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Thema: Japan: Kriegsgefangenenpost
Dudley Am: 17.05.2015 23:09:23 Gelesen: 61246# 1 @  
Habe einen Beleg der Tsingtauer Gefangenen in Japan (1914-1919) mit japanischer Frankatur und benötige eine Erläuterung dazu.

Hier der Beleg:



Der Brief wurde von einem Gefangenen aus dem Lager Aonogahara (Japan) am 12.11.1915 an seinen Sohn nach Tsingtau geschickt. Normalerweise ist Gefangenenpost ohne Marken. Der Brief hat auch Zensurstempel (Han) japanischer Kontrolleure.

Frage: Wie kann es kommen, dass ein Brief mit Marken verschickt werden konnte und wie ist dafür die Bewertung?

Es grüßt
Gerhard
 
Thorn Am: 31.05.2015 11:44:50 Gelesen: 61126# 2 @  
Hallo Gerhard,

mich würde hier einmal die Vorderseite und ein evtl. vorhandener Text interessieren, denn irgendwo wirst Du ja die Beschreibung abgeleitet haben.

Diese Karten gibt es an sich häufiger, meistens ist auf der Rückseite ein entsprechendes Bildmotiv. Da hier nirgends der Vermerk "prissonaire de guerre..." O.ä. vermerkt ist, würde ich eher auf eine "normale" Sendung mit Zensur tippen.

Bin kein Fachmann, vielleicht können hier noch ein paar andere Fachleute zur Lösung beitragen. Vorderseite solltest Du aber schon einmal einscannen.

Schönen Sonntag noch, Thorsten
 
hajo22 Am: 31.05.2015 12:18:14 Gelesen: 61115# 3 @  
@ Dudley [#8]

Ein interessantes Stück, bitte Rückseite zeigen.

VG, hajo22
 
Dudley Am: 06.06.2015 13:35:57 Gelesen: 61050# 4 @  
Hier ist die Rückseite.



Da ich von diesem KGF mehrere Stücke aus seiner Lagerpost erstanden habe, gehe ich davon aus, dass auch diese Karte von Japan nach Tsingtau an seinen Sohn geschickt wurde.

Den Stempel habe ich mehrfach mit anderen Jahreszahlen. Mir sagt dieser Stempel und seine Verwendung leider nichts. Könnte dieser Stempel auch in Tsingtau durch die Japaner verwendet worden sein?

Hier andere Exemplare (Vorderseite mit Rückseite)





Danke und Gruß
Gerhard
 
volkimal Am: 06.06.2015 19:02:24 Gelesen: 61025# 5 @  
Hallo zusammen,

es ist etwas mühsam vom Smartphone aus zu antworten. Unten im Rechteck steht Tsingtau. Das Datum des Stempels ist japanisch. Vergleiche das Thema "die unterschiedlichen Kalender". Mehr kann ich von hier aus nicht sagen.

Viele Grüße Volkmar
 
ragiko Am: 07.06.2015 05:47:22 Gelesen: 61000# 6 @  
@ Dudley [#8]

Auch unter der Kriegsgefangenen und ihren Angehörigen gab es Markensammler. Da Japan und Deutschland im WK1 auf unterschiedlichen Seiten standen, wurden die "feindlichen" Deutschen interniert, aber es ging dort nicht sehr streng zu. Es gab Lagerorchester und Fußballturniere, Weihnachtsfeiern und Kuchenbäckereien, die Deutschen konnten innerhalb des Lagers nach Herzenslust tummeln.

Die Karte ist ein rein philatelistischer Beleg. Der Stempel ist der Sonderstempel (Ortsname ist Fukuoka), der für ebendiese Ausgabe aufgelegt wurde, das Datum der 12. November, also zwei Tage nach Ausgabe. Auch die Karte wurde zum gleichen Anlass verkauft.

Für eine Postkarte nach Tsingtau ist die Frankatur alles andere als portogerecht. Ein kompletter Satz mit Sonderstempel, ungeachtet der Überfrankatur, keine Textzeile - es ist ganz das, was Philatelisten damals eben bei neuen Markenausgaben taten und keine übliche Kriegsgefangenenpost. Man muss bedenken, dass seinerzeit eine neue Sonderausgabe etwas Sensationelles hatte, die letzte war 1906 erschienen, das lag neun Jahre zurück. Umso wilder stürzte sich die Sammlerschaft auf die neue Ausgabe und produzierte Belege mit Sonderstempel, was das Zeug hielt, weshalb weder der Satz noch der Beleg noch der Sonderstempel heute sonderlich wertvoll oder gefragt sind. Dennoch hat die Karte wegen "Tsingtau", "Lager" und Zensurstempeln durchaus ihren eigenen Wert und Reiz.

Beste Grüße aus Nippon !
 
Dudley Am: 07.06.2015 23:32:26 Gelesen: 60964# 7 @  
Danke für diese präzise Auskunft.

Vom Lager Kurume füge ich eine Karte bei, auf der die Mannschaftsküche und die Offiziersküche gezeigt sind.



Danke und Gruß
Gerhard
 
Dudley Am: 26.11.2016 22:49:26 Gelesen: 59861# 8 @  
Diesen Beleg habe ich heute bekommen.

Er zeigt Post von der Schweizer Botschaft Tokyo von 1918 an einen deutschen Gefangenen in Japan. Die Schweizer Botschaft vertrat die Interessen aller deutschen Gefangenen in Japan von 1914-1920. Nach dem Fall von Tsingtau (China) am 7.11.1914 gegen die Japaner gingen ca. 5000 Deutsche Soldaten in Gefangenschaft nach Japan.



Wer kann mir die einzelnen Stempel erklären?

Danke und Gruß
Gerhard
 
Dudley Am: 17.01.2017 15:25:25 Gelesen: 59643# 9 @  
Heute habe ich eine Frage zu einem Stempel (HAN oder Namensstempel?) aus dem Barackenlager Kurume



Wer kann Näheres zu diesem Stempel sagen?

Besten dank im voraus und Gruß
Gerhard
 
Totalo-Flauti Am: 03.09.2017 13:44:58 Gelesen: 58945# 10 @  
Lieber Gerhard,

leider kann ich Dir bei Deinen Fragen nicht helfen. Die Gefangenenpost aus Japan deutscher Kriegsteilnehmer ist nicht mein Gebiet. Finde ich aber sehr interessant.

Liebe Sammlerfreunde,

dafür möchte ich eine Postkarte von Major Anders (Lagerältester in Kurume [1] an den Leipziger Verlag Reclam jun. zeigen. Er bedankt sich für den "hochwillkommenen Heimatgruß" in Form von 4 Ausgaben der illustrierten Wochenschrift Reclam Universum.

Wenn ich die Karte richtig lese wurde sie zwar am 25.06.1918 geschrieben aber erst am 7.6.1920 von den japanischen Behörden versandt. Zu der Zeit war der Major bereits wieder in Deutschland und zum Oberstleutnant befördert worden.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti



[1] http://www.tsingtau.info/
 
volkimal Am: 03.09.2017 14:04:11 Gelesen: 58944# 11 @  
@ Totalo-Flauti [#10]

Hallo Totalo-Flauti,

mit dem Datum des japanischen Stempels liegst Du falsch. Das Datum ist nach dem japanischen Gengō-System angegeben. Die Erklärung findest Du beim Thema "Die unterschiedlichen Kalender" ab Beitrag 16: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=98953#M16

Das Stempeldatum ist vermutlich 7.6. 26 (die letzte Zahl ist nicht gut zu erkennen). Es ist von rechts nach links zu lesen. Der Stempel stammt vom 26. Juni, das Jahr ist Taisho 7, also das 7-te Jahr des Tennos Yoshihito. Die Umrechnung ist: Taisho 7 + 1911 = 1918 AD.

Damit wäre die Karte am 26.06.1918 abgestempelt worden - einen Tag nachdem sie geschrieben wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
Totalo-Flauti Am: 03.09.2017 14:27:23 Gelesen: 58940# 12 @  
Lieber Volkmar,

vielen Dank für Deinen Hinweis auf die japanische Kalenderzählweise. Mit alteuropäischer Ansicht bin ich davon ausgegangen, dass die Japaner ebenfalls mit Christi-Geburt die moderne Zeitrechnung übernommen hatten. Ein fataler Fehler von mir!

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
Dudley Am: 07.09.2017 19:17:31 Gelesen: 58862# 13 @  
Wer kann mir helfen, die japanischen Schrifzeichen zu entziffern?



Im voraus besten Dank und Gruß
Gerhard
 
volkimal Am: 07.09.2017 20:50:59 Gelesen: 58852# 14 @  
@ Dudley [#13]

Hallo Gerhard,

ich kann zwar kein Japanisch, aber in der rechten Spalte stehen folgende Zeichen von oben nach unten

福岡県 = Fukuoka (Name der Präfektur)
久留米 = Kurume

Ich nehme daher an, dass es eine Übersetzung der Anschrift ins Japanische ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
Dudley Am: 08.09.2017 17:50:23 Gelesen: 58813# 15 @  
Heute stelle ich einen Geldbrief, der an H. Andrae ins Lager Bando geschickt wurde, zur Diskussion:



Ankunftstempel 16.12.1918, welcher Ort?

Wer kann mir noch sagen

- was sagen die japanischen Schriftzeichen?
- wo kommt der R-Zettel her?
- was bedeutet der lilafarbene Rundstempel?
- was die lilafarbenen Ovalstempel?

Danke schon mal an die fleissigen Helfer und Gruß
Gerhard
 
ragiko Am: 10.09.2017 15:05:37 Gelesen: 58772# 16 @  
@ Dudley [#15]

Hallo Dudley,

der Einschreibzettel ist Yokohama-Yamashitacho, das liegt direkt am Hafen. Der runde schwarze Poststempel, der den gleichen Ortsnamen zeigt und daher kein Ankunftsstempel, sondern der Abfertigungsstempel ist. Der lilafarbene Stempel ist der Zensurstempel, die lila Ovalstempel sind das Siegel entweder der absendenden Firma, die die Siegelmarken nochmals "versiegelt" hat, oder des absendenden Privatiers aus Yokohama, dessen Name (I.Rolfing oder Lolfing oder Lorfing usw.) in japanischen Schriftzeichen unten (auf dem Foto rechts)steht. Die meisten Ausländer in Yokohama arbeiteten in irgendeiner ausländischen Firma. Oben (im Bild links) steht die bekannte Anschrift von Bando. Unter dem Poststempel findet man noch in Rot, ziemlich dünn, den Stempel "Kriegsgefangenenpost".

Oben rechts (auf dem Foto oben links) steht handschriftlich der Betrag von 20 Yen eingepinselt, der in dem Brief enthalten war.

Herzliche Grüße

ragiko
 
Dudley Am: 10.09.2017 15:30:31 Gelesen: 58767# 17 @  
@ ragiko [#16]

Hallo ragiko,

Danke für diese präzise Auskunft.

Der Geldbrief wird in meinem Exponat der postgeschichtlichen Sammlung "Der Krieg um Tsingtau im Herbst 1914 und die Gefangenschaft danach in Japan (1914 - 1920)" bei der Sindelfinger Briefmarkenmesse 26.-28.10.2017 gezeigt.

Insgesamt habe ich 8 Rahmen im Rang 3. Jetzt kann ich ihn auch auf deutsch beschreiben, toll.

Herzliche Grüße
Gerhard
 
Dudley Am: 08.11.2017 17:48:23 Gelesen: 58305# 18 @  
@ ragiko [#16]

Hallo ragiko,

bitte um Übersetzung des beigefügten Paketscheines nach Bando. Mich interessiert der handschriftliche Text, Nrn. 1 - 7. Der Vordruck selbst ist im Handbuch der Kriegsgefangenenpost Tsingtau von Rüfer / Rungas übersetzt, siehe S. 9.



Im Voraus besten Dank und Gruß
Gerhard
 
Dudley Am: 08.11.2017 23:01:16 Gelesen: 58276# 19 @  
Hier das übersetzte Formular laut Rüfer / Rungas:

Postempfangsbescheinigung

Name des Empfängers 1 (Olt. zur See Schulz)
Name und Anschrift
des Absenders 2
Art der Sendung 3
Einlieferungs-Nr. 4 Poststempel 10 (Bando, 13.11.1919)
Porto 5
Angegebener Geldbetrag 6
Gebühr 7 Bemerkungen 11
Gewicht 8
Zustellgebühr 9

Da diese Bescheinigung bei Annahmeverweigerung oder Forderung von Schadensersatz benötigt wird.
 
Dudley Am: 01.02.2018 18:28:39 Gelesen: 56604# 20 @  
Wer kann mir sagen, was die Schriftzeichen links in rot auf dem ersten Beleg bedeuten?

Ist das ein Postleitstempel für Schanghai?

Der blaue einsprachige Rundstempel besagt, das der Brief über das "Auskunftsbüro über die Kgf in Tokyo" geleitet wurde.

Der zweite Beleg hat auch die Siegelmarke des Auskunftbüros.


 
ligneN Am: 02.02.2018 12:44:40 Gelesen: 56518# 21 @  
"Shanghai Niederländisches Generalkonsulat / an"

Handschriftlich, kein Leitstempel oder -Vermerk
 
ligneN Am: 03.02.2018 12:29:43 Gelesen: 56433# 22 @  
@ Dudley [#18]

Es ist kein Paketschein.

Es ist eine allgemeine Quittung für aufgegebene Postsendungen.

Die Transkriptionen der Vordrucktexte in den Rechtecken OBEN von RR sind fast alle falsch/mißverständlich, ist mir aber zu umständlich, das jetzt aufzulösen.

Die angemerkten handschriftlichen Einträge bedeuten:

1 Tokushima Bando
2 Schulz
3 Tokyo-Akasaka Omote-cho Nr......
4 Landgraf
5 Einschreiben
6 (Einschreibnummer) 79?
7 gebührenfrei

Also eine allgemeine R-Quittung aus dem landgraf-Bestand (ex-Rüfer) und leider nichts besonderes.

Man sollte zum Gebiet Kgf. Tsingtau das Handbuch von Ludwig Seitz benutzen (Arge Kolonialsammler 1998).

RR ist ein ziemliches Desaster. Die Seltenheitsangaben sowieso, Rüfer wollte damit nur seine Auktionsware vergolden. "Abgebildet in RR" bedeutet leider nicht mehr als das.
 
ligneN Am: 03.02.2018 12:34:43 Gelesen: 56432# 23 @  
@ Dudley [#8]

Auf Anregung von Richard hier eine verspätete Antwort:

Ra. 1 o. l. "Schweiz/Konsulat"
Zweisprachiger SdPdG in Englisch/Japanisch.
Diese beiden Stmepel stammen vom Schweizerkonsulat, nicht von japanischer postalischer oder militärischer Seite.

Kombinierter Zensurstpl./Lagersiegel von Kurume

Tagesstempel Azabu umgerechnet 16. August 1918

Transkription links
Fukuoka Präfektur Kurume
Kgf. Lager
Herrn Thibaut

Rückseitig unklarer Ank.stpl. Kurume
 
ligneN Am: 03.02.2018 12:42:47 Gelesen: 56426# 24 @  
@ Dudley [#9]

Keiner der bekannten Zensoren-han von Kurume.

Daher vermutlich ein privater han des Absenders. So etwas haben sich auch Ausländer machen lassen.
 
Dudley Am: 15.02.2018 18:01:09 Gelesen: 56117# 25 @  
@ ligneN [#24]

Danke für diese ausführlichen Antworten, haben mir sehr geholfen!

Gruß Gerhard
 
hajo22 Am: 15.02.2018 18:58:19 Gelesen: 56105# 26 @  


Karte aus dem Lager Kurume vom 29.9.1917 (Periode Taisho, Tenno Yoshihito Thronfolge 1911, also 1911 + 6 = 1917).

Naturgemäß ging die meiste Post nach Deutschland. Diese Karte hier (ein Dankeschön für ein erhaltenes Paket) ist nach New York/Brooklyn gerichtet.

Kriegsgefangenenpost der "Tsingtauer" habe ich nur am Rande meiner winzigen Koloniensammlung.

Über Spezialliteratur (z.B. Rühr/Rungas, usw.) verfüge ich nicht.

hajo22
 
Dudley Am: 26.02.2018 11:22:20 Gelesen: 55936# 27 @  
@ ligneN [#24]

Heute hätte ich eine Frage zum Zensurstempel C im Kreis auf einer Karte ins Lager Asakusa, siehe Foto:



Ist das ein englischer Zensurstempel oder kam er vom Roten Kreuz in Genf?

Leider kann ich den Ort des Absenders nicht lesen, wer kann mir helfen?

Danke und Gruß
Gerhard
 
hajo22 Am: 26.02.2018 11:27:59 Gelesen: 55934# 28 @  
@ Dudley [#27]

Der Ort des Absenders lautet: Cuxhaven.

Den "C"-Stempel habe ich so noch nicht gesehen. "C" dürfte für "Censored" stehen, also ein englischer Zensurstempel.

hajo22
 
wuerttemberger Am: 26.02.2018 15:24:56 Gelesen: 55917# 29 @  
@ Dudley [#27]

Laut Karl-Heinz Riemer "Die Postüberwachung im Deutschen Reich durch Postüberwachungsstellen 1914-1918" ist das ein Zensurstempel von Cuxhaven, der nur auf Briefen ins Ausland vorkommen soll.

Gruß

wuerttemberger
 
hajo22 Am: 26.02.2018 16:05:50 Gelesen: 55901# 30 @  
@ wuerttemberger [#29]

..ist das ein Zensurstempel von Cuxhaven, der nur auf Briefen ins Ausland vorkommen soll.

Interessant, der "Riemer" steht mir leider nicht zur Verfügung. Dann bedeutet das "C" "Censuriert" und nicht "Censored".

Mit dem Roten Kreuz hat das "C" meiner Meinung nach nichts zu tun.

hajo22
 
volkimal Am: 26.02.2018 16:11:59 Gelesen: 55895# 31 @  
@ hajo22 [#30]

Hallo hajo22,

da in Cuxhaven deutsch gesprochen wird, kann das "C" natürlich auch Cuxhaven bedeuten.

Die englische Sprache ist bei der deutschen Zensur eher unwahrscheinlich.

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 26.02.2018 16:34:46 Gelesen: 55890# 32 @  
@ volkimal [#31]

"Censuriert" ist eine alte deutsche Schreibweise von modern "zensiert" meines Wissens.

Das "C" könnte aber auch für Cuxhaven stehen (eher unwahrscheinlich). Was sagt denn der "Riemer" dazu?

Aus meiner winzigen Sammlung Kriegsgefangenen-Post deutscher Soldaten ("Tsingtauer") in Japan zeige ich noch eine Karte aus dem Lager Kurume, gestempelt am 27.3.1918:



"Fröhliche-Ostern"-Karte vor fast genau 100 Jahren.

hajo22
 
volkimal Am: 26.02.2018 17:45:38 Gelesen: 55878# 33 @  
@ hajo22 [#32]

Hallo Hajo,

die Bedeutung des "C im Kreis" aus Cuxhaven wird im Riemer nicht erklärt.

Ich habe die Abbildungen im Riemer einmal überflogen (fast 1000 Abbildungen). Fast immer heißt es "geprüft". Das Wort "controlliert" habe ich nur bei einem Ort (von 128) als Abkürzung gesehen: "Ctr.Gr." = "Controlliert Graudenz". Außerdem kam die Abkürzung Ctr. bei der Telegrammzensur vor. Censuriert habe ich nicht gefunden.

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 26.02.2018 18:44:41 Gelesen: 55868# 34 @  
@ volkimal [#33]

Sollte ich per Gelegenheit mal einen Stempel "censuriert" finden, zeige ich ihn hier.

hajo22
 
Dudley Am: 04.03.2018 23:18:40 Gelesen: 55775# 35 @  
@ Dudley [#15]



Heute stelle ich einen Geldbrief, der an Karl Heims ins Lager Kurume geschickt wurde, zur Diskussion:

Ankunftstempel 18.07.1916 Kurume

Wer kann mir noch sagen

- was sagen die japanischen Schriftzeichen?
- wo kommt der R-Zettel her?

Die roten Stempel sind

- Han von Herrn Otsuka vom Lager Tokushima ?
- Einzelstempel Furyoyubin

Danke schon mal an die fleissigen Helfer und Gruß
Gerhard
 
ligneN Am: 06.03.2018 13:04:03 Gelesen: 55749# 36 @  
@ Dudley [#27]

"c" bedeutet vielleicht "copiert" (den Textinhalt)?

Wer Zensur 3. Reich sammelt, kennt natürlich den kleinen "c" im Einkreis z. B. von der APfst Berlin.

Der wird von Riemer bzw. der AGZ in seiner Bedeutung entsprechend aufgelöst.
 
ligneN Am: 06.03.2018 13:20:43 Gelesen: 55740# 37 @  
@ Dudley [#35]

Der Brief wurde lt. R-Zettel in "Azabu-Nyusencho" aufgegeben, einem Postamt im Tokyoter Großbezirk Azabu. Der Stempel 5.7.18 ist ebenfalls von Azabu-Nysencho, nicht von Kurume.

Wertangabe o. l. 25 Yen 86 sen. Da waren also auch Münzen im Umschlag.

Absenderangabe Kunz Trenkhahn ?, jedenfalls ein ausländischer Name.

Die Siegelstempelchen auf der Verschlußmarke bedeuten "Kubo". Sie stammen vom Absender oder Aufgeber, nicht von der Eingangszensur.

Es ist nicht klar, ob sich hinter den Zeichen ein japanischer Angestellter dieses Namens verbirgt, zB Postbevollmächtigter einer Firma oder einfach ein Hausangestellter in einem Privathaushalt. Oder ob hier ein Ausländer die Lautzeichen "ku ho" für seinen Namen im Siegelstempel verwendete. "Kubo" ist ein sehr häufiger Name, einfache Stempel mit diesen verbreiteten Namen waren schon damals idR keine Einzelanfertigungen mehr, sondern beim Stempelmacher oder in Schreibwarengeschäften auf Lager. Die Ladeninhaber hatten dann für den Ausländer rasch etwas lautähnlich klingendes zur Hand.
 
Dudley Am: 06.03.2018 16:28:16 Gelesen: 55727# 38 @  
@ ligneN [#37]

Danke für diese Ausführungen, eine tolle Hilfe.

Den Namen Drenckhahn kenne ich, vermutlich derselbe wie aus meiner Ausstellungsseite von Siemens-Schuckert Denki K.K.:

"Bei Ausbruch des Krieges wurden von den in Tokio, Yokohama und Kobe lebenden Deutschen drei Hilfsausschüsse ins Leben gerufen, um die durch den Krieg zu erwartenden neuen Aufgaben zu erfüllen.

Im Hilfsausschuss Tokio war die Firma Siemens durch ihren Leiter (Direktor Drenckhahn) vertreten. Da in Tokio kein deutscher Klub besteht und den Deutschen der Besuch des Vereinsgebäudes der »Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens« (OAG) polizeilich verboten wurde, standen dem Hilfsausschuss keine Räumlichkeiten zur Verfügung. Die Firma Siemens stellte daher ein Sitzungszimmer zur Verfügung und übernahm zugleich die zu erledigenden Arbeiten.

Der erste Deutsche, der die Gefangene in Kurume besuchte, war ein Angehöriger der Firma Siemens-Schuckert D.K.K. (Direktor Drenckhahn). Seine Berichte über wiederholte Besuche der Kriegsgefangenen und des japanischen Kommandos führte Siemens dazu, tatkräftige Hilfe einzuleiten."

Gruß Gerhard
 
hajo22 Am: 06.03.2018 17:32:23 Gelesen: 55720# 39 @  


"Fröhliche Ostern"-Karte geschrieben im japanisch besetzten Tsingtau am 25.3.1918. Marke entwertet mit japanischem Stempel vom 26.3.18 an einen Deutschen in Tientsin/China, Deutsches Lager.

War das auch ein Kriegsgefangenen-Lager und wenn ja, warum dann frankiert? Warum schrieb die Oma in Englisch und nicht in Deutsch? Vorschrift? Warum "for permission"?

Also eine Karte für Tüftler, oder?

hajo22
 
Dudley Am: 07.03.2018 13:42:15 Gelesen: 55695# 40 @  
@ hajo22 [#39]

Im Handbuch der Kriegsgefangenenpost Tsingtau von Rüfer/Rungas steht:

Im Deutschen Lager Tientsin konnten sich alle Deutschen frei bewegen, man kann hier also weder von einem Kriegsgefangenen- noch von einem Interniertenlager sprechen. Die Bezeichnung "Deutsches Lager" stammt noch aus der Zeit des Boxeraufstandes 1900/01.

Die anderen Fragen kann ich leider nicht beantworten.

Gruß Gerhard
 
hajo22 Am: 07.03.2018 16:50:08 Gelesen: 55678# 41 @  
@ Dudley [#40]

Tja, wenn man über Spezialliteratur verfügt, weiß man mehr! Aber bei meiner tiny Sammlung lohnt das nicht.

Ich halte fest:

- Kein Kriegsgefangenen- oder Interniertenlager
- Normale Post, daher frankiert
- es schrieb die englische Schwieger-Oma. :o))

hajo22
 
hajo22 Am: 08.03.2018 11:35:00 Gelesen: 55650# 42 @  
@ Dudley [#40]

" Im Deutschen Lager Tientsin konnten sich alle Deutschen frei bewegen, man kann hier also weder von einem Kriegsgefangenen- noch von einem Interniertenlager sprechen."

Da wir gerade bei Tientsin sind, hier ein portofreier Einschreibbrief gestempelt vom deutschen Postamt am 15.3.1916 an das Kriegsministerium nach Berlin adressiert. Couvert-Vordruck: "Service des Prisonniers de Guerre". Absender ist die "Hülfsaktion für Deutsche u. Österr.-Ungar. Gefangene in Sibirien". Der offensichtlich nicht zensierte Brief lief über Shanghai und die USA nach Berlin, Ankunft dort am 15.6.1916. Beförderungszeit demnach genau 3 Monate.



Das deutsche Postamt in Tientsin bestand bis zum 16.3.1917. Im Jahre 1917 erklärte China dem Deutschen Reich den Krieg.

Ob sich da alle Deutsche im "Deutschen Lager" in Tientsin an Ostern 1918, also noch zur Kriegszeit, frei bewegen konnten, erscheint mir schon ein wenig zweifelhaft.

hajo22
 
Dudley Am: 13.04.2018 01:09:11 Gelesen: 55144# 43 @  
@ ligneN [#37]

Heute habe ich Fragen zu zwei handschriftlichen Vermerken auf einer Postpaket-Bestätigung, die Hermann Schäfer am 30.03.1915 an die Apotheke in Kobe schickte:



Bei der Beschreibung der Stempel die Nrn. 1 (schwarz) und 5 (blau)

Stempel:

1: Handschriftlicher Vermerk ?
2: Einzelstempel Kenetsuzumi (zensiert).
3: Han von Herrn Motomiya
4: Einzelstempel Furyoyubin (Gefangenenpost)
5: Handschriftlicher Vermerk ?
6: Poststempel von MATSUYAMA vom 30.03.1915
7: Poststempel von KOBE vom 31.03.1915
 
ligneN Am: 13.04.2018 11:50:59 Gelesen: 55113# 44 @  
@ hajo22 [#39]

Hallo,

die in Tsingtau verbliebenen Deutschen waren nicht interniert, manche bezeichneten sich aber gern als Zivilinternierte (Patriotismus, Prestige, Solidarerklärung an die in Japan Einsitzenden usw.).

Die Karte hat einen Entwertungsstempel Tsingtau FPA vom 26.3.1918. Das FPA nahm von Anfang an auch Zivilpost an. Schon weil es vor 1919 gar kein Zivilpostamt in Tsingtau gab. Grund: das gesamte ehemalige deutsche Pachtgebiet stand unter Militärverwaltung.

"For permission": war von der Dez. 1916 in Japan eingeführten Zivilzensur für Post an/von "Feindstaaten" oder "Feindstaatenangehörige" vorgeschriebene Vermerk für zu zensierende Post.

Die Weiterleitung wurde dadurch ebenso beschleunigt wie durch die Verwendung von englischem Text.

Der zinnoberrote Ra. 1 ist der Zensurstempel des FPA Tsingtau (kommt auch auf eingehender Post und auf Kgf. Post vor) und 1915/20 belegt.

Text "Tsingtau FPA genehmigt".
 
ligneN Am: 13.04.2018 11:54:51 Gelesen: 55112# 45 @  
Hermann Schäfer:

Handschriftliche Vermerke, der Absender hat links "Kobe" zusätzlich noch in Zeichen geschrieben.

Die Notizen in Blaustift sind die Transkription der Adresse in Kobe durch die japanische Post.
 
hajo22 Am: 13.04.2018 13:26:21 Gelesen: 55102# 46 @  
@ ligneN [#44]

Perfekt. Herzlichen Dank.

hajo22
 
Dudley Am: 13.04.2018 14:34:22 Gelesen: 55096# 47 @  
@ ligneN [#45]

Auch von meiner Seite bestem Dank!


 
Dudley Am: 13.04.2018 14:39:18 Gelesen: 55095# 48 @  
Ergänzung zu Beitrag [#47]:

In unmittelbarer Nähe von Peking befand sich seit Anfang 1918 das Interniertenlager Wan-Schou-Sze in einem buddhistischen Tempel. Die Insassen des Lagers waren 5 Offiziere und ca. 140 Mann des österreichischen Kreuzers „S.M.S. Kaiserin Elisabeth“, von der Gesandtschaftswache in Peking und Tientsin, sowie die Angehörigen des Sanitätspersonals von Tsingtau.

Zuvor waren alle Internierten im Lager „Hsi-yuan“ (West-Kaisergarten) untergebracht. Wegen des sumpfigen Geländes brach dort nach einigen Monaten Typhus aus, woraufhin das Lager aufgelöst wurde. Alle Insassen wurden Anfang 1918 nach Wan-Schou-Sze verlegt.

Die Postkarte aus dem Interniertenlager Wan-Schou-Sze von Herrn Drohil, Besatzungsmitglied des österreichischen Kreuzers „S.M.S. Kaiserin Elisabeth“, am 12.05.1919 an Marie Dausek nach Wien geschickt.

Die Ansichtskarte wurde durch Vermittlung des Niederländischen Roten Kreuzes in Den Haag befördert.
 
hajo22 Am: 13.04.2018 17:27:47 Gelesen: 55075# 49 @  
@ Dudley [#47] und [#48]

Einfach eine tolle, zeitgeschichtlich wertvolle Ansichtskarte.

hajo22
 
Schmidtkutzhof Am: 14.04.2018 10:38:27 Gelesen: 55039# 50 @  
@ Dudley [#48]

Nur Kleinigkeiten:

1. Absender war der Maschinenquartiermeister Friedrich Drobil.
2. Das neue Lager wurde am 10. April 1918 bezogen.
 
hajo22 Am: 15.04.2018 11:11:56 Gelesen: 54986# 51 @  
Postkarte an einen Kriegsgefangenen in Japan, gestempelt Hamburg am 25.4.1916 nach Nagoya, Ankunft 16.7.1916.



Frage: Wurden den Kriegsgefangenen bei Ausreise nach Kriegsende nicht alle Schrift-/Poststücke abgenommen?

hajo22
 
Schmidtkutzhof Am: 16.04.2018 11:09:35 Gelesen: 54915# 52 @  
@ hajo22 [#51]

Nein, weder bei der "Ausreise" von Tsingtau nach Japan (Ende 1914) noch bei der Entlassung aus der Gefangenschaft (Ende 1919).
 
hajo22 Am: 16.04.2018 13:27:00 Gelesen: 54904# 53 @  
@ Schmidtkutzhof [#52]

Danke für die Info.

In [#51] hatte ich eine Postkarte nach Nagoya gezeigt, hier eine aus dem Lager vom 14.6.1918. Dankeskarte mit farbiger Ansicht Kamigamo (Schrein) in Kyoto für den Erhalt eines Paketes "in gutem" Zustand.



hajo22
 
Dudley Am: 16.04.2018 22:15:32 Gelesen: 54873# 54 @  
@ hajo22 [#53]

Interessant ist die "Rattenpost" von Nagoya.

Im November 1916 herrschte in Nagoya die Pest. In dieser Zeit erhielt jeder Gefangene, der 3 tote Ratten auf dem Revier ablieferte, eine zusätzliche Karte zugestanden!

Ein Beleg aus dieser Zeit liegt mir vor:



Beste Grüße
Gerhard
 
hajo22 Am: 17.04.2018 20:07:13 Gelesen: 54829# 55 @  


Postkarte aus Göttingen vom 6.7.1916 in das Lager Kurume an OLt. Dr. Meyermann (vormals Direktor der Sternwarte in Tsingtau).

In Deutschland und Japan zensierte Karte mit Leitvermerk "Über Sibirien". Eine Beförderung mit der Transsibirischen Eisenbahn kann ich mir aber kaum vorstellen, denn Rußland befand sich 1916 noch im Krieg mit dem deutschen Kaiserreich.

hajo22
 
hajo22 Am: 18.04.2018 09:57:55 Gelesen: 54770# 56 @  
Dankeskarte eines Kriegsgefangenen für 2 Dosen Zigaretten aus dem Lager Bando vom 5.9.1917 nach Tientsin.

Ab 1.9. konnte wieder geraucht werden.



hajo22
 
ligneN Am: 18.04.2018 17:07:31 Gelesen: 54739# 57 @  
@ hajo22 [#55]

Zivilpost ja, aber Kriegsggangenenpost war davon ausdrücklich ausgenommen. Lief in beiden Richtungen, über Skandinavien. Begann ca. März 1915. Via Sibirien wurde wegen des Bürgerkrieges September 1918 komplett eingestellt.
 
hajo22 Am: 18.04.2018 18:06:59 Gelesen: 54730# 58 @  
@ ligneN [#57]

Zivilpost ja, aber Kriegsggangenenpost war davon ausdrücklich ausgenommen

Mit anderen Worten: Die Karte lief nicht via Sibirien, da Kriegsgefangenen-Post.

Leider kein Ankunftsstempel, so daß man über die Laufzeit keine Aussage treffen kann. Ich könnte mir aber 1 bis 2 Monate vorstellen (mit neutralen Dampfern über die See).

Aus der Korrespondenz an OLt. Meyermann kann ich noch 2 weitere Postkarten zeigen und zwar vom:

14.2.1916: Ohne Poststempel, nur jap. Lager-Zensurstempel
6.8.1916: Stempel Göttingen mit deutscher und japanischer Zensur.

Bei beiden Postkarten ist ein Sibirien-Vermerk nicht ersichtlich.





hajo22
 
Dudley Am: 18.04.2018 18:07:14 Gelesen: 54729# 59 @  
Fragen zu einem Heimkehrer-Beleg:

Könnte dieser Beleg von einem Japan-Heimkehrer sein?

Wenn ja, dann müßte er mit der Hofuku Maru am 25.02.1920 in Wilhelmshaven angekommen sein.



Stempel sind

Kriegsgefangenen-Sendung
(Sendung aus Feindesland Heimgekehrter)

Truppenübungsplatz HEUBERG vom 28.02.1920

Briefstempel DURCHGANGSLAGER HEUBERG

Warum Stempel eines Durchgangslagers?

Gruß Gerhard
 
hajo22 Am: 18.04.2018 18:18:01 Gelesen: 54728# 60 @  
@ hajo22 [#58]

Leider kann ich meinen Beitrag nicht mehr ändern. Es müßte wohl so sein: Kriegsgefangenen-Post lief über Sibirien nach Fernost via Skandinavien (Schweden) et vice versa, Zivilpost aber nicht.

So richtig?

hajo22
 
ligneN Am: 19.04.2018 16:27:42 Gelesen: 54686# 61 @  
@ hajo22 [#60]

Kriegsgefangenenpost wurde bis 1917 *auch* via USA geleitet, besonders wenn "via Sibirien" unterbrochen war; da gab es einige Phasen ab 1916. Rußland ließ Zivilpost aus Feindstaaten via Sibirien grundsätzlich nicht zu. Gebührenfreie Kriegsgefangenen-, Zivilinternierten- und Rotkreuzpost wurde dagegen transportiert. Das war international vereinbart und lief auch ja auch auf Gegenseitigkeit.

Die Laufzeit via Sibirien nach Kriegsbeginn war viel länger als die ca. 2 Wochen in Friedenszeiten, denn Militärtransporte hatten immer Vorrang.

Der Laufweg war Dänemark-Schweden-Finnland usw.
 
Dudley Am: 23.04.2018 01:15:18 Gelesen: 54467# 62 @  
@ ligneN

Heute benötige ich jemanden der sich mit japanischen Schriftzeichen auskennt.

Ich habe einen Brief von Dr. jur. Richard Goldschmidt an den Oberlandesgerichtspräsidenten des Oberlandesgerichts Frankfurt / Main
mit rotem Papiersiegel der Kriegsgefangenen-Auskunftstelle in Tokyo und der japanischen Adressfahne mit Stempel vom Postamt Kojimachi vom 25.01.1919.

Frage: Stimmen meine Übersetzungen der japanischen Stempel, z. B. Stempel 3 für Einschreiben (blauer Stempel ganz links)?



Stempel:

1: Längsstempel Bando Kriegsgefangenenlager
2: Zensurstempel von Herrn Suwa
3: Stempel für Einschreiben in blauer Farbe
4: Lokaler Poststempel von Kojimachi
5: Leicht abgeschlagener Stempel des Auslandspostamtes TOKIO vom 27.01.1919
6: Einsprachiger Rundstempel des Auskuftsbüros über die Kriegsgefangenen
 
ligneN Am: 23.04.2018 19:15:49 Gelesen: 54416# 63 @  
@ Dudley [#62]

Der senkrechte L1 ganz links in blau besagt "Taisho 8. Jahr 1. Monat 24. Tag" = 24. Januar 1919. Wegen der Farbe stammt er wohl vom Auskunftsbüro.

Sonst alles i. O.
 
Dudley Am: 24.04.2018 15:59:34 Gelesen: 54375# 64 @  
@ ligneN [#63]

Klasse Info. Danke und Gruß

Gerhard
 
hajo22 Am: 26.04.2018 18:45:40 Gelesen: 54302# 65 @  


Ansichtskarte vom 15.10.1919 aus dem Lager Nagoya nach Pirna.

Ist es heutzutage noch möglich mit überschaubarem finanziellen Aufwand eine Kriegsgefangenen-Sammlung der "Tsingtauer" aufzubauen, die aus jedem japanischen Gefangenenlager zumindest durch einen Beleg dokumentiert werden kann?

Die hier gezeigte KGF-Karte aus dem Jahr 1919 kostete mich beispielsweise vor 6 Jahren 40 €.

Es ist auch alles Notwendige erkennbar: Lagerstempel, Lagerzensurstempel, die Han des Prüfers und ein 2-Zeiler-Stempel mit Hinweis auf die KGF-Situation. Ein Ankunftsstempel wäre dann noch ein Sahnehäubchen gewesen, aber leider, leider, nicht vorhanden.

Mich würde die Meinung der hier mitlesenden Spezialisten zu dieser Frage interessieren.

hajo22
 
Dudley Am: 27.04.2018 10:31:29 Gelesen: 54267# 66 @  
@ hajo22 [#65]

Zu Deiner Frage:

Ja, es ist mit auch überschaubaren finanziellen Mitteln machbar.

Nicht so günstig zu haben sind z.B. Koradai, Tempellager Kurume, Himeji, Asakusa; bei diesen Lagern bewegen sich die Preise eher über 100,- €, bei den anderen Lagern eher unter 100,- €.

Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, einer ist die Zeitdauer der Lager, die doch sehr unterschiedlich ist.

Hier eine grobe Übersicht dazu:

Kurume (1914 - 1920) (Tempellager 260 Tage, Koradai 210 Tage, Barackenlager 1670 Tage)
Kumamoto (1914 – 1915, 210 Tage)
Nagoya (1914 – 1920, 1600 Tage)
Fukuoka (1914 – 1918, 1100 Tage)
Osaka (1914 – 1917, 780 Tage)
Asakusa (1914 – 1915, 290 Tage)
Matsuyama (1914 – 1917, 870 Tage)
Marugame (1914 – 1917, 870 Tage)
Himeji (1914 – 1915, 330 Tage)
Shidzuoka (1914 – 1918, 1310 Tage)
Oita (1914 – 1918, 1310 Tage)
Tokushima (1914 – 1917, 840 Tage)
Narashino (1915 – 1920, 1600 Tage)
Aonogahara (1915 – 1920, 1590 Tage)
Ninoshima (1917 – 1920, 1440 Tage)
Bando (1917 – 1920, 1006 Tage)
 

Es grüßt Dich
Gerhard
 

hajo22 Am: 27.04.2018 13:38:44 Gelesen: 54257# 67 @  
@ Dudley [#66]

Vielen Dank für die Übersicht. Mal sehen, ob sich da was machen läßt. Es fehlt halt sehr viel.

hajo22
 
ligneN Am: 03.05.2018 17:06:41 Gelesen: 54076# 68 @  
@ hajo22 [#65]

Ja, ist machbar. Die großen Preise und die großen Sammler der 1980er/90er Jahre mit Steinmetz, Jäckisch, Fontana, Seitz usw. sind Vergangenheit. Es ist viel Material am Real-Auktionsmarkt. Geldbriefe aus den Lagern sind aber preislich stabil geblieben.
 
hajo22 Am: 03.05.2018 23:28:55 Gelesen: 54050# 69 @  
@ ligneN [#44]

"For permission": war von der Dez. 1916 in Japan eingeführten Zivilzensur für Post an/von "Feindstaaten" oder "Feindstaatenangehörige" vorgeschriebene Vermerk für zu zensierende Post.

Die Weiterleitung wurde dadurch ebenso beschleunigt wie durch die Verwendung von englischem Text.


Kannst Du mir noch die Quelle für diese Regelungen benennen?

Vielen Dank im Voraus.

hajo22
 
ligneN Am: 08.05.2018 13:55:20 Gelesen: 53866# 70 @  
@ hajo22 [#69]

Im Rundbrief der AGZ (Arge Zensurpost):

"Japans Zivilzensur im 1.Wk." Autor: Florian Eichhorn BPP. Anlage zu Heft 62 von 1989.

Beruht auf Eichhorns mehrteiliger Serie über Japanische Zivilzensurstempel im 1. Weltkrieg in den "Japan-Berichten" der Arge Japan in den 1980er Jahren.

Die genauen Quellenangaben stehen im AGZ Artikel, der ja nur einen zusammengefassten Nachdruck der Arge Japan-Serie darstellt.
 
hajo22 Am: 08.05.2018 15:47:46 Gelesen: 53851# 71 @  
@ ligneN [#70]

Herzlichen Dank.

hajo22
 
Dudley Am: 12.07.2018 21:03:48 Gelesen: 51406# 72 @  
@ ligneN [#70]

Heute benötige ich einen Rat zu einem Zensurstempel.

Die Karte lief von Aonogahara nach Barmen, aber was bedeutet der große rote Stempel?



Für eine Hilfe bedanke ich mich,

Gruß Gerhard
 
Dudley Am: 21.07.2018 19:43:01 Gelesen: 50966# 73 @  
@ Dudley [#72]



Die chinesischen Schriftzeichen wurden wie oben angegeben übersetzt. Demnach ist der Stempel auf der Karte kein Zensurstempel, sondern ein Erinnerungsstempel für Touristen vom berühmten Schloss Fukuoka, Najima Chikuzen, das von Wasser umgeben ist.

Hier die Kartenvorderseite:



Gruß Gerhard
 
ligneN Am: 24.07.2018 14:10:19 Gelesen: 50868# 74 @  
@ Dudley [#73]

War unterwegs. Aber hat ja alles geklappt, nichts zu ergänzen.
 
Dudley Am: 10.11.2018 15:27:13 Gelesen: 48424# 75 @  
@ Dudley [#73]

Liebe Philaseiten-Freunde,

hier ist ein besonderes Schmankerl der japanischen Gefangenenpost:



Ansichtskarte von San Francisco aus Braunschweig vom 16.06.1915 über Paris a Erquelines in Frankreich gestempelt am 21.07.1915 und Helsingfors in Schweden gestempelt am 02.08.1915. Ankunft in Japan am 15.09.1915. Beförderungsdauer: 3 Monate!

Transitpost durch Russland findet man selten, Stempel der russischen Postzensurstelle in PETROGRAD zeigt den langen transsibirischen Weg der Karte bis nach Japan.



Über die Auslandspost-Überwachungsstelle in Karlsruhe wurde fast sämtliche Post an deutsche Kriegsgefangene in französischem Gewahrsam geleitet. Die Karte kam als Irrläufer dann über Schweden und Russland nach Japan!



Seltener russischer Zensurstempel von PETROGRAD auf transsibirischer Post. Deutsche Transit-Post durch das im Krieg mit Deutschland stehende Russland ist sehr selten!

Vom 22.-24.11.2018 werde ich mein in Sindelfingen mit GOLD bewertetes Exponat "Der Krieg um Tsingtau und die Gefangenschaft danach in Japan (1914-1920)" auf der Rang 1 - Ausstellung in Fellbach bei Stuttgart, in der Alten Kelter, 70734 Fellbach, Untertürkheimer Str. 33, zeigen.

Vielleicht hat jemand Lust zu kommen?

Es grüßt Euch
Gerhard
 
volkimal Am: 10.11.2018 16:48:32 Gelesen: 48411# 76 @  
@ Dudley [#75]

Hallo Gerhard,

mich würde die Sammlung schon interessieren, aber es ist mir einfach zu weit weg vom Münsterland. Vielleicht bietet sich ja einmal eine andere Gelegenheit.

Wenn Du in der Poststempelgilde bist, konntest Du im Heft 252 ein Kapitel aus meiner Sammlung "Familiengeschichte und Philatelie" lesen. Es war die Geschichte von Victor John (Matsuyama und Bando). Ich hatte bis zum letzten Jahr eine Karte von ihm, dann bekam ich 7 weitere dazu geschenkt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Dudley Am: 31.01.2019 17:48:29 Gelesen: 46304# 77 @  


Benötige Unterstützung bei der Übersetzung des beigefügten Paketausschnitts aus dem japanischen Lager Osaka mit Lagersiegel und HAN.

Danke und Gruß
Gerhard
 
Dudley Am: 04.02.2019 23:25:03 Gelesen: 46052# 78 @  
Hier kommt was ganz besonderes.

Rüfer - Rungas schreiben auf Seite 78 (Lager Shizuoka):



Hier ist der zweite bekannte Beleg mit diesem Lagersiegel:



Mir fehlt nur noch die Übersetzung zu diesem einmaligen Stück, wer kann mir helfen?

Danke und Gruß
Gerhard
 
ligneN Am: 21.02.2019 21:39:20 Gelesen: 45627# 79 @  
@ Dudley [#77]

Von rechts,

Zeile 1 "Tokyo Akasaka Omotemachi 3-15
Zeile 2 Herr Landgraf
Zeile 4 Bücher 3 Bände
in rot in () "Büchersendung"

u.l. Oita Kgf.lager Name "Kiulborn", vermutlich Kühlborn?
 
ligneN Am: 21.02.2019 21:53:01 Gelesen: 45623# 80 @  
@ Dudley [#77]

Die beiden Stempel links bedeuten

v. r. "Paket" und "Einschreiben"

Die blaue Beschriftung ist lediglich die Transkription der Landgraf-Adresse.

Rechts ist ein amtlicher Paketaufkleber "Form 2" mit Stempel Shizuoka 7.6.18 (18. Juni 1918).

Die Paketnummer ist "39", das angegebene Gewicht wohl 50? momme (ca. 180?g).

Auf der Rückseite ist der Titel des enthaltenen Buches vermerkt.
 
Dudley Am: 24.02.2019 09:57:29 Gelesen: 45516# 81 @  
@ ligneN [#80]

Danke für ihre Hilfe, diesen einmaligen Paketausschnitt kann ich jetzt gebührend beschreiben.

Beste Grüße
Gerhard
 
Dudley Am: 27.02.2019 19:40:03 Gelesen: 45426# 82 @  
@ ligneN [#80]

Dank Ihrer prächtigen Unterstützung bei der Übersetzung der Schriftzeichen auf Belegen, die ich im Exponat verwendet habe, konnte ich dieses Sammelgebiet der Kriegsgefangenenpost Japan bei verschiedenen Ausstellungen im Jahre 2018 bekannt machen. U. a. in Sindelfingen (Rang 3) bekam ich Gold, in Fellbach (Rang 1) Gross-Vermeil. Somit ist die Ausstellung für Essen 2021 (Weltausstellung) qualifiziert.

Was mich dabei in 2018 überraschte ist die Tatsache: Auch für die meisten Juroren ist dieses Sammelgebiet Neuland. Dennoch lernt man immer wieder dazu und erhält nützliche Tipps.

Danke und Gruß
Gerhard
 
ligneN Am: 28.02.2019 20:53:18 Gelesen: 45385# 83 @  
@ Dudley [#82]

Daumen hoch und noch viele Ausstellungserfolge.
 
volkimal Am: 03.03.2019 11:08:28 Gelesen: 45240# 84 @  
Hallo zusammen,



Emil Gaul hat diese Karte am 02.03.1919 an meinen Großvater geschrieben. Mein Großvater war damals Pfarrer in Gransee und schrieb an alle 75 Männer au seinem Pfarrbezirk, die in Kriegsgefangenschaft waren. Emil Gaul befand sich in japanischer Kriegsgefangenschaft im Lager Kurume. Er stammte aus Rauschendorf, ca. 3 km nordwestlich von Gransee [1].

Zu den Stempeln auf dem Brief: Der violette Stempel kommt von der Lagerzensur, der rote Stempel ist ein Leitvermerk nach Deutschland. Das Datum im schwarzen Tagesstempel ist so gut wie nicht zu erkennen. Vermutlich ist das Stempeldatum der 3.3. Taishō 8 = 03.03.1919.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Auf der Seite http://www.tsingtau.info/ sind ca. 6.000 Kurzbiografien. Die meisten von Soldaten in japanischer Kriegsgefangenschaft.
 
volkimal Am: 04.06.2019 13:36:15 Gelesen: 44009# 85 @  
Hallo zusammen,

nachdem ich beim Thema "Belege aus der eigenen Familiengeschichte" über Victor John berichtet habe, will ich es auch hier tun.



Anfang der 90er Jahre habe ich, Gertrud John (genannt Trude), die Tochter von Edmund und Helene Stein besucht. Sie hat mir vieles über ihren Mann Victor John und die damalige Zeit erzählt. Die kursiv gedruckten Teile stammen aus diesem Bericht von Trude John. Inzwischen habe ich einige sehr interessante Belege an Edmund Stein bzw. von seinem Schwiegersohn Victor John bekommen. Dafür muss ich vor allem den beiden Enkeltöchtern von Victor John vielmals danken.
Victor John, ging von Heilbronn aus, wo seine Eltern lebten, im Jahre 1911 für die deutsche Firma Ferd. Bornemann & Co nach Hongkong und hatte dort ein interessantes, angenehmes Leben. 1914, als der 1. Weltkrieg ausbrach, machte er sich wie viele Deutsche sofort auf den Weg nach Tsingtau. Dort meldete er sich als Kriegsfreiwilliger.

Die Unteroffiziere in der Festung Tsingtau schliffen die Kriegsfreiwilligen tüchtig, so dass sich Victor sehr bald "auf Vorposten" meldete. Das war ein mit wenigen Soldaten besetzter Bunker, ein Blockhaus an der Küste unter einem Erdnussfeld. Die Japaner beschossen den Bunker zunächst vom Chinesischen Meer aus. Als die Japaner den Posten nach erbittertem Widerstand erobert hatten, wunderten sie sich, wie wenige Soldaten einen solchen Widerstand leisten konnten.


Das Foto zeigt Victor John in seiner Heimatstadt Heilbronn einige Zeit bevor er von dort aus nach Hongkong ging.



Diese Fotokarte der Besatzung des Schulschiffs SMS Hertha hat Lothar John an seinen Bruder Victor nach Hongkong geschickt. Lothar steht in der oberen Reihe als dritter von rechts. Leider war die Karte in ein Fotoalbum eingeklebt und ließ sich nicht unbeschädigt heraustrennen. Lothar John kam mit seiner Truppe Anfang 1915 an die Flandrische Küste, wo ihn am 18. Oktober 1917 als Oberleutnant und Batterieführer eine feindliche Granate bei Westende-Bad tödlich traf.

Victor John wurde nach der Gefangennahme nach Japan gebracht. Er kam zunächst nach Matsuyama, einem kleinen engen Lager, wo es ihnen nicht gut ging. In der damals 38.000 Einwohner zählenden Stadt Matsuyama befanden sich drei getrennte Lager mit zusammen ca. 400 Insassen. Sie wurden am 12.11.1914 eröffnet. Die Gefangenen bekamen die Nummern ab 2766. In welchem der drei Lager Victor John war, ist mir nicht bekannt. Er hatte die Gefangenen Nr. 2940.



Die Postkarte trägt oben rechts den kleinen roten Namensstempel „Motomiya“. Mit diesem Stempel übernimmt der Zensurbeamte die Verantwortung für deren unverfänglichen Inhalt. Auf der rechten Seite sind nebeneinander zwei orange Stempel abgeschlagen. Der Ellipsenstempel (links) ist ein Zensurstempel, der rechte Stempel bedeutet Kriegsgefangenenpost. Solche Einzelstempel gab es in allen schon 1914 gegründeten Lagern. Zusätzlich ist auf der Karte ein roter Stempel „Service des prisonniers de guerre“. Diesen Stempel erhielten fast alle ausgehenden Postsachen, soweit es keine amtlichen Vordrucke waren. Das handschriftliche Zeichen links von der Anschrift bedeutet Deutschland.
Victor John hat diese japanische Ansichtskarte an seine Schwester Anne-Marie John in Berlin geschickt.





Der orange Namensstempel in der Mitte ist diesmal kaum zu erkennen. Ab August 1915 wurden die bis dahin gebräuchlichen handschriftlichen Postleitvermerke von einer Menge verschiedener Postleitstempel abgelöst. Der violette Rechteckstempel bedeutet „Deutschland“. Der Ortsstempel aus Matsuyama (松山) trägt das Datum 4.12.5. Der Stempel zeigt die Jahreszahl "4" nach dem Gengō-System. In Japan beginnt die Jahreszählung mit jedem Tenno neu. In diesem Fall entspricht die 4 dem 4-ten Jahr der Taisho –Zeit (Tenno Yoshihito). Man muss zu der japanischen Jahreszahl 1911 Jahre addieren. Der Stempel kommt also aus dem Jahr 1915. Tag und Monat stimmen immer mit unserem Kalender überein.



Das violette Dienstsiegel unter dem Ortsstempel aus Matsuyama ist leider kaum zu erkennen. Da die Postkarte nach Shanghai ging, trägt sie den Postleitstempel „China“. Es ist die einzige erhaltene Foto-Ansichtskarte von Victor John. Er steht links und ist durch ein Kreuz gekennzeichnet. Die beiden Männer mit der Armbinde „G“ gehören zum japanischen Personal im Lager Matsuyama. Die Karte geht an Herrn Binder, den Chef von Victor John in Hongkong.

Am 09.04.1917 wurde das Lager Matsuyama aufgelöst. Die Gefangenen wurden in das große Lager Bando überführt. Victor John hatte damit Glück, denn in Bando war ein großes Lager, das auch neutralen Kommissionen vorgeführt wurde. Da die Firmen ihre Angestellten unterstützten, hatten diese auch Geld und konnten ihren Neigungen nachgehen. Manche legten Gärten an, andere kochten und luden ihre Freunde ein, Victor trieb Sprachen, manche machten Musik oder malten. Ich las einmal einen Artikel, wie Beethoven nach Japan gekommen ist. Da wurden die Konzerte in Bando aufgeführt. Obwohl es verboten war, gingen einige Gefangene im Meer schwimmen. Wenn sie erwischt wurden, kamen sie dafür einige Tage in den Bau. Im Lager hieß das immer "Er ist in den Süden verreist'. Aber bei allem hatten sie nicht die Freiheit und sehnten sich nach Hause. Nur wenige Karten waren erlaubt.



Neben dem Poststempel vom 02.02.1918 trägt diese Karte ein großes rotes Siegel (Ellipse) und den roten Leitstempel „Deutschland“ (rechts) der ursprünglich im Lager Tokushima eingesetzt wurde. Nach der Ankunft in Deutschland durchlief die Karte auch noch die Postüberwachungsstelle in Cöln-Deutz.

Berühmt wurde Bando durch zwei überaus leistungsfähige Lagerdruckereien, die Zeitungen, Bücher, Postkarten, Programme, die Lagerpostmarken, das Lagergeld und später die Bordzeitung auf dem Heimkehrerschiff „Hofuku Maru“ herstellte. Auch alle fünf Postkarten aus Bando, die ich hier zeigen kann stammen aus der Lagerdruckerei. Insgesamt gibt es aus den Lagerdruckereien in Bando 65 verschiedene Bild- und 10 Fotopostkarten.





Vom 8. – 18. März 1918 fand eine Ausstellung „Bildkunst und Handwerk“ im Lager Bando statt. Die Ausstellungs-objekte fanden bei den über 10.000 japanischen Besuchern reißenden Absatz. Hierbei gelangten 7 verschiedene, in den Lagerdruckereien hergestellte farbige Bildpostkarten und ferner 6 verschiedene Fotopostkarten mit Festtagsstempel der Ausstellung zur Ausgabe. Dieses ist eine der Postkarten. Der Festtagsstempel (oben links) ist leider nicht sehr gut zu erkennen.





Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges am 11.11.1918 mussten die Gefangenen das Weihnachtsfest 1918 weiterhin im Lager verbringen. Auch diese schöne Weihnachtskarte stammt aus der Steindruckerei im Lager Bando. Für das Lager war das Postamt in Tokushima-Bando (徳島-坂東) zuständig. Die Zeichen sind im Stempel von rechts nach links zu lesen. Unten ist die Uhrzeitangabe 后 0 – 3. Das Zeichen 后 steht für nachmittags.

Neben dem großen Siegel und dem Leitstempel trägt diese Karte an Victors Schwester den britischen oder amerikanischen Zensurstempel „P.C.“ im Kreis.



Am 14.02.1919 schickte Victor John diesen Ostergruß an seine Schwester in Berlin. Man sieht, dass ein Paket mit Ostereiern zerbrochen ist und die Ratten sich über den Inhalt hermachen. Einer der deutschen Gefangenen zeigt das Malheur dem japanischen Bewacher – erkennbar an der Armbinde.



Am selben Tag gab Victor auch noch eine Karte an seine Eltern auf - der Vater hieß ebenfalls Victor. Wie man an dem Motiv der Postkarte sieht, sitzen die Insassen des Lagers auf den gepackten Koffern und warten nur darauf entlassen zu werden.

In Bando ging es Victor John sehr gut und er sagte immer, dass er keine Familie und keine Kinder habe. Er habe Zeit und es könnten ruhig erst die anderen nach Deutschland zurückkehren. Dennoch war er beim allerersten Heimtransport mit dabei. Anfang 1920 war die lange Kriegsgefangenschaft zu Ende und das Schiff Hofuku Maru brachte ihn mit dem ersten Transport nach Wilhelmshafen.

Es hat aber noch 5 ½ Monate gedauert, bis das Schiff mit 944 Heimkehrern am 30.07.1919 von Kobe aus in See stach. Während der Fahrt gab die mitgereiste Druckerei 6 Bordzeitungen heraus. Am 24. Februar traf die Hofuku Maru (= Reichtum und Glück) schließlich in Wilhelmshaven ein.



Am 26. Februar 1920 wird Victor John in Wilhelmshaven aus dem Militärdienst entlassen. Am 4. März meldet er sich in Berlin. Vom Hilfsausschuss für die Kriegsgefangenenheimkehrer erhält er am 23. März 300 Mark bar ausgezahlt. Schließlich heißt es am 3. April aus Berlin-Schöneberg „Anmeldung hat erfolgt“.



Am 16. September 1920 wird dem Seesoldaten im III Seebataillon in Tsingtau Victor John schließlich noch das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen.

Das war's
Viele Grüße
Volkmar
 
Dudley Am: 12.06.2019 20:42:40 Gelesen: 43890# 86 @  
Volkmar, Gratulation zu diesem ausführlichen Bericht über Zustände in den Gefangenenlagern.

Aus Matsuyama kann ich hier eine Karte zeigen, die am 8.12.1915 in ein deutsches Gefangenenlager nach England geschickt wurde. Eine äußerst seltene Destination.

Leider ist die Karte nicht von Victor John.

Der Absender Fritz Brinkhaus wurde ebenfalls im April 1917 von Matsuyama nach Bando verlegt.



Danke Volkmar und beste Grüße
Gerhard
 
Dudley Am: 21.08.2019 11:11:01 Gelesen: 42795# 87 @  
Heute habe ich eine Frage zu dem auf der Karte gezeigten chinesischen handschriftlichen Vermerk:

Was sagt dieser aus?



Es handelt sich hier um eine Postkarte aus dem Interniertenlager Wan-Schou-Sze in der Nähe von Peking von Herrn Fridor Dora, Besatzungsmitglied des österreichischen Kreuzers „S.M.S. Kaiserin Elisabeth“, die am 21.12.1919 an Max Luttermann nach Kirin in die Mandschurei geschickt wurde.
 
Dudley Am: 22.08.2019 17:17:46 Gelesen: 42722# 88 @  
Noch eine Bitte hätte ich zu folgendem Beleg:

Wer kann mir die japanischen Schriftzeichen in rot, rechts, übersetzen?

Im voraus besten Dank und Gruß
Gerhard


 
ligneN Am: 23.08.2019 12:33:01 Gelesen: 42691# 89 @  
@ Dudley [#87]

Vermutlich Transkription des Empfängernamens.
 
ligneN Am: 23.08.2019 12:35:23 Gelesen: 42690# 90 @  
@ Dudley [#88]

Chiba Präfektur
Tsudanuma
?verzögert oder ?nachsenden

Auf dem Gelände von Tsudanuma war das Lager Narashino.
 
Dudley Am: 24.08.2019 17:38:28 Gelesen: 42638# 91 @  
Danke für die schnelle Übersetzung, ligneN.

Gruß Gerhard
 
Schmidtkutzhof Am: 25.08.2019 10:47:35 Gelesen: 42616# 92 @  
@ Dudley [#87]

Guten Morgen,

ein Besatzungsmitglied dieses Namens habe ich noch nirgendwo gefunden. Welche Quelle? Ich gehe davon aus, dass der Absender zur k.u.k. Gesandschaftswache gehörte. Das Jahr "19" lese ich als "18".

Viele Grüße
 
Dudley Am: 19.09.2019 13:16:53 Gelesen: 42077# 93 @  
@ Schmidtkutzhof [#92]

Vermutlich haben Sie beidesmal recht, auch mir liegt keine Namensliste der Internierten in Wan-Schou-Sze vor.

Aus der Literatur weiss ich, dass im Lager Hsi-yuan in erster Linie Besatzungsmitglieder des österreichischen Kreuzers „S.M.S. Kaiserin Elisabeth“, die Gesandschaftswachen von Peking und Tientsin und das Sanitätspersonal von Tsingtau untergebracht waren. Das Lager Hsi-yuan wurde nach Ausbruch von Typhus Anfang 1918 geschlossen und die Gefangenen nach Wan-Schou-Sze verlegt.
 
Dudley Am: 06.10.2019 22:19:46 Gelesen: 41804# 94 @  
@ Dudley [#79]

Die Rang 2 Ausstellung für Sindelfingen ist fertiggestellt. Mein Prachtbeleg des Exponates sieht wie folgt aus:



Insgesamt sind es 7 Rahmen.

Wer Lust hat, einfach die Ausstellung MAMA 2019 bei der Sindelfinger Briefmarkenbörse vom 24.10. - 26.10.2019 besuchen.

Ich werde an allen 3 Tagen dort sein.

Gruß Gerhard
 
Schmidtkutzhof Am: 07.10.2019 12:05:37 Gelesen: 41773# 95 @  
@ Dudley [#94]

Guten Morgen,

interessant ist dieser Beleg auch, weil Seitz gerade den ovalen Lagerstempel ausführlich diskutiert (S. 21 f.). Er weist darauf hin, dass die Nachzeichnung bei Rüfer/Rungas (S. 78) verkleinert ist und gibt »eine Nachzeichnung in Originalgröße von einem Paketausschnitt« wieder; die Spekulationen (»Innendienststempel«? »Russisch-japanischer Krieg«?) hält er für irrig.

Gleichwohl ist es seltsam, dass er den Stempel im Shizuoka-Teil seines Buches nicht aufführt.
 
Dudley Am: 21.10.2019 12:20:29 Gelesen: 41455# 96 @  
Guten Tag an die Sammler der Gefangenenpost Japan,

Richard fragte mich gestern, ob ich meine Rang 2 - Ausstellung von Sindelfingen (24.10.-26.10.2019) nicht bei Philaseiten unter "Virtuelles Album" ablegen könnte. Das habe ich getan und ihr könnt darin 7 Rahmen (84 Seiten) finden.

Der Titel lautet: Der Krieg um Tsingtau im Herbst 1914 und die Gefangenschaft danach in Japan (1914 - 1920). [1]

Schaut einfach mal rein. Für Rückmeldungen bedanke ich mich.

Beste Grüße Gerhard

[1] https://www.philaseiten.de/album/zeige/290
 
Zanomann Am: 29.10.2019 15:34:59 Gelesen: 41202# 97 @  
Stelle hier einen weiteren Beleg Kriegsgefangenen - Post aus Japan vor, dieser wurde im Lager Oita im April 1918 geschrieben, mit schönen klaren Stempelabschlägen.

Das Lager Oita war mit das kleinste Gefangenenlager im ersten Weltkrieg in Japan.

•Oita, zwei Teillager für Offiziere und Mannschaften (Matrosen-Artillerie), eröffnet 4. Dez. 1914 mit 141 Mann, Höchstbelegung 210. Verlegung nach Narashino am 4. Aug. 1918.


 
Dudley Am: 11.01.2020 13:26:57 Gelesen: 39719# 98 @  
Heute stelle ich einen großformatigen Geldbrief, der an August Esswein ins Tempellager Nagoya geschickt wurde, zur Diskussion:



Ankunftstempel Nagoya am 4.05.1915 auf der Rückseite.

Wer kann mir sagen

- was sagen die japanischen Schriftzeichen?
- wie hoch war der Wert?
- ist der Aufgabestempel vom 3.5.1915 von Kobe?

Danke schon mal an die fleissigen Helfer und Gruß
Gerhard
 
Koban Am: 11.01.2020 14:48:12 Gelesen: 39711# 99 @  
@ Dudley [#98]

Der Aufgabestempel könnte aus 神戸三宮 / Kobe Sannomiya stammen.

Gruß,
Koban
 
ligneN Am: 13.01.2020 18:09:34 Gelesen: 39637# 100 @  
@ Dudley [#98]

Kobe-Sannomiya stimmt.

Info: Kobe bestand damals vor allem aus zwei großen Ortseilen, Hyogo (der Hafen mit ehemaligen Ausländerviertel) und Sannomiya (rund um den großen Bahnhof Sannomiya).

Wertangabe 80 Yen.

Der L1 im Adressenfeld bedeutet einfach "Kgf. Lager". Darüber konnte man dann den Namen eines beliebigen Lagers schreiben.

Der L2 Stempel im Absenderfeld ist "DAB Filiale Kobe / Kobe Kyomachi" (Addresse).
 
Dudley Am: 14.01.2020 00:52:54 Gelesen: 39612# 101 @  
Besten Dank für Ihre Unterstützung, Koban und ligneN.

Vielleicht sehen wir uns in Haldensleben bei der NAPOSTA? Werde Sa. und So. dort sein, habe dort 8 Rahmen ausgestellt.

Gruß,
Gerhard

Hier noch einen Brief aus Koradai vom November 1914, einen der ersten Briefe vom gesuchten Lager.

Interessant ist der Briefinhalt.





 
Dudley Am: 29.01.2020 16:13:30 Gelesen: 39000# 102 @  
@ ligneN

Hier benötige ich wieder Unterstützung bei der Übersetzung dieser Quittung für aufgegebene Postsendungen:

- Der Stempel ist vom 18.01.1917, aber von welchem PA?
- Beide rote Stempel kann ich bei Seitz nicht finden, was besagen diese, oben und unten?
- Was besagen die 5 japanischen Schriftzeichen, von rechts nach links?



Danke und beste Grüße
Gerhard
 
ligneN Am: 31.01.2020 02:27:55 Gelesen: 38919# 103 @  
@ Dudley [#102]

Von Landgraf an Meyermann.

Roter Stempel oben: Einschreibe-Paket.
Unten: Siegel des Annehmenden (Postbeamten?)

Der Poststempel ist nicht komplett lesbar: Akasaka-Ichiga (?ya)

Landgraf wohnte im Bezirk Akasaka.

Die 5 waagerechten Schriftzeichen unten sind einfach der Druckvermerk für diese Quittung "Tokyo Ogawa hergestellt von".
 
Dudley Am: 31.01.2020 16:31:51 Gelesen: 38881# 104 @  
Besten Dank. Immer wieder eine nette und große Unterstützung.

Herzliche Grüße Gerhard
 
Dudley Am: 26.02.2020 12:49:33 Gelesen: 38229# 105 @  
Guten Tag an die Sammler der Gefangenenpost Japan,

Richard fragte mich, ob ich meine Rang 1 Ausstellung von der NAPOSTA 2020 nicht auch bei Philaseiten unter "Virtuelles Album" ablegen könnte. Das habe ich getan und ihr könnt darin 8 Rahmen (96 Seiten) finden.

Der Titel lautet: Der Krieg um Tsingtau im Herbst 1914 und die Gefangenschaft danach in Japan (1914 - 1920) (2)

https://www.philaseiten.de/album/zeige/309

Mehr als 50 Aussteller gab es bei der NAPOSTA 2020 in Haldensleben allein in der Klasse "Postgeschichte". Darunter war das bestprämierte Exponat "Postverhältnisse zwischen dem Vereinigten Königreich und Frankreich 1802-1875", das mit 92 Punkten bewertet war und Groß-Gold mit Ehrenpreis erhielt.

Mein Exponat kam auf 83 Punkte und erhielt Groß-Vermeil.

Schaut einfach mal rein. Für Rückmeldungen bedanke ich mich.

Beste Grüße Gerhard
 
Dudley Am: 05.04.2020 17:19:56 Gelesen: 37422# 106 @  


Pressemeldung in unserer lokalen Presse zur NAPOSTA 2020.
 
hajo22 Am: 18.07.2020 12:22:33 Gelesen: 35843# 107 @  
Gestern erhielt ich vom Auktionshaus Gert Müller einen Sonderkatalog (107. Auktion) in dem eine Sammlung Kriegsgefangenenpost Japan/Kiautschou aufgelöst wird.

Dies zur Information.

hajo22
 
Dudley Am: 04.09.2020 00:07:09 Gelesen: 34874# 108 @  
Diesen Katalog habe ich auch erhalten.

Die Ausrufpreise waren "gesalzen", ein besonderes Los war der Brief "Bando-Express", Ausrufpreis war 3000,- € und der Zuschlag war 3800,- €. Diesen Brief habe ich leider nicht erhalten.

Die Auktion zeigte Preise wie echte Handelspreise, zumindest für Lose, die auch Käufer fanden.

Ich selbst habe 3 Lose erstanden. Koradai etc. Da mußt du wirklich tief in die Tasche greifen.

Gruß Gerhard


 
ligneN Am: 04.09.2020 14:25:21 Gelesen: 34862# 109 @  
Die Sammlung war zuvor als Posten bei HBA Hamburg und wohl von einigen Auktionatoren hochgetrieben worden, wie man so hört.

Krasse Startpreise, teils 3- bis 4-fach vom Realwert, auch für 0815-Dinge wie Unauffälliges von Kurume oder Bando.

Gemäß Ergebnisliste wurden von 518 Losen 112 verkauft.

Manche Sachen muß man einfach sein lassen. In der Regel wird ähnliches zu realistischeren Preisen verfügbar.

Und bei den großen Seltenheit wie immer die Frage - brauche ich das, oder jedenfalls zu diesem Phantasiepreis?

B-)
 
Dudley Am: 21.09.2020 15:18:15 Gelesen: 34583# 110 @  
@ ligneN [#109]

Das ist wie immer ein zutreffender Kommentar von Ihnen.

Diese Auktion war mit Preisen weit über Normalmass. Auch waren wenig aussergewöhnliche Lose oder Raritäten vertreten.

Eines fehlt mir noch, und zwar die Osaka-Marke. Diese Marken auf Karte wurden mit 2000,- € angeboten, aber es erscheint mir doch ums doppelte zu hoch.

Also warten bis ein günstigeres Angebot kommt.

Gruß Gerhard.
 
Dudley Am: 25.08.2022 20:54:02 Gelesen: 15751# 111 @  
Heute stelle ich einen großformatigen Geldbrief, der an P. Schmidt nach Tokio von Laurentius Beermann aus dem Lager Shidzuoka geschickt wurde, zur Diskussion:



Ankunftstempel Tokyo am 30.05.1916 auf der Rückseite.

Wer kann mir

- etwas sagen die japanischen Schriftzeichen?
- von welchem Postamt ist der Aufgabestempel vom 29.05.1916?

Das Geld (25,- ?) wurde an P. Schmidt, Yagesu-Cho Itchome, Kojimachi-Ku. Tokyo. geschickt, Adresse steht auf der Rückseite.

Danke schon mal an die fleissigen Helfer und Gruß
Gerhard
 
ligneN Am: 26.08.2022 11:55:38 Gelesen: 15700# 112 @  
@ Dudley [#111]

Die Schriftzeichen handschriftlich: oben links Betrag "25 Yen", ansonsten oben Empfänger- und unten Absenderadresse in Zeichen.

Ortsangabe im Poststempel und im R-Zettel: 静岡 Shizuoka.
 
Dudley Am: 26.08.2022 17:28:59 Gelesen: 15679# 113 @  
@ ligneN [#112]

Das ging ja schnell, sie sind der beste ligneN, herzlichen Dank. Jetzt ist meine Ausstellungssammlung für die IBRA 2023 fertig, 80 Seiten Gefangenenpost. Die Beschreibung des Geldbriefes aus Shidzuoka fehlte noch. Wichtig auf diesem Geldbrief sind die rechteckigen Versicherungsmarken, die es gegenüber den kleineren quadratischen nur im Verhältnis 1:6 gibt.

Ich kann nur hoffen, dass die Sammlung angenommen wird. Entscheidet sich voraussichtlich im Oktober 2022.



Das Deckblatt ist zweisprachig, die restlichen 79 Seiten nur in Englisch.

Ich halte das Forum informiert.
 
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