 263379# 1042 @  
Besten Dank, Ulf :-)

Wie schön, so schnell eine so kompetente Antwort zu bekommen.

Beste Grüsse zurück

Gerhard
 
Magdeburger Am: 24.12.2020 11:30:58 Gelesen: 263317# 1043 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal zwei Insinuationsdokumente aus Magdeburg nach Calbe/Saale:



Der erste stammt vom 22.05.1844, der andere vom 10.04.1845. Beiden gleich ist dass die Insinationsgebühr 3 Sgr. beträgt. Beim ersten wurde das Briefporto von 1 1/2 Sgr. beim anderen von nur 1 Sgr. erhoben.

Der Grund ist schlicht, dass zum 01.10.1844 die Briefgebühr geändert wurde, genauer gesagt gesenkt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 01.01.2021 14:56:11 Gelesen: 262108# 1044 @  
Liebe Sammelfreunde,

diesen Brief lies ich doch nicht liegen:



Am 29.10.1856 in den Nachtstunden in Magdeburg bearbeitet ging es an "Herrn G.F. Timmrich & Sohn (in) Schleiz" im Fürstentum Reuss jüngere Linie. Da schon über 20 Meilen, waren 3 Sgr. franco erforderlich, was mit einer Marke der 1. Kopfausgabe auch vorgenommen wurde.

Am Folgetag dort angekommen, wurde 0 / 1/4 Sgr. notiert, also franco vollständig bezahlt und 1/4 Sgr. Bestellgeld.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 02.01.2021 12:28:21 Gelesen: 261934# 1045 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein weiterer Beleg von mir:



Am 02.12.1863 ging dieser mit 7 Sgr. bar frankierter Brief von Magdeburg nach Rotterdam. Das Franco setzt sich aus 3 Sgr. für Preussen + 2 Sgr. = 10 Cents in blau notiertes Weiterfranco in Holland + 2 Sgr. Rekommandierungsgebühr zusammen. Der Brief kam am Folgetag an, wie die Siegelseite zeigt.

Interessant ist, dass der Brief ursprünglich unter der Nummer 158 im Manual notiert wurde, diese gestrichen und neu unter der Nummer 266 eingeschrieben wurde. Eventuell wurde das "falsche" Manual genutzt.

Ich wünsche allen ein erfolgreiches 2021 und ein gutes Auge für weitere Highlights.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 23.01.2021 10:24:09 Gelesen: 257702# 1046 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute ein Umschlag von mir:



Er stammt aus Magdeburg und wurde "An Fräulein Amelie Winzer (in) Helfta bei Eisleben" gesendet. Da keine 10 Meilen reichte natürlich 1 Sgr. Franco aus.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 27.02.2021 10:11:04 Gelesen: 249229# 1047 @  
Liebe Sammelfreunde

Teilbarfrankierungen sind gar nicht so häufig wie man denkt. Letzte Woche ging mir mal wieder eine ins Netz:



Aufgeben am Bahnhof in Magdeburg und "An Herrn Ludwig von Schütz hochwohlgeboren (in) Dresden Grosse Reitbahngasse 8". Da auf der Siegelseite ist die Strecke durch Magdeburg-Leipzig und Leipzig-Dresden abgebildet.

Da über 20 Meilen waren 3 Sgr. Franco erforderlich, wobei ein Silbergroschen durch den Wertstempel der Ganzsache abgegolten und die fehlenden 2 Sgr. bar am Schalter bezahlt wurden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 27.02.2021 12:35:54 Gelesen: 249174# 1048 @  
@ Magdeburger [#1047]

Lieber Magdeburger,

ein Traumstück - da passt alles.

Schönes WE und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 27.02.2021 13:33:43 Gelesen: 249161# 1049 @  
@ bayern klassisch [#1048]

Lieber Bayern Klassisch

danke für den Kommentar.

Liebe Sammelfreunde,

jetzt mal ein Brief, welcher auf den ersten Blick nichts mit Preussen zu tun hat:





Wie aus dem Inhalt hervorgeht, wurde er am 06.01.1863 in Magdeburg geschrieben, wie auch immer gelangte er nach Plauen, wo er am 08,01. mit 1/2 Ngr. frankiert und aufgegeben wurde.

Gesendet wurde er an Herrn Roth in Oelsnitz/Voigtland.

Von Magdeburg aus gesehen, wären 3 Sgr. Franco erforderlich gewesen, da deutlich über 20 Meilen Entfernung. So ergibt sich eine Ersparnis von 2 1/2 Sgr. Dies entsprach ungefähr dem Lohn von 3 Stunden bei Taglöhner in dieser Zeit in MD.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 27.02.2021 13:36:56 Gelesen: 249159# 1050 @  
@ Magdeburger [#1049]

Lieber Magdeburger,

ich mag solche "Unterschleife", also Poststücke, deren fremde Aufgabe gegen den Postzwang (das Postgesetz) verstieß, auch wenn es das damals recht häufig gab. Jedes Stück ist ein Stück Postgeschichte. Hier hatte man 2 Tage Zeitverzug, ehe der Brief der Post übergeben wurde - wenn Zeit nicht so wichtig war, war das gesparte Geld sicher wichtiger.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 07.03.2021 08:32:18 Gelesen: 247328# 1051 @  
Liebe Sammelfreunde

heute eine Briefhülle, welche man schon eine Weile suchen kann:



Sie ist eigentlich unscheinbar. Gelaufen ist sie von Dessau "An Fräulein Sophie Dietrich Wohlgeboren in Reinstedt bei Ermsle(le)ben". Es wurde bar frankiert mit 2 1/2 Sgr., was ausreichend bei 8 Meilen Entfernung ist.

Die Siegelseite zeigt ein kleine Besonderheit, denn dort wurde der Stempel von Ermsleben abgeschlagen und die Notierung von "1 Sgr. Landporto" angebracht.

Zum Landporto steht in der Portotaxe von 1824 folgendes unter §51:

An Orten, woselbst keine Post-Anstalten sind, die aber von durchgehenden Posten berührt werden, ist die Commune, wenn sie den Durchgang der Posten benutzen will, verpflichtet, solche Anordnung zu treffen, dass die Abgabe von Briefen ohne Aufenthalt der Post, und ohne dass Schirrmeister oder Postillions den Wagen zu verlassen nöthig haben geschehen kann.

§52

Für die Beförderung der Briefe solcher Orte (§51)
a) von und bis zu der nächsten Station,
b) von und bis zu Orten, welche zwischen der nächsten und der darauf folgenden Station belegen sind, wird das Porto nach den niedrigsten Sätzen der Taxe erhoben.


Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 07.03.2021 11:02:42 Gelesen: 247318# 1052 @  
@ Magdeburger [#1051]

Tolles Stück, kaum einmal so gesehen und dann noch in der sehr guter Erhaltung - Glückwunsch zu diesem Schmankerl.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 21.03.2021 13:57:48 Gelesen: 243897# 1053 @  
Liebe Sammelfreunde

heute mal wieder etwas:



Um 1860 aus Niemigk stammend und an "Herrn S. W. Dencke per Addresse Herrn Carl Gaernter & Co. (in) Magdeburg" wurde gesendet. Oben die Declaration: "Hierin eine Rolle in Leinen geschnürt enthaltend 62 Rheichsthaler in Courant und Cassenanweisungen Sig. HMD".

Gewogen wurde die Rolle mit 1 Pfund 16 5/20 Loth, was auch in "MGD", also in Magdeburg geprüft wurde.

Versendet wurde es in einem Beutel = blaues "B".

Für das Paket wurde der Mindestfahrposttarif von 2 Sgr. und die Assecuranzgebühr betrug einen weiteren Sgr. = Gesamt 3 Sgr.

Siegelseitig Ankunftsstempel vom Folgetag mit Ausgabe 7 - verblieb im Postamt oder ging in die Vororte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 26.03.2021 16:31:03 Gelesen: 243182# 1054 @  
Waagrechtes Paar der 1 Sgr. (glatter Hintergrund, Nr.6) gestempelt "252" (= Coblenz) vom 25.5.1857 nach Ell/Luxemburg, Ankunft 27.5.1857.




hajo22
 
bayern klassisch Am: 26.03.2021 17:14:58 Gelesen: 243167# 1055 @  
@ hajo22 [#1054]

Das ist ein Kleinod!

Liebe Grüsse und schönes WE,
Ralph
 
hajo22 Am: 26.03.2021 20:09:29 Gelesen: 243136# 1056 @  
@ bayern klassisch [#1055]

Da bin ich ganz Deiner Meinung!

Viele Grüße, gleichfalls schönes weekend,
und bleib' gesund,

hajo22
 
Magdeburger Am: 09.05.2021 08:52:43 Gelesen: 233192# 1057 @  
Liebe Sammelfreunde

Nachfolgender Beleg ging mir in das Netz:



Gesendet aus Dessau an "Sr Hochehrwürden Herrn Pastor H. Brettner in Boitzenburg a/E. Mecklenburg-Schwerin". Siegelseitig Transitstempel Bahnhof Hagenow.

Zum Empfänger habe ich dies gefunden:

Es wird sich um Heinrich Carl Ludwig Johann Franz Wilhelm Brettner (04.07.1832 in Leobschütz/Schlesien - 04.03.1921 in Schwerin) handeln, welcher ab 1862 2. Pfarrer in Boizenburg war und ab 1868 1. Pfarrer. Er trat 1902 in den Ruhestand.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 20.05.2021 19:27:01 Gelesen: 230093# 1058 @  
Faltbrief aus Rogowo (Regierungsbezirk Bromberg) vom 22.1.(1861), frankiert mit 1 Sgr. König Friedrich Wilhelm IV. (gegitterter Hintergrund, Katalognr. 10, Marke noch vollrandig).

Entwertet mit Langstempel Rogowo nach Tresmeszno (so lese ich). Brief zu 1 Loth bis 10 Meilen.



In der Schlichtheit liegt die Schönheit dieses Beleges (meiner Meinung nach).

hajo22
 
hajo22 Am: 21.05.2021 17:42:34 Gelesen: 229816# 1059 @  
Faltbrief "Muster ohne Wert" zu 1 8/10 Loth aus Sorau nach Stettin vom 18.2.(ohne Jahr). Frankiert mit 3x1 Sgr. (Nr. 10).



hajo22
 
bayern klassisch Am: 21.05.2021 18:18:18 Gelesen: 229803# 1060 @  
@ hajo22 [#1059]

Hallo,

müsste aus 1860ff sein, weil es keine Nummernstempel mehr gab. Der Inhalt sagt uns nichts über das Jahr aus?

Schönes Stück - Brief unter 1 Loth, Brief mit Muster unter 2 Loth = einfache Brieftaxe über 20 Meilen 3 Sgr., weil Muster ohne Werth anhängend und nicht inliegend.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 21.05.2021 18:41:31 Gelesen: 229797# 1061 @  
@ bayern klassisch [#1060]

Danke für die Zusatzerklärungen. Ich hatte vergessen "anhängend" zu erwähnen. Steht ja groß drauf. Leider keine Jahresangabe.

Schöne Grüße und ich poste demnächst mein neues Schmuckstück aus der Erivansammlung. Hast Du bei den Erivan-Auktionen schon zuschlagen können?

hajo22
 
bayern klassisch Am: 21.05.2021 18:45:31 Gelesen: 229795# 1062 @  
@ hajo22 [#1061]

Da war für mich nichts dabei, das ich hätte haben müssen. Aber schön, wenn du etwas gefunden hast und über eine Vorstellung dieser Pretiose würde sicher nicht nur ich mich sehr freuen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 22.05.2021 14:53:32 Gelesen: 229492# 1063 @  
Und hier der angekündigte Beleg: Preussen waagrechter 3er-Streifen der 3 Kreuzer von 1867 in vorzüglicher Qualität. Ich meine: Eine Augenweide. Bekanntlich war diese Preussen-Kreuzerserie nur vom 1.7. bis 31.12.1867 gültig.



hajo22
 
bayern klassisch Am: 22.05.2021 15:06:43 Gelesen: 229481# 1064 @  
@ hajo22 [#1063]

Hallo,

schon lose Dreierstreifen sind nicht häufig mit diesen Marken der Kreuzerserie Preussens, egal welcher Nominale und so schön und auf frischem Brief findet man dergleichen nur alle Jubeljahre, zumal nach Bayern, was es nicht schlechter macht. Da kann jeder Altdeutschland - Sammler deine Freude nachvollziehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 22.05.2021 19:12:56 Gelesen: 229433# 1065 @  
@ bayern klassisch

Vielen Dank für Deine Einschätzung. Es geht eben nichts über Qualität.

Schöne Pfingsttage wünscht

hajo22
 
Magdeburger Am: 23.05.2021 09:27:53 Gelesen: 229246# 1066 @  
Hallo in die Runde

nach den schönen Belegen von mir etwas:



Am 08.07.1857 am Anhalter Bahnhof aufgegebenes Paket von 6 Pfund 10 Loth in grauen Leinen gesendet nach Magdeburg. Die Ankunft war am Folgetag sowie auch deren Abholung durch die Empfänger.

Die Entfernung beträgt noch unter 20 Meilen, so dass die Berechnung des Franco wie folgt war:

7 Pfund * 1,5 Pfennige * 4 (15 - 20 Meilen) = 42 Pfennige = 3 1/2 Sgr.

Der Mindestfahrposttarif betrug 4 Sgr., so dass dieser auch anzuwenden war. Das Franko ist durch einen Ganzsachenausschnitt von 3 Sgr. sowie einer Ein-Sgr. Freimarke der 2. Ausgabe dargestellt wurden. Etwas problematisch ist die Entwertung mit dem Nummernstempel "105", welche um 180° erfolgte, was recht ungewöhnlich ist. Eine Manipulation kann ich hier nicht feststellen.

Schöne Pfingsten wünscht

Ulf
 
hajo22 Am: 23.05.2021 14:33:55 Gelesen: 229151# 1067 @  
@ Magdeburger [#1066]

Toller Brief. Beneidenswert. Gratuliere.

Schöne Pfingstfeiertage wünscht
hajo22
 
hajo22 Am: 23.05.2021 14:52:56 Gelesen: 229145# 1068 @  
Da will ich mal nicht zurückstehen und zeige aus meinem kleinen "Raritätenkabinett" einen Paketbegleitbrief mit Wertangabe 2000 (Sgr.?) im Gewicht von 1 Pfund 8/10 Loth. Frankiert mit 3 Paaren der 3 Sgr.-Marke Wappenserie, also 18 Sgr., vorderseitig 2x2 Paare und rückseitig 1 Paar.

Gestempelt Groß Strehlitz 22.4.(1867 lt. Angabe im Brief) nach Berlin, Ankunft am nächsten Tag.

Eine 18 Sgr.-Frankatur sieht man - so denke - nicht alle Tage.



Frohe Pfingsten allen Lesern wünscht

hajo22
 
bayern klassisch Am: 23.05.2021 15:03:30 Gelesen: 229141# 1069 @  
@ hajo22 [#1068]

... Werth 2000 Reichsthaler, was sehr viel Geld war (mehr als das Jahresgehalt eines Ministers).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 23.05.2021 15:14:02 Gelesen: 229136# 1070 @  
@ bayern klassisch [#1069]

Danke für die Berichtigung, ich konnte die Wertbezeichnung auf dem Brief nicht richtig lesen.

1 Thaler = 30 Sgr. Mithin 60.000 Silbergroschen. Mon Dieu!

Viele Grüße
hajo22
 
bayern klassisch Am: 23.05.2021 15:25:06 Gelesen: 229132# 1071 @  
@ hajo22 [#1070]

Genau, jetzt rechne mal 1 Sgr. = 3,5 Kreuzer, also 210.000 Kreuzer. Dividiert durch 60 = 3500 Gulden.

Ein Postbote hat zu dieser Zeit gut 200 Gulden im Jahr verdient, also etwa nur 17 Jahren bei einer 6 Tage Woche arbeiten und man kam fast hin.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 23.05.2021 16:44:34 Gelesen: 229111# 1072 @  
@ hajo22 [#1068]

Hallo Hajo22,

zum Brief mit der Wertangabe ein paar Bemerkungen von mir.

Das Gewicht betrug 1 Pfund 1 1/8 Loth und laut Notierung war ein Franco von 66 Sgr. fällig. Die 3 Paare decken somit nicht das gesamte Franco ab.

Gross-Stehlitz heute Strzelce Opolskie liegt ca. 54 Meilen von Berlin entfernt.
Die 66 Sgr. berechnen sich wie folgt:

Assecuranzgebühr je 100 Thaler von 4 Sgr. bis 1000 Thaler voll, also 40 Sgr.
Assecuranzgebühr je 100 Thaler von 2 Sgr. über 1000 Thaler, also 20 Sgr.
Mindestfahrposttarif für Paket von 6 Sgr. somit gesamt 66 Sgr.

N.B. Der Direktor der Oberpostdirektion Magdeburg, welcher auch Vorsteher des Magdeburger Postamtes war, bekam ein Gehalt von 4.500 Thaler pro Jahr - in Berlin wird es ähnlich gewesen sein. Ein Briefträger in Magdeburg bekam zur gleichen Zeit ca. 260 Thaler, also auch eine Menge für damalige Verhältnisse.

Mit freundlichem Gruß

Ulf
 
hajo22 Am: 23.05.2021 16:54:44 Gelesen: 229108# 1073 @  
@ bayern klassisch [#1071]

Beziehungsweise 1 Gulden = 60 Kreuzer.

Magdeburger (#1072)

Danke für die Ergänzung. Die restliche Gebühr wurde also bar bezahlt.

Aus meinem kleinen Kabinett noch ein Faltbrief mit einem senkrechten Paar der 1 Sgr. gegitterter Grund (Nr.10) vom Oberrand. Gestempelt Saarlouis 8.12.(1861 laut Briefinhalt).

Briefe mit Preussen-Marken aus dem Saarland sind nicht so häufig wie man vielleicht denken könnte.



Schönen Sonntag,

hajo22
 
marc123 Am: 25.05.2021 13:14:06 Gelesen: 228451# 1074 @  


Zweimal 2 Sgr. (Michel Nr. 17), auf Einschreibebrief von Creuznach nach Diekirch (Luxemburg), vom 18.11.1867. Ankunftsstempel Diekirch vom Folgetag, Französischer Stempeltyp. Aus der Tschiederer Korrespondenz, aus der mehrere Preußen-Belege bekannt sind.

Liebe Grüße
Marc
 
hajo22 Am: 25.05.2021 15:38:39 Gelesen: 228420# 1075 @  
@ marc123 [#1074]

Schade, daß eine Querfalte durch die untere Marke geht. Ansonsten ein Super-Brief.

Weiterhin viel Spaß mit der Preussen-Philatelie.

hajo22
 
Magdeburger Am: 27.05.2021 13:39:13 Gelesen: 227835# 1076 @  
Liebe Sammelfreunde

am 29.12.1863 ging dieser Brief auf Reisen.



In Magdeburg, höchstwahrscheinlich am Zug aufgegeben und an "Herrn Baron Louis von Feilitzsch (in) Hof im Voigtl(and)." adressiert. Am 30.12. war er am Ziel. Frankiert wurde er mit einem 3er Streifen der Nr. 16 tarifgerecht in der 3. Entfernungsstufe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe"]
 
Magdeburger Am: 28.05.2021 12:44:14 Gelesen: 227619# 1077 @  
Liebe Sammelfreunde

heute diesen Brief von mir:



Am 29.07.1857 in Magdeburg aufgegeben ging es an "Herrn Benzien & Leohold (in) Leipzig", wo er am Folgetag ankam.



Die Marke ist oben und unten klar geschnitten, links und rechts jedoch fast vollständig gerissen worden. Dazu habe ich mal diese in der Grösse verdoppelt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
GSFreak Am: 03.06.2021 10:30:18 Gelesen: 225909# 1078 @  
Hallo zusammen,

hier der neueste Erwerb für meine Heimatsammlung Boppard:

Faltbrief nach Frankfurt vom 10.07.1862 (Jahreszahl geht aus dem Brieftext hervor), freigemacht mit PREUSSEN Mi.-Nr.17a. Ankunftstempel vom 11.07..
Zum Rechteckstempel Boppard (30 x 12 mm) siehe auch [#90] und Text in [#110].



Beste Grüße aus Boppard
Ulrich

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Meine angehende Heimatsammlung Hunsrück"]
 
hajo22 Am: 17.06.2021 16:39:18 Gelesen: 222990# 1079 @  
Faltbrief mit 2x2 Sgr. 1. Ausgabe (Nr.3) aus Iserlohn (Nr.St. 686) vom 20.8.1851 nach Amsterdam. Ankunftsstempel 22.8. und Bahnpoststempel Deutz-Hamm 21.8. auf der Faltbriefrückseite.

Vorderseitig Stempel "Franco", also bezahlt bis zum Empfänger.



In dieser Qualität blieb mir nichts anderes übrig, als das Brieflein anzukaufen.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 17.06.2021 17:03:29 Gelesen: 222984# 1080 @  
@ hajo22 [#1079]

Hallo hajo22,

ein sehr attraktiver, früher Brief. Manuell hätte man nicht "fco" schreiben müssen, aber die Niederländer hatten praktisch immer frankierte Briefe mit ihrem Franco-Stempel bedruckt, doppelt gemoppelt halt.

Diese Briefe mit den dunkelblauen 2 Sgr. Marken sind für mich die Schönsten, die Preussen zu bieten hat. Guter Kauf!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 17.06.2021 18:03:54 Gelesen: 222979# 1081 @  
Ortsdrucksache mit 4 Pfg. Wappenserie gestempelt Berlin Post-Exped. 3 vom 9.1.1866 an eine sehr bekannte Adresse in der Burgstraße 27 (Bankgeschäft Oppenheim Söhne). Rückseite Briefträgerstempel vom 9. und 10.1.



hajo22

bayern klassisch:
"... dunkelblauen 2 Sgr. Marken sind für mich die Schönsten, die Preussen zu bieten hat." Für mich auch :o))
 
bayern klassisch Am: 17.06.2021 18:16:22 Gelesen: 222973# 1082 @  
@ hajo22 [#1081]

Auch schmuck - man achte auf die beiden Distributionsstempel - erster Versuch Abends, da war wohl keiner mehr da, 2. Versuch dann am Folgetag morgens, da passte es dann besser.

Ich glaube, die haben 7 oder 8 mal am Tag damals ausgetragen, davon kann man heute nur träumen - bei uns hier in Südhessen gibt es Montags gar keine Post mehr, danke dafür!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 26.06.2021 15:18:57 Gelesen: 220810# 1083 @  
Liebe Sammelfreunde

heute mal ein netter Brief, der sehr schön anzuschauen ist:



Es wurde am 23.03.1836 in Dessau aufgegeben und an "Seiner Wohlgeboren Dem Herrn Moritz Cohn [1] zur Zeit (in) Posen" gesendet. Der Empfänger war auf Reisen zu dieser Zeit und deshalb wurde unten noch folgendes notiert:

"Sollte Herr Cohn nicht mehr in Posen zu finden seyn, so wird ein Wohllöbliches Postamt daselbst höflichst ersucht diesen Brief an
Sr. Hochgebohren dem Herrn Grafen Joseph von Mycielski in Kobylepole bei Posen
gütigst gelangen zu lasßen."

Der Brief wurde tatsächlich in Wörlitz geschrieben und wurde vom Garten Conductor Fr. R. Schoch geschrieben, welcher einer Gärtnerfamilie angehört, welche auf den verschiedenen Parks und Schlösser der herzoglichen Familie in Diensten stand.



Zum Inhalt kann ich erstmal noch nichts sagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Moritz_von_Cohn
 
Gernesammler Am: 08.09.2021 17:37:04 Gelesen: 205857# 1084 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Einschreiben von W.T.Hoffmann vom 11.12.1867 aus Hannover an Rud Jasentsup in Minden dort kam der Brief am 12.12. zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Preussen Nr.18 zu 3 Silbergroschen, die Recogebühr von 2 Silbergroschen war extra zu bezahlen.

Gestempelt worde mit Zweikreisstempel von Hannover (Feuser 1381) sowie zur Ankunft/Ausgabe auf der Rückseite der Einkreisstempel.

Die Recommandation wurde durch Stabstempel und handschriftlich ausgewiesen sowie den Manualnummern 217 und 180a.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 08.09.2021 17:52:38 Gelesen: 205854# 1085 @  
@ Gernesammler [#1084]

Hallo Rainer,

ich denke, das Franko betrug nur 1 Sgr. und die Recogebühr 2 Sgr. = 3 Sgr. verklebt. Franko und Reco waren immer gemeinsam zu frankieren bzw. dem Empfänger anzulasten (Porto-Recobrief). Aber das mag ein Preussenkenner hier auch besser wissen, als ich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 30.09.2021 17:39:37 Gelesen: 202976# 1086 @  
Liebe Sammelfreunde

hier ein Brief, leider etwas unvollständig vom 21.11.1862, welcher in der Nacht bearbeitet und an "Monsier Eugene de Bantheim Alma Terrace, New Croft London" gesendet wurde.



Freigemacht wurde er tarifgerecht mit 5 Sgr., dargestellt mit einer 16 + 2x17b = preussischblau.

Er kam 24.11. an und ging am 27.11. retour.



M.E. wurde er in Magdeburg geöffnet, wenn ich die Reste des Siegels sehe und der Absender

"Heinrch Arndt perAdr Gebrüder Friedeburg
Moritz Rosenthal
im Hause der ??? Adolp Friedburg jun."

notiert. An der Seite wurde notiert "Absender ist jetzt in Hamburg Adr. ?? Jul. Arndt" Unter dem Retourstempel von London ist noch ein "Unbestelbar"-Stempel zu sehen. Ob der Brief noch nach Hamburg lief, möglich.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 16.10.2021 15:43:49 Gelesen: 200771# 1087 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich möchte euch einen netten Brief zeigen, welchen ich in der Bucht zugeschlagen bekommen habe:



Aufgegeben am Bahnhof-Fürstenwallufer in Magdeburg am 08.05.1860 und an "Herrn W. Sattler (in) Schweinfurth" adressiert. Siegelseitig Ankunft am Folgetag.

Da die Entfernung Magdeburg - Bayern immer über 20 Meilen betrug, waren 3 Sgr. franco erforderlich, was auch mit einer schönen Nr. 8 geschah.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 30.10.2021 16:04:33 Gelesen: 198573# 1088 @  
Liebe Sammelfreunde,

lange habe ich einen Brief aus den 1850iger Jahren von Magdeburg in das Großherzogtum Baden gesucht, was nun geklappt hat:



Am 11.07.1856 möglicherweise am Zug auf dem Bahnhof Magdeburg aufgegeben, ging es an "Herrn Carl Sommermeyer aus Magdeburg d. Zt. (in) Mannheim Pfälzer Hof". Frankiert wurde mit 3 Einzelmarken zu 1 Sgr. jeweils mit dem Nummernstempel 907 entwertet. Daneben gesetzt wurde der Rechteckstempel "EISENB: POSTBUREAU 7 MAGEDEBURG". Siegelseitig die Ankunft in Mannheim vom Folgetag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 09.11.2021 18:56:06 Gelesen: 196861# 1089 @  
Liebe Sammelfreunde

heute von mir dieser Brief:



Am 30.04.1853 am Bahnhof Fürstenwallufer Magdeburg aufgegeben, ging es in das über 20 Meilen entfernte Saalfeld. Das Franco von 3 Sgr. wurde mit 2 Marken der Kopfausgabe von 2 und 1 Sgr. dargestellt. Beide wurde mit dem Nummernstempel "907" entwertet. Der Aufgabestempel Magdeburg Bahnhof war obligatorisch abzuschlagen. Der Bestellkreuzer wurde in rot als Strich notiert.

Siegelseitig Kursstempel Magdeburg - Leipzig (bis nach Halle) von dort weiter über Halle - Eisenach, Transitstempel Arnstadt nach Saalfeld, wo er am 01.05. ankam.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 14.11.2021 14:22:32 Gelesen: 196007# 1090 @  
Liebe Sammelfreunde

hier noch eine Hülle:



Adressiert wurde er nach Gerlebogk by Grobzig. Es reichten 1 Sgr.-hier mit einer Nr. 6 franco, welche mit dem Nummerstempel "907" entwertet wurde. Daneben wurde der Stempel "EISENP.POST-BUREAU 7 / MAGDEBURG / 4 11 * 10-11" gesetzt.

Siegelseitig Streckenstempel Magdeburg-Leipzig und Ausgabestempel, wo man das Tagesdatum nur erraten könnte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 14.11.2021 15:36:47 Gelesen: 195981# 1091 @  
@ Magdeburger [#1090]

Du hast einen kleinen Fehler bei der Stempelbeschreibung gemacht: Es muß "EISENB." heißen und nicht "EISENP.".

Viele Grüße,
hajo22
 
Magdeburger Am: 14.11.2021 17:18:48 Gelesen: 195962# 1092 @  
@ hajo22 [#1091]

Hallo Hajo22,

passiert in der Hektik.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 18.11.2021 13:51:33 Gelesen: 195362# 1093 @  
Liebe Sammelfreunde,

zum Thema kann ich zwei Neuzugänge zeigen. Beide stammen von der Firma Hauswald und liefen auch beide nach Würzburg.



Der 1. Beleg stammt vom 23.12.1862 und wurde in Neustadt-Magdeburg aufgeben und wurde an Herrn Joseph Leinecker adressiert, wo er am 25.12. ankam.

Der 2. Beleg ist höchstwahrscheinlich vom 12.08.1864 und wurde diesmal in Magdeburg aufgegeben und an Herrn Franz Ig. Holzwarth adressiert. Beide bayrische Stempel tragen m.E. den 13.08. als Datum, wobei ich den Nicht-Würzburg-Stempel keiner Stadt zuordnen kann.

Beide Belege wurden mit 3 Sgr. tarifrichtig frankiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 18.11.2021 14:03:35 Gelesen: 195358# 1094 @  
@ Magdeburger [#1093]

Lieber Magdeburger,

nicht übel - der Halbkreisstempel des 2. Briefes könnte von einer Bahnpost, oder Bahnhofsexpedition Bayerns stammen - für mich ist er nicht lesbar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 27.11.2021 14:55:26 Gelesen: 193961# 1095 @  
​Liebe Sammelfreunde,

am 10.09. in den 1860er Jahren am Bahnhof Magdeburg aufgegeben und an "Herrn Rudolph Hampe aus Magdeburg p Addr. des Königl. Professor Herrn Fred Schwarz wohlgeboren (in) Berlin Grabenstrasse 11".



Der Absender wünschte "per Express zu bestellen" und frankierte die 3 Sgr.-Wappenganzsache mit 2 Sgr. auf. Eigentlich hätten 1 1/2 Sgr. schon gereicht, da der Brief 2 + 2 1/2 Express-Gebühr Sgr. gekostet hätten.

Laut Absenderstempel ist es eine Firma des Empfängers, so dass davon ausgegangen werden kann, dass der Brief im Briefkasten eingeworfen wurde und es dem Absender wichtig erschien, dass der Brief noch rechtzeitig zugestellt werden konnte. So läßt sich auch die Überfrankierung von 6 Pfennige erklären.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 27.11.2021 17:28:58 Gelesen: 193933# 1096 @  
@ Magdeburger [#1095]

Lieber Magdeburger,

wofür steht die Rötel hinten?

Überfrankierte Briefe sind nicht häufig, überfrankierte Expressbriefe sind Raritäten!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 28.11.2021 08:27:09 Gelesen: 193827# 1097 @  
@ bayern klassisch [#1096]

Lieber Bayern Klassisch

leider muß ich da passen, wofür das Rötel stehen könnte. Es könnte ein "f", vielleicht auch eine "4" sein. Eventuell was für den expressen Boten, wo ein Berlin-Sammler etwas dazu sagen könnte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 22.12.2021 10:38:41 Gelesen: 188416# 1098 @  
Ich schliesse mich mit einem weiteren Beleg an:



Im Jahre 1865 ging es nach Meissen, korrekt frankiert mit 3 Sgr. Ausgabe war am Folgetag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Philaseiten Adventskalender"]
 
Magdeburger Am: 23.12.2021 12:42:11 Gelesen: 188386# 1099 @  
Zum 23.12. zwei Belege:



gelaufen im Jahre 1862 nach Sandau, frankiert richtig mit einem Silbergroschen tarifgerecht. Ankunft war ein Tag später.



Ebenfalls im Jahre 1862 ein nach Mainz geschmuggelter Brief, dort mit ein Kreuzer als Ortsbrief frankiert, aufgegeben und am gleichem Tage natürlich angekommen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Philaseiten Adventskalender"]
 
bayern klassisch Am: 23.12.2021 14:20:10 Gelesen: 188373# 1100 @  
@ Magdeburger [#1099]

Lieber Magdeburger,

feines Duo - beim unteren Brief kam noch das Ortsbestellgeld von einem Kreuzer (Blaustrich) hinzu. Es wäre toll mal einen Schmuggelbrief zu sehen, der mit frankiertem Bestellgeld aufgegeben wurde.

Liebe Grüsse, allzeit Glück und Gesundheit,
Ralph
 
Magdeburger Am: 23.12.2021 16:45:52 Gelesen: 188367# 1101 @  
@ bayern klassisch [#1100]

Lieber Bayern Klassisch,

du sammelst doch auch in dieser Richtung, also in fremden Postämter aufgegebene Briefe um auf eine Kostenersparnis zu kommen. Gibt es so etwas von bayrischen Postorten?

Ich finde solche Belege immer wieder faszinierend.

Besinnliche Feiertage wünscht

Ulf
 
bayern klassisch Am: 23.12.2021 17:58:22 Gelesen: 188356# 1102 @  
@ Magdeburger [#1101]

Lieber Magdeburger,

es gab in den letzten 40 Jahren genau 2 Bayernbriefe der Kreuzer-Markenzeit Bayerns, die ein Bestellgeld von Bayern aus mit Bayernmarken nach Taxis vorfrankiert hatten. Einen davon habe ich in der Contra-Sammlung. Anerkannt wurde es nicht.

Einen Postbetrug durch Fremdaufgabe mit Frankatur dort zum Inlandstarif ist schon nicht sehr häufig, aber mit verklebtem Bestellgeld kenne ich von ganz Bayern keinen und ich glaube auch nicht, dass es viele geben wird bzw. gegeben hat.

Aber es wäre natürlich sensationell, wenn du so einen mal schießen solltest und ausschließen würde ich es nicht - das wären dann bei Taxis 2x, 3x, 4x, 5x usw. Frankaturen, je nachdem ob Land-, oder Ortsbestellgeld. Da viele auf den tatsächlichen Herkunftsort gar nicht achten und nur auf Marke(n) und/oder Stempel schauen, könnte man dergleichen sicher finden.

Es ist ja auch mehrfach nachgewiesen, dass bei solchen Versendungen die Firmen fremde Marken hatten, also Firmen in Preussen hatten dann auch Bayernmarken und umgekehrt, wenn sie häufig mit Kunden aus diesen Ländern korrespondierten. Ich konnte sogar nachweisen, dass britische Firmen Bayernmarken der Ausgabe von 1862 auf der Insel führten und dort ihre Briefe frankierten, die sie aber natürlich erst in Bayern als günstige Ortsbriefe aufgaben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 24.12.2021 12:34:07 Gelesen: 188331# 1103 @  
@ bayern klassisch [#1102]

Lieber Bayern Klassisch

ich glaube kaum, dass es sowas von MD gibt.

Hier nochmal einen Brief, was dich sicher immer freuen wird:



Am 02. Dezember 1862 in Magdeburg, ging es per Couvert nach Schweinfurt, wo eine 3 Kreuzer aufgeklebt wurde und dann am 05.12. nach Fulda gesendet wurde. Die Entfernung beträgt etwa 8 Meilen und so reichte es auch für ein einfach schweren Brief der 1. Entfernungsstufe innerhalb des DÖPV. Ein 1/4 Sgr. Bestellgeld wurde neben der Marke notiert.

Soweit ich mich erinnere, hast du eine 1 Kreuzer Drucksache oder Ortsbrief auch aus MD. Bisher habe ich diesbezüglich noch kein Glück gehabt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 25.12.2021 12:27:41 Gelesen: 188295# 1104 @  
@ Magdeburger [#1103]

Lieber Magdeburger,

feines Stück - hätte ich auch genommen.

Ob ich etwas aus MD in der Art habe? Kann sein, aber die Suche würde wohl lange dauern. Wenn ich etwas finde, stelle ich es ein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 25.12.2021 13:08:08 Gelesen: 188284# 1105 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Brief vom 24.09.1867 aus Neustadt-Magdeburg nach Oelsnitz:



Als Postvereinsbrief richtig mit 3 Sgr. frankiert - Ankunft war am Folgetag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 08.01.2022 18:54:54 Gelesen: 185942# 1106 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Brief richtig mit 3 Sgr. frankiert:



Gelaufen ist er am 08.11.1864 von Magdeburg nach Bremen, wo er nicht mal nach 12 Stunden ankam. Interessant ist, dass alle Marken recht gut an dem Durchstich getrennt wurden, nur oben wurde die Schere genutzt wurde, so dass noch Teile der darüber liegenden Marken zu sehen ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 01.02.2022 16:23:10 Gelesen: 182299# 1107 @  
5-Sgr-Brief (2 Sgr.+ 3 Sgr.) mit Nummernstempel "103" Berlin Stadtpost-Exp.VIII vom 22.7. (1856) nach Memel, Ankunft 24.7.



hajo22
 
Magdeburger Am: 01.02.2022 19:13:12 Gelesen: 182248# 1108 @  
@ hajo22 [#1107]

Hallo hajo22

es sind nur 3 Sgr. verklebt worden, was auch passend ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 01.02.2022 20:31:43 Gelesen: 182219# 1109 @  
@ Magdeburger [#1108]

Danke, ich habe die Frankaturen verwechselt. Sorry.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 01.02.2022 20:38:15 Gelesen: 182214# 1110 @  
@ hajo22 [#1109]

Bei schönen Briefen darf einem mal der Gaul ruhig durch gehen. Sehr hübsch!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 01.02.2022 20:56:09 Gelesen: 182209# 1111 @  
@ bayern klassisch [#1110]

Es handelt sich um eine Neuerwerbung, die ich tatsächlich verkehrt einsortiert habe. Zur Zeit beschäftige ich mich mit exotischen Ganzsachen aus meinen Ganzsachen-Beständen. Da bin ich völlig aus dem Tritt mit Preussen.

Sorry, hajo22
 
Ameise Am: 06.03.2022 12:08:11 Gelesen: 175767# 1112 @  
Hallo,

anbei ein Behördenbrief aus Cosel von 1856.



Ist der Elipsenstempel „Hoffmann.“ ein Beamtenstempel um die Portofreiheit zu rechtfertigen bzw. zu dokumentieren?

Danke schon mal für die Antworten und noch einen schönen Sonntag,
Enrico
 
Magdeburger Am: 06.03.2022 13:47:17 Gelesen: 175757# 1113 @  
@ Ameise [#1112]

Hallo Enrico,

ja es ist ein Beamtenstempel.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Ameise Am: 06.03.2022 13:52:46 Gelesen: 175756# 1114 @  
@ Magdeburger [#1113]

Hallo Ulf,

danke und auch danke für die anderen Erklärungen.

Viele Grüße
Enrico
 
Ameise Am: 06.03.2022 15:54:50 Gelesen: 175742# 1115 @  
Hallo,

anbei nun wieder ein Paketbegleitbrief von Berlin nach Frankfurt (Oder).

Hier würde mich einmal interessieren was der Rechteckstempel mit der "1." zu bedeuten hat und wo wurde dieser abgeschlagen?



Viele Grüße
Enrico
 
Michael D Am: 06.03.2022 16:16:02 Gelesen: 175735# 1116 @  
Hallo Enrico,

das ist ein Zahlenstempel der Berliner Packkammer. Damit wurde der Lagerplatz in der Packkammer für das Paket festgelegt, damit dieses auf dem richtigen Fahrpostkurs nach Frankfurt a.O. mitgenommen wurde. Von Berlin sind die Zahlen 1-20 bekannt.

Viele Grüße
Michael
 
Ameise Am: 06.03.2022 16:20:48 Gelesen: 175733# 1117 @  
Hallo Michael,

vielen Dank für die Erklärung. Nun kann ich den Stempel auch richtig beschreiben und einordnen.

Viele Grüße
Enrico
 
Gernesammler Am: 07.03.2022 17:24:40 Gelesen: 175695# 1118 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 11.12.1867 aus Coeln von der Firma Kemp & Wesel an F.W.Schmidt in Obersteinach bei Sonneberg spediert, dort kam der Brief am 13.12.1867 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man einen Dreierstreifen der Preussen Nr.16 zu je 1 Silbergroschen, 3 Silbergroschen waren ab 1861 zu verkleben für den einfachen Brief unter 1 Loth.

Gestempelt wurde mit Hufeisenstempel von Coeln (Spalink 4-6N1) verwendet 30.8.1867-6.1.1871, zur Ausgabe wurde der Einkreisstempel von Steinach abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 19.03.2022 17:15:08 Gelesen: 174291# 1119 @  
Liebe Sammelfreunde

hier ein Brief vom 26.12. Mitte der 1850iger Jahre in Magdeburg aufgegeben:



Am Folgetag war er früh in Berlin. Für das Franco von 2 Sgr. nutzte man ein Paar der Nr. 2, vorschriftsmäßig entwertet mit dem Nummerstempel 906.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Ameise Am: 09.04.2022 19:02:17 Gelesen: 168599# 1120 @  
Hallo,

von dem folgenden Beleg würde mich interessieren, ob meine Reihenfolge der Stempel stimmt:



Ich versuche es einmal:

1. "ALLENSTEIN / *" - Tagesstempel
2. "AUSG. / N 1" - Ankunftstempel Frankfurt O.
3. "Nachgesandt"
4. "DRESDEN - GOERLITZ" - Bahnpoststempel - hier bin ich mir nicht ganz sicher!
5. "DRESDEN"
6. "BRIEFAUSGABE"
7. "2. AUSGABE" Ankunftstempel Großröhrsdorf

Danke schon einmal für die Antworten und noch einen schönen Sonnabend Abend.

Enrico
 
Magdeburger Am: 10.04.2022 11:48:33 Gelesen: 167972# 1121 @  
@ Ameise [#1120]

Hallo Enrico,

alles ist richtig.

Der "Adressat ist abgereist Schulz Briefträger"

Der Brief wurde richtig mit 3 Sgr. bar frankiert. Für die Weitersendung wurden zuerst 4 Sgr. nachtaxiert, was falsch war und richtig nun mit 3 Ngr. notiert wurden. Zusätzlich wurden noch 3 Pfennige Bestellgeld beim Adressaten eingezogen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
DL8AAM Am: 11.04.2022 02:15:05 Gelesen: 167744# 1122 @  
Einen alten Preussenbrief hätte ich auch ;-) Vor ein paar Jahren aus so einer "Zu Verschenken"-Kiste vor einem Wohnhaus in der Altstadt von Quedlinburg gefunden und natürlich mitgenommen:



Brief von Wolgast an einen Herrn Engel in Friedland/Mecklenburg, frankiert mit einer Preussen Nr. 16 zu 1 Silbergroschen und entwertet mit Zweikreisstempel WOLGAST vom 09.11.1865. Zusätzlich so ein typischer kleiner Absenderstempel JOH. FRIEDR. VOGEL / WOLGAST. Leider ohne Ankunftsstempel.

Faltbrief, groß aufgeklappt innen mit Rechnung auf "Kassenbuchseiten"



Inhaltlich kann ich leider nichts sagen, da ich das nicht wirklich lesen kann- ;-) Wobei es so aussieht, als ob der Absender, der Chef, nur unterzeichnet hat, er den Brief und Rechnung aber (von einem Mitarbeiter) hat schreiben lassen.

Beste Grüße
Thomas
 
bayern klassisch Am: 11.04.2022 08:24:06 Gelesen: 167656# 1123 @  
@ DL8AAM [#1122]

Hallo Thomas,

altdeutsche Briefe geschenkt zu bekommen ist mir leider noch nie passiert - schön, wenn es nette Menschen gibt, die anderen solch eine Freude machen.

Es ging um eine Lieferung von Fettheringen und deren Bezahlung. Vlt. nicht das interessanteste Thema, aber wenigstens riecht der Brief heute nicht mehr. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Ameise Am: 15.04.2022 16:13:21 Gelesen: 166524# 1124 @  
Hallo heute einmal ein Brief aus "ANGERMÜNDE" nach Frankfurt (Oder):



Das wird doch ein Paketbegleitbrief sein oder?

Gleichzeitig würde mich interessieren ob die beiden senkrechten Rötel-Striche immer ein Einschreiben dokumentieren sollen?

Vielen Dank schon einmal wieder für die Antworten und noch schöne Feiertage.
Enrico
 
bayern klassisch Am: 15.04.2022 16:34:25 Gelesen: 166520# 1125 @  
@ Ameise [#1124]

Hallo Enrico,

Paketbegleitung ist richtig. 2 senkrechte, rote Striche bedeuteten 11 Groschen. Mit Recommandation hatten sie nichts zu tun.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 15.04.2022 16:52:41 Gelesen: 166515# 1126 @  
@ Ameise [#1124]

Hallo Enrico,

ein sehr schöner Wertpaketbegleitbrief, welcher am 12.07.1844 aufgegeben wurde - ein Päckel mit 40 Reichsthaler Courant.

Gewogen wurde es zweimal mit 1 Pfund 17 Loth. Die Entfernung beträgt knapp 12 Meilen.

Laut Taxhandbuch war die 3-fache Brieftaxe anzuwenden, welche 9 Sgr. betrug.
Unten links steht: "Schein zahlt Empfänger", wofür auch die obere rote "2" steht. So ergibt sich, dass insgesamt 11 Sgr. Porto anfielen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Ameise Am: 15.04.2022 16:55:37 Gelesen: 166515# 1127 @  
@ bayern klassisch [#1125]

Hallo Ralph,

danke für die schnelle Antwort. Und was bedeuten dann 2 Rötelstriche senkrecht und 2 Rötelstriche waagerecht?

Ich hoffe ich nerve nicht mit solchen Fragen.

Viele Grüße
Enrico
 
bayern klassisch Am: 15.04.2022 16:57:58 Gelesen: 166513# 1128 @  
@ Ameise [#1127]

Hallo Enrico,

bei deinem Brief haben die 2 waagrechten roten Tintenstriche die Rötel 2 gestrichen, mehr nicht.

Alles andere hat Magdeburger schon perfekt erklärt. Dass die Recogebühr dem Empfänger aufgebürdet wurde, halte ich für äußerst selten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Ameise Am: 15.04.2022 17:10:50 Gelesen: 166508# 1129 @  
@ Magdeburger [#1126]

Hallo Ulf,

auch Dir wieder Danke für Deine umpfangreiche Antwort. Meine erneute Frage und Deine Antwort hatte sich überschnitten, bzw. ich hatte nicht aktualisiert, so das ich Deine Antwort noch gar nicht gelesen hatte.

Viele Grüße
Enrico
 
Magdeburger Am: 15.04.2022 19:30:15 Gelesen: 166467# 1130 @  
Liebe Sammelfreunde

im Sofortkauf in der Bucht gesehen und natürlich auch zugeschlagen. Leider ist kein Inhalt mehr vorhanden, jedoch noch der Vermerk, dass er am 28. April 1843 präsentiert wurde.



Es handelt sich um eine "Herrschaftliche Justiz Dienst Einr(eise?) Sache", welche am 25.04. in Magdeburg aufgegeben und "An Ein Wohllöbliches Stadtgericht (in) Aussig in Böhmen Kreis Leitmeritz gesendet wurde.

Der Justizbeamte bestätigte die Portofreiheit, welche sich nur auf Preussen bezog, den 6 Kreuzer C.M. war für Österreich zu zahlen. Erwähnenswert ist das gesteckte Tages-Datum im Ortaufgabestempel, denn es wurde eine "3" kopfstehend für die "2" verwendet.

Siegelseitig ist blank.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 15.04.2022 19:38:04 Gelesen: 166461# 1131 @  
@ Magdeburger [#1130]

Schönes Stück mit dem Justizbeamten "Schröder". Beneidenswert, sehr guter Kauf!

Viele Grüße,

hajo22
 
Magdeburger Am: 15.04.2022 19:43:41 Gelesen: 166454# 1132 @  
@ hajo22 [#1131]

Hallo Hajo22,

ja der Stempel von "Schröder" gehört zu den eher seltenen von Magdeburg. Bisher habe ich erst 3 von diesen in der langen Zeit bekommen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Ameise Am: 27.04.2022 23:59:50 Gelesen: 163719# 1133 @  
Hallo,

bei dem folgenden Beleg würde mich interessieren, weshalb der Stempel "BARMEN / WUPPERFELD" einmal am 18. 06 und einmal am 21. 06 abgeschlagen wurde und hat jemand eine Ahnung in welchen Ort der Stempel "AUSG. / No 2" abgeschlagen wurde?



Mir ist die Reihenfolge der Stempel nicht ganz klar:

1. "BARMEN / WUPPERFELD" 18.06.
2. "HALLE / I * / EISENACH" 20.06
3. "AUSG. / No 2" 21.06. und nun, warum ist er dann wieder in
4. "BARMEN / WUPPERFELD" am 21.06. abgeschlagen wurden? um dann endlich am 23.06. in
5. "1. Ausgabe" (Großröhrsdorf) anzukommen.

Wie immer schon einmal Danke für die Mühe und viele Grüße aus Gersdorf,
Enrico
 
Magdeburger Am: 28.04.2022 13:11:16 Gelesen: 163512# 1134 @  
Hallo Enrico,

ich gehe davon aus, dass der Beleg retour lief und dann "Sachsen Radeberg" ergänzt wurde.

Somit ist der Ausgabestempel von Wupperfeld.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Ameise Am: 29.04.2022 20:09:18 Gelesen: 162122# 1135 @  
Hallo Ulf,

danke und das passt auch. Dann kann ich den Beleg für die Stempeldatenbank richtig bearbeiten.

Hier aber gleich wieder ein Beleg, wo mir etwas unklar ist:



Warum wurde der 1. Stempel "KOENIGSBERG. I. PR." vom 08.06.1855 durchgestrichen, dann der "AUSG." (Königsberg?) und dann der 2. Stempel "KONIGSBERG Pr." vom 11.06.1855 ?

Vielen Dank schon einmal und viele Grüße
Enrico
 
bayern klassisch Am: 29.04.2022 20:47:33 Gelesen: 162110# 1136 @  
@ Ameise [#1135]

Hallo Enrico,

dein Brief lief retour zum Absender mit der Bitte um Präzisierung der Adresse. Als das dann erfolgt war, wurde der alte Aufgabestempel annulliert und der aktuelle abgeschlagen. Tolles Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Ameise Am: 29.04.2022 20:56:01 Gelesen: 162104# 1137 @  
Hallo Ralph,

vielen Dank. Kann ich Deine Erklärung, etwas gekürzt, in der Stempeldatenbank unter Erklärungen übernehmen?

Dann ist es wohl bei den folgenden Beleg, der gleiche Grund?



Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Enrico
 
bayern klassisch Am: 29.04.2022 21:44:46 Gelesen: 162085# 1138 @  
@ Ameise [#1137]

Hallo Enrico,

na klar.

Ja, mit dem Unterschied, dass die Aufgabepost den Brief wohl dem Absender wieder zur Präzisierung der Adresse gleich zurück gegeben hat, ehe er in den Versand ging. Dann korrigiert am Folgetag aufgegeben und weg mit ihm.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Ameise Am: 05.05.2022 14:40:00 Gelesen: 160160# 1139 @  
Hallo,

bei diesen Brief aus "ZIESAR" ist noch ein kleiner Rechteckstempel "C.No 5".

Kann mir jemand mitteilen, was das für ein Stempel ist? Eventuell (Paket/Pack) C(ammer) No 5 in Ziesar?

Vielen Dank schon einmal.



Viele Grüße
Enrico
 
Magdeburger Am: 06.05.2022 16:17:37 Gelesen: 159793# 1140 @  
@ Ameise [#1139]

Hallo Enrico,

wir haben es mit einem Wertpaketbegleitbrief zu tun, der hervorragend in meiner Sammlung passen würde.

Versendet wurde ein Paket von 7 Pfund 4 3/10 Loth mit 82 Reichsthaler. Laut Siegelseite wurde die Entfernung Ziesar - Großröhrsdorf mit der Progressionsstufe 6 (20 - 24 Meilen) bestimmt.

Damit läßt sich das Porto berechnen:

2 Pfennige * 8 Pfund Pfund * 6 (Progressionsstufe) = 96 Pfennige = 8 Sgr. Dazu kommt die Assecuranzgebühr von 2 Sgr. für die ersten 80 Thaler und weitere 2 Sgr. je angefangene 80 Thaler, was hier 4 Sgr. sind. Im Summe ergibt sich somit 12 Sgr. bzw. Ngr.

Der Stempel C.No 5 stammt aus Magdeburg, wobei ursprünglich das "C" für Colligierung und "No" = Nummero steht. Im Jahre 1859 wurde in der Magdeburger Packkammer nur noch dieser und der "A.No 5" bei Wertpaketbegleitsendungen genutzt. Für Sendungen aus Preussen wurde der Stempel C.No 5, aus dem "Ausland" A.No 5 verwendet.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 09.06.2022 14:38:40 Gelesen: 150659# 1141 @  
Liebe Freunde,

der folgende Brief wurde von mir in der Bucht Anfang Mai 2022 gekauft, war dann 4 Wochen verschollen und kam vor 3 Tagen beim Absender wieder an, versehen mit der Aufschrift: Empfänger nicht zu ermitteln, unbekannt.



Nun, der Empfänger, also ich, wohnt seit über 14 Jahren am selben Ort, im selben Haus, in der selben Stadt, im selben Bundesland und sollte eigentlich, zumal die Anschrift richtig war und mein Name kein Massenname ist, zu ermitteln sein - aber halt nicht für die Post von heute.

Jedenfalls kam er nach 5 Wochen hier endlich an und ich möchte ihn euch nicht vorenthalten, weil er (zumindest für mich) etwas Besonderes ist.

Verfasst wurde er in Aachen am 17.10.1852 und er ging an die Strohwarenfabrik Isler & Cie in Wohlen, Aargau in der Schweiz. Der Absender war zahlungsunwillig und so versandte er den Brief unfrankiert.

Reflektieren müssen wir hier, dass die süddeutschen Staaten zum 1.10.1852 (also auch Baden) einen Postvertrag mit der CH abgeschlossen hatten, der jedoch von Seiten der CH erst zum 15.10.1852 galt. Es gab nur wenige Verträge im 19. Jahrhundert, die 2 Wochen lang in mehreren Staaten galten, aber im Zielstaat noch nicht.

Jedenfalls machte man in Aachen alles richtig: 9 Kreuzer notierte die Aufgabepost für Briefe über 20 Meilen im Postverein über Baden in die CH und siegelseitig schrieb man den gleichen Wert, nun als 3 Silbergroschen, für sich als Forderung an die badische Postverwaltung an.

Baden übernahm den Brief und fügte einen Schrägstrich und 3 (Kreuzer) in schwarzer Tinte hinzu (E.B. Curs I mit Punkt für "südwärts" vom 19.10.1852 der badischen Bahnpost bei der Übernahme des preussischen Briefepakets in Heidelberg (Laufweg Aachen - Köln - Düsseldorf - Dortmund - Hamm - Hannover - Braunschweig - Magdeburg - Köthen - Halle - Erfurt - Kassel - Gießen - Frankfurt am Main - Heidelberg, alles auf der Schiene, wenn auch ein riesiger Umweg).

Dieser Kurs I nordwärts (mit Stern, dem sog. Nordstern) und südwärts wie hier war eigens am 1.10.1852 für die Nord-Süd-Transite koordiniert worden und so bis 30.4.1853 fahrplanmäßig gültig.

Über Karlsruhe - Baden Baden - Kehl - Freiburg im Breisgau - Haltingen lief er nach Basel (leider ohne Stempel), wo er innerschweizerisch distribuiert wurde, hier in den Aargau, wo er am 20.10.1852 in Wohlen ankam (Ankunftsstempel vorne, wie fast immer in den frühen 1850er Jahren).

Aber 9 Kr. für Preussen und 3 Kr. für den 1. Rayon der Schweiz waren 12 Kreuzer und 12 Kreuzer (ab 1.1.1852 waren 10 Rappen nur noch 3 Kreuzer wert, davor deren 4!) entsprachen 40 Rappen. Notiert wurden aber 45 Rappen. Hätte man ihn für einen Brief in den 2. Schweizer Rayon gehalten, wären für die CH 20 Rappen anzusetzen gewesen, also total dann 50 Rappen, aber niemals 45 Rappen.

Aber ich habe einen Lösungsversuch: Innerschweizerisch gab es ab dem 1.1.1852 3 Rayons: Bis 2 Wegstunden (eine WS war 4,8 km lang), über 2-10 WS und über 10 WS). Die innerschweizerischen Tarife waren aber nach halblöthigen Gewichtsstufen gestaffelt, während der neue Postvertrag mit der Schweiz das Loth exklusive mit 15g vorsah, also andere Gewichts- und Rayonstaffelungen.

Die Entfernung von Basel nach Wohlen betrug 11,83 Wegstunden und Briefe über bis 1/2 Loth innerschweizerisch kosteten 15 Rappen. Addiert man diese 15 Rappen zu den DÖPV-9 Kreuzern = 30 Rappen dazu, erhält man genau 45 Rappen.

Witz der Postgeschichte: Bis zur Einführung der Rappen am 1.1.1852, also in der langen Kreuzerzeit des Aargaus, weigerte sich die Post dort stets, ungerade Kreuzer zu kassieren und rundete stets auf, machte also aus 21 Kreuzern Porto immer 22, aus 37 Kreuzern Porto immer 38 usw.. Hier, wo es nur 40 Rappen bzw. bei Falschberechnung 50 Rappen hätte kosten können, haben sie die ungerade Zahl von 45 Rappen angesetzt.

Generell: Briefe aus dem Oktober 1852, also dem 1. Monat dieses sehr bedeutenden Postvertrages, sind Schätzchen, hin wie her. Briefe vom 1.10. bis zum 14.10.1852 sind von Bayern genau 3 Stück bekannt und auch für den Rest des Oktobers ist die Anzahl von Briefe rein/raus nur eine Handvoll und alle davon sind in "guten Händen".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 16.12.2022 20:15:52 Gelesen: 108828# 1142 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Umschlag einer Telegraphischen Depeche aufgegeben im Telegraphenamt Goerlitz (seit 1815 zu Preussen gehörend) an Herrn Kaufmann Karl Dietzel in Graz.

Auf dem Umaschlag wurde links oben die Nr.325 handschriftlich vermerkt und auf der Rückseite ist das gestempelte Siegel des Telegraphenamtes Goerlitz.

Auf der Rückseite wurde noch mit Bleistift der Hinweis ca.1860/70 vermerkt, sonst ist leider kein weiterer Hinweis auf die genaue Datierung ob zu Preussen oder dem Nordeutschen Postbezirk zugehörig.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.12.2022 20:45:48 Gelesen: 108824# 1143 @  
@ Gernesammler [#1142]

Hallo Rainer,

von Stempel und Eindruck her müsste das noch eines von Preussen gewesen sein, dann bis 31.12.1867.

Graz in Österreich war es aber sicher nicht, sondern es muss ein Ort ganz in der Nähe (max. 10 km) von Görlitz gewesen sein. Sicher lesen kann ich ihn aber auch nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
inflamicha Am: 16.12.2022 21:25:41 Gelesen: 108818# 1144 @  
@ Gernesammler [#1142]
@ bayern klassisch [#1143]

Der Zielort dürfte ebenfalls Görlitz heißen. Ich glaube aber nicht dass das Telegramm in Görlitz aufgegeben wurde. Vielmehr wurde der Telegrammtext per Kabel hierher gesandt, auf dem entsprechenden Formular notiert und im oben gezeigten Umschlag dem Empfänger zugestellt.

Gruß Michael
 
hajo22 Am: 17.03.2023 16:28:05 Gelesen: 81524# 1145 @  
Für die Preussen/Köln-Sammler:

Faltbriefchen Coeln/Stadt-Post-Exped. vom 20.10.(18)66 nach Frankfurt am Main, Ank. 21.10.

Frankiert mit 3x1 Silbergroschen Wappenserie.



Nichts Besonderes, aber schön anzusehen. Die Marken als "Stuhl" verklebt.

hajo22
 
Magdeburger Am: 15.05.2023 17:05:47 Gelesen: 67924# 1146 @  
Liebe Sammelfreunde

in den späten Abendstunden des 07.07.1862 am Bahnhof Fürstenwallufer in Magdeburg aufgegebener Brief nach Hamburg:



in weniger als 24 Stunden war der Brief da.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 16.05.2023 12:07:52 Gelesen: 67762# 1147 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 13.8.1855 von C.L.Voigt & Söhne aus Elberfeld, spediert über Aachen, Paris nach Bordeaux an Herrn Cloßmann & Co. wo der Brief am 16.5.1855 zur Ausgabe kam.

Für das Porto wurde der Taxstempel 55 für 55 Centimes abgeschlagen, ich denke das dies in Paris geschah, wie sich genau das Porto zusammensetzt, wer was bekommt wäre für mich von Interesse.

Gestempelt wurde mit Ra2 Rahmenstempel Elberfeld (Feuser, Deutsche Vorphilastempel 845-19), mit dem Rahenstempel PR2R. in rot Aachen Bahnpost, verwendet ab 1853 sowie dem Zweikreisstempel Prusse A. Erquelines in rot einem Ambulantstempel.

Auf der Rückseite die Durchgangsstempel Zweikreisstempel von Paris und dem Bahnpoststempel Zweikreisstempel von Paris-Bordeaux zum Schluß am 16.8.1855 der Ausgabestempel Zweikreisstempel von Bordeaux.

Gruß Rainer




 
Magdeburger Am: 29.05.2023 12:46:16 Gelesen: 63659# 1148 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein Erwerb in Essen:



Wahrscheinlich am 26.05.1852 in Coethen "An Den Schuhmacher-Gesellen Herr H. Hoff wohlgeboren abzugeben beim Schumacher Herrn ....mann ??? .... Straße No 8 (in) Berlin.

Der Brief ist tarifgerecht mit zwei Einzelmarken zu 1 Sgr. frankiert wurden, welche geschickt über die Adresse geklebt wurden. Die Ausgabe erfolgte am Folgetag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 29.05.2023 13:24:29 Gelesen: 63654# 1149 @  
@ Magdeburger [#1148]

Lieber Magdeburger,

schon eigenartig, dass man mit den beiden Marken einen Teil der Adresse überklebte, die eigentlich wichtig war. Hätte man die Marken nicht hinten platzieren können, u. U. mit dem Hinweis "Marke umseitig"?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 29.05.2023 13:34:56 Gelesen: 63651# 1150 @  
@ bayern klassisch [#1149]

Lieber Bayern Klassisch

sagen wir mal so, der Empfänger in klar lesbar und eventuell wußte man es im Postamt in Potsdam auch, wo der Geselle arbeitete. So einfach war es ja damals nicht, als Geselle angestellt zu sein. Der Beleg paßt gut in meine Mosigkau-Sammlung und sein ungewöhnliches Gesicht machte mir den Kauf leicht. Wären die Marken siegelseitig hätte ich den Beleg nicht gekauft.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 29.05.2023 14:11:26 Gelesen: 63620# 1151 @  
@ Magdeburger [#1150]

Lieber Magdeburger,

da sieht man wieder, wie unterschiedlich die Geschmäcker/Auffassungen sind: Bei einem Brief mit Marken siegelseitig würde sich bei Bayern der Preis verzehn- bis verzwanzigfachen. Aber er ist auch so schön und interessant und wenn du ihn günstig hast bekommen können, ist doch alles in Butter.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.06.2023 17:48:04 Gelesen: 59340# 1152 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Vorgedruckter Rechnungs Brief vom 31.10.1862 von Julius Berger aus Viersen, spediert an Herrn Theobald in Pirmasenz dort kam der Brief am 2.11.1862 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Preussen Nr.18a zu 3 Silbergroschen gestempelt wurde mit Ra2 Rahmenstempel von Viersen (Feuser 3688-4) verwendet ab 1850 als Durchgangsstempel der kleine Zweikreisstempel von Heidelberg sowie zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel von Pirmasens (Winkler 12a, ohne Punkt) verwendet 1862-1875.

Gruß Rainer



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe"]
 
Magdeburger Am: 18.06.2023 17:20:07 Gelesen: 59206# 1153 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein einfacher Brief vom 06.07.1866 von Magdeburg, welcher an "Herrn Carl Haffner (in) Kaufbeuren Baiern" adressiert wurde. Frankiert wurde er mit einer 3 Sgr.-Wappenmarke tarifgerecht. Siegelseitig Ankunftsstempel vom Ziel, wo sich leider kein Datum erkennen läßt,



Der Brief hat auch einen interessanten Inhalt, welchen ich hier gern wiedergeben kann:



Da die hiesige Post keine Gelder nach Ihren
Orten befördert, bitten wir Sie uns gefl. mit-
zutheilen, auf welche Weise wir Ihnen die
betreffenden beiden Ratenzahlungen mit
Reichsthaler 24 14 Sgr. zukommen lassen sollen &
sehen Ihren gut, Bescheid entgegen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 06.07.2023 11:00:37 Gelesen: 55773# 1154 @  
Liebe Sammelfreunde,

einen netten Neuzuggang kann ich hier mal wieder zeigen.



Aus Anfang der 1850ziger Jahre von Magdeburg an "Herrn Gustav Frommhold aus Jena zu Meissen" gesendeter 1 Loth schwerer Brief. Mit 6 Sgr. vortaxierter Brief und richtig mit 2 Einzelmarken dargestellte Brief in 3. Entfernungsstufe und 2 Gewichtklasse innerhalb der DÖPV. Siegelseitig ist leider nichts.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.10.2023 09:48:54 Gelesen: 19388# 1155 @  
Liebe Sammelfreunde

heute ein Brief vom 19. Juni 1817 adressiert an "Herrn Mathias Anzberger (in) Dörfles bey Redwitz". Unten links noch der Wunsch, dass der Brief per Leipzig laufen sollte.



Die Taxierung paßt auch dazu:

3 Ggr. bis Leipzig + 1 1/2 Ggr. bis Hof, dort die Summe in 20 Kreuzer reduziert und in Auslage genommen. Dazu kommen weitere 3 Kreuzer bis zu Ziel.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.10.2023 10:23:26 Gelesen: 19307# 1156 @  
Liebe Sammelfreunde

bei der letzten Rauhut-Auktion konnte ich folgenden Beleg bekommen:



Ganzsache 1 Sgr. mit 1 Sgr. (Nr. 6) als Zusatzfrankatur aus Buckau nach Wellen bei Eichenbarleben. Die Postexpedition in Buckau wurde am 16.06.1856 eröffnet, gehört somit zu den späteren Postorten mit Nummernstempel.

Gelaufen ist dies als Paketbegleitbrief für eine 26 Loth schwere Kiste in den Jahren 1857 oder 1858. Die Ganzsache ist vorschriftsmäßig mit Federstrich entwertet, die Marke mit dem Nummernstempel "1844" und nebengesetzten Ortsaufgabestempel.

Siegelseitig Paketzettel mit kleinen Ziffern - sowie zwei Ausgabestempel - einmal vom 26.1. 2 Tour, welche vielleicht nicht mehr stattfinden könnte, sowie von 27.01. der 1. Tour. Auch wurde noch ein Bestellgeld von 1 Sgr. notiert.

Das Paket wurde allerdings am 27.01. in aller Früh abgeholt, was für eine Zustellung des Briefes am 26.01. spricht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.10.2023 10:23:26 Gelesen: 19308# 1157 @  
Liebe Sammelfreunde

bei der letzten Rauhut-Auktion konnte ich folgenden Beleg bekommen:



Ganzsache 1 Sgr. mit 1 Sgr. (Nr. 6) als Zusatzfrankatur aus Buckau nach Wellen bei Eichenbarleben. Die Postexpedition in Buckau wurde am 16.06.1856 eröffnet, gehört somit zu den späteren Postorten mit Nummernstempel.

Gelaufen ist dies als Paketbegleitbrief für eine 26 Loth schwere Kiste in den Jahren 1857 oder 1858. Die Ganzsache ist vorschriftsmäßig mit Federstrich entwertet, die Marke mit dem Nummernstempel "1844" und nebengesetzten Ortsaufgabestempel.

Siegelseitig Paketzettel mit kleinen Ziffern - sowie zwei Ausgabestempel - einmal vom 26.1. 2 Tour, welche vielleicht nicht mehr stattfinden könnte, sowie von 27.01. der 1. Tour. Auch wurde noch ein Bestellgeld von 1 Sgr. notiert.

Das Paket wurde allerdings am 27.01. in aller Früh abgeholt, was für eine Zustellung des Briefes am 26.01. spricht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Altdeutschland: Paketbegleitbriefe"]
 
bayern klassisch Am: 29.10.2023 11:24:50 Gelesen: 19362# 1158 @  
@ Magdeburger [#1155]

Lieber Magdeburger,

alles richtig - nur der Zielort hieß Dörflas.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 29.10.2023 11:59:22 Gelesen: 19343# 1159 @  
@ bayern klassisch [#1158]

Lieber Bayern Klassisch,

ja, es ist richtig. Nur geschrieben wurde "Dörfles" und gefunden habe ich zumindest einige Ortes dieses Namens.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
peno Am: 30.10.2023 09:55:55 Gelesen: 18939# 1160 @  
@ Magdeburger [#1157]

Lieber Ulf,

was hat es damit auf sich, dass der Ausgabestempel Nr. 2 vom 26.01. und der Ausgabestempel Nr. 1 vom 27.01. ist?

Liebe Grüße
Peter
 
Magdeburger Am: 30.10.2023 14:39:52 Gelesen: 18540# 1161 @  
@ peno [#1160]

Hallo Peter,

die Frage wird sicher nur spekulativ beantwortbar sein.

Die Pakete von Buckau, Sudenburg usw., dürften erst einmal mittels Omnibus nach Magdeburg befördert worden sein. Es ist davon auszugehen, dass dies noch am Aufgabetag erfolgte. Am Folgetag ging es über Irxleben nach Eichenbarleben und von dort nun per Fuß nach Wellen, was ungefähr 1/2 bis 3/4 Meile Marsch bedeutete.

Beachtet man noch die Jahreszeit, war vielleicht nicht mehr zu erwarten, dass ein Landbriefträger so spät noch dahin läuft und so kam der 1. Bestellgang vom 27.01. noch darauf.

Jedoch ist es so, dass der Brief tatsächlich noch am 26.01. zu später Stunde zugestellt und dafür der eine Silbergroschen Bestellgeld kassiert wurde. Die Paketausgabe erfolgte am 27.01 zwischen 7 bis 8 M(orgens), also maximal ein knappe Stunde nach Öffnung des Postamtes, was gegen eine frühe Zustellung des Begleitbriefes spricht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
peno Am: 31.10.2023 08:35:05 Gelesen: 18264# 1162 @  
@ Magdeburger [#1161]

Lieber Ulf,

danke, dass ist eine nachvollziehbare Spekulation.

Liebe Grüße
Peter
 
Magdeburger Am: 31.10.2023 09:35:54 Gelesen: 18244# 1163 @  
Liebe Sammelfreunde,

dann steure ich noch diesen Beleg bei:



Am 12.11.1864 am Bahnhof Fürstenwallufer in Magdeburg aufgegeben ging es nach Genua. Frankiert wurde er mit 6 Sgr. 10 Pfennige und ist somit mit ein Pfennig überfrankiert für einen Laufweg über die Schweiz.

Die Taxe setzt sich aus 3 Sgr. für den DÖPV + 1 3/4 Sgr. Transit Schweiz + 2 Sgr. für Italien zusammen.

Siegelseitig Transitstempel von Bellizona sowie Streckenstempel Basel-Olten, eine weiterer Streckenstempel ???lante Tourino Genova und Ankunft in Genova.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
10Parale Am: 20.11.2023 19:39:32 Gelesen: 13513# 1164 @  
@ Magdeburger [#1157]

wurde die Michel Nr. 6 vom Auktionshaus spezifiziert, denn es gibt ja die 6a und die 6b mit verschiedenen Karmintönen. Ich halte die Marke für eine 6b, sie erscheint dunkler als eine Marke, die ich beim folgenden Scan vorführe und die als die 6a beschrieben ist. (6a = im Prinzip rosa - 6b = im Prinzip rosakarmin)

Mein kleiner Brief wurde in Exin abgestempelt (Kcynia- Polen) und lief nach Bromberg (preußische Provinz Posen) - (Bydgoszcz - Polen).

Es handelt sich um die rosa 6a zu 1 Silbergroschen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Magdeburger Am: 21.11.2023 07:19:22 Gelesen: 13405# 1165 @  
@ 10Parale [#1164]

Guten Morgen 10Parale,

eine Farbbestimmung der Nr. 6 wurde nicht durchgeführt. Es ist mir auch relativ egal, ob es nun eine "a" oder "b" ist.

PBB aus Buckau sind keine häufigen Belege und mir persönlich ist nur noch ein weiterer Beleg mit Nummernstempel aus diesem Ort bekannt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
10Parale Am: 23.11.2023 20:10:09 Gelesen: 13081# 1166 @  
@ Magdeburger [#225]

zum Magdeburger Bahnhof hätte ich auch noch 1nen Beleg und einen weiteren Beleg zu Magdeburg.

- U 26 A K2 Magdeburg 7 10 63 nach Wernigerode
- U 17 A Ra3 Magdeburg Bahnhof 4 3 nach Nauendorf



Letzterer mit rs. Lacksiegel,



beide mit Altersspuren, aber dennoch schön.

Grüße

10Parale
 
Droenix Am: 19.01.2024 18:30:31 Gelesen: 7219# 1167 @  
Liebe Freunde,

hier ein nicht so spektakulärer Brief der von Preußen portofrei lt. Ablösung von der Königlichen Preussischen Bade- und Brunnendirektion EMS nach Bayern, Bruck b. Köditz verschickt wurde. Nachdem der Empfänger dort nicht erreicht werden konnte ging der Brief mit Nachfrankatur weiter nach Kairo in Ägypten.



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe"]
 
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