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Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
Das Thema hat 668 Beiträge:
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bignell Am: 27.01.2020 00:07:02 Gelesen: 160722# 394 @  
@ bayern klassisch [#393]

Hallo Ralph,

siehe die Portotabelle unter #387. Die 29 KR CM waren der Frankoanteil (9 Kr AT, 8 Kr Preussen, 12 Kr Frankreich), Recogebühr 18 Kr (6 Kr AT, 12 Kr FR). Die Recogebühr war zwingend, auch für gebührenfreie Dienstbriefe, bilde ich mir ein mal gelesen zu haben. Es gibt nur Fälle wo diese auf der Recepisse angebracht war (meist auf den Brief übergehend geklebt) - dann kam es zu Scheinhalbierungen wie diese die ich schon mal gezeigt habe:



In diesen Fällen sieht man aber meist zumindest ein Stempelfragment rückseitig. Bei Faltbriefen kann auch der Bogen verkürzt sein und deshalb das Stempelfragment fehlen, was bei Deinem Brief aber nicht der Fall ist, da es ein Kuvert ist.

Kannst Du den zweiten Brief zeigen?

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 27.01.2020 00:31:26 Gelesen: 160716# 395 @  
@ bignell [#394]

Hallo Harald,

danke für deine Aufschlüsselung, aber der Brief lief von Wien über München, Augsburg, Stuttgart und Kehl nach Strasbourg - die 8 Kr. CM für Preussen verstehe ich daher nicht.



Hinten so markenblank wie meiner. Verstehe ich nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 27.01.2020 17:45:02 Gelesen: 160635# 396 @  
@ bayern klassisch [#395]

Hallo Ralph,

die Angabe "preuss. Transitp." bei Dr Ferchenbauer bezieht sich vielleicht allgemein auf Transit durch deutsche Staaten, möglicherweise unterscheidet er da nicht weil das nicht sein Spezialgebiet ist.

Im Gegensatz zu Deinem Kuvert ist das ein Faltbrief, da könnten die Seitenklappen um ein Stück verkürzt worden sein, auf dem sich dann der Marken-/Stempelrest befand. Das könnte man nur ausschliessen, wenn die Rückseite beschriftet ist und man daher die Originalgröße des Bogens belegen kann. Diese Zweifel bestehen bei Deinem Kuvert nicht, da sieht man dass es nicht verkürzt wurde.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 27.01.2020 18:30:30 Gelesen: 160626# 397 @  
@ bignell [#396]

Hallo Harald,

vielen Dank für deine Antwort - das macht alles Sinn.

Leider habe ich keinen Scan von der Siegelseite des Briefes.

Zum Transit: Es gab von Österreich Transite in den 1850er Jahren via Schweiz, via Bayern (mit Württemberg und Baden) und via Sachsen und Preussen nach Frankreich; da muss ich noch klären, wer Anspruch auf satte 8 Kreuzer CM hatte, was ja viel Geld war.

Danke für deine tolle Hilfe und liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 08.02.2020 12:23:11 Gelesen: 159724# 398 @  
Liebe Freunde,

da ich keinen A3-Scanner habe, musste ich bei folgendem Brief jede Seite zweimal scannen, links/rechts bzw oben/unten, deshalb bitte um Verzeihung für die vielen Scans.

Dieser Brief kommt aussen recht unscheinbar daher, entzückender kleiner Kufstein-Fingerhutstempel auf 5 Kreuzer Ferchenbauer 37IIb, Katalogwert gerade mal 4 Euro, und die hat der Brief auch gekostet.



Gesendet 6.9.1878 von Kufstein vom Bahnamtsgehilfen Max Landgraf an den wohllöblichen Magistrat der königlichen Stadt Eichstädt in Bayern 7.9.1878. Aber damit war sein Weg wohl noch nicht zu Ende.



Die Transkription habe ich mir für die Pension aufgehoben, das wird mich einige Zeit kosten.

Wir sehen hier eine bayrische Stempelmarke zu 20 Pfennig, handschriftlich entwertet am 7.9.1878.



Auf der nächsten Seite finden wir einen "Coupon (kann vom Adressaten bei nebenstehendem Striche abgetrennt und als Beleg zurückbehalten werden.)" über 66,72 Mark, rechts davon u.a. "bezalt hat Landgraf ... 12M mit nebigen Postanweisg 66"72 somit sind zu viel bezahlt 4M.30."



Auf Seite 3 finden wir ein Telegrammformular empfangen aus Kufstein an das Magistrat, ebenfalls mit einer 20-Pfennig-Stempelmarke vergebührt, und eine Notiz an einen Herrn Eugen Zöpfl in Bamberg. Hier scheinen zu viel bezahlte 4 Mark ganz schön viele Leute beschäftigt zu haben.

Liebe Grüße, Harald
 
bayern klassisch Am: 08.02.2020 12:27:07 Gelesen: 159722# 399 @  
@ bignell [#398]

Hallo Harald,

mehr als das in einem Brief habe ich noch nie gesehen und das will schon etwas heißen.

Sensationell, was da alles hervor kommt, wenn man den Brief auffaltet - wunderbar.

Eine gar nicht mal sooo kleine Postgeschichte, herrlich!

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 18.02.2020 13:48:06 Gelesen: 158834# 400 @  
Liebe Freunde,

ich muss vorneweg konzidieren, dass es vermutlich eine Handvoll schönerer Briefe mit Bayerns erster Portomarke geben dürfte und ein paar davon wurden hier auch schon gezeigt. Aber dennoch möchte ich diesen frisch Erworbenen nicht missen, denn einen vergleichbaren kenne ich nicht:



Verfasst im wunderschönen Prag am 17.11.1864, wurde er nicht etwa für 15 Neukreuzer in das über 20 Meilen entfernte, ebenso schöne Bamberg verschickt, sondern illegitim über die Grenze verbracht, um dann, welche eine Verschwendung, als 3 Kreuzer unfrankierter Ortsbrief zu enden. Allerdings erst am 23.11., also 6 Tage später, während die Post wohl nur einen, maximal 2 Tage dafür benötigt hätte.

Als Kirsche dazu sehen wir den Zweikreisstempel von Bamberg (bitte nicht OPA oder noch fälscher OPD - Stempel dazu sagen, danke!) bei der Aufgabe und den Stempel Bahnhof Bamberg von der Abgabe. Man könnte meinen, dass ein Reisender so gütig gewesen sein könnte und den Brief über die Grenze nach Bayern brachte, dort am Bahnhof schnell einwarf, um dann weiterreisen zu können - dann müsste aber die Kombination gerade anders herum sein - erst Bahnhof, dann Stadt.

Die Marke musste nicht entwertet werden, doch finden sich nicht viele Briefe dieser Art und minderwertig sind sie ganz sicher nicht. Erhaltungszustand Note 5, Seltenheit Note 1+ - da kann man nicht meckern.

Liebe Grüsse von einem sehr glücklichen bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.03.2020 10:09:37 Gelesen: 157665# 401 @  
Liebe Freunde,

aus der Reihe "Der lustige Beleg" kommt einer aus Salzburg daher, der nach Waging in Bayern gerichtet war und der ein Ganzsachenkuvert 5 Neukreuzer darstellte, welches bis zur 1. Gewichtsstufe ausreichte.



Aber der Absender scheint etwas eingetütet zu haben, von dem er sich nicht sicher war, dass die Post es vlt. erfühlen konnte und so notierte er oben schnell noch: "Hat keinen Werth". Was immer es war, es war offensichtlich kein Muster ohne Wert(h), oder etwas ähnlich kommerziell gehaltenes, sondern irgend etwas anderes und da heute ohne Inhalt, werden wir es wohl nie erfahren. Aber kurios ist es schon, daher habe ich es mir mal gegönnt, denn ein zweites Stück kenne ich bislang nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 18.03.2020 19:42:52 Gelesen: 157286# 402 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 10.2.1831 aus Altötting von den Herren Lenze und Jaeger nach Verona an Anselmo Palazzoli wo der Brief am 14.2.1831 ankam. In Bayern wurden 8 Kreuzer vermerkt die auch an Bayern fielen, das Weiterfranko ist schwer zu entziffern sieht aber wie 4 1/2 aus was aber meiner Meinung nicht sein kann.

Ich hoffe hier sehr auf Aufklärung zu der Taxierung und sage schon einmal Danke, vielleicht gibt es auch Aufklärung zu den 3.50 neben den 8 Kreuzern auf der Rückseite. Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler von Altötting in seiner größten Form (Winkler Nr.7 - 7 x 52 mm) verwendet 1822-33 und auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Verona L2 Zweizeiler. Verona welches zur Provinz Verona gehörte und diese zur Lombardei war seit 1797 bis 1866 unter Österreichischer Herrschaft fiel dann 1866 an Italien.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 18.03.2020 21:10:48 Gelesen: 157276# 403 @  
@ Gernesammler [#402]

Hallo Rainer,

schöner Brief! Bayern kassierte 8 Kreuzer rheinisch hinten und Österreich notierte vorne 14 Kreuzer Conventionsmünze (CM) für einfache Briefe bis 1/2 Wiener Loth. Ein Weiterfranko gab es nicht, weil Österreich auf dem Grenzfrankozwang bestand (bis 30.9.1842).

Die 3.50 hinten sollten 3 Gulden 50 Kreuzer CM heißen - sicher hatte der Empfänger pro Tag viele Briefe bekommen und auf einem (dem letzten ?) notierte die Post dann die gesamten Porti auf, damit man sie schneller zahlen konnte und nicht 20 oder 30 Briefe wieder gezählt werden mussten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.03.2020 19:38:00 Gelesen: 157254# 404 @  
@ bayern klassisch [#403]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Erklärung.

Hier dann der nächste Brief als Regierungs Sache (RS) vom 14.10.1834 vom Königlichen Kreis und Stadtgericht Nürnberg an den löblichen Magistrat der Kaiserlich Königlichen Residenzstadt Wien.

Der Brief war mit Beilagen die unten handschriftlich erwähnt werden.
Wenn ich es richtig sehe waren für den Brief gesamt 32 Kreuzer zu zahlen wovon 8 Kreuzer an Bayern fallen und 24 Kreuzer CM an Österreich erstattet wurden.
Angekommen in Wien am 18.10.1834 und gegengezeichnet vom Magistrat am 21.10.1834.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Nürnberg (Winkler 8aII, 46 x 5 mm) verwendet 1833-1841 auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Wien sowie ein schönes Papiersiegel von Nürnberg.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 19.03.2020 22:08:07 Gelesen: 157242# 405 @  
@ Gernesammler [#404]

Hallo Rainer,

nicht ganz.

Regierungs - Sachen waren in Bayern immer portofrei, daher bezahlte man hier bis zur Grenze nichts.

Aber ab der Grenze war der Brief für Österreich portopflichtig und als Porto wurde mittig unten notiert 1 f 24, also 1 Gulden und 24 Kreuzer. Einfache Auslandsbriefe in der weitesten Entfernungsstufe bzw. über die höchste Anzahl von Poststationen kosteten 14 Kreuzer. 1 Gulden 24 Kr. waren 84 Kreuzer, also war dieser Brief in der 6. Gewichtsstufe, also über 2 1/2 Loth bis 3 Loth (17,5 g je Wiener Loth). Das ist schon relativ schwer und zeigt uns, dass der Brief Einlagen hatte.

Die Rötel, die du als "32" gelesen hast, sind von der Wiener Stadtpost notierte "3 x" für 3 Kreuzer, die der Stadtbote für das Austragen des schweren Briefes verlangte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.03.2020 19:37:23 Gelesen: 157223# 406 @  
Hallo Ralph,

vielen Dank dafür, ist schon sauber beschrieben im Ordner abgelegt.

Der nächste Brief ist auch als Regierungs Sache vom 12.4.1830 aus Monheim vom Königlichen Landgericht Monheim nach Wien an den Magistrat der K.K. Haupt und Residenz Stadt Wien. Auf der Rückseite sind 15 Kreuzer vermerkt, wenn Bayern bei RS nichts bekam für wen waren diese dann.

Vorderseitig sind 28 Kreuzer vermerkt die dann für Österreich ab Grenze bezahlt wurden, rechts unten nochmal 3x 3 Kreuzer die als Botenlohn für das austragen vermerkt wurden.

Was hat es oben links mit offic .. in Rötel auf sich? Innen sind nochmals mit Stempel 3 Kreuzer Papier vermerkt. Gestempelt mit L1 Einzeiler von Monheim (Winkler Nr.7) verwendet 1823-32 auf der Rückseite noch das Papiersiegel des Landgerichts Monheim und eine 2 und 3 in rotem Stempelabdruck gibt es hierfür eine Erklärung.

Danke schon einmal im voraus für die Hilfe.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 20.03.2020 19:48:15 Gelesen: 157220# 407 @  
@ Gernesammler [#406]

Hallo Rainer,

das hier ist eine P.S. Partei - Sache, daher portopflichtig in Bayern mit 15 Kreuzern bis zur Grenze.

28 Kr. CM für Österreich = 2. Gewicht.

Offic. Judic. = Offizieller Justizgegenstand vermerkte Österreich, aber portopflichtig war das Schreiben dennoch. Dazu kamen 3 Kr. CM Bestellgeld, so dass unten rechts die Summe von 31 Kr. CM angeschrieben wurde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.03.2020 17:24:15 Gelesen: 157195# 408 @  
@ bayern klassisch [#407]

Hallo Ralph,

auch hier wieder Danke für die Hilfe und hier erst einmal der letzte Brief nach Österreich.

Brief vom 3.4.1845 vom Kreis und Stadtgericht Regensburg an den Magistrat der K.K. Haupt und Residenzstadt an das Zivilgericht in Wien. Da auf der Rückseite keine Taxvermerke sind sollte es eine Regierungssache sein, auch wenn das Kürzel dafür auch als PS durchgehen könnte. Ich sehe leider auch keinen Taxvermerk für die Österreichischen Gebühren, aber da bekomme ich bestimmt Hilfe.

sowie dem L2 Zweizeiler von Regensburg (Winkler 8b 39 x 4 mm)in meinem Winkler steht als Verwendung 1847, 1850 hat jemand noch andere Daten die früher sind, hier geht es ja immerhin um 2 Jahre. Einen Ankunftsstempel auf der Rückseite gibt es nicht.

Der Brief muss längere Zeit hin und her gesendet worden sein, der letzte Datumseintrag ist vom 10.5.1845.

Gruß Rainer






 
bayern klassisch Am: 22.03.2020 19:31:22 Gelesen: 157186# 409 @  
@ Gernesammler [#408]

Hallo Rainer,

das war eine Regierungs - Sache, in Bayern portofrei.

Da ich keine österreichische Taxe erkennen kann, war der Brief auch in Österreich portofrei belassen worden und eine Zustellgebühr ist auch nicht zu sehen - das ist ein bisserl außergewöhnlich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 27.03.2020 14:52:32 Gelesen: 157012# 410 @  
Liebe Freunde,

wie schickt man einen einfachen Rechnungsbrief aus Iserlohn in Preussen am 27.11.1861 günstig nach Dornbirn bei Bregenz in den Vorarlberg nach Österreich?



Richtig - man kuvertiert das Ganze nach Lindau im Bodensee (Bayern) und lässt von dort aus den Brief bis 10 Meilen nach Österreich laufen für schlanke 3 Kreuzer rheinisch und spart sich paritiativ statt 3 Silbergroschen = 10,5 Kreuzer) dadurch 7,5 Kreuzer, also ein schönes Mittagessen mit Kaltgetränk.

Nachteil: Lindau bekam ihn erst spät und dort gab man ihn erst am 5.12.1861 auf, um am Folgetag seinem Empfänger zugestellt zu werden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.03.2020 14:56:49 Gelesen: 157010# 411 @  
Liebe Freunde,

dank eines ganz lieben, aufmerksamen Freundes (danke dafür!) konnte ich den hier an Land ziehen: München, 9.3.1856 an den Kunstverein in Prag der Firma Pichler und Söhne, der am 11.3. in Bodenbach und noch am selben Tag per Bahn in Prag ankam.



Wer auf google.maps schaut, erkennt den gewaltigen Umweg, der aber komplett per Bahn ablief und daher schneller war, als jeder andere Weg und das war letztlich der alleinige Grund dieser Leitung über Sachsen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 27.03.2020 16:03:02 Gelesen: 157002# 412 @  
@ bayern klassisch [#410]
@ bayern klassisch [#411]

Lieber Bayern Klassisch,

zwei sehr schöne Briefe!

Einen wie ersteren aus MD wäre einmal etwas für mich - aber noch nichts gesehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 27.03.2020 16:28:41 Gelesen: 157000# 413 @  
@ Magdeburger [#412]

Lieber Magdeburger,

wenn ich einen finde, ist er dir - versprochen!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 15.04.2020 13:19:54 Gelesen: 156099# 414 @  
Liebe Freunde,



für die Freunde des Guinness Buchs ein Brief aus Wien nach München, der falsch gewogen und behandelt wurde - einen Zweiten dieser Art zu finden wird mir wohl nicht mehr vergönnt sein - für die Mathematiker unter uns: 37 x 12,8 cm sind schon ein ordentliches Teil und das bei der BRIEFPOST, nicht bei der FAHRPOST !

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 26.04.2020 13:02:59 Gelesen: 155437# 415 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Currywurstbrief, denn mehr hat er nicht gekostet, aber er hat zweifelsohne seinen Reitz, auch wenn ihm bzw. seiner 15 Neukreuzermarke nach 153 Jahren die linke, obere Ecke verlustig ging, aber das schert einen echten Postgeschichtler wenig, weil er ja auf anderes hinaus will.



Aufgegeben wurde er am 4.2. im schönen Feldkirch (Vorarlberg) und lief ausweislich seiner Siegelseite über Bregenz (gleicher Tag) mit der Eisenbahn am 6.2. ALLEMAGNE EST NO 1 (Belgische Bahnpost, wohl ab Aachen) und noch am selben Tag in Namur ein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 26.04.2020 19:43:11 Gelesen: 155405# 416 @  
@ bayern klassisch [#415]

Hallo Ralph,

die fehlende Ecke der Marke würde mich auch nicht stören, schade nur dass der Brief so unsauber geöffnet wurde. Bahnpoststempel auf Briefen Österreich - Belgien habe ich noch keine gesehen, dürfte recht selten sein. Weiss nicht was die Currywurst bei Euch kostet, aber um den Preis kann man bei Auslandsbriefen nichts falsch machen.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 26.04.2020 20:32:24 Gelesen: 155395# 417 @  
@ bignell [#416]

Hallo Harald,

ja, es gibt wohl nicht so viele Briefe dieser Art - der hier hat keine 5 Euro gekostet, die Lücke oben im Kuvert habe ich provisorisch geschlossen, so dass er nicht ganz so derangiert aussieht und er passt gut in meine Bayern - Österreich - Transitsammlung, von daher konnte ich nicht widerstehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 01.05.2020 23:13:14 Gelesen: 155028# 418 @  
Liebe Freunde,

Peter Ziegler hatte u. a. eine Fabrik für Glas und Spiegel in Elisenthal in Böhmen, nah an der bayerischen Grenze. Er ließ 45 Pakete an seinen Kunden Mathias Turnherr in Dornbirn (Vorarlberg, Österreich) abgehen und diesen einen Brief. Aber nicht von Böhmen aus, zu Österreich gehörig, sondern von Zwiesel aus, wo der Brief nur 9 Kreuzer rheinisch kostete am 22.10.1857, statt von Österreich aus 9 Kreuzer Conventionsmünze, also de facto schon mal ca. 2 Kreuzer rheinisch als Währungsgewinn verbucht.





Er notierte "per München Bregenz" und so war er denn am 25.10. sowohl in Bregenz, als auch in Dornbirn. 44 Packerl Glas und 1 Packerl Spiegel kosteten den Empfänger total 876 Gulden Conventionsmünze, also über 1000 Gulden rheinisch - nicht gerade wenig!

Es ist zu vermuten, dass von Zwiesel aus nicht nur die Briefe schneller in den Vorarlberg gelangten, sondern auch seine Waren mit der bayer. Bahn schneller und günstiger dorthin kamen, als über österreichisches Gebiet (Schüttenhofen).

Ich habe viele Hundert Briefe an die Kreuzhütte in Böhmen gesehen, einige an die Sophienhütte und andere, aber noch nie etwas bisher von der Elisenhütte und bin daher sehr froh, diesen hier geschnappt haben zu können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

Das Thema hat 668 Beiträge:
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