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Thema: Schweiz: Eingehende Briefe
briefmarkenwirbler24 Am: 10.11.2014 19:53:51 Gelesen: 80674# 1 @  
Guten Abend,

ich konnte gestern Abend nach mehreren Absprachen und gründlichem Nachdenken diesen tollen Brief von USA kaufen:



Jetzt fragt Ihr euch wahrscheinlich: Seit wann sammelt "er" denn USA?
Die Antwort liegt bereits in der Themaüberschrift, nämlich sammle ich neben Auslandsdestinationen von der Schweiz nun auch Incoming-Mail Schweiz, da für eine vernünftige Sammlung beide Seiten betrachtet werden sollten, nicht zuletzt um die Postverträge besser verstehen zu können! Wie dem auch sei, komme ich nun zur Vorstellung des Belegs:

Abgeschickt wurde der Brief am 14.11.1885 in der texanischen Kleinstadt Seguin von Mr.Adam (Spahr?), Millers Farm und wurde dort mit einem Einkreisstempel versehen.

Anschließend bahnte sich dem Brief eine 7-tägige Reise an bis er schließlich in New York angekommen ist (21.11), wo er dann ebenfalls mit Stempeln versehen wurde. Um was für einen Stempeltyp handelt es sich bei dem "B/11/20/"?

Außerdem wurde dem Brief in New York dann auch noch ein R-Zettel hinzugefügt, welcher sich auf der Vorderseite befindet.

Nach 9 Tagen und eine längeren Schiffsreise ist der Brief dann mehr oder weniger wohlbehalten beim Empfänger angekommen, welcher keiner geringerer ist als Doctor Bernolli, Stadthausgasse, Basel, von diesem Mann gibt es nämlich bekannte Korrespondenzen.

Ebenfalls wichtig anzumerken ist, dass auf der Briefrückseite eine Anforderung auf einen Rückschein vorhanden ist, was nicht häufig zu finden ist!

Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mich korrigiert, sollte ich etwas Falsches gesagt haben. Ist auf dem Beleg auch ein Schiffspoststempel vorhanden?

Also alles in allem ein toller Beleg und ein schöner Start für meine Incoming-Mail Sammlung, ich habe auch noch den umgekehrten Weg, also von der Schweiz nach USA von unserem lieben Ralph Bernatz alias "bayern-klassisch" bekommen, den ich euch auch nicht vorenthalten möchte, da es sich auch um eine Bombe handelt! ;)

MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 10.11.2014 20:09:06 Gelesen: 80666# 2 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Hallo Kevin,

Adam Spahn war der Absender, das hast du richtig gelesen.

Schön, wenn du auf die Incoming - Mail abzielst; damit bist du mit 14 Jahren schon weiter, als 98% der Sammler, denen sich die postgeschichtliche Realität bisher noch verschlossen hat. Das ist richtig gut gedacht von dir.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 10.11.2014 21:41:52 Gelesen: 80637# 3 @  
@ bayern klassisch [#2]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Blumen, aber leider ist dies die Tatsache. Kannst du noch was zu den Portistufen sagen bzw. zu den Stempeln?

MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 11.11.2014 10:28:20 Gelesen: 80597# 4 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#3]

Hallo Kevin,

kann ich leider nicht - zu spät für einen Altpapiersammler.

Es scheint aber ein Doppelbrief gewesen zu sein, weil 15 Cents deutlich mehr waren, als die Regelrate der 1870er Jahre.

Vielleicht 5 C. plus 5 C. plus 5 C. für die Recommandation? Aber das ist nur geraten. Sicher haben wir hier einen USA - Sammler, der das klären kann.

In jedem Fall ein feines Stück Postgeschichte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 11.11.2014 18:28:47 Gelesen: 80553# 5 @  
@ bayern klassisch [#4]

Das ist ein einfacher Brief, UPU-Porto 5 Cents + 10 Cents für das Einschreiben. Der Rückschein kostete in den USA nichts und wurde daher nicht vorausbezahlt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
bayern klassisch Am: 11.11.2014 18:53:27 Gelesen: 80544# 6 @  
@ Lars Boettger [#5]

Lieber Lars,

vielen Dank für die präzise Bestimmung der Porti damals. Gab es da immer noch die Unterscheidung zwischen Currentgeld und den "notes"?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.11.2014 19:20:12 Gelesen: 80532# 7 @  
@ Lars Boettger [#5]

Hallo Lars,

vielen Dank für die Bestimmung des Portos!

MfG

Kevin
 
Lars Boettger Am: 11.11.2014 22:42:54 Gelesen: 80513# 8 @  
@ bayern klassisch [#6]

Salut Ralph,

die letzten "Notes"-Stempel sind von 1877 (es gab nach dem Sezessionskrieg unterschiedliche Kurse für die Banknoten vs. Münzgeld). Das war also 1885 schon abgehakt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Heinz 7 Am: 11.11.2014 23:25:19 Gelesen: 80503# 9 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Hallo Kevin,

ein interessantes Stück hast Du da gefunden! Ich wundere mich, dass die Frankatur auf der Briefrückseite verklebt wurde, das war ungewöhnlich, soviel ich weiss. Einen Schiffstempel kann ich nicht entdecken (es sei denn, der "B/11/20" Stempel sei einer, ich kenne diesen Stempel nicht). Wir haben offenbar vier US-Stempel und zwei aus der Schweiz.

Der Brief scheint zudem noch nachtaxiert zu sein, ich sehe eine blaue Farbstiftnotiz, die wohl 10 heisst (also 10 Rappen Nachporto). Oder sieht das ein Spezialist anders?

Frohes Weitersuchen!

Heinz
 
bayern klassisch Am: 12.11.2014 13:07:42 Gelesen: 80447# 10 @  
@ Lars Boettger [#8]

Hallo Lars,

vielen Dank - da ich nur bis 31.12.1875 sammle, konnte ich das spätere Datum nicht kennen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
LK Am: 12.11.2014 19:02:58 Gelesen: 80418# 11 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

"B/11/20/"?

Hallo Kevin,

Brooklyn 20 / 11 / 85

Da der Brief nach Seguin zuerst in Brooklyn gestempelt wurde, habe ich eine Vermutung zum Transportweg.

Werde mich mit dem Brief befassen, wenn ich etwas mehr Zeit habe.

Versprochen.

Ein 600 dpi Scan nur von der Marke wäre auch für die Beurteilung gut.

Gruß

LK
 
briefmarkenwirbler24 Am: 12.11.2014 19:23:25 Gelesen: 80405# 12 @  
Hallo Ludolf,

vielen Dank für deine angebotene Hilfe! Wir kommen mit dem Brief immer weiter, wenn jeder mitarbeitet. :)

MfG

Kevin

@ LK [#11]
 
jmh67 Am: 13.11.2014 08:35:46 Gelesen: 80369# 13 @  
@ Heinz 7 [#9]

Rückseitig aufgeklebte Marken kommen bei Einschreiben immer wieder vor, wahrscheinlich erhoffte man sich dadurch einen besseren/sichereren Verschluß des Briefes. Heute noch werden z. B. in Indien und in China Briefe rückseitig über die Umschlagklappen hinweg frankiert, und nicht nur, weil die Marken vielleicht keinen Platz auf der Vorderseite gehabt hätten.

Jan-Martin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 13.11.2014 21:10:06 Gelesen: 80333# 14 @  
@ jmh67 [#13]

Hallo Jan-Martin,

vielen Dank für die Information, in die Richtung hatte ich auch schon gedacht, aber mir kam dies absurd vor, so kann man sich irren! :)

MfG

Kevin
 
doktorstamp Am: 13.11.2014 21:27:07 Gelesen: 80327# 15 @  
Das rückseitige Kleben von Marken ist aus diesem Zeitraum sehr bekannt, besonders in Rußland und Indien war die Praxis Gang und Gabe, sie erhofften damit zum Teil einer Zensur zu entgehen, da waren aber die "schwarzen Kabinette" [1],[2] diesem Problem gewachsen.

mfG

Nigel

P.S. Es hilft, wenn man danach sucht auch der Name Metternich einzugeben.

[1]https://www.parlamentsstenografen.de/cms/historisches_wurdigungen/stenographie_im_schwarzen_kabinett
[2]http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Kabinett
 
Lars Boettger Am: 13.11.2014 22:06:17 Gelesen: 80317# 16 @  
Fragt sich keiner, warum auf dem Brief ein Einschreibezettel von New York klebt, wenn der Brief in Texas aufgegeben wurde? Und welche Bedeutung er hat?

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
LK Am: 13.11.2014 22:58:35 Gelesen: 80300# 17 @  
@ Lars Boettger [#16]

Hallo Herr Böttger,

entweder hatte ein kleines Kaff wie Seguin (1885 ca. 1500 Einwohner) keine Einschreibzettel oder sie sind dem Posthalter ausgegangen.

Persönlich vermute ich das erste.

Der in New York verklebte R - Zettel ist zeitgerecht und wurde zur Kenntlichmachung für die empfangende Postverwaltung nachgeklebt.

Der Brief wurde aber in Seguin ordnungsgemäß als Einschreiben registriert.

Siehe Briefvorderseite links, von unten nach oben Reg Nr. 85/85, gleiche Handschrift wie der Vermerk Anforderung auf einen Rückschein auf der Siegelseite.

Wer nun die Briefmarke verklebt hat, der Absender oder der Posthalter, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Auf jeden Fall wäre vorn genug Platz gewesen, deshalb meine Vermutung Absender aus den schon von anderen erwähnten Gründen.

@ Kevin

Die Briefmarke eine Mi 43, dem Scan nach zu urteilen Farbe rotorang, wurde in Seguin mit Killer und Ortsstempel entwertet.

Zur Typenfeststellung bzw. v oder x Papier mache ich ohne Orginalvorlage keine Aussage, eine 43 W (mit Waffeleinpressung) schließe ich schon aufgrund des späten Datums erstmal aus.

In der Anlage eine 43 Type I Bild 1 und 2 Type II Bild 3 und 4





Bei Type I ist über OS von Post oben eine 2. Einfassungslinie sichtbar.

Bei Type II fehlt diese, also nur eine Linie.

Somit kannst du schon mal selbst die Type feststellen.

Es wid dann noch bei Type II wie bei I nach Papier und zusätzlich bei II nach abgenutzte bzw. gereinigte Platte unterschieden.

Bei abgenutzter Platte sind die linken oberen Eckwinkel V - förmig unten verstärkt.

Meine Type II zeigt diesen Zustand der Platte, er ist allerdings noch nicht stark ausgeprägt.

Andere Marken mit besserer Ausprägung des Plattenzustandes leider nicht unter meinen Doubletten.

Über den von mir vermuteten Leitweg innerhalb der USA werde ich mich später äußern. Hierbei spielt der Stempel von Brooklyn eine Rolle.

Den blauen Taxvermerk muß ich auch noch recherchieren.

Gruß

LK
 
briefmarkenwirbler24 Am: 14.11.2014 18:31:05 Gelesen: 80239# 18 @  
@ LK [#17]

Hallo Ludolf,

deine Beschreibungen sind einfach klasse und du hilfst mir damit ungemein bei der genauen Identifizierung des Briefes! Sobald der Brief bei mir angekommen ist, werde ich mir die Marke vornehmen und die Type bestimmen.

Kannst du mir schon mal vorab sagen, welche Type wie viel kostet?

LG

Kevin
 
stampmix Am: 14.11.2014 21:36:36 Gelesen: 80218# 19 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#18]

Sobald der Brief bei mir angekommen ist, werde ich mir die Marke vornehmen und die Type bestimmen.

So als Lockerungsübung und warm-up könntest du ja mal die beiden anderen Typen (hier meine ich Absender und Adressat) bestimmen.

Kleiner Tipp: der Doctor Bernolli heisst eigentlich Bernoulli.

viel Spass wünscht dir
stampmix
 
Lars Boettger Am: 14.11.2014 23:20:25 Gelesen: 80199# 20 @  
@ LK [#17]

Entweder hatte ein kleines Kaff wie Seguin ( 1885 ca. 1500 Einwohner ) keine Einschreibzettel, oder sie sind dem Posthalter ausgegangen.

Hallo LK,

in den ganzen USA gibt es zum damaligen Zeitpunkt keine Einschreibezettel. Sie können daher nicht ausgehen. Da aber nach den UPU-Richtlinien auf Auslandspost ein Einschreiben-Aufkleber sein muss, wurde im Auslandsverkehr ein Einschreibezettel auf den Einschreibebriefen angebracht. New York war eines dieser Austauschpostämter.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
briefmarkenwirbler24 Am: 18.11.2014 17:00:25 Gelesen: 80098# 21 @  
@ LK [#17]

Hallo Ludolf,

ich konnte heute nun die Type bestimmen, wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich um Type 1, also mit einer 2. Einfassungslinie. Bist du inzwischen mit der Bestimmung der Route/Stempels weitergekommen?

LG

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 30.11.2014 18:40:38 Gelesen: 79933# 22 @  
@ LK [#17]

Hallo Ludolf,

hattest du schon mal Zeit gehabt die Route bzw. den Stempel zu bestimmen?

LG

Kevin
 
Heinz 7 Am: 02.02.2015 21:50:56 Gelesen: 79715# 23 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#1]

Hallo Kevin,

zu diesem schönen Thema ist im Moment "Ruhe" eingekehrt und viele Belege haben wir hier noch nicht gesehen. Vielleicht freust Du Dich über eine Fortsetzung zum Thema?



Dieser Brief wurde am 10.(?) Januar 1894 aufgegeben und erreichte nach langer Schiffsreise den Bestimmungsort Aeugst am Albis nahe bei Affoltern am Albis, 19 Tage (?) später. Da der Brief völlig ungenügend frankiert war - nur 5 Cents wurden verklebt - musste der Empfänger satte 50 Rappen Nachporto bezahlen, welches mit einer schön gezähnten und zentrisch gestempelten 50 Rappen-Nachportomarke abgegolten wurde.

Den 50-Rappen Nachporto-Wert sauber auf Brief zu finden ist nicht einfach, und mit der fernen Destination und den 7 verschiedenen Stempeln gefällt mir der Brief gut, obwohl er nicht in allen Belangen perfekt ist. Für meine Heimatsammlung konnte ich bislang kein vergleichbares Stück finden.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
bayern klassisch Am: 03.02.2015 06:37:39 Gelesen: 79696# 24 @  
Hallo Heinz,

perfekte Stücke mit diesem Werdegang wirst du vergeblich suchen - die gab es schon damals nicht.

Jeder Sammler ist doch froh, solch ein Schaustück besitzen zu dürfen, das ein Gesicht und eine tolle Story dahinter hat.

Danke fürs Zeigen dieser Rosine und liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 03.02.2015 07:29:56 Gelesen: 79689# 25 @  
@ Heinz 7 [#23]

Hallo Heinz,

der Brief ist für die 1. Gewichtsstufe frankiert, war aber etwas übergewichtig und damit in der 2. Gewichtsstufe. Die Schweiz hat neben der fehlenden Taxierung von 25 Rappen noch weitere 25 Rappen als "Strafporto" verlangt und die einzuziehende Gebühr mit Hilfe der Nachportomarke verklebt. Der Empfänger hat die 50 Rappen bezahlt.

Wo siehst Du sieben verschiedene Stempel? Ich sehe auf der Vorderseite vier Stück, davon ein nicht identifizierbarer Stempelabklatsch.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Heinz 7 Am: 04.02.2015 00:48:17 Gelesen: 79635# 26 @  
@ Lars Boettger [#25]

Danke Lars!

Ich habe folgende Stempel gezählt:

1) Killer auf der US-Briefmarke *
2) Ortsstempel links auf/neben der US-Briefmarke *
3) Durchgangsstempel (rechts unten) *
4) T-Stempel im Kreis
5) "25 Centimes" im Kreis
6) "2"
7) Ankunfts-Ortsstempel "Affoltern a/A." (bzw. Durchgangsstempel, Aeugst hatte eine eigene Poststelle mit eigenen Stempeln)

* leider noch nicht genauer identifiziert

Meine Stempel-Nummern 4-6 liegen so schön auf einer Reihe, dass sie fast wie EIN Stempel aussehen. Dann wären es nur 5 statt 7 Stempel.

Beste Grüsse
Heinz
 
Lars Boettger Am: 04.02.2015 07:23:30 Gelesen: 79629# 27 @  
@ Heinz 7 [#26]

Salut Heinz,

bei Stempel 4-6 handelt es sich in der Tat um ein Stempelgerät.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Heinz 7 Am: 04.02.2015 08:18:30 Gelesen: 79621# 28 @  
@ Lars Boettger [#27]

Sehr interessant, wusste/kannte ich nicht. Ist das ein US-Stempel-Gerät?

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Lars Boettger Am: 04.02.2015 10:49:26 Gelesen: 79608# 29 @  
@ Heinz 7 [#28]

Hallo Heinz,

ja, das ist ein US-Gerät. Ich habe versucht, heute Morgen noch etwas genaueres darüber herauszufinden. Wenn ich mich richtig daran erinnere, heissen diese Stempel ob ihrer Form "Hourglass Cancels". Ich meine, dass New York diesen Stempeltyp ab 1875 einsetzte.

Deinen Stempel findest Du auch auf anderen Briefen (Ebay http://www.ebay.com/itm/1896-TAGGARTS-PAPER-CC-POSTAGE-DUE-Foreign-Use-PSE-NY-ENGLAND-Nice-AUX-MKS/231469511773 ).

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
DL8AAM Am: 04.02.2015 14:20:52 Gelesen: 79589# 30 @  
@ Heinz 7 [#26]

Und ich meine 1 und 2 stammen wohl auch nur von einem einzigen Stempelgerät, einem sogenannten "Duplex canceller" [1]. Ein ähnliches Gerät (kein Stempelabschlag) hat Holzinger [2] gezeigt, dort aber einen Duplexer der Bahnpost. Normale sollten aber ähnlich aussehen. Aus 7 mach' 4 ;-)

Thomas

[1]: http://en.wikipedia.org/wiki/Duplex_canceller
[2]: http://www.philaseiten.de/beitrag/100198
 
Lars Boettger Am: 04.02.2015 14:58:48 Gelesen: 79584# 31 @  
@ DL8AAM [#30]

Hallo Thomas,

Du hast recht. Ich hätte den Stempel rechts unten auch für Abklatsch gehalten. Für einen "richtigen" Stempelabschlag ist er viel zu verwischt und sitzt auch nur am Rand.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Heinz 7 Am: 04.02.2015 20:33:50 Gelesen: 79555# 32 @  
@ DL8AAM [#30]

Hallo Thomas,
hallo Lars,

die Infos sind klar und überzeugend! Wir haben also nur 4 Stempel; schon wieder etwas dazu gelernt! Doppel-Stempel gibt es auch in der Schweiz viele (z.B. die Werbedatumstempel mit Krone & Flagge), aber Stempeleinheiten wie: "T"-Stempel im Kreis / "2" / "25 Centimes" im Kreis sind schon sehr ungewöhnlich.

Danke für die Hinweise!

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 20.09.2015 11:14:17 Gelesen: 78483# 33 @  
@ Lars Boettger [#5]
@ alle

Hallo Lars,

es ist schon sehr lange her, dass ich den Brief vorgestellt habe. Ich habe den Brief schon beschrieben, habe aber immer noch ein großes Problem:

Was bedeutet die siegelseitig notierte "10"?

Sind dies 10 Rappen Nachporto für den Rückschein oder war der Brief in der 2.GS?

Es wäre mir sehr wichtig, wenn ich darauf eine schnellstmögliche Antwort bekäme, weil bald die Ausstellung stattfindet.

Vielen Dank schon mal im Voraus!

Liebe Grüße

Kevin
 
Lars Boettger Am: 20.09.2015 13:02:33 Gelesen: 78470# 34 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#33]

Hallo Kevin,

es gibt auf dem Brief keine Hinweise, dass es die 2. Gewichtsstufe war. Es ist auch kein Nachporto, das wäre auf der Vorderseite notiert bzw. es fehlt eine Nachportomarke.

Beste Grüsse!

Lars
 
briefmarkenwirbler24 Am: 20.09.2015 13:34:08 Gelesen: 78462# 35 @  
@ Lars Boettger [#34]

Was würdest du dann dazu schreiben? Die "10" lässt sich nicht genau bestimmen, oder was?

LG

Kevin
 
Lars Boettger Am: 20.09.2015 15:25:37 Gelesen: 78449# 36 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#35]

Ist es für eine Wettbewerbsausstellung? Wenn ja, dann würde ich nichts dazu schreiben - lieber etwas weglassen, was man nicht genau weiss, als etwas schreiben, was geraten ist. Es könnte ja der Fall sein, dass der jeweilige Juror Experte gerade für dieses Gebiet ist.

Beste Grüsse!

Lars
 
briefmarkenwirbler24 Am: 20.09.2015 18:26:59 Gelesen: 78436# 37 @  
@ Lars Boettger [#36]

Hallo Lars,

Ok, vielen Dank! :)

Liebe Grüße

Kevin
 
Eric Scherer Am: 14.08.2016 15:40:18 Gelesen: 76180# 38 @  
Habe eine schöne Karte aus 1874 von San Francisco in die Schweiz gefunden. Denke, die 3 Cents Porto entsprachen dem Briefporto.


 
bayern klassisch Am: 07.09.2016 15:46:09 Gelesen: 75939# 39 @  
Liebe Freunde,

wenn man den Titel mit "Incoming - Mail Schweiz" etwas strecken könnte, wäre das m. M. n. sehr sinnvoll. Danke!

Heute zeige ich einen Brief aus Bath vom 18.4.1863 via Frankreich an Monsieur Le Maire Chiffelle Neuveville Suisse Lac de Bienne Berne, also den Bürgermeister in Neuveville am Bieler See im Kanton Bern.



Der Absender frankierte 1 Shilling (= 12 Pence = 36 Kreuzer = 1 Franken 20 Rappen) in der Annahme, dass der Brief über 7,5 bis 15g schwer wäre, mithin also die 2. Gewichtsstufe.

Doch schon in London fiel auf, dass der Brief schwerer war, als gedacht und in die 3. Gewichtsstufe fiel. Daher erhielt er den Stempel "INSUFFICIENTLY PREPAID" und der Diamantstempel "50" von London killte den falschen P.D. - Stempel. Wäre der P.D. - Stempel nicht "gekillt" worden, hätte man vom Empfänger nichts nacherheben können.

Oben links wurde noch 16g und 3fach notiert.

Wegen der Leitung über Frankreich galt der Brief nun als völlig unfrankiert. Über Belgien/Preußen/Baden in die Schweiz hätte das volle Loth gegolten und die ungenügende Frankataur wäre nicht verfallen. So aber taxierte ihn die Schweiz mit 1 Franken 80 Rappen (= 54 Kreuzer = 1 Shilling 6 Pence) als reinen Portobrief und der Wert der 1 Shilling Marke war verfallen.

Ein gutes Geschäft für alle beteiligten Postverwaltungen - nur nicht für den Absender, dessen Shilling futsch war und den Empfänger, der 1.80 Franken nachzahlen musste.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[Überschrift wunschgemäss redaktionell geändert, bisher "Incoming-Mail: Schweiz von USA 1885"]
 
bayern klassisch Am: 26.09.2016 15:40:38 Gelesen: 75787# 40 @  
Liebe Freunde,

wer Lindau mit Bezug zur Schweiz sagt, sagt auch Spengelin, den uns bekanntesten Korrespondenten auf bayerischer Seite und Empfänger zahlreicher Briefe. Heute zeige ich einen Brief von Spengelin vom 22.2.1872 nach Zürich, den ich eigentlich wegen seiner Farbgebung erworben habe: Hellblauer Umschlag, grünlichblauer Firmenstempel von Spengelin, dunkelblaue 7x Marken und zwei graublaue Zweizeiler von Lindau - ich glaube, viel mehr blau geht kaum.

Der Brief wog über 1 bis 15 Loth und fiel in die Zeit des Dorados schwerer Briefe zwischen diesen beiden Ländern - 1.9.1868 bis 30.6.1875. Vorher musste je Loth bezahlt werden, danach auch. Nur in dieser Zeitspanne kostete ein Brief mit 15 Loth so viel wie einer mit 1,01 Loth!

Am Folgetag kam er in Zürich an und erhielt dort, im Gegensatz zu Bayern, einen perfekten, schwarzen Abgabestempel, den zu zeigen ich mich nicht wage, weil ich die Lindauer nicht bloßstellen möchte.

2 mal 4 Kreuzer = 8 Kr. verblieben Bayern, 2 mal 3 Kreuzer = 6 Kr. bekam die Schweiz gutgeschrieben, also 30 Rappen für Bayern und 20 Rappen für die Schweiz, wenn er umgekehrt gelaufen wäre.

Briefe über 1 Loth im Wechselverkehr sind gar nicht so häufig, wie man meinen könnte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
10Parale Am: 03.10.2017 18:17:48 Gelesen: 72843# 41 @  
@ bayern klassisch [#40]

wer Lindau mit Bezug zur Schweiz sagt, sagt auch Spengelin, den uns bekanntesten Korrespondenten auf bayerischer Seite ...

Dieser Beitrag ist lediglich eine Erweiterung des Beitrages [#40] von bayern klassisch, denn ich zeige hier einen Tüblibrief aus Vevey vom 15.IV.1874, der an den Korrespondenten Spengelin gerichtet war.

Der Brief geht natürlich nach Lindau (Bayern) und das einzig Blaue, mit dem diese Ganzsache aufwarten kann, ist der wunderschöne postähnliche
Absenderstempel von Jules Geta & fils aus Vevey (der Scan ist oben etwas verkürzt, nicht die Marken!).

Um das Thema nicht zu verwässern, gelobe ich, bald einen schönen "Schweiz Incoming Mail" Brief einzustellen.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 03.10.2017 18:22:01 Gelesen: 72838# 42 @  
@ 10Parale [#41]

Hallo 10Parale,

ein sehr hübscher Brief, der etwas her macht und auch sie Siegelseite lässt sich sehen, was will man mehr?

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 03.10.2017 20:26:16 Gelesen: 72817# 43 @  
@ bayern klassisch [#42]

Vielen Dank, Bayern klassisch.

Um nun mein Versprechen einzulösen zeige ich einen Brief, der am ?. Januar 1871 in Avignon mit insgesamt 30 Centimes freigemacht wurde.

Ich schätze es handelt sich um die Frankreich Michel Nr. 27 (10 Centimes) und 41 (20 Centimes, Halsschatten in Linien), den Punkt-Rauten-Stempel mit der Nr. 260 (Avignon) und einem PD in rot gerahmt.

Absender ist übrigens eine Firma, die mit griechischer Seide handelte. Vor 2000 Jahren wurde Seide mit Gold aufgewogen, also 1 Kilogramm Seide kostete 1 Kilogramm Gold, unvorstellbar. Doch dies nur am Rande.

Rückseitiger Ankunftsstempel von Basel vom 9.1.71. Es handelt sich um einen vollständig erhaltenen Geschäftsbrief. Für mich spannend ist auch, dass sich auf einem Brief gezähnte und geschnittene Marke begegnen.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 03.10.2017 20:37:02 Gelesen: 72813# 44 @  
@ 10Parale [#43]

Hallo,

der schöne Brief stammt vom 7.1.1871 - ich finde die Mischfrankatur auch sehr adrett, hat was.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 30.03.2018 16:32:42 Gelesen: 70024# 45 @  
Liebe Freunde,

aus der netten Sammlung meines Sammlerfreundes 3 noch nettere Briefe aus Russland via Preussen in die Schweiz. Hübsch, gelle?



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.05.2018 13:19:47 Gelesen: 69699# 46 @  
Liebe Freunde,

von einem lieben Sammlerfreund zur optischen Erquickung des Forums gerade erhalten:



Eine Granate aus Neu - Süd - Wales (Neu Southwales) aus der Vor - UPU - Zeit hat er da geschossen, die von Delinquin über Sydney und Brindisi nach Areuse bei Neuchatel lief (16.08.1885).

Auch hier wäre es nett zu wissen, welche Linien bzw. Schiffe involviert waren und wie sich die 8 Pence aufteilten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 01.05.2018 15:58:12 Gelesen: 69678# 47 @  
@ bayern klassisch [#46]

Lieber Bayern Klassisch,

bei diesen schönen Belegen kann ich natürlich nicht mithalten.

Einen einzigen Markenbeleg habe ich bisher bekommen, welcher alles andere als schön ist, wie man gut sehen kann:



Aufgeben wurde er am 18.02.1864 am Magdeburger Bahnhof und lief über Basel nach Schüpfheim. Das Weiterfranco von 2 Sgr. wurde in 6 Kreuzer reduziert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 01.05.2018 17:04:35 Gelesen: 69672# 48 @  
@ Magdeburger [#47]

Lieber Magdeburger,

spontan musste ich kurz überlegen, ob es nicht doch einen Krieg in der Schweiz gegeben hat, so wie der Brief aussieht, aber auf der anderen Seite hat er 2 Menschenleben hinter sich und die meisten von uns sehen schon am Ende ihres Lebens nicht wirklich besser aus. :-)

Von Magdeburg wird es wohl auch nicht viele Briefe in die Schweiz geben, umgekehrt auch, so dass du froh sein kannst, überhaupt einen zeigen zu können.

Der hier lief über Basel im offenen Transit über Baden, doch hat die badische Bahnpost ihn zu stempeln vergessen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 15.08.2018 14:11:11 Gelesen: 68050# 49 @  
Hallo alle zusammen,

an anderer Stelle habe ich ja bereits erwähnt, dass ich nicht nur Post aus bzw. innerhalb der Schweiz sammle, sondern auch der eingehenden Post ("Incoming-Mail") meine Beachtung schenke, denn um das durchaus komplexe Postsystem der damaligen Zeit verstehen zu können, sollte man immer beide Seiten der Medaille betrachten. Hierbei stößt man natürlich oftmals an seine Grenzen, denn man kann sich nicht mit jedem Gebiet auskennen, aber dafür gibt es ja solche Foren um sich auszutauschen und immer wieder weiter zu bilden.

Nun zu Beginn erst mal leichte Kost, nämlich eine einfache, wenn auch schöne, Ganzsachen-Karte von Wien nach Basel, geschrieben am 10.01 und versendet am 11.01.1877. Am Folgetag ist sie dann in Basel angekommen. Es gab natürlich schon damals die Möglichkeit direkt eine 5 Kreuzer Ganzsache zu verschicken, der Absender verklebte jedoch 3 Kreuzer und nutzte eine 2 Kreuzer Ganzsache, was definitiv fürs Auge die schönere Variante gewesen ist. :D An dieser Stelle gelten natürlich schon die Bestimmungen des Weltpostvereins, so dass die Frankatur mit 5 Kreuzern portogerecht verklebt wurde.

Liebe Grüße

Kevin


 
marc123 Am: 15.08.2018 14:46:29 Gelesen: 68045# 50 @  
Die Schweiz gehört genau wie Luxemburg zu den Gründungsmitgliedern der UPU "Eine erste Tarifordnung trat mit Wirkung zum 1. Juli 1875 in Kraft" (Dieter Basien und Fernand Hoffkamp, Tarife der Briefpost in Luxemburg 1852-2002, 130.).

Frankierte Briefe aus der Zeit vor der UPU aus Luxemburg in die Schweiz sind sehr selten. Bis jetzt sind mir sechs Stück bekannt (vier mit Wappenmarken, zwei mit Michel Nr. 1/2). Frankierte Briefe aus der Schweiz nach Luxemburg aus dieser Zeit, kenne ich bis jetzt keinen. Einen Brief von Luxemburg in die Schweiz möchte ich hier kurz vorstellen.



Der Brief wurde am 24. Oktober 1871 von Ettelbrück nach Willisau gesendet. Frankiert ist er mit einer 25 Centime Ultramarin, der zweiten Auflage der farbig durchstochenen Ausgabe. Der Tarif betrug 25 Centimes je Loth.

Beste Grüße
Marc
 
briefmarkenwirbler24 Am: 15.08.2018 15:21:54 Gelesen: 68041# 51 @  
@ marc123 [#50]

Hallo Marc

ein tolles Stück, um das ich dich beneide !

Es wurden ja bereits zwei Briefe in die Schweiz von Luxemburg von Lars hier im Forum präsentiert, wenn ich das recht in Erinnerung habe. Ich habe, bevor ich mich auf die Schweiz spezialisiert habe, ebenfalls Luxemburg gesammelt und insbesondere die Klassik hat es mir sehr angetan. Aber aufgrund der Tatsache, dass man hier nur ganz schwer bzw. bloß mit hohem finanziellen Aufwand Briefe kaufen kann, habe ich mich dann davon entfernt.

Zu deiner Aussage, dass du keinen Brief von Schweiz nach Luxemburg kennst:

Also Strubel-Briefe und Rayon-Briefe nach Luxemburg sind in der Tat keine bekannt, Vor-UPU-Briefe frankiert mit der Sitzenden Helvetia sind meines Wissens 2/3 Stück bekannt und in meinem "Archiv" habe ich noch 2 Tübli Briefe nach Luxemburg.

Aber auf jeden Fall eine sehr seltene Destination.

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 15.08.2018 16:23:32 Gelesen: 68034# 52 @  
@ marc123 [#50]

Hallo Marc,

ein sehr seltener Brief, wie man ihn nur alle Jahre mal sehen kann.

Schön auch das Weiterfranko mit 10/12 Silbergroschen, die 3 Kreuzern rheinisch = 10 Rappen entsprachen. Luxemburg nutzte hierbei geschlossene Transite über Preussen bzw. den Norddeutschen Postbezirk, Bayern und Baden, so dass du sogar einen 5-Länder-Brief vor dir hast - und ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele 5-Länder-Briefe von Luxemburg geben dürfte.

Auch die Vormarkenzeit (VMZ) von Luxemburg in die Schweiz ist handverlesen (ich kenne ca. 3 Briefe!) und keinen von der Schweiz nach Luxemburg, wiewohl es die gegeben haben muss).

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Olivier Nosbaum Am: 16.08.2018 12:09:05 Gelesen: 67992# 53 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#51]

Hallo Kevin,

handelt es sich bei den beiden Luxemburg Briefen, die du erwähnst um Briefe vor dem 1. Juli 1875? Wenn ich mich nicht irre, hatte Lars einen Brief von 1880 an Robert Deyhle, Gründer der SBZ gezeigt. Dies würde mich für meine Registratur, die ich mit Marc führe, interessieren.

Freundliche Grüsse aus Luxemburg

Olivier
 
briefmarkenwirbler24 Am: 16.08.2018 14:33:10 Gelesen: 67971# 54 @  
@ Olilux [#53]

Hallo Olivier,

ich habe mich leider vertan, Lars zeigte uns zwei Briefe nach Bayern von Luxemburg ausgehend. Da ich momentan sämtliche Beiträge am nachlesen bin, kann es sein, dass ich mal etwas vertausche. :D

Trotzdem beste Grüße

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 16.08.2018 15:13:49 Gelesen: 67966# 55 @  
Hallo liebe Freunde,

heute möchte ich euch einen etwas selteneren Brief vorstellen, Post von Russland in die Schweiz ist nicht allzu häufig zu finden und wenn der Brief, wie dieser noch dazu überfrankiert ist, muss man schon etwas länger suchen.

Geschrieben wurde der Brief am 09.03. und versendet am 11.03.1872 in St. Petersburg (Gregorianischer Kalender), das Aufgabedatum zeigt den 28.02.1872 (Julianischer Kalender).

Die Route war in etwa: St.Petersburg-Preußen-Heidelberg-Karlsruhe und Freiburg, bevor der Brief dann via Basel und Bern nach Langnau weitergeleitet wurde und dort bereits am 14. März, greg. Kalenders, ankam.

Laut dem Postvertrag zwischen dem NDP (Norddeutscher Postbezirk) und der Schweiz vom 01.09.1868 bis zum 01.07.1872 kostete ein einfacher Brief der 1.Gewichtsstufe 18 Kopeken. Dies teilte sich auf in 2 Sgr. für Russland und 2 Sgr. für den NDP sowie 3 Kr. (10 Rappen), die als Weiterfranko für die Schweiz bestimmt waren und vorderseitig rot notiert wurden.

Nun frankierte der Absender versehentlich 26 Kopeken, die bis vor Kurzem (vorheriger Postvertrag) auch noch bezahlt werden mussten. Die Erläuterung hierzu ist, dass russische Korrespondenten oftmals nicht die neuesten Tarifinformationen hatten und noch vom Folgevertrag ausgingen, wie beim obigen Brief. Schaut man sich die Gültigkeit früherer Postverträge zwischen Preußen und Russland an, erkennt man schnell, dass diese nur alle Jubeljahre mal geändert wurden (1821, 1843, 1852 und 1866), sodass man als Korrespondent davon ausgehen konnte (bzw. dadurch gingen Korrespondenten davon aus), dass sich auch nicht so schnell etwas änderte.

Ein Irrglaube wie man beim oberen Brief erkennen kann und so hat der Absender der Post gerade mal so 8 Kopeken (2/2/3 Silbergroschen) geschenkt. Generell sind Überfrankaturen genauso wie Unterfrankaturen natürlich selten (wer will der Post schon etwas schenken bzw. die Post erst recht nicht den Kunden), jedoch treten solche Überfrankaturen bei besagter Periode etwas häufiger auf als eben in den Jahren davor.

Liebe Grüße

Kevin




 
bayern klassisch Am: 16.08.2018 16:45:25 Gelesen: 67957# 56 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#55]

Hallo Kevin,

sehr schön - aber bitte den rechten, oberen Zahn der rechten Marke sauber umlegen, sonst wird es ihn bald nicht mehr geben und das wäre sehr, sehr schade.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 16.08.2018 17:00:43 Gelesen: 67952# 57 @  
@ bayern klassisch [#56]

Hallo Ralph,

der Scan war noch auf meinen PC, habe mir den Brief grade angeguckt und der Zahn ist noch bestens erhalten und wieder umgelegt.

Da bin ich noch mal mit dem Schreck davon gekommen. :D

Liebe Grüße

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 18.08.2018 13:15:00 Gelesen: 67893# 58 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich euch wieder mal einen Brief von USA in die Schweiz vorstellen, der gar nicht mal so leicht zu beschreiben ist.

Aufgegeben wurde das Briefcouvert am 11.07.1873 in Princeton, Massachusetts (nicht zu verwechseln mit der weltbekannten Universitätsstadt in New Jersey) und wurde erst adressiert nach London an den Forwarder "Baring Brothers & Co".

Am 22.07. schlug man den Londoner Ankunftsstempel "London E.C (East Central) Paid" ab. Der Absender verklebte in den USA 6 Cents, die auch für die Strecke USA-Grossbritanmnien für einen einfacher Brief der 1.Gewichtsstufe vollkommen ausreichten.

Doch nun war der Empfänger offenbar schon abgereist, sodass man den Brief nach Zürich nachsenden musste. Doch vorerst verweilte der Brief 2 Tage in London, bis man die neue Adresse des Empfängers ausfindig machen konnte.

Nun zur Taxierung: Der Brief wurde, wie oben bereits angeführt, für die Strecke USA-Grossbritannien vollständig bezahlt, doch nun musste der Brief noch nach Schweiz nachgesendet werden.

Die lilane "3" stammt von britischer Hand und bedeutet 3 Pence = 9 Kreuzer oder umgerechnet 30 Rappen für das Franko in London, welches man bar in GB für die Leitung im geschlossenen Transit über Belgien und das Deutsche Reich bezahlen musste.

Hier ist der Postvertrag zwischen dem Vereinigten Königreich und der Schweiz von 1868, gültig ab 01.01.1869 zu nennen, bei dem die Taxe 3d. je 1/2 Unze betrug.

Am 24.07. kam dann der Stempel des Zweigpostamts "Lombard-Street A Paid" auf den Brief, der zeigt, dass dieser nun auf die Reise in die Schweiz gegangen ist. Zwei Tage später konnte der Brief dem Empfänger in Zürich zugestellt werden.

Nun stellt sich noch die Frage, wofür die blaue "10" auf dem Brief steht, bis jetzt konnte noch niemand die Bedeutung hierfür entschlüsseln. Nachporto, welches in der Schweiz erhoben wurde, kann es nicht sein, da der Brief voll bezahlt wurde bis zum Empfänger. Wer weiß mehr?

Liebe Grüße

Kevin


 
bayern klassisch Am: 18.08.2018 13:42:21 Gelesen: 67891# 59 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#58]

Hallo Kevin,

ein Brief ganz nach meinem Geschmack - sehr lecker! :-)

Da in der Schweiz große Zahlen (in blau, schwarz und rot) auf den Briefen das PORTO anzeigten, und nicht das Franko, wie es in Großbritannien der Fall war, dachte man, der Brief müsste noch mit 3 Kreuzern = 10 Rappen bezahlt werden, was man auch tat.

Den Empfänger dieses Weltreisenbriefes dürfte diese geringe Nachforderung nicht gestört haben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 18.08.2018 14:14:38 Gelesen: 67887# 60 @  
@ bayern klassisch [#59]

Hallo Ralph,

wir scheinen die gleichen kulinarischen Vorlieben zu haben :D.

Also musste der Empfänger 10 Rappen nachbezahlen, weil die Schweiz dachte es handele sich hier um eine Porto-Markierung?

Aber ich glaube der Empfänger konnte bei diesem geringen Betrag leicht drüber hinwegsehen.

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 18.08.2018 14:49:16 Gelesen: 67882# 61 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#60]

Hallo Kevin,

in meinen Augen gibt es keine andere, plausible Erklärung und ein für die Schweiz "undurchsichtiger" Brief (Englisch sprach man auch kaum damals), da wollte man lieber auf Nummer Sicher gehen und die 10 Rappen mal in der Kasse klingeln lassen.

Möglich wäre es auch, dass ein krimineller Briefträger eine blaue 10 notierte und die in seine private Tasche steckte. Ein Feld-, Wald- und Wiesenempfänger von Transatlantikbriefen kannte die Postvorschriften, wenn überhaupt, dann nur rudimetär - da war ihm der Brief in der Hand von über dem Teich lieber, als eine mögliche Diskussion mit einem simplen Briefträger, der 10 Rappen von ihm wollte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
marc123 Am: 20.08.2018 21:27:51 Gelesen: 67802# 62 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#51]

Hallo Kevin,

vielen Dank für die Ergänzungen der Briefe Schweiz/Luxemburg. Ich habe vorhin das Thema eingehende Briefe Luxemburg eröffnet. Ich bin mal gespannt ob jemand frankierte Briefe aus der Schweiz vor der Gründung der UPU zeigen kann.

Ich habe mittlerweile Lars kontaktiert. So konnten wir beide unsere Registratur der Schweiz-Briefe erweitern. Dadurch kommt ein weiterer Brief von Luxemburg nach der Schweiz hinzu, so dass ich auf 7 komme. Interessant ist aber auch dass er mir einen Strubel-Brief belegen konnte.

@ bayern klassisch [#52]

Hallo Ralph,

auch Dir etwas verspätet einen großen Dank für die Ergänzungen zum Porto. Deine Anmerkung zum 5-Länder-Brief gefällt mir, so habe ich das noch nicht betrachtet.

Auch ich kenne keinen Brief aus der Vormarkenzeit, von der Schweiz nach Luxemburg. Wenn ich mal einen sehe, gebe ich Dir Bescheid.

Liebe Grüße
Marc
 
bayern klassisch Am: 20.08.2018 21:33:55 Gelesen: 67801# 63 @  
@ marc123 [#62]

Hallo Marc,

vielen Dank!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
marc123 Am: 20.08.2018 21:39:54 Gelesen: 67797# 64 @  
@ bayern klassisch [#63]

Hallo Ralph,

wenn Du Scans von meiner Registratur haben willst, dann schreibe mir eine Mail.

Beste Grüße
Marc
 
bayern klassisch Am: 20.08.2018 21:41:37 Gelesen: 67796# 65 @  
@ marc123 [#64]

Hallo Marc,

danke für dein Angebot - hier ist Land unter und wird es 2018 ff noch lange sein, daher bitte keine Mühe machen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 20.08.2018 22:54:38 Gelesen: 67767# 66 @  
@ marc123 [#62]

Hallo Marc,

schön, dass Du den Thread "Eingehende Post nach Luxemburg" eröffnet hast, den ich mit Interesse verfolgen werde.

Ich schaue mal, was ich dazu finden kann.

Wenn du diesen Link öffnest [1], findest du eine Übersicht, wie die Destination von der Schweiz ausgehend bewertet werden.

Wie schon gesagt, hier sind sowohl Rayon/-als auch Strubelfrankaturen nicht bekannt, umso schöner, dass du einen gefunden hast.

Natürlich gilt die Bewertung nur als Orientierung, dennoch konnte ich bis jetzt damit sehr gut arbeiten. :D

Liebe Grüße

Kevin

[1] http://www.philaworld.ch/index.php/Kategorie:Destinationen
 
Cantus Am: 21.08.2018 09:59:37 Gelesen: 67745# 67 @  
Hallo zusammen,

warum zeigt ihr eure schönen Belege unter dieser völlig verfehlten Überschrift? Ihr wollt offensichtlich doch nur frühe Klassik zeigen, warum habt ihr diesem oder einem neuen Thema nicht eine Überschrift gegeben, die den Zeitraum einengt und wo die Belege nicht ausdrücklich nur auf Briefe beschränkt werden, wo also Postkarten und viele andere Versandarten völlig verfehlt erscheinen?

Viele Grüße
Ingo
 
briefmarkenwirbler24 Am: 21.08.2018 11:39:12 Gelesen: 67732# 68 @  
@ Cantus [#67]

Hallo Ingo,

die Überschrift dieses Themas stammt nicht von mir, sondern wurde redaktionell bearbeitet, wenn ich mich recht entsinne hieß dieser Thread "Incoming Mail aus den USA 1885" oder so ähnlich aufgrund des ersten Beleges der vorgestellt wurde. In der Zeit, in der ich dann nicht mehr aktiv gewesen bin, ist das Thema wohl umbenannt worden in "Eingehende Post Schweiz".

Also die zwei Möglichkeiten, die ich hier sehe sind zum einen einfach den Thread, wie du es sagtest umzubenennen in z.B. "Klassik Schweiz - Eingehende Post" (o.Ä.) oder worin ich auch gar kein Problem sehe einfach entsprechende Stücke der Semi-Klassik oder auch neuere Briefe zu zeigen. Ich weiß nicht ob das "abschreckend" wirkt wenn nur klassische Briefe gezeigt werden, aber ich bin nun mal "Altpapiersammler" und kann nicht mit neuerer Post dienen, zudem habe ich mich wie gesagt einfach an diesem schon vorhandenen Thread bedient.

Sollte es jemanden noch stören, kann die Redaktion gerne das Thema umbenennen, wie´s beliebt.

Das gleiche gilt für deinen Beitrag im Thema "CH-F und F-CH".

Liebe Grüße

Kevin
 
Richard Am: 24.08.2018 09:17:35 Gelesen: 67667# 69 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#68]

die Überschrift dieses Themas stammt nicht von mir, sondern wurde redaktionell bearbeitet, wenn ich mich recht entsinne hieß dieser Thread "Incoming Mail aus den USA 1885"

Hallo Kevin,

das Thema, welches Du meinst, hiess "Auslandsdestination: Schweiz -> USA bis zum Jahr 1900" und besteht noch immer mit unveränderter Überschrift. Einfach unter dieses Thema scollen.

Zu incoming mail:

Der englischsprachige Ausdruck "incoming mail" bedeutet in deutscher Sprache "eingehend Mail" im Sinn von e-Mails [1]. Da es sich bei den gezeigten Belegen um eingehende Briefe oder eingehende Belege handelt und nicht um eingehende E-Mails, ist incoming mail in diesem deutschsprachigen Forum die falsche Zuordnung und wird korrigiert.

Was auf anderen Forum korrekt oder falsch geschrieben wird, muss von den anderen Internetseiten verantwortet werden.

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.linguee.de/deutsch-englisch/search?source=auto&query=imcoming+mail+deutsch
 
zockerpeppi Am: 24.08.2018 21:19:18 Gelesen: 67639# 70 @  
Von mir auch ein kleiner Beitrag:

Faltbrief mit Inhalt aus Amsterdam vom 2.6.1886 nach Basel, Ankunft am 3.6.1886. Portogerecht frankiert mit 12.5 cent für den einfachen Brief bis 15 g.



liebe Grüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 24.08.2018 21:52:08 Gelesen: 67632# 71 @  
Ein zweiter Beitrag, etwas jünger:

Firmenumschlag der Rosenzüchter Soupert & Notting nach Altnau in der Schweiz. Portogerecht frankiert zu 25 cts UPU Tarif vom 1.10.1907 für den einfachen Brief bis 20g. Die Marke wurde am 7.4.1910 mit einem Bahnpoststempel Luxembourg-Echternach Convoyage entwertet. Ankunft in Altnau tagsdarauf. Die Rückseite ist recht schön gestaltet. Splendid Rose Alberto N. Calamet ein Züchtung von Souppert und Notting aus dem Jahre 1908. Dies dürfte Ingo als Rosenliebhaber ganz besonders freuen.



ein rundum gelungener Beleg

Lulu
 
briefmarkenwirbler24 Am: 24.08.2018 22:24:05 Gelesen: 67618# 72 @  
@ Richard [#69]

Hallo Richard,

bei mir hat sich der Begriff "Incoming-Mail" so in den Wortschatz eingebürgert und ich glaube, dass die meisten auch wissen was damit gemeint ist, aber im Forum verwende ich dann das Wort "Eingehende Post" um Missverständnisse zu vermeiden.

@ zockerpeppi [#71]

Hallo Lulu,

auf wenn der Brief nicht mehr in meine Zeit fällt, dennoch ein wunderschöner Beleg, sowohl das Couvert selbst als auch die darauf befindliche Marke mitsamt der Entwertung. Richtiger Eye-catcher!

Liebe Grüße

Kevin
 
Heinz 7 Am: 24.08.2018 23:53:03 Gelesen: 67610# 73 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#55]

Briefe aus Russland dieser Zeit sind wunderschön; das liegt an den Briefmarken dieser Ausgabe, die sehr filigran sind. Auch mein Brief geht nach Langnau (im Emmental, Kanton Bern, Schweiz). Mein Brief stammt aus der umfangreichen Joost-Korrespondenz.

Dein Brief war 26 Kopeken schwer, meiner 18 Kopeken. Dies passt prima zu dem von Dir genannten Tarif, wenngleich mein Brief zeitlich minimal später lag, als bei Dir genannt.



Der Philatelist hat auch Freude an der Rückseite des Briefes:



Wir sehen folgende Stempelabschläge

Kalisch 10. Juli 1872 (julianischer Kalender = 22. Juli / gregorianischer Kalender)
Breslau 23 / 7 - 1872
Burgdorf 25.VII.72

Sehen wir uns den Routenvorschlag von "Via Michelin" an und sehen drei Vorschläge (aus heutiger Zeit).



Breslau ist der alte Name von (heute) Wroclaw. Danach Eintritt nach Deutschland bei Görlitz, Durchgang bei Nürnberg, usw., Route 1 ist 1169 Kilometer lang. Ob dieser Streckenverlauf 1872 tatsächlich gewählt wurde, ist gar nicht sicher, evtl. wurde auch Route 2 gewählt (über Prag / München, 1181 Kilometer); Route 3 (südlich von Berlin, 1324 km) können wir ausschliessen (siehe Stempel Breslau).

Ich bin sehr froh, diesen Beleg gefunden zu haben.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.08.2018 00:14:44 Gelesen: 67605# 74 @  
@ Heinz 7 [#73]

Ich möchte folgende Karte nachliefern:



Karte aus dem guten alten Schulatlas "F. W. Putzger - Historischer Atlas - Sauerländer - Payot", Karte Seite 97.

Wir sehen sehr gut Kalisch direkt an der Grenze im Russischen Kaiserreich. Breslau und Görlitz sehen wir auch. Wo der Brief den Norddeutschen Bund dann verliess, erschliesst sich nicht aus dem Brief.

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 25.08.2018 01:00:27 Gelesen: 67603# 75 @  
@ Heinz 7 [#73]

Hallo Heinz,

ein wunderschöner Beleg, diese Buntfrankatur ist einfach herrlich anzusehen, Balsam fürs Auge ! :D

Allerdings ist dein Brief bereits aus der nächsten Tarifperiode, meines Wissens vom 01.07.1872 bis zum 30.06.1875 (ab dann galten die UPU-Tarife). Nun lässt sich bei den Russen oftmals feststellen, dass diese sich nicht immer genau an die Bestimmungen der aktuellen Tarifperioden gehalten haben. Es ist also durchaus denkbar, dass dein Brief, der ja ziemlich am Anfang der neuen Periode verschickt worden ist, noch nach dem alten Tarif frankiert wurde (mit 18 Kopeken). Es gab für die russischen Korrespondenten die Möglichkeit den Brief über Österreich und das Reich zu schicken, über Österreich hätte der Brief in der neuen Periode 17 Kopeken gekostet, beim Reich bin ich mir nicht sicher (ich meine 15 Kopeken). Vielleicht weiß jemand hier Genaueres, wäre schön zu wissen für die Bestimmung der genauen Portostufen.

In Bläuel wurde auf der Briefvorderseite "2/1/2" notiert, was das Weiterfranko von 2/1/2 Silbergroschen fürs Reich darstellt (immerhin 1/2 Silbergroschen weniger als in der vorherigen Periode). Ich kann leider nicht genau erkennen, ob neben den "2/1/2" noch etwas notiert wurde (könnte 3/4 heißen), oder nur etwas durchgestrichen wurde (Ralph dein Adlerauge ist gefragt ;D ).

Bezüglich des Laufweges:

Bis nach Breslau können wir den Weg nachvollziehen, nun bietest du uns 3 mögliche Laufwege. Es gab die damals schon die Bahnverbindung Breslau-Odersberg (Greifenstein), die bei deinem Brief wahrscheinlich auch verwendet wurde. Demnach wäre eine mögliche Route:

Kalisch - Breslau - Leipzig - Kassel (?) - Odersberg - Heidelberg - Karlsruhe - Burgdorf - Langnau

Ich glaube Bayern hat diesen Brief nicht gesehen, aber hier bin ich auch leider überfragt, bloß Vermutungen, da kann dir Ralph sicherlich mehr zu sagen.

Auf jeden Fall ein toller Beleg, um den ich dich beneide. :p

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 25.08.2018 01:06:54 Gelesen: 67602# 76 @  
@ Heinz 7 [#73]

Hallo Heinz,

ich stimme dir in allen Aussagen zu.

Ich denke, dass dein feiner Brief so lief: Breslau, Görlitz, Dresden, Leipzig, Erfurt, Eisenach, Frankfurt/M., Karlsruhe, Freiburg im Breisgau, Basel.

Alternativ ab Eisenach dann Coburg, Bamberg, Nürnberg, Augsburg, Ulm, Friedrichshafen über den Bodensee. Ich habe keine Präferenz für eine der Routen, würde aber andere ausschließen. Ausweislich der wenigen, mir bekannten Laufzettel aus dieser Zeit, gebe ich mal 50 zu 50.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 25.08.2018 12:20:17 Gelesen: 67565# 77 @  
@ bayern klassisch [#76]

Hallo Ralph,

da waren wir beide wohl nachtaktiv (beide Beiträge unmittelbar nacheinander). :D

Unsere vorgeschlagene Route deckt sich ja ungefähr, sodass man den Weg nun eigentlich gut nachvollziehen kann.

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 25.08.2018 12:48:06 Gelesen: 67558# 78 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#77]

Hallo Kevin,

so ist es - jung und alt schlafen halt mal schlecht bei dieser Witterung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 25.08.2018 12:59:15 Gelesen: 67554# 79 @  
Hallo liebe Freunde,

ich möchte euch gerne eine neue Errungenschaft vorstellen, die gleich zwei Besonderheiten aufweist.

Aufgegeben wurde der Ganzsachenumschlag am 11.05.1873 in Innsbruck und wurde adressiert an "JH.(?) Wohlgeboren Fräulein Laura (?)" nach Ragaz, Schweiz. Ragaz (heute Bad Ragaz) ist eine politische Gemeinde im Kanton St.Gallen und bildet das touristische Zentrum des Sarganserlandes. Der GU nahm die Route über den Arlberg und Feldkirch in die Schweiz und konnte dem Empfänger zwei Tage später zugestellt werden.

Nun zur Taxierung: Laut Postvertrag vom 01.09.1868 bis zum 01.07.1875 waren einfache Briefe der 1.GS mit 10 Neukreuzern zu frankieren. Unterfrankierte Briefe waren wie gänzlich unfrankierte Briefe zu behandeln, jedoch unter Abzug des Werts der verklebten Marke (hier also 5 Nkr). Frankobriefe kosteten 25 Rappen, Portobriefe das Doppelte (50 Rappen) und umgekehrt 10 Neukreuzer sowie 20 Neukreuzer für einen Portobrief aus Österreich.

Die 5 Nkr. wurden, wie es die Regelung besagte, angerechnet und von der Schweiz in 10 Rappen konvertiert/ umgerechnet. Unfrankierte Briefe kosteten 50 Rappen, abzüglich der 10 Rappen verblieben 40 Rappen, die in Rötel markiert wurden und vom Empfänger eingezogen wurden. Die "Rötel" "12/1/2" dürfte dann die Umrechnung gewesen sein: 5 Nkr. waren zu wenig frankiert, das entsprach 12/1/2 Rappen.

Nun kommen wir zu einer weiteren Besonderheit, nämlich der vorderseitig abgeschlagene zweizeilige Stempel "Bollo Insufficiente" (unzureichend frankiert).

Jetzt kann man sich die Frage stellen, was macht ein italienischer Stempel auf einem österreichischen Ganzsachenumschlag?

Nun eine mögliche Hypothese wäre, dass die Schweiz bekanntlich dreisprachig ist und ggf. der Stempel für Zielländer vorgesehen gewesen ist, in denen man italienisch sprach. Es gibt ja auch den Stempel "affranchissement insuffissant", der evt. für den französischsprachigen Teil der Schweiz bestimmt gewesen ist.
Die Hypothese eines Sammlerfreundes war,dass man den Stempel vermutlich irgendwann aus einem Postbüro der ehemaligen österr. Gebiete Lombardei und Venetien entnommen hat.

Wer kann hierzu mehr sagen?

Liebe Grüße

Kevin


 
Cantus Am: 25.08.2018 13:36:08 Gelesen: 67547# 80 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#79]

Hallo Kevin,

da beide Orte, also Innsbruck und (Bad) Ragaz deutschsprachig sind, bleibt nur die Vermutung, dass man sich dieses italienischsprachigen Stempels (vielleicht aus einer Stempelreserve) bediente, weil gerade kein passender deutschsprachiger Stempel verfügbar war.

Eine zweite, für mich aber nicht nachprüfbare und eher unwahrscheinliche Variante wäre, dass die zentrale Schweizer Postverwaltung damals festgelegt hatte, dass alle solche Sendungen aus dem Ausland mit unzureichender Frankatur einen solchen Stempel in italienischer Sprache zu erhalten hätten. Das passt aber irgendwie nicht zu den vielen anderen Sendungen, für die Nachporto mittels Portomarken erhoben wurde. Oder irre ich mich da?

Viele Grüße
Ingo
 
bayern klassisch Am: 25.08.2018 14:00:25 Gelesen: 67539# 81 @  
@ Cantus [#80]

Hallo Ingo,

m. E. gab es 1873 noch keine Schweizer Nachportomarken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 25.08.2018 14:09:24 Gelesen: 67534# 82 @  
@ Cantus [#80]

Hallo Ingo,

Nachportomarken gab es erst ab dem 01.07.1878, d.h. dies kann für für diesen Zeitraum nicht in Frage kommen.

Darüber hinaus verwendete man auch den französischsprachigen Stempel "affranchissement insuffissant" auf Auslandsbriefen in die Schweiz, wahrscheinlich gibt´s auch noch einen deutschen Stempel "unzureichend frankiert", das heißt die zweite Hypothese von dir lässt sich streichen.

Ich glaube, es ist so wie du zuerst vermutet hast, nämlich dass man gerade keinen passenden Stempel zur Hand hatte und man demnach den italienischen verwendete.

Liebe Grüße

Kevin
 
SH-Sammler Am: 25.08.2018 17:09:56 Gelesen: 67509# 83 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#79]

Hallo Kevin,

Du hast hier wieder mal einen sonderbaren Beleg mit einigen Fragen dazu. Ein solcher Beleg kann wirklich nur im Team erarbeitet werden, wenn überhaupt.

Der Brief ist adressiert an Laura GOOD (nicht Joos). Im Schweizerischen Telefonverzeichnis gibt es diesen Namen etwa 1000 mal.

Die Taxierung erfolgte folgendermassen, dabei verwende ich Deine Taxangaben:
Fehlender Betrag, ausgehend von der doppelten österreichischen Brieftaxe (20 – 5 = 15 Nkr). 15 Neukreuzer, dividiert durch die einfache Brieftaxe von 10 Neukreuzern, multipliziert mit der einfachen schweizerischen Brieftaxe ins Ausland von 25 Rappen. Das ergibt 37 ½ Rappen welche aufgerundet wurden zu 40 Rappen. Diese Berechnungsart entspricht der UPU Regelung, welche zwar erst 1875 offiziell angewendet wurde. Warum ist denn neben der Marke die 12½ geschrieben? Da wurde fälschlicherweise mit der einfachen fehlenden Taxe gerechnet (5 / 10 x 25 anstelle von 15 / 10 x 25).

Nun zu den Taxvermerkstempeln „Bollo Insuficiente“ resp. zum französischen Stempel „Affr. Insuf.“ Der französische Stempel war auch in weiten Teilen der deutschsprachigen Schweiz im Einsatz, mit der Absicht, diesen auf Briefe in den französischsprachigen Landesteil zu verwenden. Es blieb jedoch nicht bei dieser Einschränkung. Der franz. Stempel wurde nach überall, also auch von/nach deutschsprachigen Orten angewendet. Aus dem Kanton Schaffhausen kenne ich (noch) keinen Abschlag des deutschsprachigen Stempels, dafür mehrmals den franz. Stempel in eine der Schaffhauser Landgemeinden. Und zudem war die offizielle UPU – Sprache (ab 1875) französisch.

Beim italienischen Stempel „Bollo Insuficiente“ wird es schwieriger. Im Stempelwerk gibt es bei der Stempelgruppe AW 16 eine ähnliche Abbildung mit dem Hinweis, dass es sich um einen ausländischen Stempel handeln könnte. Und jener Brief ging nach Navarra, Italien. Andere Schweizer Orte mit einem italienischsprachigen Stempel sind im Stempelwerk nicht aufgeführt. Nun die Frage: Wo kommt denn ein solcher Stempel auf den Brief? Da gibt es sicherlich 2 Möglichkeiten. Die erste wäre am Ort des Absenders oder aber dessen übergeordneter Poststelle. Die zweite Möglichkeit ergibt sich dort, wo der Brief mit dem Nachbarland ausgetauscht wurde.

Bei Deinem Brief sind die Zahlen 40 und 12½ nicht in der gleichen Farbe, also wurde die Nachberechnung an 2 Orten durchgeführt. Und einer dieser Orte hat höchstwahrscheinlich den „Bollo“ draufgegeben, wobei ich auf die Austauschstelle tippe. Ab dort wollte die Schweiz doch ihren Anteil an der Brieftaxe. Das waren 10 Rappen (= Inlandtaxe Schweiz). Da hat man gesehen, dass Österreich mit der 12½-er Taxierung draufgelegt hätte.

So, das wäre meine These. Ich will jedoch nicht behaupten, dass ich die Weisheit mit Eimern eingeflösst bekam. Auch meine These ist also „ohne Gewehr“ (die Aufsicht macht jetzt sicher wieder ein ä, ein Gewähr).

Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
Heinz 7 Am: 26.08.2018 00:08:37 Gelesen: 67486# 84 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#79]

Bevor ich Deinen Brief kommentiere, möchte ich noch an meinen Beitrag 73/74 anknüpfen.

@ Heinz 7 [#74] und {#73]

Rund 120 Kilometer nördlich von Kalisch liegt eine Stadt mit Namen "Hohensalza" (heute) oder Jnowraclaw. Hohensalza ist auf der Karte nicht eingetragen, wohl aber Torun oder Thorn, das ca. 35 Kilometer weiter nordöstlich liegt (siehe Karte). Heute liegen alle drei Orte (Kalisch, Hohensalza, Torun) alle in Polen. Damals aber gehörte Jnowraclaw zu Preussen und zum Norddeutschen Postbezirk.



Auch der oben gezeigte Brief ging an die Adresse Joost in Langnau / Bern. Er musste aber nur mit 2 Groschen frankiert werden! Wir sehen keine Hinweise auf eine Nachfrankatur.

Der Brief erhielt auf der Rückseite zwei Durchgangs- bzw. Ankunftsstempel: Bern und Langnau. Über den langen Weg vorher haben wir keine genauen Bestätigungen in Form von Durchgangsstempeln.

Für die Strecke Hohensalza - Langnau per Auto werden (heute/gemäss Via Michelin) 1328 Kilometer angegeben (Strecke: Posen, südlich von Berlin, Leipzig, Frankfurt Main, Mannheim, Basel, Bern, Langnau). Direkte Luftlinie wären es ca. 1100 Kilometer.

Es erstaunt mich, dass das Porto von nur 2 Groschen für diese lange Reise über Staatsgrenzen ausreichte! Obwohl dieser Brief sicher weniger spektakulär aussieht, als der Brief aus Russland/Kalisch, hat er eine noch längere Reise hinter sich und die zwei Stücke ergänzen sich sehr schön (finde ich).

Schöne Grüsse
Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 26.08.2018 03:12:07 Gelesen: 67475# 85 @  
@ Heinz 7 [#84]

Hallo Heinz,

dein Brief wurde am 03.06.1871 aufgegeben, der Norddeutsche Bund bestand bekanntlich vom 01.01.1868 bis zum 31.12.1871, in den ersten 8 Monaten hätte dein Brief 4 bzw. 5 Silbergroschen gekostet. In diese Periode fällt dein Brief leider nicht, sondern in die Zeit, in der die Einheitstaxen bereits eingeführt worden. Briefe von der Schweiz in den NDP kosteten 25 Rappen und vom NDP in die Schweiz 7 Kreuzer oder 2 Silbergroschen, also deine Frankatur ist ganz gewöhnlich (wobei Kreuzer-Frankaturen m.W. häufiger vorkommen).

Schau mal im Thread Sitzende Helvetia, unter Post #497:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=6520

Hier habe ich einen Brief umgekehrt von Schweiz in den NDB gezeigt, würde zusammen eine schöne Seite ergeben, also wenn du den Brief mal abgeben willst, bei mir hätte er Platz. :D

Liebe Grüße

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 26.08.2018 11:56:45 Gelesen: 67448# 86 @  
@ SH-Sammler [#83]

Hallo Hanspeter,

Der Brief ist adressiert an Laura GOOD (nicht Joos). Im Schweizerischen Telefonverzeichnis gibt es diesen Namen etwa 1000 mal.

Vielen Dank erst mal für die Korrektur des Namens der Empfängerin!

Nun zur Taxierung:

Ich kann deine Rechnung leider nicht genau nachvollziehen, im Grunde genommen beschreibst du doch aber das gleiche wie ich, nur aus der Sichtweise Österreichs, oder? Nun musst du mir auf die Sprünge helfen, denn ich bin leicht verwirrt. :D

Bezüglich deiner Vermutung zum Stempel:

Die erste [Möglichkeit] wäre am Ort des Absenders oder aber dessen übergeordneter Poststelle. Die zweite Möglichkeit ergibt sich dort, wo der Brief mit dem Nachbarland ausgetauscht wurde.

Bei Deinem Brief sind die Zahlen 40 und 12½ nicht in der gleichen Farbe, also wurde die Nachberechnung an 2 Orten durchgeführt. Und einer dieser Orte hat höchstwahrscheinlich den „Bollo“ draufgegeben, wobei ich auf die Austauschstelle tippe.

Also deiner Meinung nach wurde der "Bollo" Stempel in der Austauschstelle auf den Brief gesetzt, doch nun ist die Frage ja immer noch nicht ganz geklärt warum die Austauschstelle dann einen italienischen Stempel verwendete. Kann es denn sein, dass, wie Ingo auch vermutet hat, einfach zufällig dieser Stempel auf den Brief kam, weil man grade keinen anderen zur Hand hatte?

Auf jeden Fall ein interessanter Brief, der viel Platz zum Grübeln lässt. :D

Liebe Grüße

Kevin
 
SH-Sammler Am: 26.08.2018 12:49:20 Gelesen: 67443# 87 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#86]

Hallo Kevin,

noch etwas zur Schreibweise des Namens Good: Wenn die ganze Adresse in heutiger Schriftart geschrieben ist, warum soll dann der Name in Kurrentschrift stehen? Good mag wohl etwas ungewohnt sein, aber das Telefonverzeichnis ist manchmal eine gute Hilfe.

Hier die Antwort zur Taxberechnung. Ganz generell darf man nicht einfach die fehlende fremde Taxe mit der Währung im Empfängerland gleichsetzen. Also nicht 5 fehlende Neukreuzer = 5 Rappen, dann verdoppeln.

Man muss immer immer das Verhältnis der fehlenden Taxe zur Ausland-Brieftaxe des Absenderlandes ermitteln. Das heisst, wenn 3/4 der (fremdl.) Taxe fehlen, ist dieser "Bruch" (Zähler /Nenner) mit der Brieftaxe (Auslandtaxe) des Empfängerlandes zu multiplizieren. Meistens gilt diese Regel auch bei unterfrankierten Postkarten, obwohl dort die Taxe niedriger ist als die Brieftaxe. Aber das war eine Bestimmung der UPU.

War die Berechnung nun aus Sicht der Schweiz oder aus der Sicht von Österreich? Du hast 2 Zahlen drauf, und die 40 war die Berechnung aus österreichischer Sicht mit Verdoppelung des Briefportos. Die mussten doch der Schweizer Post einen gewissen Betrag verrechnen. Mache Dir eine Excel Tabelle. Darin kannst Du die Zahlen setzen und die Taxierung viel leichter nachvollziehen. Wenn Du "aus Schweizer Sicht" rechnest, kommst Du auf die 12½ Rappen. So stellt sich die Frage, welcher Betrag denn nun beim Empfänger einkassiert wurde. Auch hier wieder meine Ansicht: Ich tippe auf die aufgerundeten 40 Rappen. Sonst hätte man die 12½ verdoppeln müssen zu 25 Rappen. Nur sehe ich das auf dem Brief nicht.

Zum "Bollo" Stempel: Das wird wahrscheinlich für immer ein Rätsel bleiben.

Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
Olivier Nosbaum Am: 26.08.2018 21:43:50 Gelesen: 67424# 88 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#85]

Hallo Kevin,

hier ein Link auf den Postvertrag [1], gültig ab dem 1. September 1868, der die Taxen auf 2 Sgr, resp. 25 Rappen festgelegt hat, zwischen dem Neurddeutschen Bunde, Bayern, Württemberg und Baden einerseits und der Schweiz anderseits.

Wie man in dem Beschluss vom 14. November 1868 lesen kann, gilt dieser Vertrag auch für Luxemburg. Das Briefporto wurde somit von 4, resp. 5 Sgr (je nach Destinations-Postamt in der Schweiz) auf 2 Sgr. (entspricht 25 Centimes) gesenkt. Unfrankierte Briefe kosteten 4 Sgr.

Hier nun auch noch ein Brief von Luxemburg in die Schweiz vom 28. Januar 1870, der unter diesen Postvertrag fällt. Es ist einer der 7 frankierten Briefen vor UPU von Luxemburg in die Schweiz, die Marc unter [#62] erwähnte.



beste Grüsse

Olivier

[1] http://data.legilux.public.lu/file/eli-etat-leg-memorial-1868-25-fr-pdf.pdf
 
briefmarkenwirbler24 Am: 26.08.2018 22:22:30 Gelesen: 67416# 89 @  
@ SH-Sammler [#87]

Hallo Hanspeter,

dann vielen Dank für deine Anmerkungen, werde ich bei der nächsten Briefbeschreibung beherzigen.

Man muss immer immer das Verhältnis der fehlenden Taxe zur Ausland-Brieftaxe des Absenderlandes ermitteln

Allerdings habe ich das doch getan, ich habe ja nicht die Währungen gleichgesetzt, sondern schon umgerechnet, wie das Verhältnis zwischen Österreich und der Schweiz ist.

Zum "Bollo" Stempel: Das wird wahrscheinlich für immer ein Rätsel bleiben.

Nicht alle Briefe können vollständig geknackt werden, aber mit der Beschreibung kann ich gut leben und wer weiß, vielleicht findet man doch noch irgendwann eine noch plausiblere Erklärung.

@ Olilux [#88]

Hallo Olivier,

erst einmal vielen Dank für den Link, da wird sich sicherlich auch Heinz drüber freuen.

Zu deinem Brief aus Luxemburg in die Schweiz: Ein ganz tolles Stück, sowohl qualitativ als auch die Destination. Gratuliere auch dir zu dem wunderbaren Beleg!

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 27.08.2018 06:21:19 Gelesen: 67401# 90 @  
@ Olilux [#88]

Hallo Olivier,

ein Traumbrief!

Interessant ist die Umrechnung des Weiterfrankos von 10 Rappen mit 10/12 Silbergroschen, obwohl nicht die Reichspost diesen Betrag an die Schweiz zu vergüten hatte, sondern, wie man schön sieht, die badische Bahnpost, die natürlich nur in rheinischen Kreuzern rechnete.

Kannst du mal nachschauen, ob die anderen Briefe auch diese Weiterfrankobesonderheit ausweisen?

Außerdem lief der Brief vermutlich über die bayerischer Pfalz - wenn der mal frei wird, hätte ich auch Interesse daran.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Olivier Nosbaum Am: 27.08.2018 09:04:17 Gelesen: 67384# 91 @  
@ bayern klassisch [#90]

Hallo Ralph,

danke für die Beschreibung des Leitweges.

Hier noch ein Brief, der über Deutschland lief. Der Scan ist entnommen aus dem Katalog der 75. Ladewig Auktion von Dezember 1995. Zu erkennen ist eine Frankatur von 37,5 centimes (3 Sgr.). Portogerecht wären 4 Sgr., und ich bin der Meinung, dass eine Marke zu 12,5 centimes (1 Sgr.) rechts oben abgefallen ist/abgelöst wurde. Den Brief hatte ich im Jahr 2015 geschätzte 30 Sekunden in der Hand. Das Jahr auf dem Poststempel kann ich leider nicht erkennen.



Die Rückseite ist mir leider nicht bekannt.

beste Grüsse

Olivier
 
bayern klassisch Am: 27.08.2018 12:40:15 Gelesen: 67364# 92 @  
@ Olilux [#91]

Hallo Olivier,

es muss ein Brief vor dem 1.9.1868 sein - das Datum kann ich leider nicht erkennen.

Das Weiterfranko ist mit 2 Silbergroschen = postalisch 6 Kreuzern ausgewiesen. Demnach 3 Groschen für den Postverein = Luxemburg und 2 Groschen für die Schweiz.

5 Sgr. entsprachen 5 x 12,5 = 62,5 Centimes, somit fehlen 2 Marken a 12,5 Centimes, wie du schon vermutet hast. Auch unten ist der Brief nicht komplett.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Olivier Nosbaum Am: 27.08.2018 13:48:01 Gelesen: 67357# 93 @  
@ bayern klassisch [#92]

Hallo Ralph,

von Luxemburg nach Wangen betrug das Porto 4 Sgr. und keine 5 Sgr.
Anbei findest du die Liste der schweizer Postanstalten wo der einfache Brief unter einer Unze von Luxemburg in die Schweiz 4 Sgr. kostete. Wangen befindet sich in dieser Liste. Die Tabelle ist entnommen aus " Manuel postal ou recueil des tarifs usités dans les bureaux de poste du Grand-Duché de Luxembourg" von 1861, zusammengesetzt von N. Mallinger, Postcommissar in Luxemburg.

Falls du weitere Informationen zu einem 5 Sgr. Tarif hast, würde dies mich interessieren.



beste Grüsse

Olivier
 
bayern klassisch Am: 27.08.2018 16:20:58 Gelesen: 67343# 94 @  
@ Olilux [#93]

Hallo Olivier,

bis zum 31.8.1859 lag Wangen im 2. Rayon von der badischen Bahnpost aus gerechnet (und so kam er in der Schweiz an). Daher ist auch 2 Sgr. und 6 Kr. für den 2. Rayon vermerkt worden.

Ab 1.9.1859 lag Wangen im 1. Rayon von der badischen bzw. jeder anderen Bahnpost aus ausgerechnet (nur Württemberg könnte theoretisch noch in Frage kommen, da über Bayern keine Post von Luxemburg via Bodensee lief).

Leider weiß ich nicht, von wann dieser Brief datiert. Auch kenne ich mich mit Luxemburger Briefmarken gar nicht aus, kann also auch nicht über die Marke(n) bzw. deren Entwertung urteilen, ob sie vor dem 1.9.1859, oder danach zu datieren sind.

Alternativ: Wäre der Brief nach dem 1.9.1859 aufgegeben worden, läge Wangen, wenn man alles richtig berechnet hätte, nur im 1. Rayon zur Schweiz und wäre dann bei 2 Sgr. bzw. 6 Kreuzern Weiterfranko ein Brief der 2. Gewichtsstufe gewesen, der 8 Silbergroschen = 24 Kreuzer total gekostet hätte. In dem Fall wäre eine ursprüngliche Frankatur in Höhe von 100 Centimes auf dem Brief gewesen.

Ausschließen kann man das nicht, zumal der Brief offensichtlich verkürzt ist und niemand heute wissen kann, wie groß er einst war. Vielleicht waren auch auf einem heute entfernten Briefteil weitere Marken aufgeklebt gewesen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 27.08.2018 16:31:54 Gelesen: 67338# 95 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#79]

Liebe Freunde,

ich möchte nochmals zurück kommen auf den feinen Brief von Kevin, der unterfrankiert in die Schweiz lief.

Ich habe aus dem bayerischen Reglement zu diesem Postvertrag, der, bis auf die Währung, genau den anderen Verträgen der Vertragsstaaten entsprach, die diesen Vertrag gemeinsam mit der Schweiz ratifizieren, den entsprechenden Passus kopiert und stelle ihn hier als Scan zur Verfügung:

Der Wert der unzureichend frankierten Marken, hier 5 Neukreuzer, war von Österreich der Schweiz zu vergüten, daher die Reduktion in 12 1/2 Rappen, dem Äquivalent der frankierten 5 Neukreuzer. Dann musste der bayerische/badisch/württembergische/norddeutsch/österreichisch/luxemburgische Taxanteil von 30 Rappen/9 Kreuzern rheinisch/15 Neukreuzern/3 Silbergroschen/37 1/2 Centimes der Schweizerischen Abgabepost angerechnet = belastet werden.

Ich hoffe, damit ist der Brief geklärt. Im übrigen ist bei einem Postvertrag das genaue Prozedere nur in den seltensten Fälle geeignet, Problembriefe zu erklären, weil es nicht Sinn und Auftrag eines Vertrages sein konnte, die internen Be- und Abrechnungen zu schildern - das hätte jeden Vertrag unnötig und extrem aufgebläht.

Wenn man aber nicht die Reglements, die Ausführungs- und Manipulationsbestimmungen hat oder kennt, ist man i. d. R. aufgeschmissen.

Liebe Grüsse,
Ralph


 
Olivier Nosbaum Am: 27.08.2018 17:15:42 Gelesen: 67329# 96 @  
@ bayern klassisch [#94]

besten Dank Ralph für diese tolle Antwort.

Die Marken wurden erst Ende September 1859 an die Post geliefert und die erste bekannte Verwendung der 12,5 centimes Marke ist von Mitte 1860. Also müsste der Brief tatsächlich in der 2. Gewichtsstufe gewesen sein, und es fehlen 5 Silbergroschen, was bestmöglichst mit 3 Marken zu erledigen war.

Wo finde ich die besten Informationen (Reglements, Verträge, postalische Literatur, ...) zur Berechnung der Höhe des Weiterfranco durch Deutschland?

beste Grüsse

Olivier
 
bayern klassisch Am: 27.08.2018 17:43:43 Gelesen: 67324# 97 @  
@ Olilux [#96]

Hallo Olivier,

primär in den Verträgen, denen Anhänge beigegeben waren, welche Orte im 1. und nicht im 1. Rayon lagen (damit automatisch im 2. Rayon). Im Postvertragsprojekt des DASV [1] findet man einiges.

Auch kann man die beiden Bücher von Dr. Karl Zangerle "Handbuch der Auslandstaxen der süddeutschen Postgebiete ..." nehmen, wo das meiste über die Verträge und die Umsetzung derselben zu lesen ist.

Ich habe die bayerischen Verordnungen bis 1875 alle hier und mache dir gerne Scans davon.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://www.dasv-postgeschichte.de/pv/pv_main.asp
 
briefmarkenwirbler24 Am: 27.08.2018 18:49:06 Gelesen: 67314# 98 @  
@ bayern klassisch [#95]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die entsprechende Verordnung, die ja universal anwendbar ist (bei den von dir genannten Gebieten).

Die "Rötel" "12/1/2" dürfte dann die Umrechnung gewesen sein: 5 Nkr. waren zu wenig frankiert, das entsprach 12/1/2 Rappen.

Der Wert der unzureichend frankierten Marken, hier 5 Neukreuzer, war von Österreich der Schweiz zu vergüten, daher die Reduktion in 12 1/2 Rappen, dem Äquivalent der frankierten 5 Neukreuzer.

So ähnlich habe ich es ja geschrieben, bloß nicht erwähnt, dass Österreich den Wert der frankierten Marken der Schweiz vergüten musste.

Ich habe noch im Parallelforum folgende Zusatzinformation bekommen:

"In Tirol galt ein vergünstigtes Grenzporto wenn der Zielort in der Schweiz nur 7 geographische Meilen entfernt ist. Vielleicht wohnte der Absender etwas westlicher von Innsbruck (z.B. Wenns), kannte diese Portovergünstigung und dachte sie sei auch von Innsbruck anwendbar, was aber nicht ging."

Damit wäre auch der Grund geklärt (zumindest eine Hypothese) warum der Absender bloß 5 Nkr anstatt 10 Nkr verklebte.

Nun sollten aber wirklich alle Eckdaten bzgl. der Taxierung des Briefes geklärt sein. :D

In diesem Sinne, vielen Dank an alle, die so eifrig bei der Aufklärung mitgeholfen haben, das nenne ich Teamwork!

Liebe Grüße

Kevin
 
Olivier Nosbaum Am: 28.08.2018 10:20:08 Gelesen: 67278# 99 @  
@ bayern klassisch [#97]

Hallo Ralph,

nochmals Danke für die Informationen.

Hier noch ein Brief aus der Bundesfestung Luxemburg nach Basel, versendet am 23. April 1865, portogerecht frankiert mit 4 Sgr. (siehe Tabelle unter [#93]). Das Weiterfranko ist hier 1 Sgr.

Der Scan ist entnommen aus dem Artikel "Bundesfestung Luxemburg" Seite 57, von Carlrichard Brühl, veröffentlicht in der Mitteilung 60 (August 1985) des Berliner Philatelisten-Klub von 1888.



Es ist der mir bis dato einzig bekannte frankierter Officier Brief von Luxemburg in die Schweiz.

beste Grüsse

Olivier
 
bayern klassisch Am: 28.08.2018 12:25:19 Gelesen: 67263# 100 @  
@ Olilux [#99]

Hallo Olivier,

ja, das ist eine Granate, die jeder Sammler gerne hätte, wohl auch wir. :-)

Leider, und ich finde das äußerst schade, werden bei den meisten philatelistischen Werken keine Rückseiten gezeigt, was nicht sehr für den Forschungs- und Erkenntnisstand der Handelnden spricht.

Hier hat sogar der Absender via Trier vermerkt, wollte also auf keinen Fall die Leitung über Frankreich, was wohl die Alternative gewesen wäre.

Es wäre in diesem Zusammenhang äußerst interessant zu sehen, in welchem quantitativen Verhältnis Briefe aus Luxemburg nach der Schweiz über Frankreich bzw. über Deutschland liefen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Olivier Nosbaum Am: 28.08.2018 13:43:26 Gelesen: 67252# 101 @  
@ bayern klassisch [#100]

Hallo Ralph,

ja das ist ein toller Brief. Ich kenne auch nur diese eine Referenz aus dem Buch, leider ohne Rückseite.

Von den 7 erwähnten Briefen kenne ich nur einen einzigen, der über Frankreich lief.

Dieser Brief ist entnommen aus dem "Catalogue spécialisé du Luxembourg, Volume I, des origines à 1860" (Seite 118) von Raymond Goebel, erschienen 2014.

Mit 60 centimes portogerecht über Frankreich am 9. März 1855, mit Durchgangsstempel "Luxembourg Roussy-le-Village". Interessant ist die durchgestrichene Taxierung und Annotierung "reicht nicht". Auch hier kenne ich keine Rückseite, die uns doch wieder sehr weiterhelfen würde, um die Strecke heraus zu finden.



beste Grüsse

Olivier
 
marc123 Am: 28.08.2018 13:55:46 Gelesen: 67247# 102 @  
Hallo Ralph,
hallo Olivier,

hier ein Brief, mit 50 Centimes frankiert, entnommen aus einem älteren Williame Katalog aus den 1960-er Jahren. Ich habe den Katalog gerade nicht bei Hand, genaue Referenz später. Vielleicht hilft der weiter.



Beste Grüße
Marc
 
marc123 Am: 28.08.2018 14:01:30 Gelesen: 67245# 103 @  
Dann sind wir Komplett.

Dieser ist auch im gleichen Katalog abgebildet, wie Olivier erwähnt hat. Weiter ist er das Titelbild des Spezialkatalogs von Herrn Göbel von 1988 woher ich dieser Scan stammt. Vielleicht der beste Brief der Luxemburg-Schweiz Briefe. Mehr Briefe Luxemburg-Schweiz (vor UPU) kenne ich im Moment nicht. Leider auch hier keine Rückseite.



Beste Grüße
Marc
 
Olivier Nosbaum Am: 28.08.2018 15:16:17 Gelesen: 67234# 104 @  
@ marc123 [#103]

Danke Marc,

der Brief ist mit 60 centimes nach dem Tarif über Frankreich frankiert, und lief aber über Deutschland und trägt eben auch die Weiterfranco Annotation zu 1 Sgr. resp. 3 Kreuzer. Eine Frankatur von 4 Sgr. hätte eigentlich gereicht (= 50 centimes).

Auch hier schade, dass wir keine Abbildung der Rückseite haben.

Weitere frankierte Briefe von Luxemburg in die Schweiz tauchen vielleicht noch auf.

beste Grüsse

Olivier
 
bayern klassisch Am: 28.08.2018 17:32:19 Gelesen: 67217# 105 @  
@ Olilux [#101]

Hallo Olivier,

der ist sogar noch besser, weil er zeigt, welche Probleme man hatte. Wohl 1 1/4 Loth schwer (bei einer Grammverwiegung hätte man so nichts notiert), vielleicht über Deutschland vorgesehen, aber über Frankreich geschickt (ohne Zweifel, wegen des französischen Grenzübergangsstempels bzw. Postvertragsstempels, der wohl am Anfang unterfrankiert aufgegeben worden war, um später nach Rückgabe an den Absender auffrankiert zu werden).

Wenn das so stimmt, dürfte es kein 6er Streifen sein, sondern ein Dreierstreifen, dem man später die 3 benötigten Marken hinzu klebte. Aus der Abbildung kann ich das aber nicht erkennen. Bei einem Gewicht von 7,5g für das einfache Franko sollte er eigentlich einen Brief der 3. Gewichtsstufe darstellen, weil 1 1/4 Loth etwa 20 Gramm sind.

Hätte der einfache Brief über Frankreich wirklich 30 Centimes gekostet?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Olivier Nosbaum Am: 29.08.2018 13:47:30 Gelesen: 67175# 106 @  
@ bayern klassisch [#105]

Hallo Ralph,

der einfache Brief bis 7,5 Gramm kostete über Frankreich in die Schweiz 60 Centimes.

Der Durchgestrichene "PD" Stempel ist von Ettelbruck, und der grössere "PD" Stempel und "Francotout" Stempel sind von Luxemburg Stadt. Vermutlich wurden dort die Annotationen "reicht nicht" und "1 1/4" drauf geschrieben und auch wieder durchgestrichen nach Überprüfung. Die Rückseite würde dazu weiteren Aufschluss geben.

beste Grüsse

Olivier
 
bayern klassisch Am: 29.08.2018 15:09:41 Gelesen: 67163# 107 @  
@ Olilux [#106]

Hallo Olivier,

vielen Dank für deine Anmerkungen - klasse!

Aber dann hätte der Brief 180 Centimes kosten müssen (3 mal 60 C.) und wäre sehr unterfrankiert gewesen. Das sieht man ihm aber nicht an und auch auf der Siegelseite wird kaum ein Nachporto notiert worden sein. Ich kenne keine unterfrankierten Briefe in die Schweiz mit siegelseitigen Nachportovermerken.

Möglich wäre, das Verfahren hatten die Franzosen drauf, dass man später die Aufgabepost mit dem Nachporto belastete, die es intern vom Absender einzog. Ob das hier so war?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 31.08.2018 20:16:33 Gelesen: 67107# 108 @  
@ bayern klassisch [#107]

Liebe Freunde,

um diesen Thread weiter anzufüttern, zeige ich einen Brief eines lieben Sammlerfreundes, bei dem ich auf die Beschreibung verzichten kann.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 31.08.2018 22:25:22 Gelesen: 67093# 109 @  
@ bayern klassisch [#108]

Hallo Ralph,

hmm, von wem ist der Brief wohl :D ?!

Auf jeden Fall ein tolles und auch sehr sauberes Stück.

Hat die Notierung am linken oberen Rand einen philatelistischen Hintergrund oder was genau soll dies bedeuten?

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 31.08.2018 22:28:21 Gelesen: 67090# 110 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#109]

Hallo Kevin,

von unserem gemeinsamen Freund zwischen München und Landshut. :-)

6. empfangen, 7. beantwortet bedeutet diese Notation.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 31.08.2018 22:45:35 Gelesen: 67086# 111 @  
@ bayern klassisch [#110]

Hallo Ralph,

von unserem gemeinsamen Freund zwischen München und Landshut.

Auf gut Deutsch gesagt aus dem tiefsten Bayern. :D

6. empfangen, 7. beantwortet bedeutet diese Notation.

Vielen Dank für die Info !

Liebe Grüße

Kevin
 
zockerpeppi Am: 01.09.2018 11:23:30 Gelesen: 67054# 112 @  
Einen hätte ich noch: Einschreiben nach Fribourg in der Schweiz:



Aufgegeben in Colmar-Berg, sauber abgeschlagener Brücken-Balken Stempel vom 23.6.15. Der Brief wurde einer Zensur unterzogen und von der Auslandsstelle Trier freigegeben. Gewicht 46 g und somit dritte Gewichtsstufe. Frankiert mit zwei Dienstmarken OFFICIEL, 50 c + 30 c. Man beachte auf der linken Seite den Einzeiler 'Service de la Grand-Duchesse' was die Erklärung für die Dienstmarken ist. Der Hof hatte allerdings nur im Inland Portofreiheit.

Das Porto berechnet sich laut UPU Tarif vom 1.10.1907 wie folgt: 25c für den einfachen Brief bis 20 gr + 2 x 15 c für jede weitere 20 gr + 25 c fürs Einschreiben. Gesamt 80 c

Auf der Rückseite: Abgangsstempel von Luxembourg-Ville vom 23.6 und ein Ankunftstempel von Fribourg Lettres vom 26. VI.15. , Der Vermerk Abs Großherzogin M. ..... von Luxemburg, ein teils verdecktes Monogramm sowie ein schwarzes Siegel.

sonnige Grüße
Lulu
 
marc123 Am: 01.09.2018 13:22:17 Gelesen: 67036# 113 @  
Hier ein Brief Luxemburg-Schweiz, allerdings nicht mehr vor der Gründung der UPU.



Der eingeschriebene Brief ist mit einer Un Franc-Marke, Michel Nr. 36 frankiert. Gesendet wurde er am 13. Dezember 1888, von Luxemburg-Gare (Zweikreisstempel) nach Zürich. Rückseitig, Bahnpoststempel (Ambulant Nr. 26) und Ankunftsstempel Zürich, beide vom nächsten Tag. Der Tarif betrug 50 Centimes (25 Centimes Porto + 25 Centimes Einschreibegebühr). Der Brief ist also mit 50 Centimes überfrankiert und wohl philatelistisch. Interessant ist in diese Zusammenhang die Bemerkung: "Vom Absender frankiert" oben rechts. Hier wollte sich wohl der Postbeamte absichern.

Von dieser Marke habe ich bis jetzt nur acht Belege Registriert, nur zwei sind Einzelfrankaturen.

Beste Grüße
Marc
 
Heinz 7 Am: 02.09.2018 20:22:29 Gelesen: 66993# 114 @  
@ Heinz 7 [#73]
@ Heinz 7 [#84]

Nachdem ich je einen Brief von Kalisz und von Hohensalza nach Langnau (Schweiz) gezeigt habe, die mit ganz unterschiedlichen Frankaturen freigemacht wurden, ziehe ich nun noch ca. 670 Kilometer weiter nordöstlich nach Wilna - heute Hauptstadt von Litauen.

Wie wurde ein Brief von 1868 wohl frankiert?



Das Resultat wird klar, wenn wir uns die Karte (siehe Beitrag [#74]) vor Augen führen: Wilna ist auf der Karte ganz oben rechts noch eingetragen. Wilna gehörte damals zum Kaiserreich Russland und erhielt darum eine 28 Kopeken-Frankatur, sehr schön freigemacht mit einer attraktiven Drei-Farben-Frankatur.

Am 6. Juni 1868 (julianischer Kalender) wurde der Brief geschrieben (= 18.6. gregorianisch) und einen Tag später versandt. Leider ist auf der langen Reise kaum ein Durchgang-Stempel angebracht worden; erst in der Schweiz finden wir zwei Stempel:

BASEL-OLTEN (Datum nicht eindeutig)
BURGDORF (21 JUN 68)
LA.. (21 JUN 68) - das dürfte sicher Langnau sein.

Interessant ist aber der rote Zweikreis-Stempel "AUS RUSSLAND" (19.6.68). Die Buchstaben im unteren Schriftband habe ich noch nicht zweifelsfrei identifiziert.

Ich betrachte diesen Brief als einen meiner schönsten und interessantesten aus der Joost-Korrespondenz!

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 03.09.2018 22:19:12 Gelesen: 66920# 115 @  
Guten Abend,

nach den ganzen schönen Briefen aus dem Zarenreich, gibt´s heute noch mal einen Beleg aus dem benachbarten Österreich.

Aufgegeben wurde der Brief am 02.12.1877 in Wessely (?) und man adressierte ihn nach Bulle, Kanton Freiburg, in der Schweiz.

Siegelseitig lassen sich die Durchgangsstempel von Wien (03.12) und (?) erkennen, der zweite Stempelabschlag ist leider nur sehr schwach erkennbar, ich lese: "[...]senz-[..]ek", vielleicht kennt jemand den Stempel.

Frankiert wurde der Brief portogerecht mit 10 Kreuzern für einen einfachen UPU Brief bis 15 g von Österreich in die Schweiz.

Wie oben bereits angeführt lese ich als Aufgabestempel "Wessely", hierzu finde ich allerdings im Internet keinen passenden Ort, sondern bloß Firmen/-und Privatnamen, was hat es damit auf sich?

LG

Kevin


 
SH-Sammler Am: 04.09.2018 05:43:34 Gelesen: 66886# 116 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#115]

Hallo Kevin,

schau mal bei Google nach:

Wessely ist ein Ort, der vor Vertrag von Saint-Germain zu Österreich-Ungarn gehörte und im Verwaltungsgebiet Hohenstadt lag.

Wessely gehörte ehemals zum Deutschen Reich. Im Deutschen Reich hieß der Ort Veselí. Heute heißt der Ort Veselí und gehört zu Tschechoslowakei.

Ein Tipp noch zu schwachen Stempeln:

Im Adobe Photoshop kann man schwach lesbare Buchstaben etwas "hervorholen" indem man den Schwarzanteil verstärkt. Damit lese ich beim Stempel schon mal die Buchstaben ....RSENZ und MeLK. Vielleicht hilft Dir das schon mal weiter



Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 04.09.2018 14:24:06 Gelesen: 66856# 117 @  
@ SH-Sammler [#116]

Hallo Hanspeter,

vielen Dank für die Infos und den Tipp ! Dann suche ich mal nach einem entsprechenden Ort, der so endet.

LG

Kevin
 
SH-Sammler Am: 05.09.2018 07:38:24 Gelesen: 66789# 118 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#115]

Hallo Kevin,

ich bin fündig geworden und kann Dir die Ortschaft Wesseli (heute Veseli) zeigen. Ganz in der Nähe liegt auch die Ortschaft BISENZ (heute Bzenec). Der Stempel auf der Briefrückseite muss daher ein Bahnstempel sein mit dem Wortlaut: BISENZ - MELK.

Nachstehend ein Ausschnitt aus einer alten Karte



Im Google Earth findest Du die Orte Wesseli und Bisenz ebenfalls.

Ich denke, dass der Brief damit genügend beschriftet werden kann.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter

[1] https://maps.geshergalicia.org/galicia/austro-hungary-rail-1901
 
briefmarkenwirbler24 Am: 05.09.2018 10:07:45 Gelesen: 66772# 119 @  
@ SH-Sammler [#118]

Hallo Hanspeter,

wieder einmal ein großes Dankeschön für deine Bemühungen und deine Recherchen, ich konnte wie gesagt auf den ersten Blick nichts auf Google finden, kam auch noch nicht dazu genauer nachzuschauen.

Dann kann der Brief nun abgelegt werden!

Liebe Grüße

Kevin
 
Arge-Ungarn Am: 05.09.2018 22:12:37 Gelesen: 66665# 120 @  
Hallo,

hier noch einen Auszug aus dem Instradirungsbelf 1896 des ungarischen Handelsministerium.

Schönen Abend

Martin


 
briefmarkenwirbler24 Am: 10.09.2018 21:05:40 Gelesen: 66355# 121 @  
Guten Abend allesamt,

heute möchte ich euch gerne zwei neue Errungenschaften vorstellen, bei denen jedoch noch ein paar Fragen offen sind. Und zwar handelt es sich um zwei vorphilatelistische Belege von Braunschweig, dabei kann man von vorneherein sagen, dass Briefe von Braunschweig nach Schweiz sicherlich zu den selteneren Destinationen Altdeutschlands gehören und man auch etwas länger suchen muss, auch wenn es sich hier um Portobriefe handelt (Frankobriefe mit Marken sicherlich als sehr selten einzustufen und fangen bestimmt auch erst bei 4-stelligen Preisen an, aber das sei nur am Rande erwähnt).

Der erste Brief datiert vom 20.12.1843 und wurde zwischen 7 und 7.30 Uhr aufgegeben, insofern ich den kleinen ovalen Stempel hier richtig deute. Adressiert wurde er an Hr.Isler in Wohlen, wo wir ja bereits mehrmals erwähnt haben, dass es sich hier um eine äußerst bekannte und auch große Korrespondenz handelt.

Nun zum schwierigeren Teil, der Taxierung bzw. des Laufweges:

Die 9 Kreuzer für Braunschweig (im Gebührenbaum im Nenner) setzte Frankfurt am Main (Taxis) an, notierte dann aber 22 Kreuzer (im Zähler), die falsch waren und demzufolge gestrichen worden. Rechts korrigierte man dies in 9 Kreuzer und für Thurn und Taxis bis Basel bei der Leitung im geschlossenen Transit durch Baden noch 20 Kreuzer, insgesamt also 29 Kreuzer. Hinzu kamen dann aber noch 3 Kreuzer für Basel und Aargau, sodass wir auf eine Endsumme von 32 Kreuzern kommen, die in Rötel notiert wurden und vom Empfänger eingezogen wurden.

Den zweiten Brief versendete man am 27.10.1846, also drei Jahre später, und adressierte ihn wieder an Jacob Isler in Wohlen.

Dieses Mal setzte sich die Portotaxe jedoch anders zusammen:

Erst wurden wieder wie oben die 9 Kreuzer von FFM (Taxis) an Braunschweig vergütet, was 2 Gutengroschen entsprachen. Thurn und Taxis nahm für sich wieder bei der Leitung im geschlossenen Transit durch Baden 20 Kreuzer, sodass an der Postgrenze ein Porto von 29 Kreuzern zustande kam.

Nun wird die Beschreibung wacklig, wir sehen oben die Notierung "40" in Rötel, was auch Kreuzern entspricht (und von wem notiert wurde?). Eine Theorie wären 10 Kreuzer für Schaffhausen, Basel und den Aargau, sodass wir dann auf 39 Kreuzer kämen, die auf 40 Kreuzer aufgerundet wurden, weil man im Aargau keine ungeraden Kreuzer akzeptierte.

Auf den Siegelseiten befinden sich keine Stempel und Notierungen (wie es sich auch bei einem Portobrief in der Regel gehört, denn das Porto wurde immer vorder/-und das Franko rückseitig notiert, auch wenn es hier Unterschiede von Postgebiet zu Postgebiet gab).

Ich hoffe, jemand kann mir bei den Fragen behilflich sein und dass ihr Gefallen an den Briefen findet.

LG

Kevin


 
Heinz 7 Am: 11.09.2018 10:28:56 Gelesen: 66329# 122 @  
@ Heinz 7 [#114]

Vor neun Tagen habe ich einen Brief hier gezeigt mit einem Stempel, den ich nicht genau beschreiben konnte. Ich habe gehofft, dass einer der Leser die Lösung vielleicht auswendig weiss, aber bis jetzt hat sich niemand gemeldet.



Nach dem Motto: "Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner!" habe ich mich also selber auf die Suche gemacht.

Der gute alte Katalog von James Van der Linden: "Marques de Passage; Postvertragsstempel" aus dem Jahr 1993 (2. Auflage) hat mir nun tatsächlich alle benötigten Informationen gegeben. Ich zeige aus Seite 36 einen Ausschnitt zu den Abbildungen zu den Stempeln Nummer 332-334.



Wir lesen also:

"AUS RUSSLAND
über BUR.XI EDK.BRG.
FRANCO"

Das ist Stempel Nummer 333 Van der Linden!

Dies ist ein preussischer Stempel. Van der Linden schreibt dazu "ambulant no 11", ein Bahnstempel. Die Abkürzungen EDK.BRG. stehen offenbar für "Eydtkuhnen-Bromberg"

Gemäss Wikipedia von heute finden wir zu "Eydtkuhnen":

"Tschernyschewskoje (russisch Чернышевское, wissenschaftliche Transliteration: Černyševskoje; deutsch Eydtkuhnen bzw. 1938–45 Eydtkau, litauisch Eitkūnai) ist ein Ort in der Oblast Kaliningrad, Russland, an der Grenze zu Litauen. Er gehört zur Landgemeinde Prigorodnoje im Rajon Nesterow.

(…)

Die Anfänge des Ortes Eydtkuhnen gehen ins 16. Jahrhundert zurück. Einen Aufschwung erlebte der damals von nur 125 Einwohnern[2] besiedelte Ort, als 1860 die Preußische Ostbahn bis hierher ausgebaut war und Eydtkuhnen zum wichtigsten Grenzbahnhof Preußens an der Ostgrenze wurde.[3]

Die normalspurige Ostbahn stieß in Eydtkuhnen auf die russischen Breitspurgleise, so dass wegen der unterschiedlichen Spurweiten keine durchgängige Zugverbindung möglich war. So fuhren Züge aus Sankt Petersburg bzw. Leningrad bis Eydtkuhnen, wo die Fahrgäste am selben Bahnsteig in einen preußischen Zug mit Normalspur umstiegen."

Damit wissen wir also, wo der gezeigte Brief aus Wilna nach Deutschland (Preussen) kam.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.09.2018 10:45:28 Gelesen: 66325# 123 @  
@ Heinz 7 [#122]

Eydtkuhnen (heute: Tschernyschewskoje) liegt ziemlich genau westlich von Wilna (oder Vilnius), wie der Kartenausschnitt aus "Via Michelin" zeigt:



Die Ortschaften liegen weniger als 200 Kilometer auseinander (183, gemäss heutiger Strasse / Berechnung Via Michelin). Von Eydtkuhnen führte dann der Weg über Basel, wie oben (Beitrag 114) bereits vermerkt. Siehe dazu auch Karte Beitrag [#74].

Ein wunderbarer Brief, der mit diesem Zusatz-Wissen natürlich noch aufgewertet wird.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.09.2018 11:07:21 Gelesen: 66322# 124 @  
@ bayern klassisch [#45]

Den dritten Brief, den Ralph uns vor einer Weile zeigte, trägt denselben Stempel Van der Linden 333 (siehe Beiträge [#114], [#122] und [#123]). Und auch Kevin darf sich freuen (Beitrag [#55]).

:-)

Herzliche Grüsse an alle

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 12.09.2018 21:12:15 Gelesen: 66254# 125 @  
@ Heinz 7 [#124]

Hallo Heinz,

vielen Dank für deine Recherchen, denn wie du geschrieben hast, betrifft es ja auch nun mehr meinen gezeigten Brief.

Liebe Grüße und herzlichen Dank,

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 17.09.2018 20:18:28 Gelesen: 66091# 126 @  
Guten Abend allerseits,

wenn ich es noch richtig im Kopf habe, wurde bisher noch kein Beleg aus dem Deutschen Reich in die Schweiz vorgestellt. Daher möchte ich an dieser Stelle einen entsprechenden Brief zeigen.

Aufgegeben wurde der Brief am 01.06.1875 (also relativ kurz bevor die Gebühren der UPU geltend wurden). Siegelseitig lassen sich der Durchgangsstempel von Burgdorf (01.06) und der Ankuftsstempel von Langnau (02.06) erkennen.

Man frankierte hier richtigerweise 20 Pfennig (Mi.Nr.34, Reichsadler) für einen einfachen Brief bis 15 g.

Gilt hier auch der Postvertrag vom 01.09.1868 bis zum 30.06.1875, der andersherum anzuwenden ist?

Und dann stellt sich mir noch die Frage wie sich die Taxe unter dem Reich und der Schweiz aufteilt, Briefe vice versa kosteten 25 Rappen, die sich in 15 Rappen fürs Deutsche Reich und 10 Rappen für die Schweiz aufteilten (also 3/5 und 2/5), wären das dann hier 12 Pf und 8 Pf, oder ist die Aufteilung anders?

Besonders schön finde ich den Stempelabschlag des Hufeisenstempels von "Straßburg im Elsaß Bhf".

Liebe Grüße

Kevin


 
bayern klassisch Am: 17.09.2018 20:51:26 Gelesen: 66088# 127 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#126]

Hallo Kevin,

ja, hier galt auch der Postvertrag des Norddeutschen Bundes mit der Schweiz, weil das Deutsche Reich die Rechtsnachfolge des Bundes angetreten hatte.

Die Gebührenaufteilung dürfte stimmig sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 17.09.2018 21:07:44 Gelesen: 66086# 128 @  
@ bayern klassisch [#127]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die schnelle Antwort! :)

Liebe Grüße

Kevin
 
Heinz 7 Am: 17.09.2018 22:16:32 Gelesen: 66080# 129 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#126]

Seit dem 1. Januar 1871 gehörte Rügen in Norddeutschland zum Deutschen Reich (vorher: zum Norddeutschen Bund). Sagard war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde Rügen und somit auch das Gebiet von Sagard ein Teil von Schwedisch-Pommern. Im Jahr 1815 kam Sagard als Teil von Neuvorpommern zur preußischen Provinz Pommern. (Info gemäss Wikipedia).

Diese hübsche Postkarte wurde also von ganz weit im Norden des Deutschen Reiches auch nach Langnau geschickt. Der Absender wusste wohl, dass Langnau im Emmenthal im Kanton Bern in der Schweiz liegt, aber er bemühte sich nicht um eine Zusatzfrankatur, sondern verwendete eine Inland-Postkarte für diese Sendung.

Diese wurde aber taxiert mit Strafporto von 15 Rappen, sehr hübsch bezahlt mit einer blauen und einer grünen Nachporto-Marke der Schweiz.

Die Karte wurde geschrieben am 29.6. 1885, gestempelt in SAGARD am 30.6.1885 und wurde per Zug befördert (Bahnstempel "AMBULANT" 1.VII.85"). Bereits am 2.VII.85 kam die Karte in Langnau an.



Gemäss aktuellen Routenrechner (Via Michelin) liegen die beiden Orte 1157 Kilometer auseinander. Die Post wurde dennoch sehr rasch zugestellt.



Post aus dem Deutschen Reich in die Schweiz gibt es viele. Nicht alle Stücke erfreuen aber ein Sammlerherz so wie die beiliegende Postkarte.

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 17.09.2018 23:05:51 Gelesen: 66074# 130 @  
@ Heinz 7 [#129]

Hallo Heinz,

sehr schönes Stück!

Ich persönlich finde es immer sehr erfreulich, wenn man solche Belege aus der Zeit findet, die mit Nachportomarken versehen worden sind, weil sie einfach in jeder Sammlung etwas hermachen.

Warum der Absender der Meinung war, 5 Pfennig würden bis in die Schweiz ausreichen, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. :D

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 18.09.2018 06:27:55 Gelesen: 66061# 131 @  
@ Heinz 7 [#129]

Hallo Heinz,

gefällt mir sehr gut deine Karte.

Aber das Deutsche Reich existierte erst ab dem 18.1.1871 (Kaiserproklamation in Versailles).

Viele Deutsche glaubten schon in den 1850er Jahren des DÖPV, dass die Schweiz auch zu diesem gehörte, weil sie nicht verstehen konnten, dass Länder wie Luxemburg und die Lombardei dem DÖPV (Deutsch Österreichischer Postverein) angeschlossen waren, der von Dänemark bis zum Kirchenstaat und von Frankreich bis Russland reichte, aber die solide, deutschsprachige Schweiz nicht.

Daher sind zahllose Poststücke unterfrankiert bzw. mit dem Tarif für Inlands- bzw. Vereinspost versehen. Dieser Glaube wurde auch nicht durch die Gründung des Weltpostvereins beendet, wie man an deiner schönen Karte gut sehen kann, sondern lebte weiter fort - wie ich weiß, teilweise bis heute.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 25.09.2018 14:49:53 Gelesen: 65832# 132 @  
Hallo in die Runde,

mal wieder ein neuer Beleg:

Aufgegeben wurde der Faltbrief am 13.01.1871 in Görlitz und man adressierte ihn nach Basel, wo er zwei Tage später bereits angekommen ist.

Zur Frankatur lässt sich sagen, dass sich hier die Tarifperiode vom 01.09.1868 bis zum 31.12.1871 anwenden lässt. Hier wurde die Einheitstaxe von 7 Kreuzern bzw. 2 Silbergroschen eingeführt, bei meinem Brief gilt Letzteres.

Nun kamen jedoch zzgl. 2 Sgr. für die Einschreibe-Gebühr oben drauf, sodass wir bei einem Franko von 4 Silbergroschen (14 rheinische Kreuzer) liegen, die sehr schön als Viererblock verklebt worden sind.

Die "3" in Rötel entspricht hier dem Weiterfranko, das wer bekam?

Optisch konnte ich diesem Brief einfach nicht widerstehen.

Liebe Grüße

Kevin


 
bayern klassisch Am: 25.09.2018 17:35:55 Gelesen: 65821# 133 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#132]

Hallo Kevin,

da das Deutsche Reich niemals in anderer, als Thaler-/Groschenwährung verrechnete, hier aber 3 Kreuzer in Rötel (von Basel) notiert wurden, hatte das Reich mit Baden und Baden mit Basel (= der Schweiz) das Weiterfranko von 10/12 Silbergroschen verrechnet.

Noch besser wäre es, du hättest einen Groschen- oder Kreuzerzeitbrief des Reiches in die Schweiz mit einem Weiterfranko in Reichspfennigen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 28.09.2018 13:45:30 Gelesen: 65781# 134 @  
@ bayern klassisch [#133]

Hallo Ralph,

aufgrund des Studiums kam ich erst jetzt dazu dir hier zu antworten.

Wenn ich es richtig verstanden habe, wurden die "3x" in Rötel in 10/12 Sgr. umgerechnet, weil das Deutsche Reich in keiner anderen Währung seine Anteile verrechnete?

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 28.09.2018 14:48:49 Gelesen: 65776# 135 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#134]

Hallo Kevin,

wenn Post des Deutschen Reichs direkt mit der Schweiz ausgetauscht wurde, bedurfte es keiner anderen Währungen als Rappen und Silbergroschen bzw. deren Bruchteile.

Waren aber süddeutsche Posten involviert, die ja so gut wie nie in anderen Währungen, als rheinischen Kreuzern fakturierten, dann sehen wir dies auf Briefen, die Kreuzernotationen aufweisen, so wie hier.

Was viele nicht wissen: Auch die Gebiete des Deutschen Reiches, die im Kreuzergebiet lagen und mit Kreuzermarken frankierten, waren im internationalen Postverkehr in Groschenwährung rechnungspflichtig; das galt auch bei unterfrankierten Briefen von dort.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Manne Am: 03.10.2018 13:52:10 Gelesen: 65682# 136 @  
Hallo,

ein eingeschriebener Brief aus Schwenningen nach Zürich vom 05.05.1894, Ankunftstempel Zürich vom 05.05.1894.

Gruß
Manne


 
briefmarkenwirbler24 Am: 23.01.2019 17:42:33 Gelesen: 62245# 137 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#126]

Guten Abend allerseits,

nachdem ich vor etwas längerer Zeit einen Brief frankiert mit dem Reichsadler aus der Pfennig-Währung zeigen konnte, möchte ich euch heute einen Brief aus der Groschen-Zeit zeigen.

Aufgegeben wurde der Brief am 29.11.1872 in "Leipzig Postamt N°2" und adressiert nach Thalwil bei Zürich.
Siegelseitig finden wir einen Transitstempel von Zürich (30.11.) und den Ankunftsstempel von Thalwil vom 01.12.1872.

Zur Frankatur verwendete man 2x Mi.Nr.19, 1 Groschen "Adler mit großem Brustschild", also insgesamt frankogerecht 2 Groschen (gleiche Tarifperiode wie oben).



Ich habe mal spaßeshalber etwas über den Schreiber und den Empfänger des Briefes recherchiert und konnte folgendes finden:

Leon Rosenzweig wurde am 29.07.1840 in Czernowitz (Ukraine) als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er arbeitete zunächst einige Zeit selbst als Kaufmann in Bukarest, bevor er 1871 nach Czernowitz zurückkehrte und dort eine Bank eröffnete. Während seiner Zeit als Kaufmann machte er viele Geschäftsreisen nach Deutschland, England und Frankreich und Italien. Neben seiner Tätigkeit als Kaufmann verfasste Rosenzweig zudem Lustspiele und "Dramatische Sprichwörter" 1864 sowie 1865 in Leipzig über den Verlag Fritsch und Theile. Später ergänzte er seine Werke um Novellen und Humoresken.

Einerseits war Leon Rosenzweig ein typisches Beispiel für die Schicht emanzipierter bildungsbürgerlicher Juden und andererseits produzierte er als einer der frühesten jüdischen Autoren deutschsprachige Kleinepik und dramatische Literatur, die wiederum beispielhaft für die Nachahmung zeitgenössischer deutscher Trivialliteratur in der Bukowina (Buchenland) ist.



Der Empfänger war kein geringerer als das Unternehmen "Schwarzenbach & Landis".

Die Robert Schwarzenbach & Co AG wurde 1829 in Thalwil (Kanton Zürich) gegründet und stellte Seidenstoffe her. 1928 war Schwarzenbach mit 28'000 Angestellten und einem Umsatz von 267 Millionen Schweizer Franken das grösste Textilunternehmen der Welt, wobei ein Grossteil des Umsatzes in den USA erzielt wurde. 1829 machte sich Johannes Schwarzenbach-Landis (1804–1861) als Seidenfabrikant selbständig. 1832 gründete er zusammen mit seinem Vater Joseph Schwarzenbach-Kölliker und seinem Schwager Jakob Näf-Schwarzenbach die Seidenweberei Näf & Schwarzenbach mit Geschäftssitz im Ägertli, Gemeinde Thalwil. Der neue Geschäftssitz in zwei Wohnhäusern (Ferggstube) an der Seestrasse wurde 1846 mit einer Seidenwinderei und -zwirnerei erweitert. 1874 wurden 633'240 Laufmeter Seidenstoffen im Verkaufswert von 2,2 Millionen Franken produziert und verkauft. Eigene Verkaufsbüros wurden ab 1877 in London, Lyon, Berlin, New York, Como und Mailand gegründet.



Auf dem linken Bild sieht man Robert Schwarzenbach und rechts die Seidenweberei Schwarzenbach um 1920.

Wer Interesse an diesem Thema hat, einfach den untenstehenden Links folgen.

https://books.google.de/books?id=T6KFN40miHoC&pg=PA55&lpg=PA55&dq=leon+rosenzweig+leipzig&source=bl&ots=AqHkSWv5kK&sig=ACfU3U2mbMym-v98XDf05l-OwRLzU4HqxA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiBke_8o4TgAhURLFAKHWFCAKAQ6AEwAHoECAgQAQ#v=onepage&q=leon%20rosenzweig%20leipzig&f=false

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Schwarzenbach_%26_Co

Liebe Grüße

Kevin

PS: Vielleicht ist ja auch jemand so frei und kann den Inhalt des Briefes übersetzen, sodass man grob nachvollziehen kann, worum es in dem Gespräch ging.
 
bayern klassisch Am: 23.01.2019 17:56:13 Gelesen: 62241# 138 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#137]

Hallo Kevin,

schöner Brief - man ersucht um Zusendung einer Muster - Kollektion.

Wäre toll, eine solche mal sehen zu können, aber die wird wohl leider die Wirren der Zeit kaum überlebt haben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 23.01.2019 22:07:20 Gelesen: 62226# 139 @  
@ bayern klassisch [#138]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die schnelle Antwort!

Ich glaube auch, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass solch ein Muster zwei Weltkriege überlebt hat. Sei's drum, hauptsache der Brief ist noch gut erhalten. :D

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 31.01.2019 17:21:32 Gelesen: 61814# 140 @  
Liebe Freunde,

die jüngste Errungenschaft eines lieben Sammlerfreundes von mir möchte ich euch nicht vorenthalten.



Teilfrankobrief der 2. Gew. Stufe aus Chile (Südamerika)

Das äusserst seltene Tarifdokument konnte wertzeichenfrankiert mit 10 Centavos (2 x 5 Ctv.) nur für die chilenische Inland-Wegstrecke bis zum Einschiffungshafen spediert werden.

Die Schiffspassage auf dem Pazifik, der Landweg „via Panama“, sowie der Seeweg über den Atlantik nach England und weiter über Frankreich in die Schweiz ist mit Fr. 2.60 Porto (in Rötel „260“) ausgewiesen, vom Empfänger zahlbar!

Ab 1.7.1862 war dieser Tarif ab Einschiffungshafen in Chile für Briefe in der 2. Gew.Stufe (über 7,5 - 15 Gramm) bis zum Adressaten portogerecht. Je 7,5 Gramm (oder Bruchteile) wurden lt. Tarifliste mit Fr.1.30 berechnet!

Der Verrechnungsstempel „GB 2F 87“ zeigt an, dass Frankreich an England je Unze Briefgewicht Fr.2.87 Seetaxe zu vergüten hatte.

Santiago 17.Sept.1862, Zürich 1.Nov.1862

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 31.01.2019 20:43:27 Gelesen: 61796# 141 @  
@ bayern klassisch [#140]

Hallo Ralph,

was eine Granate, da schlägt das postgeschichtliche Herz doch gleich höher!

Briefe von Chile in die Schweiz sollten doch handverlesen sein, oder? Ich möchte nicht wissen, wie viele Pizzen man sich für diesen Brief hätte holen können. :D

Hat dein Freund (bzw. unser Freund, wenn wir vom gleichen reden) denn das passende Gegenstück in seiner Sammlung? Nach meinen Informationen sind genau 12 Strubel-Briefe nach Chile bekannt, welche allesamt nach Valparaiso adressiert worden sind.

Aus der Zeit der sitzenden Helvetia habe ich zwei Briefe in meinem Archiv, einmal frankiert mit 3 Franken (3. GS) über Bordeaux und die Magellanstraße mit 20 Centavo Inlandsporto sowie einen Brief frankiert mit 1,30 Franken mit 15 Centavo Inlandsporto. Aus dieser Zeit gibt es aber sicherlich ebenfalls etwa so viele Briefe wie aus der Strubel-Zeit.

Liebe Grüße

Kevin
 
bayern klassisch Am: 31.01.2019 21:07:18 Gelesen: 61793# 142 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#141]

Hallo Kevin,

frage doch mal unseren Freund, ob er das Gegenstück hat. Es könnte gut sein.

Aber: Eingehende Post (= Incoming Mail) ist VIEL schwerer zu finden, als ausgehende Briefe, von daher könnte es sein, dass dieser Brief heute ein Unikat ist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 31.01.2019 21:14:25 Gelesen: 61792# 143 @  
@ bayern klassisch [#142]

Hallo Ralph,

werde ich machen.

Dass eingehende Post um ein Vielfaches schwerer zu finden ist, sollte wohl klar sein, außer vielleicht aus Europa, wobei es da natürlich auch auf die jeweiligen Länder ankommt. Aber Briefe aus oder nach Südamerika sind für mich sowieso die schönsten und unter Sammlern wohl auch die begehrtesten. Umso mehr beneide ich ihn um dieses Stück. :D

Liebe Grüße

Kevin
 
Stamps99 Am: 18.02.2019 15:41:29 Gelesen: 60870# 144 @  
Hallo,

ich möchte das Spektrum mit einem etwas unansehnlichen Brief bereichern.



Nach meinen Recherchen war das III Armee Corps der 2. Armee unterstellt und wurde am 28. Juli zusammen mit dem X. Korps im Raum Bingen am Rhein ausgeladen. Zugestellt am 4. August, wurde der Brief während des Vormarsches zur Saar geschrieben, noch bevor am Abend des 5. August Neunkirchen erreicht wurde.

Innerhalb des Norddeutschen Bundes und seiner Verbündeten war der Brief portofrei, für den Schweizer Anteil musste der Empfänger 10 Rappen bezahlen.

Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 18.02.2019 16:07:02 Gelesen: 60865# 145 @  
@ Stamps99 [#144]

Hallo Ralf,

ich würde noch das Jahr 1870 angeben, damit man weiß, in welchem Krieg wir uns befinden.

Ein Ort ist nicht angegeben, aber Ende Juli waren die meisten Truppen noch unterwegs - der Brief hier könnte wie beschrieben gelaufen sein und direkt per Bahn gen Süden mit der badischen Bahnpost kartiert worden - sein, daher keine Stempel auf deutscher Seite, denn die Bahnpost hatte damals andere Sachen zu tun, als portofreie Briefe abzustempeln.

Ein seltenes Stück - von Bayern gibt es da keine 10 Stück (auch wenn die Aufgabestempel haben) und vom Rest wird es auch nicht viel mehr geben. Klasse!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 19.02.2019 00:27:19 Gelesen: 60832# 146 @  
@ Stamps99 [#144]

Der "unansehnliche Brief" ist an Herrn Rudolph Euler adressiert, Notar in Basel. Dass er sein Büro offenbar in der Rheingasse 69 hatte, wusste ich nicht.

Ein schöner, seltener Falt-Brief! Zeig uns doch den Inhalt, vielleicht ist er auch geschichtlich interessant (vom Inhalt)! Postgeschichtlich ist er ja offenbar gut (siehe Kommentar Ralph).

Heinz
 
Stamps99 Am: 19.02.2019 19:33:19 Gelesen: 60753# 147 @  
@ Heinz 7 [#146]

Hallo Heinz,

leider hat die Hülle keinen Inhalt mehr, sodass ich ihn nicht zeigen kann.

Zur Abwechslung wieder etwas gefälligeres für die Augen:



Von Frankfurt nach Zürich am 18. Sept. 1862, am nächsten Tag zugestellt. Der Absendender bezahlte 9 Kreuzer bis zur Postvereinsgrenze und (notierte) 3 Kreuzer für den ersten Schweizer Rayon.

Gruß Ralf
 
briefmarkenwirbler24 Am: 23.02.2019 19:54:28 Gelesen: 60590# 148 @  
Guten Abend,

nachdem uns Ralf zwei schöne Briefe zeigen konnte, gibt´s von mir heute Abend einen Beleg aus dem NDP.

Aufgegeben wurde der Faltbrief am 30.10.1869 in Köln, von dort aus ist er via Zürich (31.10.) nach Zug weitergeleitet worden, wo der Brief am 01.11. angekommen ist.

Hier lässt sich wieder die Tarifperiode vom 01.09.1868 bis zum 31.12.1871 anwenden, in der bereits die Einheitstaxe von 7 Kreuzern bzw. 2 Silbergroschen (hier geltend) eingeführt wurde.

Liebe Grüße

Kevin




 
Stamps99 Am: 24.02.2019 11:44:12 Gelesen: 60520# 149 @  
Hallo,

den folgenden Brief aus Ludwigsburg nach Istein bei Basel von 1844 richtig zu beschreiben, hat mir vor einiger Zeit Probleme bereitet.Rückseitig befindet sich ein Stempel von Lörrach. Wer Spass am Knobeln hat, darf sich gern daran versuchen.



Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 24.02.2019 13:40:11 Gelesen: 60505# 150 @  
@ Stamps99 [#149]

Hallo Ralf,

falscher Thread - Istein war badisch, wie man sehen kann.

Der Empfänger zahlte 12 Kreuzer Porto und 1 Kreuzer Bestellgeld (ursprünglich 12 Kreuzer für Württemberg und 4 Kreuzer für die Schweiz war falsch, weil zwar über Basel spediert wurde, aber nicht nach Basel gehörte, daher hatte Basel keinen Anspruch auf ein Transitporto).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Martin de Matin Am: 24.02.2019 18:35:37 Gelesen: 60482# 151 @  
Ich zeige eine etwas modernere Postkarte aus Ägypten in die Schweiz. Die Karte ist mit einer MiNr. 43 frankiert, und wurde am 19.12.1911 in Kairo abgestempelt und kam am 29.12.1911 in Erstfeld am. Die Anschrift wurde vermutlich dort von Erstfeld in das ca. 10km entfernte Gurtnellen geändert.



Gruss
Martin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 24.02.2019 19:33:31 Gelesen: 60474# 152 @  
@ Martin de Matin [#151]

Hallo Martin,

deine Karte gefällt mir sehr gut, nur schade, dass sie etwas "ramponiert" wurde.

LG

Kevin
 
Martin de Matin Am: 03.03.2019 18:10:04 Gelesen: 60161# 153 @  
Heute zeige ich einen Brief aus Nordhausen (Deutsches Reich) nach Genf aus dem Jahr 1894. Angekommen ist der Brief in Genf im nächsten Jahr am 1.1.1895. Der Brief ist mit der 10pf MiNr DR47 für einen Inlandsbrief frankiert. In der Schweiz wurde eine Nachgebühr von 25 Rappen verlangt. Dafür wurde eine 5 und eine 20 Rappen Portomarke aufgeklebt.



Gruss
Martin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 22.03.2019 15:00:37 Gelesen: 59622# 154 @  
Hallo zusammen,

ich konnte zuletzt von Dr. Derichs folgenden Beleg ersteigern, der in die Kategorie "Eierlegende Wollmilchsau" reinpasst.

Aufgegeben wurde der Ganzsachenumschlag am 30.07.1867 in Hannover und wurde adressiert an einen Anwalt in Zürich. Darüber hinaus vermerkte man auf dem Beleg "poste restante", also postlagernd.

Der Brief kam bereits einen Tag später (31.07., 10 Uhr morgens) in Zürich an, wurde jedoch sofort darauf (01.08., 8:30 Uhr) wieder retourniert (siehe vorderseitiger Zürich Stempel), weil der Ganzsachenumschlag unzureichend frankiert wurde. Die Adresse strich man durch und ersetzte "Zürich" wieder durch "Hannover", wo er ebenfalls einen Tag später wieder ankam.

Nun zur Taxierung:

Es handelt sich hierbei um eine Unterfrankatur, da der GU mit dem Wertstempel von 3 Silbergroschen bloß den Postvereinsanteil abdeckte, also bis zur schweizerischen Grenze. Zürich lag im 1.Rayon, sodass der Beleg um 1 Sgr unterfrankiert wurde.

Wir sehen auf der Briefvorderseite zwei Notierungen, zum einen eine "6" (?) in Bläuel und zum andern eine "10" in Rötel.

Warum dort eine "6" notiert wurde (sofern ich die "6" richtig erkenne) kann ich mir nicht erklären. Normalerweise wäre es wie folgt abgelaufen:

Baden hätte 1 Sgr. als Weiterfranko erhalten, die mit der Schweiz wiederum an der Grenze 3 Kreuzer abgerechnet hätten. 3 Kreuzer entsprachen 10 Rappen, die der Schweiz im Normalfall zugestanden hätten. Die "10" strich man jedoch wieder durch, weil der Brief retourniert wurde und den Advokaten niemals gesehen hat.

Nun noch eine Info zu dem blauen Stempel von Hannover:

Im Jahr 1866 erklärte Preußen im Rahmen des Deutschen Krieges Hannover den Krieg und zwang es zur Kapitulation von Langensalza. Am 20.09.1866 wurde Hannover von Preußen formal in Besitz genommen und somit preußische Provinz, die neue Verfassung wurde dann am 01.10.1867 eingeführt.

Zum 01.10.1866 wurden auch preußische Briefmarken eingeführt, die hannoverschen Marken zum 01.11.1866 außer Kurs gesetzt und die hannoversche Post zum 01.01.1867 in die preußische Postverwaltung eingegliedert.

Nach Übernahme der Postanstalten stempelten diese bis zum Aufbrauch nur noch mit blauer Farbe.

Ich bin der Meinung, dass dieser Beleg mehrere Dinge vereint, die als "Komplettpaket" in der Form sehr selten sind.

Zum einen die Unterfrankatur (schon nicht sehr häufig), dann als "poste restante" verschickt und zu guter Letzt eben die Retournierung.



Auf der Siegelseite sind nur der Ankunftsstempel von Zürich sowie der von Hannover (nach Retournierung) zu sehen.

Liebe Grüße

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.05.2019 19:04:53 Gelesen: 58868# 155 @  
Hallo zusammen,

Ich habe schon lange nach einem solchen Brief für meine Incoming-Mail Sammlung Schweiz gesucht, doch "was lange währt wird endlich gut" und nun konnte ich endlich einen integrieren :).

Aufgegeben wurde der Beleg am 07.01.1870 in Stockholm und man adressierte diesen an "Monsieur Charles Rau[?]..." nach Genf.

Frankiert wurde der Brief frankogerecht mit insgesamt 36 Öre (24 Öre orange + 12 Öre blau). Laut Postvertrag gültig ab dem 01.09.1868 zwischen dem Transitland NDB und der Schweiz (es gab noch keinen eigenen Postvertrag mit Schweden) waren Briefe über Deutschland bis 15 gr mit 36 Öre zu frankieren. Die Notierung in Bläuel entspricht dem Wort "Wfr" (= Weiterfranko) und die "2/1/2" in Rötel entsprechen 2/1/2 Silbergroschen (vereinsländischer Anteil), die dem NDB gutgeschrieben worden. Der Anteil der Schweiz betrug 1 Silbergroschen, umgerechnet 3 Kreuzer oder 10 Rappen. Der Postler in Schweden platzierte einen "Franco" Stempel auf die Vorderseite, um zu verdeutlichen, dass der Brief bis zum Empfänger bezahlt wurde.

Auf der Siegelseite erkennen wir den Bahnpoststempel "Kiel-Hamburg 10.01." und den Ankunftsstempel von Genf vom 12.01., demnach brauchte der Brief bloß 5 Tage um zugestellt zu werden. Der Brief dürfte über Baden weitergeleitet und in Basel die Grenze übertreten haben.

Meine noch offenen Fragen:

1. Kennt jemand die Umrechnung von "Öre" zu "Silbergroschen"?
2. An die Markensammler: Welche Marken wurden hier frankiert?

Ich freue mich auf jeden Fall über diesen wunderschönen Brief und der Einkaufspreis ist schon fast vergessen.

Vorupu-Briefe von Schweden nach Schweiz sind natürlich handverlesen (das gleiche gilt auch für die restlichen skandinavischen Länder.

Liebe Grüße

Kevin


 
Martin de Matin Am: 08.05.2019 21:46:18 Gelesen: 58852# 156 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#155]

Mein einziger Beleg mit Marken von Spanisch Marokko. Aufgegeben in Tanger mit Ziel Basel. Gestempel am 2. April 1943 in Tanger und rückseitig am 6. April in Madrid. mit spanischer- und deutscher Zensur. Zwar nicht aus der Klassik, aber immerhin über 75 Jahre alt.



Gruss
Martin
 
Olivier Nosbaum Am: 08.06.2019 22:25:10 Gelesen: 58111# 157 @  
Guten Abend,

anbei zwei Briefe aus Luxemburg der Dauerserie mit dem Bildnis der damaligen Grossherzogin Charlotte.

Nicht nur die Destination ist bei diesen 2 Briefen interessant, sondern es handelt sich um Ersttagsbriefe, die von dieser Ausgabe sehr selten sind.



Ersttagsbrief der Mi. 188, 189 und 191 vom 15. Oktober 1927



Ersttagsbrief der Mi. 257 vom 30. August 1934

Der Absender, N. Wagner war Briefmarkenhändler und Bürgermeister von Berburg, einer kleinen Ortschaft nahe Echternach. Bei jeder neuen Ausgabe fuhr Herr Wagner wohl in die Stadt, um diese Marken zu versenden.

Leider kenne ich nur 3 Ersttagsbriefe, abgestempelt in Luxemburg, die an einen Herr Glättli aus Zürich gehen.

Herr Adolph Glättli war wohl auch ein Philatelist, und es würde mich interessieren, ob noch weitere Briefe aus dieser Korrespondenz existieren? Sammelte dieser Philatelist Luxemburg?

freundliche Grüsse aus Luxemburg,

Olivier
 
Magdeburger Am: 14.07.2019 08:50:50 Gelesen: 57462# 158 @  
Liebe Sammelfreunde,

glücklicherweise konnte ich nun endlich wieder einen Beleg aus Dessau bekommen, welcher über Baden lief:



Aufgegeben wurde er am 23. August 1840 und lief an die bekannte Adresse in Wohlen.

Die "6" Sgr. sind der preussische Anteil, welcher in 21 Kreuzer reduziert wurde. 12 Kreuzer für Baden ergeben 33 Kreuzer und jetzt 9 Kreuzer für die Schweiz = 42 Kreuzer. Für die Schweiz war er im 2. Gewicht, statt 4 für den Kanton Basel und 2 für den Aargau somit 6 schweizer Kreuzer für den Kanton Basel und 3 Kr. für den Aargau.

Der blaue Stempel O.P. für "östliches Preußen" sollte nach damaliger Information in Tauberbischofsheim draufgekommen sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 14.07.2019 09:27:38 Gelesen: 57454# 159 @  
@ Magdeburger [#158]

Lieber Magdeburger,

alles richtig und ein sehr schöner Brief für die avancierte Heimatsammlung.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 14.07.2019 17:57:54 Gelesen: 57435# 160 @  
@ Magdeburger [#158]

Hallo Ulf,

sehr schöner Brief aus dieser bekannten Korrespondenz, gefällt mir sehr gut!

LG

Kevin
 
Martin de Matin Am: 27.07.2019 09:55:39 Gelesen: 57188# 161 @  
Eine russische Ganzsache zu 4 Kopeken entwertet mit dem Ortsstempel von St. Petersburg und dem Nummernstempel 9 von St. Petersburg. Die Postkarte wurde im Mai 1901 nach Bendlikon/Kilchberg gesendet, und kam am 24.5.1901 gemäß Ankunftsstempel in Kilchberg an. Kilchberg liegt liegt ca. 3 km südlich von Zürich und hatte zu diesem Zeitpunkt ca.2000 Einwohner. In Kilchberg wohnte zeitweise Thomas Mann als auch sein Sohn Golo Mann. Die Gräber beider befinden sich in Kilchberg.



Gruss
Martin
 
Magdeburger Am: 08.09.2019 12:17:15 Gelesen: 56206# 162 @  
Liebe Sammelfreunde,

einen weiteren Brief aus Dessau konnte ich bekommen:



Der Brief datiert vom 24. Mai 1833 und lief durch Bayern.

Für Preussen wurden 4 Gute Groschen angeschrieben - in Hof? wurde dies in 18 Kreuzer in Auslage genommen. Für den Transit durch Bayern wurden weitere 12 Kreuzer notiert - also erstmal 30 Kreuzer -> einmal 6 und weitere 2 Kreuzer dürften in der Schweiz dazugekommen sein.

Wie war der Laufweg des Briefes?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 08.09.2019 15:20:25 Gelesen: 56191# 163 @  
@ Magdeburger [#162]

Lieber Magdeburger,

nicht ganz:

Preußen notierte 4 Silbergroschen (1 Sgr. = 3,5 Kreuzer), aber im damals gültigen Postvertrag mit Bayern von 1816 waren noch die wertvolleren Gutegroschen 1 GGr = 4 Kreuzer) als Währungseinheit definiert worden, daher 4 Sgr. = 16 Kreuzer plus 2 Kreuzer Transit durch Taxisgebiet = 18 Kreuzer fremdes Porto als Auslagestempel von Nürnberg. Der Brief durfte 1 Loth wiegen.

Transit 12 Kreuzer für Bayern bis Lindau = 30 Kreuzer Grenzporto zur Schweiz.

Ab da 6 Kreuzer für Zürich Postgebiet (nicht den Kanton!) und 2 Kreuzer für den Kanton Aargau = 38 Schweizer Kreuzer beim Empfänger.

Schöner Brief (einer von 58.000).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 08.09.2019 16:37:20 Gelesen: 56175# 164 @  
@ bayern klassisch [#163]

Lieber Bayern Klassisch,

recht herzlichen Dank für die Hilfe!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
mausbach1 (RIP) Am: 09.09.2019 10:03:52 Gelesen: 56146# 165 @  
Ein ziemlich rabiater Brief von Teheran nach La Chaux-de-Fonds mit MiNr. 313 (2)



Ab Teheran 25.V.16 - Durchgangsstempel Paris 17.VI.16 - kein Ankunftsstempel
 
mausbach1 (RIP) Am: 09.09.2019 10:42:50 Gelesen: 56139# 166 @  
R-Brief vom 13.IX.30 von Teheran nach Luzern 2 / 23.IX.30 / VII / Briefausgabe



MiNr. 582, 584, 586 (3)
 
Franz88 Am: 10.09.2019 16:49:56 Gelesen: 56116# 167 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Auslandsbrief von Konstantinopel (Türkei) nach Rüti im Kanton Glarus. Ankunftsstempel Glarus am 3.5.1910.



Liebe Grüße
Franz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 27.09.2019 15:32:46 Gelesen: 55801# 168 @  
Hallo zusammen,

heute gibt es mal wieder einen neuen Brief von mir, dieses Mal aus Belgien, was wir bisher noch nicht gesehen haben.

Aufgegeben wurde der Brief am 03.11.1873 vom "Ctte (Commitee) Delille & J. Moerenhut" in Gand (flämisch für Gent) und wurde adressiert an die "Messieurs H. et F. Duval, successeurs [Nachfolger] de Dubied Père et Fils [Vater und Sohn]" in Couvet.

Die verklebten 30 Centimes waren laut Tarifperiode vom 01.07.1869 bis zum 30.06.1875 portogerecht für einen einfachen Brief der 1. Gewichtsstufe (bis 15 g). Weiß jemand ob der Brief zu der Zeit schon über Frankreich lief oder noch über das Deutsche Reich?

Siegelseitig sehen wir den Transitstempel von Neuchâtel (05.11) und den Ankunftsstempel von Couvet (ebenfalls 05.11.). Den Grenzübergangsstempel kann ich nur fragmentarisch erkennen, kann mir hier vielleicht jemand behilflich sein?

Beim Absender handelt es sich um ein Spirituosengeschäft und beim Empfänger um eine urige Absinthbrauerei (gegründet um 1800 von "Dubied & Söhne"), die bereits zu der Zeit der nächsten Generation übergegangen ist (wie man auch der Adresszeile entnehmen kann).

Im Inhalt geht es darum, dass man eben von dieser Brauerei in Couvet 100 Liter Absinth zzgl. der Etiketten bestellen möchte in der wie üblich hervorragenden Qualität.

Wer mehr über die Hintergrundgeschichte der Brauerei erfahren möchte, der folge diesen Links:

https://www.spirituosentheke.de/absinth-info/geschichte.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Edouard_Dubied

Liebe Grüße,

Kevin




 
bayern klassisch Am: 27.09.2019 15:49:22 Gelesen: 55796# 169 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#168]

Hallo Kevin,

hübsch! Ausweislich des Stempels hinten würde ich auf Frankreich als Transitland tippen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
SH-Sammler Am: 27.09.2019 17:17:48 Gelesen: 55788# 170 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#168]

Den Grenzübergangsstempel kann ich nur fragmentarisch erkennen, kann mir hier vielleicht jemand behilflich sein?

Hallo Kevin,

dieser Stempel ist im Stempelwerk Andres / Emmenegger in der Gruppe 170 aufgeführt. Siehe unten, rot eingekreist.



Anhand dieses Stempels ist der Brief über Frankreich geleitet worden. Allerdings habe ich etwas Mühe mit der Bezeichnung "Feste Postbüros, mit Datum" und gleichzeitig steht im Stempel die Abkürzung Ambt. = Ambulant, für Stempel welche in Eisenbahn-Postwagen eingesetzt wurden. Auch weiss ich nicht, wo genau dieser Stempel stationiert war, sofern es wirklich ein festes Postbüro war.

Vielleicht fndest Du mehr raus.

Gruss

Hanspeter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.09.2019 12:22:36 Gelesen: 55689# 171 @  
@ bayern klassisch [#169]
@ SH-Sammler [#170]

Hallo Ralph, hallo Hanspeter,

vielen Dank für eure Mithilfe, habe aufgrund des Stempels ebenfalls auf Frankreich als Transitland getippt, allerdings war ich mir nicht sicher, da ich den Stempel nicht vollständig entziffern konnte. Für mich ist die Bezeichnung "festes Postbüro" in Verbindung mit "Ambulant" ebenfalls widersprüchlich.

Heute möchte ich euch einen Brief von Turin (Italien) nach Burgdorf vom 09.05.1870 zeigen, der bereits zwei Tage später via Genf in Burgdorf angekommen ist. Dieses Mal hieß der Absender "Ronco & Charbonier", worüber ich leider nichts in Erfahrung bringen konnte.

Die Taxe betrug korrekterweise 30 Centesimi für einen einfachen Brief der 1. Gewichtsstufe (bis 10 g) bei direkter Auswechslung mit der Schweiz laut PV vom 01.07.1862 bis zum 30.06.1875.

Die Frankatur sieht man zwar sehr häufig, allerdings ist der Brief in einer sehr guten Erhaltung. Ich konnte ihn für 5 € kaufen, in der Bucht werden solche Frankaturen i.d.R. immer zwischen 15-40 € verkauft.

LG

Kevin


 
bayern klassisch Am: 29.09.2019 17:04:09 Gelesen: 55639# 172 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#171]

Hallo Kevin,

zum Preis eines Pizza - Dollars (5 Euro) kannst du jeden Auslandsbrief mit Farbfrankatur in die Schweiz kaufen, das ist allemal besser als Null- oder Negativzinsen ertragen zu müssen. Gut gemacht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 26.12.2019 20:29:42 Gelesen: 53532# 173 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#171]
@ bayern klassisch [#172]

Ein sehr schöner Beleg für 5 Euro. Da scheint sich ja eine richtige Sammler-Blase zu bilden, die aber jeden Konjunktur-Crash aushalten wird, da bin ich sicher. Freue mich immer wieder über diese humorvollen Sätze von bayern klassisch.

Mit Italien kenne ich mich nicht so gut aus. Alles was ich weiß ist, dass es einen eklatanten Unterschied gibt von postfrischen und gestempelten Marken, gerade in der Zeit vor 1900.

Knapp 3 Euro kostete mich dieser Beleg, der wegen seiner ungenügenden Frankatur einen längeren Laufweg aufweist. Er wurde am 3. III. 1962 in Cardston (Alberta) mit einer defekten 5 Cent Marke freigemacht. Ich frage mich deshalb, war die Marke beim Aufkleben schon defekt (unten links fehlt eine beträchtliche Ecke) und wurde sie aus diesem Grund nicht anerkannt? Der kleine schwarze Stempel "CANADA" wurde genau an dieser Stelle platziert und ich habe solch ein Stempel noch gar nicht gesehen?

Auf jeden Fall kam der Brief dann am 22.III.1962, also 19 Tage später doch heil in Genf bei den Vereinten Nationen an. Mittlerweile wurde der Brief jedoch 2-fach nachentwertet. Einmal, - meine laienhafte Vermutung -, in Kanada (französischer T-Stempel) von 10 Centimes und dann nochmal in der Schweiz mit 15 Rappen (die Marke mit dem Mann mit dem Esel).

Nun bin ich mir gar nicht über das Gesamtporto im Klaren: vielleicht findet ein Spezialist des Rätsels Lösung. Ich freue mich nach dem Motto von bayern klassisch: "besser als Null- oder Negativzinsen ertragen zu müssen."

Liebe Grüße

10Parale


 
SH-Sammler Am: 27.12.2019 04:55:38 Gelesen: 53508# 174 @  
@ 10Parale [#173]

Hallo Parale,

ich bin ja nicht unbedingt DER Spezialist, aber ich denke, dass hier der Schweizer Post beim Erheben der Nachgebühr wahrscheinlich ein Fehler unterlaufen ist. Nachstehend meine Berechnung der Nachportogebühr und der Versuch der Fehlererkennung.

1. Die 5 Cent Marke von Canada wurde als Teilfrankatur anerkannt (5 Cent war jedoch nur das Inlandporto). Bei gänzlich unfrankiertem Brief in das Ausland wäre eine Taxe des doppelten Schweizer Auslandportos von 2 mal 50 Rappen fällig gewesen, das heisst 1 Franken.

2. Bei ungenügend frankierten Briefen müsste der doppelte, fehlende Betrag (hier 20 Cent) mit dem Schweizer Auslandporto von 50 multipliziert werden. Diese Zahl dann dividiert durch das Kanadische Auslandporto ergeben 67 Rappen Nachporto in der Schweiz.

Ab 1959 bis 1965 wurde bei Nachportogebühren ein Rabatt von 7/10 gewährt. Damit ergibt sich immer noch eine Nachgebühr von 47 Rappen, gerundet zu 50 Rappen.

Was also ist denn hier geschehen? Ich kann nur mutmassen.

Auf dem Brief ist die fehlende Taxe von 10 Cent / Centimes klar ausgewiesen. Da Kanada zweisprachig ist, handelt es sich beim T-Stempel nicht um einen französischen Stempel. Handschriftlich ist die doppelte fehlende Taxe minus geklebte Frankatur (20-5 = 15 Cent) nochmals aufgeführt. Dieser Vermerk wurde wahrscheinlich noch von der Kanadischen Post angebracht. Diese 15 (Cents) wurde von der Schweizer Post ungeprüft übernommen, ohne dieses Nachporto ins Verhältnis zum Schweizer Auslandbriefporto zu setzen.

Anders kann ich mir die Nachgebuhr von 15 Rappen nicht erklären. Nun darf gerätselt und diskutiert werden, bin für andere Ansichten jederzeit offen.

Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
Manne Am: 27.12.2019 08:49:25 Gelesen: 53498# 175 @  
Hallo,

ein Luftpost-Brief aus Bilbao vom 16.02.1948 an die Neue Züricher Zeitung.

Gruß
Manne


 
bayern klassisch Am: 27.12.2019 16:26:40 Gelesen: 53486# 176 @  
Liebe Freunde,



von einem lieben Freund als Muntermacher zugemailt bekommen: Nur muss es H.D.S. = Herrschaftliche Dienst Sache heißen, aber sonst ist es eine Sahnestück, das sich jeder wünschen würde.

Sigmarinen 25.1.1869 nach Aarau, wie man es wohl nur einmal im Leben sieht - ein Traum!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Schaffhauser Am: 31.12.2019 16:54:38 Gelesen: 53335# 177 @  
Hallo zusammen,

ich möchte Euch gerne diesen Umschlag zeigen. Gelaufen am 31. August 1905 von Kingston, Jamaika nach Schaffhausen (Schweiz). Offensichtlich war der Brief mit 2 x 1/2 Penny zu wenig frankiert. Der Empfänger musste nach der Ankunft am 15. September noch 30 Rp. bezahlen.

Grüsse
Schaffhauser


 
bayern klassisch Am: 31.12.2019 17:07:56 Gelesen: 53329# 178 @  
@ Schaffhauser [#177]

Was für eine Granate - Jamaika unterfrankiert in die Schweiz, der Hammer!

Danke fürs Zeigen dieser Oberrosine.

Liebe Grüsse und Frohes Neues,
Ralph
 
SH-Sammler Am: 01.01.2020 04:05:58 Gelesen: 53300# 179 @  
@ Schaffhauser [#177]

Grüezi Schaffhauser,

sehr interessant, Dein Beleg von Jamaika. Ebenfalls interessant, Belege eines weiteren Schaffhauser Sammlers zu sehen, ist der Kanton SH doch mein Hauptsammelgebiet.

Hier noch die Grundlage zur Berechnung der Nachportotaxe:

Soll Frankatur Jamaika – Schweiz = 2,5 Pence.

Fehlende Frankatur 1,5 Pence, diese Zahl verdoppeln = 3 (Pence)

Die 3 multiplizieren mit dem damaligen Ausland – Briefporto der Schweiz, 25 (Rappen) = 75 Rappen.

Diese 75 Rappen dividieren durch die Sollfrankatur von Jamaika (2,5) ergibt die Nachportotaxe von 30 Rappen.

Alles Gute zum Neuen Jahr, und bitte weitere interessante Belege

wünscht

SH-Sammler
Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 31.01.2020 08:39:05 Gelesen: 52314# 180 @  
Liebe Freunde,

von einem lieben Sammlerfreund uns optisch zur Verfügung gestellt: Amsterdam, Drucksachenschleife bar frankiert über Preussen, Taxis und Baden nach Schwyz in der Schweiz vom 31.6.1855.



7 NL - Cents Gesamtfranko; 2 Cents für die NL, 3 Cents für Preussen und 2 Cents für die Schweiz.

Das Stück darf man sich genau ansehen, weil man ein Zweites wohl viele Jahre wird warten dürfen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 11.03.2020 10:34:47 Gelesen: 51454# 181 @  
Liebe Freunde,

großes Kino von einem befreundeten, großen Sammler - Postvertrag Frankreich - Basel 1845, jetzt aber nur teilfrankiert und damit war der Wert der Marke verfallen.



Wer hat schon so etwas?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.05.2020 18:52:21 Gelesen: 50251# 182 @  
Liebe Freunde,

von einem lieben Sammler darf ich seine 3 Neuerwerbungen zeigen: 3 Briefe aus Norwegen, Schweden und Dänemark in die Schweiz nach dem 1.9.1868 und vor dem 1.7.1875.

Ein Drittel des Frankos war für das Land der Aufgabe gedacht, ein weiteres Drittel für die Transitleistung der Länder des Norddeutschen Bundes und Baden bzw. Württemberg und ein Drittel für die Schweiz.





Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 01.06.2020 17:14:40 Gelesen: 49934# 183 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte zu 3 Centavos vom 14.11.1897 aus Morelia Mexico an R.Vischer van Gaasbeck Architekt in Basel.

Gestempelt wurde der Abgang am 14.11.1897 in Morelio dann traf die Karte am 20.11.1897 in New York ein und wurde dann mit dem Schiff Richtung Basel spediert, dort kam die Karte am 2.12.1897 zur Ausgabe.

Diese Postkarte ist aus Pappe und starr wie ein Brett, auf der Rückseite ist nichts, wurden diese Karte noch anders verwendet?

Gruß Rainer


 
mausbach1 (RIP) Am: 11.06.2020 09:37:35 Gelesen: 49805# 184 @  
Ceylon



Brief 1940 mit MiNr. 168 I (Kopfbild King Georg V.) und 235 Y ((Kopfbild King Georg VI. und Flußlandschaft) von Hatton nach Luzern mit britischer Militärzensur.

Auf MiNr. 235 Y ist eine Holzbrücke über den Fluß Kalu bei der Stadt Ratnapura abgebildet.

Glückauf!
Claus
 
Schaffhauser Am: 27.07.2020 21:37:30 Gelesen: 49225# 185 @  
@ Gernesammler [#183]

Hallo Rainer,

meine Karte aus dem gleichen Jahr ist "normal" in ihrer Festigkeit und rückseitig beschrieben.

St. Miguel del Mezquital via Eagle-Pass nach Amerika? mit Endziel Unterhallau (Schaffhausen)

Grüsse
Schaffhauser


 
Magdeburger Am: 20.08.2020 12:29:53 Gelesen: 48807# 186 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige mal eine nette Paketkarte vom 14.12.1906 aus Dessau:



Adressiert ist diese an "Ihrer Hochwohlgeborenen Frau Marie v. Oechelhaeuser geb. v. Krosigk [1] (in) Schatzalp [2] bei Davos Schweiz". Das Porto betrug 80 Pfennig für ein Paket bis 5kg. Siegelseitig ist nur der Transit von Frankfurt/Main.

Vorderseitig ist noch die Zollberechnung von Basel zu sehen, was natürlich von der Empfängerin zu zahlen war.

Hier noch in paar Links zur Empfängerin, leider nicht auf deutsch und zum Zielort.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[1] https://www.vongoetze.com/egf/abfrage.pl?aktion=person_zeigen&person_id=42894&sprache=es
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Schatzalp
 
10Parale Am: 06.09.2020 11:31:21 Gelesen: 48346# 187 @  
@ Magdeburger [#186]

Ich hoffe, man ist mir nicht arg, dass ich keinen Brief, sondern eine Ganzsache hier zeige, finde sie jedenfalls interessant und diskussionswürdig.

Es handelt sich um eine Ganzsache (H&G U 363) mit einem Werteindruck von 5 Cents und einer Zusatzfrankatur von insgesamt 10 Cents, was mir anfangs etwas sehr hoch erschien.

Nun gut es handelt sich um einen registered letter (Einschreiben), wo linksseitig handschriftlich vermerkt wurde: Return Receipt Demanded, als der Verfasser verlangt sozusagen eine schriftliche Empfangsbestätigung.

Die 10 Cents Zusatzfrankatur setzen sich zusammen aus 3 Werten der Freimarkenserie Franklin und Washington aus den Jahr 1908/10. Die Ganzsache (Laien verstehen Brief besser!) lief am 8. August 1910 nach St. Gallen. Zwei Transitstempel von New York und der Ankunftsstempel vom 17.VIII.10 zieren die Rückseite.

Absender war eine Waffenhändler für Winchester Waffen (Trade Mark mit Patent), was man an der Verschlussmarke erkennt. Die blaue Taxierung wäre noch zu eruieren. Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 06.10.2023 19:16:45 Gelesen: 5677# 188 @  
Hier ist Ruhe eingekehrt und ich zeige deshalb mal einen recht harmlosen Brief, der meines Erachtens am 31. Januar 1877 in Milwaukee mit einer UPU portogerechten 5 Cent freigemacht wurde und sein Ziel in der Schweiz hatte.

Reizvoll ist die Rückseite mit 3 Stempel, die etwas über den Laufweg in der Schweiz verraten. Ursprünglich sollte der Brief wohl nach Niederuzwyl im Kanton St. Gallen gesendet werden, wo er auch rückseitig am 16.II.77 mit einem Stempel versehen wurde. Ein Tag später sehen wir dann noch einen Stempel von Sankt Fiden (heute Teilort von St. Gallen) und wieder einen Tag später den letzten Ankunftsstempel von St. Gallen.

Ich vermute mal, dass die Vermerke in schwarzer Tinte (Niederuzwyl durchgestrichen) und .....Pferdehändler ...St. Gallen vom Postboten nachträglich aufgebracht wurde. Unter Umständen wurde der Brief an die richtige Adresse weitergeleitet. Zudem ist der Name M.Naef zu lesen, was auf einen Weberei-Fabrikanten hinweisen könnte, der in Oberuzwil eine Weberei gründete. Doch tiefer will ich hier nicht mehr einsteigen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Gernesammler Am: 28.10.2023 14:36:16 Gelesen: 4212# 189 @  
Hallo Sammlerfreunde,

zwei Briefe, als Buchsendungen für die Zeitschrift "Revue International Jus de Fruits" aus Paris vom 8.11.1949 einmal an Haeny & Co und einmal an Nany & Co. in Meilen spediert.

Für das Franko nahm man jeweils eine Mi.Nr.857 zu 20 Francs, gestempelt wurde mit Einkreisstempel Paris 96 Rue Gluck [1].

Gruß Rainer



[1] https://fr.wikipedia.org/wiki/Rue_Gluck
 
Gernesammler Am: 01.11.2023 17:28:55 Gelesen: 3654# 190 @  
Halo Sammlerfreunde,

Büchersendung vom 10.11.1925 aus Paris von der Firma Pompes Daubron, spediert an die Herren Hany & Co. in Meilen, dort kam die Sendung am 21.11.1925 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man 3 Marken der Mi.Nr.98 zu je 1 Francs, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Paris 65 sowie auf der Rückseite zur Ankunft mit dem Einkreisstempel mit Segmenten oben und unten von Meilen ***.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 04.02.2024 18:00:08 Gelesen: 1248# 191 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 24.2.1911 aus den USA von Anton Schmid den Stempel kann man leider nicht sauber lesen, spediert an Wilhelm Seibold, Schreiner in Laufen im Berner Jura, dort kam der Brief am 9.3.1911 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm Herr Schmid eine Marke zu 2 Cent welche aber nicht ausreichte, somit wurde in der Schweiz eine Nachgebühr von 30 Rappen erhoben und 2 Marken zu je 15 Rappen verklebt.

Gestempelt wurde mit dem leider unleserlichen Stempel in den USA, dem kleinen T Stempel sowie dem kleinen 30 Centimes Stempel, zur Ankunft in Laufen dann mit dem Einkreisstegstempel mit Gittersegmenten von Laufen Berner Jura.

Gruß Rainer


 
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