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Thema: (?) (70/73/85) Eisenbahndienstsachen national - EDS
duphil Am: 20.05.2008 10:35:33 Gelesen: 112114# 1 @  
Dieser Beleg wirft bei mir nur Fragen auf:

Was ist das für ein Einschreibezettel?

Warum trägt der Beleg keinen Poststempel?

Hatte die Bank einen internen Postversand (als Vorläufer der Privatpost)?

Leider ist der Umschlag nur ein Fensterumschlag ohne weitere Daten. Könnte die handschriftliche 650 links neben dem Fenster die Postleitzahl des Empfängerortes (Mainz) sein ?



Mit freundlichen Gruß
Peter
 
AfriKiwi Am: 20.05.2008 10:50:12 Gelesen: 112109# 2 @  
@ duphil

Hallo Peter,

Das ist bestimmt interne Bankpost und 650 war, ich vermute - die Anfangsziffer der Bankleitzahl (3 Ziffern) was versteckt war links vom Fenster und nachträglich dazu geschrieben wurde.

Die Bankleitzahl sollte 550 sein, ein Falte wegen der Anlage (Brief) verursachte eine 6 statt 5.

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 20.05.2008 11:47:08 Gelesen: 112104# 3 @  
@ duphil

Soweit mir bekannt ist, ist die Sparda-Bank aus der Eisenbahner Spar- und Darlehnskasse hervorgegangen. In früheren Jahren konnte man als Kunde dieser Sparkasse beispielsweise an jedem Bahnhof am Fahrkartenschalter Geld abholen.

Möglicherweise wurde daher bahninterne Versandwege für Dienstpost genutzt. Es ist nur Spekulation, aber ich halte es für möglich.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stefan Am: 01.09.2008 21:09:41 Gelesen: 114241# 4 @  
Vor einigen Tagen erwarb ich den nachfolgenden Beleg auf einem Tauschtag:



Kann jemand etwas mit EDS (Eisenbahndienstsache) anfangen? Der Beleg müsste anhand der PLZ irgendwann zwischen 1961/62 und 1993 gelaufen sein.

Gruß
Pete
 
- Am: 04.09.2008 13:40:41 Gelesen: 114177# 5 @  
@ Pete

Hallo Pete,

könnte es sich um eine bahninterne Postsache handeln? Empfänger ist ja eine Tochter der Bahn (Vorläufer der SPARDA-Banken).
 
Stefan Am: 04.09.2008 20:11:44 Gelesen: 114165# 6 @  
@ italiker

könnte es sich um eine bahninterne Postsache handeln?

Ich vermute etwas derartiges. War bahninterne Post erlaubt, ohne dass die Bundespost seinerzeit im Monopol der Briefzustellung verärgert wurde?

Für einen Findling aus einer 25 Cent-Krabbelkiste vom Flohmarkt wirft der Beleg einige Fragen auf. :-)

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 17.03.2009 15:28:09 Gelesen: 111021# 7 @  
Hallo,

hat jemand Informationen zu der staatlichen "Privatpost" der damaligen Deutschen Bundesbahn.

Die betrieb ja ein eigenes (internes) Postwesen, genannt "EDS - Eisenbahndienstsache", mit eigenen Briefkästen, speziellen Dienstanschlägen und Einschreibezetteln.

Unter was fällt dieser Bereich eigentlich, philatelistisch gesehen?

Ist ja mehr als eine "interne Hauspost" einer privaten Firma oder einer Behörde. U.a. wurde über EDS auch Post an "Private" versandt, wie Kontoauszüge der SPARDA Bank für Privatkonten der Bahnbeschäftigen.

Google und eine Forensuche nach EDS half nicht viel.

Gruß
Thomas
 
Postgeschichte Am: 17.03.2009 18:13:40 Gelesen: 111003# 8 @  
@ DL8AAM [#7]

Hallo Thomas,

der Name EDS - Eisenbahndienstsache verrät eigentlich schon den Postverkehr. Es ist eine Dienstsache innerhalb der Reichsbahn und später auch der Bundesbahn. Es ist schön, daß Du diesen Postverkehr als Thema gewählt hast.

EDS war, wie Du schon gesagt hast, mehr als eine interne Hauspost. Dies zeigen auch die von Dir angesprochenen Kontoauszüge der Sparda-Bank und die eigenen R-Zettel! Für das Verfahren EDS gibt es Vorschriften, die leider schwer zugänglich sind. Anhand der mir vorliegenden Unterlagen werde ich in nächster Zeit etwas zusammenstellen.

Gruß
Manfred
 
Stefan Am: 17.03.2009 18:15:10 Gelesen: 111003# 9 @  
@ DL8AAM [#7]

Ist ja mehr als eine "interne Hauspost" einer privaten Firma oder einer Behörde.

Meiner persönlichen Meinung nach "interne Hauspost" einer Behörde (bis zu deren Privatisierung), einzustufen ähnlich wie die Botenmeisterei (Bsp. Stuttgart), die hier in diesem Forum auch zur Sprache kamen. In beiden Fällen konnten auch Privatpersonen Empfänger sein.

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 17.03.2009 19:53:33 Gelesen: 110984# 10 @  
@ Postgeschichte [#8]

EDS war, wie Du schon gesagt hast, mehr als eine interne Hauspost. Für das Verfahren EDS gibt es Vorschriften, die leider schwer zugänglich sind. Anhand der mir vorliegenden Unterlagen werde ich in nächster Zeit etwas zusammenstellen.

Am Rande: Ich war in den Mit-80ern als Schüler (über meinen bahnbeamteten Vater) Mitglied der Freizeitgruppe der Eisenbahnfunkamateure (EFA) im Bundesbahnsozialwerks (BSW) und durfte deshalb (so sagte man mir zumindest) meine privaten Funkbestätigungskarten (sogenannte "QSL-Karten") für Funkgespräche mit anderen EFA Mitglieder per EDS verschicken. Das ging sogar in einige Länder des benachbarten Auslands, die im Rahmen des internationalen Dachverbands der Eisenbahnfunkamateure "FIRAC" organisiert waren.

Hatte mir dafür einen dicken Stapel der speziellen braunen EDS-Umschläge besorgt und die Karten dann an die (in den EFA-Mitgliederlisten extra [dafür?] genannten) EDS-Anschriften meiner Funkpartner adressiert und dann in den EDS-Briefkasten auf "Bahnsteig 1" (Bahnhof Göttingen) geworfen. Klappte sehr gut. Leider habe ich keine der gebrauchten Antwortumschläge aufgehoben, dachte damals nicht so weit, sorry. Ich meine mich entsinnen zu können, dass sogar so eine QSL-Karte aus Rumänien eingegangen ist.

Das örtliche BSW hatte auch eine Freizeitgruppe der Briefmarkensammler, die hatten seinerzeit ihren Raum neben dem Eisenbahnschützenverein, in dem ich auch mal Mitglied war. Aber scheinbar haben die das Thema EDS damals als "zu alltäglich" einfach übersehen bzw. ignoriert oder es war nicht "buntebildlich"-genug? ;-))) Im Internet konnte ich leider keinerlei weitere Informationen zu dieser "staatlichen Privatpost" finden. Müsste bis in die 90er aktiv gewesen sein.

Muss mal ein paar Einschreibezettel einscannen wenn ich Zeit finde. ;-)

Beste Grüße
Thomas (DL8AAM)
 
Stefan Am: 17.03.2009 20:02:53 Gelesen: 110980# 11 @  
@ DL8AAM [#7]

Nachtrag:

unter dem nachfolgenden Link des Briefmarkensammlervereins Berlin steht eine kurze Erklärung zu EDS:

http://www.bvm-berlin.de/streckenlauf/Lexikon/bahn_lexikon.html

Mehr konnte ich auf die Schnelle ebenso wenig über "Eisenbahn Dienstsache" bei google finden.

Gruß
Pete
 
duphil Am: 17.03.2009 20:11:23 Gelesen: 110975# 12 @  
Hallo zusammen!

Einen Beleg zum Thema habe ich hier vorgestellt:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?F=232&CP=0&ST=610&page=2

In diesem Fall ist es Beitrag [#17]. Hier waren noch einige Fragen nicht abschließend beantwortet. Allerdings habe ich jetzt einiges mehr erfahren.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 17.03.2009 20:20:01 Gelesen: 110970# 13 @  
@ duphil [#12]

Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich die 3 Beiträge in dieses Thema kopiert. Sie befinden sich ganz am Anfang als [#34], [#53] und [#3].

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Postgeschichte Am: 17.03.2009 21:29:32 Gelesen: 110960# 14 @  
@ DL8AAM [#10]

Ja, Thomas, auch ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, meine Überweisungsaufträge im "Rundbrief" dem Schaffner oder am Bahnschalter (ein EDS-Briefkasten gab es bei uns nicht) abgegeben zu haben. Einen einzigen habe ich noch retten können.

Die Einschreibzettel, ich habe als Außenstehender leider nur ganz wenige Exemplare, sind unterschiedlich. Oft blanco zum handschriftlichen Eintrag der absendenden Stelle oder mit Stempel, größere Ämter hatten gedruckte Exemplare. Hier ein Einschreibzettel von Hameln.



Daß die "Rundbriefe", wie ich sie bezeichne (wird man verstehen, wenn ich ihn zeige) und anderen Dienstbriefe nicht gesammelt wurde, kann ich nachvollziehen. Man hatte diese Formulare, mehr war es ja nicht, tagtäglich vor Gesicht und war froh, wenn man sie abends nicht auch noch in der Wohnung (falls die Ehefrau dies überhaupt zuließ) aufbewahrte. Bei den Massen, die täglich über die Tische liefen :-)), hatte man auch keine Vorstellung, daß solches Altpapier später einmal von Bedeutung sein könnte. Ich bin aber sicher, daß wir hier noch einige Belege sehen werden, nachdem andere User von EDS etwas gehört haben.

Ich freue mich schon darauf.

Gruß
Manfred
 
DL8AAM Am: 20.03.2009 13:34:52 Gelesen: 110910# 15 @  
@ Postgeschichte [#14]

" Rundbriefe", meinst Du die braunen, beidseitig bedruckten Umschlage, mit 2 Spalten und etlichen Zeilen (eine Zeile eine Verwendung) ?

Hallo,

nun endlich mal etwas eingescannt. Die folgenden EDS-Einschreibezettel hatte ich irgendwann von meinem Vater bekommen, er hatte sie leider seinerzeit von den Umschlägen abgelöst. Schade, habe keine Zettel in ihrem natürlichem Habitat zu bieten. Viele Zettel wurden per Kugelschreiber ausgeXt, da bei der DB damals die EDS-Umschläge oftmals wiederverwendet wurden und dann natürlich die Adressen und Zusätze der Vornutzung durchgestrichen werden mussten.

Wie genau der Einschreibebrief eingeliefert, weitergeleitet und zugestellt wurde kann ich leider nicht sagen. Von der Grundidee müsste die DB damals eine richtige Post mit entsprechender "Bürokratie" aufgebaut haben. BTW, die DB hatte damals neben einer eigenen Post auch ein von DBP physisch getrenntes, bundesweites eigenes Telefonnetz ("BASA").


Unterschiedlichste Formen der R-Zettel, verwendet u.a. von Bahnpolizeiwachen und -posten, Abfertigungskassen und Fahrkartenausgaben, meist aus Niedersachsen (Direktion Hannover).

Ich versuche mal eine Interpretation der Druckvermerke:

6000 Ro - ggf. Rolle zu 6000 Zetteln ?
Han - sollte für Hannover (Bereich der Bundesbahndirektion Hannover ?
II/72 - Druck(Formfreigabe?)-Zeitpunkt; Quartal (?) II in 1972

Neben der Rollen gab es die Zettel wohl auch in "Bogenform", zu Streifen a 10 Stück, mit absteigender Nummerierung ?

Leider hat sich wohl über die Jahre kaum etwas aus dem Bereich der EDS erhalten?
Merke "Was Du heute nicht aus dem Mülleimer retten kannst, ist bereits morgen verloren". ;-)

Also, auch falls man heute sowas nicht ernsthaft zu sammeln gedenkt (noch nicht) -> "aufheben" auch wenn die Ehefrau nur noch den Kopf schüttelt, wenn man wieder eine Kiste "Altpapier" auf den Dachboden zur Einlagerung schleppt ("in 10-15 Jahren ist das aber vielleicht ..."). Man weiss ja nie wie weit man sich in seinem Hobby in 10 Jahren noch verirren kann.

Beste und erste verirrte Grüße
Thomas
 
DL8AAM Am: 20.03.2009 13:54:36 Gelesen: 110907# 16 @  
Hier noch ein paar Vignetten, die oft als Verschlußmarke bei den EDS-Umschlägen verwendet wurden. Die Formumschläge waren oben an der kurzen Seite offen und die Lasche sollte, da die Umschläge mehrfach weiter zu verwenden waren, nur eingeklappt werden. Der offene Schlitz wurde dann mit Vignetten versiegelt.

Die hier Zettel abgebildeten wurden dafür zweckentfremdet genutzt. Die korrekte Verwendung ist mir nicht genau bekannt, sollten aber aus dem DB-Frachtgeschäft stammen und wohl auf Frachtbriefen und Begleitpapieren verklebt werden ("Nachbeeisungsbahnhof"). Vielleicht tauchen sie ja auch mal auf normalen Postbriefen als optisches Beiwerk mal auf. Deshalb stelle ich die (auch für nicht-EDS-Sammler) mal hier rein, ggf. hat ja schon mal jemand diese Dinger auf philatelisch "aufgeschönten" Normalpostbelegen gefunden.







Beste Grüße
Thomas
 
Christian Am: 20.03.2009 19:13:08 Gelesen: 110886# 17 @  
Hier noch eine Dienstsache der königlichen Eisenbahndirektion Nürnberg. Versehen mit der Dienstmarke Nr. 2 für die bayerischen Eisenbahnbehörden wurde der Beleg am 24.9.1908 zwischen 7 und 8 Uhr in der Briefabgangsstelle des Postamtes Nürnberg 2 abgestempelt.

Leider passt der Beleg nicht komplett in den Scanner.





Den Absender kann ich nicht entziffern. Meine Vermutung wäre, das evtl. eine Fundsache zurückgegeben wurde.

Wer hat eine Idee?

Herzliche Grüße

Christian
 
Postgeschichte Am: 20.03.2009 20:52:05 Gelesen: 110871# 18 @  
@ duphil [#12]

Ich versuche alle von Dir gestellten Fragen zu beantworten:

Was ist das für ein Einschreibezettel?

Das ist ein Einschreibzettel, der für Eisenbahndienstsachen von Bahn-Dienststellen verwendet wurden (s. Abbildungen [#14] und [#15].

Warum trägt der Beleg keinen Poststempel?

Da er von der bahneigenen Versandstelle befördert wurde.

Hatte die Bank einen internen Postversand (als Vorläufer der Privatpost)?

Ja, aber als Vorläufer der Privatpost würde ich das nicht bezeichnen. Es war ein eigener Dienst, ähnlich der Botenmeisterbeförderungen größerer Städte (z.B. Stuttgart, Frankfurt usw., bekannt unter dem Namen "EDS mit Zug". Die Abkürzung "EDS" steht für Eisenbahn-Dienstsache.

Leider ist der Umschlag nur ein Fensterumschlag ohne weitere Daten. Könnte die handschriftliche 650 links neben dem Fenster die Postleitzahl des Empfängerortes (Mainz) sein ?

Möglich, aber wer will das deuten, zumal ja noch eine Ziffer fehlt.

@ DL8AAM [#12]

"Rundbriefe", meinst Du die braunen, beidseitig bedruckten Umschlage, mit 2 Spalten und etlichen Zeilen (eine Zeile eine Verwendung) ?

Hallo Thomas,

genau diese meine ich. Ich bezeichne sie deshalb als "Rundbriefe", weil der Empfänger den gleichen Umschlag wieder verwendete, um ihn an die gleiche oder eine andere Adresse zu senden.

Zu den Einschreibzetteln meinen herzlichen Glückwunsch, auch wenn die Umschläge nicht mehr vorhanden sind. Deine Interpretation der Druckvermerke dürften zum Teil zutreffen.

Mit der Angabe 6000 Ro ist vermutlich nicht die Anzahl der Zettel einer Rolle gemeint. Eine ungerade Anzahl von Zetteln auf einer Rolle, wie sie in einem Fall mit 5001 (wenn ich es richtig entziffert habe), kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht eine Auftragsnummer ?

Mit der Bezeichnung „Han“ sollte, wie Du schon sagtest, Hannover (Bereich der Bundesbahndirektion Hannover) gemeint sein.

Die Bezeichnung II/72 steht für Februar 1972. Sie ist für den Formulardruck auch in anderen Bereichen üblich.

Die Ausgabe der R-Zettel in Bogenform hat es auch gegeben, sowohl ungezähnt, teilgezähnt oder gezähnt. Daß die Nummern im Bogen absteigend gedruckt wurden, ist auf eine praxisnahe Verwendung zurück zu führen. Die R-Zettel rechts unten abzutrennen war praktisch (eventuell waren diese auch als Block gebunden) und die Bestände konnten bei späteren Kontrollen leichter gezählt werden. Vielleicht ist hierüber bei den Argen Bahnpost und R+V-Zettel mehr bekannt und ggf. veröffentlicht.

Was die Aufkleber „Nachbeeisungsbahnhof“, „Frachtbrief..“ und „Eilgut“ angeht, habe ich im Moment keine weitergehende Erklärung. Ich habe solche Aufkleber bisher noch nicht gesehen.

Was Belege angeht, hier ein Ausschnitt eines großformatigen Briefes.



@ Christian [#17]

Der von Dir gezeigte Beleg ist ein Dienstbrief, der offensichtlich mit der Post befördert wurde. Ob er zum Teil als EDS befördert wurde, ist für mich nicht erkennbar.

Gruß
Manfred
 
duphil Am: 20.03.2009 22:03:25 Gelesen: 110859# 19 @  
@ Postgeschichte [#18]

Hallo Manfred!

Vielen Dank für Deine Erläuterungen.

Nachdem das Thema jetzt doch intensiver behandelt wird, hat sich mir so manches auch schon selbst erklärt. Was aber nicht heißen soll, dass ich jetzt alles weiss. Wenn sich im weiteren Verlauf noch Fragen auftun, werde ich mich zu Wort melden.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Postgeschichte Am: 26.03.2009 14:03:55 Gelesen: 110817# 20 @  
Leider habe ich den von mir als "Rundbrief" angekündigten Umschlag für den internen EDS-Postverkehr noch nicht gefunden. Ich kann aber eine Postsache zeigen, die ähnlich aussieht und dem gleichen Zweck diente. Dabei wurde die eigene "Adresse" durchgestrichen und der Empfänger in das nächste Feld eingetragen. Adressfelder waren auf Vorder- und Rückseite vorhanden (s. Abbildungen).

Gruß
Manfred


 
BSG/BSW Am: 12.04.2009 00:07:17 Gelesen: 110711# 21 @  
BSG/BSW heist: Briefmarkensammler-Gemeinschaft Frankfurt (in diesem Fall die aus Ffm) in der Stiftung Bahn-Sozialwerk früher Bundesbahn-Sozialwerk. Soviel kurz zur Einleitung.

EDS war eine Private Post nur für die Dienststellen der Deutschen Bundesbahn. Sie durfte auch nur innerhalb dieses Unternehmens benutzt werden. Die Sparda (Bank), Spar und Dahrlehnskasse, war damals eher eine Privatbank für Eisenbahner und konnte deshalb am EDS-Verkehr teilnehmen. Bahnärzte, die DEVK zählten unter vielen Anderen ebenfalls dazu. Nicht jeder Eisenbahner durfte Einschreiben verschicken. Aber normales EDS schon. Es durften alle Versendungsformen bis hin zu schwersten Paketen versandt werden. Ein eigener Postdienst, ähnlich der Bundespost, wurde dazu benötigt und auch so organisiert.

EDS bestand bis ca. 1995. Dann wurde dieser Dienst an die Deutsche Bundespost verkauft.

Warum sammeln kaum Eisenbahner die Umschläge? Sie wurden bis zu 50 mal wiederverwendet, das war Vorschrift. Die Einschreibzettel wurden durchgestrichen wenn der Umschlag erneut in Umlauf kam. Die Erhaltung ist bei den wenigsten Sammelwürdig.

Ich selbst war über 40 Jahre bei der Bahn. Ich dachte nicht im Traum daran EDS zu sammeln.

Aber wenn daraus ein neues Sammelgebiet ensteht freut es mich. Ich kenne ein paar Leute die die Umschläge besitzen (alte Eisenbahner).

In der Vereinsauktion der BSG Ffm werden immer mal wieder EDS-Zettel und Belege angeboten.

Gruß
Heinz

Zum Schluss noch ein paar Zettel:




 
Postgeschichte Am: 12.04.2009 01:58:33 Gelesen: 110695# 22 @  
@ BSG/BSW [#21]

Hallo Heinz,

vielen Dank für die Information. Es hätte mich auch gewundert, wenn EDS von den Bahnbediensteten nicht gesammelt würden. Daß dabei aber nicht viele Belege erhalten geblieben sind, habe ich in Beitrag [#14] hingewiesen. Vielleicht kannst Du einige zeigen.

Als Eisenbahn-Dienstsache konnten Briefe, Pakete, Gelder und Wertpapiere versandt werden.



Hier ein Paketausschnitt für ein Paket, das per Einschreiben von Hameln nach Frankfurt am Main gesandt wurde.

Gruß
Manfred
 
BSG/BSW Am: 16.04.2009 18:16:43 Gelesen: 110646# 23 @  
Da habe ich noch 2 Umschläge retten können die ungebraucht sind. Der erste im Format B5


von vorne,


von hinten

und der 2. im Format B3


von vorne


von hinten

Dabei wird wohl verständlich, das ein vollgeschriebener Umschlag nicht mehr sehr schön ist.

Das dürfte gerade das interessante sein. Ein Brief erzählt eine Geschichte.

Grüße Heinz
 
Erdinger Am: 20.04.2009 12:47:59 Gelesen: 110602# 24 @  
Grüß Gott zusammen,

ein interessanter Thread!

Dazu fiel mir dieses Stück ein. Es stammt von der kleinen Nebenbahnstrecke Dorfen - Velden (Vils), die 1993 endgültig stillgelegt wurde.

Für mich sieht es aus wie ein Adressformular im C6-Format.

Was mich interessieren würde: Ließ die Angabe im linken unteren Viertel "EDS mit Zug / Frei durch Ablösung" dem Versender die Option, den internen Dienst oder den gewöhnlichen Postweg zu wählen? Wenn ja, dann waren in diesem speziellen Fall die Wahlmöglichkeiten wohl nicht ausreichend!



Vielleicht kann ja jemand aus dieser Runde mir auf die Sprünge helfen.

Viele Grüße,
Dietmar
 
Postgeschichte Am: 20.04.2009 13:49:55 Gelesen: 110593# 25 @  
@ Erdinger [#24]

Hallo Dietmar,

vielen Dank für den schönen Beleg. Es handelt sich um einen EDS-Umschlag, der als portopflichtige Dienstsache verwendet wurde. Der Vermerk "Frei durch Ablösung" wurde durchgestrichen und im gewöhnlichen Postverkehr verwendet. Daß er dabei vielleicht zum Teil als EDS befördert wurde, kann nicht ausgeschlossen werden. Auf jeden Fall gehört er unter dieses Thema.

Eine Wahlmöglichkeit, die Du angesprochen hast, ist bei allen Umschlägen gegeben. Es müssen nur die entsprechenden Voraussetzungen, z.B. durch Streichung des Ablösevermerkes, geschaffen werden.

Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 06.06.2009 21:59:59 Gelesen: 110439# 26 @  
Daß E.D.S. nicht eine Erfindung der Deutschen Bundesbahn war, zeigt der nachfolgende Brief von Ingolstadt vom 1.12.1943 nach Frankfurt am Main.



Der Dienstbrief der Deutschen Reichsbahn war durch Gebührenablösung portofrei.

Daß die Versendungsart (E.D.S.) sogar noch vor dem Jahr 1943 eingeführt wurde, zeigen die mir vorliegenden "Vorschriften für die Beförderung der Dienstbriefe, Packete, Geld- und geldwerthen Sendungen", gültig vom 1. Juli 1896. Allerdings lautete die Bezeichnung "K.E.D.S." - Königliche Eisenbahn-Dienst-Sache". Vielleicht kann jemand einen entsprechenden Beleg zeigen.

Gruß
Manfred
 
bayern klassisch Am: 06.06.2009 22:23:52 Gelesen: 110430# 27 @  
Hallo Manfred,

würdest du gerne einen Beleg aus der Kreuzerzeit als EDS nach Bayern sehen?

Immerhin sind nur 2 Stück davon bekannt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Postgeschichte Am: 06.06.2009 23:26:28 Gelesen: 110422# 28 @  
@ bayern klassisch [#27]

Ja, dann sieht man wenigstens wie so etwas ausgesehen hat.

Gruß
Manfred
 
bayern klassisch Am: 06.06.2009 23:49:27 Gelesen: 110417# 29 @  
Hallo Manfred,

ehe ich es morgen vielleicht vergesse zeige ich das gute Stück lieber jetzt. :-)

Zum 1.7.1874 wurden Gebührenzettel für die Dienstbriefe der Reichseisenbahnen eingeführt. Diese waren mit der Reichspost monatlich abzurechnen. Die später entrichtete Gebühr von einem Groschen für diese E.D.S. aus Magdeburg vom 2.12.1874 musste eigentlich oben links, statt neben dieser Notation angebracht werden. Am 3.12.1874 erfolgte die Zustellung in München.

Außer diesem soll es noch einen weiteren ähnlichen Brief nach Bayern in der Kreuzerzeit geben. Gesehen habe ich ihn aber noch nicht. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
Postgeschichte Am: 02.07.2009 17:03:24 Gelesen: 110206# 30 @  
@ bayern klassisch [#29]

Die Generalverfügung Nr. 147 des General-Postamts vom 18.6.1874, die ab 1.7.1874 in Kraft trat, regelte das vom Norddeutschen Bund übernommenen Verfahren für das Deutsche Reich. Die neu geschaffenen Gebührenzettel, in der Generalverfügung als "Besondere Marke" bezeichnet, wurde von der Reichsdruckerei in Bogen zu 198 Zetteln mit Schnittmarkierungen gedruckt. Hinsichtlich der Verwendung der "Besonderen Marke" führte die Generalverfügung Nr. 147 aus:

"Der Beamte an der Annahmestelle der Postanstalt vermerkt zunächst auf den zur Einlieferung gelangenden, seitens der betr. Eisenbahndienststellen als "Deutsche Eisenbahn-Vereinssache, frankiert" oder als "Eisenbahn-Dienstsache, frankiert" bezeichneten Briefpostsendungen bz. Postanweisungen, Geldbriefen und Paketadressen ... die Portobeträge in der linken untern Ecke mit Rothstift, wie dies hinsichtlich der frankirten Sendungen allgemein vorgeschieben ist, ..."

Der Portobetrag war danach in dem Beitrag [#29] an der richtigen Stelle, lediglich die angebrachte "besondere Marke" saß aus Platzmangel nicht an der vorgesehenen Stelle.

"Hierauf wird jede der in Betracht kommenden Sendungen auf der Adresse neben der handschriftlichen Angabe des Portobetrages mit einer besonderen Marke beklebt, welche auf hellgelbem Papier mit gummirter Rückseite in Schwarzdruck die Inschrift trägt "Frei laut Entschädigungskonto."

Die Vorschriften konnten aber nicht immer wortgetreu umgesetzt werden, so daß auch Abweichungen vorkommen können.

Da sich einige OPD´n über die Anordnung des General-Postamts hinsichtlich des Druckes der "Besonderen Marken" hinwegsetzten und eigene Zettel schufen, werden in den Katalogen zwei Arten erfaßt, Zettel der Reichsdruckerei und Zettel der einzelnen OPD´en.

Ein umfassendes und interessantes Werk kann ich jedem Interessierten empfehlen: Die Gebühren-Zettel für die Dienstbriefe der Eisenbahn-Gesellschaften D I und D II, G. Zenker, Infla Bücherei Nr. 55. Hierin wird nicht nur die Geschichte der Gebühren-Zettel mit den Fundstellen beschrieben, sondern auch katalogisiert und zahlreiche Belege abgebildet, dabei auch einige aus der Kreuzerzeit (bis 31.12.1874). Einen Beleg nach Bayern habe ich darin aber nicht ausmachen können. Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Beleg.

Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 18.08.2009 15:47:53 Gelesen: 109920# 31 @  
Daß auch Pakete als Eisenbahndienstsache (EDS) mit Zug versandt werden konnten hatte ich mit Ausschnitten schon gezeigt. Hier ein kompletter Paketaufkleber für ein Paket, das per Einschreiben von der Bundesbahndirektion Hamburg in Hamburg-Altona nach Frankfurt am Main gesandt wurde. Verwendet wurde ein in Bogen gedruckter Einschreibzettel der Absendestelle "Kanzlei BD Hamburg".



Gruß
Manfred
 
DL8AAM Am: 19.08.2009 14:24:48 Gelesen: 109894# 32 @  
@ BSG/BSW [#23]

Hallo,

nach einigen Nachhaken konnte ich auch noch zwei weitere Varianten dieser EDS "Briefhüllen" (so der offzielle Name) ergattern, d.h. mit weiteren abweichenden Werbezudrucken für ("eisenbahneigene") Unternehmen:

Warum sammeln kaum Eisenbahner die Umschläge? Sie wurden bis zu 50 mal wiederverwendet, das war Vorschrift. Die Einschreibzettel wurden durchgestrichen wenn der Umschlag erneut in Umlauf kam....

Das sind ja die für den Bedarfsbelegssammler eher die interessanten Stücke, je "echt verwendeter" desto besser. Wenn dann noch die Erhaltung stimmt, fein!

Beispiel 1:

Werbung der DEVK ("Deutsche Eisenbahn-Versicherungskasse"), damals laut Slogan eine "betriebliche Sozialeinrichtung der DB".

Diese Briefhülle wurde leider nur 4x verwendet, aber besser als nix. ;-)

Letzte Destination ist die Bahnpolizeiwache Göttingen, interessanterweise war die Bahnpolizei damals bereits keine bahneigene Behörde mehr, sondern gehörte wie die Adressierung ("Bahnpolizeiwache Göttingen // BGS 37073 Göttingen") zeigt, bereits zum Bundesgrenzschutz (seit 1992). Die im Juli 1993 eingeführte 5er PLZ ist bei EDS eher seltener, da die EDS in 1995 (wann ?) aufgelöst wurde.

Wenn ich den Druckvermerk richtig interpretiere handelt es sich bei dem Klischee um eines aus 1/1986, gedruckt in 1993 ?

Also eine späte Verwendung aus der EDS-Endzeit von "Mitte 1993 bis 1995".




Beispiel 2:

Werbung der Sparda-Bank ("Eisenbahn-Spar- und Darlehenskasse") Leider ein vollkommen unverwendetes, jungfräuliches Exemplar.

Druckvermerk: "... Kar (=Karlsruhe?) II.84 (Klischeefreigabe?) ...", Druck in 1987. OK ???




Ich habe zwar noch meine Fühler ausgestreckt, um noch an weitere (mit einer möglichst hohen Bedarfsverwendequote zu kommen, 20 und alle mit Einschreibezetteln wäre mal was feines, aber viel ist wohl nicht erhalten geblieben. EDS aus dem internationalen Verkehr habe ich noch keine wieder gesehen, es gab sie, wie der mehrsprachige Zudruck "SERVICE SERVIZIO" neben "EDS" auf den Briefhüllen schon aussagt.

Mit den besten Sammlergrüßen aus dem sonnigen Göttingen
Thomas
 
22028 Am: 26.08.2009 07:54:52 Gelesen: 109842# 33 @  
Interessante Diskussion, ich war in meinen frühen Jahren Bundesbahnmitarbeiter, zuletzt beim damaligen Zugbahnfunk tätig.

Ich kann mich erinnern, ist fast 30 Jahre her, dass die entsprechenden Dienststellen auch Paketausgangsbücher hatten welche vom EDS (Post)amt gegengezeichnet wurden.

An spezielle Einschreibezettel etc. kann ich mich nun nicht erinnern.
 
Wolf6638 Am: 18.11.2009 15:02:40 Gelesen: 109340# 34 @  
Hallo zusammen,

kann jemand etwas zu der abgebildeten Vorder-/Rückseite dieses Briefes sagen? Was bedeutet die Verschlußmarke, oder als was wird sie sonst bezeichnet ?

Vielen Dank für jede Antwort.

Schöne Grüße, Wolf6638


 
Postgeschichte Am: 18.11.2009 16:15:38 Gelesen: 109330# 35 @  
@ Wolf6638

Es handelt sich bei dem Brief um eine Eisenbahn-Dienstsache.

Den von Dir gezeigte Aufkleber, als Verschlußmarke würde ich ihn nicht bezeichnen, sehe ich hier zum ersten Mal. Der Brief stammt auf alle Fälle aus den 70er Jahren. In welchen Fällen dieser Aufkleber verwendet wurde, müsste anhand der Vorschriften der DDR geklärt werden, die ich leider nicht besitze. Vielleicht kann ein anderer User die Vorschriften ausfindig machen.

Gruß
Manfred
 
DL8AAM Am: 05.02.2010 14:45:32 Gelesen: 108728# 36 @  
@ DL8AAM [#32]
@ Wolf6638 [#34]

Hallo,

Ich habe zwar noch meine Fühler ausgestreckt, um noch an weitere ...

Mit viel Glück konnte ich eine weitere EDS-Sendung ergattern.




EDS-Brief der DDR Reichsbahn von Berlin-Moabit (in Westberlin) über Marienborn (Grenzübergangsstelle) nach Hannover (Westdeutschland) aus den 80er Jahren. Auf Grund des Druckvermerks auf dem Verschlußsiegel käme ein Verwendungszeitraum ab Ende 1987 in Betracht. Als Umschlag wurde eine "Telegrammbriefhülle" vermutlich zweckentfremdet, da die Felder, die sinnvollerweise bei einen Telegrammbrief vorgesehen sind, nicht ausgefüllt wurden. Vielleicht wurde darauf bei grenzüberschreitenden (Telegrammbrief-) Versand von der DR zur DB aber verzichtet ?

Weiss jemand näheres zu diesem "Interzonen"-Verfahren ?

Zur Information: Die "Deutsche Reichsbahn (DR)" der DDR war auch für den Bahnbetrieb in ganz Westberlin zuständig!



Als Verschlußsiegel wurde ein ähnliches Label wie von Wolf6638 in [#34] gezeigt. Leider ist der Stempel nicht vollständig zu entziffern.

Hoffentlich tauchen noch mehr EDS-Belege auf, vielleicht kennt ja auch das eine oder andere Mitglied jemanden der bei der Bahn ist/war und ggf. noch "Schätze" rumliegen hat ?

Gruß
Thomas
 
BSG/BSW Am: 10.03.2010 20:38:53 Gelesen: 108502# 37 @  
PIPIFAX!

Das Sammeln von EDS ist PIPIFAX!

Ich war ich vor ein paar Tagen auf der FERPHILEX 2010 in München. Man trifft sich abends im Hotel und in erlauchter Runde.

Als ich im Verlauf des Abends, in gutem Glauben auf ein interessantes Thema, die Rede auf das Sammeln und Ausstellen von EDS-(Eisenbahn-Dienst-Sachen) und allem was dazugehört brachte, schlug mir doch der kalte Hohn entgegen. „Das ist doch nur PIPIFAX, das habe ich Stapelweise weggeschmissen“.

Als ehemaliger Eisenbahner hatte ich auch damit zu tun. Auch ich habe die gebrauchten Umschläge Stapelweise weggeschmissen.

Die FERPHILEX 2010 war eine Ausstellung für Eisenbahner – Philatelisten. Mit über 470 Rahmen gewiss keine kleine Ausstellung.

EDS war nie für die Öffentlichkeit zugelassen. Der interne Postverkehr der Deutschen Bundesbahn, sowie auch der Deutschen Reichsbahn der ehemaligen DDR, zwischen Dienststellen und bis zum kleinsten Stellwerk ganz weit draußen.

Da stand (besser saß) ich nun mit meiner provokanten Frage. NEIN war die einhellige Meinung in der Runde von drei weiteren erfahrenen Philatelisten. So was gehört nicht in eine Ausstellung, auch nicht zu den Eisenbahnmotiven.

Die Spezialisten und der Vorstand der IME (Internationale Motivgruppe Eisenbahnwesen e.V.) teilen diese Meinung wohl nicht.

Die Diskussion wurde hitziger, was wohl der Inhalation von Wein und Bier geschuldet war. Wieder einmal war es gelungen einen Sammler zu reformieren.

Mein Kommentar als Vorsitzender eines Briefmarkensammler – Vereins für Eisenbahner (BSG/BSW); In den Katalogen steht so viel PIPIFAX und wer EDS sammelt hat sich ein sehr interessantes Gebiet ausgesucht. Und Weitersammeln.

Ach ja, bei meinem Gang durch die Ausstellung habe ich doch tatsächlich einen Aussteller entdeckt der unter dem Motto „Einschreibwesen - Eisenbahnbezogen“ auf sechs Blättern EDS ausgestellt hat. Ein Zufall? Ich bin gespannt wie diese Sammlung bewertet wurde.

Zum Schluss noch ein paar Bilder: Ausschnitt vom Ausstellungsobjekt.


 
bayern klassisch Am: 10.03.2010 22:44:10 Gelesen: 108487# 38 @  
Hallo BSG/BSW,

wer andere auslacht, die ernsthaft und niveauvoll sammeln, halt nur etwas anderes als man selbst, sollte sich seiner Sache sicher sein. Oder, wie in deinem Fall, den Mund besser nicht zu voll nehmen.

Aus Mangel an Kompetenz bei diesem Spezial - Sammelgebiet kann ich zum fachlich - inhaltlichen wenig beitragen, aber die Aufmachung der Sammlung ist leider suboptimal.

Würde man sie mit etwas mehr Geschick und Geschmack aufziehen, hätte man ein kleines Schätzchen vorzuzeigen. Zwar werden bei einer Wettbewerbsausstellung nur 5 Punkte für die Aufmachung vergeben, doch spielt diese, sei sie besonders gut oder besonders schlecht, auch in die Bereiche hinein, für die hohe Punktzahlen vergeben werden können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
DL8AAM Am: 13.07.2011 18:42:29 Gelesen: 101831# 39 @  
Schon lange nichts zu unter diesem Thema gesehen.

Als ich Anfang 2009 das Thema EDS eröffet habe (nun [#7], die Beiträge 1-6 ja wurden redaktionell aus anderen Themen umkopiert), ging es mir eigentlich nur die moderneren EDS Dienstsachen der DB und DR, leider habe ich aber schon sehr lange überhaupt keine EDS Umschläge mehr in Natura zu Gesicht bekommen. Scheinbar hat diese staatliche Privatpost wirklich kaum einer "damals" beachtet, auch die sammelnden Bahner haben diese leider übersehen.

Um das Thema nach über einem Jahr trotzdem mal wieder hochzuholen, möchte ich entgegen der urspünglichen Zielrichtung einen etwas älteren Beleg zeigen. Ich sammle diese zwar nicht, aber bei 50 Cent aus der Grabbelkiste konnte ich es mir doch nicht verkneifen. Der Brief ist zwar nicht per EDS befördert worden, sondern nur mit der normalen Post, aber die Briefhülle gab zumindest die EDS-Möglichkeit per Aufdruck vor (hier durchgestrichen):



Dienstbrief (EDS-Briefhülle "39." aus dem Jahr 1919) vom "Militärbüro der Eisenbahndirektion München" nach Wernigerode (am Harz) aus 1920, entwertet mit einem Maschinenbandstempel MÜNCHEN / * 2 * mit 6 nicht angeschmiegten Balken, Stempeldatum "26.2.20 7-8N". Da ich mich nicht näher mit dieser Art von Stempeln beschäftigt habe, kann ich leider keine weiteren Angaben hierzu machen. Wenn ich aber dem Beitrag 193 in [1] Glauben schenken darf und ich mich nicht irre, ist das etwas was die, die wissen worüber sie sprechen, als "Stempelkopfform 33 / Stempelband 16.2 (im Handbuch auf Seite 337)" bezeichnen ? Für mich aber sind dies alles nur vollkommen kryptische, nichtssagende Verweise.

Also, bitte, falls jemand mal wieder etwas zu den modernen EDS-Dingen sagen oder Belege zeigen kann, dann bitte !

Gruß
Thomas

[1]: Deutsche Maschinen-Bandstempel: Vorstellung und Bestimmungsfragen - http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=9802
 
T-M 123 Am: 13.07.2011 19:50:20 Gelesen: 101816# 40 @  
Leider kann ich zum Thema EDS nichts zeigen. Da es hier gerade Thema ist: Gab es eigentlich auch bei Kleinbahnen EDS? Und gab es Briefkästen dafür?

Ich habe nämlich vor ein paar Jahren an der OEG (Oberrheinische Eisenbahn, eine Schmalspurbahn, die Heidelberg, Mannheim und Weinheim verbindet und heutzutage mehr wie eine Überland-Straßenbahn wirkt) an einem der Bahnhöfe zwischen Heidelberg und Weinheim (welcher es war, weiß ich leider nicht mehr) auf dem Bahnsteig einen Briefkasten gesehen, der mit EDS beschriftet war. Ich konnte mir damals keinen Reim drauf machen, was das bedeuten soll.

Kann es sein, dass auch auf der OEG früher Eisenbahndienstsachen befördert wurden?

Gruß
Tim
 
Postgeschichte Am: 17.02.2012 18:58:09 Gelesen: 96088# 41 @  
@ T-M 123 [#40]

Hallo Tim,

nachdem das Thema wieder an die Oberfläche geholt wurde, ist mir Deine Frage aufgefallen, die ich versuchen zu beantworten.

Es mag sein, daß es in verschiedenen Bahnhöfen, eventuell in bestimmten Dienstzimmern der Bahn Briefkästen gegeben hat. Die Entgegennahme der Post verlief, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, völlig unspektakulär. Ich habe in den 80er Jahren EDS-Briefe am Schalter des Bahnhofes abgegeben. Auf meiner Bahnstrecke, ebenfalls eine Kleinbahn, habe ich diese auch beim Zugführer abgegeben. Vielleicht ein Freundschaftsdienst, aber es war möglich.

Die Übergabe am Schalter des Bahnhofes war aber regulär. Die Aufgabe von EDS war auch bei Kleinbahnen wie der OEG möglich. Wie die Aufgabe zu erfolgen hatte, war den örtlichen Gegebenheiten vorbehalten. Eine generelle Aussage kann hierzu nicht getroffen werden. Ob die Aufgabe beim Schaffner oder im Bahnhof erfolgen musste, lässt sich nur durch Gespräche mit Zeitzeugen klären.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Gruber Am: 20.02.2012 16:19:47 Gelesen: 95968# 42 @  
@ DL8AAM [#32]
@ Wolf6638 [#34]

Hallo,

Die in [#36] gezeigte EDS ist tatsächlich aus dem Bereich der DR( Bln Moabit) in den der DB (Hannover) gelaufen, Laufzeit würde ich einschätzen ab 09/81. Die Telegrammbriefhülle weist daraufhin, daß es sich um ein eiliges Schriftstück handelte, das solo, getrennt von den sonstigen EDS, zu befördern war. Telegrammbriefhüllen = Alleinstellungsmerkmal, zwecks bevorzugt-eiliger Beförderung, keine Fehlverwendung. Die freibleibenden Felder waren für evtl. Wiederverwendung gedacht. Die Verschlußlabel waren sog. Berechtigungsmarken, -streifen, die nur an EDS-Berechtigte ausgegeben wurden. Auch die EDS-Dreiecksstempel wurden nur an EDS-Berechtigte ausgegeben.

Quelle: Dienstvorschrift über die Behandlung und Beförderung von Eisenbahndienstsachen (EDS-Vorschrift) DV 183,Ab 01.01.1965.

Ein besonderes Interzonenverfahren, wie es z.B. ins weitere Ausland z.T. üblich war, dürfte im innerdeutschen Verkehr keine allzu große Rolle gespielt haben, das Zugpersonal hat den Telegrammbrief am Bestimmungsort einfach weitergegeben.

Gruß
Hartwig
 
DL8AAM Am: 20.02.2012 17:10:39 Gelesen: 95942# 43 @  
@ Gruber [#42]

Hartwig,

vielen DANK für Deine Rückmeldung. Super! Bei den nicht ausgefüllten Textfeldern bezog ich mich auf die Angaben zum "Beförderungsweg", wie Zugnummer/Uhrzeiten. Die weiteren Felder (ab Zeile 5) sind natürlich für eine Weiterverwendung der Briefhülle vorgesehen. Da aber keine Dienststelle im EDS-Adressfeld eingetragen wurde, macht Dein Hinweis auf den "Sonderstatus" der Sendung Sinn, d.h. "sofort" bei der Zugankunft beim Fahrdienstleiter bzw. dem Chef in Hannover übergeben, der dann alles weitere veranlasst.

Meine Idee zum ungefähren Versendungsdatum stammt vom Druckvermerk auf dem Berechtigungslabel "BG 039/81 (87/9)", den ich als "Version aus 1981, Nachdruckauflage von September 1987" versuchte zu interpretieren (BG für "BerechtiGung" ?), kann aber auch falsch liegen.

Gruß
Thomas
 
Kumpel Am: 20.02.2012 21:33:48 Gelesen: 95901# 44 @  
Hallo,

EDS wurde am Bahnhof abgegeben und vom zuständigen Bhfs-Personal dem Zugpersonal (früher Ladeschaffner) übergeben, denn nur Züge, die Ladegut d.h. Gepäck und Expreßgut mitnahmen, nahmen auch EDS Post mit. Diese Züge hatten einen Ladewagen oder ein Ladeabteil und waren im Fahrplan besonders gekennzeichnet. Habe meinen seit ca 30 Jahren auf dem Dachboden lagernden "Eisenbahnkarton" wieder ausgekramt.

Hier erstmal 2 DIN A6 EDS Umschläge, 1x mit, 1x ohne Werbung. Übrigens, wie auf der Rückseite zu lesen, sollten diese Kuverts nicht zugeklebt werden, was aber zu 80% nicht eingehalten wurde.

gruss Walter


 
Gruber Am: 21.02.2012 12:04:54 Gelesen: 95875# 45 @  
@ DL8AAM #43
@ Kumpel #44

Hallo Tom,

Deine Interpretation der DV-Zahlen mag von hier aus plausibel erscheinen, aus der Sicht vieler DV aus Dienst/ZKD/EDS der DDR ist jedoch die nur mit zweistelliger Jahreszahl hinangestellte Zahl wohl eher zutreffend. Genau kann ich das aber nicht sagen, da mir bisher ein Druckmusterkatalog der DR-Druckereien nicht vorliegt und ich somit die DV nicht aufsplitten und erklären kann. Ob BG für Berechtigung steht, - ist zwar originell - aber eher unwahrscheinlich.

Walter

Ich bin EDS-Sammler vom ZKD kommend, seit etwa 12-14 Jahren, allerdings beschränkt auf die DR/DDR. Von der DR liegen mir die DV ab 1965 vor, nicht aber die Vorgänger aus 1954, welche wahrscheinlich die DV der DR/Drittes Reich als erstes veränderten. Ebenso liegen mir keine DV der DB vor. Da auch die DV der DB aus den alten DV/Drittes Reich abgeleitet wurden, sind sich die DV Ost und West wahrscheinlich ziemlich gleich - mit einer Ausnahme: Der Kontrollwahn in der DDR führte dazu, daß bestimmte Komponenten des Schriftverkehrs sowie der Beförderung dieser "Dienstsachen, auch ZKD, EDS" usw. stark reglementiert wurden. Zugang zum EDS-Verkehr war im DDR-Bereich nur und ausschließlich über die EDS-Stellen möglich. Private Versendung von Nicht-Dienstsachen war praktisch unmöglich, da nur EDS-Berechtigte, die auch über EDS-Berechtigungsstreifen und EDS-Dreiecksstempel verfügten, zur Aufgabe von EDS-Sendungen befugt waren (und sich mit speziellen Ausweisen) ausweisen mußten. Die DB handhabte die ganze Sache gelassener, wie auch aus Deinem Bericht hervorgeht.

Gruß, Hartwig
 
Kumpel Am: 21.02.2012 17:32:02 Gelesen: 95825# 46 @  
Hallo,

ein EDS Schnellbrief Kuvert, Vorder und Rückseite.

gruss Walter


 
Gruber Am: 21.02.2012 23:12:33 Gelesen: 95799# 47 @  
Hallo, Kumpel,

ein wunderschönes Beispiel einer DB-Entsprechung zum DR-Telegrammbrief. Hast Du noch weitere solcher Exemplare? Ich würde gern mit einem Telegrammbrief dafür tauschen!.

Tschüß, Hartwig
 
Kumpel Am: 22.02.2012 21:37:40 Gelesen: 95742# 48 @  
Hallo Hartwig,

leider nur dieses eine Exemplar, werde aber mal meine "Fühler ausstrecken". Von der Schwedischen Eisenbahngesellschaft SJ habe ich 2, gebe Dir bei Interesse gerne einen ab.

gruss Walter


 
Gruber Am: 04.03.2012 10:23:17 Gelesen: 95308# 49 @  
@ Kumpel #48

Hallo Walter,

einen schönen Sonntag wünsche ich! War die letzte Zeit ziemlich angespannt, familiär. Zu Deinem Angebot: Wenn du evtl. noch einen solchen Telegrammbrief der DB auftun kannst, wäre ich sehr dankbar. Hinsichtlich der EDS Schweden -> BRD besteht hier weniger Interesse, da mich die DR doch stärker interessiert. Aber besten Dank!

Tschüß, Hartwig
 
Stefan Am: 04.03.2012 17:52:42 Gelesen: 95271# 50 @  
Vor einiger Zeit fand sich in einem Karton Absenderfreistempel der nachfolgende C5-Umschlag. Dieser lief irgendwann (zwischen 1973 und 1990?) von Berlin (Ost) nach Frankfurt/Main. Der Absender war das "Ministerium für Verkehrswesen der Deutschen Demokratischen Republik" (Tarifamt). Der Druckvermerk auf der Briefvorderseite lautet "79 BmG 030/73".



Die Sendung wurde rückseitig "versiegelt" (Ausschnitt der Briefrückseite):



Gruß
Pete
 
duphil Am: 07.03.2012 11:15:16 Gelesen: 95169# 51 @  
Hallo zusammen!

Hier ein Telegrammbrief, der am 15.02.1960 nach Bebra (im Bezirk Kassel) ging. Leider kann ich den Absendeort nicht lesen, nur das er auch im Bezirk Kassel lag, ist erkennbar.





Mit freundlichen Gruß
Peter
 
philapit Am: 19.11.2012 15:32:41 Gelesen: 89891# 52 @  
Deutsche Bundesbahn - eigene Einschreibzettel ?

Hallo Sammlerfreunde der Bahnpost!

Was bedeuten diese Belege? Es ist nicht mein Sammelgebiet. Die Belege haben keinen Poststempel, sondern sind gestempelt mit Eisenbahn-Spar und Darlehnskasse München. Innerbetriebliche Einschreibbriefe? Bahnpostsammler wissen bestimmt darüber Bescheid. Ich habe so etwas trotz 55 jähriger Sammlerleidenschaft noch nicht gesehen.

Sammlergruß-Philapit


 
Postgeschichte Am: 19.11.2012 15:56:15 Gelesen: 89885# 53 @  
@ philapit [#52]

Hallo Philapit,

schöne Belege, die Du hier zeigst. Es handelt sich hierbei um Eisenbahn-Dienstsachen (EDS), die in dem Thema "Eisenbahndienstsachen - EDS" behandelt werden.

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=46031#M42

Mit postgeschichtlichem Gruß

[Beiträge 52 und 53 redaktionell in das von Postgeschichte genannte Thema verschoben]
 
Sachsendreier53 Am: 04.04.2013 11:45:03 Gelesen: 87355# 54 @  
Wer kennt sich aus ?

Ich stelle hier einen Kopfbogen eines Eilfrachtbriefes der Deutschen Reichsbahn vor:



Der Stempel mit Adler: Deutsche Reichsbahn - Gesellschaft * 6 *

Was bedeutet die Zahl ?

Ein Steuerstempel ?

Ich freue mich auf Eure Antwort,
mit Sammlergruß,
Claus
 
Erdinger Am: 05.04.2013 13:44:42 Gelesen: 87287# 55 @  
@ duphil [#51]

Ich lese als Abgangsort Borken – den Ort gibt es nicht nur in NRW, sondern auch in Hessen, ca. 50 km von Kassel entfernt.

@ alle

Der Thread ist genial.

Viele Grüße aus Erding!
 
bayern klassisch Am: 03.04.2016 08:07:25 Gelesen: 71795# 56 @  
Liebe Freunde,

aus dem schönen Magdeburg vom 2.12.1874 kann ich (m)einen zeigen:



"An das Fiscalat der General - Direction der Königlich Baierischen Verkehrs - Anstalten in München" ist sauber geschrieben. Der Vermerk "E.D.S. fr." für Eisenbahn - Dienst - Sache franco ist auch adrett und die Rötel - 1 für einen Silbergroschen, der später im Reich verrechnet wurde und Bayern nichts anging, ist auch klar zu erkennen.



Besonders schön und ein wichtiger Kaufgrund war, gerade weil der Inhalt mangelt, das wundervolle blaue Siegel "Directorium der Magdeburg - Coethen - Halle - Leipziger Eisenbahngesellschaft".

Die Ankunft am Folgetag, dem 3.12.1874, bestätigte der Münchener Ankunftsstempel.

Derzeitiger Bestand in der Kreuzerzeit also einer in die Pfalz und 2 ins rechtsrheinische Bayern - viel ist anders ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Baldersbrynd Am: 03.04.2016 08:38:50 Gelesen: 71788# 57 @  
Hallo Alle,

an den schönen Magdeburg vom Berlin am 29.7.1875.

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 03.04.2016 17:58:44 Gelesen: 71735# 58 @  
@ Baldersbrynd [#57]

Lieber Jörgen,

auch ein feines Stück - hier schön zu sehen, dass deiner 10 Pfennige kostete, meiner noch 1 Silbergroschen. Auch so kann man die Währungsumstellung im Reich dokumentieren (ich gebe aber zu, dass diese Art der Darstellung schon etwas elitär wäre).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 03.04.2016 18:31:49 Gelesen: 71727# 59 @  
@ bayern klassisch [#56]
@ Baldersbrynd [#57]

Hallo ihr beiden,

schöne Teile - ich speichere mal die Bilder, da ich es für einen Vortrag gebrauchen kann.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 03.04.2016 18:41:25 Gelesen: 71722# 60 @  
@ Magdeburger [#59]

Lieber Magdeburger,

findet dein Vortrag bei mir in der Nähe statt? Wenn ja, dann wäre ich gerne dabei. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 03.04.2016 18:54:02 Gelesen: 71711# 61 @  
@ bayern klassisch [#60]

Lieber Bayern Klassisch,

in Köthen Anhalt, also recht weit weg. Thema sollte sein: "Der Weg zu den Dienstmarken" und dazu brauche ich alles, was damit in Verbindung steht.

Er sollte heute stattfinden, aber ich habe nicht alles zusammenbekommen, weil keine Zeit da war. Neuer Termin ist noch nicht bekannt. Dafür habe ich dann mal DÖPV-Briefe nach Magdeburg kurzfristig als Thema genommen, obwohl ich auch da nicht alles habe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 03.04.2016 18:59:22 Gelesen: 71703# 62 @  
@ Magdeburger [#61]

Lieber Ulf,

ja, zu weit weg für einen Südhessen.

Trotzdem ein spannendes Thema - so oder so.

Alles im Postverein mit Verbindung von und nach Magdeburg wirst du niemals bekommen (Luxemburg, Liechtenstein, Mecklenburg - Strelitz, Holstein, Bergedorf, Oldenburg, Sigmaringen/Hechingen,um nur ein paar zu nennen).

Wenn du die großen und mittleren DÖPV - Länder zeigen kannst, ist das schon eine tolle Sache und garantiert jede Minute deines Vortrags wert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Freiburger Am: 20.06.2017 01:02:12 Gelesen: 61695# 63 @  
Eisenbahndienstsachen

Beigefügt lege ich einen interessanten bahninternen Einschreiben-Brief sowie ein Postkarte aus meiner Heimatsammlung „Freiburg“ vor.

Der Brief wurde wiederholt verwendet und trägt die handschriftliche Datumsangabe „7.8.45“ sowie „1945.“ Der Brief wurde zu einem Zeitpunkt befördert, zudem der allgemeine Postverkehr noch weitgehend eingeschränkt war. Wieweit hierzu spezielle Verfügungen der französischen Militärverwaltung existieren, ist mir leider nicht bekannt.

Die Postkarte vom 11.4.1917 von Karlsruhe betrifft den Verlust einer Sendung Wollwaren von Brandenburg nach Freiburg.

Jürgen Weckerle


 
Seku Am: 17.09.2018 09:46:28 Gelesen: 46498# 64 @  
In meiner Jugend gab es einen Klub für eisenbahngegeisterte Jugendliche. Der hieß Pfiff-Klub. Ich sandte regelmäßig private Post per EDS an DB-Dienststellen oder andere Pfiff-Klubs.

Die Umschläge mit Inhalt gab man am Fahrkartenschalter ab und holte sie auch dort wieder. Da ich mit der Bahn zur Schule fuhr, war ich während der Schulzeit oft am Schalter.

Und hier ein Umschlag meiner Sparda-Bank:


 
epem7081 Am: 04.08.2019 16:15:46 Gelesen: 40216# 65 @  
@ DL8AAM [#36]
@ Pete [#50]

In meinem jüngst erworbenen internationalen Fundus zur Eisenbahndienstsache hat sich ein nationaler EDS der Deutschen Reichsbahn befunden, den ich gerne hier vorstellen kann. Dieser nahm seinen Weg vom Bf Berlin-Tempelhof zur Güterabfertigung in Esslingen (Neckar).





Verschlossen wurde der Brief mit einer EDS-Verschlußmarke wie unter [#36] von Thomas dargestellt. Der Absender ist in dem leider etwas schwach abgeschlagenen Dreiecksstempel aufgeführt. Bei intensiver Untersuchung mit Lupe und letztlich dem naheliegenden Beispiel unter [#50] von Pete läßt sich feststellen: Deutsche / Reichsbahn / Bf, Berlin-Tempelhof. Im inneren Dreieck zudem: EDS / Sendung.

Die besondere Gestaltung dieser Best.Nr. 183 012 des Drucksachenverlag der DEutsche Reichsbahn (der DDR) EDS-Briefhülle und die 4x vorhandene Aufforderung: Aufbewahren und wieder verwenden! machen deutlich, dass es sich um einen Umschlag handelt, der im internen Verkehr immer wieder weiter verwendet werden kann und soll.

Damit erinnert mich diese Vorgabe an in großen Unternehmen verwendete Hauspostumschläge, bei denen übrigens auch in der Regel Abteilung und Empfänger, aber kein Datum eingetragen wird. Der übermittelte Inhalt spricht ja für sich.

Frohes Forschen in dieser Sache wünscht weiterhin
Edwin
 
epem7081 Am: 07.08.2019 00:21:53 Gelesen: 40120# 66 @  
Hallo Sammlerfreunde der Bahnpost!

Aus dem inzwischen schon historischen Familienfundus:

Hier aus der Hinterlassenschaft meines Vaters aus Mitte der 50er Jahre eine recht einfach gestaltete Eisenbahn-Dienstsache, die doch mehrere Stationen aufweisen kann.





Für heute eine gute Nacht
Edwin
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.01.2020 11:40:18 Gelesen: 37825# 67 @  
M.E. eine Dienstsache



Hohenhain war ein Haltepunkt auf der Strecke von Rothemühle nach Freudenberg
 
skribent Am: 21.02.2020 14:15:36 Gelesen: 37116# 68 @  
Guten Tag,

hier ein Briefumschlag, der zweckbestimmt als EDS mit dem Zug befördert werden musste.

Der Absender ist die Deutsche Reichsbahn - Sozialversicherungsstelle bei der Reichsbahndirektion München in Rosenheim.



Dass im Absenderstempel der Nazi-Adler plus Hakenkreuz mit blauer Tinte "unsichtbar" gemacht wurde, leuchtet ein.

Da die Anschrift recht knapp gehalten ist kann man wohl zu Recht annehmen, dass das Versicherungsbüro bei der Direktion in München zu finden ist. Aber was für ein Bestandteil, der mit Maschine geschriebenen Anschrift, ist "schwarz" durchgestrichen? Wer hat da was warum geprüft?

Der Stempelabdruck zeigt, dass der Brief am 23.2.46 morgens um 6:00 Uhr in MÜNCHEN 2 bearbeitet wurde.

Aber warum nachträglich entwertet?

MfG >Franz<
 
Stefan Am: 22.02.2020 09:53:54 Gelesen: 37069# 69 @  
@ skribent [#68]

Da die Anschrift recht knapp gehalten ist kann man wohl zu Recht annehmen, dass das Versicherungsbüro bei der Direktion in München zu finden ist. Aber was für ein Bestandteil, der mit Maschine geschriebenen Anschrift, ist "schwarz" durchgestrichen? Wer hat da was warum geprüft?

Als Gedanke: Kann es sein, dass ein Sammler den eigentlichen Empfängernamen schwärzen musste? Ich kenne dies Vorgehensweise von einer Sammlerkollegin. Wenn sie von bestimmten Empfängern (Bsp. Arztpraxis) die eingegangene Tagespost erhält, darf sie diese auch an andere Sammler weitergeben. Allerdings muss zuvor auf den betreffenden Belegen der Empfängername geschwärzt sein (meist mit Kugelschreiber oder Filzstift).

Gruß
Pete
 
Journalist Am: 08.04.2020 16:12:58 Gelesen: 36020# 70 @  
Hallo an alle,

ich habe dieser Tage den folgenden Einschreibebrief beim Sortieren gefunden. Zuerst die Vorderseite:



Ist der Brief als EDS per Einschreiben gelaufen ? oder .... ?

Hier noch die Rückseite zur Vervollständigung:



Viele Grüße Jürgen
 
mausbach1 (RIP) Am: 03.09.2020 10:44:08 Gelesen: 33615# 71 @  
Deutsche Reichsbahn



R-Brief Februar 1949 Reichsbahnamt Berlin Bln.-Rummelsburg nach Hoppegarten mit MiNr. 220a, 225b

Glückauf!
Claus
 
DL8AAM Am: 29.07.2021 21:10:56 Gelesen: 26365# 72 @  
@ Postgeschichte [#18]

Was die Aufkleber „Nachbeeisungsbahnhof“, „Frachtbrief..“ ... angeht, habe ich im Moment keine weitergehende Erklärung. Ich habe solche Aufkleber bisher noch nicht gesehen.

Zu Thema "Nachbeeisungsbahnhof" ist mir heute ein Bogenteil dieser Zusatzmarken, mit Druckvermerk, in die Fänge geraten, der hier ein paar erklärende Hinweise gibt



605 54/1

Frachtbriefzettel für Wagen, die nachbeeist werden müssen A4 = 64 Stück A 10 q
auf 1 Blatt 5 b 70 gummiert (blauer Druck) Karlsruhe IX 61 10 000 C 101.

... und zum Thema "Flügelrad" ebenfalls. Leider nicht vollständig, der erklärende Teil des Textes fehlt.



605 08/1 Frachtbrief - auf 1 Blatt 5 b 70 gummiert (roter Druck) Karlsruhe VII 64 15000 E 107.

Beste Grüße
Thomas
 
Koban Am: 19.10.2021 19:14:11 Gelesen: 24540# 73 @  
Hallo zusammen,

anbei drei EDS-Verschlussmarken wie in [#36] und [#65] bereits vorgestellt. Davon die Erste evtl. ungebraucht, noch auf Trägerpapier(?) haftend?

Darüber hinaus einige weitere, zu denen ich keine Vergleichsstücke gefunden habe. Die "Marken" in der oberen Reihe haben wohl Originalgummi, wobei ich mir nicht sicher bin, ob diese überhaupt zum Thema EDS gehören.

Ich würde gerne von Euch wissen, ob die "Marken" der obersten Reihe tatsächlich zum Thema EDS gehören. Eine ungefähre Wertschätzung aller abgebildeten "Marken" würde mich ebenfalls interessieren, da ich diese abgeben möchte.



Vielen Dank vorab,
Koban
 
Henry Am: 14.11.2021 13:35:48 Gelesen: 24602# 74 @  
Wer kann etwas zu diesem Einschreibezettel sagen?



Der Beleg wurde wohl von einem Franzosen aufgegeben. Möglicherweise am Bahnhof, der Hinweis "mit Zug" rechts oben deutet darauf hin. Ungewöhnlich ist jedoch der Einschreibezettel. Er dürfte wohl im Bahnpostverkehr Verwendung gefunden haben. Die gestempelte Ortsangabe SIGMARINGEN findet sich auf der Rückseite mehrfach als "Briefversiegelung.



Auf der rechten Seite wurde der Brief offensichtlich ein Stück weit geöffnet und wieder verschlossen, wie an der Papierkräuselung und dem nicht mehr übereinstimmenden Stempelabdruck ersichtlich ist.

Sind solche Einschreibezettel auch aus anderen Orten bekannt? Gab es in Balingen eine französische Postkontrollstelle, wie der Zusatz beim Empfänger vermuten lässt?

fragt
Henry
 
Uwe Seif Am: 14.11.2021 18:02:31 Gelesen: 24568# 75 @  
@ Henry [#74]

Hallo Henry,

es handelt sich um eine Eisenbahndienstsache (EDS), die mit dem Zug (im Packwagen oder Dienstabteil) befördert wurde.

Gruß Uwe Seif
 
Henry Am: 15.11.2021 10:25:07 Gelesen: 24509# 76 @  
@ Uwe Seif [#75]

Hallo Uwe,

danke für die Antwort. Da die Einschreibemarke vierseitig gezähnt ist, waren die wohl als Bogen oder zumindest in kleineren Blocks im Gebrauch!? Woraus ist ersichtlich, dass es eine "Dienstsache" war? War der Einschreibzettel nur Dienstsachen vorbehalten? Im Zug wurden doch sicher auch noch andere private Einschreiben abgefertigt? Viele Fragen, aber ich bin etwas Bahnpost-Laie.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Uwe Seif Am: 15.11.2021 12:41:19 Gelesen: 24494# 77 @  
@ Henry [#76]

Hallo Henry,

der Beleg hat mit der Post nichts zu tun. Es handelt sich hier um Dienstpost der Eisenbahn. Die Reichs-/Bundesbahn nutzte früher ihr Streckennetz zur Beförderung von Dienstpost, wenn dies möglich war. Erkennbar ist dies an dem Vermerk "mit Zug" und auch an dem Eisenbahn-Einschreibzettel. Diese Einschreiben wurden (ähnlich wie bei der Post Wertsendungen) nur gegen Nachweis weitergegeben.
Privatpersonen konnten die Dienstpost nicht nutzen.

Gruß Uwe
 
Henry Am: 15.11.2021 15:16:09 Gelesen: 24471# 78 @  
@ Uwe Seif [#77]

Hallo Uwe,

nochmals Dank für die Antwort, die mich jetzt wiederholt neugierig macht, weil ich es einfach richtig verstehen will: Die "Dienstpost" gibt und gab es ja nicht nur bei der Eisenbahn, sondern noch bei anderen Ämtern.

Waren die dann auch zur Nutzung dieser Bahnverbindungen berechtigt oder war das speziell auf die Eisenbahn beschränkt? Und wenn das speziell gültig war, was muss ich mir dann unter "Contrôle Français" vorstellen? Könnte das so etwas wie eine Zollstelle sein, oder bedeutet das etwas ganz anderes?

Gruß
Henry
 
DL8AAM Am: 30.11.2021 14:45:25 Gelesen: 23502# 79 @  
@ Uwe Seif [#77]

Privatpersonen konnten die Dienstpost nicht nutzen.

Das ist nicht ganz richtig. Man durfte auch als "Privatperson" das EDS-Postnetz nutzen, wenn der Empfänger EDS-berechtigt war, wie zum Beispiel Post (z.B. mit Überweisungsträgern) an die SPARDA (Eisenbahnspar- und Darlehnskasse) oder auch Post an die DEVK (Deutsche Eisenbahn-Versicherungskasse). Ebenso durfte "verbandliche" Post von Mitgliedern in Vereinen des BSW (Bundesbahnsozialwerk) versendet werden. Ich, als (Nur-) Sohn eines Bahnbeamten, war zum Beispiel Mitglied im BSW-Verein "EFA" (Eisenbahnfunkamateure) und ich durfte ganz offiziell QSL-Karten an andere EFA-Mitglieder per EDS versenden, dafür gab es sogar ein eigenes EFA-Adressbuch, in dem alle Mitglieder mit ihrer EDS-Adresse gelistet waren.

Dafür standen in vielen Bahnhöfen, meist auf Bahnsteigen, eigene EDS-Briefkästen, in die berechtigte Personen (das waren nicht immer zwingend Bahnbedienstete), berechtigte Post an EDS-berechtigte Empfänger einwerfen konnten.

Im Prinzip handelte es sich bei dem EDS-Netzwerk um eine echte "eigene Post", das Wort Dienstpost (stimmt zwar) wird (aber) dem nicht so richtig gerecht.

Beste Grüße
Thomas

Für EDS haben wir bereits sogar ein eigenes (langes) Thema "Eisenbahndienstsachen national - EDS" [1].

[Beiträge [#74] bis [#79] redaktionell verschoben aus dem Thema "Einschreiben: Belege und Informationen. Danke Thomas.]
 
epem7081 Am: 07.12.2022 16:42:31 Gelesen: 12875# 80 @  
Hallo Sammlerfreunde der Bahnpost!

Aus dem inzwischen schon historischen Familienfundus:

Hier aus der Hinterlassenschaft meines Vaters aus dem Jahre 1942 ein Telegrammbriefumschlag vom Bahnhof Brockau, der hier allerdings nur hilfsweise für die bahnhofsinterne Weitergabe von Frachtrechnungen diente. Als Zeitdokument hier vielleicht trotzdem von Interesse.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
becker04 Am: 24.01.2023 12:55:23 Gelesen: 11362# 81 @  
Hallo,

eine EDS ist bei mir auch "aufgeschlagen". Ein Einschreibebrief aus Wuppertal nach Arnsberg von Anfang März 1960.



Viele Grüße
Klaus
 
Droenix Am: 17.02.2023 12:06:15 Gelesen: 10654# 82 @  
Ein Zugang bei mir.

Beste Grüße

Peter


 
Gernesammler Am: 04.07.2023 20:01:49 Gelesen: 7131# 83 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Möchte heute eine Eisenbahn Dienst Sache (EDS) vom 14.3.1908 aus München zeigen, diese beinhaltet eine Änderungsanzeige von Frachtgut an die Abfertigungsstelle Straßkirchen, bezogen auf die Lieferung vom 11.3.1908.

Die Fracht kostete nebst Frankatur ehemals 1 Mark 40 dies wurde geändert auf 1 Mark 60 und der Empfänger war ein Herr Hagen.

Für das Franko nahm man eine Bayern Dienst der bayerischen Eisenbahnbehörde Nr.3 zu 10 Pfennig Wappen, gestempelt wurde mit Einkreisstempel der K.B.Bahnpost, dem Zweikreisstempel München 8. * h (Helbig 39b) sowie dem L3 Dreizeiler, KGE Güter Station München Ostbhf. Pr. 15.März.1908 No.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.07.2023 22:03:01 Gelesen: 7116# 84 @  
@ Gernesammler [#83]

Hallo Rainer,

eine schöne, frankierte EDS mit interessantem Inhalt - wenn das Stück wirklich nur 10 Euro gekostet hat, gratuliere ich zum Kauf.

Liebe Grüsse,
Ralph

[Beiträge [#83] und [#84] redaktionell kopiert aus dem Thema "Altdeutschland Bayern: Dienstbriefe von und nach Bayern in der Pfennig Zeit"]
 
DL8AAM Am: 05.07.2023 16:21:07 Gelesen: 7065# 85 @  
Mal eine Grundsatzfrage:

Nach meinem Verständnis sind EDS-Dienstsachen, Dienstsachen die über "bahneigene" Posttransportwege "mit Zug" befördert wurden, außerhalb der Zuständigkeit und des Handelns der regulären Post, d.h. das ist eine Art von "hausinterner Privatpost". bzw. "staatliche Parallelpost". Diese dürften, solange sich die Sendung innerhalb des EDS-Systems befindet, doch eigentlich keinerlei Postwertzeichen der regulären Post tragen, warum auch? Es sei denn es sollte sich um "EDS-Dienstmarken" handeln. Normalerweise ist die Nutzung von "EDS mit Zug" ja entgeltfrei.

Reguläre Postwertzeichen höchstens, wenn eine "EDS mit Zug"-Dienstsache nach dem EDS-Transport - aus welchem Grund auch immer - von der Bahn, d.h. aus dem Bereich der bahneigenen Post, an die reguläre Post auszuschleusen ist.

"EDS mit Zug" ist ja ansonsten eine Parallelpost, eine private (wenn auch vornehmlich staatliche) "Dienstpost" außerhalb des Systems der jeweils regulären Post.

Deshalb tragen ja oftmals alte Umschläge auch den Eindruck "EDS mit Zug" (oben) und zusätzlich unter dem Strich "Frei durch Ablösung" (o.ä.). Eigentlich sollte hier doch der nicht zustreffende Teil (oder beide) durchgestrichen werden, je nach dem gewählten "Transportweg" (bahnintern oder reguläre Post) bzw. "Art der Frankatur" (postfreigemacht, "abgelöst" oder "portopflichtige Dienstsache" o.ä.). Wenn die Sendung innerhalb der Bahn bleibt, ist ja auch nichts "abzulösen" (o.ä.). Diese Umschläge waren also für jede Art des Versandes nutzbar.

Oder liege ich hier falsch und schliesse von der DB falsch auf deren Vorgänger?

Beste Grüße
Thomas
 
DL8AAM Am: 15.08.2023 03:30:37 Gelesen: 5743# 86 @  
Auch hier dürfte noch "EDS" genutzt worden sein:



Mit Dienstpost
Beihilfe
-Vertraulich-


Dienstpostsendung vom Grenzschutz- und Bahnpolizeiamt Hannover (Möckernstraße 30, 30163 Hannover), Dienstpoststempel der hier angesiedelten Beihilfe-Stelle; versendet an die "Bahnpolizeiwache" Göttingen, aus dem Jahr 1994, wobei die alte bahneigene Bahnpolizei im Rahmen der Privatisierung der Deutschen Bundesbahn bereits zum 01.04.1992 in den Bundesgrenzschutz überführt wurde. Trotzdem war die "Bahnpolizei" faktisch-organisatorisch und auch räumlich noch mit der Deutschen Bahn "verbunden". Deshalb dürfte es auch sehr wahrscheinlich sein, dass es sich bei der im Stempel genannten "Dienstpost" noch um die Mitbenutzung der Infrastruktur des EDS-Postsystems der Deutschen Bahn handelt. Oder?

Das seinerzeitige "Grenzschutz- und Bahnpolizeiamt Hannover" ist inzwischen aufgelöst bzw. wurde in die heutige "Bundespolizeidirektion Hannover" eingegliedert [1]. Der Standort ist dabei immer noch die Möckernstraße 30 in 30163 Hannover.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.bundespolizei.de/Web/DE/05Die-Bundespolizei/03Organisation/02Direktionen/Hannover/hannover_node.html
 
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