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Thema: Philatelie: Sind Sie Sammler oder Philatelist ?
Das Thema hat 118 Beiträge:
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Richard Am: 27.02.2010 14:32:44 Gelesen: 65753# 44 @  
@ JFK [#25]

Dies gäbe bestimmt genug Stoff und Anregung für ein eigenständiges Thema: Vorschläge und Erfolgsergebnisse/-erlebnisse zum Erhalt der Philatelie.

Ein Schritt ist sicher, noch mehr latente Sammler an die Philaseiten heranzuführen und wieder zu Sammlern und auch Philatelisten zu machen, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, seitdem ich hier dabei bin, hat mein Spassfaktor am Thema Briefmarken und Philatelie wieder enorm zugenommen. Ich werde auf jeden Fall bei mir im Verein und im sonstigen Umfeld mal die Werbetrommel rühren.

Gab es da nicht einmal eine Vorlage oder einen Flyer von Richard, die/der sich reaktivieren liesse?


Hallo Jürgen,

als eine sehr gute Werbung für die Philaseiten und damit die gesamte Philatelie hat sich der monatliche Philaseiten Brief heraus gestellt, weil in diesem immer wieder auf die große Breite an Themen hingewiesen wird.

Ich nehme gerne unbegrenzt 'Sammler und Philatelisten' in den Verteiler auf, auch wenn Du (und jedes andere Mitglied) mir Namen und e-Mail-Adressen übermittelst. Wir alle profitieren davon.

Schöne Grüsse, Richard
 
wiener Am: 01.03.2010 14:47:33 Gelesen: 65698# 45 @  
Hallo Forumsteilnehmer !

Diese Diskussion ist für mich eine philosophische. Sind wir doch froh wenn es Menschen gibt die sich in Zeiten wie diesen noch für Briefmarken und die damit zusammenhängenden Gebiete interessieren. Ob als Neuheitensammler oder gar als Forscher ist dabei doch nur für die Person selbst wichtig.

Ich bin gerne in diesem Forum um die verschiedenen Meinungen zu lesen. Was andere aber von mir als Sammler halten ist mir völlig egal. Ich sammle das was mir Spaß macht in der Art die ich für richtig halte !

Grüße
Roman
 
funnystamp Am: 07.03.2010 12:29:43 Gelesen: 65593# 46 @  
Hallo,

noch ein kleiner Nachschlag. Nicht um die Diskussion zu erweitern, sondern nur eine passende Illustration, die mich kürzlich erreichte, ein zum Thema passender Werbestempel aus dem BZ 50.

LG
Hermann


 
Gerhard Am: 09.03.2010 19:02:26 Gelesen: 65472# 47 @  
Sehr schöner Kommentar von Hermann,

ich würde es mal so ausdrücken: JEDER PHILATELIST IST SAMMLER, ABER LANGE NICHT JEDER SAMMLER PHILATELIST.

Ansonsten ist ja fast alles in Länge und Breite zum Thema gesagt.

Ja ich liebe meine Sammlung; daher fühle ich mich als Philatelist.

Gerhard
 
meckiphil Am: 10.03.2010 16:38:09 Gelesen: 65392# 48 @  
Hallo zusammen,

in meinem langen Sammler- und Philatelistenleben hat mir die Beschäftigung mit der Philatelie nicht nur riesigen Spass gemacht, sondern hat mir auch ein enormes Allgemeinwissen gebracht. Deshalb kann man jungen Leuten nur empfehlen, sich mit dem "Blick hinter die Briefmarke" zu beschäftigen. So kann man spielerisch "für das Leben" lernen, Und daran trägt man sich keinen Bruch.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Allgemeinwissen Akademiker in den Quiz-Sendungen im Fernsehen haben. Als Sammler oder Philatelisten hatten sie meist eine Antwort auf die Fragen gewusst. "Dieses Fach habe ich abgewählt," ist dann meist die fadenscheinige Entschuldigung.

Nun freue ich mich schon auf das Zusammentreffen mit meinen Sammlerfreunden am heutigen Abend im Sammlerverein und grüße alle Forum-Leser,

Lothar
 
bayes Am: 10.03.2010 22:53:46 Gelesen: 65344# 49 @  
Hallo an alle

Ich habe mit meinem "reifen Alter" von 72 Jahren alle möglichen Stadien durchwandert. Angefangen als Kind mit dem Sammeln aller erreichbaren Marken bis zum "Ist-Zustand", in dem mich ein an sich belangloser Brief vom April 1919 restlos begeistern kann, weil dieser wegen der gerade stattgefundenen Revolution in München einen Vermerk "zurück-gesperrt" bekommen hat.

Ich muss allen beipflichten, die da sagen, dass Philatelie bildet (oder in meinem Alter die Verdummung bremst). Summe der Erkenntnisse: Vom Sammler zum Philatelisten ist ein gerader Weg - man muss in nur gehen WOLLEN.

Mit besten Grüssen von bayes
 
Blättchensammler Am: 11.03.2010 19:44:21 Gelesen: 65226# 50 @  
@ bayes [#49]

Wie wohl wahr, sammeln bildet, die Post bringt es auf den Punkt, siehe Foto !

Gruss
Stefan M.


 
Günther Am: 15.03.2010 13:57:47 Gelesen: 65032# 51 @  
Hallo Ihr,

ich bin ein "Neuer". Auf den Philaseiten, ansonsten bin ich 67 Jahre alt und sammle seit 55 Jahren Briefmarken.

Zu obigem Thema vertrete ich eine eindeutige Meinung, die auch bei Euch immer wieder anklingt: Wir alle, die wir diese bunten Papierchen so lieben, sind Briefmarken-Sammler - und bleiben es, solange wir es tun können. Und wir können uns auch alle als Philatelisten bezeichnen. Zwischen den beiden Bezeichnungen, ebenso zwischen einer oder einem 12-jährigen, die versuchen, Motive von Katzen, Autos, Pferde als warmblut oder kaltblut, alte Rassen, oder Landschaften zusammenzutragen und den "Fortgeschrittenen" gibt es keine Unterschied.

Denn wir sind auch nicht weiter: Wir versuchen eine Marke als Paar, mit Rollennummer, als Zusammendruck, als Einzelfrankatur, MeF, als Randstück mit Druckerzeichen, mit Druckerkennzeichen, Formnummer, Bogenlaufnummer und und und zusammen zu kriegen.

Keine Trennlinie, also auch kein Unterschied?

Die Philatelie ist die Gesamtheit derer, die mit Briefmarken umgehen. Also Handel, Zeitschriften, Auktionäre, Prüfer, Arbeitsgemeinschaften, die Zubehörhersteller, ja und als wichtigstes Glied, der Briefmarkensammler.

Ich bin mit Leib und Seele Briefmarken-Sammler. Ich sammle Berlin in all seinen Ausprägungen, was mir unheimlich Spaß macht und ärgere mich gewaltig über diese Briefmarkenlobby, die unser Hobby krank macht, die mit der Überheblichkeit, etwas besseres zu sein, zuläßt, daß die kleinen Sammler, die die Zukunft unseres schönen Hobbys sind, mißachtet und über den Tisch gezogen werden.

Den Spaß zeige ich, wenn jemand daran interessiert ist, auf meiner Internetseite http://www.berlin-briefmarken.de, meinem Ärger mache ich auf meiner Seite http://www.briefmarken-ratgeber.de Luft. Wer dann noch Lust hat, kann sich auch noch meinen "http://www.briefmarken-leitfaden.de"; und ergänzend das http://www.briefmarken-handbuch.de anschauen.

Keine Werbung, kein Verkauf - nur die streitbare Meinung eines Sammlers.

Mit Sammlergrüßen

Günther
 
Lars Boettger Am: 15.03.2010 15:43:38 Gelesen: 65010# 52 @  
@ Günther [#51]

... und ärgere mich gewaltig über diese Briefmarkenlobby, die unser Hobby krank macht, ...

Hallo Günther,

wer ist denn die "Briefmarkenlobby"? Ich frage mich gerade, ob ich dazu gehöre.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 15.03.2010 17:10:32 Gelesen: 64977# 53 @  
Hallo Lars,

eine Lobby ist der interne, also nicht öffentliche Zusammenschluß Gleichgesinnter, die alle an der Realisierung einer bestimmten für sie gewünschten Entwicklung teilnehmen. Besonders Beziehungen, auch untereinander, werden hierfür ausgenützt.

In der organisierten Philatelie, zu der die Kataloghersteller, die Briefmarkenzeitschriften, die Zubehörhersteller und alle übrigen in diesem Bereich tätigen gehören, außer den Briefmarkensammlern, wird in gegenseitiger Hilfe dafür gesorgt, daß bestimmte Verhältnisse geschaffen oder aber erhalten werden.

Auf meinen Internetseiten erkläre ich konkret, wie die Folgen hiervon aussehen.

Schönen Abend

Günther
 
Harald Zierock Am: 15.03.2010 17:59:06 Gelesen: 64962# 54 @  
@ Günther [#53]

Hallo Günther,

Ich freue mich über Deine Meinung zu diesem Thema!

Einfach bleiben heißt die Devise!

Schönen Abend,

Harald
 
snakefelder Am: 15.03.2010 18:30:51 Gelesen: 64943# 55 @  
@ Günther [#51]

Mit den Worten meiner Tochter zum Ausdruck gebracht:

Die Seiten sind einfach nur "HAMMER".

Haben richtig Spass beim Lesen gemacht und treffen Vieles im Kern.

Viele Grüße

Dieter
 
Lars Boettger Am: 16.03.2010 11:41:21 Gelesen: 64872# 56 @  
@ Günther [#53]

Hallo Günther,

nach dem Lesen Deiner Internetseiten habe ich folgende Frage:

Bist Du und Dein Freund (der mit der AD-Sammlung) Mitglied in einem Briefmarkensammlerverein oder in einer Arbeitsgemeinschaft oder im BDPh (Bund Deutscher Philatelisten) oder gebt Ihr regelmässig die teuren und fälschungsgefährdeten Marken zu einem Verbandsprüfer (http://www.bpp.de)?

Ich nehme unser Hobby nämlich ganz anders wahr. Als Mitglied in vier Vereinen (Luxemburg, Deutschland, England und USA), als Mitglied in vier deutschen und einer luxemburgischen Arbeitsgemeinschaft (für die ich regelmässig schreibe) und zwei US-Arbeitsgemeinschaften bin ich nah an der Forschung dran bzw. kann sehen, was führende Philatelisten schreiben. Als nationaler und internationaler Aussteller messe ich mich im Wettbewerb mit anderen Sammlern und nehme viele Eindrücke mit, die ich für meine Sammlungen verwende.

Mit vielen Händlern und Sammlern stehe ich im Kontakt. Die wissen, was ich suche und ich bekomme entsprechende Stücke angeboten. Der Briefmarkenkatalog ist der Ausgangspunkt für die Suche nach Wissen - aber als allgemeines Werk bleibt er nur auf der Oberfläche und dringt nicht tief in die Materie ein. Zusammen mit anderen Sammlern versuche ich, die Wissensbasis zu erweitern und für die Mitsammler festzuhalten.

Das Erlebnis Philatelie stellt sich für mich so da, weil mir andere Sammler gezeigt haben, wie sie sammeln und forschen. So kam eines zum anderen. Ich habe bei Deinen Internetseiten den Eindruck, dass niemand bzw. kein erfahrener Sammler Dir zur Seite stand bzw. steht.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 16.03.2010 18:09:19 Gelesen: 64829# 57 @  
Hallo Lars,

wenn Du meine Internetauftritte komplett gelesen hast, wirst Du festgestellt haben, daß ich Argen, die spezialisierten Sammler und auch die „gefestigten“ Sammler für die tragenden und erhaltenden Säulen des Briefmarkenmarktes halte.

Ich war viele Jahre Mitglied in der Arge „Rollenmarken und Markenheftchen“ und bin dort ausgestiegen, als die Automatenmarken diese Arge dominierten. Mit denen konnte ich damals nicht anfangen – und so ist auch heute noch.

Ich war auch vor, ich glaube 30 Jahren, auch mal Mitglied in einem (von damals noch zwei) unserer Briefmarkenvereine. Dort habe ich diesen Vereinsstil nicht ertragen.

Ja, ich gebe ALLE prüffähigen (€ 25,--) Marken zur Prüfung. Sollte Deine Frage mit meinem Kauf bei ebay in Zusammenhang stehen, stelle ich fest, daß ich dort dank meiner Erfahrung keinerlei Probleme habe.

Ansonsten bin ich ein Briefmarken-Sammler, der dieses Hobby aus Spaß an der Freude und relativ introvertiert betreibt. Ich habe mich komplett auf „Berlin“ konzentriert, suche die zentrierten BERLINER Vollstempel (keine Versandstellenstempel und auch keine Ersttagsstempel) in der gezeigten Art, liebe, auch in postfrisch, die Randzudrucke, die MH in ihren Varianten und Zusammendrucken, Rollenmarken, Fehldrucke und und und – und auch die berlingestempelten Berliner Briefe.

Dabei lasse ich die Finger von allem für den Sammler hergestellten Machwerk. Für mich zählt nur erste Qualität.

Ansonsten ärgere ich mich darüber, wie die „kleinen“ Sammler, die, wenn sie beim Briefmarkensammeln blieben, die im Moment so vermißte Zukunft unseres Hobbys wären, mit linker Werbung, unredlichen Preisen, Aussagen und „Versprechen“ hinters Licht geführt werden. Ich ärgere mich darüber, mit welcher Arroganz so mancher dieser Lobbyisten auftritt und ich ärgere mich darüber, daß man diesem Spiel so freien Lauf läßt, dem nicht Einhalt gebietet.

Ansonsten verwerte ich meine 55-jährige Erfahrung, möchte nicht belehrend, sondern helfend und vorschlagend tätig sein – und fühle mich als Sammler „sauwohl“.

Bei Dieter bedanke ich mich für seine Anerkennung.

Dir, und allen die das lesen, wünsche ich einen schönen Abend

Günther
 
Lars Boettger Am: 16.03.2010 18:44:15 Gelesen: 64819# 58 @  
@ Günther [#57]

Hallo Günther,

vielen Dank für Deine Antwort! "Introvertiert" ggü. "Extrovertiert" - Werbung nehme ich nicht wahr, weil ich keine kommerziellen Briefmarkenhefte kaufe. Auf dem Auge bin ich blind. Die nicht-kommerzielle philatelistische Presse ist m.E. nicht so werblich dominiert bzw. wird von den seriösen Firmen genutzt.

Wer im stillen Kämmerlein sammelt, der hat natürlich von vorne herein verloren. Er kann nicht von den Erfahrungen anderer profitieren. Das ist meine Kritik an Deinem Internetauftritt - ich kann keine "Lobby" mit einem Ziel erkennen. Gibt es unseriöse Händler? Ja! Gibt es unseriöse Auktionsfirmen? Ja! Gibt es uninformierte Sammler, die gerne alles Glauben? Ja!

Nur wenige Sammler kennen die Grenzen ihres Wissens. Noch weniger Sammler versuchen, ihr Wissen nachhaltig zu erweitern. Irgendwo hören die Möglichkeiten auf, die Menschen vor Dummheiten zu bewahren. Finanzanlagen, Sammlermünzen, Pokemon-Karten - überall wird demjenigen Geld aus der Tasche gezogen, der sich das Geld aus der Tasche ziehen lässt. Da hilft nur, Ross und Reiter zu nennen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
funnystamp Am: 16.03.2010 20:02:08 Gelesen: 64797# 59 @  
@ Lars Boettger [#58]

Hallo Lars,

weshalb hat jemand, der im stillen Kämmerlein sammelt, natürlich schon verloren? Darf denn Sammeln nur aus der Sammelleidenschaft heraus keinen Spass mehr machen, muss sich dieser im stillen Kämmerlein unbedingt mit Literatur beschäftigen, wenn es ihm doch genügt, die Marken nur zu sammeln, weil sie ihm gefallen?

Ich denke, man muss diese Sammler genauso achten, im Gegenteil, ich finde das ebenso respektabel wie das Anhäufen von Wissen. Gerade das scheint ja das Dilemma vieler sog. engagierter Sammler zu sein. Einerseits jammern diese, dass es zu wenig Nachwuchs gäbe, aber fast jeder Nachwuchs wird durch "oberlehrerhafte" Hinweise der alten Hasen eher verschreckt und vom Verein oder sonst. Engagement fern gehalten.

Muss ich denn ein Maler sein, wenn mir Gemälde gefallen? Darf ich Autos nur lieben, wenn ich Mechaniker bin? Muss ich Wissen haben, wenn mir die Papierchen gefallen?

Je mehr Menschen sammeln, um so mehr profitieren auch die engagierteren Sammler, aber muss ich deswegen ein philatelistischer Missionar werden?

Ich möchte hier eine Lanze brechen für viele Sammler, denen es einfach Spaß macht, diese Marken anzusammeln. Man sollte diese nicht dadurch verprellen, dass man diese nur als Opfer von zweifelhaften Händlern oder gar der Post darstellt, nur weil diese Sammler sich nicht tiefer für die Materie interessieren. Ganz ehrlich, ich kenne eine Reihe dieser Sammler und ich habe mit denen meist anregendere Gespräche als mit den philatelistischen Oberlehrern.

beste Sammlergrüße
Hermann
 
Henry Am: 17.03.2010 08:07:02 Gelesen: 64756# 60 @  
@ funnystamp [#59]

Hallo Hermann,

aus Deinem Beitrag wird das Dilemma des Philatelie-Verständnisses deutlich, das auch aus den Beiträgen von Günther und Lars spricht.

Jeder kann sammeln, wie er es für sich als richtig erachtet, da sind wir uns alle einig. Und es ist müßig, auf andere "herabzusehen", nur weil sie ein eigenes Feld in ihrer eigenen Art beackern. Auch da gibt es keine Meinungsunterschiede.

Warum aber wird nun der engagiertere Sammler, der sich um erweitertes Wissen bemüht, als "Lobbyist" beschimpft, der andere "über den Tisch zieht"? Es ist nun mal so, dass derjenige mit mehr Kenntnissen auch den größeren Nutzen aus seiner Tätigkeit ziehen kann und wird. Und wenn sich ein "niedrigerer Sammler" auf seiner niedrigeren Stufe halten will (und ich betone nochmals: Das steht jedem frei ohne Gesichtsverlust), dann darf er sich allerdings nicht beklagen, wenn ihm etwas "abgehandelt" wird, dem er ja offensichtlich nicht diesen Wert beimisst.

Dass höheres Wissen die Sammeltätigkeit verändert, ist doch auch normal. Sonst hätte der Wissenserwerb keinen Sinn. Ich finde es nicht fair, auf unterer Ebene einen "Status-Schutz" zu wünschen, gleichzeitig aber die "oberen" Sammlern in ihrer Sammelfreiheit durch Einschub in eine Exoten- oder Lobbyisten-Schublade eingrenzen zu wollen.

Das alles beziehe ich jetzt auf die hobbymäßige Sammelausrichtung.

Sobald der Kommerz mitspielt, ist es wieder eine ganz andere Sache. Hier steht es jedem frei, den Markt auszuloten. Und da ist halt nun auch mal jeder selbst gefordert, seine Interessen für sich selbst abzugrenzen. Wer nicht die Kraft hat, seiner Gier zu widerstehen, sitzt hier zugegebenermaßen am kurzen Hebel.

Bitte nicht alle Wörter ganz wortgetreu sondern lieber sinngemäß auslegen.
meint
Henry
 
asmodeus Am: 17.03.2010 08:53:48 Gelesen: 64748# 61 @  
Ich habe ja schon einmal auf diesen Thread geantwortet, aber ich schweife eventuell mit diesem Gedanken von der Grundfrage ab.

Jeder soll sammeln wie es ihm Spaß macht, aber ich habe öfters in meinem Sammlerleben den/die Spruch/Gespräche gehört: Ich wollte meine Sammlung verkaufen und es sind viele Fälschungen dabei. Ich habe viel Geld hineingesteckt. Der Erlös der Sammlung war so gering. Warum? usw., usw.

Tja, es soll sich keiner dann beschweren, wenn das große Wunder kommt, wenn man die Sammlung aufgibt oder die Erben bekommen ihr blaues Wunder! Warum gibt es gute und plumpe Fälschungen? Weil der Sammler aus verschiedenen Gründen kauft - sei es Unwissen, Gier, Egal-Gefühl (Hauptsache Lücke weg) usw.

Deshalb sollte man sich nicht auf einer unteren Ebene aufhalten - ich habe nichts dagegen. Sich mit der Materie beschäftigen - wenigstens bei den Fälschungen. Der Markt der Fälschungen wird nicht ganz verschwinden, aber es würde einiges eindämmen und der Schaden wird geringer gehalten! Sich etwas über dem Michelrand hinaus wagen tut nicht weh und man profitiert davon!
 
Lars Boettger Am: 17.03.2010 10:43:07 Gelesen: 64727# 62 @  
@ funnystamp [#59]

Hallo Hermann,

ich haue in die gleiche Kerbe wie asmodeus: Wer für sich alleine sammelt, der läuft Gefahr, dass er sein Geld für Fälschungen oder minderwertige Marken ausgibt. Gerade bei klassischen Sammelgebieten ist die Mitgliedschaft in Arbeitsgemeinschaften bzw. der Austausch mit anderen Sammlern ein "Muss". Oder man darf sich beim Verkauf nicht beschweren.

Natürlich gibt es viele Sammler, die glücklich sind, wenn sie die Neuheiten in das Album sortieren können. Da besteht aber auch m.E. keine grosse Gefahr, sich finanziell zu ruinieren. Andererseits finde ich die Werbung der Postphilatelie recht aggressiv, die immer noch in die Richtung "Aktie des kleinen Mannes" geht.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Jahnnusch Am: 17.03.2010 10:50:52 Gelesen: 64722# 63 @  
Hallo an Alle,

und deshalb finde ich das Forum gut. Hier wird dich geholfen. Man muß nur den Mut haben einfache Fragen zu stellen und nicht Angst ausgelacht zu werden.
 
asmodeus Am: 17.03.2010 12:34:10 Gelesen: 64706# 64 @  
@ Lars Boettger [#62]

Deine Aussagen kann ich nur bestätigen und unterstützen! Ich habe viel Literatur und das Wissen hat mich um ein vielfaches weitergebracht, aber auch Literatur veraltet und der Forschungsstand ändert sich! Durch die ganzen Vereine wo ich tätig bzw. Mitglied bin, erfahre ich immer was Neues. Bleibe auf dem Laufendem! Die Magazine der Vereine sind Goldwert!

@ Jahnnusch [#63]

Gute Einstellung! So soll es auch sein - Fragen stellen, aber auch hier gilt: Versuche es erst mal selber herauszufinden! Gerade dadurch lernt man.

Literatur besorgen, lesen und bei Unklarheiten im Verein, Foren oder Sammlerkollegen fragen!
 
Lars Boettger Am: 17.03.2010 13:03:17 Gelesen: 64696# 65 @  
"Stelle aus und sprich darüber" (Abwandlung eines Sprichwortes) - wenn ich im "stillen Kämmerlein" sammeln würde, dann hätte ich nicht das Belegmaterial für meine Ausstellungssammlung, das ich heute habe. Es macht mir Spass, meine Sammlung vorzustellen und zu erklären. Der letzte Zuhörer hat mir dann einen Wertbrief aus Deutschland nach Luxemburg von 1915 verschafft, der in Trier geöffnet, zensiert und wieder verschlossen wurde. Hätte ich nicht gesagt, dass ich so etwas suche, hätte ich das gute Stück nie erhalten. Nachteil an der Sache: Der Sammlerfreund wusste, was mir so etwas wert ist. =D

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 17.03.2010 14:53:21 Gelesen: 64680# 66 @  
Hallo Ihr alle,

nichts für ungut Lars, aber Dein Beitrag war eine kurze Aneinanderreihung von Vorurteilen, Floskeln und Intoleranz mit einem guten Schuß Überheblichkeit – und das ohne Argumente. Auch bestimmte Informationsquellen nicht zu beachten, läßt eine zumindest eingefärbte Sichtweise vermuten. Vielleicht hättest Du doch meine Internetauftritte in Gänze lesen sollen.

Und an Henry gerichtet die kurze Feststellung, daß auf meinen Internetseiten zu lesen ist, daß ich die Briefmarken-Sammler, die Spezialisten, die Argen, die Prüfer, die meisten Auktionatoren und vor allem die, die sich für unser Hobby aufopfern, als die Stütze des Briefmarkenmarktes ansehe. Für die kämpfe ich, nicht gegen sie. Ich schreibe dort jedoch gegen das, was auf diesem Markt nicht stimmt, unter dem die kleinen Sammler, die ja auch große werden wollen, leiden.

Der Tenor vieler Beiträge ist, daß jeder so sammeln soll, wie er es für richtig hält. Das stimmt 100%ig. Und jeder soll SEINEN Weg, seine Spezialisierung finden und pflegen, soll sein Wissen auf seine Art vergrößern, je mehr desto besser. Als Wissbegieriger soll man sich auch nicht von unklugen Vorverurteilungen, wie in dieser Reihe geschehen, von der Rolle bringen lassen. Ich stelle mir vor, wie so mancher von sich überzeugte bei einer Diskussion über meine Spezialgebiete aussehen würde. Sicher so, wie ich bei der Diskussion seiner Spezialitäten. Wer ist nun der Bessere?

Nur, es gibt so ein paar Grundsätze, mit denen man schlechte Erfahrungen vermeiden kann – und die treffen auf einfach auf jedes Sammelgebiet zu. Es braucht z.B. überhaupt keinen größeren finanziellen Aufwand, statt der unprüfbar gestempelten und damit absolut wertlosen Marken, solche mit möglichst zentriertem Vollstempel entwertete zu sammeln. Soll man seine Sammlung zwanghaft wertlos halten?

Ich habe bei einigen Diskussionen, die ich jetzt nachgelesen habe, erfahren, daß viele der Meinung sind, von Sammler gefertigte Belege oder Abstempelungen seien nicht sammelnswert. Und gleichzeitig werden extra für die Sammler produzierte Artikel wie FDC, ETB, Jahrbücher millionenfach mit dem gleichen Stempel versehen, verkauft. Kürzlich ist bei ebay eine komplette Serie ETBs von Berlin verkauft worden – für 7 Cent das Stück. Wenn ich mir die Ganzsachen in den Auktionskatalogen mal unter diesen Gesichtspunkten ansehe, frage ich mich, wie viele davon philatelistisch unbeeinflußt sind? Warum auch sollte der gut gemachte sammlerische Briefwechsel, der ja ein wirklich echter ist, nicht seinen Wert haben?

Ich denke, und das habe ich ja auch in meinem ersten Beitrag schon gesagt, daß Briefmarken-Sammler und Philatelisten das Gleiche sind. Soll sich jeder nennen wie er mag. Allerdings gibt es seitens einiger „Koryphäen“ Bestrebungen, sich als Philatelisten von den gemeinen Sammler zu distanzieren. Via Selbsternennung, nicht durch Anerkennung. Na ja.

Ich grüße alle

Günther
 
Harald Zierock Am: 17.03.2010 16:02:19 Gelesen: 64668# 67 @  
@ Günther [#57]

Hallo Günther,

ich finde Deinen Beitrag ausgezeichnet, zumal Du die Meinung vieler äußerst. Viele sagen ihre Meinung deshalb nicht, weil sie Angst haben ausgelacht und verspottet zu werden.

Ich wollte mich zuerst nicht mehr in dieses Thema einmischen um Streit und Stänkereien zu vermeiden, habe aber Richard eine Email gesandt, in der ich zum Ausdruck brachte, das manche Reaktionen unterbunden werden sollten, da diese abwertend und diskriminierend sein.

Man denk oftmals das Forum sei im Besitz einer sich selbst ernannten Elite und die anderen müssten sich fügen. Das ist aber nicht der Sinn der Sache, da dieses Thema keineswegs zur Forschung der Philatelie oder des Briefmarkensammelns beiträgt!

Für mich ist Sammler und Philatelist auch das selbe, aber für den einen oder anderen ist eine Bezeichnung abwertend! Weshalb? Heute sagt man auch nicht mehr Kloputzer, sondern Reinigungstechniker, obwohl beide etwas mit der Kacke zu tun haben.

Ich hoffe, und es wird auch an der Zeit, das man sich wieder mit seriöseren Themen beschäftigt; es gibt doch noch so viel zu entdecken.

Viele Grüße an alle,

Harald
 
funnystamp Am: 17.03.2010 20:06:46 Gelesen: 64633# 68 @  
@ asmodeus [#61]

Hallo asmodeus,

will man Philatelisten vielleicht danach definieren, was eine Sammlung Gewinn bringt, besonders dann, wenn man Wissen als Basis für einen Sammlungsaufbau einsetzen kann? Meines Erachtens und meiner Erfahrung nach ist eine Sammeltätigkeit meist ideeller Natur und damit verlustträchtig.

Will ich mit Briefmarken Gewinn machen, muss ich mich entweder als Händler betätigen (dann ist Gewinn uberlebenswichtig), oder ich muss noch einige Hepburn-Marken in Kiloware finden. Ich weiß nicht, wie es dir ergeht, aber gelegentlich versuche ich auf Auktionen (nicht ebay, aber auch dort natürlich) ein Schnäppchen zu machen und ersteigere einen Posten, der mit Sicherheit in der Anschaffung des Posten weitaus höher war, als der Auktionserlös.

Ich denke, sofern meine Sammlung ganz oder in Teilen einmal aus welchen Gründen auch immer auf den Markt kommen wird, ebenfalls diesem Gesetz folgen wird. Der sog. Verlustwert, so denke ich, war eine hochwertige Investition in meine Freude an meiner Sammlung, meine Zeit und mein Engagement darin. Gewinn wird eine solche Sammlung nur bringen, wenn diese ausschließlich oder überwiegend mit "Juwelen" bestückt ist. Aber wer kann sich das wirklich leisten, sofern nicht durch Erbschaft, viele Normalsammler sicherlich nicht. Und deshalb laufen diese Posten auf Auktionen auch wieder auf einer niedrigeren Bewertung an. Erst der ideelle Wert des neuen Sammlers wertet diese dann wieder auf.

Ich denke, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Sammlung auf welcher Basis auch zuerst immer nur einen ideellen Wert für den Einzelnen bringt. Die Information daraus kann ich eventuell anderen Sammlern zur Verfügung stellen, aber dieser muss seine Sammlung selbst ideell aufwerten. Ob er die Anregungen anderer nutzt bleibt doch ihm überlassen.

Für mich ist dieser ideelle Gewinn der wahre Wert der Philatelie und dazu gehört ein gehöriges Stück Freude!

Beste Grüße an alle
Hermann
 

Das Thema hat 118 Beiträge:
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