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Thema: Philateliegeschichte: Philatelie in Nürnberg
Thomas S. Am: 30.03.2019 14:50:24 Gelesen: 29076# 1 @  
Hallo Zusammnen,

sehr gerne möchte ich das Thema Philateliegeschichte in Nürnberg eröffnen. Ich habe hierzu leider relativ wenig gefunden. Auslöser war die im folgenden gezeigte Anzeige in der „Illustrierten Briefmarkenzeitung“ 1 Jahrgang 1888:



Dieser inserierte in darauf folgenden Ausgaben auch noch, teilweise mit „ Tauschpartner weltweit

Diese erste Anzeige deutet für mich eher auf Verkauf hin. Er wäre neben Zechmeyer somit ein zweiter Händler im Großraum gewesen.

Freue mich auf Infos zu dieser Frage und über alle Informationen zur Philateliegeschichte von Nürnberg.

Herzliche Grüsse
Thomas
 
wuerttemberger Am: 30.03.2019 16:44:51 Gelesen: 29046# 2 @  
@ Thomas S. [#1]

Hallo Thomas,

da bist Du bei uns gerade richtig. Viele bedeutende Philatelisten waren bei uns Mitglied. Erich Stenger, Jakob Sessler, Dr. Hopf und Werner Münzberg sind einige der bekannten Namen aus der Welt der Philatelie.

Davon können wir uns heute leider nichts mehr kaufen, aber wir (ich als 2. Vorstand und Dr. Fenzel als Vorsitzender) versuchen den Verein und die Tradition am Leben zu erhalten und vielleicht sogar das ein oder andere neue Mitglied zu werben.

Dazu zählt natürlich der Philatelistenstammtisch sowie regelmäßige Ausstellungen und Tauschtage in Kooperation mit benachbarten Vereinen. Unser 1. Vorsitzender ist Nürnberger Heimatsammler und kann Dir bestimmt einiges über die Philateliegeschichte Nürnbergs erzählen.

Gruß

wuerttemberger

[1] http://www.philatelisten-klub-1891.de/vereinsgeschichte.html
 
PeterPan100 Am: 31.03.2019 14:02:34 Gelesen: 29001# 3 @  
@ Thomas S. [#1]

Hallo Thomas,

dazu gibt es eine ganze Menge. Du brauchst dazu nur etwas recherchieren.

Spontan fällt mir dazu Herr K.K. Doberer ein. Er war gebürtiger Nürnberger und wohnte in der Gartenstadt. Er arbeitete als Autor für viele philatelistische Zeitschriften und verfasste etliche Bücher. Sein bekanntestes Werk war "Rauten und gekrönte Häupter" Geschichte der Bayerischen Briefmarken.

Er arbeitete als Pressereferent des Bundes Deutscher Philatelisten. Für seine literarischen Arbeiten wurde ihm vom Verband bayerischer Philatelistenvereine die Goldene Verdienstmedaille verliehen.

Doberer war Maschinenbauingenieur und lebte 16 Jahre im Ausland, darunter viele Jahre in London, wo er ständiger Gast an großen Auktionen war.

Gruß

PeterPan100
 
22028 Am: 31.03.2019 14:52:40 Gelesen: 28986# 4 @  
@ Thomas S. [#1]

Kurt H. Dahnke, bekannter Tibet Sammler und Prüfer im BPP war Nürnberger.
 
Erdinger Am: 31.03.2019 22:10:53 Gelesen: 28955# 5 @  
@ Thomas S. [#1]



Anzeige aus der Nürnberger Abendzeitung, Oktober 1863.

Viele Grüße aus Erding!
 
Erdinger Am: 31.03.2019 22:29:29 Gelesen: 28944# 6 @  
@ Thomas S. [#1]

Und hier noch ein Link auf einen kurzen Zeitungsartikel aus der Nürnberger Presse vom April 1877 über den bekannten Händler Zechmeyer, den du ja bereits erwähnt hast.

https://books.google.de/books?id=6BfkLreW65sC&hl=de&pg=PA23-IA4

Viele Grüße aus Erding!
 
Thomas S. Am: 31.03.2019 23:28:08 Gelesen: 28926# 7 @  
@ an Alle

Hallo Zusammen,

vielen Dank schon einmal für Eure Unterstützung. Ich bin dieses Wochenende unterwegs gewesen, deswegen konnte ich noch nicht reagieren. Morgen mache ich mich gleich an die Antworten.

Herzliche Grüsse
Thomas
 
Thomas S. Am: 01.04.2019 11:16:58 Gelesen: 28895# 8 @  
@ wuerttemberger [#2]

Hallo Wuerttemberger,

vielen Dank für Deine Hilfestellung. Als ich Ende letzten Jahres begonnen habe Informationen über die Philatelie in Nürnberg zu sammeln, wart Ihr mit Eurer sehr informativen homepage eine der ersten Anlaufstellen. 1981 war ich bei Eurem Briefmarken-Salon im Verkehrsmuseum Nürnberg als Besucher. Das war Euer 90 jähriges Jubiläum. Ich war als damals 13 jähriger von der Veranstaltung sehr beeindruckt. Die Festschrift habe ich noch in meiner Buchsammlung. Beinhaltet auch einen sehr schönen Aufsatz zu Eurer Geschichte und einen sehr umfangreichen Artikel zur Bayern - 3 Kreuzer blau mit zahlreichen Fotodokumentationen der Platten.



Falls Euch die Festschrift nicht mehr vorliegt, kopiere ich Euch diese sehr gerne und bringe Sie zum Stammtisch mit. Ich freue mich schon Euch kennen zu lernen.

Herzliche Grüße
Thomas
 
Thomas S. Am: 01.04.2019 11:45:24 Gelesen: 28883# 9 @  
@ PeterPan100 [#3]

Hallo PeterPan,

vielen Dank für Deine Info. 2 Bücher von ihm schlummerten auch in meinem Bücherschrank:

Alte Briefmarken, Battenberg Verlag München
Philatelie für Kenner, Goldmann Ratgeber

Durch meinen 30 jährigen Sammlerschlaf hatte ich vollkommen vergessen, dass er Nürnberger war.

Erst durch einen hochinteressanten nachgedruckten Artikel in der Reihe "Vor 50 Jahren" in unserer Stadtzeitung bin ich im Dezember wieder darauf gekommen.

http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/15-dezember-1968-ein-bogen-1-kreuzer-1.8407976?searched=true

Dieser Artikel war neben dem Hinweis auf Herrn Doberer auch bei anderen Nürnberg Themen sehr interessant. Unter anderem der Verweis auf das "Goldene Buch", die Bogensammlung aller bayerischen Briefmarken von 1849 - 1896, das sich jahrelang im Postmuseum Nürnberg befand.

Herzliche Grüße
Thomas
 
Thomas S. Am: 01.04.2019 11:48:08 Gelesen: 28881# 10 @  
@ 22028 [#4]

Herzlichen Dank. Herrn Dahnke kannte ich noch nicht.

Viele Grüße
Thomas
 
Thomas S. Am: 01.04.2019 12:57:01 Gelesen: 28856# 11 @  
@ Erdinger [#5]

Hallo Erdinger,

vielen Dank für diese Entdeckung. Diesen Namen habe ich bisher noch nirgends gelesen. Besonders spannend ist das Datum der Veröffentlichung Oktober 1863.

Georg Zechmeyer warb damit das "älteste Briefmarkengeschäft Deutschlands zu sein, gegründet 1864". Dies verkündete er in Anzeigen und auch auf der Front seines Filialgeschäftes in der Königstraße 71

[1]

Die Forschung, "wer war der erste reine Briefmarkenhändler in Deutschland?", ist unter einigen anderen von Herrn Maaßen in Aufsätzen [2] und seiner großen Veröffentlichung "Philatelie und Vereine im 19 Jahrhundert" [3]ausgeführt. Dieser Joh. Georg Krauss taucht dabei nirgends auf.

Ich vermute dass Joh. Georg Krauss in der Anzeige entweder ein Sammler war der auch verkauft hat, oder irgendein anderes Geschäft hatte und zusätzlich Briefmarken verkauft hat. Wenn ich meine erste Sammlung von Informationen zusammen habe, versuche ich mal zu ihm weiter nachzuforschen.

Herzliche Grüße
Thomas

[1] Ansichtskarte, eigene Sammlung
[2] u.a. Eine "schillernde" Persönlichkeit des frühen deutschen Briefmarkenhandels: Georg Zechmeyer, Autor Wolfgang Maaßen, PhilaHistorica 3/2013
[3] Philatelie und Vereine im 19. Jahrhundert, Wolfgang Maaßen, Sinderband der Reihe Chronik der deutschen Philatelie, PhilaCreativ Schwalmtal
 
Thomas S. Am: 01.04.2019 12:58:21 Gelesen: 28855# 12 @  
@ Erdinger [#6]

Auch dafür vielen Dank. Diesen Artikel hatte ich auch noch nicht.

Herzliche Grüße
Thomas
 
Richard Am: 06.04.2019 09:18:29 Gelesen: 28734# 13 @  
@ Thomas S. [#12]

Hallo Thomas,

in unserer Stempel Datenbank befinden sich knapp 2.800 Stempel aus und um Nürnberg. Auch diese sind Teil der Philatelie in Nürnberg.

Weitere, auch von Dir, sind immer willkommen.

Schöne Grüsse, Richard

https://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1070
 
Erdinger Am: 06.04.2019 17:19:42 Gelesen: 28676# 14 @  
@ Thomas S. [#12]

Hier hätte ich noch zwei Anzeigen aus einer englischen Zeitschrift:



Once a Month, or, The Stamp Collector’s Advertiser, Vol. I. No. 7, Manchester, 1.10.1864, 110



Once a Month, or, The Stamp Collector’s Advertiser, Vol. I. No. 8, Manchester, 1.11.1864, 128

Das Buch gibt es hier:

https://books.google.de/books?id=66IEAAAAQAAJ&printsec=frontcover

Im Netz gibt es mittlerweile viele englisch- und französischsprachige Philateliezeitschriften aus dieser Zeit, leider nicht immer ganz einfach zu finden. Ich werte das Material im Hinblick auf das Sammelgebiet Bayern aus.

Wenn ich weitere Hinweise auf Nürnberg finde, werde ich sie gerne hier posten.

Über Kurt Karl Doberers "Rauten und gekrönte Löwen" habe ich einmal etwas in einem anderen Forum geschrieben:

http://altpostgeschichte.com/index.php?page=Thread&postID=40466#post40466

Nach Doberer ist in Nürnberg übrigens eine Straße benannt.

Viele Grüße aus Erding!
 
Erdinger Am: 06.04.2019 17:37:39 Gelesen: 28671# 15 @  
@ Richard [#13]

Zu den Poststempeln von Nürnberg empfehle ich das von Willy Königs erarbeitete Handbuch "Nürnberg. Postanstalten und Stempel 1750–1934", das vom Philatelisten-Klub Nürnberg anlässlich seines 90-jährigen Bestehens im Dezember 1981 aufgelegt wurde. Die Ausarbeitung stammte ursprünglich vom bekannten Bayern-Philatelisten Jakob Sessler und wurde von Königs erweitert.

Viele Grüße aus Erding!
 
Thomas S. Am: 06.04.2019 22:36:02 Gelesen: 28636# 16 @  
@ Richard [#13]

Hallo Richard,

vielen Dank für den Hinweis auf die Stempel Datenbank. Für das Thema Philateliegeschichte Nürnberg sind für mich zum Beispiel die Sonderstempel zu philatelistischen Veranstaltungen in Nürnberg spannend. Bisher habe ich diesbezüglich erst den Stempel zum 27. Deutschen Philatelistentag. Der war auch schon dokumentiert. Sobald ich weitere zusammen habe, gebe ich diese sehr gerne in die Datenbank.

Hier noch die Karte zum Philatelistentag und der Stempel:



Herzliche Grüsse
Thomas
 
Thomas S. Am: 06.04.2019 22:53:26 Gelesen: 28630# 17 @  
@ Erdinger [#14]

Hallo Erdinger,

vielen Dank für Deine Hilfe. Ich stehe als Anfänger am Beginn der Quellensuche und da hilft mir Deine Unterstützung natürlich riesig weiter. Mit der online Suche nach gescannten Zeitschriften bin ich noch nicht wirklich sehr weit gekommen und habe auch festgestellt, dass das ganz schön schwierig ist.

In den Osterferien gehe ich zum ersten Mal bei uns in das Stadtarchiv um zu recherchieren. Die zwei für mich neuen Namen habe ich schon auf meine Liste gesetzt.

Deinen Artikel über Herrn Doberer habe ich gleich gelesen und war sehr beeindruckt von dem riesigen Informationsgehalt und der hohen Qualität. Vielen Dank für den Link.

Herzliche Grüsse
Thomas
 
filunski Am: 06.04.2019 23:30:55 Gelesen: 28628# 18 @  
@ Erdinger [#15]

Hallo,

und nochmals 10 Jahre später, im Jahre 1991, zum 100-jährigen Bestehen des Philatelisten Clubs, wurde dieses Werk von Wilhelm Quast nochmals weiter geführt und neu konzipiert und erschien unter dem Titel Die Post in Nürnberg, 1615 - Kriegsende 1945.

Es gab (gibt noch?) auch ein Konzept/Entwurf als Fortsetzung dazu für die Zeit ab 1945. Bei dem ehemaligen Nürnberger Händler "Urgestein" Oleg (sein Geschäft befand sich bis vor einigen Jahren als es dann leider aufgelöst wurde, unterhalb der Burg - nicht nur die Nürnberger Philatelisten kannten Oleg gut) habe ich diesen Entwurf mal gesehen und durchgeblättert. Das Werk dürfte sich jetzt in den Händen des Vorsitzenden des Philatelisten Clubs Nürnberg, Dr. Fenzel, befinden.

@ Thomas S. [#16]

Nicht nur die Sonder-/Gelegenheitsstempel spiegeln die philatelistische Geschichte wieder, auch und gerade ganz "normale" Tagesstempel können sehr interessant sein und werden leider bei der Dokumentation viel zu sehr vernachlässigt.

Hier mal ein interessantes Beispiel dazu:



NÜRNBERG / 17 / c / (13a) vom 28.4.1952

Da ist ganz schön was passiert an diesem Stempel!

Ursprünglich sah er ähnlich aus wie dieser hier (vom PA 17 habe ich kein Beispiel vorliegen):



Ab 1936 wurden die bis dahin üblichen Normstempel (Zweikreisstegstempel) und noch ältere Stempelgeräte durch diese Stempel mit dem Zusatz "DIE STADT DER REICHSPARTEITAGE" und dem Hakenkreuz, ersetzt. Nach Kriegsende gab es ja keine neuen Stempel sondern die bisherigen Geräte blieben noch lange weiter in Verwendung, aber natürlich musste der Zusatz und erst recht das Hakenkreuz weg. Wurde also aptiert (entfernt) und bei diesem Stempel wurde dann später auch noch an Stelle des Hakenkreuzes die Postgebietsleitzahl (13a) eingefügt (aptiert). So kann man an diesem "simplen" Tagesstempel einiges an Post- und auch Zeitgeschichte nachverfolgen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Thomas S. Am: 07.04.2019 00:29:07 Gelesen: 28619# 19 @  
@ filunski [#18]

Hallo Peter,

vielen Dank für das Beispiel. Das ist philatelistisch ohne jeden Zweifel hochinteressant.

Ich muss aber, glaube ich, eine kurze Definition dieses von mir eröffneten Beitrags, „Philateliegeschichte: Philatelie in Nürnberg“, liefern. Meine Zielsetzung ist, so viele Information wie möglich über die Geschichte des Briefmarkensammelns in Nürnberg zu zusammen zu tragen. Das bedeutet für mich Informationen und Dokumente über:

- Berufsphilatelie (Händler, Auktionshäuser, Verlage etc.)
- Vereine, Philatelistische Veranstaltungen in Nürnberg
- Philatelistische Autoren, wie z.B. Herr Doberer, und ihre Veröffentlichungen
- Das leider in Nürnberg nicht mehr vorhandene Postmuseum im Verkehrsmuseum

Deswegen war für mich spannend Dein Hinweis auf den Händler Oleg, dessen Laden ich auch kennen gelernt hatte. Hast Du zu ihm noch weitere Infos? Seit wann gab es den Laden, wann hat er zugesperrt usw.?

Genau so neugierig bin ich bezüglich des philatelistischen Werkes und seiner von Dir beschriebenen Fortsetzung / Überarbeitung.

Vielen Dank für diesen Hinweis.

Herzliche Grüße
Thomas
 
filunski Am: 07.04.2019 01:01:50 Gelesen: 28614# 20 @  
@ Thomas S. [#19]

Hallo Thomas,

Ja, Oleg, der war wirklich ein Original und eine unerschöpfliche Quelle philatelistischen Wissens, gerade auch zu Nürnberg.

Oleg Rjabtschuk, so hieß er vollständig, hatte seinen Laden in der Schildgasse. Laden ist gut gesagt, es war das reinste Chaos und nur Oleg selbst kannte sich darin aus, für Philateliebegeistere aber immer eine reiche Fundgrube. Oleg kam wohl im Krieg nach Nürnberg (er war wenn ich mich recht erinnere russischer/sowjetischer Herkunft) und fing schon direkt nach dem Krieg mit einem Philateliehandel an. Ob das auch schon in der Schildgasse war, kann ich nicht sagen. Er war dort zur Miete und musste als einer der letzten Mieter in diesem Haus im Jahre 2015 sein Geschäft räumen. Da war er schon über 90 Jahre alt, wollte sein Geschäft auch noch weiter führen, fand aber keinen Vermieter. Ich traf ihn danach noch einmal, muss 2016 gewesen sein, auf einem Tauschtag in Neumarkt/OPf. und habe ihn seither nie mehr gesehen oder von ihm gehört. Ein Großteil seines Materials kam vor ein paar Jahren in mehreren Paketen bei einem Auktionshaus unter den Hammer. Ob Oleg überhaupt noch lebt, weiß ich nicht. Mehr und Genaueres dazu kann dir der schon genannte Vorsitzende des Nürnberger Philatelisten Clubs, Dr. Fenzel sagen. Der hatte ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu ihm, kümmerte sich auch um ihn und war wohl die tragende Säule beim Auszug Olegs aus der Schildgasse.

Mehr fällt mir momentan dazu nicht ein. ;-)

Herzlichen Gruß,
Peter
 
Cantus Am: 07.04.2019 04:35:27 Gelesen: 28606# 21 @  
Hallo allerseits,

ich werde versuchen, auch meinen Teil beizutragen, aber das wird sich vermutlich nur im Rahmen von Sonder- oder Ortswerbestempeln abspielen. Sobald ich fündig geworden bin, werde ich die Bilder hier zeigen und, soweit noch erforderlich, auch in die Stempeldatenbank hochladen.

Viele Grüße
Ingo
 
Seku Am: 07.04.2019 09:56:14 Gelesen: 28572# 22 @  
@ Thomas S. [#19]

Guten Morgen Thomas,

ich zitierte: Das leider in Nürnberg nicht mehr vorhandene Postmuseum im Verkehrsmuseum

Erst kürzlich war ich im Museum für Kommunikation Nürnberg

Näheres hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Museum_f%C3%BCr_Kommunikation_N%C3%BCrnberg

Grüße und einen schönen Sonntag

Günther
 
wuerttemberger Am: 07.04.2019 10:46:23 Gelesen: 28540# 23 @  
@ filunski [#20]

Oleg ist ein Original und hat ein schier unerschöpfliches philatelistisches Wissen. Er lebt jetzt in einem Pflegeheim in Nürnberg-Johannis und hat erst unlängst Geburtstag gefeiert. Er hat ein sehr bewegtes Leben über das man ein oder vielleicht auch zwei Bücher schreiben könnte. Er wurde im Krieg als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt und hat es geschafft nach Kriegsende nicht in die Sowjetunion zurück zu müssen. Er hat danach für die Amerikaner in verschiedenen Funktionen, u.a. bei der Auswanderung von Displaced Persons nach Südamerika, gearbeitet. Ich glaube, er hat seinen Laden in den 1960er Jahren eröffnet. Es gäbe noch viel zu erzählen, aber das würde den Rahmen hier sprengen und man sollte auch nicht Alles in der großen Öffentlichkeit breit treten.

@ Thomas_S.

Bei unserem Philatelistenstammtisch kannst Du noch viel mehr erfahren, weil den Oleg viele Mitglieder schon seit zig Jahrzehnten kennen. Ich kenne ihn erst seit dreißig Jahren.

Gruß

wuerttemberger
 
bayern klassisch Am: 07.04.2019 11:21:03 Gelesen: 28531# 24 @  
@ wuerttemberger [#23]

Ich kenne ihn schon seit 30 Jahren und war immer, wenn ich in Nürnberg war, in seinem Laden. Nur ein Mal war der Laden zu, weil er kurz zuvor überfallen worden ist - was für eine Schande und ich hoffe, dass diese Kriminellen Montezumas Rache bis zu ihrem jüngsten Tag ereilen möge!

Wenn du ihn siehst, sag bitte liebe Grüsse von mir und dass er uns noch möglichst lange erhalten bleibt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Thomas S. Am: 07.04.2019 12:25:27 Gelesen: 28512# 25 @  
@ Seku [#22]

Hallo Günther,

vielen Dank für Deine Korrektur. Ich habe zu ungenau und oberflächlich geschrieben. Richtig wäre gewesen „die leider im Museum für Kommunikation in Nürnberg unter anderem nicht mehr vorhandenen Briefmarkensäle“.

Die philatelistische Sammlung wurde, so konnte ich es bisher nachvollziehen ca. 2003 (?) aufgelöst und in das Archiv für Philatelie nach Bonn gebracht. Teile werden nach Aussage der Stiftung an den verschiedenen Standorten im Rahmen von Ausstellungen gezeigt.

http://www.Sammlungen.museumsstiftung.de hier der Unterpunkt Sammlungsgeschichte. Für den Unterpunkt konnte ich leider keinen Link setzen.

Die Sammlungen der Postabteilung waren seit dem 22.Juni 1902 für Besucher zugänglich. Damals noch am Marientorgraben. Am 22. April 1925 zog das Verkehrsmuseum inklusive der Postabteilung in „den Neubau am Stadttheater“. [1] Mit der Briefmarkensammlung am Standort Nürnberg war somit nach knapp 100 Jahren Schluss. Dies soweit ich es bisher in Erfahrung bringen konnte.

Einen sehr guten Überblick über den Nachkriegsbestand konnte ich dieser Veröffentlichung entnehmen:

Verkehrsmuseum Nürnberg, Postabteilung - Ein Gang durch die Ausstellungen, Helmut Thiel, OPD Nürnberg 1977

Herr Thiel hat auch einen sehr schönen Artikel in der schon erwähnten Festschrift von 1981 über die Briefmarkenausstellung verfasst. Ich kann leider den den Link zu obigem Beitrag nicht setzen.

Mich würde sehr interessieren ob das „Goldene Buch“ mit den bayerischen Bögen irgendwo besichtigt werden kann?

Herzliche Grüße
Thomas

[1] Die Sammlungen des Bayerischen Postmuseums zu Nürnberg, OPD Nürnberg, 1931
 
Thomas S. Am: 07.04.2019 12:33:08 Gelesen: 28509# 26 @  
@ filunski [#20]
@ wuerttemberger [#23]
@ bayern klassisch [#24]

Hallo Zusammen,

vielen, vielen Dank für die umfangreichen Infos. Ich war, soweit ich mich erinnern kann, als Jugendlicher vor über 30 Jahren bei ihm im Laden und war als Anfänger bei ihm natürlich vollkommen überfordert. Hatte damals schon das Gefühl, für Experten muss der Laden ein Paradies sein.

Herzliche Grüsse
Thomas
 
Thomas S. Am: 07.04.2019 12:34:43 Gelesen: 28507# 27 @  
@ Cantus [#21]

Hallo Ingo,

freue mich darauf. Herzlichen Dank.

Viele Grüsse
Thomas
 
filunski Am: 07.04.2019 18:10:09 Gelesen: 28463# 28 @  
@ wuerttemberger [#23]

Hallo,

vielen Dank für das "Lebenszeichen" von Oleg! Freut mich, dass er noch unter uns weilt.

@ bayern klassisch [#24]

Hallo Ralph und natürlich auch alle anderen, die das interessiert,

die Nachricht von dem Überfall erfuhr ich damals Tags darauf bei einem philatelistischen Treffen und sie schlug ja auch lokal ein paar Wellen. Das Schöne daran, der Fall wurde sogar aufgeklärt! Mehr dazu hier:

https://www.welt.de/regionales/muenchen/article108254449/Diebe-erbeuten-Briefmarken-im-Wert-von-70-000-Euro.html
http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/uberfall-auf-briefmarkenhandler-in-nurnberg-scheint-geklart-1.3399209

Auch ein Teil der "Philatelie in Nürnberg". ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Erdinger Am: 08.04.2019 23:01:48 Gelesen: 28341# 29 @  
@ filunski [#18]

Danke für den Hinweis auf den Quast, den muss ich mir dann in der Münchner Philabibliothek einmal ausliehen.

Viele Grüße aus Erding!
 
Erdinger Am: 08.04.2019 23:05:21 Gelesen: 28339# 30 @  
@ Thomas S. [#17]

Nürnberg war zwar kein Epizentrum der deutschen Philatelie, aber hier muss der Funke ziemlich früh übergesprungen sein. Allein in einem Halbjahresband des Fränkischen Kuriers (2. Jahreshälfte 1863) finden sich schon einige interessante Anzeigen.

https://books.google.de/books?id=DvJDAAAAcAAJ&printsec=frontcover

"Briefmarken-Albums" wurden schon angeboten (zum Teil zwischen Geschenkartikeln und Spielwaren, aber auch in Buchhandlungen):



Nr. 206, 27. Juli 1863



Nr. 355, 23. Dezember 1863

Besonders interessant finde ich das Briefmarken-Spiel:



Nr. 264, 25. September 1863



Nr. 278, 7. Oktober 1863

Und dann war da noch die anonyme Anzeige, hinter der man aufgrund der identischen Adresse Herrn Zechmeyer vermuten darf:




Nr. 299, 28. Oktober, und Nr. 329, 27. November 1863

Viele Grüße aus Erding
 
Thomas S. Am: 08.04.2019 23:56:53 Gelesen: 28332# 31 @  
@ Erdinger [#30]


Hallo Erdinger,

vielen Dank, das sind ja wieder hochspannende Funde.

Wenn es Dir recht ist würde ich mich bezüglich des Spiels an das Spielzeugmuseum in Nürnberg wenden und nachfragen, ob die dieses erfasst und / oder im Depot haben.

Die von Dir gefundenen Windisch und Krauss habe ich heute online beim Stadtarchiv recherchiert, aber noch nichts gefunden. Sie waren sehr wahrscheinlich, wie vermutet, keine angemeldeten reinen BriefmarkenHändler.

Über Zechmeyer gibt es einiges im Stadtarchiv, ich werde voraussichtlich kommende Woche im Archiv die Dokumente einsehen.

Gefunden habe ich im Archiv zumindest die Gewerbeanmeldung einer Briefmarkenhandlung durch Moritz Alfa im Jahr 1921 in der Rieterstr. 51. [1] . „Briefmarken Alfa“ ist heute als Laden, mit seit einigen Jahren anderen Eigentümern, noch in der Nähe des Hauptmarktes. Ich prüfe den Zusammenhang noch, gehe aber davon aus, dass der heutige Laden in der damaligen Gewerbeanmeldung seinen Ursprung hatte.

Herzliche Grüsse
Thomas

[1] Stadtarchiv Nürnberg, C22/II Nr.64/465 An
 
Erdinger Am: 09.04.2019 11:14:51 Gelesen: 28272# 32 @  
@ Thomas S. [#31]

Hallo Thomas,

für die Suche im Spielzeugmuseum wünsche ich viel Glück. Das Spiel ist bei Ernst Schäfer in Leipzig erschienen, aber ob sich davon überhaupt ein Exemplar erhalten hat? Das wäre ein echter Glücksfall. Es gab noch ein weiteres Spiel (Erwähnung im Jahr 1868), "Die Briefmarkenbörse", allerdings nur mit 60 Markenabbildungen, nicht mit 200.

Das sind die Anfänge der sogenannten Lernspiele, bei denen immer auch ein pädagogischer Zweck verfolgt wurde (Geografie, Kopfrechnen etc.). Dazu gehören auch die ersten Kinderpostspiele, die dann im späten 19. Jahrhundert auf den Markt kommen. Die Idee stammt wohl aus England und wurde von deutschen Herstellern aufgegriffen. Die fränkischen Spielhersteller machten daraus sogar einen Exportschlager.

Viele Grüße aus Erding,
Dietmar
 
filunski Am: 09.04.2019 11:35:00 Gelesen: 28267# 33 @  
@ Thomas S. [#31]
@ Erdinger [#32]

Hallo zusammen,

hochinteressant, was Ihr da alles zu Tage fördert, da macht alleine schon das Mitlesen Freude! ;-)

Auch wenn es "nur" ein Stempel ist, dokumentiert er doch recht deutlich auf welch eine lange Zeit an Postgeschichte die Stadt Nürnberg bereits im Jahre 1965 zurückblicken konnte:



Herzlichen Gruß,
Peter
 
bayern klassisch Am: 09.04.2019 12:24:05 Gelesen: 28225# 34 @  
@ filunski [#28]

Hallo Peter,

danke für die Info - nur ein schwacher Trost, aber immerhin!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Thomas S. Am: 09.04.2019 22:37:40 Gelesen: 28126# 35 @  
[#16]

Hallo Zusammen,

ergänzend zur gezeigten Karte zum 27. Deutschen Philatelistentag, habe ich heute die Karte zum 18. Deutschen Philatelistentag, vom 31. August - 2. September 1906 in Nürnberg, erworben. Das besondere an der Karte ist dabei die Unterschrift des berühmten Briefmarkenhändlers und Auktionators Philipp Kosack [1] Ich bin zur Verifizierung noch auf der Suche einer Vergleichsunterschrift aus dieser Zeit um 1900. Spätere Unterschriften von ihm weichen ab.



Viele Grüße
Thomas

[1] Vgl. u.a. Philipp Kosack Berlin - Vor 100 Jahren eine weltbekannte Adresse!, Peter Baer, PhH 4/2013, S. 58 ff.
 
Thomas S. Am: 09.04.2019 23:06:18 Gelesen: 28118# 36 @  
@ Erdinger [#32]

Hallo Dietmar,

danke für die ergänzende Info zu den Spielen. Bin schon gespannt, ob ich im Museum weiteres in Erfahrung bringen kann.

Herzliche Grüße
Thomas
 
Thomas S. Am: 09.04.2019 23:16:15 Gelesen: 28116# 37 @  
@ filunski [#33]

Hallo Peter,

vielen Dank für das Lob und den Scan des Stempels.

Herzliche Grüße
Thomas
 
Cantus Am: 13.04.2019 16:15:14 Gelesen: 27927# 38 @  
@ Thomas S. [#37]

Hallo Thomas,

ich habe bei mir noch vier Dinge gefunden, die bisher weder im Forum gezeigt wurden noch in der Stempeldatenbank gespeichert sind. Zunächst ist das eine weitere Karte, die zur Jubiläums-Landesausstellung des Jahres 1906 gedruckt worden war. Diese Karte lief am 13.6.1906 von Nürnberg nach Altdorf bei Nürnberg.





Es folgt ein Brief, der am 20.4.1937 von Nürnberg nach Derschau geschickt worden war.



Zum Schluss noch zwei Sonderstempel aus den Folgejahren.



20.April 1939 - 50.Geburtstag des Führers



21.7.1939 - Gebietstreffen der fränkischen HJ

Ich habe die Stempel extra groß abgebildet, damit du sie dir nach Bedarf formatieren kannst.

Viele Grüße
Ingo
 
Thomas S. Am: 13.04.2019 22:10:16 Gelesen: 27887# 39 @  
@ Cantus [#38]

Hallo Ingo,

vielen Dank für Deine Unterstützung.

Die drei Landesausstellungen in Nürnberg (1882, 1896, 1906) liefern philateliegeschichtlich bestimmt auch einige Infos. Die Ausstellung 1906 war ja auch parallel zum 18. Deutschen Philatelistentag in Nürnberg.

1896 nahm erstmals die bayerische Postverwaltung als Aussteller an der Landesausstellung teil. Speziell für diese Ausstellung wurde das aufwendig gestaltete "Goldene Buch" erstellt und später an das "Postmuseum" übergeben. Dieses "Goldene Buch" enthält je einen Bogen aller in Bayern von 1849 - 1895 erschienen Briefmarken. [1]

[#25] Mich würde sehr interessieren ob das „Goldene Buch“ mit den bayerischen Bögen irgendwo besichtigt werden kann?

Ich habe diesbezüglich bei Dr. Hahn, dem Leiter des Archivs für Philatelie in Bonn nachgefragt. Freundlicherweise hat er gestern geantwortet:
" Das "Goldene Buch" ist zur Zeit in der neu eingerichteten Dauerausstellung des Museums für Kommunikation in Frankfurt am Main ausgestellt und kann dort besichtigt.. werden.."

Herzliche Grüße
Thomas

[1] Verkehrsmuseum Nürnberg - Postabteilung Ein Gang durch die Ausstellungen, Helmut Thiel, 1977
 
fenzel Am: 17.04.2019 17:36:44 Gelesen: 27738# 40 @  
Ich versuche mal, drei Belege hochzuladen.




 
fenzel Am: 17.04.2019 18:03:06 Gelesen: 27721# 41 @  
Weitere Belege zum Thema Nürnberger Philateliegeschichte bringe ich zu unserem Stammtisch mit, für diesen hat Axel hier ja schon Werbung gemacht.
 
Thomas S. Am: 17.04.2019 18:13:28 Gelesen: 27712# 42 @  
@ fenzel [#41]

Vielen Dank für die Belege. Die sind hier eine sehr schöne Ergänzung.

Freue mich schon auf den Stammtisch.

Grüsse
Thomas
 
fenzel Am: 17.04.2019 19:41:11 Gelesen: 27691# 43 @  
Nächstes Thema ist übrigens Postverkehr Bayern/Frankreich / Bayern in der Vormarkenzeit. Jeder, der rtwas hat, bringt etwas mit bzw zeigt Scans. Leitfaden wohl das Buch von Andreas Grünwald. Und natürlich Philateliegeschichte für Interessierte.
 
Thomas S. Am: 23.04.2019 13:48:57 Gelesen: 27526# 44 @  
@ Erdinger [#32]

Hallo Dietmar,

bei der Recherche nach den im Jahr 1863 beworbenen Briefmarkenspielen konnte ich bisher leider nichts finden. Das Spielzeugmuseum Nürnberg hat eine online Datenbank in welcher der vorhandene Bestand größtenteils erfasst ist. Es ist das "Neues Briefmarken-Spiel" von ca. 1910 vorhanden und einige weitere Postspiele.[1]

Zum "Neues Briefmarken-Spiel" gibt es einen wikipedia Eintrag mit Abbildung [2]

Ich habe auch bei weiteren Museen online recherchiert, konnte aber auch nichts finden. Heute habe ich eine mailanfrage an das Nürnberger Museum geschrieben.

Grüße
Thomas

[1] https://museen.nuernberg.de/spielzeugmuseum/die-sammlung/virtuelles-depot/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Neues_Briefmarken-Spiel
 
Thomas S. Am: 23.04.2019 14:05:59 Gelesen: 27521# 45 @  
@ Cantus [#38]

Hallo Ingo,

bei meinen Recherchen im Stadtarchiv bin ich auch auf das Festprogramm des Deutschen Philatelistentages 1906 gestoßen [1].

Es gab tatsächlich zwei Programmpunkte zum Besuch der parallel laufenden Landesausstellung.

Samstag, den 1 September 1906 war abends um 8 Uhr ein Programmpunkt:

"Ein Abend in der Bayerischen Jubiläums-Landes-Ausstellung Treffpunkt Hauptrestauration"

Ein weiterer Punkt:

Am Montag, den 3. September 1906 war vorgesehen:

"11 Uhr vorm.: Ausstellungsbesuch der Landes-Ausstellung unter Führung des Leitenden Architekten der Landesausstellung, Herrn A.Henrich"

Die Teilnehmerliste des Philatelistentages 1906 liest sich dabei wie ein "who is who" der Philateliegeschichte um 1900.

Herzliche Grüße
Thomas

[1] StadtAN E6/311 Nr.61, Festprogramm und weitere Informationen zum Deutschen Philatelistentag 1906
 
Erdinger Am: 24.04.2019 09:33:36 Gelesen: 27454# 46 @  
@ Thomas S. [#44]

Hallo Thomas,

als angehender Heimathistoriker glaubte ich immer, dass in den Archiven und Museumsbeständen enorm viel Material liegen müsste, das gerade für meine Arbeiten einschlägig ist. Man stellt dann nach und nach fest, dass sich erstaunlicherweise bestimmtes Material oder einzelne Dinge erhalten haben, von denen man es nicht erwartet hätte, und andere Sachen mysteriöser weise vollständig fehlen, so, als hätte es sie nie gegeben. Die gute Nachricht: Man stößt auf andere, nicht weniger interessante Themen, sozusagen als gerechter Ausgleich für die Mühe.

Ich drücke dir die Daumen, dass deine Streifzüge reiche Beute abwerfen und bin gespannt, was du noch alles zeigen kannst.

Viele Grüße,
Dietmar
 
filunski Am: 30.04.2019 23:51:00 Gelesen: 27253# 47 @  
@ Thomas S. [#16]

Hallo Thomas,

anlässlich des 27. Deutschen Philatelistentags im Jahre 1921 gab es noch einen Gelegenheitsstempel, einen besonderen Flugpoststempel der vom 22. bis 25.7. (laut Bochmann) Verwendung fand.

Hier als Gefälligkeitsstempel auf einem Viererblock der Flugpostmarken abgeschlagen:



Herzliche Grüße,
Peter
 
Thomas S. Am: 01.05.2019 11:57:57 Gelesen: 27215# 48 @  
@ filunski [#47]

Hallo Peter,

vielen Dank für die Ergänzung. Das ist ein wirklich witziger Zufall, heute habe ich auch diesen Stempel auf Brief bei philasearch entdeckt:

MichelWK 1, K 1
Beschreibung
Germania 1921 (MH 14), zwei Zusammendrucke auf Luftpost-R-Brief
'FLUGPOST D.PH.T NÜRNBERG 22.7.21' nach München, seltene Frankatur,
R-Zettel teils abgefallen, rückseitig 3 Vignetten zum 72.
Philatelistentag 1921, Mi. für gest. bereits 400,- , MiF 800,-
(4992)



https://www.philasearch.com/de/i_9244_47860/item.html?set_sprache=de&

Herzliche Grüsse
Thomas
 
Thomas S. Am: 04.05.2019 18:41:59 Gelesen: 27064# 49 @  
@ wuerttemberger [#2]
@ fenzel [#41]

Hallo Ihr Zwei,

ich habe bei Philasearch einen vielleicht für Euch und den Verein hochinteressanten Beleg entdeckt, bei dem der Verein 1910 selbst eine philatelistische Kuriosität geschaffen hat:

Auction Galleries Hamburg 12. Auktion:

MichelP 13y - Beschreibung

1910, Portomarke 2 Pf. weißes Papier, als Freimarke verwendet auf Streifband 3 Pf. Wappen des Nürnberger Philatelistenclubs mit K1 NÜRNBERG 2 BA / 20.11.10, handschr. Vermerk "Andere 2 Pf. Marken waren nicht erhältlich."; entspr. Artikel aus Sammler-Woche 1920 beiliegend. Mit ausführlichem Fotoattest Dr. Helbig BPP über diese Kuriosität der Pfennigzeit








Hier noch der Link:
https://www.philasearch.com/de/i_9255_69347/item.html?set_sprache=de&

Herzliche Grüsse
Thomas
 
Quincy Am: 04.05.2019 22:36:40 Gelesen: 27021# 50 @  
Auch die Reichstagswahl 1938 fand philatelistischen Niederschlag in Nürnberg:





In meiner Sammlung existieren weitere 56 Briefausschnitte von deutschen Städten mit dem Webeeinsatz "Am 10. April dem Führer dein Ja", die frühesten vom 6. April, die letzten vom 9. April 1938. Der 10. April war ein Sonntag und Wahltag.

Nähere geschichtliche Informationen zur Reichstagswahl 1938 in Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Reichstagswahl_1938

Gruß
Quincy
 
22028 Am: 23.05.2019 10:42:19 Gelesen: 26805# 51 @  
Der weit bekannte Nürnberger Händler Oleg Rjabtschuk ist vergangen Dienstag verstorben. Damit geht einer Ära in Nürnberg zu Ende. Zu Oleg etwas zu schreiben würde Bände füllen, ich werde ihn immer in Erinnerung halten.
 
Thomas S. Am: 11.06.2019 16:42:03 Gelesen: 26577# 52 @  
Der Nürnberger Briefmarkenhändler Wolfgang Zechmeyer, geb. 1901, war der Enkel des berühmten Händlers Georg Zechmeyer sen., gest. 1899. Er gründete sein erstes Ladengeschäft 1926 in der Winklerstrasse in Nürnberg [1].

Hier ein Brief von Wolf Zechmeyer mit einer späteren Geschäftsadresse in der Theatergasse 15:



[1] Stadtarchiv Nürnberg C22/II Nr. 115/3617 An
 
Thomas S. Am: 15.06.2019 19:52:46 Gelesen: 26511# 53 @  
@ wuerttemberger [#2]
@ fenzel [#41]

Hallo Zusammen,

vielleicht ist das Folgende für die Vereinsgeschichte des Philatelisten - Klub 1891 Nürnberg ganz interessant.

Ich arbeite mich momentan durch die Zeitschrift "Der Philatelist", der Vereinszeitung des intern. Philatelisten-Vereins Dresden, auf des Suche nach Bezügen zu Nürnberg.

Im Jahrgang 1906, S. 389, ist der Bericht der Vereins-Sitzung vom 17. November 1906 veröffentlicht. Hier gibt der berühmte Philatelist Dr. Paul Kloss bekannt, dass der Nürnberger Briefmarken Sammler Verein ihn zum Ehrenmitglied ernannt hat. Hintergrund dürfte sein, dass Dr. Kloss als Tagungsgleiter des Philatelistentages in Nürnberg eingesprungen war. Herr Wilhelm Haas, der Vorsitzende des Nürnberger Vereins, sollte ursprünglich den Vorsitz des Philatelistentages übernehmen und war erkrankt.



Herzliche Grüße
Thomas
 
Oliver Estelmann Am: 15.06.2019 21:39:25 Gelesen: 26493# 54 @  
ein spannendes Büchlein


 
Jürgen Zalaszewski Am: 15.06.2019 22:12:53 Gelesen: 26475# 55 @  
Hallo zusammen,

zum Thema "Bayerisches Postmuseum - Postabteilung des Verkehrsmuseums Nürnberg" habe ich einen Führer durch die Ausstellung aus dem Jahre 1977 in meinem Bücherschrank gefunden. Hier sind auf über 70 Seiten die einzelnen Räume mit ihren unterschiedlichen Exponaten teils abgelichtet und aufgelistet worden. So kann man sich noch Jahre nach dem "aus" dieser Abteilung ein Bild von der interessanten Ausstellung machen.



Beste Grüße
Jürgen
 
Oliver Estelmann Am: 15.06.2019 22:17:08 Gelesen: 26474# 56 @  
Fast vergessen:



Und falls das noch von Interesse ist:





 
Thomas S. Am: 16.06.2019 13:17:33 Gelesen: 26424# 57 @  
@ Oliver Estelmann [#56]

Hallo Oliver,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Für mich war besonders die Karte der Ausstellung von 1882 interessant.

Erst gestern habe ich bei meinen derzeitigen Recherchen in der Zeitschrift "Der Philatelist", im Jahrgang 1906, auch den ausführlichen Bericht von Dr. Paul Kloss zum Philatelistentag in Nürnberg entdeckt. Auf S. 306 der fortlaufend nummerierten Zeitschrift schreibt Dr. Kloss von dem Programmpunkt "...Besichtigung der Geschäftslokalitäten der Herren Zechmeyer...". Die Teilnehmer der Besichtigung haben einen Satz Kreuzermarken und ein Exemplar der von Dir hier gezeigten Karte von 1882 als Geschenk erhalten.



Herzliche Grüße
Thomas
 
Thomas S. Am: 20.07.2019 22:17:23 Gelesen: 26186# 58 @  
Hallo Zusammen,

bei meinen Recherchen zur Philateliegeschichte Nürnbergs habe ich zwei alte Händlerverzeichnisse entdeckt. Die dort ausgewiesenen Nürnberger Händler sind mir, ausser dem berühmten Georg Zechmeyer, bisher noch nicht aufgefallen.

Sollte jemand Belege oder irgendwelche weiterführenden Informationen zu einem dieser Namen haben, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr diese hier weitergeben könntet.

Hier die Listen.

[1]

[2]

Hoffe sehr, dass jemand Infos hat.

Herzlichen Dank

Viele Grüße
Thomas

[1] Adressbuch der hauptsächlichsten Briefmarken-Händler enthaltend 625 Adressen, H. Lehmann, 1 Aufl.,Berlin 1873
[2] Internationales Briefmarken-Adressbuch, J.A. Martinetz, Arnold Fleischmann, Robert Odabassian, Wien 1877
 
Thomas S. Am: 10.08.2019 16:27:56 Gelesen: 25870# 59 @  
Hallo Zusammen,

bei meinen Nachforschungen zur frühen Philateliegeschichte in Nürnberg haben sich wieder Fragen ergeben zu denen ich bisher noch keine Antworten finden konnte.

Am 02. Januar 1922 wurde in Nürnberg der Briefmarken-Sammler-Verein "Noris" e.V. gegründet. 1. Vorsitzender Herr Herberich. [1]

Im Vertraulichen Korrespondenz-Blatt des Jahrgangs 1901 taucht ein Briefmarken-Klub "Noris" auf. Der Vorsitzende ein Gottl. Löhner.[2]

Der Briefmarken-Sammler-Verein NORIS e.V. feierte im Jahr 1972 sein 50 jähriges Bestehen:



Für die Zeit nach 1972 konnte ich zu dem Verein bisher nichts mehr finden, auch nicht ob er noch existiert.

Vielleicht kann mir jemand zu dem Verein "Noris" weiterführende Informationen geben:

- Handelt es sich bei den Vereinen Noris aus dem Jahr 1901 und dem 1922 gegründeten um denselben Verein?
- Existiert der Verein noch? Wenn ja, wer ist der Ansprechpartner? Wenn nein, wann wurde er aufgelöst?
- Wer hat die bekannte alte Bibliothek des Vereins und kann man diese besichtigen?

Informationen gerne hier als Antwort oder auch an meine Philaseiten Mailadresse.

Herzliche Grüße
Thomas

[1] Stadtarchiv Nbg., E6/1265
[2] Vertr.K.-Blatt, Sonderbeilage, Jahrgang 1901, S.10
 
Thomas S. Am: 10.08.2019 23:19:01 Gelesen: 25800# 60 @  
@ Thomas S. [#59]

Danke Seku für Deine mail mit deinem Vorschlag/Idee für weitere Nachforschungen.

Viele Grüsse
Thomas
 
Thomas S. Am: 04.09.2019 22:45:40 Gelesen: 25546# 61 @  
Hallo zusammen,

ein weiterer Sammler in der frühen Zeit der Philateliegeschichte Nürnbergs war Bernhard Frühinsfeld. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit als Chromo-Lithograph wurde er mit einem Kurzeintrag im Künstlerlexikon der Stadt Nürnberg erfasst. [1] Leider konnte ich seine Geburtsdaten bisher nicht herausfinden, auch nicht wann er zum Sammeln begonnen hatte. Ab dem Jahr 1885 trat er jedoch als Philatelist in Erscheinung als neues Mitglied beim Internationalen Philatelisten-Verein Dresden. Sein Beitritt erfolgte zum 21.3.1885. [2]

Im Jahr 1890 meldet Frühinsfeld in Nürnberg einen „Handel mit gebrauchten Briefmarken“ als Gewerbe an. [3] Die bei der Anmeldung angegebene Adresse ist die Schonhoverstr. 24 in Nürnberg. Annoncen oder andere Werbung für seinen Handel konnte ich bisher nicht finden. Ein Jahr später am 14.9.1891 meldete er dieses Gewerbe auch schon wieder ab. Eventuell war er als Sammler mit Kauf / Verkauf so aktiv, dass er Sorge bekam Ärger mit der Stadt und der Steuer zu bekommen und sich aus Vorsicht angemeldet hatte. Dies wird höchstwahrscheinlich heute nicht mehr aufzuklären sein.

Zeigen kann ich an dieser Stelle eine an ihn von einem unbekannten Absender gerichtete Postkarte (Bay. Landes-Ausstellung Nürnberg) aus dem Jahr 1896:



Zum Verständnis seiner Aktivität im I.P.V. Dresden muss noch erklärt werden, dass es in Nürnberg vor 1891 noch keinen eigenständigen Sammlerverein gab. Eine „Sektion Nürnberg“ des I.P.V Dresden wurde kurz vor dem Beitritt von Frühinsfeld am 13. Februar 1885 [4] gegründet. In der „Vertrauliche Mittheilung“ des I.P.V. Dresden vom 15. Januar 1899 wurde die Sektion Nürnberg letztmalig aufgeführt. Bernhard Frühinsfeld war zu diesem Zeitpunkt als 2. Vorsitzender und als Obmann des Tauschverkehrs tätig. Zum 31.12.1898 wurde die Sektion Nürnberg dann endgültig aufgelöst.[5]

Frühinsfeld blieb dem I.P.V weiterhin treu. Im Jahr 1906 erhielt er das Ehrendiplom des I.P.V für seine 25 jährige Zugehörigkeit. [6] Nur 1 ½ Jahre nach dieser Würdigung verstarb Bernhard Frühinsfeld am 3. Oktober 1907. Der I.P.V. würdigte seine Verdienste noch einmal in seiner Todesanzeige [7]:



Ich freue mich, wenn jemand noch Belege oder weitere Informationen zu Bernhard Frühinsfeld hat und diese hier vielleicht veröffentlicht.

Viele Grüße
Thomas

[1] Vgl. Nürnberger Künstlerlexikon, Band 1, Herausgeber Manfred H. Grieb, Saur Verlag, München 2007
[2] Vgl. Der Philatelist, Jahr 1906, S. 26, Herausgeber I.P.V. Dresden
[3] Vgl. StadtAN C22/II Nr.22/1132 AN
[4] Vgl. „Vertrauliche Mittheilung“, No.21, S. 111, Ausgegeben am 15. Januar 1899, I.P.V. Dresden
[5] Vgl. Philatelie und Vereine im 19. Jahrhundert, S. 353, Wolfgang Maassen, PhilCreativ, Schwalmtal, 2006
[6] Vgl. „Der Philatelist“, S. 26, Jahr 1906, Herausgeber I.P.V. Dresden
[7] Siehe „Der Philatelist“, S. 430, Jahr 1907, Herausgeber I.P.V. Dresden
 
Thomas S. Am: 02.11.2019 13:50:50 Gelesen: 24990# 62 @  
@ Thomas S. [#61]

Hallo Zusammen,

ergänzend zu meinen Nachforschungen bezüglich Bernhard Frühinsfeld [#61] konnte ich aktuell einen weiteren interessanten Beleg entdecken und erwerben.

Dieser Einschreibebrief wurde am 24.09.1907 aus Tsingtau, Kiautschou,[1] an Bernhard Frühinsfeld in Nürnberg gesendet. Als Ankunftsdatum ist der 27./28. Oktober 1907 gestempelt. Am 03.10.1907 verstarb jedoch Bernhard Frühinsfeld [2], der Brief erreichte ihn somit leider nicht mehr lebend.



Leider ist kein Absender vermerkt, aber der Dienststempel der „Marinefeldbatterie des Kaiserlichen III Seebataillons“.[3]



Viele Grüße
Thomas

[1] Weiterführend zu Kiautschou: https://de.wikipedia.org/wiki/Kiautschou
[2] Vgl. „Der Philatelist“, S. 430, Jahr 1907, Herausgeber I.P.V Dresden
[3] Weiterführend zum III Seebataillon: https://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_von_Tsingtau
 
Thomas S. Am: 14.12.2019 17:27:29 Gelesen: 24540# 63 @  
Hallo Zusammen,

die folgende Postkarte ging im Februar 1947 von Karl Piroth aus Frankfurt am Main an Dr. Georg Hopf in Nürnberg:



Interessant ist die Karte wegen der beiden korrespondierenden Herren. Dr. Georg Hopf, Frauenarzt in Nürnberg, war unter anderem Gründungsmitglied des DASV und von 1950 bis 1955 Vorsitzender des Vereins [1][2]. Der bekannte Philatelist gab 1950 mit den Anstoß für die Wiedergründung des Nürnberger Briefmarkensammlervereins von 1891.[3]

Der Absender der Postkarte Karl Piroth war Prüfer und Händler in Frankfurt. [4][5]

Ich fand den Text der Karte ganz interessant, Herr Piroth teilt dabei Dr. Hopf seine Meinung zur Preisentwicklung der Marken mit:



Herzliche Grüße
Thomas

[1] Vgl. weiterführend: https://www.dasv-postgeschichte.de/dasv_praesidenten.asp , abgerufen 14.12.2019
[2] Maaßen W., Wer ist Wer in der Philatelie, Band 2 E-H, 3. Aufl. 2017, S.333
[3] Siehe http://www.philatelisten-klub-1891.de/vereinsgeschichte.html, Abgerufen 14.12.2019
[4] Siehe Zeitschrift Philatelie, Nr. 26 im Jahr 1955, S.3; sowie https://briefmarken-pruefer.de/de/1539-Karl-Piroth.html , abgerufen 14.12.2019
[5] Beleg zur Tätigkeit als Händler: PhHist 3/2019, S.73
 
22028 Am: 08.03.2020 17:28:34 Gelesen: 23679# 64 @  
@ fenzel [#43]

Ist dieser Flugpostbestätigungsstempel von Nürnberg etwas für das Thema?


 
Michael 1969 Am: 09.03.2020 19:19:29 Gelesen: 23629# 65 @  
Als geborener Nermbercher/Pederlesbuh/Glubberer (hat`s jemand verstanden?), auch von mir ein paar Belege, über verschiedene Epochen erstellt. Erstmal die üblichen Propagandastempel:


 
Michael 1969 Am: 09.03.2020 19:21:18 Gelesen: 23628# 66 @  
Hier ein Brief mit Heimkehrerpost an meinen Großvater in Nürnberg:


 
Michael 1969 Am: 09.03.2020 19:22:18 Gelesen: 23627# 67 @  
Ebenfalls an meinen Opa, per Eilboten:


 
Michael 1969 Am: 09.03.2020 19:26:23 Gelesen: 23624# 68 @  
Nun ein paar nette Belege aus meiner Jugend:

Frankenphila 1985:



Eröffnung der U-Bahn in die Altstadt 1978:



Der Tiergarten als Werbestempel:



Der Flughafen:


 
Michael 1969 Am: 09.03.2020 19:27:24 Gelesen: 23623# 69 @  
Und abschliessend noch Belege mit Stempel der Spielwarenmesse:


 
Erdinger Am: 20.06.2020 00:28:58 Gelesen: 22968# 70 @  
Der Nürnberger Markenhändler Zechmeyer kam hier bereits mehrfach zu Ehren.

Es ist erstaunlich, wo er in seiner Anfangszeit 1864 überall Anzeigen schaltete – sogar in Lemberg:

[1]

Eine Anzeige aus einem Buch von 1877:

[2]

Und er war sehr findig, was die Materialbeschaffung angeht:

[3]

Ich arbeite gerade Zechmeyers Coup beim Kauf von Restbeständen bayerischer Briefmarken 1877 auf – Hinweise sind willkommen.

Viele Grüße aus Erding,
Dietmar

[1] https://books.google.de/books?id=qFTmBQQd2QQC&pg=RA2-PA36
[2] https://books.google.de/books?id=Zf3LB-LQFd8C&pg=PA94
[3] https://books.google.de/books?id=W9vyKM-nCqAC&pg=PA299
 
Thomas S. Am: 20.06.2020 09:37:05 Gelesen: 22949# 71 @  
@ Erdinger [#70]

Hallo Dietmar,

würde mich sehr freuen, wenn wir direkt Kontakt aufnehmen könnten und uns austauschen. Ich arbeite derzeit an einem Artikel über Zechmeyer für die PhilaHistorica. Im Rahmen der Recherchen für den Artikel war ich vor Corona im Staatsarchiv in Bayern und habe diverse Akten erstgesichtet die alle den direkten Bezug zu seinem wie Du es so schön nennst „Coup“ haben.

Meine emailadresse ist hier im Forum hinterlegt.

Würde mich sehr über eine Kontaktaufnahme freuen.

Herzliche Grüße aus Nürnberg

Thomas
 
Erdinger Am: 20.06.2020 10:35:06 Gelesen: 22941# 72 @  
Hallo Thomas,

danke für das Angebot, Mail ist raus!

Viele Grüße
Dietmar
 
wuerttemberger Am: 20.04.2022 15:36:35 Gelesen: 15253# 73 @  
Liebe Sammlerfreunde,

der philatelistische Stammtisch in Nürnberg hat schon eine längere Tradition und ist, so weit ich weiß, vom ehemaligen INFLA-Prüfer DR. Oechsner ins Leben gerufen worden. Er führte interessierte Philatelisten aus Nürnberg und Umgebung zusammen, die sich ein mal im Monat trafen und einem Vortrag lauschten. Meine Debüt gab ich im Jahre 1996 mit einem Vortrag über Postzustellungsurkunden. Nach dem überraschenden Rückzug von Dr. Oechsner waren sich die verbliebenen Mitglieder schnell einig, dass wir diese Veranstaltung fortsetzen wollen. Damit einher ging dann auch eine allmähliche Öffnung des Stammtisches für alle Interessierten Philatelisten.

Heute ist der Stammtisch mehr oder weniger (eher mehr) mit dem Philatelisten-Klub 1891 Nürnberg verschmolzen. Wir treffen uns jeden letzten Montag im Monat am Südausgang des Nürnberger Bahnhofs im Loew's Hotel Merkur, Pillenreuther Str. 1, 90459 Nürnberg.

Seit diesem Jahr besteht auch eine Kooperation mit dem Consilium Philatelicum.

Die Vortragsthemen für dieses Jahr sind wie folgt geplant:

25.04. Rainer von Scharpen – Consilium Philatelicum - Die Firmenlochungen von Bayern

30.05. Auflage von Rainer Fuchs - Die Overland Mail Baghdad-Haifa - Teil 1: Der Beginn, die Portozuschläge und das Ende der Overland Mail Baghdad-Haifa.

27.06. Volker Köppel – Consilium Philatelicum - Der Weg von frühen Vereinsgründungen zum 1. Philatelistentag in Deutschland

25.07. Axel Hiller – Die Zensurstellen in Bayern während des 1. Weltkriegs

29.08. Thomas Schiller – Georg Zechmeyer sen. - Briefmarkenhandel im philatelistischen Wandel des 19. Jahrhunderts

26.09. Dr. Eckart Bergmann – Consilium Philatelicum - Eisenbahnverbindungen zwischen Thüringen und Franken und deren wirtschaftliche Bedeutung

31.10. Günther Korn – Consilium Philatelicum - Die 15 Pfg.-Ausgabe Bedeutende Deutsche – Martin Luther 1961 und deren Vielfalt möglicher postalischer Verwendung

28.11. Hermann Dietl - Bayerische Saalforste auf österreichischem Gebiet

Wer Lust und Zeit hat kann sich gerne die Vorträge anhören und wer noch mehr Lust hat kann auch gerne einen Vortrag bei uns halten.
 
brunoh Am: 20.04.2022 18:24:31 Gelesen: 15218# 74 @  
@ wuerttemberger [#73]

ich möchte gerne am 25.4. den Vortrag über die bayrischen Firmenlochungen hören. Wann beginnt dieser denn?

MphG
Bruno Hödl
 
22028 Am: 20.04.2022 18:40:29 Gelesen: 15211# 75 @  
@ brunoh [#74]

der Stammtisch findet ab 18:00 Uhr in der WEINSTUBE (der Raum im Hotel kann sich auch kurzfrisitg ändern) im Löw`s Hotel Merkur, Pillenreuther Str. 1, 90459 Nürnberg statt. Der Vortrag selbst im allgemeinen ab 19:15 Uhr.

Es ist erwünscht ab ca. 18 Uhr zu erscheinen und auch im Hotel etwas zu Essen da der Raum vom Hotel ohne Kosten zur Verfügung gestellt wird und der Umsatz daher erwünscht ist.

Siehe auch:

https://www.bdph.de/index.php?id=50&tx_mgfxaktuelles_mgfxallnews%5Bevent%5D=808&tx_mgfxaktuelles_mgfxallnews%5Baction%5D=show&tx_mgfxaktuelles_mgfxallnews%5Bcontroller%5D=Aktuelles&cHash=696d702555fb55f9a6c3accf642deef7


 
Baber Am: 20.04.2022 22:22:22 Gelesen: 15176# 76 @  
Die IBRA 1999 in Nürnberg



Gruß
Bernd
 
22028 Am: 26.07.2022 13:28:04 Gelesen: 13225# 77 @  
Gestern Abend war wieder Philastammtisch in Nürnberg wo ich. trotz des heißen Wetters, vor ca. 15 interessierten und aufmerksamen Besuchern einen Teil (Der Beginn, die Portozuschläge und das Ende der Overland Mail) meiner Overland Mail Baghdad-Haifa 1923-1948 Sammlung vorstellte, und, da das gute je zum Schluss kommt, auch den kleinen aber feinen Teil der Vorläufer dieses Gebietes mit größten Raritäten zeigte.

Lob an den Nürnberger Verein der diese Treffen monatlich abhält und immer wieder interessante Vorträge und Auflagen, auch zusammen mit den Consilium Philatelicum, abhält.
 
Gernesammler Am: 27.07.2022 19:24:34 Gelesen: 13130# 78 @  
Hallo Sammlerfreunde,

einmal eine Postkarte mit Ansicht der Nürnberger Kunsthalle zur Landes und Jubiläums Ausstellung 1906 vom 4.6.1906 nach Nördlingen und eine Privat Ganzsachen Postkarte, ebenfalls zur Ausstellung an die Cigarrenfabrik Hoppe in Goslar mit der Bitte nach einer Lieferung bestimmter Zigarren.

Gruß Rainer



 
Totalo-Flauti Am: 28.07.2022 10:06:15 Gelesen: 13098# 79 @  
Liebe Sammlerfreunde,

in der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen Anhalt habe ich folgenden Leipziger Postbericht von 1733 gefunden. Es werden nach Leipzig drei Nürnberger Postcurse genannt. Einmal die Coburger bzw. neue Nürnberger fahrende Post (zweimal die Woche), die Nürnberger reitende Post (zweimal die Woche) und die Nürnberger fahrende Post (einmal die Woche). Im Postbericht sind für die jeweiligen Kurse die einzelnen Stationen und von wo die weiterführende Post herkommt bzw. abgeht genannt. Ich hoffe, Ihr könnt den Postbericht erkennen. Bei Interesse kann ich das Bild auch zusenden.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
wuerttemberger Am: 23.09.2022 17:34:52 Gelesen: 10736# 80 @  
Liebe Sammlerfreunde,

der Vortrag von Dr. Bergmann über die Eisenbahnverbindungen von Thüringen nach Franken muß aus wichtigen terminlichen Gründen leider entfallen.

Stattdessen wird ein Vortrag über die Bautenausgabe von 1948 und deren Verwendung in Nürnberg von Dr. Fenzel gehalten.
 
volkimal Am: 20.06.2023 09:27:59 Gelesen: 5421# 81 @  
Hallo zusammen,

eine Ansichtskarte von der Bayerischen Jubiläums-Landes-Ausstellung in Nürnberg 1906:







Die Karte vom 15.07.1906 trägt den entsprechenden Bickerdike-Maschinenstempel zur Ausstellung. Im Zielort Augsburg bekam die Karte noch einen Ankunftsstempel und den Briefträgerstempel "24".

Viele Grüße
Volkmar
 
Josch Am: 21.06.2023 17:45:48 Gelesen: 5219# 82 @  
100 Jahre Philatelisten Klub 1891 Nürnberg



Grüße Josch
 
22028 Am: 24.09.2023 10:40:30 Gelesen: 3091# 83 @  
Bitte daran denken, morgen kommt nun die Auflage

Kolumbien Private Postdienste 1870-1967 - Ein Jahrhundert der Postbeförderung auf dem Landweg durch private Postgesellschaften

von mir dran, man sieht ggfls. den einen oder anderen in Nürnberg? Viel von dem was ich aus Bogota mitbrachte und hier im Forum schon vorstellte ist bereits eingearbeitet und kann im Original (das allererste Mal in der Öffentlichkeit) besichtigt werden.
 
Lars Boettger Am: 24.09.2023 11:39:08 Gelesen: 3076# 84 @  
@ Thomas S. [#11]

Georg Zechmeyer warb damit das "älteste Briefmarkengeschäft Deutschlands zu sein, gegründet 1864". Dies verkündete er in Anzeigen und auch auf der Front seines Filialgeschäftes in der Königstraße 71

Hallo Thomas,

anbei ein Brief von Georg Zechmeyer an ein Geschäft in Vianden (Grossherzogtum Luxemburg) über Trier, Luxemburg-Stadt und Diekirch von 1868. Leider gehört mir dieses frühe Stück aus der Philateliegeschichte nicht.

Beste Grüsse!

Lars


 
Thomas S. Am: 24.09.2023 13:45:33 Gelesen: 3058# 85 @  
@ Lars Boettger [#84]

Lieber Lars,

ich bin wegen Deiner Entdeckung jetzt fast etwas fassungslos und gleichzeitig sehr dankbar…

2020 habe ich einen grösseren Artikel geschrieben „Georg Zechmeyer sen. – Briefmarkenhandel im philatelistischen Wandel des 19. Jahrhunderts“. Als pdf download auch bei unserer Arge noch abrufbar.[1]

Der damalige Stand meiner Forschung war, dass für den Zeitraum ab Februar 1865 – Dezember 1869 keine Aktivitäten mehr von Zechmeyer nachweisbar waren. Für die Zeit vor Januar 1865 und ab 1870 gibt es Nachweise.

Ich habe damals die Hypothese aufgestellt, dass Zechmeyer in dieser Zeitspanne tätig gewesen sein muss:

„Diese sehr große Anzahl von Kommissionshändlern, verteilt über Europa, lässt sich akquisitorisch und technisch nur über einen längeren Zeitraum hinweg aufbauen. Aus diesem Grund kann mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass Zechmeyer in der Zeit von 1865-1869 aktiv war. Vermutlich hatte er in dieser Zeit bereits potentielle Händler gezielt angeschrieben und beliefert.“ [2]

Dank Dir habe ich jetzt den Beweis für meine damalige Hypothese.

Zechmeyer hat diese Art von Werbeschreiben weiter genutzt. Für das Jahr 1871 liegt ein ähnliches Werbeschreiben vor. Dieses befindet sich in der Sammlung von Wolfgang Maassen, ich besitze ein ähnliches Schreiben aus dem Jahr 1876:



Herzlichen Dank nochmal an Dich!

Sollte der Eigentümer jemals Interesse haben, diesen Beleg zu verkaufen, ich stehe als Käufer sofort zur Verfügung!!

Herzliche Grüße
Thomas

[1] Schiller, Thomas, Georg Zechmeyer sen. – Briefmarkenhandel im philatelistischen Wandel des 19.Jahrhunderts, PhilaHistorica, 4/2020, S. 17-49
oder Download Forschungsblatt Nr. 9 als pdf, Arge Geschichte der deutschen Philatelie: https://www.geschichte-der-philatelie.de/forschungsblaetter/
[2] Schiller, Thomas, Georg Zechmeyer sen. – Briefmarkenhandel im philatelistischen Wandel des 19.Jahrhunderts, Forschungsblatt 9 Arge Geschichte der Deutschen Philatelie, S. 9.
 
Thomas S. Am: 21.01.2024 19:00:22 Gelesen: 655# 86 @  
Hallo Zusammen,

bei der Suche nach für mich philateliegeschichtlich interessanten Belegen ist mir dieser Luftpostbeleg in die Hände gefallen:



Für mich ist hier der Nürnberger Empfänger des Beleges spannend. Es handelt sich um den aus einer jüdischen Familie stammenden Juristen Camille Sachs (geb. 17. Mai 1880 in Würzburg– gest. 4. August 1959 in Nürnberg). Er wurde nach anfänglicher juristischer Karriere im Jahr 1933, nach der Machtergreifung, als Landgerichtsrat in Nürnberg entlassen. 1945 nach dem Ende des Krieges wurde er zeitnah wieder in seiner alten Position eingesetzt und zum Präsidenten des Landgerichts Nürnberg–Fürth ernannt. In den Folgejahren war er unter anderem tätig als Staatssekretär, in dem für die Entnazifizierung zuständigen bayerischen "Staatsministerium für Sonderaufgaben". Er ist der Vater von Hans Sachs, dem durch seine Fernsehauftritte bei „Was bin ich“ bekannt gewordenen Oberstaatsanwalts.[1][2]

Für die Geschichte der Nürnberger Philatelie ist Camille Sachs interessant, da er nach meinem Kenntnisstand von 1929-1932 als Vorsitzender des Briefmarkensammlervereins Nürnberg (Philatelistenclub von 1891) tätig war. Bereits 1921 veröffentlichte er Artikel zur Philatelie.[3]

Postgeschichtlich kann ich zu dem Beleg nur sehr wenig, besser gesagt fast nichts schreiben. Es handelt sich um eine als Drucksache beförderte Postkarte. Die Beförderung erfolgte am 10.8.1926 mit dem Erstflug Prag – Nürnberg. Ich stelle den Beleg auch in den „Luftpost Tschechoslowakei“ Thread.

Viele Grüße
Thomas S.

[1] Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Camille_Sachs abgerufen , abgerufen 21.01.2024
[2] Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Was_bin_ich%3F , abgerufen 21.01.2024
[3] Vgl. Sachs, Camille, Sonder-Nummer zum 27. Deutschen Philatelistentag…22. bis 25. Juli 1921 zu Nürnberg – vertrauliches Korrespondenz-Blatt philatelistischer Vereine, S. 4-5 und S. 7-8.
 
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