Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (59-60) Ganzsachen bestimmen: USA
Das Thema hat 71 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 oder alle Beiträge zeigen
 
sanuba Am: 22.07.2012 17:16:03 Gelesen: 42273# 1 @  
Ganzsache USA 1913 - Stempel ohne Angaben

Hallo,

beim aussortieren meiner USA Briefe fiel mir dieser Stempel auf, da keine Angaben darauf sind (weder Tag noch Uhrzeit), abgesehen von der Jahresangabe. Außerdem erschien es mir für diese Zeit merkwürdig, dass ein W zwischen Berlin und Germany geschrieben wurde.

Vielleicht könnte Ihr mir dabei helfen und mein Wissen erweitern.

Danke
Kirsten



 
stephan.juergens Am: 22.07.2012 17:37:01 Gelesen: 42265# 2 @  
http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Postbezirke_(ab_1862)

Berlin W = Westen = Potsdamer Bahnhof

Aber laut Karte fängt dass schon ziemlich mitten in der Stadt an:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/52/Straube_Berlin_Postbezirke_1873.jpg

Französische Straße liegt nach Wikipedia in Mitte, irgendwie am Gendarmenmarkt.

Da bräuchten wir jetzt jemanden, der sich in Berlin auskennt, ob Französische Straße noch in W liegt, oder ob da in den Staaten ein Tippfehler passiert ist.
 
stephan.juergens Am: 22.07.2012 17:43:46 Gelesen: 42259# 3 @  
Auch aus der Wikipedia:

Französische Straße Nummer 9–12: Postamt Berlin W 8, 1908–1912 im Stil des holländischen Barock errichtet[4] (mit der im Hauseingang der Nummer 9 integrierten Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler)

Also ist Berlin W richtig.
 
T1000er Am: 22.07.2012 17:50:25 Gelesen: 42258# 4 @  
@ stephan.juergens [#2]

Ja, nach unserem Verständnis liegt/lag die Französische Str. im ehemaligen Ostberlin und genau wie Du geschrieben hast im Bezirk Mitte.

Vergleiche auch hier: http://berlin.kauperts.de/Strassen/Franzoesische-Strasse-10117-Berlin

Hier wäre jetzt interessant zu wissen, wie die hist. Postgrenzen damals im Berlin des Jahres 1913 verliefen.

Gruß,
T1000er

@ stephan.juergens [#3]

Dann wäre also doch ein Tippfehler in der Anschrift. Die richtige und komplette Anschrift sollte dann "Berlin W 8" lauten!
 
Jürgen Witkowski Am: 22.07.2012 18:16:25 Gelesen: 42247# 5 @  
@ sanuba [#1]

Bei dem Brief handelt es sich um Third Class Mail, der langsamsten Beförderungsart. Diese portogünstige Variante der amerikanischen Post kam bei Massenauflieferungen zum Einsatz. Verwendet wurde ein Ganzsachenumschlag zu 1 Cent, eine Beförderung als First Class Mail nach Deutschland hätte seinerzeit 5 Cent gekostet.

Bei der Bearbeitung von Massenauflieferungen kamen häufig Stempelmaschinen zum Einsatz, bei denen wie auch bei Deinem Beispiel zu sehen, die Tages- und Uhrzeitstecktypen entfernt worden sind.

Dein Brief wurde mit einer Stempelmaschine des Herstellers International Postal Supply Company of New York abgestempelt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
sanuba Am: 22.07.2012 18:59:42 Gelesen: 42226# 6 @  
Hallo Jürgen,

erstmal vielen Dank für die interessante Information. Kannst du mir auch bitte sagen, zu welcher Klasse dieser Brief hier gehört? Ganzsache 2 Cent nicht 1 oder 5 Cent?

Ich bedanke mich erneut für alle Beiträge.

Gruß
Kirsten


 
stephan.juergens Am: 22.07.2012 19:01:21 Gelesen: 42225# 7 @  
@ T1000er [#4]

Ich würde denken, dass die Grenzen zwischen den Postbezirken sich zwischen 1873 - so die oben angehängte Karte - bis 1913 nicht wesentlich geändert haben.

Gruß
Stephan
 
Manne Am: 24.10.2013 10:35:45 Gelesen: 41115# 8 @  
Hallo,

kann mir jemand diesen Beleg bestimmen, gestempelt in New York am 26.4.1892 ?

Gruß
Manne




 
Cantus Am: 01.05.2015 23:46:18 Gelesen: 40350# 9 @  
@ Manne [#8]

Hallo Manne,

nichts ist unmöglich, und auch wenn zur Bestimmung deines Beleges die wesentlichen Feinheiten eigentlich noch zu klein abgebildet sind, so denke ich doch, dass es mir gelungen ist, den Beleg einer exakten Katalognummer zuzuordnen.

In den USA wurden ab dem Jahr 1886 bis zum Jahr 1892 Kartenbriefe (= Letter Sheets) gedruckt und verkauft. Warum danach diese Ganzsachenart nie mehr hergestellt worden war ist mir leider nicht bekannt. Alle diese Kartenbriefe sehen auf den ersten Blick identisch aus, es gibt aber allerlei recht feine Unterschiede in der Textgestaltung, bei der oberen oder seitlichen Zähnung der Kartenbriefe sowie auch bei der rückseitigen Verschlussklappe, die bei genauer Betrachtung eine Differenzierung notwendig machen.

Ab dem Jahr 1887 bis zum Jahr 1892 wurden sieben aufeinander folgende Serien des weitgehend gleichen Kartenbriefes hergestellt. Die Seriennummern findet man vorderseitig links oben; bei dir lese ich da "Serie 6". Weiterhin glaube ich, um unteren Ende der seitlichen Zähnungsreihen nicht nur eine Zähnungsunterbrechung erkannt zu haben, sondern darüber hinaus noch auf der rechten Vorderseite die Reste der "Guide" genannten Markierung. Damit lässt sich dein Letter Sheet nun eindeutig bestimmen. Es handelt sich danach um

H&G Letter Sheet Nr. 20, erschienen im Jahr 1891.

Der Zudruck der Mount Morris Bank auf der Innenseite des amtlichen Kartenbriefes wurde privat veranlasst, vermutlich direkt bei der Bank selber vorgenommen. Er macht den Kartenbrief damit etwas reizvoller, jedoch nicht zu einer Privatganzsache.

Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 30.10.2015 20:11:09 Gelesen: 39843# 10 @  
Hier ein Ganzsachenumschlag aus der 2,-- Euro-Sammelkiste, vermutlich aus dem Jahr 1876 mit Pferdchen und Eisenbahn. Davon soll es eine Menge geben und ein Ganzsachensammler Russland erzählte mir in Sindelfingen, dass es auf die Linien unter dem Reiter mit Pferd ankomme? Wer weiß mehr?

Liebe Grüße

10Parale


 
lueckel2010 Am: 30.10.2015 21:13:22 Gelesen: 39838# 11 @  
Hallo "10 Parale",

es handelt sich gem. Scott USA-Spezialkatalog 2014 um die Scott Nr. U218 ( eine Linie unter POSTAGE). Ungebrauchte Umschläge werten 67.50 $.
Allerdings weist der gezeigte Umschlag schon einige Altersspuren und einige handschriftliche Vermerke (hoffentlich Bleistift) auf, die preisliche Abschläge bewirken dürften.

Die bessere bildgleiche Umschlag, Scott Nr. +U220 ( zwei Linien unter POSTAGE) ist ungebraucht mit 42.500.00 $ notiert, gebraucht ohne Bewertung.

Eventuell könnte es sich um eine Art Probedruck handeln (eigene Vermutung). Im genannten Katalog ist darüber nichts zu finden.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.
Viele Grüße, "lueckel2010"
 
lueckel2010 Am: 04.11.2015 21:07:41 Gelesen: 39756# 12 @  
@ 10Parale [#10]

Da bis heute keinerlei Reaktion auf meine Beantwortung [#11] Ihrer Anfrage erfolgt ist, kann ich nur vermuten, dass diese erschöpfend und für Sie zufriedenstellend war!

Ich bedanke mich daher recht herzlich, dass ich Ihnen dienlich sein durfte!
"lueckel2010"
 
10Parale Am: 04.11.2015 21:26:21 Gelesen: 39749# 13 @  
@ lueckel2010 [#12]

Vielen Dank für die Antwort auf meine Anfrage zu dieser Ganzsache aus den USA. Ich werde sie bei der nächsten Umfrage von Richard über die beliebtesten Mitglieder bei philaseiten mit in meine positiven Bewertungen einfließen lassen. Die Antwort war für mich erschöpfend. Ich habe den Umschlag in Sindelfingen an der Börse für 2,-- Euro erstanden, dies zu Ihrer weiteren Information. Auf der Rückreise mit unserem Briefmarkenverein konnte ich kaum Informationen über die Ganzsache gewinnen, deshalb meine Anfrage hier im Forum. Morgen trifft sich unser Briefmarkenverein und ich kann nun kraft ihrer Antwort erläutern, um was für eine Ganzsache es sich hier handelt.

Ich habe mich ungeachtet dessen schon oft gefragt, ob ein DANKESCHÖN oder ein LOB für die Reaktion auf einen Beitrag sinngemäß und in diesem Forum erwünscht ist und der Etikette entspricht. Ihrer Antwort, lueckel2010, entnehme ich ein wenig Unmut. Sorry, dass ich diesen mit dem Ausbleiben einer Reaktion ausgelöst habe.

Dennoch einen schönen Abend und nochmals vielen herzlichen Dank für Ihre nützlichen Informationen.

with best regards

10Parale
 
10Parale Am: 18.01.2016 20:22:35 Gelesen: 39496# 14 @  
Es scheint nicht sehr viel USA Ganzsachensammler im Forum zu geben, oder täusche ich mich?

Heute fiel mir diese Karte in die Hände. Eine Ganzsache 1 Cent mit dem Porträt eines Präsidenten (wer ist das? - Grover Cleveland regierte zu dieser Zeit in der USA). Verfasst wurde der Text am 6. Mai 1886, gerichtet ist die Karte an einen Herrn in Guttenberg (Stadtteil von New York).

Interessante Rückseite, das Angebot eines Salzhändlers aus Milwaukee (Wisconsin). Der Stempel von Milwaukee ist nur teilsichtbar.

Demnach handelt es sich um den balkenartigen Stempel mit der I um den Ankunftsstempel von New York, oder?

Liebe Grüße

10Parale


 
Gisi Am: 18.01.2016 21:09:25 Gelesen: 39485# 15 @  
Hallo 10Parale,

Die Postkarte zeigt ein Portrait von Thomas Jefferson. Es wurde befürchtet Unglück zu bringen einen lebenden Präsidenten auf der Briefmarke darzustellen.

Traditionsgemäss wurden Präsidenten ein Jahr nach dem Tod portraitiert.

Bis 2011 wurden auch keine anderen lebenden Persönlichkeiten auf den Marken gezeigt. Seit 2007 wurde bestimmt, dass eine Persönlichkeit schon 5 Jahre verstorben sein musste, bevor er/sie auf einer Briefmarke erschien. Vor 2007 waren es sogar 10 Jahre.

Diese Regeln sind seit 2011 aufgelöst.

Sammlergruss,
Gisi
 
lueckel2010 Am: 18.01.2016 21:33:10 Gelesen: 39477# 16 @  
@ 10Parale [#14]

Hallo,

Scott Nr. UX 8, KW (2014) 1.25 $ (billigste Farbe); privat bedruckte Rückseite (preprinted); Preprinted-Ganzsachen werten i. d. R. niedriger; es sind zwei Farben katalogisiert (brown und dark chocolate); Duplex-Stempel vom Absendeort (Milwaukee).

MfG, "lueckel2010"
 
10Parale Am: 19.01.2016 19:05:54 Gelesen: 39432# 17 @  
@ lueckel2010 [#16]
@ gisi [#15]

Vielen Dank für die guten Antworten. Kann mir nicht vorstellen, dass die Amerikaner abergläubisch sind. Aber bei uns darf ja auch kein lebender Politiker auf Briefmarken geadelt werden.

Freue mich auf weitere USA-Ganzsachen.

10Parale
 
Cantus Am: 20.01.2016 02:08:53 Gelesen: 39400# 18 @  
@ 10Parale [#17]

Hallo,

ich sammle ja nicht gerade die Ganzsachen der USA, aber so ein paar habe ich dann doch schon. Dabei gefallen mir die Umschläge am besten, allerdings ist mir das Gebiet einfach zu umfangreich, um dort nun auch noch eine richtige Sammlung aufzubauen. Bei der Bestimmung der Ganzsachen der USA richte ich mich nach dem Ascher-Katalog oder dem Higgins & Gage, den Scott habe ich nicht und werde ihn mir mit Sicherheit auch nicht extra nur für die USA-Ganzsachen beschaffen.

Von den USA gibt es eine große Vielzahl von Umschlägen, die auf der Vorderseite nicht nur aufgedruckte Absender, sondern oft auch bildhafte Zudrucke tragen. Das finde ich zwar sehr reizvoll, leider werden diese Art von Umschlägen in Europa meistens relativ teuer gehandelt, was meine Entdeckerlust doch spürbar mindert. Ich hatte gerade eine Auswahlsendung hier, in der auch solche Umschläge waren, ich habe mich dann aber doch beherrscht und mich lieber meinen originären Sammelgebieten gewidmet.

Natürlich sind die meisten meiner Umschläge "normale" Umschläge, die sich im Allgemeinen durch Art des Wertstempels, Art des Umschlagpapiers und Format des Umschlages unterscheiden. Heute zeige ich aber erst einmal einen Umschlag, der am 29.9.1956 von New York nach Nashville gelaufen ist. Darauf ist der Absender als sehr reizvolles Bild mit Text aufgedruckt.



Viele Grüße
Ingo
 
mljpk Am: 20.01.2016 23:52:26 Gelesen: 39342# 19 @  
Liebe Sammlerkollegen,

inspiriert von diesem interessanten und zudem dekorativen Thema habe ich mal meine Belegtütchen durchgesehen und u.a. die beiden nachfolgenden Karten für eine weitere Bestimmungsrunde gefunden. Ran an die Karten ! :-) Als ersten Schritt stelle ich mal die Vermutung in den Raum, dass die Wertstempel jeweils die Allegorie der Freiheit zeigen, was bei den USA auch naheliegend wäre.

Auch hier stelle ich fest, dass ein Ganzsachenkatalog eine überlegenswerte Anschaffung wäre, allerdings ist für den Einstieg ein kostenloser Onlinekatalog zur Schonung der Geldbörse und Vermeidung eines weiteren potentiellen Staubfängers zunächst vorzuziehen. Gibt es irgendwo einen brauchbaren Onlinekatalog zu Ganzsachen ähnlich colnect oder catawiki für eine grobe Übersicht? Mit einer Onlinesuche mit deutschen und englischen Suchbegriffen bin ich leider nicht fündig geworden. Bereits jetzt herzlichen Dank für Tipps und interessante Kommentare zu den Karten.

Mit besten Grüßen in die Runde
Jens


 
ralfi Am: 21.01.2016 04:49:09 Gelesen: 39326# 20 @  
Meinem Scott Katalog entnehme ich, dass die beiden Postkarten aus den Jahren 1873 und 1875 stammen. In Abhängigkeit davon, ob und welches Wasserzeichen in den Karten ist, ist die linke im Katalog entweder als UX1 oder UX3, die rechte als UX4 oder UX5 bezeichnet. Bei Interesse scanne ich gerne die entsprechende Katalogseite ein.

Ralf
 
mljpk Am: 21.01.2016 21:34:43 Gelesen: 39288# 21 @  
@ ralfi [#20]

Hallo Ralf,

danke für die Katalognummern. Wo sollte sich bei den Karten denn das Wasserzeichen befinden? Flächig oder an einer bestimmten Position? Danke bereits jetzt für die ergänzende Erläuterung.

Beste Grüsse
Jens
 

Das Thema hat 71 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 

Ähnliche Themen

32948 80 04.02.24 17:23Gernesammler
19354 35 05.12.21 14:09ChristianSperber
12410 07.06.14 14:34Cantus
9794 31.05.12 08:26roteratte48
5195 13.11.10 00:10Christian


Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.