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Thema: Neuheiten aus Österreich
Das Thema hat 847 Beiträge:
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Brigitte Am: 26.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1239249# 223 @  
Pink Ribbon

Im Jahre 1996 rief der internationale Brustkrebsexperte Dr. Ernie Bodai die erste „Breast Cancer Stamp“ ins Leben. Mit dieser Briefmarke sollten, so die Idee, möglichst viele Spendengelder für die Brustkrebsforschung erzielt werden. Mittlerweile wurden damit in Amerika unfassbare 30 Millionen Dollar für das nationale Krebs-Institut und das Brustkrebs-Forschungsprogramm eingenommen. Von diesem Erfolg angespornt, hat es sich Dr. Bodai zur Lebensaufgabe gemacht, diese Briefmarke in möglichst vielen Ländern auf der ganzen Welt zur Förderung der nationalen Brustkrebsforschung zu lancieren. In zahlreichen Staaten ist ihm das auch schon gelungen: Von Kenia über Belize, El Salvador bis hin nach Ungarn, Serbien und Kosovo – die „Pink Ribbon“-Briefmarke ist bereits überaus weit verbreitet. Dem Engagement der Österreichischen Post AG ist es zu verdanken, dass es diese Briefmarke nun auch in Österreich gibt.

Die vorliegende Zuschlagsmarke, die als Motiv ein Gemälde der amerikanischen Künstlerin Whitney Sherman zeigt, hat gewissermaßen einen doppelten Nutzen: Neben dem Beförderungsentgelt für die entsprechende Postsendung (0,90 Euro) ergeht der Zuschlag von 0,10 Euro direkt an die Österreichische Krebshilfe. „Den Schwachen und den Kranken unserer Gesellschaft zu helfen muss eine Selbstverständlichkeit sein“, so Post-Generaldirektor Dr. Georg Pölzl. „Immer wieder unterstützt die Post Aktionen und Organisationen, die sich eine solche Hilfe zum Ziel gesetzt haben. Wir freuen uns, einen kleinen finanziellen Beitrag für das wichtige Thema Krebsforschung leisten zu können.“ (Neben der neuen Sondermarke wird übrigens auch eine eigene Blechpostkarte aufgelegt, die ebenfalls unterstützende Funktion hat: 1 Euro pro verkaufter Karte fließt an die Pink Ribbon-Aktion der Österreichischen Krebshilfe.)

„Erinnern Sie doch Ihre Frau, Ihre Freundin, Ihre Mutter, Schwester und Cousine daran, wie wichtig es ist, zur Mammografie zu gehen. Denn Brustkrebs-Früherkennung kann Leben retten!“ – Wie wichtig dieser eindringliche Appell der Medizin tatsächlich ist, zeigen letztlich die Statistiken: In den westlichen Ländern sterben mehr Frauen an Brustkrebs als an irgendeiner anderen Krebserkrankung. Neben der Heilung sind der Erhalt der betreffenden Brust und vor allem der Lebensqualität erklärtes Ziel der medizinischen Behandlung. Die Therapie besteht in der Regel in einer an das Erkrankungsstadium angepassten Kombination aus Operation sowie Zytostatika-, Hormon- und Strahlentherapie. Neue Ansätze aus dem Gebiet der Krebsimmuntherapie werden außerdem durch monoklonale Antikörper ermöglicht. Das medizinische Vorgehen basiert in hohem Maße auf Erfahrungen aus Studien und ist in weltweit akzeptierten Leitlinien standardisiert.





Erscheinungsdatum: 28.09.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke mit Zuschlag
 
Brigitte Am: 28.09.2011 07:00:01 Gelesen: 1239018# 224 @  
Serie "Österreichische Fotokunst" Eva Schlegel

Mit der vorliegenden Sondermarke startet eine neue attraktive Markenserie mit dem Titel „Fotokunst Österreich“; im Laufe der kommenden Ausgabeprogramme werden darin einige überaus sehenswerte Beispiele dieses interessanten und bisher philatelistisch kaum gewürdigten Genres präsentiert. Den Anfang macht die am 8. März 1960 in Hall in Tirol geborene Künstlerin Eva Schlegel, die mit ihren Arbeiten schon oftmals für große internationale Aufmerksamkeit sorgten konnte.

Zur Person: Von 1979 bis 1985 absolvierte Eva Schlegel ihr Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Meisterklasse von Oswald Oberhuber, von 1997 bis 2006 lehrte sie selbst als Universitätsprofessorin für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Derzeit wirkt sie, nach ihrer eigenen Teilnahme 1995, als Kommissärin für den österreichischen Beitrag zur 54. Biennale von Venedig, die von Anfang Juni bis Ende November 2011 stattfindet. Im Jahr 1996 wurde Eva Schlegel mit dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst ausgezeichnet.

Die in Wien lebende Fotokünstlerin arbeitet seit vielen Jahren mit der Unschärfe des Bildes als experimentelle Untersuchung unserer Wahrnehmung. In ihrem Ausstellungskatalog „Stills at the Back of the Brain“ schreibt der bekannte Werbe- und Modefotograf Hannes Schmid über das breite Oeuvre Schlegels: „Mit Materialen wie Glas und Spiegel, die sie programmatisch im Umgang mit dem Raum einsetzt, gestaltet sie zahlreiche Installationen und Kunst am Bau-Arbeiten, die als stetige Auseinandersetzung mit dem architektonischen und immateriellen Raum zu sehen sind. Ihre bis zur Unlesbarkeit verschwommenen Textarbeiten auf Glas gleichen Recherchen über Ausdrucksgrenzen von Sprache und Kommunikation. Gleich gespenstischen Traumbildern scheinen die fotografisch inszenierten Porträtserien von Frauen wie eine Meditation über die Frage nach dem Verhältnis von körperlicher Präsenz und Absenz.“

Stichwort Frauenporträts: Das Motiv der neuen Sondermarke zeigt Eva Schlegels Bild „o.T. 014, 2003“, das Originalmaß beträgt 185 x 120 cm. Es stammt aus einer Werkgruppe, in der sich die Künstlerin über einen Zeitraum von zehn Jahren mit prototypischen Abbildungen von Frauen auseinandersetzte, wobei der Schwerpunkt der Information durch fotografische Neubearbeitung mit den Mitteln der Unschärfe verlagert wird. Subjektive Elemente wie emotionaler Ausdruck, Gesichtszüge und Details der Kleidung werden auf wesentliche Informationen reduziert, malerische Elemente und Lichtsituationen durch diesen Prozess indes hervorgehoben und verstärkt.





Erscheinungsdatum: 01.10.2011
Markenauflage: 300.000
Druckart: Offsetdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druckerei: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 32,25 x 42 mm
 
Brigitte Am: 30.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1238700# 225 @  
Serie "Moderne Kunst in Österreich" Arnulf Rainer - Angst

Mit Arnulf Rainer, einem der bedeutendsten österreichischen Maler des zeitgenössischen internationalen Kunstschaffens, findet die attraktive Serie „Moderne Kunst in Österreich“ nun ihre ausdrucksstarke Fortsetzung.

Zur Person: Am 8. Dezember 1929 in Baden bei Wien geboren, besuchte Arnulf Rainer zunächst die Nationalpolitische Erziehungsanstalt in Traiskirchen. Weil er jedoch von einem Kunstlehrer gezwungen wurde, nach der Natur zu zeichnen, verließ er vorzeitig diese Schule. 1947 sah er zum ersten Mal gegenwärtige Kunst bei einer Ausstellung des British Council in Klagenfurt. Auf Wunsch seiner Eltern studierte er ab 1947 an der Staatsgewerbeschule in Villach und schloss diese 1949 ab. Im gleichen Jahr wurde er an der Akademie für angewandte Kunst in Wien aufgenommen, die er wegen einer künstlerischen Kontroverse bereits nach einem Tag wieder verließ. Kurz darauf bewarb er sich an der Wiener Akademie für bildende Künste, flüchtete aber auch von dieser wieder nach nur drei Tagen, da seine Arbeiten als entartet bezeichnet wurden.

Gemeinsam mit Ernst Fuchs, Arik Brauer, Anton Lehmden, Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky und Josef Mikl gründete er 1950 die Künstlergemeinschaft „Hundsgruppe“, mit der er 1951 zum ersten und einzigen Mal ausstellte. 1953 lernte er in Wien den katholischen Priester Otto Mauer kennen, der ein Jahr später die Galerie nächst St. Stephan gründete, mit welcher die österreichische Avantgarde in hohem Maße gefördert wurde. Im November 1955 eröffnete Mauer Rainers erste Einzelausstellung in der Galerie St. Stephan. Von 1953 bis 1959 lebte der Künstler zurückgezogen in einer möbellosen, verlassenen Villa seiner Eltern in Gainfarn bei Bad Vöslau – dort begann er die Werkgruppe der Reduktionen, die als Vorstufe zu seinen weltberühmten Übermalungen gilt. 1967 bezog er ein großes Atelier in der Mariahilfer Straße in Wien; ein Jahr später fand im Wiener Museum des 20. Jahrhunderts seine erste Retrospektive statt.

In den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich der vielfach ausgezeichnete Maler zu einem der renommiertesten Künstler Österreichs, dessen Werke in allen namhaften Museen und Galerien auf der ganzen Welt gezeigt wurden; in Baden bei Wien ist ein personalisiertes Arnulf Rainer-Museum eingerichtet. Das breite Oeuvre des „Erneuerers der österreichischen Malerei“ reicht vom Surrealismus und Tachismus über Informel und Gestik bis hin zu den typischen Kreuzbildern und Übermalungen. Der Titel des ausdrucksvollen Werkes auf der neuen Sondermarke lautet „Angst“, es stammt aus den Jahren 1969/73 (Öl auf Foto auf Holz, Originalgröße 119,5 x 87,5 cm).





Erscheinungsdatum: 01.10.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Professor Arnulf Rainer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 32,25 x 42 mm
 
Brigitte Am: 03.10.2011 07:00:01 Gelesen: 1238079# 226 @  
Moderne Architektur Loisium

„Moderne Architektur“ ist der ansprechende Titel einer neuen Markenserie, die mit der vorliegenden Sondermarke nun auf eindrucksvolle Weise eröffnet wird. Das Motiv des ersten Wertes zeigt ein ausgesprochen prominentes Beispiel des gegenwärtigen architektonischen Schaffens in Österreich, das so genannte „Loisium“ in Niederösterreichs größter Weinbaugemeinde Langenlois, am Beginn des landschaftlich so reizvollen Kamptales.

Bereits von weitem lockt der außergewöhnliche Kubus des Loisiums zum Erforschen einer einzigartigen Weinwelt. Der interessierte Besucher erfährt hier alles über die wichtigsten Themen des Weinbaus in Niederösterreich – Geschichte, Moderne und Natur. Kein Zweifel: Der Mythos dieser Welt sorgt mit seiner aufregenden Gestaltung und der avantgardistischen Architektur für Spannung und Überraschung. 2003 eröffnet, lädt das Loisium, das sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Ausflugsziel entwickeln konnte, zu einer unvergesslichen Entdeckungsreise für alle Sinne ein.

Steven Holl, der Architekt des imposanten Gebäudes, wurde am 9. Dezember 1947 in Bremerton, Washington, geboren. Sein auffallender Stil, in dem er stets Form, Farbe und Material in den Mittelpunkt seiner Entwürfe stellt, wird dem Postmodernismus bzw. dem Dekonstruktivismus zugeordnet. Im Jahre 1970 graduierte Holl an der Universität von Washington, sein erstes Büro eröffnete er 1976 in New York City, seit 1981 lehrt er „nebenbei“ auch an der Columbia University. Große Bekanntheit erlangte Steven Holl vor allem mit seinem „Kiasma Museum für zeitgenössische Kunst“ in Helsinki (1988) sowie dem Studentenwohnheim „Simmons Hall“ am Massachusetts Institute of Technology aus dem Jahr 2003. Weitere interessante Bauwerke sind das „Turbulence House“ in New Mexico, die „Sarphatistraat Offices“ in Amsterdam, das „Cranbrook Institute of Science“ in Michigan sowie das „Nelson Atkins Museum of Art“ in Kansas City.

Ausgezeichnet mit der renommierten Alvar Aalto-Medaille, dem Cooper Hewitt National Design Award und dem Titel „America’s Best Architect“ im „Time Magazine“ 2001, verlieh Steven Holl dem Loisium ein überaus gewagtes Aussehen – weit weg von den gewohnten Normen der Konvention und Tradition. In dieser Symbiose aus modernem Weinzentrum, scheinbar schwebendem Hotel, mystischer Kellerwelt und den weitläufigen Weingärten erzeugte er mit dem kubusförmigen Baukörper des Loisiums einen faszinierenden Schnittpunkt zwischen Architektur und Landschaft, der sowohl vom Publikum als auch von der einschlägigen Kritik mit Begeisterung angenommen wurde.





Erscheinungsdatum: 07.10.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offsetdruck
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 42 x 35 mm
 
Brigitte Am: 04.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1237863# 227 @  
„Marke Österreich“

„Marke Österreich“ ist ein Ideenwettbewerb in Form einer Medienserie, für den zwanzig profilierte österreichische oder in Österreich lebende visuelle Gestalter eingeladen wurden. Den Anlass bildete der Eindruck, dass die Frage der Identität Österreichs oft ungelöst oder zumindest unterbelichtet ist und auch die aktuell verbreitete Rede von „Österreich als Marke“ daran nicht viel ändert.

Das Projekt spielt mit der Mehrdeutigkeit des Begriffs, indem es die Frage nach der Identität Österreichs und deren Repräsentation mit dem Format des postalischen Wertzeichens kurzschließt. Die Ergebnisse wurden zwischen 1. Mai und 11. September 2011 in der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ vorgestellt und von einer Fachjury bewertet.

Zum Verständnis des Begriffs „Marke Österreich“: Das, was unter dem Titel Österreich in Erscheinung tritt, wirkt für viele Menschen merkwürdig antiquiert, gestalterisch uninspiriert und wenig aussagekräftig. Als Beleg dafür dienen zahlreiche Beispiele, die von der Gestaltung von Logos, Schriftzügen und Drucksorten über das Design von Broschüren und Websites der verschiedensten staatlichen Stellen bis hin zum Aussehen des öffentlichen Raums reichen. Die Symbole und Zeichen des offiziellen Österreich stammen oftmals aus einer Sphäre, die mit dem heutigen Selbstverständnis der Bürger wenig zu tun hat.

Im Gegensatz zu anderen Staaten bildet das Thema Identität und deren zeitgemäße Repräsentation jedoch hierzulande nicht wirklich Gegenstand einer breiteren Diskussion, in deren Verlauf Antworten gefunden werden könnten. Wenn österreichische Identität ins Bild kommt, so dient dies am ehesten der touristischen Vermarktung. Zusätzlich sind es häufig Versatzstücke aus der imperialen Geschichte, die eine Art Fundus bilden, auf den immer wieder zurückgegriffen wird.

Der siegreiche Entwurf des eingangs erwähnten Ideenwettbewerbs stammt von Nik Thoenen, einem in Wien lebenden Schweizer Grafikdesigner. In seiner Tätigkeit geht er stets den Weg des experimentellen Ansatzes, die individuellen Ergebnisse verbinden meist konzeptuelle Schärfe und radikale Reduziertheit. Zu seinem kreativen Motiv meint er: „Die Arbeit versucht eine Metapher zu zeichnen, die das schöne Sisi-Bild nicht verklärt, sondern mir als Wegmarke bei der Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße ebenso hängen geblieben ist wie die Namen Kaiserin Elisabeth-Ruhe und Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Da war ich dem höchsten Punkt Österreichs sehr nahe und blickte auf die dahin schmelzende Pasterze. So markiert das nun gekrönte rote 0 den Nabel, während das Fernrohr dahinter zu einem vertieften Blick verhilft.“





Erscheinungsdatum: 04.10.2011
Auflagenhöhe: 550.002
Druckart: Offset
Entwurf: Nik Thoenen
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 42 x 42 mm
 
Brigitte Am: 14.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1235974# 228 @  
Arik Brauer - Das Lied der Lieder

„In meiner Malerei gibt es keinen Bruch mit der so genannten Wirklichkeit. Ich bringe meine Phantasiewelt über Schleichwege ein, aber frei erfundene Gebilde behalten einen wahren Realitätsanspruch. Sie könnten existieren oder sie werden vielleicht einmal existieren." – Mit dieser Aussage bringt Arik Brauer, weltweit angesehener Maler aus Österreich, die Erklärung seines Kunststils auf den Punkt.

Am 4. Jänner 1929 als Sohn eines aus Litauen stammenden jüdischen Schuhmachers in Wien-Ottakring geboren, gehört Arik Brauer ohne Frage zu den bedeutendsten österreichischen Malern des gegenwärtigen Kunstschaffens. Als einer der Hauptvertreter der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“ erfreut sich Brauer einer hervorragenden internationalen Reputation, seine Werke wurden in den renommiertesten Museen und Galerien auf der ganzen Welt gezeigt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann Arik Brauer an der Akademie der bildenden Künste Wien zu studieren. Auf seinen jahrelangen Reisen durch Europa, Afrika und den Orient sowie Auslandsaufenthalten in Paris und in Israel lebte Brauer zunächst vorwiegend von verschiedensten Auftritten als Sänger und Tänzer, erst um 1960 wurde die Malerei zu seiner Haupttätigkeit.

Wiewohl er im Lauf der vergangenen Jahrzehnte auch als Liedermacher, Dichter, Bühnenbildner und Architekt seine Empfindungen, Meinungen und Ansichten auf überaus poetische Weise erfolgreich zum Ausdruck brachte, blieb das Malen die größte Leidenschaft des vielseitigen Künstlers.
Kennzeichnend für Brauers Werk sind die farbenfrohen Flächen, die detaillierte Kleinarbeit im Figurativen und die Einbindung aktueller politischer Ereignisse in geheimnisvoll verschlüsselten Bildern mit subtilen Botschaften in traum- und märchenhafter Atmosphäre, wobei immer wieder Einflüsse von Pieter Bruegel dem Älteren sowie orientalischer Miniaturmalerei zu entdecken sind.

Von 1986 bis 1997 war der vielfach ausgezeichnete Künstler ordentlicher Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien, das 1994 fertig gestellte „Arik Brauer-Haus“ im 6. Wiener Gemeindebezirk stellt indes mit Sicherheit das größte sichtbare Zeichen seines umfangreichen ästhetischen Schaffens dar. (Zitat Brauer: „Das harmonische Miteinander von bildender Kunst und Architektur war mir immer ein wichtiges Anliegen. Der Künstler muss von Anfang an in der Planung beteiligt sein und bei der Ausführung selbst Hand anlegen.") Als ausgeprägter Familienmensch pflegt Arik Brauer auch die künstlerische Zusammenarbeit mit seinen drei Töchtern Timna, Ruth und Talja auf besonders liebevolle Weise.





Erscheinungsdatum: 14.10.2011
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Arik Brauer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 18.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1235420# 229 @  
„90 Jahre Burgenland“

Das Burgenland ist das östlichste und – gemessen an seiner Einwohnerzahl – kleinste Bundesland Österreichs. Mit der vorliegenden Sondermarke, die als Motiv ein für dieses Gebiet typisches Sujetbild – ein nistendes Storchenpaar – zeigt, wird nun der 90-jährigen Zugehörigkeit des Burgenlandes zur Republik Österreich gedacht.

Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1919, als die Sieger des Ersten Weltkrieges im Vertrag von St. Germain entschieden, Deutsch-Westungarn an Österreich anzuschließen; im Vertrag von Trianon wurde Ungarn schließlich verpflichtet, diesen Gebietsteil abzugeben. Die Aufnahme in die Republik Österreich wurde im „Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Land im Bund und über seine vorläufige Einrichtung“ vom 25. Jänner 1921 geregelt. Im Bezirk Mattersburg kam es in der Folge zu Übergriffen der Bevölkerung gegen die ungarische Gendarmerie und die ungarischen Gemeindenotare.

Im Gegenzug verhinderten Freischärler, von ungarischen Aristokraten finanziert, im Frühjahr 1921 die Landnahme durch die österreichische Gendarmerie, indem sie diese in Partisanenart angriffen. Einige Wochen nach Errichtung der kurzlebigen Republik Lajtabánság unter Führung des Freischärler-Befehlshabers Pál Prónay wurde das Gebiet im November 1921 durch das österreichische Bundesheer besetzt und offiziell am 5. Dezember 1921 von Ungarn an Österreich übergeben.

Für die Gegend um Ödenburg (ung.: Sopron), das als Hauptstadt des neuen Bundeslandes vorgesehen war, wurde nach heftigen Protesten Ungarns auf Vermittlung von Italien im Dezember 1921 eine Volksabstimmung durchgeführt. Dabei sprachen sich die Bewohner der Stadt mehrheitlich für den Verbleib bei Ungarn aus, die Bewohner der umliegenden Landgemeinden hingegen für den Anschluss an Österreich. Die korrekte Abwicklung der Abstimmung in Ödenburg wurde von österreichischen Medien zwar stark bezweifelt, die Entscheidung für Ungarn blieb aber endgültig und betraf auch die proösterreichischen Landgemeinden um die Stadt. Nach Abschluss dieser neuen Grenzziehung wechselten noch einige wenige Gemeinden auf eigenen Wunsch sowohl von Österreich nach Ungarn als auch umgekehrt.

Der Name Burgenland wurde vermutlich von einem gewissen Dr. Gregor Meidlinger aus Frauenkirchen erstmals vorgeschlagen – und zwar am 6. September 1919 nach der Vorsprache einer deutsch-westungarischen Delegation bei Staatskanzler Karl Renner. Spätestens mit dem oben erwähnten Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes vom 25. Jänner 1921 wurde der Name jedoch offiziell und allgemein gebräuchlich.





Erscheinungsdatum: 21.10.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Gabriele Mileweski
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 42 x 32,25 mm
 
Brigitte Am: 21.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1234902# 230 @  
90 Jahre Burgenland

Mit der vorliegenden Sondermarke, die als Motiv ein für dieses Gebiet typisches Sujetbild – ein nistendes Storchenpaar – zeigt, wird nun der 90-jährigen Zugehörigkeit des Burgenlandes zur Republik Österreich gedacht.

Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1919, als die Sieger des Ersten Weltkrieges im Vertrag von St. Germain entschieden, Deutsch-Westungarn an Österreich anzuschließen; im Vertrag von Trianon wurde Ungarn schließlich verpflichtet, diesen Gebietsteil abzugeben. Die Aufnahme in die Republik Österreich wurde im „Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Land im Bund und über seine vorläufige Einrichtung“ vom 25. Jänner 1921 geregelt.

Im Bezirk Mattersburg kam es in der Folge zu Übergriffen der Bevölkerung gegen die ungarische Gendarmerie und die ungarischen Gemeindenotare. Im Gegenzug verhinderten Freischärler, von ungarischen Aristokraten finanziert, im Frühjahr 1921 die Landnahme durch die österreichische Gendarmerie, indem sie diese in Partisanenart angriffen. Einige Wochen nach Errichtung der kurzlebigen Republik Lajtabánság unter Führung des Freischärler-Befehlshabers Pál Prónay wurde das Gebiet im November 1921 durch das österreichische Bundesheer besetzt und offiziell am 5. Dezember 1921 von Ungarn an Österreich übergeben.

Für die Gegend um Ödenburg (ung.: Sopron), das als Hauptstadt des neuen Bundeslandes vorgesehen war, wurde nach heftigen Protesten Ungarns auf Vermittlung von Italien im Dezember 1921 eine Volksabstimmung durchgeführt. Dabei sprachen sich die Bewohner der Stadt mehrheitlich für den Verbleib bei Ungarn aus, die Bewohner der umliegenden Landgemeinden hingegen für den Anschluss an Österreich. Die korrekte Abwicklung der Abstimmung in Ödenburg wurde von österreichischen Medien zwar stark bezweifelt, die Entscheidung für Ungarn blieb aber endgültig und betraf auch die proösterreichischen Landgemeinden um die Stadt. Nach Abschluss dieser neuen Grenzziehung wechselten noch einige wenige Gemeinden auf eigenen Wunsch sowohl von Österreich nach Ungarn als auch umgekehrt.

Der Name Burgenland wurde vermutlich von einem gewissen Dr. Gregor Meidlinger aus Frauenkirchen erstmals vorgeschlagen – und zwar am 6. September 1919 nach der Vorsprache einer deutsch-westungarischen Delegation bei Staatskanzler Karl Renner. Spätestens mit dem oben erwähnten Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes vom 25. Jänner 1921 wurde der Name jedoch offiziell und allgemein gebräuchlich.



Erscheinungsdatum: 21.10.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Gabriele Milewski
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1231847# 231 @  
Advent 2011 - St. Quirin / Sellrain

An der nördlichen Sellrainer Talseite befindet sich auf einer steilen Hanglehne in 1243 m Höhe das romantische Bergkirchlein St. Quirin (im Volksmund „Sankt Krein“ genannt), welches an klaren Herbsttagen auch von Innsbruck aus noch gut zu sehen ist. Ein Gemälde dieser kleinen Kirche, geschaffen von Altbischof Dr. Reinhold Stecher, ziert das Motiv der heurigen Adventmarke.

Zur Geschichte: Zum ersten Mal wurde St. Quirin in einem Ablassbrief des Fürstbischofs Friedrich von Erdingen aus Brixen im Juli 1391 genannt und darin als „schon lange bestehend“ bezeichnet. Nach dem starken Anwachsen der Talbevölkerung während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde 1485 mit dem Neubau der inzwischen zu klein gewordenen Kapelle begonnen. Die Fertigstellung des spätgotischen Bauwerks erfolgte schließlich im Jahre 1496.

In St. Quirin bestand möglicherweise schon eine frühmittelalterliche Martinskirche, wobei die beiden Patrone Quirin und Veit aber erst im Hochmittelalter dazu traten. Da es sich eindeutig um Quirin von Neuß handelt, dessen Reliquien erst um etwa 1000 n. Chr. von Rom nach Deutschland kamen, ist eine Verehrung vor 1100 n. Chr. im Inntal schwer vorstellbar. Aufgrund der Reihenfolge der Patrozinien im Ablassbrief von 1391 verdrängte Quirin den heiligen Martin als Hauptpatron. Interessanterweise ist dieser Quirin nicht nur Patron gegen Geschwüre und Ausschlag, sondern vor allem auch jener des gesunden Wassers, sodass die Wahl des Patroziniums mit dem so genannten „Prunnhof“ in St. Quirin zu tun haben könnte. Vielleicht hatte das Wasser dieser Quelle ebenfalls eine derartige Heilwirkung wie das von Bad Rothenbrunn, denn auch Veit war im Hochmittelalter Patron gegen Krankheiten und Fallsucht.

Bis zur Errichtung der Pfarrei in Rothenbrunn 1786 war St. Quirin einerseits der gemeinsame Treffpunkt für alle Sellrainer, welche jeden Sonntag nach Axams zur Messe zogen, andererseits musste der Axamer Pfarrer alljährlich einige Messen in „Sankt Krein“ lesen, so etwa am Gedächtnistag des Heiligen am 30. März. Aus der Kirchenausstattung und den überlieferten Kirchenrechnungen erkennt man die damalige Bedeutung der St. Quirins-Kirche.

Nach einer amtlichen Bestandsaufnahme verfügte sie im Jahre 1807 über drei Glocken mit einem Gewicht von acht, zwei und einem Zentner. Heute hängen im Turm nur noch zwei: Die eine, die St. Josefsglocke, stammt aus der Werkstatt von Johann Grassmayr (1801–1883). Die andere, versehen mit dem Relief der Heiligen Quirinus und Vitus, trägt die Inschrift “Goss mich Johann Schellenner zu Insprug”.

Diese Glocke ist als Wetterglocke „Annemarie“ im Sellraintal bekannt und kann bis nach Grinzens gehört werden. Der Volksmund weiß von der Wetterglocke sogar zu erzählen, dass sie gegen böse Dämonen und Geister schütze.





Erscheinungsdatum: 11.11.2011
Auflagenhöhe: 2.500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Altbischof Dr. Reinhold Stecher
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 17.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1230947# 232 @  
Weihnachten 2011 - Maria Plain Fünferstreifen

Ob ein ausführlicher Brief oder bloß ein paar kurze Grüße – Weihnachten ist die Zeit, um der Familie, Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern zu zeigen, wie sehr man sich mit ihnen verbunden fühlt. Mit der neuen Weihnachts-Rollenmarke zaubern Sie besinnliche Stimmung auf Ihre Postsendung!

Am Plainberg, der das Talbecken der Stadt Salzburg gegen Norden hin begrenzt, erhebt sich seit 1673 eine zweitürmige Barockkirche, von der aus sich das Panorama der Stadt vor der grandiosen Kulisse des Unterberges, das Tennen- und des Hagengebirges bis hin zum oberbayerischen Hügelland vor dem Betrachter ausbreitet. In diesem Gotteshaus befindet sich jenes Salzburger Marienheiligtum, das seit dem Immakulatatag 1652 bis heute nicht nachgelassen hat, dem gläubigen Volk eine „Trösterin der Betrübten“, das „Heil der Kranken“ und eine „Hilfe der Christen“ – soweit die Madonnentitel aus der „Lauretanischen Litanei“ – zu sein.



Erscheinungsdatum: 18.11.2011
Auflagenhöhe: 3.624.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 22.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1230085# 233 @  
Wiedereröffnung BahnhofCity Wien West

Seit Mitte September 2008 wurde der Wiener Westbahnhof bei laufendem Betrieb und unter besonderer Berücksichtigung des Denkmalschutzes zur BahnhofCity Wien West, der ersten BahnhofCity Österreichs, umgebaut. Die Um- und Neugestaltung des Westbahnhofs ist ein wichtiger Meilenstein der ÖBB-Bahnhofsoffensive, im Rahmen derer die am stärksten frequentierten Bahnhöfe Österreichs auf modernsten technischen und architektonischen Standard mit höchster Kundenorientierung gebracht werden.

Bereits im Jahr 2002 fand der entsprechende städtebauliche Wettbewerb „Wien West“ auf internationaler Ebene statt. Dabei ging das renommierte Wiener Architektenteam „Neumann & Steiner ZT GmbH“ einstimmig als Sieger hervor; dessen Vorschlag wurde als Basis zur Erarbeitung eines Strukturplanes herangezogen, der in weiterer Folge die Grundlagen für die Flächenwidmungs- und Bebauungspläne darstellte.

Die Baumaßnahmen umfassten die Generalsanierung der denkmalgeschützten Bahnhofshalle und den Neubau von unmittelbar links und rechts angrenzenden Gebäuden mit jeweils sechs Ebenen. Links, über dem Park Ecke Mariahilfer Straße / Neubaugürtel, wurde ein Bürogebäude mit einem offenen Atrium errichtet. Auf der rechten Seite der bestehenden Bahnhofshalle entstand ebenfalls ein moderner Bürokomplex, in dem zusätzlich ein Hotel integriert wurde.

Unter dem daraus entstandenen Gebäudekomplex wurde ein neues Geschoß eingezogen, das die Äußere Mariahilfer Straße direkt an den Bahnhof anbindet. Auf drei Ebenen der BahnhofCity befindet sich die eigentliche Bahnhofshalle inklusive Serviceeinrichtungen sowie ein 17.000 m² großes Shoppingcenter mit etwa 100 Geschäften sowie einem abwechslungsreichem Gastronomieangebot.

Die BahnhofCity Wien West bietet nicht nur Bahnfahrern eine höhere Qualität des Reisens, auch für Anrainer und Besucher übernimmt der neue Bahnhof die Rolle des Nahversorgers und wird auf diese Weise zum offenen Ort der Begegnung. Die Gestaltung des mondänen Reisezentrums erfolgte selbstverständlich nach modernsten Gesichtspunkten: So führen – Stichwort Barrierefreiheit – Lifte und Rolltreppen zu allen Bereichen des Bahnhofs, eine komplette Videoüberwachung sorgt für die nötige Sicherheit und ein vergrößerter heller Wartebereich mit mehr als 200 Sitzplätzen für zeitgemäßen Komfort; die durchschnittliche Frequenz des Bahnhofs beträgt immerhin 43.000 Personen pro Tag.

Nicht zuletzt ist der Um- und Neubau der BahnhofCity Wien West ein wichtiger Impuls für die Weiterentwicklung des unmittelbar angrenzenden Stadtteils und macht so den 15. Bezirk durch eine bessere Wohn- und Lebensqualität deutlich attraktiver.





Erscheinungsdatum: 23.11.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 24.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1229563# 234 @  
Weihnachten 2011 - Dommuseum Wien

Das im Jahr 1933 gegründete Dom- und Diözesanmuseum Wien gilt als eines der „Schmuckstücke“ innerhalb der vielfältigen Wiener Museumslandschaft. Im ersten Wiener Gemeindebezirk am Stephansplatz gelegen, zeigt es in seiner ständigen Schausammlung Kunst aus über eintausend Jahren, vor allem Werke aus dem Stephansdom und vielen anderen Kirchen Wiens und Niederösterreichs.

Der wertvollste Schatz ist sicherlich das Porträt Herzog Rudolfs IV. aus dem 14. Jahrhundert, das als das älteste gemalte Porträt des Abendlandes gilt. Ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert datiert das auf der vorliegenden Weihnachtsmarke abgebildete Werk „Geburt Christi“, ein aus sieben Tafelbildern bestehendes Gemälde, dessen Schöpfer unbekannt ist.

Neben Objekten aus dem Dom – darunter befindet sich auch ein Fragment der fast vollständig verloren gegangenen mittelalterlichen Verglasung – sind auch zahlreiche, aus anderen Kirchen der Erzdiözese Wien stammende Meisterwerke der Gold- und Silberschmiedekunst, der Bildhauerei und Malerei zu sehen. Die Ausstellung des seit 1973 im so genannten „Zwettlhof“ gelegenen Dommuseums gibt damit ein beredtes Zeugnis für das Kunstschaffen vom frühen Mittelalter über Gotik und Barock bis zum Jugendstil.

Noch aus karolingischer Zeit, dem 9. Jahrhundert, stammt das älteste Objekt, ein illuminiertes Evangelienbuch. Daneben sind kostbare Kleinode aus der Schatzkammer von St. Stephan zu bewundern. Dazu zählen einmalige Textilien und Gläser, so das ungewöhnliche Grabtuch von Herzog Rudolf IV. dem Stifter, das aus einem persischen Goldseidenbrokat hergestellt wurde, oder seltene syrische Glasgefäße aus der Zeit um 1300, die der Überlieferung nach auch als Reliquiare für die mit dem Blut der Unschuldigen Kinder Bethlehems getränkte Erde verwendet wurden.

Darüber hinaus verfügt das Museum über einen bedeutenden, fast 3.000 Werke umfassenden Fundus moderner Kunst aus Österreich, welcher der Sammeltätigkeit von Monsignore Otto Mauer (1907 – 1973), dem legendären Kunstförderer und Domprediger zu St. Stephan, zu verdanken ist. In der von ihm 1954 eröffneten „Galerie nächst St. Stephan“ gab Mauer den jungen Malern der Nachkriegszeit Raum zur Präsentation ihres Schaffens.

Teile dieser vom Museum verwahrten Sammlung, die unter anderem Werke von Alfred Kubin und Hans Fronius, aber auch von Arnulf Rainer, Josef Mikl, Markus Prachensky, Wolfgang Hollegha, Oswald Oberhuber u.v.a. umfasst, sind immer wieder im Rahmen von temporären Sonderausstellungen zugänglich.





Erscheinungsdatum: 25.11.2011
Auflagenhöhe: 4.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 02.12.2011 07:00:00 Gelesen: 1227974# 235 @  
220. Todestag von Wolfgang Amadeus Mozart

"Er war wohl das umfassendste musikalische Genie aller Zeiten", schrieb Kurt Pahlen über Wolfgang Amadeus Mozart ("Sinfonie der Welt", Schweizer Verlagshaus, Zürich 1978). "Es hat keinen Meister gegeben, der mit gleicher Vollendung Opern und Oratorien, Sinfonien und Serenaden, Sonaten und Lieder, Quartette und Chöre, Messen und Divertimenti geschrieben hätte." – Eine Meinung, die der österreichische Dirigent und Musikwissenschafter zweifellos mit zahlreichen anderen Experten teilt.

Nach dem fulminanten „Mozart-Jahr“ 2006 (250. Geburtstag) wird heuer das nächste Jubiläum dieses großen Komponisten gefeiert: Am 5. Dezember jährt sich Mozarts Sterbetag zum 220. Mal. Grund genug für eine neue Sondermarke, deren Motiv von der bekannten Markenkünstlerin Silvia Moucka in zeitgemäßer Weise entworfen wurde.
Zu Mozarts letzten Werken und seinem frühen Tod: Nach der Uraufführung von „La clemenza di Tito“ in Prag war Mozart Mitte September 1791 nach Wien zurückgekehrt und hatte sich sofort in die Arbeit für die Uraufführung der „Zauberflöte“ gestürzt.

Gleichzeitig hatte er die Motette „Ave verum corpus“ ausgearbeitet und mit der Niederschrift des Requiems (KV 626) begonnen, das er jedoch nicht mehr beenden konnte. Wenige Wochen nach der Uraufführung der „Zauberflöte“ am 30. September 1791 wurde Mozart bettlägerig, am 5. Dezember um 1 Uhr früh starb er und wurde am Tag darauf beerdigt – er wurde nicht einmal 36 Jahre alt. In der Folgezeit wurde eine Vielzahl von vermutlichen Todesursachen genannt, darunter „hitziges Frieselfieber“, Rheuma, Syphilis, Trichinen, Nieren- und Herzversagen, Aderlass und Pharyngitis.

Die moderne Medizin tendiert indes am ehesten zu einer Infektion mit Streptokokken, die unzulänglich behandelt wurde und somit zu Herz- bzw. Organversagen führte. Er selbst war freilich davon überzeugt, vergiftet worden zu sein, und äußerte sich gegenüber seiner Frau Constanze dazu wenige Wochen vor seinem Tod während eines Besuchs im Prater: „Gewiss, man hat mir Gift gegeben.“ Für einen Giftmord gibt es allerdings keinerlei dokumentierte Anhaltspunkte. Die ersten Legenden zirkulierten bereits kurz nach Mozarts Tod; die wohl bekannteste davon beschuldigte seinen angeblich missgünstigen Kollegen Antonio Salieri.

Beigesetzt wurde das Musikgenie in einem allgemeinen Grab am Sankt Marxer Friedhof in Wien. 1855 wurde der Standort seines Grabes so gut wie möglich bestimmt und 1859 an der vermuteten Stelle ein Grabmal errichtet, das später von der Stadt Wien in die Gruppe der Musiker-Ehrengräber am Zentralfriedhof übertragen wurde. Gedenkstätten in Salzburg, Wien und vielen anderen Städten erinnern auch heute noch an den genialen Komponisten.





Erscheinungsdatum: 05.12.2011
Auflagenhöhe: 730.00
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 03.01.2012 19:01:49 Gelesen: 1221341# 236 @  
200 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde

Am 29. November und am 3. Dezember 1812 wurde in der Winterreitschule der Wiener Hofburg jeweils das Händel-Oratorium „Timotheus“ aufgeführt – diese Konzerte gelten als Initiativ-Veranstaltungen zur Schaffung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Gründer des Vereins war ein gewisser Joseph Sonnleithner (1766-1835), der damals Sekretär der Wiener Hoftheater war.

Der Erlös der beiden Konzerte sollte der neu gegründeten Institution zugute kommen, der Reingewinn betrug schließlich ganze 25.934 Gulden. Laut ihren Statuten, die im Jahre 1814 entstanden, ist die “Emporbringung der Musik in allen ihren Zweigen” der wichtigste Zweck der Gesellschaft. Dieser wurde (und wird) auf dreifache Weise erreicht: erstens durch die Veranstaltung eigener Konzerte, zweitens durch die Gründung und Führung eines Konservatoriums, und drittens durch die systematische Sammlung musikhistorischer Dokumente, sprich: die Betreibung eines Archivs. Bis heute prägt freilich das private Engagement der einzelnen Mitglieder das Wirken dieser bedeutenden Gesellschaft.

Ab 1831 veranstaltete die Gesellschaft der Musikfreunde Konzerte in einem Saal an den Tuchlauben, der sich mit nur 700 Sitzplätzen jedoch bald als zu klein erwies. 1863 schenkte Kaiser Franz Joseph der Gesellschaft das Areal gegenüber der Karlskirche. Das von Theophil Hansen entworfene Haus, das bald als „Wiener Musikverein“ Weltberühmtheit erlangte, feierte mit einem fulminanten Konzert am 6. Jänner 1870 seine feierliche Eröffnung.

Das oben erwähnte Konservatorium indes war die erste öffentliche Musikschule Wiens und wurde 1819 unter dem Violinisten Joseph Böhm gegründet. Bereits um das Jahr 1818 begann Hofkapellmeister Antonio Salieri eine Gesangsklasse zu bilden. Am 19. April desselben Jahres stellten sich die ersten 24 Studenten des Konservatoriums in einem Gesellschaftskonzert der Musikfreunde der Öffentlichkeit vor und gaben einen A cappella-Chor Salieris zum Besten.

Im 19. Jahrhundert erfuhr die Einrichtung eine deutliche Erweiterung und fand zahlreiche nachahmende Einrichtungen. 1909 wurde das private Institut schließlich als „k.k. Akademie für Musik und darstellende Kunst“ verstaatlicht – damit war sie der Vorgänger der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Das attraktive runde Markenmotiv zeigt den eleganten „Goldenen Saal“ des Wiener Musikvereins, in dem ausschließlich hochkarätige Musikveranstaltungen stattfinden – so zum Beispiel auch die berühmten Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker.



Erscheinungsdatum: 01.01.2012
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Thomas Pesendorfer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 05.01.2012 07:00:00 Gelesen: 1221093# 237 @  
Motorräder - Lohner L 125 1959

Mit der vorliegenden Sondermarke „Lohner L 125 1959“ findet die beliebte Serie „Motorräder“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Markenmotiv zeigt den legendären Roller aus längst vergangenen Tagen, mit welchem die stolzen Besitzer in den Sechzigerjahren gleichermaßen lässig und elegant unterwegs waren. Besonders geschätzt wurde „die Lohner“ nicht nur aufgrund ihrer leichten Bedienbarkeit, sondern auch wegen ihres großen Komforts, der sich unter anderem in zwei Gepäckfächern zeigte. Heute genießt die L 125 freilich so etwas wie Kultstatus und erfreut sich bei entsprechenden Ausstellungen und Messen stets großen Interesses.

Zur Geschichte der Lohnerwerke: Gegründet wurde das Unternehmen im März 1821 von einem gewissen Heinrich Lohner, einem Wagnermeister, der vor der Einziehung in die Französische Rheinarmee aus Deutschland geflüchtet war. Er fasste in seiner Fabrik die bis dahin einzeln agierenden Wagenbaugewerbe zusammen. Sein Sohn und Nachfolger Jacob Lohner, Wagenfabrikant von Weltruf, spezialisierte sich auf Luxus- und Ambulanzwagen. Als "königlich schwedischer Hoflieferant" schloss sich Jacob Lohner mit dessen Schwager Josef Brauner, ebenfalls im Wagnergewerbe tätig, im Jahre 1868 unter dem neuen Unternehmensnamen „Jacob Lohner & Comp.“ zusammen. Mittlerweile produzierte das Unternehmen jährlich fabriksmäßig 300 bis 500 Wagen, einige Jahre später, 1873, wurden bereits 10.000 Fahrzeuge hergestellt. In Folge der Wiener Donauregulierung musste die Fabrik nach Floridsdorf verlegt werden, das Direktionsgebäude blieb jedoch im 9. Wiener Gemeindebezirk.

Nach Jacob Lohners Ausstieg aus dem Unternehmen übernahm sein Sohn Ludwig Lohner die Firmenleitung – unter dessen Führung wurden die Lohnerwerke die größte Pferdewagenfabrik der Monarchie. 1897 durfte Lohner Benzin-Motorwagen in Betrieb setzen, später wurden Elektroautos serienmäßig produziert. Ab 1909 wandte sich Ludwig Lohner dem Flugzeugbau zu und wurde damit in Österreich-Ungarn führend. Neben Carl Marius und Sebastian Armbruster war Lohner während der Regierungszeit von Kaiser Franz Joseph die am häufigsten beauftragte Wagenfabrik. Am 15. Jänner 1918 wurde die Firma schließlich in die so genannte "Lohnerwerke GmbH Wien" umgewandelt.

Nach wechselvollen Jahrzehnten übernahm im Jahre 1970 der kanadische Bombardier-Konzern das Unternehmen. Im Zuge von internen Umstellungen wurde das ehemalige Wiener Lohnerwerk auf die Herstellung von Light-Rail-Schienenfahrzeugen spezialisiert und agiert nun unter dem Namen "Bombardier Wien Schienenfahrzeuge" (BWS).



Erscheinungsdatum: 02.01.2012
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 10.01.2012 07:00:00 Gelesen: 1219965# 238 @  
210. Geburtstag Karl Ritter von Ghega

Auf den Tag genau zum 210. Geburtstag von Karl Ritter von Ghega erscheint eine neue Sondermarke, die den großen österreichischen Ingenieur und Erbauer der Semmeringbahn entsprechend würdigt. Der Entwurf des Markenmotivs stammt von Ernst Sladek; es zeigt neben einem Porträt Ghegas das so genannte „Kalte Rinne“-Viadukt, das heuer sein 160-jähriges Bestandsjubiläum feiert.

Zur Person: Als Sohn von Eltern albanischer Herkunft in Venedig geboren, sollte Carlo Ghega wie sein Vater Marineoffizier werden – allerdings zeigte sich früh, dass seine mathematische Begabung größer war als seine Liebe zum Meer. Nach dem Besuch des k. k. Militärkollegiums ging er mit 15 Jahren zum Studium an die Universität Padua, wo er bereits nach einem Jahr sein Diplom als Ingenieur und Architekt erhielt und kurze Zeit später – im Alter von 17 Jahren – als Doktor der Mathematik abschloss.

Seine Laufbahn als Ingenieur begann er mit diversen Straßen- und Wasserbauten in Venetien, unter anderem trug er zum Bau der „Strada d’Alemagna“, der Straße von Treviso nach Cortina d’Ampezzo, bei. Bereits 1833 veröffentlichte Ghega sein erstes Fachbuch. Von 1836 bis 1840 war er Bauleiter für die Teilstrecke Lundenburg bis Brünn der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn; in dieser Zeit studierte er auch das Eisenbahnwesen von England und anderen Staaten in Europa.

Im Jahre 1842 wurde Ghega Gesamtplanungsleiter der südlichen Staatseisenbahn, weshalb er eine Studienreise nach Amerika unternahm. Seine Erkenntnisse daraus flossen nicht nur in die Planung und den Bau der Semmeringbahn, sondern auch in zwei Publikationen. Ghega veröffentlichte übrigens die meisten seiner Schriften parallel zur deutschen auch in entsprechenden italienischen bzw. französischen Ausgaben.

Nach seiner Rückkehr zu den Staatseisenbahnen wurde er mit der Planung für die Errichtung der Bahnlinie Richtung Süden, von Gloggnitz über Mürzzuschlag und von Graz bis nach Triest, beauftragt. Die Bahnüberquerung des Semmerings wurde von vielen seiner Zeitgenossen als technisch aufwändig bzw. als unmöglich angesehen. Aber bereits 1844 legte er einen Plan für die Überwindung des Semmerings vor, der den Betrieb mit normalen Lokomotiven unter Verzicht auf Zahnstangen und den Seilebenen-Betrieb vorsah. Noch bevor der Bau überhaupt beschlossen wurde, begann Ghega mit der Konstruktion von Lokomotiven, die derartige Steigungen überwinden konnten. Der Baubeginn für die Semmeringbahn war 1848.
Noch vor der Fertigstellung, 1854, wurde Ghega in den Ritterstand erhoben.

Am 14. März 1860 in Wien an Lungenschwindsucht verstorben, wurde das in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Leben von Karl Ritter von Ghega bald redseliger Inhalt mehrerer Romane und zahlreicher Mythen.



Erscheinungsdatum: 10.01.2012
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Ernst Sladek
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 12.01.2012 07:00:01 Gelesen: 1219357# 239 @  
150 Jahre Alpenverein

Vereinszweck war "die Kenntnis von den Alpen zu verbreiten, die Liebe zu ihnen zu fördern und ihre Bereisung zu erleichtern". Als Mittel dazu dienten Vorträge und Publikationen. Das wissenschaftliche Selbstverständnis und die zentralistische Organisation erfüllten in den Augen vieler Mitglieder den Zweck des Vereins jedoch nicht im ausreichenden Maß. Sie wollten vielmehr praktische Tätigkeiten, wie sie zum Beispiel der seinerzeitige Ötztaler Pfarrkurat, ein gewisser Franz Senn, bereits damals verwirklichte. Senn schwebte eine Partnerschaft von Erholung suchenden Städtern und den Bergbewohnern vor. Wege und Unterkunftshütten, ausgebildete Bergführer sowie Karten und Führer sollten dazu dienen.

Nach wechselvollen und überaus turbulenten Jahren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in denen es oftmals zu politisch unsauberen Entscheidungen innerhalb des Vereins kam, begann nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein schwieriger Weg zur Klärung der rechtlichen Verhältnisse des Alpenvereins. Der Weiterbestand musste erst vor dem Verfassungsgerichtshof durchgesetzt werden. Die Sektionen wurden teilweise in ihrem Bestand anerkannt, teilweise mussten sie sich neu bilden. 1951 nahm der Alpenverein schließlich wieder die alte Bezeichnung „Österreichischer Alpenverein“ an.

Mit der Normalisierung der Lebensumstände und dem wirtschaftlichen Aufschwung nahmen auch die Aktivitäten und Mitgliederzahlen des Vereins wieder deutlich zu. Die Menschen richteten wieder mehr Aufmerksamkeit auf Urlaub und Freizeit.

In den 1980er Jahren setzten mehrere neue Entwicklungen ein. Die Umweltbewegung führte zu einer Aufwertung des Naturschutzes im Alpenverein. Er konnte als größter Grundbesitzer die Realisierung des Nationalparks Hohe Tauern durchsetzen, der Jugend wurden erstmals Umweltbaustellen angeboten, und die konsequente Ausbildung von Sektionsfunktionären zeigte positive Wirkungen.

Gleichzeitig wurde das sportliche Geschehen am Berg zunehmend bunter, es entstanden neue sportliche Trends. Für den Alpenverein am bedeutendsten war die Entwicklung des Sportkletterns an natürlichen Felsen und an Kunstwänden. Seit Anfang der 1990er Jahre stieg die Mitgliederzahl auch aufgrund neuer Dienstleistungen rasant an. Die breite Begeisterung für gesundheitsbewusste Bewegung in der Natur stärkte freilich auch die Bedeutung von Hütten und Wegen.

Heute ist der OeAV der größte alpine Verein, der sich als Interessensvertretung aller Bergsportler Österreichs sieht. Seine wichtigsten Aufgaben liegen in der Förderung und Ausübung alpiner Tätigkeiten wie Wandern, Bergsteigen, Klettern, Skitouren und vieler Trendsportarten in den Bergen und der dazu notwendigen Ausbildung von Fachleuten. 22.000 ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen mit ihrem Engagement für die Bereitstellung eines vielfältigen Angebots.



Erscheinungsdatum: 12.01.2012
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Robert Fattor
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 17.01.2012 07:00:01 Gelesen: 1218383# 240 @  
50 Jahre Wiener Schnellbahn

Sie ist neben den Angeboten der Wiener Linien der zweite Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs der Stadt. Die Bezeichnung „S-Bahn“ war in Wien übrigens lange Zeit ausgesprochen unüblich, obwohl sie in der Literatur fallweise, auch schon vor 1962, verwendet wurde; von 1962 bis 2005 wurde fast ausschließlich der Begriff „Schnellbahn“ verwendet. Erst mit dem Fahrplanwechsel 2005/2006 wurde der Begriff „S-Bahn“ offiziell in Fahrplanaushängen und Lautsprecherdurchsagen etabliert.

Zur Geschichte: Die Eröffnung der Schnellbahn erfolgte am 17. Jänner 1962 – und zwar mit Feierlichkeiten in Anwesenheit von über 900 geladenen Gästen, an der Spitze Bundespräsident Adolf Schärf und Vizekanzler Bruno Pittermann. Nach dem großen Festakt am Südbahnhof mit Reden von ÖBB-Generaldirektor Maximilian Schantl, Verkehrsminister Karl Waldbrunner, dem Wiener Bürgermeister Franz Jonas und Staatsoberhaupt Adolf Schärf wurde ein Festzug in Betrieb gesetzt, der an jeder Haltestelle der Stammstrecke hielt, wo die betreffenden Bezirksvorsteher jeweils kurze Reden hielten.

Danach fuhr der Zug nach Gänserndorf, wo eine Lokomotive der Baureihe 52 aufgestellt wurde. Anschließend kehrte der Zug nach Floridsdorf zurück und fuhr nach Stockerau, wo es zu einer Begrüßung durch den örtlichen Bürgermeister kam. Danach wurden die Strecken ohne Fahrgäste befahren. Der eigentliche Fahrgastbetrieb begann erst abends um 23.45 Uhr.

Fest steht: Die Schnellbahn war von Anfang an ein großer Erfolg. Es kam zu Überfüllungen, die erst durch den Einsatz von Doppelgarnituren beseitigt werden konnten. Mit den Wiener Verkehrsbetrieben wurde ein Abkommen geschlossen, das es den Fahrgästen erlaubte, im Störungsfall die parallel führenden Linien des anderen Verkehrsträgers ohne zusätzlichen Ticketkauf zu benutzen. 1963 wurden in der Haltestelle Südbahnhof versuchsweise die ersten Fernsehmonitore zur Zugabfertigung eingebaut.

Anfangs wurde auf der Stammstrecke noch im Viertelstundentakt gefahren, aber bereits im Oktober des Eröffnungsjahrs wurde der Verkehr zwischen Floridsdorf und Landstraße in der Hauptverkehrszeit verdichtet, ab 1964 dann auf der gesamten Stammstrecke.

Nach einem steten Ausbau des Bahnnetzes in den vergangenen Jahrzehnten bestehen derzeitige Planungen für Erweiterungen nur in einem eingeschränkten Ausmaß.

Dennoch: Im Zuge des Neubaus des Wiener Hauptbahnhofs am Gelände des ehemaligen Südbahnhofs läuft zurzeit eine Umweltverträglichkeitsprüfung für die Verbindung der Ostbahntrasse mit der Strecke der Flughafenschnellbahn, um eine optimale Anbindung an den Flughafen Wien-Schwechat zu erreichen.



Erscheinungsdatum: 17.01.2012
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 06.02.2012 08:04:26 Gelesen: 1214649# 241 @  
Blumenstrauß - Treuebonusmarke 2011

Antoine Berjon (1754 bis 1843) gehörte ohne Zweifel zu den wichtigsten französischen Blumenmalern des 19. Jahrhunderts; seine bevorzugten Materialien waren Öl, Pastell und Wasserfarben. In St. Pierre de Vaise, einer Gemeinde von Lyon, geboren, begann Berjon bereits früh mit seinen ersten Studien. Später zog er nach Paris, wo er die Bekanntschaft mit führenden Kunstschaffenden seiner Zeit machte. 1810 kehrte er zurück nach Lyon, wo er eine Professur an der neu gegründeten „École des Beaux-Arts“ erhielt. Die mit unglaublicher Akribie gemalten Bilder von Antoine Berjon zeichnen sich vor allem durch ihre realistische und bis ins kleinste Detail genaueste meisterhafte Ausführung aus.

Ganz allgemein lässt sich über die Kunst des 19. Jahrhunderts sagen, dass das Erstarken des bürgerlichen Einflusses prägend war. Entsprechend änderten sich auch die Sujets; es wurden nicht mehr ausschließlich Bilder für den kirchlichen oder weltlichen Auftraggeber gefertigt, sondern auch Menschen aus dem Volk gezeigt. Besonders unter dem Einfluss der französischen Julirevolution und den 48er-Revolutionen wuchs das patriotische Gefühl. Ein weiteres Merkmal war die Emanzipation der avantgardistischen Künstler von den strengen Normen der Akademien, die gegen Ende des Jahrhunderts in der Gründung des "Salon des Réfuses" gipfelte. Diese Abspaltung machte sich hingegen bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts bemerkbar, als sich die ersten Gegenbewegungen zur offiziellen Kunst bildeten. So entstand parallel zum Klassizismus die Romantik.

Deren Betonung des Poetischen und Vorliebe für die nationale Vergangenheit sowie die Betonung der Farbe für die Maltechnik ist für diese Strömung charakteristisch. Erwähnenswert ist freilich auch, dass die Künstler in dieser Zeit begannen, ihre Bilder nicht mehr nur im Atelier zu malen, sondern auch in der freien Natur. Diese so genannte "Plein Air Malerei" wurde zum wichtigen Wegbereiter des Impressionismus und beeinflusste darüber hinaus auch den Realismus, der in Frankreich die körperlich anstrengende Arbeit der unteren Bevölkerungsschicht zeigte und daher oft "sozialkritischer Realismus" genannt wird. Antoine Berjon blieb indes seinen Landschafts- und Blumensujets ein Leben lang treu; der auf der vorliegenden Sondermarke gezeigte Blumenstrauß kann als „typisches Werk“ des französischen Malers bezeichnet werden.





Erscheinungsdatum: 15.02.2012
Auflagenhöhe: 420.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 08.02.2012 07:00:00 Gelesen: 1214417# 242 @  
Junge Kunst in Österreich - Wiener Opernball 2012

Prominente Gäste aus dem In- und Ausland, Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport besuchen Jahr für Jahr diese exquisite Veranstaltung – ganz nach dem allseits beliebten Motto „Sehen und gesehen werden“.

Zur Geschichte: Die ersten Ballfeste, bei denen zwar nicht das k. k. Hof-Operntheater nächst dem Kärntnertor, wohl aber die an dieser Bühne wirkenden Künstler als Veranstalter auftraten, schlossen gewissermaßen nahtlos an die feudalen Feste des Wiener Kongresses an. Viele Bälle fanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den unzähligen Wiener Etablissements statt, die Künstlerinnen und Künstler wünschten sich für ihre Feste jedoch einen intimeren Rahmen und fanden bald eine ideale Lösung, und zwar in den Redoutensälen der kaiserlichen Hofburg.

Nach wechselvollen Jahrzehnten und dem Untergang des Kaiserreichs 1918 erinnerte sich die junge Republik sodann erstaunlich rasch an die imperialen Feste im Opernhaus. Bereits am 21. Jänner 1921 konnte die erste Opernredoute der Republik Österreich abgehalten werden, und im Jänner 1935 fand der erste, nun auch so benannte "Wiener Opernball" statt – ein Zauberwort, dessen Wirkung selbst im fahlen Licht der Dreißigerjahre nicht versagte. Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges wurde 1939 auf Befehl der Reichsregierung im inzwischen besetzten Österreich ein letzter Opernball abgehalten.

Nach dem Wiedererstehen der Republik und der Überwindung der ersten Hungerjahre im zerbombten Wien wurde im November 1955 die festliche Wiedereröffnung des im Krieg zerstörten Opernhauses gefeiert. Am 9. Februar 1956 wurde das elegante Haus zum ersten Mal in der Zweiten Republik wieder in den strahlenden Opernballsaal verwandelt.

Die nun vorliegende Sondermarke bildet den Auftakt zur interessanten Serie „Junge Kunst in Österreich“. In dieser Reihe soll das zeitgenössische Kunstschaffen junger Kreativer philatelistisch gewürdigt und in seiner ideenreichen Vielfalt einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Den Beginn macht das Werk „wind up dancer“ von Zoé Byland, das als Sujet für das Plakat zum Wiener Opernball 2012 ausgewählt wurde. Die gebürtige Schweizerin studiert an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Klasse für Kontextuelle Malerei. 2007 erhielt die in Wien und in Bern lebende Künstlerin den Fügerpreis für Malerei und Grafik.





Erscheinungsdatum: 16.02.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Zoé Byland
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 10.02.2012 07:00:00 Gelesen: 1214113# 243 @  
Fotokunst Österreich - Elfie Semotan

...ihre Werbeplakate Kunst im öffentlichen Raum – kaum eine andere österreichische Fotografin kann zurzeit auf internationaler Ebene in derart hohem Maße reüssieren wie Elfie Semotan. Ihr Foto mit dem schlichten Titel „Stöckl“, ein Porträt der bekannten ORF-Moderatorin Claudia Stöckl, ziert die vorliegende Sondermarke, welche den zweiten Wert der im Vorjahr begonnenen Serie „Fotokunst Österreich“ darstellt.

Zur Person von Elfie Semotan: 1941 in Wels geboren und seit Jahren eine der herausragenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen Fotografie, arbeitete zunächst als Model in Paris, ehe sie Ende der Sechzigerjahre hinter die Kamera wechselte und ihre erfolgreiche Karriere als Fotografin startete.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden ihre Arbeiten in international renommierten Zeitschriften mit so klingenden Namen wie Vogue, Elle, Esquire, Marie Claire, Harpers Bazaar, New Yorker usw. veröffentlicht. In Österreich kennt man Semotan vor allem durch ihre langjährige Zusammenarbeit mit Helmut Lang sowie durch ihre Kampagnen für Palmers und Römerquelle, welche jeweils für großes Aufsehen sorgten. Das eindrucksvolle Schaffen der in New York, in Wien und im südlichen Burgenland lebenden Fotokünstlerin zeichnet sich in erster Linie durch ein Verfließen der Grenzen zwischen Modefotografie und künstlerischer Fotografie aus. Im Zentrum steht die intensive und persönliche Auseinandersetzung mit den dargestellten Personen, ohne Unterscheidung, ob es sich dabei um Menschen von der Straße, Models oder berühmte Persönlichkeiten handelt.

Ihre Modefotografie verschreibt sich freilich nie komplett dem Genre, fehlt doch stets die übliche Verherrlichung eines Schönheitsideals. Stereotype Posen werden vermieden, die Akteure sind der Kamera ausgeliefert und werden als das gezeichnet, was sie primär sind: menschliche Wesen mit individuellen Qualitäten, Charakterzügen und Ausstrahlungen. Die Haltung der Akteure und die dadurch entstehende Spannung lässt die Kleidung, das Setting und sonstige Ausstattungen in den Hintergrund treten. Immer wiederkehrend ist die Idee des Models als Puppe, als Sinnbild eines fremdgesteuerten Wesens, das in seiner Unbeholfenheit und seinen persönlichen Ängsten in scheinbar eingefrorenen Posen festgehalten wird.

In Porträts und freien Arbeiten bedient sich Elfie Semotan kühl und berechnend der Mittel der Modefotografie, um das Wesentliche unmittelbar zu enthüllen und ohne Umwege auf den Kern der Aussage zu stoßen. Sie entfesselt eine Kraft, die man der perfekt inszenierten Künstlichkeit der Modefotografie gemeinhin gar nicht zutrauen würde. Psychologische und soziologische Feinheiten werden punktgenau getroffen – überzeugender als es so manchem Fotografen aus dem Bereich der herkömmlichen Sozialreportage gelingt.





Erscheinungsdatum: 24.02.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 22.03.2012 15:33:35 Gelesen: 1206553# 244 @  
„Steyr XII Taxi-Landaulet“

Der Steyr XII gehört ohne Zweifel zu den Klassikern des historischen österreichischen Automobilbaus; mit der vorliegenden Sondermarke findet der antike Wagen nun seine entsprechende philatelistische Würdigung und die Markenserie „Autos“ damit ihre attraktive Fortsetzung.
Zur Geschichte: Nach dem Ersten Weltkrieg war dem österreichischen Betrieb in Steyr, der 1864 als Waffenfabrik von Josef und Franz Werndl gegründet wurde und heute zum Magna-Konzern gehört, durch den Friedensvertrag von Versaille die Waffenproduktion verboten worden. Zur Rettung des Werkes verlegte man sich auf die Automobilerzeugung. Die Umstellung auf zivile Produkte gelang, bereits 1920 rollte das erste Steyr-Auto aus dem Werk.

Die Bauzeit des Steyr XII war gekennzeichnet durch die allgemeine Aufbruchsstimmung der Zwanzigerjahre. Geld wurde verdient und Geld wurde ausgegeben, Autos verkauften sich gut, die Produktionszahlen stiegen fast wie von selbst. Premiere hatte der mit Spannung erwartete neue Wagen schließlich im Oktober 1925 in London, wo Österreich (Steyr und Austro Daimler) das erste Mal seit 1918 wieder vertreten war. Bei seiner Vorstellung stieß das großzügig geschnittene Auto beim Publikum auf ausgesprochen großes Interesse, auch die Fachpresse war voll des Lobes und der Bewunderung.

Der von Anton Honsig konstruierte „12er Steyr“ war technisch absolut up to date: Der laufruhige 6-Zylinder-Motor hatte zwar aus ökonomischen Gründen einen bescheidenen Hubraum von nur 1,6 Litern, leistete aber mit der kettengetriebenen oben liegenden Nockenwelle und den leichtläufigen Rollenlagern dennoch 30 PS bei 3.000 Umdrehungen pro Minute. Die aufwändige hintere Achsaufhängung mit feststehendem Differential und frei schwingenden Achshälften (auch „Schwingachsen" genannt) führte zu einem hohen Komfort und zusammen mit dem leichten Tiefrahmen-Fahrgestell zu einer äußerst guten Straßenlage. Nicht weniger als 11.124 Stück wurden zwischen 1926 und 1929 gebaut – nicht zuletzt natürlich auch aufgrund des erfolgreichen Exports, unter anderem über eine eigene Vertriebsgesellschaft in Deutschland.

Das wunderschöne Modell, welches das Markenmotiv ziert, ist ein so genannter „Landaulet“. Damit wird jene Karosseriebauform eines Automobils bezeichnet, bei dem der hintere Teil des Daches durch ein Cabrioletverdeck ersetzt ist. Das Wort „Landaulet“ leitet sich ab von „Landauer“, einer Kutsche, die sich sowohl geschlossen als auch offen fahren lässt.





Erscheinungsdatum: 26.03.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 24.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1206213# 245 @  
„Wiener Oboe“


Fortsetzung der interessanten Markenserie „Musikinstrumente“: Der neue 0,90 €-Wert thematisiert die „Wiener Oboe“, ein klassisches Holzblasinstrument, dessen früheste Geschichte bis in die Antike zurückreicht.

Oboen (französisch „Hautbois“ = „hohes oder lautes Holz“) werden meist aus Grenadill-, Buchsbaum- oder Ebenholz gebaut, seltener sind Instrumente aus Palisander, Rosenholz oder anderen exotischen Hartholzarten. Das etwa 65 Zentimeter lange Instrument hat eine konische Bohrung und überbläst daher in die Oktave, was mittels eigener Klappen geschieht. Es gibt voll- und halbautomatische Oboen: Bei der halbautomatischen ist für die erste und zweite Oktavklappe je ein Hebel zum Öffnen der Klappe vorhanden, bei der vollautomatischen Oboe existiert für beide Oktavklappen nur ein Hebel, der Wechsel geschieht hier zwischen den Tönen gis'' und a'' automatisch.

Während die vollautomatische Mechanik vor allem in Deutschland, Polen und in den Niederlanden verbreitet ist, findet man die halbautomatische hauptsächlich in Frankreich und den USA. Der Klang der Oboe ist ausdrucksstark und klingt je nach Bläserschule und regionaler Tradition von nasal hell bis dunkel samtig. Vom weichen Klangcharakter der Barockoboe entwickelte sich der Ton immer weiter zum genaueren Ton der modernen Oboe, die ein differenzierteres Spiel zulässt, da sie über mehr dynamische Möglichkeiten verfügt und auch ein schnelles Staccato vereinfacht.

Eine ganz besondere Form ist die „Wiener Oboe“, die fast ausschließlich in Wien gespielt wird, beispielsweise bei den Wiener Philharmonikern. Sie ist anders mensuriert, hat in der Tiefe einen weicheren und in der oberen Lage engeren, spitzeren, obertonreicheren Klang. Sie reicht in der Tiefe in der Standardform bis zum kleinen h, mit einem besonderen Fußstück ist jedoch auch das kleine b spielbar. Die Wiener Oboe ist dem Barockinstrument und der klassischen Oboe baulich, klanglich und in der Spieltechnik ähnlicher als die französische Oboe.

Bemerkenswert an der eingangs erwähnten Geschichte der Oboe ist, dass die früheste Abbildung eines Oboenvorläufers aus etwa 3000 v. Chr. stammt. Schon während der Antike gab es oboenähnliche Instrumente wie den griechischen Aulos oder die römische Tibia, und in der Bibel findet ein oboenartiges Instrument namens „Chalil“ Erwähnung, welches im Tempel eingesetzt und den Überlieferungen nach in ganz Jerusalem gehört wurde. Heute findet die Oboe in den verschiedensten musikalischen Stilrichtungen ihre Verwendung; ihr kunstvoller Einsatz reicht von der Klassik (Kammermusik, Orchester) über Jazz bis hin zur Pop- und Rockmusik.





Erscheinungsdatum: 26.03.2012
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 26.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1205920# 246 @  
„Das kleine Ich-bin-ich“

Vor genau 40 Jahren, 1972, erschien im Verlag „Jungbrunnen“ ein absoluter Kinderbuchklassiker: „Das kleine Ich-bin-ich“ von Mira Lobe (Text) und Susi Weigel (Zeichnungen). Noch im selben Jahr erhielt Mira Lobe dafür den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur. Mit der vorliegenden Sondermarke wird dieser seit mindestens zwei Generationen beliebte Bestseller philatelistisch gewürdigt.

Zum Inhalt: Das kleine Ich-bin-ich ist ein kleines, nicht näher bestimmbares, buntes Tier, das auf der Suche nach der eigenen Identität ist. Verzweifelt fragt es alle möglichen Tiere, ob jemand wisse, wer es ist. Einige gereimte und gezeichnete Seiten weiter trifft es die Erkenntnis plötzlich wie ein Blitz. Das seltsame, rot-weiß karierte Tier weiß nun: „Sicherlich gibt es mich: Ich bin ich!“ Das kleine Ich-bin-ich freut sich und gibt seine Erkenntnis sogleich an alle anderen Lebewesen weiter. Der pädagogische Gehalt ist klar: Auf der Suche nach sich selbst erfolgt, idealerweise, die Feststellung, ein eigenständiger Mensch zu sein – und, folglich, das Recht, sich darüber zu freuen!

Die sprachliche Definition und die Möglichkeit des „Einordnens“ sind dabei gar nicht so wichtig – ich bin eben ich, ausgestattet mit der für die weitere Entwicklung des Kindes so wichtigen Portion Selbstvertrauen. Dies äußert sich auch am Ende des Textes, wo es, Kinderhumor gerecht, heißt: „Wer das nicht weiß, ist dumm. Bumm.“

Besonderer Beliebtheit erfreut sich freilich auch die im Buch befindliche Bastelanleitung, mit deren Hilfe man selbst ein Ich-bin-ich anfertigen kann – was unter anderem in Kindergärten und Volksschulen tausendfach praktiziert wurde und immer noch wird.

Mira Lobe, eigentlich Hilde Mirjam Rosenthal (1913 – 1995) war eine bekannte österreichische Kinderbuchautorin, die für ihre Arbeiten oftmals ausgezeichnet wurde. Ihre Bücher sind stets geprägt von Wärme, Zuneigung, Geduld, Verständnis, Engagement und Toleranz; Stimmigkeit und Spannung in der Handlungsführung zeichnen ihre Geschichten ebenso aus wie die präzise Darstellung der handelnden Charaktere. Sprachspiel, Humor und Unterhaltung verband sie subtil auf virtuose Weise mit pädagogisch wertvollen Inhalten. Gemeinsam mit Susi Weigel (1914 – 1990), Trickfilmzeichnerin, Grafikerin und Kinderbuchillustratorin, bildete Mira Lobe ein kongeniales Autorenduo.

Neben dem kleinen Ich-bin-ich entstanden noch mehrere andere Klassiker der Kinderliteratur, so zum Beispiel „Die Omama im Apfelbaum“ oder „Das Städtchen Drumherum“. Im Frühjahr 2010 richtete das Frauenmuseum Hittisau eine Ausstellung über Susi Weigel aus. Ihr Werk habe, so der entsprechende Begleittext, „die Vorstellungswelt mehrerer Generationen von Kindern mitgeprägt“.





Erscheinungsdatum: 27.03.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Peter Sachartschenko
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 28.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1205500# 247 @  
„Turhan Bey“

Mit der neuen Sondermarke „Turhan Bey“ findet die beliebte Serie „Österreicher in Hollywood“ nun ihre weitere Fortsetzung. Der 0,70 Euro-Wert würdigt auf charmante Weise jenen Schauspieler, der in den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts als Hauptdarsteller in mehreren Hollywood-Produktionen für internationale Aufmerksamkeit sorgte.

Zur Person: Turhan Bey, am 30. März 1922 als Turhan Gilbert Selahattin Sahultavy in Wien geboren, war der Sohn eines türkischen Diplomaten und einer tschechischen Jüdin. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Wien emigrierte die Familie 1940 nach Amerika. Bereits als Jugendlicher begann Turhan Bey mit dem Schauspiel-Studium, zunächst am „Pasadena Playhouse“ in Kalifornien, später an der „Drama School“ in Beverly Hills. Talentsucher von Warner Brothers entdeckten und engagierten ihn 1941 als Partner von Errol Flynn in dem Film „Footsteps in the Dark“, kurz darauf folgten die Streifen „Shadows on the Stairs“ und „Destination unknown“.

In der Folge wurde Turhan Bey häufig für "exotische" Rollen gecastet; mit seiner oftmaligen Filmpartnerin, der bekannten María Montez, war er unter anderem in „Raiders of the Desert“, „Arabische Nächte“, „Bombay Clipper“, „Ali Baba und die 40 Räuber“, „Follow the Boys“, „Sudan“ und vielen anderen Produktionen, zum Teil auch in Horrorfilmen, zu sehen. Weitere Partner Turhan Beys waren Kinogrößen wie Katharine Hepburn, Lana Turner, Boris Karloff, Peter Lorre, Brenda Marshall, Walter Houston, Joan Hall und Merle Oberon.

Gegen Ende der Vierzigerjahre begann der Stern von Turhan Bey allmählich zu sinken. 1953 drehte er seinen vorerst letzten Film, „Prisoners of the Casbah“; danach beendete er seine Karriere und kehrte nach Wien zurück, wo er die Kinos seiner Familie übernahm und begann, sich intensiv mit Landschaftsfotografie zu beschäftigen, ehe er vom Produzenten namens David Gest 1989 für eine Show eingeladen wurde.1993 erlebte Turhan Bey eine Renaissance im TV: Nach einem Auftritt in der Fernsehserie „SeaQuest DSV“ folgten nach 40 Jahren Drehpause in den Neunzigerjahren eine Reihe von weiteren internationalen Film- und Fernsehrollen.

So wirkte er beispielsweise in zwei Episoden der Science-Fiction-Serie „Babylon 5“ und in der TV-Krimiserie „Mord ist ihr Hobby“ erfolgreich mit. 2002 erschien ein Dokumentarfilm über den Star von einst, Titel: „Vom Glück verfolgt. Wien – Hollywood – Retour“.





Erscheinungsdatum: 30.03.2012
Auflagenhöhe: 811.500
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 

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