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Thema: DDR-Kleinbögen: Druckbögen Leuchterspinnen - nur geringe Zahl bekannt
Das Thema hat 39 Beiträge:
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Carsten Burkhardt Am: 20.11.2021 05:23:56 Gelesen: 8003# 1 @  
Hallo,

es ist offensichtlich erst der zweite je angebotene komplette Druckbogen eines DDR-Kleinbogens überhaupt.



DDR MiNr. 3289-3294.

Kennt jemand weitere?

Viele Grüße
Carsten
 
achim11-76 Am: 20.11.2021 09:06:35 Gelesen: 7982# 2 @  
Wo wird das denn angeboten und für wieviel ?

Die Frage hier ist: man müsste herausfinden aus welcher Quelle diese Druckbögen kommen. Wenn jemand welche mitgenommen hat, dann bestimmt nicht nur einen. Anders sieht es aus, wenn Material aus dem Archiv der Druckerei verkauft wird.
 
Carsten Burkhardt Am: 20.11.2021 12:04:17 Gelesen: 7922# 3 @  
@ achim11-76 [#2]

Der erste war in Dresden vor 3 Monaten. Der zweite geht heute bei Jabs Auktionen mit 1000 Euro an den Start.

Das Besondere an dem Bogen ist, dass erstmals bekannt wird, wie die Druckbögen aufgebaut sind.

Viele Grüße
Carsten
 
Carsten Burkhardt Am: 21.11.2021 16:40:50 Gelesen: 7764# 4 @  
@ Carsten Burkhardt [#3]

Bei Ausruf 1.000 Euro unverkauft.
 
Carsten Burkhardt Am: 19.12.2021 12:03:08 Gelesen: 7581# 5 @  
@ Carsten Burkhardt [#4]

Ein Händler hat mir einen weiteren Verkauf gemeldet. 3.500 Euro. Er schrieb mir, dass Heiko König BPP ihn für 30.000 einschätzt. Kommentar des Händlers: "die Prüfgebühren sind dementsprechend."

Mir wurde zwischenzeitlich ein weiteres Exemplar privat angeboten. Wären demnach 5 Stück im Umlauf.

Viele Grüße
Carsten
 
achim11-76 Am: 19.12.2021 12:37:36 Gelesen: 7560# 6 @  
Sehr gut - wenn jetzt schon 5 bekannt sind, dann sind genug da um daraus Zusammendruckkombinationen mit Leerfeldern, Herzstücken usw zu trennen.
 
HPK-Shop Am: 19.12.2021 13:34:44 Gelesen: 7535# 7 @  
@ Carsten Burkhardt [#5]

Hallo Carsten,

seit Halle hat sich bisher leider nichts getan. Von daher nur soviel, das der Ursprung bei einem Verkäufer aus Sachsen-Anhalt liegt und mindestens 5 weitere davon verkauft wurden. Im übrigen waren es bisher alles nur Teilstücke aus dem Großdruckbogen.

Den Ansatz mit 30.000 finde ich zu hoch. Ist aber eine persönliche Meinung.

Schöne Grüße aus Leipzig
Holger
 
Carsten Burkhardt Am: 19.12.2021 18:29:59 Gelesen: 7455# 8 @  
@ HPK-Shop [#7]

Großdruckbogen wäre dann die Entsprechung für einen Druckbogen mit 4 Formnummern im Normalfall, oder?

Ich sehe die 30.000 auch als sehr ambitioniert an, aber so werden Michel-Preise gemacht. Wenn man die Fahne rechtzeitig einpflockt, setzt man eine untere Preisgrenze, denn ab jetzt weiß jeder, dass es bei 3% Prüfgebühren 900 Euro kostet, sie mit Attest prüfen zu lassen. Und niemand wird sie zu Dumping-Preisen prüfen.

Gepaart mit der eindringlichen Warnung, dass es auch Fälschungen gibt, weil darauf kann man jetzt schon warten. Endlich wieder mal eine DDR-Marke, deren Fälschung lohnt.

Und bei Köhler oder ähnlichen Häusern im Ausland geht es nicht ohne Attest.

Viele Grüße
Carsten
 
Carsten Burkhardt Am: 19.12.2021 18:45:16 Gelesen: 7448# 9 @  
@ achim11-76 [#6]

Zumindest können die Kataloghersteller schon einmal ausrechnen, wie sie die Zusammendrucke einpreisen.
 
Carsten Burkhardt Am: 19.12.2021 18:50:06 Gelesen: 7446# 10 @  
Vorsichtshalber habe ich meine 14 Exemplare (der normalen Kleinbögen) mal auf das Spektrometer gelegt und mit die Hintergrundfarbe angesehen.



Es fanden sich 3 geringfügig unterschiedliche Kurvenverläufe, was völlig normal ist in dieser Zeit.

Dann bin ich mal gespannt, wie mein Weihnachtsgeschenk farblich aussieht. Eigentlich hatte ich mich ja schon mit 20 Losen aus der letzten Auktion von Reinhard Fischer beschenkt, aber dieses Jahr kommt das Christkind scheinbar öfters.

Viele Grüße
Carsten
 
HPK-Shop Am: 19.12.2021 20:16:05 Gelesen: 7420# 11 @  
@ Carsten Burkhardt [#8]

Endlich wieder mal eine DDR-Marke, deren Fälschung lohnt.

Bemerkenswert ist bei dieser Ausgabe die Kombination von sauber ausgeführten zweifarbigen Stichtiefdruck und sechsfarbigen Offsetdruck.

Das ganze gepaart auf besonderen Bedruckstoff. Das dürfte für Fälscher die Sache komplizierter machen. Gleichzeitig aber auch leichter und zwar für die Prüfer.

Und ja, Glückwunsch zum Erwerb, wird sicher einer Prüfung standhalten.

Schöne Grüße aus Leipzig
Holger
 
Carsten Burkhardt Am: 21.12.2021 12:07:47 Gelesen: 7307# 12 @  
@ achim11-76 [#6]

ich habe gerade zwei Angebote auf Ebay entdeckt, bei denen tatsächlich Zusammendrucke aus dem Druckbogen gerissen wurden



Verkaufspreis Ende Oktober 2021 109 bzw. 148 Euro.

Na so was...

Viele Grüße
Carsten
 
drmoeller_neuss Am: 21.12.2021 13:07:14 Gelesen: 7282# 13 @  
Bei diesen Druckbögen dürfte es sich nicht um Makulatur handeln. In der DDR wurde alles verwertet, ohne Rücksicht auf den dafür benötigtem personellen Einsatz. Selbst die Verstärkungspappen der offiziellen Aussendungen der Briefmarkenversandstelle in Berlin wurden wieder eingesammelt. Der Empfänger sollte die Pappen einfach in den Briefkasten werfen, sie wurden dann als Postsache zur Versandstelle zurückgeschickt.

Interessant ist die Fragestellung, warum diese Bögen jetzt auf den Markt kommen und aus welcher Quelle. Möglicherweise sind SED-Größen damit bedacht worden, und die Erben versilbern jetzt den Schatz, nachdem Gras über die Sache gewachsen ist.

Ich halte es aber für wahrscheinlicher, dass diese Druckbögen von Anfang an für die "Devisengewinnung" abgezweigt wurden. Die berühmt berüchtigte KoKo unter den Fittichen von Devisen-Beschaffer Schalck-Golodkowski wusste genau, was sich im Westen versilbern liess. Dort gab es unter den Händlern auch Helfershelfer, denen die Herkunft der Ware egal war, solange der Rubel rollte. [1]

Für Briefmarken war der VEB Philatelie Wermsdorf zuständig. Das Unternehmen ist nach der Wende in die Deutsche Bundespost als Tocherbetrieb aufgegangen, aus einem "Ost-VEB" wurde ein "West-VEB".

Carsten Burkhardt könnte als zuständiger Prüfer einmal offiziell bei Giesecke & Devrient in Leipzig nachfragen, was es mit diesen Druckbögen auf sich hat. Vielleicht gibt es dafür noch einen Spezialauftrag in den Akten. Ich gehe aber nicht davon aus, dass aus der noch heute renommierten Wertpapierdruckerei diese Bögen einfach "verschwunden" sind.

Sammler sollten sich mit dem Erwerb ruhig Zeit lassen. Es ist derzeitig nicht abzusehen, wie viele Stücke vorhanden sind. Möglicherweise tauchen Zwischenpaarstege demnächst als "Katalogschlager" bei den einschlägigen Versandhändlern vom Bodensee und anderswo auf, genau wie die SS- und SA-Marken. Ich erinnere nur an die ungezähnten "Phasendrucke" der siebziger Jahre, die ich auch schon einmal aus der 1-Euro-Kiste gezogen habe. Wer weniger Geduld hat, bekommt diese geschnittenen "Raritäten" problemlos auf ebay ab zehn Euro aufwärts.

Die ganze Aktion wirft meiner Meinung nach ein schlechtes Licht auf den BPP. Dort wird der Bogen durch den Prüfer Heiko König BPP auf 30.000 EUR taxiert, um bei den Prüfgebühren ordentlich verdienen zu können.

Unter diesen Umständen sollte auf eine Prüfung durch einen BPP-Prüfer verzichtet werden. Unverfängliches Vergleichsmaterial ist Massenware und wie bereits Holger Rahn vom HPK-Shop geschrieben hatte, ist eine Fälschung sehr aufwendig, da die DDR hier ein kombiniertes Druckverfahren eingesetzt hatte. Bei dem Papier handelt es sich nicht um das übliche dicke, in der DDR produzierte Postwertzeichenpapier aus Königstein, sondern um Importpapier aus der Schweiz.

[1] https://www.spiegel.de/politik/wat-denn-lauter-hitler-koeppe-a-16222577-0002-0001-0000-000013491740?context=issue
 
Carsten Burkhardt Am: 21.12.2021 15:14:31 Gelesen: 7230# 14 @  
@ drmoeller_neuss [#13]

Hallo,

es gab Hinweise von einem Mitglied hier, dessen Bekannter ihm berichtet hat, ein Bekannter hätte "x Stück die er geschenkt bekam bzw bei der Papiermühle vor der Vernichtung „gerettet“ hat (nach dessen eigener Auskunft).

Von diesem Mitglied stammen auch die 30.000 Euro, die ich hier kolportiert habe. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bei Heiko König nicht nachgefragt habe. Aber das Verfahren, dass jemand erst einmal einen Ballon steigen lässt und man dann mal sieht, wie der Markt sich bewegt, ist doch Gang und Gäbe.
Wann immer über Preise von neu aufgetauchten Abarten in den Michel gesprochen wurde, wirft sofort jemand die 5.000 in den Raum. Nicht, dass ich an vielen solcher Runden teilnehmen durfte.

Wegen letzterer Zahl habe ich Heiko König und die beiden anderen Kollegen Schönherr und Mayer angeschrieben. Mayer hält die 30.000 auch für unangemessen.

Was Wermsdorf anbetrifft, ist bei mir vor 5-6 Jahren ein ehemaliger Mitarbeiter aufgeschlagen mit Taschen voller DDR-Bögen. Er hätte dort nach der Wende an der Computer-Anlage zur Inventarisierung gearbeitet, und sie wären zeitweise finanziell klamm gewesen und ihm statt Geld Briefmarken aus ihren Beständen bezahlt.

Ich habe der Geschichte nie recht geglaubt, aber einen Bogensatz Köpfe I und Maschinenaufdrucke habe ich ihm dann doch abgekauft. Wer weiß, was für Leute von dieser Art sich noch rumtreiben, es müssen ja nicht immer die offiziellen Kanäle sein.

Viele Grüße
Carsten
 

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