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Thema: Delcampe und der Umgang mit Fälschungen
Das Thema hat 178 Beiträge:
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Richard Am: 05.05.2020 09:24:00 Gelesen: 43481# 79 @  
@ doktorstamp [#78]

Hallo Nigel,

Deine Vorschläge würden Delcampe erheblich weniger Umsatz und Gewinn bringen und werden somit, wie ich denke, von Delcampe kaum umgesetzt.

Aber vielleicht äussern sich Sebastien oder Silvia noch zu Deinen Vorschlägen.

Prüfgarantie muss vom Verkäufer gewährt werden.

Das Wort "Prüfgarantie" gibt es nicht im deutschen Recht, jeder versteht darunter etwas anderes. Im wörtlichen Sinn bedeutet es, dass der Käufer die erworbene Ware auf seine eigenen Kosten prüfen lassen kann. Dazu braucht es keine Garantie, dann kann jeder Käufer auch ohne Garantie. Es bedeutet nicht, dass die Ware echt ist oder mit einer Garantie versehen. Und die Kosten der Prüfung, auch wenn die Marke oder der Stempel falsch sind, zrägt der Käufer.

So meine Meinung - allerdings bin ich kein Jurist.

Bleib gesund, Richard
 
bovi11 Am: 05.05.2020 09:39:54 Gelesen: 43463# 80 @  
@ Richard [#79]
@ alle

Bei einer Prüfgarantie handelt es sich schlicht um eine Werbung mit einer Garantie.

Es gelten deshalb die einschlägigen gesetzlichen Normen:

http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__443.html

Bei der Werbung mit einer Garantie hat der Händler über den Inhalt der Garantie in einfacher und verständlicher Sprache zu informieren. Die Information muß zwingend enthalten:

1.
den Hinweis auf die gesetzlichen Rechte des Verbrauchers sowie darauf, dass sie durch die Garantie nicht eingeschränkt werden, und

2.
den Inhalt der Garantie und alle wesentlichen Angaben, die für die Geltendmachung der Garantie erforderlich sind, insbesondere die Dauer und den räumlichen Geltungsbereich des Garantieschutzes sowie Namen und Anschrift des Garantiegebers.

https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__479.html

Fehlen derartige Angaben ganz oder teilweise, ist das wettbewerbswidrig.

Dazu gibt es seit Jahren umfangreiche Rechtsprechung.
 
bayern klassisch Am: 05.05.2020 09:48:02 Gelesen: 43453# 81 @  
Liebe Freunde,

ich darf an einen Satz erinnern, der bei mehreren Delcampe - Angeboten zu lesen war: "Die angebotenen Stücke sind kompetent von einem BPP geprüft!"

Ja, so war es dann auch - aber sie waren von einem kompetenten BPP als ! FALSCH ! geprüft worden, weil sie halt falsch waren. Man lernt nie aus in dem Geschäft.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Baber Am: 05.05.2020 11:27:44 Gelesen: 43398# 82 @  
Ich finde es juristisch gefährlich, zweifelhafte Angebote unter diesem Titel zu diskutieren.

Delcampe, Ebay, Ricardo und wie sie alle heißen stellen lediglich den Server zur Verfügung und verlangen dafür eine Gebühr. Für den Inhalt den Angebote ist der Anbieter verantwortlich, wie es in den Bedingungen so schön heißt. Es kann leicht sein, dass die Plattformbetreiber wegen Geschäftsschädigung klagen.

Gruß
Bernd
 
bovi11 Am: 05.05.2020 11:40:37 Gelesen: 43381# 83 @  
@ Baber [#82]

"Ich finde es juristisch gefährlich, zweifelhafte Angebote unter diesem Titel zu diskutieren.

Delcampe, Ebay, Ricardo und wie sie alle heißen stellen lediglich den Server zur Verfügung und verlangen dafür eine Gebühr. Für den Inhalt den Angebote ist der Anbieter verantwortlich, wie es in den Bedingungen so schön heißt. Es kann leicht sein, dass die Plattformbetreiber wegen Geschäftsschädigung klagen."


Auf eine solche Klage wäre ich gespannt.

Ich sehe eher eine Haftung des jeweiligen Plattformbetreibers, wenn er in Kenntnis derartiger Angebote einen Verkauf zuläßt und/oder bei ständigen und wiederholten Verstößen einen Anbieter nicht sperrt. Er setzt sich der Gefahr aus, als Mittäter zu handeln.
 
Schwämmchen² Am: 05.05.2020 13:48:13 Gelesen: 43339# 84 @  
Wenn der Plattformbetreiber alle Verkäufer von Fälschungen entfernen würden, würde es wohl ziemlich leer auf der Plattform werden.

Dazu müsste der Plattformbetreiber aber auch in der Lage sein, Fälschungen zu erkennen, daran scheitert es ja schon.
 
bovi11 Am: 05.05.2020 14:01:50 Gelesen: 43328# 85 @  
@ Schwämmchen² [#84]

Delcampe ist über den hier in Rede stehenden Altpapierverkäufer bestens informiert.
 
olli0816 Am: 05.05.2020 14:45:44 Gelesen: 43303# 86 @  
@ bayern klassisch [#81]

Herrlich, solche Geschichten schreibt nur das wahre Leben.

@ alle

Hallo,

ich denke, es ist einfach überfällig, dass man Plattformen mehr in die Pflicht nimmt. Der Gesetzgeber sollte die Bedingungen so ändern, dass der Käufer der Kunde der Plattform ist und die Plattform im Gegenzug die Forderungen beim Verkäufer einfordern sollte. Aus Selbstinteresse müsste der Plattformbetreiber die schwarzen Schafe von alleine nach und nach aussortieren.

Ich habe vor kurzem eine Doku über die Amazon - Plattform und gefakte 5-Sterne-Bewertungen für Produkte von chinesischen Händlern gesehen. Man könnte ganz depressiv werden, wenn man das sieht. Solche Bewertungssysteme werden unsinnig, aber ist es das z.B. bei eBay inzwischen nicht auch, wo man noch nicht mal frei bewerten kann?

Das Angebot mit der Deutschen Reich Marke ist natürlich eine bodenlose Frechheit. Und ja, wenn der Verkäufer die Fragen einfach löschen kann, ist das System stark verbesserungsbedürftig.

Ich bin ja ein großer Liebhaber der alten großen griechischen Hermesköpfe, aber dieses Witzangebot ist dann doch schon belustigend:

https://www.delcampe.net/de/sammlerobjekte/briefmarken/griechenland-1861-86-hermes-gross/gebraucht/1-lepto-gran-hermes-1861-sin-perforar-943887746.html

Man könnte vielleicht ins grübeln kommen, wenn die anderen x Hermesmarken drumherum so ganz anders aussehen. Na gut, ein Hermeskopf ist es schon, 1861 vielleicht verfrüht (eher ab 1912, aber betrachtet man das Alter der Erde ist es knapp daneben) und Samos liegt heute in Griechenland. Bei der Währungseinheit hat er sich auch ein bissl geirrt, es ist sogar eine 1 Drachmen-Marke und keine schnöde 1 Lepton Marke wie er anmerkt. Steht dick auf der Marke. Nur - leider, leider gibt's da Fälschungen. Und die Drachme-Marke ohne Aufdruck habe ich noch nicht gesehen. Die wird im Michel als "weitere Marke" bezeichnet, die nirgends aufgeführt ist. Über die Dummheit - äh, das ungeschickte Denken - mancher Anbieter kann man nur den Kopf schütteln.

Da ist dieses Angebot ganz normaler Alltag:

https://www.delcampe.net/de/sammlerobjekte/briefmarken/griechenland-1861-86-hermes-gross/gebraucht/1861-octobre-tete-mercure-n-1-a-chocolat-fonce-sans-chiffre-au-verso-poste-grec-54846861.html

Da wird eine billigere spätere Marke für einen absoluten Mondpreis mit eher unterdurchschnittlicher Qualität als Michel Nummer 1 angeboten. So was wird ja immer sehr gerne gemacht und für einige Händler sind selbst billigste Varianten immer die teuersten Farben. Wobei es hier nicht die Farbe, sondern die Ausgabe ist. Und den ersten Satz kann man im Gegensatz zu vielen Ausgaben danach noch relativ leicht erkennen. Ich habe mal eine Griechenland 1 in schokofarben beigefügt:



Es ist die rechte in schoko. Über die ganz linke kann man als Michel 1 tatsächlich diskutieren, aber die anderen beiden sind eine Michel 1.

Nur, wenn einer den Müll kauft, ist er fast 500 EURO für nichts los. Ähnlich bei der Samos-Marke für 300 EURO. Ich kann gar nicht so viel Ouzo trinken, wie ich da ko...en kann.

Wenn man bedenkt, dass die Plattform bei solchen Schundangeboten 10% mitverdient, dann weiß ich es auch nicht.

Und ich habe noch nicht einmal aktiv nach diesen Angeboten gesucht.

Beim Durchblättern grinst einen nicht nur diese Schönheit zum Schnäppchepreis an:

https://www.delcampe.net/de/sammlerobjekte/briefmarken/griechenland-1861-86-hermes-gross/gebraucht/gr-241-y-t-17-1863-68-542699105.html

Muss mich beeilen, habe nur noch vier Tage Zeit, um dieses Schmuckstück zu erwerben. Wobei, wait, es gibt ja noch einige mit ähnlicher Qualität und klasse Preis-Leistungsverhältnis.

Aber das beste kommt noch zum Schluss:

ich habe mich 2014 erfrecht, jemanden anzuschreiben, der einen 4er-Streifen 1 Lepton als Michel Nummer 1 für 890 EURO anbietet. Wäre der tatsächlich die Michel Nummer 1, wäre das der Superschnapp schlechthin. Ich habe noch keinen gestempelten 4er-Streifen der ersten Marke gesehen, auch wenn ich nicht ausschließen möchte dass es das gibt.

Hier der Artikel:

https://www.delcampe.net/de/sammlerobjekte/briefmarken/griechenland-1861-86-hermes-gross/gebraucht/a6372-greece-1861-sc-1-206665894.html

Damit man nicht jeden Link folgen muss, meine Frage und die Antwort des Herren Verkäufers:

Hi, this is not a Greece number 1. It is a Michel 47b or Scott 43b. The first set 1 - 7 is easy to define and different from all later issues. But nevertheless a fine stripe of 4. Regards

Antwort von silverbol

03.03.14 um 12:51

Antwort übersetzen

Thanks for your message and sorry that it is not the correct item. Regards Henk (Silverbol)

Ah ja, er entschuldigt sich, dass es nicht der richtige Artikel ist. Berichtigt hat er ihn aber nie. Liegt wohl daran, dass er entweder keinen blassen Schimmer hat, was er anbietet oder es ihm auf bayrisch einfach wurscht ist.

Ich habe nichts gegen Delcampe, eBay und wie sie alle weiter heißen mögen. Es sind bei den Hermesköpfen einige richtig gut beschriebene Angebote dabei, wo einer sogar ganz rührend ist und alle Feldmerkmale (und da gibt's richtig viele) akribisch einkreist. Einer ist auch ganz vorbildlich, der Vorder- und Rückseite in guter Qualität zeigt. Das ist notwendig, um die Marken z.T. zu bestimmen. Und es werden inzwischen 69 Seiten angeboten mit viel Ware. Nur ist es so, dass der finanzielle Schaden alleine bei den von mir gezeigten Angeboten bis auf die mit der kaputten Marke ganz erheblich ist und da machen die Betreiber zu wenig. Und wenn ich genauer schauen würde, wären da auch noch andere Angebote fällig. Weil sie nicht in der Pflicht sind. Und genau das gehört geändert.

Grüße Oliver
 
Baber Am: 05.05.2020 17:11:41 Gelesen: 43239# 87 @  
Ich weiß nicht, wie sich die Leute, die diese Forderungen aufstellen, das in der Praxis vorstellen. Über die Delcampe-Plattform laufen ständig etwa 90 Millionen Artikel, davon sind 25 Millionen Briefmarken.

Wieviel Spezialisten sollten denn da beschäftigt werden, um alles zu kontrollieren? Denn genau so wie gefälschte Briefmarken können in anderen Rubriken auch gefälschte Luxusartikel angeboten werden. Realistisch ist doch nur die Eigenverantwortung der Käufer, wer teure Waren über Internetplattformen kauft, sollte die Waren oder den Verkäufer genau kennen.

Gruß
Bernd
 
bovi11 Am: 05.05.2020 17:44:36 Gelesen: 43219# 88 @  
@ Baber [#87]

Denn genau so wie gefälschte Briefmarken können in anderen Rubriken auch gefälschte Luxusartikel angeboten werden.

Der Vergleich hinkt: Denn wer bei Amazon, eBay & Co. gefälschte Markenartikel anbietet, kriegt nach dem ersten Hinweis eine Verwarnung und beim zweiten Mal ist das Verkäuferkonto zu. Grund: Die Plattform haftet dem Markeninhaber gegenüber, sobald sie bösgläubig gemacht worden ist.
 
Koban Am: 05.05.2020 18:32:46 Gelesen: 43181# 89 @  
@ Baber [#87]

Dass nicht alle 25 Mio Briefmarkenangebote überprüft werden müssten, sondern nur der im Promillebereich liegende Anteil fälschungsgefährdeter Marken, sollte eigentlich klar sein.

Gruß,
Koban
 
bovi11 Am: 05.05.2020 18:35:47 Gelesen: 43172# 90 @  
@ Koban [#89]

Vor allen kann sich die Plattform viel Ärger ersparen, wenn sie sich von bekannten notorischen Fälschungsverkäufern trennt.
 
olli0816 Am: 05.05.2020 19:39:25 Gelesen: 43133# 91 @  
@ Baber [#87]

Im Nachbarforum wird gerade episch über den größten Händler von delcampe diskutiert. Der Anbieter hat sich auch selber zu Wort gemeldet.

Ich muss allerdings sagen, wenn ich mir die Beispiele so anschaue, dass wir uns in dunkelgrauen Bereichen aufhalten.

Es ist offensichtlich, dass es eine ganze Reihe von Angeboten mit entsprechend hohen Beträgen gibt, die wohl schnell zu erkennen sind. Kein Sammler und sicherlich auch kein Plattforminhaber kennt jedes Gebiet so gut, dass er alles aussortieren könnte. An manchen Diskussionen sieht man, das selbst Spezialisten bei einigen Sachen sich nicht einig sind. Dagegen spricht ja auch nichts und ich bin sicher niemand, der die Inquisition rufen würde, wenn ein Händler mal einen Fehler oder im Vergleich zu den vielen Angeboten mehrere Fehler macht. Bei Kleinkram bis vielleicht 20 EURO ist der Schaden nicht so groß, dass jemand ruiniert wird. Aber ich finde, bei 300 oder 500 oder noch mehr EURO hört der Spaß dann langsam auf. Und da gibt es mehrere Anbieter, wo die "Versehen" hüstel ein wenig zu oft erscheinen.

Und wenn man eine große Plattform hat, ist es nicht verkehrt, wenn dort immer wieder fälschungsgefährdetes Material angeboten wird, mindestens einen Spezialisten angestellt an Bord zu haben der regelmäßig nichts anderes macht als die Angebote zu checken. Kurioserweise, wenn man sich die "Fälschungen bei eBay" in dem anderen Forum anschaut, wiederholen sich einige Namen immer wieder. Die falschen Marken werden gelöscht und ein paar Tage oder Wochen später sieht man den gleichen Mist wieder. Pardon, aber bei einem solchen Verhalten sollte man erst eine Verwarnung aussprechen und wenn es nicht hilft: "Adios Amigo, geh mit Gott, aber flott und kehre nie wieder zurück".

Das Argument, man könne nicht alle Angebote prüfen ist ziemlich lau. Sehr viele Händler sind nicht oder so gut wie nicht verhaltensauffällig. Man muss sich auf die auffälligen konzentrieren und das ist beherrschbar. Sieht man von den Balkan- und Rumänienfälschern mal ab (deren Mist erkennt man i.d.R. sehr schnell), weisen sich viele schwierige Anbieter dadurch aus, dass sie erstaunlich viele Angebote haben, weil es gewerbliche sind - auch wenn manche so tun, als ob sie Opas Markensammlung privat vom Dachboden verkaufen. Das kann ein Plattformanbieter dieser Größe stemmen.

Der Plattformanbieter (hier ist kein bestimmtes Unternehmen gemeint) ist mit dem laschen Handeln gleichzeitig unfair ggü. seinen ehrlichen Händlern. Die haben den Schaden, weil es Sammler da draußen gibt, die meinen für vermeintlich gute Preise den Superschnapp zu machen, obwohl sie nur verarscht werden. Gleichzeitig beschweren sich die gleichen Sammler, dass sie bei demjenigen, der versucht seine Ware reell zu verkaufen viel zu teuer wäre. Klar, das eine ist das Original und das andere fast Original. Das heißt, die Plattformanbieter mit den Mechaniken zur Veräppelung der Sammler treten ihre guten Händler in den Arsch. OK, genügend unflätige Worte. Richard, ich bin dir nicht böse wenn Du es etwas entschärfst. :)

Für heute habe ich genug geschrieben.

Grüße Oliver
 
Zackenopa Am: 07.05.2020 01:33:46 Gelesen: 42953# 92 @  
R.I.P. für Delcampes grössten Schrottverkaufer !

Einen Gruß und weiter so an Delcampe-Silvia
 
Michael D Am: 07.05.2020 14:29:46 Gelesen: 42841# 93 @  
Das ist ja mal eine erfreuliche Entwicklung bei Delcampe!
 
bovi11 Am: 07.05.2020 14:35:21 Gelesen: 42828# 94 @  
@ Michael D [#93]

Wollen wir doch erst einmal abwarten.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
 
saeckingen Am: 07.05.2020 17:11:09 Gelesen: 42775# 95 @  
Leider macht dann die Frau, der Sohn, der Neffe etc. einen neuen Shop unter gleicher Adresse auf! Es reicht wohl auch schon, wenn man mehrere Vornamen hat und einfach einen neuen "Rufnamen" selbst definiert.

Das konnte man bei etlichen Fälschungsverkäuferen auf verschiedenen Plattformen schon nachvollziehen.

Aber in diesem Fall muss man erst einmal loben, dass eingegriffen wurde!
 
bovi11 Am: 07.05.2020 21:29:10 Gelesen: 42703# 96 @  
Ein paar grundsätzliche Gedanken:

Hier geht es nicht um den/die Fälschungsverkäufer an sich, sondern darum, wie die Plattform damit umgeht. Wenn ein Verkäufer über Jahre immer und immer wieder auf zahlreiche Angebote hingewiesen wird, in denen er Fälschungen anbietet und er diese, nachdem sie gelöscht wurden, nach einiger Zeit erneut einstellt, hat auf einer seriösen Plattform nicht verloren. Da muß die Plattform, in dem Fall Delcampe, für sich entscheiden, ob man im Markt als ernstzunehmender Marktplatz wahrgenommen werden will, oder ob man mit der Einordnung als „Fälscherparadies“ zufrieden ist und damit leben will.

Ist man nicht bereit, seine Plattform möglichst sauber von Fälschungsanbietern zu halten, darf man sich allerdings nicht wundern, wenn dies immer und überall breitgetreten wird. Mittelfristig schafft sich der Marktplatz auf diese Weise selbst ab.

Der hier in Rede stehende Anbieter „diethensdorfer“ oder bei Oldthing unter „Sammlerdienst_Chemnitztal“ unterwegs, wurde über viele Jahre immer wieder auf Fälschungen hingewiesen und die Angebote wurden gelöscht. Er hat die Angebote fast immer nach einiger Zeit erneut veröffentlich und mit den alten handgeschriebenen Zettelchen mit Phantasieangaben beworben. Auf Hinweise kriegt man viele schlaue Sprüche zu hören:

„Ich kann nicht alles kennen“

oder

„Das haben wir bei einem angesehenen Auktionshaus gekauft“

oder

„Wir sind kein Fachhandel sondern Versandhändler“

oder

„Der Käufer hat ja ein Rückgaberecht“

und ähnlichen Unfug.

Solche Verkäufer sind eine Schande für eine seriöse Plattform und die damit wirbt,

Der größte Marktplatz für Sammler

zu sein. Zudem schaden solche Anbieter der Philatelie insgesamt und zwar nachhaltig. Denn wer gefälschte oder verfälschte Briefmarken in dem guten Glauben erwirbt, man habe etwas Werthaltiges gekauft, wird spätestens dann wachgerüttelt, wenn etliche Jahre später ein Wiederverkauf ansteht.

Delcampe sollte darüber nachdenken, ob man wirklich der (zahlenmäßig) größte Marktplatz für Sammler sein will, oder ob man nicht

Der beste Marktplatz für Sammler

sein will. Das aber geht nur, wenn man an der Qualität der Verkäufer arbeitet und nicht – nur um der Masse willen – jeden Schrotthändler auf seiner Plattform akzeptiert.

Wer einen Fehler begangen hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen weiteren Fehler.
Konfuzius
 
Delcampe-Silvia Am: 08.05.2020 08:01:28 Gelesen: 42603# 97 @  
Guten Tag,

wir von Delcampe haben die Diskussionen auf diesem und anderen Foren unsererseits natürlich aktiv verfolgt. Wir konnten hierbei feststellen, dass diese Meldungen begründet sind. Wir möchten sie jedoch darauf hinweisen, dass wir keinen hier erwähnten Artikel schließen, sofern dieser nicht offiziell über unsere Webseite gemeldet wurde.

Wir haben daraufhin Schritte eingeleitet, die innerhalb der nächsten 24 Stunden umgesetzt werden. Diese sind unabhängig von den bereits im Vorfeld eingeleiteten Schritte des betroffenen Mitglieds selber.

Sollten anschließend weitere Meldungen zu Fälschungen o.Ä. mehr bei uns eingehen, werden wir weitere Schritte einleiten, um unsere Käufer sowie die Qualität unseres Angebots zu schützen. Diese beinhalten u. A. eine Schließung des Kontos.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Forum-Mitgliedern für ihre Beiträge und Meldungen bedanken. Auch möchten wir nochmals darauf hinweisen, dass Sie auf jeder Artikelseite die Möglichkeit haben, diese zu melden. Wir werden daraufhin natürlich entsprechende Schritte unternehmen.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Delcampe-Team
 
olli0816 Am: 08.05.2020 08:50:22 Gelesen: 42576# 98 @  
Hallo Delcampe-Team,

ich finde ihren Beitrag reichlich befremdlich. Warum sollen fremde Sammler mit Fachwissen den ganzen Müll melden, der auf Ihrem Portal angeboten wird?

Warum sollte irgendein Sammler Ihre Regularien einhalten, dass Sie sich herablassen, bodenlose überteuerte Fälschungen von vielfach bereits auffällig gewordenen Händlern über ihre Plattform zu melden? Glauben Sie nicht, dass das Abschieben ihrer Verantwortung gepaart mit ihren Prozessen, die mir persönlich - pardon - völlig egal sind, einen äußerst unguten Eindruck hinterlässt?

Sie haben von Ihrem größten Händler x verschiedene Meldungen bekommen und das sind wahrlich keine Eintagsfliegen. Wäre ich als Plattformbetreiber seriös unterwegs, wüsste ich was ich tun würde. Das Delcampe-Team gibt eine äußerst armselige Figur ab.

Wenn Sie nicht selber in der Lage sind, die Flut an Fälschungen auch nur ansatzweise einzudämmen, dann sollten Sie ihre Profession wechseln. Das ist einfach nur unterirdisch.

Mit äußerst unfreundlichen Grüßen
 
olli0816 Am: 09.05.2020 12:40:38 Gelesen: 42422# 99 @  
Hallo Delcampe-Team,

wie es ausschaut, sind die Artikel mit den Fälschungen ihres größten Anbieters wieder online. Ist denn heute schon Fasching? Eine sehr vertrauensbildende Maßnahme.

Was soll man dazu sagen?
 
bovi11 Am: 09.05.2020 13:29:35 Gelesen: 42390# 100 @  
@ alle
@ Delcampe-Silvia

Und weiter geht die lustige Fahrt im Fälscherparadies Delcampe mit dem Fälschungsanbieter diethensdorfer

Gestern bis auf ein bebotenes Angebot alles gelöscht.

Heute geht es mit frischen Kräften an den Neuanfang mit den Fälschungsangeboten!

Um die 14.000 Angebote hat Delcampes Liebling wieder online - und natürlich sind auch Fälschungen im Angebot.

https://www.delcampe.net/de/sammlerobjekte/briefmarken/deutschland/hamburg/hamburg-nr-6er-block-8-ed7311-siehe-scan-843340318.html



Dieser Müll wurde am 7. Mai 2020 um 0:39 Uhr gemeldet und beschrieben.

Aber keine Panik - diethensdorfer ist leistungsfähig und hat das Angebot für den aufgeweckten Sammler wieder beschaffen können.

Ironie aus!

Delcampe ist für seriöse Sammler indiskutabel!

Aufgrund der vorstehend beschriebenen Sachverhalte kann sich schließlich jeder sein eigenes Bild machen. Wer zu einem anderen Ergebnis kommt, kann dies hier gerne kundtun.
 
ligneN Am: 09.05.2020 15:06:45 Gelesen: 42334# 101 @  
@ bovi11 [#100]

"Beendet am Samstag, 9. Mai 2020 um 13:39."
 
bovi11 Am: 09.05.2020 16:03:24 Gelesen: 42287# 102 @  
@ ligneN [#101]

Mittlerweile sind fast alle Briefmarkenangebote (wieder) beendet.

Auf die Stemmungnahme von Delcampe-Silvia bin ich gespannt.

Bei Delcampe hat man ja bislang auf das Gute im Menschen gehofft. Diese Hoffnung hat der Fälschungsvertrieb diethensdorfer offensichtlich enttäuscht.
 
ligneN Am: 09.05.2020 16:11:06 Gelesen: 42275# 103 @  
@ bovi11 [#102]

Immerhin arbeitet bei Delcampe jemand auch am Samstag.

Und d-dorfer schaufelt sich mit solchen Aktionen sein eigenes Grab.
 

Das Thema hat 178 Beiträge:
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