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Thema: Aptierte Stempel
Das Thema hat 916 Beiträge:
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filunski Am: 26.02.2015 19:43:02 Gelesen: 558861# 217 @  
Hallo liebe Stempelfans,

hier mal eine Aptierung aus neuerer Zeit, die so sicher nicht sehr oft vorkam:

MAGDEBURG / ax vom 8.9.1993, Handrollstempel



Was war hier passiert?

Wir erinnern uns, zum 1.7.1993 wurden die 5-stelligen PLZ eingeführt und anscheinend fehlte in Magdeburg noch ein Handrollstempel. So musste der noch aus DDR Beständen stammende "Handroller" her halten! ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 26.02.2015 19:56:12 Gelesen: 558855# 218 @  
Hallo Peter,

ein schönes Beispiel!

Falls Ihr Interesse habt, am kommenden Montag um 19.30 Uhr ist das Treffen der Poststempelgilde in Soest, Grandweger Krug, Thomae-Grandweger-Wallstraße 1.

Diesmal halte ich einen Vortrag über Aptierte Stempel - Teil 1.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 29.03.2015 10:27:07 Gelesen: 557650# 219 @  
Hallo zusammen,

analog zum Vortrag in Soest gehe ich jetzt chronologisch vor. Als erstes "Aptierungen aufgrund von Kriegen und politischen Änderungen". Meine ältesten Aptierungen - die aptierten französischen Departementstempel habe ich schon in den Beiträgen [#140] und [#141] gezeigt. Aus dem Krieg 1870/71 kenne ich keine Aptierungen. Es geht also weiter mit Belegen aus dem Ersten Weltkrieg:





Bei diesem Stempel weiß ich nicht, ob dort gleich zwei Dinge verändert wurden. Auf jeden Fall sind einige Teile des Stempels entfernt worden. Einige Beispiele, wie der Stempel früher ausgesehen haben kann, findet Ihr hier: http://www.philastempel.de/stempel/suchen/kombi

Beim "a" im unteren Bereich vermute ich, dass es zusätzlich nachträglich in den Stempel eingesetzt wurde. Wer kann dazu etwas sagen? Auffällig finde ich auch noch, dass die beiden Striche des Steges sehr breit sind. So etwas kenne ich z.B. aus Österreich.

Viele Grüße
Volkmar
 
DL8AAM Am: 11.04.2015 22:50:09 Gelesen: 557204# 220 @  
Hier mal wieder ein aptierter Absenderfreistempel:



AFS-Gerät F363474 eines unbekannten Anwenders bzw. Absenders vom 20.01. 15 (62 Cent) mit gesetztem Kundenklischee " Postfach 12 10 65 / 68061 Mannheim". Hat jemand eine Idee, wer hier dahinter stecken könnte?

Das ist mir gleich aufgefallen, da ich das kürzlich in der Arbeit im Büro selbst gemacht habe. Das Datumsrad meines Posteingangsstempels lief leider nur bis 2014 und bevor ich einen neuen bestellen lasse, habe ich fix den linken Teil des zweiten 0er Rings von 2005 entfernt habe und schon hat man eine Nutzungsverlängerung für das Jahr 2015 geschaffen. Auch so kann man sparen.

Wie es aussieht hat das der Betreiber dieses AFS auf gemacht, ;-) oder?

Gruß
Thomas
 
volkimal Am: 17.04.2015 14:32:34 Gelesen: 556916# 221 @  
Hallo Thomas,

noch ein Beitrag, den ich erst jetzt entdeckt habe. Von dieser Aptierung habe bisher noch nie gehört. Vielen Dank fürs Zeigen!

Diese Aptierung erinnert mich an diesen Stempel aus dem Elsass:



Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Elsass zu Frankreich. Die erforderlichen Steckziffern für die früheren deutschen Stempel wurden natürlich nicht geliefert. So konnte der Stempel nicht von 1918 auf 1919 umgestellt werden. In einigen Orten half man sich, indem man die "8" unten ausfeilte, so dass sie fast wie eine "9" aussah. Man musste aber spiegelbildlich denken, und in Hunaweier hat man die falsche Seite ausgefeilt.

Der komplette Beleg ist im Beitrag 16 hier zu sehen: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=46825#M16 Die gesamte interessante Geschichte um eine als Geschäftspost getarnte Privatpost könnt Ihr in den Beiträgen 4 bis 22 lesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 26.04.2015 08:02:48 Gelesen: 556465# 222 @  
Hallo zusammen,

aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gibt es nicht nur im Elsass zahlreiche Aptierungen ehemaliger deutscher Stempel. Ein schönes Beispiel von relativ aufwändigen Aptierungen sind die Stempel aus dem neu entstandenen Polen:



In diesem Fall hat der Absender eine deutsche Postkarte mit polnischer Zusatzfrankatur verwendet. Bei dem Stempel handelt es sich um einen alten deutschen Stempel, bei dem dort Ortsname ausgetauscht wurde. Anstelle von "Gnesen" steht dort jetzt der polnische Name der Stadt "Gniezno". Zusätzlich wurde das "V" bzw. "N" für Vor- bzw. Nachmittag gegen ein "o" mit Unterstrich ausgewechselt.



Zum Vergleich habe ich den alten deutschen Stempel daneben abgebildet. Allerdings hat dieser einen anderen Unterscheidungsbuchstaben.

Viele Grüße
Volkmar
 
drmoeller_neuss Am: 04.05.2015 17:41:56 Gelesen: 556023# 223 @  
Ein schönes Beispiel für einen aptierten Stempel aus Nürnberg 28 vom 03.08.1959: Im dritten Reich lautete die zusätzliche Inschrift "Stadt der Reichsparteitage", die nach Kriegsende entfernt wurde.


 
volkimal Am: 17.05.2015 09:53:25 Gelesen: 555351# 224 @  
@ drmoeller_neuss [#223]

Hallo,

es wurde nicht nur die Inschrift "Stadt der Reichsparteitage" entfernt. Es sind noch zwei weitere Aptierungen vorhanden: Unten in der Mitte wurde das Hakenkreuz entfernt und statt dessen die Postgebietsleitzahl (13a) eingesetzt.



Da ich gerade keinen Scan des Nürnberger Stempels zur Hand habe zum Vergleich ein Münchner Stempel mit Hakenkreuz und der Inschrift "Hauptstadt der Bewegung":

Viele Grüße
Volkmar
 
stampmix Am: 26.05.2015 20:13:21 Gelesen: 554789# 225 @  
Hallo zusammen,

auch so kann man die Postleitzahl in einen alten Stempel integrieren:

COBURG / (13a) 1 g / 10.5.51 18-19 :



mit bestem Gruß
stampmix
 
Stempelfreund Am: 30.05.2015 15:53:17 Gelesen: 554548# 226 @  
Hallo Stampmix,

die Postleitzahl an dieser Stelle im Stempel einzufügen gab es auch im Leitbereich 2, hier aus Fürstenberg (Oder):



Grüße vom Stempelfreund
 
volkimal Am: 31.05.2015 13:45:11 Gelesen: 554454# 227 @  
Hallo zusammen,

ich finde es sehr interessant, wo die Postgebietsleitzahl alles eingesetzt wurde. stampmix und Stempelfreund habe zwei nette Beispiele gezeigt. Diese Stelle bot sich natürlich auch an, da dort eine Lücke war, da in der Regel vorher dort das Sternchen entfernt wurde.

Bei meinen letzten Beiträgen bin ich in der Regel chronologisch vorgegangen und war zuletzt bei der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Daher möchte ich dort weitermachen.



In diesem Fall wurde nicht der Poststempel aptiert sondern der Gummistempel des Forstamtes Gundelsheim. Ursprünglich stand entweder ein "K." für "Königliches" oder ein "K.W." für "Königlich Württembergisches" vor dem Wort "Forstamt".

Viele Grüße
Volkmar
 
Soliver Am: 04.06.2015 23:58:49 Gelesen: 554137# 228 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier ein schönes Beispiel für einen aptierten Stempel gefunden. Der aptierte ist in diesem Fall der Stempel ohne Datum. Ich vermute, dass dieser nur im Innendienst verwendet wurde und hier sogar als Vorausentwertung auf den Postschein kam.



Viele Grüße
Oliver
 
calliostoma Am: 11.06.2015 22:13:22 Gelesen: 553498# 229 @  
Nordseebad Spiekeroog - Postleitzahl aptiert



Gruß

Dirk

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Tagesstempel mit Zusätzen"]
 
volkimal Am: 12.06.2015 17:11:57 Gelesen: 553438# 230 @  
@ Soliver [#228]

Hallo Oliver,

durch den Stempel ohne Datum ist es ein interessanter Einlieferungsschein. Allerdings ist es für mich keine Aptierung. Schau Dir einmal die Beiträge [#117] und [#118] an. Dort kam heraus:

"Aptieren bedeutet, einen Stempel den neuen Erfordernissen durch mechanische Bearbeitung anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können".

Ein Datum zum Einstecken oder Einstellen (als bewegliches Teil), welches einfach aus dem Stempel herausgelassen wird zählt deshalb für mich nicht zu den Aptierungen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stephan Sanetra Am: 15.06.2015 12:26:43 Gelesen: 553296# 231 @  
Hallo,

hier wurde doch bestimmt viel aptiert. Hat denn jemand Vermutungen, was das war?



Mit neugierigen Grüßen
Stephan
 
volkimal Am: 15.06.2015 13:05:45 Gelesen: 553285# 232 @  
@ Stephan Sanetra [#231]

Hallo Stephan,

erst denkt man, dass nur die Sternchen aptiert wurden. Deine Frage macht natürlich stutzig.

In diesem Fall wurde zusätzlich die Ortsbezeichnung "JLLERTISSEN" zu "ILLERTISSEN" verändert. Man sieht es am etwas zu großen Abstand vor dem "I".

Ein sehr schönes Beispiel - danke fürs Zeigen
Volkmar
 
Stephan Sanetra Am: 15.06.2015 13:24:02 Gelesen: 553281# 233 @  
@ volkimal [#232]

Hallo Volkmar,

Dir vielen Dank für die Info.

Beste Grüße
Stephan
 
volkimal Am: 24.06.2015 19:46:45 Gelesen: 552761# 234 @  
Hallo zusammen,

ich mache noch einmal mit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg weiter. Eine Reihe sehr interessanter Aptierungen gibt es aus dem ehemaligen Deutsch-Südwestafrika. Mein schönstes Beispiel habe ich schon im Beitrag [#154] gezeigt. Hier ein anderes Beispiel:



Diesmal wurde der gesamte Schriftzug "Deutsch-Südwestafrika" im unteren Bereich aptiert. Leider habe ich keine weiteren Beispiele aus Deutsch-Südwestafrika in meiner Sammlung. Kann jemand von Euch noch etwas zeigen?

Für dass Gebiet Deutsch-Südwestafrika gibt es das einzige Heft zum Sammelgebiet "Aptierungen", das mir bekannt ist:

"Uwe Albert - Hans Koppe: Die Verwendungszeiten deutscher aptierter Poststempel in Südwestafrika".

Hier der entsprechende Link:

http://www.deutschsuedwester.de/meinebuecher/postgeschichte.html

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 06.08.2015 09:08:55 Gelesen: 550826# 235 @  
Hallo zusammen,

hier eine Postkarte aus Leipzig an meinen Großvater. Mir fiel sofort die asymmetrische Stellung der Postamtsnummer "1" auf.



Die Erklärung fand ich im Gildebrief 244. Im Beitrag von Klaus Fritsche "Aptierung von Poststempeln am Beispiel Leipzig" erfuhr ich Folgendes:
Am 1. April 1924 wurde in Leipzig das Postamt 13 ins Hauptpostamt 1 eingegliedert. Im Zuge dieser Umstellung kam es zu zahlreichen Aptierungen bei Hand- und Maschinenstempeln.



Da ich den Stempel ohne Aptierung nicht besitze zeige ich hier das Exemplar von Lothar Schrapp aus der Datenbank (Stempel Nr. 23186).

Erste Aptierung: Im Dezember 1923 wurden in den Stempel etwas kleinere Unterscheidungsbuchstaben und Postamtsziffern eingearbeitet.

Zweite Aptierung: Anfang Mai wurde dann die "13" zur "1" verändert.

Viele Grüße
Volkmar
 
ginonadgolm Am: 06.08.2015 12:39:54 Gelesen: 550780# 236 @  
@ volkimal [#235]

Hallo Volkmar,

der rechte Stempel (11.7.25) ist zwar aptiert, aber der linke Stempel (22.12.21) scheint mir nicht der Ursprüngliche zu sein. Insbesondere die Stellung der Ortsbezeichnung LEIPZIG erscheint unterschiedlich. Oder ist das nur ein Effekt des Scans?

Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
volkimal Am: 06.08.2015 13:20:23 Gelesen: 550768# 237 @  
@ ginonadgolm [#236]

Hallo Ingo,

ich denke, dass es daran liegt, dass der linke Stempel durch die maschinelle Abstempelung etwas schmaler ist. Ich habe den Stempel deshalb etwas in die Breite gezogen:



Wenn ich die Stempel jetzt am Bildschirm übereinanderlege, ist der Ortsname fast deckungsgleich.

Viele Grüße
Volkmar
 
ginonadgolm Am: 06.08.2015 19:46:43 Gelesen: 550708# 238 @  
@ volkimal [#237]

Hallo Volkmar,

danke für deine Mühe und Erklärung, dem kann ich gerne folgen.

Beste Grüße von
Ingo aus dem fast tropischen Norden
 
jmh67 Am: 06.08.2015 21:01:28 Gelesen: 550686# 239 @  
Hatten wir den schon?



Scheint ehemals Hameln Land gewesen zu sein, 1947 war er nur noch Hameln N. Habe ihn in die Datenbank gesteckt.

-jmh
 
volkimal Am: 07.08.2015 08:04:09 Gelesen: 550617# 240 @  
@ jmh67 [#239]

Hallo jmh,

stimmt, den hatten wir hier noch nicht. Danke fürs Zeigen.

Der Stempel ist in einer Liste im Rundbrief 43 der ArGe Deutsche Notmaßnahmen nach 1945 für den Zeitraum vom 27.07.1945 bis 24.06.1947 nachgewiesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 23.08.2015 19:41:38 Gelesen: 549062# 241 @  
Hallo zusammen,

heute ein aptierter Stempel aus Lichtenfels:



Es gab den Stempel vorher mit dem Text "* 1 c" im unteren Bogen. Weshalb die "1" entfernt wurde weiß ich nicht. Eventuell hat vorübergehend ein Postamt Lichtenfels 2 existiert, das aber wieder aufgelöst wurde. Damit wäre die "1" überflüssig.

Hat jemand von Euch eine andere Erklärung oder kann jemand meine Vermutung bestätigen?

Viele Grüße
Volkmar
 

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