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Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia Ausgabe 1854 ff (Strubel)
Das Thema hat 251 Beiträge:
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jahlert Am: 05.12.2014 14:37:42 Gelesen: 145354# 2 @  
@ 22028 [#238]

Moin,

mit diesen 'Strubel'-Marken habe ich mich bisher noch nicht intensiv beschäftigt. Daher unverbindlich die Angaben aus meinem SBK aus 2009 zur 5 Rp.-Marke mit grünem Seidenfaden:

1854, Münchner Druck 1. Auflage, dünnes Papier,, rotbraun, 22Aa / 13Ia, 2.250,- CHF
1854, Münchner Druck, 2. Auflage, dünnes Papier, braun, 22A / 13Ib, 200,- CHF
1854-55, Berner Druck I, mittelstarkes Papier, graubraun, 22B / 13IIAym, 220,- CHF
1856, Berner Drucke, dünnes Papier, mattgraubraun, 22F / 13IIAzm, 1.400,- CHF
1857-62, Berner Druck III, dickes Papier, braun, 22G / 13IIBym, 30,- CHF

Wenn ich mich richtig erinnere, dann erkennen die Experten die verschiedenen Drucke an den Rhomben.

Viel Erfolg
Jürgen
 
LK Am: 05.12.2014 16:38:21 Gelesen: 145342# 3 @  
@ 22028 [#238]

Hallo,

die 40 Rappen Oberrandstück stammt aus der letzten Druckperiode 1857/1860,Mi 17 II Bym.

Katalogwert Mi - Spezial 80 €, für Stücke mit max. 2 berührten Randlinien.

Merkmale:

Unsauberer fleckiger Druck, poröser Rahmen, Rauten verschmiert, Farbansammlung um Helvetia, dickes Papier, grüner Seidenfaden.

5 Rappen braun könnte aufgrund einiger Merkmale Mi 13 I b sein, also Münchner Druck 2. Auflage.

Rauten sauber und deutlich, Relief auf der Rückseite deutlich sichtbar, nur minimale Farbansammlung um die Helvetia, fein poröser Rahmen.

Aufgrund des späten Verwendungsdatums in einem großen Ort, dürfte es sich aber um den 1. Berner Druck handeln 13 II A ym b (braun), denn es gibt auch hier klare saubere Drucke, Katalogwert 150 € .

Auch hier gilt die Bewertung für Stücke mit max. 2 berührten Randlinien.

Allerdings scheint die Marke einen Eckbug zu haben, auf der Rückseite unten links zu sehen.

Gruß

LK
 
Heinz 7 Am: 05.12.2014 19:28:06 Gelesen: 145344# 4 @  
Hallo Kollegen,

in dem Thread "Sitzende Helvetia" wurde bis jetzt die Ausgabe "Sitzende Helvetia gezähnt" (1862 ff) besprochen. In einem anderen Stehende Helvetia. In einem dritten Kreuz und Wertziffer. Ich finde das gut, denn so sind die Ausgaben, die alle sehr viel "Diskussionsstoff" oder Material zum Zeigen bieten, voneinander getrennt und das Ganze bleibt einigermassen übersichtlich.

Es ist nun eine Schweiz-Spezialität, dass die ungezähnten Sitzenden Helvetias von den Sammlern als separate Gruppe betrachtet werden mit dem liebevoll gemeinten Begriff "Strubel"-Marken. Der Hintergrund: die Frau auf der Abbildung hat auf dem Kopf einen Lorbeerkranz, doch das Ganze sieht auch etwas "wie vom Winde verweht" aus, oder, wie in Wikipedia formuliert: "Dadurch erinnert der Siegeskranz der sitzenden Helvetia oft mehr an eine zerzauste Haarpracht". Wir Schweizer sagen dazu (je nach Dialekt verschieden): die Haare sind "verstrubblet" oder eben "Die Frau hat eine "Strubel"-Frisur"... Daher der (liebevolle) Name: "Strubel" oder auch "Strubeli."

Im Thread "Sitzende Helvetia" wird ab Beitrag 339 nun die frühere Ausgabe, die "Strubel"-Ausgabe besprochen. Ich schlage nun vor, dass wir die Freimarken-Ausgabe 1854 "Sitzende Helvetia ungezähnt" (Michel Nrn. 13-19) auch in einem eigenen Thread/Thema besprechen; der könnte sinnigerweise "Strubel-Ausgabe 1854 ff" heissen. Und die gezähnten Marken (ab Michel Nr. 20) würden wir weiterhin unter "Sitzende Helvetia" besprechen. Das hätte den Vorteil, dass wir diese sehr vielseitige Ausgabe, die in der Schweiz sehr viele Liebhaber hat, "gezielter" besprechen könnten und die Themen bei den Altschweiz-Ausgaben übersichtlicher bleiben.

Wenn Richard einverstanden ist, könnte er die Beiträge 339 ff aus dem Thema "Sitzende Helvetia" hierhin umgruppieren.

Übrigens: die Strubel-Gruppe gibt fast "unendlich" viel Stoff, auch, weil sie gar nicht einfach zu klassieren ist. Doch davon später...

Freundliche Grüsse - Heinz
 
bignell Am: 05.12.2014 20:31:10 Gelesen: 145317# 5 @  
@ Heinz 7 [#4]

Hallo Heinz,

die Strubbelige ist meine Lieblingsausgabe der Schweiz. Dann fange ich mal mit der kleinsten Nominale von 2 Rappen an. Hier sitzt sie neben ihrer gekämmten Schwester. :)



Wenn ich mich recht erinnere, aber es ist lange her dass ich mich damit beschäftigt habe, war die 2 Rappen eine Ergänzungsausgabe.

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 05.12.2014 20:37:19 Gelesen: 145312# 6 @  
Hallo Kollegen

Damit die Strubel-Ausgabe auch im Bild vorgestellt wird, zeige ich Euch anbei einen schönen Brief, der attestiert ist als Zumstein Nr. 24 Db.



Die Detail-Nummern sagen, dass es sich anbei um eine Marke der 2. Periode handelt, als die Marken in Bern gedruckt wurden. 1856/57 wurden die im Papier eingelegten Seidenfäden geändert, und das Papier war "mittelstark bis dick".

Ihr seht, ein ungeübter Sammler kann das nicht so einfach klassieren, und tatsächlich ist das eine schwierige Angelegenheit, an der sich schon viele Sammler die Zähne ausgebissen haben. Der 15-Rappen Wert kann nach 6 verschiedenen Varianten unterschieden werden: Aa, A, B, D, F oder G; wenn man das nicht schafft, bleibt immer noch die Möglichkeit, einfach die billigste Variante (die G-Strubel) anzunehmen.

Ich finde, man darf sich durch die zum Teil sehr schwierigen Unterscheidungsmöglichkeiten nicht ganz aus der Ruhe bringen lassen. Man kann an der Marke auch seine Freude haben, ohne alle ihre Geheimnisse zu kennen und ohne ein Spezialist dafür zu sein. Allerdings ist es natürlich nicht einfach, wenn man die Bestimmungen nicht selbst vornehmen kann.

Die Strubel-Marken sind eng aneinander gedruckt, und darum sind viermal weissrandige Stücke selten und entsprechend deutlich teurer als Marken, deren Zeichnung angeschnitten ist.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
LK Am: 05.12.2014 20:44:43 Gelesen: 145309# 7 @  
@ bignell [#5]

Hallo Heinz,

die 2 Rappen ist Ergänzungsausgabe für Drucksachen ab 1.7.1862, ist auch gleich der Erscheinungstag.

Deine Nachnahmekarte ist portorichtig, 2 Rp für die Drucksache und 10 Rp Mindestgebühr für die Nachnahme.

Gruß

LK
 
Heinz 7 Am: 05.12.2014 20:50:08 Gelesen: 145307# 8 @  
@ bignell [#5]

Harald,

Du steigst ja gleich "richtig" ein. Das ist ein Traumstück. Mischfrankaturen Strubel - Sitzende sind natürlich sehr beliebt und oft auch sehr teuer.

Es ist richtig, der 2-Rappen Wert kam erst spät dazu, 1862, als Ergänzungswert, und ist darum bei Michel später katalogisiert (Nr. 19) als die Ausgaben vorher (13-18). Zumstein hat die Ausgaben sehr früh schon als Gruppe genommen und gab dem 2-Rappen-Wert die tiefste Nummer (Nr. 21) aller 7 Strubel-Werte (21-27). Es gibt aber keine 21 A, 21 B, usw., sondern nur eine 21 G (= 3. Periode, Grüner Seidenfaden, Dickes Papier). Da ist die Bestimmung also einfach.

Harald, Du hast Glück, dass der Nachnahmebeleg mit der häufigen 12-Rappen-Frankatur nicht mit zwei gezähnten Marken freigemacht wurde, sondern mit einer alten ungezähnten Marke (= Strubel) und einer gezähnten (Zumstein Nr. 31). Es gab auch eine 2 Rappen grau gezähnt (Zumstein Nr. 28).

Gratuliere! Bei einem solchen Stück nimmt man auch Mängel problemlos hin (beide Marken mit Fehlern im Schnitt).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.12.2014 21:51:13 Gelesen: 145278# 9 @  
@ bignell [#5]

Ich nehme an, Du weisst das: Diese hübsche Kombination (21G+31) wird im Zumstein Spezialkatalog (2000) mit CHF 2250.-- bewertet (siehe Seite 64).

Ich freue mich für Dich!

Heinz
 
bignell Am: 05.12.2014 22:42:42 Gelesen: 145255# 10 @  
@ Heinz 7 [#9]

Hallo Heinz,

das Attest von Marchand ist unspektakulär, deshalb habe ich auf eine Abbildung verzichtet.

Ich habe nur den Zumstein 2001 (21G auf Brief 1350 CHF) und den Michel CH/LIE Spezial 1992 (19 + Sitzende auf Brief 3750 DM). Scott 2011 wertet die 2 Rappen auf Brief mit 1000$.



Die 2 Rappen ist auch auf Brief schwer zu finden, nur die 1 Franc ist da noch schwerer - und teurer, konnte/wollte mir noch keine leisten.

Lg, harald
 
jahlert Am: 05.12.2014 22:45:36 Gelesen: 145254# 11 @  
@ Heinz 7 [#4]

Gute Idee, lieber Heinz!

In der nächsten Zeit werde ich Eure Beiträge aufmerksam verfolgen und ich werde mir meine Marken ansehen.

Bekanntlich lernt man nie aus.

Beste Grüße
Jürgen
 
ziffer-freak Am: 06.12.2014 03:16:33 Gelesen: 145245# 12 @  
@ Heinz 7 [#4]

Hallo Heinz,

ich finde es eine gute Idee, für die Strubelis einen Extra-Thread zu eröffnen. Obwohl sie nicht mein Spezial-Gebiet sind, sind auch sie jedoch folglich auch ein Teil meiner allgemeinen Altschweiz-Sammlung.

Seit der Herausgabe des grossen Strubel-Handbuchs durch Urs Hermann (und anderen Mitautoren) ist das allgemeine Interesse an dieser Ausgabe nämlich in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Seine Neu-Klassierung hat die bisherige Zumstein-Ordnung revolutioniert, und definiert neuerdings 41 verschiedene Marken! Der SBK (Schweizer Briefmarken-Händler-Katalog) führt sie nebst den bisherigen Zumstein-(und Michel-)Nummern ebenfalls alle detailliert auf.

Ich habe die Strubel meiner Sammlung nach dem Handbuch (HB) geordnet, und werde sie zukünftig gerne auch hier einbringen.

Lieber Gruss
Andy
 
22028 Am: 06.12.2014 07:24:53 Gelesen: 145239# 13 @  
Vielen Dank für die Antworten auf meine Frage zu den von mir gezeigten Marken. Sammle die Sachen ja nicht, mal sehen, was ich damit mache.
 
bayern klassisch Am: 06.12.2014 11:47:46 Gelesen: 145198# 14 @  
Liebe Sammlerfreunde,

viel habe ich nicht zu diesen schönen Marken beizutragen, kenne mich auch nicht hinsichtlich ihrer Varietäten aus, aber einen Brief mit 2 verschiedenen Hälften der 40 Rappen Marke kann auch nicht jeder zeigen.



Schaffhausen, 13.4.1856, nach Bayern (Würzburg) über Baden geleitet und unbeanstandet befördert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 06.12.2014 17:49:51 Gelesen: 145181# 15 @  
@ ziffer-freak [#12]

Hallo Andy,

ich meine, Deine Aussage, das Interesse an den Strubel-Ausgaben sei nach der Herausgabe des Handbuches Hermann gestiegen, trifft nicht unbedingt zu. Die Strubel-Marke war früher schon sehr beliebt und Objekt vieler Studien. Viele Sammler haben Spezialsammlungen nur dieser Ausgabe aufgebaut. Diskussionen über diese Ausgabe findet man auch durch alle Jahrzehnte. Nun hat Urs Hermann einen neuen "Standard" gesetzt in seinem über 600-seitigen Buch (!) nur zu diesen 7 Marken. Es gibt aber auch (viele) Sammler, die lassen sich durch allzu feine Unterscheidungen abschrecken, und geben das Sammeln dieser Ausgabe auf, weil es schlicht & einfach zu schwierig wird. Und das ist genau die Gefahr! Wenn nur noch eine handvoll Spezialisten die Marken genau bestimmen können, dann verlieren viele Sammler "Otto Normalverbraucher" daran das Interesse.

Ähnliche Probleme gibt es natürlich auch bei anderen Marken, nicht nur Schweiz. International denke ich da speziell an die griechischen Hermesköpfe, die Dr. Munk minutiös und bahnbrechend beschrieben hat. Seither gab und gibt es aber auch bei ihm immer wieder neue Anläufe...



Die Strubel-Ausgabe wurde genau untersucht von Mirabaud/Reuterskjöld bereits Ende 19. Jahrhundert. In ihrem Buch unterscheiden sie die 7 Marken bereits in 28 Varianten (Druck: 5 München/23 Bern; Wertstufen 5/10/15/20/40 Rp./1 Fr./2 Rp.: 6-6-4-3-5-2-2). Vgl. Seite 128.

Dann war es Ernst Zumstein, der mit seiner Katalogisierung(en) vor rund 100 Jahren ein sehr gutes Fundament erstellt hat zur Klassierung, an dem sich die Sammler ausrichten konnten.



Im 3. (und letzten) Handbuch von Zumstein (1924), massgeblich überarbeitet von Arthur Hertsch, wurde die Ausgabe vorbildlich und ausführlich beschrieben.

Knapp 20 Jahre später legte Frau Kuisel eine Studie vor zu dieser Marke. Vor allem der sensationelle Farbdruck der Marken in der Heftmitte (1943!) begeisterte die Sammler (26 Nummern und 7-6-5-2-4-2-1 Abb. der 7 Werte) und dient(e) vielen beim Bestimmen der Marken (Farben).



Seit den Zwanzigerjahren hatte sich in der Schweiz neben Zumstein ein weiterer Händler als massgebender Kenner etabliert, Ernst Müller, der als einer der grössten Händler/Philatelisten seiner Zeit angesehen werden muss. Seine Katalogisierung wich von der seines Konkurrenten Zumstein ab, wie ein Blick z.B. in seinen Katalog 1960 zeigt.



1982 kam ein neues Werk zu der "Strubel" Ausgabe von Walter d'Auhourd'hui auf den Büchermarkt mit dem selbstredenden Titel: "Neu Klassierung"



Das wiederum rief nun einen anderen hoch angesehenen Experten und Prüfer auf den Plan, Hans Hunziker RDP FRPSL AIEP. Bereits 1986 kam sein Handbuch auf den Markt, immerhin 140 Seiten A4-Format. In diesem Buch wurde die alte (Zumstein-) Ordnung bekräftigt.



2006 kam dann das grosse Handbuch von Urs Hermann heraus. Es hat einen Umfang von mehr als 600 Seiten und schlägt eine Neuklassierung vor. Auf Seite 450 sehen wir die vereinfachte Katalogisierung (38 Marken, 12 aus München, 26 aus Bern), auf Seite 451 die "Spezial-Katalogisierung" mit 65 Marken (12 aus München, 53 aus Bern).



Ich ziehe den Hut vor allen Autoren dieser Studien. Ich kann aber nicht alles verstehen und teilweise geht es mir auch zu weit. "Keep it simple" ist meine Devise. Und darum sitze ich manchmal ratlos hinter meinen schönen Briefmarken, weil ich ihre letzten Geheimnisse nicht kenne. - Aber jetzt wird es schon fast philosophisch.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
bignell Am: 07.12.2014 11:36:33 Gelesen: 145119# 16 @  
@ bayern klassisch [#14]

Hallo BK,

ein fantastischer Beleg, Gratulation.

@ Heinz 7 [#15]

Hallo Heinz,

danke für die Übersicht, das eine oder andere Buch aus Deiner Aufstellung werde ich mir sicher besorgen, weil ich gern in Büchern schmökere, der Urs Hermann ist mir allerdings zu teuer. Naja vielleicht in ein paar Jahren.

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 07.12.2014 12:20:14 Gelesen: 145110# 17 @  
@ bignell [#16]

Hallo Harald,

die Studie Urs Hermann ist natürlich heute "das Mass aller Dinge", auch, weil er alles gut erklärt, insbesondere auch (und das ist besonders wertvoll!) die Unterschiede zu den Klassierungen der Vorgänger.

Das Buch ist also für Liebhaber SICHER ein lohnendes Weihnachtsgeschenk. Wer es sich nicht kaufen möchte, kann vielleicht in einer philatelistischen Bibliothek das Buch ausleihen. Da man es aber immer wieder benötigt, ist eine kurzzeitige Ausleihe aber keine dauerhafte Lösung.

Nun, es ist wie immer mit der philatelistischen Literatur: Viele Sammler sind "locker" bereit, Euro 280 zu bezahlen für eine seltene Briefmarke oder einen guten Brief. Wenn aber ein Buch soviel kostet, kauft man es nicht. (Euro 280 ist der Preis bei Philabooks (inkl. der zweite Band: Quellen, etc.), in der Schweiz neuwertig kaum günstiger).

Wieweit die Sammler die neue Ordnung akzeptieren und übernehmen (können), wird sich weisen. Zur Michel-Notierung hatte Urs Hermann sechs Ergänzungen (siehe Seite 482). Ob die Sammler den Münchener Druck auf drei Ausgaben/Perioden aufteilen können (ohne Hilfe), kann ich Dir beim besten Willen nicht voraussagen.

Ich kenne Urs gut, er würde am liebsten ALLEN Interessierten ALLES genau erklären wollen. Er ist sehr hilfsbereit. Im Stillen wird er vielleicht manchmal den Kopf schütteln, dass wir, seine Schüler, uns trotzdem so schwer tun.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
ziffer-freak Am: 09.12.2014 00:12:45 Gelesen: 145066# 18 @  
Allgemein lege ich bei meinen Marken grossen Wert auf bestmögliche Qualität. Stücke mit Mängeln werden ständig (wenn möglich) ausgetauscht. All meine Strubelis sind von einem Experten (einem Schüler von Urs Hermann) bestimmt worden.

Um mal zu den bisher schon viel diskutierten Ausgaben zu kommen, möchte ich euch erst mal meine "Münchner Drucke" vorstellen:





1. Münchner Druck, 23A1 (Zst. 23Aa / Mi. 14Ia), 24A1 (Zst. 24Aa / Mi. 15Ia), 26A1 (26Aa / Mi. 17Ia)



2. Münchner Druck ("neue Ausgabe"), 23A2, 24A2. Diese sind noch weder nach Zumstein, noch Michel katalogisiert.





3. Münchner Druck, 22A3 (Zst. 22A / Mi. 13Ib), 23A3 (Zst. 23A / Mi. 14Ib), 24A3 (Zst. 25A / Mi. 15Ib)

Liebe Grüsse
Andy
 
Heinz 7 Am: 10.12.2014 22:14:08 Gelesen: 145013# 19 @  
@ ziffer-freak [#18]

Hallo Andy,

du erstaunst vermutlich nicht nur mich immer wieder mit ganz ausserordentlichen Stücken. Dass du 8 der 12 "neuen" Strubel-Marken-Münchener Druck (nach Katalogisierung Urs Hermann) vorstellen kannst, ist wirklich beachtlich. Es ist sicher interessant, so prompt einmal "Anschauungs-Material" zu bekommen. Sagst du uns noch, WER die Stücke geprüft hat?

Ich kann dazu noch nicht allzuviel sagen, aber vom Druck her könnte ich nicht widersprechen; es scheinen wirklich Münchener Drucke zu sein. Ich orientiere mich vorwiegend an den simplen (und darum hilfreichen) Anweisungen im Müller-Katalog: "keine Farbansammlungen um Helvetia" = Münchner Druck; "Farbansammlungen um Helvetia" = Berner Druck.

Papierstudien können wir keine vornehmen am Bildschirm und Farben müssen wohl auch 1:1 von Auge verglichen werden können. Wenn gleichzeitig zwei Marken gescannt/gezeigt werden, können Vergleiche möglich sein, sonst wird es meines Erachtens sehr schwierig. Zwei Scanner geben m.W. durchaus unterschiedliche "Resultate" derselben Marke, also wird es vermutlich nicht möglich sein, hier grosse gültige Erkenntnisse zu gewinnen. Sagt mir, wenn ich das aus Eurer Sicht zu wenig optimistisch sehe.

Ein ganz wichtiges Einteilungskriterium ist auch die Abstempelung. Raute = früh, Rundstempel = spät ist die vereinfachte Regel, an die sich aber meines Wissens auch alle Prüfer halten. Wie werden also keine A-Marken mit Nicht-Rauten-Stempeln finden (soviel ich weiss), und späte Ausgaben haben in der Regel keine Rauten mehr. Aber theoretisch ist es ja denkbar, dass jemand frühe Münchener Drucke kaufte und erst sehr viel später verwendete, als bereits die Rundstempel eingesetzt wurden. Dann passt die oben genannte Grundregel auch nicht.

Ich finde also, es würde uns hier am meisten bringen, wenn uns EINDEUTIGE (geprüfte) Stücke gezeigt werden (mit Erläuterung, wenn möglich). Bei der 40 Rp. - Marke aus Beitrag Nr. 1 z.B. finde ich sieht man die "Farbansammlung um Helvetia" gut = Berner Druck, und dazu stimmt ja auch der Stempel (1861). Zur genaueren Bestimmung müssten wir dann aber den Seidenfaden sehen und die Papierdicke kennen.

Ich habe also nicht ohne Grund gesagt, die Strubel-Marke sei eine "harte Nuss"...

@ 22028 [#238]

Aus dem oben Gesagten siehst Du: eine Ferndiagnose ist also meines Wissens unmöglich, sicher gelingt keine genaue Katalogisierung nach den neuen Nummern (gemäss Urs Hermann).

Herzliche Grüsse - Heinz
 
ziffer-freak Am: 11.12.2014 05:39:58 Gelesen: 145001# 20 @  
@ Heinz 7 [#19]

Hallo Heinz,

da muss ich deine Begeisterung leider etwas bremsen, denn nur 2 meiner Münchner Strubel sind "neue" (A2)! Die 6 anderen (A1 und A3) gehören zu den "alten". ;-)

BESTIMMT wurden meine Marken durch einen guten Freund, der selbst ein passionierter Rayon- und Strubel-Sammler ist. Sein Ziel ist es allerdings, einmal selbst Prüfer zu werden, und mit Urs Hermann als persönlichen Lehrer und Mentor hat er dazu auch beste Voraussetzungen.

GEPRÜFT wurden einige meiner Stücke auch von diversen offiziellen Experten, und besitzen entsprechend auch ein Befund oder Attest.

VERLASSEN kann ich mich dafür 100% auf das Urteil meines Freundes und der Experten, und darüber bin ich auch froh, weil ich selbst nicht gerade ein Strubel-Spezialist bin. ;-)

Liebe Grüsse
Andy
 
Heinz 7 Am: 13.12.2014 11:32:07 Gelesen: 144931# 21 @  
@ ziffer-freak [#20]

Wenn aus 8 Marken (je 4 "Aa" und "A"-Marken) durch Neukatalogisierung plötzlich 12 Marken werden, wie bei Urs Hermann (A1, A2 und A3, jeweils x 4), dann muss man ja alle 8 alten neu bestimmen und den neuen Nummern zuteilen. Das meinte ich mit meiner Äusserung. Es ist also schon richtig, was ich sagte; du zeigst uns 8 der 12 neuen Nummern.

Es ist vermutlich für fast alle Leser hier sehr schwierig, die Unterschiede zu erkennen zwischen A1, A2 und A3; wenn wir also z.B. die blaue 10 Rappen-Marke betrachten, die du ja alle drei zeigst. Vielleicht kann jemand uns/mir erklären, welche Unterschiede er feststellen kann? Die vergleichenden Übersichten im Buch von Hermann (Seite 253+254) kann ich bei einer Studie deiner drei Marken nun (noch?) nicht nachvollziehen.

Du bezeichnest dich als "nicht gerade ein Strubel-Spezialist". Genau so würde ich es auch für mich anwenden. Vielleicht können wir in diesem thread aber ein bisschen dazu beitragen, dass wir (alle) ein wenig mehr verstehen von dieser sehr schönen Briefmarke?



Ich fange mit etwas Einfachem an, der Michel Nr. 19 oder Zumstein Nr. 21 G, oder Hermann Nr. 21B4. Diese Marke gibt es nur mit dem Berner Druck. Wir können hier meines Erachtens sehr schön sehen, wie wirklich um die Helvetia diese Farbansammlungen (= Berner Druck) sind, die ich in Beitrag 19 ansprach. Man betrachte z.B. die Schultern, den Kopf, das Knie. Deine Münchener Drucke (Beitrag [#18]) haben diese Farbansammlungen nicht.

Also können wir immerhin das schon einmal auseinanderhalten.

:-)

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 13.12.2014 12:21:08 Gelesen: 144919# 22 @  
@ Heinz 7 [#21]

Hallo Heinz,

ich finde die Strubel-Serie ebenfalls super interessant und auch einer der schönsten Klassik-Ausgaben, jedoch bin ich, genau wie ihr auch, leicht überfordert mit der Bestimmung dieser Marken, alleine schon bei der Frage, Münchner oder Berner Druck, tue ich mich schwer!

Hier mal meine ersten beiden Marken, die ich nicht zuordnen kann:




Könnte die linke Marke Münchner Druck sein?

LG

Kevin
 
Heinz 7 Am: 13.12.2014 22:19:02 Gelesen: 144885# 23 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#22]

Hallo Kevin,

ich finde es richtig, wenn auch erfahrene Sammler (wie ich) zugeben, wenn sie Mühe haben, etwas korrekt zu bestimmen. Das ermuntert Andere, ebenfalls Fragen zu stellen und dazulernen zu wollen.

Zu deiner Frage [#22]. Hast du dich verschrieben? War die linke Marke auf dem Scanner die rechte auf dem Bild oben? Weil die linke Marke ist bestimmt KEIN Münchner Druck, sondern Berner Druck. Das siehst du an den typischen Farbansammlungen um die Helvetia, z.B. beim Knie der Helvetia oder bei der linken Schulter (links von uns aus betrachtet). Ausserdem hat die Marke einen Rund-Stempel, was bei München-Drucken nicht vorkommen sollte (1862), ausser, wenn eine alte Marke erst viele Jahre später verwendet wurde.

Auch die rechte Marke (heller) hat Farbansammlungen auf der rechten Schulter und am Hals, scheint es mir, darum tippe ich auf Berner Druck. Die Farbe des Seidenfadens erkenne ich nicht, ist es rot oder grün?

Möglicherweise ist das die Marke "milchblau" (Zumstein 23Ca), die bei Hermann nun unter 23B2.II klassiert ist. - ?

Ich hoffe, damit nicht ganz falsch zu liegen. - Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.12.2014 22:47:47 Gelesen: 144880# 24 @  
Ich habe schon darauf hingewiesen, dass der Posthalter von Maschwanden sich beim Stempeln nicht an die Vorschriften hielt (siehe thread: Sitzende Helvetia). Dass er die Marken abstempelte verhalf mir zu einigen schönen Stücken, wovon ich Euch ein weiteres zeige.

Dieser Brief von Maschwanden ging nicht nach "Luru", wie man lesen könnte, sondern nach Bern (alte Schrift)



Durchgangsstempel (hinten) "ZÜRICH 9 JAN 58", Ankunft "BERN 10 JAN 58". Die alte Bestimmung "24 D" lasse ich so stehen (= Berner Druck, blauer Seidenfaden).

Die Marke ist nicht perfekt, aber als Heimatsammler freut man sich, ein solches Stück seines Gebietes zu finden.

Grüsse - Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 14.12.2014 10:22:16 Gelesen: 144852# 25 @  
@ Heinz 7 [#23]

Hallo Heinz,

vielen Dank für die nähere Bestimmung, ich gebe ganz ehrlich zu, dass ich mich nicht verschrieben habe, sondern mich einfach noch nicht viel mit der Bestimmung der Strubelis beschäftigt habe!

Ich werde demnächst auch einen schönen Strubel-Brief hier vorstellen können, der euch hoffentlich auch gefallen wird.

Einen schönen 3. Advent wünscht euch allen

Kevin
 
ziffer-freak Am: 15.12.2014 01:35:28 Gelesen: 144825# 26 @  
@ Heinz 7 [#21]

Hallo Heinz,

gerade die 10 Rp.-Marke, die du ansprichst, ist auch der häufigste Wert durch alle Ausgaben. Es sind davon 11 (!) verschiedene katalogisiert (wovon ich 10 besitze).

Um den Druck-Unterschied am besten zu verdeutlichen, stelle ich hier mal den ersten Münchner Druck (A1) und den letzten Berner Druck (B4) direkt gegenüber:



Zwei schöne Stücke, auf denen die unterschiedlichen Druck-Merkmale gut zu erkennen sind.

Liebe Grüsse
Andy
 

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