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Thema: Portobestimmung von Belegen
Jürgen Witkowski Am: 26.06.2008 16:21:26 Gelesen: 199870# 1 @  
Die bedarfsgerechte Frankatur eines Beleges ist für viele Belegsammler ein entscheidendes Merkmal für die Sammelwürdigkeit und den Wert. Es tauchen jedoch immer wieder einmal Belege auf, bei denen es mit der Portobestimmung nicht so recht klappen will. Sei es, weil man die richtige Literatur nicht zur Hand hat oder die Literatur nicht recht deuten kann. Das Thema soll der gegenseitigen Hilfestellung in diesem komplizierten Gebiet dienen und auch zu Diskussionen über fragliche Belege anregen.

Bei dem von mir gezeigten Beispiel komme ich trotz Michel Postgebührenhandbuch nicht weiter.

Die Fakten:

Frankatur MiNr. 1679 RI, die untere Marke hat die waagerechte Zählnummer 175, senkrechtes Paar, 2x 500 Pf. = 10,00 DM

Gewicht entweder bis 20 Gramm oder bis 50 Gramm

Eilzustellung Express

Aufgabestempel 38855 Wernigerode 1, 21.11.95-18

Ankunftstempel rückseitig 30159 Hannover 3, 22.11.95-6

Wer kann mir sagen, ob eine bedarfsgerechte Frankatur vorliegt und mir das Porto Schritt für Schritt herleiten?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
reichswolf Am: 26.06.2008 18:02:35 Gelesen: 199865# 2 @  
Hallo Jürgen,

der Brief ist portorichtig. Es handelt sich um einen einfachen Brief (100 Pfennig) mit Eilzustellung zwischen 6-22 Uhr (900 Pfennig). Eilzustellung auch zwischen 22-6 Uhr hätte 1500 Pfennig Zuschlag gekostet. Diese Zuschläge galten übrigens vom 01.09.1994 bis zum 30.06.1996.

Beste Grüße,
Christoph
 
Jürgen Witkowski Am: 26.06.2008 18:30:22 Gelesen: 199861# 3 @  
Hallo Christoph,

vielen Dank, dass du mich auf die richtige Spur gesetzt hast. Ich habe immer bei Express-Brief versucht zur Lösung zu kommen. Zwei Seiten weiter gibt es dann die Eilzustellung.

Zu deinen Daten habe ich noch eine Frage. Im Michel Postgebührenhandbuch steht, dass die Eilzustellung ab dem 1.9.1997 von 9,00 DM auf 10,00 DM verteuert wurde. Hast du eine andere Informationsquelle?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 26.06.2008 18:47:48 Gelesen: 199858# 4 @  
Hallo Jürgen,

meine Quelle ist der Stollberger (siehe mein Profil). Dort ist die Periode vom 01.04.93 bis zum 31.08.1997 bei zwei Zusatzleistungen, nämlich Eil- und Wertbrief, in drei weitere Perioden unterteilt. Hier mal die genauen Daten:

1. bis 31.08.1994:
Eilzustellung / Eilzustellung Nacht: 700 / 1000 Pf zuzüglich Briefporto
Wertbrief bis 500 DM / jede weiteren 500 DM: 700 / 150 Pf zuzüglich Briefporto

2. bis 30.06.1996:
Eilzustellung / Eilzustellung Nacht: 900 / 1500 Pf zuzüglich Briefporto
Wertbrief bis 500 DM / jede weiteren 500 DM: 900 / 150 Pf zuzüglich Briefporto

3. ab 01.07.1996:
Eilzustellung / Eilzustellung Nacht: 1000 / 1500 Pf zuzüglich Briefporto
Wertbrief bis 1000 DM / jede weiteren 500 DM: 1000 / 150 Pf zuzüglich Briefporto

Beste Grüße,
Christoph
 
Jürgen Witkowski Am: 26.06.2008 19:53:12 Gelesen: 199848# 5 @  
@ reichswolf [#4]

Hallo Christoph,

jetzt habe ich meinen Stollberger auch gefunden. Das schmale Heft verlegt man so leicht.

Die beiden Werke unterscheiden sich in der Tat.

1. bis 31.08.1994: Bei beiden identisch.

2. bis 30.06.1996: Fehlt im Michel.

3. ab 01.07.1996: Fehlt im Michel.

4. ab 01.09.1997: Fehlt im Stollberger. Er geht nur bis zum 31.08.1997.

Wer hat nun die richtigen Angaben?

Fragt sich
Jürgen
 
reichswolf Am: 26.06.2008 20:45:35 Gelesen: 199840# 6 @  
@ Concordia CA [#5]

Hallo Jürgen,

es ist leider nicht das erste Mal, daß Michel und Stollberger andere Angaben machen. Leider kann ich zur Zuverlässigkeit beider Werke wenig sagen. Eigentlich sollte man denken, daß die 90er Jahre für solche Fragen keine terra incognita darstellen, mich jedenfalls wundern solche Unterschiede.

Evtl. hat ja noch jemand die originalen Gebührentabellen aus der Zeit und kann für Klarheit sorgen.

Beste Grüße,
Christoph

PS: Eine gute Quelle könnten auch Ausgaben der DBZ, philatelie, BMS u.ä. sein, falls noch jemand so alte hat.
 
hwn Am: 28.06.2008 22:26:32 Gelesen: 199806# 7 @  
Hallo Sammlerfreunde,

leider bin ich erst heute auf euren Thread gestoßen und möchte dazu folgendes sagen:

Der große, aber leider auch einzige Vorteil der Stollberger Porto-Fibel ist das handliche Format.

Inhaltlich wimmelt es nur so von Fehlern. So z.B. auch bei den Daten für die Eilzustellung. Hier ist der 30.06.1996 als Ende des Gebührenzeitraums angegeben, richtig ist der 31.07.1997. Ähnliches auch bei den Gebühren für Postzustellungsaufträge.

Weiter ist mir aufgefallen, dass bei Gebührenperioden, in denen die Grundgebühr gleich blieb, die Gebühren für Zusatzleistungen aber stiegen, die alten Werte übernommen wurden. Ihr glaubt nicht, was ich in diesem Heftchen schon alles geändert habe.

Aber es ist eben praktisch von der Größe her und bei Tauschtagen usw. leicht in der Jackentasche unterzubringen.

Für die Arbeit zuhause verwende ich die beiden Werke von Werner Steven (siehe Abb.).



Steven belegt seine Aussagen auch mit den Amtsblättern, Infoblättern und Mitteilungsblättern der Post, die auch abgedruckt sind. Die Bände dürften noch im Fachhandel, bestimmt aber im Internet erhältlich sein.

Grüße
Harald
 
reichswolf Am: 29.06.2008 15:31:09 Gelesen: 199796# 8 @  
@ hwn [#33]

Danke für die Stellungnahme! Ich habe schon einige Diskrepanzen zwischen Stollberger und anderen Quellen festgestellt, konnte aber meist nicht genau sagen, wer denn nun recht hat. Jetzt weiß ich immerhin, daß dem Stollberger nicht zu trauen ist.

@ alle

Dann habe ich hier einen Luftpost-Eilbrief vom 23.05.1931. Kann mir hier jemand das Porto von 66 Pfennig aufdröseln? Besten Dank im voraus!

Beste Grüße,
Christoph


 
duphil Am: 29.06.2008 16:11:57 Gelesen: 199791# 9 @  
@ reichswolf [#8]

Hallo Christoph!

Die Zusammensetzung ist ganz einfach:

ein Brief im Fernverkehr 15Pfg

Eilpostzuschlag 40Pfg

Luftpostzuschlag Inland 10Pfg

Gesamtporto 65Pfg

Ergebnis: Leider ist der Brief um 1Pfg überfrankiert! :)))

Mit freundlichen Gruß
Peter

PS. Ich habe gute Erfahrungen mit dem MICHEL Postgebühren-Handbuch Deutschland (Auflage 2004 in Violett) gemacht.
 
reichswolf Am: 03.07.2008 19:28:38 Gelesen: 199739# 10 @  
@ duphil [#9]

Hallo Peter,

herzlichen Dank für die Auskunft und den Tipp. Das Gebührenhandbuch sowie die zwei Bände von Steven sind eh auf meiner Wunschliste recht weit oben.

@ alle

Mangels Literatur über die Jahre 1997-2006 kann ich diesen, eigentlich recht banalen Beleg nicht richtig deuten. Es handelt sich um ein Übergabe-Einschreiben von Bielefeld nach Geilenkirchen vom 03.12.2004, frankiert mit einem senkrechten Paar der MiNr. 2141, also mit 600 Pfennig / 3,06 €. Auch hier schon mal besten Dank im voraus!

Beste Grüße,
Christoph


 
duphil Am: 03.07.2008 19:41:07 Gelesen: 199736# 11 @  
@ reichswolf [#10]

Hallo Christoph!

Auch hier kann ich helfen.

Kompaktbrief 1,00 €uro
Gebühr Einwurfeinschreiben 2,05 €uro

Gesamtporto 3,05 €uro
 



Also auch hier wieder überfrankiert, und zwar um einen Cent! :))

Mit freundlichen Gruß
Peter
 

Stefan Am: 03.07.2008 19:56:13 Gelesen: 199731# 12 @  
@ duphil [#11]

In DM wäre dieser Beleg portogerecht frankiert:

2,00 DM für den Versand als Kompaktbrief und 4,00 DM Entgelt (Gebühren sind es nun nicht mehr) als Übergabeeinschreiben.

Dafür hätte man diesen allerdings ca. 2,5 Jahre früher aufgeben müssen. *g*

Gruß
Pete
 
reichswolf Am: 03.07.2008 20:09:29 Gelesen: 199729# 13 @  
@ duphil [#11] & @ Pete [#12]

Danke nochmal! Dummerweise habe ich eben nicht genau genug gefragt, ich bräuchte noch die Daten der Portoperiode (Beginn und Ende), in die der Beleg fällt!

Beste Grüße,
Christoph
 
duphil Am: 03.07.2008 21:37:26 Gelesen: 199716# 14 @  
@ Pete [#12]
@ reichswolf [#13]

Hallo Pete!

Tja, das heißt auch nicht Entgelt, sondern laut Michel Zuschlag!

Zum Thema: "In DM wäre dieser Beleg portogerecht frankiert".

Da soll noch mal einer sagen, dass mit dem €uro alles teuerer wurde. Immerhin fast 2,5 Jahre nach Einführung der neuen Währung und immer noch billiger als zu DM-Zeiten. (Obwohl, heute wäre der Brief mit 2,95 €uro noch preiswerter zu frankieren.) :))

Hallo Christoph!

Leider habe ich hier zur Zeit nicht alle Unterlagen. Ich kann Dir nur den 1.1.2003 als Beginn der Portoperiode nennen. Bei Gelegenheit versuche ich das Ende der Portoperiode nachzureichen.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 02.08.2008 00:24:04 Gelesen: 199614# 15 @  
Nach fast einem Monat Pause habe ich heute mal wieder ein Denksportaufgabe für unsere Portospezialisten, die ich trotz (oder wegen ?) des Michel Postgebühren-Handbuches nicht gelöst bekommen habe.

Gelaufen ist die fragliche Postkarte von Aachen in das Grenz-Übergangslager Wesel in der Clevertor Kaserne. Über dieses Übergangslager wurde nach dem 1. Weltkrieg unter anderem die Rückführung der Kriegsgefangenen aus Großbritannien abgewickelt.


Ganzsachen Postkarte MiNr. P 97 zu 10 Pf mit Zusatzfrankatur MiNr. 86 II, also zusammen 20 Pf frankiert.


Stempel Aachen *5e -4.5.19 4-9 V

Mal abgesehen von der seltsamen Uhrzeiteinstellung, bei der meine Hoffnungen in einer Erklärung durch Christoph liegen, verstehe ich das Porto von 20 Pf nicht. Das Postkartenporto Inland lag zwischen dem 01.10.1918 und dem 01.10.1919 bei 10 Pf. Warum also die zusätzliche Marke?

Ratefüchse an die Front!

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
doktorstamp Am: 03.08.2008 20:11:45 Gelesen: 199610# 16 @  
Anbei ein Brief Köln - Berlin, hier anscheinend durch Eilzustellung per Rohrpost expediert. Wer bitte kann das Porto rechnen ? Das Postgebührenhandbuch gibt sofern ich sehen kann, kein Auskunft hierzu, zumal die Luftpostzuschläge zu jener Periode nicht angegeben sind.

Der Beleg gehört mir nicht.





Scans der Vorder- und Rückseite beigefügt.

mfG

Nigel
 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2008 14:09:49 Gelesen: 199586# 17 @  
@ doktorstamp

Die Portoberechnung bekomme ich nicht zusammen. Hier die maßgeblichen Werte:

Brief im Fernverkehr
- 20 g = 12 Rpf
über 20 g - 250 g = 24 Rpf
über 250 g - 500 g = 40 Rpf
 


Eilzustellung im Ortszustellbezirk + 40 Rpf

Luftpostzuschlag je 20 g = + 5 Rpf

Eilzustellung beinhaltet auch Rohrpost.

Da kann man rechnen, wie man will, auf 78 Rpf komme ich nicht.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 

doktorstamp Am: 04.08.2008 17:49:54 Gelesen: 199574# 18 @  
@ Concordia CA

Jürgen,

Danke. Etwas was mir einfiel, und hier bin ich vielleicht Fehl am Platz.

Irgendwie war es so doppelt gemoppelt. Meine Vermutung. Der Umschlag war leer aufgegeben, und als Karte taxiert (38 Pfg) hinzu kommt dann die Eilbestellung (40 Pfg). Hinsichtlich dieser Überfrankierung konnte kein Nachporto erhoben werden. Beleg dann mit Luftpost befördert, und die Eilbestellung danach.

Da ist praktisch sicher die Sammlerhand im Spiel gewesen.

Wie gesagt reine Vermutung, belegt (sic) kann es nicht.

mfG

Nigel
 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2008 18:14:37 Gelesen: 199568# 19 @  
@ doktorstamp [#18]

Nigel,

das mit der Postkarte habe ich nicht ganz verstanden. Die hätte doch 6 Rpf gekostet und nicht 38 Rpf.

PS: Ich habe die Beiträge mal in das Thema Portobestimmung verschoben, in der wagen Hoffnung auf mehr Aufmerksamkeit bei den Portostufen-Experten.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
duphil Am: 04.08.2008 19:43:18 Gelesen: 199560# 20 @  
@ Concordia CA [#17]
 



Hallo Jürgen!

Du hast schon richtig gerechnet:

Brief über 40gr = 24Pfg
Eilboten = 40Pfg
Luftpost = 15Pfg
Gesamtporto = 79Pfg
 



Fehlt hier also 1 Pfg zum korrekten Porto. Aber wir sind ja in Deutschland und das geht ja überhaupt nicht.

Wenn ich das auf der Vorderseite jetzt richtig lese, ist da mit einem Rotstift eine 4 geschrieben.

Und schon habe ich dafür eine Erklärung: Nachgebühr! Die Nachgebühr berechnet sich in diesem Fall folgendermaßen:

einfacher Fehlbetrag = 1Pfg
plus = 3Pfg (Bearbeitunggebühr?)
Nachgebühr = 4Pfg
 



Und schon ist das Porto stimmig!

Mit freundlichen Gruß
Peter
 

reichswolf Am: 04.08.2008 20:03:27 Gelesen: 199555# 21 @  
@ Concordia CA [#15]

Hallo Jürgen,

zum 20 Pfennig Porto fällt mir auch nichts ein, außer das der Absender evtl. aus Gewohnheit eine Marke verklebt hat oder ob er das eingedruckte Wertzeichen für ein Äquivalent zu dem häufig zu findenden Vermerk "Bitte mit 10 Pfennig freimachen" o.ä. gehalten hat ?

Zum Stempel: Ich habe mal meine Belege mit diesem Stempel durchgeschaut und einen Abschlag gefunden, der als Uhrzeit 8-9V zeigt. Das heißt wohl, daß bei diesen Typenradstempeln die Uhrzeit mittels dreier Typenräder dargestellt wurde (das erste und zweite mit den Zahlen von 1 bis 12, das dritte mit V und N). Dann sind aber auch solche Fehleinstellungen möglich. Ich hatte bisher immer vermutet, daß es nur zwei Räder für die Uhrzeit gab, eines mit dem kompletten Stundenintervall und eines mit V und N.

Mir fällt keine andere Begründung für diese Kuriosität ein.

Beste Grüße,
Christoph
 
duphil Am: 04.08.2008 20:16:06 Gelesen: 199553# 22 @  
@ Concordia CA [#15]

Hallo Jürgen!

Um das Ganze (und Dich) noch ein wenig mehr zu verwirren, möchte ich noch einmal auf den Tagesstempel von Aachen hinweisen:

Das Stempeldatum lautet 4.5.19

Der danebenstehende Datumsstempel (Eingangsstempel Lager?) zeigt den 18. Juli 1919.

Im Text der Karte beschwert sich der Schreiber/die Schreiberin, das die letzte Nachricht vom 6. Juli war.

Also kann für mich schon der Aachen-Stempel nicht korrekt sein. Irrtümer in der Datumsangabe entweder im Tag oder Monat oder Jahr kommen schon einmal vor, aber Tag und Monat?

Mit freundlichen Gruß
Peter
(jetzt auch verwirrt!)
 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2008 20:42:47 Gelesen: 199549# 23 @  
@ duphil [#20]

Hallo Peter,

ich hätte da 2 Fakten, die mich zweifeln lassen:

1. War es bei Luftpost nicht üblich, das Gewicht auf dem Brief zu vermerken?



2. Könnte die rote 4 nicht auch mit dem Postamt Berlin-Tegel 4 zusammenhängen? Bei Rohrpostzustellung wurde das Empfangspostamt mit Rotstift vermerkt. Nachporto wurde dagegen mit Blaustift vermerkt.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 04.08.2008 20:55:04 Gelesen: 199547# 24 @  
@ duphil [#22]

Hallo Peter,

den Text hatte ich gar nicht gelesen, das macht die ganze Sache wirklich noch mysteriöser. Dann haben wir es also entweder einen dummen Fälscher oder einen betrunkenen Postler zu tun. :-)

Eine Fälschung wäre aber doch recht sinnlos, da nicht Wert erhöhend. Seltsam, seltsam.

Beste Grüße,
Christoph
 
duphil Am: 04.08.2008 21:14:59 Gelesen: 199543# 25 @  
@ Concordia CA [#23]

Hallo Jürgen,

nicht in jedem Fall ist auf Luftpostbelegen (innerhalb Deutschlands) das Gewicht vermerkt. Leider habe ich jetzt dazu kein Beispiel.

Wenn die rote 4 das Empfangspostamt angibt (bei der Farbzuordnung für Nachgebühren etc. habe ich so meine Probleme), ist der Brief halt nicht korrekt frankiert gewesen und keinem ist es aufgefallen. ;)

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2008 21:17:52 Gelesen: 199542# 26 @  
@ reichswolf [#24]

Das Stichwort Fälscher hat mich stuzig gemacht. Ich habe die Karte vor meine Schreibtischlampe gehalten und konnte erkennen, dass sich ein Teil des rechts zu sehenden Stempels auch unter der Marke befindet. Da hat ein Scherzbold die Marke mit einem anderen passenden Stempel sauber drüber geklebt. Die Ziffer 1 kann man auf dem vergrößerten Ausschnitt neben der 4 erahnen, wenn man es denn weiss.

Na, dann habe ich wenigstens ein Stück für das Kuriositätenkabinett oder als Ratespiel für den nächsten Vereinsabend.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 04.08.2008 21:29:34 Gelesen: 199537# 27 @  
@ Concordia CA [#26]

Da der Beleg ja so eigentlich völlig wertlos ist, wäre mein Vorschlag, die Marke abzulösen und zu schauen, was dann zum Vorschein kommt. Mich jedenfalls würde das reizen. Notfalls ließe sich der jetzige Zustand ja wieder herstellen.

Beste Grüße,
Christoph
 
duphil Am: 04.08.2008 21:36:36 Gelesen: 199534# 28 @  
@ duphil [#25]

Ich habe doch ein Beispiel:

siehe Abbildung in [#8] von reichswolf.

Mit freundlichem Gruß
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2008 21:59:16 Gelesen: 199524# 29 @  
@ reichswolf [#27]

Gemacht, getan: Die Marke ist ab!

Stempel Aachen *5e 16.7.19.8-9 V

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2008 22:01:04 Gelesen: 199522# 30 @  
@ duphil [#28]

So könnte es gewesen sein: Luftpost, Rohrpost und kein Nachporto. Gemeinsam sind wir stark!

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 05.08.2008 00:56:15 Gelesen: 199505# 31 @  
@ Concordia CA [#29]

Dann ist ja jetzt eigentlich alles klar, bis auf Kleinigkeiten: Wer macht denn sowas, und warum bloß ? Woher hast du den Beleg denn gehabt ?

Außerdem wollte ich noch darauf hinweisen, daß es eine P107 ist, keine P97.

Beste Grüße,
Christoph
 
Jürgen Witkowski Am: 05.08.2008 10:13:47 Gelesen: 199489# 32 @  
@ reichswolf [#31]

Mit der P107 hast Du natürlich recht. Da habe ich mich im Michel-Ganzsachenkatalog leider verlaufen. Danke für die Richtigstellung.

Die Karte war in einem größeren Belegeposten, den ich bei eBay ersteigert habe. Es waren ca. 50 - 60 Belege, alle aus der Korrespondenz von Baumeister Ernst Hesse aus Aachen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stephan Sanetra Am: 23.04.2009 20:55:41 Gelesen: 198954# 33 @  
Hallo,

da ich nach und nach meine Briefesammlung veräußere und dazu alles noch einmal durchsehe, fiel mir der unten abgebildete Beleg in die Hände. Nun bitte ich einmal um Hilfe:

Im Michel Briefe-Katalog finde ich zwar den Hinweis auf sog. "Eilbestellgeld im Landbestellbezirk"; die Gebühr wird dort aber mit 60 Pfg. angegeben. Frankiert ist der Brief mit 50 Pfg.. Auf dem Brief steht auch nur "Inhalt: 150 Mark", kein Hinweis auf "Eilbestellgeld oder gar auf ein Einschreiben. Ist dieser Brief portogerecht frankiert?

Mit Spannung freue ich mich auf Eure Erläuterungen.

Mit besten Sammlergrüßen
Roedsand


 
Postgeschichte Am: 23.04.2009 21:15:41 Gelesen: 198948# 34 @  
@ Roedsand

Hallo Roedsand,

es handelt sich nicht um einen Eilbrief, sondern um einen Wertbrief. Im Verwendungszeitraum betrug die Gebühr für einen Brief für eine Strecke über 10 Meilen (dies ist bei der Strecke von Ujest - Berlin der Fall) 40 Pf. An Versicherungsgebühr wurden nochmals 5 Pf. je 300 Mark, mindestens aber 10 Pf. fällig.

Der Brief ist somit mit 50 Pf. portogerecht frankiert.

Gruß
Manfred
 
Stephan Sanetra Am: 23.04.2009 21:28:55 Gelesen: 198939# 35 @  
@ Postgeschichte [#34]

Hallo Postgeschichte,

vielen Dank für die prompte Antwort!

Roedsand
 
roteratte48 Am: 26.06.2009 10:25:15 Gelesen: 121529# 36 @  
Gebührenaufschlüsselung Vorphilabrief Meiningen

Kann mir jemand bei der Aufschlüsselung der Gebühren bei der unten abgebildeten Briefhülle unter die Arme greifen? Sie ist leider undatiert, lässt sich aber in etwa in die Zeit um 1805/1810 einordnen.

Absender gemäß Siegel war das Herzogl. Intelligenzcomtoir (Zeitung). Die Postauslage mit 1,30 + 9 Krz. Prokura ist hs. ja nochmal aufgeführt aber die fehlenden 8 Krz erscheinen mir als reines Porto unwahrscheinlich?

Danke im Voraus !

Gruss an alle im Forum - Rolf


 
Hawoklei (RIP) Am: 25.01.2010 18:19:52 Gelesen: 198298# 37 @  
Hallo an die Runde,

ich zeige hier einen Auslandsbrief nach Österreich, dessen Frankatur ich mir nicht erklären kann!

Gestempelt 20.5.47 in Sennelager Kr. Paderborn. Der Umschlag hat einen ÖS Zensurstempel.

Es scheint ein reiner Sammlerbeleg zu sein.

Wie ist Eure Meinung?

Grüsse
Hans


 
Hawoklei (RIP) Am: 27.01.2010 13:23:06 Gelesen: 198230# 38 @  
Hallo,

schade, dass mir keiner sagen kann, warum hier 2,48 Mark Porto aufgeklebt wurden. So ein schöner Beleg!

Gruss
Hans
 
Jürgen Zalaszewski Am: 27.01.2010 14:42:10 Gelesen: 198224# 39 @  
@ Hawoklei [#38]

Hallo,

ob es sich hier wirklich nur um einen Sammlerbeleg handelt? Lt. dem Michel "Postgebühren-Handbuch", 1. Aufl. betrug das Porto für einen Auslandsbrief in der Gewichtsstufe 60g bis 80g 2,10 M ab dem 1.4.1946, in der nächsten Gewichtsstufe 80g bis 100g waren es dann schon 2,55 M. Paßt also nichts, entweder leicht unterfrankiert oder um 45 Pfg überfrankiert. Die nächste Gebührenänderung gab es erst ab dem 15.9.47.

Die Marke zu 1 M (Mi-Nr. 959) wurde erst am 1.5.47 heraus gegeben, die Stephan-Marke am 15.5.47, der Brief wurde am 20.5.47 abgestempelt. Wahrscheinlich hat hier doch jemand einem Sammlerfreund die Neuheiten zugeschickt, also doch ein Sammlerbeleg. Aber immerhin ist der Brief gelaufen, was der Stempel der österr. Zensur belegt. Ich nehme mal an, dass der Papierstreifen rechts ein Verschlußstreifen ist, oder?

Ob es für Österreich sonstige Auflagen oder "Portoverschärfungen" zu diesem Zeitpunkt gab, weiss ich leider nicht.

Viele Grüße
Jürgen
 
Hawoklei (RIP) Am: 27.01.2010 19:04:56 Gelesen: 198199# 40 @  
@ Stempelfuchs [#39]

Hallo Jürgen,

danke für die Auskunft!

Mit dem Verschlußstreifen hast Du natürlich recht.

Da der Stempelort "Sennelager" ein Truppenübungsplatz ist, kann ich mir schon vorstellen, dass ein Soldat diesen schönen Beleg erzeugt und nach Österreich an seinen "Onkel" oder einen anderen Verwandten/Bekannten geschickt hat!

Hauptsache wir haben "Fantasie"!

Schöne Grüsse
Hans
 
Jürgen Zalaszewski Am: 27.01.2010 22:18:34 Gelesen: 198183# 41 @  
@ Hawoklei [#40]

Hallo Hans,

manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Beim Stempelort "Sennelager" ist bei mir überhaupt kein "Groschen gefallen", wie man früher zu sagen pflegte. Du hast natürlich recht, Sennlager ist hinlänglich bekannt als Truppenübungsplatz.

Nach meinen Informationen war dort 1947 ein Interniertenlager angesiedelt, also deutsche Soldaten dürfte es da nicht mehr gegeben haben. Ist denn keine Absenderangabe vorhanden?

Im Ortsverzeichnis 1944 und 1949 wird Sennelager als Zweigpostamt des Amtes Neuhaus, Kreis Paderborn geführt. Das ist auch glaube ich heute noch so, nur das mittlerweile Neuhaus ein Stadtteil von Paderborn ist.

Ab 1948 ist Sennelager Standort der britischen Armee und mittlerweile Übungsplatz für NATO-Truppen.

Gruß
Jürgen
 
Hawoklei (RIP) Am: 28.01.2010 08:33:57 Gelesen: 198176# 42 @  
@ Stempelfuchs [#41]

Hallo Jürgen,

Du gibst mir wieder Infos, die ich bisher so detailliert nicht hatte!

Ich kenne Sennelager aus meiner Bundeswehrzeit. Ich war dort 1961 (es wurde gerade die Berliner Mauer gebaut) mal für eine Woche zum, sorry, so hieß das damals: "Gefechtsschiessen".

Leider ist die Rückseite des Beleges völlig blank.

Meinst Du, dass sich aus Deinen Erkenntnissen für den Brief noch etwas "neues" ergibt?

Jedenfalls vielen Dank für Deine Antwort!

Viele Grüsse
Hans
 
Jürgen Zalaszewski Am: 28.01.2010 16:21:01 Gelesen: 198152# 43 @  
@ Hawoklei [#42]

Hallo Hans,

ich glaube der Brief ist jetzt ausgereizt. Mir fällt auch nichts mehr ein.

Viele Grüße
Jürgen
 
asmodeus Am: 28.01.2010 19:27:55 Gelesen: 198141# 44 @  
"Im Ortsverzeichnis 1944 und 1949 wird Sennelager als Zweigpostamt des Amtes Neuhaus, Kreis Paderborn geführt. Das ist auch glaube ich heute noch so, nur das mittlerweile Neuhaus ein Stadtteil von Paderborn ist."

Sennelager ist auch ein Stadtteil von Paderborn.

Grüße aus Paderborn
 
Jürgen Zalaszewski Am: 28.01.2010 21:00:45 Gelesen: 198131# 45 @  
@ asmodeus [#44]

Hallo,

ich will ja nicht als Oberlehrer auftreten aber da habe ich andere Informationen. Demnach gibt es zwar einen Stadtteil oder Stadtbezirk Paderborn - Schloß Neuhaus, zu dem Sennelager gehört. Also rein Verwaltungstechnisch gesehen ist somit Sennelager kein eigenständiger Stadtteil von Paderborn. (Quelle: Hauptsatzung der Stadt Paderborn, § 3 und § 4, guckst Du hier: http://www.paderborn.de/microsite/rathaus/satzungen/Hauptsatzung/HAUPTSATZUNG.php.media/68793/hauptsatzung_ab_21.10.09.pdf)

Das werden aber sicherlich die Bewohner von Sennelager anders sehen.

Viele Grüße
Jürgen
 
asmodeus Am: 29.01.2010 06:58:30 Gelesen: 198111# 46 @  
Ja, Du hast recht, wird aber gemeinhin als Stadtteil angesehen.

Hat ein eigenes gelbes Ortseingang- und Ausgangsschild usw. Genauer gehört es zu den Stadtteilen S. Neuhaus/Sande!
 
doktorstamp Am: 29.01.2010 07:15:02 Gelesen: 198110# 47 @  
@ Hawoklei [#37]

Der Zensurstempel wurde von der Russischen Zensurstelle in Wien aufgeschlagen, somit auch der Verschlußstreifen. Nur die Russen in Wien haben Post mit Zensurstempeln versehen, bekannt sind die Buchstaben W, Z1, und Z2.

mfG

Nigel
 
joewy Am: 03.02.2010 15:39:21 Gelesen: 198017# 48 @  
Suche für diesen Beleg die Portozusammensetzung.


 
joewy Am: 03.02.2010 16:11:57 Gelesen: 198010# 49 @  
Für mich wäre es wichtig, wie sich das Porto bei beiden Briefen zusammen setzt.

1.DIN A5-Brief vom 14.3.97 mit Mef. MiNr. 1937(10)
Luftpost/Einschreiben/Eigenhändig/Eilzustellung von Deutschland-USA.

2.DIN A5-Brief vom 28.8.97 mit Mef.MiNr. 1938(10)
Luftpost/Einschreiben/Eigenhändig/Eilzustellung von Deutschland-USA
 
joewy Am: 03.02.2010 16:23:03 Gelesen: 198005# 50 @  
Luftposteinschreiben von Deutschland-USA vom 13.6.96 mit Mef. MiNr. 1860(11)


 
joewy Am: 03.02.2010 16:26:21 Gelesen: 198004# 51 @  
Luftposteinschreiben von Deutschland-Indonesien vom 10.8.95 mit Mef. MiNr. 1811(12)


 
Hawoklei (RIP) Am: 09.02.2010 13:49:51 Gelesen: 197921# 52 @  
Hallo an die Runde,

ich habs mal wieder schwer mit der Portobestimmung von 2 Belegen.

Der 1. ist ein Wertbrief von "Seligenstadt/Hessen" nach "Brandenburg/Havel" frankiert mit 2,60 Mark.

Stempel 28.12.20, wohl aus PP5. Die oben stehenden Vermerke kann ich nicht ganz entschlüsseln!Portorichtig oder nicht?



Hier der 2. Brief, ein Fernbrief von "Nürnberg" nach "Pforzheim" rückseitig MIF 48,00 Mark.

Stempel Nürnberg vom 21.11.22 (PP10). Beide Belege haben Reste von Siegellack, wodurch sie wohl mindestens eine Gew.-Klasse schwerer wurden.

Vielleicht kann mir jemand helfen! Dafür Danke im Voraus!

Sammlergrüsse
Hans



 
Postgeschichte Am: 09.02.2010 14:38:32 Gelesen: 197910# 53 @  
@ Hawoklei [#52]

Hallo Hans,

das Porto bei dem 1. Brief stimmt schon mal.

Wertbrief vom 28.12.20

Brief bis 250 g 60 Pf,
Einschreiben 50 Pf,
Wert 100 Pf, (Vers. Geb.)
Nachnahme 50 Pf,
also insgesamt 260 Pf.
 



Da bei dem zweiten Brief der obere Teil fehlt, kann das Porto nur rückgerechnet werden. Es könnte sich so zusammengesetzt haben.

Wertbrief vom 21.11.22


Brief bis 100 g 16 M., (sofern ich die Gewichtsangabe richtig deute)
Einschreiben 8 M.
Wert (4000 Mk.) 24 M. (Vers. Geb.)

Insgesamt 48 M.
 


Gruß
Manfred
 

Hawoklei (RIP) Am: 09.02.2010 15:07:01 Gelesen: 197905# 54 @  
Hallo Manfred,

danke für deine schnelle Antwort!

Ist ein Wertbrief eigentlich immer automatisch auch "Einschreiben"?

Beim 2. Brief fehlt kein "Oberteil" - der Umschlag ist so komplett abgebildet! Links oben lese ich "34 g" Gewicht!

Werde die Zahlen so übernehmen!

Gruss
Hans
 
Postgeschichte Am: 09.02.2010 15:12:18 Gelesen: 197901# 55 @  
@ Hawoklei [#54]

Ab dem 1.10.1919 setzte sich die Gebühr für einen Wertbrief aus den Gebühren für eine gleichartige Einschreibsendung, zuzüglich der Versicherungsgebühr zusammen.

Gruß
Manfred
 
BD Am: 09.02.2010 16:00:16 Gelesen: 197897# 56 @  
@ Hawoklei [#54]

Wertbriefe wurden immer eingeschrieben, da sie aber keinen Einschreibezettel erhielten (die nummeriert waren), wurde die Nummer für diese Briefe auf die Vorderseite notiert. Auf deinem Brief die blaue 302.

Interessant auch folgendes: Der Beamte in Seligenstadt notierte 40 gr. als Gewicht. Jeder Wertbrief musste im Empfängerpostamt nachgewogen werden, was hier der Beamte in Brandenburg mit einer Unterstreichung (für in Ordnung) und dem Buchstaben B (für Brandenburg) mit blauen Stift auch dokumentierte.

Beste Grüsse Bernd
 
Postgeschichte Am: 09.02.2010 16:26:21 Gelesen: 197889# 57 @  
@ BD [#56]

Wertbriefe wurden immer eingeschrieben

Diese Aussage dürfte so nicht stimmen, zumindest ist mir eine solche Vorschrift unbekannt. Kannst Du mir diese mal in Kopie zukommen lassen, Bernd?

Gruß
Manfred
 
joewy Am: 09.02.2010 17:23:10 Gelesen: 197879# 58 @  
@ joewy [#51]

Wer kann mir bei der Portozusammensetzung meiner 4 Belege die ich mit Beschreibung eingestellt habe einige Tipps geben ?
 
Stefan Am: 09.02.2010 18:03:05 Gelesen: 197872# 59 @  
@ joewy [#48]

Beleg vom 28.08.1997, frankiert mit 10x 510 Pf = 51,00 DM

Grundporto Luftpost: 12,00DM (Maxibrief bis 500g; Brief bis 1000g hätte 40,00 DM gekostet!)
Einschreiben: 3,50DM
Eilzustellung: 10,00DM
Eigenhändig: 3,50DM
zusammen: 29,00DM


@ joewy [#49]

Beleg vom 14.08.1997, frankiert mit 10x 440 Pf = 44,00 DM

Grundporto Luftpost: 12,00DM (Maxibrief bis 500g; Brief bis 1000g hätte 40,00 DM gekostet!)
Einschreiben: 3,50DM
Eilzustellung: 10,00DM
Eigenhändig: 3,50DM
zusammen: 29,00DM


@ joewy [#50]

Beleg vom 13.06.1996, frankiert mit 11x 690 Pf = 75,90 DM

Grundporto Luftpost: 40,00DM (Maxibrief bis 1000g)
Einschreiben: 3,50DM
zusammen: 43,50DM


@ joewy [#51]

Beleg vom 10.08.1995, frankiert mit 12x 640 Pf = 76,80 DM

Grundporto Luftpost: 40,00DM (Maxibrief bis 1000g)
Einschreiben: 3,50DM
zusammen: 43,50DM

Die Belege wären demnach jedes Mal (deutlich) überfrankiert.

Gruß
Pete
 
BD Am: 09.02.2010 20:09:47 Gelesen: 197857# 60 @  
@ Postgeschichte [#55]

Hallo Manfred,

was haben Wertbriefe und Einschreiben immer gemein: Der Absender erhielt einen Einlieferungsschein, der Beamte schrieb den Brief in sein Einlieferungsbuch ein, der Versand erfolgte zum nächsten Postamt mit einer gesonderten Briefkarte, wo die annehmende Postanstalt den Erhalt signierte, der Empfänger musste den Erhalt unterzeichnen.

Der Einlieferungsschein und das Zustellen gegen Unterschrift waren die Hauptgründe fürs Publikum, diesen Versand zu nehmen. Der Einlieferungsschein half beim Verlust der Sendung, der Versender erhielt bei Einschreiben einen feststehenden Pauschalbetrag, beim Wertbrief die volle angegebene Summe. Ob die Gebühr für diese Dienstleistungen Einschreibegebühr hieß oder vor dem 1.10.1919 in die Beförderungsgebühr für Wertbriefe eingearbeitet war, ist eigentlich egal. Man nannte es bei Wertbriefen vor dem Datum fürs Publikum nicht Einschreibegebühr. Sehr interessant der Brief von Roedsand [#33] von 1914, der Wertbrief lief mit einer Nummer nach Wilmersdorf, war dort falsch, wurde umkartiert mit einer neuen Nummer und lief nach Halensse.

Aber nun unten: Der Wertbrief nach Wien auch 1914 hatte keine Nummer, aber er wurde genau so bearbeitet wie der andere, er war eingeschrieben in eine extra Briefkarte, lag im Postsack gesondert und jeder Beamte war froh, wenn der nächste unterschrieben hatte. Denn so war er nicht bei Verlust haftbar zu machen.

Sehr verwirrend ist natürlich in der Literatur zu 1900: Einschreibebriefe dürfen keine Wertangabe haben.

Ist aber logisch, denn man kann nicht einen Brief in zwei Begleitkarten eintragen oder zweimal ins Einlieferungsbuch, denn Wertbriefe wurden immer eingeschrieben, aber nicht in einer Liste mit normalen Einschreiben.

Soweit meine Meinung.

Es gab wohl eine kurze Zeit ab dem 1.1.1924 einen Wertbrief ohne Einschreiben, da muss ich noch einmal schauen.

Beste Grüsse Bernd


 
Postgeschichte Am: 09.02.2010 21:18:29 Gelesen: 197840# 61 @  
@ BD [#60]

Hallo Bernd,

vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen, die sich weitgehend auch mit meinen Vorstellungen des Wertbriefverkehrs decken. Ich hätte mich auch gewundert, wenn es entgegen der Veröffentlichung der neuen Postordnung die Einschreibgebühr bei Wertbriefen schon vorher einbezogen worden wäre. Die von mir im Beitrag [#55] dargestellte Berechnung der Wertbriefgebühr erfolgte erst ab dem 1.10.1919. Vorher wurde die Wertbriefgebühr aus einer Beförderungsgebühr (enthielt nicht exakt die Einschreibgebühr) und der Versicherungsgebühr gebildet.

Daß der Wertbrief als nachzuweisende Sendung in einer Anschreibung geführt (eingetragen oder eingeschrieben) werden musste ist einleuchtend und anhand einer Nummer zu identifizieren. Die Wertbriefe waren auch in separaten Behältnissen (Wertsack) zu verpacken und getrennt von den üblichen Einschreiben (es gab auch Ausnahmen) zu befördern. Die Aussage, daß Einschreibbriefe keine Wertangabe haben dürfen, erscheint auf den ersten Blick verwirrend, trifft aber auch heute noch auf die neuen Wertbriefe zu, die zwar einen besonderen Einschreibzettel haben, aber keine Wertangabe. Der Grund dürfte die Gefahr des Diebstahls sein, der bei einer Angabe Begehrlichkeiten wecken würde.

Du siehst Bernd, wir sind gar nicht so weit voneinander entfernt.

@ Hawoklei [#54]

Die Frage "Ist ein Wertbrief eigentlich immer automatisch auch "Einschreiben"? ist, wie ich bereits mitteilte habe, zu beantworten: Ab dem 1.10.1919 - Ja.

Bei dem zweiten von Dir gezeigten Beleg fehlt in der Tat der Oberrand, auf dem die Wertangabe gestanden haben muß. Dies ist aus der Abbildung der Rückseite des Briefes zu erkennen. Die Rückklappe geht nicht bis zum linken und rechten Rand, d.h. es fehlt oben etwa 1 bis 1,5 cm. Außerdem ist der bei Wertbriefen charakteristische Unterstrich auf der Vorderseite noch erkennbar. Ansonsten würde ja auch die Porterklärung nicht stimmen.

Gruß
Manfred
 
BD Am: 09.02.2010 21:40:59 Gelesen: 197833# 62 @  
@ Postgeschichte [#61]

Manfred,

natürlich sind wir nicht weit entfernt, es freut mich, das du dich auch mit diesen schwierigen Sachen beschäftigst. Warum war aber die Einschreibegebühr für Wertbriefe früher nicht getrennt aufgeführt. Eine sehr schwierige Frage:

Hätte es sonst diesen Brief gegeben? (der mir ob des Portos schlaflose Nächte gebracht hat, ohne endgültige Lösung)

Beste Grüsse Bernd


 
Postgeschichte Am: 09.02.2010 22:11:27 Gelesen: 197827# 63 @  
@ BD [#62]

Hallo Bernd,

warum die Einschreibgebühr bei Wertbriefen vor dem 1.10.1919 nicht in die Gebühr eingeflossen ist, ist doch unerheblich. Die Gesetzgeber und die Reichspost sahen damals noch nicht die Notwendigkeit, diese mit einzubeziehen. In 1919 (oder auch schon früher) haben sie eine Möglichkeit gesehen, die Gebühren anzuheben. Diese Verfahren kann man in der heutigen Zeit auch beobachten. Hinterher aber zu fragen, warum die Gebühr nicht schon viel früher erhoben wurde, stellt sich doch nicht wirklich, oder?

Den von Dir gezeigten Brief hätte es auch gegeben, wenn die Einschreibgebühr schon zu diesem Zeitpunkt in die Gebührenberechnung eingeflossen wäre. Nur die Gebühr wäre höher gewesen.

Die Gebühr für den Brief setzt sich zusammen:

1. Gebühr für einen Geldbrief bis 250 g, über 10 Meilen 40 Pf,
2. Zuschlag wegen Unfrankierter Versendung 10 Pf,
3. Versicherungsgebühr 5 Pf je 300 Mark 15 Pf,
Insgesamt 65 Pf,
 


Die nachträglich berechneten 10 Pf. sind Zustellgebühren des Landzustellers in Bayern. Die erhobene Nachgebühr von 75 Pf beinhaltet also keineswegs eine Einschreibgebühr.

Schlaflose Nächte sollen die Gebührenberechnungen aber nicht machen, sondern Freude. :-)

Gruß
Manfred
 

BD Am: 09.02.2010 22:46:16 Gelesen: 197822# 64 @  
@ Postgeschichte [#63]

Manfred,

was sagt schon der Weltpostvertrag von 1874 Artikel 5: Recomandierte Briefe müssen frankiert sein.

Wer kann mir einen Unfrankierten Einschreibe-Brief (auch innerdeutsch) zeigen? Waren Einschreiben als Portobriefe erlaubt? Erwarte morgen die Postordnung von 1879, hoffentlich steht dort etwas dazu.

Danke für die Portoerklärung, an die Zustellgebühr für Fahrpostsendungen hatte ich nicht gedacht. Die 10 Pf. waren bei Austragung auch im Ort fällig.

Beste Grüsse Bernd
 
Postgeschichte Am: 09.02.2010 23:09:13 Gelesen: 197818# 65 @  
@ BD [#64]

Hallo Bernd,

Du musst nicht bei Einschreibbriefen schauen (es war doch keiner !), sondern bei Wertbriefen! Wenn Du die Einschreibgebühr in der Beförderungsgebühr wiedererkennen möchtest, rechne einfache das Porto für einen gewöhnlichen Brief bis 250 g (= 20 Pf) und die Einschreibgebühr (= 20 Pf) zusammen und erhältst auch die Beförderungsgebühr. Dies sagt aber nicht aus, daß es nun ein Einschreibebrief ist und nicht unfrankiert befördert werden durfte. Wertbriefe und Nachnahmen im Inland schon. In das Ausland bestand hierfür Frankierungszwang.

Gruß
Manfred
 
Hawoklei (RIP) Am: 10.02.2010 08:50:58 Gelesen: 197808# 66 @  
@ Postgeschichte [#61]

Hallo Manfred,

Du hast natürlich Recht - da oben fehlt die Zeile mit der Wertangabe!

Schade, ich habe sie aber nicht abgeschnitten! :-))

Jedenfalls danke für die ausführlichen Erklärungen!

Mit Sammlergruss
Hans
 
BD Am: 10.02.2010 19:26:27 Gelesen: 197767# 67 @  
@ Postgeschichte [#65]

Hallo Manfred,

du hast natürlich Recht, ich hatte mich etwas verrannt.

Man findet unfrankierte Belege kaum, weil damals meist frankiert wurde und weil die wenigen wohl niemand aufgehoben hat. Eigentlich schade.

Beste Grüsse Bernd
 
Hawoklei (RIP) Am: 11.02.2010 13:46:26 Gelesen: 197739# 68 @  
Hallo, habe mal wieder eine Frage:

Ist unten stehender Beleg 27.12.15 von Straßburg nach Österreich mit 10 Pfg. portorichtig oder unterfrankiert?

Danke für eine Antwort!

Grüsse
Hans


 
Postgeschichte Am: 11.02.2010 14:40:47 Gelesen: 197731# 69 @  
@ Hawoklei [#68]

Hallo Hans,

der Brief war portorichtig frankiert. Briefe bis 20 g nach Luxemburg, Österreich-Ungarn, Bosnien, Herzegowina und Liechtenstein waren zu den Inlandssätzen richtig frankiert.

Gruß
Manfred
 
BD Am: 11.02.2010 14:45:09 Gelesen: 197728# 70 @  
@ Hawoklei [#68]

Hallo Hans,

bis zum 30.09.1919 waren für Sendungen nach Österreich-Ungarn innerdeutsche Gebühren zu zahlen, bei deinem Brief 10 Pfennige für einen Brief bis 20 gramm.

Beste Grüsse Bernd
 
Jürgen Witkowski Am: 08.03.2010 22:57:16 Gelesen: 197498# 71 @  
Ein Sammlerfreund hat einen Beleg, der per Einschreiben und Luftpost am 24.11.1944 von Bulgarien nach Deutschland geschickt wurde.

Zwischen der Deutschen Reichspost und der Königlich Bulgarischen Post- und Telegraphenverwaltung wurde am 05.09.1942 bzw. dem 01.10.1942 ein Abkommen über ermäßigte Gebühren geschlossen wurde. Dieses trat gem. Artikel 5 am 01.10.1942 in Kraft.

So kostete ein Brief bis 20 g vom DR nach Bulgarien 12 Rpf und in umgekehrter Richtung 4 Lewa und ein Brief über 20 g bis 250 g = 24 Rpf bzw. 8 Lewa.

Leider sind in dem Abkommen keine Angaben über die Gebühren wie Einschreiben und Luftpost getätigt. Wer kann dazu Angaben machen und das Porto nach Briefporto und Gebühren für Einschreiben und Luftpost aufschlüsseln?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Lars Boettger Am: 09.03.2010 14:12:19 Gelesen: 197475# 72 @  
@ BD [#70]

Hallo Bernd,

hm - wie war das mit der Reichsabgabe vom 01.08.1916? Da stieg das Porto um 50% an. Die vereinbarten Sätze entsprachen den Inlandsgebühren, das ist aber "Zufall", der zwischenstaatlich geregelt wurde.

@ Postgeschichte [#69]

Die ermässigten Sätze in die genannten Länder galten nicht durchgehend. Für Luxemburg erst wieder ab 01.10.1902.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Postgeschichte Am: 09.03.2010 14:54:01 Gelesen: 197470# 73 @  
@ Lars Boettger [#72]

Die ermässigten Sätze in die genannten Länder galten nicht durchgehend. Für Luxemburg erst wieder ab 01.10.1902.

Hallo Lars,

meine Aussage bezog sich auf den o.a. Beleg, also für den Dezember 1915.

Gruß
Manfred
 
BD Am: 09.03.2010 15:53:20 Gelesen: 197463# 74 @  
Hallo Lars,

eine Postkarte kostete am 1.7.1916 ein Porto von 5 Pfennigen und genau diese 5 Pfennige betrug das Porto eigentlich auch am 25.8.1916! Das das Porto für den Transport eines Poststückes steht immer der jeweiligen Post zu. Da die Reichspost allerdings bei einer Postkarte ab dem 1.8.1916 auch die Reichsabgabe von 2 1/2 Pfennigen bei dieser Sendungsart mit einnehmen musste, erhöhte sich die Gesamtgebühr für eine Postkarte natürlich auf 7 1/2 Pfennige. Die 2 1/2 Pfennige wanderten sofort in den Staatshaushalt b.z.w. in die Kriegskasse.

Die Reichsabgabe (Kriegssteuer) vom 1.8.1916 für ausgesuchte Sendungsarten wurde vom Reichstag im Kriegssteuergesetz beschlossen.

Nun zu Österreich: In der Verfügung vom 12. Juli stand noch "im inneren Verkehr wird die Reichsabgabe erhoben". Da war Österreich noch nicht dabei.

Aber am 18. Juli 1916 in der Verfügung 170 über die Reichsabgabe ins Ausland wird erklärt:

Reichsabgabe wird erhoben:

Für den gesamten Postverkehr nach Österreich/Ungarn,
nach Bosnien-Herzegowina nur für den Briefverkehr (er hatte Inlandstarif).
Nicht für Post nach dem besetzten Belgien, aber für die Besetzungen in Polen und Rußland.
Für Luxemburg, nur Postkarten und Briefe.
u.s.w.

Beste Grüsse Bernd

Einige Informationen sind aus dem sehr lesenswerten Infla-Band 51 (Michel Nr 98-118) von Günther Bechthold.


 
Hawoklei (RIP) Am: 27.03.2010 12:24:24 Gelesen: 197229# 75 @  
Hallo an die Runde,

kann jemand die 50 Pf. Porto auf u. a. Beleg aufschlüsseln?

Für das Jahr 1908 taucht der "Wertbrief" als Wort im Michel Spezial noch nicht auf.

Danke im Voraus!

Grüsse zum Wochenende

Hans

 
Postgeschichte Am: 27.03.2010 13:16:57 Gelesen: 197221# 76 @  
@ Hawoklei [#75]

Hallo Hans,

für Wertbriefe bis 250 g und bis 600 Mark Wert waren bei einer Entfernung über 75 km 50 Pf. zu zahlen.

Gruß
Manfred
 
Martinus Am: 27.03.2010 22:29:46 Gelesen: 197187# 77 @  
Und wenn jemand noch mehr Fragen hat, kann ich das Postbuch von Werner Steven empfehlen!

lg Martinus
 
Jürgen Witkowski Am: 27.03.2010 22:41:48 Gelesen: 197182# 78 @  
@ Martinus [#77]

>>Und wenn jemand noch mehr Fragen hat, kann ich das Postbuch von Werner Steven empfehlen!

Man sollte allerdings erwähnen, dass das Werk die Zeit von 1945 - 1992 umfasst.

Für den in Beitrag [#75] gezeigten Beleg hätte es nicht weiter geholfen.

Mir besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Martinus Am: 27.03.2010 22:59:25 Gelesen: 197175# 79 @  
Das stimmt leider, hatte ich vergessen! Aber auch ein paar Portostufen davor sind auch darin!
 
Hawoklei (RIP) Am: 31.03.2010 13:04:59 Gelesen: 197135# 80 @  
Hallo,

ich habs mal wieder schwer mit der Portobestimmung. Die unten stehenden Bilder zeigen Vorder- und Rückseite eines EINSCHREIBEN von DINGELSTÄDT nach Belzig. Das auf Vorder- und Rückseite aufgeklebte Porto beträgt insgesamt 1.604 Mark. Datum: 2.8.23 5-6 N.

Das Ganze ist ein Musterbeutel - wie für "Warenprobe"!

Portorichtig oder nicht? Danke für Eure Hilfe!

Schöne Grüsse
Hans


 
Hawoklei (RIP) Am: 31.03.2010 13:13:22 Gelesen: 197133# 81 @  
Hier gleich noch ein schöner Beleg hinterher!

Ein Ausland - Einschreiben - Eilboten von Regensburg nach Wien. Das sieht ja m.E. wunderschön aus, aber wie setzen sich die aufgeklebten 9 Mark zusammen?

Datum ist schwer zu entziffern - ich tippe auf 9. März 21 oder 22. Leider hat die Rückseite keinen Ankunftsstempel.

Danke für Eure Mühe im Voraus.

Hans


 
heide1 Am: 31.03.2010 14:05:02 Gelesen: 197128# 82 @  
@ Hawoklei [#80]

Moin,

Warenprobe bis 100g = 600 Mark
Einschreiben = 1000 Mark
Portorichtig.

Die 4 Mark zu viel hat nichts zu sagen bei 1600 Mark Porto.

Gruß Jürgen
 
Postgeschichte Am: 31.03.2010 15:08:22 Gelesen: 197118# 83 @  
@ Hawoklei [#81]

Hallo Hans,

wegen der Ziffernausgabe (25 Pf) ist das Datum 9. März 1922 realistisch. Danach ergibt sich ein mögliches Porto für einen gewöhnlichen Auslandsbrief (4 Mark), Einschreiben (2 Mark) und Eilboten (3 Mark) von insgesamt 9 Mark.

Gruß
Manfred
 
Hawoklei (RIP) Am: 16.04.2010 09:57:17 Gelesen: 197006# 84 @  
Hallo Infla-Spezialisten,

kann mir jemand die aufgeklebten 500.000 Mark erläutern? Der Beleg hat fast DIN A4 Format!

Ich habe es nicht geschafft.

Danke im Voraus
Hans


 
Jürgen Witkowski Am: 16.04.2010 10:26:01 Gelesen: 197004# 85 @  
@ Hawoklei [#84]

Befinden sich rückseitig auf dem Brief noch weitere Stempel oder Vermerke?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Hawoklei (RIP) Am: 16.04.2010 12:39:25 Gelesen: 196994# 86 @  
@ Concordia CA [#85]

Hallo Jürgen,

anbei die gescannte Rückseite!

Nur der Ankunftsstempel und zwei mal eine "8".


 
Jürgen Witkowski Am: 16.04.2010 13:01:24 Gelesen: 196990# 87 @  
@ Hawoklei [#86]

Die Rückseite zeigt, dass der Brief tatsächlich als Eilbrief gelaufen zu sein scheint. Der Ankunftstempel passt von Datum und Uhrzeit her. Bei der 8 handelt es sich wahrscheinlich um einen Botenstempel.

Das Porto für einen Brief > 60 - 80 g betrug ab dem 01.09.1923 500.000 Mark. Meine Vermutung geht dahin, dass die Gebühr für Eilbestellung, bei Vorauszahlung wären es 400.000 Mark gewesen, vom Empfänger bezahlt wurde.

Vielleicht haben unsere INFLA-Experten noch eine andere Erklärung parat.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
muemmel Am: 16.04.2010 14:00:19 Gelesen: 196984# 88 @  
@ Hawoklei [#86]
@ Concordia CA [#87]

Ich komme portomäßig mit dem Brief ebenso wenig klar wie Hans. In der Portoperiode 17 vom 1. bis 19.9.1923 betrug die Eilbestellgebühr im Ortsbereich 150.000 Mark und das Porto für einen Fernbrief >250-500 Gramm 140.000 Mark, also zusammen 290.000 Mark. Demnach sind 210.000 Mark zu viel verklebt worden.

Erst in der PP 18 (also ab 20.9.1923) wäre allein für die Eilzustellung 500.000 Mark fällig gewesen und das Porto für Brief bis 250 Gramm lag bei 400.000 bzw. bis 500 Gramm bei 450.000 Mark, da hätte es nun wiederum nicht gelangt. Allerdings kann ich mir soviel vorauseilenden Gehorsam auch nur sehr schwer vorstellen.

Alles in allem also ein recht rätselhafter Brief.

Schönen Gruß
Harald
 
Hawoklei (RIP) Am: 16.04.2010 14:23:42 Gelesen: 196982# 89 @  
@ muemmel [#88]

Hallo Harald,

also um einen Ortsbrief handelt es sich wohl nicht!

Es ist eindeutig ein Berliner Bahnpost-Stempel und der Empfänger war in Bielefeld!

Gruss
Hans
 
muemmel Am: 16.04.2010 14:52:34 Gelesen: 196975# 90 @  
@ Hawoklei [#89]

Hans,

entschuldige bitte, wenn ich mich mißverständlich ausgedrückt habe.

Fernbrief ist schon klar, aber es gab Eilzustellgebühren für Ortsbezirk und Landbezirk. Bei letzterem wurde die Eilzustellung erheblich teurer, da die Postler nach Pusemuckel oder Kleinkleckersdorf rausfahren mussten.

Ein schönes Wochenende wünscht
der Harald
 
Jürgen Witkowski Am: 16.04.2010 14:58:33 Gelesen: 196974# 91 @  
@ muemmel [#88]

Du hast vollkommen recht! Ich habe mich im Michel-Postgebührenhandbuch "verlaufen" und war bei den Gebühren für das Ausland.

Mit zerknirschten Sammlergrüßen
Jürgen
 
muemmel Am: 16.04.2010 16:38:21 Gelesen: 196966# 92 @  
@ Concordia CA [#91]

Jürgen, das kann doch jedem mal passieren. Darfst wieder reinkommen. :-)

Schönen Gruß
Harald
 
eisenhuf Am: 19.04.2010 00:24:24 Gelesen: 196921# 93 @  
Hallo Frankaturenfans,

anbei ein Beleg, der mir seit langem keine Ruhe lässt:

Besteht die Möglichkeit, dass es 1937 einen ermässigten Weihnachtsluftposttarif ins Ausland gab?

Der Brief ist mit NUR 5 Pf. über dem Seewegtarif (25 Pf.) frankiert, aber pünktlich am 3. Januar (ene(ro)3)in Bahía Blanca (Argentinien) angekommen.

Bedeutet die Bleistiffteinkreisung, dass die Frankatur irgendwie von der Post beanstandet wurde, wie bei der Benutzung von ausser Kurs gekommenen Marken?

Mit korrektem Tarifengruss
Hans-Dieter


 
Jürgen Witkowski Am: 19.04.2010 12:30:41 Gelesen: 196899# 94 @  
@ eisenhuf [#93]

Bei der Portobestimmung komme ich auch nicht weiter. Doch der Beleg weist einige Merkmale auf, die darauf hindeuten, dass er mit der Katapultflugpost Südatlantik befördert wurde.

Der rote Flugpostbestätigungsstempel hat den Kennbuchstaben e, der Stuttgart zugeordnet war. Am 30. Dezember 1937 startete eine Luftpostbeförderung mit Katapultflug Richtung Südamerika.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Lars Boettger Am: 19.04.2010 15:07:42 Gelesen: 196871# 95 @  
@ eisenhuf [#93]

Hallo Hans-Dieter,

beanstandet wurden die Marken wohl nicht, sonst hätte dort "0" vermerkt werden müssen. Ein Taxvermerk findet sich auch nirgends.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
eisenhuf Am: 24.04.2010 02:49:02 Gelesen: 196819# 96 @  
@ Concordia CA [#94]
@ Lars Boettger [#95]

Beiden vielen Dank, und ein schönes Wochenende.

Hans-Dieter
 
eisenhuf Am: 28.04.2010 15:19:59 Gelesen: 196682# 97 @  
Hallo Alle!

Dieses Mal geht es um einen Beleg, der von Prag noch Mostar reiste, aber nicht frankiert wurde.

Könnte es sich um eine innere Postangelegenheit handeln? Deutet die rückseitige Nummer darauf?

Schönes Wochenende wünscht
Hans-Dieter


 
Lars Boettger Am: 28.04.2010 16:30:15 Gelesen: 196677# 98 @  
@ eisenhuf [#97]

Hallo Hans-Dieter,

der Stempel ist schwer lesbar, aber ich würde auf das Kriegsjahr 1917 und damit auf Feldpost tippen. Es fehlt allerdings ein schriftlicher Vermerk bzw. ein Regimentsstempel. Gegen eine Postsache spricht m.E., dass es keinen Vermerk "Postsache" o.ä. gibt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
eisenhuf Am: 30.04.2010 16:11:46 Gelesen: 196601# 99 @  
@ Lars Boettger [#98]

Hallo Lars,

vielen Dank für Dein Bemühen!

Aber dieses Mal kann ich Dir nicht beistimmen; ich tippe weiterhin auf Beleg einer Behörde, denn, wer sonst, könnte numerierte Umschläge benützen? Die Nummer (618), der Rückseite, ist GEDRUCKT, NICHT GESTEMPELT!

Machs gut
Hans-Dieter
 
Lars Boettger Am: 30.04.2010 17:04:46 Gelesen: 196594# 100 @  
@ eisenhuf [#99]

Hallo Hans-Dieter,

die aufgedruckte Nummer kann auch von dem Hersteller sein. Behörden hatten entweder eine Absenderangabe aufgedruckt oder ein Dienstsiegel abgeschlagen und/oder Dienstmarken verwendet bzw. in Deutschland einen Avers-Stempel bzw. Vermerk angebracht. Das alles fehlt. Ich sehe keinen Zusammenhang zw. aufgedruckter Nummer und einer Behörde.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Jürgen Witkowski Am: 30.04.2010 17:11:39 Gelesen: 196592# 101 @  
Könnte im grün umrandeten Bereich einmal eine Marke geklebt haben? Der Stempel sieht dort aus, wie nachgemalt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
eisenhuf Am: 01.05.2010 15:20:09 Gelesen: 196555# 102 @  
@ Concordia CA [#101]

Bin Beiden dankbar.

Aber leider auch Jürgens Idee ging daneben. Die Stempelfarbe ist schwarz, aber etwas lilastichig und, wenn auch der Abschlag an dieser Stelle etwas leichter ist, ist kein Farbübergang zu erkennen.

Trotzdem versuchte ich vorsichtig zu radieren, aber ohne Erfolg. Na ja, das ist wie das Leben: Nicht Alles hat seine Erklärung!

Machts gut
Hans-Dieter
 
eisenhuf Am: 01.05.2010 15:49:50 Gelesen: 196547# 103 @  
Hallo Portorechnerfreunde,

Jetzt wird es aber schlimmer! Beim Sortieren eines angekauften Los von Belegen, ging Dieser gleich weiter, in den Mülleimer!

Aber da ich eine reflexive Person bin, schaute ich Ihn später noch mal an. Jetzt bin ich voll von Fragen und habe keine Ruhe. Beginne mit der Rückseite:

Der Brief ist wirklich "geflogen", denn er hat einen Ankunftstempel von Buenos Aires und dazu hin den gestempelten Vermerk "avion atrasado" (=Flugzeug verspätet).

- Kann jemand das Ankunftsjahr erkennen (jul/12/194...6 oder 8?)? Ich habe auf 1.200 scaniert, um besser die Details zu erkennen.

Nun zur Vorderseite:

- Eine Marke ist abgefallen; aber wie kommt man auf 100 Pf, meiner Ansicht nach der damalige Tarif, wenn es keine 85 Pf Marke gibt? Dazu ist der Reststempel vollkommen unlesbar.

- Soviel ich weiss, wurden die Flüge erst wieder 1948 aufgenommen, was bedeuten würde, dass der Brief am 12. Jul.1948 ankam, aber konnte man, zu dieser Zeit, nicht NUR Geschäftsbriefe (in diesem Fall, Privat an Privat, wohl in einer Firma tätig) mit Luftpost senden; dazu hin, mit zusätzlicher JEIA Flugmarke?

- Was bedeutet "JTP" im Propellerzentrum?

- Zum Ende: Über dem Propeller sind noch "Stempelreste" zu sehen; kann jemand etwas damit anfangen?

So, jetzt habt Ihr auch keine Ruhe, DER MÜLLEIMER IST SCHULDIG!

Ich wünsche Euch Allen einen schönen 1.MAI (hier mache ich "Parrillada" (alle möglichen Fleischarten, Innereien und Würste auf dem Grill, natürlich mit gutem argentinischem Rotwein "befeuchtet", damit sich der Cholesterol schneller ablöst.

Hans-Dieter


 
Postgeschichte Am: 01.05.2010 16:46:25 Gelesen: 196538# 104 @  
@ eisenhuf [#103]

Hallo Hans-Dieter,

es ist schön, daß Du Dir eine Parrillada bereitest.

Der Brief ist laut Stempel am 12. Juli 1947 eingegangen. Dies ist auch an der verwendeten Ziffern-Briefmarke zu vermuten. Die Gebühr für einen Auslandsbrief betrug 75 Pf. Neben der noch vorhandenen 15 Pf ist vermutlich die 60 Pf abgefallen. Eine zusätzliche Luftpostgebühr wurde erst ab 15.7.1948 erhoben. Vermutlich Beförderung per Schiff.

Das Zeichen JTP dürfte ein Firmenlogo der Druckerei oder der beauftragenden Firma sein.

Ich wünsche guten Appetit.

Gruß
Manfred
 
eisenhuf Am: 01.05.2010 18:07:41 Gelesen: 196531# 105 @  
@ Postgeschichte [#104]

Hallo Manfred (alias "Falkenauge"),

CHAPEAU! Die "7" von 1947, konnte nicht wirklich nicht erkennen! Und SO wäre ja alles klar!

ABER, der Ankunftsstempel stammt vom Flughafen EZEIZA und der "AVION ATRASADO" Stempel bestätigt dass der Brief in einem FLUG ankam.

Ich habe leider keine Verbindung zum Erfahren welche Flüge an diesem Tag hier ankamen (aber es waren sicher sehr wenige). Denn es könnte Deiner Theorie zustimmen, wenn der Brief vielleicht nur den südamerikanische Weg (z.B. Recife-Buenos Aires) im Flugzeug zurücklegte.

ABER WER (UND WIE) HÄTTE DANN DAS ZUSATZPORTO GELEISTET ?

Jetzt gehts zum Essen!

Schönes Wochenende!
Hans-Dieter
 
Jürgen Witkowski Am: 01.05.2010 23:43:18 Gelesen: 196513# 106 @  
@ eisenhuf [#105]

Ist der Stempel vom Flughafen Ezeiza der nur schemenhaft erkennbare Zeilenstempel oberhalb des Bandstempels?

Der Bandstempel gehört, wenn ich das Buch von Alfredo Grether "Las Bandeletas con Leyendas del Correo Argentino" zugrunde lege, wohl zu Buenos Aires, wo er ab 1943 nachgewiesen ist. Da Ezeiza ja der Flughafen von Buenos Aires ist, wäre es möglich, dass das auch im Stempelkopf berücksichtigt ist, aber der ist leider kaum zu entziffern.

Mich würde noch interessieren, was der Text im Bandstempel, den ich zur Verdeutlichung auf Deinen Beleg kopiert habe, auf deutsch bedeutet.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
JFK Am: 02.05.2010 08:29:48 Gelesen: 196470# 107 @  
@ Concordia CA [#106]

Guten Morgen Jürgen,

ich spreche zwar kein Spanisch, abgesehen von einigen ibizenkischen Urlaubsbrocken, aber manchmal hilft auch Latein, verbunden mit "Leo" (http://www.leo.de).

Sinngemäss dürfte der Text heissen:

Wenn Ihre Umzugsadresse registriert ist, gibt´s weder Verspätung noch Rücksendung Ihrer Briefe.

Einen netten Sonntag & nette Grüße aus Nettetal

Jürgen
 
eisenhuf Am: 02.05.2010 15:11:07 Gelesen: 196443# 108 @  
@ Concordia CA [#106]

Hallo Jürgen,

vermutlich hat sich jetzt doch etwas Cholesterol gelöst, denn leider denke ich nun etwas klarer und beginne schon zu glauben, dass DU RECHT HAST!! GRR! Falls es so sein sollte, sage mir bitte, wie lange ich draussen bleiben muss.

Mit “Ankunftsstempel Ezeiza” wollte ich sagen, dass meine Luftpostbelege, nach etwa 1942, einen "langen" Maschinenstempel tragen; also NICHT, dass er aus Ezeiza stammt (Früher war es leichter, da “VIA AEREA” gestempelt wurde). Die Schiffbelege (falls nicht Reco) tragen gewöhnlich keinen Ankunftsstempel, aber manchmal einen “kurzen” Maschinenstempel. Deswegen tippte ich auf Flugpost.

Mit meinem “avion atrasado” Stempel gingen die Gedanken scheinbar auch zu schnell: Schliesslich kann man ja nur “atrasado” (= verspätet) lesen, und das kann ja bei einem Schiff auch vorkommen. Nur habe ich es, bis jetzt, nur auf Flugbelegen gesehen.

Wie ich sehe, bist Du ja vollkommen mit Literatur ausgerüstet. Ich kenne mich auf Luftpost überhaupt nicht aus und noch weniger mit argentinischen Stempeln, mein Lieblingsgebiet ist Altdeutschland und Deutsches Reich, bis Ende der Infla.

Übrigens, die Übersetzung von Jürgen (JFK) ist vollkommen korrekt! Mein Glückwunsch!

Nun im Ernst: Ich bin Dir wirklich dankbar für Deine Bemühungen!

Lieber Gruss
Hans-Dieter


 
eisenhuf Am: 02.05.2010 16:57:14 Gelesen: 196421# 109 @  
@ Postgeschichte [#104]

Entschuldigung! Mit dem "Recht haben" war natürlich Manfred gemeint!

Man wünscht einen schönen Sonntag
Hans-Dieter
 
holger buenning Am: 12.05.2010 08:16:55 Gelesen: 196069# 110 @  
Wer kann mir (Autor) sagen, was 1963 das Porto für einen Brief von Deutschland nach Schweden war?
 
Henry Am: 12.05.2010 08:38:10 Gelesen: 196065# 111 @  
@ holger buenning

Laut den mir zur Verfügung stehenden Unterlagen kostete der Brief bis 20g 40 Pf, jede weiteren 20g 20 Pf. Luftpostzuschlag je 20g 15 Pf.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
holger buenning Am: 12.05.2010 10:14:39 Gelesen: 196047# 112 @  
Klasse! Herzlichen Dank.

hb
 
eisenhuf Am: 13.05.2010 02:37:08 Gelesen: 196003# 113 @  
Hallo Rechner,

darf ich jetzt wieder "reingucken", oder ist mir meine "Gaffe" immer noch nicht verziehen? Ich verspreche, brav zu sein und fange mit etwas ganz Leichtem an! Gab es irgendeinen Sondertarif für Postbeamte oder wurde bei Herrn Postinspektor Schurig einfach nur ein Auge zugedrückt?

Korrekter Gruss
Hans-Dieter


 
Jahnnusch Am: 14.05.2010 12:18:28 Gelesen: 195935# 114 @  
Mein Opa hat zwischen den Weltkriegen die Post in Neuhof geführt. Er durfte als Oberpostschaffner keine Briefmarken sammeln. Steht das irgendwo im Gesetz

fragt euer Jürgen aus der Rhön
 
Postgeschichte Am: 14.05.2010 12:44:57 Gelesen: 195929# 115 @  
@ Jahnnusch [#114]

Hallo Jürgen,

ja, eine solche Vorschrift hat es gegeben. Nicht im Gesetz, aber ich meine es in den Ausführungsbestimmungen oder Dienstanweisungen gelesen zu haben. Muß es allerdings heraussuchen.

Gruß
Manfred
 
rostigeschiene (RIP) Am: 14.05.2010 20:43:12 Gelesen: 195898# 116 @  
Hallo zusammen,

heute melde ich mich mal wieder, wie kann es anders sein, mit einer Frage.



Diesen Briefumschlag fand ich in meiner Kiste, und nun beschäftigen mich mehrere Fragen.

Wie hoch war die Gebühr für eine Drucksache, die fürs Ausland bestimmt war, in der Schweiz im Jahr 1965?
Wer konnte Drucksachen für eine ermässigte Taxe aufgeben?
Gab es eine ermässigte Taxe für Inlandsdrucksachen, und wie hoch war diese?

Ich danke schon mal im Voraus, weil ich sicher bin, hier eine erschöpfende Antwort zu bekommen.

Gruß Werner
 
Hawoklei (RIP) Am: 24.05.2010 08:51:17 Gelesen: 195710# 117 @  
Hallo am Pfingstmontag,

abgebildet ein Einschreiben-Nachnahme Beleg vom 3.6.22 also PP7. Kann mir jemand die aufgeklebten 6,50 Mark Porto aufschlüsseln? Danke für die Hilfe im Voraus!

Beste Grüsse
Hans


 
muemmel Am: 24.05.2010 09:12:10 Gelesen: 195705# 118 @  
@ Hawoklei [#117]

Guten Morgen Hans,

das Porto betrug 3 Mark, die Einschreibengebühr 2 Mark und für die Vorzeigegebühr kamen noch 1,50 Mark hinzu. Macht also zusammen 6,50 Mark.

Schönen Gruß
Harald
 
chuck193 Am: 29.06.2010 15:02:02 Gelesen: 195326# 119 @  
Hallo,

wer kennt sich mit portogerechten Briefen aus? Ich hätte gern gewusst, ob dieser Brief das genaue Porto hat oder nicht. Habe keinne Ahnung darüber, sieht aber schön aus. Ich habe mehrere solcher Briefe, und hätte gerne Auskunft. Vielen Dank im voraus.

Grüsse,
Chuck


 
Lars Boettger Am: 29.06.2010 15:57:59 Gelesen: 195317# 120 @  
@ chuck193 [#119]

Es gibt das Michel-Portohandbuch, mittlerweile in 2. Auflage - da stehen die Portosätze und Progressionsstufen drin.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
duphil Am: 29.06.2010 15:59:13 Gelesen: 195317# 121 @  
@ chuck193 [#119]

Hallo Chuck!

Kannst Du mir sagen, wann der Brief abgestempelt worden ist? Auf dem Scan kann ich das nicht erkennen. Das Datum ist ja nicht ganz unwichtig. :)

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
chuck193 Am: 29.06.2010 18:04:17 Gelesen: 195304# 122 @  
@ duphil [#121]

Hi Peter,

der Brief wurde am 1.6.1983 abgestempelt.

Grüsse,
Chuck
 
Hermes65 Am: 25.08.2010 11:42:43 Gelesen: 194411# 123 @  
Unterfrankiert?

Hallo Freunde der Zacken,

der 3. Brief (von oben) gibt (mir) Rätsel auf, er ist mit 1,10 DM frankiert, lt. Mi.-Briefe-Katalog müsste er aber mit 210 Pf. "beklebt" sein (Standart-Brief 30 Pf., Einschr. 80 Pf. Eilbriefzuschl. 100 Pf.) Gelaufen ist er, rs. Ankunftst."WEIDEN OPF" 27.06.71.

Habe ich falsch geschaut oder gerechnet?


 
Hawoklei (RIP) Am: 28.08.2010 12:40:28 Gelesen: 194318# 124 @  
Hallo am Samstag,

hier 2 Postkarten aus PP6 als Nachnahme abgewickelt. Wäre sehr dankbar für die Aufschlüsselung der jeweils aufgeklebten 90 Pf. Gebühren. Danke im Voraus und ein schönes Wochenende.

Hans


 
Postgeschichte Am: 28.08.2010 13:02:40 Gelesen: 194314# 125 @  
@ Hawoklei [#124]

Hallo Hans,

die Gebühr setzt sich zusammen aus:

Postkartengebühr im Fernverkehr 0,40 Pf.
Vorzeigegebühr 0,50 Pf.

Gruß
Manfred
 
Hermes65 Am: 31.08.2010 15:46:22 Gelesen: 194243# 126 @  
Schade, weiß denn wirklich niemand eine Antwort auf meine Porto-Bestimmung-Frage?

Beste Sammlergrüße
Manfred
 
Henry Am: 31.08.2010 16:12:14 Gelesen: 194238# 127 @  
Hallo Hermes65,

da liegt offensichtlich ein Versehen des Postbeamten vor. Es wurde einfach vergessen, die Zusatzleistung "Eilzustellung" zu frankieren, möglicherweise auch zu kassieren. Vielleicht war der Beamte von der Adressatin beeindruckt. Vielleicht war er ein Fan der gleichnamigen Schauspielerin und vermutete diese dahinter. Dabei vergaß er dann, das entsprechende Eilporto zu verkleben. Eine andere Erklärung kann ich nicht ablesen.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Hermes65 Am: 31.08.2010 17:57:29 Gelesen: 194223# 128 @  
Tja, in der Tat muss es so oder ähnlich gewesen sein, ich konnt's mir anders auch nicht erklären.
 
chuck193 Am: 01.09.2010 04:38:33 Gelesen: 194204# 129 @  
Hallo,

kann mir jemand sagen, ob dieser Brief richtig frankiert ist? Da ich mehrere Briefe dieser Sorte habe, hätte ich das gerne gewusst.

Vielen Dank im voraus,
Chuck


 
Baldersbrynd Am: 01.09.2010 07:36:30 Gelesen: 194202# 130 @  
Hallo Chuck,

ich glaube, dass Dein Brief überfrankiert sind. Gesendet am 1.6.1983. Die 860 im untersten rechte Eck sind das gesamte Porto.

Brief zwischen 50 und 100 Gramm war 230 Pf.
Einschreiben 200 Pf.
Rückschein 150 Pf.
Luftpostgebühr 20 Pf. je 5 Gramm 280 Pf. (70 Gramm)
Zusammen 860 Pf. Der Brief sind dann 235 Pf. überfrankiert.

Wenn der Brief 99 Gramm wog, dann ist die Luftpostgebühr 400 Pf. Die anderen Gebühren das gleiche. Dann nur 115 Pf. überfrankiert.

Viele Grüße
Jørgen
 
petzlaff Am: 01.09.2010 13:28:15 Gelesen: 194167# 131 @  
@ chuck193 [#129]

Philatelistischer Satzbrief - aber trotzdem schön anzusehen.

LG, Stefan
 
chuck193 Am: 01.09.2010 14:10:33 Gelesen: 194160# 132 @  
@ Baldersbrynd [#130]

Hi Baldersbrynd,

ich hatte mir das schon gedacht. Aber immerhin sieht der Brief schön aus. Ich habe noch sechs andere Briefe wie diesen, die sind wohl auch überfrankiert. Vielen Dank für die Auskunft.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Hawoklei (RIP) Am: 05.09.2010 09:01:58 Gelesen: 193901# 133 @  
Hallo am Sonntagmorgen,

ein Wertbrief (Ausschnitt) über 3.000 Mark am 11.12.20 (PP5) von Berlin nach Düsseldorf. Porto geklebt 4,10 Mark. Bin sehr dankbar für Hilfe bei der Aufschlüsselung!

Beste Grüsse
Hans


 
Postgeschichte Am: 05.09.2010 09:38:30 Gelesen: 193892# 134 @  
@ Hawoklei [#133]

Hallo Hans,

die Gebühr setzt sich zusammen aus: 60 Pf für einen Brief über 20 bis 250 g, 50 Pf Einschreibegebühr und 3 Mark Versicherungsgebühr = 4,10 Mark.

Gruß
Manfred
 
Rainer HH Am: 05.09.2010 13:15:54 Gelesen: 193876# 135 @  
Ich komme einfach nicht auf den verklebten Betrag von DM 8,60. Kann jemand helfen? Vielen Dank im Voraus und schönen Sonntag.


 
duphil Am: 05.09.2010 21:36:48 Gelesen: 193818# 136 @  
@ Rainer HH [#135]

Hallo Rainer!

Ich habe es mal versucht:

Drucksache Ausland bis 300g = 0,60DM
Einschreiben Ausland = 0,50DM
Luftpostgebühr Gruppe IV (Argentinien je 20g a' 0,50DM) = 7,50DM

Macht zusammen = 8,60DM.
 



Mit freundlichen Gruß
Peter
 

Rainer HH Am: 05.09.2010 21:43:48 Gelesen: 193814# 137 @  
Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Bemühungen. Stimmt natürlich alles! Ich habe mich bei der Berechnung der Luftpostgebühr in dem falschen Zeitabschnitt verlaufen (bis 1953). Über einen portorichtigen Beleg in seiner Sammlung freut sich

mit vielen Grüßen, Rainer
 
Hawoklei (RIP) Am: 07.09.2010 14:02:24 Gelesen: 193727# 138 @  
Hallo an alle die sich auskennen,

ich habe hier zwei Ganzsachen aus der Infla-Zeit. Für die 2. Karte von oben wurden für 2,55 Mark Marken geklebt.Die Karte lief am 10.2.22 (PP7) von BOTTROP nach Ottnang/Österr. Warum 2,55 Mark?

Die nächste Frage bezieht sich auf beide Karten. Der Empfänger heißt "Wolfsegg-Traunthaler Bruderlade"! Die Beschriftungen sind schwer zu entschlüsseln und zu deuten! Kann es sein, dass arme Leute bei dieser "Bruderlade" um Geldzuwendungen gebeten haben? Die obere Karte lief am 28.7.22 von SUDERWICH nach Ottnang/Österreich. In "Google" bin ich nicht so recht weiter gekommen. Für Hilfe bedanke ich mich herzlich im Voraus.

Beste Grüsse
Hans



 
muemmel Am: 08.12.2010 15:28:30 Gelesen: 191191# 139 @  
Hallöle,

heute erhielt ich einen Brief aus Österreich, dessen Frankatur mich doch ein wenig stutzig macht.



Reichten die 110 Cent für einen Brief nach Deutschland nicht aus oder was hat der Aufkleber "Bar freigemacht" sonst zu bedeuten?

Schönen Gruß
Harald
 
portocard Am: 08.12.2010 16:03:37 Gelesen: 191178# 140 @  
@ muemmel [#139]

Über 20gr Economy-Post aus Österreich 1,15, wenn A-Post sogar 1,30. Ist aber von Deutschland aus ähnlich, 1,25 Euro.

Gruss. Fred
 
muemmel Am: 08.12.2010 16:53:08 Gelesen: 191166# 141 @  
@ portocard [#140]

Hallo Fred,

vielen Dank für die Hilfestellung. Also handelt es sich hierbei um eine Teil-Barfrankatur.

Gruß
Harald
 
portocard Am: 08.12.2010 17:14:10 Gelesen: 191161# 142 @  
@ muemmel [#141]

Nicht Barfrankatur sondern "Labelfrankatur", das haben wir auch in Deutschland, wenn jemand am Schalter einen Differenzbetrag zahlt. Ich denke früher hätte man "Barfrankatur" gesagt, aber evtl. gibt es das in irgendeiner Form heute auch noch?
 
Pünktchen Am: 09.01.2011 18:37:00 Gelesen: 190342# 143 @  
Hallo liebe Gemeinde,

ich habe vor vielen Jahren diesen Brief "ertauscht". Leider habe ich kein Gutachten dafür, da ich ihn ja auch nicht verkaufen will. Jedoch zweifele ich ein wenig an der Richtigkeit des Portos. Klar ist es ein "Satzbrief", aber ist er richtig frankiert, oder hat er nur ideellen Wert? Abgestempelt ist er am 10.7.1948 als Einschreiben. Format ist A5. Ich frage mich die ganze Zeit ob ich da übers "Ohr" gehauen wurde. Vielen Dank für die Mühen im Voraus!

Pünktchen
(Danke)


 
Jürgen Witkowski Am: 10.01.2011 15:36:47 Gelesen: 190272# 144 @  
@ Pünktchen [#143]

Abgesehen von der Fälschungsproblematik bei den Marken mit Bezirkshandstempel-Aufdruck, auf die im Michel gerade auch für 27 Leipzig 22 gesondert hingewiesen wird, genau so wie auf die in großer Menge erfolgten nachträglichen Gefälligkeitsabstempelungen, kann die Frankatur in meinen Augen keiner passenden Portostufe zugeordnet werden.

Zusammengerechnet ergeben die verklebten Marken 5,42 RM.

Da der Zuschlag für den eingeschriebenen Ortsbrief 60 Pf. betrug, erübrigt sich jede Rechnerei, da der schwerste Ortsbrief bis 1 kg noch einmal 60 Pf dazu kostet.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Pünktchen Am: 10.01.2011 17:11:19 Gelesen: 190252# 145 @  
Hallo Jürgen,

also ein klassischer Fall von "einen jungen Sammler" damals übers Ohr gehauen. Ich habe damals in Marken ein paar postfrische Werte in Summe von knapp 2000 Mark vertauscht! Schade, aber danke für die prompte Hilfe! Ich hab hier noch ein "zehnfach Exemplar als Wertbrief" wenn Du da auch mal drüberschauen magst, dann stelle ich gern einen Scan ein!

Danke
Pünktchen
 
portocard Am: 10.01.2011 17:21:41 Gelesen: 190245# 146 @  
@ Pünktchen [#143]

Hallo Pünktchen,

auch wenn der Beleg "portogerecht" sein würde, es wäre dennoch nur ein unwesentlich höherer Katalogwert als der der gestempelten Marken. Voraussetzung ist natürlich eine die Echtheit der Aufdrucke und der Entwertung. Hat der Brief einen Ankunftsstempel?
 
Pünktchen Am: 10.01.2011 17:28:33 Gelesen: 190239# 147 @  
Hallo Portocard,

der Brief hat auf der Rückseite am Verschluss einen Stempel vom 11.7.1948 8 Uhr. In meinem überalterten Michel steht nur, dass ab dem 3.7. in keinem Falle mehr Bezirksstempel zum Überdrucken benützt werden durften, und dass kein Ort eine ganze Serie überdruckt hätte! Ich werd immer ratloser.
 
portocard Am: 10.01.2011 17:34:37 Gelesen: 190237# 148 @  
@ Pünktchen [#147]

kannst du mir einen Scan der Rückseite an meine Mailadresse schicken, ich versuche dir dann mal Licht ins Dunkel zu bringen.
 
Pünktchen Am: 10.01.2011 17:46:43 Gelesen: 190234# 149 @  
Hallo Portocard,

in diesem Moment geschehen! Danke! Ich ärgere mich maßlos, weil ich einen 3/4 Bogen Henry Dunant postfrisch gegeben habe.
 
Pünktchen Am: 10.01.2011 18:07:35 Gelesen: 190227# 150 @  
So, dann jetzt der 2. Versuch! Wieder ein "Satzbrief", Posteingangsstempel am 23.6.. Ist der portogerecht? "Puh", ich stelle fest, am besten sollte sich nicht mit Fachleuten auf "Tauschgeschäfte" einlassen. Vielen Dank im Voraus!


 
portocard Am: 10.01.2011 18:44:35 Gelesen: 190220# 151 @  
@ Pünktchen [#150]

Porto errechnet sich wie folgt:

Beförderungsgebühr Fernverkehr (21-250gr) 0,48 Mark,
Behandlungsgebühr für Wertbrief 1,00 Mark,
Wertgebühr ( 0,20 je 500Mark) 0,80 Mark,

gesamt 2,28 Mark. Also portogerecht.
 
Stefan Am: 10.01.2011 18:52:21 Gelesen: 190215# 152 @  
@ Pünktchen [#147]

Der Brief hat auf der Rückseite am Verschluss einen Stempel vom 11.7.1948 8 Uhr. In meinem überalterten Michel steht nur, dass ab dem 3.7. in keinem Falle mehr Bezirksstempel zum Überdrucken benützt werden durften, und dass kein Ort eine ganze Serie überdruckt hätte! Ich werd immer ratloser.

Im Michel-Spezial 2003 wird auf Seite 204 notiert, dass die Marken bis zum 02.07.1948 am Schalter verkauft und bis 10.07.1948 aufgebraucht werden konnten. Demnach hättest du einen Satzbrief vom Letzttag.

Nach o.g. Katalog bedingt der Bezirkhandstempel von Leipzig 27 einen Aufschlag von 0,80 Euro pro Marke. Demnach käme ein Katalogwert von 250 Euro (für den Satz Mi-Nr. 166-181 ohne Nr. A179) + 1x 4 Euro (für die weitere Mi-Nr. 179) + 17x 0,80 Euro = 267,60 Euro heraus. Dies setzt voraus, dass 2x die Mi-Nr. 179 und nicht 1x Nr. 179 und 1x Nr. A179 (jeweils Nominale zu 60Pf) verklebt wurde. Ich kann dies anhand des Scans nicht eindeutig erkennen.

Wäre auch die Mi-Nr. A179 verklebt worden, käme ein Wert von etwas mehr als 700 Euro heraus. Ein genauerer Wert müsste durch das Handbuch ermittelt werden. Eventuell würde ein Interessant einen kleinen Aufschlag für den Briefumschlag selbst bewilligen, auch wenn es sich um einen überfrankierten Satzbrief handelt.

Gruß
Pete
 
Stefan Am: 10.01.2011 19:01:51 Gelesen: 190210# 153 @  
@ Pünktchen [#150]

portocard hat etwas zur Portoberechnung geschrieben. Anhand der Portogebührenübersichten im Michel-Spezial komme ich auf das gleiche Ergebnis.

Das Porto setzt sich bei dir durch 13,20 RM (= 1,32 DM) alte Marken und 0,96 DM durch neue Marken = 2,28 DM zusammen.

Gruß
Pete
 
portocard Am: 10.01.2011 19:13:41 Gelesen: 190207# 154 @  
@ Pete [#152]

27 Leipzig 22 hat keine Zuschläge, im Falle eines echten Überdruckes ergeben sich für den kompletten Satz aber auch schon über 1100 Michel-Euronen, ich denke, dass im Falle einer Veräusserung für den Satzbrief eher keine Zuschläge gewährt werden. Jedoch ein geprüfter (attestierter) gestempelter Satz ist sehr gut absetzbar.
 
Pünktchen Am: 10.01.2011 20:50:06 Gelesen: 190196# 155 @  
Mann, soviel Fachkompetenz auf einem Haufen, ich bin immer platt wie toll das Internet doch ist! Den Handstempelbrief werde ich mal zu Dr. Böheim schicken, wie geraten! Bei dem andern finde ich das einfach nur gut, dass der Brief portogerecht ist, denn es ist ein "schöner" Brief mit viel Siegelwachs einer amtlichen beglaubigten Stelle aus Düsseldorf, dass der Brief ungeöffnet ist.

Schön, ich danke Euch vielmals!
 
Hawoklei (RIP) Am: 24.01.2011 13:45:13 Gelesen: 189538# 156 @  
Ich denke, hiermit wurden die Tageseinnahmen der Tabakfilialen an die Zentrale geschickt! Von dieser Art Belege habe ich insgesamt 6 Stück - es kommen zwei Portostufen vor, wie hier in den Scans. Einmal 0,94 Mark und 1,04 Mark, ich denke abhängig vom Wert unter und über 1000 Mark? Diese beiden Fernbriefe sind am 25.4.36 und 24.4.41 gestempelt. Wie setzt sich das Porto zusammen? Herzlichen Dank für eine Antwort!

Beste Grüsse
Hans



 
portocard Am: 24.01.2011 13:55:42 Gelesen: 189531# 157 @  
Gebühr für Brief im Fernverkehr von 20gr bis 250gr - 0,24 RM
Grundgebühr für Wertbrief (bei Wert über 100RM) - 0,50 RM
Versicherungsgebühr (je 500 RM Wert = 0,10 RM) - 0,20 RM
gesamt - 0,94 RM

Bei zweitem Beleg dementsprechend 1,04 RM, weil Versicherungsgebühr 0,30 RM.

Gruss.
Fred
 
Hawoklei (RIP) Am: 25.01.2011 08:19:28 Gelesen: 189451# 158 @  
@ portocard [#157]

Hallo Fred,

danke für die ausführliche Lösung!

Beste Grüsse
Hans
 
Aare Am: 30.01.2011 14:14:42 Gelesen: 188834# 159 @  
Nach meinen Tabellen betrug der Tarif bis 20 g für Auslandbriefe 30 Pf. Warum sind es nur 25 Pf? ev. Massensendung? Stempel 17.4.39.


 
Jürgen Witkowski Am: 30.01.2011 14:40:38 Gelesen: 188829# 160 @  
@ Aare

Die Gebühr für einen Auslandsbrief bis 20 g betrug zwischen dem 1.1.1925 und dem 28.2.1946 25 Pf.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Aare Am: 30.01.2011 14:54:30 Gelesen: 188825# 161 @  
Vielen Dank für die rasche Antwort. Die nachstehende Tabelle erscheint also fehlerhaft zu sein. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/f/ff/29brief.jpg

Viele Grüss Aare
 
Jürgen Witkowski Am: 30.01.2011 15:06:47 Gelesen: 188823# 162 @  
@ Aare

Das sieht mir ganz danach aus, jedenfalls wenn man das Michel Postgebühren Handbuch Deutschland oder das für die Deinen Beleg betreffende Zeit sehr viel detailliertere Heft von Paul-Jürgen Hueske "Die Gebühren im Deutschen Reich 1933-1945" zum Vergleich heran zieht.

Das Werk von Hueske wird gerade heute auf der Philaseiten-Auktion angeboten: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/auktion.pl?do=bu&bu=83&lo=7190

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Rainer HH Am: 09.02.2011 22:46:22 Gelesen: 188189# 163 @  
In meinem Besitz sind 2 Luftpostbriefe nach Indien, Gewicht jeweils 3 g, die offensichtlich ohne philatelistischen Einfluss entstanden sind.

Stempeldatum 14.12.1953, frankiert mit 60 Pfg



Stempeldatum 04.02.1954, frankiert mit 70 Pfg



Nach meinen Unterlagen fand in diesem Zeitraum kein Tarifwechsel statt. Ich finde Indien in der Ländergruppe III und 30 Pfg. Luftpostzuschlag für Briefsendungen je 5 g. Das würde heißen, das Porto 60 Pfg. wäre korrekt. Das Porto für den Auslandsbrief erhöhte sich erst zum 01.07.54 von 30 auf 40 Pfg. Aber die Stempeldaten des 2. Beleges sind eindeutig, auch durch den rückseitigen Ankunftstempel auf den Februar 1954 zu datieren. Hat jemand eine Idee, oder ist der 2. Beleg einfach überfrankiert?

Vielen Dank, Gruß Rainer
 
Henry Am: 10.02.2011 11:43:29 Gelesen: 188150# 164 @  
@ Rainer HH [#163]

Hallo Rainer,

ich lese die Portotabelle im MICHEL so: Dein erster Brief wurde als Aerogramm gewertet und da betrug das Porto 60 Pfg. Das hat allerdings m.E. nichts mit dem Luftpostzuschlag zu tun, da dieser für Aerogramme nicht extra berücksichtigt wurde. Voraussetzung für ein Aerogramm war m. W. aber ein eingedrucktes (nicht aufgeklebtes) Wertzeichen und die 3-seitige Klebung nach dem Falten. Insofern war Dein Beleg ein "normaler Brief" mit Luftpostzuschlag, der in der Portohöhe aber dem Aerogramm entsprach.

Bei Deinem 2. Brief halte ich ein Versehen des Absenders als Grund für möglich. Denkbar wäre ja, dass bereits im Februar die Erhöhung des Tarifs ab 01.07.54 im Gespräch war, wobei das Aerogramm nicht betroffen war. Es könnte aber sein, dass der Brief wegen der nicht eingedruckten Marke als "Normalbrief" gewertet wurde und deshalb mit dem Luftpostzuschlag berücksichtigt wurde, mit dem Lapsus, dass der Absender irrtümlich die ab 01.07.54 angekündigte Portohöhe zugrunde legte. Wenn ich jetzt ganz falsch liege, lerne ich nur durch eine Berichtigung.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Rainer HH Am: 10.02.2011 18:01:45 Gelesen: 188117# 165 @  
@ Henry [#164]

Hallo Henry,

Du bringst da jetzt plötzlich den Begriff Luftpostleichtbrief/Aerogramm ins Spiel.

"Voraussetzung für ein Aerogramm war m. W. aber ein eingedrucktes (nicht aufgeklebtes) Wertzeichen und die 3-seitige Klebung nach dem Falten"

Diese Faltung und Klebung war vorgeschrieben, der Brief mußte leer sein, also keine Einlagen haben. Ein eingedrucktes Wertzeichen war nicht notwendig und von der deutschen Bundespost auch nicht herausgegeben. Lediglich als Privatganzsache findet man es dann und wann einmal. Hier zeige ich einmal ein befördertes Aerogramm.


 
Henry Am: 10.02.2011 19:12:37 Gelesen: 188104# 166 @  
@ Rainer HH [#165]

Hallo Rainer,

auch wenn ich mich mit meinem jetzigen Posting etwas außerhalb des Themas bewege: Das Aerogramm war mir schon klar. Aber die Bezeichnung "Luftpostleichtbrief" ist ja auch heute noch im Zusammenhang mit diesen dünnen Luftpostkuverts oft im Sprachgebrauch und sorgt für Verwechslungen. Da Deine Belege offensichtlich aus diesem gewichtssparenden Papier bestehen, könnte ja auch beim damaligen Versender eine Unklarheit bestanden haben. Obwohl - wenn ich's recht bedenke, baue ich jetzt eine Luftblase auf. Darum sag ich lieber nichts mehr dazu.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
rostigeschiene (RIP) Am: 05.03.2011 09:43:50 Gelesen: 186715# 167 @  
Leider finde ich in meinen Unterlagen keinen Eintrag für das Porto eines Bücherzettels ins Ausland. Dass zwischen Deutschland, Ungarn und Tschechien ein Sonderabkommen bestand ist mir bekannt. Nur welche Tarife dort zur Anwendung kamen darüber habe ich keine Unterlagen.



Vielleicht kann jemand die Tarife hier vorstellen.

Gruß Werner
 
muemmel Am: 05.03.2011 09:48:22 Gelesen: 186713# 168 @  
@ rostigeschiene [#167]

Moin Werner,

für Bücherzettel galt der Drucksachentarif und am 19.6.1923 kostete eine solche ins Ausland 60 Mark. Die Sondertarife nach Ungarn und die CSR galten für Postkarten und Briefe.

Schönen Gruß
Harald
 
rostigeschiene (RIP) Am: 05.03.2011 10:04:36 Gelesen: 186708# 169 @  
@ muemmel [#168]

Danke Harald,

Werner
 
spain01 Am: 05.03.2011 16:36:19 Gelesen: 186645# 170 @  
Durch Zufall fand ich heute eine Postkarte mit Letzttagstarif zu 40Pf und Stempeldatum 31.12.21. Zum 1.1.22 wurde das Porto auf 125Pf im Fernverkehr erhöht.


 
Hawoklei (RIP) Am: 08.03.2011 14:52:06 Gelesen: 186446# 171 @  
Wohl ein Sammlerbeleg von der "Leipziger Messe" am 8.3.49 nach Rehau/Oberpfalz. Einschreiben frankiert mit MiNr.228/229/230/231 gesamt Porto 1,16 Mark! M.E. hätten 84 Pfg ausgereicht! Liege ich damit richtig? Interessant Mi 229 mit PF II.

Beste Grüsse
Hans



 
Postgeschichte Am: 08.03.2011 20:00:56 Gelesen: 186400# 172 @  
@ Hawoklei [#171]

Hallo Hans,

wenn man von einem Gewicht von über 20 g (bis 250 g) ausgeht, beträgt das Porto 48 + 60 = 108 Pf und die Überfrankatur nur 8 Pf.

Gruß
Manfred
 
Hawoklei (RIP) Am: 09.03.2011 09:10:46 Gelesen: 186365# 173 @  
@ Postgeschichte [#172]

Danke Manfred für den Hinweis. Mir gefällt der Beleg sehr gut, weil man diese Marken seltener auf Brief sieht.

Beste Grüsse
Hans
 
petzlaff Am: 09.03.2011 11:16:29 Gelesen: 186352# 174 @  
@ Hawoklei [#171]

Wieso ist die Briefvorderseite (die mir ausnehmend gut gefällt) blau und die Rückseite weiß ?

LG, Stefan
 
Hawoklei (RIP) Am: 09.03.2011 13:21:01 Gelesen: 186333# 175 @  
@ petzlaff [#174]

Hi Stefan,

dein Misstrauen ist natürlich mal wieder vollkommen berechtigt! Man ist schließlich immer auf der Suche nach Betrügern!

Aber es liegt wohl an meinem Scanner! Ich habe folgende Erklärung: Auf der Vorderseite wurden mehrere Farben gescannt, dadurch auch gut wiedergegeben! Die Rückseite enthält nur das schwache "Blau" und das wird ziemlich weiß gezeigt! Aber ich glaube, ich habe den "dummen" Scanner überlistet und habe eine "blaue" Briefmarke in die linke, obere Ecke der Rückseite hinzugelegt! Das Ergebnis kannst du unten sehen!

Beste Grüsse
Hans


 
doktorstamp Am: 17.03.2011 13:36:58 Gelesen: 185604# 176 @  
Ein Sammlerfreund aus GB sucht Auskunft. Der grosse Rohrpost-Kenner bin ich nicht.

Unten abgebildeter Beleg ist in Pankow als Rohrpost/Eilboten aufgegeben worden. 72Pfg sind hierfür entrichtet. Knappe 50 Minuten später landet der Brief bei Berlin NW * 7 y. Am Tage darauf kommt er in Ulm an, hier werden anscheinend weitere 13 Pfg verklebt und entwertet. Oder sind die Marken nachträglich entwertet, bzw. wird die Nachgebühr per Nachnahme nachträglich vom Absender einkassiert.

Gab es für Post nach Liechtenstein ein Sonderabkommen/Tarif ?



Für jede Antwort ist er dankbar.

mfG

Nigel
 
BD Am: 17.03.2011 21:24:13 Gelesen: 185558# 177 @  
Hallo doktorstamp,

hier ein Versuch der Deutung.

Der Absender in Berlin war bei der Frankierung des Briefes etwas durcheinander. Er frankierte 12 Pf. für einen Fernbrief innerdeutsch, 10 Pf. Rohrpostzuschlag und 50 Pf Eilboten Gebühr Ausland (innerdeutsch wären es 40 Pf. gewesen). Natürlich ist ein Brief mit Eilbotengebühr an ein Postfach etwas seltsam, aber der Absender wollte es so. In Ulm stellte wohl das Austauschpostamt fest, dass der Brief eigentlich mit 85 Pfennigen frankiert sein müsste: 25 Pf. Auslandsbrief, 10 Pf. Rohrpostzuschlag und 50 Pf. Eilboten. Man konnte nachtaxieren, was allerdings in Lichtenstein bei Postfachbriefen kompliziert gewesen wäre. Um die Nachgebühr zu kassieren, hätte der Brief nicht ins Postfach gelegt werden können und wäre wie Postlagernd behandelt worden, was wohl teurer geworden wäre?

Da der Absender ganz offensichtlich war, frankierte Ulm die fehlenden 13 Pf. nach und lies diese in Berlin vom Absender einziehen. Zu dieser Vorgehensweise kann der Versand als Eilbotenbrief beigetragen haben. Es gab für Lichtenstein wohl nie einen Sondertarif. Es muss nicht richtig sein, was ich schrieb, aber ich habe es versucht.

Beste Grüsse Bernd
 
Postgeschichte Am: 17.03.2011 21:46:51 Gelesen: 185548# 178 @  
@ BD [#177]

Hallo Bernd,

wir können den Bearbeitern einer Sendung nicht mehr hinter die Stirn schauen und sind daher auf Vermutungen auf Grund der bestehenden Vorschriften angewiesen. Ich halte Deine Beschreibung für realistisch und ich hätte sie genau so abgegeben.

Das Verfahren sah vor, daß unzureichend freigemachte Briefsendungen im Verkehr mit dem Ausland von der Aufgabepostanstalt (hatte es hier wohl nicht festgestellt), in diesem Fall das Austauschpostamt Ulm, die fehlende Freimarken nachzukleben und vom Absender einzuziehen hatte. Eine Anforderung vom Empfänger war also nicht vorgesehen.

Eine Anforderung von Nachgebühren (für Liechtenstein müsste ich mal nachlesen) ist in Deutschland auch bei Postfachinhabern durch Hinweiszettel erfolgt (mir vor einigen Jahren noch selbst als Postfachinhaber passiert). Der Postfachinhaber mußte die Sendung entweder unter Zahlung der Nachgebühr am Schalter abholen oder die Annahme verweigern. Ähnlich dürfte es auch in Liechtenstein und der Schweiz gelaufen sein. Dies nur zur Info.

Gruß
Manfred
 
BD Am: 17.03.2011 22:05:49 Gelesen: 185543# 179 @  
Hallo Manfred,

das Einlegen eines Zettels ins Postfach mit dem Hinweis, dass ein Brief am Schalter abzuholen ist, könnte man das Problem des Postamtes mit der Nachgebühr gut lösen. So einfach, aber man muss erst mal darauf kommen. Danke.

Beste Grüsse Bernd
 
doktorstamp Am: 17.03.2011 22:21:10 Gelesen: 185538# 180 @  
@ Postgeschichte [#178]

@ BD [#177]

Lieber Bernd und Manfred,

danke für die Erläuterung.

mfG

Nigel
 
Postgeschichte Am: 17.03.2011 22:39:50 Gelesen: 185533# 181 @  
@ BD [#179]

Hallo Bernd,

ja, es gab schon schlaue Köpfe bei der Post. Wie die Zustellung einer Sendung mit Nachgebühren bei Postfachinhabern funktionierte:



Man wußte zunächst nicht, um welche Sendung es sich handelte. Erst am Schalter erfuhr man dann, um welche Sendung es sich handelte. Nun konnte man sich entscheiden, Nachgebühr zahlen oder Sendung verweigern. Dies aber nur zur Info. Hat mit dem von Nigel gezeigten Beleg nichts zu tun.

Gruß
Manfred
 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.05.2011 10:45:02 Gelesen: 182984# 182 @  
Hallo,

kann mir jemand etwas über die Postbeförderung in Nachbarorte und deren Tarife schreiben? Gut, die Tarife waren im wesendlichen die der Ortsbestellung, nur wo kann man nachlesen welcher Ort in einem Nachbarbezirk mit welchem Ort lag?

Hier habe ich ein Beispiel: Irchwitz lag und liegt im Bezirk Greiz und es wurde für diese Karte der Ortstarif angewendet.



Mit dem zweiten Beleg frage ich mich, was hat den Absender veranlasst 15 Pf. aufzukleben? Das Porto für einen gewöhnlichen Brief in der 4.PP betrug 20 Pf. Die PP 3 war, als der Brief von Bochum nach Herne lief, schon 14 Tage Geschichte.



Oder dachte er, wegen der geringen Entfernung an einen Nachbarortstarif ?

Werner
 
Postgeschichte Am: 01.05.2011 12:05:47 Gelesen: 182962# 183 @  
@ rostigeschiene [#182]

Hallo Werner,

Deine Fragen hinsichtlich des Orts- und Nachbarortsverkehrs kann ich wie folgt beantworten:

Der Nachbarortsverkehr wurde vom 1.4.1900 eingerichtet und war bis 5.5.1920 anwendbar. Danach galt für Briefe, Postkarten, Drucksachen, Warenproben, Geschäftspapiere und zusammengepackte Sendungen (zumindest zeitweise) im Nachbarortsverkehr die gleichen Gebühren, wie für den Ortsverkehr. Damit nicht baulich zusammenhängende oder unmittelbar aneinander angrenzende Orte mit unterschiedlichen Zustellpostämtern vom vergünstigten Ortstarif ausgeschlossen waren, wurde die Ortstaxe auf die Nachbarorte ausgedehnt. Die Abgrenzung konnte nur der Reichsminister für das Reichspostgebiet erlassen. Für Bayern und Württemberg war dies den beiden Postverwaltungen vorbehalten. Für Berlin liegt mir ein Verzeichnis vor. Für das Reichspostgebiet ist mir kein solches Verzeichnis bekannt. Vielleicht kannst Du den Nachbarortsverkehr aus dem entsprechenden Ortsverzeichnis zum Postleitheft entnehmen.

Zum Beleg 1:

Die Postkarte unterlag offensichtlich den Gebühren für den Nachbarortsverkehr. Die Bezeichnung "Land" könnte darauf hinweisen. Der Tarif von 10 Pf entsprach dem Ortstarif für Postkarten vom 1.10.1919 bis 5.5.1920.

Zum Beleg 2:

Der Beleg war unterfrankiert und ist dementsprechend mit Nachporto belegt worden. Ob der Absender vielleicht gedacht hat, daß wegen der geringen Entfernung der Nachbarortstarif anzuwenden war oder sonstige Gründe für die Unterfrankierung eine Rolle spielten, entzieht sich meiner Kenntnis und wird ohne die entsprechende Person nicht zu klären sein.

@Alle

Die in meinen Augen nichtssagenden Angabe von willkürlichen Portoperioden (PP) sollte unterbleiben. Diese Angaben sind für eine Gruppe von Sammlern erfunden worden und spiegeln nicht die tatsächlichen Perioden wieder. Die Angabe von (Datum) - bis (Datum) ist für alle Philatelisten eindeutig und nachvollziehbar.

Gruß
Manfred
 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.05.2011 13:38:47 Gelesen: 182947# 184 @  
@ Postgeschichte [#183]

Hallo Manfred,

vielen Dank für die von Dir angegebenen Daten der Verwendung besonderer Tarife im Nachbarortsverkehr. Damit ist mir schon ein Stück weiter geholfen. Zum zweiten Beleg hatte ich die Hoffnung das es eine Liste mit Postorten und den zugehörigen Nachbarorten gibt. Auch werde ich mich bemühen in Zukunft in meinen Beiträgen zusätzlich zu den PP`s den Verwendungszeitraum zu benennen.

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 18.05.2011 21:12:13 Gelesen: 182044# 185 @  
DR Portofrage zu einem Flugpostbeleg

Wer kann mir zu diesem Beleg das Porto erklären?




Die Briefmarken wurden am 12.4.19 um 1020 Uhr in Berlin S 53 entwertet. Bereits am selben Tag wurde die Ankunft in Lübeck zwischen 11-12 V mit Ankunftstempel bestätigt.

Werner
 
JFK Am: 18.05.2011 21:46:02 Gelesen: 182034# 186 @  
@ rostigeschiene [#185]

Hallo Werner,

ich tippe auf Rohrpostbrief 0,35 RM
+ Luftpost einschliesslich Eilzustellung 1,00 RM
zusammen: 1,35 RM.

Allerdings hat der Brief einen Ankunftsstempel am gleichen Tage 11-12N.

Lieben Gruss
Jürgen (JFK)
 
rostigeschiene (RIP) Am: 18.05.2011 23:27:56 Gelesen: 182020# 187 @  
@ JFK [#186]

Hallo Jürgen (JFK),

mit der Rohrpost könntest Du Recht haben. Irgendwo habe ich gelesen, dass die Flugposttarife im Laufe des Jahres 1919 mehrmals geändert wurden. Bis zum guten Schluss die Eilbestellung mit dem Luftbeförderungstarif abgegolten war. Leider finde ich den Text zu den Tarifen im Moment nicht.

Auf jeden Fall danke ich Dir vielmals für Deine Erläuterung.

Liebe Sammlergrüße

Werner
 
JFK Am: 19.05.2011 05:48:11 Gelesen: 182006# 188 @  
@ rostigeschiene [#187]

Guten Morgen Werner,

der Brief hat einen schönen Minutenstempel, deshalb kam ich auf die Rohrpost. Im Michel Postgebührenhandbuch befinden sich die entsprechenden Hinweise
auf S.61 (Rohrpost)und S. 170 (Luftpost).

Lieben Gruß und einen schönen Start in den Tag
Jürgen (JFK)
 
DerLu Am: 04.09.2011 11:31:11 Gelesen: 177437# 189 @  
Obwohl das Abschlagen der Rohrpoststempel bedeutet, dass der Brief innerhalb von Berlin mit der Rohrpost befördert wurde, ist dies für die Portoberechnung nicht relevant. In Berlin wurden Eilbriefe, die für den Rohrpostversand geeignet waren, sehr häufig mit der Rohrpost befördert, die Bezahlung der Rohrpostgebühr war hierzu nicht notwendig. Dies war in den entsprechenden Dienstanweisungen auch so geregelt.

Für die Portoberechnung spielt m.M. nur das normale Briefporto (15Pf.), die Eilzustellung (25Pf.) und die Luftpostgebühr (?) eine Rolle. Die Rohrpostgebühr (35 Pf.) würde nur in die Portoberechnung eingehen, wenn die Rohrpostbeförderung zum Flughafen explizit verlangt worden wäre: zum Beispiel mit dem Zusatz "Rohrpost" oder "mit Rohrpost zum Flughafen" o.ä.

Ich habe leider nur einen entsprechenden Beleg aus späterer Zeit: Ein Luftpostbrief nach Weimar mit dem "Triumvirat" Luftpost, Eilboten und Rohrpost. Das Porto von 72 Pfennig errechnet sich hier zu: Fernbrief (12 Pf.), Eilzustellung (40 Pf.), Rohrpost (10 Pf.) und Luftpostzuschlag (10 Pf.).

Gruß DerLu


 
phyto Am: 27.02.2012 15:48:58 Gelesen: 166633# 190 @  
Hallo,

ich benötige einmal Eure Hilfe. Handelt es sich bei dem gezeigten Beleg um einen portogerechten Brief ?

Entwertet wurde er am 02.11.1938 in Feldsberg mit Zielort CSR.

Vielen Dank für Eure Mühe.

Gruß, Andreas


 
Postgeschichte Am: 27.02.2012 16:05:20 Gelesen: 166630# 191 @  
@ phyto

Hallo Andreas,

der Brief ist mit 20 Pf richtig frankiert. Briefsendungen bis 20 g nach der Tschechoslowakei waren wie die Briefsendungen nach Luxemburg und Ungarn mit 20 Pf zu frankieren. Für jede weiteren 20 g waren 15 Pf zu zahlen.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
phyto Am: 27.02.2012 21:40:12 Gelesen: 166586# 192 @  
Hallo Manfred,

danke für die prompte Antwort - wieder etwas dazugelernt !

Gruß, Andreas
 
juni-1848 Am: 21.08.2012 11:00:20 Gelesen: 159263# 193 @  
Moin moin,

bei diesem Wertbrief vom 25.09.1905 aus Masmünster (Elsaß) nach Délémont (Schweiz) stolpere ich über die Portostufe:



Die Kopie aus einem Portostufen-Handbuch (Quelle unbekannt) meint:

Auslandsbrief 19 gr
= 10 Pf Porto (Sondertarif Schweiz bis 20 gr),
Wertangabe - 5.000 Francs (quatre milles mark) = 4.000 Mark
Versicherungsgebühr (gem. Sondertarif Dänemark, Island, Schweden, Schweiz)
= 30 Pf Wertbrief- ZUSCHLAG für Wert bis 240 Mark
plus Wertbrief- ZUSCHLAG 10 Pf je weitere 240 Mark, also
=150 Pf (15 x 240 = 3.600 Mark)

Das macht zusammen 190 Pf anstelle der frankierten 180 Pf.

Im Handbuch "Der Postbetriebsbeamte" von 1910 hiervon Abweichendes:

Auslandsbrief 19 gr
= 20 Pf Porto bis 20 gr (kein Sondertarif für die Schweiz)
= 20 Pf Porto für Wertbrief im Auslandsverkehr nur per Einschreiben)

Wertangabe - 5.000 Francs (quatre milles mark) = 4.000 Mark
Versicherungsgebühr: Wertbrief-ZUSCHLAG 8 Pf je 240 Mark (Sondertarif u.a. für die Schweiz), also hier 136 Pf (17 x 240 = 4.080 Mark).

Dabei werden die Gebühren für Wertbriefe in abgerundeten Summen erhoben, wobei der Gesamtbetrag der Versicherungsgebühr "auf eine durch 5 teilbare Zahl aufwärts abzurunden" ist (Achtung: Der kaufmännische Begriff "in abgerundeten Summen" ist nicht mit unserem heutigen Verständnis von "abrunden" und "aufrunden" zu vergleichen).

Für diesen Wertbrief werden also die 136 Pf zu = 140 Pf Versicherungsgebühr " auf eine durch 5 teilbare Zahl aufwärts abgerundet".

Also exakt der auf dem Brief in Rotstift "180" vermerkte Gesamtbetrag.

Darf ich die erste Quelle reinen Gewissens an den Reißwolf verfüttern ?

Wie sind Auslandswertbriefe aus dieser Zeit wertmäßig anzusiedeln (unabhängig vom Wert der Briefmarken, EF-MeF-MiF oder selteneren Destinationen)? Etwa dieser hier ?

Dank vorab für fachkundige Rückmeldung,
Werner
 
Postgeschichte Am: 21.08.2012 13:28:15 Gelesen: 159237# 194 @  
@ juni-1848 [#193]

Darf ich die erste Quelle reinen Gewissens an den Reißwolf verfüttern ?

Hallo Werner,

die Quellen brauchst Du nicht an den Reißwolf verfüttern, solltest aber bei der Portobestimmung immer die gültigen Tarife anwenden.

Für den von Dir gezeigten Wertbrief sind die Tarife ab 1.4.1900 anzuwenden. Danach betrug das Porto für einen Wertbrief mit 19 g und 5.000 Franken (4.000 Mark) Wert von Masmünster in die Schweiz:

Brief je 15 g 10 Pf (für Masmünster im Elsaß galt der verbilligte Grenztarif) 20 Pf.
Einschreibgebühr 20 Pf.
Versicherungsgebühr 8 Pf je 240 Mark (136 Pf) gerundet 140 Pf.
Also insgesamt 180 Pf.

Der Brief ist somit portogerecht frankiert. Deine 2. Portobestimmung mit Vorschriften aus dem Jahr 1910 ziehen auch nicht, da sich die Vorschriften am 1.7.1906 geändert haben.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
juni-1848 Am: 30.08.2012 16:49:56 Gelesen: 158846# 195 @  
@ Postgeschichte [#194]

Vielen Dank, Manfred,

für die Korrektur. Belege aus der Vor-Infla-Zeit wecken eher weniger mein Interesse. Mit dem tabellarischen Michel-Postgebühren-Handbuch wären mir die wenigen Änderungen der Portostufen zum 1.7.1906 sicher ins Auge gefallen. Ohne dieses hatte ich (im Irrglauben, auch die Briefgebühren ins Ausland hätten sich nicht geändert) nach den beiden erwähnten Quellen nicht noch weitere bemüht - fatal !

Nochmals Dank und Sammlergrüße,
Werner
 
juni-1848 Am: 05.01.2013 08:47:25 Gelesen: 153134# 196 @  
Moin zusammen,

da ich gerade den Karton „unpässlicher“ Infla-Portostufen gestülpt habe, heute 3 von 7 Briefen nach Schweden, die als Gemeinsamkeit alle den Sonderdienst Einschreiben oder Wertbrief sowie eine Abweichung von den Auslandsgebühren aufweisen:

Ad unam:



Wertbrief vom 27.9.1923 der Nordischen Bankkommandite Sick & Co, Hamburg
über 100.000 Mark zu 305 Gramm in der 16. Gewichtsstufe nach Stockholm
(ohne Ankunftsstempel oder sonstige Durchleitungsstempel). Die Gebühr wurde bar erhoben mit dem roten Dreizeiler „____ M. \ Taxe payée \ Postamt 8 Hamburg“. Er wurde mit Gewichtsprotokoll von der Postüberwachungsstelle Hamburg UNGEÖFFNET freigegeben (Rückseite). Die rückseitigen Siegel sind vollständig erhalten.

Die Gebührenhöhe setzt sich wie folgt zusammen:

6.375 Tsd Mark = Auslandsbrief zu 305 Gramm (750 Tsd bis 20 Gramm + 375 Tsd je weitere 20 Gramm)
...250 Tsd Mark = Wert-Einschreibegebühr
...750 Tsd Mark = Wert-Versicherungsgebühr (750 Tsd Mark für je angefangene 450 Mio Mark Wertangabe)
7.375 Tsd Mark Gesamtgebühr !

Handschriftlich hat der Schalterbeamte jedoch nur eine Gebührenhöhe von 6.627 Tsd Mark notiert.

Wir werfen kurz einen Blick auf die die Inlandsgebühr für Wertbriefe:

250 Tsd Mark = Wert-Einschreibegebühr
...2 Tsd Mark = Wert-Versicherungsgebühr (2 Tsd Mark für je angefangene 100.000 Mark Wertangabe)

Und siehe da: 6.375 Tsd + 250 Tsd + 2 Tsd ergeben die eingetragenen 6.627 Tsd Mark.

Ad secundam:

...

Ein weiterer Wertbrief vom 27.9.1923 der Nordischen Bankkommandite Sick & Co, Hamburg über 100.000 Mark zu 170 Gramm in der 9. Gewichtsstufe nach Stockholm
(ebenfalls ohne Ankunftsstempel oder sonstige Durchleitungsstempel).

Die Gebühr wurde bar erhoben mit dem roten Dreizeiler „____ M. \ Taxe payée \ Postamt 8 Hamburg“. Er wurde nach dem Öffnen von der Postüberwachungsstelle Hamburg mit dem weißen Devisenkontrollstreifen Nr. 10 wieder verschlossen und mit einem Gewichtsprotokoll versehen (Rückseite). Drei der fünf rückseitigen Siegel der Bank sind vollständig erhalten, die beiden beim Öffnen erbrochenen Siegel wurden durch größere und schwerere der Überwachungsstelle ersetzt, die größtenteils wieder abgefallen sind.

Wieder setzt sich die Gebührenhöhe so zusammen:

3.750 Tsd Mark = Auslandsbrief zu 170 Gramm (750 Tsd bis 20 Gramm + 375 Tsd je weitere 20 Gramm)
...250 Tsd Mark = Wert-Einschreibegebühr
...750 Tsd Mark = Wert-Versicherungsgebühr (750 Tsd Mark für je angefangene 450 Mio Mark Wertangabe)
4.750 Tsd Mark Gesamtgebühr !

Handschriftlich hat der Schalterbeamte jedoch nur eine Gebührenhöhe von 4.002 Tsd Mark errechnet.

Wir werfen kurz einen Blick auf die die Inlandsgebühr für Wertbriefe:

250 Tsd Mark = Wert-Einschreibegebühr
...2 Tsd Mark = Wert-Versicherungsgebühr (2 Tsd Mark für je angefangene 100.000 Mark Wertangabe)

Und auch hier ergeben 3.750 Tsd + 250 Tsd + 2 Tsd die eingetragenen 4.002 Tsd Mark.

In beiden Fällen wurde also für die Versicherung die günstigere Inlandsgebühr berechnet. Auf 2 weitere Wertbriefe (in katastrophaler Erhaltung) aus Hamburg und Berlin trifft die gleiche Beobachtung zu.

FRAGE:

Versehen des Schalterbeamten ? Oder gab es für Schweden eine abweichende Gebührenregelung ? Meine Infla-Literatur liefert keine Anhaltspunkte.

Ad tertiam:



Und noch einer, der aus dem Rahmen fällt.

Einschreibebrief über 830 Gramm (42. Gewichtsstufe) vom 26.10.1923 ab Danzig nach Stockholm (rückseitig ohne Ankunfts- oder Durchleitungsstempel).
Die Gebühr wurde bar erhoben mit dem roten Einzeiler „Taxe percue _____M“.
Die rückseitigen Siegel sind nahezu vollständig abgefallen.

Und so errechnet sich die Gebührenhöhe:

64,5 Milliarden Mark = Auslandsbrief zu 830 Gramm (3 Milliarden bis 20 Gramm + 1,5 Milliarden je weitere 20 Gramm)
..3 Milliarden Mark = Einschreibegebühr

Das ergibt zusammen 67,5 Millarden Mark. Der Schalterbeamte notierte jedoch 1 Milliarde mehr auf dem Umschlag. Das gleiche Mehrporto findet sich auf einen Einschreibebrief (Fragment) aus Berlin nach Stockholm aus der gleichen Portoperiode.

FRAGE:

Gab es irgendeinen Zuschlag auf Einschreibebriefe nach Schweden ? Oder auch nur Zufall ?

Die beiden oben beschriebenen Abweichungen fand ich nur auf Briefen nach Schweden. Alle anderen Auslandswertbriefe und -einschreiben (gesehene oder im Bestand) sind entweder korrekt tarifiert oder zeigen schlechthin Rechenfehler der Schalterbeamten.

So genug gerechnet. Wer weiß mehr ?

Sonniges Wochenend,
Werner
 
Postgeschichte Am: 05.01.2013 14:43:09 Gelesen: 153094# 197 @  
@ juni-1848 [#196]

Hallo Werner,

die Berechnung der beiden oberen Briefe nach den Gebühren ab dem 20.9.1923 von Hamburg nach Schweden habe ich auch so. Besondere Gebühren für das Ausland bestanden nur für die Freie Stadt Danzig, Luxemburg, das Memelgebiet und Österreich, sowie im Grenzverkehr mit Belgien, Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz. Eine besondere Gebührenberechnung für Schweden ist im Amtsblatt des Reichspostministeriums nicht vermerkt. Vielleicht eine Verwechslung mit den zur Inlandsgebühren abzurechnenden Länder.

Zum letzten Beleg fehlen mir die entsprechenden Amtsblätter.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
juni-1848 Am: 01.02.2013 02:58:24 Gelesen: 152312# 198 @  
Hallo zusammen,

bei diesem Beleg komme ich mit der Portobestimmung nicht zurecht:



Auslands-Eil-Wert-Brief ab Berlin nach Den Haag (Niederlande). Stempeldatum 18.01.1916 (Portoperiode 1). Nur vorderseitig frankiert.

0,40 M = Auslandsbrief 59 gr (bis 20gr = 0,20 plus je weitere 20 gr = 0,10)
0,25 M = Eilbestellung
0,20 M = Einschreiben (da Wertbrief)
1,35 M = Wert 6.400 M (0,05 M je an gefangene 240 M pro Durchgangsland)*
2,20 M = Gesamt (lt. Infla-Bücherei, Bd. 42)

*(1 Durchgangsland = Niederlande, 27 x 240 M = 6.480 M => 27 x 0,05 M = 1,35 M)

Frankiert wurde jedoch mit 3,05 M. Ich habe nicht den Funken einer Idee.

Schönes Wochenende Euch allen,
Werner
 
BD Am: 01.02.2013 08:01:37 Gelesen: 152304# 199 @  
Hallo Werner,

40 Pfennige Auslandsbrief
25 Pfennige Eilbotenzuschlag
20 Pfennige Zuschlag für Einschreiben
1 Mark 10 Pfennige Versicherungsgebühr Deutschland
1 Mark 10 Pfennige Versicherungsgebühr Niederlande
Summe 3 Mark 5 Pfennige

Versicherungsgebühr pro Durchgangsland lt. Weltpostverein 5 centimen der Weltpostwährung pro 300 Franken.

Umrechnungswert 1916 1 Franken = 80 Pfennige. Deshalb die ungewöhnlichen 240 Mark und natürlich nur 4 Pfennige pro Durchgangsland. Die Summe wurde auf einen durch 5 Pfennig teilbaren Betrag aufgerundet. Die 5 Pfennige in einigen Büchern sind falsch (in 100 Jahre Germania von Jäschke-Lantelme z.B. ist es richtig).

Beste Grüße Bernd
 
juni-1848 Am: 02.02.2013 19:13:27 Gelesen: 152051# 200 @  
@ BD [#199]

Bernd, vielen Dank ! Über diese Feinheit bin ich schon einmal gestolpert. Werde sie nun endlich als Korrektur in meine "Taschen-Tabellen" einpflegen. Mit Deinen Hinweisen konnte ich einer ganz Reihe von Auslandswertbriefen dieser Zeit die Portostufe exakt zuordnen.

Sammlergruß, Werner
 
Germaniafan Am: 06.04.2013 15:45:07 Gelesen: 149426# 201 @  
Hallo ins Forum,

ich habe hier einen Eilbotenbrief vom 15.09.1914 per Feldpost von Cöln Riehl nach Soest/Westfalen.



Nun waren Eibotenbriefe bis 50g? an eine andere Einheiten in Deutschland möglich. In diesem Fall hätte aber nur die Eilbotengebühr von 25 Pfennig bezahlt werden müssen. Schwerere Briefe mußten voll frankiert werden.

Kann mir jemand einen Tipp geben warum dies in diesem Falle nicht zu Anwendung kam? Der vorliegende Brief wurde wie ein normaler Fernbrief (10 Pfg.) per Eilbote (25 Pfg) bis 20g frankiert.

Schöne Grüße
Guido
 
volkimal Am: 20.04.2013 11:43:43 Gelesen: 148979# 202 @  
Hallo zusammen,

ein eingeschriebener Brief aus Kniebis vom 02.07.1951 - 11 Uhr. Am selben Tag um 14 Uhr ist der Brief im 11 km entfernten Freudenberg angekommen.



Die Einschreibegebühr betrug 40 Pfg. Das Porto für einen Fernbrief 20 Pfg. Da nur 50 Pfg. aufgeklebt sind kommt diese Versendungsform nicht in Frage. Entsprechend des Restbetrages von 10 Pfg. kann es entweder eine Warensendung sein (der Brief geht an das Zollamt) oder Kniebis gehörte 1951 schon zu Freudenstadt, so dass es ein Ortsbrief ist. Was ist richtig?

Volkmar
 
Baber Am: 20.04.2013 14:53:55 Gelesen: 148946# 203 @  
@ volkimal [#202]

Hallo Volkmar,

wenn man im Internet googelt, so findet man KNIEBIS heute als Ortsteil von Freudenstadt. Also wäre Deine Vermutung richtig, dass der Brief als Ortsbrief gelaufen ist. Ob das auch 1951 schon so war, müßte man dort nachfragen.

Gruß
Baber
 
christel Am: 20.04.2013 15:14:23 Gelesen: 148939# 204 @  
@ Baber [#203]

Wenn man dann alles googelt, findet man die Eingemeindung 1976 !

Beste Grüße

Christel
 
reichswolf Am: 20.04.2013 15:43:59 Gelesen: 148930# 205 @  
@ volkimal [#202]

Ich bin da echt kein Experte, aber es gab doch auch den Nachbarortsverkehr. Evtl. fällt der Beleg darunter?

Beste Grüße,
Christoph
 
volkimal Am: 20.04.2013 15:44:36 Gelesen: 148929# 206 @  
@ christel [#204]

Hallo Christel,

das hatte ich bei Wikipedia (Stichwort Kniebis) auch gelesen. Mich hat nur die Wikipedia-Seite zu Freudenstadt irritiert. Dort heißt es "Bei den Stadtteilen handelt es sich mit Ausnahme von Kniebis um ehemals selbständige Gemeinden.".

Falle Kniebis wirklich 1976 eingemeindet wurde, dann wäre es ein Fernbrief. Auf dem Brief steht aber nichts von Warensendung. Kann es dennoch eine sein?

Im Postleitzahlverzeichnis von 1961 habe ich gerade gefunden "Kniebis über Freudenstadt". War Kniebis damit 1961 eine Poststelle von Freudenstadt? Und wie war es 1951?

Für mich ist es noch nicht klar. Wer weiß es genau?

Viele Grüße
Volkmar
 
Baber Am: 07.05.2013 21:25:36 Gelesen: 148027# 207 @  
@ volkimal [#202]

Hallo Volkimal,

ich hatte Deine Frage an den Briefmarkenverein in Freudenstadt weitergegeben und folgende Antwort erhalten.

Der Teil des Kniebis, auf dem sich das "Lamm" befindet, gehörte schon 1950 zu Freudenstadt, somit ist das Ortsporto richtig!

Freundliche Sammlergrüße
Peter Glitza


Du kannst Dich also freuen, einen portogerechten Ortsbrief zu besitzen.

Gruß
Baber
 
volkimal Am: 07.05.2013 21:41:32 Gelesen: 148024# 208 @  
Hallo an alle zusammen,

herzlichen Dank für die Mithilfe. Als portogerechter Orts-Einschreibebrief ist es doch ein sehr schöner Beleg.

Viele Grüße
Volkmar
 
juni-1848 Am: 05.10.2013 23:31:00 Gelesen: 142399# 209 @  
Moin zusammen,

Gab es für die Zusendung von Einziehungsaufträgen an ein Postamt eine besondere Gebühr ?



Im Posthandbuch für die Wirtschaft, Verlagsbuchhandlung Erich Herzog Goslar, vom Mai 1958, finde ich

- auf S.165:

Vorteilhafte Einrichtungen des Postscheckdienstes
IV Einziehungsaufträge
1. Zulassung
Behörden sowie Verbände, Vereine usw., die Poctscheckteilnehmer sind und die regelmäßig Zahlungen, wie Steuern, Mieten, Beiträge usw. von von Kontender Zahlungspflichtigen abbuchen und ihrem eigenen Konto gutschreiben lassen wollen, können von ihrem Postscheckamt zum Einziehungsverfahren zugelassen werden. Die zugelassenen Postscheckteilnehmer tragen die Verantwortung dafür, daß die Zahlungspflichtigen mit der Abbuchung einverstanden sind.
2. Formblätter ...


- auf S. 139f

5. Einziehung von feststehenden Beträgen (Postinkasso)
I. Begriff
Feststehende monatliche und vierteljährliche Beträge aller Art werden auf Antrag durch die Post eingezogen
II. Bedingung
Mindestzahl der monatlichen und vierteljährlichen Einzahlungen: 1000 Stück innerhalb des Bundesgebietes.
Die Mindestzahl ist auf Verlangen nachzuweisen.
III. Verfahren
1.a) Antrag ...
2. ...
c) Anschrift für die freizumachende Sendung:

{Abbildung: Muster für die Anschrift auf dem Couvert / entspricht haargenau dem Adressvordruck und der Schreibmaschinen-Ergänzung des oben abgebildeten Couverts}

Da im ausführlichen Gebührenanhang dieses Buches nichts weiter angegeben ist, vermute ich, daß Einziehungsaufträge als Brief ohne Zusatzdienst freizumachen war, hier also als Fernbrief 21 bis 250 Gramm = 40 Pf.

Wer kann das bestätigen ?

Danke und Gut Nacht, Werner
 
Max78 Am: 11.12.2016 14:02:20 Gelesen: 109097# 210 @  
Hallo zusammen,

zu folgenden Belegen habe ich eine Frage, da mir eine Tatsache nicht ganz einleuchtet. Ich biete öfter mal diese Verrechnungsschecks im Internet zum Verkauf an, und selbst schwach abgeschlagene Exemplare, bei denen der Ort/Datum kaum bis garnicht zu erkennen sind, lassen sich verkaufen wie warme Semmel (was beim Übrigen nicht der Fall ist. :-)

Gerade mit Frankaturen der DS Alliierte Besetzung AM Post oder Bautenserie sind die Belege sehr gefragt. Ich gehe davon aus, dass die Verrechnungsschecks entsprechend der Portoperiode entweder als Postkarte oder Drucksache frankiert und versendet wurden, also keine spezielle Portostufe dafür vorgesehen war:



Was macht den Reiz aus? Ist es eine Briefnotierung seitens Schwaneberger im Briefekatalog? Es muss ja einen Grund haben, warum man so kauffreudig ist.

Die einzige Besonderheit, die ich z.B. bei den 3 gezeigten Karten sehe, befindet sich auf der untersten Karte. Üblicherweise musste man bei einer Drucksache ab dem 1.1.1950 keine Notopfer-Zwangszuschlagsmarke mehr verwenden, diese zählten ab diesem Datum als abgabefrei. Ist dies eventuell ein Zeichen für eine andere Versandart?

mit Dank für Aufklärung sagt Max
 
briefefan (RIP) Am: 11.12.2016 23:15:45 Gelesen: 109041# 211 @  
@ Max78 [#210]

Hallo Max,

sind vielleicht die Heimatsammler so hinterher nach Verrechnungschecks?

Diese waren keine eigene Sendungsart, sondern Drucksachen, wenn höchstens 5 Wörter nachgetragen (also nicht gedruckt) waren, mit über 5 Wörtern waren es Postkarten.

Gruß von briefefan.
 
Eilean Am: 12.12.2016 00:00:35 Gelesen: 109035# 212 @  
@ briefefan [#211]

Also ich würde auch lieber einen Verrechnungsscheck in die Sammlung nehmen als eine Drucksache. Ich würde annehmen, die Schecks sind nicht so häufig aufgehoben worden; und ja, für die Heimatsammlung München fände ich das auch eine ganz interessante Auflockerung der Verwendungsformen.

Gruß
Andreas
 
epem7081 Am: 24.10.2022 23:40:14 Gelesen: 22202# 213 @  
Hallo zusammen,

in einer Kiste, die Hunderte Einschreiben von Banken und Sparkassen enthielt, kam mir als Exot dieser wahrlich fragwürdige Beleg in die Hände. Ohne weitere Hinweise eine bemerkenswerte Frankatur mit 11,10 DM. Die naheliegende Portorecherche lässt einen Standardbrief (1,10 DM) mit Eilzustellung (10.00 DM) vermuten.



Die hier ungeschönt wiedergegebene Belegvorderseite lässt eventuelle frühere Aufkleber erahnen - oder sollte hier der Aufkleber der Rückseite eine mir noch nicht bekannte Bedeutung in diesem Zusammenhang haben?

Können Experten die Situation aufklären?

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
TeeKay Am: 24.10.2022 23:51:34 Gelesen: 22197# 214 @  
@ epem7081 [#213]

Das Label auf der Rückseite ist ein Ankunftslabel des EMS Kurierdienstes [1].

Der Expressaufkleber auf der Vorderseite ist entweder abgefallen oder entfernt worden.

[1] http://www.jolschimke.de/36-veroeffentlichungen/label.html
 
epem7081 Am: 25.10.2022 00:07:53 Gelesen: 22191# 215 @  
@ TeeKay [#214]

Hallo Thomas,

vielen Dank für Deinen postwendenden Hinweis.

Mit freundlichen Grüßen und Gute Nacht
Edwin
 
dr31157 Am: 14.12.2022 20:55:35 Gelesen: 19780# 216 @  
Hallo zusammen,

ich zeige hier nochmals einen Bayernbrief, frankiert mit 4 M. der im April 1920 eingeführten Bayern-Marken mit Aufdruck, datiert vom 29.05.1920.



Sicherlich eine philatelistische Überfrankatur von 1,90 M. Normalerweise Porto (41 g) = 60 Pf. + Einschreibgebühr = 50 Pf. + 1 M. Eilzustellung = 2,10 M. insgesamt.

Stutzig machen mich jedoch die vorderseitig aufgedruckte Nr. 815 und der rückseitige Münchner Ankunftsstempel.

Ich kenne mich mit der Münchner Rohrpost nicht aus. Bis 20 g = 1,40 M.? und über 20 g? Könnte der Brief eventuell mit der Münchner Rohrpost befördert worden sein?

Ich glaube es nicht, aber frage hier sicherheitshalber noch einmal die Bayernspezialisten.

Gruß Detlef
 
Gernesammler Am: 14.12.2022 21:12:02 Gelesen: 19776# 217 @  
@ dr31157 [#216]

Hallo Detlef,

Die 419 und 815 sollten Kartierungsnummern sein, der Münchener Zweikreisstempel gehörte B.Z. zur Brief Zustellung.

Gruß Rainer
 
dr31157 Am: 14.12.2022 21:17:59 Gelesen: 19773# 218 @  
@ Gernesammler [#217]

Hallo Rainer,

mit den Bayernstempel kenne ich mich nicht aus. Die "419" ist keine Kartierungsnummer, sondern das Gewicht = 41 g!

Gruß Detlef
 
Lars Boettger Am: 15.12.2022 10:27:15 Gelesen: 19735# 219 @  
@ Gernesammler [#217]

Die 419 und 815 sollten Kartierungsnummern sein

Hallo Rainer,

die "815" ist m.E. die Eingangsnummer im Eingangsbuch der Behörde. Damit hat man den Eingang eines Briefes nachhalten können.

Beste Grüße!

Lars
 
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