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Thema: Philatelie in der Presse
Das Thema hat 799 Beiträge:
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Richard Am: 06.01.2009 11:43:09 Gelesen: 1319738# 175 @  
Feldpost als Lebenszeichen – nicht nur an Weihnachten

Mittelbayerische (23.12.08) - Nur alle paar Wochen oder Monate vom Liebsten hören zu können – das ist heute im Zeitalter von E-Mail, Handy und Satelliten-Übertragung undenkbar. Eine besondere Form der Erinnerung bewahrt Leonhard Reith auf. Er sammelt Feldpostkarten. Und hier ging es um Nachrichten vom Leben oder Tod. „Diese Postkarten waren der einzige Hinweis, dass der Absender noch lebt“, sagt Leonhard Reith: „Die Alternative war die amtliche Todesnachricht.“

Vor allem im Ersten Weltkrieg gab es eine Fülle bunter Motive auf den Feldpostkarten. Reith findet sie auf Flohmärkten, Auktionen oder tauscht mit Freunden. Er ist auch Vorsitzender der Briefmarkenfreunde Schwandorf, und hat daher viele Kontakte.

Auf der Vorderseite der Feldpostkarten stehen oft zuversichtliche, oft markige Sprüche. Auf der Rückseite klingt es anders: „…habe wieder keine Post erhalten. Man ist wie abgeschnitten von der Welt…“, schreibt ein unbekannter Soldat im September 1918 an seine „Süße“. Die persönliche Nachricht von der Front wurde kostenlos befördert, wenn sie mit „Feldpost“ gekennzeichnet war.

Feldpostkarten waren ursprünglich Mittel zum Zweck. Vereine – wie der „Bayerische Lazarett-Zug“, der Vorläufer des Deutschen Roten Kreuzes – brauchten Geld, um Verwundete zu transportieren, pflegen oder ernähren zu können. Ein Teil des Preises der Feldpostkarte kam dem Verein zugute, ähnlich wie heute die „Wohlfahrtsmarken“, die etwas teurer als die Standard-Briefmarken sind.

Viele Motive hat Leonhard Reith gesammelt. Auffällig ist: Fast alle stammen aus dem Ersten Weltkrieg, zum Teil sogar davor. „Das hat sicher mit der Kriegsbegeisterung 1914 zu tun“, sagt der Sammler. Die ersten Feldpostkarten hat Reith in Odessa gefunden: „In der südrussischen Stadt pflegte eine Ortsgruppe des Roten Kreuzes im Krieg gegen die Türken verwundete und kranke Soldaten. Für zusätzliche Mittel erwirkte der Ortsverband eine Genehmigung der zaristischen Postverwaltung. Das Rote Kreuz durfte für Neujahr und Ostern Visiten- und Glückwunschkarten für die Bürger der Stadt innerhalb des Ortes befördern“, schreibt Reith in seiner Chronik.

Im Zweiten Weltkrieg gab es nur vier Motive, später meist nüchterne Papierzettel, auf denen eine begrenzte Anzahl Worte geschrieben werden durfte. Der Ort des Einsatzes war ein Geheimnis: Die Familie zu Hause wusste nicht, wo der Mann, Vater oder Sohn kämpfte. Das hatte mit Geheimhaltung, aber auch mit taktischen Gründen zu tun. „Teils wurden die ja von einem Tag auf den anderen verlegt“, erklärt Reith. Eine „Feldpost-Nummer“ stellte sicher, dass die Karte quer durch Europa auch ankam.

Dieses war der erste von 4 Teilen. Klicken Sie bitte auf den Link für die weiteren Beiträge zur Feldpost !

(Quelle: http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=3077&pk=336509&i=1&p=1)
 
Richard Am: 07.01.2009 11:47:47 Gelesen: 1319715# 176 @  
Briefermittlung in Marburg: Detektive von der Post

Von Gesa Coordes

Frankfurter Rundschau (01.01.09) - In den Skiurlaub können die Marburger Postdetektive nicht fahren. Denn im zentralen Briefermittlungs-Center der Post herrschte gerade zwischen den Jahren Hochbetrieb. Bis Mitte Januar müssen die 120 Mitarbeiter jeden Abend und samstags Sonderschichten einlegen, um fehlerhafte Weihnachtspost und Geschenke aus ganz Deutschland an die richtige Adresse zu bringen. In der einstigen Hauptpost an der Marburger Stadtautobahn landen zu dieser Zeit jeden Tag etwa 30 000 Briefe und Postkarten. Normalerweise sind es nur halb so viele. Sie sind, wie es in schönstem Behördendeutsch heißt, "unanbringlich", können auf den ersten Blick also weder Absender noch Empfänger zugestellt werden.

Da schreibt ein Junge an seine "lieben Eltern und meinen Bruder mit den fettigen Haaren". Und so lautet nicht etwa die Anrede im Brief sondern die Adresse auf dem Umschlag. Namen, Orte oder Absender - das alles findet sich dort nicht. Nur die Briefmarke klebte der Junge noch auf. Ein klarer Fall für die Briefermittler aus Marburg. Freilich sind die meisten Fälle nicht ganz so kurios wie der Brief des Jungen mit dem ungeliebten Bruder. Häufiger sind Zahlendreher bei der Postleitzahl, veraltete Adressen - und es gibt auch Menschen, die immer noch mit vierstelligen Postleitzahlen hantieren. Manche verschicken versehentlich auch gänzlich unbeschriftete Umschläge.

Man sollte sich allerdings nicht vorstellen, dass die Fahnder spannende Privatpost durchstöbern, sagt der Abteilungsleiter Briefermittlung, Gerhard Schwarzer: "Die Kollegen haben gar keine Zeit, die Briefe zu lesen." Knapp eine Minute wird pro Brief veranschlagt. Und ausplaudern dürfen sie ohnehin nichts.

Aus dem Brief von Opa und Oma an die Enkelin Julia flattern nicht nur mit Engeln verzierte Karten sondern auch noch 50 Euro. Das passiert in der Weihnachtszeit besonders häufig, obwohl eigentlich gar kein Geld per Post verschickt werden soll, sagt Schwarzer. Aus seiner langen Erfahrung weiß der Briefermittler: "Es gibt nichts, was nicht verschickt wird. Ob Zahnprothese oder gebrauchte Socken, wir wundern uns über nichts mehr." In Marburg landen nämlich nicht nur die "unanbringlichen Briefe". In der Behörde stapeln sich auch jene Dinge, die aus Briefen herausfallen. Jeden Tag 1800 Gegenstände. Das reicht von wertvollem alten Schmuck über Brillen, Schlüssel und Süßigkeiten bis zu Videos und Bücher. Die Mitarbeiter tüten Teddybären, Taschenrechner, Reizwäsche, Schnupftabak, Hausschuhe oder Hemden sorgfältig ein und registrieren die Fundsachen, um sie ihrem Besitzer wieder zusenden zu können. Ihre Stichworte reichen von A wie Aal bis Z wie Zylinderschloss.

Vor Mitarbeiterin Sabine Buckert liegen Schlüssel, Geldbörsen, USB-Sticks und Fußballbildchen. Die meisten Gegenstände sind schlicht falsch verpackt worden, weiß die junge Frau. In den automatisierten Briefverteilungsmaschinen werden normale Couverts schnell beschädigt - Schlüssel, Bankkarten und CDs fallen dann heraus. Sie rät deshalb dringend zu wattierten Umschlägen. Das nützt aber nur fast immer. So verlor eine alte Dame ihren Ehering im Postkasten, als sie ihre Briefe einwarf. Sie trug sowohl ihren als auch den locker sitzenden Ring ihres verstorbenen Mannes am Finger.

Wenn sich die Besitzer auch nach einem Jahr noch nicht melden, kommen die Fundsachen unter den Hammer. Die Einnahmen aus der Versteigerung decken die Ausgaben für die 120 Ermittler und die zahlreichen kostenlos nachgesandten Artikel allerdings nicht annähernd, sagt Postsprecher Kutsch. "Dabei kostet der Brief ursprünglich nur 55 Cent."

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Briefermittlung

Das Service Center Briefermittlung der deutschen Post wurde 1978 in Marburg eingerichtet. Täglich landen hier durchschnittlich 16 000 Briefe. In jedem zweiten Fall können Absender oder Empfänger ermittelt werden. Bei den herausgefallenen Gegenständen kann etwa ein Drittel den Besitzern zugeschickt werden.

Die nächste Versteigerung ist für den 28. Februar in der Gemeindehalle von Cölbe bei Marburg geplant. Mehr als 200 Kisten, voll gepackt mit Büchern, Spielzeug, Schreibwaren oder Drogerieartikeln, kommen dann unter den Hammer.

Briefgeheimnis lautete der Titel einer Vorabendserie mit vielen Aufnahmen aus Marburg und Sabine Kaack in der Hauptrolle. Am tatsächlichen Geschehen in der Poststelle ging die in den 90er Jahren ausgestrahlte Serie aber weit vorbei.

(Quelle: http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?em_cnt=1653205)
 
Richard Am: 18.01.2009 08:45:29 Gelesen: 1319545# 177 @  
Heinz Schillinger - Der König der Briefmarken

Nürnberger Nachrichten, Nürnberg / she (17.01.09) - Seinen Namen kennt vielleicht nicht jeder, aber jeder hat schon mal ein von Heinz Schillinger entworfenes Motiv gesehen: Der im Februar 2008 verstorbene Nürnberger Maler und Grafiker gestaltete etwa das Knopf-Logo der Firma Wöhrl und fast 400 Briefmarken, was ihm den Spitznamen «Briefmarken-Papst» einbrachte. Die Galerie Atzenhofer widmet dem Künstler eine Ausstellung, die am Samstag eröffnet wird.

Heinz Schillinger ist es zu verdanken, dass die «schönste Briefmarke der Welt» 1989 aus Nürnberg kam: Seinem «Limburger Dom» wurde dieser Titel damals vom Weltpostverein verliehen. Wenige Tage vor seinem Tod am 17. Februar vergangenen Jahres erschien die letzte von ihm gestaltete Briefmarke - «100 Jahre Dorfkirche Bochum-Stiepel».

Mit 30 eigene Werbeagentur

Die erste Schau des Jahres bedeutet dem Galeristen Anton Atzenhofer viel: Schillinger war sein Lehrer an der Akademie der Bildenden Künste und hat seinen künstlerischen Werdegang maßgeblich geprägt. Von 1979 bis 1991 hatte der 1929 geborene Schillinger den Lehrstuhl für Grafikdesign inne. Sein Handwerk hatte er beim Nürnberger Sebaldus-Verlag als Retuscheur gelernt, später studierte er Grafikdesign an der damals nach Ellingen ausgelagerten Nürnberger Kunstakademie. Bereits mit 30 Jahren gründete er eine eigene Werbeagentur. Er gestaltete zum Beispiel Plakate für die 900-Jahr-Feier Nürnbergs und den Christkindlesmarkt. Auch der Büffel im Logo der Spielwarenfirma «BIG» stammt von ihm.

Besonders das Fränkische lag Schillinger nahe: Sein Gemälde vom Hopfenspeicher in Spalt ziert denn auch die Einladungskarte für die Schau in der Galerie Atzenhofer. Seine beiden Kinder und ehemalige Studenten halfen dabei, aus dem riesigen Nachlass des Künstlers die Bilder dafür auszusuchen. Schillinger lud seine Studenten gern zur fränkischen Landpartie: Nicht nur zum Zeichnen und Malen, sondern auch zum Einkehren in Wirtshäuser. Aber auch der Rest der Welt machte ihn neugierig: Die Ausstellung zeigt auch Ansichten von Gent oder dem Roussillon in kräftigen Farben und mit strahlend blauem Himmel.

Eine große Rolle spielen natürlich auch die Briefmarken: Schließlich wurden Schillingers Pflanzen, Gebäude, Autos, Motorräder und Schiffe in die ganze Welt gesendet.

Galerie Atzenhofer, Weißgerbergasse 17, «Heinz Schillinger - Meisterwerke», bis 28. März jeden Samstag 12-18 Uhr, Telefonnummer 09 11/9 33 04 02, Vernissage am heutigen Samstag von 12 bis 18 Uhr.



Seinen Namen kennt vielleicht nicht jeder, aber jeder hat schon mal ein von Heinz Schillinger entworfenes Motiv gesehen, wie hier eine Briefmarke die die Stadt Nürnberg zeigt. (Repro: Galerie)

(Quelle: http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=952635&kat=48&man=3)
 
Georgius Am: 18.01.2009 19:39:29 Gelesen: 1319525# 178 @  
@ Richard [#177]

Hallo Richard,

da Du mich für die "Schönste Briefmarke der Welt" 1989 neugierig gemacht hast, bitte ich um die Angabe der Michel-Nr.

Konnte diese nicht finden.

Mit freundlichen Grüßen
Georgius
 
Jürgen Witkowski Am: 18.01.2009 21:45:23 Gelesen: 1319517# 179 @  
@ Georgius [#178]

Der Limburger Dom hat die MiNr. 1250 und stammt aus dem Jahr 1985. Wahrscheinlich handelt es sich bei der Angabe 1989 um einen Tippfehler.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Georgius Am: 19.01.2009 19:20:43 Gelesen: 1319487# 180 @  
@ Concordia CA [#179]

Hallo Jürgen,

herzlichen Dank für Deine Hilfestellung. Alles gefunden, habe mich sehr gefreut.

Viele Grüße
Dietrich
 
Richard Am: 12.02.2009 09:09:37 Gelesen: 1318879# 181 @  
Klenze-Bau ziert Sondermarke - 225. Geburtstag des berühmten Schladener Architekten

Von Stephanie Peißker

Newsklick.de, Wolfenbüttel (12.02.09) - Eine Ansicht der Propyläen in München, ein Gemälde von Leo von Klenze, ziert eine neue Sondermarke des Bundesminsteriums der Finanzen. Bundesweit ist die 70-Cent-Briefmarke vom heutigen Donnerstag an an erhältlich.

Leo von Klenze, am 28. Februar 1784 in Schladen, heute Landkreis Wolfenbüttel, geboren, zählt zu den bedeutendsten deutschen Architekten. Sein 225. Geburtstag ist Anlass für die Sondermarke, die der Bonner Designer Heribert Birnbach entworfen hat. Die Samtgemeinde Schladen hat bereits 150 Briefmarken geordert. Sie werden in Erinnerungskarten geklebt, die Schladens Bürgermeister Heinz-Jürgen Wiechens für den Festakt am 28. Februar im Dorfgemeinschaftshaus gestaltet hat. Eingeladene Gäste bekommen die Erinnerungskarten.

Den Festvortrag hält Simon Paulus, Architekturhistoriker am Institut für Bau- und Stadtbaugeschichte der Technischen Universität Braunschweig. Er spricht über Leo von Klenze und Peter Joseph Krahe, die sich fiktiv begegnen.

Leo von Klenze wurde im Buchladen, einem Fachwerkgehöft bei Schladen, geboren. Nur sieben Jahre seines Lebens verbrachte er in Schladen. 1791 zog er in das Dorf Heißum bei Liebenburg. Als 14-Jähriger wurde er in das Kollegium Karolinum in Braunschweig aufgenommen. Es war die Vorstufe zur Aufnahme eines Studiums an einer Universität.

Klenze studierte an der Berliner Bauakademie, in Paris und in Italien. Für König Ludwig von Bayern (1845–1886) verwirklichte Klenze dessen Traum von einem neuen München. Mit monumentalen Plätzen, Prachtbauten und der Anlage der Ludwigstraße gab er dem Stadtbild eine Prägung, die den architektonischen Charakter Münchens bis heute bestimmt.

Anlässlich des 225. Geburtstages lädt die Samtgemeinde Schladen im August zur einer Fahrt nach München ein. "Die Stadtbaurätin der Landeshauptstadt, Elisabeth Merk, wird uns im Münchner Rathaus empfangen", sagt Samtgemeindebürgermeister Andreas Memmert.

(Quelle: http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/7534512/artid/9855562)


 
Richard Am: 14.02.2009 17:28:18 Gelesen: 1318759# 182 @  
Kirchenerbauer erhält eine Briefmarke

Von E. Magdalena Preisig

Tagesanzeiger.ch (12.02.09) - Das Porträt des Baumeisters Hans Ulrich Grubenmanns ziert die neue 85er-Sondermarke. Er hatte den Wädenswilern im Jahr 1767 eine neue Kirche erbaut.

Die Schweizerische Post gibt am 5. März eine Reihe von Sondermarken heraus. Gezeigt werden Sujets aus Natur, Kunst und Kultur. «Herausragendes, auf das wir Schweizer stolz sein dürfen», sagt Elsa Baxter, Leiterin Briefmarken und Philatelie, bei der Post.

Mit einer 85-Rappen-Marke wird auch ein berühmter Baumeister des 18. Jahrhunderts geehrt: Hans Ulrich Grubenmann (1709 bis 1783). Er hatte Wohnhäuser, Kirchen und Brücken erstellt, die längsten Brücken mit einer Spannweite von 120 Metern.

Erbaut hat er aber auch die Kirche in Wädenswil: Die Herausforderung war, das Kirchenschiff stützenfrei zu bauen. Die geforderte Länge betrug 36 Meter, die Breite 20 Meter bei einer Raumhöhe von 10 Metern. Mit ihren 1300 Sitzplätzen ist sie die grösste von 50 Kirchen, die Grubenmann gebaut hat. Zu den 49 weiteren gehört die reformierte Kirche Oberrieden, die 1761 fertiggestellt wurde. Die Wädenswiler Kirche vollendete Grubenmann sechs Jahre später. Er stammte aus dem appenzellischen Teufen. Sein Geburtstag jährt sich am 23. Juni zum 300. Mal.

«Grubenmann war ein Genie»

In den Annalen der Kirche steht, dass die kühne Dachkonstruktion im Jahre 1809 verstärkt werden musste. 25 Jahre später wurden einige der Balken mit Eisenbändern noch stärker miteinander verbunden. Auch im 20. Jahrhundert musste die Konstruktion nochmals verstärkt und die Balken mussten vor der Witterung und Holzschädlingen geschützt werden, letztmals 1962. Auf weitere Verstärkungen wurde verzichtet, obwohl verschiedene Fachleute genau das empfohlen hatten.

Der Architekt Peter Fässler, der die Innenrenovation in den Jahren 1998/1999 geleitet hat, sagt: «Grubenmann war ein Genie.» Mittlerweile besteht das weitgespannte Kirchendach seit 242 Jahren. «Vor zehn Jahren mussten lediglich die Schrauben an den Eisenbändern nachgezogen werden, um den Schwund des Holzes auszugleichen», sagt der Architekt.

Den Kirchenhimmel sauber halten

Für Kirchenbesucher ist die charakteristische Balkenkonstruktion im Kirchenhimmel unter dem Dach nicht sichtbar. Sie liegt über der mit Stuckaturen verzierten Kirchendecke. Wer im Turm den schmalen Weg über 56 Stufen auf sich nimmt und durch die niedere und enge Pforte geht, kann die imposante Balkenkonstruktion bestaunen. Walter Rusterholz, Sigrist und ehemaliger Schreiner, führt Interessierte dort hinauf: Nebst Privatpersonen sind das auch Gewerbeschulen mit angehenden Zimmerleuten. «Eine Gruppe finnischer Baufachleute wollte ausserdem den Dachstock des Turmes anschauen», sagt der Sigrist. Er muss auch den Kirchenhimmel sauber halten, «damit Wurmmehl von Holzschädlingen sogleich erkennbar ist».

Die Sonderbriefmarke

Seine genialen Holzkonstruktionen machten Hans Ulrich Grubenmann weit herum bekannt. Auf der Sondermarke erscheint sein Porträt, gemalt von Jakob Brunschweiler im Jahre 1782, und eine Zeichnung der später niedergebrannten Rheinbrücke bei Schaffhausen.

(Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/linkes-ufer/Kirchenerbauer-erhaelt-eine-Briefmarke/story/17217914)



Die geniale Holzkonstruktion in der Wädenswiler Kirche ist für Besucher normalerweise nicht zu sehen. (Bild: Sabine Rock)
 
Richard Am: 19.02.2009 17:40:16 Gelesen: 1318508# 183 @  
Sonderbriefmarke zum 200. Geburtstag von Komponist Mendelssohn

Leipziger Volkszeitung, Leipzig (18.02.09) - An den Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy erinnert jetzt auch eine Sonderbriefmarke. Sie wird zum 200. Geburtstag des bedeutenden Künstlers des 19. Jahrhunderts aufgelegt, teilte das Bundesfinanzministerium mit.

Die Briefmarke im Wert von 65 Cent soll am Mittwoch im Leipziger Mendelssohn-Haus vorgestellt werden. Die Festansprache hält der Vorstandsvorsitzende der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung, Oberbürgermeister Burkhard Jung.

Mendelssohn wurde am 3. Februar 1809 in Hamburg geboren und starb am 4. November 1847 in Leipzig. Im Alter von 26 Jahren war er zum Gewandhauskapellmeister berufen worden und gründete in Leipzig das erste deutsche Konservatorium. Die Sondermarke wurde von Dieter Ziegenfeuter aus Dortmund entworfen.



(Quelle: http://www.lvz-online.de/aktuell/content/88361.html)
 
Robertomarken Am: 19.02.2009 18:33:11 Gelesen: 1318500# 184 @  
Aus Anlass des 100. Geburtstages des Komikers und Schaupielers Heinz Erhardt wurde diese Sondermarke ausgegeben. Ausgabetag war der 12 .Februar 2009.

Es ist die Mi. Nr. 2721.

Gruss
Robert


 
Richard Am: 20.02.2009 11:44:04 Gelesen: 1318462# 185 @  
Postkarten online selbst gestalten

Posttip.de (18.02.09) - Die Postkarte "Pluskarte Individuell" der Deutschen Post können Kunden ab sofort Postkarten online mit eigenen Bildern und Motiven selbst gestalten. Das umfasst auch die bereits integrierte Briefmarke. Das Online-Angebot ergänzt den bestehenden Service für Briefe Plusbrief Individuell der Deutschen Post.

Neben der Marke steht die ganze Vorderseite für eigene Motive und Fotos zur Verfügung. Wahlweise kann die Karte auch direkt online mit einem Text versehen werden, beispielsweise bei Einladungen oder Danksagungen. Die Mindestbestellmenge beträgt 20 Exemplare und kostet rund 30 Euro. Dadurch eignet sich die Pluskarte individuell auch für Unternehmenskunden. Gegen einen geringen Aufpreis besteht die Möglichkeit, die Karte als Geschenk in einer hochwertigen Verpackung zu versenden.

Die Postkarten können online unter http://www.pluskarte-individuell.de entworfen und bestellt werden. Und so funktioniert es: Der Kunde wählt zuerst das Postkartenformat (C6 oder DIN lang), lädt dann die gewünschten Bilder elektronisch hoch und fügt die Motive online ein.



(Quelle: http://www.posttip.de/News/22986/Postkarten-online-selbst-gestalten.html)
 
Richard Am: 21.02.2009 23:01:49 Gelesen: 1318346# 186 @  
Briefe aus dem „Seelterlound”

Von Karl-Heinz Janßen

General Anzeiger, Ramsloh (20.02.09) - Jens Thoben aus Ramsloh setzte bei der Deutschen Post zweisprachige Ortsstempel durch. Der 41-Jährige handelt nicht nur mit historischen Ansichtskarten und Briefmarken: Er sammelt sie auch selbst.

Briefmarkensammler sind anspruchsvolle Menschen ­– zumindest, wenn es um ihr liebstes Hobby geht. Knitterfalten in Postwertzeichen oder fehlende Papierzähne sind ihnen ein Gräuel, ausgefranste Poststempelabdrücke ebenfalls. Als der Ortsstempel der Poststelle in Ramsloh nur noch ein verwaschenes Bild lieferte, wurde Jens Thoben aktiv. Und er hat mehr erreicht, als er ursprünglich beabsichtigt hatte.

Es dauerte allerdings mehr als ein Jahr und viele Schreiben und Telefonanrufe, bis die Deutsche Post dem Drängen des Ramslohers nachgab und einen neuen Stempel genehmigte ­ nicht irgend einen, sondern einen zweisprachigen, mit deutscher und saterfriesischer Aufschrift.

Jens Thoben hat ein doppeltes Interesse an ansehnlich frankierten und entwerteten Briefcouverts und Postkarten. Obwohl studierter Jurist, verdient der 41-Jährige sein Geld mit dem Internet-Handel mit historischen Ansichtskarten. Außerdem sammelt er selbst: „Alles Mögliche mit Segelschiffen und Leuchttürmen.”

[IMG]http://www.philaseiten.de/cgi-bin/fb.pl?m=1630[/IMG]

Jens Thoben mit einigen schön gestalteten Postkarten aus früheren Zeiten. Kunden aus der ganzen Welt bestellen sie per Internet bei dem Ramsloher.

(Quelle: http://www.ga-online.de/index.php?id=259&tx_ttnews[tt_news]=12086&cHash=0b9018d094&ftu=1de7039b52)
 
Richard Am: 22.02.2009 23:01:06 Gelesen: 1318254# 187 @  
Briefmarken-Premiere in Leipzig: Europäische Postkartengrüße mit Felix M.

Von Ralf Julke

Leipziger Internet Zeitung (19.02.09) - Königstraße 3, erster Stock, Musiksalon. Selbst das Parkett ist original und knarrt wie 1845, als Felix Mendelssohn Bartholdy hier einzog. Ein Ort, wie aus der Zeit gefallen. Bestens geeignet, die neueste Mendelssohn-Briefmarke zu präsentieren. Im Großformat.

Und wenn dann auch noch die Februar-Sonne sich Mühe gibt, dann wird es – wie am gestrigen 12. Februar – ein beschaulicher Präsentationstag für einen Mann, dem der Ruhm schon vorauseilte, da hängen die meisten Jungen noch mit "Null Bock" und Übergewicht vor der Fernsehkiste. Noch nicht einmal 13 Jahre alt war Felix Mendelssohn Bartholdy, als Heinrich Heine mit Datum vom 26. Januar 1822 in seinem ersten Berliner Brief schrieb: „Ich will nur erwähnen, dass das Konzert der Seidler drückend voll war, und dass wir jetzt auf Drouets Konzert gespannt sind, weil der junge Mendelssohn darin zum ersten Male öffentlich spielen wird."

Im 3. Brief aus Berlin liest sich das bei Heine schon so: „Außer dem jungen Felix Mendelssohn, der nach dem Urteile sämtlicher Musiker ein musikalisches Wunder ist und ein zweiter Mozart werden kann, wüsste ich unter den hier lebenden Autochthonen Berlins kein einziges Musikgenie aufzufinden."

So viel zu dem Genie, das – wie Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung glaubt herausgefunden zu haben – dem Geniekult seiner Zeit ausgewichen zu sein. Er hielt die Festrede gestern im Musiksalon zur Einführung der neuen Mendelssohn-Briefmarke. Da kann das passieren. Ein Oberbürgermeister kann und muss nicht alles wissen. Und darf den umtriebigen Felix Mendelssohn auch so zitieren, Denn das Pech des 1847 früh Verstorbenen war: er konnte dem Kult zeit seines Lebens nicht ausweichen. Auch wenn er sich bemüht hat. Doch während andere an dem Anspruch zerbrachen – wie Robert Schumann – oder närrisch wurden – wie Richard Wagner, geschah dem Sohn von Abraham und Lea Mendelssohn, was auch heute vielen Talentierten geschieht: Sie werden zu Getriebenen ihrer eigenen Ansprüche.

Manche enden dann unverhofft im Burn-out-Syndrom. Oder brennen tatsächlich aus – wie Felix Mendelssohn Bartholdy 1847, als ihn der Schlaganfall aus einem jagenden Leben reist. Den Nimmermüden, Immerbeschäftigten, Viel-Talentierten.

„Er war der Architekt der Musikstadt Leipzig", sagt Burkhard Jung derzeit gern. Damit hat er Recht. Ohne diesen von Plänen Gejagten gäbe es die moderene Musikstadt Leipzig nicht. Und auch nicht den möglicherweise erreichbaren Titel "Capitale de la musique". Das war nämlich im Frühjahr 1822 Berlin. Und erst die Abwerbung des Genies in die aufstrebende Bürgerstadt – durch kluge und zahlungswillige Bürgern – änderte das. Berlin hat's nicht geschadet. Das ist heute das Babylon der Republik.

Leipzig hat es unter Musikfreunden einen freundlichen Ruf beschert. Und jetzt – im 200. Geburtstagsjahr des einstigen Gewandhauskapellmeisters – ein weiteres Stückchen Aufmerksamkeit: die Sonderbriefmarke zum "200. Geburtstag Felix Mendelssohn Bartholdys", herausgegeben vom Bundesministerium für Finanzen, gestaltet von Dieter Ziegenfeuter, Professor für Visuelle Kommunikation in Dortmund. Selbst eine Koryphäe und schon mit einem Dutzend Motiven auf deutschen Sondermarken erfolgreich.

Als Motiv genutzt hat er das 1835 von Theodor Hildebrandt gemalte Porträt, wie es derzeit auch in der Sonderausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums zu sehen ist. Immerhin zeigt es den jungen Komponisten, Pianisten, Dirigenten, wie er aussah, als er nach Leipzig kam. Leipzig steht nicht drauf der Marke. Aber wer im Mendelssohn-Jahr nicht nach Leipzig kommt, verpasst was.

Es sei denn, er ist lediglich ein Liebhaber dieser kleinen, bunten Bildchen, die die Welt erschließen. Merke: Auch Leipzigs aktueller Oberbürgermeister war in seiner Jugend fleißiger Briefmarkensammler. – Und er wusste, dass es schon 1984, zum 175. Geburtstag, eine berühmte und erfolgreiche Mendelssohn-Briefmarke gab, herausgegeben von der Post der DDR. 1985 als beste Musikerbriefmarke weltweit ausgezeichnet.

1997 gab's eine Sonderbriefmarke der Deutschen Post zum 150. Todestag. „Aber auch die hier ist preisverdächtig", schwärmte gestern Rainer M. Türmer, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Finanzen. Er war – sehr zu seiner Freude – in Vertretung von Nicolette Kressl, der zuständigen Staatssekretärin, nach Leipzig gekommen. Die eigentlich in Vertretung des Bundesfinanzministers Peer Steinbrück kommen wollte. Aber derzeit beschäftigt die Finanzkrise Berlin. Zur Freude der Ministerialdirektoren.

Die neue Marke ist die einzige, die die Post in diesem Jahr im Wert von 65 Cent drucken lässt. „Da weiß dann fast keiner, was er mit dieser Marke anfangen soll", meint Türmer in seiner launigen Rede. Und erklärte den geladenen Gäste, dass man mit 65 Cent Postkarten ins europäische Ausland frankiert. Womit man wieder beim Europäer Felix Mendelssohn Bartholdy wäre. Gedruckt wird das schöne Stück in einer Auflage von 6,2 Millionen. „Ich denke schon, dass die Post weiß, was sie tut", meinte Türmer. „Und dass sie die Marke in 12 oder 13 Monaten absetzen kann."

Im Mendelssohn-Jahr, das für die Post offiziell am 12. Februar begann. Seitdem ist die Marke im Handel.

Und die Königstraße 3 – falls sie jemand sucht – ist heute das Haus Goldschmidtstraße 12. Nicht zu verfehlen. Es beherbergt das Mendelssohn-Museum.



Rainer M. Türmer erläutert die Entstehung der 65-Cent-Briefmarke.
Foto: Ralf Julke

(Quelle: http://www.l-iz.de/Leben/Gesellschaft/2009/02/Briefmarken-Premiere-in-Leipzi-200902182123.html)
 
Richard Am: 23.02.2009 17:07:31 Gelesen: 1318189# 188 @  
„Liebe Tante, ich möcht' gern dichter werden“ - Zum 100. Geburtstag des Komikers und Literaten Heinz Erhardt

Von Alexander Brüggemann

Domradio.de / kna (20.02.09) - Noch ein Gedicht - das war das Motto von Heinz Erhardt. Heute wäre der bis heute unvergessene Komiker 100 Jahre alt geworden. Der geniale Wortverdreher hat mit Aphorismen und Versen („noch'n Gedicht“), mit Filmen und Liedern jahrzehntelang die Menschen zum Lachen gebracht.

„Es war an einem 20. Februar. Das Thermometer zeigte 11 Grad minus und die Uhr 11 Uhr vormittags, als vor unserem Haus das Hauptwasserrohr platzte. Im Nu war die Straße überschwemmt und im gleichen Nu gefroren. Die umliegenden Kinder kamen zuhauf, um auf ihren Schuhen schlitt zu laufen. Ich selbst konnte mich an diesem fröhlichen Treiben nicht beteiligen, weil ich noch nicht geboren war. Dieses Ereignis fand erst gegen Abend statt. Und da war die Eisbahn längst gestreut und unbrauchbar geworden. Das Eislaufen habe ich bis heute nicht gelernt.“

So beschreibt Heinz Erhardt, Sohn baltendeutscher Eltern aus Riga, seinen Geburtstag am 20. Februar 1909. Vor 100 Jahren wurde den Deutschen ein Multitalent geboren, das im kollektiven Gedächtnis bis heute vor allem für den „Willi Winzig“ der Wirtschaftswunder-Zeit steht. Doch er war viel mehr: ein leiser Literat, ein Schelm, ein Pianist mit List. Wenn der US-Kollege Groucho Marx einst witzelte, er besitze mit „Geheimnisse der britischen Küche“, „Italienische Kriegshelden“ und „Tausend Jahre deutscher Humor“ die drei kürzesten Bücher der Weltliteratur, so strafte ihn Heinz Erhardt Lügen. Sein nie enden wollender Wortwitz ließ ihn immer „noch'n Gedicht“ verfassen.

Erhardts Humor basiert auf hintersinnigen Wortverdrehungen. Sein lyrisches Talent, das sich „klassisch-erstklassisch“, „tierisch-satirisch“ oder in verblüffend pointierten Vierzeilern äußern konnte, erklärt er selbst ganz profan: Eines Tages sei ihm eine gute Fee erschienen und habe gefragt, was er denn einmal werden wolle. Und er habe mit Blick auf seine etwas feuchten Windeln entgegnet: „Liebe Tante, ich möchte' gern dichter werden.“

Der Weg dahin war allerdings nicht schnurgerade. Die Kindheit bei den Großeltern in Riga, herumgeschoben zwischen den getrennt lebenden Eltern; insgesamt 15 Schulwechsel, die ihn letztlich das Abitur schmeißen ließen. Lustlos als Musikalienhändler im großväterlichen Geschäft, lustvoller dagegen, auf den Instrumenten im Laden zu spielen und zu komponieren. Die Liebe seines Lebens, Gila, lernte er nach eigener Schilderung 1934 in einem Rigaer Fahrstuhl kennen. Sie schickte ihn erst nach oben, dann nach Berlin, wo er schließlich kurz vor Kriegsausbruch am renommierten „Kabarett der Komiker“ reüssierte. Zeitlebens blieb Erhardts Ehefrau die entscheidende Testperson für die Pointen des Perfektionisten und stets lampenfiebernden Selbstkritikers.

Viel bekannter noch als seine ausgefeilten Live- und TV-Auftritte, wenn auch weit weniger witzig, sind dem breiten Publikum seine Filmrollen als Willi Winzig mit dem schwarzweißen Charme der 50er Jahre. Fürs Kino habe man ihn entdeckt, weil seine Körpermaße „einfach ideal auf eine Breitwand passten, witzelte Heinz Erhardt selbst. In der „Komiker“-Ecke immer ein wenig unterschätzt, steht er tatsächlich in einer Reihe mit Erich Kästner, Wilhelm Busch, Ringelnatz, Morgenstern. Die Namen fallen oft, wo man seine Gedichte vom Alten Fritz, von der Nase, den alten Zähnen, der Kuh oder dem Pechmariechen rezitiert. So blieb er, „auch wenn's mir schwer ward“, immer der Heinz Erhardt.

1971 verlor er bei einem schweren Schlaganfall seine Fähigkeit zu sprechen und zu schreiben - eine Tragödie für den Wortartisten. Erhardt zog sich ins Privatleben zurück. Vier Tage vor seinem Tod am 5. Juni 1979 ehrte ihn die Bundesregierung mit dem Großen Bundesverdienstkreuz. Mehr denn je gilt zu seinem 100. Geburtstag: „Nicht immer war ich schon so alt, das machten erst die Jahre“. Seine Reime freilich bleiben - frisch wie am Tag ihres Erscheinens.

Hinweis: Klassiker zum Kennenlernen sind die Textsammlungen „Noch'n Gedicht“ und „Das große Heinz-Erhardt-Buch“.



Zum 100. Geburtstag Erhardts: Ehrung durch Sonderbriefmarke der Deutschen Post

(Quelle: http://www.domradio.de/aktuell/artikel_50748.html)
 
Richard Am: 24.02.2009 08:50:21 Gelesen: 1318138# 189 @  
Bundefinanzministerium stellt Sonderbriefmarke zum 100. Geburtstag des Malers und Holzschneiders vor

BFM (14.01.09) - Angeregt von den mittelalterlichen Einblattholzschnitten wandte sich HAP Grieshaber schon früh diesem Medium zu. Für ihn war dies die einzige Möglichkeit während der Nazi-Diktatur künstlerisch tätig zu sein. Nach dem Krieg wurden seine Formate größer und aus den Linien entstanden farbige Flächen. Der Holzschnitt wurde aus seinem Grafikdasein befreit und zum selbstständigen Bild erhoben. Schon früh baute er Brücken zwischen beiden Teilen Deutschlands und meldete sich zeitlebens bei aktuellen Problemen zu Wort. Er engagierte sich gegen Unterdrückung und Diktatur und trat für Menschenrechte und den Erhalt der Natur ein. All diese Themen finden sich in seinen Holzschnitten wieder.

Motiv: Der Feuervogel, 1961
Entwurf: Thomas Serres, HattingenWert: 165 Cent
Quelle: Bundesministerium der Finanzen

Am 15. Februar 2009 wäre der Maler und Holzschneider HAP Grieshaber 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gibt das Bundesministerium der Finanzen im Januar 2009 eine Sonderbriefmarke heraus.

Helmut Andreas Paul Grieshaber wurde in Rot an der Rot in Oberschwaben geboren. Er wuchs in der Umgebung einer alten barocken Klosterkirche auf. Diese frühkindlichen Eindrücke konnte er nie mehr vergessen, so wie sein ganzes Werk ein Spiegelbild seiner Erlebnisse und persönlichen Erfahrungen ist: „Das Biographische bleibt für mich Anlass und mehr: Grund zur Formfindung“. Angeregt von den mittelalterlichen Einblattholzschnitten wandte sich HAP Grieshaber schon früh diesem Medium zu. Für ihn war das die einzige Möglichkeit, während der Nazi-Diktatur künstlerisch tätig zu sein. Nach dem Krieg wurden die Formate größer, und aus den Linien entstanden farbige Flächen. Der Holzschnitt wurde aus seinem Grafikdasein befreit und zum selbstständigen Bild erhoben. Schon früh baute HAP Grieshaber Brücken zwischen beiden Teilen Deutschlands und meldete sich zeitlebens bei aktuellen Problemen zu Wort. Er engagierte sich gegen Unterdrückung und Diktatur und trat für Menschenrechte und den Erhalt der Natur ein. All diese Themen finden sich in seinen Holzschnitten wieder.

Das Sonderpostwertzeichen wurde von Thomas Serres aus Hattingen entworfen.

Die Briefmarke im Wert von 165 Cent ist vom 12. Februar 2009 an in den Filialen der Deutschen Post erhältlich.



(Quelle: http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_54090/DE/Presse/Pressemitteilungen/Briefmarken/2009/01/20091501__PM3.html)
 
Richard Am: 24.02.2009 17:24:01 Gelesen: 1318085# 190 @  
Schweizer Sondermarke zum 500. Geburtstag von Johannes Calvin

Adventistischer Pressedienst, Bern/Schweiz (28.01.09) - Zum 500. Geburtstag des Reformators Johannes Calvin (1509-1564) wird die Schweizerische Post am 5. März eine 1-Franken-Sondermarke herausgeben. Der Genfer Humanist und Theologe gehört neben Martin Luther und Ulrich Zwingli zu den grossen Reformatoren des 16. Jahrhunderts.

Die vom 53-jährigen Grafikdesigner Laurent Donner (La Chaux-de-Fonds) gestaltete Calvin-Briefmarke symbolisiert mit drei steinernen Elementen (Gesicht Calvins von der Statue des Reformationsdenkmals, Turm der Kathedrale Saint-Pierre und Fassadenausschnitt der "Maison Mallet") den historischen Charakter des Themas und zeigt die Dimension und Unvergänglichkeit des reformatorischen Erbes von Calvin. Das in Stein gemeisselte Gesicht des Reformators erhält durch den Lichteinfall eine erstaunliche Menschlichkeit und Lebendigkeit.

Johannes Calvin, eigentlich Jean Cauvin, wurde am 10. Juli 1509 im französischen Noyon (Picardie) als Sohn des Notars des dortigen Domkapitels geboren. Nach humanistisch-theologischen Studien in Paris absolvierte Calvin in Orléans und Bourges ein Rechtsstudium, das er 1531 mit dem Lizentiat abschloss. Zu jener Zeit kam er mit den reformatorischen Lehren Martin Luthers in Berührung. Wegen seiner Bekehrung zum Protestantismus musste Calvin Frankreich 1535 verlassen. Er predigte heimlich die neuen Lehren, entkam nur knapp einer Verhaftung, war immer wieder auf der Flucht. Seine Reisen führten ihn in die Schweiz und nach Italien.

Auf seiner Flucht kam er 1535 nach Basel, wo er zum ersten Mal auf Heinrich Bullinger und Guillaume Farel traf. Im Jahre 1536 gab er in Basel sein Werk "Unterweisung in der christlichen Religion" (Originaltitel: Institutio Christianae Religionis) heraus. Im gleichen Jahr hielt ihn auf einer seiner Durchreisen der Prediger und Reformator Guillaume Farel in Genf fest und beschwor ihn, sich dort für die Sache der Reformation einzusetzen.

Der Theologe beteiligte sich in Genf aktiv an der Reorganisation der politischen und sozialen Institutionen der Stadt und kämpfte für ein gerechtes Verhältnis von Staat und Kirche. Seiner Initiative verdankt die Rhonestadt auch das Collège und die Académie, zwei heute renommierte höhere Schulen in Genf.

Calvin demokratisierte auch die Kirchenämter. Er durchbrach das Machtmonopol des Bischofs und des Priesters. Neben dem Pfarrer führte er die Ämter des Diakons, des Ältesten und des theologischen Lehrers ein. Er schuf damit die Voraussetzungen für ein demokratisches System bei der Aufgabenverwaltung einer kirchlichen Gemeinschaft.

Calvins Theologie wurzelt in der paulinisch-augustinischen Tradition. Ihre zentralen Themen umfassen den Glauben an die absolute Souveränität Gottes sowie die Lehre von der Rechtfertigung ausschliesslich aus dem Glauben. Calvin betonte Gottes uneingeschränkte Herrschaft, das Wesen der Auserwählung und Prädestination, die negativen Konsequenzen von Stolz und Ungehorsam, die Autorität der Bibel und die Bedeutung des christlichen Lebenswandels. Der Reformator entwickelte auch eine politische Ethik, bei der durch leistungsorientiertes Engagement versucht werden sollte, begangene Sünden durch gottgefällige Taten zu sühnen.

Von Genf aus brachte Calvin die Reformation nach Frankreich, die Niederlande, Grossbritannien, Polen, Italien und Ungarn. Bis zu seinem Tod am 27. Mai 1564 gab es bereits rund 100.000 reformierte Christen calvinistischer Prägung. Der Calvinismus blieb bis heute ein wichtiger Bestandteil des Protestantismus.



Die Schweizer Calvin-Briefmarke

(Quelle: http://www.stanet.ch/APD/news/2060.html)
 
Richard Am: 28.02.2009 17:45:32 Gelesen: 1317798# 191 @  
Privatisierungsplan für Royal Mail empört Briten

Von Marcus Theurer, London

Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ (27.02.09) - Es gab einmal eine Zeit, da war die ehrwürdige Royal Mail das modernste Postunternehmen überhaupt. Das ist allerdings schon länger her: 1840 führte sie den "Penny Black" ein, die erste Briefmarke der Welt. Die Wurzeln der britischen Postbehörde reichen sogar bis ins Jahr 1635 zurück, als Charles I. den königlichen Postdienst auch seinem Volk zugänglich machte.

374 Jahre nach der Gründung hat die alte Tante Royal Mail arg Patina angesetzt. Ihre nostalgisch-schönen Briefkästen aus schwerem Gusseisen, leuchtend rot und mit der königlichen Krone als Logo versehen, scheinen alle noch aus viktorianischen Zeiten zu stammen. Wirtschaftlich ist die als langsam und notorisch unzuverlässig geltende Staatspost schon seit vielen Jahren ein Sanierungsfall mit milliardenschwerem Investitionsstau und aus dem Ruder laufenden Lasten für Betriebsrenten. 2007 entfielen 60 Prozent aller Streiktage in der britischen Wirtschaft auf die rund 193.000 Beschäftigten der Royal Mail.

Arbeitnehmer befürchten drastischen Stellenabbau

Doch es gibt in Großbritannien offenkundig wenige politische Vorhaben, die umstrittener sind, als der Versuch die Royal Mail ins 21. Jahrhundert zu hieven. Das musste in dieser Woche auch der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson erfahren, der ohne einschneidende Veränderungen die Zukunft der Staatspost gefährdet sieht. Nach erbitterten Protesten von den eigentlich regierungsnahen Gewerkschaften und der eigenen Partei revidierte Mandelson, Mitglied der linken Labour-Partei, am Donnerstag seine Pläne zur Teilprivatisierung der Royal Mail.

Acht große britische Gewerkschaften hatten zuvor in einem offenen Brief gefordert, die Royal Mail komplett im Staatsbesitz zu behalten. Die Arbeitnehmervertreter befürchten andernfalls einen drastischen Stellenabbau. In den Reihen der Regierungspartei schwelt der Streit schon seit Monaten. Mittlerweile mehr als 130 Labour-Abgeordnete rebellieren offen gegen Mandelsons Vorhaben, 30 Prozent der Royal Mail an einen privaten Eigentümer zu verkaufen. Das ist auch für den wegen der Wirtschaftskrise ohnehin umstrittenen Premierminister Gordon Brown prekär. Einen solchen parteiinternen Aufstand hat es in Browns zwanzigmonatiger Amtszeit noch nicht gegeben.

30 Prozent sollen privatisiert werden

Mit einigen Kompromissvorschlägen versucht Browns Wirtschaftsminister nun, die Wogen zu glätten. So solle unter anderem das Netz der mehr als 14.000 Postfilialen von der Teilprivatisierung ausgenommen werden, verspricht Mandelson. Es werde außerdem sichergestellt, dass der Staat dauerhaft die Mehrheit an dem Unternehmen behalte. Doch, von seinem Ziel, 30 Prozent des Staatsbetriebs zu privatisieren, rückt der Politiker nicht ab. Bis zur Jahresmitte will er die Entscheidung durchs Parlament bringen. Als ein möglicher Einstiegs-Kandidat gilt der niederländische Logistikkonzern TNT.

Ohne Teilprivatisierung drohe die Post von ihren horrenden Pensionslasten, die mittlerweile auf 8 bis 9 Milliarden Pfund geschätzt werden, erdrückt zu werden, befürchtet Mandelson. Die Stärkung der Finanzkraft durch einen privaten Investor sei auch wegen des großen Nachholbedarfs bei den Investitionen unerlässlich: "Der Royal Mail geht das Geld aus", warnt Mandelson.

In London gilt es allerdings als zweifelhaft, dass seine Zugeständnisse ausreichen werden, die Revolte in der Partei zu ersticken und den Widerstand der Gewerkschaften zu brechen. "Komplett verrückt" sei das Vorhaben, wettern Hinterbänkler im Parlament. So wird das Gezerre auch für Regierungschef Brown immer mehr zum politischen Ballast - schwer wie die gusseisernen Briefkästen der Staatspost.

(Quelle: http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E490689F3D8814D1CB19C2C20E061714D~ATpl~Ecommon~Scontent.html)
 
Richard Am: 01.03.2009 17:50:42 Gelesen: 1317725# 192 @  
Im Kinderpostamt fing alles an

Von Stefan Reinelt

Mediaquell, Kaarst (26.02.09) - Feinheiten gehen beim Abdruck seiner Kunstwerke schon einmal verloren. Trotzdem verzichtet Paul Effert nicht auf die Detailarbeit, denn die Sammler schauen sich seine Werke auch gerne unter der Lupe an. Der 77-Jährige gestaltet Motive für Briefmarken.

An 110 Wettbewerben für Postwertzeichen hat Paul Effert seit 1989 teilgenommen. Die ersten Briefmarken gestaltete er bereits als Achtjähriger. „Damals habe ich mit meiner Schwester am Tisch gesessen. Ich war das Postamt“, erinnert er sich. Mit Buntstiften malte er Kinder, Kirchen, Schiffe und Landschaften. Mit Pelikanol wurden die Marken auf die Briefumschläge geklebt, mit einer Kartoffel abgestempelt. Das Porto wurde in Rosinen bezahlt.

Zeichnen war immer sein Lieblingsfach in der Schule. Nach dem Abitur absolvierte Effert eine Lehre als Lithograph und studierte angewandte Grafik. Als freiberuflicher Grafikdesigner arbeitete er für Buchverlage, gestaltete Kataloge und Plakate für Museen. Erst 50 Jahre nach jenem Kinderspiel wandte er sich wieder der Gestaltung von Briefmarken zu und verlagerte schließlich seinen Schwerpunkt darauf.

Sondermarke zur Einheit

Seinen ersten Beitrag leistete Effert zum Wettbewerb „1300 Jahre Mission und Martyrium der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan“, den er direkt gewann. Die vom ideellen Wert vielleicht bedeutendste Arbeit war die Briefmarke zur Deutschen Einheit. „Ich dachte mir, der Begriff muss groß herausgestellt werden. Mit einem Pinsel habe ich ihn in Schwarz, Rot, Gold unterstrichen“, sagt Effert. Für die Entwürfe hatte er nicht wie gewohnt sechs bis acht Wochen, sondern nur acht Tage Zeit. In der Bundesdruckerei sollte er die Farben noch einmal kontrollieren. „Ich hatte das helle Rot zu bemängeln. Doch die Marke war schon längst im Druck.“ Die Sondermarke erschien in der höchsten Auflage aller Zeiten: 95,625 Millionen. Die Bezahlung ist – in diesem Fall: leider – nicht von Stückzahl oder Verkauf abhängig. Es sind Honorararbeiten, die einst vom Bundespostministerium aufgegeben wurden, heute vom Finanzminister. Peer Steinbrück gefiel Efferts Entwurf für die Sondermarke zur deutschen Ratspräsidentschaft 2007 nicht, obwohl er vom Kunstbeirat bereits einstimmig ausgewählt wurde. Weiße, schattierte Sterne sollten für die EU-Länder stehen, nur einer war in den Deutschlandfarben hervorgehoben. Der Minister wollte es bunter, also überarbeitete Paul Effert seinen Vorschlag. „Der entsprach überhaupt nicht meinen eigentlichen Vorstellungen. Der Kunstbeirat überzeugte schließlich Steinbrück von meinem ersten Entwurf.“

Steinbrück gefiel’s erst nicht

Die Motive für Briefmarken gestaltet Paul Effert in sechsfacher Größe zum Original. Vieles würde sich heute am Computer umsetzen lassen, doch der Künstler bastelt und malt lieber. „Die Sterne für die EU-Ratspräsidentschaft habe ich aus Karton ausgeschnitten, um die plastische Wirkung herauszubekommen“, erklärt Effert. Bei der Marke für die Internationale Funkausstellung 1993 schnitt er Farbpapier aus, zum Thema Toleranz malte er eine Hand mit Filzstiften aus.

Gewinnt Paul Effert einen Wettbewerb, entwirft er auch den entsprechenden Ersttagsstempel. Seine letzte Teilnahme war anlässlich von 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland. Die Marke erscheint im kommenden Jahr, wird aber nicht von einem Motiv des Kaarsters geziert. Die Vorgabe war, dass der Reichstag und das Bundesratsgebäude integriert werden. Effert wollte ein feierliches Bild, ausgewählt wurde dann eine Marke, die lediglich Schwarz-Weiß-Fotos von beiden Gebäuden zeigt. „Da war ich schon etwas enttäuscht.“



Paul Effert entwarf die Sondermarke zur Deutschen Einheit.

(Quelle: http://kaarst.mediaquell.com/2009/02/26/im-kinderpostamt-fing-alles-an-546/)
 
Richard Am: 02.03.2009 17:44:56 Gelesen: 1317625# 193 @  
Philatelie-Fest: Die Briefmarken-Börse in München

Von Jan Billion

Die Welt (28.02.09) - Die jährlich im Wechsel verschiedener Länder ausgerichtete Alpen-Adria- Ausstellung steht im Mittelpunkt der diesjährigen Internationalen Briefmarken-Börse München. Vom 5. bis zum 7. März 2009 wird die Öffentlichkeit im MOC München-Freimann alle 150 Schaustücke besichtigen können, darunter 69 aus Deutschland. Das Gastgeberland war seit Beginn der Ausstellungsserie im Jahr 1995 erst einmal Ausrichter, nämlich 2002 in Garmisch-Partenkirchen.

Rund 80 Fachhändler, Postverwaltungen und Verlage aus dem In- und Ausland bieten den Messebesuchern ein umfassendes philatelistisches Angebot. Verbände, Arbeitsgemeinschaften und Fachbibliotheken beraten unabhängig über alle Sammelbedürfnisse. Auch das "Forum für Sammler" steht ganz im Zeichen der Hilfestellung für Sammler von Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten.

Trotz der hohen Besucherzahlen bleibt die Messe gleichsam in einem familiären Rahmen. Viele Sammler kennen sich von anderen Messen und treffen sich in der Messehalle wieder. Die Internationale Briefmarken-Börse München 2009 ist übrigens auch Startpunkt der Aktivitäten zum Jubiläum "100 Jahre Michel-Kataloge". Der am Stadtrand von München beheimatete Schwaneberger Verlag erinnert daran, dass vor 100 Jahren der Briefmarkenhändler Hugo Michel aus Apolda (Thüringen) die Arbeiten an seinem ersten Michel-Katalog abschloss. Der Verlag organisiert über das gesamte "Jubiläumsjahr" unter anderem ein originelles Gewinnspiel, bei dem den Gewinnern an der Spitze ein lebenslanges Katalog-Abonnement winkt.

5. bis 7. März, MOC-Veranstaltungszentrum, München-Freimann, täglich 10 bis 18 Uhr (Samstag bis 16 Uhr), Eintritt frei.

Im Internet zu finden unter: http://www.briefmarken-messe.de

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article3290158/Philatelie-Fest-Die-Briefmarken-Boerse-in-Muenchen.html)
 
Richard Am: 03.03.2009 17:53:55 Gelesen: 1317526# 194 @  
Heim und Freizeit – Schmetterlinge II

Von Rossiza Radulowa

Radio Bulgarien (24.02.09) - Wie in unserer letzten Sendung versprochen, setzen wir das Thema Schmetterlinge fort, denn viele interessante Dinge über die kleinen und anmutigen Tänzer der Lüfte sind unerwähnt geblieben.

Bei uns in Europa gelten Schmetterlinge als regelrechte Frühlingsboten, sie sind für uns ein Sinnbild für Freiheit, Leichtigkeit und Freude. Im antiken Griechenland wurden sie aber auch als die von der Materie befreiten Seelen der Toten angesehen – genau wie übrigens auch bei den Indios, wo sie bis auf den heutigen Tag als Boten der Götter und der Toten aufgefasst werden. Bei den Indianern Nordamerikas sind viele Bräuche und Riten bekannt, die damit zusammenhängen. In diesen Ländern lassen auch heute noch die Hinterbliebenen nach dem Begräbnis ihrer Angehörigen lebendige Schmetterlinge frei – als Symbol dafür, dass sie die Seelen ihrer Liebsten freigeben, damit diese ihr Erdendasein endgültig zu verlassen können.

Aber auch in der christlichen Kultur gilt der Schmetterling als Symbol für Leben, Tod und Wiedergeburt. Als Wahrzeichen der unsterblichen Seele wird er auf vielen Grabsteinen abgebildet. Schmetterlinge haben aber auch viele Künstler in ihren Bann gezogen – etliche Dichter haben sie besungen, Maler haben sie auf der Leinwand verewigt, Komponisten wurden von ihnen inspiriert und auch auf vielen Ansichtskarten, Briefmarken, Gebrauchsartikeln und Souvenirs jeglicher Art sind Schmetterlinge zu sehen. Wir können einfach nicht umhin, diese zarten Geschöpfe zu bewundern und zu lieben.

Schmetterlinge sind erstaunliche Lebewesen. Sie machen vier unterschiedliche Entwicklungsstadien durch – vom winzigen Ei über die Raupe und die Puppe zum Imago. Schmetterlingseier zeichnen sich durch eine riesige Formenvielfalt aus – sie können beispielsweise flach, rund, oval, spindelförmig, kugelig, zylindrisch oder linsenförmig sein. Nicht weniger mannigfaltig sind die Oberflächenstrukturen dieser Eier – glatt oder gerippt, sternförmig, behaart und gezackt und mit den unterschiedlichsten Ornamenten versehen. Beeindruckend ist auch das Dasein der Schmetterlinge als Puppe oder Kokon – in dieser Zeit machen die unansehnlichen Raupen eine unglaubliche und dramatische Transformation durch. Im Inneren der Puppe werden alle Organe der Raupe verflüssigt und es bildet sich ein Organismus mit grundlegend neuem Aussehen und Funktionen. Im Durchschnitt brauchen Schmetterlinge wenige Wochen für ihre Metamorphose, die Puppen mancher Arten überdauern aber ganze Jahre, bevor aus ihnen Falter schlüpfen. Das Schlüpfen aus der recht robusten Hülle ist keine einfache Sache, doch Mutter Natur hat für Nahtstellen gesorgt, die bei stärkerem Druck von Innen aufplatzen und den Falter freigeben. Manche Schmetterlinge weichen die Hülle auch mit einer speziellen Speichelflüssigkeit auf oder stoßen den eigens dazu geformten runden Deckel am Ende der Puppe auf, um sich daraus zu befreien. Nach dem Schlüpfen sind die Flügel der Falter noch zerknittert und weich, doch nach wenigen Stunden, in denen das Tier Blut in seine Flügel pumpt und diese trocknen, ist der Schmetterling flugbereit und kann sein neues Dasein starten.

Schmetterlinge haben viele Fressfeinde – vor allem Vögel und Fledermäuse, aber auch andere Insekten, Reptilien und Säugetiere. Aus diesem Grund haben sie unterschiedliche Strategien entwickelt, um sich vor Feinden zu schützen – viele warnen durch ihre bunte Färbung, dass ihr Körper Giftstoffe enthält – zuweilen ist dies aber auch nur Täuschung. Manche stellen sich bei Gefahr tot, damit ihren Feinden der Appetit vergeht, oder aber sie verunsichern ihr Gegenüber durch Pfeifen und Klappern... Der größte Feind der zarten Falter sind allerdings wir Menschen. Durch unser unbedachtes Vorgehen gefährden und zerstören wir die natürlichen Lebensräume vieler Schmetterlinge. In der Regel sind Schmetterlinge wahre Überlebenskünstler. Manche können sich von Hunderten Pflanzenarten ernähren. Die meisten jedoch bevorzugen die Blätter und Blüten weniger oder sogar einer einzigen Pflanze und sobald diese verschwindet, verschwinden mit ihr auch die an sie gebundenen Arten. Hinzu kommt, dass viele Schmetterlingsarten standorttreu sind und mit der Zerstörung ihres Biotops ganze Populationen zugrunde gehen können. Wenn also beispielsweise neue Siedlungen gebaut, feuchte Wiesen, Sümpfe und Moorgebiete trocken gelegt werden, wenn Wälder abgeholzt und Straßenränder gesäubert oder riesige Flächen mit Monokulturen bebaut werden – dann sind Schmetterlinge in großer Gefahr.

Aber auch Scheinwerfer, Straßenbeleuchtung und sonstige künstliche Lichtquellen machen jede Nacht Hunderttausenden von Nachtfaltern den Garaus. Hinzu kommt, dass Schmetterlinge nicht nur diversen Umweltgiften und dem Klimawandel trotzen müssen - zu viel Dünge- und Insektenschutzmittel bedeuten ihren sicheren Tod.

Das Sammeln von Schmetterlingen hat im 17. und 18. Jahrhundert begonnen. Anfangs geschah es im Dienste der Wissenschaft, denn man wollte die unterschiedlichen Arten systematisieren und Typensammlungen anlegen. Doch mit der Zeit wurde das Fangen von Schmetterlingen zu einem beliebten Hobby. Mit einem Schmetterlings-Netz bewaffnet, stellten Kinder, Männer und Frauen in Feld und Flur den bunten Faltern nach. Die hartnäckigsten Schmetterlingsjäger galten aber mehr oder weniger als schrullige Personen, die nur Grillen, Pardon – Schmetterlinge im Kopf hatten. Immerhin stellten manche von ihnen beachtliche Schmetterlingssammlungen zusammen, die man heutzutage in verschiedenen Museen bestaunen kann. Die Schmetterlingssammlung der Zoologischen Staatssammlung in München ist eine der größten in der Welt – sie umfasst einen Bestand von ca. 10 Millionen Exemplaren. Aber auch die Sammlung des Berliner Naturkundemuseums kann sich mit ihren rund 4 Millionen Exemplaren sehen lassen. An dieser Stelle sollten wir auch nicht vergessen, das Schmetterlingshaus im Burggarten von Wien und den Schmetterlingsgarten in Boston zu nennen, wo nicht nur Millionen von präparierten Exemplaren zu sehen sind, sondern auch farbenprächtige lebendige Exoten durch die Lüfte gaukeln. Solche Schmetterlingsparks gibt es übrigens an allen Ecken und Enden der Welt. Was die Sammlungen angeht, gibt es auch in Bulgarien nennenswerte Kollektionen – zum einen wäre da die Privatsammlung des 54jährigen Elektrotechnikers Miltscho Miltschew aus Russe, die 15.000 Exemplare umfasst. Doch auch der Fonds des Naturkundemuseums bei der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften in Sofia birgt über 5.000 Kästen mit ca. 600.000 präparierten Insekten. Teil dieser Kollektion ist auch die große Schmetterlingssammlung von Zar Ferdinand und Zar Boris III., die Ende, die des 19. und zu Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt wurde. Es handelt sich dabei um 240 Kästen mit Schmetterlingen, die jedoch nicht zur Schau gestellt werden, damit sie nicht verblassen oder sonstigen Schaden nehmen. Trotzdem können die Besucher des heimischen Naturkundemuseums viele Schmetterlingsarten aus Bulgarien und aller Welt sehen.

Während in Deutschland ca. 1.300 Schmetterlingsarten beheimatet sind, leben in Bulgarien schätzungsweise rund 3.500 Arten - davon etwa 1.650 Arten große Tagfalter. Mittelmeer, Schwarzes Meer, Steppen- und alpine Landschaften prägen die Lebensräume der Schmetterlinge in Bulgarien. Besonders viele Schmetterlinge sind im Südwesten Bulgariens anzutreffen und zwar bei der Stadt Petritsch, in der Nähe der Gegend Koschuha, wo ca. 700 Arten auf einer Fläche von nur einem Quadratkilometer leben und auch in der Kresna-Schlucht, wo auf einem Quadratkilometer ganze 950 Arten anzutreffen sind – mehr übrigens als in ganz Mitteleuropa. Es ist nicht auszudenken, welch fatale Folgen die Vernichtung eines solchen Habitats hätte. Nennenswert ist, dass im Witoschagebirge bei Sofia laut dem namhaften bulgarischen Schmetterlingsforscher Dr. Stojan Beschkow 888 Schmetterlingsarten leben. Reich an Schmetterlingen ist auch der Nordosten Bulgariens – vor allem die Gegend um Kap Kaliakra und bei Baltschik. In der dortigen Steppenlandschaft sind Schmetterlinge anzutreffen, die es nirgendwo sonst in Bulgarien, Europa und der Welt gibt. Die Erhaltung der vielen Schmetterlingsarten in Bulgarien haben wir kurioserweise nicht zuletzt auch dem Mangel an Geld für Dünge- und Insektenschutzmittel zu verdanken.

Das Fangen und Sammeln von Schmetterlingen ist sowohl in Bulgarien als auch in Deutschland eingeschränkt. In unserem Land sind 18 Arten gesetzlich geschützt und das aus gutem Grund. Hobbysammler fördern nämlich mit ihrer Nachfrage nach seltenen und exotischen Exemplaren den Schmuggel von Schmetterlingen, so dass zuweilen ganze Populationen vernichtet werden oder kurz vor dem Auslöschen stehen. Manche Sammler scheuen nicht davor zurück, bis zu 100.000 Dollar für ein seltenes Exemplar auf den Tisch zu blättern. Zum Glück beschafft uns die Entwicklung der Technik eine neue und umweltfreundliche Alternative für das Sammeln seltener Exoten - das Fotografieren von Schmetterlingen. Wenn Sie aber das Objekt ihrer Begierde unbedingt in den Händen halten, bzw. im Kasten zur Schau stellen wollen, dann können Sie mittlerweile in unterschiedlichen Schmetterlingsfarmen exotische Falter bestellen, die in einer speziellen Faltschachtel geliefert werden. Mittlerweile befassen sich Thailand, Costa Rica, die Philippinen, Peru, Kenia, Madagaskar, Taiwan und Indien mit der gezielten Zucht von Schmetterlingen, mit der sie Millionen verdienen. In Indien übrigens gibt es einen Brauch, bei dem das frisch vermählte Brautpaar lebendige Schmetterlinge freilässt und dabei einen Wunsch äußert, der – so heißt es - unbedingt in Erfüllung gehen wird. Inzwischen sind Kunden aus aller Welt auf den Geschmack eines solchen Rituals gekommen, bei dem zuweilen große Schwärme exotischer Falter freigelassen werden. Die Experten äußern jedoch zu Recht Bedenken, dass solche Initiativen weder den Schmetterlingen doch der Umwelt zugute kommen, insbesondere, wenn es sich dabei um nicht heimische Arten handelt.

Schmetterlinge können auch wirtschaftlich genutzt werden – so dienen die Spinnfäden der Raupen des in Ostasien beheimateten Seidenspinners als Rohstoff für die Produktion von Rohseide. Mit Hilfe einer Spinndrüse spinnen diese Raupen eine Hülle, die man Kokon nennt. Gezüchtet werden die Raupen für die Gewinnung von Seide vor allem in China, Japan und Indien. Da sie sich ausschließlich von den Blättern des Maulbeerbaums ernähren, wurden Maulbeerbäume speziell für die Raupenzucht kultiviert. Früher war die Seidenproduktion auch bei uns in Bulgarien eine wichtige Einnahmequelle und die bulgarische Seide rühmte sich ihrer hervorragenden Qualität.

Doch nicht nur Seidenraupen können von uns Menschen gezüchtet werden. Wie schon erwähnt, haben sich ganze Länder darauf spezialisiert, lebendige Falter zu besonderen Anlässen zu liefern – zu Hochzeiten, Geburtstagen, Ausstellungen, Modeschauen, Partys und Jubiläen. Zu den Spitzenreitern in dieser Branche gehört Costa Rica, das schlüpffertige Schmetterlingspuppen an Kunden aus aller Welt verschickt. In diesem Land leben mehr als 12.000 Schmetterlingsarten. Jede Woche exportiert die dortige „Butterfly Farm“ ca. 10.000 Schmetterlingspuppen von 52 Arten. Das Züchten und der gut organisierte Handel mit Schmetterlingen etabliert sich aber nicht nur dort allmählich zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Industrie, die vielen Familien den Lebensunterhalt sichert und zugleich dem Umweltschutz zugute kommt.

Auch in Bulgarien gibt es seit wenigen Monaten eine Schmetterlingsfarm, die allerdings von einer Russin betrieben wird. Olga Uskowa ist Vorsitzende des Russischen Businessklubs in Bulgarien und lebt seit vielen Jahren in Sofia. Durch Zufall kam sie auf die Idee, Schmetterlinge zu züchten – als eines Sommers immer wieder bunte Falter in ihre Wohnung flatterten. Ihre Schmetterlingsfarm in Sofia wird aus Indonesien beliefert – ca. 150 unterschiedliche Arten treffen hier als Schmetterlingspuppen ein. Die frisch geschlüpften Falter werden dann von Olga mit Zuckersirup, Honig und Obst aufgepäppelt und zu besonderen Anlässen an die Kunden verkauft, wobei ein Exemplar zwischen 10 und 70 Euro kostet. Nennenswert ist übrigens, dass diese Tiere sehr zutraulich sind und gern näheren Kontakt zu den Menschen suchen. Heutzutage wird die Zucht von Schmetterlingen aber nicht nur zu unserer Freude, sondern auch deswegen gefördert, damit die Tiere in Naturschutzgebiete ausgewildert werden können. So ist man in Kanada dabei, den Bläuling in bestimmten Regionen wieder anzusiedeln, aus denen er verschwunden ist.

Als regelrechte Barometer für eine intakte Umwelt können uns Schmetterlinge Auskunft über das Wohlergeben der Natur geben. Wie können wir einfache Menschen den Schmetterlingen also helfen, zu überleben? Wenn Sie einen eigenen Garten und ein Herz für Schmetterlinge haben, dann sollten sie dort Kräuter, Obstbäume und Sträucher pflanzen, die den Faltern genug Nektar liefern – zum Beispiel Brennesseln, Löwenzahn, Krokusse, Primeln, Steinkraut, Nelken, Kapuzinerkressen, Fuchsien, Petunien, Flockenblumen, Schneeball, Schwarzdorn, Astern, Dahlien, Edel- und Zierdisteln – um nur einige zu nennen. Die kleinen Nektarschlürfer mögen besonders den sogenannten Schmetterlingsbaum, Flieder und Kunigundenkraut. Einen Teil dieser Pflanzen können Sie in entlegenen Winkeln ihres Gartens und entlang von Zäunen und Mauern anlegen, dort haben die Schmetterlinge dann Raum, sich ungestört zu entwickeln. Auch sollten Sie darauf achten, den Garten nur stückweise zu mähen, damit den Tieren genug Lebensraum erhalten bleibt. Also – toj, toj, toj!

Nun, liebe Freunde, den Beitrag über Schmetterlinge will ich mit einem Zitat beenden: “Das Glück ist ein Schmetterling: Jag ihm nach, und er entwischt dir. Setz dich hin, und er lässt sich auf deiner Schulter nieder.” Mit dieser Weisheit des indischen Jesuitenpriesters Anthony de Mello will ich heutige Sendung beenden.

Alles Glück der Erde wünscht Ihnen
Ihre Rossiza Radulowa!



Schmetterlinge sind auch ein beliebtes Briefmarkenmotiv

(Quelle: http://www.bnr.bg/RadioBulgaria/Emission_German/Theme_Gesellschaft/Material/huf080227.htm)
 
Richard Am: 04.03.2009 17:59:04 Gelesen: 1317426# 195 @  
Ascherslebener Zeitung

Die Landesgartenschau in Briefmarken - Zehnter Philatelistischer Frühschoppen im Rondell mit Sonderschau

Von Stephan Junghanns

Ascherslebener Zeitung, Aschersleben (23.02.09) - Mit Ausgabe der ersten offiziellen Briefmarke der Welt im Jahr 1840 entstand für viele Menschen eine neue Leidenschaft: das Briefmarkensammeln. Welche der Marken dabei einen Wert besitzen, bestimmt nicht nur ihr Marktpreis, sondern auch der eigene emotionale Wert. So war es ganz schön schwer für die zahlreichen Besucher beim zehnten Philatelistischen Frühschoppen im Rondell in Aschersleben, die richtigen Tauschentscheidungen zu treffen. Einige hatten Glück und konnten lange gesuchte Stücke endlich ihr Eigen nennen, andere wiederum gingen leer aus.

Tiere, Pflanzen, Fahrzeuge oder wichtige Persönlichkeiten - die Motive der beliebten Klebemarken sind schier unbegrenzt. Und so wurde im Rondell gefeilscht, diskutiert und so einige schwere Entscheidungen getroffen, um dem Hauptziel ein Stück näherzukommen: die eigene Sammlung zu vervollständigen. Und wer das schon geschafft hat, sucht sich eben einen neuen Bereich, auf den er sich spezialisiert. So wie Eberhard Paul aus Staßfurt. Seit 60 Jahren sammelt und tauscht er, was das Zeug hält. "Meine eigentliche Sammlung ist bereits komplett", verriet er.

Deshalb ist er seit längeren auf der Suche nach etwas Neuem: den Ober- und Unterstreifen der Briefmarken mit den jeweiligen Druckvermerken. "Die wurden damals einfach abgerissen, weil sie keinen Wert hatten. Genau das ist auch der Grund, wieso man diese heute so selten bekommt", weiß das Mitglied des Ascherslebener Briefmarkenvereins. Doch nicht nur private Sammler fanden den Weg in die historischen Räumlichkeiten des Rondells. Auch verschiedene Händler, unter anderem aus Staßfurt und Hettstedt nahmen am bunten Treiben teil. Die Atmosphäre beim zehnten Philatelistischen Frühschoppen war ausgelassen und alle hatten sichtlich Spaß am Tauschtrubel. "Das Sammeln ist mehr als nur eine Leidenschaft", erklärte Rüdiger Kreibich, Vorstandsvorsitzender des Ascherslebener Briefmarkenvereins.

Im Obergeschoss des Rondells war für die Besucher eine Briefmarkensonderausstellung aufgebaut. Diese war ein kleiner Vorgeschmack auf die Landesgartenschau 2010. Denn im September nächsten Jahres wird der Ascherslebener Sammlerverein eine Briefmarkensonderausstellung im Bestehornhaus gestalten, die um ein Vielfaches größer sein wird.

Insgesamt 31 Schaukästen werden den Besuchern dann einen Überblick zu Themen wie geschützte Pflanzen, Früchte aus dem Garten und Arzneipflanzen geben. Von Arnika bis Veilchen, alle Motive werden eine Verbindung zur Landesgartenschau haben. Dabei kommen die Wertmarken, Belege und Schmucktelegramme von den Vereinsmitgliedern, die auch die Schaublätter selber gestalten werden. Zudem wird auch der Tag der Briefmarke in Aschersleben stattfinden. Bereits seit 2006 bemühte sich der Ascherslebener Briefmarkensammlerverein, dieses Ereignis in die Heimat zu holen. "Wir sind sehr froh, dass es geklappt hat", sagte Rüdiger Kreibich.



Im Rondell gab es einen Vorgeschmack auf die Briefmarkenausstellung zur Landesgartenschau. Foto: Frank Gehrmann

(Quelle: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1229853045231&openMenu=1012902958597&calledPageId=1012902958597&listid=0)
 
Richard Am: 05.03.2009 17:22:56 Gelesen: 1317298# 196 @  
Er kann das Sticheln einfach nicht lassen

Von Jochen Bendele

KleineZeitung.at (28.01.09) - Robert Trsek aus Saurachberg hat für die Post schon 20 Briefmarken gemacht. In diesem Sommer fesselt ihn ein Dreier-Block zum Darwin-Gedenkjahr ans Atelier.

Schade, dass Robert Trseks Künstleraugen derzeit wenig Ausgang haben. Von seinem 400 Jahre alten Bauernhaus hoch über Feldkirchen könnte er den Blick von der Koralm bis zum Mittagskogel schweifen lassen. Statt dessen starrt er, bewaffnet mit Sticheln und Schleifstein, auf eine kleine silberne Eisenplatte, "bis zu 50 Stunden am Stück und wirkt immer noch frisch und unverspannt", staunt Gattin Maria.

Trsek ist Maler, Grafiker, Graveur - und Briefmarkenstecher. Hemma und Landhaus hat er schon in Postwertzeichen verwandelt, bald folgt die Gedenkmarke zum Darwin-Jahr (Geburtstag vor 200 Jahren, sein Hauptwerk "Vom Ursprung der Arten" erschien vor 150 Jahren).

Sympathischer Darwin.

"Charles Darwin ist mir richtig sympathisch geworden", sagt Trsek. "Mit seiner Neugier und seiner Fähigkeit zu staunen ist er inzwischen fast so etwas wie ein Bruder." Die Erde mit unverstelltem Blick zu sehen und aus Anschauung und Intelligenz heraus ein neues Weltbild zu schaffen - das gefällt Trsek. Und macht es ihm wohl leichter, an einem Quadratmillimeter Briefmarke länger als eine halbe Stunde zu arbeiten, über 50 Stunden an einem Quadratzentimeter, 350 Stunden an der ganzen Marke. Nur: Bis Mitte August muss er drei Marken abliefern, die gemeinsam das Motiv darstellen. "Das wird ein Horror-Sommer", stöhnt Maria.

Mensch und Kunstwerk.

"Kaiser Franz Joseph war ganz schön cool", freut sich Trsek. Denn der Monarch genehmigte höchstderoselbst, dass das Darwin-Affen-Bild einen Fries im Naturhistorischen Museum ziert - und das nur kurze Zeit nach Erscheinen des Werks. Wenn der Mensch vom Affen abstammt und der Kaiser ein Mensch ist, dann würde das ja bedeuten . . . Ein weiser Mann, unser Kaiser! Obwohl Trsek - einer der führenden 20 Stecher weltweit - mit den Briefmarken seine künstlerische Freiheit finanziert, schätzt er diese Arbeit. "Hinter jedem Kunstwerk steckt eine Welt", sagt er. "Wenn Inhalt, Form und Technik zusammenstimmen, wird Mehrwert erzeugt und das Werk tritt in Wechselwirkung mit dem Betrachter." Es komme darauf an, womit wir umgehen und uns umgeben: "Technik und Industrie machen uns zu Maschinen, und wo das Menschliche gebrochen wird, wird's für uns gefährlich."

"Bleibendes schaffen!

"Mit sieben Jahren, am Grab seines Vaters, eines Bäckers, erkannte er die Trauer der Familie als Selbstmitleid, "das hat meinen Blick auf die Wirklichkeit der anderen verändert". Mit 13, im Wettstreit mit sieben Geschwistern um die Gunst der Mutter, beschloss er, Künstler zu werden: "Ich wollte Bleibendes schaffen!" Wenn er sich davon erholt, liest er, fährt Schi, pokert oder reist mit Maria, die den Linzer vor 17 Jahren aus Wien auf den Bauernhof lockte, in der weiten Welt herum. Fast wie Darwin.



(Foto: Koscher)

(Quelle: http://www.kleinezeitung.at/kaernten/kaerntnerdestages/1820687/index.do)
 
Richard Am: 08.03.2009 11:08:14 Gelesen: 1317123# 197 @  
175. Geburtstag von Gottlieb Daimler mit besonderen Feierlichkeiten

Von Jörg Maschke

Mercedes-Benz-Passion, Schondorf (03.03.09) - Sicherlich wird die Daimler AG in diesem Jahr Ihren Namensgeber ganz besonders feiern und dieses Jubiläum bei allen Jahresveranstaltungen nach vorne stellen. Aber nicht nur der Konzern erinnert sich, auch einige andere haben sich den 175. Geburtstag als Motto genommen:

Am 17. März 2009, dem 175. Geburtstag von Gottlieb Daimler, wird es viele Philatelisten nach Schorndorf ziehen, dem Geburtsort des Pioniers der Automobil-Geschichte. Das “Erlebnis: Briefmarken”.Team der Deutschen Post Philatelie wird am Dienstag, dem 17. März 2009, von 09.00-12.30 Uhr und 14.00- 16.00 Uhr im Foyer des Rathauses am Marktplatz philatelistische Raritäten zum 175. Geburtstag Gottlieb Daimlers anbieten. Neben dem Sonderstempel mit Datum 17.März 2009 und der Sondermarke “175. Geburtstag Gottlieb Daimler” mit dem Nominalwert 1,70 € ist auch ein “Jubiläumsbrief’ zu Ehren des Ingenieurs und Konstrukteurs im Angebot. Er tragt die Sondermarke “175. Geburtstag Gottlieb Daimler”, ist mit dem Ersttagsstempel Berlin vom 12.03.09 gestempelt und enthalt neben einem Informationsblatt eine speziell gestaltete Postkarte zum Thema. Außerdem wird eine Steckkarte angeboten mit 5 Briefmarken der Deutschen Bundespost und 7 Sondermarken der Deutschen Post, darunter auch die aktuelle Marke “175. Geburtstag Gottlieb Daimler”. Selbstverständlich kann man sich den Sonderstempel auch auf mitgebrachten Vorlagen abdrucken lassen und einen “echt laufenden” Brief oder eine “echt laufende” Postkarte mit Sonderstempel und Sondermarke auf den Postweg bringen, einmalige Erinnerungstücke oder nette originelle Grüße an Freunde und Bekannte.



(Quelle und zu Nicht-Philatelie-Themen weiter lesen: -> http://ticker.mercedes-benz-passion.com/allgemein/4088_175-geburtstag-von-gottlieb-daimler-mit-besonderen-feierlichkeiten/)
 
Richard Am: 09.03.2009 11:13:30 Gelesen: 1317022# 198 @  
Post widmet Teufner eine Marke

Tagblatt.ch, Teufen (06.03.09) - Hans Ulrich Grubenmann ist einer der berühmtesten Schweizer Holzbrücken- und Kirchenbauer. Zum 300. Geburtsjahr widmet die Schweizerische Post dem Teufner eine Sonderbriefmarke. Gestern war Erstverkaufstag.

Dass ein appenzellisches Sujet wie Bauernhäuser oder Trachtenleute eine Briefmarke der Schweizerischen Post ziert, kommt selten vor. Dass eine historische Persönlichkeit aus dem Appenzellerland abgebildet wird, ist noch viel rarer. Bisher wurde diese Ehre erst dem Walzenhauser Flüchtlingshelfer Carl Lutz im Jahre 1999 zuteil. Mit dem Teufner Brücken- und Kirchenbaumeister Hans Ulrich Grubenmann ist nun eine zweite Persönlichkeit hinzugekommen.

Gestern war der Erstverkaufstag. Aus diesem Grund lud die Grubenmann-Stiftung in ihr Museum mitten im Teufner Dorfzentrum. Die Freude war gross, nicht nur bei den vielen Briefmarkensammlern, die sich dieses Ereignis und den offiziellen Ausgabestempel nicht entgehen lassen wollten. So reiste ein Philatelist und Grubenmann-Kenner extra aus Kreuzlingen an. Auch für die anwesenden Mitglieder der Stiftung war es ein denkwürdiger Tag. «Ich bin begeistert», sagte Rosmarie Nüesch, Leiterin der Sammlung. Für sie ist die Sonderbriefmarke einer der Höhepunkte des Grubenmann-Jahres, das heuer mit mehreren Anlässen begangen wird.

«Frau Grubenmann»

Die 80jährige Rosmarie Nüesch gilt als grosse Kennerin der Teufner Baumeisterfamilie. Sie nennt sich deshalb zuweilen scherzhaft «Frau Grubenmann». Der Mitbegründerin der Sammlung und des Museums ist es zu verdanken, dass der herausragende Kopf der Dynastie zum 300. Jahrestag seiner Geburt mit einer Sonderbriefmarke geehrt wird. Doch bis es so weit war musste sie kämpfen. Denn trotz der Unterstützung durch Ausserrhodens Ständerat Hans Altherr und durch Landammann Jakob Brunnschweiler sah es lange danach aus, als ob sie bei der Post kein Gehör für ihr Anliegen fände. Wie Rosmarie Nüesch an der gestrigen Medienorientierung sagte, habe im vergangenen Jahr erst ein Machtwort des damaligen Postchefs Ulrich Gygi für den Durchbruch gesorgt.

Spannweite 119 Meter

Die seit gestern erhältliche 85-Rappen-Sonderbriefmarke zeigt das einzige Porträtgemälde des Baumeisters und sein berühmtestes Werk, die Rheinbrücke in Schaffhausen, die damals mit einer Spannweite von 119 Metern für Furore sorgte. Wie alle anderen grossen Holzbrücken Grubenmanns steht diese aber nicht mehr. Alle wurden von Napoleons Soldaten 1799 niedergebrannt. Übriggeblieben sind nur zwei kleinere, eine im Kubel und eine zwischen Hundwil und Herisau. Hans Ulrich Grubenmann machte sich auch als Kirchenbauer einen Namen, wo er ebenfalls seine Hängewerkkonstruktionen einsetzte, welche stützenfreie Kirchenräume ermöglichten. Im Gegensatz zu den grossen Holzbrücken kann man diese heute noch besichtigen, beispielsweise die Kirchen in Teufen, Trogen oder jene in Wädenswil.

Das grosse Geschick der Baumeisterfamilie hat bis heute viele Bewunderer. Zu ihnen gehört auch der Ausserrhoder Landammann Jakob Brunnschweiler. Er ist nicht nur Präsident der Grubenmann-Stiftung und stammt aus demselben Dorf, er ist als Ingenieur selber Baufachmann. «Für mich ist es faszinierend, wie präzise, funktionell und beständig die Grubenmanns gebaut und das Material eingesetzt haben, obwohl sie weder über PC noch über das heutige Statikwissen verfügten», sagte er am Rand der Medienorientierung.

Die Sonderbriefmarke bleibt ein Jahr im Verkauf, die Verehrung und das Ansehen der Grubenmanns werden aber darüber hinaus bestehen bleiben.



Die Sonderbriefmarke zu Ehren von Hans Ulrich Grubenmann fand gestern viele Käufer. Bild: David Scarano

(Quelle: http://www.tagblatt.ch/aktuell/appenzell/appenzell/Post-widmet-Teufner-eine-Marke;art539,1275383)

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Fortsetzung vom Philatelie in der Presse: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1311&CP=0&F=1
 
Richard Am: 09.03.2009 23:50:18 Gelesen: 1303173# 199 @  
Fortsetzung des Teils (1) http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=135&CP=0&F=1

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Schlesische Themen auf Briefmarken - Kunstwerke auf kleinem Format

Stadt Wertheim (09.03.09) - Briefmarken transportieren mit ihren bildlichen Darstellungen Botschaften, gleichzeitig sind sie Massenprodukte mit Millionenauflagen. Die thematische Vielfalt der kleinformatigen Kunstwerke ist nahezu unendlich. Da nimmt es nicht Wunder, dass auf ihnen auch schlesische Themen zu finden sind. Eine mehrfach prämierte Briefmarkensammlung „Meine Heimat Schlesien“ hat der Philatelist Hans Haacke zusammengetragen und vor kurzem der Stiftung Kulturwerk Schlesien übereignet. Aus ihr wurde die Ausstellung zusammengestellt, die bis 4. April im Grafschaftsmuseum zu sehen ist.



Präsentiert werden Briefmarken der verschiedenen deutschen und polnischen Postverwaltungen mit schlesischem Bezug. Sie stammen aus den Themenbereichen Geschichte Schlesiens, berühmte Personen aus Schlesien, schlesische Trachten und Märchen sowie schlesische Städte und Landschaften, letztere ergänzt um ein paar Ansichtskarten.



Auch die Deutsche Post gibt jetzt noch Briefmarken mit schlesischen Motiven heraus, die vor allem von Schlesiern gern zur Frankierung ihrer Briefsendungen benutzt werden. So kommt am 9. April 2009 eine Sondermarke zum 100. Geburtstag des 1909 in Neisse geborenen Zoodirektors Bernhard Grzimek an die Schalter, der durch seine Fernsehsendung „Ein Platz für Tiere“ sehr bekannt wurde. Schlesien ist also nach wie vor ein „lebendes“ und durchaus lohnendes Sammelgebiet.

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Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 12 und 14.30 bis 16.30 Uhr, Samstag 14.30 bis 16.30 Uhr, Sonn- und Feiertage 14 bis 17 Uhr

Grafschaftsmuseum und Otto Modersohn-Kabinett, Rathausgasse 6-10, 97877 Wertheim, Telefon 09342 / 301 511, http://www.grafschaftsmuseum.de, grafschaftsmuseum@t-online.de

(Quelle: http://www.presse-service.de/data.cfm/static/723067.html)
 

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