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Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia
Das Thema hat 711 Beiträge:
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SH-Sammler Am: 07.06.2019 05:37:27 Gelesen: 237180# 587 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#586]

Hallo Kevin, und guten Morgen an alle

Nutze das Programm "http://www.luftlinie.org";, gib Baldegg auf der ersten Zeile ein, dann Ferren auf der zweiten Zeile, und schwupps… wird es angezeigt. Nur beim Eingeben der Gemeinde Hochdorf hat das Programm Probleme und sucht im Raum Emmen bei Luzern nach dem Namen Hochdorf, Das ist natürlich falsch und liegt nicht nur ein bisschen daneben, warum auch immer. Aber Ferren habe ich mit dem Entfernungsrechner luftlinie.org gefunden.

Allen einen schönen Tag

wünscht SH-Sammler
Hanspeter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 07.06.2019 16:07:37 Gelesen: 237164# 588 @  
@ SH-Sammler [#587]

Hallo Hanspeter,

vielen Dank für die Bemühungen! Ich hätte den Ort wahrscheinlich niemals ausfindig machen können.

@ alle

Wie bereits kurz erwähnt, überarbeite ich nochmal meine kompletten Ausstellungsseiten, da ich einige davon im Alter von 14 Jahren gemacht habe und zu diesem Zeitpunkt noch einiges weniger an Wissen hatte, sodass sich mitunter doch ein paar Fehler eingeschlichen haben.

Den nachfolgenden Brief habe ich 2014 im Thema "Belege Schweiz - Altdeutsche Staaten" (Post #21) vorgestellt, wo er natürlich nichts zu suchen hatte.





Anton gab mir damals folgende Antwort:

Hallo Kevin,

zu Deinem Brief kann ich Dir ein bißchen helfen. Es liegt natürlich kein Brief nach Deutschland vor, es handelt sich um eine "Bestellung gerichtlicher Akten" hier eine Vorladung, wie sie seit 1.11.1875 innnerhalb der Schweiz möglich war. Diese Vorladung wurde in zwei gleichlautenden Doppeln am Postschalter aufgegeben, eines wurde dem Adressaten zugestellt, das andere dem Versender mit der Erklärung über die erfolgte Bestellung zurückgesandt.

Die Taxe war die eines eingeschriebenen Briefs mit Rückschein. Hier also 5 Rappen (Brief im Lokalrayon) + 20 Rappen Einschreibgebühr + 20 Rappen für den Rückschein und war auf dem für die Rücksendung bestimmten Exemplar anzubringen. Die Stempel dokumentierem m. M. nach die Ankunft in Magenwyl und Durchgangsstempel BADEN bei Hinweg und Rückweg.


Nachdem ich nochmal alles überprüft habe, musste ich feststellen, dass ein Punkt an der Erklärung nicht stimmen konnte. Die Entfernung von Birmensdorf nach Mägenwil beträgt etwa 17 km Luftlinie, also außerhalb des Lokalrayons, weswegen 5 Rappen mehr, also 50 Rappen, hätten verklebt werden müssen. Demzufolge liegt hier ein unterfrankierter Brief vor, was für mich natürlich schöner ist.

Korrigiert mich bitte, wenn ich mit dieser Erkenntnis falsch liege.

Liebe Grüße,

Kevin
 
SH-Sammler Am: 08.06.2019 07:10:22 Gelesen: 237128# 589 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#588]

Hello Kevin,

schon wieder ein Beitrag von mir.

Gratulation zu Deinem Brief mit der seltenen Tarifstufe. Es gibt jedoch eine winzige Korrektur zu machen. Und zwar liegt der Fehler nur in einem (1) Buchstaben. Die Auflösung findest Du nicht unbedingt im Stempel, weil er zu schlecht abgeschlagen wurde. Die Lösung findest Du im Begleittext, im Absenderteil am Ende des Briefes, beim Datum.

Der Absendeort ist nicht Birmens Dorf (im Kt. Zürich) sondern im nur knapp 6 km entfernten BIRMENS tORF (Kt. Aargau). Somit wurde Dein Brief im Lokalrayon befördert. Die Taxe dafür war ab 1. 09. 1876 = 45 Rappen.

Beiliegend noch die Tariftabelle.



Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.06.2019 09:36:08 Gelesen: 237123# 590 @  
@ SH-Sammler [#589]

Hallo Hanspeter,

Der Absendeort ist nicht Birmens Dorf (im Kt. Zürich) sondern im nur knapp 6 km entfernten BIRMENS tORF (Kt. Aargau)

Unglaublich, Du scheinst wirklich Adleraugen zu haben! Es gibt keinen Ort, den Du nicht entziffern kannst. :D Mir bereitet die alte Schrift immer wieder Probleme, so macht es natürlich viel mehr Sinn.

Die Regularien und Taxierungen für Einschreiben mit Rückschein bzw. hier Bestellung gerichtlicher Akten waren mir vertraut. In dem Büchlein "Über die Frankaturen der Sitzenden Helvetia gezähnt" steht in etwa das Gleiche. Aus welcher Literatur stammt deine Abbildung?

Liebe Grüße,

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 27.06.2019 23:00:07 Gelesen: 235882# 591 @  
Guten Abend an die Liebhaber der Sitzenden Lady,

ich möchte euch gerne eine neue Errungenschaft vorstellen, die es in sich hat.

Wer traut sich dran den Brief richtig zu beschreiben?

Liebe Grüße,

Kevin




 
SH-Sammler Am: 28.06.2019 07:34:00 Gelesen: 235869# 592 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#591]

Hallo Kevin,

interessanter Brief, sieht ja aus, als ob hier noch ein Teil der Brieftaxe fehlen würde. Beim zweiten Blick sieht es aber anders aus.

Was ich sehe, ist eine…

Drucksache von Couvet vom 13. Juli 1879 in das UPU – Ausland nach Wien, mit 5 Rappen gemäss Tarif ab 1.07.1875 für Drucksachen bis 50 Gramm frankiert.
In Wien war der Empfänger “nicht zu ermitteln”, “der Adressat ist im Tiefengraben nicht bekannt”, auch nicht, nachdem die österreichische Post noch die Hausnummer 15 notiert hatte.

Die Drucksache wurde anschliessend für die Rücksendung vorbereitet. Weil der Postbeamte in Wien kein französisch konnte, hat er auf dem Brief mit Rotstift “no french” notiert. Am Schalter mit dem Poste Restante Stempel war jedoch ein Beamter angestellt, der mehr Sprachkenntnisse hatte. Dieser hat in französisch “parti” notiert (was so viel heisst wie abgereist), WIEN abgestrichen, den Drucksachenbrief am 16. Juli 1879 gestempelt und zurück nach Couvet umadressiert.

2 Tage später ist die Drucksache wieder in Couvet angekommen, was in meinen Augen ein beachtliche Leistung war.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter

Hier noch ein Nachtrag zu Deinem Beitrag [#590]. Meine Tarifangaben finde ich im Sonderdruck ZACK, Kommission für Jugendphilatelie des Verbandes Schweizer Philatelistenvereine.
 
Heinz 7 Am: 28.06.2019 12:21:42 Gelesen: 235856# 593 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#591]

Interessante Sache!

@ SH-Sammler [#592]

Super erklärt! Bravo, Hanspeter!

Heinz
 
bayern klassisch Am: 28.06.2019 12:30:51 Gelesen: 235851# 594 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#591]

Hallo Kevin,

ein Stück ganz nach meinem Geschmack - traumhaft!

Aber "no french" steht da nicht, sondern "nochmals", d. h. man sollte nach Anbringen der Hausnummer 15 erneut versuchen, die Drucksache zuzustellen.

Hanspeter hat aber das Stück sehr gut interpretiert und du hast es gut gekauft - so soll es sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 28.06.2019 21:30:38 Gelesen: 235829# 595 @  
@ SH-Sammler [#592]
@ Heinz 7 [#593]
@ bayern klassisch [#594]

Hallo zusammen,

freut mich, dass euch das gute Stück genauso gut gefällt wie mir!

Hanspeter hat die Drucksache perfekt beschrieben!

Drucksache von Couvet vom 13. Juli 1879 in das UPU – Ausland nach Wien

An der Stelle habe ich das Datum etwas anders interpretiert, nämlich als 03. Juli 1879, und die vermeintliche "1" als optische Täuschung interpretiert. Aber wenn ich das Datum etwas näher betrachte könnte auch der 13.07. richtig sein, obwohl die Drucksache bereits am 30.06. geschrieben wurde (was jedoch bei Dauerserien nicht unbedingt auf ein früheres Datum hindeuten muss, da diese ja zumeist in großen Mengen aufgegeben worden sind).

Die Tatsache, dass retournierte Drucksachen noch bis heute verblieben sind, kann als Glücksfall bezeichnet werden, da es für den Absender keinen Grund mehr gab, diese weiterhin aufzubewahren.

Vielleicht eine interessantes Nebeninformation: Für die Nachsendung ins Ausland gab es im Fall Frankreichs eine eigene Regel. Im Tarif "Frankreich und weiter gelegene Länder" vom 12.08.1872 wurde festgelegt, dass wenn der Empfänger der Drucksache verreist gewesen ist, Sendungen aus der Schweiz nach Frankreich nur dann weiterspediert wurden, wenn jemand die zusätzliche Frankatur nachbezahlte. Meistens wurden aber Drucksachen ins Ausland, wenn der Adressat unbekannt oder verreist war (oder die Sendung nicht haben wollte), von dort unfrankiert an den Absender in die Schweiz zurückgesandt, wie es auch bei meiner DS der Fall war.

Ein Sammlerfreund hatte vor zig Jahren mal einen Archivposten solcher retournierten Drucksachen aufgekauft, die für ihn interessantesten Stücke entnommen und den Rest weiterverkauft. Aus diesem Archivfund stammt auch die meinige. Er hat die dazugehörigen Pendants nach Algerien, Belgien, Frankreich, Deutschland und Italien, aber das nur am Rande.

Liebe Grüße,

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 07.07.2019 12:42:20 Gelesen: 235382# 596 @  
Hallo zusammen,

einfache Inlandsbriefe der 5 Rappen kann man wirklich schon für sehr kleines Geld kaufen.

Aufgegeben wurde der Beleg am 28.07.1876 in Ennenda um 6 Uhr morgens und dürfte folglich noch am gleichen Tag zugestellt worden sein, da es sich um einen Ortsbrief handelt. Der Brief fällt in die Tarifperiode vom 01.09.1871 bis zum 31.08.1876, 5 Rappen für einen einfachen Brief der 1. Gewichtsstufe im Ortsverkehr. Dies war auch mein Beweggrund den Brief zu bebieten, da ich aus der Periode noch keinen einfachen Ortsbrief hatte. Gefühlt sind Belege aus der Periode auch etwas seltener als aus den anderen (was auch an der kürzesten Dauer gelegen haben dürfte).

Ennenda hatte zum damaligen Zeitpunkt (1870) laut Wikipedia 2783 Einwohner und galt einst als die reichste Gemeinde der Schweiz, was schon eine Leistung war, denn die Schweiz war schon immer verhältnismäßig allgemein gut betucht. Der Postler von Ennenda war ein "Schönstempler", ich kenne zahlreiche Belege und auch lose Marken, die immer einen wunderschönen Abschlag genossen, meist sogar perfekt zentrisch.

Liebe Grüße,

Kevin


 
bayern klassisch Am: 07.07.2019 13:24:11 Gelesen: 235375# 597 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#596]

Hallo Kevin,

ein Luxuxstück! So macht Altschweiz Spaß.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 07.07.2019 14:01:45 Gelesen: 235366# 598 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#596]

Das ist ein sehr schöner Brief, Kevin!

Einzelfrankaturen mit der 5 Rappen braun sind natürlich keine Seltenheit, aber als hübscher Ortsbrief dennoch sehr begehrenswert. Auch im Nahverkehr war die Marke so eine gültige Frankatur, wie der nachstehende Brief zeigt.



Aufgegeben wurde dieser Brief 1867 in Aeugst (Knonauer-Amt). Da dieser Ort kein Postbüro hatte, nur eine Postablage, erhielt der Brief zwei Stabstempel "AEUGST". Vorschriftsgemäss wurde der Brief dann ein zweites Mal gestempelt im Durchgangsort Affoltern. Der kleine blaue Stempel "AFFOLTERN A/A" (= am Albis) ist sehr schön und bei den Schweiz-Sammlern beliebt.

Der Brief ist adressiert an Herrn (Herrn) Gemeindeammann Huber in Rifferswil. Dieser Ort ist nicht weit von Aeugst entfernt, darum genügte eine Frankatur von 5 Rappen, was der Absender auch vermerkte (handschriftlich: "franco").

Solche kleinformatigen Briefchen sind bei Sammlern auch sehr beliebt.

Kevin, die Information, die Du uns gibst, über Ennenda, ist sehr interessant. Widersprechen muss ich Dir aber in einer anderen Aussage: der allgemeine Wohlstand der Schweiz zu dieser Zeit war nicht etwas hoch, sondern im Gegenteil: In weiten Teilen der Schweiz herrschte bittere Armut, die viele Einwohner sogar zur Auswanderung zwang, oder - noch schlimmer - zur Reisläuferei: Junge Männer liessen sich im Mittelalter von fremden Armeen zum Militärdienst verdingen, bis diese verboten wurde!

Die Schweiz war damals ein karges Land mit wenig Rohstoffen, mit oft schlechten Erträgen in der Landwirtschaft auf oft kargen Böden (Gebirge; kalte Winter; "Mini-Eiszeit 1850").

Erst später erschuf sich die Bevölkerung mit viel Fleiss einen Wohlstand. Seidenband-Weberei, Uhrmacherkunst, Maschinenbau, Pharmazie u.s.w. verhalfen der Schweiz ab Ende XIX. Jahrhundert zu mehr Wohlstand. Auch der Eisenbahn-Bau und der aufkeimende Tourismus brachte neue Einkommensmöglichkeiten für die notleidende Bevölkerung.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 07.07.2019 14:24:20 Gelesen: 235362# 599 @  
@ Heinz 7 [#598]

Hallo Heinz,

dein Brief ist ebenfalls eine Wucht! Ich liebe diese kleinformatigen Briefe, nicht umsonst sind diese Formate, wie Du bereits sagtest, unter Sammlern sehr beliebt. In Kombination mit dem Stabstempel ein Augenschmaus!

Du hast natürlich Recht mit der Armut in der Schweiz zur damaligen Zeit, mein Fehler.

Liebe Grüße,

Kevin
 
Heinz 7 Am: 29.07.2019 20:34:43 Gelesen: 233926# 600 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Für unser 600-Jubiläum habe ich einen schönen Beitrag gesucht, und ich denke: auch gefunden!

Etwas "Unscheinbares", aber etwas Kurioses!



Die beiden Marken sind nicht selten. Die Stempel schon eher: "EBERTSCHWEIL" als Stabstempel (Abstempelungswerk Andres/Emmenegger Gruppe 30, Buchstabe E, Nummer 1) wurde im zweiten, überarbeiteten Werk (Grosses Handbuch 1969) mit immerhin CHF 60 (auf sitz. Helvetia gezähnt) bewertet.

Kurios ist, dass die Marke links oben gestempelt wurde "BERTSCHWEIL". Jeder Interessent wird diesen Ort in der Schweiz vergeblich suchen, den Ort gibt es nicht! Die Erklärung ist: beim Stempel fehlt der erste Buchstabe!

Bei der sorgfältigen Beschreibung der Stücke ist dem Sammler doch ein kleiner Fehler unterlaufen: Der Brief links wurde am 19.3.1878 (nicht am 15.3.) in Hausen weitergeleitet. Aufgabeort war Ebertschweil (Postablage), in der Poststelle wurde der Brief mit dem Datumstempel versehen und an den Zielort weiterbefördert. Den kennen wir in diesen zwei Fällen nicht, weil nur je ein Fragment übrig geblieben ist.

Es ist Zufall, dass mit diesem Jubiläum auch ich eine "runde Zahl" feiern kann: es ist mein 100. Beitrag zu diesem schönen Schweizer Thema!

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 05.08.2019 21:55:39 Gelesen: 233432# 601 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#377]

Guten Abend zusammen,

die Bearbeitung meiner Sammlung für die Ausstellung in Sifi nähert sich bald ihrem Ende und ich habe mal wieder einen Beleg gefunden, der mich beim näheren Betrachten doch etwas stutzig gemacht hat.

Wie beim Beitrag [#377] ff. zu erkennen ist, haben wir damals schon die kleine Besonderheit des belgischen Grenzübergangsstempels auf einem Brief von Schweiz nach Frankreich festgestellt, der dort eigentlich nichts zu suchen hatte. So weit so gut.

Was mir jetzt bei etwas Intensiveren Betrachten des Beleges aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass rechts neben der Marke ein weiteres kleines Stempelfragment des Aufgabestempels abgeschlagen ist. Handelt es sich hierbei nur um einen Abklatsch oder haben hier vielleicht noch weitere Marken geklebt? Die Taxe für einen Brief der 1. Gewichtsstufe aus der 5. Tarifperiode beträgt natürlich 30 Rappen und es ist auch keine Notierung einer höheren Gewichtsstufe zu erkennen. Das würde schon mal dagegen sprechen, ist aber nicht unbedingt ein eindeutiges Ausschlusskriterium. Die Größe des Briefes ist doch ziemlich groß für die 1. Gewichtsstufe würde ich behaupten, was aber auch nicht zwangsläufig für höhere Gewichte sprechen muss.

Ich konnte mit der Lupe zumindest nichts erkennen was darauf schließen lässt, dass hier mal mehr als eine Marke geklebt haben, aber vielleicht kann sich noch jemand den Brief mal genauer anschauen. Besser einmal zu viel geguckt als einmal zu wenig.

Liebe Grüße

Kevin


 
bignell Am: 05.08.2019 22:00:39 Gelesen: 233430# 602 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#601]

Hallo Kevin,

für eine weitere Marke ist der Stempel zu gerade "abgeschnitten", ich würde eher annehmen, der Postbeamte hat einen weiteren Brief daraufgelegt und übergehend gestempelt, deshalb die gerade Kante.

Liebe Grüße, harald
 
briefmarkenwirbler24 Am: 05.08.2019 22:38:59 Gelesen: 233421# 603 @  
@ bignell [#602]

Hallo Harald,

das klingt doch sehr plausibel, daran habe ich gar nicht gedacht.

Dann kann ich ja beruhigt schlafen gehen:D

Liebe Grüße,

Kevin
 
SH-Sammler Am: 06.08.2019 07:55:25 Gelesen: 233389# 604 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#601]

Hallo Kevin,

ich bin der gleichen Ansicht wie Harald, dass Dein Brief beim Stempeln unter einem anderen Brief lag. Nur war Dein Brief noch nicht so ausgerichtet, dass die 30-er Marke links oben, die Schrift normal lesbar war. Der Brief lag verdreht vor. Daher ist der Teil-Stempelabschlag oben kopfstehend. Nachdem der obere Brief gestempelt war, hat der Postbeamte Deinen Brief in die korrekte Position gedreht und den Stempelabschlag auf die Marke (und den Brief) aufgebracht.

Mit anderen Worten, er hat sicher nicht den Stempel in seiner Hand gedreht.

Du kannst also beruhigt sein, da ist m.E. nichts falsch.

Liebe Grüsse
Hanspeter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 06.08.2019 13:01:36 Gelesen: 233362# 605 @  
@ SH-Sammler [#604]
@ bignell [#602]

Hallo ihr beiden,

vielen Dank für eure Erläuterungen, so ergibt es Sinn!

Liebe Grüße,

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 09.08.2019 15:12:01 Gelesen: 233064# 606 @  
Hallo zusammen,

ich möchte euch gerne einen neu erworbenen Brief vorstellen:

Aufgegeben wurde der Beleg am 10.11.1867 in Thun und wurde adressiert nach Aarau. Die Taxe setzt sich wie folgt zusammen:

20 Rappen für einen Brief der 2. Gewichtsstufe (<10 bis 250 g) im Fernverkehr laut Tarif vom 01.07.1862 bis zum 31.08.1871 und 10 Rappen für eine Nachnahme bis 10 Franken laut Tarif vom 01.08.1862, macht zusammen 30 Rappen, die auch portogerecht frankiert und so vom Postbeamten auch in Rötel vermerkt wurden (einmal "30" Rappen für die Frankatur und "300" Rappen für den gesamten Nachnahmebetrag). Eine Besonderheit liegt darin, dass die Nachnahme vom Adressaten verweigert (refüsiert) wurde und so der Brief wieder Retour zum Absender geschickt wurde. Für die Retoure sind keine zusätzlichen Gebühren angefallen.

Eine weitere Besonderheit liegt in der Marke und zwar handelt es sich um die seltene "b"-Farbe "reinblau" (im Zumstein) bzw. "preußischblau" (im Michel). Laut Befund ist ein Zahn der Marke zerrissen, was ich aber so nicht bestätigen würde

Vielleicht kann jemand den Namen des Adressaten entschlüsseln (ich lese bloß "Brast") ?



Liebe Grüße,

Kevin
 
SH-Sammler Am: 09.08.2019 15:34:38 Gelesen: 233062# 607 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#606]

Hallo Kevin

nicht schlecht, Dein Brief. Muss man erst mal finden.

Zur Adresse kann ich nur sagen, "Wer lesen kann, ist besser dran". Aber ich kann's eben auch nicht und brauche immer wieder Hilfe.

Wer jedoch nicht probiert, der verliert… ist noch so ein Spruch mit einer gewissen Wahrheit. :-)

Also los, Buchstabe um Buchstabe entziffern.

Ich lese 2 unterschiedliche Begriffe hinter dem Namen: Es könnte Waffen und Wein sein. Darunter, in der nächsten Zeile ist dann noch das Wort "Handlung".
Es könnte in meinen Augen auch Kaffee und Klein Handlung sein. Was jetzt?

Es gibt sicher jemanden (wir kennen ihn beide dem Namen nach) der das noch besser kann und meine Annahmen korrigiert.

Ich bin gespannt auf die Auflösung

Hanspeter
 
Heinz 7 Am: 09.08.2019 17:22:28 Gelesen: 233045# 608 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#606]
@ SH-Sammler [#607]

Wie wäre es mit "Wasser- und Wein-Handlung?"

Heinz
 
bignell Am: 09.08.2019 19:25:47 Gelesen: 233027# 609 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#606]

Hallo Kevin,

also ich lese Waffen- und Weinhandlung. Der Herr A. Brast ist hier erwähnt [1].

Lg, harald

[1] http://www.schweizinfo.ch/files/Repertorium_band1_1848.pdf
 
briefmarkenwirbler24 Am: 09.08.2019 21:05:03 Gelesen: 233008# 610 @  
@ SH-Sammler [#607]
@ Heinz 7 [#608]
@ bignell [#609]

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Mithilfe, manchmal ist es doch ganz schön schwierig alleine auf den richtigen Namen zu kommen, mit Teamwork klappt es doch meistens super!

Im Parallelforum wurde auch "Waffen und Weinhandlung" gesagt, dann nehme ich doch mal an, dass dies wohl die richtige Adresse sein wird!

Vielen Dank und liebe Grüße,

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 10.09.2019 20:12:14 Gelesen: 229274# 611 @  
Hallo zusammen,

nach längerer Pause in diesem Thema, mal wieder ein neuer Brief der Sitzenden Lady:



Aufgegeben wurde der Brief am 22.02.1878 in Luzern und wurde adressiert an das Luftlinie weniger als 5 km entfernte Emmen, wo der Brief bereits am darauffolgenden Tag angekommen ist.

Tarif vom 01.09.1876 - 01.11.1884: 5 Rappen für einen Brief der 1. Gewichtsstufe (bis 15 g) im Ortskreis (bis 10 km)
Tarif vom 01.09.1876 - 01.11.1884: 20 Rappen für die Chargé-Gebühr
 

Ergibt in summa also 25 Rappen, die auch in Form einer hübschen Buntfrankatur verklebt worden sind.

Eingeschriebene Brief im Ortsverkehr sind nicht häufig, einen so schönen wie den, muss man dann auch erst mal finden. :)

Liebe Grüße,

Kevin
 


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