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Thema: Deutsches Reich Infla: Inflationsbogen
muemmel Am: 31.01.2011 20:53:25 Gelesen: 118320# 1 @  
Guten Abend liebe Forumler,

über Markenbogen, deren Ränder und Randzudrucke usw. wurde hier im Forum schon das eine oder andere geschrieben und gezeigt, jedoch ziemlich gemischt bzgl. der Sammelgebiete. Mein Anliegen ist, speziell die Markenbogen der Deutschen Reichspost während der Inflationszeit von 1916 bis 1923 vorzustellen.

Die "normalen" Freimarken, also die Dauerserien Germania, Ziffern/Arbeiter, "kleine" Ziffern, Rosettenausgabe wurden im Buchdruckverfahren hergestellt. Gleiches gilt auch für die Ausgaben Nationalversammlung, Gewerbeschau und die "Holztauben"-Flugpostmarken. Bei den Dauerserien kamen Schnellpressen (Platten- oder Bogendruck) und Rotationspressen (Walzen- oder Rollendruck) zum Einsatz. Marken höherer Wertstufen wurden mittels aufwendigerer Druckverfahren wie Offset- und Stichtiefdruck hergestellt (Queroffset, Kölner Dom/Wartburg, Alters- und Kinderhilfe u.a.).

Den Anfang machen hier die Bogen der Dauerserien im Plattendruck. Hierbei wurden mit einer Druckform vier Schalterbogen zu je 100 Marken gedruckt.



Diese Darstellung ist nicht maßstäblich, sondern soll lediglich das Schema eines Maschinenbogens bzw. einer Druckform aufzeigen.

Ein einzelner Schalterbogen sah dann z.B. so aus:



Außer den Marken sind an den Bogenrändern noch etliche Dinge zu sehen, die im weiteren Verlauf noch weitergehend erläutert werden.

Das sollte für heute erst einmal genug sein. Bekanntlich liegt mein Schwerpunkt bei der Ausgabe des Rosettenmusters, aber ich hoffe gar sehr, dass auch Andere zu diesem hochinteressantem und spannenden Thema Beiträge liefern.

Schönen Gruß vom kalten Niederrhein
der Harald
 
muemmel Am: 01.02.2011 15:09:49 Gelesen: 118282# 2 @  
Die Oberränder der Plattendruck-Bogen

Auf den Oberrändern finden wir stets die Reihenwertzahlen (RWZ), mitunter auch Reihensummenzähler genannt. Diese geben von links nach rechts den Wert für die senkrechten Reihen eines Bogens an. Eigentlich ist die Bezeichnung nicht korrekt, denn Reihen sind z.B. bei einem Bogen oder auch einer Tabelle waagerecht und die Spalten senkrecht. Es müsste demnach richtig Spaltenwertzahlen heißen, aber die Bezeichnung RWZ hat sich nun einmal seit jeher eingebürgert und dann wollen wir daran auch nicht weiter rütteln.

Nehmen wir als Beispiel einen Bogen mit 100 Marken zu je 10 Pfennig, dann steht über der 1. (linken) Spalte die RWZ 1,-, über der 2. Spalte dann die RWZ 2,- usw. bis zur 10. Spalte, über der dann die RWZ 10,- steht und damit dem Wert des kompletten Bogens entsprach. Nun sind die RWZ nicht aus einer Laune der Reichsdruckerei heraus eingeführt worden, sondern sie erleichterten den Schalterbeamten die Abrechnung der Markenbestände nach Dienstschluss. Üblicherweise wurden beim Schalterverkauf die Marken von rechts spaltenweise abgetrennt. Wenn nun der Postler von dem Beispielbogen der 10-Pf-Marke 74 Marken verkauft hatte, waren die beiden linken Spalten noch vollständig erhalten und in der 3. Spalte waren noch sechs Marken vorhanden. Nun konnte der Postler anhand der RWZ von 2,- den Wert des Restbogens schnell ermitteln und braucht nur noch die 60 Pfennig für die restlichen 6 Marken zu addieren. Dies mag trivial erscheinen, aber es gab ja auch andere Wertstufen bis hin zu den "hochwertigen" Marken, bei denen nur noch in Tausenden, Millionen und Milliarden gerechnet wurde.

Ein nützlicher Nebeneffekt nach Einführung der RWZ war, dass die Markenstempel der oberen Markenreihe weniger stark abnutzten, weil die RWZ einen Schutz gegen die Stöße der Gegendruckwalze darstellten. Das führte zur Einführung von Strichelleisten als Randschutz auch bei den übrigen Bogenrändern.

Der Druck der Marken im Rosettenmuster erfolgte in zwei Druckgängen (1. Druckgang: Markenbild, 2. Druckgang: Wertdruck). Bei diesen Markenbogen finden wir drei unterschiedliche Oberrandtypen, die mit A, B und C bezeichnet werden.

A: nur RWZ


B: RWZ plus Strichelleisten (über den Feldern 5 und 6 unterbrochen)


C: RWZ Plus farbige Linie (mitunter über den Felder 5 und 6 unterbrochen)


Soviel zu den Oberrändern.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 02.02.2011 20:58:19 Gelesen: 118241# 3 @  
Nach dem gestrigen Exkurs über die Oberränder der Inflationsbogen widmen wir uns heute nun den rechten Seitenrändern.

Nachdem man festgestellt hatte, dass die Reihenwertzahlen (RWZ) einen Schutz vor dem Andruck der Gegenwalze mit sich brachte, wurden nun auch die Seiten- und Unterränder mit Strichelleisten als Schutzmaßnahme versehen.



Später kamen dann ein Markenhändler und eine Automobilfirma auf die Idee, dort statt der Strichelleisten Reklame in unterschiedlichen Ausführungen zu positionieren.



Da beide Firmen in der Genthiner Str. 38 ansässig waren, ist es eher müßig, darüber zu rätseln, wer wen inspiriert hat.

Diese Reklameleisten werden in der neueren Literatur mit den arabischen Ziffern 1 bis 6 bezeichnet (ältere Bücher nennen römische Zahlen). Dies mag im Moment noch nicht viel besagen, aber in weiteren Beiträgen wir die Kombination der Oberränder und der Reklameleisten noch ein Rolle spielen.

Einen schönen Abend wünscht
der Harald
 
Hawoklei (RIP) Am: 03.02.2011 14:41:03 Gelesen: 118213# 4 @  
@ muemmel [#79]

Hallo Harald,

zu Deinen Ausführungen habe ich folgende Frage:

Wodurch entstand denn der Schutz vor der Andruckwalze, durch die RWZ/Strichleisten/Reklameleisten selbst oder durch das Papier auf dem diese gedruckt waren, also die Ober-/Unter-/Seitenränder?

Wie muss ich mir das vorstellen? Habe ich mich verständlich ausgedrückt?

Beste Grüsse vom dummen
Hans
 
muemmel Am: 03.02.2011 20:22:20 Gelesen: 118189# 5 @  
@ Hawoklei [#80]

Guten Abend Hans,

die Strichel- oder Reklameleisten und auch die RWZ waren Bestandteil der ebenen Druckform. Vielleicht wird das Verfahren durch die nachstehende Abbildung deutlicher.



Der Maschinen- oder Druckbogen wurde von der Bühne rechts oben dem Druckzylinder zugeführt, anschließend wurde die Druckform unter dem mit Papier bespannten Bogen hergeschoben. Damit das alles auch zuverlässig funktionierte, war natürlich ein nicht unbeträchtlicher Druck zwischen Druckform und Zylinder notwendig. Insbesondere waren die Ränder in der Laufrichtung der Druckform diesem Druck ausgesetzt, der dann durch die Schutzleisten zwar nicht gemildert wurde, aber den eigentlichen Druck der Marken schützte.

Hier noch die Abbildung einer Schnelldruckpresse der Reichsdruckerei etwa aus dem Jahr 1910, bei der die Druckbogen abwechselnd von beiden Seiten zugeführt wurden.



Ich hoffe gar sehr, dass Dir das ein wenig weiter hilft.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 03.02.2011 21:50:40 Gelesen: 118175# 6 @  
Guten Abend zu später Stunde.

Als nächstes wenden wir uns nun dem Unterrand zu, auf dem etliche Dinge zu finden sind. Zum besseren Verständnis zunächst ein paar Bilder:









Neben den Reihenzahlen (RZ) 1 bis 10 (richtig wäre eigentlich Spaltenzahlen) sind auch als Unterrandschutz Strichelleisten oder Linien vorhanden. Bei den weitaus meisten Bogen kamen Strichelleisten zum Einsatz, deutlich seltener wurden Linienkombinationen eingesetzt und bei ganz wenigen Bogen wurden beide Schutzarten kombiniert.

Allen Arten des Unterrandschutzes gemeinsam ist die Unterbrechung unter den Feldern 95 und 96. Dieser Platz war für die Hausauftragsnummer (HAN) reserviert, auf die aber später noch näher eingegangen wird.

Außerdem finden wir noch die Plattennummern (PN) links oder rechts und auch in der Mitte. Bei den Rosettenbogen befinden sich HAN und PN immer am Unterrand, bei früheren Ausgaben waren sie aber auch an anderen Stellen zu finden. Aber auch dazu im weiteren Verlauf mehr Informationen.

Schönen Gruß
Harald
 
Hawoklei (RIP) Am: 04.02.2011 10:13:59 Gelesen: 118149# 7 @  
@ muemmel [#81]

Guten Morgen Harald,

danke für Deine Erläuterungen und die schönen Bilder!

Ich verstehe, dass alle Bogenrandzudrucke sinnvoll sind und auch dass die Arbeit der Beamten erleichtert wird!

Irgendwann werde ich mir das mal vor Ort anschauen um es richtig zu verstehen.

Beste Grüsse
Hans
 
Jahnnusch Am: 04.02.2011 11:05:22 Gelesen: 118142# 8 @  
In welchem Museum steht den noch so eine Schnellpresse für Buchdruck, fragt ein interessierter Mitleser.
 
reichswolf Am: 04.02.2011 15:08:05 Gelesen: 118121# 9 @  
@ Jahnnusch [#8]

Google liefert u.a. folgende Ergebnisse:

1. Museum für Buchdruckmaschinen, Gräfenhainichen
2. Druckereimuseum Weiss, Monschau
3. Buchdruckmuseum, Krakow am See
u.s.w.

Evtl. hilft dir aber schon diese Übersicht weiter: http://www.schriftenservice-d-stempel.de/rund-um/museen.htm

Beste Grüße,
Christoph
 
muemmel Am: 04.02.2011 17:05:56 Gelesen: 118105# 10 @  
@ Jahnnusch [#8]
@ reichswolf [#9]

Hallo Jahnnusch,

ich hoffe, dass die Tipps von Christoph weiter geholfen haben. Danke Christoph, dass Du mir Arbeit abgenommen hast.

@ Alle,

ein Bogenrand bleibt noch übrig und zwar der linke Rand:



Hier sehen wir die Summierungszahlen (SZ), die ähnlich den RWZ eine Abrechnungshilfe für den Postler darstellen. Durch die SZ wurde von oben nach unten der Wert der waagerechten Markenreihen in Kurzform angegeben.

Bei der Teilansicht des Germaniabogens fehlen die SZ, da sie damals noch nicht eingeführt waren. Allerdings finden wir statt dessen Strichelleisten als Randschutz für jeden Druckgang vor. Ebenfalls deutlich wird hierbei, dass die Stellung/Position der HAN und der Plattennummern bei den früheren Bogen noch uneinheitlich war.

Und nun wünsche ich einen guten Start in das anstehende Wochenende
Harald
 
muemmel Am: 06.02.2011 19:14:11 Gelesen: 118030# 11 @  
Guten Abend,

heute etwas zu den Hausauftragsnummern (HAN), die anfangs an unterschiedlichen Positionen des Bogenrandes standen. Hier zwei Beispiele für HAN am linken und am rechten Bogenrand:



Im Laufe der Zeit landeten die HAN dann zunehmend am Unterrand, doch dazu später.

Die HAN besteht aus dem führenden "H" (vermutlich für Hausauftrag), gefolgt von einer laufenden Nummer, einem Punkt und den beiden letzten Ziffern der Jahreszahl. Allerdings gab es bei den ersten HAN die Jahreszahlen noch nicht. Nun muss man aber auch wissen, dass bei der Reichsdruckerei das Rechnungsjahr am 1. April begann und am 31. März des darauf folgenden Jahres endete. Dies führte z.B. dazu, dass die in 1920 verausgabten Marken A113 und 113–115 teilweise HAN haben, die mit ".19" enden.

Bei Marken mit Überdruck sind meist zwei HAN vorhanden, einmal vom Originalbogen und zum anderen vom Überdruck.



Bei den Rosettenbogen stehen die HAN immer am Unterrand, wobei es auch hier Bogen mit zwei und einer HAN gibt.



Da bei dieser Ausgabe das Markenbild und der Wertdruck in separaten Druckgängen erfolgten, findet man bei Bogen der 313 auch die HAN beider Druckgänge, wobei die größere und etwas dunkler HAN vom Wertdruck stammt und die kleinere vom Markenbilddruck.

Soviel für heute zu den Hausauftragsnummern, Fortsetzung folgt.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 07.02.2011 21:31:01 Gelesen: 117992# 12 @  
Guten Abend zur fortgeschrittenen Zeit,

im letzten Beitrag hatte ich am Ende die 313 (500 Tausend) mit Doppel-HAN vorgestellt. Die Idee bei der Rosettenausgabe (in der Reichsdruckerei "Einheitsmuster" genannt) war ja, das immer gleiche Markenbild für alle weiteren Wertstufen zu verwenden. Nur hatte man dabei anfangs nicht bedacht, dass für jeden Wert ja auch ein eigener Hausauftrag vonnöten war. Dies führte nun dazu, dass beim Druck der 318 (10 Millionen), bei der teils die selben Druckformen wie bei der 313 zum Einsatz kamen, bei der HAN des Markenbilddrucks die 5882 entfernt hatte und bei einigen Bogen auch sogar die 23.

Hier die H 5887.23 vom Wertdruck und H 23 vom Markenbilddruck:



Nachdem man diese anfänglichen Probleme in der Reichsdruckerei erkannt hatte, wurde schließlich noch die HAN des Wertdrucks verwendet.



Soviel für den heutigen Abend
Harald
 
muemmel Am: 08.02.2011 20:40:09 Gelesen: 117935# 13 @  
Guten Abend Inflafreunde,

heute noch einige weitere Anmerkungen zu den Hausauftragsnaummern. Zunächst noch zwei Beispiele zu den Positionen.



Die Bogen zur Nationalversammlung wurden im Großbogen gedruckt, und zwar oberer und unterer Halbbogen zu je 50 Marken jeweils durch Zwischensteg getrennt. Und aus diesem Grund ist bei einigen dieser Bogen die HAN auf eben diesem Zwischensteg auf dem Oberrand gelandet.



Bei einigen Bogen wurde die HAN auch ganz unten oder ganz oben platziert. Hierbei handelt es sich allerdings um Raritäten.

Nachstehend zwei verschiedene HAN der 155:




Die Urmarken wurden teils im Plattendruck, teils im Walzendruck hergestellt. Folglich sehen wir auf dem oberen Bild die HAN des Ur-Bogens und die HAN des Überdrucks. Beim unteren Bild ist nur die HAN des Überdrucks zu sehen, da Walzendruckbogen keine HAN erhielten.

Schließlich beispielhaft noch zwei HAN der 219. Bei diesen im Offsetdruck hergestellten Marken gab es - wie auch bei vielen anderen Inflationsausgaben - immer wieder Teilauflagen, die sich durch unterschiedliche HAN nachweisen lassen. Hier ein nettes Beispiel mit gleicher HAN, aber unterschiedlicher Größe.




Da mein Spezialgebiet die Rosettenmarken sind, steht mir zu den anderen Inflationsausgaben leider nicht so viel Material zur Verfügung, so dass ich auf andere Abbildungen angewiesen bin. Doch hoffe ich gar sehr, dass die markanten Dinge erkennbar sind.

Schönen Gruß
der Harald
 
DerLu Am: 09.02.2011 07:31:25 Gelesen: 117919# 14 @  
Wer sich näher mit den HANs beschäftigen will findet auf den Webseiten der ARGE Germania-Marken einen sehr lesenswerten Artikel : http://www.germania-marken.de/fach/han.html

Schönen Gruß

DerLu
 
muemmel Am: 09.02.2011 20:07:46 Gelesen: 117885# 15 @  
@ DerLu [#14]

Danke für den sehr nützlichen Link. Arne Karusseit beschreibt hier die Entwicklung der HAN anhand der Germaniamarken sehr ausführlich.

Zu beachten ist aber, dass Arne für einen Schalterbogen Formnummern angibt, die bei mir und vielen anderen Bogensammlern jedoch als Plattennummern bezeichnet werden. In der Sache kommen wir beide halt nicht zusammen, ansonsten verstehen wir uns prächtig.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 11.02.2011 15:36:58 Gelesen: 117840# 16 @  
Heute kommen wir nun zu den Platten-Nummern (PN), die mit den Germania-Marken beginnend überwiegend am linken oder rechten Bogenrand auftreten und zwar stets in der Nähe der HAN stehend.



Im Laufe der Zeit wanderten die PN ebenso wie die HAN zunehmend an den Unterrand der Bogen. Bei den Überdruckmarken sind die PN der Urbogen und der Überdruckbogen mal am Seitenrand, mal am Unterrand zu finden. Leider habe ich hierzu keine Beispiele parat.

Bei der Rosettenausgabe stehen die PN nur noch am Unterrand, und zwar derart, dass die PN des Markenbilddrucks links oder rechts unten steht und die PN des Wertdrucks in etwa mittig, aber stets rechts von der HAN. Dabei können folgende Kombinationen auftreten:



PN Wertdruck in der Mitte, PN Markenbilddruck rechts (-/5/5)



PN Markenbilddruck links, PN Wertdruck in der Mitte (25/13/-)



PN Wertdruck nicht vorh., PN Markenbilddruck rechts (-/-/4)



PN Markenbilddruck links, PN Wertdruck nicht vorh. (42/-/-)

Doch keine Regel ohne Ausnahme. Bei der 317 gibt es einen Bogen, bei dem PN des Wertdrucks irrtümlich links platziert worden ist:



PN Wertdruck links, PN Markenbilddruck rechts (9/-/29)

Schönes Wochenende wünscht
der Harald
 
muemmel Am: 12.02.2011 16:48:16 Gelesen: 117810# 17 @  
Hier noch ein paar Beispiele zu den Platten-Nummern.

PN 8 am linken Rand:



PN 3 des Urbogens (braun) und PN 34 des Überdruckbogens (schwarz):



PN 8 des Urbogens (rot) und PN 11 des Überdruckbogens (schwarz):



Zusätzlich Ur- und Überdruck-HAN und Druckerzeichen IIIb und B.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 16.02.2011 20:59:43 Gelesen: 117727# 18 @  
Guten Abend Inflafreunde,

eine nette "Zugabe" bei den Plattendruckbogen sind die zahlreichen Drucker- und Druckzeichen, von denen ich hier eine erste Auswahl vorstelle.





Bei diesen Beispielen sind die Namen der Schicht- oder Maschinenmeister vollständig ausgeschrieben, was jedoch nicht immer der Fall gewesen ist, wie später noch gezeigt werden wird.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 18.02.2011 21:24:03 Gelesen: 117672# 19 @  
Guten Abend Inflafreunde und solche die es werden möchten,

zum Start ins Wochenende nun einige weitere Druckerzeichen.



Hier die Herren Klein, Kuse (der eigentlich Kusche hieß) in zwei Varianten und den Herrn Pönic(k).



Nochmals Herr Klein, Herr Kusa (Kusche) und Kusche in Reinform.

Ein schönes Wochenende wünscht der Harald
 
Postgeschichte Am: 18.02.2011 22:41:39 Gelesen: 117654# 20 @  
@ muemmel [#19]

Hallo Harald,

bei der 3. Unterrandleiste (1 Million) lese ich "Kusel" und bei der 2. Oberrandleiste (200 Millionen) lese ich "Kuca". Ein neuer Drucker oder eine Abwandlung des Namens Kusche?

Mit philatelistischem Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 18.02.2011 22:53:18 Gelesen: 117653# 21 @  
@ Postgeschichte [#20]

Salut Manfred,

bei "Kuse" ist hinten ein unterbrochener senkrechter Strich. Hier handelt sich ebenso wie bei "Kuca" bzw. "Kusa" in der Tat in allen Fällen um Herrn Kusche.

Schönen Gruß
Harald
 
Postgeschichte Am: 18.02.2011 22:56:36 Gelesen: 117652# 22 @  
@ muemmel [#21]

Hallo Harald,

den Namen "Kusa" habe ich bei den o.a. Abbildungen noch gar nicht entdeckt. Sehr Vielfältig.

Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 20.02.2011 14:31:40 Gelesen: 117576# 23 @  
Hallo Inflafreunde,

hier noch eine weitere Auswahl von Druckerzeichen.



Klein und Kusche sind ja bereits bekannt und den Herrn Friemann finden wir als "Friem" auch wieder. Neu hinzugekommen ist Herr Zappe.



Herr Pönick diesmal richtig mit "ck" geschrieben, dazu der Herr Brandenburg oder Brandenburger, der aber fast nur als "Brand" auftaucht und noch mals Zappe ohne "Z".

Schöne sonntägliche Grüße
Harald
 
muemmel Am: 21.02.2011 19:14:15 Gelesen: 117530# 24 @  
Es gab aber nicht nur Druckerzeichen mit (fast) vollständigen Namen, auch solche mit nur einem Buchstaben kommen vor. Hier eine kleine Auswahl:





Schönen Gruß
Harald
 
petzlaff Am: 22.02.2011 18:03:48 Gelesen: 117490# 25 @  
Hallo Harald,

vielen Dank für diesen schönen Thread, der mir wesentlich besser gefällt als der inzwischen richtig langweilig gewordene über die Frankaturen der unterschiedlichen Portoperioden.

Weiter so!

LF, Stefan
 
muemmel Am: 22.02.2011 20:28:40 Gelesen: 117477# 26 @  
@ petzlaff [#25]

N´Abend Stefan,

zunächst danke für die Blumen. Was Deine Meinung zu den Inflationsbelegen betrifft, jeder nach seinem Geschmack. Es gibt jedenfalls etliche Forumler, die den Thread alles Andere als langweilig finden.

Und nun noch einige weitere Druckerzeichen auf Inflationsbogen:







So viel für heute Abend
Harald
 
muemmel Am: 27.02.2011 19:47:48 Gelesen: 117341# 27 @  
Guten Abend Inflafreunde,

heute mal ein paar Varianten von Herrn "Schulz":





Doch dieser Herr Schulz war nicht identisch mit dem Herrn ohne Nummer identisch:



Schönen Gruß vom nassen Niederrhein
Harald
 
muemmel Am: 02.03.2011 17:48:39 Gelesen: 117233# 28 @  
Heute noch ein paar Druckerzeichen von Herrn Sturz:









Bei diesem Druckerzeichen tauchen die weitaus meisten Variationen auf.

Schönen Gruß
Harald
 
rostigeschiene (RIP) Am: 02.03.2011 19:26:16 Gelesen: 117224# 29 @  
Hallo Harald,

es hat den Anschein als seihst Du mit den Druckbesonderheiten am linken Bogenrand fertig.

Oder kommt da noch etwas?

Wenn nicht, kannst Du etwas zu den Ziffern neben den Feldern zehn und einhundert ausführen?



Fragt der Wissbegierige

Werner
 
muemmel Am: 02.03.2011 20:17:15 Gelesen: 117213# 30 @  
@ rostigeschiene [#29]

N´Abend Werner,

die Bedeutung der Druckzeichen 759 und 761 wird wohl auf immer ein Geheimnis bleiben, denn die Leute, die damals in der Reichsdruckerei tätig waren, können heute leider nicht mehr dazu befragt werden.

Hundertprozentig sicher ist aber, dass 759 immer vom Markenbilddruck stammt, und 761 immer vom Wertdruck.

Schöne sonnige Grüße vom Niederrhein
Harald
 
muemmel Am: 03.03.2011 20:16:14 Gelesen: 117175# 31 @  
Guten Abend Inflafreunde,

auch bei den Plattendruckbogen der Germania gab es schon Druckerzeichen. Hier eine kleine Auswahl:







Schönen Gruß
der Harald
 
siegfried spiegel Am: 04.03.2011 11:01:51 Gelesen: 117127# 32 @  
Hallo Harald,

sehr interessante Abbildungen. Ich kann einen Lehmann beitragen.

Beste Grüße
Siegfried


 
muemmel Am: 05.03.2011 18:20:42 Gelesen: 117074# 33 @  
@ siegfried spiegel [#32]

Hallo Siegfried,

danke für die Vorstellung eines vollständigen "Lehmann", den es auch in diversen verstümmelten Formen gibt. Habe leider derzeit keine Scans vorrätig, aber die kommen auch noch.

Heute möchte ich dafür Herrn Schumann vorstellen, den es ebenfalls in mehreren Varianten gibt:



Schönen Gruß
Harald
 
spain01 Am: 05.03.2011 18:36:05 Gelesen: 117068# 34 @  
@ muemmel [#26]

Stelle fest, dass HIV damals schon bekannt war. Die medizinische Literatur muss wohl neu geschrieben werden. :-)
 
muemmel Am: 18.03.2011 15:28:39 Gelesen: 116652# 35 @  
Hallo Inflafreunde,

zum Abschluss der Plattendruckbogen hier noch ein paar weitere Druckzeichen.

Da wäre zunächst das Druckzeichen "Anlage", das bei Bogen, die in zwei Druckgängen hergestellt wurden, das ein falsches Einlegen des Bogens beim 2. Druckgang verhindern sollte.



Weiterhin sind die "Formzeichen" A und B zu nennen, die jedoch nur vereinzelt aber in unterschiedlicher Ausführung vorkommen.





Irgendwann waren diese derart verbraucht, so dass man diese Formzeichen durch lesbarere ersetzt hat.





Schließlich tauchen bei den Rosettenbogen noch die Druckzeichen 759 und 761 auf, deren Sinn und Zweck gänzlich unbekannt ist.



Sicher ist lediglich, das 759 immer vom Markenbilddruck und 761 immer vom Wertdruck stammen.

Das war es bis jetzt zu den Plattendruckbogen, demnächst kommen dann die Walzendruckbogen dran.

Schönen Start ins Wochenende wünscht
der Harald
 
Postgeschichte Am: 18.03.2011 17:56:11 Gelesen: 116629# 36 @  
Damit man eine Vorstellung davon bekommt, wie die Bogen verpackt waren, hier eine Bogentasche der 5 Mark, Mi.Nr. 227.



Es handelt sich um eine innere Bogentasche, in der 20 Bogen Platz fanden. 5 dieser Bogentaschen wurden in eine (äußere) Bogentasche gepackt und enthielten dann insgesamt 100 Bogen. Die hier gezeigten Bogentaschen sind ohne Marken. :-(



Die äußere Bogentasche weist das Verpackungsdatum (nicht Druckdatum) auf und weist auf das nun geänderte Wasserzeichen (Waffeln an Stelle von Rauten) hin. Außerdem ist die Hausauftragsnummer H 6234.22 angegeben.

Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 20.03.2011 21:01:10 Gelesen: 116530# 37 @  
@ Postgeschichte [#36]

Guten Abend Manfred,

nett, dass Du die Bogen- und Großtaschen vorgestellt hast. Als kleine Ergänzung dazu: jeweils 20 Bogen wurden mittels Heftklammer getackert und mit einer Papierbanderole gebündelt:



Am linken Rand zwischen den Summierungszahlen 28 und 32 ist die Heftklammer deutlich erkennbar. Und so wanderten die 20 Bogen dann in die Bogentasche (diesmal mit Inhalt).



mit 20 mal 100 mal 4 gleich 8000 Grüßen
der Harald
 
AfriKiwi Am: 21.03.2011 01:46:27 Gelesen: 116518# 38 @  
Hallo Vorschreiber,

Ganz interessant wie ihr mit den Millionen hier vorgeht.

Erich
 
muemmel Am: 21.03.2011 17:53:31 Gelesen: 116473# 39 @  
@ AfriKiwi [#38]

Hallo Erich,

ich habe auch noch etliche Milliarden. :-)

Harald
 
muemmel Am: 21.03.2011 18:35:10 Gelesen: 116465# 40 @  
Guten Abend Inflafreunde,

heute kommen nun die Bogen des Walzendrucks an die Reihe, hier exemplarisch ein solcher der 319 AW.



Charakteristisches Merkmal sind hierbei die sogenannten Walzenstriche am Ober- und Unterrand. Oben bestehen diese aus kurzen und langen Strichen in verschiedenen Kombinationen, abhängig von der Breite der Reihenwertzähler (RWZ). Doch dazu später mehr.

Am linken Rand finden wir einen vierstelligen Bogenzähler (BZ) und die Klischeenummern (KN), hier paarweise. Bei diesem Bogen ist die zweite 9 des Klischeenummernpaares auf dem rechten Rand gelandet und dort als 6 lesbar. Der rechte Rand ist entweder gänzlich leer oder er enthält einen BZ. Dies ist abhängig von der verwendeten Druckmaschine, auf die ich später auch noch eingehen werde.

Gedruckt wurde auf "Endlosbahnen", die in Wirklichkeit natürlich irgendwann mal ein Ende hatten. Aber bei 3000 Meter war der Begriff in der Reichsdruckerei gang und gäbe.

Walzige Grüße
Harald
 
AfriKiwi Am: 21.03.2011 22:43:47 Gelesen: 116448# 41 @  
Hallo Harald,

Deine Antwort zu [#39] habe ich schon erwartet. ;)

Da die Bogennummer 6649 gerade den Platz nimmt von der zweiten Klischeenummer 9 macht es nicht Sinn ein zweites 9 zu zeigen im rechten Rand wie man es lesen soll wohl nicht eine 6 ?

Erich
 
heide1 Am: 23.03.2011 13:55:55 Gelesen: 116357# 42 @  
Moin,

ich musste mal wieder meine INFLA Sachen angucken, Belege und Bögen anfassen und freuen, ein Rückfall in alte Zeiten.

Hier ein Bogen Michel 117 mit HAN H 4024.19 und Formnummer 1. Dabei ist mir die spiegelverkehrte Nr. 321 mittig aufgefallen.

Würde gern etwas dazu wissen.

Gruß Jürgen


 
muemmel Am: 23.03.2011 21:09:30 Gelesen: 116332# 43 @  
@ AfriKiwi [#41]

Guten Abend Erich,

Bogenzähler und Klischeenummern sind zwei Paar Schuhe, die nichts miteinander zu tun haben, was bei den weiteren Beiträgen noch verdeutlicht werden wird. Bitte noch ein wenig Geduld.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 23.03.2011 21:35:04 Gelesen: 116325# 44 @  
Guten Abend Inflafreunde,

in der Reichsdruckerei kamen für den Walzendruck drei Rotationsmaschinen zum Einsatz, in der Literatur als M I, M II und M III bezeichnet. Bei letzterer muss noch zwischen M III A und M III B unterschieden werden.

M I wurde 1911 in Betrieb genommen und diente zunächst zum Druck von Rollenmarken, mit denen die Wertzeichenautomaten bestückt wurden. Mit einer Umdrehung des Druckzylinders wurden 22 Reihen zu je 10 Marken gedruckt. Ab 1914 wurden mit M I auch Schalterbogen gedruckt, wobei man die 11. und 22. Reihe durch die Felder mit den Walzenstrichen und Reihenwertzahlen ersetzte. Mit dieser Maschine konnten lediglich einfarbige Marken gedruckt werden.

Die charakteristischen Merkmale von M I sind der von rechts lesbare Bogenzähler mit 10 mm Breite und einfachen Klischeenummern in absteigender Reihenfolge.



Soviel zur Maschine I, in den nächsten Tagen folgt dann M II.

Schönen Gruß
Harald
 
Pommes Am: 23.03.2011 22:24:10 Gelesen: 116314# 45 @  
@ muemmel [#44]

"in der Literatur als ... bezeichnet"

Um nicht nur von Deinen Informationen "leben zu müssen", wäre es schön - für einen Interessierten an der Materie an sich -, wenn Du "die Literatur" auch mit Titel und Autor u.s.w. nennst. Besten Dank im Voraus! Und weiter so, das sind wirklich interessante Beiträge.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
heide1 Am: 24.03.2011 10:07:58 Gelesen: 116257# 46 @  
@ Pommes [#45]

Moin,

guck mal hier:

http://www.post-und-telekommunikation.de/PuT/Gastbeitrag_1_Zerbel_Briefmarkendruck_Druckversion.php

Oder Du guckst auf die Homepage von INFLA BERLIN, POSTSTEMPELGILDE etc. - da ist fast alles für Dich!

Wenn Du in Google suchst, soviel kannst Du überhaupt nicht lesen.

Gruß Jürgen
 
muemmel Am: 24.03.2011 18:50:26 Gelesen: 116213# 47 @  
@ Pommes [#45]

Guten Abend Thomas,

da wären z.B. zu nennen

das Kohl-Briefmarken-Handbuch
INFLA-Band 17, Handbuch der Rosettenausgabe 1923, Dr. Wilfried Kiefner
INFLA-Band 19, Die deutschen Überdruckmarken vom Jahre 1923, Albert Burneleit
INFLA-Band 20-I, Handbuch der Bogen und -randdrucke (Walzendruck), Dr. Alfred Metzner
INFLA-Band 36, Die OPD-Marken 1923, Dr. Carl Faulhaber u.A.

Ich hoffe, das reicht fürs erste.

Schönen Gruß
Harald
 
Pommes Am: 24.03.2011 19:26:19 Gelesen: 116207# 48 @  
@ muemmel [#47]

Herzlichen Dank! "Für's erste" ist das auf jeden Fall genug. Wie schon gesagt - weiter so. Deine Beiträge sind interessante Lektüre. Nicht nur zeigen, schau mal, was ich da schönes habe, sondern auch Informationen, die (zumindest für mich) neu sind, weil sie in der Standardliteratur eben nicht enthalten sind. Mal sehen, welche der genannten Schriften sich in einigen Monaten/Jahren in meinem Bücherschrank wiederfinden - soweit noch erhältlich. Und meinetwegen mehr Detailinformationen! Manch einer mag gelangweilt sein über so viel "Spezialwissen". Ich finde es interessant und zum Teil auch für mich als Heimatsammler ab und zu von unschätzbarem Wert; danke.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
muemmel Am: 24.03.2011 19:30:52 Gelesen: 116205# 49 @  
Guten Abend,

kommen wir nun zur Walzendruckmaschine M II, die ab 1914 in der Reichsdruckerei zum Einsatz kam und prinzipiell wie M I arbeitete. Durch einen synchron laufend zweiten Druckzylinder war aber nun der Druck zweifarbiger Marken möglich. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen beiden Maschinen, die eine eindeutige Unterscheidung ermöglichen.



Bei M II finden wir doppelte Klischeenummern (KN) für jeden Druckgang. Dabei steht die KN des 1. Druckgangs oberhalb der Zähnung und die KN des 2. Druckgangs unterhalb. Ein weiterer Unterschied ist beim Bogenzähler erkennbar, der nun von links lesbar und 23 mm breit ist.



Da bei M I und M II mit einer Umdrehung jeweils zwei Schalterbogen gedruckt wurden, gibt es Ober- und Unterbogen (OB/UB), die anhand der KN unterscheidbar sind (Näheres dazu in eine weiteren Beitrag). Eine Besonderheit beim Oberbogen von M II ist aber, dass hier durchgängig eine KN 9 stets am rechten Rand als 6 auftaucht (siehe Beitrag #40). Und damit dürfte auch die Frage von Erich beantwortet sein.

Soviel für heute. Einen schönen Frühlingsabend wünscht
der Harald
 
AfriKiwi Am: 25.03.2011 02:02:13 Gelesen: 116176# 50 @  
@ muemmel [#49]

Hallo Harald,

Eine Besonderheit beim Oberbogen von M II ist aber, dass hier durchgängig eine KN 9 stets am rechten Rand als 6 auftaucht.

Kommt das nur vor bei dieser KN 9 oder auch bei anderen KN die in der Mitte Platz machen für die BN ?

Sollte dies der Fall sein und eine andere Nummer ist so entstanden im rechtem Rand, ist die 6 vielleicht doch als 9 zu betrachten und nicht eine 6 ?

Erich
 
muemmel Am: 25.03.2011 18:30:56 Gelesen: 116139# 51 @  
@ AfriKiwi [#50]

Guten Abend Erich,

Kommt das nur vor bei dieser KN 9 oder auch bei anderen KN die in der Mitte Platz machen für die BN ?

In der Tat kommt diese Besonderheit nur bei KN 9 links und rechts (hier kopfstehend) nur auf den Oberbogen vor, die mit M II gedruckt worden sind. Ob man hier Platz für den Bogenzähler schaffen wollte, glaube ich eher nicht, denn mitunter stehen die KN auch im BZ.



Hier als Beispiel ein OB der 314 mit BZ 9646, bei der die letzte 6 und die obere KN 8 teilweise überlappen.

Schönes Wochenende
Harald
 
AfriKiwi Am: 26.03.2011 01:18:43 Gelesen: 116110# 52 @  
@ muemmel [#51]

Gute Antwort.

Im Michel Nr. 314 steht nur ein Farbe - Grünblau.

Im oberen Beitrag kommen die 1 Millione doch dunkler vor oder halt als einzel Farbe viel dicker da ein zweiter Druck nicht nicht vorkommt, oder ?

Die KN sind auch unterschiedlich erkennbar. Der 6 was ein 9 sein sollte ist vom gleichen Druck als die unter KN des KN Paares.

Jeder solcher Bögen müßte dann halt zweimal unter ein Druckplatte landen um verschiedene Zifferformen darzustellen. Einen Druck davon ist verantwortlich für den Sechser.

Hoffe ich erkläre mich verständlich.

Erich
 
muemmel Am: 26.03.2011 15:18:07 Gelesen: 116040# 53 @  
@ AfriKiwi [#52]

Hallo Erich,

die Rosettenausgabe wurde in zwei Druckgängen hergestellt. Zuerst wurde das Markenbild mit der Rosette, dem Schriftzug "Deutsches Reich" usw. gedruckt, anschließend erfolgte der Wertdruck, der meist etwas dunkler ausfiel. Aus diesem Grund sind auch die Klischeenummern heller und dunkler.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 26.03.2011 15:38:25 Gelesen: 116038# 54 @  
Salut Inflafreunde,

nun kommen wir zur Maschine M III, die 1922 in Betrieb genommen wurde und doppelte Breite hatte. Mit dieser Maschine konnten also mit einer Umdrehung des Zylinders vier Schalterbogen gedruckt werden. Durch einen synchron laufenden Druckzylinder war auch hier die Herstellung zweifarbiger Marken gegeben, oder wie bei der Rosettenausgabe der Druck von Markenbild und der Wertangabe. Während wir bei M I und M II nur zwischen Ober- und Unterbogen zu unterscheiden hatten, haben wir es bei M III nun mit linken Ober- und Unterbogen sowie rechten Ober- und Unterbogen zu tun (Kurzbezeichnungen sind LOB, ROB, LUB, RUB).



Bei linken Bogen stehen die KN nach wie vor am linken Rand (aber jetzt übereinander) und die Bogenzähler sind auf den rechten Rand umgezogen. Entsprechend umgekehrt sieht es bei den rechten Bogen aus, allso BZ links und KN rechts.

Die BZ entsprechen denen von M II und sind ebenfalls 23 mm breit.

Und nun schaut mal schön Fußball.

Schönen Gruß
Harald
 
AfriKiwi Am: 26.03.2011 19:15:47 Gelesen: 115995# 55 @  
@ muemmel [#53]

Danke Harald, das erklärt die Sache.

Erich
 
muemmel Am: 28.03.2011 22:00:24 Gelesen: 115884# 56 @  
Guten Abend an die Freunde der Inflationsbogen,

noch ein paar Informationen zur Zähnung der Bogen. Die Plattendruckbogen wurden im 6er-Pack (mitunter evtl. auch ein paar mehr) in die Zähnungsapparatur befördert und dort mittels Kammzähnung durchlocht. Etliche landeten auch in Durchstichkästen, wo sie durchstochen wurden (in der Reichsdruckerei hieß das "Schlitzperforierung"). Ganz anders jedoch beim Walzendruck, wo die Bogen komplett mittels Kastenzähnung durchlöchert wurden. Diese erfolgte unmittelbar nach dem Druck durch durch eine mit der Druckmaschine gekoppelte Zähnungsapparatur. Hierbei wurden 11 waagerechte Reihen einschließlich des oberen Zwischenstegs gezähnt. Beim nächsten Zähnungsschlag wurde dann der Zwischensteg des Unterrandes des vorhergenden Bogens mit gezähnt. Deshalb ist bei Walzendruckbogen die untere Zahnreihe oft nach links oder rechts versetzt.



So viel für heute

der Harald
 
muemmel Am: 29.03.2011 22:07:42 Gelesen: 115820# 57 @  
Hallo Inflafreunde,

zu später Stunde noch ein paar Informationen zu den Bogenzählern (BZ) der Walzendruckbogen. Bei den Schalterbogen lief die Nummerierung immer von 0001 bis 0000 (=10000). Bei einigen Bogensammlern galt lange die Theorie, dass nach dem BZ 9999 wieder mit 0001 hätte beginnen müssen.

Doch dem ist mitnichten so, denn wenn der 1. Bogen (meist der Oberbogen) mit der ungeraden Nr. 0001 beginnt, erhält der darauf folgende Unterbogen naturgemäß die Nr. 0002. Und so geht es weiter bis zum Oberbogen mit der Nr. 9999 und dem nachfolgenden Unterbogen mit Nr. (1)0000. Da die Zählwerke für die Walzendruckbogen nur vierstellig waren, konnte die 10000 halt nur als 0000 auftreten.



Anschließend begann das ganze Spiel erneut mit dem Oberbogen und dem BZ 0001 usw.

Darüber hinaus gibt es bei Inflationsbogen auch dreistellige Bogenzähler, die jedoch nur bei Rollenbahnbogen auftreten. Näheres dazu später. Des Weiteren gab es nach der Inflationszeit auch Walzendruckbogen mit fünfstelligen BZ.

Gute Nacht sagt
der Harald
 
muemmel Am: 13.04.2011 16:12:07 Gelesen: 115150# 58 @  
Salut an die Freunde der Inflationsbogen,

neben den Platten- und Walzendruckbogen gab es auch solche die im Kombinationsdruck Platte auf Walze (P/W) hergestellt worden sind.



Bei der Rosettenausgabe wurden aushilfsweise die Werte zu 50 und 500 Millionen in diesem Verfahren hergestellt. Dabei erfolgte der Markenbilddruck mittels Walze auf der Maschine M I, mit der nur einfarbige Marken gedruckt werden konnten. Anschließend wurde der Wertdruck mittels Platte hinzugefügt.

Neben den bereits bekannten Merkmalen des Walzendrucks finden wir beim P/W-Druck am linken Rand noch die vom Plattendruck herrührenden Summierungszahlen.

Soviel für heute.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 15.04.2011 12:37:43 Gelesen: 115059# 59 @  
Grüezi mitanand,

Bogen, die von der Walzendruckmaschine M I stammen, kann man übrigens immer am Bogenzähler erkennen:



Hier sind die Bogenzählnummern von rechts lesbar und 10 mm breit und somit deutlich von jenen unterscheidbar, die von den Maschinen M II und M III stammen.

Und das passierte, wenn der Bogen verkehrt herum in die Druckpresse eingelegt wurde:



Schönen Gruß
Harald
 
7968willi Am: 30.12.2011 11:30:48 Gelesen: 109013# 60 @  
Hallo Harald,

Ich muss dir mal ein großes Lob aussprechen. Auch ich spezialisiere mich so nach und nach auf die Inflationsausgaben. Ich versuche möglichst viele Han und DZ, ganze Bögen usw zusammen zu bekommen. Ich bin fasziniert von den vielfältigen Besonderheiten dieser Ausgaben.

Deinen Beitrag lese hier nicht zum ersten mal und lerne trotzdem immer wieder was neues dazu. Mein Bestand an Bogen und Bogenrändern hält sich bis jetzt leider noch in Grenzen, aber ich geb nicht auf! :-)

Ich hoffe es kommen noch viele Beiträge von dir und natürlich auch von den anderen. Macht weiter so!

Wünsche euch nen guten Rutsch,
Gruß 7968willi
 
muemmel Am: 31.12.2011 19:04:21 Gelesen: 108951# 61 @  
@ 7968willi [#60]

Guten Abend Willi,

nett, dass Du mich ein Jahr nach meinem ersten Beitrag erinnert hast, dieses Thema nicht einschlafen zu lassen.

Dann schreibe ich doch noch ein paar Zeilen zu den Oberrändern der Walzenbogen der Rosettenausgabe. Hierbei gab es drei Anordnungen der Walzenstriche:

7 einfarbige Striche (W7)

13 einfarbige Striche (W13) nur beim Kombinationsdruck Platte auf Walze (P/W)

13 zweifarbige Striche, 6 vom Markenbilddruck und 7 vom Wertdruck

Fortsetzung im nächsten Beitrag.

Und nun wünscht der Mümmel einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 01.01.2012 20:15:33 Gelesen: 108879# 62 @  
Guten Abend an die Inflabogensammler,

zunächst alles Gute für das neue Jahr, ich hoffe der Übergang ist wohl verlaufen und die Auswirkungen des Katers haben sich inzwischen verflüchtigt.

Im vorigen Beitrag hatte ich die drei grundlegenden Anordnungen der Walzenobberränder der Rosettenbogen vorgestellt. Aber insgesamt gibt es zehn verschiedene Kombinationen bei der Anordnung der Walzenstriche.

Zur Bezeichnung der Oberrandstücke dient die Länge der Walzenstriche. Hier gibt es drei Möglichkeiten: Alle Striche kurz (0), je 1 äußerer Strich lang (1), je 2 äußere Striche Lang (2).

-/0´7´0 -/1´5´1
1´11´1/- 2´9´2/-
0´6´0/0´7´0 1´4´1/0´7´0
1´4´1/1´5´1 0´6´0/1´5´1
0´6´0/2´3´2 1´4´1/2´3´2

Dabei steht Markenbilddruck (Mb) vor und Wertdruck (Wd) hinter dem Schrägstrich.

Schönen Gruß vom nassen Niederrhein
Harald
 
7968willi Am: 03.01.2012 11:28:46 Gelesen: 108790# 63 @  
Hallo Harald,

Freut mich, dass es hier wieder weitergeht. Du bist ja der Sachbearbeiter der Rosettenausgaben bei der Infla Berlin soweit ich mich erinnern kann. Jetzt wundert es mich auch nicht mehr, dass du so ein Wissen hast und so viele schöne Stücke die du hier zeigen kannst. Sehr schön. Und gut erklärt ist es auch.

Ich bin seit neuestem auch Mitglied, aber leider noch ein Laie und arbeite mich so nach und nach ein. Ich habe irgendwo mal mitbekommen das es eine Neuauflage der Rosettenausgabe gibt, bestimmt von Dir ? :-) Muss ich mir mal zulegen.

Kannst du mir vielleicht noch sagen wie die Bewertung von kompletten Bögen vorgenommen wird? Werden da alle Marken extra berechnet oder gibt es einen Faktor zur Berechnung? Und gibt es eine Auflistung der Infla-Ausgaben ab 1916 der HAN die mittlerweile "komplett" ist?

Auch interessiere ich mich für die Abnutzungserscheinungen der Randleisten, habe festgestellt das bei gleichen HAN die Randleisten so nach und nach Abnutzungserscheinungen aufweisen oder durch andere ersetzt wurden.

Gruß aus dem (ausnahmsweise) sonnigen Schwarzwald!
Willi
 
muemmel Am: 05.01.2012 18:04:18 Gelesen: 108685# 64 @  
@ 7968willi [#63]

Guten Abend Willi,

zunächst einmal herzlich willkommen bei INFLA-Berlin.

"Ich habe irgendwo mal mitbekommen das es eine Neuauflage der Rosettenausgabe gibt, bestimmt von Dir? :-) Muss ich mir mal zulegen."

Dem ist in der Tat so und es ist rechtzeitig zur letzten Sindelfinger Messe erschienen. Weitere Informationen dazu kannst Du hier finden:
http://www.infla-berlin.de/Verlag/Band-67.pdf

"Kannst du mir vieleicht noch sagen wie die Bewertung von kompletten Bögen vorgenommen wird? werden da alle Marken extra berechnet oder gibt es einen Faktor zur Berechnung?"

Der 2. Teil des Buches beinhaltet den kompletten Bogenkatalog einschließlich Handelspreisen.

"Und gibt es eine Auflistung der Infla-Ausgaben ab 1916 der HAN die mittlerweile "komplett" ist?"

INFLA-Band 40 enthält eine umfangreiche Aufstellung der HAN, da er aber 1997 erschienen ist, sind mit Sicherheit in den letzten Jahren noch einige hinzu gekommen.

Da ich in den nächsten Wochen mit meiner neuen Wohnung viel zu tun habe, werde ich hier vorerst etwas seltener auftauchen.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 25.02.2012 20:22:54 Gelesen: 106678# 65 @  
Guten Abend,

nachdem in der neuen Wohnung nun die meisten Dinge an Ort und Stelle untergebracht sind, kann ich mich langsam auch wieder ein wenig mehr der Philatelie widmen.

Hier nun ein Bogenteil der 313 mit 24 Marken aus der rechten oberen Ecke.



Wenn man nun, wie ich, bevorzugt vollständige Bogen sammelt, muss es mit diesem Bogenteil wohl doch etwas auf sich haben.



Und so ist ist es in der Tat. Abklatsche des Wertdrucks in größeren Einheiten findet man nicht wirklich an der nächsten Straßenecke oder auf Flohmärkten. Aber wenn man Glück hat, findet man so etwas im Internet zum einstelligen Eurobetrag.

Einen schönen Sonntag wünscht
der Harald
 
muemmel Am: 22.05.2012 21:51:33 Gelesen: 104103# 66 @  
Guten Abend,

die "philatelistische Dienstreise" nach Kassel hatte auch einen erfreulichen Aspekt, denn es war mir vergönnt, diesen extrem senkrecht verschnittenen Bogen zu erwerben.



Was mein kleines Herz natürlich mit großer Freude erfüllt. :-)

Schönen Gruß
Mümmel
 
7968willi Am: 16.08.2012 13:20:35 Gelesen: 101904# 67 @  
Hallo Mümmel,

endlich finde ich mal wieder Zeit, hier zu schreiben. Mittlerweile habe ich mir "Deinen" Infla-Band 67 zugelegt. Ich habe ihn verschlungen, genauso stelle ich mir gute Literatur vor. Ein dickes, dickes Lob für Dich. Dahinter muss jahrelange Arbeit stecken, einfach nur eine super-klasse Ausarbeitung von Dir! Wirklich sehr, sehr gut!

Ich hoffe, der Thread geht hier mal wieder weiter, ich bin mir sicher, Du bist noch lange nicht am Ende mit Deinen Entdeckungen. Ich sortiere so nach und nach meinen Bestand an Marken und meinen bescheidenen Bestand an Bogen und hoffe sehr, dass ich auch mal eine kleine oder größere neue Entdeckung finde und hier vorstellen kann.

Mach weiter so,

Gruß Willi
 
muemmel Am: 04.09.2012 22:26:13 Gelesen: 101407# 68 @  
@ 7968willi [#67]

Hallöle Willi,

herzlichen Dank für die Blumen und es freut mich, dass Dir das Werk gefällt.

Mit diesem Doppeldruck der 318 komme ich einfach nicht klar:



Quelle: Württembergisches Auktionshaus für Postwertzeichen GmbH

Gerade von der 318 habe ich mittlerweile etliche Doppeldrucke (DD) des Wertdrucks zu Gesicht bekommen, aber dabei handelte es sich immer um ganze Bogen oder Bogenteile mit DD. Aber warum hier lediglich die erste Markenreihe einen DD hat und die andere(n) nicht, ist mir bisher noch rätselhaft.

Bin mal gespannt, ob jemand hierfür eine plausible Erklärung abgeben kann.

Grüßle
Mümmel
 
JoshSGD Am: 06.09.2012 09:02:48 Gelesen: 101324# 69 @  
@ muemmel

Ein interessantes Stück, was du da zeigst.

Ich vermute, dass es beim Drucken vielleicht einen Druckausfall ab Reihe zwei gegeben hat und man dann den Bogen nochmal gedruckt hat.

Ich selbst habe ein senkrechtes Pärchen, bei dem das obere Stück einen halbwegs guten Werteindruck hat, die untere Marke aber so gut wie keinen.

Wenn du es anschaust, siehst du, das der Werteindruck der unteren Marke mit dem Werteindruck der oberen Marke an gleicher Position zu finden ist, der andere Werteindruck bei oberer Marke steht etwas weiter oben. Kann also sein, das die übereinstimmende Position der beiden Werteindrucke vielleicht der zweite Druckgang war.

Gruß
Josh
 
Postgeschichte Am: 06.09.2012 11:39:58 Gelesen: 101305# 70 @  
@ muemmel [#68]

Hallo Harald,

ich finde dieses Stück philatelistisch nicht interessant. Daß sich manche Philatelisten und Infla-Sammler durch den vermeintlichen Doppeldruck geblendet werden und die Briefmarkenherstellung außer Acht lassen, liegt in der Natur eines Sammlers begründet, der ja Besonderheiten in seiner Sammlung haben will. Ich bin jedoch der festen Überzeugung, ohne das Original hier vorliegen zu haben, daß es sich um eine Fälschung handelt und begründe es wie folgt:

1. Die Maße der beiden Marken stimmen nicht. Obere Marke ist kleiner, was man am Bildschirm durch ein Lineal oder auch mittels eines Papierstreifens nachmessen kann. Die Verkleinerung kann man auch anhand des zweiten Merkmals nachvollziehen.

2. Das zweite Fälschungsmerkmal ist die Zähnung, die anhand des kleinen Zahnes leicht zu entlarven ist. Oder wurde diese durch eine Kammzähnung verursacht?



Ich halte diese beiden Marken für eine Montage, die einen Doppeldruck mit einer gewöhnlichen Marke zusammenhängend vortäuschen soll. Eine ähnliche Montage liegt mir von Allenstein vor, bei der allerdings die Markengrößen stimmen. Beim Erkennen solcher Fälschungen hilft die Kenntnis über die Briefmarkenherstellung. Dann stechen solche Ungereimtheiten schon in´s Auge.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
doktorstamp Am: 06.09.2012 12:34:03 Gelesen: 101295# 71 @  
Da bin ich mir nicht so sicher. Die Ungereimtheiten der Zähnung (von Manfred hervorgehoben) vermögen durch leichte Verstellung des Kammsschlags entstanden sein.

Vom Scan her kann man keinerlei "Zimmerarbeit" zwischen den beiden Marken erkennen, wohl dagegen zwischen Rand und der obersten Marke klebt noch ein Falz (Falzreste?).

Bei manchen Marken dieser Serie waren sie bekanntlich und nachweislich in Platten (Bildteil) und Walzendruck (Nominale) hergestellt. Ich kann mir nicht vorstellen obiges ist durch Plattendruck verursacht. Folglich muß es Walzendruck sein.

Ferner standen zu jener Zeit die Druckereien massiv in der Prelle den Bedarf an Marken, mit dem fast täglich steigenden Verlust an Wert, gerecht zu werden. Demzufolge wurde notfalls in aller Eile schlampig gearbeitet.

Eine lästige Frage aber wäre, warum ließ das Auktionshaus das Stück nicht vorher prüfen?

mfG

Nigel
 
wuerttemberger Am: 06.09.2012 14:22:03 Gelesen: 101275# 72 @  
@ Postgeschichte [#70]

Anhand dieser Abbildung kann man sicherlich keine Fälschung entlarven.

Die Zähnung der Marke erfolgte mittels waagrechter Reihenzähnung von zwei Schalterbogen mit einem Zähnungskamm von 20 Feldern. Bei der Kammzähnung kann immer ein spitzer oder breiter Ausgleichszahn vorkommen. Deswegen ist die Höhe einer Marke bei dieser Zähnungsart variabel und taugt nicht als Merkmal für eine Fälschung. Der Aufdruck erfolgte in einem separaten Druckgang - hier beide Drucke zweifelsfrei Plattendruck. Ist dieser mittels einer Schnellpresse (siehe Beitrag [#81]) erfolgt, so wurde das Papier auf einen Zylinder gespannt und über die waagrechte Druckplatte abgerollt. Wurde der Bogen aus Versehen für einen zweiten Druckgang auf dem Zylinder belassen und erst beim Druck noch rechtzeitig bemerkt, dass kein neues Papier eingelegt wurde, so kann sehr wohl ein Doppeldruck nur in der ersten Reihe erfolgt sein, wenn rechtzeitig abgebrochen wurde.

Gruß

wuerttemberger
 
muemmel Am: 06.09.2012 20:20:39 Gelesen: 101231# 73 @  
@ wuerttemberger [#72]

Salut wuerttemberger,

vielen Dank für deine Erläuterungen, das ist auf jeden Fall schon mal ein Anfang. Werde der Sache weiter nachgehen.

@ Postgeschichte [#70]

Guten Abend Manfred,

Unregelmäßigkeiten bei Kammzähnung kommen bei Marken insbesondere der Hochinflation schon vor, wenn auch nicht so häufig:


(Quelle: INFLA-Band Nr. 67, alle Rechte beim Autor)

@ doktorstamp [#71]

Hello Nigel,

die Wertstufe 10 Millionen wurde nur im Plattendruck hergestellt.

Soviel für heute zum Thema und schönen Gruß
Harald
 
JoshSGD Am: 13.09.2012 10:45:48 Gelesen: 100950# 74 @  
Hallo und guten Tag,

ich habe eine Frage zum Oberrand der 326 B. Dieser kommt laut Michel nur in Konfiguration B vor. Bin auch gerade dabei, die entsprechende INFLA-Literatur zu studieren.

Nun habe ich in meinem Bestand eine 326 B mit einer vermeintlichen Konfiguration A gefunden. Ich weiß auch, das der Michel anmerkt, das zwar auf den OR der Felder 5+6 eine Lücke ist, aber wenn man sich die hier genau anschaut ist es eigentlich eine A. Oder kann es sein, das die Strichelleiste einfach sehr weit nach rechts verschoben ist, der Summenzähler steht ja auch nicht mittig.



Danke und Gruß.
Josh
 
muemmel Am: 13.09.2012 11:14:26 Gelesen: 100937# 75 @  
@ JoshSGD [#74]

Hallo Josh,

die von Dir gezeigte Marke ist Feld 6 mit Oberrand, eben genau eines der Felder, bei der die Strichelleiste unterbrochen ist.

Hier ein kompletter Oberrand der Platte -/1/1:



Und hier der Oberrand von Platte -/2/2:



Die Position der Strichelleisten ist nicht immer einheitlich, so dass z.B. beim Bogen -/1/1 über Feld 6 rechts noch ein wenig von derselben vorhanden ist.

Da es 326 B nur mit Strichelleiste am Oberrand (Form B) gibt, die aber eben über den Feldern 5+6 unterbrochen ist, handelt es sich aber nicht bei diesen Feldern um Oberrand Figur A (ohne Strichel).

Schönen Gruß
Harald
 
JoshSGD Am: 13.09.2012 11:20:01 Gelesen: 100935# 76 @  
@ muemmel [#75}

Hallo Harald,

danke für die Info, so ähnlich hatte ich mir das schon gedacht. Deine Bilder haben das gut gezeigt. Spätestens zum Inflatreffen hätte ich die Marke mal mitgebracht, aber nun ist ja alles gelöst.

Danke

Josh
 
hinnerk Am: 16.10.2012 18:27:09 Gelesen: 99638# 77 @  
Punkte im Markenrand bei Infla-Marken

Bei der Durchsicht meiner Infla-Einheiten sind mir an verschiedenen Positionen im Markenrand immer wieder Farbpunkte aufgefallen, für die ich eine Erklärung suche, denn ich halte sie nicht für Druckzufälle, zumal sie sich hin und wieder auch auf der gleichen Position befinden.

Sind das Druckhilfen, Steuermarkierungen (ähnlich den bekannten Strichen) - oder was bedeuten sie bzw. warum sind sie da? Ich bin sicher, dass irgendjemand das weiß und mir Auskunft oder eine Erklärung geben kann. An dieser Stelle schon einmal ganz herzlichen Dank.

Hinnerk


 
muemmel Am: 16.10.2012 19:00:14 Gelesen: 99623# 78 @  
@ hinnerk [#77]

Hallo Hinnerk,

mit der Vermutung, dass diese Punkte nicht zufällig mitgedruckt wurden, liegst Du vollkommen richtig. Je nach Position hatten die Punkte unterschiedliche Funktionen.

Ich werde nachschauen, ob ich dazu im im Thread "Deutsches Reich - Inflationsbogen" schonmal was geschrieben habe. Wenn nicht, werde ich das in den nächsten Tagen nachholen.

Schönen Gruß
Mümmel
 
jürgenw Am: 17.10.2012 03:33:05 Gelesen: 99570# 79 @  
Hallo Hinnerk,

bei den von Dir gezeigten Punkten handelt es sich um die Plattennägel, mit denen die Druckplatten befestigt wurden. Siehe auch bei Brustschildmarken, wo es ausführlich beschrieben ist.

Viele Grüße
Jürgen
 
muemmel Am: 17.10.2012 08:23:21 Gelesen: 99553# 80 @  
@ jürgenw [#79]

Guten Morgen Jürgen,

diese Punkte stammen mitnichten von den Plattennnägeln, wie sie bei den Brustschildmarken vorkommen. Mehr dazu in den nächsten Tagen im Thema "Deutsches Reich - Inflationsbogen".

Grüßle
Mümmel
 
hinnerk Am: 17.10.2012 16:09:15 Gelesen: 99514# 81 @  
@ jürgenw [#79]

Hallo Jürgen, hallo Mümmel,

danke erst einmal für Eure Antworten. Ich werde mal bei den "Brustschilden" nachschlagen, aber auch gespannt auf Mümmels Erklärung warten. Immerhin weiß ich ja nun schon - wie vermutet -, dass diese Punkte nicht "zufällig" da sind.

Mit herzlichem Gruß
Hinnerk
 
Kontrollratjunkie Am: 17.10.2012 17:31:22 Gelesen: 99483# 82 @  
Das sollten eigentlich Anlagepunkte zur Zentrierung der Bogen beim Druck und bei der Perforierung sein. Diese Punkte kommen auch auf Bogen späterer Ausgabegebiete vor, z.B. beim Alliierten Kontrollrat.

Aber sicher wird muemmel das noch eingehend erläutern.

Gruß
KJ

[Beiträge 77-82 am 18.10.12 redaktionell in das von Harald (mümmel) genannte Thema verschoben]
 
muemmel Am: 20.10.2012 21:24:50 Gelesen: 99315# 83 @  
Hallo Inflafreunde,

zu den von Hinnerk angesprochenen Punkten noch eine Anmerkung. Diese Punkte befinden sich nur auf den Bogen des Plattendrucks. Und damit das alles ein wenig anschaulicher wird, hier erst einmal ein Bild:



Die Druckform für einen Maschinen- oder Druckbogen der normalen Freimarken (Germania, Ziffern & Arbeiter, Rosetten) war für vier Schalterbogen vorgesehen.

Nach dem Druckvorgang wurde solch ein Bogen zunächst waagerecht in "Zähnungsbogen" geschnitten. Dazu dienten die mit Z bezeichneten Punkte. Bevor diese Zähnungsbogen in der Zähnungsapparatur landeten, mussten sie an den mit N bezeichneten Punkten auf Nadeln aufgespießt werden, damit alle Bogen auch richtig ausgerichtet waren und ordentlich gezähnt werden konnten.

Nach dem Zähnungsvorgang verblieb noch der Schnitt in die Schalterbogen. Dazu dienten die mit S bezeichneten Punkte.

Soviel fürs Erste.

Schönen Gruß
Harald
 
hinnerk Am: 20.10.2012 22:44:35 Gelesen: 99299# 84 @  
@ muemmel [#83]

Hallo Harald,

das ist eine Erklärung, mit der ich etwas anfangen kann. Dazu auch noch die Graphik - toll! Ganz herzlichen Dank für Deine Mühe.

Gruß Hinnerk
 
Mech3 Am: 21.10.2012 11:23:49 Gelesen: 99249# 85 @  
@ muemmel [#83]

Hallo Harald,

beim Plattendruck war die Größe des Druckbogens für 4 Schalterbögen ausgelegt.

Wie ist das beim Walzendruck, wurden da auch auf einmal 4 Schalterbögen gedruckt ?

Gruß Ronald
 
muemmel Am: 23.10.2012 22:32:14 Gelesen: 99127# 86 @  
@ Mech3 [#85]

Hallo Ronald,

beim Walzendruck wurden je nach Maschinentyp zwei oder vier Schalterbogen gedruckt. Wenn Du mal zurückblätterst, wirst Du einige diesbezügliche Informationen finden.

Schönen Gruß
Harald
 
Mech3 Am: 24.10.2012 08:53:17 Gelesen: 99109# 87 @  
@ muemmel [#86]

Hallo Harald,

werde ich machen, habe jetzt Zeit dafür.

Gruß Ronald
 
JoshSGD Am: 21.11.2012 16:55:31 Gelesen: 98155# 88 @  
Hallo,

ich hab hier ein Bogeneckrandstück der 325 A Pa. Auf dem Rand ist das Datum 20 NOV 1923 gedruckt. Hat das was zu sagen? Auf anderen Bögen habe ich das bisher nicht gesehen.



Danke und Gruß
Josh
 
muemmel Am: 21.11.2012 18:47:42 Gelesen: 98146# 89 @  
@ JoshSGD [#88]

Hallo Josh,

die Bogen wurden in Bogentaschen mit je 20 Bogen ausgeliefert, wobei die rechte obere Ecke der Tasche abgeschnitten war. Da der Inhalt der Bogentaschen nach Erhalt sofort zu kontrollieren war, haben etliche Postler genau dort entweder ihre Nummern von 1 bis 20 hinterlassen oder aber halt das Datum.

Falls ich zu den Bogentaschen noch nichts habe verlautbaren lassen, werde ich das demnächst nachholen.

Grüßle
der Mümmel
 
muemmel Am: 25.11.2012 20:28:29 Gelesen: 98044# 90 @  
Guten Abend Infla-Freunde,

ein paar Anmerkungen Thema Verpackung und Versand der Schalterbogen. Nachdem die Schalterbogen die Endkontrolle passiert hatten, wurden jeweils 20 Bogen mit einer Heftklammer zusammen getackert und zusätzlich mit einer Banderole versehen.



(Quelle: INFLA-Band 67)

Am linken Rand zwischen den Summierungszahlen 28 und 32 sieht man die Heftklammer. Ob die Banderolen immer mit einem Namen versehen wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. In der Reichsdruckerei gab es zwar einen Mitarbeiter namens Lehmann, aber der war in erster Linie mit dem Druck der Bogen beschäftigt.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 28.11.2012 20:37:59 Gelesen: 97960# 91 @  
Guten Abend,

nachdem 20 Bogen geklammert und mit Banderole versehen waren, wurden diese in einer Bogentasche untergebracht:



(Quelle: INFLA-Band 67)

Auf einer solchen finden sich dann diverse Stempel. Links, wie mit mit diesen Bogentaschen zu verfahren war. In der Mitte die Angabe der Wertstufe und der Summe der enthaltenen Bogen. Schließlich kamen noch die Stempel von zwei Kontrolleuren hinzu, einer mit Namen und einer mit Nummer.

Damit die Zahl der Bogen kontrolliert werden konnte, war die obere rechte Ecke schräg abgeschnitten.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 29.11.2012 22:20:50 Gelesen: 97920# 92 @  
Guten Abend allerseits,

nachdem die Bogentaschen hoffentlich ausreichend behandelt wurden, kommen wir nun zur nächsten Stufe. Fünf solcher Bogentaschen wurden nun in einer "Großtasche" verstaut. Hier z.B. eine Großtasche der Markenausgabe 500.000 Mark, zu der jedoch eine ältere nicht mehr benötigte benutzt worden ist, wie die durchgestrichenen Stellen zeigen.



Auch hier war die rechte obere Ecke zu Kontrollzwecken schräg abgeschnitten und auch hier finden wir die Stempel der Kontrolleure usw.

Soviel zum Thema Versand der Bogen.

Schöne Grüße vom Niederrhein
Harald
 
muemmel Am: 03.03.2013 20:18:57 Gelesen: 95848# 93 @  
Eine Besonderheit besteht bei den Plattendruckbogen der Mi-Nr. 319 A und B. Die Wertdruck-Klischees bestanden generell aus 2 Reihen zu je 5 "Marken", aber bei dem Wert 20 Millionen ist jemandem ein Fehler unterlaufen, denn bei einigen Klischees ist der Abstand zwischen der großen 2 und der großen 0 deutlich geringer als beim normalen Klischee, so dass man den Unterschied bereits mit unbewaffnetem Auge erkennen kann.



Auf den Feldern 1/15 die "enge 20", darunter auf den Feldern 21/35 die normale 20.
 
muemmel Am: 03.03.2013 20:29:41 Gelesen: 95841# 94 @  
In der Reichsdruckerei wurde der Fehler mit der "engen 20" erkannt und korrigiert, d.h. die fehlerhaften Klischees wurden durch normale ersetzt. Dadurch entstand der reizvolle Effekt, dass es Bogen mit und ohne "enge 20" gibt.

Hier die Bogenaufstellung:

33/5/- Felder 86/100
35/7/- Felder 1/15
39/3/- Felder 6/20
40/4/- Felder 26/40
9/1/- Felder 6/20
11/3/- Felder 81/95
12/4/- Felder 21/35 und 81/95

Apart ist beim Bogen 12/4/-, dass zunächst das fehlerhafte Klischee bei 81/95 erkannt und ausgewechselt wurde und später dann auch das fehlerhafte Klischee bei 21/35. Diesen Bogen gibt es daher in drei unterschiedlichen Typen.

Ansonsten kann man das alles im INFLA-Band 67 über die Rosettenausgabe nachlesen.

Schönen Gruß
Mümmel
 
muemmel Am: 28.12.2013 20:28:35 Gelesen: 88701# 95 @  
Guten Abend,

nach längerer Pause wieder mal ein paar Zeilen zum Thema "Deutsches Reich - Inflationsbogen".

Die "normalen" Freimarken (Germania, Ziffern und Arbeiter, Posthörnchen, Ziffern im Kreis, Rosetten) des Deutschen Reiches kamen stets in Bogen zu je 100 Marken an die Postschalter. Doch keine Regel ohne Ausnahme, denn es gab auch sogenannte Kleinbogen mit 25 Marken.

Doch wie kam es dazu?

Fehlerhafte Druckerzeugnisse der Reichsdruckerei wurden in der Regel als Makulatur ausgesondert und vernichtet. Da Papier während der Inflationszeit aber ein wertvoller Rohstoff war, wurden aus fehlerhaften 100er-Markenbogen, wenn sie teilweise noch brauchbar waren, eben diese 25er-Kleinbogen herausgetrennt.



Wie auch bei den normalen Schalterbogen, wurden die Kleinbogen zu je 20 Stück in entsprechend dafür gefertigte Taschen gesteckt und über die Oberpostdirektionen (OPD) an die Postämter verteilt.



Solche Kleinbogentaschen sind nicht häufig zu finden, werden jedoch von einigen wenigen Spezialisten gesucht.

Während der Hochinflation ab September 1923 hatte man jedoch für diese arbeitsintensive Maßnahme keine Zeit mehr, da die Portoperioden immer kürzer wurden und ständig den Druck neuer Wertstufen erforderte.

Herzlichen Dank an unser Forummitglied diva für die Abbildungen.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 03.07.2014 23:59:40 Gelesen: 86208# 96 @  
Guten Abend,

diese Woche flatterte mir ein Plattendruckbogen der Rosettenausgabe ohne HAN ins Haus (leider nur zur Ansicht), von dem ich wegen der Dateigröße hier nur den Unterrand zeigen kann:



Im Laufe der Jahre habe ich bzgl. der Rosettenbogen schon einiges zu Gesicht bekommen, aber so etwas bisher noch nicht. Bei den Bogen 44/-/- ist bekannt, dass es die HAN mit 19 mm und 22 mm Breite gibt. Nun kann man spekulieren, ob die unterschiedliche Breite der HAN bemerkt wurde und man versuchte dies zu korrigieren. Denkbar wäre daher, dass eine kleine Zwischenauflage während dieser Operation gänzlich ohne HAN gedruckt worden ist.

Schöne Grüße
Harald
 
Stefan Am: 06.11.2015 19:18:55 Gelesen: 78489# 97 @  
Mir liefen heute auch vier Bogentaschen aus der Inflationszeit (Deutsches Reich) über den Weg. In den Beiträgen [#36]; [#37]; [#91] und [#92] wurden bereits einige Taschen gezeigt. Den Taschen fehlt aus gegebenem Anlass generell eine Ecke.



Bogentasche mit Briefmarken zu 50 Pf. (20 Bogen), verpackt am 16.11.1922 - es ist ein Vermerk mit dem neuen Wasserzeichen (Wz. Waffeln) vorhanden, vermutlich Mi-Nr. 183 (oder ggf. Nr. 212)



Bogentasche mit Briefmarken zu 60 Pf. (20 Bogen), verpackt am 12.11.1921 - es ist ein Vermerk mit dem neuen Wasserzeichen (Wz. Waffeln) vorhanden. vermutlich Mi-Nr. 184



Bogentasche mit Briefmarken zu 1 Mark (20 Bogen), verpackt am 08.11.1922 - es ist ein Vermerk mit dem neuen Wasserzeichen (Wz. Waffeln) vorhanden, vermutlich Mi-Nr. 187 (oder ggf. Nr. 215)



Bogentasche mit Briefmarken zu 20.000 Mark (20 Bogen), verpackt am 07.09.1923, Mi-Nr. 280; 281 oder 282

Gruß
Pete
 
muemmel Am: 24.03.2018 22:15:17 Gelesen: 55162# 98 @  
@ Pete [#97]

Hallo Pete,

da ich lange nichts zu den Bogen geschrieben habe, ist mir Dein Beitrag erst jetzt untergekommen. Interessant ist dabei die letzte Bogentasche, bei der schräge Ausschnitt fehlt. So etwas habe ich bisher noch nicht gesehen.

Auch bei der ersten Bogentasche fehlt dieser Ausschnitt, aber da hat man offensichtlich von Hand ein wenig ausgerissen.

Schönen Gruß
Mümmel
 
Baldersbrynd Am: 20.09.2019 16:32:56 Gelesen: 41027# 99 @  
Hallo an Alle,

ein Sammlerfreund von mir hat mir gefragt über Nr. 321 AP, 50 Millionen Mark. Er hat einen Ganzbogen, aber der Sprung in Feld 18 fehlt, in Feld 13, 63 und 68 sind alle da.

Ich glaube nicht das ist eine Korrektur. Kann jemand er helfen?

Viele Grüße
Jørgen


 
muemmel Am: 20.09.2019 17:32:47 Gelesen: 41017# 100 @  
@ Baldersbrynd [#99]

Hallo Jørgen,

doch, es ist eine Korrekturtype des Sprungs.

Es muss sich dabei um einen Bogen mit Plattennummer 41/1/– oder 41/5/– handeln.

Siehe INFLA-Band 67, Teil II (Bogenkatalog, Seite 32).

Schönen Gruß
Harald
 
Baldersbrynd Am: 21.09.2019 09:12:36 Gelesen: 40975# 101 @  
@ muemmel [#100]

Hallo Harald,

danke für Deine Antwort, ich habe gesehen in Infla-Band 67 und gefunden.

Viele schöne Grüße
Jørgen
 
Carsten Burkhardt Am: 03.08.2020 09:38:23 Gelesen: 36865# 102 @  
@ muemmel [#83]

Hallo,

ich habe gerade Deine Ausführungen gefunden und sie sind mir in meiner Forschung zur Köpfeserie SBZ 1948 eine große Hilfe. Vielen Dank! In den letzten Jahren habe ich dort Bogenmaterial zusammengetragen und bin dabei auch auf die Farbpunkte gestoßen, was heißen soll, die Drucktechnik aus der Inflazeit wurde 1948 auch in Leipzig bei Giesecke und Devrient im Plattendruck verwendet.

Falls Interesse besteht, schaut euch mal meine Ausführungen an [1].

Kommentare und Kritik sind willkommen.

Viele Grüße
Carsten

[1] http://www.koepfe1.de/kopfliteratur/punkte/fs.html
 
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