RESPONSEPLUSSeit Mitte 2010 [1] bietet die DPAG neben den bekannten "Entgelt bezahlt Empfänger" oder "Bitte frankieren, falls Briefmarke zur Hand" der werbetreibenden Wirtschaft die besondere Versendungsform RESPONSEPLUS an. Gemäß der Eigenwerbung der Post, soll "
RESPONSEPLUS das Dialogmarketing optimieren, es soll den Kunden das Antworten erleichtert - und soll die Auswertung der Rückläufer effizient gestalten." [2]. Gesteuert werden diese Funktionen durch den aufgedruckten 2D-Matrixkode. Ähnlich den Prinzipien des Corporate Identity hat die Post auch hierfür eine Frankierwelle mit kundenindividuellen Zudrucken entwirkelt, die auf dem ersten Blick an die bekannten Infopost-Wellen erinneren (sollen). Es scheint so, als ob die Post ihr gesamtes Auftreten auf lange Sicht "verwellen" will. Mal abwarten, was nach den Großbrief-Tintenstrahlentwertungen der Briefzentren in dieser Wellen noch so alles auf uns zukommt. Der Filial-Wellenhandstempel ?
RESPONSEPLUS wird in zwei "Ausprägungen" angeboten [3]:
a) Ausprägung Antwort"RESPONSEPLUS Ausprägung Antwort" ersetzt von der Grundkonzeption die alte ausgelaufene "Werbeantwort mit Postmatrixcode" [7]. Das ist im Prinzip aber immer noch die altbekannte "Gebühr bezahlt Empfänger"-Antwortkarte oder der Rückumschlag (mit voreingedruckter Empängeranschrift), nur mit zusätzlichen 2D-Matrixkode:
Im
Factsheet [4] zeigt die Post eine abgewandelte Form "Ausprägung Antwort/Fensterbriefumschlag mit Postmatrixcode im Frankiervermerk", d.h. Frankiervermerk statt der Frankierwelle in der Frankierzone und Nennung der Versendungsart im Fenster (plus dem obligatorischen Schriftzug Deutsche Post und Posthorn):
b) Ausprägung EmpfehlungEs handelt sich um eine weiterentwickelte Form der o.g. Antwortkarte (keine Briefe). Der Empfänger ist nicht voreingedruckt. Der Kunde, der diese Karte erhält, soll diese Karte an einen seiner Freunde adressieren und abschicken, um so seine Bekannten auf ein Produkt hinzuweisen. Das Porto zahlt der Werbetreibende. Die Abrechnung des Portos erfolgt auch hier über den 2D-Matrixcode, ähnlich wie bei der ehemaligen "Pluskarte Kreativ mit Postmatrixcode" oder dem Nachfolgeprodukt, der "Empfehlerkarte" (mit Postmatrixcode), die aber bereits nach einer recht kurzen Lebenszeit (ca. 1 Jahr) auch nicht mehr angeboten wurde. Belege dieser beiden Vorläuferformen sind äußerst selten! Eines der wenigen mir bekannten Beispiele für die "Pluskarte Kreativ mit Postmatrixcode" hatte ich vor einiger Zeit hier eingestellt [8].
Auf adressdruck.de [1] wird ein angeblich aus dem typischen Leben gegriffenes Beispiel für die Ausprägung Empfehlung genannt:
"
Haben Sie schon einmal in einem Wartezimmer, oder beim Friseur gesessen, haben in einer Zeitung herumgeblättert und sind dabei auf eine Anzeige gestoßen, die für einen Freund/eine Freundin interessant gewesen wäre? "gewesen wäre...", weil Sie keine Möglichkeit hatten, Ihre(n) FreundIn zu informieren. Dann kam der Aufruf, dass Sie jetzt an der Reihe sind und weg war der gute Gedanke. Mit RESPONSEPLUS Ausprägung Empfehlung bietet die Deutschen Post jetzt ein genial einfaches Marketing-Instrument, dass genau an dieser Stelle wertvolle (Werbe-)Dienste leistet. Stellen Sie sich bitte vor, auf der Werbeanzeige hätte eine Postkarte geklebt, die Sie herauslösen, Sie tragen die Adresse Ihres Freundes /Ihrer Freundin ein, setzen noch eine persönliche Botschaft dazu, z.B. 'lass uns dazu telefonieren...' und ab damit in den nächsten Briefkasten.". Gut mein Leben sieht scheinbar anders aus, weshalb ich wohl auch noch nie so eine Karte erhalten oder gar zur Gesicht bekommen habe.
In Ermangelung eines echten Belegs hier das Beispiel aus dem Factsheet der Deutschen Post [5]:
In der berühmten freien postalischen Wildbahn sind diese Formen leider noch nicht wirklich weit verbreitet (überhaupt?). Bisher kannte ich nur die Exemplare, die auf der Seite von Jürgen Olschimke gezeigt und dort auch zum Kauf angeboten werden:
"Postfrische Empfehlerkarte von Milford mit 2 Teebeuteln" (14,90 €). Hier übrigens noch EMPFEHLERKARTE genannt, jetzt laufen beide Varianten gemeinsam unter dem Oberbegriff RESPONSEPLUS, auch in der Frankierwelle.
"Postfrische ungelaufene Infopostsendung Muster von den Mailingtagen Nürnberg mit Responseplus-Karte mit Empfehlung" (7,00 €)
Ich habe die Preise frecherweise mal mit eingestellt (soll keine Werbung sein), damit Ihr eine kleine Idee zur Seltenheit und dem "Wert" dieser nicht ganz so neuen Postprodukte erhaltet.
So und nun auf die Suche.
Beste Grüße und einen guten Rutsch nach 2012
Gruß
Thomas
[1]:
http://www.adressdruck.de/responseplus.html[2]:
http://www.deutschepost.de/dpag?tab=1&skin=hi&check=yes&lang=de_DE&xmlFile=link1023283_1023191[3]:
http://www.deutschepost.de//mlm.nf/dpag/images/w/werbeantwort/broschuere_werbeantwort_und_responseplus_201101.pdf[4]:
http://www.deutschepost.de//mlm.nf/dpag/images/r/responseplus/factsheet_gestaltung_resp_antwort_rp_01_2011.pdf[5]:
http://www.deutschepost.de//mlm.nf/dpag/images/r/responseplus/factsheet_gestaltung_resp_empfehlung_rp_01_2011.pdf[6]:
http://www.jolschimke.de/angebote-zu-2-d-barcode.html#Empfehlerkarte[7]:
http://www.jolschimke.de/2-d-barcode/werbeantwort-und-responseplus.html[8]:
http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=20794#M5 @ DL8AAM
[#1]Im neuen Werbemagazin "Speed Academy" der DPAG [1] findet sich im Rahmen eines Preisausschreibens wieder eine Rücksendekarte RESPONSEPLUS. In Abweichung zur oben gezeigten Karte ist dort ein anderer Kundenzudruck zur "Frankierwelle" sowie eine neue interne Referenznummer "NL-DP/GS/01/12"
Gesteuert bzw. abgerechnet wird die - für den Einsender portofreien - Antwortkarte über den eingedruckten 2D-Datamatrixcode (ECC200). Leider ist dessen Matrix nur sehr eingeschränkt auslesbar (z.B. mit der Software bcTester [2]). Das Ergebnis lautet:
>
DEAW000000001RA62247743008090204069937~NLDPGS0112DEA steht für Deutsche Post AG (als Postunternehmen, nicht als Absender/Empfänger). Es erscheint auch hier wieder die bereits textlich vorhandene kundenspezifische "interne Referenznummer". Eine tiefere Dekodierung ist aber nicht möglich, es wird lediglich noch die folgende Fehlermeldung ausgeworfen:
>
Fehler: Nur die von der Dt.Post offengelegten Frankierarten 2, 8, 9, 18, 25, 26 und 28 werden unterstützt. >
Die vorliegende Frankierart kann nicht interpretiert werden: Frankierart 87". [/I]
Zumindest wissen wir nun, das das Produkt RESPONSEPLUS in die (postinterne) Frankierart 87 gehört (oder ist) ;-)
Gruß
Thomas
[1]:
http://www.speed-academy.de/fan-community/magazin.html[2]:
http://www.bctester.de/index.htm @ DL8AAM
[#3]In der Ausgabe 2/2012 des Werbemagazin "Faszination Speed" der DPAG, Abteilung "DEUTSCHE POST MOTORSPORT", finden sich die folgenden vier RESPONSEPLUS Antwortkarten, in zwei verschiedenen Grundformen.
A: Mit der "Frankierwelle" und Zudruck eines Kundenmotivs, als Antwortkarte für ein posteigenes Preisausschreiben (
Druckvermerke MA-DP/GS/02/12 und MA-DP/GL/02/12), hier als "Entgelt-bezahlt-Empfänger"-Varinate und
B: Als Antwortkarte für Angebote von externen Werbepartnern der DPAG (
Druckvermerke MA-DP/AB/02/12 und MA-DP/HO/02/12), mit Postmatrixcode und "Bitte frankieren, falls Marke zur Hand!"-Eindruck im Rechteck in der Frankierzone (siehe
[#3] "Ausprägung Antwort")
Der Schriftzug RESPONSEPLUS erscheint bei der Form A direkt bei der Frankierwelle in der Frankierzone, während er im Beispiel B erst über der Empfängeranschrift eingedruckt ist. Es handelt sich also in beiden Fällen um
vollwertige RESPONSEPLUS-Karten (Ausprägung Antwort), die der rücksendende Kunde grundsätzlich nicht freizumachen braucht, das Porto wird über die 2D-Matrixcodes gesteuert mit dem Empfänger abgerechnet. Eine Annahmeverweigung durch den Adressaten ist - ähnlich wie beim Eindruck des Schriftzugs ANTWORT im Adressfeld - nicht mehr möglich.
Beste Grüße
Thomas