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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1100 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 31.07.2021 11:43:23 Gelesen: 212308# 876 @  
@ Franz88 [#875]

Lieber Franz,

ein Klassebrief, um den dich nicht nur Rumäniensammler beneiden werden. Danke fürs Zeigen dieser Schönheit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Franz88 Am: 31.07.2021 13:18:13 Gelesen: 212288# 877 @  
Lieber Ralph,

vielen herzlichen Dank.

Liebe Grüße
Franz
 
10Parale Am: 01.08.2021 12:18:30 Gelesen: 212119# 878 @  
@ Franz88 [#875]

ich schließe mich bayern klassisch an und gratuliere zu diesem schönen Brief mit der breitrandigen 30 Parale Marke.

Es zeigt sich immer wieder, dass die Stempel bei den klassischen Marken einiges zum Wert und zur Seltenheit eines Beleges beitragen. Mittlerweile ist es mir gelungen, eine Aufstellung von 16 Briefen zu machen, die noch mit der 40 Parale Marke (erste Gewichtsstufe) frankiert wurden. Es kommen sicher noch einige hinzu und ich muss die Tabellen vervollständigen, bevor ich sie hier veröffentliche. Schwierig und manchmal unmöglich ist es immer wieder, das Jahr zu ermitteln, in denen die Briefe gelaufen sind.

Auf der 113. Corinphila Auktion im Jahr 1999 wurde dieser schöne Brief mit 1.000 Schweizer Franken ausgerufen, der 1860 von Galatz nach Jassy befördert wurde und mit den selteneren roten Stempeln (M1 und M3) entwertet wurde. Die grünlich-blaue Marke stammt vom oberen linken Seitenrand.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 01.08.2021 13:25:38 Gelesen: 212062# 879 @  
@ 10Parale [#878]

Hallo 10Parale,

ich vermute, dass bei der Auktion noch ein Fahrrad dabei war - damit man um die Marke herum fahren konnte, ohne sie zu berühren, so breitrandig ist sie geschnitten worden. Ein "eyecatcher" erster Güte ! Vielen Dank fürs Zeigen dieses Schmankerls.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 01.08.2021 20:43:35 Gelesen: 211999# 880 @  
@ Franz88 [#875]

Guten Abend Franz,

ich sehe Deinen Brief erst heute. Ich gratuliere Dir zu dem schönen Stück.

Ich weise Dich noch darauf hin, dass die handschriftlichen Notizen am unteren Rand sehr interessant sind. Vermutlich sind es gültige Hinweise auf einen Vorbesitzer dieses Briefes. Der Brief kommt vermutlich aus der Sammlung J.J. Odor.

Ich zeige anbei einen Brief aus dem Jahr von ca. 1870, freigemacht mit einer Nummer 18 (Michel). Auch dieser Brief hat einen ähnlichen Vermerk, wie Dein Brief: "Colectia J.J. Odor". Er nennt sogar eine Jahreszahl ("1935").



Ob der Sammler meinen Brief 1935 selber kaufte oder ob er ihn dann verkaufte, weiss ich nicht. Jedenfalls ist der Brief offenbar seit mindestens 85 Jahren bekannt/dokumentiert.

Ich empfehle Dir, den Vermerk auf Deinem Brief keinesfalls zu entfernen, auch wenn die auffälligen Notizen nicht allen Betrachtern gefallen. Auch fällt auf, dass bei der zusätzlichen Notiz die Handschrift auf den zwei Briefen offenbar nicht dieselbe ist. Dennoch würde ich davon ausgehen, dass beide Briefe wirklich aus der Sammlung Odor stammen.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Franz88 Am: 02.08.2021 10:30:24 Gelesen: 211871# 881 @  
Hallo Heinz,

vielen herzlichen Dank.

Ich werde die Notiz sicher nicht entfernen.

War J.J. Odor ein bekannter Sammler? Leider sagt mir der Name nichts.

Liebe Grüße
Franz
 
Heinz 7 Am: 02.08.2021 12:13:45 Gelesen: 211846# 882 @  
@ Franz88 [#875]

Zum Sammler Odor weiss ich leider auch nichts Näheres.

Anbei aber noch ein dritter Brief, der auch aus dieser Sammlung zu kommen scheint.



Diesen Brief habe ich früher einmal kopiert; ich besitze ihn aber nicht.

Ich hoffe Mitglied "Nor 42" weiss etwas zu diesem Sammler Odor?

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.08.2021 19:11:06 Gelesen: 208377# 883 @  
@ Heinz 7 [#882]

Die Markenausgabe von 1869 umfasste erstmals auch Briefmarken für Ausland-Briefe. Die Tarife waren damals noch stark unterschiedlich; 25 Bani genügten für das angrenzende Österreich. Es gibt schöne Einzelfrankaturen der Michel Nr. 24 nach Österreich.

Post in andere Länder erforderten höhere Tarife.

Ein Brief, der sage und schreibe 355 Bani erforderte (teure Destination, vermutlich schwerer Brief/mehrfaches Gewicht, Einschreiben), ist heute natürlich eine Preziose erster Güte. 1987 wurde so ein Brief bei Köhler verkauft.



An der 257. Köhler Auktion (7.-10.10.1987) finden wir Los 4280, das zum Glück fotographiert wurde; selbst die Rückseite wurde nicht vergessen, und das ist wichtig, weil hier finden wir eine Zusatzfrankatur.

Wir sehen:

6 x 50 Bani (Michel Nr. 25)
2 x 15 Bani (Michel Nr. 23)
1 x 25 Bani (Michel Nr. 24)

Wir wissen, dass es 1987 viele Rumänien-Sammler gab. Ich hätte darum erwartet, dass der Schätzpreis von DM 4'000 klar übertroffen wurde. Die Ergebnisliste belehrt uns aber: Los 4280 erreichte 1987 nur DM 3'600.

Die Preise waren damals auf einem anderen Niveau als heute! Die Sammler konnten damals noch grösste Raritäten zu überschaubaren Preisen erwerben.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.09.2021 15:32:20 Gelesen: 203737# 884 @  
Prinzessin Elisabeth wurde 1894 auf Schloss Peles als älteste Tochter des rumänischen Kronprinzen Ferdinand, des späteren Königs Ferdinand I. von Rumänien (1835-1927) und der Prinzession Marie von Sachsen-Coburg und Gotha geboren. Sie war eine Urenkelin der englischen Königin Victoria sowie des Zaren Alexander II. von Russland.

(Infos 12.9.2021 aus Wikipedia "Elisabeth von Rumänien")



Die Karte entstand vermutlich ca. 1914, als die Prinzessin 20 Jahre alt war. 1921 heiratete sie den griechischen Kronprinzen und wurde 1922 bis 1924 Königin Elisabeth von Griechenland.

Diese Postkarte hatte ich schon, nun aber fand ich ein Exemplar, das postalisch verwendet wurde. Leider ist der Stempel nicht vollständig lesbar, ich lese "2. III. ?8" (oder 2. VII ?). Aus dem Text der Karte, den ich teilweise lesen kann, schliesse ich aber, dass es sich um eine Karte handeln muss, die 1918 nach Wien gesandt wurde.



"(...) Mir wird schon mies, wenn ich daran denke, wie lange der Krieg noch dauern wird oder denken Sie gar anders? Sie werden ihn noch zu spüren bekommen."

Heinz
 
Heinz 7 Am: 14.10.2021 23:26:54 Gelesen: 199612# 885 @  
@ Heinz 7 [#555]

Ich habe vor knapp 4 Jahren auf einen sehr attraktiven Rumänien - Brief nach New York (USA) hingewiesen, der an einer Auktion von Startpreis CHF 700 auf Zuschlag CHF 22'000 (plus Aufgeld) stieg! Es war ein 100 Bani Brief, frankiert mit der Michel Nr. 28 (8. Ausgabe 1871, 25 Bani Backenbart, ungezähnt). Der Brief war adressiert an Herrn Ronald Thoma.

Ein sehr ähnlicher Brief kam gestern zum Angebot bei David Feldman in Genf: Wieder ist der Empfänger des Briefes Ronald Thoma, New York. Der Absender dürfte derselbe gewesen sein (Schriftbild ähnlich). Frankiert ist der Brief mit derselben Marke, aber in der gezähnten Ausgabe (Michel Nr. 34). Es sind aber nur 3 Marken verklebt worden, das ergibt 75 Bani. Gemäss Lostext fehlt eine 10 Bani-Marke.



Eine unvollständige Frankatur ist natürlich weniger wert, als eine ganze. Beim ersten Stempel "JASSY" fehlt ziemlich genau ein Viertel; dort dürfte die (fehlende) Marke geklebt haben.

Der Brief war trotzdem mit US$ 2'500 ausgerufen (USA = seltene Destination), der Zuschlag lag dann bei US$ 3'600. Wäre die vierte Marke noch auf dem Brief, wäre der Preis wohl deutlich höher ausgefallen.

Ob nun 85 oder 100 Bani erforderlich waren, müsste eigentlich herauszufinden sein. Eure Meinung interessiert mich!

Heinz
 
10Parale Am: 22.10.2021 19:05:13 Gelesen: 198354# 886 @  
@ Heinz 7 [#885]

"Ob nun 85 oder 100 Bani erforderlich waren, müsste eigentlich herauszufinden sein. Eure Meinung interessiert mich!"

Na, ich gebe mal meine persönliche Ansicht zu diesem Brief preis. Man sieht ja deutlich, dass es sich bei den gezähnten Marken zu 25 Bani um eine Einheit handelt. Wäre der Brief mit 100 Bani zu frankieren gewesen (ich kenne die Tarife im Moment nicht!), dann hätte der Absender doch einen Viererblock der 25 Bani Marke verwendet.

Man sieht ja auch eine rechteckige Aufhellung am linken Rand, wo die Stempelfarbe des undeutlichen Abschlags fehlt und wohl die fehlende Marke geklebt hat.

Ich vermute, dass es sich tatsächlich um eine 10 Bani Marke gehandelt haben muss. Vielleicht war es eine blau farbige 10 Bani Marke (Michel Nr. 33).

Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass die fehlende Marke wohl zu wenig Gummi (Klebstoff) hatte und auf dem Postweg verloren ging, denn ich sehe noch eine blaue Taxierung (eigentlich 2 blaue Taxierungen) und erkenne eine 10 ....(Cents?). Tiefere Spekulationen überlasse ich den Spezialisten.

Nun, die Preisunterschiede bei Auktionen sind je nach Aktenlage gewaltig und für diesen Preis ist selbst dieser Brief außerhalb meiner Reichweite.

Liebe Grüße

10Parale
 
buzones Am: 23.10.2021 19:40:36 Gelesen: 198118# 887 @  
@ 10Parale [#886]

Na, dann werfen wir mal einen Blick in Marinescus Tariftabellen, Band 2, S. 56/57:

Für einfache Briefe (bis 15 Gramm) nach USA galten im Jahre 1872 – je nach Leitweg – folgende Beförderungsgebühren:

a) Über Österreich/via Ostende 120 Bani – via Bremen und Hamburg 95 Bani

b) Über Deutschland/via Bremen und Hamburg 125 Bani – via Köln 140 Bani – via England 275 Bani

Angesichts der blauen 10x (Kreuzer) Taxierung liegt der Weg über Österreich nahe. Da nur eine Marke zu fehlen scheint, es aber keinen 20 Bani-Wert gab, dürfte es sich um eine weitere, zu der ursprünglichen Einheit gehörige, gezähnte 25 Bani-Marke gehandelt haben, wobei der Brief via Hamburg/Bremen zu 95 Bani mit 5 Bani überfrankiert worden wäre.

Da die Siegelseite des Umschlags, wo sich mögliche Transitstempel befinden könnten, nicht gezeigt wurde, muss jedoch ein Fragezeichen stehen bleiben.

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
10Parale Am: 24.10.2021 19:44:40 Gelesen: 197902# 888 @  
@ buzones [#887]

Marinescus Tariftabellen habe ich mir umgehend bestellt. Ich kann ohne sie doch nicht leben. Vielen Dank für diese weitere Stellungnahme und Meinung zu dem Brief, den uns Heinz 7 vorgestellt hat.

Deine Erklärung klingt zwar logisch, wobei Heinz 7 aber ausführt: " Gemäss Lostext fehlt eine 10 Bani-Marke."

So schreibt das Auktionshaus David Feldman. Dafür muss es ja Gründe geben!

Neben dem roten FRANCO sehen wir ja noch eine weitere Taxierung, die ich als 30 lese. Also, zählen wir mal zusammen, was wir tatsächlich sehen:
25 + 25 + 25 als real existierende Briefmarken, 2 Taxierungen zu je 10 und 30, das macht Pi x Daumen 115. Addiert man jetzt noch 10 dazu (aus der fehlenden, nicht sichtbaren, verlorengegangenen Marke), sind wir bei exakt 125 Bani und dann greift folgender Tarif, den du selbst unter b) nennst:

Über Deutschland/via Bremen und Hamburg 125 Bani

Vielleicht gibt uns die Siegelseite noch weitere Auskunft, ich bin gespannt.

Liebe Grüße

10Parale
 
buzones Am: 25.10.2021 16:32:22 Gelesen: 197737# 889 @  
@ 10Parale [#888]

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und nach der "originalen" Losbeschreibung bei Feldman gesucht:

Description

Romania. 1873 (?) (May 21). Cover from Jassy to New York, carried at 85 bani rate with 1872 25b perf. 12 1/2, irregular block of three, with 10b stamp missing, routed via Austria to Germany where it was struck with red "Franco" straight line and "30x" blue crayon, carried by the Hapag "Hammonia II", red "Paid All" New York cds also tying the franking; an extremely rare transatlantic mail from Romania in this period -another cover from the same correspondence was described as "a unique and extraordinary transatlantic usage..." as part of the "Cornelia" collection and it was offered at CHF20'000 in 2007-


Die Jahreszahl 1873 (mit Fragezeichen) stimmt nicht, es muss 1872 heißen, da diese Markenausgabe nur von Februar bis Oktober 1872 im Umlauf war. Laufweg über Österreich nach Deutschland stimmt; woher die Gebührenangabe 85 Bani in der Beschreibung stammt, ist fraglich. Die Siegelseite des Umschlags ist leer. Auch die Angabe bezüglich des Transportes mit der Hammonia II der HAPAG müsste überprüft werden.

Hier noch der Link zum Los bei David Feldman: https://www.philasearch.com/en/i_9246_64/5405_Romania_Cancellations_and_seals/9246-A512-10063.html?treeparent=COSUBGRP-20470&set_sprache=en&set_anbieter=9246&set_auktionnr=7237&postype=PH&breadcrumbId=1635171163.5465&row_nr=0

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
Heinz 7 Am: 29.10.2021 12:37:44 Gelesen: 196906# 890 @  
Die Briefmarken von Rumänien werden seit mehreren Jahren teuer gehandelt, wenn sie an Auktionen angeboten werden. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die obige Aussage liesse sich ohne Zweifel an vielen Beispielen beweisen.

Jeder Sammler von Rumänien freut sich, wenn er ein schönes Stück preiswert erwerben kann. Ich schreibe bewusst nicht "billig", weil auch ein relativ "teures" Stück kann preiswert sein.

Die höchste Marke der 7. Ausgabe 1869 (Fürst Karl I. mit Backenbart im Oval; 50 Bani blau/rot, Michel Nr. 25a) hat (hatte) gestempelt einen Katalogwert von Euro 60 (Michel 2006/07). Im Handbuch II von F. Heimbüchler von 2002 ist die Marke bewertet mit Euro 50, der Brief als Einzelfrankatur mit Euro 550.

Ein Sammler, der nun den untenstehenden Brief entdeckt, wird also den Startpreis von Euro 1'500 als vielleicht "teuer" einstufen. Bei einem Aufgeld von 20% resultiert ein Kaufpreis von Euro 1'800, das sind immerhin 327 % des angegebenen Wertes gemäss Handbuch FH 2002.



Wer aber den Brief betrachtet, dem schmilzt das Herz dahin. Ein (gemäss Foto) in jeder Beziehung traumhafter Brief, auch posthistorisch interessant mit den hübschen Nebenstempeln und Taxvermerken. Der Brief wurde von Auktionshaus korrekt beschrieben.

Gemäss Ergebnisliste wurde dieser Brief zum Ausruf verkauft. Euro 1'800 zahlt also der Käufer für diesen Brief. Er wird sich sicherlich über diesen Ankauf freuen, denn der Brief ist (trotz dem vermeintlich "teuren" Preis) preiswert! Im Vollsinn des Wortes.

Ich gratuliere dem glücklichen Käufer zu seinem Luxusstück!

Heinz
 
bayern klassisch Am: 29.10.2021 14:26:42 Gelesen: 196880# 891 @  
@ Heinz 7 [#890]

Hallo Heinz,

da gratuliere ich mit - teilfrankiert bis zur österreich-ungarischen Grenze und ab da unfrei über Bayern, Württemberg und Baden nach Paris verschickt worden, wo er den blauen Eingangsstempel und den Taxstempel über 10 Decimes, zahlbar beim Empfänger, erhielt.

Ein teilfrankierter 7-Länder-Brief ist immer klasse und in dieser Erhaltung ein Schmankerl erster Güte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 30.10.2021 02:30:20 Gelesen: 196754# 892 @  
@ Heinz 7 [#890]
@ bayern klassisch [#891]

Lieber Ralph,

ich freue mich, dass Du meinen Beitrag gelesen hast. Es erstaunt mich nicht, dass Dir der Brief gefällt.

Zu der ganzen Pracht des Beleges kommt offenbar noch eine Forwarder-Beförderung hinzu! Der Brief wurde offenbar von Julius Dobrin geschrieben; der war aber in Ismail zuhause. Gestempelt wurde der Beleg in Galatz; ich vermute, dass der Brief zuerst privat von Ismail nach Galatz gebracht wurde. Erst dort wurde er der rumänischen Post übergeben.

Etwas möchte ich noch klarstellen.

Auch ich finde Euro 1'800 viel Geld. Ich weiss, dass sehr viele Sammler solche Beträge nicht aufbringen können, oder nur ganz, ganz ausnahmsweise. Wenn ich also den Eindruck erweckt habe, ich ermuntere Sammler, leichtfertig Geld "weit über Katalogwert" auszugeben (wie mir das nun vorgeworfen wird), so möchte ich klarstellen:

Jeder grössere Kauf soll gut überlegt sein, und Euro 1'800 soll man für Briefmarken nur ausgeben, wenn es nicht zu sehr "weh tut".

Andererseits möchte ich dem Käufer anzeigen, dass er aus meiner Sicht einen guten, ja gar einen sehr guten Kauf gemacht hat, trotz des hohen Preises.

Meine Begeisterung für den Ismail-Galatz-Marseille Brief von 1869 (50 Bani) wird vielleicht noch etwas verständlicher, wenn ich folgenden Brief zeige, der vor 25 Jahren auf den Markt kam:



Ein ähnlicher Brief, Galatz-Marseille, rund 3 Monate später. Nun aber korrekt frankiert mit 75 Bani. Darum "P.D."-Stempel; ansonsten ähnliche Stempel. Der Adressat des Briefes ist offenbar derselbe, und auch die Handschrift des Absenders gleicht derjenigen des Ismail/Galatz- Briefes sehr. War es derselbe Schreiber? Wurde die Adresse des Juli/August-Briefes erst in Galatz angebracht (und nicht bereits in Ismail?). Der Schreiber des November-Briefes wusste wohl, dass der Brief ausreichend frankiert war, denn er vermerkte "fco" auf dem Brief; eine Abkürzung für "franco" (also ohne Gebühr für den Empfänger).

Auch dieser Brief ist optisch wunderschön!

Es ist wohl Ansichtssache, welcher Brief (890 oder 892) wohl der "bessere" ist. Am schönsten wären sie - zusammen auf einem Blatt!

Gute Nacht!

Heinz
 
10Parale Am: 30.10.2021 10:39:39 Gelesen: 196679# 893 @  
@ Heinz 7 [#892]

Ich schließe mich bayern klassisch an und gratuliere zu solch tollen Briefen, die den Weg über bis zu 7 Ländern Europas meisterten und uns in der Gegenwart als teure Stücke erhalten blieben.

Ich will an dieser Stelle noch auf einen schönen Brief in die Schweiz aufmerksam machen, der bei eBay zum Ausruf von 500 Euro zu haben ist, Verkäufer „wahewa“.

Insofern günstig und eine Investition in die Zukunft.

Schönen Samstag wünscht

10Parale


 
Martin de Matin Am: 30.10.2021 12:01:14 Gelesen: 196660# 894 @  
@ 10Parale [#893]

Der Brief ging nicht in die Schweiz sondern nach Italien. Der italienische Name für Genua ist Genova.

Gruss
Martin
 
10Parale Am: 30.10.2021 12:07:23 Gelesen: 196656# 895 @  
Hallo,

natürlich Genua, da habe ich geschlafen.

10 Parale
 
bayern klassisch Am: 30.10.2021 12:48:11 Gelesen: 196647# 896 @  
@ Heinz 7 [#892]

Lieber Heinz,

natürlich wäre es ein Traum, die beiden zusammenführen zu können, aber wie du richtig schreibst, braucht man auch die nötige Portokasse dafür. Auf der anderen Seite hat mal ein Posthornsatz postfrisch mit Attest sehr viel mehr Geld gekostet und das zu einer Zeit, als wir nur ein Viertel verdient haben von dem, was man heute so verdient - welches wird wohl der bessere Kauf gewesen sein? Ich denke, wir beide kennen die Antwort.

Manchmal sind 20 Euro für einen Brief eine Frechheit und 2.000 Euro ein Schnäppchen - es ist halt alles relativ, wie auch sonst im ganzen Leben.

Liebe Grüsse,

Ralph (der nicht Rumänien sammelt, aber auch ein paar Briefe mit bayerischem und rumänischen Bezug zueinander hat - nur auf einen Markenfrankierten von Rumänien nach Bayern werde ich wohl aus Kostengründen vorerst verzichten müssen)
 
Martin de Matin Am: 30.10.2021 18:39:04 Gelesen: 196554# 897 @  
Bei der 173. Auktion von Ulrich Felzmann am 17.-20. November 2021 kommen drei der ersten vier Marken von Rumänien zur Versteigerung.

Das interessante ist der auf den ersten Blick niedrige Ausruf.

Die 27 Parale viereckig auf Briefstück für 1500 Euro:



http://www.philasearch.com/de/i_9107_216755/5405_Rumaenien/12-A173-3834.html?treeparent=COSUBGRP-20470&set_sprache=de&set_anbieter=12&set_auktionnr=7217&postype=PH&breadcrumbId=1635610812.0774&row_nr=6

Die 108 Parale viereckig gestempelt für 1000 Euro:



http://www.philasearch.com/de/i_9107_216757/5405_Rumaenien/12-A173-3836.html?treeparent=COSUBGRP-20470&set_sprache=de&set_anbieter=12&set_auktionnr=7217&postype=PH&breadcrumbId=1635610999.1576&row_nr=8

Und als Höhepunkt die 81 Parale viereckig ungebraucht für 2000 Euro (einen niedrigeren Ausruf für eine 81 Parale habe ich in der letzten Zeit nicht gesehen):



http://www.philasearch.com/de/i_9107_216756/5405_Rumaenien/12-A173-3835.html?treeparent=COSUBGRP-20470&set_sprache=de&set_anbieter=12&set_auktionnr=7217&postype=PH&breadcrumbId=1635611218.9331&row_nr=7

So, jetzt komme ich zum Grund des niedrigen Ausrufs. Alle drei Marken sind rund geschnitten und haben ergänzte Ränder. Die 27 Parale haftet auf einem nicht dazu gehörigen Briefstück, somit kann man auch keine Aussage über die Rückseite der Marke machen. Die 81 Parale hat auch nicht mehr die ursprüngliche Papierstärke.

Wie man bei allen drei Stücken sieht man, das der erste optische Eindruck doch über den eigentlichen Zustand der Marken täuschen kann.

Gruss
Martin

Fortsetzung folgt
 
Martin de Matin Am: 30.10.2021 19:23:31 Gelesen: 196539# 898 @  
@ Martin de Matin [#897]

Diese Ausrufpreise können noch bei weiten unterboten werden.

Bei der 227. Karl Pfankuch & Co Auktion am 8.-9. Dezember 2021 wird eine 54 Parale gestempelt angeboten.



http://www.philasearch.com/de/i_9241_78096/5405_Rumaenien/9241-A227-1246.html?treeparent=COSUBGRP-20470&set_sprache=de&set_anbieter=9241&set_auktionnr=7296&postype=PH&breadcrumbId=1635613943.7396&row_nr=0

Beschreibung: Los 1246 Rumänien Michel 2

Fürstentum Moldau: 54 Parale grün auf blassgrün, echt gest. "MOLDOVA 11/10" (JASSY), leider stark repariert (Hinterlegung), Prüfkärtchen Gmach. M€ 5.000.- Dazu Fälschung der 27 Par (*) ohne Berechnung.
Ausruf 100,00 EUR

Es stellt sich nur die Frage wieviel ist an der Marke noch Original. Ich würde sagen billiger geht es nicht für eine der ersten vier Marken.

Und hier noch die Abbildung der relativ schönen Fälschung.



Gruss
Martin
 
10Parale Am: 31.10.2021 10:53:41 Gelesen: 196400# 899 @  
@ Martin de Matin [#897]

Die ARGE Rumänien würde sich sicher freuen, Dich als Mitglied aufzunehmen. Oder bist du es etwa schon? Für den Großteil der Rumänien Sammler sind diese 4 ersten Marken wohl ein Leben lang Wunschtraum.

Nun ist bald Weihnachten und ich bin froh, dass die Auktionshäuser diese "reparierten" Marken (ich verlasse mich auf die Atteste von Fritz Heimbüchler, einen der besten Kenner der Marken der Fürstentümer) zu einem niedrigen Ausruf anbieten. Ist es doch II. Wahl oder wie bei Pfankuch sogar III. Wahl, oder? Dabei wird es meiner Ansicht aber nicht bleiben. Bin gespannt auf die realen Hammerpreise und danke Dir, dass du diese Atteste mit eingescannt hast.

Zu der Fälschung der 27 Parale Marke möchte ich mich nicht äußern. Es ist eine gute Fälschung, das erkennt man an der Darstellung bei philasearch ebenfalls. Wer es als Lückenfüller gebrauchen kann, gerne. Aber man weiß ja, welcher Missbrauch mit solchen Fälschungen betrieben werden kann, indem sie gutgläubigen Sammlern angedreht werden. Andererseits ist jeder selbst verantwortlich, für was er sein hart verdientes Geld ausgibt.

Bin echt gespannt über die Ergebnisse, ich selbst verfolge andere Ziele!

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 31.10.2021 17:45:19 Gelesen: 196270# 900 @  
@ Martin de Matin [#897]

Du zeigst uns in der Tat eine interessante Marke. Zum Glück haben wir auch das Attest dazu. Es ist ein sehr frühes Attest, wurde 1974, also vor fast 47 Jahren geschrieben vom immer noch aktiven Rumänienkenner Fritz Heimbüchler. Ich weiss nicht, ob dies wirklich sein 6. Attest ist, das er als Bundesprüfer ausstellte; es kamen in den nächsten Jahrzehnten unzählige hinzu.

Er sprach 1974 den Wunsch aus, der aber von den Besitzern der Marke nie umgesetzt wurde: die Marke in den ursprünglichen Zustand wieder zurück zu führen! Dann wäre die Marke wohl eng rund geschnitten! Ich weiss nicht, wie oft solche Rückversetzung noch gemacht werden; ich schätze, es sind wohl nur ganz wenige. Ansonsten muss man sich damit abfinden, dass die Marke stark repariert ist.

Wird die Marke in einer Ausstellungssammlung gezeigt, müsste auf die Reparatur hingewiesen werden. In ihrem jetzigen Zustand sieht die Marke prächtig aus mit ihren grossen, regelmässigen Rändern!

Kommen wir zur Preisfrage - die ist nun wirklich schwierig! Wäre die Marke NICHT repariert, würde sie wohl 100 % Katalog (oder noch mehr?) bringen, bei der jetzigen sehr starken Nachfrage nach klassischen Rumänien-Marken. Eine frühere Regel, dass eine reparierte Marke nur höchstens 10 % des ursprünglichen Wertes hat, sollte nun meines Erachtens beachtet werden.

Also Euro 4'000 statt Euro 40'000 (Katalogwerte 2010)? - Ja! Ich bin mit dieser Regel, die mir ein längst verstorbener, erfahrener Sammler (der Präsident des lokalen Briefmarkenvereins) vor vielen Jahren mitgegeben hat, gut gefahren.

Nun kommt aber ein anderer Aspekt hinzu. Wenn ein Sammler seit vielen Jahren genau auf diese Marke wartet, wenn sie vielleicht "das letzte Stück" ist, das er noch "braucht" (bzw. "gern hätte"), dann wird er vielleicht bei Euro 4'000 nicht Schluss machen. Dann geht er im Preis vielleicht höher? - Wer will es ihm verbieten? Die Vernunft? - - Die spielt bei Sammlern sehr oft gar nicht mehr mit.

Wir können also alle gespannt sein, welches Ergebnis dieses neue Ereignis (Auktion im November) zeigen wird.

Vielen Dank für den Hinweis, Martin!

@ 10Parale [#899]

Ein Wort noch an 10 Parale. Es wäre schön, wenn jeder Sammler, der gross einkauft, sein Geld zuerst hart verdienen müsste! Wir wissen, dass dem nicht so ist. Bei ein paar Sammlern spielt Geld "keine Rolle", weil sie es in Haufen besitzen durch Erbschaft oder was weiss ich. Viele Sammler haben hart gearbeitet und haben sich dadurch und durch Geschick ein Vermögen erspart. Hätten alle Sammler die "gleichlangen Spiesse", dann käme es weniger zu Preis-Exzessen, die wir gelegentlich erleben. - Aber auch hier (in der Philatelie) gilt: Eine Chancen-Gleichheit gibt es nicht! - - Diese Erkenntnis sollte uns aber nicht zu sehr plagen. Und, wichtig: Freuen wir uns, wenn auch vermögende Leute ihr Geld in Philatelie investieren!

Und: Was ist schon "viel"? Für viele Sammler sind Euro 200 viel. Für andere Euro 2'000. Oder Euro 20'000? - Nein, vielleicht eher Euro 200'000? Es gibt auch Sammler, für die ist nicht einmal Euro 2'000'000 wirklich viel. - - Nicht nur in der Physik gibt es eine "Relativitätstheorie".

Heinz
 

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