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Thema: Zehn Fragen an die Vorstandskandidaten des BDPh
Richard Am: 26.08.2013 19:37:10 Gelesen: 43257# 1 @  
Sie finden die Antworten an die Vorstandskandidaten in den folgenden Beiträgen:

Beitrag [#1] (mittlerer Teil): Uwe Decker vom Team Decker

Beitrag [#1] (unterer Teil): Michael Lenke vom Team Bergmann

Beitrag [#7] Franz-Karl Lindner vom Team Bergmann

Beitrag [#23] Dr. Eckart Bergmann vom Team Bergmann

Beitrag [#36] Walter Benatek vom Team Bergmann

Beitrag [#70] Franz-Josef Pütz vom Team Bergmann

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Liebe Mitglieder des BDPh und der Philaseiten,

am 12.08.2013 haben wir zeitgleich alle 10 Kandidaten aus den zwei Teams für den am 12.10.2013 zu wählenden Vorstand des BDPh einzeln angeschrieben und folgende Fragen gestellt:

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Zehn Fragen an die Vorstandskandidaten des BDPh

Wie der Presse und dem Internet zu entnehmen ist, bewerben Sie sich zur Wahl als Vorstandsmitglied des BDPh.

Wir würden gerne auf Philaseiten.de, dem Philatelieportal mit über 3.200 Mitgliedern, davon rund 1.500 Mitglieder des BDPh, im Vorfeld über Ihre Kandidatur berichten und Ihnen dazu einige Fragen stellen.

Sinn und Zweck ist den auf unseren Seiten vertretenen Direktmitgliedern und Vereinsvertretern bereits vor den BDPh Vorstandswahlen die Gelegenheit zur Meinungsbildung, zu Fragen und zur Diskussion zu bieten, damit diese sich Gedanken zum Stimmverhalten auf Orts- und Landesebene oder direkt in Heidenheim machen können.

Hier die uns interessierenden Fragen, mit der Bitte um klare statt allgemeiner Antworten, wobei Sie frei sind, die Fragen nur zum Teil beantworten.

(1) Warum glauben Sie persönlich, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein ?

(2) Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie ?

(3) Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen ?

(4) Was wollen Sie in der Jugendarbeit, deren Finanzierung und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern ?

(5) Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen ?

(6) Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

(7) Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben ?

(8) Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern ?

(9) Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden ?

(10) Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen ? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird ?

Bitte geben Sie uns Ihre Antworten per Mail in den nächsten 10 Tagen. Wir werden diese anschließend auf unserer Internetseite veröffentlichen. Eine Abstimmung der Antworten mit denen anderer Kandidaten oder gar eine gemeinschaftliche Antwort liegt nicht im Sinne unserer Mitglieder.

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Vom in der Presse so genannten "jungen Team" hat Uwe Decker stellvertretend für alle in der folgenden Antwort genannten Vorstandskandidaten wie folgt geantwortet:

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Warum glauben sie, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein ?

In den letzten Monaten werden wir von verschiedenen Personen in der Öffentlichkeit als unerfahren und „Junge Kräfte“ bewusst dargestellt. Das beabsichtige Ziel mit diesen Äußerungen ist eindeutig.

Wir sind jedoch keine Gruppe von Jugendlichen, die an Selbstüberschätzung leiden, sondern alles gestandene Personen im Alter um die 50, die in der Regel seit 30 Jahren im Beruf stehen, teilweise als selbständige Unternehmer oder auch in leitenden Funktionen in Unternehmen tätig sind. Uwe Decker steht seit fünf Jahren an der Spitze des mitgliederstärksten Verbandes des BDPh's, dem Landesverband Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine. Zunächst als stellvertretender Vorsitzender und seit dem plötzlichen Tod von Torsten Pelant als kommissarischer 1. Vorsitzender. Thomas Höpfner ist bereits seit sieben Jahren im Vorstand des Landesverbandes Bayerischer Philatelisten-Vereine Fachstellenleiter Ausstellungswesen. Alfred Schmidt ist vor wenigen Tagen als Juror in Bangkok/Thailand zurückgekommen und hat exzellente internationale Kontakte. Helma Janssen gehört seit bereits 12 Jahren dem Bundesvorstand an. Von daher sind wir froh, dass wir mit Michael Fukarek einen Mann haben, der noch unbeeinflusst den Blick von außen mitbringt.

Ressorts und Aufgabenverteilung wird wie folgt festgelegt:

Uwe Decker – Kandidat für das Amt des Präsidenten
Zuständig für die Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Finanzen, Deutsche Post AG, anderen Verbänden und Institutionen im In- und Ausland. Öffentlichkeitsarbeit und Medien

Alfred Schmidt – Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten
Forschung und Literatur, Fälschungsbekämpfung und Sammlerschutz

Michael Fukarek – Kandidat für das Amt des Schatzmeisters
Finanzen

Helma Janssen – Kandidatin für das Amt der Beisitzerin
Jugend, Familie und Bildung

Thomas Höpfner – Kandidat für das Amt des Beisitzers
Ausstellungs- und Jurywesen

Die meisten Bundesstellenleiter haben bereits signalisiert, dass sie nach der Wahl in Heidenheim gerne für den BDPh weiter arbeiten möchten. Für den Bereich Neue Medien konnte Michael Lenke dazu gewonnen werden. Damit wird die hohe Fachkompetenz für den Verband erhalten bleiben und kann weiter ausgebaut werden.


Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie ?

Das dürfen Sie gerne in eigene Worte fassen:

Beigefügt ist das Konzept einer aktuellen Marketing Kampagne, die im Verbandsgebiet Südwest zur Umsetzung kommt. Die Vereinsvorsitzenden wurden per email oder Brief informiert und um Mitwirkung gebeten. Parallel erfolgt die Veröffentlichung in unserer Verbandszeitschrift Südwest Aktuell und auf unserer Homepage (http://www.briefmarken-suedwest.de ). Somit sind wir kommunikativ direkt bei den Mitgliedern und der „Filter“ Vereinsvorsitzender ist entsprechend gering. Das Konzept wurde zum bundesweiten roll-out angeboten und bereits vom Verband Nordwestdeutschland hinsichtlich der Presseinfos umgesetzt. Die Verbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und NRW haben bereits ebenfalls ihre Mitwirkung signalisiert.

Ferner erhalten Sie auf dem Postweg einen Pressespiegel mit 32 Veröffentlichungen und einem sechs-minütigem Fernsehbeitrag zum Vertrieb der Hohenzollern Marke im Jahre 2006. Mit unserer speziellen Homepage erreichten wir damals Nachfrage in ganz Europa und Kanada. Der Verein erhielt so viel Frischblut, dass er seit diesem Zeitraum einen Mitgliederbestand von ca. 100 hartnäckig hält. Die Kasse ist seither prall gefüllt, so dass nächstes Jahr das 50-jährige Bestehen mit einem großen Fest gefeiert werden kann und der ganze Südwesten durch das Ausrichten des LV-Tages 2014 zu Gast sein wird.


Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen ?

Dem Bundesvorstand obliegt es, die grundsätzliche Bedeutung der Philatelie in der Gesellschaft in den entsprechenden Gremien und Kreisen zu kommunizieren und zu publizieren. Das Hauptpotenzial liegt hierbei sicherlich aufgrund der demographischen Entwicklung in der Altersgruppe der 55 - 65-jährigen Männer und insbesondere auch Frauen. Bei überregionalen philatelistischen und nicht-philatelistischen Veranstaltungen gilt es, nicht organisierte Sammler und Nicht-Sammler für unsere Gemeinschaft zu gewinnen. So konnte sich bislang schon die Gruppe der BDPh-Direktmitglieder gegen den allgemeinen Mitgliederrückgang behaupten und legte von Juni 2012 bis Juni 2013 um 6 % auf mittlerweile rund 2.700 Mitglieder zu.

Eine Stufe darunter gilt es vor allem die Vereine mit Ideen zu Themen und Veranstaltungen zu motivieren und aktivieren. (siehe oben, Organisation und Werbung) Nur aktive Vereine sind fit für die Zukunft, die anderen schlafen zunehmend ein. Aktive Vereine haben weitaus geringere Probleme bei der Mitgliederentwicklung.


Was wollen Sie in der Jugendarbeit und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern ?

Bei der Wahl unseres Teams wird insbesondere sichergestellt sein, dass die persönliche Chemie der handelnden Personen von BDPh und DPhJ stimmt. Eine Grundvoraussetzung für eine harmonische Zusammenarbeit. Die bislang bereits hervorragende Arbeit von Helma Janssen und Siegfried Dombrowski gerade im Bereich Schule und Philatelie muss nicht nur fortgesetzt, sondern vor Ort in der Breite seine Wirkung entfalten. Gerade dafür kommt der DPhJ mit seinen Landesringen und den Ortsvereinen eine noch höhere Aufgabe zur Mitwirkung zu.


Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen ?

Alle Personen des Kandidaten Teams sind sich der Aufgabe und den Anforderungen bewusst und haben das mit ihrem familiären Umfeld abgestimmt. Bisherige Verbandstätigkeiten und Aufgaben fallen entsprechend weg und einige Dinge können auch zeitoptimiert gestaltet werden. So hat das Kandidatenteam z.B. die Presseveröffentlichung in der September Ausgabe der „Philatelie“ in einer 60–minütigen Skype-Konferenz besprochen. Ganz ohne Reiseaufwand und Kosten.


Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

Die Gleiche, wie bislang auch: Nur in einer großen und starken Gemeinschaft können wir unsere Interessen vertreten und werden entsprechend wahrgenommen.


Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben ?

Diese Themen sind sehr wichtig und in unserem Team wird dazu ein EDV-Profi, Michael Lenke, als Bundesstellenleiter aufgenommen. In dieser Funktion ist er befreit von den klassischen Vorstandstätigkeiten und kann sich den Dingen widmen, die er aufgrund seines Berufes exzellent beherrscht und in den Verband einbringen möchte. Der BDPh wird sich schrittweise diesen Themen annehmen. Schrittweise deswegen, weil zuerst eine gewisse Anzahl von Mitgliedern mit diesen Medien vertraut sein müssen. Internet und Foren sind jetzt nicht mehr so neu und haben die entsprechende Verbreitung. Der Umgang mit Apps und iPads dürfte gerade im Bereich des Möglichen sein, während der BDPh bei Facebook erst 143 Freunde hat. Es gilt hier differenziert entsprechend dem Aufwand und Nutzen vorzugehen.


Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern ?

In den privat betriebenen Foren gibt es leider immer häufiger Mitspieler die meinen, dass laute Musik besonders schön ist. Auf diese Art der Konfrontation können sicherlich alle Beteiligten verzichten.

Es gibt Sammler die sich in ihrer Freizeit alleine beschäftigen und vor allem zu Hause mit ihrem PC die nötigen Informationen zu ihrem Hobby beschaffen. Die andere Gruppe betreibt ihr Hobby lieber in der Gemeinschaft und schließt darüber hinaus noch persönliche Freundschaften. Dafür gibt es Vereine und Arbeitsgemeinschaften. Die Kunst wird sein, beide Interessen zusammen zu führen und auch die Schnittmenge dieser beiden Gruppen möglichst optimal zu bedienen.


Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden ?

Bei der inhaltlichen Gestaltung hat jeder der rund 40.000 Mitglieder seine eigene Meinung bzw. seine eigenen Vorlieben. Die Redaktion hat einen detaillierten Vertrag in dem die Gestaltung für die einzelnen Themenbereiche bis ins Detail mit den entsprechenden Seitenanzahlen geregelt ist. Somit ist gewährleistet, dass alle Bereiche, aus dem Bundesvorstand, den Verbänden, den Vereinen. Postgeschichte, Thematik, Übersee, Deutschland, ATM, Veranstaltungen, Vorberichte, Nachberichte, Anzeigen usw. usw. in einem geregelten Mix erscheinen. Dass dabei nicht für jeden alle Inhalte von gleichem Interesse sind ergibt sich von selbst und wird auch sicherlich in der Zukunft nicht möglich sein. Erst im Februar diesen Jahres ist eine Elefantenrunde von allen Beteiligten, also Verbände, BDPh Vorstand, Stiftung, Redaktion und Herausgeber zusammen gesessen und hat darüber getagt. Diese Abstimmungen wird es auch in der Zukunft geben, um eventuelle Fehlentwicklungen anzupassen.


Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen ? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird ?

Selbstverständlich wird jedes Vorstandsmitglied einzeln gewählt. Allerdings ergibt sich die Weichenstellung bereits nach dem ersten Wahlgang. Wenn ich bei der Wahl des Präsidenten unterliege, werden die Kandidaten meines Teams nicht zur Wahl zur Verfügung stehen. Sollte ich gewinnen, ist davon auszugehen, dass die Wähler die mich unterstützt haben, auch meine Wunschkandidaten wählen. Schließlich soll ein funktionsfähiger und harmonierender Vorstand gewählt werden. Wir stehen für ein einheitliches Konzept und für eine gemeinsame Philosophie.

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Soweit die Antworten von Herrn Decker, stellvertretend für sein Team Alfred Schmidt, Michael Fukarek, Helma Janssen und Thomas Höpfner.

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Enttäuschend war die Reaktion des zweiten Teams mit Dr. Eckhard Bergmann als Kandidat zum Vorsitzenden, Franz-Karl Lindner als Vizepräsident, Walter Bernatek als Schatzmeister und Franz-Josef Pütz als Beisitzer, die es allesamt vorgezogen haben, sich zu den gestellten Fragen nicht zu äußern.

Lediglich Michael Lenke als fünfter hinzu gekommener Kandidat des Teams Bergmann hat heute eine ausführliche Stellungnahme gemailt:

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Warum glauben Sie persönlich, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein ?

Ich bin auf Grund meiner persönlichen und beruflichen Erfahrung und insbesondere auf Grund meiner Spezialisierung – Informationstechnik, neue Medien, etc. – für eine derartige Tätigkeit befähigt. Die Führung einer solchen Organisation ohne umfassende Kenntnisse und Erfahrung in Informationstechnik und neuen Medien ist heutzutage nicht mehr möglich. Der Zugriff auf ein derartiges KnowHow ist für einen modernen Verband von entscheidender Bedeutung.


Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie ?

Ich habe eine Führungsausbildung und bin seit 30 Jahren selbstständig – dabei sowohl alleinverantwortlich und auch im Team erfolgreich tätig.

Ich habe in diversen EDV-Projekten und Projekten im Internet meine Erfahrung bewiesen.

Werbung überlasse ich Spezialisten. Ich maße mir nicht an alles zu können.


Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen ?

Ein BDPh-Vorstand kann nicht die mediale Entwicklung der jungen Generation zurückdrehen.

Philatelie als Selbstläufer, die allein den Blick in die Welt ermöglicht, gibt es nicht mehr. Bei vielen jungen Leuten haben sich die Schwerpunkte allein in Richtung des maximalen eBay-Verkaufserlöses für Opas Sammlung verschoben.

Man muss neue Wege finden, um Interessen zu wecken – in jedem Alter. Dies muss allerdings besonders dort geschehen, wo potentielle Interessenten angesprochen werden können – vor Ort in Vereinen und Argen. Es ist ein bequemes Wunschdenken und verschiebt die Verantwortung ungeeignet, wenn man annimmt, dass zentrale Aktionen und plakative Werbung des Verbandes der Basis Zulauf bringen. Die Gruppe ist der alleinige Garant für einen Zusammenhalt, der andere inspiriert.


Was wollen Sie in der Jugendarbeit, deren Finanzierung und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern ?

Wenn man weiß, über welche DPhJ und welche Mitgliederzahlen man redet, wird man wissen, wie man die DPhJ sicher optimal unterstützen kann. Solche Informationen liegen mir nicht vor.


Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen ?

Ich sehe nichts, was mich außer Stande setzen könnte. Bisherige Vorstände haben es auch überlebt.


Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

Die Philatelie braucht den BDPh als starken Interessenvertreter gegenüber den verschiedensten Behörden, Firmen, Verbänden und sonstigen Organisationen. Er ist der zentrale Ansprechpartner in Fragen rund um die Philatelie. Ohne die Koordination und Führung eines starken Zentralverbandes leidet die Schlagkraft unter dem „provinzdenken“ vieler Einzelakteure.

Der BDPh muss wieder internationales Gewicht in den philatelistischen Organisationen bekommen.

Ohne einen starken Zentralverband, der in der Lage ist große Veranstaltungen optimal zu koordinieren, wird es keine hochklassige Philatelie in Deutschland mehr geben, weil die Öffentlichkeit nicht mehr stattfindet.


Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben ?

Siehe meine Anmerkungen zur ersten Frage.

Bei Facebook werden Sie mich persönlich aus Datenschutzgründen nicht finden.


Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern ?

Siehe BDPh-Forum.

Ich halte allerdings nichts davon, dass sich ein Vorstand in Internetforen laufend für seine Arbeit zur rechtfertigen hat. In vielen Fällen wird eine sachliche Diskussion durch Extrempositionen – oft unbeteiligter Dritter – unmöglich gemacht.


Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden ?

Warum? Was möchten Sie gern ändern? Die „Philatelie“ spiegelt wieder, was viele fachlich beitragen und auch was sich im Umfeld der Philatelie ereignet. Beides ist in ausgewogener Form wichtig.

Ohne eine „Philatelie“ - in einer so erfolgreichen Form wie es sie heute gibt - hätte der BDPh eines seiner Standbeine verloren. Über Inhalte kann man streiten, über die „Philatelie“ nicht.

Auch bei der „Philatelie“ muss allerdings das neue Zeitalter in den Medien Einzug halten.


Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen ? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird ?

Ich bewerbe mich für eine Aufgabe in der Führung des BDPh. Ob ich dies in einem Team tue, ist zweitrangig für mich. Wenn ich allerdings den Eindruck bekomme, dass Blockwahl wichtiger ist als Qualifikation, dann werde ich meine Haltung überdenken.
 
stephan.juergens Am: 26.08.2013 21:24:05 Gelesen: 43193# 2 @  
Hallo Richard,

verstehe ich das richtig, dass Michael Lenke "Mitglied" in beiden Teams ist?

Gruß
Stephan
 
heku49 Am: 26.08.2013 21:43:13 Gelesen: 43174# 3 @  
Hallo Stephan,

soweit ich es verstehe gehört Michael Lenke zum Team Bergmann.

Gruß Helmut
 
Aleks Am: 26.08.2013 22:16:49 Gelesen: 43127# 4 @  
Das ist vielleicht etwas missverständlich.

Ich kandidiere im Team Bergmann für einen Beisitzerposten im Vorstand. Uwe Decker hatte mich schon früher angesprochen, ob ich bereit wäre Verantwortung für spezielle Bereiche zu übernehmen. Ich kandidiere aber nicht für ein Vorstandsamt in seinem Team, das war nie im Gespräch.

Das schließt sich für mich nicht gegenseitig aus. Ich bin bereit meine Qualifikation in den BDPh einzubringen. Ich lehne allerdings Blockwahlen ab, auch wenn es formal vielleicht keine Blockwahlen werden. Bei einem solchen Vorgehen werden Bewerber des anderen Blockes trotz ihrer Qualifikation abgewertet.

ml
 
Eric Scherer Am: 27.08.2013 09:05:17 Gelesen: 42981# 5 @  
Auch wenn ich mich eigentlich nicht wirklich einmischen möchte: Die Antworten von Herrn Decker sind ziemlich enttäuschend. Mit Neuen Medien hat er wohl nichts am Hut und er verwechselt die gute alte elektronische Datenverarbeitung (ein Begriff aus den frühen Siebzigern) mit "Neuen Medien". Das ist beinahe schon peinlich. Nichts für ungut - ich kenne niemanden persönlich, aber bei den Antworten scheint die Betriebsblindheit doch ziemlich durch. Schade eigentlich.

Fazit für mich ist klar: Ohne einige Kräfte "von Aussen" wird der BDPH den "Turnaround" nicht schaffen. Dass der Untergang noch lange auf sich warten lässt, ist nur den grossen Mitgliederzahlen zu verdanken.
 
uli Am: 27.08.2013 09:46:18 Gelesen: 42948# 6 @  
Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

Am erschreckendsten und absolut katastrophal sind für mich die Antworten auf diese Frage. Anscheinend hat niemand eine Idee, geschweige denn eine Strategie, wie man Menschen zum Briefmarkensammeln motivieren und den Mitgliederschwund aufhalten, vielleicht sogar umdrehen kann. Für mich wieder einmal ein klares Zeichen, dass "die da oben" meilenweit von der Basis entfernt sind und die Zeichen der Zeit immer noch erkannt haben.

Gruß
Uli
 
Richard Am: 27.08.2013 10:25:08 Gelesen: 42912# 7 @  
Heute früh kamen die ausführlichen Antworten von Franz-Karl Lindner, dem bisherigen BDPh Vizepräsidenten:


Warum glauben Sie persönlich, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein ?

Weil ich zum Teil langjährige Erfahrungen auf allen Ebenen der der Organisierten Philatelie habe. Seit 1975 Mitglied im Verein Soester Briefmarkenfreunde, dort seit 1979 Vorstandsmitglied und von 1984-1993 Vorsitzender, im Vorstand des Verbandes der Philatelisten in NRW 1986/88, von 1988-1991 Bundesstellenleiter Forschung, seit 1991 Vorstandsmitglied des BDPh, seit 1997 Vizepräsident. Seit längerem Mitglied im Kuratorium der Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte, stellv. Mitglied des Kunstbeirates beim BMF; Leiter zahlreicher Rang 2 und Rang 2 Ausstellungen, Mitarbeiter bei Rang 1 –Ausstellungen, Mitorganisator von HV und Philatelistentagen; aktiv in den Bereichen Schule und Philatelie und bei FEPA-Projekten. Selbst Aussteller bis International. Internetaffinität (Mitinitiator von http://www.bdph.de ) und seither zuständig hierfür.

Beruflich leite ich seit über 20 Jahren eine Schule, bin also mit Leitungsaufgaben und Leitungserfordernissen mehr als vertraut.


Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie ?

Siehe oben (Organisation von Ausstellungen und phil. Projekten, berufliche Tätigkeiten).

Im Rahmen der o.g. von mir geleiteten Veranstaltungen waren erfolgreiche Werbekonzepte jeweils integriert. Öffentlichkeitsarbeit ist mir sowohl in meiner philatelistischen als auch in meiner beruflichen Arbeit sehr wichtig. Die Entwicklung von Werbekonzepten kann jedoch nicht im Alleingang bewältigt werden, sie geschieht im Team nach einer genauen Analyse der Bedingungen, Notwendigkeiten und insbesondere der Ziele.


Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen ?

Obwohl es sich plakativ anhört, ist der Mitgliederschwund nicht nur im BDPh sondern in zahlreichen Verbänden und Vereine mit anderen als philatelistischen Inhalten ein typisches Zeitzeichen. Der gesellschaftliche Wandel hin zu einer Gesellschaft, die sich nicht binden will, die Kurzlebigkeit in der Freizeitgestaltung bevorzugt, die sich alle möglichen Informationen nahezu kostenlos digital besorgen kann, macht einen Mitgliederzuwachs extrem schwierig.

Zudem hat die Philatelie, besser das Briefmarkensammeln in der heutigen Gesellschaft, ob Jung oder Alt, einen nicht hohen Stellenwert bzw. eine hohe Akzeptanz. Aufgabe wird es sein, das Image unseres Hobbys zu verbessern, indem dieses in der breiten Öffentlichkeit eine hohe Präsenz bekommt. Dies geschieht nicht durch große Ausstellungen (Rahmenwald) sondern durch die Präsentation von Sammlungen von und für jeden dort, wo Publikum angesagt ist. Dies bedeutet aber auch, dass die Werbung für unser Hobby, somit also auch Mitgliederwerbung, vor Ort stattfinden muss. Der BDPh wird Hilfestellung leisten in Form von Werbematerialien aller Art und finanzieller Unterstützung.

Außerdem wird es notwendig sein, Mitgliederwerbung über digitale Medien zu intensivieren, was dem Zeitgeist entsprechen würde (Internetmitgliedschaften, Internetvereine und/oder –ArGen). Hier muss und wird sich der BDPh auf neue Formen der Mitgliedschaft verständigen müssen.

Zudem muss der BDPh noch deutlicher als bisher nach außen darstellen, was der Mehrwert einer Mitgliedschaft ist.


Was wollen Sie in der Jugendarbeit, deren Finanzierung und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern ?

Grundsätzlich muss das Verhältnis zwischen dem Dachverband und der DPhJ auf neue, vertrauensvolle Füße gestellt werden, wobei die DPhJ als Mitgliedsverband des BDPh selbstverständlich seine Eigenständigkeit bewahren sollte. Nach außen sollte jedoch darstellbar sein, dass die Philatelistenjugend zur organisierten Philatelie gehört, genauso wie alle anderen Mitglieder.

Projekte wie die von der Bundesstelle Jugend, Familie, Bildung hervorragend initiierten Aktionen für Schulen, deren Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler müssen weitergeführt werden. Die Kooperation mit der DPhJ kann und muss deutlicher intensiviert werden in Form gemeinsamer Präsenz auf Bildungs-, Buch- oder Spielemessen.

Auch die geplanten Aktionen der AK Jugend müssen von der Zusammenarbeit zwischen der DPhJ, dem BDPh und dem APhV profitieren und weitergeführt werden. Erste Absprachen wurden bereits getroffen.

Die Finanzierung der Jugendarbeit sollte nicht nur auf einer Pauschalisierung basieren, statt dessen zusätzlich auf finanzielle Förderung von akzentuierten Aktionen, die der Förderung der phil. Jugendarbeit dienen.

Der „Junge Sammler“ ist weiterhin notwendig, wobei allerdings die Frage zu stellen ist, ob man diese Jugendzeitschrift, nach einer den modernen Grundsätzen zur Gestaltung einer Jugendzeitschrift erfolgten Reform, nicht auch erwachsenen BDPh-Mitgliedern zur Verfügung stellen kann und sollte. Dieser Wunsch wurde bereits öfters geäußert.


Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen ?

Da ich bereits 16 Jahre lang das Amt des Vizepräsidenten des BDPh ausübe, weiß ich sehr genau, wie hoch der zeitliche Aufwand dieses Ehrenamtes – trotz Nutzung aller digitalen Möglichkeiten, ist. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht für den BDPh arbeite, sei es am Computer, sei es auf Reisen zu diversen Veranstaltungen, sei es am Telefon. Der häusliche Aufwand beläuft sich durchschnittlich auf 3-4 Stunden; eine Vielzahl von Wochenenden verbringe ich für den BDPh außer Haus, hinzu noch etliche Tage oder Teile davon auch während der Woche; dies alles ist nur möglich, wenn die berufliche Situation dies zulässt (was bisher so war und auch weiterhin so sein wird; andere Situation im positiven Sinne nach meiner Pensionierung 2015) und die Familie mitzieht (Kinder mittlerweile außer Haus). Unter Berücksichtigung dieser Fakten, sehe ich keine Probleme, das Amt auch weitere 4 Jahre auszuüben.


Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

a. als Interessenvertreter des Sammlers gegenüber dem BMF, der Post, den andere phil. Partnerverbänden (BPP, BDB, APhV etc.)

b. als mitwirkende Instanz bei der Herausgabe der Postwertzeichen im Programm- und Kunstbeirat des BMF

c. als zentrale Koordinations- und Sammelstelle für alle phil. Fragestellungen, die der Vermittlung von Erkenntnissen und Wissen dient, gleichzeitig als Podium zum Austausch unter Gleichgesinnten

d. als Organisator und Ausrichter philatelistischer Veranstaltungen aller Art (national und international)

e. als Anbieter von Seminaren und ähnlichen Veranstaltungen zur Weiter- und Fortbildung der Mitglieder

f. als Sammlerschützer und Fälschungsbekämpfer verbunden mit Rechtsschutz für die Mitglieder

g. als Förderer von phil. Forschung und Sponsor bei der Herausgabe von Forschungsergebnissen und deren Verbreitung und Anzeige in der Öffentlichkeit (digitale Literatur-Nachrichten)

h. als Sammelstelle zur weltweiten Verbreitung von Informationen aus den Vereinen, Verbänden, ArGen usw.


Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben ?

Wie wichtig mir die Neuen Medien, die nicht mehr neu sind sondern zum Alltag der Menschen gehören, beweist die Tatsache, dass ich in meiner bisherigen Tätigkeiten für den BDPh die Nutzung der Neuen Medien (Websites, Foren, Facebook, Twitter) stets forciert habe. Die Bedeutung der Neuen Medien wird ständig zunehmen, der Gedanken- und Erfahrungsaustausch wird sich noch mehr auf digitale Systeme verlagern. Hierfür hat und wird der BDPh Werkzeuge seinen Mitgliedern zur Verfügung stellen, wobei die Rasanz der Entwicklung der digitalen Medien nicht aus dem Auge verloren gehen darf. So ist u.a. von mir ein Pilotprojekt zur Bereitstellung der „philatelie“ digital im Netz vorangetrieben und durchgeführt worden. Hier wird es zu einer Konstanz kommen müssen. Auch die Bereitstellung einer App für Smartphones ist auf meiner Agenda.

Alle diese Netzwerke dienen letztlich auch der Darstellung des Hobbys Philatelie in der Öffentlichkeit außerhalb der Printmedien und gleichzeitig der Darstellung des Verbandes mit seinen Angeboten.


Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern ?

War selbst 2003 Initiator des BDPh-Forums (gegen zahlreiche Widerstände aus dem Verband) und beteilige mich zusätzlich noch in weiteren philatelistischen und nichtphilatelistischen Foren, so z.B. philaseiten, ferner noch Facebook und Twitter. Phil. Foren sind für viele Sammler eine Plattform, über die sie Informationen zu ihren Sammelgebieten erhalten, aber gleichzeitig die Foren als phil. Communities nutzen können.


Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden ?

Meiner Meinung nach ist die „philatelie“ eine hervorragende Fachzeitschrift, mit der sich jedes Mitglied identifizieren kann. Das monatliche Erscheinen erinnert jedes Mitglied daran, dass es zum BDPh gehört und den Mehrwert der Mitgliedschaft nutzen sollte (Identifikation). Es jedem Mitglied inhaltlich Recht zu machen, ist ein Spagat der Redaktion, der extrem schwierig ist und immer wieder hinterfragt werden muss. Auch in der Vergangenheit hat es zahlreiche strukturelle Veränderungen der „philatelie“ gegeben. Die jetzige Struktur ist nicht statisch und muss sich den jeweiligen Gegebenheiten und Erfordernissen anpassen. Ich halte es z.B. für wichtig, dass den Mitgliedern u.a. aufgezeigt wird, was sich in der Jugend tut, welchen Anspruch die Jugend an die Philatelie hat.

Zusätzlich sollte das Projekt der digitalisierten Aufgabe der „philatelie“ vorangetrieben werden (s.o.).

In Zusammenarbeit mit den Lesern der „philatelie“ wird die Redaktion den o.g. Spagat schaffen.


Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen ? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird ?

Als Demokrat stehe ich für demokratische Wahlen, die ich auch in Heidenheim erwarte. Es ist für mich selbstverständlich, dass über jede zu besetzende Position einzeln abgestimmt werden soll, so schreibt es das Vereinsrecht vor. Die Wahl bedeutet, dass die Wahlberechtigten den von ihnen gewählten Personen zutrauen, den BDPh durch die nächsten schwierigen 4 Jahre zu führen. Diesem Vertrauen sollte nicht unüberlegt widersprochen werden. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir ein Team präsentieren, dessen Mitglieder allein schon auf Grund ihrer Erfahrungen in allen Bereichen der Philatelie und auf Grund ihrer Führungsqualitäten, die aus den bisherigen phil., aber auch aus den beruflichen Positionen resultieren, prädestiniert sind, den BDPh zu führen. Hierfür stehe und werbe ich.
 
Erdinger Am: 27.08.2013 13:00:40 Gelesen: 42828# 8 @  
Vielen Dank an Richard, dass er diese Aktion gestartet hat. Eine ausführliche Reaktion von der einen Seite, zwei von der anderen, das ist mehr, als ich erwartet hatte.

Ich sehe in den Programmen positive Ansätze für die Zukunft und kann mir durchaus vorstellen, mich von diesen Kandidaten später repräsentieren zu lassen.
Eine Sicherheit dafür, dass die Kandidaten nicht nur Programmlyrik von sich geben, sondern ihre aufgestellten Ziele tatsächlich umsetzen können, hat man bei keiner Wahl. Immerhin haben wir eine. Ein Allheilmittel hat ebenfalls keiner. Ohne Substanz bleiben auch neue Medien nur Mode. Langjährige Verbandserfahrung zähle ich zur Substanz und sehe sie deshalb weder als Charakterfehler noch als Hinderungsgrund.

Es muss für die überwiegend in der Verbandsarbeit erprobten Kandidaten enorm frustrierend sein, immer nur als amtsgeile Funktionsträger kritisiert zu werden, die keinen Durchblick haben und ideenlos dahinwurschteln. Und dann mit dem Ruf konfrontiert zu werden, man brauche "frische", auf jeden Fall "andere" Kandidaten. Einerseits geht man von vorn herein davon aus, dass die Kandidaten sowieso den Kontakt zur Basis verloren haben, andererseits soll - wer immer sich auch bewirbt - zündende Ideen mitbringen, die den Verband kurz- bis mittelfristig aus der Misere reißen müssen.

Ich habe eine Neuigkeit für die Miserenprediger: Wenn ihr einen anderen, besseren Verband haben wollt, dann tut etwas dafür.

Sich an der bloßen Verwendung des Begriffs EDV zu stören wie 8049home [#5] und auf dieser Basis einen Kandidaten / eine Gruppe von Kandidaten in die Pfanne zu hauen ist eine großartige programmatische Leistung, die uns alle enorm weiterbringt.

@ 8049home

Kannst du eine App programmieren? Kannst du Inhalte so aufbereiten, dass sie in einer App zur Geltung kommen? Kannst du Inhalte schaffen? Dann mach dich auf und tu das, was du auch von anderen erwartest, aber rufe nicht nach nebulösen Heilsbringern "von Aussen", die einen "Turnaround" herbeizaubern sollen.

@ uli [#6]

"Anscheinend hat niemand eine Idee, geschweige denn eine Strategie, wie man Menschen zum Briefmarkensammeln motivieren und den Mitgliederschwund aufhalten, vielleicht sogar umdrehen kann."

Wer hat denn eine, nur eine? Nennt sie mir. Halten wir Vorträge, in denen wir für die Philatelie werben? Arbeiten wir mit Schülergruppen oder führen Kinder an Briefmarken heran? Sprechen wir für einen Verein potenzielle Mitglieder an? Machen wir philatelistische eBooks, Apps und Homepages?

Natürlich können wir das alles verbandsfern ausschließlich im Internet betreiben. Das ist ein bisschen stylisher und so praktisch und so anonym und das kann man schließlich auch als Basisarbeit deklarieren. Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich habe gerne direkt mit Menschen zu tun, und das nicht nur auf der Briefmarkenmesse und auf dem Tauschtag.

Wenn wir eine Stufe weitergehen möchten: Fragen wir uns selbst realistisch, ob wir eine Vorstandsarbeit stemmen könnten. Würden wir sie uns zutrauen? Wenn nein, dann schimpfen wir besser nicht nur auf "die" Funktionäre. Eine andere Meinung zu vertreten als sie ist unser unveräußerliches Recht, aber dann sollten wir bitte erst mal eine haben, eine, die sich begründen lässt und sich nicht im Meckern erschöpft.

Ich bin gespannt, wer aus den Wahlen herauskommt. Ich habe Präferenzen für bestimmte Kandidaten, aber ich sehe keinen Grund, die anderen deswegen im Vorfeld schlecht zu reden.

Ach ja, die Misere: Wir haben ein wirklich schönes Hobby, trotz oder gerade wegen allem. Punkt.
 
Henry Am: 27.08.2013 13:20:12 Gelesen: 42809# 9 @  
@ uli [#6]

Hallo Uli,

so richtig kann ich mich mit deinem Beitrag nicht anfreunden. Wie aus manchen anderen Meinungen, die ich schon gelesen habe, lese ich auch bei dir heraus "Die da oben sollen das regeln". M.E. ist das ein falscher Ansatz. Nein, wir alle, jeder einzelne Sammler, muss in seinem Umfeld für das Hobby Reklame machen und Interessen wecken. Und nur, wenn er das macht, wird er auch feststellen, wie schwierig es ist, damit Erfolg zu haben. Die von Richard eingestellte Antwort von Franz-Karl Lindner beschreiben meiner Meinung nach schon gut und realistisch, was ein Verband leisten kann. Aber ohne das grundlegende Mitwirken "von unten" geht das einfach nicht.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Eric Scherer Am: 27.08.2013 13:29:03 Gelesen: 42797# 10 @  
Lieber Erdinger,

nein - ich kann keine App programmieren. Ich kann so was aber konzipieren und kann sogar für solche Arbeiten die Ressourcen in einer Form organisieren, dass sie nichts kosten. Im letzten Jahr habe ich für ein ähnlich "altbackenes Thema" wie die Philatelie (dies ist nicht als Kritik zu verstehen sondern als Widergabe einer typischen äusseren Wahrnehmung) eine kleine Werbeaktion organisiert. Wir haben in ein Social Media-Spiel, dass weltweit gespielt wird, eine kleine "Schatzsuche" im virtuellen Raum integriert. Im Nu hatten wir 600 Mitspieler und damit neue Namen, die sich aktiv an der "Schatzsuche" beteiligt haben und die mein Partner (ein Verbandspartner für das "altbackene Hobby") anschliessend mit Infos bearbeiten konnte. Das ganze war ein riesen Erfolg inkl. Medienberichterstattung. Mein Beitrag: die Idee, die Partnersuche, die Suche nach dem Funding und die Projektbetreuung. Aufwand für mich ca. 2 Tage, Kosten für den Nutzniesser NULL.

Ich denke, dass man so viel mehr leisten kann, als als Programmierer. EDV (und auch Social Media) sind Organisations- und Netzwerkthemen. Meine Dienste habe ich übrigens schon Philatelie-Verbandsträgern angeboten - leider ohne Reaktion.
 
Aleks Am: 27.08.2013 13:44:15 Gelesen: 42782# 11 @  
Danke Erdinger für die deutlichen Worte.

Wenn man mit altgedienten Funktionären spricht, dann wundert man sich oft, dass diese auch nach dem 15. Versuch Fehler in den Strukturen und Abläufen zu ändern, noch den 16. unternehmen. Das sind nicht die ewig gestrigen Blockierer, sondern die haben gute und richtige Ideen und wissen, wo der Hase im Pfeffer liegt. Man kann allerdings gegen Kleinstaatlichkeit und Postenkleberei nicht ankommen, wenn dort das Sagen liegt.

Die ewige Lamentiererei, dass der Vorstand den Mitgliederschwund stoppen muss, kann einen nur sauer machen. Die gleichen Leute, die lamentieren, haben meist noch nie ein einziges neues Mitglied geworben. Jeder Verein, jede Feuerwehr, selbst Jugendzentren merken die neue Ausrichtung der Jugend. Unsere Tageszeitung titelte kürzlich "Raus aus Facebook - rein ins Jeff (Jugendzentrum)". Das ist das Problem.

Jeder der sich in der Vereinsarbeit auskennt, weiß dass Mitglieder an der Basis geworben werden und nicht durch zentralistische Aktionen eines Bundesvorstandes. Der liefert Materialien und Angebote, die die Vereine nutzen können. Man frage mal nach, welche Vereine das wahrgenommen haben.

ml
 
Erdinger Am: 27.08.2013 13:53:39 Gelesen: 42773# 12 @  
Lieber 8049home [#10],

du hast meinen ungeteilten Respekt.

Was du schreibst, klingt gut. Ich betreue beruflich (old school, sozusagen) gedruckte Bücher, aber auch eBooks, kann also ein wenig nachvollziehen, was du gemacht hast. Vielleicht sollte man dort weitermachen, wo du angefangen hast. Und sich von Nicht-Reaktionen nicht abschrecken lassen.

Viele Grüße aus Erding!
 
Aleks Am: 27.08.2013 14:21:21 Gelesen: 42753# 13 @  
Wenn dann die richtigen Leute zuständig sind, wird man weiter sehen. Nicht immer können alle jeden neuen Aspekt beurteilen.

Hat sich etwas konkretes aus der Aktion ergeben?

ml
 
Eric Scherer Am: 27.08.2013 14:40:59 Gelesen: 42729# 14 @  
Hallo Aleks (und div. andere),

ich möchte hier niemanden schlecht machen und achte das Engagement von jedem. Ich selbst habe Jahre meines Lebens in die Verbands- und Vereinsarbeit gesteckt. Das es aber ein Problem gibt, zeigen die Diskussionen. Das man bei Diskusssionen auf echte, vermeintliche oder auch nur fälschlicherweise wahrgenommene Probleme und Missstände zeigt, sehe ich erst mal nicht als "Schlechtmachen" sondern als "webkonforme Diskussionskultur", die halt online anders ist als offline.

Was das Thema "Vereine" angeht - ja richtig: Heute sind Vereine die Basis und hier findet die Arbeit statt. Die Vereine aber sind am überaltern und am Absterben. Dieses Problem hat nicht nur die organisierte Philatelie, das haben alle Vereine und Verbände. Mit diesen Thema muss man sich einfach mal beschäftigen.

Um es etwas einfacher auszudrücken: Im Bereich der Vereinsarbeit hat der BDPH ein sehr hohe Niveau - Handlungsbedarf aus meiner Sicht quasi "Null". Im Bereich des durch den schwindenden Einfluss der Vereinsarbeit entstehenden "Lücke" gibt es aber den Bedarf, "Lücken zu schliessen". Die Vereinsarbeit kann aber (leider) genau das nicht leisten. Eine Möglichkeit sind Netzwerker, Blogger oder Promotoren (alles Social Media-Begriffe) - ob diese aber in das Konstrukt "Verbandsarbeit" passen, ist zu klären. Letztlich verorte ich hier den Handlungsbedarf.
 
Aleks Am: 27.08.2013 15:13:14 Gelesen: 42699# 15 @  
@ 8049home [#14]

Ein Funktionär mit Weitsicht sagt mir kürzlich: Es wird noch starke Vereine geben und Argen, die die philatelistische Hauptarbeit leisten. Damit liegt er nicht falsch.

ml
 
drmoeller_neuss Am: 27.08.2013 15:35:04 Gelesen: 42686# 16 @  
An dieser Stelle erst einmal vielen Dank an Richard für diese Interviews, die diese Diskussion erst angeregt haben.

Wie in der grossen Politik sind die Kandidaten erst einmal einem shitstorm (dieses Wort übersetze ich besser nicht ins Deutsche) ausgesetzt, aber die eierlegende Wollmilchsau können die Berufskritiker auch nicht herbeizaubern. Und so schlecht steht es doch nicht, es gibt Alternativkandidaten mit guten Ideen, von denen mich folgende Punkte besonders angesprochen haben:

Franz-Karl Lindner:

Aufgabe wird es sein, das Image unseres Hobbys zu verbessern, indem dieses in der breiten Öffentlichkeit eine hohe Präsenz bekommt. Dies geschieht nicht durch große Ausstellungen (Rahmenwald) sondern durch die Präsentation von Sammlungen von und für jeden dort, wo Publikum angesagt ist.

Endlich einmal einer, der die grossen "Weltausstellungen" in Frage stellt. Wenige Rahmen in der Sparkasse oder im Heimatmuseum vor Ort können die Philatelie mehr ins Gespräch bringen, als eine Grossausstellung in irgendwelchen Messehallen. Die Briefmarkenmessen in Essen und Sindelfingen zeigen, dass die meisten Sammler die Ausstellungen links liegen lassen. Eine andere Form der Ausstellung ist die Präsentation auf der eigenen Webseite oder in einem Forum. Ich muss allerdings akzeptieren, dass nicht jeder Sammler gewillt ist, seine Schätze einem weltweiten Publikum im Internet zu zeigen.


Uwe Decker:

Das Hauptpotenzial liegt hierbei sicherlich aufgrund der demographischen Entwicklung in der Altersgruppe der 55 - 65-jährigen Männer und insbesondere auch Frauen. Bei überregionalen philatelistischen und nicht-philatelistischen Veranstaltungen gilt es, nicht organisierte Sammler und Nicht-Sammler für unsere Gemeinschaft zu gewinnen.

Hier kann ich nur zustimmen. Es gibt vielleicht eine halbe bis eine Million Briefmarkensammler in Deutschland, davon sind vielleicht 10% im BDPh organisiert. Warum heben wir nicht diesen Schatz der nicht organisierten 90%? Diese Leute sammeln ja bereits Briefmarken, wir müssen sie nicht erst von den Vorzügen unseres Hobbies mühsam überzeugen. Und das Hobby ist nun einmal für 55 - 65 jährige gut geeignet. Finanziell aus dem gröbsten heraus, die Kinder aus dem Haus und die ersten Alterswehwehchen, ist so mancher auf der Suche nach einem ruhigeren Hobby. Gedanken machen müssen wir uns auch, warum Briefmarkensammeln eine reine Männerdomäne ist. Schliesslich gibt es mit "Frau und Philatelie" gute Ansätze, aber wir müssen die Frauen mehr in Ortsvereine bringen.


Michael Lenke:

Was möchten Sie gern ändern? Die „Philatelie“ spiegelt wieder, was viele fachlich beitragen und auch was sich im Umfeld der Philatelie ereignet. Beides ist in ausgewogener Form wichtig.

Die "Philatelie" ist die beste Fachzeitschrift im deutschen Raum, und wir sollten sie nicht kaputtdiskutieren. Es gibt immer Teile, die weniger interessant sind, aber das ist in der Tageszeitung auch nicht anders. Der lokale Sportteil wird von mir immer ungelesen in die Papiertonne entsorgt. Wenn der neue Vorstand die Funktionärsberichterstattung in der "Philatelie" noch konsequenter zugunsten der Philatelie zurückfährt, wird alles gut.

@ 8049home [#14]

Die Vereine aber sind am überaltern und am Absterben. Dieses Problem hat nicht nur die organisierte Philatelie, das haben alle Vereine und Verbände. Mit diesen Thema muss man sich einfach mal beschäftigen.

8049home hat schon recht, dass man sich damit beschäftigen muss. Ich kann aber genügend Vereine nennen, die entgegen dem Trend sogar einen Mitgliederzuwachs verzeichnen können. Mit diesen Vereinen sollte man sich beschäftigen, und sich fragen, was die anders als die anderen "absterbenden" Vereine machen. Der BDPh-Vorstand sollte nicht in die Ortsvereine mit gut gemeinten Vorschlägen hineinregieren, könnte aber in der "Philatelie" ein bis zwei Seiten pro Heft reservieren, auf denen gute Werbeaktionen der Ortsvereine zur Nachahmung empfohlen werden.
 
Lars Boettger Am: 27.08.2013 16:11:18 Gelesen: 42661# 17 @  
Die "Philatelie" ist die beste Fachzeitschrift im deutschen Raum, und wir sollten sie nicht kaputtdiskutieren. Es gibt immer Teile, die weniger interessant sind, aber das ist in der Tageszeitung auch nicht anders. Der lokale Sportteil wird von mir immer ungelesen in die Papiertonne entsorgt. Wenn der neue Vorstand die Funktionärsberichterstattung in der "Philatelie" noch konsequenter zugunsten der Philatelie zurückfährt, wird alles gut.

@ drmoeller_neuss [#16]

Da dreht sich der Hund jetzt im Kreis: Die "philatelie" ist sowohl Verbands- als auch Fachzeitschrift. Über die "philatelie" werden die Sachen kommuniziert, die für den Verband und dessen Arbeit wichtig sind. Der jetzige Vorstand sieht aufgrund der falschen Vorstellungen, die die Mitglieder von der Vorstandsarbeit und -entlohnung haben, eine Informationslücke. Also wurden tendenziell die Informationen über die Vorstandsarbeit hochgefahren.

Auch die Vereine möchten sich in der "philatelie" repräsentiert sehen. Die großen Jubiläen werden auch entsprechend gewürdigt. Das "Consilium Philatelicum" macht auch interessante Veranstaltungen, da wird auch berichtet. Momentan empfinde ich den Mix als gelungen, auf der einen Seite wird über Verbandsarbeit berichtet, auf der anderen Seite kommt die Philatelie als Hobby nicht zu kurz.

Zu den 90% Sammler ohne Vereinszugehörigkeit: Die Leute wollen oft nicht in einen Verein. Die wollen auch nicht Ausstellen. Die sind mit ihrer Art zu sammeln glücklich. Da die Leute zu finden, die sich für den BDPh begeistern, ist - wie jede Art von Aquisition - sehr mühsam.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
uli Am: 27.08.2013 17:34:42 Gelesen: 42603# 18 @  
@ Henry [#9]

Hallo Henry et alt.,

ich bin fast 30 Jahre im Sport ehrenamtlich tätig, einige Jahre in führenden Positionen und eine Zeitlang auch auf Verbandsebene. So ziemlich alle Sportarten haben seit Jahren die gleichen Sorgen: Mehr Konkurrenz durch neue Sportarten, ein verändertes Freizeitverhalten und die demografische Entwicklung sorgen für Mitgliederrückgang. Guckt man da wiederum die bei den Mitgliederzahlen erfolgreicheren Verbände und Vereine an, dann findet man oft die gleichen Gründe:

1) Hin zum Breitensport und Wettkampfsport vereinfachen, um ein größeres Klientel anzusprechen.

2) Service bieten, niemand geht mehr in einen Verein, nur um unter Gleichgesinnten zu sein.

3) Jedem das Gefühl geben wichtig und willkommen zu sein.

Wir hatten uns vor gut 10 Jahren in einem Arbeitskreis viele Gedanken gemacht, was man im bzw. durch den Verband ändern oder neu einführen könnte. Eines meiner Schlüsselerlebnisse hatte ich anläßlich eines Workshops des Arbeitskreises, in dem ein externer Berater einen Vortrag hielt. "Der ADAC ist nicht allein der größte Verein in Deutschland, weil so viele Leute ein Auto fahren. Die Leute könnten auch einem anderen Automobil-Verein beitreten. Der ADAC ist der größte Verein, weil er den größten und vielleicht auch besten Service liefert." Leider war schnell zu sehen, dass diese und andere Äusserungen auf fruchtlosen Boden fielen. Ich habe mich dann aus der Verbandsarbeit zurückgezogen.

Bei vielem, was ich seit Jahren über Briefmarkensammeln und Philatelie mitbekomme, fühle ich mich ganz stark an den Sport erinnert. Natürlich ist sehr viel Basisarbeit erforderlich, um Erfolg zu haben. Aber auch hier gilt: Der Fisch stinkt vom Kopf her. "Die da oben" müssen mit Strategien, Ideen und massiver Unterstützung Basisarbeit ermöglichen und vereinfachen, dafür sind sie da. Ansonsten ist es in erster Linie ein Verband um des Verbandes willen und damit über kurz oder lang dem Untergang geweiht. Die Frage, an der ich mich aufgehangen habe, ist dabei m.E. die mit Abstand wichtigste, die man (ein Vorstandsmitglied) zufriedenstellend beantworten können muss, um einer quantitative Negativentwicklung entgegen zu wirken. Wenn ich da anpacken müsste / könnte, würde ich mit als erstes die unorganisierten Sammler fragen, warum sie nicht Mitglied sind und was sie von einer Mitgliedschaft konkret erwarten würden.

Gruß
Uli
 
Aleks Am: 27.08.2013 20:21:55 Gelesen: 42529# 19 @  
@ uli [#18]

Ich halte den Vergleich mit dem ADAC für mehr als untauglich. Der ADAC ist zentral organisiert und nahezu alle wichtigen Leistungen können eigentlich nur zentral organisiert werden, auch wenn manche Leistungen regional erbracht werden. Das erfolgt aber nicht durch Ortsvereine und argenähnliche Zusammenschlüsse. Die Regionalzentren sind Servicepunkte, die Leistungen liefern, die letztendliche von der Zentrale organisiert werden. Leistungen werden von kommerziellen Subfirmen erbracht, die von den Mitgliedervorteilen des ADAC profitieren. Niemand ist im ADAC Mitglied weil er die Fachdiskussion im Ortsverein oder der Arge gut findet, sondern weil Pannenservice, Wildschadenhilfe und andere Dienstleistungen eine Art Versicherung darstellen. Das kann der ADAC leisten, weil er Millionen von Mitgliedern hat, die eine Art Solidargemeinschaft bilden. Ich kenne keine Basisarbeit des ADAC, mal abgesehen von den Mitgliedsanträgen, die bei Autopannen von den Vertragspartnern verteilt werden, weil es dann billiger wird.

Welchen Service, welchen Mehrwert kann der BDPh im Bund liefern, der nicht optimaler von Argen oder Ortsvereinen geleistet werden kann oder muss?

Wer den BDPh als "Verband um des Verbandes willen" einstuft hat noch nicht verstanden, welche Aufgaben der BDPh überhaupt wahrnimmt.

ml
 
kogge Am: 27.08.2013 21:01:19 Gelesen: 42509# 20 @  
Decker über die "Philatelie":

"Die Redaktion hat einen detaillierten Vertrag in dem die Gestaltung für die einzelnen Themenbereiche bis ins Detail mit den entsprechenden Seitenanzahlen geregelt ist."

Das sind ja geradezu erschütternde Zustände.

Mein Respekt vor Wolfgang Maassen und seinem Team wächst noch erheblich, wenn ich so etwas lese. Einem anerkannten Fachmann derart detaillierte Vorschriften zu machen, ist unfassbar.

Es ist zu hoffen, dass ein neu gewählter Vorstand die Größe findet, der Redaktion mehr Gestaltungsspielraum zu übertragen.
 
Lars Boettger Am: 27.08.2013 21:16:53 Gelesen: 42498# 21 @  
@ kogge [#20]

Hat sich Wolfgang Maassen je mit einem Wort über die von ihm auch unterzeichneten Verträge beschwert? Ich meine nicht. Die Verträge sind von ihrer Form her ein Kind der neunziger Jahre, heute würde man das sicher anders machen. Aber noch gelten die Verträge für vier Jahre.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
uli Am: 28.08.2013 10:17:11 Gelesen: 42389# 22 @  
@ Aleks [#19]

Wer den BDPh als "Verband um des Verbandes willen" einstuft hat noch nicht verstanden, welche Aufgaben der BDPh überhaupt wahrnimmt.

Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Wenn eine Organisation rückläufige Mitgliederzahlen hat, dann wird es Zeit zu überlegen, ob die Aufgaben nicht am Bedarf vorbei gehen und welcher Bedarf nicht befriedigt wird. Der Vergleich mit dem ADAC passt als ein dabei zu beleuchtender Aspekt - "Können mehr Serviceleistungen eine positive Änderung herbeiführen?" - sehr gut. Ebenso gut geschlossen hast du anscheinend aus meinen Äusserungen, dass ich die Struktur des BDPh bzw. die Art, wie er aufgestellt ist, als eines der "Grundübel" sehe.

Gruß
Uli
 
Richard Am: 28.08.2013 10:38:36 Gelesen: 42369# 23 @  
Am späten Montagabend hat Dr. Eckart Bergmann vom Bergmann-Team nach seinem Urlaub seine Antworten auf die am 12.08.2013 gestellten Fragen gemailt:

---

Warum glauben Sie persönlich, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein ?

Ich habe seit Jahrzehnten Führungs- und Managementerfahrungen im dienstlichen und ehrenamtlichen Bereich, im BDPh allein über 20 Jahre als stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates und als Vorsitzender des Verwaltungsrates.


Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie ?

Siehe oben. Dazu kommen noch fast 24 Jahre Erfahrungen als Landesverbandsvorsitzender in Thüringen, Organisator von Ausstellungen der unterschiedlichsten Art, eine umfangreiche Publikations- und Vortragstätigkeit sowie tiefgründige Erfahrungen in der Gestaltung von Exponaten der unterschiedlichsten Art und Zielstellung.

Deshalb sind mir auch die Sorgen des Standardsammlers gegenwärtig.


Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen ?

Der Schwund von Mitgliedern in Vereinen und Verbänden ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Hier steht die Philatelie in Deutschland im Vergleich noch relativ gut da. Allerdings ist die natürliche Fluktuation in einem Verband, dessen Durchschnittsalter wohl bei ca. 64 Jahren liegt, nicht zu vernachlässigen. Dennoch ist es bisher gelungen, etwa 50 % der Abgänge durch Neuzugänge zu kompensieren (grob gerechnet ca. 4000 zu 2000 jährlich).

Ein Patentrezept für eine Umkehrung des Mitgliederschwundes gibt es nicht. Förderlich für die Mitgliedergewinnung sind persönliche Kontakte vor Ort. Wichtig ist für Außenstehende zudem eine sichtbare Leistungsfähigkeit des Vereins, der Mitgliedsverbände und des Bundes, die potentielle Interessenten anspricht.

Kurz gesagt, die Anziehungskraft des BDPh muß für Briefmarkensammler und für Philatelisten durch Leistung, ggf. in Verbindung mit partieller Förderung, verstärkt werden.


Was wollen Sie in der Jugendarbeit, deren Finanzierung und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern ?

Eine jugendgerechte Arbeit mit der Kindern und Jugendlichen ist auch zukünftig sehr wichtig und sollte das bisher Erreichte vertiefen, auch wenn es hier gelegentlich Mißverständnisse gibt. Das ist aber ein Vorrecht der Jugend. Der DPhJ gehört unsere besondere Fürsorge, auch im Verwaltungsrat, sofern der DPhJ sie im Einzelfall annehmen will.

Der direkte Nachwuchs für den BDPh rekrutiert sich jedoch vorwiegend aus älteren Semestern, die so 40 oder 50 oder 60, gelegentlich auch 70 Jahre alt sein können.

Deshalb müssen wir die Jugendarbeit verstärkt als ein Teil der konkreten Nachwuchsförderung sehen.


Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen ?

Wie ich weiß, ist der Zeitaufwand sehr hoch, praktisch ein ehrenamtlicher Fulltime – Job. Meine Gesundheit, Leistungskraft und Leistungsvermögen lassen das, so denke ich, aus derzeitiger Sicht zu. Die Familie wird dabei mitziehen.


Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

• Als Interessenvertreter der Sammler,
• als Organisator einer breiten Palette von philatelistischen Veranstaltungen,
• als Podium zur Wissensvermittlung und zum Gedankenaustausch unter Gleich-gesinnten,
• als Heimstatt für philatelistische Forschung, für Publikationen von Untersuchungsergebnissen und für Gestalter von Exponaten der unterschiedlichsten Art


Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben ?

Elektronische Medien sind den Kinderschuhen entwachsen und deshalb nicht mehr „neu“. Sie müssen dort eingesetzt werden, wo sie effektives und kostengünstiges Management und flankierende Tätigkeiten ermöglichen. Sie sollen unsere Beschäftigung mit der Philatelie befruchten, aber nicht ersetzen. Gesammelt wird auch in Zukunft natürlich das philatelistische Material im Original.


Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern ?

Die Beteiligung dort ist auch eine Frage des individuellen Zeitbudgets. Ich denke, daß sich dort in der Zukunft der BDPh Vorstand in geeigneter Weise einbringt und nicht jedes Vorstandsmitglied einzeln, wenn es um Vorstandsfragen geht.


Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden ?

Derzeit ist die philatelie eine hervorragend gemachte Fachzeitschrift für unsere Mitglieder, die mir durchgängig gefällt. Es steckt viel Ideenreichtum, Aufwand und Arbeit dahinter, eine solche Zeitschrift Monat für Monat herauszubringen. Mein Wunsch wäre, daß das jetzt erreichte Niveau, auch in der Vielfalt der Beiträge, möglichst lange gesichert werden kann. Ich denke, die Redaktion hat im Zusammenwirken mit den Lesern das Potential, das zu schultern.


Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen ? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird ?

Wir haben ein Team präsentiert, das von seiner Leistungsfähigkeit, vom Wissen und Können sowie von seinen Führungsqualitäten zueinander paßt und sich ergänzt. Wir werben natürlich dafür, daß jedem Kandidaten des Teams durch seine Wahl das Vertrauen der Wahlversammlung ausgesprochen wird.

Allerdings wünschen wir eine Wahl nach demokratischen Kriterien, denn nur so haben die künftigen Vorstandsmitglieder auch eine demokratische Legitimation. Das würde aus meiner Sicht natürlich bedeuten, daß über jede Position gemäß Satzung des BDPh einzeln abgestimmt werden muß.
 
Eric Scherer Am: 28.08.2013 11:15:40 Gelesen: 42352# 24 @  
Hier einige generelle Überlegungen für alle Bewerber, Teams oder wie auch immer:

- ein grosser Teil der Sammler organisieren sich mittlerweile im "Digital Village". Das sieht man bei ebay, Delcampe aber auch in den diversen Internet-Foren. Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll, einen "Offenen Ortsverein" für dieses "Digital Village" zu gründen. Quasi eine nicht ganz traditionelle Mitgliedschaft, die (leider) auch kostenfrei sein muss. Ich würde diese Mitglieder aber als vollwertige Mitglieder behandeln.

- Aus meiner Sicht ist eine saubere digitale Version der Philatelie zwingend. Am besten eine, die über den Apple- und Android-App-Store erhältlich ist. Die Mitglieder des "Offenen Ortsverein Digital Village" erhalten auch nur die digitale Philatelie. Diese geht aber auch an alle anderen, die Interesse haben. Werbetechnisch ist eine Präsenz in App-Stores ohnehin interessant. Der zusätzliche Verteiler dürfte auch für Werbekunden attraktiv sein.

- Ein Thema, dass in den aktuellen Umfragen nicht adressiert wurde, aber auch ein Thema ist, ist das Themenfeld "Finanzierung". Hier würde ich definitiv mal über Crowd-Funding nachdenken. Mittelfristig werden alle Formen von Organisation sich schwertun, die über Mitgliederbeiträge leben. Daher ist es sinnvoll, schon jetzt verstärkt das Thema "Fundraising" zu adressieren und auch auszuprobieren.

- Noch ein Wort zum Schluss "Neue Medien" sind neu, da sie erst seit ca. 2 Jahren die Massen erreichen. Die Revolution kam durch die Smartphones. Die Angebote der organisierten Philatelie sind hier mehr als spärlich. Nur ein Beispiel: Ich vermisse definitiv Ausstellungskataloge, die App-konform aufbereitet sind. Letztlich braucht es solche Dinge, um auch bei der jüngeren Generation (allen bis 50!) wirklich Akzeptanz zu finden.
 
drmoeller_neuss Am: 28.08.2013 11:59:37 Gelesen: 42331# 25 @  
@ 8049home [#24]

In vielen Themen wird das Internet und bestimmte Anwendungen von US-amerikanischen Telefonherstellern als das Allheilmittel gegen den schleichenden Verfall unseres Hobbys dargestellt. Wie viele aktive Briefmarkensammler sind im Internet aktiv für ihr Hobbies unterwegs? Grosszügig geschätzt, vielleicht 1000 Sammler. Bei 40.000 Mitgliedern im BDPh sind das wenige Prozent.

Natürlich helfen die modernen Medien auch beim Briefmarkensammeln. Kontakte mit Tauschpartnern scheitern nicht mehr an den Gebühren für ein Ferngespräch, und Scans sind über das Internet viel schneller ausgetauscht als früher per Kopie und Papier. Material kann man dank Internet weltweit kaufen und verkaufen.

Letztlich ist Briefmarkensammeln aber ein "Off-line"-Hobby. Die Ware muss man wie vor hundert Jahren immer noch per Brief schicken. Irgendeine Gestalt muss dann im Kämmerchen sitzen und die kleinen gezackten Papierschnipsel in ein Album stecken. Das ist nun mal der wesentliche Bestandteil unseres Hobbies. Ich habe noch keinen virtuellen Sammler kennen gelernt, der weltweit Scans im Internet einsammelt und in sein eigenes "virtuelles" Album steckt, obwohl diese Art des Sammelns sicher sehr preisgünstig ist, und selbst der Erwerb von Fälschungen ohne Konsequenzen bleibt. :)

Ich gehöre zu den eher jüngeren Sammlern (40+), habe aber meine Hauptaktivitäten immer noch auf traditionellen Tauschtreffen und Tauschtagen und in persönlichen Kontakten mit Sammlern. Hier sollte auch zukünftig der Schwerpunkt der Vereins- und Verbandsarbeit liegen.

PS: Die meisten Freizeitbeschäftigungen sind offline. Ich denke nur an den geliebten Garten. Natürlich kann ich mich per Internet mit Gleichgesinnten austauschen, was man zum Beispiel gegen Schnecken machen kann. Bekämpfen muss ich die Viecher immer noch auf dem traditionellen "offline-Weg" vor Ort.
 
Richard Am: 28.08.2013 14:28:14 Gelesen: 42281# 26 @  
@ alle Mitglieder des BDPh und der Philaseiten
@ alle Kandidaten zur Vorstandswahl beim BDPh

Ich bitte nicht zu weit vom Thema "Zehn Fragen an die Vorstandskandidaten des BDPh" abzuschweifen, oder vom eigentlichen Thema "Wer ist geeignet, uns Sammler künftig nachhaltig erfolgreich als Vorstandsmitglied oder Vorsitzender zu vertreten und warum".

Wir haben jetzt von den beiden Kandidaten zum BDPh-Vorsitzenden Uwe Decker (Team Decker) [#1] und Dr. Eckart Bergmann (Team Bergmann) [#23] sowie als Besitzer Michael Lenke "Alex" (Team Bergmann) [#1] und Franz-Karl Lindner (Team Bergmann) [#7] teilweise sehr ausführliche Antworten erhalten, die es gilt, sorgfältig zu vergleichen.

Interessant ist natürlich für mich die Einstellung zum Internet und zu den dortigen Informations- und Diskussionsforen. Während vom Team Decker noch niemand auf den Philaseiten (und wohl auch im BDPh Forum und auf anderen Foren) gesichtet wurde, waren und sind 3 der 5 Vorstandskandidaten und als Beisitzer Michael Lenke aus dem Team Bergmann auf den Philaseiten und überwiegend auch anderen Internetseiten im Sinne des BDPh und der Philatelie tätig.

Schöne Grüsse, Richard

[letzter Satz redaktonell um 15:40 Uhr auf "Bergmann" korrigert]
 
Eric Scherer Am: 28.08.2013 14:52:07 Gelesen: 42255# 27 @  
Lieber Herr Dr. Moeller,

rein gefühlsmässig stimmt die Schätzung "1'000" Sammler im Internet nicht. Da müsste man am besten Mal mit eBay reden. Die richtigen Leute müsste der BDPh ja kennen. Ich würde hier mal mindestens das Zehnfache schätzen.

Es geht auch nicht um einen Gegensatz von Online und Offline - so etwas ist Quatsch. Es geht nicht um die Virtualisierung des Hobbies an sich.

Ich kann nur sagen, wie viel ein guter Kollege im Bereich 'Oldtimer' mit Facebook, Apps und einem online Spiel erreicht hat bei quasi Null Kosten. Ich selbst muss sagen, dass ich mich daran gewöhnt habe, dass die Philatelie einfach überaltert ist. Aber meine Frau hat den letzten Besuch einer Briefmarkenbörse mit einer Freakshow verglichen und ich muss sagen, etwas Recht hatte sie.
 
Wachauer Am: 28.08.2013 14:53:08 Gelesen: 42254# 28 @  
@ drmoeller_neuss [#25]

Hoffentlich kann Richard ohne Ermahnung darüber hinwegsehen, denn auch meine Antwort gehört nicht unmittelbar zum Thema - trotzdem ist hier eine Richtigstellung offen:

Ich habe noch keinen virtuellen Sammler kennen gelernt, der weltweit Scans im Internet einsammelt und in sein eigenes "virtuelles" Album steckt, obwohl diese Art des Sammelns sicher sehr preisgünstig ist, und selbst der Erwerb von Fälschungen ohne Konsequenzen bleibt.

Das Mitglied Holger führt eine solche virtuelle Sammlung: http://www.taurachsoft.com/bienenmarken/frames/frame.htm

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
Lars Boettger Am: 28.08.2013 15:27:05 Gelesen: 42220# 29 @  
@ Richard [#26]

Handelt es sich hier um einen Schreibfehler? Zweimal "Team Decker":

Interessant ist natürlich für mich die Einstellung zum Internet und zu den dortigen Informations- und Diskussionsforen. Während vom Team Decker noch niemand auf den Philaseiten (und wohl auch im BDPh Forum und auf anderen Foren) gesichtet wurde, waren und sind 4 der 5 Mitglieder des Teams Decker auf den Philaseiten und überwiegend auch anderen Internetseiten im Sinne des BDPh und der Philatelie tätig.

Beste Sammlergrüsse!

Lars

[Danke für den Hinweis, um 15:40 Uhr korrigiert]
 
drmoeller_neuss Am: 28.08.2013 15:40:08 Gelesen: 42206# 30 @  
@ 8049home [#27]

Mit den 1000 Sammlern meine ich die Sammler, die das Internet mehr nutzen als zu einem gelegentlichen Einkauf bei ebay. Ausserdem muss bei ebay auch berücksichtigt werden, dass viele mehrere Konten haben und auch Händler einkaufen.

Wie viele im BDPh organisierten Sammler sind denn in den Diskussionsforen aktiv? Und der BDPh und sein Vorstand müssen eben alle zahlenden Mitglieder vertreten. Internet ist vieles, aber nicht alles. eurowelter (Wim) plant ein Tauschttreffen in Essen, und und Andreas in Köln. Natürlich könnte man das alles auch über das Internet machen, aber der persönliche Kontakt ist eben durch nichts zu ersetzen.

Und zu deinem Erlebnis auf der Briefmarkenbörse: Die privaten Anbieter auf Briefmarkenbörsen sind nun einmal häufig ältere Menschen im Ruhestand, was einfach daran liegt, dass Leute wie ich im Berufsleben keine Zeit dazu haben, Material für eine Börse aufzuarbeiten (d.h. abzutüten, mit Preisen auszeichnen, samstags oder sonntags morgens um sechs Uhr aufzustehen, um sich einen Tisch zu erkämpfen etc.). Letztlich ist es dem Beleg egal, ob er von einem vierzigjährigen oder einem fast neunzigjährigen verkauft wird.

Ich kenne auch viele jüngere Menschen, die nicht in Facebook organisiert sind, oder so wie ich, einmal im Quartal dort hineinschauen. Mir ist die Datensammelwut von Facebook, Google etc. auch unheimlich. Viel mehr sprechen mich Webseiten mit philatelistischem Inhalt an.
 
stephan.juergens Am: 28.08.2013 20:13:51 Gelesen: 42106# 31 @  
@ 8049home [#24]

Kannst Du mir mal Unterschied zwischen Crowdfunding und Mitgliedsbeiträgen erklären?

Ich dachte immer, dass die Mitglieder eine Menge (also eine crowd) sind, und dass die dass ganze finanzieren (also "funden"). Strange.
 
JFK Am: 28.08.2013 20:29:48 Gelesen: 42090# 32 @  
Eric Scherer Am: 28.08.2013 23:44:14 Gelesen: 41990# 33 @  
Mitgliederbeiträge: periodische und fixe Beiträge für eine Mitgliedschaft.

Crowdfunding: Finanzierung eines Projektes durch viele Personen mit belieben, freiwilligen Beiträgen.
 
Eric Scherer Am: 28.08.2013 23:50:05 Gelesen: 41985# 34 @  
@ Dr Moeller

Aus meiner Sicht machst Du den Fehler, von Dir selbst auszugehen. Es geht aus meiner Sicht aber nicht darum, Leute abzuholen, die auf dem Zug der organisierten Philatelie schon mitfahren, sondern jene abzuholen, die heute quasi den digitalen Lebensstil leben und die man dennoch für die Philatelie gewinnen kann. Die persönliche Meinung zu sozialen Medien ist dabei völlig irrelevant.

Gerade was Ausstellungen und Börsen angeht, sind die Möglichkeiten neuer Medien in Kombination mit Smartphone schier unerschöpflich, die Finanzierung eine reine Frage des Netzwerkens und des Organisationstalents. Wenn ich nur nachdenke, was man da alles machen könnte und was real gemacht wird, da bekomme ich die Tränen.
 
Aleks Am: 29.08.2013 11:16:16 Gelesen: 41881# 35 @  
Ich mag mich ja irren, aber ich kenne keinen Briefmarkensammler, der allein von sich aus Sammler wurde - vielleicht mal abgesehen von denen, die sich von wilden Anzeigen über tolle Renditen locken ließen. Aber das sind keine Briefmarkensammler, die sich für Briefmarken interessieren, da glänzen nur die $$$ in den Augen.

Der normale Briefmarkensammler ist durch andere Briefmarkensammler dazu gekommen. Ich würde mich ja freuen, wenn jemand andere Erfahrungen beisteuern kann.

ml
 
Richard Am: 30.08.2013 11:27:46 Gelesen: 41715# 36 @  
Heute hat uns Walter Benatek vom "Team Bergmann" seine Antworten zukommen lassen. Er schreib dazu:

Anbei finden Sie meine Antworten auf die von Ihnen gestellten Fragen. Ich habe meine Antworten, die kurz nach Ihrer Anfrage entstanden sind, bewußt ein wenig zurück gehalten, da ich den relevanten Artikeln der September-Ausgabe der "philatelie" nicht vorgreifen wollte.

---

Warum glauben Sie persönlich, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein?

Aus meinem Berufsleben heraus verfüge ich über umfangreiche Führungserfahrung. Die Mitarbeit in Steuerungsgremien, sowie die persönliche Führung von teils großen und auch international zusammengesetzten Teams, ist für mich kein Neuland. Diese beruflichen Erfahrungen konnte ich in den vergangenen 9 Jahren im Rahmen der Wahrnehmung meines Hobbies, in die Leitung der Arbeitsgemeinschaft Brasilien im BDPh einbringen. Persönlich habe ich da viele Überschneidungen, aber auch ganz andere Perspektiven kennen gelernt, die mir in ihrer Gesamtheit einen guten Hintergrund für die Wahrnehmung der Aufgabe, um die ich mich bewerbe, bieten.


Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie?

Ich verfüge über eine Assessoren-Ausbildung der „European Foundation for Quality Management“ und bin „Six Sigma Black Belt“. In meiner langjährigen Tätigkeit als „Head of Operations“ einer deutschen Großbank, an einem der größten Finanzplätze Europas, war ich unter anderem für die Durchführung zahlreicher Projekte verantwortlich und Fragen der Ablauf- wie Aufbauorganisation waren Tagesgeschäft. In diesem Zusammenhang habe ich auch verschiedene Motivations- und Konfliktbewältigungstrainings absolviert.

Im philatelistischen Bereich war und bin ich als Leiter der ArGe Brasilien in die Organisation von Ausstellungen eingebunden, sowie in Projekte zum Thema „Publikationen“ (Buchprojekte, Periodika, also Rundbriefe & Forschungsberichte, Website etc.). Auch die Leitung einer Arbeitsgemeinschaft erfordert teils bereits die Wahrnehmung nicht zu unterschätzender, organisatorischer Aufgaben. Hier ist mein aktuelles Projekt die Ausarbeitung, Organisation und Durchführung der Gruppenreise der ArGe Brasilien zur BRASILIANA 2013.


Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen?

Ich denke als Antwort auf diese Frage erwartet derzeit niemand, der sich bereits mit dem Thema beschäftigt hat, eine konkrete Auflistung von Einzelmaßnahmen. Wir müssen jedoch Wege finden, mit den derzeitigen und sich auch weiterhin verändernden Rahmenbedingungen umzugehen.

Ganz wichtig ist mir in diesem Zusammenhang das Image der Philatelie. Wenn ich neuen Kollegen im Beruf oder Bekannten erzähle, daß ich Briefmarkensammler bin, huscht denen meist ein Lächeln durch das Gesicht. Unbeirrt erzähle ich dann weiter: Z.B. von meinem Brief des brasilianischen Kaisers Dom Pedro und bitte meine neue Kollegin, sich einen Brief von Sissi vorzustellen. Oder ich erzähle von Deutscher Auswanderung nach Brasilien und was man aus Karten und Briefen die diese Auswanderer nach Deutschland an ihre Familien geschrieben haben, über die damaligen Lebensumstände erfährt. Schnell schlägt die Stimmung um. „Das ist Geschichte, das ist ……“ Auf jeden Fall folgt nun ein positiver Begriff.

Dann müssen wir zu den Menschen gehen, wenn die Menschen nicht zu uns kommen. Wenn mein Heimatort z. B. eine „650-Jahr-Feier“ durchführt, ist das der optimale Ort und Anlaß um meine postgeschichtliche Heimatsammlung und Ansichtskarten zu zeigen. Da schauen Leute auf die Rahmen, die nie eine Briefmarkenausstellung besuchen würden.

Um es zusammenfassend zu sagen: Wenn wir mit offen Augen für das Leben außerhalb der Philatelie unser Hobby betreiben und dieses Hobby mit der inneren Begeisterung, die wir für Philatelie haben, in die Öffentlichkeit tragen, wird das wahrgenommen werden und Resonanz erzeugen!


Was wollen Sie in der Jugendarbeit, deren Finanzierung und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern?

Ganz offen: Ich habe mich in der Vergangenheit mit Meinungsverschiedenheiten zwischen DPhJ und BDPh nicht wirklich beschäftigt. Ich muß also zunächst die Fragestellungen kennen lernen und mir eine Meinung bilden. Insofern ist mit mir ein Neuanfang möglich. Das ist doch eine Chance!

Grundsätzlich erachte ich Jugendarbeit für wichtig und bin ich der Meinung, daß beide Vereinigungen an vielen gleichen bzw. ähnlichen Themen, halt bezogen auf die verschiedenen, jeweils vertretenen Altersgruppen, arbeiten. Gut, Generationskonflikte gibt es auch im nicht-philatelistischen Leben. Aber auch dort werden sie in aller Regel mit Gutem Willen gelöst.


Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen?

Bevor ich mich um die Wahrnehmung der Aufgabe des Schatzmeisters des BDPh beworben habe, habe ich mich sehr ausführlich mit dem derzeitigen Schatzmeister, Herrn Lars Böttger, unterhalten. Den von ihm genannten Zeitaufwand nehme ich „als Hausnummer“ und fühle mich Willens und in der Lage das zu stemmen. Mit meiner Frau habe ich meine Kandidatur selbstverständlich abgestimmt. Sie trägt das mit! Gesundheitliche Sachverhalte, die mich in der Wahrnehmung dieser Funktion behindern könnten, sind mir z.Z. nicht bekannt.


Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband?"

Die Wahrscheinlichkeit, daß die Antworten der befragten Kandidaten auf diese Frage recht dicht beieinander liegen werden, erscheint mir sehr groß. Daher möchte ich meine Antwort nicht mit einer Aufzählung von guten Gründen geben.

Interessenverbände gibt es für vielfältige Themenstellungen: ADAC, Deutscher Tanzsportverband, Deutscher Fußballbund etc. Diese Vereinigungen stehen nicht in Frage. Ihre Zielsetzungen sind klar. Die Frage „Wozu brauchen wir ...?“ entsteht doch nur, wenn die Mitglieder den Nutzen der Vereinigung nicht spüren; nicht erleben oder auch einfach nicht vor Augen geführt bekommen. An dieser Darstellung müssen wir arbeiten und vielleicht auch mal eine Mitgliederbefragung durchführen: „Was erwartet ihr von Eurem BDPh?“


Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben?

Die Tatsache, daß man, obwohl zahlreiche dieser Medien schon viele Jahre alt sind, sie immer noch bei „Neuen Medien“ nennt, ist für mich ein Beweis, daß es weite Bereiche unseres Gesellschaftslebens – also auch außerhalb der Philatelie – gibt, die sich ein wenig schwer mit ihnen tun. Gleichwohl sind diese Medien wichtig! Wichtig als Hilfsmittel für Kommunikation und Organisation und damit, um uns in der Durchführung unserer Zielsetzungen zu unterstützen.


Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern?

Bisher habe ich mich nur wenig an Diskussionen in Internetforen beteiligt. Meine persönliche Prioritisierung war der Hauptgrund dafür. Ich denke, daß ein künftiger BDPh-Vorstand zu wesentlichen Fragestellungen in geeigneter Weise Stellung beziehen sollte.


Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden?

Ich finde die „philatelie“ salopp gesagt „TOLL“. Sie ist ein hervorragendes und ansprechendes Aushängeschild für unser Hobby und den BDPh. Ich freue mich jeden Monat auf die neue Ausgabe. Natürlich lebt so ein Medium und daher wird es im Zeitverlauf Änderungen geben.


Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird?

Ich denke, es kommt darauf an, die richtigen Personen an den richtigen Plätzen bzw. in den für sie optimalen Zuständigkeiten zu haben. 11 Stürmer gewinnen nicht unbedingt ein Spiel! In diesem Sinne stellen wir ein optimal aufeinander abgestimmtes Kompetenzteam dar, daß in seiner Gesamtheit die volle Bandbreite der Anforderungen hervorragend abdeckt. Die anderen 4 Herren des Kompetenzteams sind meine Wunschkollegen! Daß nach den geltenden Regeln, also für jedes Vorstandsamt einzeln abgestimmt werden wird, steht dabei außer Frage!
 
Eric Scherer Am: 30.08.2013 13:29:31 Gelesen: 41649# 37 @  
Hallo zusammen,

nur ein paar Worte zum Thema "Neue Medien". Allgemein glaube ich, dass bei aller Qualität der verschiedenen Antworten der verschiedenen "Kandidaten" doch ein grosses Missverständnis vorliegt. Die "Neuen Medien" sollte man korrekt als "Social Media" bzw. "Soziale Medien" bezeichnen. Diese sind wirklich neu und dürfen mit den "Hypebegriffen" der E-Commerce-Welle nicht verwechselt werden - etwa Blogs, Foren, Webshops oder Webpages. Aktuell kann ich mit ganz wenigen Ausnahmen im Bereich der (organisierten) Philatelie keine Angebote im Bereich "Social Media" ausmachen.

Das interessante bei "Sozialen Medien" ist weniger die technologische Ausprägung sondern die Tatsache, dass wir einen fundamentalen (und aus meiner Sicht irreversiblen) Wandel bzgl. gesellschaftlicher und (psycho-)sozialer Verhaltensweisen erleben. Soziale Medien haben das Verhalten bzgl. Kommunikation und Netzwerken von sehr vielen Individuen nachhaltig verändert. De facto ist das Thema aber auch ein Generationsthema und führt für eine gewisse Zeit (10 bis 30 Jahre) zu "Parallelgesellschaften". Soziologisch spricht man hier vom "Digital Devide" zwischen jenen, die die neue "Social Media-Gesellschaft" leben und jenen, die sich dieser verwehren und auf traditionelle Formen, etwa die Organisation in Verbänden oder Vereinsabende beharren.

Für mich ist wichtig, dass beide Seiten ihre Berechtigung haben und ohne jede Form von "Moralismus" als berechtigt zu bewerten sind. Dazwischen gibt es "digitale Grenzgänger", deren Zahl massiv steigt. U.a. gehe ich fest davon aus, dass immer mehr Senioren gerade durch Soziale Medien trotz körperlicher Einschränkung weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Ich habe mit meinem Eltern (75 und 80 Jahre) zwei perfekte Beispiele, die ihre iPads lieben, Facebook-Einträge posten und ständig E-Mails schreiben.

Ich selbst finde das toll. Was mir leider auffällt, ist - bis auf wenige aber wohl eher als "halbtot" zu erklärende - Ausnahmen, in der organisierten Philatelie diese "Sozialen Medien" komplett absent sind. Allen die meinen, "aber wir haben ja diese tollen Foren" sei hier gesagt: "ja - das sind tolle Foren, aber Foren sind nicht wirklich Soziale Medien" (ich selbst habe in den Achtziger Jahren das erste Mal mit Wissenschaftlichen Foren zu tun gehabt. Alle Forenbetreiber: das ist keine Kritik - das ist ein Lob für Euch - alle Verbandsfunktionsträger und Vordenker: Nein, ein Forum ist keine Social Media-Strategie.

Die Frage, die sich stellt, ist ob der BDPH gewillt ist, sich auf das Thema einzulassen. Natürlich wäre es berechtigt zu sagen "nein - das brauchen wir nicht" (aber das tut noch nicht einmal die katholische Kirche). Aus meiner Sicht ist klar:

1) ja - der BDPH muss hier was tun.
2) Ideen gibt es mehr als genügend - wirklich.
3) die Kosten sind extrem überschaubar - zu zweiten Mal: wirklich.

Damit von Herrn Benatek angesprochene Problem der "gesellschaftlichen Wertschätzung der Philatelie" natürlich noch nicht gelöst. Auch dieses muss man angehen. Der Nachteil dieses Problems ist, dass es hier keine Patentlösung gibt.

Um dem BDPH in aller Kürze eine kleine "Strategie" zu "verpassen" würde ich folgendes vorschlagen:

1) Beibehaltung der hochwertigen, klassischen Verbands- und Vereinsarbeit (Zeitschrift Philatelie, Ausstellungswesen, Vereinsarbeit vor Ort) --> halten der bisherigen Mitglieder

2) Öffnung der Verbandsphilatelie für bisher nicht organisierte Philatelisten und Philatelie-Begeisterbare mit einfachen Mitteln und ohne Peinlichkeiten über Soziale Medien, z.B. auch über die Schaffung einer virtuellen Ortsgruppe und einer Virtualisierung von bisherigen "offline"-Angeboten (ja - ich selbst würde die Zeitschrift "Philatelie" am liebsten online und am besten gleich auf meinem iPhone und iPad lesen!)

3) Image-Marketing für die Philatelie an sich (dies ist der schwierigste Punkt. Er sollte ohne Peinlichkeiten erfolgen - auch hier sehe ich soziale Medien als Schlüssel - wieso werden Briefmarkenausstellungen eigentlich nicht über GroupOn vermarktet?)

Wenn man die Gesetze der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt, kann man Punkt 1) mit bestehendem Aufwand weiterverfolgen und Punkt 2) hat sicher ein ausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis.
 
Franz-Karl Lindner Am: 30.08.2013 14:25:05 Gelesen: 41622# 38 @  
@ 8049home

Kann man alles in meinem Statement zu "Neuen Medien", die ja keine mehr sind, nachlesen. Habe tagtäglich über meine Schüler und natürlich über meine studierenden Kinder mit social media zu tun. Es ist richtig, dass hier im BDPh noch stärker daran gearbeitet werden muss. Dafür stehe ich und auch die anderen Personen unseres Teams. Richtig ist übrigens auch, dass, so vermute ich, Foren nicht mehr lange den Wert besitzen, wie es einmal war. Das lässt sich deutlich nachvollziehen.

Übrigens ist der BDPh tatkräftig in Facebook und twitter unterwegs - das schon seit etlichen Monaten!

Franz-Karl Lindner
 
Lars Boettger Am: 30.08.2013 15:43:36 Gelesen: 41597# 39 @  
@ 8049home [#37]

Ich kann nur noch einmal das unterstreichen, was Franz-Karl gesagt hat - allerdings müssten sowohl das Twitter-Account als auch das Facebook-Account schon deutlich länger als ein Jahr laufen. Auch die "Virtuelle Ortsgruppe" ist nicht mehr neu, das Thema köchelt schon seit drei Jahren im Vorstand. Wenn sich jemand bereit erklärt, dass organisatorisch zu stemmen - dann nur zu!

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Dittmar Wöhlert Am: 30.08.2013 23:17:09 Gelesen: 41490# 40 @  
@ Franz-Karl Lindner[#38]

Übrigens ist der BDPh tatkräftig in Facebook und twitter unterwegs - das schon seit etlichen Monaten!

Sofern man das Einstellen von Publikationen der Arbeitsgemeinschaften und Verlinkung von News in Facebook als "tatkräftiges Engagement" bezeichnen will, trifft das zu. Wo ist denn der Mehrwert der social media-Angebote des BDPh? Wann wird Interaktivität geboten?

@ Lars Boettger [#39]

Auch die "Virtuelle Ortsgruppe" ist nicht mehr neu, das Thema köchelt schon seit drei Jahren im Vorstand

Und wann ist die "virtuelle Ortsgruppe" gar? (um im Koch-Jargon zu bleiben, immerhin "köchelt" sie schon 3 Jahre...!)

Mein Fazit: Wir haben schon über alles geredet, zu Papier gebracht, diskutiert, debattiert, konzeptioniert, geplant - aber noch nicht umgesetzt. Vielleicht auch ein Kriterium für die Vorstandswahl?
 
Lars Boettger Am: 31.08.2013 06:44:00 Gelesen: 41421# 41 @  
@ sirius72 [#40]

Habe ich hier eine freiwillige Meldung für den Vorsitz? Oder Schatzmeister? Oder sonst ein Vorstandsamt? So ein "virtueller Ortsverein" benötigt auch vereinsrechtliche Grundstruktur. Mit sechs oder sieben Leuten können wir loslegen. Wenn sich also jemand für den Vorsitz interessiert.

Wie stellst Du Dir den Mehrwert bei Facebook konkret vor? Wie kann man ihn steigern?

In der Tat haben wir schon viel diskutiert, aber bei der Umsetzung fehlte dann die konkrete "Manpower". Gute Ideen haben viele, aber sich an das Umsetzen machen, da ziehen sie sich wieder zurück.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Eric Scherer Am: 31.08.2013 07:34:46 Gelesen: 41415# 42 @  
Hallo Lars,

nein - da bin ich genau anderer Meinung. Eine virtuelle Ortsgruppe braucht nichts. Auf jeden Fall keine klassische Mitgliedschaft. Im Grunde statt einer Mitgliedschaft einfach einen Mailverteiler.

Was die Facebook-Präsenz angeht - da fehlt jede Form von Sex-Appeal - sorry.
 
Dittmar Wöhlert Am: 31.08.2013 12:12:29 Gelesen: 41361# 43 @  
@ Lars Boettger [#41]

Habe ich hier eine freiwillige Meldung für den Vorsitz? Oder Schatzmeister? Oder sonst ein Vorstandsamt? So ein "virtueller Ortsverein" benötigt auch vereinsrechtliche Grundstruktur. Mit sechs oder sieben Leuten können wir loslegen. Wenn sich also jemand für den Vorsitz interessiert.

Ich kenne das Konzept nicht. Mir ist auch nicht bekannt, dass hierfür jemals "Man-Power" gesucht wurde. Auch ist mir nicht klar, wozu die vereinsrechtliche Grundstruktur benötigt wird. Bevor man darüber redet, zu Papier bringt, diskutiert, debattiert, konzeptioniert, plant, sollte erst einmal die Zielsetzung klar und kommuniziert sein. Wer es dann anschließend in die Schublade legt (wie das Zukunftspapier), braucht sich über den Frust nicht zu wundern. Worum wird das Dokument nicht bei Facebook veröffentlicht und dort mit den Nutzern diskutiert?

Wie stellst Du Dir den Mehrwert bei Facebook konkret vor? Wie kann man ihn steigern?

Einfach mal bei Firmen und Banken vorbeischauen. Eigentlich DAS Betätigungsfeld eines ÖA-Arbeiters. Auch hier stellt sich die Frage der Zielsetzung! Was will man mit Facebook erreichen? "Dabeisein ist alles"? Das ruft gerade nach einem Konzept MIT Umsetzung durch den ÖA-Arbeiter.

Insgesamt gibt es einen Entscheidungsstau im BDPh (Virtuelle Ortsgruppe, Kombi-Rang 2/3-Ausstellungen, "PHILATELIE"-online, undundund). Vielleicht auch ein Kriterium für die Vorstandswahl?
 
Dittmar Wöhlert Am: 31.08.2013 12:22:29 Gelesen: 41359# 44 @  
In der PHILATELIE 435 präsentiert das Team Dr. Bergmann sein Wahlprogramm. Hier steht:

Die Vergabe finanztechnischer Arbeiten an geeignete Dienstleister ist zu prüfen.

Dies hätte ich doch mal gerne erläutert. Welche "finanztechnische Arbeiten"? Die Überweisung von Zahlungen?!

Insgesamt enttäuscht das Wahlprogramm sehr und hört/liest sich wie das Zukunftspapier. Insbesondere der Einsatz der "neuen Medien" lassen mich jegliche Vision und Innovation vermissen. Vielleicht auch ein Kriterium für die Vorstandswahl?
 
Aleks Am: 31.08.2013 18:24:39 Gelesen: 41276# 45 @  
Bei manchen Antworten kommt bei mir eine Erinnerung an die ersten Gehversuche mancher Vereine, Argen, etc. im Internet auf. Man wollte endlich auch Internet - das machen ja alle. Auf die Fragen - was wollt ihr damit erreichen, was erhofft ihr davon, was wollt ihr anderen zeigen/vermitteln - kam ein kurzes Schulterzucken. Einige, die immer den neusten Trend als das einzig Wahre propagierten, hatten den Leuten gesagt, dass sie Internet haben müssen, sonst sind sie von gestern. Die hatten zwar keine Idee was die Leute brauchen, aber man kann ja mal Aktivitäten einfordern.

Ich finde es sehr bedenklich, dass einige auf Facebook als einzig seligmachenden Mehrwert abfahren. Facebook ist - neben anderen - der größte Datenabschöpfer und Verwerter des Internets. Jedes Wort, was ich beim Facebook verliere ist nicht mehr mein Wort, wenn ich nicht extrem aufpasse.

ml
 
Eric Scherer Am: 31.08.2013 19:31:02 Gelesen: 41243# 46 @  
Lieber Aleks,

nur eine Verständnisfrage: Wo hat hier jemand etwas von Facebook als dem "einzig seligmachenden Mehrwert" geschrieben? Besteht eine Verwechslung zwischen "Social Media" und "Facebook"? "Facebook" ist nur eine von vielen Plattformen.

Aber auch für Facebook gilt: Man darf Trends nicht ignorieren, selbst wenn sie einem nicht gefallen. Sonst wären die meisten Bekleidungsfirmen schon längst Konkurs.
 
Michael D Am: 31.08.2013 20:00:02 Gelesen: 41221# 47 @  
@ 8049home [#46]

In dieser Diskussion fällt meiner Meinung nach auf, dass das Thema Social Media im Vorstand bzw. im potentiellen neuen Vorstand noch nicht angekommen ist.

Die Beteiligung an Foren-Diskussionen wird nicht oder nur zögerlich aufgenommen und gilt schon als progressiv.

Wenn der designierte IT-Spezi nur die (berechtigten) Datenschutzbedenken bei Facebook als Antwort ins Feld führt, erahne ich einen langen Weg, bis es zu einer adäquaten Einbeziehung neuer Kommunikations- und Präsentationsformen im BdPh kommt.

Gruß
Michael
 
taro Am: 31.08.2013 20:07:50 Gelesen: 41217# 48 @  
@ 8049home [#46]

Es steht dir frei, ein entsprechendes Konzept zur Nutzung der sozialen Medienlandschaft auszuarbeiten und zu präsentieren. Sicherlich findet ein gutes Konzept auch entsprechend Beachtung.

Ich finde den momentanen Status auch nicht perfekt - aber ich kann mich nicht beschweren, denn ich kann auch nicht sagen, wie man es wirklich besser machen kann - ich kann schließlich von mir nicht auf alle schließen.

Allgemein gehaltene Phrasen bringen niemanden weiter!

Viele Grüße
Sven
 
Aleks Am: 31.08.2013 22:43:38 Gelesen: 41165# 49 @  
Es ist doch ganz einfach. Statt hier mit abstrakten Begriffen um sich zu werfen, definiere die Begriffe mit Beispielen. Es nervt total, wenn hier jemand Trends hochlobt, aber nicht wirklich sinnvolle Anwendungen zeigt. "Man darf Trends nicht ignorieren" ist genau die Geschäftspolitik von Facebook - insbesondere wenn man die Trends selbst macht.

Ich habe bisher von niemandem eine sinnvolle App oder ähnliches vorgeschlagen bekommen, die den Mitgliedern des BDPh einen Mehrwert bringen würde - Allgemeinplätze ohne sinnvollen Hintergrund dafür reichlich. Wenn jemand so geniale Ideen hat, die hunderte und tausende neue Mitglieder in den BDPh bringen, wieso machen sie die Vorschläge nicht.

Wer schimpft - muss liefern - sonst ist er unglaubwürdig.

ml
 
Jürgen Witkowski Am: 31.08.2013 22:54:19 Gelesen: 41158# 50 @  
@ Aleks [#49]

Ich kann Dir nur beipflichten. Außer oberflächlichen, in vielen Fällen entbehrlichen Meinungsäußerungen, oftmals gepaart mit Ignoranz der in Deutschland gebräuchlichen Rechtschreibung, kann ich in den "Social Media" kaum etwas finden.

Daher sehe ich keine Notwendigkeit eines BDPh-Vorstandes, sich mit Facebook und dergleichen vorrangig auseinander zu setzen.

Da sind mir sauber geführte Foren wie Philaseiten.de tausendmal angenehmer.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Michael D Am: 31.08.2013 22:55:28 Gelesen: 41157# 51 @  
@ Aleks [#49]

eine sinnvolle App oder ähnliches vorgeschlagen bekommen, die den Mitgliedern des BDPh einen Mehrwert bringen würde

Hier sollte die Diskussion beginnen.

Wieso "den Mitgliedern des BdPh"? Offen zugänglich für alle Interessierten, um den Zugang zur Philatelie zu erleichtern.

Es geht doch nicht darum, den vorhandenen und aktiven Sammlern noch ein App-Bonbon anzubieten, um die Mitgliedschaft im Verband darüber attraktiver zu gestalten. Die Diskussion ging doch darum, wie der BDPh das Sammeln NEU popularisiert und wieder in der Gesellschaft sichtbarer machen kann.

Gruß
Michael
 
Eric Scherer Am: 31.08.2013 23:44:42 Gelesen: 41136# 52 @  
Eine wichtige Frage ist ja, wie man unser Hobby nach Aussen hin interessanter darstellen kann. Neue Medien sind da nur ein Mittel. Das tolle an dem "Mittel" ist die hohe Akzeptanz, die einfache Nutzung, die einfache Zugänglichkeit sowie der (ungeheuer grosse) Teilnehmerkreis.

Aus meiner Sicht fehlt es an Visionen und guten Ideen für Inhalte. Da ist die klassische Ausstellungsphilatelie genauso problematisch wie einige allzu kindische Aktivitäten des Jugendverbandes.

Ein schönes Beispiel, wie man der Philatelie mehr Wertschätzung bringen kann, ist die monatliche Philatelie-Rubrik der Neuen Zürcher Zeitung. Hier der entsprechende Link - bin aber nicht sicher, ob der auch für jeden funktioniert:

http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/philatelie/

Vielleicht wäre es interessant, weitere solche Beispiele zu posten.
 
Aleks Am: 01.09.2013 08:10:55 Gelesen: 41091# 53 @  
@ Aleks [#35]

Ich habe oben mal gefragt, ob jemand Beispiele bringen kann, wie er oder andere zur Philatelie gekommen sind. Ich kenne definitiv niemanden, der durch irgendwelche abstrakte Werbung für die Philatelie dazu gekommen ist. Wer nicht durch Kontakte zu Sammlern/Philatelisten schon vorgewärmt ist, wird keinen Grund sehen plötzlich mit Inbrunst Philatelist zu werden. Leute deren Vereine oder Argen funktionieren, wissen ganz genau, wie sie neue Interessenten bekommen. Die belächeln andere, die meinen, dass nur der BDPh Vorstand die große Eingebung haben muss, und die Mitgliederzahlen explodieren.

ml
 
Jimphil Am: 01.09.2013 08:22:16 Gelesen: 41086# 54 @  
Genau so ist es. Nur durch unseren Verein bekommen wir neue Mitglieder - durch persönliche Ansprache und durch Ausstellungen. Dazu brauchen wir kein Internet (auch wenn wir da präsent sind) und irgendwelche sogenannten sozialen Foren. Philatelistische Foren genügen.

Grüße
 
mausbach1 (RIP) Am: 01.09.2013 09:21:29 Gelesen: 41061# 55 @  
Interessant wäre ja einmal zu erfahren, wie viele dieser "großen" Kritiker und Welterneuerer überhaupt einem BDPh-Verein bzw. einer philatelistischen Arbeitsgemeinschaft angehören und wie aktiv sie in diesem Kreis sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß, wenn man solche Zeitgenossen anspricht, sie den S*** einziehen und ihrer Wege gehen.
 
Eric Scherer Am: 01.09.2013 09:53:41 Gelesen: 41047# 56 @  
@ Aleks

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass nur ein Teil der "Briefmarkensammler" auch verbandlich organisiert sind. Ist das richtig? Aleks geht wohl davon aus, dass es neben den BPDH-Mitgliedern keine anderen Briefmarkensammler gibt.

@ Jimphil

Na dann haben wir ja alle Probleme gelöst. Super - wirklich.

@ Mausbach1

Nur zur Sicherheit für alle Zweifler - seit 1975 Vereinsmitglied, seit 1978 Arge-Mitglied, jahrelang in Vorständen aktiv, Ausstellungen organisiert, Jugendarbeit organisiert, bis auf Landesvorstandsebene.

Nochmals: Die Devise heisst, das eine tun, das andere nicht lassen.
 
Richard Am: 01.09.2013 10:11:27 Gelesen: 41041# 57 @  
Dieses Thema sollte dazu dienen, die für die kommende "Schicksalswahl" des BDPh-Vorstands wichtigen Unterschiede in den Zielen der beiden Teams herauszuarbeiten und eine Diskussions- und Entscheidungshilfe für die Wahl zu geben. Ich bitte, davon nicht zu weit abzuschweifen.

In der gerade erschienen September Ausgabe der "Philatelie" stellen sich die beiden Teams vor. Die BDPh-Mitglieder können diese Beiträge lesen und hier im Forum verbunden mir ihren Meinungen / Anmerkungen zitieren.

Ich werde an der Hauptversammlung und Wahl teilnehmen und zähle bis heute zu den "unentschlossenen Wählern". Für mich ist die Frage, ob die Ankündigungen auch umgesetzt werden oder ob sie weitgehend - wie in der Berliner Politik - unter "Finanzierungsvorbehalt" stehen. Die Kassen sind überall nicht mehr so reichlich gefüllt. In Heidenheim wird es wohl vor der Wahl noch erheblichen Diskussionsbedarf geben. Es geht nicht nur darum, welche Personen das beste und überzeugendste Konzept haben, sondern auch um die praktische Umsetzung der Konzepte.

Schöne Grüsse, Richard
 
uli Am: 01.09.2013 12:03:18 Gelesen: 40998# 58 @  
@ mausbach1 [#55]

Interessant wäre ja einmal zu erfahren, wieviel dieser "großen" Kritiker und Welterneuerer überhaupt einem BDPh-Verein bzw. einer philatelistischen Arbeitsgemeinschaft angehören und wie aktiv sie in diesem Kreis sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß, wenn man solche Zeitgenossen anspricht, sie den S*** einziehen und ihrer Wege gehen.

Ich "liebe" solche Killeraussagen, die jede vernünftige Diskussion abwürgen können. Wenn du auf die Frage des Kellners nach dem Geschmack eines Essens mit "schlecht" antwortest, gehst du dann auch direkt in die Küche? Wenn du mit deinem Friseur unzufrieden bist, schneidest du dir dann selbst die Haare? Wenn die von dir gewählte Partei eine dir nicht genehme Entscheidung trifft, stellst du dich dann beim nächsten Mal zur Wahl? Arbeitsteilung und Konzentration sind ein ganz wesentliches Merkmal unserer Gesellschaft und trotzdem muss Kritik erlaubt sein.

Gruß
Uli
 
stephan.juergens Am: 01.09.2013 13:03:12 Gelesen: 40975# 59 @  
@ Michael D [#51]

eine sinnvolle App oder ähnliches vorgeschlagen bekommen, die den Mitgliedern des BDPh einen Mehrwert bringen würde

Wieso "den Mitgliedern des BdPh"? Offen zugänglich für alle Interessierten, um den Zugang zur Philatelie zu erleichtern.

Natürlich nur den Mitgliedern. Die im Internet verbreitete Mentalität, Inhalte kostenlos zu fordern, und wenn der Anbieter dies nicht freiwillig macht, die einfach raubzukopieren, kann man zwar nicht aufhalten, aber man muss sie auch nicht unterstützen.

Aber ich bezweifele, dass es eine APP geben kann, die allen (oder auch nur 50% der BDPh) Mitglieder einen Mehrwert geben kann. Dafür sind wir eine zu inhomogene Gemeinschaft. Die einzigen beiden Programme, die ich für meine philatelistische Tätigkeit brauche sind OpenOffice und IrfanView.

Ich kann weder was mit Zähnungsbestimmung, Farbbestimmung, Wasserzeichensuche, Fehllistenbearbeitung, Albenblattgestaltung, noch benötige ich ständigen Zugriff auf die Michelkataloge. Vielleicht bin ich mit meinen Sammelgebieten zu individuell, aber die Datenbestände, die ich in einer Fehllistenbearbeitung bräuchte, muss ich mir selbst erstellen, da kein anderer dies sammelt. Und dann scheitert es i.d.R. daran, dass es für meine Sammelgebiete keine Kataloge gibt, eine Fehllistenverwaltung, die also auf Katalognummern aufbaut und sonst nur wenige Datenfelder vorsieht, nicht verwendet werden kann. Da komme ich mit einer einfachen Excel-Tabelle (auch dieses Datenformat wird von OpenOffice unterstützt) viel weiter.

In diesem Sinne
Stephan
 
drmoeller_neuss Am: 01.09.2013 14:15:35 Gelesen: 40951# 60 @  
Erst einmal vorneweg: Ich halte beide Teams für fähig, einen Verband zu führen. Insofern teile ich nicht Richards Auffassung, dass es sich bei der Wahl des zukünftigen BDPh-Vorstandes um eine "Schicksalwahl" handelt. Es ist vielmehr ein normaler demokratischer Vorgang, dass bei einer Wahl mehrere geeignete Kandidaten zur Auswahl stehen.

(Tipp an die Redaktion zur besseren Übersicht: Stellungnahmen der Kandidaten aus diesem Thema herausnehmen und in einem separates, geschlossenes Thema zusammenfassen)

In den letzten Beiträgen ist immer das Schlagwort "Social Media" gefallen. Man sollte in einem deutschsprachigen Forum besser den Begriff "Soziale Medien" verwenden. Viele Schreiber sind sich über die Bedeutung gar nicht im klaren, und meinen "Soziale Medien" unfasst nur die allgemeinen Datensammelanstalten wie Facebook oder die Produkte des amerikanischen Konzerns mit dem angebissenenen Apfel. Ich habe einmal die Begriffserklärungen aus Wikipedia in Zitaten angehangen - wer will, kann da nachlesen oder besser gleich die vollständige Definition in Wikipedia.

Nach dieser Defintion stellen Diskussionsforen wie die philaseiten "Soziale Medien" dar, da die Benutzer Inhalte gemeinsam erstellen, bearbeiten und verteilen.

Ich kann nur Jürgen alias Concordia CA zustimmen:

Daher sehe ich keine Notwendigkeit eines BDPh-Vorstandes, sich mit Facebook und dergleichen vorrangig auseinander zu setzen.

Da sind mir sauber geführte Foren wie Philaseiten.de tausendmal angenehmer.


Schön wäre es, wenn sich der zukünftige BDPh-Vorstand sich da mehr einbringen könnte. Einige Kandidaten sind ja jetzt schon in diversen Foren aktiv, und ich würde mich freuen, wenn sie es auch in Zukunft wären. Ich schlage vor, dass sich der Vorstand bestimmte Zeiten für den Chat in Briefmarkenforen reserviert, so dass eine Interaktion mit den Mitgliedern ohne Umwege erfolgen kann.

Kommen wir doch von den "Sozialen Medien" als Allheilmittel weg, und wenden uns wieder den strategischen Fragen zur Aufstellung des BDPh zu: Ich bin Mitglied im BDPh, wenn ich für mich dort einen persönlichen Mehrwert finde. Das Beispiel mit den Autofahrern und dem ADAC brachte es auf den Punkt: Der Mehrwert definiert sich in den meisten Fällen über die angebotenen Dienstleistungen, auch wenn die von der Mehrzahl der Mitglieder gar nicht in Anspruch genommen werden, wie die Pannenhilfe des ADAC.

Engagierte und forschende Philatelisten haben damit kein Problem: Ausstellungswesen, kostenloser Rechtsschutz und die "Philatelie" bieten genug Gegenwert für den Mitgliedsbeitrag. Wie kann man aber den Gelegenheitssammler in den BDPh bringen? Das geht nur über zusätzliche Angebote, wie Vergünstigungen für Mitglieder oder Sonderangebote wie verbilligte Einsteckalben. Wenn der BDPh hier mehr aktiv wird, tritt er zwangsläufig anderen Verbänden wie dem Händlerverband APHV auf die Füsse: dort wird man nicht begeistert sein, wenn der BDPh Albenblätter und anderes Zubehör in Eigenregie anbietet. Aber der ADAC hat auch nicht die Versicherungswirtschaft vorher gefragt, ob der ADAC selbst Rechtsschutzversicherungen anbieten darf.

Der BDPh könnte auch in Eigeninitiative Briefmarkenbörsen organisieren. Viele Landstriche im Süden und im Osten sind mit Tauschtagen unterversorgt.

Meine Frage an die Vorstandskandidaten lautet: Wie kann man "Gelegenheitssammler" besser in den BDPh einbinden bzw. von dem Verband überzeugen? Oder soll der BDPh zukünftig weiterhin nur die Oberschicht der Philatelisten versorgen? Dann wäre der Mitgliederrückgang zwangsläufig hinzunehmen.

**********

Definition "Social Media":
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Social_Media

Social Media (auch Soziale Medien[1]) bezeichnen digitale Medien und Technologien (vgl. Social Software), die es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten.

Soziale Interaktionen und Zusammenarbeit (manchmal in Anlehnung an den englischen Begriff auch 'Kollaboration' genannt) in sozialen Medien gewinnen zunehmend an Bedeutung und wandeln mediale Monologe (one to many) in sozial-mediale Dialoge (many to many)[2].

Zudem sollen sie die Demokratisierung von Wissen und Informationen unterstützen und den Benutzer von einem Konsumenten zu einem Produzenten entwickeln. Demnach besteht weniger oder kein Gefälle zwischen Sender und Rezipienten (Sender-Empfänger-Modell). Als Kommunikationsmittel werden dabei Text, Bild, Audio oder Video verwendet. Das gemeinsame Erstellen, Bearbeiten und Verteilen von Inhalt, unterstützt von interaktiven Anwendungen, betont auch der Begriff Web 2.0.

. . .

Andreas M. Kaplan und Michael Haenlein definieren Social Media als „eine Gruppe von Internetanwendungen, die auf den technologischen und ideologischen Grundlagen des Web 2.0 aufbauen und die Herstellung und den Austausch von User Generated Content ermöglichen“.

. . .

Technologien:

Weblogs und Foren sind individualisierte Webseiten auf denen Nutzer diskutieren und ihre Erfahrungen, Meinungen und Wissen zu spezifischen Themen austauschen können.


Definition "Web 2.0".
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Web_2.0

Die Benutzer erstellen, bearbeiten und verteilen Inhalte in quantitativ und qualitativ entscheidendem Maße selbst, unterstützt von interaktiven Anwendungen. Um die neue Rolle des Nutzers zu definieren, hat sich mittlerweile der Begriff Prosument (engl. Prosumer) durchgesetzt. Die Inhalte werden nicht mehr nur zentralisiert von großen Medienunternehmen erstellt und über das Internet verbreitet, sondern auch von einer Vielzahl von Nutzern, die sich mit Hilfe sozialer Software zusätzlich untereinander vernetzen. Im Marketing wird versucht, vom Push-Prinzip (Stoßen: aktive Verteilung) zum Pull-Prinzip (Ziehen: aktive Sammlung) zu gelangen und Nutzer zu motivieren, Webseiten von sich aus mit zu gestalten.

Das Web 2.0 kann folgendermaßen charakterisiert werden: [. . .]
Die Möglichkeit, die kollektive Intelligenz der User zu nutzen. Je mehr User dazu beitragen, umso wichtiger und wertvoller kann die Web-2.0-Seite werden.

Tim Berners-Lee, der Begründer des WWW, sagte 2006 über den Begriff Web 2.0 in einem IBM-Developer-Works-Podcast, er halte Web 2.0 für einen „Jargonausdruck, von dem niemand weiß, was er wirklich bedeutet.“ (Originalzitat: „I think Web 2.0 is of course a piece of jargon, nobody even knows what it means“)

 
Aleks Am: 01.09.2013 15:20:51 Gelesen: 40925# 61 @  
@ drmoeller_neuss [#60]

wie kann man "Gelegenheitssammler" besser in den BDPh einbinden bzw. von dem Verband überzeugen?

Ich habe zugegeben keine Idee wie der BDPh-Vorstand alleine da etwas reißen kann. Wenn die Vereine vor Ort und Argen es nicht schaffen potentielle Mitglieder zu interessieren, wie soll es sonst noch passieren. Ich sehe keine großen Möglichkeiten beim BDPh irgendwelche neuen "Muss ich haben" Angebote zu generieren, die ähnlich wie beim ADAC Selbstläufer sind. Aktive Vereine versuchen schon lange gegen den Trend zu arbeiten, aber auch sie haben schon vieles versucht und kein Patentrezept gefunden.

Man muss sich doch fragen, warum sich Sammler/Philatelisten einem Verein oder einer Arge anschließen. Ich behaupte der gemeinsame Gedankenaustausch, das gemeinsame Gespräch über das Hobby sind ein wesentlicher Faktor. Warum freuen sich Arge-Mitglieder so auf ihr jährliches Treffen? Weil sie endlich mal wieder in gemütlicher Runde über das gemeinsame Gebiet plauschen können. Vielleicht ist Philatelie ja wirklich ein elitäres Hobby - nicht weil mit großen Summen gearbeitet wird, sondern weil es einfach interdisziplinär ist. Geschichte, Geografie, Drucktechnik, Postgeschichte und viele andere Bereiche sind betroffen. Vielleicht ist es gerade dieser Anspruch, der manchen zurückschrecken lässt.

ml
 
Michael D Am: 01.09.2013 17:08:12 Gelesen: 40861# 62 @  
@ stephan.juergens [#59]

Ach so, es geht darum, wie der BDPh Mitgliedern einen höheren Mehrwert der Mitgliedschaft schaffen kann. Eine Wasserzeichenfinder-App wärs natürlich (wenn auch nicht für dich, da du wohl zu individuell sammelst).

Eigentlich dachte ich, es ging darum, wie ein neuer BDPh-Vorstand die Popularität der Philatelie anschieben will - und da geht es nicht um die, die sowieso schon Mitglied sind. Es ginge um die, die fernab der jetzigen Ortsvereine sammeln oder für das Sammeln neu gewonnen werden könnten.

Ein interessantes Beispiel dazu brachte 8049home in Posting [#52] mit der NZZ-Kolumne. Da ging aber auch niemand drauf ein.

Gruß
Michael
 
Lars Boettger Am: 01.09.2013 17:27:05 Gelesen: 40844# 63 @  
Michael hat recht. Der BDPh-Vorstand hat kein Patentrezept, wie man mit einem Fingerschnippen neue Mitglieder gewinnen kann. Warum kommen wir zur organisierten Philatelie? Meine Gründe sind zwei Fällen recht einfach: Gute Mitgliedermagazine haben mich zur APS und dem BDPh geführt. Zur FSPL bin ich gegangen, weil ich an einer Ausstellung teilnehmen wollte. In den LV NRW kam ich, weil ich auf der Messe Essen zusammen mit einem Freund angesprochen wurde.

Wenn man die Vereine fragt, mit welchem Rezept sie neue Mitglieder gewinnen, dann hört man ganz unterschiedliche Antworten:

- Rang-Ausstellungen
- Briefmarkenschauen
- Tauschtage
- Stempel- und Belegprogramm
- Vereinszeitung
- Vorträge im Verein usw.

Oft ist es ein Mix aus all diesen Dingen.

Wir versuchen schon seit Jahren, diese Aktivitäten entweder finanziell oder mit Broschüren und Zeitschriften zu unterstützen. Aber nicht alle Vereine nehmen das Angebot an. Nicht alle Vereinen können die Angebote annehmen. Nicht alle Vereine haben eine Altersstruktur, die noch Ausstellungen, Tauschtage oder Vorträge zulässt. Es fehlen auf allen Ebene die Leute, die ein Ehrenamt annehmen, sich engagieren. An diesem strukturellen Problem kann auch ein neuer BDPh-Vorstand nichts ändern. Wir haben die letzten Jahre ja nicht geschlafen. Und egal wer Vorstand wird, er hat m.E. keine Lösungen, über die nicht schon nachgedacht wurde. Beispiele:

- Ausstellung zu Weihnachten in einer der Landesvertretungen in Berlin (wer macht das? wie wird das finanziert?) - Hintergrund: Die Briefmarke wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken

- Soziale Medien: In Unternehmen macht das die Marketing-Abteilung, das sind oft mehrere Personen. Wir haben festgestellt, dass das - wenn man von Nachrichten hin zu einer echten Dienstleistung geht - eine tagesfüllende Aufgabe ist. Wer finanziert uns eine Vollzeitkraft? Da reden wir schnell vom Gegenwert von 50 oder 60.000 Euro (inkl. Sozialleistungen, Steuer usw.). Und das Gehalt fällt nicht nur einmal an, sondern jedes Jahr. Die Geschäftsstelle ist mit den anderen Aufgaben schon "zu".

Wir haben, im Gegensatz zum DFB oder ADAC nicht nur einen Bezugspunkt (Fußball oder KFZ), sondern die Philatelie in ihrer ganzen Vielschichtigkeit. Das Spektrum reicht vom Gelegenheitssammler bis hin zum FIP-Aussteller, von der Thematik und Astrophilatelie bis hin zur "Traditionellen Philatelie" und Postgeschichte. Der Fussballbund hat eine deutlich bessere Jugendarbeit, kann sich das aber auch aufgrund seiner Struktur und seiner Medienpräsenz leisten. Zum ADAC geht automatisch jeder, der ein Auto hat (ich übertreibe jetzt). Aber zur Philatelie bzw. in den Verband kommt man nur, wenn man ein bestimmtes Bedürfnis hat: Gute Information oder die Teilnahme an Ausstellungen. Wir gewinnen auch jedes Jahr ca. 2.000 Mitglieder über die Vereine, ArGen und über direkte Werbung. Das Problem ist, wir verlieren jedes Jahr 4.000 Mitglieder über Austritte, Tod oder weil Vereine sich auflösen. Und ja, jeder Landesverband versucht die Vereine zu retten, indem er ihnen Auffanglösungen oder den Beitritt in einen anderen Verein ans Herz legt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Der noch amtierende Vorstand hat bisher kein Patentrezept gefunden, wie man Mitglieder "automatisch" wirbt. Wir bieten unsere Unterstützung an, sei es finanziell oder mit Material. Wenn die Unterstützung nicht abgefragt wird (und das wird sie! Wir lassen eine Werbebroschüre nachdrucken, von den in den letzten zwei Jahren 5.000 Exemplare verteilt wurden), dann müssen wir das akzeptieren. Das ist auch ein Problem für den neuen Vorstand. Und auch er wird es nicht lösen können.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
doktorstamp Am: 01.09.2013 17:42:13 Gelesen: 40831# 64 @  
@ Michael D [#62]

Ich sehe es so u.a.; Der BDPh hat den Mitgliederschwund zu stemmen, bzw. die Zahl derer zu erhöhen. Auch soll es die Aufgabe sein das Hobby an dem Mann zu bringen.

Nur wie gewinnt man Gelegenheitssammler? Viele hier sammeln nach Abo, die Neuausgaben bleiben in ihren Tütchen bis die neuen Vordruckblätter gekauft werden können, und dann die Marken aus den Tütchen sorgfältig nach Muster eingesteckt. Solche haben meist nicht ein mal den Michel geschweige denn sonstige Literatur. Hin und wieder gehen sie auf Messen mit ihrer Fehlliste.

Ich habe versucht, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, mit einigen ist es mir gelungen, das Wie und Warum sie so sammeln herauszubekommen, andere dagegen sind starr und stur in ihrem Verhalten zu dem Hobby. Wie man solche gewinnen kann, wenn sie nichts hören wollen, bleibt nicht nur mir ein Geheimnis.

mfG

Nigel
 
Michael D Am: 01.09.2013 17:59:30 Gelesen: 40819# 65 @  
@ Lars Boettger [#63]

Hallo Lars,

Danke für den konstruktiven Beitrag!

Niemand erwartet ein Patentrezept.

Niemand erwartet eine Mitglieder-Generier-App, die den Mitgliederschwund umkehrt.

Aber die von dir aufgeführten bisherigen Maßnahmen verlangsamen den Trend, steuern aber nicht wirklich dagegen. Das Problem ist doch, dass die verbliebenen Vereine - soweit sie überhaupt noch handlungsfähig sind - die vereinsfernen Sammler und die, die es erst wieder werden sollen, nicht erreichen.

Es müssen Konzepte entwickelt werden, wie diese Menschen erreicht werden. Nicht nur, aber auch über die neuen Medienformen. Warum soll ein verbandsferner Sammler die BDPh-Facebookaccount aufrufen? In der jetzigen Form und mit den jetzigen Beiträgen ist das für ihn ziemlich uninteressant. Dort - und an anderen Stellen, wie z.B. Internetzugangsportalen von Google, T-Online u.a. - müssten Beiträge eingestellt werden, die Lust auf Philatelie machen. Die interessante Geschichten über neue und alte Marken & Briefe zeigen. Zum Beispiel über Infla-Marken und -Briefe, die die Geldentwertung zeigen, Postzensur-Briefe BRD-DDR aus unserer jüngeren Vergangenheit, die Komplikationen von frühen Auslandsbriefen, usw. usf.

Das kann natürlich nicht der BDPh-Vorstand alleine leisten. Aber er kann (und müsste) das Instrumentarium dafür bereit stellen, er kann Vereine und Argen auffordern, passende Beiträge zu liefern oder auch entsprechende Artikel aus den Rundbriefen zu liefern.

Gruß
Michael
 
Lars Boettger Am: 01.09.2013 19:16:04 Gelesen: 40747# 66 @  
@ Michael D [#65]

Aber die von dir aufgeführten bisherigen Maßnahmen verlangsamen den Trend, steuern aber nicht wirklich dagegen. Das Problem ist doch, dass die verbliebenen Vereine - soweit sie überhaupt noch handlungsfähig sind - die vereinsfernen Sammler und die, die es erst wieder werden sollen, nicht erreichen.

Hi Michael,

Problem erkannt.

Das kann natürlich nicht der BDPh-Vorstand alleine leisten. Aber er kann (und müsste) das Instrumentarium dafür bereit stellen, er kann Vereine und Argen auffordern, passende Beiträge zu liefern oder auch entsprechende Artikel aus den Rundbriefen zu liefern.

Das müssten vom Niveau her einfache Beiträge sein. Nichts kompliziertes, nichts zu postgeschichtliches, eher etwas thematisches. Ich mache mal ein Beispiel, um das Problem hier aufzuzeigen: Obwohl die "philatelie" allen ArGen offen steht, um darin etwas zu ihrem Sammelgebiet zu veröffentlichen, machen sie das nicht. Entsprechende Aufrufe haben in der Vergangenheit max. 1-2 Beiträge gebracht. Theoretisch müsste das kein Problem sein, in der Praxis scheitert die Umsetzung oft daran, dass wir keine dauerhaften "Schreiber" finden.

Wenn man jetzt den "Beitrag zum Tage" hier ansieht, so könnte ich mir das auch auf anderen Seiten vorstellen. Eine Marke, die Bezug zu einem Jubiläum oder Tagesereignis hat und einen kleinen Text dazu. Aber dazu müssten die Schreiber hier ihre Erlaubnis geben, damit der BDPh das verwenden darf. Und Du müsstest das als Autor schon vorrätig haben bzw. jeden Tag liefern können. Aber: Eine Erfahrung, die wir gesammelt haben, ist die folgende: Briefmarken sind mit wenigen Ausnahmen keine "News". Ich denke nicht, dass wir eine Möglichkeit haben, dass auf den von Dir genannten Portalen unterzubrigen. Eventuell würden sich ein paar Tageszeitungen finden lassen, aber das wäre schon ein Erfolg.

Ich meine persönlich, dass man nicht auf den BDPh-Vorstand warten sollte, um eine Lösung zu finden, wie man Sammler anspricht. Da finde ich die Arbeit von Richard auf Philaseiten sehr gut, der ein seriöses Forum mit vielen Funktionen aufgebaut hat. Und der auch auf Briefmarkenmessen geht, um dort Leute anzusprechen und zu treffen.

Noch etwas, was wir ausprobiert haben: Die "Wartezimmeraktion" - wir hatten die Ärzte und Zahnärtze angeschrieben, ob wir dort die "philatelie" im Wartezimmer auslegen dürfen. Kein Problem, wir hatten dann viele Exemplare verteilt in der Hoffnung, dadurch Sammler, die nicht im Verband sind, anzusprechen. Resultat: Die Zeitschriften wurden (hoffentlich) gelesen, ein Mitglied haben wir dadurch nicht gewonnen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Wolffi Am: 02.09.2013 12:00:24 Gelesen: 40506# 67 @  
Es ist wirklich interessant, die sehr unterschiedlichen Beiträge zu lesen, und sich dazu seine (persönlichen) Gedanken zu machen, und ich kann nur sagen: Das ist in Teilen grauselig.

Die Schwierigkeit, die Jugend zu aktivieren, besteht nicht nur bei unserem Hobby.

Das Freizeitverhalten der Jugend hat sich geändert, und auch die Schule mit ihrem ganzen Nachmittagsunterricht und mehr Stoff in weniger Zeit trägt dazu bei. Ich sehe bei unserem Sohn, wie knapp die Freizeit geworden ist, und denke oft daran, dass ich zu meinen Schulzeiten um 13.10h Feierabend hatte. :-)

Früher trafen sich "die Kinder" nahezu jeden Tag, und heckten Unsinn aus :-); heute ist Stubenarrest keine Bestrafung mehr, und man trifft sie mehr damit, dass man sie vor die Tür schickt.

Wenn ich unseren Sohn und seinen Freundeskreis beobachte, spielt sich das Leben heute zu einem Großteil im oder über das Internet ab.

Daher kann ich die Beiträge, die eine gewisse Hemmschwelle oder die Nichtnotwendigkeit beschreiben, absolut nicht nachvollziehen. Jeder, der die Philaseiten liest und begleitet, ist online, ist im Internet, und heute beispielsweise über das Internet einzukaufen, gehört fast schon zum Standard.

Daher finde ich folgenden Hinweis sehr gut:

[#46]

Aber auch für Facebook gilt: Man darf Trends nicht ignorieren, selbst wenn sie einem nicht gefallen. Sonst wären die meisten Bekleidungsfirmen schon längst Konkurs.

Selbst würde ich mich als Briefmarkensammler bezeichnen, kann mich aber nicht des Eindrucks verwehren, dass generell mehrheitlich an die Philatelisten gedacht wird. Für mich entsteht der Eindruck eines Vereins in einem Verein. Der Beitrag „Ausstellungen ja/nein“ war für mich dahingehend symptomatisch.

Nicht nur bei der Jugend ist es aber so, dass man die Menschen zum Sammeln bewegen muss, bevor man sie, oder eher noch sie sich selbst, zum Philatelisten hin bewegen. Wer aber, wie mehrheitlich zu lesen, darauf hofft, dass diese Sammler sich mit ihren "paar Briefmarken" in einen Verein bewegen, oder gar in eine Arge, sieht das aus meiner Sicht doch etwas blauäugig.

Selbst bin ich seit 30 Jahren in einem Briefmarkenverein, und habe gerade einmal eine Veranstaltung besucht. Das waren Philatelisten, ich Sammler, und vielleicht wurde einfach verpasst, mich mal an die Hand zu nehmen. Es liegt nicht allen Menschen, zu sagen, jetzt raffe ich mich mal auf, und gehe da mal hin, oder trete einem Verein bei. Und es werden immer weniger, die das mögen (und, aus den verschiedensten Gründen, können).

Früher mag das noch eine gewisse Notwendigkeit gegeben haben, weil es außer dem Michel und (ein wenig) Literatur nichts gab, um sich zu informieren. Und selbst die Literatur hat man sicher nur gefunden, wenn sie von Dritten empfohlen wurde.

Heute läuft das anders: Ja, das Internet. Und so wie in diesem Forum hier lese (und schreibe) ich auch in anderen Foren, und versuche damit, mir eine wenig Wissen rund um die Philatelie oder speziell meines Sammelgebiets aufzubauen.

Sich jetzt an Facebook, Datenschutz etc. aufzuhängen, ist aus meiner Sicht verfehlt.

Ein lustiger Hinweis, mit der gehörigen Portion ernsten Hintergrunds:



[#50]

Außer oberflächlichen, in vielen Fällen entbehrlichen Meinungsäußerungen, oftmals gepaart mit Ignoranz der in Deutschland gebräuchlichen Rechtschreibung, kann ich in den "Social Media" kaum etwas finden. Daher sehe ich keine Notwendigkeit eines BDPh-Vorstandes, sich mit Facebook und dergleichen vorrangig auseinander zu setzen.

Aus meiner Sicht müssen die angestammten Wege verlassen werden, und neue Wege zusätzlich beschritten werden. Der Erfolg, wie bisher weiterzumachen, zeigt sich ja in den aktuellen Zahlen: Es bricht mehr weg, als dazu kommt.

Dann eine mehrere Millionen große Gruppe zu vernachlässigen, nur weil die (zugegeben!!!) manchmal oberflächlich ist und zunehmend mit Schreibschwäche ausgestattet ist (und sei es nur aus der Bequemlichkeit heraus, die SHIFT-Taste zu drücken), kann man sich nicht erlauben.

Da mögen Ignoranten dabei sein, aber für mich ist das schon die Vorstufe zur Arroganz, dafür alle!!! quasi herauszufiltern und damit auch zu ignorieren.

Speziell Facebook: die Banken, Firmen, Vereine etc. werden schon wissen, warum sie dort immer massiver auftreten.

100% Zustimmung, wie schon erwähnt:

[#46]

Aber auch für Facebook gilt: Man darf Trends nicht ignorieren, selbst wenn sie einem nicht gefallen.

Sicherlich sollte das nicht passieren:

[#42]

Was die Facebook-Präsenz angeht - da fehlt jede Form von Sex-Appeal - sorry.

Der Auftritt des BDPh (auf Facebook) hat mich auch nicht vom Hocker gehauen: Da ist der Besuch der Philaseiten um Welten informativer. Liegt aber an der "Pflege", nicht an Facebook.

[#59]

Die im Internet verbreitete Mentalität, Inhalte kostenlos zu fordern, und wenn der Anbieter dies nicht freiwillig macht, die einfach raubzukopieren, kann man zwar nicht aufhalten, aber man muss sie auch nicht unterstützen.

Diese Mentalität gibt es überall, wobei ich damit in diesem Zusammenhang den ersten Teil des Satzes meine. Es gibt aber noch genug Menschen, die bereit sind, für eine ordentliche Leistung auch eine angemessene Zahlung zu leisten. Es muss nicht immer alles umsonst sein.

Über die Kostenpflicht filtert man die wirklichen Interessenten heraus.

eBay wurde desto erfolgreicher, je höher die Gebühren für das Einstellen und das Verkaufen wurden.

[#59]

Aber ich bezweifele, dass es eine APP geben kann, die allen (oder auch nur 50% der BDPh) Mitglieder einen Mehrwert geben kann. Dafür sind wir eine zu inhomogene Gemeinschaft. Die einzigen beiden Programme, die ich für meine philatelistische Tätigkeit brauche sind OpenOffice und IrfanView.

Wenn ich mit einer APP 50% der Mitglieder ansprechen, einen Mehrwert bieten könnte, wäre das doch ein Riesenerfolg. Und für den einen oder anderen wäre es vielleicht auch ein Grund, eine Mitgliedschaft in Betracht zu ziehen.

Jede(r) braucht zugegeben was anderes, aber auch Dinge, die stärker benötigt werden als IrfanView. :-)

Dazu sind hier schon Anregungen gemacht worden: Ich persönlich fände es ganz charmant, meine Fehl- und Tauschlisten für alle sichtbar zentral abrufbar hinterlegen zu können, ohne die im jedem Forum einzeln aktualisieren zu müssen.

Und wenn das ein Verband (vernünftig) auf die Beine stellt, schauen die Leutchen auch immer wieder mal auf dessen Seiten, und wo man es schafft, viele Menschen zu interessieren, kommen desto schneller Neue hinzu!

[#54]

Genau so ist es. Nur durch unseren Verein bekommen wir neue Mitglieder - durch persönliche Ansprache und durch Ausstellungen. Dazu brauchen wir kein Internet (auch wenn wir da präsent sind)

Den Erfolg kann man ja schon viele Jahre beobachten (kopfschüttel).

[#52]

Eine wichtige Frage ist ja, wie man unser Hobby nach Aussen hin interessanter darstellen kann. Neue Medien sind da nur ein Mittel. Das tolle an dem "Mittel" ist die hohe Akzeptanz, die einfache Nutzung, die einfache Zugänglichkeit sowie der (ungeheuer grosse) Teilnehmerkreis.

So wird da ein Schuh draus ... und so sieht es wirklich aus

[#65]

Aber die von dir aufgeführten bisherigen Maßnahmen verlangsamen den Trend, steuern aber nicht wirklich dagegen. Das Problem ist doch, dass die verbliebenen Vereine - soweit sie überhaupt noch handlungsfähig sind - die vereinsfernen Sammler und die, die es erst wieder werden sollen, nicht erreichen.

Da ich jetzt doch etwas "wirrer" (unstrukturierter) geschrieben habe, einfach noch mal zusammengefasst:

1. Die Jugend muss heute anders angesprochen werden, und teilweise gilt dies auch für ältere Sammler.

2. Briefmarkensammler müssen erreicht werden, und nicht nur Philatelisten. Da schlummert noch viel Potential, was geweckt werden kann. Wenn die (und auch ich) aber was über Rang-Ausstellungen (und viele andere Themen der Profis) lesen, denken die nur: bei diesem Hobby bin ich fehl am Platz, was nicht so ist.

3. Internet und neue Medien sind Pflicht, müssen aber "modern" aufgemacht sein. Die Philatelie darf aus den Zeiten vor 1900 sein, aber bitte nicht die Seiten, die man heute mehrheitlich sieht.

Bis denne
Wolfgang
 
uli Am: 02.09.2013 14:13:31 Gelesen: 40453# 68 @  
@ Wolffi [#67]

Super Beitrag, vielen Dank. Stimme dir 100%ig zu.

Gruß
Uli
 
Richard Am: 02.09.2013 17:21:30 Gelesen: 40411# 69 @  
@ Wolffi [#67]

Dazu sind hier schon Anregungen gemacht worden: Ich persönlich fände es ganz charmant, meine Fehl- und Tauschlisten für alle sichtbar zentral abrufbar hinterlegen zu können, ohne die im jedem Forum einzeln aktualisieren zu müssen.

Hallo Wolfgang,

das ist für unseren Webmaster bei der heutigen Technik kein Problem. Das Philaseiten Forum war bereits für zwei Jahre auf einer Händlerseite zu finden, dann wurde dort unstruktutiert. Eine Finanzseite meiner früheren Firma mit Echtzeitkursen der Eurex Frankfurt war ebenfalls auf einer ausländischen Seite mit gleicher Geschwindigket nutzbar.

wo man es schafft, viele Menschen zu interessieren, kommen desto schneller Neue hinzu!

Genau so ist es, das merke ich jeden Tag.

Schöne Grüsse, Richard
 
Richard Am: 03.09.2013 09:14:43 Gelesen: 40296# 70 @  
Gestern Abend hat sich das fünfte Mitglied des Teams Bergmann, Franz-Josef Pütz mit seinen umfangreichen Antworten gemeldet. Herzlichen Dank allen Mitgliedern des Teams Bergmann und Uwe Decker vom Team Decker für ihre Antworten.

Im ersten Beitrag dieses Themas [#1] wurde inzwischen ergänzt, an welche Stelle des mittlerweile 70 Beiträge umfassenden Themas sich die einzelnen Kandidaten vorgestellt haben, jeweils mit einem Link auf den Beitrag.

Hier die Antworten von Franz-Josef Pütz vom Team Bergmann:

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Warum glauben Sie persönlich, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein?

Es geht nicht um die Mitwirkung im Vorstand „irgendeiner“ Organisation, sondern um den Bundesvorstand der Organisation, die für mein Hobby steht, zu dem ich bereits 1956 als Erstklässler einen „neugierigen“ Zugang gefunden habe. Daraus ist Freude geworden, und ich habe durch die kleinen, gezähnten Bilder vieles über Menschen, Völker, Kulturen, Geschichte, Geografie etc. gelernt. Mit dieser Prägung wurde aus dem Sammeln ganz allmählich und über Jahrzehnte der Zugang zur „Philatelie“ und zu deren Attraktivität, z. B. durch die Konzentration auf spezielle Gebiete, Themen, Besonderheiten usw. Der Ratschlag manch älterer Sammler, die Literatur, Ausstellungen usw. haben den „Blick hinter die Kulissen“ geweitet; Recherchen haben die Faszination für die „weißen Flecken“ der eigenen Sammelgebiete erhöht.

Meiner Meinung nach ist als „erste Eigenschaft“ für ein Vorstandsamt die emotionale und positive Einstellung wichtig. Als 1. Vorsitzender des Briefmarkensammler-Vereins BERLINER BÄR, als Schriftführer im Vorstand des Philatelisten-Verbandes Berlin-Brandenburg, als Aussteller und Juror und vor allem als Mitglied mehrerer BDPh-Arbeitsgemeinschaften ist diese Einstellung wohl deutlich nachgewiesen.

In meiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Soldat der Bundeswehr war ich an Positionen mit hoher Verantwortung, u. a. zweimal im Ausland, eingesetzt. Führungsfunktionen haben sich mit Spezialverwendungen, u. a. im Generalstabsdienst, abgewechselt. Nachberuflich habe ich als Geschäftsführer ein Bildungswerk geleitet. Ehrenamtlich war ich u. a. Landesvorsitzendes im Verband der Reservisten. Von daher habe ich sicherlich ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz in Organisationsfragen, vor allem aber Team- und Führungsfähigkeit.

Im Ehrenamt muss ich mich nicht mehr selbst beweisen, sondern ich kann meine Fähigkeiten mit Gelassenheit anbieten.


Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie?

Aus meinem Werdegang im Beruf und in Ehrenämtern ergibt sich die besondere Erfahrung in Großorganisationen und in verantwortlicher Funktion bei Großveranstaltungen.

Lassen Sie mich für „Werbung“ den Begriff „Information und Kommunikation“ setzen, denn ich habe an der Akademie der Bundeswehr für genau diese Aufgabe die Ausbildung des gesamten Personals für die Öffentlichkeitsarbeit unserer Streitkräfte geleitet.

„Werbung“, „Publicity“ oder „Public Relations“ haben jeweils etwas andere Nuancen in den Zielrichtungen. Mit „Information und Kommunikation“ verbinde ich einen weitaus breiteren Ansatz in der Darstellung des BDPh nach innen und vor allem nach außen.

Es wird darum gehen, alle Mittel im elektronischen und Print-Bereich effektiv in der Außendarstellung für die Ziele des BDPh einzusetzen. Die begrenzenden Faktoren Personal und Finanzmittel dafür müssen aber sehr sorgsam abgewogen werden, um die „inhaltliche Arbeit“ der Vereine durch Vorträge, Wettbewerbsausstellungen und Briefmarkenschauen sicherzustellen.


Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen?

Wenn ich dazu den „Stein der Weisen“ hätte, wäre ich sicherlich bereits in einem der vielen anderen Verbände, die mit diesem Problem kämpfen, an die Spitze gewählt worden.

Die Gründe im BDPh dafür sind vielfach behandelt worden. Es geht nicht nur um den demografischen Trend und das veränderte Freizeitverhalten oder die Beschäftigung unserer Kinder und Teens mit elektronischem Equipment aller Art. Aus meiner Sicht ist ein wichtiger Faktor der Wunsch nach Individualisierung, Selbstbestimmung und die Ablehnung von festen Bindungen.

Hier kann aber auch eine Chance liegen, z. B. für die Arbeitsgemeinschaften, die für Vorhaben und Projekte eher attraktiv sind und eher eine Bindung auf Zeit zulassen als ein „breit aufgestellter“ Briefmarkenverein.

Insgesamt sind die bisherigen Aktivitäten zahlreicher Vereine, der Argen, der Mitgliedsverbände etc. in einem geschlossenen Papier zusammenzustellen, zu bewerten und zu gewichten. Ich erinnere an gute Überlegungen von Herrn Böttger und Herrn Dr. Penning. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Meines Erachtens fehlt es an der Nachhaltigkeit mancher Projekte, und das Nebeneinander der Mitgliedsverbände ist für ein geschlossenes, bundesweites Engagement möglicherweise auch nicht immer förderlich. Dazu sage ich nur, dass „Kommunikation und Information“ im Bund intern dazu dienen müssen, überzeugende Angebote einzelner Mitgliedsverbände auch bundesweit umzusetzen. Umsetzen heißt dann auch „durchsetzen“.

Für alle Aktivitäten auf Bundesebene ist jedoch die Unterstützung der Mitgliedsverbände und deren Vereine notwendig. Dort kennt man das Umfeld, die Möglichkeiten und Grenzen. Ohne die Basis verpufft die beste Motivation „am Kopf“. Attraktivität geht nicht ohne Ortsvereine und deren Angebote. Von daher ist eine Verankerung des Bundesvorstandes an der Basis lebenswichtig.


Was wollen Sie in der Jugendarbeit, deren Finanzierung und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern?

Dazu muss ich mich sowohl im BDPh als auch in der DPhJ dezidiert kundig machen, um den Mitgliederbestand, die Organisationsstruktur, das Zusammenwirken und das Finanzvolumen zu „durchleuchten“.

So weit ich das beurteilen kann, haben Frau Janssen und Herr Dombrowsky in der BDPh-Fachstelle „Jugend, Schule und Bildung“ höchst respektable Arbeit geleistet. Diese Arbeit muss unter dem Aspekt „Nachwuchs“ verstärkt werden.

Ich sehe vor allem Chancen für den „Nachwuchs“ in unseren Vereinen und vor allem in den Arbeitsgemeinschaften bei der Gewinnung von „Gleichgesinnten“ im Altersband der 50- bis 75-jährigen beiderlei Geschlechts. Die Kinder sind dann meist aus dem Haus, beruflich ist man saturiert, und für die Freizeit sucht man nach neuen, „alten“ Beschäftigungen. Die „Philatelie“ muss daher in diesem Altersband mehr Chancen nutzen. Ich nenne z. B. die Mitgliedschaft in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO). Die Ortsvereine müssen in ihren Kommunen die Möglichkeiten nutzen, im Konzert anderer Vereine deutlich wahrgenommen zu werden. Unser Hobby muss attraktiv sein, zu den Menschen gebracht werden und nicht im Tauschlokal verkümmern.


Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen?


Gestatten Sie mir die Banalität „Man ist so jung, wie man sich fühlt“. Von daher hoffe ich, mit Gottes Segen so „jung“ und fit zu bleiben wie bisher. Meine Ehefrau hat seit vier Jahrzehnten mit mir die Last und auch die Freude herausragender beruflicher und ehrenamtlicher Aufgaben geteilt. Das wird sich nun nicht ändern.


Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband?"

Bei dieser Frage darf ich auf Franz-Karl-Lindner verweisen, der dazu eine umfassende Antwort-Liste angeboten hat.

Mir wird es ein Anliegen sein, in Abstimmung mit dem Präsidenten und dem Vorstand die Vertretung des BDPh in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur in der Bundeshauptstadt – gemeinsam mit dem Philatelisten-Verband Berlin-Brandenburg – zu verstärken. Im großen Heer der Lobbyisten darf der BDPh sich und seine Leistungen nicht verschweigen. Und ein ertragreiches „Sponsoring“ geht nicht ohne „Klinkenputzen“ bei denen, die noch geben können.


Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben?

Ich begrüße es sehr, dass Philaseiten jedem einzelnen Kandidaten zum BDPh-Vorstand die Möglichkeit gibt, sich in diesem Forum persönlich und individuell zu äußern. PhilaSeiten und andere Foren bieten vielerlei Chancen, sich zu Fragen des gemeinsamen Hobbys auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und Ideen nach vorne zu treiben. Die „Neuen Medien“ haben eine ungeheuere Bedeutung für die soziale Kommunikation. Immer mehr ältere Menschen nutzen diese, um „am Ball zu bleiben“, Kontakte zu halten und zu knüpfen und sich zu informieren. Nicht zuletzt bieten die „Neuen Medien“ die Chance, philatelistisches Material weltweit an den Mann oder die Frau zu bringen. Für den BDPh werden sie in der Zukunft ein ganz entscheidendes Arbeitsfeld sein müssen.


Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern?

Ich nutze PhilaSeiten selbst und freue mich über das breit angelegte und leicht zugängliche Angebot umfassender, philatelistischer Themen. Leider habe ich noch keine Beiträge eingestellt, verspreche aber mich zu bessern.

Mit aller Begeisterung muss ich jedoch auch sagen, dass manche Beiträge in anderen Foren in sprachlicher wie intellektueller Hinsicht für mich wenig anziehend sind.


Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden?

Ich schätze die Arbeit von Wolfgang Maassen und seinem Team außerordentlich, zumal ich auch Mitglied in dem von ihm als Präsident geführten philatelistischen Journalisten-Verband AIJP bin. Die „Philatelie“ bietet m. E. einen gelungenen Mix von traditioneller Philatelie, Postgeschichte, modernen Themen, Buchbesprechungen und einer Vielzahl unterschiedlicher Rubriken. Die inhaltliche Qualität ist im Vergleich zu manch kommerziellem Produkt herausragend. Ich sehe derzeit keinen Anlass, revolutionäre Veränderungen zu verlangen. Jedoch nichts ist so gut als das man es nicht noch verbessern könne. Das sollte im konstruktiv-sachlichen Gespräch abgeklärt werden. Eine „Vorstandsjubelpostille“ oder ein „Stempel-Mitteilungsblatt“ wäre für mich ein Graus.

Daher werde ich alles tun, für die „Philatelie“ Qualität und Ausgaben pro Jahr zu halten. Dabei ist die Firmenwerbung unbedingt notwendig und für mich ebenfalls notwendige Information und kein unnötiger Ballast.


Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird?

Ich stehe für das „Kompetenz-Team“ von Dr. Bergmann, trete jedoch nicht gegen die Sammlerfreunde/in der Gruppe um Herrn Decker an. Eine „Blockwahl“ lehne ich ab; jede/r Kandidat/in muss mit den anderen Bewerbern um der Sache willen kooperieren. Natürlich bin ich mir bewusst, dass es möglicherweise auch „sachfremde Koalitionen“ geben kann. Das kenne ich aus der Politik und kann damit leben. Ich konkurriere selbstbewusst für mich und bitte in diesem Sinne um das Vertrauen der Delegierten der BDPh-Hauptversammlung.
 
Richard Am: 30.09.2013 10:11:46 Gelesen: 39794# 71 @  
Ergebnisse der Philaseiten Umfrage zur BDPh Vorstandswahl

Liebe Mitglieder,

bis vor wenigen Tagen haben wir Sie auf den Philaseiten nach Ihren Präferenzen zur Wahl des BDPh Vorstandes gefragt. Wir wollten wissen, welche 5 der 10 Kandidaten Sie als Vorstand in den BDPh wählen würden. Zur Wahl stehen am 11. Oktober die Teams von Dr. Eckart Bergmann und von Uwe Decker.

Von den 122 Mitgliedern, die sich an der Umfrage beteiligt haben, äusserten sich 32 Mitglieder zur Vorstandswahl. Zu wenig, um repräsentativ zu sein und nur als ein Stimmungstest im Forum anzusehen.

Hier das Ergebnis (bei gleicher Stimmzahl in alfabetischer Reihenfolge):


56 % Franz-Karl Lindner (Kandidat Vize-Präsident) Team Bergmann
53 % Uwe Decker (Kandidat Präsident) Team Decker
50 % Helma Janssen Team Decker
50 % Alfred Schmidt (Kandidat Vize-Präsident) Team Decker
37 % Franz-Josef Pütz Team Bergmann

34 % Michael Lenke Team Bergmann
31 % Michael Fukarek Team Decker
28 % Thomas Höpfner Team Decker
25 % Walter Bernatek Team Bergmann
22 % Dr. Eckart Bergmann (Kandidat Präsident) Team Bergmann


Im Durchschnitt erhielten die Kandidaten des Bergmann-Teams 35 % und des Decker-Teams 42 % Zustimmung, die fehlenden 23 % kamen durch eine nicht vollständige Ausnutzung der Abgabe von 5 Stimmen zustande.


Zum Thema Vorstandswahl haben sich einige der Philaseiten Mitglieder wie folgt geäußert:

Die "Zehn Fragen an die Vorstandskandidaten des BDPh" haben mir gut gefallen, obwohl ich zwei Kritikpunkte habe: Es geht hier um einen Vorstand in einem Hobbyverband, nicht um das Führen eines Aktienunternehmens und die Frage nach dem "Was gedenken Sie gegen den Mitgliederschwund" zu tun halte ich für unfair - das ist ein gesellschaftliches Problem, das mal ein neuer Vorstand nicht so ohne weiteres lösen kann.

Ich finde es gut, wenn sich die Philatelisten Gedanken machen zur wichtigen Verbandsarbeit.

Ich rege die Erweiterung des Vorstandes um ein Mitglied auf dann 6 an.

Die Block-(Team-)Aufstellung halte ich persönlich für äusserst unsinnig und einer solchen Wahl gegenüber für sehr unproduktiv. Jeder Kandidat sollte sich unabhängig von der Präsidenten Wahl her zur Verfügung stellen. Der derzeitige Rummel um diesen Antritt in "Teams" ist sehr befremdlich, dies ist keine Bundestagswahl, bei welcher bestimmte Parteien gewählt werden, sondern eine Wahl, bei der einzelne Personen in bestimmte Ämter gewählt werden.

Ich halte beide Teams für fähig, den BDPh zu leiten. Beide Teams stehen für Kontinuität. Die Revolution wird nicht ausbrechen, und der BDPh wird sich nicht für die breiten Massen der kleinen Sammler öffnen.

Nichtgewählte Kandidaten sollten in einem Kompetenzteam mitarbeiten und ihre Ideen mit einbringen. Der Verband soll sich wieder mehr um die Belange der Sammler kümmern, sprich, diese nach Außen vertreten auch oder gerade bei unbequemen Dingen. Wenn man überall nur Spenden annimmt bzw. sich sponsoren läßt, dann kann man schlecht gegen diese Seite vorgehen.


Vielen Dank an die Vorstandskandidaten, die sich die Mühe gemacht haben und unsere Fragen zu ihren Vorstellungen teilweise sehr ausführlich beantwortet haben. Ebenso ein Dankeschön an die teilnehmenden Mitglieder.

Es liegt jetzt an den Direktmitgliedern (mit eigenem Stimmrecht), den Vereinsmitgliedern (über die Vereine) und den Vereinen (direkt oder über die Landesverbände) vor der Wahl über die geeigneten Personen und ihre Vorstellungen zur Zukunft des BDPh zu diskutieren und schon Ende kommender Woche in Heidenheim Fragen zu stellen und abzustimmen.

Weitere Meinungen und Diskussionen hier im Forum sind gerne willkommen.

Schöne Grüsse, Richard
 
Werner Steven (RIP) Am: 09.10.2013 11:23:09 Gelesen: 39138# 72 @  
@ Aleks [#4]

In einigen Jahren hatte ich gelegentlich mit Herrn Lenke über den DASV "Postverträge" zu tun. Ein umfangreichere Tätigkeit für den BDPh. Würde ich sehr begrüßen. Es stellt sich mir die Frage, was können wir zur Unterstützung seiner Arbeit tun ?

Eine GUTE ZEIT
Werner
 
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