Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Wann gehören Sammlermarken in die Tonne ?
AfriKiwi Am: 24.09.2011 00:05:57 Gelesen: 31566# 1 @  
Liebe Sammler

Wann gehören Sammlermarken in die Tonne ?

So oft sehen wir Marken nicht nur hier aber praktisch überall die in den Müll gehören.
Bei Händler, bei Sammler in Vereine oder auch nicht aber überhaupt in Foren und bei Internet Auktionen.

In Beiträge hier lesen wir von eine Marke mit besonderem Stempel wovon der Sammler noch eine zweite sucht als Ersatz dessen fehlerhafte Marke.

Das macht Sinn um mangelhafte Marken zu ersätzen vor sie im Album reinkommt.

Was wohl viel öfter hier oder sonst gezeigt wird sind Marken die schon für Entlastung in die Tonne schreien.

Die meisten ernsthaften Sammler auf Ihren Sammlergebieten wissen wann Marken Massenwaren sind. Ob solche besondere Stempel habe können und wenn es nicht der Fall ist und die Marke ist nicht mehr Sammelwürdig - in die Tonne.

Die nicht gesaltzten Sammler und jeder von uns war es mal, hat schuld dran daß so viel Schrott gezeigt wird und dann auch probiert wird davon zu profitieren.

Es wird zukünftig eher schlechter mit mehr Schrott Angebote. Aus jede Sammlung wird das was dem Sammler eignet entfernt und der Rest geht zum nächsten Plünderer.

Die Tatsache ist wohl daß kein Sammler nicht die Zeit hat oder Kenntniss Schrott zu beurteilen und es geht halt zum nächsten Müllsammler.

In meisten Kataloge gibt es Abbildungen von Marken, super fein bis mit Mangel.

Wird es nicht Zeit Sammler mal zu zeigen was nicht mehr sammelwürdig ist, was man wohl noch mit eine bessere ausgetauscht werden kann oder in die Tonne gehört.

Ja, der Schrott von einem ist der Fund vom andern und jeder sammelt wie er Lust hat.

Liegt es an mangelender Selbstkritik da die jahrelangen Erfahrungen und Kenntnis einfach fehlen ?

Wie kann ein Sammler die richtige Orientierungsstufe erreichen wann ein Marke in den Müll gehört ?

Ich als Sammler beispielweise haße Wellenstempel und solche Massenware kommen wenn beschädigt in die Tonne ohne zweimal darüber zu denken. Unbeschädigte in eine Kasten für weitergabe - mea culpa, es ist als lehre andere Neueinsteiger.
Ältere Marken oder nicht Massenware haben andere Maßgaben wo Erfahrung zählt.

Wie oben verwehnt sorgt der immer mehr häufiger Philatelieschrott zur Umwelt-philatelieverschutzung.

Ist es nicht die Aufgaben jeden Sammler zu lernen von auch anderen wenn nicht von Handbücher ?

Erich
 
doktorstamp Am: 24.09.2011 03:26:06 Gelesen: 31556# 2 @  
Hallo Erich,

Ich kann dich verstehen, aber (gibts immer), den Spaß am Sammeln sollte nicht verdorben werden, sonst geht er/ sie uns verloren. Eine Lehre zu schreiben, die den Anstoß zum Sammeln Vorschub leistet ist eher angebracht.

In einem Verein ist es einfacher m.M. nach Anfänger zu belehren, nun geht es an Menschengefühl, was leider in den Foren nicht so oft gezeigt wird. Ich weis, ich weis den Vereinsmeier gibt es auch noch, aber nicht jeder ist so.

Zugegeben was uns hier oftmal vorgeführt wird ist Masse, es ist ja nett wenn es eine Ausnahme bildet, selten der Fall. Aber so haben wir allermal angefangen. Aber nach und nach in der Sammeltätigkeit haben unsere Bedürfnisse und Erwartungen geandert, verfeinert wäre vielleicht besser. Wie ich nun vor Jahren kreiert habe; Sammeln wie es einem Spaß macht. Und ich halte mich dran, ich schreibe niemanden vor wie er/sie zu sammeln hat. Lediglich im (Zwie)Gespräch kann man Verbesserungen vorschlagen. Das bleibt aber für uns und uns allein erhalten. Was das letztere betrifft versagt zum Teil das Internet. Denn mit einem Klick wird das Geschreibe verewigt.

Es wäre dem einen oder anderen eine Hilfe wenn es auf der Seite ein "Sticky" gab. (Thema bleibt (klebt) immer oben). Sie haben Marken gefunden oder geerbt. Darunter eine kurze Lehre, welche die Kernpunkte erfaßt ohne subjektive Meinungen.

mfG

Nigel
 
AfriKiwi Am: 24.09.2011 07:28:57 Gelesen: 31535# 3 @  
@ doktorstamp [#2]

Hallo Nigel,

Nun ist ein Dauerthema wie "Sie haben Marken gefunden oder geerbt" gut, da Nachfragen oder Vorstellungen unter einem Dach gebracht werden.

Die Realität ist auch so daß manche sich einfach nicht belehren lassen. "Glauben" ist etwas was man nicht sieht und Sammler in Essenz müßen Sammler Marken sehen.

Ganz grob gesehn sollten Sammler Verstandnis haben was Schrott beinhaltet. Gut gemeinde und richtige Bestimmungen erfolgen schon regelmäßig aus allen Orten und über weitem Gebiet.
Niemand kann sich als Allein-Richter vorstellen und nicht jeder weis alles.

Wie es öfters passiert zeigen manche nur Teile von einer Sammlung und so oft ist die Erhaltung sehr gemicht. Etwas ist brauchbar für den Nächsten. So ist das gut und brauche nicht weiter diskutiert zu werden.

Was mich stört is die häufigen Nachfragen über Wert von Massenwaren die entweder ganz verschmutzt sind, deutlich Knochen sind was ein Blinder faßt auf gleichen Beschluß kommen würd. Dann dazu muß man kein Dank zur Negative Antwort erwarten. Sammler (manche jedenfalls) denken Ihre Marken seien die besten und einzige und glauben nicht einer Aussage - sie brauchen halt mehr.

Es gibt auch viele Philatröster die eine Marke von zahleichen im Scan in bessere Erhaltung hochschätzen zwischen absoluter Schrott und es als algemein darstellen.

Kann man ein System entwickeln was einfach methodisch dem Nichtglauber überzeugt was Schrott ist ?

Gemeint ist also kein graues Gebiet was abhängig sein mag von guter Stempel auf kaputtene Marke, oder kleine Zähnungmangel auf bessere Marken. Also Marken die nicht leicht ausgetauscht oder ersätzt werden können.

Soll man hier Beispiele Vorstellen von Schrott und kann das von Nutzen sein ?

Erich
 
westfale1953 Am: 25.09.2011 10:08:43 Gelesen: 31456# 4 @  
Guten Morgen!

Ich habe vor kurzem von einer älteren Dame einige Briefmarkenalben bekommen, die sie im Keller aufbewahrt hatte.

Darunter war auch ein Vordruckalbum BRD 1949 - 1980 von Leuchtturm, in dem sehr viele ehemals postfrische Marken sind, die jetzt vermutlich aufgrund der Feuchtigkeit im Keller im Album festgeklebt sind (auch einiges aus den Anfangsjahren!).

Gehören diese Marken jetzt "in die Tonne" oder was macht man damit?

Bernhard
 
heide1 Am: 25.09.2011 13:28:36 Gelesen: 31424# 5 @  
@ westfale1953 [#4]

Moin,

1949-1955 gehört ers tmal nicht in die Tonne. Wenn schon festgeklebt, einweichen, ablösen und trocknen. Dann angucken und wenn heil, ins Album. Wenn ungestempelt, sind sie jetzt eben ohne Gummi.

Denke wohl, dass hier ansonsten vorher von Massenware gesprochen wurde - Bund 49-55 ist keine Massenware. Wenn defekt, dann ab in die berühmte Tonne.

Gruß Jürgen
 
Heinrich3 Am: 25.09.2011 14:44:27 Gelesen: 31403# 6 @  
Sammlermarken gehören nie in die Tonne. Allgemein meine ich, daß Briefmarken fast immer eine Verwendung finden. Mein Schrott geht in eine große Tüte, die dann eine Bekannte bekommt. Die Dame beklebt dann mit den Marken alles mögliche. Auch ein Gemälde hat sie bereits ge-(nicht be-)klebt.
Also mein Tip: Einen Behälter für diesen Schrott festlegen und irgendwann evtl. verhökern, bitte aber nicht an Filoutelisten.
 
Lars Boettger Am: 25.09.2011 18:04:07 Gelesen: 31371# 7 @  
@ am1937a [#6]

Es gibt eine Grenze. Wenn eine Marke nicht selten ist, einen Plattenfehler hat, einen seltenen Stempel oder eine seltene Farbe oder sonst eine Eigenschaft, die sie sammelnswert macht (z.B. weil sie einem noch fehlt) und beschädigt ist, dann sollte man sie entsorgen. Ob das bei einem Freund/einer Freundin ist, die damit Kunstwerke bastelt oder die Mülltonne, das bleibt gleich.

Ich schmeisse beschädigte Marken weg, die nicht mehr sammelnswert sind. Im Anhang eine fast zerissene Marke, die nur wegen ihrem seltenen Innendienststempel von Luxemburg in meiner Sammlung ist.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
rostigeschiene (RIP) Am: 25.09.2011 19:09:23 Gelesen: 31353# 8 @  
Wie in einem anderen Thread schon erwähnt behalte ich beschädigte Marken auch nur wenn sie Eigenschaften aufweisen wie sie Lars erwähnt hat.

Alles andere gehört in die Tonne.

Auch sehe ich keinen Sinn darin diesen Müll in Bielefeld zu entsorgen, dadurch kommen sie wieder in einen Kreislauf der andere Sammler wieder vor die Entscheidung stellt, aufbewahren oder in die Tonne.

Werner
 
chuck193 Am: 26.09.2011 01:12:06 Gelesen: 31313# 9 @  
@ Lars Böttger [#7]

Hi Lars,

wegen dem Entsorgen von nicht sammelwürdigen Marken, kommt es auch darauf an, für welchen Zweck man die Marke braucht. Zum Beispiel, wenn Plattenfehler gesammelt werden, kommt es nicht auf eine perfekte Marke an, wenn die Marke einige Zähne vermisst, das ist selbst bei Arbeitsgemeinschaften noch brauchbares Material. Natürlich, wenn man eine bessere mit demselben Fehler findet, dann kann die Marke ausgetauscht werden, und vielleicht einem anderen Sammler weiter gegeben werden, der diesen Plattenfehler noch sucht. Auch besondere Stempel können so eingestuft werden. Letzten Endes wird das jeder für sich selber entscheiden müssen.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
AfriKiwi Am: 26.09.2011 02:05:28 Gelesen: 31312# 10 @  
@ rostigeschiene [#8]

Auch sehe ich keinen Sinn darin diesen Müll in Bielefeld zu entsorgen, dadurch kommen sie wieder in einen Kreislauf der andere Sammler wieder vor die Entscheidung stellt, aufbewahren oder in die Tonne.

Hallo Werner,

Ich teile auch Deinen Entschluß, aber warne, daß nicht jeder Laie, je nach sein eignen Begriff beschädigte Marken vernichtet.

Ein bisschen Erfahrung sollte man doch haben, bevor man eine Marke permanent ablagert.

Zum Beispiel diese unten: Mi331 mit Wasserzeichen nach rechts statt links habe ich bis jetzt zwei Marken gestempelt in meiner Sammlung. In den späteren 60 Jahre habe ich sicher ein halben Bogen als Porto aufgebraucht für Tauschpartnerporto, bevor ich einige postfrische noch 'retten' konnte.



Der Stempel war ein üblicher Teil eine Werbestempels. Von diese Marken gabe es einige Millionen von 1964 bis 1970 mit allgemeinem 2-1/2c Inlandporto auf Standardbrief.

Saubere abgestempelte Marken habe ich behalten und Tausende solche Massenwaren mit Werbe- oder Wellenstempel gingen ohne nähere Wasserzeichenuntersuchung in die Tonne. Vielleicht ein kleiner Faktor, dass sie mit 85.000% teuerer als die normale ist.

So ist es mit Ausgaben wobei Abarten vorkommen, die erfahrene Sammler schnappen sie schon auf und wenn sie halt in die Tonne wandern, steigt der Wert irgendwann mal. Ein Dach- oder Kellerfund ist auch schon 90% Müll nach 1960 bei Massenwaren. Der Laie ist sich des letzteren nicht von bewußt und sowie ich eine Reihe Knochen finde als Beispiel, werde ich das tun.

@ am1937a [#6]

Die Dame beklebt dann mit den Marken alles mögliche. Auch ein Gemälde hat sie bereits ge-(nicht be-)klebt.

Das ist eine tolle Idee. Ich habe selber mir ein Schreibstifthalter gemacht worin ich über ein Dutzend Schreiber griffbereit habe. Es macht schon ein schönes Geschenk für einen Sammler, der schon 'Alles' hat. :-)

Erich
 
doktorstamp Am: 26.09.2011 07:07:02 Gelesen: 31304# 11 @  
Ich habe nämlich an die Ausnahmen, warum eine Marke nicht sofort ausgesondert werden sollte, erwägt.

Da viel mir einiges ein;

Marke fehlt in der Sammlung, kann eventuell ersetzt werden.

Marke weist etwas besonders auf, Wasserzeichenabart, Zähnungsabart, Farbnuance, Fehlfarbe, Entwertung/Verwendung.

Marke ist scheinbarer selten, nicht in der Lage sie zu ersetzen, da man keineswegs wie der besagte Kroesus bemittelt ist.

Marke ist Bestandteil einer Fälschungssammlung.

Man führt eine Schrottsammlung, um es zu verdeutlichen wie man nicht sammeln sollte.

mfG

Nigel
 
EL-LOBO Am: 28.09.2011 08:43:19 Gelesen: 31214# 12 @  
@ am1937a [#6]


Also mein Tipp: Einen Behälter für diesen Schrott festlegen und irgendwann evtl. verhökern, bitte aber nicht an Filoutelisten.


Genau das sollte ein Briefmarkensammler nicht tun, aber die Frage sei erlaubt:

Weshalb tun dies diese Schrottsammler ?

Weil es heute Internetportale gibt wo dieser Schrott dann auch noch verhökert werden soll. Grausam, was heutzutage bei Ebay und Co. oft angeboten wird. Blumige Umschreibungen, Dachbodenfunde u.s.w. sollen den Schrott auch noch wertvoll darstellen.

Eine Frau würde nie auf den Gedanken kommen, aus mehreren eingerissenen verschmierten Kleidern, ein neues Ballkleid anzubieten.
 
AfriKiwi Am: 28.09.2011 12:07:47 Gelesen: 31188# 13 @  
@ EL-LOBO [#12]

Grausam was heutzutage bei Ebay und Co oft angeboten wird. Blumige Umschreibungen, Dachbodenfunde u.s.w. sollen den Schrott auch noch wertvoll darstellen.

Grausam ist schon sehr milde gesagt und da es nicht nur bei genannten Internetseiten, aber wohl bei meisten angeboten wird deprimiert es mich jedesmal. wenn ich sowas anschaue.

Eine Frau würde nie auf den Gedanken kommen aus mehrern eingerissenen verschmierten Kleider ein neues Ballkleid anzubieten.

Stimmt, aber etwas neues zu gestalten wie einen Stifthalter oder sonst ansehnliches aus kaputten Marken braucht keine Aschenputtel-Philatelie zu sein. Jeder Sammler weiss schon, ob der 'Schuh' paßt zur seiner Sammlung.

Nicht jeder denkt daran, was nach 'Zwölfe' wird, wenn die Sammlung in andere Hände fällt und solche noch davon profitieren wollen.

Erich
 
DL8AAM Am: 28.09.2011 14:24:13 Gelesen: 31175# 14 @  
Ich sehe das etwas zwiespältiger. :-(

Vom Verstand, vom Selbstverständnis und der "Sammelvorgabe" her gehören Knochen, d.h. nur beschädigte oder zerstörte Marken, in den Müll. Die bereits aufgeführten Gründe für ein "trotzdem Aufbewahren", wurden alle oben schon erwähnt und sind prinzipiell korrekt und nachvollziehbar. Auch sollte jeder das in seine Sammlung aufnehmen was er will, solange er weiß, was er da in den Fingern hält.

Nun zum Zwiespalt: Ja ich gestehe, ich kann mich kaum auch von "beschädigten" Briefmarken trennen, habe dafür extra eine Knochenkiste. Und ich bin sehr gut damit gefahren. Früher habe ich mich zum Beispiel kaum für Stempel interessiert, war eher der "Bildersammler" (wie damals vorgelebt bekommen mit den unlesbaren "Eckrand-Hauch eines Stempel" ...grrrr). Mit dem Alter und den Erfahrungen haben sich neben dem Wissen auch die Themen und mein Sammelverhalten vollkommen gewandelt. Zum Glück habe ich seinerzeit beschädigtes Material eben nicht gleich entsorgt, sondern nur "zwischengelagert". Was früher für mich Müll war, ist zwischenzeitlich (für mich) zu (vorerst) brauchbareren Material geworden. Lars, auch Dein interessanter Innendienststempel aus [#6] wäre in den Händen eines fast jeden Nicht-LUX-Spezialisten (ich zumindest hätte die Besonderheit des Stempels ganz sicher nicht erkannt) bereits in der Tonne gelandet, wenn nicht doch jemand die zerrissene Marke - entgegen aller Logik - aufgehoben hätte? Gut ich kenne die Geschichte dieses Exemplars nicht, aber prinzipiell trifft das zu.

Wegen dieser Erfahrungen hebe ich fast alles auf. Ich weiss jetzt nicht, was ich meine in der Zukunft irgendwann einmal Sammeln zu wollen. Auch kann sich kein Philatelist mit allen Ländern und Spezialbereichen auskennen, Material bzw. Seltenheit korrekt beurteilen bzw. mögliche zukünftige Entwicklungen abschätzen. Gerade vor ein paar Tagen wurde hier [1] über eine vollständig neu entdeckte Variante einer Briefmarke aus Japan berichtet. Wer weiss, wieviele von der bis dato unbekannten Marke unerkannt und unbeachtet als Knochen von unseren Altforderen als wertlos entsorgt wurden ? Gut, das ist ein Extrembeispiel, aber vielleicht findet man auf einer "halben" Briefmarke einen neuen Plattenfehler. ;-) Oder eine Vermutung (o.ä.) kann an Hand von weiteren Exemplaren untermauert oder gar verifiziert werden.

Ich bin da einfach inzwischen zu "vorsichtig" geworden, einem Messie ähnlich (wobei meine Frau immer sagt, das Wort "Philatelist" ist nichts anderes als ein Euphemismus für Messie). Das Risiko, dass diese Art der "man weiss ja nie"-Vorratshaltung nach sich zieht, wurde hier bereits auch vielfach ganz korrekt angesprochen. Was passiert, wenn dieser Schrott irgendwie wieder in den phil. Kreislauf gelangt bzw. an unbedarfte Dritte gegen teuer Geld verhöckert wird? Ich weiss, was ich da in der Kiste habe (nämlich noch wertloser Noch-Schrott) und ich weiss auch, dass das ziemlich unprofessionell ist, aber ... Viele unschöne Szenarien können hier angedacht werden. Etwaige Anfänger oder "werdende Philatelisten" könnten irgendwann damit einmal über den Tisch gezogen werden und verlieren u.U. deshalb sogar das Interesse am Hobby etc., aber trotzdem ... und vielleicht steigen ja irgendwann auch einmal die Altpapierpreise. ;-)

Um nicht falsch verstanden zu werden, eine unbeschädigte Marke, auch der 10 Millionste selbstklebende Leuchtturm mit unschönen Maschinenstempel ist für mich KEIN Schrott - vielleicht finanziell nur etwas wertloseres Material, das (derzeit) keinen Einlass in meine "gute" Sammlung findet und vorerst in Kisten in der Tiefe des Dachboden verschwindet oder mal in Bethel o.ä. landet, aber sicherlich von mir niemals nicht in der Tonne entsorgt wird. Es ist und bleibt eine "heile Briefmarke", die vielleicht irgendwann einmal sogar einen kleinen Jungen auf Tonga erfreut, für max. einem Tonga-Dollar pro 1 kg am Kirchen-Kiosk, inklusive fünf Bundesliga-Fußballsammelbildchen und einem abgeliebten Teddy [2]. Mehr ist Betrug. ;-)

Mit ziemlich zwiespältigen Grüßen
Thomas

[1]: "Japan: Neu entdeckte Rarität in den MICHEL-Katalog aufgenommen" - http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=3583
[2] http://depressionen-abc.com/der-abgeliebte-teddyb%C3%A4r http://www.juber.de/teddy/presse/mmarkt_001122.php
 
Lars Boettger Am: 28.09.2011 17:19:45 Gelesen: 31155# 15 @  
@ DL8AAM [#14]

Hallo Thomas,

ich glaube, wir unterschätzen zum einen, was bereits alles weggeworfen wurde (wenn man sich die Geschichte der Funde von einigen klassischen Ausgaben ansieht, dann schüttelt man den Kopf), zum anderen bin ich auch froh, dass dieses Briefstück aufgehoben wurde. Viel interessanter wäre der Beleg - falls es den jemals gegeben hat. Auf Briefmarken ist der Stempel eher ungewöhnlich. Andererseits wurden m.W. im Innendienst oft auch defekte Marken aufgebraucht, die am Schalter zurück gegeben wurden.

Wenn der Stempel vernünftig ist, dann wandert die Marke in die Stempelvergleichssammlung. Aber auch nur, weil ich eine Stempelvergleichssammlung aufbaue und mir es egal ist, wie die Marke aussieht. Ansonsten wären viele dieser Marken nicht mehr in meiner Sammlung, weil sie nicht mehr dem Kriterium "sammelwürdig" (Unwort) entsprechen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
AfriKiwi Am: 28.09.2011 23:09:03 Gelesen: 31114# 16 @  
Hallo Mitleser,

Hier ein Beispiel von modernem Material:



Ein Großbrief mit Marken, die teilweise festgeklebt wurden, sind wohl nicht beschädigt.

Die Marke links ist nach dem Auschneiden und vom Papier getrennt sammelwürdig. Derjenige, der das Thema, Bild oder Platz im Album füllen will, behält sie.

Die Olympia Marken rechts sind auch merkwürdig heil, aber verschmiert mit dem üblichen Rollenstempel.

Es sind Sondermarken und keine Massenware und bestimmt in bessere Erhaltung zu finden.

Mein Verständnis über diese versauten Marken erlaubt mir den Entschluß, sie in die Tonne zu entsorgen, ohne wieder darüber nachzudenken - für einen Sammler kommen irgendwann wieder bessere. Ja, wohl nur zwei Marken weniger, die nicht für Horrorpreise im Internet gesehen werden.

Wie oben schon in einigen Beiträgen geschrieben, ist der Unterschied zwischen alten und neuen modernen Marken gut unterstützte bei erfahrenen Sammler.

Seit Briefmarken in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhundert gesammelt wurden, ist eine Phobie entstanden, die heute noch Sammler-Plagegeist ist.

Ist es nicht Zeit geworden, Marken, die wirklich keiner haben will, zu entsorgen ? Nicht nur weitergeben, sie kommen wieder im Strom, sondern vernichten. Ja, darüber muß sich jeder selber nachdenken.

Einige Vorteile entsorgter moderne Müll-Marken:

Die versaute Marke hat ihren Dienst getan.
Sie wird niemals wieder gebraucht.
Wert nun reines Altpapier.
Keiner braucht nun Zeit, die Marke wieder zu scannen und keiner wird ärer durch Unbrauchbares.
Der Sammler sucht halt eine bessere und so wird seine Sammlung von besserer Qualität.
Gut gestempelte Marken haben schon geflegte Preise.
Mit immer weniger Sondermarken kann doch der Wert nur steigen bei Marken mit anständiger Abstemplung.
Sehen Sammler sauber gestempelte Marken, so ist es Ihnen ein Bedürfnis, Schrott sieht er sowieso.

Oberes nicht mit älteren Marken zu vergleichen.

Erich
 
armeico Am: 29.09.2011 10:08:54 Gelesen: 31082# 17 @  
Hallo zusammen,

ich bin nur froh darüer, das jeder selbst entscheiden kann, was er sammelt, und was er für sammelwürdig hält.

Gruß
Arthur
 
AfriKiwi Am: 29.09.2011 10:49:33 Gelesen: 31079# 18 @  
@ armeico [#17]

Hallo Arthur,

Nicht so froh ist der Erbe, wenn er seinen Schrott nicht beim Händler hinterlassen kann, der sehr freundlich mitteilt, daß er schon überladen ist mit solchem Material.

Mit Glück bietet er dem Erbe €10 an für eine Kindersammlung von dessen Eltern. Und wenn die Erwartung nichts einbringt, gibt es immer noch das Internet.

Erich
 
AfriKiwi Am: 08.10.2011 03:14:26 Gelesen: 30902# 19 @  
@ AfriKiwi [#18]

Was machen mit dem Beispiel 1 ?



1. Es würde Sammler von RTS (Return to Sender mit Finger als Beleg interessieren.
2. Die Sondermarke oben rechts, bekannt als eine Reibmarke, reibe es und Gold erscheint in der Spülpfanne, ist gebraucht schon nicht so oft zu finden.
3. Zwei Abstemplungen, die die linke oben einzeln unbrauchbar macht. Abgewaschen gehört die Marke in die Tonne, nachdem Ersatz gefunden wurde.

Die versaute linke Marke ist wohl keine Massenware, aber als einzelne - weg damit.

Beispiel 2:



Ein leichter Fall. Verschmierter Stempel, wenn nichts anderes lesbares auf solchem Beleg informativ ist, sind die Freimarken auszutauschen oder in den Müll. Bessere findet man schon.

Erich
 
Dieter Am: 08.10.2011 09:21:50 Gelesen: 30878# 20 @  
Ich habe dazu (ab in die Tonne) auch eine Frage, es wird immer viel in die Tonne geworfen, doch was macht man mit Marken, die im Katalog z.B. mit 400 € stehen, die "repariert" wurden. Ich habe sie im Album. Eine bessere werde ich wohl nie bekommen.


 
AfriKiwi Am: 08.10.2011 09:39:29 Gelesen: 30875# 21 @  
@ Dieter [#20]

Hallo Dieter,

Du hast schon einen Vorsprung, viele haben die Marke vielleicht gar nicht, die sie suchen.

Bild, Farbe, Zähnung, Papier, Wasserzeichen kann schon mal dienen, wenn ein besseres Stück gefunden wird.

Hochwertige Marken sind am 'Rand' der Tonne, aber ein Sammler bleibt ein Sammler und solche hochwertigen kaputten bleiben im Umlauf. Bei Massenwaren sieht das anders aus.

Erich
 
drmoeller_neuss Am: 08.10.2011 20:03:05 Gelesen: 30792# 22 @  
@ AfriKiwi [#19]

Beleg 1: Ein sehr interessanter Beleg aus dem neuseeländischen Postalltag. Der Brief wurde am 06. Dezember 2010 an einen Mike Donkin in Palmerston North geschickt. Den Empfänger Mike Donkin gab es aber nicht in der 40 Slacks Road in Palmerston North. Anstatt aufzugeben und den Brief gleich zurückzuschicken, hat man auf der Post (?) in Palmerston North noch eine weitere Adresse herausgesucht ("Try"). Leider war auch dieser Zustellversuch vergebens ("No such Number"). Dann ist der Brief am 14. Dezember 2010 wieder zurückgegangen, nachdem zuvor diese schöne rote Hand aufgestempelt wurde.

Wer sich an den Stempeln und den Knicken stört, soll bitte keine Bedarfsbelege sammeln, sondern industriell hergestellte Ersttagsblätter. Ist übrigens auch für die Erben bequemer: Einfach alles auf die Waage legen, und per Kilo abrechnen.

Mir wäre dieser Beleg 50 Cent wert, wahrscheinlich mehr als das aufgeklebte Porto. :-)
 
AfriKiwi Am: 08.10.2011 21:58:22 Gelesen: 30783# 23 @  
@ drmoeller_neuss [#22]

Danke drmoeller_neuss, für den schön beschriebenen Leitweg des 1. Beleg und er ist wohl sammelwürdig. Der Wert allerdings, was ein Sammler dafür einstufen mag, ist relativ seine Bedürfnis.

Der Grundgedanke war aber der Vergleich, die verschmierten Marke als einzeln, getrennt vom Beleg gehören in die Tonne.

Ich denke an die Worte von Yasser Arrafat: 'There is no such thing as innocent bystanders' nach ein Terroranfall. Die Marken im 2. Beleg sorgen für die totale Entlastung vom Beleg, warum sollte man die Marken behalten mit solch eine 'Terror Abstemplung.'

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 09.10.2011 19:08:52 Gelesen: 30674# 24 @  
Die Beiträge zur Markenausgabe für Berliner Währungsgeschädigte wurden redaktionell verschoben:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=360&CP=0&F=1
 
AfriKiwi Am: 10.10.2011 01:35:30 Gelesen: 30637# 25 @  
Jeder Sammler sollte sich selbst fragen, warum er was sammelt. Der Anfänger hat sich warscheinlich noch keine Gedanken darüber gemacht. Hier gebe ich Lars Recht, ein Kontakt bei Vereinen und Tauschtagen hilft, um zu entscheiden, was reif ist für die Tonne.

Warum soll ich das sammeln ?:



Wenn man immerhin solches findet !



Ich habe noch niemals einen Sammler getroffen, der nur Wellenstempel sammelt, nicht mal ein landkranker Matrose ist mir bis jetzt begegnet. :-)

Erich
 
Günther Am: 20.10.2011 12:11:52 Gelesen: 30406# 26 @  
Hallo,

ich habe mich schon mal an Euren Diskussionen beteiligt und möchte mich heute, nach einigen Jahren, wieder zurück melden. Gereizt hat mich insbesondere, daß Eure „Auseinandersetzungen“ mit großem Engagement, Sachlichkeit und Achtung voreinander geführt werden.

Das Thema „Wann gehören Sammlermarken in die Tonne“ beschäftigt mich schon lange Zeit. Jeder Vorschlag dazu äußert eine persönliche, eine subjektive Meinung, die sicher niemandem vorschreiben will und kann, was und wie er zu sammeln hat. Das muß jeder für sich selbst entscheiden können, da ist jeder frei.

Was aber spräche dagegen, wenn es Spielregeln gäbe, die dem interessierten und nicht so versierten Sammler Anhaltspunkte vermitteln, wie erfolgreiches Sammeln eigentlich funktioniert?

Der Wert einer Briefmarke bemißt sich für mich nicht daran, was die Kataloge sagen, das sind manipulierende Händler-Verkaufspreise, sondern daran, was mir dieser Händler, ein Auktionator oder eBay dafür bezahlen würde.

Für mich sind die Verkaufsergebnisse bei eBay und den Auktionatoren die wirklichen Sammlerpreise, auf die ein klar sichtbarer Aufschlag erhoben wird. Die Händlerpreise dagegen liegen um Hunderte von Prozenten über diesen Sammlerpreisen, machen jegliches erfolgreiches Sammeln unmöglich.

Wenn ich sehe, daß ein gestempelter Satz „Berliner Frauen“ mit € 220,-- im Katalog steht und ein eckrand- oder ebenso ersttagsgestempelter Satz uns von einem Händler für € 22,-- angeboten wird, der bei eBay jedoch nicht verkauft wird oder vielleicht mal € 3,50 erbringt, dann ist für mich einmal klar, wo ich einkaufen muß und auch, was „in die Tonne“ gehört. Für mich sind nicht prüfbar, also Ort und Zeit nicht lesbar, gestempelte Briefmarken einfach nicht sammelwürdig. Ich kann auch mit den millionenfach abgeschlagenen Ersttagsstempeln nichts anfangen, ETB, die man, ebenfalls bei eBay, für 2 Cent das Stück kaufen kann – Thema Angebot und Nachfrage.

Ich habe mich davon verabschiedet, irgend etwas vollständig haben zu wollen, wenn es sich allerdings so ergibt, um so besser. Ich sammle ausschließlich beste Qualität, habe meine Sammlung „brutal“ von nicht Sammelwürdigem bereinigt – und fühle mich heute als Sammler sehr wohl.



Man muß sich auch die Frage stellen, ob es unserem Hobby dienlich ist, wenn wir Marken, von denen wir glauben, daß sie in die Tonne gehören, versuchen an junge, nicht so informierte Sammler zu „verhökern“. Jeder Sammler, der irgendwann das Handtuch wirft, hat auch auf meine Sammlung negative Auswirkungen.

Günther
 
Henry Am: 20.10.2011 13:49:09 Gelesen: 30391# 27 @  
@ Günther [#26]

Hallo Günther,

dein Beitrag enthält viele bemerkenswerte Gesichtspunkte, denen ich teilweise zustimme:

1. der Wert einer Marke ist der, den mir ein Interessent dafür bewilligen würde.

2. Es sollte sich jeder schämen, der die Unwissenheit unerfahrener Sammler (jung oder alt) ausnutzt, um Marken niedriger Qualität zu überhöhten Preisen verkaufen will.

Teilweise muss ich aber auch hinterfragen:

1. Was verstehtst du unter "erfolgreichem" Sammeln? Das würde ich schon gerne genauer definiert wissen, da sonst keine sachlich themenbezogene Diskussion aufkommt.

2. Könntest du bitte mal Markenbeispiele einstellen, die deine Mindesanforderung an die Qualität zeigen? Auch das würde eine sachliche Diskussion erleichtern.

3. Hast du bei deinen Preisbeispielen auch immer die gleiche Qualität vorausgesetzt?

Und teilweise möchte ich auch widersprechen:

1. Einem jungen unerfahrenen Sammler würdest du doch sicher auch nicht deine Marken in Superqualität zu dem Preis verkaufen, den sich der junge Sammler leisten kann. Was soll dieser also dann sammeln? Ich meine, dass man hier durchaus mit weniger wertvollen Marken als "Anschub" dienen kann. Aber man sollte hier eben nur den tatsächlichen Wert heranziehen. Nicht immer ist es sinnvoll, nur zu schenken. auch das Abverlangen einer "Gegenleistung" auch in Form von Geld kann durchaus richtig sein. Nur das Maß muss eben stimmen. Wertvolle Marken können durch fehlende richtige Behandlung (die ein Anfänger eben erst lernen muss) zerstört werden. Daher ist eine sinnvolle Weitergabe auch vom Kenntnisstand des Erwerbers abhängig.

Das soll mal reichen an Gedankenspiel dazu.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Lars Boettger Am: 20.10.2011 15:51:09 Gelesen: 30373# 28 @  
@ Günther [#26]

Hallo Günther,

im Michel-Katalog steht im Vorwort eine Übersicht über die Qualität, auf die sich der Katalog bezieht. Bei klassischen und semi-klassischen Marken wird bei ausgesucht guten Marken gerne der volle Preis (und mehr) bezahlt. Auch bei modernen Marken zahle ich für zentrisch und sauber gestempelte Marken den Katalogwert.

Bei ersttagsgestempelten "Berliner Frauen" wäre ich angesichts der vielen falsch gestempelten Stücke noch nicht mal so kritisch. Hauptsache der Stempel ist prüfbar.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 20.10.2011 20:37:28 Gelesen: 30336# 29 @  
Man muss unterscheiden zwischen beschädigten Marken und solchen, die in Ordnung sind, aber nur schlecht gestempelt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Marken in Übersee durchaus handelbar sind, einfach, weil man es von den eigenen Marken nicht anders kennt.

Vor ein paar Jahren hat ein Händler aus Bangkok Marken bei mir ersteigert. Ich hatte mit ihm vereinbart, die im Rahmen meiner ohnehin geplanten Urlaubsreise nach Thailand mitzubringen und habe auf Verdacht noch einen Karton mit Bund-Marken und Blocks eingepackt. Der Händler zeigte sich auch an diesem Posten interessiert und fragte mich nach dem Preis. Ich nannte einen Preis, der mich in diesem Forum wahrscheinlich schon übelsten Anfeindungen ausgesetzt hätte. Ich bin aber davon ausgangen, dass mich der Händler noch um die Hälfte drücken würde, wie das in Asien üblich ist, und dann hätte ich den gewünschten Preis erzielt. Umso erstaunter war ich, dass der Händler gar nicht handelte und sich bei mir für das günstige Angebot bedankt hat. :-(

Naja, der unerwartete Geldsegen hat dann die thailändische Binnennachfrage erhöht, genauer gesagt, die der Gastronomiebranche. Uud bei der thailändischen Post habe ich auch einges an Geld gelassen, dank der Abwertung des Baht waren die hervorragenden Blocks absolut erschwinglich.
 
AfriKiwi Am: 21.10.2011 00:36:17 Gelesen: 30307# 30 @  
@ Günther [#26]
@ Henry [#27]
@ Lars Boettger [#28]
@ drmoeller_neuss [#29]

Hallo Philatelisten,

Ein Genuß solche Beiträge zu lesen. Nicht jeder braucht bei Meinungen zustimmen, es ist wohl immer schon sehr gut Philatelie zu facettieren.

Man hört so oft Vorträge über Sammlungen von 6 bis 16 Rahmen in 1 oder 2 Stunden, aber seltener, warum eine Marke oder Beleg merkwurdigerweise in der Sammlung landete, aber das fällt nicht in diesem Thema.

Ist der Philatelist schuldig an Umweltverschmutzung - Nein !
Ist der Briefmarkensammler schuldig an Umweltverschmutzung - Ja !

Warum ? Ganz einfach, weil der Briefmarkensammler noch alles sammelt und jeden modernen Wellenstempel ihn in der Lernkurve ein Schiffbrüchige macht - weg mit Wellen ! :-)

Erich
 
Lars Boettger Am: 21.10.2011 06:49:48 Gelesen: 30297# 31 @  
@ AfriKiwi [#30]

Hallo Erich,

ich sammle Wellenstempel auf Briefstück und Brief. Teilweise ist das gar nicht so einfach, wie sich das anhört. Maschinenstempel mit Welle wurde ab ca. 1910 in Luxemburg eingesetzt, da geht es erst einmal darum, die entsprechenden Abschläge zu erhalten. Allerdings meide ich diese Stempel auf losen Marken.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 21.10.2011 10:59:03 Gelesen: 30270# 32 @  
Das Thema ist: „was gehört in die Tonne“. Daß sich darauf keine leichte Antwort finden läßt, war klar.

Es gibt einen Übergang vom Spaßsammler zum ernsthaften Briefmarkensammler, bis zu dem „Qualität“ eine untergeordnete, wahrscheinlich sogar gar keine Rolle spielt.

Wenn dieser Punkt jedoch erreicht ist, taucht doch für jeden Sammler die Frage auf, was er nun tun soll, wie und was er sammeln soll. Und was passiert dann? Er wird vereinnahmt, mit vom Handel geschriebenen Sammler ABCs hingebogen und ist plötzlich stolzer Besitzer von Abos, kauft unsinnige uninformative Kataloge und sammelt im Vordruckalbum - und schon ist er auf Masse und Vollständigkeit programmiert. Um das zu erreichen kauft er maßlos überteuerten, wertlosen Schrott zu angeblichen Sonderpreisen und hat Abos für millionenfache Massenmarken – was sich für ihn ungünstigstenfalls nach 10, 20 oder 50 Jahren als pure Geldvernichtung herausstellt.

Würde man diesen Sammlern sagen, daß nicht prüfbare Briefmarken, also gestempelte, deren Stempel nicht lesbar sind, genau so wertlos sind wie postfrische Massenmarken der letzten 55 Jahre, daß man Marken mit Falz, auf der Suche nach einem Dummen, zwar überall angeboten bekommt, sie aber kein Händler je zurückkaufen würde, nicht der „Schriftwechsel“ der Sammlerpost philatelistisch beeinflußt ist, sondern diese Machwerke wie ETB, Schmuck-FDC und vieles andere der Branche, dann bräuchte man sich keine Gedanken darum machen, was „in die Tonne“ gehört.

Man muß, um als Sammler erfolgreich zu sein, gar nicht aus finanziellen Gründen sammeln, man muß nur Grundsätze, in dem Fall Qualitätsansprüche, haben. Würden nämlich diese Briefmarkensammler ihr sauer verdientes Geld, statt in Abos, unsinnige Kataloge oder wertzerstörende Vordruckalben, in sammelwürdige Briefmarken investieren, würde sich Wertigkeit ohne weiteres Zutun ganz automatisch einstellen.

Sind die im gestempelten Bereich nicht prüfbar, interessiert sich kein Mensch dafür, je besser aber der Stempel, desto mehr Sammler interessieren sich dafür. Ich habe an anderer Stelle einen Kommentar gelesen, der besagte, für zentrisch gestempelte, „katalogbillige“ Marken den x-fachen Michelpreis zu zahlen, sei krank. Das ist keine Krankheit, das ist schlicht NACHFRAGE – und nur die macht Preise. Würde sich keiner für die Mauritius interessieren, wäre sie nichts als ein Stück Altpapier.

Und wenn schon postfrisch, warum dann nicht mit den unterschiedlichsten Zudrucken auf den Rändern, mit unterschiedlichen Wasserzeichen, Druckfehlern, unterschiedlicher Gummierung oder Fluoreszenz, Zusammendrucken, Rollenmarken und vielem mehr?

Und das alles gilt nicht nur für deutsche Briefmarken, das kann weltweit übertragen werden.

Wer sich ansehen will, was ich damit meine, wie ich sammle, der kann sich das gerne auf meiner Homepage http://www.berlin-briefmarken.de mit vielen Abbildungen mal ansehen.

Aber bitte, das ist meine ganz persönliche Meinung und jeder soll so sammeln, wie er es für richtig hält.
 
Günther Am: 21.10.2011 11:06:26 Gelesen: 30268# 33 @  
Jetzt habe ich doch nur den Entwurf ohne Anrede und ohne Grüße ins Forum gestellt.

Tut mir leid und wird hiermit nachgeholt.

Herzliche Grüße

Günther
 
AfriKiwi Am: 21.10.2011 11:58:59 Gelesen: 30259# 34 @  
@ Günther [#33]

Hallo Günther,

es ist halt so, daß man nicht gleich Philatelist sein kann, wohl Briefmarkensammler. Leicht wie es ist, kann jeder ein Schneemann bauen, mit etwas Übung und Grips baut man immer besser.

Erich
 
drmoeller_neuss Am: 21.10.2011 18:01:58 Gelesen: 30226# 35 @  
@ Günther [#32]

http://www.berlin-briefmarken.de ist eine tolle Seite und lohnt den Besuch, nicht nur für Berlin-Sammler.

Viele Grüsse von drmoeller_neuss, der aber "Räsonanz" richtiger "Resonanz" schreiben würde.
 
Günther Am: 21.10.2011 18:57:05 Gelesen: 30217# 36 @  
Hallo drmoeller_neuss,

wer anderen in der Nase bohrt ...: auf Philaseiten-Tausch - Treffen in Köln, Thread vom 15.10.2011: Bei "für die nicht eingeweihten", schreibt man "Eingeweihten" groß.

Ich glaube, wir haben beide Sinn für Humor.

Aber bitte, um meinen Fehler berichtigen zu können, wo finde ich dieses Wort?

Schönen Abend und freundliche Grüße

Günther
 
Lars Boettger Am: 22.10.2011 08:50:46 Gelesen: 30166# 37 @  
@ Günther [#32]

Und was passiert dann? Er wird vereinnahmt, mit vom Handel geschriebenen Sammler ABCs hingebogen und ist plötzlich stolzer Besitzer von Abos, kauft unsinnige uninformative Kataloge und sammelt im Vordruckalbum - und schon ist er auf Masse und Vollständigkeit programmiert. Um das zu erreichen kauft er maßlos überteuerten, wertlosen Schrott zu angeblichen Sonderpreisen und hat Abos für millionenfache Massenmarken – was sich für ihn ungünstigstenfalls nach 10, 20 oder 50 Jahren als pure Geldvernichtung herausstellt.

Briefmarkensammler denken in monetären Dimensionen. Das führt dazu, dass man gerne etwas verdammt (weil es in den eigenen Augen keinen Wert hat), was anderen Spass macht. Mein Grönland- und Färöer-Abo bei Sieger war teuer, hat mir aber Spass gemacht. Die Marken sehe ich immer noch gerne an. Ich bekomme heute wahrscheinlich nur noch einen Bruchteil des Geldes, das ich vor 20 Jahren investiert habe. Auch die Motivalben meiner Großmutter blättere ich ab und zu durch, wohlwissend, dass die arabischen Raubstaaten, die dort in grosser Zahl vertreten sind, fast ausschliesslich für Sammler hergestellt wurden.

Mir ist auch klar, dass die Sammlungen, die ich aufbaue, später beim Verkauf keinen Mehrertrag erlösen, sondern nur mit Verlust zu verkaufen sind. Aber das wird durch Erkenntnisgewinn überkompensiert. Mein Fälschungshandbuch zu Luxemburg wurde gerade veröffentlicht, das Buch über die Besetzung im 1. Weltkrieg durch Deutschland und danach durch Frankreich und die USA wird in zwei-drei Jahren fertig sein. Danach ist es gut möglich, dass ich die entsprechende Sammlung wieder auflöse.

Würde man diesen Sammlern sagen, daß nicht prüfbare Briefmarken, also gestempelte, deren Stempel nicht lesbar sind, genau so wertlos sind wie postfrische Massenmarken der letzten 55 Jahre, daß man Marken mit Falz, auf der Suche nach einem Dummen, zwar überall angeboten bekommt, sie aber kein Händler je zurückkaufen würde, nicht der „Schriftwechsel“ der Sammlerpost philatelistisch beeinflußt ist, sondern diese Machwerke wie ETB, Schmuck-FDC und vieles andere der Branche, dann bräuchte man sich keine Gedanken darum machen, was „in die Tonne“ gehört.

Lesbare Stempel sind nicht immer echte Stempel, Stempelfragmente nicht immer unprüfbar. Deine Aussage ist grundsätzlich richtig, aber Stempel muss man sehr differenziert betrachten. Was spricht gegen Falzmarken? Da ist wenigstens die Gummierung mit hoher Sicherheit echt. Bei klassischen Marken sollte die Gummierung entfernt werden, wenn man die Marken erhalten will.

ETBs und FDCs "Machwerke" zu nennen ist m.E. typisch deutsches Sammlerverhalten. In Frankreich, Belgien oder Luxemburg werden diese Postprodukte gesammelt. Natürlich sind die Preise nicht besonders hoch, aber versuche mal, hier "komplett" zu werden. Gerade in den letzten 10-15 Jahren ist nicht mehr so viel produziert und gekauft worden, das kann schon schwierig werden - dagegen sind die 60er, 70er, 80er-Jahre noch in grossen Mengen vorhanden.

Die Entscheidung, was man sammelt und wieviel man dafür ausgibt, die trifft jeder von uns selber. Ich gebe mich aber keiner Illusion hin, was das Altpapier in meinem Zimmer wert ist...

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 22.10.2011 12:04:52 Gelesen: 30141# 38 @  
@ Lars Boettger [#37]

Mein Problem mit den Anbietern von diesen "philatelistischen Machwerken" ist, dass sie die "monetären Dimensionen" des gemeinen Sammler schamlos ausnutzen. Da stimme ich Günther voll zu.

Krüger, Borek, Sieger und wie sie alle heissen, sogar die Deutsche Post wirbt mit Wertzuwachs für ihre Produkte. Für mich grenzt das an unlauteren Wettbewerb. Leider ist dank der Zuwendungen der genannten Anbieter der BDPh hier blind auf dem Auge. Und Wertverlust muss nicht unbedingt vorprogrammiert sein: hast Du damals auch echt gestempelte, gelaufene Marken aus den Fär-Öern und Grönland gesammelt? Die sind heute noch gefragt und gar nicht häufig.

In das gleiche Horn blasen die Kataloghersteller: da werden ein paar Preise um 10 cent nach oben oder unten korrigiert, und schon kann man dem Sammler suggerieren, dass er jedes Jahr einen neuen Katalog braucht.

Ich bin auch Spasssammler, und habe noch immer die gleichen Abos, allerdings direkt bei der Versandstelle. dann bekommt man die Marken wenigstens zum Postpreis.
 
heide1 Am: 22.10.2011 15:50:55 Gelesen: 30117# 39 @  
@ Günther [#32]

Moin Günther,

Deine ausführlichen Beiträge (u. a. Berlin DS Frauen) lese ich immer gern wieder - hier sieht man den Dauerseriensammler pur.

Zum Thema möchte ich nur eine Sache beleuchten, es ist schon viel gesagt:

Zum ... Ich habe an anderer Stelle einen Kommentar gelesen, der besagte, für zentrisch gestempelte, „katalogbillige“ Marken den x-fachen Michelpreis zu zahlen, sei krank.., sage ich ganz offen hier, dass ich einer dieser "Kranken" bin.

Zum Beispiel sammle ich Heuss, nur Belege oder lose Marken rundgestempelt. Nun meinen ja viele Verkäufer (auch hier im Forum), dass ein winziges Fragment eines Stempels auch "rundgestempelt" ist. Stimmt, Eckiggestempelt ist es allerdings nicht.

So, wenn ich aber 5.000 Stück (Fünftausend) lose Heussmarken durchsuche und evtl. 10 Stück mit einigermassen vollen Stempel (evtl. 2 Stück komplett nach meinen Vorstellungen) finde, ist das krank? Nein, weil meine Anforderungen hoch gesteckt sind, habe ich keine Lust zu suchen und kaufe für den (evtl. zigfachen) Preis die Marke, lieber aber Belege, ganz einfach. Ein Auschnitt aus meiner Suchliste unten.

Diese Verwunderung über mehrfache Michelpreise bei Posthorn- oder Heussmarken mit Stempel nach Michel-Qualitätsstufe I ist in allen Foren gang und gäbe. Also, ich bin krank, wie schön für mich - wer ist noch so krank?

Gruß Jürgen


 
AfriKiwi Am: 22.10.2011 21:49:23 Gelesen: 30085# 40 @  
Es scheint mir, alle Sammler sind 'krank', denn jeder sucht doch etwas !

Zum Thema zurück - was wird aus dem durchsuchten Material, das nicht in die Sammlung kommt?

Gut, viel wird verschoben zum Nächsten, die eckgestempelten, nicht prüfbar nach Ort oder Datum und nun Teil-, Schmierstempel, unlesbaren und Wellen.

Der Nächste durchsucht die Marken nach Plattenfehleren oder Wasserzeichen.

Wie kommt man ans Ende, wo die Marke reif ist für die Tonne ?

Habe selber wahrscheinlich Marken mit seltenem Wasserzeichen sicher schon in die Tonne entsorgt wegen nutzloser Stempel - c'est la vie.

Es gibt keine Supersammler des Allgemeines wohl hat sich Massenwaren angehäuft. Man hofft die weniger Produktion von Marken und mehr Labels Massenwaren einschränkt und das sehen wir heute schon an weniger Bedarfsporto.

Ist es nicht Zeit, die wirklich unbrauchbaren Marken in die Tonne zu entsorgen oder bin ich wieder am Anfang - was ist unbrauchbar, ein Beschluß je sein eignes ?

Erich
 
doktorstamp Am: 23.10.2011 05:44:12 Gelesen: 30050# 41 @  
Die Meinungen der Vorschreiber sind verschieden, das sind wir aber allermal. Andere Aussichten, andere Bedürfnisse.

Jeder soll für sich entscheiden, was in die Sammlung aufgenommen werden sollte.

Lediglich kann man Richtlinien geben. Bestimmungen, die an Verordnungen angrenzen, sind fehl am Platz. Einem jeden soll es überlassen werden, was und wie er/sie sammelt. Hauptsache er/sie hat seinen/ihren Spaß dran.

Neulich habe ich um die 5.000 Germania durchsucht und sortiert, die einzigen die gnadenlos in die Tonne kamen, waren beschädigte Marken. Aber einige beschädigte Marken habe ich behalten, des Stempels wegen. Nur wie ich gehandelt habe, wird es einigen nicht passen. Pech gehabt, es ist meine Sache!

Übrigens bei Wellen und Strichstempel, solche weisen oft Beförderungsspuren des Automats auf, sie sind je nach Maschine anders.

Also wenn die Marke zum Wissen des Sammlers beiträgt, behalte sie, oder verbrennt ihr auch Bücher?

mfG

Nigel
 
Günther Am: 23.10.2011 10:49:32 Gelesen: 30024# 42 @  
Hallo Briefmarkenfreunde,

ich verstehe dieses Forum als eine Plattform, auf der sich (möglichst viele) Gleichgesinnte mit unterschiedlichsten Meinungen und Ansprüchen treffen, Fragen stellen, Fragen beantworten, diskutieren, Vermutungen äußern, Erfahrungen einbringen, Gefühle leben, widersprechen, zustimmen und was sonst noch so alles möglich ist. Immer in Achtung voreinander!

Ich mache da auch mit, weil ich etwas lernen möchte – und gute Argumente haben mich schon immer überzeugt. Um andere Meinungen jedoch beurteilen zu können, muß ich sie mir aber erst mal anhören.

Wenn sich jemand alleine schon dadurch „auf den Schlips getreten“ fühlt, daß es andere Meinungen gibt als die eigene, dann geht das an der Sache total vorbei, ist so ein Forum für ihn ungeeignet.

Auch sollte man, bevor man etwas ins Netz stellt, nachdenken. Das ist beim Vergleich mit einer „Bücherverbrennung“ offensichtlich nicht geschehen.

Interessiert mich ein Thema nicht, dann sage ich dazu ganz einfach nichts, weil ich dazu nichts zu sagen hätte.

Und wo bitteschön, wird die Freiheit des Einzelnen angetastet? Will ich etwas nicht, dann tue ich es nicht – sollen doch die anderen ihrer Wege gehen.

Wir alle sollten uns weiterhin unserer Bedeutung bewußt sein. Wir, ohne auch nur eine Ausnahme, sind Briefmarkensammler oder Philatelisten. Ich bin am liebsten Briefmarkensammler. Versuche, Philatelisten als Forscher darzustellen und Briefmarkensammler als die „Doofen“, sind so was von daneben. Diese Leute disqualifizieren sich doch selbst. Wir alle suchen und forschen, sind auf einem langen Weg, einer langen Entwicklung, wir alle sind die Philatelie – ohne uns läuft nix!

Und je mehr wir wissen, um so besser funktioniert unser Denken.

Und eine schlüssige, eindeutige Antwort darauf, was in die Tonne gehört, werden wir nicht erarbeiten können. Da zu handeln bleibt der Entschluß des Einzelnen.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag

Günther
 
filunski Am: 23.10.2011 11:08:35 Gelesen: 30019# 43 @  
An alle Briefmarkenfreunde (ich vermeide bewußt die Begriffe "Briefmarkensammler" und "Philatelist"),

schon längere Zeit verfolge ich manchmal zustimmend, auch schon mal entsetzt und oft mit einem leichten Schmunzeln die vielen hier angeführten Argumente, wann was in die Tonne gehört. Da wurde nun wirklich schon genug dazu gesagt und das Thema von allen Seiten beleuchtet. Die einzig wahre (meiner bescheidenen Meinung nach) Aussage dazu hat uns Günther in seiner letzten Antwort geliefert:

"Und eine schlüssige, eindeutige Antwort darauf, was in die Tonne gehört, werden wir nicht erarbeiten können. Da zu handeln bleibt der Entschluß des Einzelnen."

Wenn wir das alle so sehen könnten, hätten wir hier vielleicht die einzige (?) Lösung zu dem Thema.

Mit philatelistischen Grüßen,
Peter
 
AfriKiwi Am: 23.10.2011 12:47:11 Gelesen: 30006# 44 @  
@ filunski [#43]

Hallo Peter,

Na gut, dank aller Themenschreiber haben wir doch jeder eigene Betrachtungen und doch viel allgemeines.

Da machen wir den Deckel auf die Tonne, für den Fall, dass doch noch grüne Mauritius verschwinden. :-)

Erich
 
Lars Boettger Am: 23.10.2011 15:53:00 Gelesen: 29985# 45 @  
@ drmoeller_neuss [#38]

Vor ein paar Jahren hätte ich Dir uneingeschränkt zugestimmt. Mittlerweile sehe ich viele Sachen differenzierter. Krüger gibt es doch m.W. schon lange nicht mehr, Sieger und Borek sind grosse Handelshäuser, bei der der Sammler sicher sein kann, dass er Qualität bekommt (wenn auch zu einem hohen Preis). Wenn ich mich dagegen über die Bescheisser bei eBay aufrege, dann bekomme ich einen auf den Deckel. Ich werde bestimmt keinem verbieten, seine Knochen bei einem Scheinprivaten zu erwerben, der auch noch die zerfressendste Marke als Topwert deklariert (passend zum Thema! =).

Für die Deutsche Post AG sind wir Briefmarkensammler doch relativ relativ unbedeutend - gemessen am Gesamtumsatz. Ich erinnere mich auch an die Werbung, die sinngemäss "Werterhalt" verspricht. Jetzt kann man die Angabe einer möglichen Wertentwicklung für unlauter halten. Aber wenn man das macht, dann muss man genauso die Banken verdammen, die das gleiche bei Investmentfonds machen.

Persönlich glaube ich, dass der Einfluss von Borek/Sieger auf den BDPh sehr überschätzt wird. Beide haben in der Vergangenheit viel für den BDPh und die Briefmarkensammler gemacht (bzw. machen das noch immer). Wenn Herr Sieger auf den Philatelistentagen seine Vineta-Provisorien zeigt, dann macht das Spass, sich diese Briefmarkenikonen anzusehen. Sein Literaturpreis sollte auch nicht verschwiegen werden.

@ Günther [#42]

Auch sollte man, bevor man etwas ins Netz stellt, nachdenken. Das ist beim Vergleich mit einer „Bücherverbrennung“ offensichtlich nicht geschehen.

Wer im Glashaus sitzt... Dein Rundumschlag gegen den BDPh ist sachlich falsch und (aus meiner Sicht) beleidigend. Das Zukunftspapier wurde beschlossen, es wurde keine "Zukunftskommission" gebildet. Die Verbandsmitglieder bekommen 12x im Jahr ein hervorragende Zeitschrift - für 12 Euro im Jahr. Über die BDPh-Homepage wird aktuell informiert. Der Mitgliederbereich füllt sich immer weiter mit Inhalten, die dem Sammler helfen. In 2010 sind über Ausstellungszuschüsse ca. 150.000 Euro an die Verein zurück geflossen etc. Ich würde mich freuen, wenn Du den Beitrag einfach löscht, der gehört in die besagte "Tonne".

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Robson Am: 23.10.2011 19:46:32 Gelesen: 29958# 46 @  
Das Thema ist der (!) Klassiker überhaupt. Trotzdem gibt es so viele engagierte Kommentare und trotzdem werde auch ich jetzt dazu motiviert, auch noch meinen Senf dazugeben.

Grundsätzlich stört mich der Begriff "sammelwürdig". Es wird niemals eine objektive Einstufung in "sammelwürdig" oder "in die Tonne" geben. Sammeln ist eine Tätigkeit, die die Menschheit von Anbeginn der Evolution (Sammler und Jäger) durchgeführt hat. Früher diente das Sammeln dem Überleben und der Begriff "sammelwürdig" hatte eine Relevanz für das Überleben. Heute sollte auch "Spaß-Sammeln" ohne Ergebnis-Orientierung zulässig sein.

Ich besitze etliche eingerissene und zerissene Marken aus den Anfängen (z.B. Kap-Dreiecke etc.) und freue mich jedes Mal darüber, diese anzusehen. Ich "sammle" Australische Staaten und kaufe auch Ware, die hier von anderen Kommentatoren vehement aus dem Kreislauf verbannt werden sollen und in die Tonne gehören, z.b. Tausende identischer von Queensland, Victoria etc.
Der Weg ist das Ziel und für mich bedeutet dies die Beschäftigung mit Wasserzeichen, Zähnungen, Perfins, Flaws, Nummernstempel etc. etc.

Diese Marken haben natürlich keinen Wert und der Kaufpreis muss im Verhältnis gesetzt werden zur Freude der Freizeitbeschäftigung. Ein möglicher Verkaufspreis auf Basis des Wertes der Marke ist Null, 99,9% dieser Marken sind auch für Austellungs-Sammlungen ohne Belang und haben auch keinerlei Bedeutung zur postgeschichtlichen Dokumentation. Aber mir hat die Zeit mit diesen Marken viel Freude bereitet.

Wenn man allerdings darüber diskutiert, ob diese Marken in Sammlungen (für Ausstellungen oder Versteigerungen) gehören, stimme ich allen Vorrednern zu.

Beste Grüße

Manfred
 
Jahnnusch Am: 23.10.2011 20:30:06 Gelesen: 29946# 47 @  
Im Verein Fuldensia gab es heute eine Auktion. Ich habe für 50 € verkauft und für 80 € eingekauft und werde jetzt erst einmal sortieren was in die Tonne (sprich Wunderkiste kommt) und was sammmelwürdig ist.

Noch einen schönen Sonntag wünscht jahnnusch
 
Siegbert Am: 18.11.2011 13:30:55 Gelesen: 29310# 48 @  
Hallo Dieter!

Ich wäre an der Frankreich 32 interessiert. Solltest Du an einen Tausch Interesse haben, dann schreibe mir bitte an folgende Adresse: Siegbert Bronsch, Rosenparksiedlung 20, 09487 Schlettau. Ich beantworte keine E-Mails. Gebe im Tausch nach meiner Wahl Deutschland, Frankreich, Österreich u.a.

Würde mich sehr freuen, wenn Du antworten würdest. Über den Preis werden wir uns schon einigen. Solche teuren Marken wirft man nicht weg, auch wenn sie noch so kaputt sind.

mit gruß.Siegbert
 
chuck193 Am: 18.11.2011 15:02:02 Gelesen: 29278# 49 @  
@ heide1 [#39]

Hi Jürgen,

bei Deinen gezeigten Marken, müsste ich nach Beurteilung sagen, dass die unteren besser zentriert sind, als die drei oberen. Nicht das ich Dir Deine Sortierung übel nehme, auf keinen Fall. Aber wie der Michel oft betont, die Sache ist herstellungsbedingt, also kein Aufschlag. Nun, bei der Zentrierung ist das ja genau so, Herstellungssache. Die Zentrierungssache ist, glaube ich, auf die Beschreibung der "Philatelisten" zurück zu führen. Die Sammler sehen das meist anders. Schön, wenn man eine gut zentrierte Marke findet, mit vollem Stempel, um so besser. Leider sind ganze Stempel nur sehr selten auf einer Marke, da die meist zu gross sind, ausser den frühen, kleinen Stempel, die öfter auf Krone Adler Marken vorkommen. Ich habe auch solch eine Stempel-Sammlung, meist auf Ausschnitten. In die Tonne kommen nur beschädigte Marken, wenn keine Fehler oder sonst was gefunden ist.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Pepe Am: 14.02.2013 17:29:23 Gelesen: 25131# 50 @  
Meine Erfahrung sind drei größere Wegwerfaktionen. Im vorigem Jahr habe ich aus einem alten Wühlkarton ein gutes Dutzend Umschläge mit Bautenmarken gekauft. Da fiel es dann um so leichter wegzuwerfen, je mehr pro Wertstufe vorhanden waren. Der Grundgedanke war der, was nützt irgendwelche Abart, wenn die Marke eingerissen ist, Ecken fehlen, Zähne ab oder Fester oder total Stempelkilling vorliegt. Dann müht man sich, findet wirklich was aufwertendes, und sieht hinterher, die Marke ist beschädigt. Dann ist alle Vorfreude wieder dahin.

So sind dann tatsächlich ca. 6.000 Bautenmarken weniger auf dieser Sammlerwelt. Könnte sich der eine freuen, jedoch waren diese Marken ohnehin Jahrzehnte im Untergrund abgetaucht. Und die ca. 1.800 Übriggebliebenen kommen ja nun wieder an die Oberfläche. Werde sie sicher bald zum Tausch anbieten.

Bei ähnlicher Aktion Deutsches Reich Mi 355 bis 361 war die Wegwerfquote ähnlich hoch. Da sind dann aus über 5.000 Marken gerade mal 3 liegende Wasserzeichen zum Vorschein gekommen. Das läßt dann doch die Seltenheit der liegenden Wasserzeichen erahnen.

Nur bei den klassischen alten Marken bin ich ein Wegwerfmuffel. Da wird ja fast über jedes altehrwürdige Stück mal ein Buch geschrieben werden. Und da dienen auch beschädigte Marken den Forschenden als wichtiges Anschauungsmaterial.

Nette Grüße
Pepe
 
mausbach1 (RIP) Am: 15.02.2013 10:31:19 Gelesen: 25041# 51 @  
@ Pepe [#50]

Hallo Pepe,

waren bei den Bauten-Marken nicht auch Notpfer verpappt? Hast Du die Stücke denn auch mitbestimmt? Oder ebenfalls in die Rundablage?

Schönen Tag
Mausbach1
 
Richard Am: 21.02.2013 08:14:46 Gelesen: 24742# 52 @  
@ Pepe [#50]
@ alle anderen Mitglieder

Hallo Pepe,

ich würde mich sehr freuen, wenn Du helfen könntest, die Stempel-Datenbank zu ergänzen und zu verbessern.

Die Marken dürfen dabei gerne Zahnfehler haben, eingerissen sein oder auch mit Stecknadeln durchlöchert. Hauptsache der Stempel ist gut zu lesen.

Schöne Grüsse, Richard

http://www.philastempel.de/stempel/suchen/freigabe
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.