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Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Das Thema hat 757 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 28.05.2019 16:42:52 Gelesen: 184083# 333 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen schweren Brief aus Bitche nach Landau in der Pfalz vom 26.5.1839, der für die französische Strecke bis Forbach 18 Kreuzer (6 Decimes) und von dort nach Landau weitere 18 Kreuzer kostete.



Ausweislich der Siegelseite lief er über den Paketschluß Homburg (heute: Homburg an der Saar), siehe blauer Halbkreisstempel und es kam noch ein weiterer Kreuzer Bestellgeld (privater Bote) hinzu, so dass der Empfänger total 37 Kreuzer für ihn zu zahlen hatte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 28.05.2019 19:43:32 Gelesen: 184058# 334 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 27.2.1803 aus Näfels im Kanton Glarus aus der Schweiz von Herrn Lattelt(h)ing nach Kempten per Lindau an Nicolaus Zumstein und Söhne. Da kein Kürzel auf dem Brief über ein Porto oder Franko zu sehen ist gehe ich davon aus das dieser in einem Briefpaket oder per Fuhrmann an Herrn Zumstein spediert wurde.

Was hat es mit dem Zeichen zwischen an und Herrn auf sich, es kann wohl kein Charge Gitter sein wenn der Brief im Paket kam.

Auf der Rückseite ist noch ein etwas mitgenommenes Papiersiegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 02.06.2019 10:58:20 Gelesen: 183784# 335 @  
Liebe Freunde,

das einzige Objekt der Begierde beim heutigen Tauschtag in Darmstadt liegt hier vor euch: Eine schöne Postkarte aus Stuttgart vom 23.4.1874 an Herrn Georg Benda in Fürth bei Nürnberg, der folgender Text aufgeschrieben wurde:



Stuttgart April 23 / 1874

Ich bitte Briefe etc für Herrn Henry Benda bis auf Weiteres nach Genf Adresse Charles Köhler zu senden. Freundlichst grüßend Heinrich Benda

Demzufolge könnte es Briefe aus Bayern mit 3 Kreuzern frankiert nach Stuttgart geben, die dann kostenpflichtig in die Schweiz weiter geleitet wurden (mit 40 Rappen Nachtaxe, oder, das wäre der Hammer, auf 7 Kreuzer auffrankiert dort mit einer Württembergmarke). Wer dergleichen hat, darf sich gerne bei mir melden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.06.2019 12:47:38 Gelesen: 183716# 336 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich eine Besonderheit: Portobrief aus Mülhausen im Elsaß (Frankreich) vom 14.4.1844 in den Kanton St. Gallen fehlgeleitet über Bayern. Französischer Anteil 8 Kreuzer + Transit Bayern 12 Kreuzer = 20 Kreuzer. Dann bemerkte man, dass der Brief nach Rheineck in der Schweiz gehen sollte und nicht nach Bayern, daher routete man ihn via Lindau nach St. Gallen (Anteil von St. Gallen = 2 Kreuzer = 22 Kreuzer Gesamtporto. "POSTE RESTANTE Rheineck" wünschte der Absender, so dass der Brief 3 Monate lang bei der Post liegen bleiben musste, ehe er ausgelöst und abgeholt wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 24.06.2019 17:15:42 Gelesen: 182905# 337 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Teilfrankobrief aus Isleworth (Stadtteil Hounslow, London) vom 17.11.1842, den die Mutter und ihr Mann separat beschrieben haben an ihren Sohn John, der in München weilte.



Sie bezahlten in roter Tinte 1 Shilling 8 Pence = 20 Pence = 1 Gulden bis zur niederländischen Küste. Der Transit bis zur preussischen Grenze kostete 20 Cents (mittig), die mit dem preussischen Transitporto in 8 3/4 Silbergroschen (rote Tinte) notiert wurden.

Bei der Leitung über Koblenz und Frankfurt kam er in Würzburg an, wo diese mit 31 Kreuzer verauslagt wurden. Mit dem Inlandsporto von 14 Kreuzern ergab sich für F. H. W. Elossop (im Brief "John" genannt) ein Porto von 45 Kreuzern, die oben notiert wurden von Würzburg. Addieren wir alles, kommen wir auf Kosten von 1 Gulden 45 Kreuzer für den nicht schweren Brief (bis 1/2 Loth!).

Allerdings wussten unsere britischen Freunde nicht, wo genau der gute John, oder F. H. W. Elossop residierte und hatten den Brief daher "Poste restante" verschickt, so dass er nun auf der Münchener Hauptbriefpostexpedition ruhte, bis er denn abgeholt werden würde.

Da siegelseitig nichts notiert oder gestempelt wurde, war die Lagerdauer von 3 Monaten nur dann einhaltbar, wenn im Lagerbuch für Poste - Restante - Briefe jeden Tag geschaut wurde, wann die Lagerfrist abgelaufen war (3 Monate bei gewöhnlichen Briefen, 6 Monate bei recommandirten Briefen), was sicher kein Vergnügen war. Auch nicht notiert wurden die 4 Kreuzer, auf die die Abgabepost Anspruch hatte für diesen Postsonderdienst, denn damit hatte unser englischer Freund total 49 Kreuzer zu zahlen. Diese sollten eigentlich vorne vermerkt werden, aber das hat man hier auch unterlassen.

Wenigstens ist er irgendwann einmal abgeholt worden, sonst würden wir viele weitere Taxen und Vermerke sehen. Bei seiner Abholung musste sich der Empfänger ausweisen (Paß) bzw. einen Honoratioren aus München beischaffen, der bezeugen konnte, dass der gedachte Empfänger der richtige Abholer in München war, denn kennen konnte man ihn in München natürlich nicht.

So hat jedes Briefchen ihre eigene Geschichte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 24.06.2019 19:42:13 Gelesen: 182865# 338 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diesen Brief aus Moskau bekommen der an Baron von Dankelmann in Nürnberg gerichtet ist, der Brief wurde am 3. Dezember 1829 aufgegeben (lt. Julianischem Kalender) und war am 8. November in Memel und wurde ab da weiter spediert Richtung Nürnberg.

Mit dem Porto da könnte ich Hilfe gebrauchen, es ist vorderseitig eine 12 in Rötel vermerkt auf der Rechten Seite eine 33 was der Anteil von Bayern sein könnte und auf der linken Seite in Rötel 51 1/2 was das Gesamtporto sein müsste.
Gestempelt mit L1 Einzeiler Moscov, dem Zweizeiler Memel 8. Nov. und einem R Stempel (remis a Tilsit) an Tilsit übergeben.

Auf der Rückseite ist neben dem Siegel noch ein sehr undeutlicher Zweikreisstempel.

Gruß Rainer


 
Michael D Am: 24.06.2019 23:23:08 Gelesen: 182853# 339 @  
@ Gernesammler [#338]

Hallo Rainer,

ein paar Anmerkungen zu dem schönen Brief Moskau-Nürnberg:

Der undeutliche Zweikreiser auf der Rückseite ist ein bilingualer schwarzer Stempel von Moskau. In diesen Jahren findet man regelmäßig 2 Stempel von Moskau auf den Auslandsbriefen.

Dein Brief lief über das preußische Grenzpostamt Memel, belegt durch den Stempel. Tilsit wurde erst 1833 Grenzpostamt und spielte hier noch keine Rolle. Demzufolge stammt auch der "R"-Stempel aus Memel. Das "R" steht für Russland, es gibt auch (seltener) einen "P"-Stempel für Post aus Polen.

Zur Taxierung:

Die rückseitig notierten 51 1/2 sind das Weiterfranko von Russland an Preußen in der Vertragswährung "preußische Groschen". Hierbei handelt es sich um eine Verrechnungswährung, die im Postvertrag von 1823 zwischen Russland und Preußen festgelegt wurde. 1 pr.Gr. entsprach 1 Silberkopeke oder 3 guten Groschen oder 4 Silbergroschen.

In diesem Betrag ist das russische Inlandsporto nicht enthalten, es wurde bei ausgehender Post nie angeschrieben. In den 51 1/2 pr.Gr. sind 1 1/2 pr.Gr. sogenanntes Immersatter Grenzporto enthalten für den Transport vonm russsichen zum preußischen Grenzpostamt. Es lagen ja ein paar Meilen dazwischen. Somit erhielt Preußen für seinen eigenen und den bayerischen Anteil 50 pr.Gr., also 12 1/2 Silbergroschen. Ich kann an dem Scan nicht erkennen, wo du die "12" in Rötel entzifferst. Mittig unten müsste in roter Tinte ein "f(ranco) 4" notiert sein, das Weiterfranko von Preußen an Bayern. Genau entziffern kann ich es allerdings nicht.

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 24.06.2019 23:36:32 Gelesen: 182850# 340 @  
@ Michael D [#339]

Lieber Michael,

Chapeau für diese tolle Antwort.

Du hast geschrieben:

1 pr.Gr. entsprach 1 Silberkopeke oder 3 guten Groschen oder 4 Silbergroschen.

Bist du dir sicher, dass eine Kopeke 3 guten Groschen entsprach, oder ein preussischer Groschen? Ich dachte, die waren weit weniger wert, als ein Guter Groschen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Michael D Am: 25.06.2019 07:57:48 Gelesen: 182838# 341 @  
@ bayern klassisch [#340]

Lieber Ralph,

Du meinst wahrscheinlich das Papiergeld, die Kopeken Assagniaten (Kop. Ass.)?

Dieses war nur einen Bruchteil des Silbergeldes wert, der Umrechnungskurs lag bei 1 Silberkopeke = 6 Kop. Ass.

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 25.06.2019 11:40:28 Gelesen: 182827# 342 @  
@ Michael D [#341]

Lieber Michael,

nein, ich dachte nur, dass der preussische Groschen weniger wert gewesen wäre, als der Gute Groschen bzw. der Silbergroschen, oder habe ich das nur falsch verstanden?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Michael D Am: 25.06.2019 12:00:07 Gelesen: 182821# 343 @  
@ bayern klassisch [#342]

Lieber Ralph,

mea culpa. War gestern Abend doch schon etwas spät. Du hast natürlich recht, richtig formuliert hätte es heißen müssen: 1 guter Groschen = 4 preussische Groschen und 1 Sgr. = 3 preussische Groschen

Entschuldigung an alle für die möglicherweise entstandene Verwirrung.

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 25.06.2019 14:16:09 Gelesen: 182810# 344 @  
@ Michael D [#343]

Lieber Michael,

wer 1000 tolle Sachen weiß und kommunziert, darf mal einen kleinen Flüchtigkeitsfehler machen. Du bist ein echter Experte, von daher ist alles gut.

Vielen Dank für deine Richtigstellung, jetzt ist alles klar.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.06.2019 19:31:43 Gelesen: 182791# 345 @  
@ Michael D [#339]

Hallo Michael,

erst einmal Danke für die super Beschreibung, deswegen bin ich so gern im Forum wenn ich Zeit habe denn hier wird Dir immer geholfen. Ich habe mal den Teil ausgeschnitten und vergrößert von dem ich annehme das hier eine 12 in Rötel steht vielleicht hilft das weiter.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 26.06.2019 11:02:46 Gelesen: 182770# 346 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus dem Königreich Italien, aus Porto Maurizio, nach Nürnberg vom 12.05.1868, frankiert mit 40 Centesimi = 12 Kreuzer über Österreich. Das Franko wurde zwischen Italien und Bayern halbscheidig geteilt.



Siegelseitig sehen wir die Leitung sehr gut: Genova = Genua, Milano = Mailand und Verona zeigen den Postenlauf perfekt, am 15.05. war er dann endlich in Nürnberg und wurde dem Stadtbriefträger Nr. 8 zugeteilt.



Der Inhalt ist sehr interessant, teilte man doch der Firma in Nürnberg mit, dass ein Akzept einer dritten Firma beigefügt worden war, aber auch einen Brief für die Nürnberger Firma Grundherr & Hertel. Diesen Brief schloß man bei und sparte sich so 11 Kreuzer, weil F. Bernard Uhle in Nürnberg ihn sicher mit 1 Kreuzer frankiert als billigen Ortsbrief aufgegeben haben sollte.

All das war in diesem einen Brief verpackt und er war noch bis 1 Loth immer einfachen Gewichts. Es gibt nur wenige Briefe, aus denen so klar hervor geht, dass man einen Brief schmuggelte, dazu mag ich die vielen Transitstempel sehr, die jedem Brief ein tolles Gesicht verleihen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Michael D Am: 26.06.2019 18:05:34 Gelesen: 182753# 347 @  
@ Gernesammler [#345]

Hallo Rainer,

ich lese da f(ranco) 4 und nach der Zahl noch klein daneben 1/2 oder 1/4.

Im Moment erinnere ich mich aber nur an 4 Sgr. Weiterfranko an Bayern (und nicht 4 1/2 oder einen ähnlichen Bruchbetrag), müsste mal zu Hause nachschauen.

Lieber Ralph,

es ist manchmal erstaunlich, was man bei 15 Gramm alles schmuggeln konnte. Schönes Stück!

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 26.06.2019 18:09:44 Gelesen: 182752# 348 @  
@ Michael D [#347]

Lieber Michael,

ich lese bei Rainers Brief 4 1/4 Sgr. Weiterfranko, also im Klartext 15 Kreuzer. Da wird sich Bayern gefreut haben, wenn sie die bekommen haben.

Zu meinem Brief - ja, es ist immer wieder erstaunlich, was die Leute alles in ihre Briefe gepresst haben - aber i. d. R. blieb es auch bei der 1. Gewichtsstufe. Sonderbarerweise ist kaum einmal ein Brief in der 2. Gewichtsstufe, dem expressis verbis Inlagen folgten. Oder es hätte sich nicht mehr rentiert.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.06.2019 19:16:44 Gelesen: 182743# 349 @  
@ Michael D [#347]
@ bayern klassisch [#348]

Hallo Ihr Beiden,

vielen Dank für die letzten Infos zum Brief, jetzt kann er beschrieben und abgelegt werden. Ist ja auch ein schönes Stück.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 09.08.2019 20:15:29 Gelesen: 180706# 350 @  
Hallo Sammlerfreunde,

habe diese Karte vom 10.11.1871 bekommen, die aus dem Nord Deutschen Postbezirk (Frankfurt) nach München spediert wurde.

Die Karte war an Herr Piloty Lochle gerichtet und wurde versendet von Herrn Ferdinand Flinsch wohl Inhaber einer Versicherungsfirma wo er auf der Karte die Aufwartung seines Reisenden Herrn Hatzler ankündigt.

Für das Franko nahm man eine NDP Nr.19 zu einem Kreuzer und gestempelt wurde mit Einkreiser von Frankfurt a/M auf der Rückseite ist noch der Ankunftsstempel von München.

Mich interessiert jetzt nur, ist dies eine private Postkarte oder ist das eher als Vertreterkarte anzusiedeln.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.08.2019 20:21:50 Gelesen: 180705# 351 @  
@ Gernesammler [#350]

Hallo Rainer,

wenn da steht "Reisender", ist das eine klassische Vertreterkarte.

Hübsches Stück, "by the way". :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 25.08.2019 10:43:45 Gelesen: 179914# 352 @  
Liebe Freunde,

für den folgenden Brief könnte man mehrere Überschriften wählen: Frankreich - Baden - Bayern, oder Baden - Bayern, oder Schmuggelbriefe oder Wer Augen hat, der sehe ...



Auf der Avers steht oben links "Factura (= Rechnung) von Strasburg" und als Anschrift lesen wir "Herrn Carl. Ant. Venino Würzburg". Die Aufgabe erfolgte nicht in Strasbourg im Elsaß, sondern über den Rhein im badischen Kehl, wo man für den einfachen Briefe 12 Kreuzer mit Rötel taxierte bis zur bayer. Grenze bei Tauberbischofsheim. Ab da kamen für Bayern bei einer Entfernung bis zum Zielort 3 Kreuzer in Ansatz, so dass der Empfänger total 15 Kreuzer zu zahlen hatte.

Der Absender, die Firma D. Druprat & Müller, hatte ihn am 15.2.1816 in Strasburg verfasst; am 20.2. kam er in Würzburg an und am 8. Juni (!) wurde er beantwortet. Mir ist derzeit kein anderer Geschäftsbrief geläufig, der 3 1/2 Monate seiner Beantwortung harrte.

Zum Inhalt: Venino hatte einen Auftrag erteilt, denn die Franzosen in rheinischer Münze bezahlt wissen wollten (ja, Napoleon hatte gerade den Krieg verloren und die eigene Währung war wohl nicht so sicher, wie die Rheinische). Der Betrag von läppischen 452 Gulden und 24 Kreuzern war im 24 Gulden Fuß zu bonifizieren. Wenn das erfolgt war, wollte man das Schiff von Mainz aus nach Würzburg abgehen lassen.

Kommen wir zur Ersparnis: Bei einer korrekten Postaufgabe in Frankreich wären 6 Kreuzer (2 Decimes) aus dem 1. französischen Rayon fällig geworden. Baden hätte auch 12 Kreuzer für seinen Transit angesetzt und für Bayern hätte es auch eines 3 Kreuzer Portos bedurft, so dass die Ersparnis hier allein beim Kunden lag, der 6 Kr. Porto weniger zu berappen hatte. Dafür hat er sich dann aber auch viel Zeit gelassen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 05.09.2019 20:03:50 Gelesen: 179347# 353 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Stuttgart von Carl Meinel vom 26.4.1865 über Ulm - Kempten nach Obergünzburg an Carl Hang. Der Brief wurde als Muster ohne Wert aufgegeben leider ist das Muster nicht mehr da. Für das Franko nahm man eine Württemberg Nr.27 zu 6 Kreuzer für den Postverkehr im DÖPV über 10-20 Meilen.

Gestempelt mit Dreikreiser von Stuttgart - Stempel vom Fahrpostamt da die Ware die in der Rechnung beschrieben wird ab Bruchsal mit der Bahn spediert wurde dann Zweikreiser von Ulm am 27.4. in Kempten gestempelt mit Halbkreisstempel (Winkler Nr.14) und Ankunftsstempel in Obergünzburg Halbkreisstempel (Winkler Nr.11b).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 05.09.2019 20:30:21 Gelesen: 179339# 354 @  
@ Gernesammler [#353]

Hallo Rainer,

erst einmal Glückwunsch zu diesem nicht häufigen Brief, denn Briefe mit Muster anhängend waren seltener, als Briefe mit inliegenden Mustern.

Der hier hatte einen Brief unter 1 Loth und das anhängende Muster wog mit dem Brief zusammen max. 2 Loth. Ein gewöhnlicher Brief mit inliegendem Muster hätte also das Doppelte gekostet - nur weil das Muster anhängend war, kostete er also nur 6 Kreuzer.

Bei Württemberg hieß die Bahnpost "Fahrendes Postamt" - mit der Fahrpost hatte das nichts zu tun.

Bruchsal lag in Baden (und liegt noch dort) - Württemberg gab niemals Post für das rechtsrheinische Bayern an Baden zum Transport - das Verhältnis beider Länder war gespannt und man gönnte dem Anderen wenig bis nichts.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.09.2019 19:29:46 Gelesen: 179304# 355 @  
@ bayern klassisch [#354]

Hallo Ralph,

danke für die netten Worte zum Brief, hatte mich da auch sehr gefreut auch wenn etwas teurer.

Meine Frage dazu weil Du ja erwähnst das Bruchsal nicht ginge was ich auch glaube, aber warum steht auf der Rechnung im Brief "durch die Bahn ab Bruchsal" das leuchtet mir nicht ein.

Ich hoffe Du kannst das beantworten damit ich den Brief wie immer sauber einordnen kann mit einer super Beschreibung.

Schon mal Danke im voraus!

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 06.09.2019 19:33:44 Gelesen: 179302# 356 @  
@ Gernesammler [#353]

Hallo Rainer,

ehe ich es vergesse - bitte die häßlichen Falze entfernen mit ein wenig lauwarmen Wasser; nicht, dass diese noch durchfärben, das wäre für den Brief suboptimal.

Die Bahnstrecken hießen so, wie der Ursprungsort. Die Bahn lief von Bruchsal via Stuttgart nach Ulm, daher bezeichnete man diese Linie als Bruchsaler Bahn. Der Brief und die Ware haben Bruchsal aber nie gesehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
mausbach1 (RIP) Am: 09.09.2019 09:46:13 Gelesen: 179202# 357 @  
Eine Karte 1891 von Yezd/Persien nach Weissenburg in Bayern





Postkarte Katalog-Nr. 4 (nach Hartmann) mit Zusatzfrankatur MiNr. 71

Text: Herr Rahmat-allah hat die Karte geschrieben. Ein hat von jemandem ein Telegramm erhalten. Dieses betraf einen Scheck (pers. Barat), der in zu geringer Höhe ausgestellt war. Herr Rahmat-allah möchte dieses Problem mit dem Absender des Telegramms klären.
 

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