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Thema: (?) (101/106) Stadtpoststempel / Poststellenstempel - Poststelle (II) Stadt
wessi1111 Am: 30.03.2020 07:05:13 Gelesen: 34436# 1 @  
Liebe Forumsgemeinde,

vor einiger Zeit bin ich mehr oder weniger durch Zufall auf ein Thema bzw. Sammelgebiet gestoßen, zu dem es erstaunlich wenig Informationen und noch kein eigenes Thema gibt:

die Poststellen (II) Stadt

In Anlehnung an das Thema Landpoststempel / Poststellenstempel habe ich dieses Thema entsprechend benannt. Natürlich sind die Stadtpoststellen in anderen Themen schon erwähnt worden. Deshalb möchte ich als erstes die entsprechenden Fundstellen verlinken. Wenn man "Stadtpoststelle*" in die Forumssuche eingibt, erhält man genau 8 Treffer. Der Übersichtlichkeit halber habe ich diese Treffer inklusive der Abbildungen nachfolgend zusammengefasst.

In [1] "Stempel bestimmen: Wer kennt diesen Stempel?" erfolgt eine Diskussion über einen Poststellen (II) Stempel, der aber meiner Meinung nach von keiner Poststelle (II) Stadt sein kann.

In [2] "Landpoststempel / Poststellenstempel" wird in den Beiträgen #739 bis #742 ein Stempel einer Poststelle (II) Stadt vorgestellt und darüber diskutiert. Im Beitrag #742 wird auch die erste Fundstelle in der Literatur vorgestellt.



[3] Weiterhin im Thema "Landpoststempel / Poststellenstempel" wird im Beitrag #902 ein Stempel einer Poststelle (II) Stadt vorgestellt und in den Beiträgen #904 bis #906 darüber diskutiert.



In [4] „Stempel bestimmen: Deutsches Reich“ wird im Beitrag #307 ein Stempel einer Poststelle (II) Stadt von 1932 vorgestellt und in den Beiträgen #308 bis #310 darüber diskutiert.



In weiteren Beiträgen werde ich vorhandene Informationen zum Thema vorstellen.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=130487

[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=134164
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=134167
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=134168
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=134218

[3] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=158684
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=158708
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=158710
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=158711

[4] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=143181
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=143186
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=143199
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=143205
 
JohannesM Am: 30.03.2020 21:40:36 Gelesen: 34393# 2 @  
@ wessi1111 [#1]

Diese Stempel sind sehr selten, weil sie auf Normalpost nicht abgeschlagen werden sollten (auch wenn das nicht immer eingehalten wurde).

Man findet sie also nur auf Postquittungen für Einschreiben, Pakete usw., analog wurde ja mit den Spatelstempeln der DDR-Poststellen ab 1964 verfahren.

Beste Grüße
Eckhard
 
Christoph 1 Am: 30.03.2020 22:53:56 Gelesen: 34381# 3 @  
Hallo,

ein sehr interessantes Thema, wie ich finde.

Schon der Eingangsbeitrag von Wessi zeigt ja, wie viele verschiedene Arten und Formen dieser Stempel es gibt. Ich habe keinen Überblick und bin auch noch nicht ganz sicher, wie sich der Begriff der Stadtpoststempel treffsicher von den Landpoststempeln abgrenzen lässt.

Eine einfache Möglichkeit wäre, dass man alle PSt-Stempel aus Ortsteilen (die zum Zeitpunkt des Stempelabschlags bereits Ortsteil/Stadtteil waren) als "Stadtpoststempel" bezeichnet - im Gegensatz zu Landpoststempeln, die i.d.R. ja zu Poststellen in damals noch eigenständigen Orten gehörten.

Weiterhin sind auch solche PSt-Stempel als "Stadtpoststempel" zu bezeichnen, die in einer Poststelle innerhalb einer größeren Stadt abgeschlagen wurden. Folgt man dieser Definition, dann passen alle in [#1] gezeigten Exemplare und dann kann ich ebenfalls einige verschiedene Stadtpoststempel aus den 1960er Jahren zeigen. Eventuell müsste man aber auch stärker eingrenzen?

Der in [#1] gezeigte Beleg aus Schriesheim war übrigens mal in meinem Besitz (siehe [1]), ich habe ihn aber seinerzeit für einen kleinen Betrag abgegeben. Heute bin ich darüber ein wenig traurig, denn ich habe nie mehr einen solchen Stempel aus diesem oder aus einem anderen Ort zu sehen bekommen.

Heute zeige ich als erstes einen Stadtpoststempel aus Groß Gerau-Dornberg.



Der Ort Dornberg wurde bereits 1939 zu einem Stadtteil von Groß-Gerau ([2]). Der Stempel ist von 1962. Dornberg war also eine Poststelle in der Stadt Groß-Gerau.

Weitere Belege folgen in den nächsten Tagen.

In [#1] werden zwar die Belege gezeigt und die Quellen benannt, es werden aber die Ortsnamen im Text nicht nochmals erwähnt. Für die Suchmaschinen: Schriesheim, Süchteln (heute zu Viersen gehörig), Durlach (heute zu Karlsruhe gehörig).

Viele Grüße
Christoph

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=134164
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Dornberg_(Hessen)
 
wessi1111 Am: 30.03.2020 23:49:40 Gelesen: 34372# 4 @  
@ JohannesM [#2]

Hallo Johannes,

ja, das, was du schreibst, stimmt wohl so.

Ich werde die wenigen Veröffentlichungen über dieses Thema vorstellen und möchte eine Diskussion darüber anregen.

Meinst du mit dem letzten Halbsatz, dass die Spatelstempel der DDR-Poststellen ab 1964 auch nicht mehr auf den Postsendungen abgeschlagen werden sollten?

Gruß
Wessi
 
mumpipuck Am: 31.03.2020 01:03:04 Gelesen: 34365# 5 @  
Nach meinem Kenntnisstand sind die Stempel der Stadtpoststellen an den Großbuchstaben zu erkennen (die Postagenturen/PSt.I und die Postämter hatten Zahlen). Wie die obigen Beispiele zeigen, wurde das aber wohl nicht durchgängig so gehandhabt.

Hier ein Beispiel aus meiner Heimatsammlung:



Und ein weiteres aus Kiel



Die Stempel sind übrigens tatsächlich schwer zu finden. Die meisten fehlen mir auch.

Hier noch eine Paketkarte aus einer Stadtpoststelle - ordnungsgemäß gestempelt beim zuständigen Postamt.



Diese Poststelle II befand sich im Lebensmittelgeschäft von Hannelore Kuhn in der Justus-Brinkmann-Straße 18, was auch sehr gut zum Absender passt. Ab 01.05.1965 mit der Umbenennung des Leitpostamts Hamburg-Bergedorf 1 in Hamburg 80 erhielt sie die Bezeichnung Hamburg 801. Sie wurde am 04.06.1977 geschlossen.

Burkhard
 
wessi1111 Am: 31.03.2020 06:56:03 Gelesen: 34354# 6 @  
@ Christoph 1 [#3]

Hallo Christoph,

der Hauptunterschied zwischen einer Poststelle (II) Stadt und Land ist, dass es bei der Poststelle (II) Stadt keinen Zustelldienst, sondern nur den Annahmedienst gab. Daher gab es auch keinen Grund, bei den Ortsbriefen die Marken zu stempeln, wie es bei Poststelle (II) Land vorkommt, da die dort ja nicht mehr im übergeordneten Postamt gestempelt werden konnten.

Als Antwort auf den von die vorgestellten Brief aus Schriesheim wurde in [1] eine Seite aus dem Buch von Peter Griese "Poststellenstempel 1928 - 1988" gezeigt:



Dort betont der Autor, dass die Amtsbezeichnung der Poststelle (II) Stadt der Name des Postamtes war, "meistens" mit dem Zusatz eines Großbuchstabens.
Dass dies nicht immer so war, zeigen schon die wenigen gezeigten Beispiele.

Ich bin gespannt, was noch für interessante Belege auftauchen.

Das mit den fehlenden Ortsnamen ist der typische Fehler, der einem bei anderen immer sofort auffällt, ich habe es vergessen.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=134218
 
Heinz 1 Am: 31.03.2020 13:07:37 Gelesen: 34325# 7 @  
Hier die Stadtpoststempel von Aachen 9 (Rothe Erde) aus meiner Heimatsammlung. Auch Aachen 1 A war in diesen eingemeindeten Ort im Einsatz zwischen 1962 und 1963. Die handschriftlich eingefügte "9" leider nur als Kopie.

Die Stadtpostämter hatten nach der Ortsbezeichnung entweder Buchstaben oder Postamtsnummern oder beides. Bei den Poststellen II Stempel wurde der Ort angegeben auch bei den Vororten der Städte. Wie auf den Beleg von aachen Lintert.




Gruß Heinz
 
JohannesM Am: 31.03.2020 17:40:28 Gelesen: 34292# 8 @  
@ wessi1111 [#4]

Meinst du mit dem letzten Halbsatz, dass die Spatelstempel der DDR-Poststellen ab 1964 auch nicht mehr auf den Postsendungen abgeschlagen werden sollten?

Genau so ist es, deshalb gab es die nur auf Dienstbriefen:



auf Einzahlungsbelegen:



auf Sammlerausweisen:



auf Paketkarten:



auf Telegrammen:



Dazu kommt noch, dass der Ortsname der Poststelle codiert ist, auf dem Stempel steht nur das Leitpostamt, der Poststellenname verbirgt sich hinter der Zahl im Kreis.

Beste Grüße
Eckhard
 
Christoph 1 Am: 31.03.2020 21:32:24 Gelesen: 34267# 9 @  
@ Heinz 1 [#7]

Hallo Heinz,

interessante Stempel aus Aachen, die Du da zeigst.

Deine Bezeichnungen weichen nun ein wenig von dem ab, was ich bislang dachte. Du unterscheidest zwischen PSt-II-Stempeln einerseits und Stadtpoststempeln andererseits. Demnach wären Stadtpoststellen keine PSt-II gewesen?

Kann jemand eine (offizielle) Definition einer Poststelle II beitragen? Gehören die Stadtpoststellen dazu oder gehören sie nicht dazu? Im Stempel aus Schriesheim ([#1]) ist ja explizit von einer PSt II Stadt die Rede.

Nach Deiner Definition wären nun Aachen 1 und Aachen 9 Stadtpoststellen, demgegenüber wäre Aachen-Lintert eine Landpoststelle, obwohl es sich um eine Poststelle in einem Stadtteil handelt? Genauso wäre es dann mit dem von mir in [#3] gezeigten Stempel aus Groß-Gerau-Dornberg. Das finde ich allerdings wenig logisch. Vielleicht habe ich es aber auch falsch verstanden?

So viele Fragen ...

Deshalb will ich zum Abschluss auch noch etwas zeigen.

SAARLOUIS 1 A von 1963.



Viele Grüße
Christoph
 
JohannesM Am: 31.03.2020 23:02:11 Gelesen: 34255# 10 @  
@ Christoph 1 [#9]

Hallo Christoph,

ich zeige einen Auszug aus dem OV 1944 von den Braunschweiger Postanstalten. Hier werden die Stadtpoststellen 1A bis 1F als Poststellen II geführt. Wie schon erwähnt hatten diese unterschiedliche Annahmebefugnisse, keine Zustellung und führten nur den Ortsnamen im Stempel, die Landpoststellen enthielten ja immer 2 Ortsnamen.



Beste Grüße
Eckhard
 
wessi1111 Am: 01.04.2020 00:48:57 Gelesen: 34241# 11 @  
@ JohannesM [#8]

Hallo Eckhard,

interessante Belege, wenn es auch eher Landpoststempel sind.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 01.04.2020 01:20:52 Gelesen: 34239# 12 @  
@ Heinz 1 [#7]
@ Christoph 1 [#9]

Hallo Heinz, hallo Christoph,

die Abgrenzung, ob Poststelle (II) Stadt oder Poststelle (II) Stadt ist mit einer Definition sicherlich nicht so einfach. Auch das "offizielle" Kriterium, dass eine (Poststelle (II) Stadt keinen Zustelldienst hat, taugt in der Praxis nicht, da man das einem Beleg mit Stempel ja nicht ansieht, von wo er ausgetragen wurde. Ich habe einmal die Aachener Poststellen aus dem Ortsverzeichnis 1944 fotografiert (würde ich mit einem Beleg nie machen).



Die Poststelle (II) Aachen-Lintert mit Leitpostamt Aachen 1 ist im Hauptteil des Ortsverzeichnisses aufgeführt, also handelt es sich um eine Landpoststelle. Das Kraftwagensymbol bedeutet: "Ort an einer im Kraftpostkursbuch aufgeführten Kraftfahrlinie", auch das ein Hinweis auf eine Landpoststelle.

Interessant ist, dass in Aachen so lange der Landpoststempel benutzt wurde. Diese Stempel wurden ja ab ca. 1928 eingeführt, als die Landpoststellen noch den Namen des Leitpostamtes mit dem ZUsatz "Land" trugen. Diese wurden dann aber schon ab ca. 1932 wieder abgeschafft und die Landpoststempel erhielten zukünftig den Zusatz "über Leitpostamt". Ob sich der Status der Poststelle Aachen-Lintert hin zu einer Poststelle (II) Stadt geändert hat, ist nur aus späteren Ortsverzeichnissen ersichtlich, die ich aber nicht habe.



Im Anhang 1 sind "Orte mit mehreren durch Zahlen oder Buchstaben unterschiedenen Postämtern oder -amtsstellen" aufgeführt, die dort gelisteten Poststellen (II) sind also die Poststellen (II) Stadt.

Sehr schön sieht man das an den Postämtern und -Stellen von Ahlen (Westf.).
Postamt, Zweigpostamt und Poststelle (I) haben eine Postamtsnummer, die Poststelle (II) hat einen Buchstaben.

Das "V" in der rechten Spalte bedeutet "vereinigte Zustellung", und zeigt, dass der Zustellbetrieb vom Postamt durchgeführt wurde.

In Aachen gab es 1944 nur die Poststelle (II) Stadt Aachen 1 A.

Gruß
Wessi
 
mumpipuck Am: 01.04.2020 01:48:39 Gelesen: 34237# 13 @  
@ Christoph 1 [#9]

Hallo Christoph,

ob es sich um eine Poststelle II Land oder eine Poststelle II Stadt handelt hängt nicht damit zusammen, ob sich die Poststelle auf dem Gebiet einer Stadt befindet.

So gehörten zum Leitpostmt Hamburg-Bergedorf 1 zum Beispiel die Poststellen II Stadt Hamburg-Bergedorf 1A, Hamburg-Bergedorf 1B etc.

Zum selben Postamt gehörten aber auch diverse Poststellen II Land mit Zustelldienst, die aber ebenfalls im Bezirk Bergedorf der Stadt Hamburg lagen. So z.B. Hamburg-Neuengamme 4 oder Hamburg-Kirchwärder 5.



Der Beleg von Kirchwärder 5 stammt aus der Ortszustellung in Kirchwärder. Daher kein Tagesstempel des Leitpostamts.

Die Stadtpoststellen kann ich leider nicht zeigen.

Burkhard
 
becker04 Am: 01.04.2020 10:04:40 Gelesen: 34212# 14 @  
Passend zum Thema, 3 Typen aus Bayreuth.



Viele Grüße
Klaus
 
JohannesM Am: 01.04.2020 12:22:16 Gelesen: 34195# 15 @  
@ wessi1111 [#12]

Hier ein Auszug aus dem Ortsverzeichnis 1952 von Aachen, Lintert war immer noch keine Stadtpoststelle.



Beste Grüße
Eckhard
 
wessi1111 Am: 01.04.2020 21:43:28 Gelesen: 34153# 16 @  
@ JohannesM [#15]

Hallo Eckhard,

danke für den Scan.

Kannst du noch die Erklärung für das LKW- oder Bussymbol nachreichen, das gab es im Ortsverzeichnis 1944 noch nicht?

Gruß
Wessi
 
JohannesM Am: 02.04.2020 00:08:47 Gelesen: 34132# 17 @  
@ wessi1111 [#16]

Klar:



Beste Grüße
Eckhard
 
wessi1111 Am: 02.04.2020 05:42:03 Gelesen: 34121# 18 @  
@ JohannesM [#10]
@ JohannesM [#17]
@ Christoph 1 [#9]

Danke Eckhard für die Abbildung in [#17]. Durch deinen Beitrag [#10] habe ich mal ein wenig tiefer gegraben und denke, dass eine Art Definition, wie von Christoph im Beitrag [#9] gewünscht, gar nicht so schwer ist. Ich werde dies in den nächsten Beiträgen zusammenstellen.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 02.04.2020 06:01:24 Gelesen: 34119# 19 @  
Hallo zusammen,

mir sind drei Veröffentlichungen bekannt, in denen die Poststellen (II) Stadt mehr oder weniger umfangreich beschrieben werden.

Die Fakten stimmen vor allem in den zwei Aufsätzen / Vorträgen [1] und [2] nicht 100%ig überein.

In [1] ist ein Vortrag des Briefmarkenvereins Bamberg über Poststellen im PDF-Format abrufbar.

In [2] ist ein Artikel des Rundbriefes 90 der Arge AM Post im PDF-Format abrufbar.

In [3] sind die Poststellen (II) Stadt Bestandteil der Beschreibung aller vorkommenden Poststellen.

Gruß
Wessi

[1] http://www.joerghuster.de/hparge/files/RB-090-Poststellen--II--Stadt.pdf
von Homepage https://www.briefmarkenverein-bamberg.de/themen.htm

[2] http://www.arge-am-post.de/files/RB-090-Poststellen--II--Stadt.pdf
von Homepage http://www.arge-am-post.de/inhalte-rb-90-99.html

[3] Peter Griese "Poststellenstempel 1928 - 1988"
 
wessi1111 Am: 02.04.2020 07:12:06 Gelesen: 34116# 20 @  
Hallo zusammen,

da eine Definition im klassischen Sinne meiner Meinung nach nicht sinnvoll ist, möchte ich im Folgenden die drei möglichen Variante einer Poststelle gegenüberstellen und die jeweils wichtigsten Kriterien zur Unterscheidung aufführen.

Bei allen Arten von Poststellen gibt es natürlich bei einzelnen Punkten Ausnahmen, die ich aber wegen der Übersichtlichkeit erst einmal weglasse.

1. Landpoststelle - Poststelle (I) Land und Poststelle (II) Land
- im Hauptteil des Ortsverzeichnisses aufgeführt
- Poststelle (II) Land kein Tagesstempel, jedoch Poststelle (I) mit Tagesstempel
- Angabe des Leitpostamtes durch den Zusatz "über Leitpostamt" - im Gummistempel der Poststelle (II) Land bzw. im Tagesstempel der Poststelle (I) Land
- Zustellbetrieb
- Poststelle (II) Land - keine eigenen Zettel für Einschreiben, Wertsendungen usw., diese wurden im Leitpostamt angebracht
- Poststelle (I) Land - eigene Zettel für Einschreiben, Wertsendungen usw. mit Zusatz "über Leitpostamt"

2. Stadtpoststelle - Poststelle (II) Stadt (Poststellen I hatten eine Postamtsnummer und werden hier nicht betrachtet)
- im Anhang 1 des Ortsverzeichnisses aufgeführt
- kein Tagesstempel
- Angabe des übergeordneten Postamtes mit Zusatz eines Großbuchstabens - im Gummistempel
- kein Zustellbetrieb, keine Angabe in den Spalten des Anhangs 1 des Ortsverzeichnisses
- zwei Kategorien: Poststellen mit vollen bzw. mit beschränkten Annahmebefugnissen
- eigene Zettel für Einschreiben, Wertsendungen usw. mit Angabe des übergeordneten Postamtes und des Großbuchstabens der Poststelle

3. Ortspoststelle - Poststelle (I) und Poststelle (II)
Aus [1] auf Seite 76:
Poststellen - Poststellen (Stadt) ausgenommen - neben anderen Amtsstellen in größeren Ortschaften oder in Städten, werden Ortspoststellen genannt. Sie sind meist ohne
zusätzliche Leitbezeichnung in Doppelnamenbenennung "Ort - Ortsteil" gehalten. In den Ortsverzeichnissen sind sie im Hauptteil gelistet, später manchmal auch zusätzlich
im Anhang 1.
- kein Tagesstempel, gilt für Poststelle (I) und Poststelle (II)
- Zustellbetrieb, "V" (vereinigte Zustellung) oder anderer Zustellumfang in den Spalten des Anhangs 1 des Ortsverzeichnisses
- keine eigenen Zettel für Einschreiben, Wertsendungen usw., diese wurden im Leitpostamt angebracht (für die Poststelle (I) bin ich mir nicht sicher)
- an einer Kraftpostlinie gelegen oder Postaustausch direkt mit dem Leitpostamt

Bei Fehlern oder fehlenden Kriterien werde ich die Übersicht korrigieren / ergänzen.

Die bisher gezeigten Belege lassen sich jetzt einfacher zuordnen und ich werde das nach und nach machen.

Gruß
Wessi

[1] Peter Griese "Poststellenstempel 1928 - 1988"
 
wessi1111 Am: 02.04.2020 18:38:03 Gelesen: 34081# 21 @  
@ mumpipuck [#13]

Hallo Burkhard,

du hast es schon richtig beschrieben, die beiden von dir gezeigten Belege sind nicht von einer Poststelle (II) Stadt.

Hier der Ausschnitt aus dem Anhang des Ortsverzeichnisses 1944:



Entsprechend meiner Übersicht in [#20] ist Hamburg Neuengamme 4 eine Ortspoststelle - Poststelle (I), sofern sie in den Jahre davor keinen anderen Status hatte.

Hamburg-Kirchwärder 5 war auch eine Ortspoststelle - Poststelle (I), der Kartenschreiber hat leider das Datum vergessen, es war sicherlich ein Fehler im System, dass solche Belege nicht datierbar sind.

Die einzige Poststelle, die nicht ins Schema passt, ist Hamburg-Neuenfelde 3. Da ohne Zustellung (kein "V" in der rechten Spalte), ist es eine Poststelle (II) Stadt und müsst demnach eine Buchstaben statt einer Postamtsziffer haben. Entweder es war vorher eine Poststelle (I) Stadt und bei der Runterstufung wurde die alte Bezeichnung beibehalten oder die Angaben zum Zustellbetrieb stimmen nicht. Oder hat jemand eine andere Erklärung?

Gruß
Wessi
 
mumpipuck Am: 03.04.2020 00:18:36 Gelesen: 34054# 22 @  
Hallo Wessi,

zu Hamburg-Neuenfelde 3 kann ich leider nichts sagen. Die Poststelle gehörte nicht zu "meinem" Postamt Hamburg-Bergedorf 1.

Hamburg-Neuengamme 4 (bis 31.03.1938 "Neuengamme-Schiefe Brücke" (Eingemeindung nach dem "Großhamburggesetz"))wurde zum 01.08.1941 in eine Poststelle I umgewandelt. Den von mir gezeigten Stempel gab es also nur knapp 2 1/2 Jahre.

Hamburg-Kirchwärder 5 (bis 31.03.1938 "Kirchwärder-Seefeld") wurde zum 01.02.1941 in eine Poststelle I umgewandelt. Den gezeigten Stempel gab es also nur knapp 3 Jahre. Auch ohne Datum lässt der Beleg sich somit auf diesen Zeitraum datieren. Aus weiteren Karten der selben Korrespondenz weiß ich, dass die Empfängerin Mitte August 1920 geboren ist. Der Beleg ist eine Geburtstagskarte also aus dem August 1938 oder August 1939 oder August 1940.

Burkhard
 
wessi1111 Am: 03.04.2020 17:54:43 Gelesen: 34014# 23 @  
@ mumpipuck [#22]

Hallo Burkhard,

mit den von dir angegebenen Daten der Umwandlung der beiden Poststellen in eine Ortspoststelle - Poststelle (I) kommst du zu dem Schluss, dass die von dir gezeigten Poststellen (II) Stempel dann nicht weiter verwendet wurden. Hast du auch Stempel aus der Zeit nach der Umwandlung in eine Poststelle (I)? Ich bin mir mangels Belegen immer noch nicht sicher, ob Ortspoststellen - Poststellen (I) einen normalen Tagesstempel führten wie Landpoststellen - Poststellen (I), bei denen gibt es ja genügend Belege, die das nachweisen.

Gruß
Wessi
 
Christoph 1 Am: 03.04.2020 18:01:05 Gelesen: 34010# 24 @  
Hallo,

aus Hamburg kann ich Neuenfelde 1 A zeigen. Von 1963.



Viele Grüße
Christoph
 
mumpipuck Am: 05.04.2020 23:57:51 Gelesen: 33954# 25 @  
@ wessi1111 [#23]

Hallo Wessi,

Voilà: Hamburg-Kirchwärder 5 kann ich sehr zeitnah zeigen:



Hamburg-Neuengamme 4 erst aus dem Ende der Einsatzzeit des Geräts. Es ist aber der 1941 eingeführte Stempel, auch erkennbar an der fehlenden Postgebietsleitzahl "24a".



Der Begriff Ortspoststelle ist mir noch nicht klar. Beim Postamt Hamburg-Bergedorf 1 wurden diese Poststellen als Landpoststellen geführt.

Diese Poststellen I hatten auch eigene "Zettel". Ich zeige einen R-Brief der Poststelle I Hamburg-Curslack aus dem Mai 1959. Hier ist interessant, dass der R-Zettel noch auf "Hamburg-Curslack 1" lautet, während die "1" im Tagesstempel bereits entfernt wurde. Das geschah etwas vorauseilend im Zusammenhang mit der Schließung der Poststelle II Hamburg-Curslack 2 (früher: Curslack-Rosenstraße) zum 31.05.1959. Die Poststelle II Hamburg-Curslack 3 (früher: Achterschlag) war bereit zum 01.05.1958 geschlossen worden.

Ferner zeige ich eine Paketkarte aus 1961 von Hamburg-Neuengamme 4.



Herzliche Grüße
Burkhard
 
wessi1111 Am: 06.04.2020 01:46:49 Gelesen: 33948# 26 @  
@ Christoph 1 [#9] [#24]

Hallo Christoph,

bei den von dir gezeigten Belegen kann man wohl davon ausgehen, dass der Stempel der Poststelle (II) Stadt ohne philatelistische Beeinflussung abgeschlagen wurde.

Wenn die Vorgabe, dass Poststellen (II) Stadt die Belege nicht stempeln sollen, seit ihrer Einführung so die ganze Zeit über bestanden hat, ist es schon erstaunlich, dass es doch einige Belege gibt, wo gegen diese Vorgabe verstoßen wurde.

Gruß
Wessi
 
bernhard Am: 06.04.2020 08:04:13 Gelesen: 33938# 27 @  
@ wessi1111 [#26]

Wenn die Vorgabe, dass Poststellen (II) Stadt die Belege nicht stempeln sollen

Hallo Wessi,

bringst du da nicht etwas durcheinander, nämlich stempeln und entwerten? Ein Stempel war schon zum stempeln da, mit diesem sollte der Aufgabeort dokumentiert werden.

Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 06.04.2020 11:16:20 Gelesen: 33920# 28 @  
@ bernhard [#27]

Hallo Bernhard,

Hans-Henning Mücke schreibt:

Stempelpraxis und Dienstabwicklung einer Poststelle (II) Stadt

Während eine Poststelle (II) Land ihren Gummistempel auf gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungen neben der Frankatur abschlug, stempelte eine Poststelle (II) Stadt die Briefsendungen nicht. Die Briefsendungen, die bei einer Poststelle (II) Stadt eingeliefert wurden, wurden ungestempelt an das zuständige Postamt weitergeleitet!

Nur die Einlieferungsbescheinigung für z.B. eingeschriebene Briefsendungen wurden mit dem Gummistempel der Poststelle (II) Stadt bedruckt.


Beste Grüße
Eckhard
 
bernhard Am: 06.04.2020 17:32:18 Gelesen: 33889# 29 @  
@ JohannesM [#28]

Hallo Eckhart,

ja, du hast ja recht, hatte heute Morgen auch noch nicht ganz ausgeschlafen. Mir liegen auch einige Belege vor, welche gestempelt sind. Andererseits fallen die anderen kaum auf und man hat sie deshalb auch nicht griffbereit zur Verfügung.

Auf der anderen Seite gibt es auch Postvorschriften die einfach nicht "gelebt" werden.

Nachfolgend (da griffbereit) ein philatelistischer Beleg bei dem der Stempel mit hoher Wahrscheinlichkeit gewünscht war. Zusätzlich weicht auch der R-Zettel vom Einlieferungsamt ab.



Plauen (Vogtl) B (nach OV 1944: Plauen (Vogtl) 4 B), 16.12.1944

Viele Grüße
Bernhard
 
wessi1111 Am: 06.04.2020 18:09:58 Gelesen: 33885# 30 @  
@ bernhard [#29]

Hallo Bernhard,

danke fürs Zeigen.

Günther Stirl war ein Stempelsammler und hat viele solche Belege "fabriziert", siehe auch [1].

Dass der Stempel der Poststelle (II) Stadt "Plauen (Vogtl) B" und nicht "Plauen (Vogtl) 4 B" lautet, kann den einfachen Grund haben, dass es in Plauen nur Postsellen (II) Stadt vom Postamt Plauen 4 gab und deshalb die Postamtsnummer nicht in den Stempel mit aufgenommen wurde. Bei den Poststellenstempeln gibt es viele, die nicht der objektiven Logik, sondern dem subjektiven Empfinden eines Postbeamten nach gefertigt wurden.

Unüblich dagegen ist der R-Zettel der Landpoststelle des Postamtes Plauen 4. Entweder die Poststelle (II) Stadt hatte aus irgendwelchen Gründen keine R-Zettel oder sie waren zu dem Zeitpunkt ausgegangen.

Wenn du noch weitere solche Belege hast, zeige sie bitte auch.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=41535
 
JohannesM Am: 06.04.2020 22:41:26 Gelesen: 33866# 31 @  
@ wessi1111 [#30]

Aber Landpoststellen II hatten keine Einschreibzettel, die wurden erst im Leitpostamt aufgeklebt, Stadtpoststellen dagegen hatten welche, daher weiß ich nicht was die da in Plauen fabriziert haben, eventuell wurden diese Einschreibzettel für alle Poststellen II verwendet. Der Gummistempel wurde bestimmt aus Veranlassung von Günter Stirl abgeschlagen.

Beste Grüße
Eckhard
 
wessi1111 Am: 06.04.2020 23:47:44 Gelesen: 33849# 32 @  
@ JohannesM [#31]

Hallo Eckhard,

deswegen habe ich ja geschrieben Entweder die Poststelle (II) Stadt hatte aus irgendwelchen Gründen keine R-Zettel oder sie waren zu dem Zeitpunkt ausgegangen.

Somit hast du recht, da "Plauen (Vogtl) B" eine Poststelle (II) Stadt ist, passt der Einschreibezettel nicht zum Status der Poststelle.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 07.04.2020 19:53:33 Gelesen: 33786# 33 @  
@ mumpipuck [#25]

Hallo Burkhard,

danke für die Belege, genau das suchte ich. Offensichtlich wurden die Poststellen (I) der Ortspoststellen genau wie die Landpoststellen mit normalen Tagesstempeln ausgerüstet. Ob das für alle und für den gesamten Zeitraum von 1928 bis zur Einführung der 4-stelligen PLZ galt, werde ich anhand anderer Belege versuchen herauszufinden.

Ich habe die letzten Tage damit zugebracht, das Buch von Peter Griese [1] nach weiteren Fakten über Ortspoststellen und Poststellen (II) Stadt zu durchsuchen.

Auf Seite 260 schreibt er:

"Die in Orten zusätzlich befindlichen Poststellen, mit erweiterter Bezeichnung des Orts- und Gemeindenamens vor oder hinter der Ortsteilbezeichnung, sind Poststellen mit den gleichen Befugnissen und Pflichten, wie die der "normalen" Poststellen. Sie werden Ortspoststellen genannt, sind in der Regel im Landkraftkurs eingebunden gewesen und nicht mit den Stadtpoststellen zu verwechseln. Die Stadtpoststellen haben nur Post angenommen."

Letztendlich ist das vom Sinn her das gleiche, was er schon auf Seite 76 schrieb (Zitat in @ [#20])

Ich werde den oben stehenden Satz in die Übersicht mit aufnehmen und das ganze nochmals überarbeiten.

So grandios das Buch von Peter Griese auch ist, eines hat er total ausgeblendet. Es findet sich weder ein Hinweis darüber, dass Poststellen (I) Land und Ortspoststellen - Poststelle (I) einen normalen Tagesstempel führten noch werden Belege damit gezeigt, zumindest bis zur Einführung der 4-stelligen PLZ.

Letztendlich kann man sagen, dass Ortspoststellen die gleichen Leistungen und Befugnisse hatten wie Landpoststellen, nur dass sie halt auf Stadtgebiet lagen und im Stempel keine Leitangabe "... über" hatten. Ausnahmen davon gibt es natürlich auf beiden Seiten. So gab es Ortspoststellen , die nicht in einem Landkraftkurs mit eingebunden waren und die Post direkt mit dem Leitpostamt austauschten und auch Landpoststellen, die nicht direkt in einem Landkraftkurs eingebunden waren und die Posts mit einer Poststelle des Landkraftkurses austauschten.

Gruß
Wessi

[1] Peter Griese "Poststellenstempel 1928 - 1988"
 
Christoph 1 Am: 07.04.2020 20:48:30 Gelesen: 33774# 34 @  
@ wessi1111 [#26]

Hallo wessi,

ja, so sehe ich das auch. Und ich habe noch lange nicht alle gezeigt, die ich habe. Es dauert nur ein wenig mit dem heraussuchen und scannen.

Einstweilen hier mal 355 Marburg 3 - das wäre dann eine sogenannte Ortspoststelle, wenn ich den Beitrag [#33] richtig verstanden habe? Falls nicht, bitte korrigiert mich.



Viele Grüße
Christoph
 
mumpipuck Am: 08.04.2020 01:02:25 Gelesen: 33756# 35 @  
@ wessi1111 [#33]

Ob das für alle und für den gesamten Zeitraum von 1928 bis zur Einführung der 4-stelligen PLZ galt, werde ich anhand anderer Belege versuchen herauszufinden.

Hallo wessi,

das wird zumindest in meinem Sammelgebiet für den Zeitraum vor der Eingemeindung der bis dahin selbständigen Stadt Bergedorf nach Hamburg per 01.04.1938 schwierig.

Es gab schon vorher, ab der Landpostverkraftung im September 1929, sogenannte Ortspoststellen, die auf dem Gebiet der Stadt Bergedorf lagen. Diese trugen aber nicht, wie zu erwarten, die Bezeichnung "Bergedorf-xxxxx" sondern nur ihre Ortsbezeichnung. Damit sehen sie textlich wie Landpoststempel aus. Sie sind also nur dann zu identifizieren, wenn man die jeweilige Adresse zu dem Zeitpunkt kennt und weiß, dass sie im Stadtgebiet liegt. Poststellen I waren nach meiner Kenntnis nicht darunter. Für eine Postagentur/Poststelle I auf dem Gebiet einer Stadt habe ich vor 1938 kein Beispiel in meinem Heimatsammelgebiet.

Hier als Beispiel die Poststelle (II) Holtenklinke, die auf dem Gebiet der Stadt Bergedorf lag. Das Postamt Bergedorf war Leitpostamt. Eingerichtet am 01.08.1929. Sie befand sich über ihre gesamte Existenz vom 01.08.1929 bis 23.08.1976 in dem selben "Krämerladen" in der Rothenhauschaussee 14 (1962 umgenummert auf 26).

Von den verwendeten Stempeln kann ich auf Grund der Seltenheit leider nur zwei zeigen:



Sie liegen mir mit Ausnahme des ersten aber alle als Kopien vor.

01.08.1929 - Juli 1933 Landpoststempel zweizeiliger Rahmenstempel "Holtenklinke / Bergedorf Land" (man beachte: "Land")
Juli 1933 - 31.03.1938 Landpoststempel zweizeiliger Rahmenstempel "Holtenklinke über Bergedorf" (s.o)
01.04.1938 erfolgte Änderung in eine Postelle (II) Stadt mit der Eingemeindung nach Hamburg.
01.04.1938 - 1951 Einzeiliger Rahmenstempel "Hamburg-Bergedorf 2" (also nicht mit Großbuchstaben, wie zu erwarten)
1951 - 30.04.1958 Halbspatelstempel "24a Hamburg-Bergedorf 2" (siehe oben)

Zum 01.05.1958 wurde die Stadtpoststelle II nun korrekt umbenannt in "24a Hamburg-Bergedorf 1B" und erhielt einen entsprechenden Halbspatelstempel.
Im Juni 1962 neuer zweizeiliger Rahmenstempel "2050 Hamburg-Bergedorf 1B" (ja, 2050 ist richtig, obwohl es die Auffüllung der Nullen hinten doch eigentlich erst ab Mitte der 1970er Jahre gab)

Erst am 01.05.1965 erhielt die Poststelle II als letzte des Postamts einen Tagesstempel (wie alle Poststellen II im Leitbereich - meist aber bereits im November 1963). An diesem Tag wurde das Leitpostamt Hamburg-Bergedorf 1 in Hamburg 80 umbenannt.

Unsere Poststelle wurde Annhame Poststelle II und hieß dann bis zu Ihrer Schließung "205 Hamburg 805" und führte den Tagesstempel "205 HAMBURG 805 a". Die Umwandlung in eine Annahme Poststelle II ist auch interessant. Daraus könnte man schließen, dass es bis dahin Zustellung von einer Poststelle II Stadt gab... . Im OVZ 1944 ist die Poststelle mit dem "V" für "vereinigte Zustellung" versehen.

Interessant ist noch ein belegter R-Zettel mit der Bezeichnung "205 Hamburg-Bergedorf 1B". Dieser muss aus dem Zeitrum 1962 - 30.04.1965 stammen. Mit Einführung der vierstelligen Postleitzahlen erhielten alle Poststellen II des Leitpostamts Hamburg-Bergedorf 1 eigene R-Zettel. Das war bei den meisten, aber nicht bei allen Leitpostämtern der Fall.

Fazit: Die Bezeichnungen gingen bunt durcheinander. Aus dem Stempel allein kann man oft nicht schließen, ob es sich um eine Poststelle II Land, Stadt oder um eine Ortspoststelle handelt.

Ich hoffe, ich habe mit diesem Beispiel nicht zu sehr zur Verwirrung beigetragen.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
mumpipuck Am: 08.04.2020 02:16:31 Gelesen: 33753# 36 @  
@ mumpipuck [#35]

Fazit: Die Bezeichnungen gingen bunt durcheinander. Aus dem Stempel allein kann man oft nicht schließen, ob es sich um eine Poststelle II Land, Stadt oder um eine Ortspoststelle handelt.

Um das zu belegen hier die Geschichte einer weiteren Poststelle des Postamts Bergedorf.

Geschichte: Die Gemeinden Boberg und Sande im preußischen Kreis Stormarn schlossen sich 1929 zu der neuen Gemeinde Lohbrügge zusammen. Diese wurde am 01.04.1938 nach Hamburg eingemeindet und zu einem Hamburger Bezirk. 1951 wurde dieser dem Hamburger Bezirk Bergedorf zugeschlagen.

Mit der Landpostverkraftung am 01.08.1929 wurden in Lohbrügge drei Poststellen (II) Land eingerichtet:

Lohbrügge 1 und Lohbrügge 3 waren neue Poststellen, während Lohbrügge 2 durch Umwandlung der seit 1907 bestehenden Postagentur (seit 1925 mit eingeschränktem Betrieb) „Boberg, Bz. Hamburg“ entstand. Leitpostamt war das Postamt Bergedorf.

Wir wollen nun die Poststelle (II) Lohbrügge 3 betrachten. Auch hier kann ich leider nur wenige Stempel zeigen. Sie liegen aber alle in Kopie vor.

01.08.1929 – 06.1933 Zweizeiliger Rahmenstempel „Lohbrügge 3 Bergedorf Land“

Hier kann ich nur Lohbrügge 2 zeigen:



07.1933 - 31.03.1938 Zweizeiliger Rahmenstempel „Lohbrügge 3 über Bergedorf“



Eingemeindung nach Hamburg per 01.04.1938. Gleichzeitig erfolgte die Umwandlung in eine Poststelle (II) Stadt. Trotzdem wurde kein Großbuchstabe in der Bezeichnung vergeben, sondern die Poststelle (II) Stadt hieß "Hamburg-Lohbrügge 3".

1.04.1938 - 1950 Rahmenstempel „Hamburg-Lohbrügge 3“



1950 – 21.06.1958 Halbspatelstempel „24a Hamburg-Lohbrügge 3“

Das ist insofern interessant, dass Lohbrügge ab 1951 ja zu Bergedorf gehörte, also ein Umbenennung in "Hamburg-Bergedorf.." zu erwarten gewesen wäre.

22.06.1958 – 31.12.1960 hieß die Poststelle (II) Stadt nur „Hamburg-Lohbrügge“.
(Kurz zuvor war Hamburg-Lohbrügge 1 – seit 01.02.1948 Poststelle I - (richtigerweise) in „Hamburg-Bergedorf 4“ und Hamburg-Lohbrügge 2 – seit 01.02.1940 Poststelle I - (unlogischerweise) in „Hamburg-Boberg“ umbenannt worden.) Ein Landpoststempel „24a Hamburg-Lohbrügge“ ist bisher nicht belegt.

Erst zum 02.01.1961 erfolgte die (logische) Umbenennung von Hamburg-Lohbrügge in „Hamburg-Bergedorf 1C“ und es wurde ein Rahmenstempel „(24a) Hamburg-Bergedorf 1C“ zugeteilt. Also nun mit dem für eine Stadtpoststelle II korrekten Großbuchstaben. (Übrigens wurde zum gleichen Termin die Poststelle I „Hamburg-Boberg“ (früher Lohbrügge 2) richtigerweise in „Hamburg-Bergedorf 6“ umbenannt).

Im Juni 1962 folgte der zweizeilige Rahmenstempel „2050 Hamburg-Bergedorf 1C“ (auch hier mit der „0“ am Ende, die eigentlich erst Mitte der 1970er üblich war).

Zum 01.05.1965 wurde die Poststelle II Stadt in eine Annahme Poststelle I umgewandelt und erhielt die Bezeichung „205 Hamburg 807“ und den ersten Tagesstempel „205 HAMBURG 807 a“.



Bereits zum 15.06.1965 erfolgte Umwandlung in ein Postamt (J), das bis 30.10.1993 bestand. Es folgten diverse weitere Stempel.

Burkhard
 
mumpipuck Am: 08.04.2020 02:32:11 Gelesen: 33750# 37 @  
@ mumpipuck [#35]

Hier noch zur Abrundung ein Bild des Gebäudes, in dem sich die Poststelle Holtenklinke befand:


 
wessi1111 Am: 08.04.2020 05:41:48 Gelesen: 33716# 38 @  
@ Christoph 1 [#34]
@ mumpipuck [#35]

Hallo Christoph, hallo Burkhard,

wenn ich nicht gleich auf eure Beiträge antworte, heißt das nur, dass ich über den Antworten grüble.

Ich denke, es lohnt sich, an diesen Beispielen herauszufinden, was von euren Fakten stimmt und was eventuell eine andere Erklärung hat. Gerade bei deinen Ausführungen, Burkhard, gibt es für mich viele Fragezeichen, die ich in Ruhe zusammenfassen möchte.

Sicherlich fragt sich der eine oder andere, warum ich als Themeneröffner noch keinen eigenen Beleg einer Poststelle (II) Stadt gezeigt habe. Das liegt einfach daran, dass ich nur einen Beleg habe, und den auch nur in Kopie von einem befreundeten Sammler. Dieser Beleg war die eigentliche Veranlassung, dieses Thema zu eröffnen und ich werde ihn demnächst vorstellen.

Da ich mir aber selbst die Beschränkung auferlegt habe, nur Belege zu zeigen, bei denen ich auch die Stempel in die Stempeldatenbank eingegegeben habe, geht das nicht immer so schnell.

Ich möchte alle Mitstreiter bitten, wenn irgend möglich, die gezeigten (eigenen) Belege auch in der Stempeldatenbank zu verewigen, denn nur so kann man bei dem Thema Poststellenstempel eine Historie schaffen, wo alle mit dem Bestand arbeiten können.

bis demnächst
Wessi
 
wessi1111 Am: 08.04.2020 19:09:54 Gelesen: 33678# 39 @  
Hallo zusammen,

hier eine Überarbeitung der von mir in Beitrag [#20] begonnenen Übersicht.

Da eine Definition im klassischen Sinne meiner Meinung nach nicht sinnvoll ist, möchte ich im Folgenden die drei möglichen Variante einer Poststelle gegenüberstellen und die jeweils wichtigsten Kriterien zur Unterscheidung aufführen.

Benennung aus [1] Seite 8:

1928 - Einführung des Landpostwesens
Postagentur
Postagentur mit eingeschränktem Betrieb
Poststelle

Inwieweit sich die Postagentur mit eingeschränktem Betrieb von der Poststelle unterscheidet, bleibt unklar.

ab 1939 - Umbenennung in Poststelle mit Klammern
Postagentur --> Poststelle (I)
Poststelle --> Poststelle (II)

ab 1952 - Umbenennung in Poststelle ohne Klammern
Poststelle (I) --> Poststelle I
Poststelle (II) --> Poststelle II

Übersicht

Bei allen Arten von Poststellen gibt es natürlich bei einzelnen Punkten Ausnahmen, die ich aber wegen der Übersichtlichkeit erst einmal weglasse.

1. Landpoststelle - Postagentur / Poststelle (I) Land und Poststelle / Poststelle (II) Land
- im Hauptteil des Ortsverzeichnisses aufgeführt
- Poststelle / Poststelle (II) kein Tagesstempel, jedoch Postsagentur / Poststelle (I) mit Tagesstempel
- Angabe des Leitpostamtes durch den Zusatz "Leitpostamt Land" (ab 1928) im Gummistempel der Poststelle bzw. im Tagesstempel der Postagentur
- Angabe des Leitpostamtes durch den Zusatz "über Leitpostamt" (ab 1933) im Gummistempel der Poststelle (II) bzw. im Tagesstempel der Poststelle (I)
- Zustellbetrieb
- Postagentur / Poststelle (I) - eigene Zettel für Einschreiben, Wertsendungen usw. mit Zusatz "Leitpostamt Land" (teilweise auch noch nach 1933) / "über Leitpostamt"
- Poststelle / Poststelle (II) - keine eigenen Zettel für Einschreiben, Wertsendungen usw., diese wurden im Leitpostamt angebracht

2. Stadtpoststelle - Poststelle (II) Stadt (Poststellen I hatten eine Postamtsnummer und werden hier vorerst nicht betrachtet)
- im Anhang 1 des Ortsverzeichnisses aufgeführt
- kein Tagesstempel
- Angabe des übergeordneten Postamtes mit Zusatz eines Großbuchstabens - im Gummistempel
- kein Zustellbetrieb, keine Angabe in den Spalten des Anhangs 1 des Ortsverzeichnisses
- zwei Kategorien: Poststellen mit vollen bzw. mit beschränkten Annahmebefugnissen
- eigene Zettel für Einschreiben, Wertsendungen usw. mit Angabe des übergeordneten Postamtes und des Großbuchstabens der Poststelle

3. Ortspoststelle - Postagentur / Poststelle (I) und Poststelle / Poststelle (II)
Aus [1] auf Seite 76:
Poststellen - Poststellen (Stadt) ausgenommen - neben anderen Amtsstellen in größeren Ortschaften oder in Städten, werden Ortspoststellen genannt. Sie sind meist ohne
zusätzliche Leitbezeichnung in Doppelnamenbenennung "Ort - Ortsteil" gehalten. In den Ortsverzeichnissen sind sie im Hauptteil gelistet, später manchmal auch zusätzlich
im Anhang 1.
Aus [1] auf Seite 260:
"Die in Orten zusätzlich befindlichen Poststellen, mit erweiterter Bezeichnung des Orts- und Gemeindenamens vor oder hinter der Ortsteilbezeichnung, sind Poststellen mit den gleichen Befugnissen und Pflichten, wie die der "normalen" Poststellen. Sie werden Ortspoststellen genannt, sind in der Regel im Landkraftkurs eingebunden gewesen und nicht mit den Stadtpoststellen zu verwechseln. Die Stadtpoststellen haben nur Post angenommen."

- bis auf die geografische Lage im Ortsgebiet des Leitpostamtes und die Leitbezeichnung ist der Leistungsumfang wie bei der Landpostelle
- Poststelle / Poststelle (II) kein Tagesstempel, jedoch Postagentur / Poststelle (I) mit Tagesstempel
- Zustellbetrieb, "V" (vereinigte Zustellung) oder anderer Zustellumfang in den Spalten des Anhangs 1 des Ortsverzeichnisses
- keine eigenen Zettel für Einschreiben, Wertsendungen usw., diese wurden im Leitpostamt angebracht (für die Poststelle (I) bin ich mir nicht sicher)
- an einer Kraftpostlinie gelegen oder Postaustausch direkt mit dem Leitpostamt
- Ob der Begriff Ortspoststelle eine Schöpfung von Peter Griese ist oder auch schon in den Jahren nach der Einführung des Landpostwesens 1928 in den amtlichen Verfügungen
verwendet wird, habe ich bisher nicht herausfinden können

Bei Fehlern oder fehlenden Kriterien werde ich die Übersicht korrigieren / ergänzen.

Gruß
Wessi

[1] Peter Griese "Poststellenstempel 1928 - 1988"
 
JohannesM Am: 08.04.2020 21:12:24 Gelesen: 33659# 40 @  
@ wessi1111 [#39]

Hallo Wessi,

- Angabe des Leitpostamtes durch den Zusatz "Leitpostamt Land" (ab 1928) im Gummistempel der Poststelle bzw. im Tagesstempel der Postagentur

Bei Postagenturen habe ich so einen Stempel noch nie gesehen, nur die Leitpostämter hatten die Bezeichnung "LAND" im Stempel, damit wurden die von den Poststellen eingehenden Belege mit dem Tagesstempel versehen



Ich vermute daher die Postagenturstempel trugen von Anfang an die Bezeichnung "über [Leitpostamt]" um Verwechselungen zu vermeiden.

Beste Grüße
Eckhard
 
bernhard Am: 08.04.2020 22:19:22 Gelesen: 33647# 41 @  
@ JohannesM [#40]

Bei Postagenturen habe ich so einen Stempel noch nie gesehen

Diese sind selten, aber es gibt sie. Schau mal bei GRIESE auf S. 40 "Visbek Vechta Land", ab 1933 "Visbek über Vechta". Die "über"-Stempel wurden erst 1933 eingeführt.

Viele Grüße
Bernhard
 
wessi1111 Am: 08.04.2020 22:39:54 Gelesen: 33642# 42 @  
@ JohannesM [#40]

Hallo Eckhard,

du kannst durchaus Recht haben, denn das ist einer der Punkte, wo ich mangels Belegen eine Annahme getroffen habe.

Es wäre natürlich schön, aus dieser Zeit einen Beleg von einer Postagentur zu haben, ich habe aber in meinen eigenen Beständen meines Sammelgebietes Spremberg nichts gefunden.

Interessant ist, dass Spremberg auf Belegen von Poststellen auch in der Anfangszeit ab 1928 nicht durchgängig den Tagesstempel Spremberg Land verwendet hat, so dass ich lange Zeit der Meinung war, dass es gar keinen gab. Belege dazu folgen.

Ich habe weder in unserer Stempeldatenbank noch auf Stampsx.com einen entsprechenden Stempel gefunden.

Als ich nochmals das Buch von Peter Griese [1] durchgesehen habe, habe ich dann einen gefunden. Da dieses Buch weder für Geld noch für gute Worte zu haben war, habe ich es mir vor kurzem ausgeborgt und die ca. 400 Seiten mit dem Handy abfotografiert. Daher ist die Abbildung auch qualitativ eher mäßig.
Abbildung aus [1] Seite 40:

Postagenturstempel Visbek Vechta Land vom 8.7.1932



Ab 1933 gab es dann einen Tagesstempel Visbek über Vechta.

Ob alle Postagenturen ab 1928 einen Tagesstempel wie den abgebildeten erhielten, ist damit natürlich noch nicht bewiesen, diese Stempel sind einfach zu selten.

Gruß
Wessi

[1] Peter Griese "Poststellenstempel 1928-1988"
 
blaujacke Am: 08.04.2020 23:22:39 Gelesen: 33631# 43 @  
Hier Stempel der Poststelle (II) und späterer Poststelle I Hehler über Mönchengladbach




sowie der Stadtpoststelle Süchtel A



Gruß Uwe
 
mumpipuck Am: 09.04.2020 01:32:09 Gelesen: 33615# 44 @  
@ wessi1111 [#39]

Inwieweit sich die Postagentur mit eingeschränktem Betrieb von der Poststelle unterscheidet, bleibt unklar.

Hallo wessi,

m.W. gab es beide Formen nicht parallel. Bis zur Landpostverkraftung und damit der Einführung der Poststelle (später Poststelle II) gab es Postämter verschiedener Klassen und in den kleinen Orten Postagenturen. Davon boten einige nicht alle Leistungen an. Das waren die Postagenturen mit eingeschränktem Betrieb. Welche Leistungen diese nicht anboten und ob das überhaupt einheitlich war weiß ich nicht. In den amtlichen Unterlagen sind jedoch Umstufungen von der Postagentur in eine Postagentur mit eingeschränktem Betrieb und umgekehrt mit Datum verzeichnet.

Mit der Landpostverkraftung wurden nun die Postagenturen aufgeteilt. Die "wichtigeren" blieben Postagenturen und die weniger bedeutenden wurden zu Poststellen "degradiert". Das betraf in der Regel auch die mit eingeschränktem Betrieb. Zudem wurden zahlreiche neue Poststellen eingerichtet.

Die Postagenturen, die nun Poststellen wurden, mussten ihre Tagesstempel abgeben und erhielten einen Poststellenstempel in der Form "Ortsname Leitpostamt Land", genauso wie die neuen Poststellen.

Die Postagenturen (später Poststellen I) behielten ihre Tagesstempel. Dort gab es alle noch gebräuchlichen Formen: Einkreisstempel, Kreisobersegmentstempel, Kreisgitterstempel und Kreisbrückenstempel. Der in #42 gezeigte Stempel von "VISBEK VECHTA LAND" ist eine absolute Ausnahme, wie ich sie bisher noch nicht gesehen habe. Aus dem Stempel kann man also nicht erkennen, ob er zu einer Postagentur oder einem Postamt gehört. Stempel mit Unterscheidungsbuchstaben gehören in der Regel zu Postämtern, da diese mehrere Stempel hatten. Aber auch dort gab es Stempel ohne Unterscheidungsbuchstaben. Erst ab ca. 1933 wurden die neuen Zweikreisstegstempel mit "über" in vielen Postagenturen sukzessive eingeführt. Aber andere behielten bis Kriegsende und länger ihre alten Tagesstempel und haben keinen solchen Stempel erhalten.

Zur Illustration wieder ein paar Beispiele aus meinem Heimatsammelgebiet "Das Postamt (Hamburg-Bergedorf und der Rest vom Kreis Herzogtum Lauenburg":

Die Postagentur Curslack des Postamts Bergedorf wurde am 01.05.1894 eingerichtet und führte zum Zeitpunkt der Landpostverkraftung am 01.08.1929 einen Kreisobersegmentstempel. Sie wurde zunächst zur Poststelle und erhielt einen Landpoststempel. Bereits vor Juli 1930 wurde sie wieder Postagentur und erhielt einen neuen Kreisbrückenstempel. Der Zweikreisstegstempel „über“ wurde 1934 oder 1935 eingeführt:



Die 1880 eingerichtete Postagentur Lassahn des Postamts Zarrentin* blieb mit der Landpostverkraftung Postagentur. Sie führte ihren seit 1890 belegten Kreisobersegmentstempel mindestens bis Juni 1935 weiter. Erst ab 1936 ist der Zweikreisstegstempel „über“ belegt:



*Lassahn gehörte bis 1945 zum Kreis Herzogtum Lauenburg, war aber aus logistischen Gründen dem mecklenburgischen Postamt Zarrentin zugeordnet. Im Novem 1945 kam es durch einen Gebietsaustausch endgültig zu Mecklenburg.

Am 01.06.1886 wurde die Postagentur Crummesse des Postamts Lübeck eingerichtet. Sie blieb bei der Landpostverkraftung Postagentur. Zum 01.04.1931 wurde die Schreibweise in Krummesse geändert. Diese Postagentur war ihren Stempeln besonders treu. Der erste K1 „CRUMMESSE **“ war mindestens bis November 1928 in Gebrauch (das Jahr ist nicht lesbar, aber die Marke erschien am 01.09.1928). Vermutlich mit der Änderung der Schreibweise wurde ein Kreisbrückenstempel mit drei Sternen eingeführt, der derzeit von 1937 – 1961 durchgängig belegt ist. Krummesse hatte also niemals einen Zweikreisstegstempel mit „über“. Auch nicht später mit Postgebietsleitzahl „24“ und dann „24a“. Ebenso unterblieb die im April 1938 angewiesene Entfernung der Sterne aus dem Stempel. Es ist davon auszugehen, dass er erst 1962 oder 1963 durch den neuen Stempel mit der Postleitzahl 2401 ersetzt wurde.




Zitat aus [#33]:

2. Stadtpoststelle - Poststelle (II) Stadt (Poststellen I hatten eine Postamtsnummer und werden hier vorerst nicht betrachtet)...
- kein Tagesstempel
- Angabe des übergeordneten Postamtes mit Zusatz eines Großbuchstabens - im Gummistempel


Kurz nach Einführung der vierstelligen Postleitzahlen erhielten wie alle Poststellen II auch die Poststellen II Stadt einen Tagesstempel (1963-1965)[#35].

Die Benennung mit den Großbuchstaben erfolgte oft nicht konsequent([#35], [#36] Poststellen II Stadt "Hamburg-Bergedorf 2" und "Hamburg-Lohbrügge 3").

Burkhard
 
wessi1111 Am: 09.04.2020 06:35:36 Gelesen: 33603# 45 @  
@ blaujacke [#43]

Hallo Uwe,

danke fürs Zeigen der Belege.

Die Postkarte der Poststelle (II) Stadt Süchteln A hatte ich ja schon im ersten Beitrag dieses Themas als Kopie deine Beitages im Landpoststellenthema gezeigt, leider hatte ich die falsche Bilddatei kopiert, die sich nicht vergrößert.

Hast du den R-Brief für die Abbildung beschnitten oder ist der so?

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 09.04.2020 06:49:42 Gelesen: 33599# 46 @  
@ becker04 [#14]

Hallo Klaus,

danke fürs Zeigen der Belege. Bei dem R-Brief von 1946 sollte eigentlich ein R-Zettel der Poststelle (II) Stadt, drauf sein, offensichtlich waren die richtigen nicht mehr verfügbar und es wurden welche von anderen Postämtern aufgebraucht. Meistens wurden dann aber die R-Zettel korrigiert. Der Gebühr bezahlt Stempel ist vom Postamt Bayreuth 2, jedenfalls ist das das einzige Bayreuther Postamt, bei dem im Richter-Handbuch dieser Stempeltyp registriert ist.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 09.04.2020 07:06:00 Gelesen: 33595# 47 @  
@ bernhard [#41]

Hallo Bernhard,

habe jetzt erst gesehen, dass du mir mit deiner Antwort zuvorgekommen bist, da haben wir beide das gleiche gefunden.

Gruß
Wessi
 
blaujacke Am: 09.04.2020 12:08:11 Gelesen: 33577# 48 @  
@ wessi1111 [#45]

Leider war die Ecke - soweit ich mich erinnere - durch Ablösen der Briefmarke beschädigt. Darum habe ich sauber beschnitten. Leider, leider!

Gruß Uwe
 
wessi1111 Am: 09.04.2020 20:24:48 Gelesen: 33539# 49 @  
@ Christoph 1 [#34]

Hallo Christoph,

wenn ich nur die Stempel betrachte, was ja auch sinnvoll ist, dann ist 355 Marburg 3 eine Poststelle (I) Stadt. Diesen Typ Poststelle habe ich in meiner Übersicht bisher ausgelassen, da ich noch keinen Beleg davon gesehen hatte und somit nicht wusste, wie so ein Postsellenstempel aussieht.

Gezeigt hatte ich ja schon diesen Auschnitt aus dem Anhang 1 des Ortsverzeichnisses 1944:



Dort ist Ahlen (Westfahlen) 3 solch eine Poststelle (I) Stadt, zu erkennen an der Postamtsnummer und an den leeren Spalten für die Zustellung. Ich habe leider nur die Ortsverzeichnisse 1941 und 1944 und von 1949 nur für die SBZ (da gibt es aber keinen Anhang 1).

Dass es nicht immer ganz so einfach ist, zeigt der Ausschnitt aus dem Anhang 1 des Ortsverzeichnisses 1944:



Die Poststelle Marburg 3 gab es damals noch nicht. Bei der Poststelle Marburg (Lahn) 1 A ist auch korrekt kein Eintrag in den Spalten für die Zustellung.
Bei der Poststelle Marburg (Lahn) 1 B steht in der rechten Spalte ein V für vereinigte Zustellung, daher ist die Poststellenbezeichnung mit dem "B" falsch. Das kommt wahrscheinlich immer vor, wenn die Aufgaben einer Poststelle sich ändern und die Bezeichnung nicht gleichzeitig mit geändert wird. Solche Fehler sieht man dann nur in den Ortsverzeichnissen und anderen Verzeichnissen wie Adressbücher. Die Poststelle Marburg (Lahn) 1 B müsste eigentlich den für eine Ortspoststelle passenden Namen "Marburg - Stadtteil + Postamtsnummer" haben. Vielleicht kann ja jemand die Daten aus dem Anhang eines Ortsverzeichnisses nach 1945 zeigen, ob das wirklich so war, sofern die Poststelle nicht geschlossen wurde.

Auch Peter Griese [1] hat dieses Problem beschrieben und Beispiele gezeigt, dass die korrekte Benennung einer Poststelle nicht immer zeitgleich mit einer Änderung des Aufgabenbereiches erfolgte. Leider verweist der Autor immer nur auf offizielle Dokumente wie Amtsblätter von Poststellen (II) Stadt, Informationen zur Poststelle (I) Stadt habe ich dort noch nicht gefunden.

Gruß
Wessi

[1] Peter Griese "Poststellenstempel 1928 - 1988"
 
JohannesM Am: 09.04.2020 21:14:32 Gelesen: 33530# 50 @  
@ wessi1111 [#49]

Hallo Wessi,

hier Marburg OV 1952



Marburg 3 gab es da auch nicht, ich glaube das war das letzte gesamtdeutsche OV, in meinem von 1985 ist nur noch die DDR drin.

Beste Grüße
Eckhard
 
JohannesM Am: 09.04.2020 21:28:35 Gelesen: 33526# 51 @  
@ mumpipuck [#44]

Kurz nach Einführung der vierstelligen Postleitzahlen erhielten wie alle Poststellen II auch die Poststellen II Stadt einen Tagesstempel

Hallo Burkhard,

fast richtig, im Osten gab es ab 1964 die Spatelstempel, das waren aber keine Tagesstempel.

Die Postagenturen (später Poststellen I) behielten ihre Tagesstempel. Dort gab es alle noch gebräuchlichen Formen: Einkreisstempel, Kreisobersegmentstempel, Kreisgitterstempel und Kreisbrückenstempel. Der in #42 gezeigte Stempel von "VISBEK VECHTA LAND" ist eine absolute Ausnahme, wie ich sie bisher noch nicht gesehen habe. Aus dem Stempel kann man also nicht erkennen, ob er zu einer Postagentur oder einem Postamt gehört. Stempel mit Unterscheidungsbuchstaben gehören in der Regel zu Postämtern, da diese mehrere Stempel hatten. Aber auch dort gab es Stempel ohne Unterscheidungsbuchstaben. Erst ab ca. 1933 wurden die neuen Zweikreisstegstempel mit "über" in vielen Postagenturen sukzessive eingeführt

da gebe ich dir recht, ich kenne aus meinem Sammelgebiet (immerhin 5 Landkreise) keinen einzigen Postagenturstempel mit der Bezeichnung "LAND" und da z.B. Halberstadt mit der Landpostverkraftung bereits im Mai 1928 startete, die Frakturstempel aber erst 1933 die Vorgänger ablösten hätten ja in 5 Jahren wohl so einige Belege damit gestempelt werden müssen.

Beste Grüße
Eckhard
 
Christoph 1 Am: 09.04.2020 22:12:10 Gelesen: 33521# 52 @  
@ wessi1111 [#49]
@ JohannesM [#51]

Hallo Wessi, hallo Eckhard,

ich habe noch das Ortsverzeichnis von 1955 anzubieten, das war ebenfalls noch ein gesamtdeutsches Werk. Aber auch hier: Fehlanzeige, was Marburg 3 angeht.



Das nächste Verzeichnis, das mir vorliegt, ist das PLZ-Büchlein von 1961. Aber da wird ja nicht mehr in verschiedene Typen von Poststellen unterschieden.

Viele Grüße
Christoph
 
mumpipuck Am: 09.04.2020 22:27:23 Gelesen: 33516# 53 @  
@ JohannesM [#51]

Völlig korrekt. Meine Betrachtungen bezogen sich nur auf die Bundesrepublik. Da bin ich eindeutig zu kurz gesprungen.

Burkhard
 
bernhard Am: 09.04.2020 23:10:58 Gelesen: 33507# 54 @  
Postagenturstempel mit "Land":



Bahrdorf Helmstedt Land, 12.10.32

Wenn ich mich recht entsinne war die Einführung dieser Stempel vorgesehen, kurz bevor die "über"-Stempel eingeführt wurden. Sie wurden vermutlich nur bei gerade notwendiger Neuanschaffung in dieser kurzen Zeit so gefertigt oder aptiert (?). Der Stempel stammt übrigens aus dem Fundus von Peter Griese mit dem ich seinerzeit in Kontakt war.

Viele Grüße
Bernhard
 
wessi1111 Am: 10.04.2020 05:01:55 Gelesen: 33461# 55 @  
@ mumpipuck [#35]

Hallo Burkhard,

da hast du mir ja viel Futter gegeben, das muss ich erst einmal verdauen. Aber nur mit solchen Beispielen kann man Fakten bestätigen oder Irrtümer erkennen.

Woher hast du eigentlich die ganzen Daten über die Veränderungen einer Poststelle, aus Adressbüchern? Gibt es eigentlich irgendeinen Anhaltspunkt, dass damals, also 1928 - 1945, schon der Begriff Ortspoststelle verwendet wurde oder wurden die in einem Landkraftkurs eingebundenen Poststellen auf Stadtgebiet auch als Landpoststellen bezeichnet? Also ähnlich, wie aus der 1944 eingeführten Postleitzahl später zur Präzisierung die Postleitgebietszahl wurde. Interessant wäre da mal eine Abbildung des Landkraftkurses, in den die Bergedorfer Ortspoststellen mit eingebunden waren.

Ein echtes Problem habe ich damit, zu glauben, dass Holtenklinke und Hamburg-Bergedorf 2 ein und dieselbe Poststelle sein soll.

Dazu die beiden Ausschnitte aus dem Ortsverzeichnis 1944:



Als Zusatz für Holtenklinke ist "Hamburg-Bergedorf 2" zwischen 4 Rauten angegeben. Diese Zeichen geben bei Poststellen ohne Zustelldienst das Postamt bzw. die - amtsstelle an, die die Zustellung durchführt, in dem Fall die Ortspoststelle Hamburg-Bergedorf 2. Das spricht für Holtenklinke als Poststelle (II) Stadt, so wie du es geschrieben hast. Als Adresse für Hamburg-Bergedorf 2 ist die Rotehaus-Chaussee 14 angegeben, für Holtenklinke gibst du Rothenhauschaussee 14 als Adresse an. Wenn beide die selbe Poststelle bezeichnen, wie kann dann die eine für die andere die Zustellung ausführen? Gab es wirklich zwei so ähnliche Straßennamen und die beiden Poststellen hatten auch noch die selbe Hausnummer?

Kannst du hier Licht ins Dunkel bringen?

Gruß
Wessi
 
JohannesM Am: 10.04.2020 12:15:26 Gelesen: 33432# 56 @  
@ wessi1111 [#55]

Hallo Wessi,



http://agora.sub.uni-hamburg.de/subhh-adress/digbib/view?did=c1:654910&p=76

Vielleicht kannst du damit etwas anfangen.

Es sind noch ein Adressbuch und ein Fernsprechbuch von 1943 verfügbar.

Beste Grüße
Eckhard
 
wessi1111 Am: 11.04.2020 05:12:03 Gelesen: 33385# 57 @  
@ JohannesM [#56]

Hallo Eckhard,

danke für den Link.

Leider sind solche Adressverzeichnisse nicht von jeder Stadt verfügbar.

Folgende Erkenntnisse habe ich daraus:

- In den Adressbüchern (zumindest in diesem) sind nur die Poststellen I aufgeführt, nicht jedoch die Poststellen II
- Es wird nicht zwischen "Ortspoststelle - Poststelle (I)" und "Poststelle (I) Stadt" unterschieden, es heißt alles "Poststelle"

Entweder es gab den Begriff Ortpoststelle damals noch nicht, oder er wurde nicht verwendet.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 11.04.2020 05:59:44 Gelesen: 33381# 58 @  
@ mumpipuck [#36]

Hallo Burkhard,

auch in deinem Beitrag über Hamburg-Lohbrügge wieder erstaunlich, dass du diese Unmenge an Daten hast.

Ich zeige hier wieder den Ausschnitt aus dem Adressbuch 1944:



Wenn ich das richtig verstehe, ist die Poststelle Lohbrügge 2 1929 von einer Postagentur mit eingeschränktem Betrieb in eine Poststelle / Poststelle (II) umgewandelt worden. Also muss sie irgendwann zwischen 1929 und 1944 auf eine Postagentur / Poststelle (I) hochgestuft worden sein, du hast ja auch das Datum von 1940 angegeben.

Da die Poststelle Hamburg-Lohbrügge 3 im Ortsverzeichnis 1944 mit "vereinigter Zustellung" angegeben ist, wäre es eine Ortspoststelle - Poststelle (II) und die Vergabe der Postamtsnummer statt des Buchstabens wäre korrekt. Welche Unterlagen hast du, die belegen, dass Hamburg-Lohbrügge 3 nach 1938 eine Poststelle (II) Stadt gewesen ist?

Wenn 1961 die Poststelle Hamburg-Lohbrügge (ehemals Hamburg-Lohbrügge 2) in eine Poststelle (II) Stadt mit der Bezeichnung Hamburg-Bergedorf 1 C umgewandelt wurde, muss ja irgendwann zwischen 1944 und 1961 der Zustellbetrieb vom übergeordneten Postamt übernommen worden sein. Oder stimmen deine Angaben und der Eintrag des Ortverzeichnisses 1944 über die Zustellung ist falsch?

Insgesamt ziemlich verworren, kannst das entwirren?

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 11.04.2020 18:05:04 Gelesen: 33321# 59 @  
@ mumpipuck [#44]

Hallo Burkhard,

da hast du das Puzzle ja wieder mit ein paar Steinen vervollständigt.

Peter Griese [1] schreibt auf Seite 8:

1928 bis 1938 sind die später genannten Poststellen (I)/I als Postagenturen bezeichnet, die später genannten Poststellen (II)/II als Poststellen (diese auch teilweise noch als Agenturen mit eingeschränktem Betrieb, abgekürzt P.Ag.m.e.B.)bezeichnet.

Das deutet darauf hin, dass die Postagenturen mit eingeschränktem Betrieb erst im Laufe der Jahre in Poststellen bzw. Poststellen (II) umgewandelt wurden.
Das lässt sich nur anhand von Belegen nachweisen, wenn die Altstempel weiterverwendet wurden. Wie groß die Anzahl solcher Postagenturen mit eingeschränktem Betrieb war, kann nur ein Blick in die Ortsverzeichnisse beantworten.

Dass die Altstempel der Postagenturen wie von dir gezeigt weiterverwendet wurden, erklärt, warum neue Tagesstempel von Postagenturen so selten sind.
Während ab 1928 mehrere 1000 Poststellen neu eingerichtet wurden, dürfte die Anzahl neuer Postagenturen sehr gering gewesen sein. In [1] findet sich dazu keine Angabe.

Dass in meiner Übersicht noch bestimmte Angaben über die Zeit mit den 4-stelligen PLZ fehlen, ist mir bewusst, ich habe es bisher nur nicht extra erwähnt. Die Zeit wird es richten.

Gruß
Wessi

[1] Peter Griese "Poststellenstempel 1928 - 1988"
 
mumpipuck Am: 14.04.2020 02:00:27 Gelesen: 33246# 60 @  
@ wessi1111 [#55]

Hallo Wessi,

Meine Informationen stammen ursprünglich aus der Postgeschichte des Postamts Hamburg-Bergedorf. Die Leitpostämter waren angewiesen eine solche Postgeschichte zu führen. Dort hat sie ein älterer Sammlerfreund entnommen, über dessen Aufzeichnungen ich verfüge. Anschließend hat er sie mit den amtlichen Veröffentlichungen verifiziert. Sie sollten einen hohen Grad an Zuverlässigkeit haben.

Den Begriff "Ortspoststelle" habe ich hier zum ersten Mal gehört. Beim Postamt Bergedorf wurde nur zwischen Poststelle (II) Stadt und Poststelle (II) Land unterschieden. Bei den Postagenturen (später: Poststellen I) gab es diese Unterscheidung nicht.

Hier der Plan der Landpostverkraftung des Postamts Bergedorf vom 01.08.1929. Leider ist die Qualität sehr schlecht. Ich besitze eine deutlich bessere pdf, die ich aber hier nicht anhängen kann. Die Poststelle Holtenklinke liegt direkt östlich vom Postamt Bergedorf.



Holtenklinke und Hamburg-Bergedorf 2 (erste Besetzung – s.u.)* sind die selbe Poststelle. Die Straße hieß auch bereits 1928 Rothenhauschaussee(da liegt mir ein Straßenplan vor). Die Schreibweise im OVZ 1944 ist somit nicht korrekt. Es fällt auf, dass dort vor "Holtenklinke" kein Dreiecksymbol für Poststelle steht. Ich denke, dass der Name nur noch wegen der erst 1938 erfolgten Umbenennung in Hamburg-Bergedorf 2 genannt wird. Eine Poststelle "Holtenklinke" gab es 1944 nicht mehr unter diesem Namen.

Mit der Benennung der Poststellen ist es bem Leitpostamt Bergedorf sehr komplex. Mitunter wurde die selbe Bezeichnung im Zeitablauf an verschiedene Poststellen vergeben. Hier ein paar Beispiele:

Die für die Stadtpoststellen vorgesehene Bezeichnung mit Großbuchstaben kommt im Bereich des LPA Bergedorf vor 1950 nur in einem einzigen Fall vor:

Mit der Landpostverkraftung wird am 01.08.1929 die Poststelle Stadt „Bergedorf A“ eingerichtet. Diese wird bereits zum 01.10.1930 in eine Poststelle Land umgewandelt und in „Billwärder-Nettelnburg“ umbenannt. Ein Stempel Bergedorf A ist bisher nicht belegt.

Erst ab 1950 tauchen die Großbuchstaben wieder auf:

Hamburg-Bergedorf 1 A: Neue Poststelle II Stadt am 01.07.1950 eingerichtet an der Justus-Brinckmann-Straße 18 (zuletzt Hamburg 801)

Hamburg-Bergedorf 1 B (erste Besetzung): Neue Poststelle II Stadt am 01.12.1954 eingerichtet an der Wentorfer Straße 107 und am 01.02.1956 umgewandelt in die Poststelle I Hamburg-Bergedorf 3 (zuletzt Hamburg 803).

Hamburg-Bergedorf 1B (zweite Besetzung): 01.05.1958 Umbenenneung der Poststelle II Stadt Hamburg-Bergedorf 2 (früher Holtenklinke)(zuletzt Hamburg 805).

Hamburg-Bergedorf 1 C: 02.01.1961 Umbenennung der Poststelle Hamburg-Lohbrügge (früher Lohbrügge 3) (zuletzt Hamburg 807).

*Hamburg-Bergedorf 2 (erste Besetzung): 01.04.1938 Umbenennung der Poststelle (II) Holtenklinke (weder Stadt noch Land genannt – auf dem Gebiet der Stadt Bergedorf) mit Eingemeindung nach Hamburg in Hamburg-Bergedorf 2. Ab diesem Termin auch als Poststelle (II) Stadt genannt. Umbenennung in Hamburg-Bergedorf 1B zum 01.05.1958. Zuletzt Hamburg 805.

Hamburg-Bergedorf 2 (zweite Besetzung): 01.06.1958 Umbenennung des Annahme Postamts Hamburg-Billwerder 2. Hierbei handelt es sich um die oben genannte Poststelle (II) Stadt Bergedorf A, die ab 01.10.1930 Billwärder-Nettelnburg hieß und Poststelle (II) Land wurde. Ab 01.04.1938 Hamburg-Billwärder 2 (ab 1951 Schreibweise Billwerderder ). Ab 01.01.1958 Postamt. Zuletzt Hamburg 802.

Aus diesen kleinen Beispielen ist klar zu erkennen, dass Rückschlüsse ohne Kenntnis der örtlichen Postgeschichte kaum zu ziehen sind.

Burkhard
 
mumpipuck Am: 14.04.2020 02:42:17 Gelesen: 33243# 61 @  
@ wessi1111 [#58]

Lt. den im vorigen Beitrag genannten Quellen wurde die Hamburg-Lohbrügge 3 bis 1950 als Poststelle II Stadt geführt. Danach fehlt der Zusatz Stadt oder Land. Die Umbenennung in Hamburg-Bergedorf 1C (mit Großbuchstaben) zum 02.01.1961 deutet aber darauf hin, dass es sich unverändert um eine Poststelle II Stadt handelte. Bei Hamburg-Bergedorf 1C handelt es sich um Hamburg-Lohbrügge 3 und nicht - wie von Dir genannt - um Hamburg-Lohbrügge 2.

Hier die volle Geschichte der drei Lohbrügger Poststellen:

Lohbrügge 1

01.08.1929 eingerichtet als Poststelle Lohbrügge 1 Bergedorf Land
Juli 1933 Umbenennung in Lohbrügge 1 über Bergedorf
01.04.1938 Umwandlung in Poststelle (II) Stadt (mit Eingemeindung nach Hamburg) und Umbennung in Hamburg-Lohbrügge 1
01.02.1948 Umwandlung in Poststelle I
01.12.1954 Umwandlung in Zweigpostamt
06.01.1958 Umbenennung in Hamburg-Bergedorf 4
01.01.1959 Umwandlung in Postamt (J)
01.05.1965 Umbenennung in Hamburg 804
11.08.2008 aufgehoben und durch Postagentur ersetzt

Lohbrügge 2

25.10.1891 Einrichtung Posthilfsstelle Boberg des Postamts Schiffbek
17.12.1907 Umwandlung in Postagentur Boberg (Bz. Hamburg) und Zuordnung zum Postamt Bergedorf
1921 Umwandlung in Posthilfsstelle
1925 Umwandlung in Postagentur mit einfachem Betrieb und Umbenennung in Boberg (Kr. Stormarn)
01.08.1929 mit Landpostverkraftung Umwandlung in Poststelle (II) Land und Umbenennung in Lohbrügge 2 Bergedorf Land
Juli 1933 Umbenennung in Lohbrügge 2 über Bergedorf
01.04.1938 Umbenennung in Hamburg-Lohbrügge 2 mit Eingemeindung nach Hamburg
01.02.1940 Umwandlung in Poststelle I
27.06.1958 Umbenennung in Hamburg-Boberg
01.01.1961 Umwandlung in eine Annahme Poststelle I und Umbenennung in Hamburg-Bergedorf 6
01.02.1961 Umwandlung in ein Postamt (J)
01.07.1962 Umwandlung in eine Annahme Poststelle I
01.05.1965 Umbenennung in Hamburg 806
18.09.2000 aufgehoben und ab 08.01.2001 durch Postagentur ersetzt

Lohbrügge 3

01.08.1929 Poststelle(II)Lohbrügge 3 Bergedorf Land
Juli 1933 Umbenennung in Lohbrügge 3 über Bergedorf
01.04.1938 Umwandlung in Poststelle (II) Stadt (mit Eingemeindung nach Hamburg) und Umbennung in Hamburg-Lohbrügge 3
1950 Nur noch als Poststelle II bezeichnet
22.06.1958 Umbenennung in Hamburg-Lohbrügge
02.01.1961 Umbenennung in Hamburg-Bergedorf 1C
01.05.1965 Umwandlung in Annahme Poststelle I und Umbenennung in Hamburg 807
15.06.1965 Umwandlung in Postamt (J)
01.07.1993 Umwandlung in Annhame Poststelle I
30.10.1993 aufgehoben. Erst 04.03.2015 wieder Partnerfiliale im Nachbarhaus eingerichtet.

Interessant ist, dass Lohbrügge 1 und 3 zum 01.04.1938 als Poststelle (II) Stadt, Lohbrügge 2 aber als Poststelle (II) Land bezeichnet werden. Trotzdem werden alle mit Nummern bezeichnet.

Burkhard
 
JohannesM Am: 14.04.2020 11:09:24 Gelesen: 33211# 62 @  
@ mumpipuck [#60]

Hallo Burkhard,

Ich besitze eine deutlich bessere pdf, die ich aber hier nicht anhängen kann

Werkzeug Schnappschuß in der PDF aufrufen, das Ergebnis wird in die Zwischenablage von Windows kopiert, beliebiges Bildbearbeitungsprogramm öffnen und unter Bearbeiten einfügen.

Beste Grüße
Eckhard
 
Christoph 1 Am: 14.04.2020 11:58:33 Gelesen: 33201# 63 @  
@ mumpipuck [#5]

Nach meinem Kenntnisstand sind die Stempel der Stadtpoststellen an den Großbuchstaben zu erkennen

@ wessi1111 [#6]

Dort betont der Autor, dass die Amtsbezeichnung der Poststelle (II) Stadt der Name des Postamtes war, "meistens" mit dem Zusatz eines Großbuchstabens.

@ mumpipuck [#44]

Die Benennung mit den Großbuchstaben erfolgte oft nicht konsequent

Hallo zusammen,

als ob die ganze Sache nicht schon kompliziert genug wäre, mache ich sie jetzt noch komplizierter. Ich habe hier zwei Beispiele für recht kleine Orte (keine Städte!), bei denen sich im PSt-Stempel gleichwohl ein Großbuchstabe hinter dem Ortsnamen befindet:

2175 Cadenberge A
4506 Oesede A



Beide Stempel sind von 1963 und die Belege sind jeweils zusätzlich mit einem Tagesstempel des zugehörigen Leitpostamtes entwertet.



Aus dem mir vorliegenden Ortsverzeichnis von 1955 ergibt sich, dass die Postämter Cadenberge und Oesede bereits 1955 keine Poststellen (mehr) waren, sondern Zweigämter (ZdA). Bei Oesede wird auch eine zusätzliche PSt-II mit Namen Oesede A im Anhang gelistet.

Meine Vermutung ist, dass es sich bei den gezeigten Stempeln um kleine Nebenstellen dieser Zweigämter handelt. Aber weshalb dann der Großbuchstabe A anstelle einer Orts(teil)bezeichnung?

fragt sich
Christoph
 
mumpipuck Am: 14.04.2020 16:56:27 Gelesen: 33137# 64 @  
@ mumpipuck [#60]

Dank des Tipps von Eckhard aus [#62] hier die Landpostkurse des Postamts Bergedorf noch einmal in besserer Qualität. Danke!



Burkhard
 
mumpipuck Am: 14.04.2020 17:32:19 Gelesen: 33130# 65 @  
@ Christoph 1 [#63]

Hallo Christoph,

das werden in der Tat Poststellen auf dem Gebiet der jeweiligen Orte gewesen sein. Diese Poststellen Stadt waren nicht "Städte" im Sinne der Definition nach Einwohnerzahl oder nur mit Stadtrecht vorbehalten.

Ich habe mal im OVZ 1984 nachgesehen. Ein früheres habe ich nicht ab 1962:
Dort gibt es noch immer die Poststelle II Cadenberge 2, die sich in Cadenberge in der Langenstraße 111 befindet, während das Postamt Cadenberge 1 seinen Sitz in der Bahnhofstraße 16 hat.

Oesede war zu diesem Zeitpunkt bereits in der neuen Stadt Georgsmarienhütte aufgegangen (1970). Dort finden sich das Postamt Georgsmarienhütte 1 in Oesede, Kolpingstraße 6. Außerdem gibt es in Oesede eine weitere Poststelle I (Georgsmarienhütte 7) in der Thalstraße 10. Dabei könnte es sich um die frühere Stadtpoststelle Oesede handeln. Die weiteren Postämter und Poststellen befinden sich in anderen Ortsteilen, aus denen Georgsmarienhütte entstanden ist.

Burkhard
 
wessi1111 Am: 14.04.2020 17:56:05 Gelesen: 33127# 66 @  
@ mumpipuck [#60]
@ mumpipuck [#61]

Hallo Burkhard,

danke vielmals für die Übersichten. Bei soviel 1-2-3 kann da schon mal passieren, dass bei mir eine Poststelle die falsche Ziffer bekommt.

Ich werde versuchen, die Übersicht in [#39] in den nächsten Tagen zu ergänzen, ich hoffe, ich schaffe es, alle Fakten zu interpretieren und einzuordnen.

Bis dahin

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 14.04.2020 18:09:39 Gelesen: 33122# 67 @  
@ Christoph 1 [#63]

Hallo Christoph,

die Vergabe eines Großbuchstabens an eine Poststelle (II) Stadt hing nicht davon ab, ob der Ort wirklich eine Stadt war, sondern dass die Poststelle (II) in einem Ort mit mehreren Postämtern bzw. -amtstellen war. Deshalb ist die Überschrift des Anhang I des Ortverzeichnisses auch " Orte mit mehreren...".

Andererseits wird auch schon vor 1945 in den Allgemeinen Dienstanweisungen der Begriff Stadtpoststelle bzw. Poststelle (II) Stadt verwendet, das ist einfach keine präzise Benennung, mit der wir uns abfinden müssen.

@ alle

Im Buch von Peter Griese [1] werden Auszüge aus offiziellen Dokumenten über die Einrichtung einer Poststelle (II) Stadt gezeigt. Kennt jemand Dokumente, die von einer Postagentur Stadt bzw. Poststelle (I) Stadt handeln?

Gruß
Wessi

[1] Peter Griese "Poststellenstempel 1928 - 1988"
 
JohannesM Am: 15.04.2020 11:09:57 Gelesen: 33077# 68 @  
@ mumpipuck [#36]

Hier kann ich nur Lohbrügge 2 zeigen

Hallo Burkhard,

Lohbrügge kam mir doch gleich so bekannt vor. Hier eine Osterkarte von 1936 mit dem Frakturstempel Lohbrügge 2, die mir als Beifang zugelaufen ist.



Beste Grüße
Eckhard
 
wessi1111 Am: 15.04.2020 16:30:14 Gelesen: 33054# 69 @  
@ JohannesM [#68]

Hallo Eckhard,

mit der Osterkarte bist du ja nur wenige Tage zu spät. ;-)

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 17.04.2020 18:08:23 Gelesen: 33003# 70 @  
@ mumpipuck [#65]
@ wessi1111 [#67]

Hallo Burkhard,

da hast du in [#65] wieder einmal die gleiche Frage beantwortet, über welche ich zu dem Zeitpunkt noch sinniert habe.

Ich war einfach wieder mal zu langsam.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 17.04.2020 20:22:54 Gelesen: 32983# 71 @  
Hallo zusammen,

ich möchte heute endlich einmal den Beleg vorstellen, der mich auf das Thema und die Existenz einer Poststelle (II) Stadt erst gebracht hat.



Poststelle (II) Stadt Spremberg A

Den Beleg hat ein befreundeter Sammler auf dem Flohmarkt gefunden und mich gefragt, ob ich diese Poststelle kenne, da er so etwas noch nie gesehen hatte. Mir ging es genauso.

Da ich damals (letztes Jahr) noch nicht wusste, dass es Poststellen (II) Stadt gibt, habe ich im Internet allgemein nach einer Erklärung gesucht und bin zufällig auf die beiden in [#19] vorgestellten Artikel gestoßen.

Ich gehe auf Grund des Absenders davon aus, dass sich die Poststelle im Stadtteil / Ortsteil Kochsdorf befand, was natürlich bei nur einem Beleg nicht 100% sicher ist, zumal die Absenderadresse etwas rätselhaft ist.

Im Ortsverzeichnis 1944 ist Kochsdorf noch als Poststelle II - Kochsdorf über Spremberg - aufgeführt. Im Geschichtlichen Ortsverzeichnis [1] wird Kochsdorf ab 1.1.1946 als zur Stadt Spremberg gehörend geführt. Wodurch sich dort allerdings die verschiedenen Typen der Ortsteile genau unterscheiden, bleibt mir ein Rätsel.

Im Zusammenhang mit diesem Beleg wieder eine Bitte:

Wer kann die Ausschnitte aus dem Anhang 1 der Ortsverzeichnisse vor 1941 und nach 1944 für Spremberg zeigen?

Gruß
Wessi

[1] http://gov.genealogy.net/item/show/SPRERGJO71EN
 
rumburak Am: 18.04.2020 11:30:01 Gelesen: 32926# 72 @  
@ wessi1111 [#71]

Hallo wessi,

im Ortsverzeichnis von 1955 ist die Poststelle II Spremberg A verzeichnet. Deine Vermutung Kochsdorf ist richtig. Im Anhang 1 steht (wie auch bei der Poststelle B) die Bemerkung "vereinigte Zustellung".



Im Postleitheft II von 1960 ist die Poststelle II Kochsdorf im Landkaftkurs vermerkt.



Und im Ortsverzeichnis 1965 steht:

7591 Kochsdorf/über Spremberg (NL)

Viele Grüße
 
bernhard Am: 18.04.2020 15:04:48 Gelesen: 32896# 73 @  
@ wessi1111 [#71]

Aus OV 1940 - keine PSt II:



Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 18.04.2020 23:43:13 Gelesen: 32814# 74 @  
Es erhebt sich der Verdacht, das SPREMBERG A alias Kochsdorf keine Stadtpoststelle im eigentlichen Sinn war, sondern eine ganz normale Poststelle II, dafür spricht die Einbindung in den Landkraftpostkurs. In Halberstadt gab es 3 Poststellen im Stadtgebiet, die auch in die Landkraftpostkurse eingebunden waren. Aus den Adressbüchern kann man ersehen, das dort auch Post ausgetragen wurde. Die Poststellen "Am Wasserwerk", "Siedlung Gartenstadt" und "Siedlung Goldbach" hätten also auch HALBERSTADT 1A 1B 1C heissen können, vielleicht wäre es so gekommen, aber sie wurden schon in den 30-er Jahren wieder aufgehoben.

Beste Grüße
Eckhard
 
wessi1111 Am: 19.04.2020 03:23:44 Gelesen: 32796# 75 @  
@ rumburak [#72]
@ bernhard [#73]
@ JohannesM [#74]

Hallo Rumburak und Bernhard,

danke für die Abbildungen. Leider ist es wie in den Beiträgen von Burkhard [#60] und vorhergehende. Die Belege stimmen einfach nicht mit den Angaben in den Ortsverzeichnissen überein. 1945 wurden einige Poststellen von Spremberg (Poststellen (I) und (II) Land) wieder eröffnet, ohne dass es darüber irgendwelche Unterlagen gibt. Im Ortsverzeichnis 1949 für die SBZ sind nur noch Poststellen (I) Land aufgeführt, keine einzige Poststelle (II) Land.

@ JohannesM [#74]

Entsprechend den Angaben für 1955 war Spremberg A keine Poststelle (II) Stadt, sondern eine Ortspoststelle Poststelle (II). Ob es zwischen 1949 und 1955 eine Poststelle (II) Stadt gab, die den Namen Spremberg A rechtfertigt, können nur weitere Ortsverzeichnisse, so es sie denn gibt, oder weitere Belege wie z.B. ein R-Brief mit dem R-Zettel einer Stadtpoststelle zeigen.

Interessant ist die Benennung "Kochsdorf über Spremberg". Da Kochsdorf ab 1946 eingemeindet war, hätte es richtig Spremberg-Kochsdorf heißen müssen.

@ rumburak [#72]

Der Kraftpostkurs deckt nur den westlichen Teil des Kreises Spremberg ab.
Gab es noch weitere und kannst du die auch zeigen? Wie ist die genaue Bezeichnung des von dir genannten Postleitheftes II?

In anderen Themen hier im Forum wurde erwähnt, dass die Kraftpostkurse auch in den Adressbüchern enthalten sind. Vom Kreis Spremberg habe ich online nur das Adressbuch von 1932 gefunden, dort ist weder ein Kraftpostkurs noch eine Poststelle vermerkt. Die in den Ortsverzeichnissen 1940 (wie gezeigt von bernhard [#73]) bis 1944 aufgeführte Poststelle (I) muss also erst nach 1932 eingerichtet worden sein, oder sie wurde im Adressbuch nicht aufgeführt.

Gruß
Wessi
 
JohannesM Am: 19.04.2020 12:38:23 Gelesen: 32762# 76 @  
@ wessi1111 [#75]

Hallo Wessi,

Vom Kreis Spremberg habe ich online nur das Adressbuch von 1932 gefunden, dort ist weder ein Kraftpostkurs noch eine Poststelle vermerkt.

Ich habe mir das angesehen und muß sagen Note 6, ich zeige ala Beispiel einen Auszug aus dem Adressbuch Halberstadt von 1932.



Beste Grüße
Eckhard
 
rumburak Am: 19.04.2020 15:51:25 Gelesen: 32743# 77 @  
@ wessi1111 [#75]

Der Kraftpostkurs deckt nur den westlichen Teil des Kreises Spremberg ab.

Gab es noch weitere und kannst du die auch zeigen? Wie ist die genaue Bezeichnung des von dir genannten Postleitheftes II?


Hallo wessi,

die genaue Bezeichnung ist "Postleitheft II für die Deutsche Demokratische Republik, Postbeförderung auf Straßen", Gültig ab 2.10.1960, Herausgegeben von der Kursbuchstelle des MPF beim BPA 7 Magdeburg.

Die Postleithefte sind jährlich erschienen, ähnlich wohl auch schon im Deutschen Reich. Ich habe nur das Heft von 1960, hätte aber Interesse an anderen Ausgaben bzw. deren Inhalt in Bezug auf meine Heimatsammlung Rostock.

Hier alle Kurse von Spremberg (160/1-160/8). Die untergeordneten ZwPÄ/PÄ Rietschen und Weißwasser haben dann die Kurse bis 160/17.





Im Kurs 2 sind übriges 2 Poststellen 1 (Spremberg 2 und 3) auf der Liste.

Viele Grüße
 
wessi1111 Am: 19.04.2020 18:02:51 Gelesen: 32721# 78 @  
@ rumburak [#77]

Hallo rumburak,

danke für die weiteren Abbildungen. Nach den Kursbüchern werde ich Ausschau halten, wenn sie nur nicht so selten wären.

Da die Poststellen (I) Spremberg 2+3 1955 noch nicht aufgeführt waren, können sie erst danach eingerichtet worden sein. Hab bisher noch keine Belege davon gesehen.

Ob eine dieser Poststellen mit der Poststelle (I) Spremberg 2 bis 1945 identisch ist, können erst weitere Recherchen zeigen. Interessant ist auch, dass im ersten Kraftpostkurs Neu-Petershain als Haltestelle aufgeführt ist. Neu-Petershain hat nie zum Kreis Spremberg gehört, hatte aber einen Bahnhof.

Offensichtlich wurde dort die Post mit der Bahn ausgetauscht oder die Haltestelle bestand nur wegen der geografisch günstigen Lage zwischen zwei Orten des Kreises. Die weiteren Kraftpostkurse ab 160/9 liegen alle schon im Land Sachsen (auch zu DDR-Zeiten), während der Kreis Spremberg im Land Brandenburg liegt. Daher ist die Fortnummerierung unlogisch und weißt nicht auf eine Beziehung der Postämter untereinander hin.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 19.04.2020 18:09:52 Gelesen: 32717# 79 @  
@ JohannesM [#76]

Hallo Eckhard,

mit deiner Note hast du wohl recht.

Ich möchte der Vollständigkeit halber den Ausschnitt über das Postamt aus dem Spremberger Adressbuch 1932 zeigen:



Weitere Angaben das Postwesen betreffend sind nicht enthalten.

Gruß
Wessi
 
rumburak Am: 19.04.2020 19:30:46 Gelesen: 32702# 80 @  
@ wessi1111 [#78]

Die weiteren Kraftpostkurse ab 160/9 liegen alle schon im Land Sachsen (auch zu DDR-Zeiten), während der Kreis Spremberg im Land Brandenburg liegt. Daher ist die Fortnummerierung unlogisch und weißt nicht auf eine Beziehung der Postämter untereinander hin.

Hallo wessi,

aber hier sind wir in der Zeit der Bezirke, also nach 1952. Die Kreise Spremberg und Weißwasser waren Teil des Bezirkes Cottbus [1]. Im Postleitheft II sind die Kurse nach den zuständigen durchnummerierten Hauptpostämtern gelistet. Spremberg war HPA Nr. 160. Weißwasser war (zumindest 1960) kein HPA, Rietschen aber ZwPA von Weißwasser. Das HPA Spremberg wird wohl das zuständige HPA gewesen sein.

Das war jetzt etwas OT zum eigentlichen Thema.

Viele Grüße

[1] http://genwiki.genealogy.net/Bezirk_Cottbus
 
wessi1111 Am: 19.04.2020 19:45:02 Gelesen: 32700# 81 @  
@ rumburak [#80]

Hallo rumburak,

da hast du jetzt auch wieder recht. Mir war nicht bewusst, dass Weißwasser damals zum Bezirk Cottbus gehörte.

Spremberg ist zwar mein Hauptsammelgebiet, ich habe aber nie in der Gegend gewohnt.

Und für mich gehört das irgendwie alles zum Thema, nur so wird man auf bestimmte Fakten gestoßen, wo man sonst die Zusammenhänge nicht erkennt.

Gruß
Wessi
 
Christoph 1 Am: 21.04.2020 12:27:04 Gelesen: 32612# 82 @  
Hallo zusammen,

ich bin gerade im Bereich Ostwestfalen virtuell unterwegs und zeige heute zwei Belege aus dieser Region, die hier passen:



Der Stempel aus Sundern passt vielleicht nur am Rande, denn Sundern war bis 1969 eine eigenständige Gemeinde im Landkreis Herford und wurde dann nach Hiddenhausen eingemeindet [1].



Allerdings verwendete Sundern die Postleitzahl 49 (4900) der benachbarten Stadt Herford. Insofern eine "Stadtpoststelle" im abgewandelten Sinn (bitte eher mit einem Augenzwinkern verstehen).



Bei Kleinenbremen, 1973 nach Porta Westfalica eingemeindet [2], dürfte es sich hingegen um einen tatsächlichen Stadtpoststempel handeln. In meinem Ortsverzeichnis von 1955 ist neben dem Zweigamt Kleinenbremen noch eine Poststelle Kleinenbremen Ost verzeichnet. Meine Vermutung ist, dass diese Poststelle später in Kleinenbremen A umbenannt wurde.

Viele Grüße
Christoph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sundern_(Hiddenhausen)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinenbremen
 
sammler-ralph Am: 26.04.2020 16:59:26 Gelesen: 32424# 83 @  
@ mumpipuck [#64]

Hallo,

wo hast Du oder Dein Sammlerfreund diese Karte gefunden? Ich suche etwas ähnliches vom Leitpostamt Bad Oldesloe Land, weiß aber nicht, wo ich suchen soll.

Danke und Gruß
Ralph
 
mumpipuck Am: 26.04.2020 18:36:20 Gelesen: 32413# 84 @  
Hallo Ralph,

die Karte wurde in den 1970er Jahren direkt aus dem von jedem Postamt anzulegenden Postgeschichte-Ordner des Postamts Hamburg 80 (Begedorf) kopiert.

Die Postgeschichte des Postamts Bad Oldesloe liegt bestimmt nicht bei der Postbank. Mit Glück ist sie in einem Archiv, z.B. in Schleswig, gelandet. Ein Teil der Postakten aus meinem Sammelgebiet Herzogtum Lauenburg liegt auch im Kreisarchiv in Ratzeburg. Vielleicht gibt es so etwas in Bad Oldeloe auch. Eine Möglichkeit wäre auch das Postmuseum in Berlin.

Ist der Kreis Stormarn Dein Sammelgebiet ? Ich habe einen guten Sammelerfreund, der ebenfalls dieses Gebiet sammelt. Wenn Du Interesse an einem Kontakt hast sende mir bitte eine E-Mail.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
sammler-ralph Am: 26.04.2020 19:07:12 Gelesen: 32400# 85 @  
@ mumpipuck [#84]

Danke für die Nachricht, ich habe Dir eine e-Mail geschickt.

Gruß
Ralph
 
dr31157 Am: 14.07.2020 21:23:27 Gelesen: 31899# 86 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier eine Postkarte vom 29.12.1938 mit einem violetten Rahmenstempel "Wolfenbüttel A".




Ist der Buchstabe hinter Wolfenbüttel ein "A"? Was bedeutet dieser Buchstabe? Ist es ein Poststellenstempel oder Landpoststempel? Abgesandt wurde die Karte aus dem 17 I. Flack Rgt. 36. in Wolfenbüttel.

Kann mir bitte jemand diesen Stempel und seine Bedeutung erklären.

Gruß Detlef
 
Christoph 1 Am: 14.07.2020 22:55:24 Gelesen: 31867# 87 @  
@ dr31157 [#86]

Es handelt sich um einen Poststellenstempel. Und zwar von einer sogenannten Stadtpoststelle.

Siehe dazu das entsprechende Thema hier bei den philaseiten:

[auf dieses verschoben]

Viele Grüße
Christoph
 
dr31157 Am: 15.07.2020 09:06:00 Gelesen: 31763# 88 @  
@ Christoph 1 [#87]

Vielen Dank für die Info und die Angabe der Fundstelle. Ich hatte sie leider nicht gefunden oder übersehen.

Gruß Detlef

[Beiträge [#86] bis [#88] redaktionell verschoben aus dem Thema "Stempel bestimmen: Wer kennt diesen Stempel ?"]
 
wessi1111 Am: 19.07.2020 17:58:22 Gelesen: 31567# 89 @  
Hallo zusammen,

im Thema "Landpoststempel / Poststellenstempel" wurde ein Beleg von einer Poststelle (II) Stadt vorgestellt [1], den ich der Vollständigkeit halber hier mit abbilden möchte.



Mein letzter Beitrag ist ja nun schon eine Weile her, ich werde das aber in Zukunft wieder aufgreifen. Andere (allgemeine) Forschungsthemen waren in der letzten Zeit einfach wichtiger.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=239454
 
wessi1111 Am: 06.10.2020 04:22:38 Gelesen: 30385# 90 @  
@ wessi1111 [#71]

Hallo zusammen,

den Stein des Anstoßes für dieses Thema habe ich in [#71] vorgestellt, die Poststelle (II) Stadt Spremberg A.

In [#72] hat rumburak den Ausschnitt des Ortsverzeichnisses 1955 gezeigt:



Vor kurzem habe ich einen Beleg der Poststelle (II) Stadt Spremberg B ergattert:



Der Absender stammt aus Spremberg-Weskow, die Karte ist laut Auftragsnummer rechts unten von 1958 (wenn das so richtig ist) und die Briefmarke ist im Juli 1959 erschienen, so dass das Datum des Tagesstempels wahrscheinlich der 26.11.59 ist (die Jahreszahl lässt sich nicht erkennen). Die im Ortsverzeichnis 1955 angegebene Liebigstr. befindet sich auch heute noch in Spremberg-Weskow, so dass das alles zusammenpasst. Weskow wurde wie auch Kochsdorf zum 1.1.1946 in Spremberg eingemeindet.

Die beiden genannten Poststellen Spremberg A und B sind im von rumburak [#77]) gezeigten Landkraftpostkurs 1960 als normale Poststellen ohne die Großbuchstaben mit eingebunden. Mit dieser Schreibweise der Stadtpoststellen Spremberg-Kochsdorf, Spremberg-Weskow und Spremberg-Slamen Ziegelei habe ich bisher nur Stempelbeschaffungskarten von 1964 gesehen. Sobald ich so etwas erwerben kann, zeige ich es hier.

Gar keine Informationen und auch keine Belege habe ich von den Poststellen (I) Spremberg 2 und Spremberg 3, die auch im Landkraftpostkurs 1960 mit aufgeführt sind. Es beleibt also spannend.

Gruß
Wessi
 
JohannesM Am: 06.10.2020 13:22:34 Gelesen: 30338# 91 @  
@ wessi1111 [#90]

Gar keine Informationen und auch keine Belege habe ich von den Poststellen (I) Spremberg 2 und Spremberg 3, die auch im Landkraftpostkurs 1960 mit aufgeführt sind.

Das wundert mich nicht, normalerweise wurden nur Postämter so durchnummeriert. Poststellen 1 hatten ja einen normalen Tagesstempel, was soll denn da drin gestanden haben: SPREMBERG 2 / über SPREMBERG ? Man findet auch nur Stempel von SPREMBERG 1 (jedenfalls bis 1990).

Ich vermute daher, das die Namen von irgendwelchen Ortsteilen in den Stempeln stehen.

Beste Grüße
Eckhard
 
JohannesM Am: 06.10.2020 13:45:42 Gelesen: 30334# 92 @  
@ JohannesM [#91]

Vielleicht gibt es hier Erleuchtung:



Beste Grüße
Eckhard
 
wessi1111 Am: 06.10.2020 16:29:17 Gelesen: 30302# 93 @  
Hallo Eckhard,

danke für den Tipp mit der Chronik. Ich habe die mal angeschrieben, ob das noch verfügbar ist, ist ja schon von 2007.

Große Hoffnungen auf spezielle Informationen der mich interessierenden Zeit mache ich mir aber nicht, da ich von befreundeten Sammlern die Information habe, dass es keine Postamtschronik über die Einrichtung und Schließung von Poststellen gibt bzw. diese nach dem 2. Weltkrieg vernichtet wurde. Es kann natürlich sein, dass es dann wieder Unterlagen aus DDR-Zeiten gibt. Ich wollte mich sowieso demnächst an das Heidemuseum Spremberg wenden, vielleicht bringt das ja was.

In den Städten / Orten mit mehreren Postanstalten wurden nicht nur die Postämter mit Nummern versehen, sondern auch die Poststellen (I) Stadt.

Beispiele in

[#12] Ahlen (Westf.) 3
[#21] und
[#25] Hamburg-Harburg 2 und 4 und Hamburg-Neuengamme 4

Dass bei manchen Poststellen (I) und (II) Stadt in den Ortsverzeichnissen auch das "V" für vereinigte Zustellung angegeben ist (im Buch von Peter Griese als Ortspoststellen bezeichnet),da hatten wir ja schon diskutiert, dass dies dem Anliegen einer Stadtpoststelle als ausgelagerter Schalter widerspricht.
Rein aus dem Tagesstempel kann man nicht erkennen, ob er von einem Postamt, einem Zweigpostamt oder einer Poststelle (I) Stadt ist. Trotzdem finde ich es erstaunlich, dass, wenn die Poststellen Spremberg 2 und Spremberg 3 wirklich ab 1960 existierten, mir davon noch kein Beleg untergekommen ist.

Ein anderes offenes Thema ist die Poststelle (I) Stadt Spremberg 2 vor 1945.
Von Bernhard in [#73] aus dem Ortsverzeichnis 1940 gezeigt:



Dass es diese Poststelle gab, weiß ich, da ich davon einen Beleg habe, den ich zu gegebener Zeit hier vorstelle. Vorher möchte ich aber noch herausfinden, wo diese Pionier-Klinke-Str. lag. Im einzigen aus der damaligen Zeit verfügbaren Stadtplan gab es sie noch nicht, ebenso im Adressverzeichnis von 1932. Ich habe bisher keinen einzigen Beleg mit einem Absender aus dieser Straße registriert. Vielleicht kann mir ja das Heidemuseum in Spremberg weiterhelfen.

Vielleicht können ja weitere Ortsverzeichnisse und Postleithefte weiterhelfen, ich werde dazu mal ein eigenes Thema aufmachen.

Gruß
Wessi
 
Postgeschichte Am: 06.10.2020 17:55:37 Gelesen: 30283# 94 @  
@ wessi1111 [#93]

Hallo Wessi,

im Ortsverzeichnis I von 1936 ist unter Spremberg (Niederlausitz) A die Straßenangabe (Forster Chaussee) angegeben. Vielleicht wurde diese nach 1936 umbenannt.



Gruß
Postgeschichte
 
wessi1111 Am: 07.10.2020 04:07:48 Gelesen: 30208# 95 @  
@ Postgeschichte [#94]

Hallo Postgeschichte,

vielen Dank für die Abbildung aus dem Ortsverzeichnis 1936.

Ich war so damit beschäftigt, die Straße Forster Chaussee in meinem Stadtplan von 1925 zu suchen, dass ich erst beim dritten Hinschauen gesehen habe, dass ja 1936 die von mir gesuchte Poststelle (II) Stadt Spremberg A aufgeführt ist und nicht die mindestens seit 1940 bestehende Poststelle (I) Stadt Spremberg 2.

Im Stadtplan von 1925 befindet sich die Forster Chaussee mit der Poststelle (II) Stadt Spremberg A im Nordosten von Spremberg.

Im Ortsverzeichnis von 1944 sind die gleichen Angaben wie im Ortsverzeichnis 1940 (abgebildet in [#93]) vorhanden:



Die Poststelle (II) Stadt Spremberg A gab es mindestens ab 1940 nicht mehr.

Die Poststelle (I) Stadt Spremberg 2 in der Pionier-Klinke-Str. vermute ich aber eher im Südwesten von Spremberg, mal sehen, was ich herausfinden kann.

Im Ortsverzeichnis 1944 ist die Poststelle Brigittenhof folgendermaßen angegeben, eigentlich müsste es mindesten seit 1940 "...über Spremberg 1" heißen:



Kannst du bitte mal nachschauen, ob diese Poststelle Brigittenhof im Ortsverzeichnis von 1936 schon vorhanden ist und den Eintrag hier zeigen?

Gruß
Wessi
 
Postgeschichte Am: 07.10.2020 12:35:22 Gelesen: 30167# 96 @  
@ wessi1111 [#95]

Hallo Wessi,

Brigittenhof ist vorhanden.



Gruß
Postgeschichte
 
wessi1111 Am: 09.10.2020 04:41:49 Gelesen: 30066# 97 @  
Hallo Postgeschichte,

danke für die Abbildung [#96].

Für 1936 ist die Bezeichnung der Poststelle "Brigittenhof über Spremberg" logisch, da es nur eine "Postanstalt" gab.

1944 (und wahrscheinlich schon vor 1940) gab es das Postamt "Spremberg 1" und die Poststelle (I) Stadt "Spremberg 2". Daher wäre die Bezeichnung der Poststelle "Brigittenhof über Spremberg 1" oder "Brigittenhof über Spremberg 2" im Ortsverzeichnis zu erwarten und nicht wie in [#95] gezeigt immer noch "Brigittenhof über Spremberg".

Dass Brigittenhof zumindest zeitweise der Poststelle (I) Stadt "Spremberg 2" unterstellt war, beweisen Belege aus 1946, bei denen im Postamt Spremberg die R-Zettel von geschlossenen Poststellen aufgebraucht wurden:



Sammlerbrief Einschreiben -6.2.46.-12 (l) mit Ankunftsstempel vom 10.2.46 aus Hoyerswerda, auf dem R-Zettel wurde "Brigittenhof über" durchgestrichen

Da sich die in [#94] gezeigte Poststelle Spremberg A im Nordosten von Spremberg befand, gehe ich davon aus, dass sich die Poststelle Spremberg 2 ab ca. 1940 nicht am gleichen Standort befand. Brigittenhof als Ortsteil von Pumpe (heute Schwarze Pumpe) liegt im Südwesten von Spremberg und eine Zuordnung zu einer übergeordneten Postanstalt im Nordwesten wäre unlogisch.

Also werde ich weiterhin versuchen, den heutigen Namen der Pionier-Klinke-Str. herauszufinden, in der sich die Poststelle (I) Stadt "Spremberg 2" befand.

Gruß
Wessi
 
mumpipuck Am: 11.10.2020 00:31:34 Gelesen: 30018# 98 @  
Das habe ich im Internet gefunden:

Sämtliche Denkmale stehen heute noch, nur das Denkmal in seinem Heimatdorf Bohsdorf-Vorwerk wurde nach dem Krieg abgerissen. Auch die Klinke Straße in Spremberg verschwand auf kommunistische Weisung. Klinke wurde in den ideologisch vorgegebenen Rahmen einge passt.

Fundstelle: [1]. LR vom 17.08.2004. Also scheint die Redaktion ja mehr gewusst zu haben. Zumindest der Zeitraum ist dadurch eingeschränkt.

Herzliche Grüße
Burkhard

[1] https://www.lr-online.de/lausitz/spremberg/als-klinke-vor-140-jahren-die-schanze-stuermte-36291866.html
 
wessi1111 Am: 16.11.2020 22:50:25 Gelesen: 29291# 99 @  
@ mumpipuck [#98]

Hallo Burkhard,

danke für den Hinweis auf den Zeitungsartikel. Den hatte ich vor einiger Zeit auch schon mal gefunden, ohne dass er mich direkt weitergebracht hat.

@ JohannesM [#92]

Hallo Johannes,

das Buch



habe ich bestellt und inzwischen erhalten, erstaunlich, dass es das nach 13 Jahren noch gab.

Wie erwartet ist in Bezug auf die Poststellen wenig neues enthalten. Dafür sind andere für mich nützliche Informationen über die Einstellung und die Wiederaufnahme des Postverkehrs 1945 enthalten.

Im Quellenverzeichnis wird auch die von Burkhard schon genannte Lausitzer Rundschau aufgeführt. Da auf deren Homepage nichts älteres zu finden ist, werde ich mal direkten Kontakt aufnehmen.

Gruß
Wessi
 
JohannesM Am: 17.11.2020 12:59:11 Gelesen: 29250# 100 @  
@ wessi1111 [#99]

Bei uns im Stadtarchiv sind die Halberstädter Zeitungen ab ca. 1860 bis Neuzeit digital am Computer lesbar. Problem nur: 1 Datei ist immer ein Monat und den komplett durchzusehen ist sehr mühsam, wegen der Frakturschrift ist auch keine Suche möglich (war wohl zu teuer).

Trotzdem, auch die Zufallstreffer sind hilfreich.

Beste Grüße
Eckhard
 
mumpipuck Am: 10.12.2020 00:05:15 Gelesen: 28789# 101 @  
Dieser Beleg der Stadtpoststelle Gera 1D wird gerade im Internet angeboten [1]. Bemerkenswert finde ich, dass die Poststelle über eigene R-Zettel verfügte. Das war meines Wissens weder bei Stadt- noch bei Landpoststellen üblich. Die erhielten erst mit Einführung der vierstelligen Postleitzahlen eigene R-Zettel in der Bundesrepublik - allerdings nicht bei allen Leitpostämtern. In der DDR m.W. nie. Weiß jemand mehr darüber ?

Herzliche Grüße
Burkhard



[1] https://www.ansichtskarten-center.de/posthilfsstellen-landpost/6500-gera-landpoststempel-umschlag?VIEW_INDEX=6
 
JohannesM Am: 10.12.2020 20:49:18 Gelesen: 28745# 102 @  
@ mumpipuck [#101]

Hallo Burkhard,

manche DDR-Orte hatten einen eigenen Ez, die meisten aber nicht.
Nach der Wende gab es Standardzettel, bei der der Ortsname handschr. ergänzt wurde.




Beste Grüße
Eckhard
 
mumpipuck Am: 10.12.2020 22:43:38 Gelesen: 28725# 103 @  
Hallo Eckard,

interessante Auswahl!

Nr. 1 bis 4 scheinen mir Zettel aus der Zeit bis 1945 zu sein. Anderbeck und Harsleben waren Postagenturen / ab 1939:Poststellen I (OVZ 1944) und hatten daher natürlich R-Zettel mit dem eigenen Namen.

Aspenstedt war allerdings sowohl 1944 als auch 1956 eine Poststelle (ab 1939: Poststelle II). Da wäre ein R-Zettel ungewöhnlich. Aber vielleicht war es auch vorübergehend mal eine Poststelle I ?

Die zweite Reihe zeigt m.E. links einen Zettel vor 1945. Die anderen sind aus DDR-Zeiten ab 1964. Alle sollten in den Poststellen(II)des Postamts Halberstadt(1)zum Einsatz gekommen sein, die keine eigenen R-Zettel hatten. Später gut erkennbar an der PLZ mit der "1" am Ende, die in der DDR m.W. den angeschlossenen Poststellen vorbehalten war, während das Leitpostamt selbst eine "0" am Ende hatte. Die Unterscheidung zwischen Poststellen I und II ist m.W. 1964 in der DDR entfallen. Alle diese Poststellen führten in der Regel weder eigene Tagesstempel (nur interne Halbspatel-Gummistempel)noch R-Zettel. Sie hatten aber R-Zettel der Landpoststelle des Leitpostamts mit der Poststellen PLZ (hier 3601 Halberstadt). Wären die R-Zettel erst in Halberstadt aufgebracht worden, hätte sich ja keine Einlieferungsnummer auf dem Einlieferungsschein befunden. Ich bin 1990 noch selbst in meinem Sammelgebiet zu den Poststellen im VGO gefahren. Teilweise konnte man am Nummernkreis und der R-Zettel-Type erkennen, aus welcher Poststelle der R-Brief kommt.

Auf Antrag konnten Poststellen des VGO aber in Einzelfällen einen Tagesstempel erhalten, wie mir alte Postler aus der DDR bestätigt haben.

Der Beleg von Dedeleben stammt aus dem Juni 1993, also unmittelbar vor Ende des VGO (ex DDR) am 01.07.1993. Dedeleben ist im OVZ 1991 eine Poststelle (DDR). Eventuell erhielt sie einen Tagesstempel und R-Zettel, wie es im VGW (ex Bundesrepublik)seit 1964 üblich war, weil sie zunächst weiter bestehen sollte. Zu diesem Zeitpunkt waren sehr viele der kleinen und kleinsten Poststellen des engmaschigeren Netzes im VGO (ex DDR) bereits geschlossen. In meinem Sammelgebiet hat nur eine einzige DDR-Poststelle das Jahr 1993 erlebt und noch einen Tagesstempel erhalten (ab 01.07.1993).

Herzliche Grüße
Burkhard
 
JohannesM Am: 10.12.2020 23:31:36 Gelesen: 28713# 104 @  
@ mumpipuck [#103]

Hallo Burkhard,

mit deiner zeitlichen Einordnung hast du im großen und ganzen recht, der R-Zettel von Aspenstedt ist aber von 1928 und gehört eindeutig zu einer Poststelle II.



Beste Grüße
Eckhard
 
wessi1111 Am: 11.12.2020 20:21:15 Gelesen: 28682# 105 @  
@ mumpipuck [#101]

Hallo Burkhard,

schöner Brief, den du da zeigst.

Die Frage, ob Poststellen (II) Stadt eigene R-Zettel hatten, haben wir in diesem Thema ja schon behandelt. Zumindest bis zur Gründung der DDR ist diese Frage mit ja zu beantworten, wie man ja auch an deinem Beleg sieht. Auch in meiner Übersicht in [#39] ist das so vermerkt.

Gleiches gilt auch für die Paketkarten, in [#5] hast du selbst eine gezeigt.

In [#19] hatte ich schon einmal Veröffentlichungen zum Thema verlinkt. Dabei ist mir aufgefallen, dass der direkte Link zu der Veröffentlichung des Briefmarkenvereins Bamberg falsch war. Hier nun der richtige. [1]

In [2] sind weitere Belege mit R-Zetteln von Poststellen (II) Stadt zu sehen.

Gruß
Wessi

[1] https://www.briefmarkenverein-bamberg.de/vortraege/v_Poststellen.pdf
[2] https://www.arge-am-post.de/files/RB-090-Poststellen--II--Stadt.pdf
 
wessi1111 Am: 13.12.2020 02:02:31 Gelesen: 28645# 106 @  
Hallo zusammen,

auf die Frage, ob Poststellen (II) Stadt in der DDR eventuell anders organisiert waren als in der BRD, suche ich immer noch eine Antwort.

In [#72] wurde folgender Ausschnitt aus dem Anhang des Ortsverzeichnisses 1955 gezeigt:



Poststelle (II) Stadt Spremberg A in Spremberg-Kochsdorf und Spremberg B in Spremberg-Weskow

Hier ist bei den Poststellen (II) Stadt von Spremberg das "V" für vereinigte Zustellung angegeben, was sich ja widerspricht. Der Großteil der Poststellen (II) Stadt ist im Ortsverzeichnis 1955 auch wie erwartet ohne Kennzeichen für den Zustellbetrieb angegeben.

Ich musste eine Weile suchen, bis ich eine weitere Poststelle fand, bei der genau wie bei den Spremberger Poststellen das "V" für vereinigte Zustellung angegeben ist, das ist doch recht selten:



Poststelle (II) Stadt Burgstädt /Sachs) 1 A und auch die Poststelle (I) Stadt Burgstädt /Sachs) 4

Diese "Anomalie" gibt es jedoch nicht nur in der DDR, auch im Anhang des Ortsverzeichnisses 1944 bin ich nach längerer Suche fündig geworden:



Poststelle (II) Stadt Brandenburg (Havel) F

Mögliche Erklärungen dafür sind:

- Fehler in den Ortsverzeichnissen
- die Poststellen sind im Landkraftpostkurs mit eingebunden (Ortspoststellen) und es wurde nur versäumt, die Poststelle in die korrekte Bezeichnung umzubenennen

Wer hat dazu eine andere / bessere Erklärung?

Für die zweite Erklärung spricht, dass die beiden Poststellen (II) von Spremberg 1960 in den Landkraftpostkurs mit eingebunden waren wie in [#77] im ersten Bild gezeigt. Das zugehörige Ortsverzeichnis habe ich leider nicht.



Für die Suche nach weiteren Einträgen der Poststellen von Spremberg in den Ortsverzeichnissen habe ich ein separates Thema eröffnet [1].

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=14911
 
Stempelfreund Am: 13.12.2020 07:55:32 Gelesen: 28640# 107 @  
Hallo,

heute kann ich auch mal einen Beleg zeigen von Schleswig 1 B aus dem Jahr 1955.



Gruß vom Stempelfreund
 
Stempelfreund Am: 13.12.2020 07:57:50 Gelesen: 28639# 108 @  
Und gleich noch einen hinterher von Treuenbreitzen A aus dem Jahr 1958.


 
mumpipuck Am: 13.12.2020 23:57:37 Gelesen: 28611# 109 @  
@ JohannesM [#104]

Hallo Eckard,

danke für das Zeigen des gesamten Beleges von Aspenstedt!

Das Jahr 1928 legt eine andere Vermutung nahe. In den Jahren 1928-1930 fand die Landpostverkraftung statt. Damit wurden die Poststellen (später Poststellen II) ja überhaupt erst eingeführt.

Die Poststellen entstanden neu oder durch Umwandlung bisheriger Posthilfsstellen, aber auch kleinere Postagenturen - vorzugsweise die "mit eingeschränktem Betrieb" - wurden umgewandelt. Letztere mussten dann R-Zettel und Tagesstempel abgeben.

Meine Hypothese:

Aspenstedt war bis zur unmittelbar vorher erfolgten Umwandlung in eine Poststelle eine Postagentur und hatte daher eigene R-Zettel. In alter Gewohnheit hat der Posthalter fälschlicherweise einen der noch vorhandenen R-Zettel verwendet. Die rote Wachsstiftmarkierung darunter könnte darauf hindeuten, dass dieses im Leitpostamt beanstandet wurde. Ein tolles Dokument in diesem Falle.

Vielleicht hat ja jemand ein OVZ aus der Zeit bis 1927, das meine Vermutung unterlegen kann ?

Diese Quelle im Internet stützt meine Hypothese [1]. Danach war Halberstadt ein Pilotpostamt der Landpostverkraftung bereits in der ersten Jahreshälfte 1928: "Die probeweise Verkraftung des Landzustelldienstes im Bereich der OPD Magdeburg wurde im ersten Halbjahr 1928 in Ascherleben und Halberstadt eingeführt. Diese probeweise Verkraftung des Landzustelldienstes bewährte sich so gut, dass das Reichspostministerium verfügte, dass am 1.06.1928 60 Postämter Landkraftposten einzurichten hatten." und "Es mussten die Wegeverhältnisse und Rundkurse festgelegt werden und es mussten geeignete Bewohnern zur Übernahme der Poststelle (Pst) gefunden werden und auf das Briefgeheimnis vereidigt werden. In der Regel wurden die Bediensteten der PAg m. e. B. (Postagenturen mit einfachem Betrieb) und der Post- und Telegraphen-Hilfsstellen zur Übernahme der Poststellen gewonnen. Vereinzelt wurden aber auch Postagenturen zurück gestuft, zur normalen Poststelle, hierbei wurde der Aufgabestempel eingezogen."

Vermutlich herrschte bei den ehemaligen Postagenturbetreibern zu diesem frühen Zeitpunkt noch Unsicherheit bzgl. der neuen Vorschriften.

Herzliche Grüße
Burkhard

[1] http://www.philatelisten-sachsen-anhalt.de/news-30.html

[OVZ = Ortsverzeichnis. Bitte künftig ausschreiben]
 
preussen362 Am: 14.12.2020 12:54:19 Gelesen: 28570# 110 @  
@ JohannesM [#104] und mumpipuck [#109]

Die Hypothese hat was für sich, und: Volltreffer !

Im OV von 1925 ist Aspenstedt (Kr. Halberstadt) als Agentur mit einfachem Betrieb gelistet. Im Paketzonenverzeichnis von 1923 taucht Aspenstedt noch nicht auf.

Also vermutlich eine zwischen 1923 und 1925 neu eingerichtete Agentur, die mit Landverkraftung zur Poststelle abgestuft wurde.

Viele Grüße,
Andreas

[OV = Ortsverzeichnis. Bitte ausschreiben.]
 
JohannesM Am: 15.12.2020 13:38:49 Gelesen: 28539# 111 @  
@ mumpipuck [#109]

Hallo Burkhard,

Aspenstedt war bis zur unmittelbar vorher erfolgten Umwandlung in eine Poststelle eine Postagentur und hatte daher eigene R-Zettel. In alter Gewohnheit hat der Posthalter fälschlicherweise einen der noch vorhandenen R-Zettel verwendet

In Teil 1 hast du Recht, Teil 2 glaube ich nicht so recht, bei der Post herrschte das Sparsamkeitsprinzip, ich glaube daher die R-Zettel wurden offiziell aufgebraucht, es stand ja auch nichts Falsches darauf.

Beste Grüße
Eckhard
 
mumpipuck Am: 16.12.2020 23:40:43 Gelesen: 28513# 112 @  
@ preussen362 [#110]
@ JohannesM [#111]

Hallo Andreas,

danke für diese tollen Informationen! Das sieht gut aus!

Hallo Eckardt,

die Poststellen hatten grundsätzlich keine auf Ihren Namen lautenden R-Zettel. Ein Aufbrauch ist natürlich eine Hypothese. Ich kenne allerdings keine solchen Belege bisher. M.E. deutet auch die rote Wachsstiftmarkierung unter dem R-Zettel auf eine Beanstandung hin.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
wessi1111 Am: 15.02.2021 04:36:35 Gelesen: 27158# 113 @  
Hallo zusammen,

von Rolf wurde im Thema "Informationen aus Ortsverzeichnissen usw. zu Poststellen vom Spremberg gesucht" ein Beleg der Poststelle (II) Stadt Spremberg B vorgestellt, den ich hier auch einfügen möchte [1]:



Spremberg B vom 09.7.59

Der Poststellenstempel ist deutlicher abgeschlagen als bei meinem eigenen Beleg im Beitrag [#90].

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=258675
 
wessi1111 Am: 02.04.2021 04:12:23 Gelesen: 25895# 114 @  
@ rumburak [#77]

Hallo rumburak,

beim Stöbern in den alten Beiträgen ist mir wieder deine Frage in Bewusstsein gerückt.

Ich habe das Postleitheft 1950/1951. Was genau von Rostock interessiert dich?

Gruß
Wessi
 
SPB1419 Am: 01.05.2021 08:46:40 Gelesen: 24957# 115 @  
@ wessi1111 [#97]

Hallo wessi,

die Pionier Klinke Straße ist die heutige Georgenstraße und frühere Forster Chaussee. Im Jahr 1938 wurde die Forster Chaussee in Klinke Straße umbenannt und nach dem Krieg, wann genau hab ich noch nicht rausbekommen, in Georgenstraße.
Die Umbenennung der Straßen 1938 steht vermutlich im Zusammenhang mit der Standorteröffnung der Kaserne im Jahr 1938 (ab 1940 Panzerjäger-Ersatz-Abteilung 43) die ebenfalls den Namen Pionier Klinke trug und sich am Ende der Straße befand (heutige Forster Landstraße). Im übrigen führt die Straße nach Bohsdorf, Klinkes Geburstort.

Grüße aus der Lausitz
 
wessi1111 Am: 24.06.2021 04:59:11 Gelesen: 23225# 116 @  
Ich danke allen, die mich bei dem Thema Poststellen (Stadt) mit ihren Beiträgen unterstützt haben.

Im aktuellen Rundbrief der Arge DeuNot habe ich einen Artikel über dieses Thema geschrieben.

Dieser Artikel wurde auf der Homepage der Arge DeuNot im Bereich Forschungsberichte veröffentlicht [1].

Gruß
Wessi

[1] http://www.deunot.de/forschungsberichte/
ganz nach unten scrollen
 
HWS-NRW Am: 01.11.2021 13:21:01 Gelesen: 20358# 117 @  
Hallo in die Runde,

Ich sitze derzeit wieder bei meinem "Formulare"-Buch und möchte einen neuen Beleg bzw. den abgeschlagenen roten Poststellen-Stempel (?) ordentlich beschreiben und bitte um Eure Hilfe.



(MiNr 189) Friedrichsschwertz über Halle (Saale) von 11-1948

Gibt es eine fachlich festgelegte Bezeichnung für diesen Stempel?

Mit herzlichem Dank und Sammlergrüßen.
Werner
 
wessi1111 Am: 01.11.2021 15:02:45 Gelesen: 20334# 118 @  
@ HWS-NRW [#117]

Hallo Werner,

ich habe in der Stempeldatenbank einen ähnlichen Stempel gefunden [1].

Die Bezeichnung ist: Stempelform: Kreis und verstümmeltes Rechteck mit Strich

Gruß
Wessi

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/95931
 
HWS-NRW Am: 01.11.2021 16:35:55 Gelesen: 20321# 119 @  
@ wessi1111 [#118]

Hallo Wessi,

besten Dank für die schnelle Hilfe, werde den Stempel aber nur als "Poststellenstempel" im Buch erwähnen, eure spezielle Bezeichnung ist schon etwas ungewöhnlich.

mit Sammlergruß
Werner
 
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