Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (128/141) Neues vom VP - dem Verband Philatelistischer Prüfer
Das Thema hat 147 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 4 5 6 oder alle Beiträge zeigen
 
Richard Am: 10.01.2011 08:16:51 Gelesen: 160632# 1 @  
Konkurrenz für den Prüferbund!

Deutsche Briefmarken Revue, Hamburg (07.01.11) - Gerüchte gab es schon seit der Internationalen Briefmarken-Börse in Sindelfingen Ende Oktober 2010, dass sich Prüfer in einem neu zu gründenden Verband zusammenschließen wollen. Am 14. Dezember 2010 wurde der Verband Philatelistischer Prüfer e.V. (VPP) in das Vereinsregister beim Amtsgericht Siegen eingetragen.

1. Vorsitzender des neuen Verbandes ist Prof. Dr. Udo Klein, als 2. Vorsitzender fungiert Dieter Hettler. Insgesamt haben sich bis jetzt acht Prüfer zusammengeschlossen, darunter sieben, die auch im Bund Philatelistischer Prüfer (BPP) Mitglied waren. Neben Prof. Klein und Hettler gehören dazu bekannte Prüfer wie Christine Ney (Saargebiet), Henry Mayer (SBZ/DDR), Dieter Leder (Zeppelinpost) und Ludger Hovest (Russland).

(Quelle: http://www.deutsche-briefmarken-revue.de/ )
 
germaniafreund Am: 10.01.2011 09:47:51 Gelesen: 160608# 2 @  
@ Richard [#1]

Hallo Richard,

der Link funktioniert nicht.

liebe Grüße Klaus
 
roteratte48 Am: 10.01.2011 09:55:53 Gelesen: 160604# 3 @  
Nur 'ne Klammer zuviel - nu geht das.

http://www.deutsche-briefmarken-revue.de/
 
22028 Am: 10.01.2011 20:06:39 Gelesen: 160520# 4 @  
Das wurde bereits im BDPh Forum ausführlich diskutiert.

http://www.bdph.de/forum/showthread.php?t=10597
 
bomyalp Am: 10.01.2011 21:14:00 Gelesen: 160496# 5 @  
@ Richard [#1]

Hierzu noch ein paar ergänzende Informationen:

Verband Philatelistischer Prüfer (VPP) e.V.
Sitz Wilnsdorf / NRW
Amtsgericht Siegen VR6056

Anschrift:
Verband Philatelistischer Prüfer (VPP) e.V.
Am Stoss 36
57234 Wilnsdorf
(Hierunter firmiert Herr Prof. Dr. U.E.Klein)

Weiterhin anhängig noch einmal die Prüfordnung des VPP (Stand 20.12.2010). Diese dürfte wohl noch einiges an Gesprächsbedarf enthalten.

Beste Sammlergrüße
bomyalp


 
Stefan Am: 10.01.2011 21:27:13 Gelesen: 160488# 6 @  
@ bomyalp [#5]

Danke für die Prüfordnung :-)

Ich finde u.a. den Punkt 13 interessant:

"Für falsch oder verfälscht zu kennzeichnende Prüfgegenstände ab Michel 300,- € werden 1% berechnet, auch wenn keine Signatur angebracht wird."

Den letzten Teilsatz muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen.

Gruß
Pete
 
wuerttemberger Am: 11.01.2011 07:45:41 Gelesen: 160419# 7 @  
Das ist doch ein billiger Abklatsch des BPP. Besonders Punkt 6: "Der Auftraggeber erklärt sich ausdrücklich mit dem Signieren von Prüfgegenständen einverstanden..." stört mich ganz gewaltig. Hier hätten sie sich von der Praxis des BPP absetzen und die sinnlosen Signaturen endlich abschaffen können. Das wäre ein Wettbewerbsvorteil gewesen, aber was soll man von der ausgemusterten Garde schon Neues erwarten.

Gruß

wuerttemberger
 
wi.kr Am: 11.01.2011 18:26:23 Gelesen: 160303# 8 @  
@ bomyalp [#5]

Vielen Dank für den informativen Beitrag und insbesondere die Prüfordnung, der ich bald den Gang vor ein deutsches Gericht wünsche, damit mal klargestellt wird, dass man den Kunden nicht in dieser Weise knebeln darf. Nach diesen Prüfbestimmungen hat der Kunde praktisch keinerlei Rechte und nur Pflichten. Da freut man sich schon auf kontroverse Auseinandersetzungen wegen abweichender Prüfergebnisse von BPP-Prüfern.

Erstaunlich auch, worauf Pete zu Recht hinweist: Die neuen Prüfer sind nur berechtigt, aber nicht verpflichtet, klar erkannte Fälschungen zu kennzeichnen; sie öffnen damit dem Betrug erst richtig Tür und Tor. Ich werde dort nichts hinschicken, so viel steht fest. Nachdem im Vorfeld getönt wurde, der VPP sei billiger als der BPP, erweist sich jetzt das Gegenteil als richtig: Während der BPP Gebühren an Michel-Bewertungen festmacht, lässt VPP auch die Bindung an andere Kataloge zu - da fällt mir einer ein vom "Team Hettler", in dem Preise verzeichnet sind, die m.E. weit ab vom Marktgeschehen sind, aber für die Gebührenrechnung jetzt maßgeblich sein werden. Ist das vielleicht die Linzenz zum Gelddrucken?
 
petzlaff Am: 11.01.2011 18:44:54 Gelesen: 160267# 9 @  
@ wi.kr [#8]

Jegliche Bindung der Prüfgebühren an irgendwelche Kataloge, egal von welchem Verband, ist in meinen Augen unseriös. Zum einen entsprechen Katalognotierungen nicht dem Marktpreis (auch nicht bei höherwertiger Ware), zum anderen drehen sich Katalognotierungen viel zu häufig wie ein Fähnchen im Wind. Abgesehen davon hängt es auch davon ab, um welches Gebiet es geht und ob der Prüfer aus diesem Gebiet kommt und eine nicht unbedingt globale Einstellung zu dem betreffenden Thema hat. Ein amerikanischer USA-Prüfer(Verband) prüft völlig anders als sein deutscher Kollege. Was ist mit internationalem Tauschgeschäft unter diesen Vorzeichen - wir tauschen und handeln inzwischen international, falls es noch niemandem in unsere verknöcherten Zipfelmützen-Vereinsprovinz aufgefallen sein sollte (bitte als ironisches Schmunzeln zu verstehen).

Ich möchte gern mal wissen, wie viele BRD-Sammler seinerzeit auf die Nase gefallen sind, als sie sich ihren 50 Pfg Heinemann oder Unfall haben prüfen lassen (warum, weiß heutzutage kein Mensch mehr).

Außerdem - das war auch schon anderswo als Meinung zu lesen, und der schließe ich mich vorurteilslos an: Jede BRD-Sammlung protzt mit geprüften postfrischen Posthörnern - eine entsprechende Sammlungsausstellung ist nichts ohne solch ein Exponat, welches in Massen (auch geprüft) angeboten wird. Wo ist denn hier der Massstab? Geht es nur noch um (mitunter) fragwürdige Prüfzeichen oder geht es um den Spaß an der Freude?

Für meine Sammelgebiete bin ich durchaus zu 85% in der Lage, meine Objekte selbst zu prüfen - dafür brauche ich keinen Prüfer, egal ob vom BPP oder VPP, und die restlichen 15% (wenn ich sie denn besässe) würde ich mir niemals, egal von welchem xPP durch einen lieblosen Stempel rückseitig beschädigen lassen. Ich stelle nicht aus, und ich will meine Marken auch nicht verhökern - meine Erben nach meinem Tod auch nicht - die werden die dann wahrscheinlich fortwerfen. Aber ICH habe heute Spaß daran, egal ob mit oder ohne Prüfsignum von wem auch immer.

meine Meinung,
LG, Stefan
 
Lars Boettger Am: 11.01.2011 19:56:12 Gelesen: 160229# 10 @  
@ petzlaff [#9]

50 Pfg. Heinemann + Unfallverhütung -> Im Sog der Spekulation um die 50 Pfg. Heuss postfrisch (Mi. 189x) zogen die Werte stark an. Das nur als Ergänzung, da in der Tat vielleicht das ein oder andere Forenmitglied den Sachverhalt nicht kennt.

Posthornsatz: Ganz ehrlich - hast Du schon ein traditionelles Exponat "BRD" gesehen? Ich kann mich an keines erinnern. Mag an meinem Hirn liegen, aber die Anzahl dürfte sehr gering sein.

Mir fehlt eine Aussage zur Garantie der Prüfergebnisse. Mehr als die normale Haftung ist nicht drin, oder? Und Fahrlässigkeit dürfte bei Briefmarkenprüfungen sehr schwer nachzuweisen sein.

Signaturen: BPP, HBP, VPP - da blickt dann gar keiner mehr durch.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
germaniafreund Am: 11.01.2011 20:23:05 Gelesen: 160205# 11 @  
Da bin ich ja froh, dass sich kein neuer Prüfer zum Germaniaprüfer aufschwingt. ;-)

liebe Grüße Klaus
 
bomyalp Am: 11.01.2011 22:40:36 Gelesen: 160118# 12 @  
@ germaniafreund [#11]

Für alle, die dieses Thema mit Interesse verfolgen, noch die Liste der 8 Verbandsprüfer im VPP (Stand 20.12.2010).

Ich wünsche allen noch einen schönen Abend.

bomyalp


 
wi.kr Am: 12.01.2011 12:02:34 Gelesen: 160053# 13 @  
@ petzlaff [#9]

Zu den Prüfgebühren in Anbindung an Katalogwerte ist darauf hinzuweisen, dass z.B. die Arge AM-Post für ihre Mitglieder zu festen Preisen pro Prüfung unabhängige vom Katalog"wert" prüft und auch kein Signum anbringt, sondern nur Befunde ausstellt, in denen auch eine Abbildung enthalten ist, so dass das Prüfstück jederzeit identifizierbar ist.

Ein weiterer Hinweis sei gestattet: Nach den Prüfbedingungen des VPP trägt allein der Prüfkunde irgendein Risiko, auch das jeglichen Versandes einschließlich der Rücksendung, über die der Prüfer allein entscheiden soll. Da Erfüllungsort der Wohnsitz des Prüfers ist und die Verjährung bereits mit dem Ausstellungsdatum beginnen soll, sind weitere Risiken zu Lasten des Prüfkunden festgeklopft.

Im Übrigen halte ich den Prüfhinweis im Michel z.B. beim AM-Post (wo ich mich am besten auskenne) für ausschließlich im Interesse des Prüfers liegend und wirtschaftlichen Nonsens. Das habe ich der Michelredaktion in Frageform auch mal vorgetragen, aber keine befriedigende, weil überzeugende Antwort bekommen. Immerhin bin ich gespannt, ob dort der Hinweis auf "BPP-Prüfung" künftig anders gefasst sein wird.
 
doktorstamp Am: 13.01.2011 09:26:14 Gelesen: 159914# 14 @  
@ wi.kr [#85]

Mit der leidlichen Geschichte Ampost/Hettler bin ich auch vertraut. Es bleibt abzuwarten in wie fern Michel sich nach Hettler noch richten wird. Übrigens ein neuer Prüfer (BPP) für das Gebiet Ampost wird es hoffentlich bald geben. Die Aussichten sind gut.

Hauptauftraggeber sind natürlich die Auktionshäuser, mal sehen wie viele hiervon zur VPP übergehen.

Wenn ich die Prüfordnung lese, erkenne ich die Hand eines im Sachen Jura unbewanderten.

mfG

Nigel
 
wuerttemberger Am: 13.01.2011 10:23:11 Gelesen: 159899# 15 @  
@ doktorstamp [#86]

Übrigens ein neuer Prüfer (BPP) für das Gebiet Ampost wird es hoffentlich bald geben. Die Aussichten sind gut.

Er bereitet sich ja auch schon lange genug darauf vor. Wenn ich ihn mal wieder sehe, dann frage ich ihn mal.

Gruß

wuerttemberger
 
bomyalp Am: 31.01.2011 20:57:28 Gelesen: 159312# 16 @  
@ doktorstamp [#86]

Der Internetauftritt des VPP ist aktiv.

http://www.vppev.de

Viel mehr als das bereits Gesagte ist hier nicht zu erfahren.

Vielleicht kann man aber noch eine Lehre/Ausbildung als Briefmarkenprüfer, sorry ordentlicher Briefmarkenprüfer, demnächst in Angriff nehmen. Für Nachwuchs muß in Zukunft sicherlich dringend gesorgt werden.

Noch einen schönen Abend.

bomyalp
 
wi.kr Am: 03.02.2011 13:19:15 Gelesen: 159202# 17 @  
@ bomyalp [#88]

Leider ist mein Versuch, vom Vorsitzenden einmal die Satzung des Vereins zu bekommen, gescheitert - er antwortet auf E-Mail nicht. Da die Satzung eines eingetragenen Vereins beim Amtsgericht hinterlegt werden muss, wundert mich das schon. So erfährt man über die Zielsetzungen und internen Standards des VPP gar nichts. Da nach der Prüfordnung der Verband an sich überflüssig ist, weil er keinerlei Funktion im Prüfgeschäft hat, wüsste ich aber doch gern mehr darüber.

Gibt es eine Art "Ehrenkodex" der Mitglieder und wo kann man sich ggf. über ein Mitglied beschweren? Gegenüber dem BPP ist nach der Prüfordnung eigentlich wohl nicht besser geworden, manches aber zu Lasten des Prüfkunden schlechter.

Weiß jemand mehr?

Gruß an alle
 
Richard Am: 28.02.2011 08:26:38 Gelesen: 158686# 18 @  
Maystersammler schreibt im BDPh Forum:

Im aktuellen Briefmarkenspiegel (3/2011) finden sich auf der Seite 39 zwei interessante Leserbriefe. Einer ist von Harald Rauhut. (Der bekannte Inhaber eines Auktionshaues ist ja zugleich Vorsitzender des Auktionatorenverbandes BDB, hat diesen Beitrag aber wohl als Privatmann verfasst, jedenfalls nach der Unterschrift des Briefes zu urteilen.) Der zweite stammt von Arnim Hölzer in seiner Funktion als Präsident des Händlerverbandes APHV.

Beide nehmen kein Blatt vor den Mund und sagen offen was sie vom VPP bzw. einigen der dortigen Mitglieder halten, freilich ohne Namen zu nennen. Das Urteil fällt niederschmetternd aus.


Soweit das Zitat. Es würde mich nicht verwundern, wenn beiderseits bald die Juristen vor Gericht viel Geld verdienen werden. Wünschen würde ich mir nur gute Arbeit beider Verbände und mehr Sicherheit für alle Händler und Sammler, die ihre Dienstleistungen in Anspruch nehmen.

Schöne Grüsse, Richard
 
22028 Am: 28.02.2011 10:26:19 Gelesen: 158656# 19 @  
Kann man die Leserbriefe hier bitte mal als Scan zeigen oder muss ich mir deswegen den Briefmarkenspiegel (3/2011) kaufen?
 
portocard Am: 28.02.2011 10:42:24 Gelesen: 158650# 20 @  
@ 22028 [#19]

Hallo Rainer,

habe dir die Seite als Mail geschickt, weil ich nicht weiss, ob man das einfach kopieren und "veröffentlichen" darf.

Fred
 
22028 Am: 28.02.2011 10:58:13 Gelesen: 158646# 21 @  
Besten Dank. Ist ja hoch interessant zu lesen.

Meine Sammelgebiete sind zwar nicht betroffen, mir ist aber bekannt dass der BPP auch im Ausland sehr hohes Ansehen geniest. Ob der VPP, sollten die Vorwürfe denn stimmen, auch akzeptiert wird wage ich denn mal zu bezweifeln.

Leider ist es so dass viele Händler und Sammler nur ein Attest sehen wollen und die Qualität des Attestes weder einschätzen können noch wollen.

Es gibt Allewelt Prüfer die in Ihren Attesten gerne Konjunktive verwenden. „Könnte echt sein, müsste echt sein“. Solche Atteste in z.B. deutscher Sprache werden im fremdsprachigen Raum gerne missverstanden.

Es gab und gibt im Ausland oft mehrere konkurrierende Prüfverbände, das Ergebnis ist jedem der international tätig ist wohl bekannt.
 
Richard Am: 18.03.2011 23:33:33 Gelesen: 158257# 22 @  
@ [#18]

"Säckingen", Moderator im BDPh Forum, schreibt dort heute:

Leserbrief des BDB und APHV

Von den Herren Hölzer und Rauhut habe ich die Zustimmung erhalten, die in #193 erwähnten Leserbriefe hier im Forum zu veröffentlichen. Dazu habe ich die Stellungsnahme des BDPh kopiert - somit haben die drei großen Verbände neben dem Prüferbund alle deutlich Stellung bezogen.

---

Erklärung des BDPh

Mit Überraschung hat der Vorstand des Bundes Deutscher Philatelisten e.V. die Gründung des Verbandes Philatelistischer Prüfer zur Kenntnis genommen.

Einziger Partner für Prüfungen philatelistischen Materials bleibt für den BDPh weiterhin der Bund Philatelistischer Prüfer (BPP). Seit seiner Gründung durch den APHV und BDPh im Jahr 1958 hat sich der Bund Philatelistischer Prüfer zu einem zuverlässigen Partner entwickelt, der sich den steigenden Anforderungen auf dem Gebiet der philatelistischen Prüfungen immer gestellt hat und ihnen auch gerecht wurde.

Bei der Prüfung philatelistischen Materials sind Qualitätsstandards ein wichtiges Fundament. Die Einhaltung dieser Standards bieten den Auftraggebern Sicherheit und damit Vertrauen. Dies stellt der Bund Philatelistischer Prüfer sicher und kontrolliert die Einhaltung der Verhaltensgrundsätze bei seinen Mitgliedern.

Vor diesem Hintergrund hat der BDPh die Leistungen des Verbandes Philatelistischer Prüfer recherchiert, deren Prüfordnung gesichtet sowie intensive Gespräche mit Vertretern des Bundesverbandes Deutscher Briefmarken-Versteigerer (BDB) und des Bundesverbandes des Deutschen Briefmarkenhandels (APHV) geführt. Im Ergebnis wurde deutlich, dass der Verband Philatelistischer Prüfer und seine Mitglieder unserer Meinung nach diese Standards nicht im gewünschten Maße erreichen.

Darüber hinaus weisen die Leserbriefe vom Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Briefmarken-Versteigerer und dem Präsidenten des Bundesverbandes des Deutschen Briefmarkenhandels im Briefmarken Spiegel 3/2011 auf Seite 39 auf einige Tatsachen hin, die die Bedenken des BDPh unterstreichen und die einer vertrauensvollen Zusammenarbeit entgegenstehen. Der BDPh bleibt daher bei seiner Feststellung, dass der Bund Philatelistischer Prüfer BPP e.V. für ihn der einzige und unumstrittene Partner in Fragen von Prüfungen philatelistischen Materials ist und bleibt.


---

APHV

Mit Bestürzung hat der APHV Ihren vorgenannten Beitrag über die Gründung eines zweiten Prüferbundes zur Kenntnis genommen. Ohne jede kritische Distanz berichten Sie über den VPP und stellen diesen auf Augenhöhe mit dem Bund Philatelistischer Prüfer. Wir halten diese Berichterstattung aus mehreren Gründen für verfehlt.

Zum einen scheint es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen zu sein, dass der persönliche bzw. wirtschaftliche Hintergrund einiger Gründungsmitglieder des VPP, um es vorsichtig auszudrücken, Anlass zu Zweifeln gibt. Uns ist der Leserbrief des Vorsitzenden des Bundesverbandes Deutscher Briefmarkenversteigerer, Herrn Harald Rauhut (s.o.), bekannt. Wir machen uns die detaillierten Ausführungen von Herrn Rauhut zu Eigen und fragen uns, wie die von ihm genannten Fakten Ihrer Aufmerksamkeit entgehen konnten. Entscheidender ist aber der Umstand, dass Sie mit Ihrer wohlwollenden Berichterstattung einer Zersplitterung des Prüfwesens Vorschub leisten, die sich zum Nachteil der Philatelie auswirken kann, jedenfalls bei einer Vielzahl von Sammlern, die die Hintergründe nicht kennen und nicht kennen können.

Es gibt und gab zu keinem Zeitpunkt die Notwendigkeit, einen zweiten Prüferbund ins Leben zu rufen, zumal auch die fachliche Reputation einiger Mitglieder des VPP sehr umstritten sein dürfte. Der BPP und seine Mitglieder leisten seit vielen Jahren eine fachlich hochwertige Arbeit zum Wohle der gesamten Philatelie. Die BPP-Prüfer sind über jeden Zweifel erhaben. Die Gründung eines zweiten Prüferbundes erweckt den Anschein, dass die Qualifikation des BPP und seiner Mitglieder in Zweifel zu ziehen ist. Das schafft Verunsicherung bei den Sammlern und bringt völlig unnötige Unruhe in den Markt. Das alle ohne jeden auch nur ansatzweise nachvollziehbaren Grund. Über all diese Umstände informieren Sie Ihre Leser mit keinem Wort.

Der APHV distanziert sich daher in aller Form von einer solch unkritischen und mithin oberflächlichen Berichterstattung und fordert Sie auf, Ihre Leser durch Abdruck dieses Leserbriefes umfassend zu informieren.

gez. Arnim Hölzer; Präsident APHV


---

BDB

Ihren Artikel über einen neuen "Prüferverband" habe ich ob der wohlwollenden Tonlage doch etwas erstaunt zur Kenntnis genommen. Ob nämlich Sammler in Zukunft wirklich die "Qual der Wahl" haben, bezweifle ich entschieden. Sowohl der Bundesverband Deutscher Briefmarken-Versteigerer als auch ich persönlich haben in der Vergangenheit kritische Anmerkungen zu Entwicklungen im Prüfwesen gemacht, sodass in meinem Falle sicher nicht der Eindruck eines GefälligkeitsLeserbriefs besteht.

Tatsächlich gibt es keine Notwendigkeit für einen zweiten Prüferverband, erst recht, wenn die personelle Zusammensetzung "bedenklich" ist. Von den acht in ihrem Artikel aufgeführten "Prüfern" sind sieben ehemalige BPP-Prüfer, von denen nach meinem Kenntnisstand lediglich einer altersbedingt ausgeschieden ist. Man fragt sich, warum die anderen nicht mehr BPP-Mitglieder sind? In einem Falle gab es sowohl seitens der Sammler als auch Händler und Auktionatoren eine Vielzahl von Negativstimmen bezüglich der, vorsichtig formuliert, sehr fantasievoll angelegten Prüfvergütungsberechnung. Dies hat dazu geführt, dass sich eine Vielzahl von Sammlern von diesem Gebiet abgewandt haben und das gesamte Sammelgebiet einen markanten Nachfrage-Rückgang zu verzeichnen hat. Ich hatte den Eindruck, dass ein gerade erfolgtes Ausscheiden dieses Prüfers aus dem BPP vom Handel mit Aufatmen wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde und es keinen Grund für eine Fortsetzung der Prüfkosten-Abzockerei unter anderem Mantel gibt.

Weiterhin hat von den acht aufgeführten Mitgliedern eines eine eidesstattliche Versicherung abgegeben (26. August 2008), ein weiteres befindet sich im Insolvenzverfahren (Insolvenzeröffnung 4. Mai 2007), bei einem dritten "Prüfer" sind ebenfalls Unregelmäßigkeiten dokumentierbar (siehe gerade erst ergangenes Urteil, Landgericht Konstanz, Az. 40 261/2010). Wer eine eidesstattliche Versicherung abgegeben hat, verfügt über keine finanziellen Mittel, um im Falle einer Fehlprüfung zu haften, obwohl er zu einer gesetzlichen Haftung verpflichtet ist. Zudem müsste er theoretisch dann auch so mittellos sein, dass er keine Vergleichssammlung besitzen darf, also auch fachlich gar nicht prüfen kann.

Möchten Sie allen Ernstes verantworten, dass solchen "Prüfern" Prüfaufträge zukommen? Ich nicht. Ich ärgere mich dann lieber weiter gelegentlich über BPP-Prüfer, aber dann wenigstens auf hohem Niveau!

Harald Rauhut, Mülheim an der Ruhr
Vorsitzender Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer e.V.

 

Das Thema hat 147 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 4 5 6 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.