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Thema: (?) (1063/1072/1078) Bahnpostmarken und Bahnpoststempel
Das Thema hat 1081 Beiträge:
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skribent Am: 29.04.2022 16:22:02 Gelesen: 222336# 932 @  
Guten Tag,

hier ein portofreier Kirchenbrief, am 14. Februar 1875 ab Molodetschno, am 15./16. Februar 1875 an Wilna und weiter befördert am 19. Februar 1875 mit dem Bahnpostwagen Nr. 57-58 "Staraja Russa-Tschudowo".



MfG >Franz<
 
skribent Am: 30.04.2022 14:25:21 Gelesen: 221915# 933 @  
Guten Tag,

auf einer Ansichtskarte von Leutenberg der ellipsenförmige Bahnpoststempel einer nicht so bekannten Strecke.



EICHICHT - LOBENSTEIN (REUSS) - ZUG 1095 am 24. 8. 1918 als Feldpost.

MfG >Franz<
 
bayern klassisch Am: 30.04.2022 14:49:33 Gelesen: 221909# 934 @  
@ H.G.W. [#931]

Hallo Horst,

wir dürfen eine Poststelle im Bahnhof nicht mit der Bahnpost verwechseln, die, simpel gesagt, in einem Waggon saß und Post transportierte bzw. bearbeitete.

Es gab schon in der Vormarkenzeit (VMZ) Poststellen in der Stadt, am Bahnhof und in den Zügen. Dabei unterscheiden wir die sog. Conducteurs, also Beamte, die mit den Poststücken mitreisten, z. B. von München nach Nürnberg, oder Bahnpostbeamte, die die Poststücke, die durch den Schlitz am Bahnpostwaggon eingeworfen wurden, auch bearbeiteten bzw. Briefkästen leerten, die nur für die Bahnpost bestimmte Poststücke enthielt.

Im übrigen wurde in den 1850er und 1860er Jahren (später habe ich keine Vorschriften darüber gefunden) dem Personal der Bahnposten, also denjenigen, die in den Zügen/Waggons saßen, strikt verboten, sich überhaupt im Bahnhofsgebäude aufzuhalten (!), oder gar sich in der Dienststelle eines Bahnhofs-Postamts aufzuhalten (z. B. im Winter um sich aufzuwärmen, Nahrung zu sich zu nehmen, auszutreten usw. usw.). Das war disziplinar strafbedroht. Man wollte also vermeiden, dass zwei unterschiedliche Postdienste sich mischten.

Etwas "off topic": Der Dienst im Zug/Waggon war für die Bahnpostler sehr anstrengend, weswegen diese auch mehr verdienten, aber auch viel früher starben, weil der Körper die Strapazen nicht sehr lange aushielt. Stundenlang in Zügen bei 40-50 Grad im Waggon im Hochsommer im geschlossenen Waggon warten zu müssen, war kein Zuckerschlecken und bei Tempo 80 im zugigen Waggon bei minus 30 Grad Dienst machen zu müssen, würde uns heute wohl auch gesundheitlich überfordern.

Selbstverständlich hatten auch die Bahnposten ganz andere Stempelgeräte, als die Bahnhofsposten, aber wenn man die nicht alle individuell kennt, kann man falsche Schlüsse ziehen und die beiden Postdienste vermischen, was man nicht tun sollte.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Klarheit schaffen, weil Umfassendes darüber in der Literatur zu finden schwierig sein dürfte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
H.G.W. Am: 30.04.2022 15:24:54 Gelesen: 221889# 935 @  
Hallo Ralph,

herzlichen Dank, für Deine ausführliche und bildhafte Erklärung zu dem Thema und die Zeit, die Du hierfür aufgebracht hast! Ich kann mich gut in solch einen Wagen hineinversetzen und es kommen mir Szenen aus dem Postraubzug in England in den Sinn. Es wäre doch durchaus möglich genau aus diesem Transport Belege zu finden?

Hier möchte ich noch einen heimischen Postkartenabschnitt mit einem Bahnpoststempel von Mannheim nach Karlsruhe (50 km) beisteuern.

Gruß Horst


 
skribent Am: 04.05.2022 16:37:16 Gelesen: 220613# 936 @  
Guten Tag,

heute eine schöne Ansichtskarte "Gruss aus Grajewo" mit einem Blick auf das Bahnhofsempfangsgebäude.



Befördert mit dem Bahnpostwagen Nr. 53 "KIEW - GRODNO" am 11. März 1906 und erreicht am 26. März 1906 den Empfänger in SPREMBERG bei NEUSALZA.



MfG >Franz<
 
skribent Am: 05.05.2022 18:34:18 Gelesen: 220160# 937 @  
Guten Tag,

am letzten Sonntag, am 1. Mai 2022 wurde die Deisterbahn 150 Jahre alt, aber die Bahn AG hat keinerlei Events etc. durchgeführt.

Auch die CITIPOST, die ansonsten für jeden umgestürzten Ascheimer einen 10er Satz Freimarken auflegt, hielt sich zurück. Von der Tageszeitung HAZ, die eine täglich erscheinende Dorfbeilage beifügt, die die an der Deisterbahn gelegenen Ortschaften betrifft, fehlte auch jeglicher Wort-/Bild-Beitrag.

An diesem 1. Mai 1872 fuhr die Deisterbahn zum ersten Mal auf dem Teilstück Weetzen-Barsinghausen und das mit beigehängtem Postwagen.

Denn lt. General-Verfügung der Deutschen Reichspost wurde im Amtsblatt Nr. 31 verfügt, dass am gleichen Tag die Eisenbahn zu nutzen ist, zur Beförderung von Postsendungen jeder Art unter Begleitung von Postconducteuren, die dem Eisenbahn-Postamt 16 in Hannover zugewiesen waren.

Da es sich um eine untergeordnete Bahn handelte, fuhren anfänglich keine Beamten mit. Als die Deisterbahn am 15. August 1872 bis Hast erweitert wurde, tratt dann auf der gesamten Strecke die Genral-Verfügung Nr. 59 für die Gesamtstrecke in Kraft.

Einer der ersten, erhalten gebliebenen Briefbelege, die auf der neuen Strecke befördert wurden, ist ein Brief von Barsinghausen nach Cöln vom 2.1.1874.



Da Conducteure keine Stempel führen durften, musste der Mitfahrende den Annahme-Ort und -Tag handschriftlich hinzufügen. Obendrein war das auf die falsche Briefseite geklebte Postwertezichen durch einen Federzug zu entwerten.



Diese Regel galt für jeden Annahmeort, wie hier bei vorgelegten Brief, auch in Wennigsen am Deister am 20.4.1876. Der Brief wurde befördert nach Lauenstein.

Ab 1879 müssen dann auf der Strecke Weetzen-Haste, die preussisch verwaltet wurde, auch Beamte und somit berechtigte Stempelführer eingesetzt worden sein.



Auf dem mit der "Kleiner-Finger-Methode" geöffneten Brief ist der rahmenlose Dreizeiler abgebildet, der von 1879 bis 1886 im Einsatz war.

Im Katalog der Barge Bahnpost ist dieser Stempel mit der Kennung 2.2.3.0 versehen, der am 28/6 (28. Juni 1883 - ist im Brieftext erkennbar) im 1. Zug nach Haste zum Einsatz kam. Der Stempel mit dem geänderten Aufgabe- und Ziel-Ort (WEETZEN-HASTE + HASTE-WEETZEN) trägt die gleiche Kennung.

MfG >Franz<
 
skribent Am: 06.05.2022 16:50:40 Gelesen: 219737# 938 @  
Guten Tag!

Am 26. Mai 1891 wurde dieser russische Ganzsachenumschlag U33 im Postbüro der Bahnstation Mariupol an der Donezk-Eisenbahn aufgegeben und dann am gleichen Tag mit dem Bahnpostwagen Nr. 79 "Mariupol-Swerewo" befördert.



Am 29. Mai 1891 an der Station Moskau an der Jaroslawler Eisenbahn übergeben und von hier nach Jarowslawl befördert und am 30. Mai 1891 zugestellt.



MfG >Franz<
 
skribent Am: 08.05.2022 14:53:53 Gelesen: 218947# 939 @  
Guten Tag,

die Ansichtskarte mit der Abbildung der Eisenbahnstation Malaja Wischera wurde mit dem Bahnpostwagen Nr. 1 "Petrograd-Moskau" am 22. Februar 1917 befördert.



MfG >Franz<
 
skribent Am: 10.05.2022 19:35:02 Gelesen: 217892# 940 @  
Guten Abend,

abgebildet ist eine Ansichtskarte von Gatschina, die am 4. August 1911 mit dem Bahnpostwagen Nr. 3 "St. Petersburg-Wilno" befördert wurde.



Am 7. August wurde Borotzki erreicht und am 8. August 1911 den Empfänger in Wolsk.

MfG >Franz<
 
skribent Am: 12.05.2022 18:47:04 Gelesen: 216955# 941 @  
Guten Abend,

abgebildet ist eine Künstlerkarte, die am 31. März 1912 mit dem Bahnpostwagen Nr. 4 "Warschau-St. Petersburg" nach Pskow befördert wurde,



und am gleichen Tag dem Empfänger zugestellt werden.

MfG >Franz<
 
skribent Am: 13.05.2022 19:51:50 Gelesen: 216552# 942 @  
Guten Abend,

abgebildet ist eine Ansichtskarte mit der Darstellung des Priorats in Gatschina.



Befördert wurde die AK mit dem Bahnpostwagen Nr. 6 "Werschbolowo-St. Petersburg am 14. August 1912,



und erreichte den Empfänger am 15. August 1912 in Samapomosch.

MfG >Franz<
 
skribent Am: 15.05.2022 10:00:46 Gelesen: 215911# 943 @  
Guten Morgen,

heute eine zweisprachige, finnische Ganzsachekarte, befördert mit dem finnischen Bahnpostwagen nr. 6 am 19. Juni 1889.



MfG >Franz<
 
skribent Am: 16.05.2022 19:26:56 Gelesen: 215502# 944 @  
Guten Abend,

abgebildet ist ein russischer Ganzsachenumschlag (U 13 Format II), der gesiegelt am 8. Februar 1870 in Charkow aufgegeben wurde,



befördert mit dem Bahnpostwagen Nr. 7-8 am gleichen Tag, erreichte am 11. Februar 1870 über Riga den Bestimmungsort Warschau.



MfG >Franz<
 
skribent Am: 17.05.2022 19:57:32 Gelesen: 214601# 945 @  
Guten Abend,

die abgebildete finnische Ansichtskarte zeigt den Fluss Vuoksi in Imatra an der finnisch/russischen Grenze.



Die Karte wurde in Nusikirkko am 20. Juni 1913 der finnischen Bahnpost übergeben



und am 8. Juni 1913 in Strejelna bei St. Petersburg zugestellt.

MfG >Franz<
 
Ameise Am: 21.05.2022 17:37:57 Gelesen: 212875# 946 @  
Hallo,

hier ein Beleg von "LAHR" mit einen badischen Bahnpoststempel:



Mich würde einmal interessieren, wo (Buchstabe) ich den Stempel im „Katalog der unter deutscher Postverwaltung verwendeten Bahnpoststempel“ finde. In der anderen Stempeldatenbank ist er aufgeführt, da jedoch mit den Zeichen:

* = Richtung Norden
⊙ = Richtung Süden

Diese Zeichen scheinen hier ja auch zu fehlen. Kann mir bei der Bestimmung ein Bahnpost-Fachmann helfen. Danke schon einmal.

Viele Grüße
Enrico
 
JohannesM Am: 21.05.2022 20:50:29 Gelesen: 212822# 947 @  
@ Ameise [#946]

Hallo Enrico,

im „Katalog der unter deutscher Postverwaltung verwendeten Bahnpoststempel“ sind nur Streckenstempel, ich vermute dein Stempel wurde stationär benutzt.

Beste Grüße
Eckhard
 
Ameise Am: 21.05.2022 21:07:41 Gelesen: 212813# 948 @  
@ JohannesM [#947]

Hallo Eckhard,

na da ist ja klar, warum ich ihn nicht gefunden habe. Man lernt immer wieder hinzu.

Danke und viele Grüße aus Sachsen.
Enrico
 
skribent Am: 22.05.2022 10:51:48 Gelesen: 212495# 949 @  
Guten Tag!

Agebildet ist hier die russische Ansichtskarte Nr. 6 aus der "Baikal"-Serie.



Deklariert wurde sie als Feldpost und mit einem Formationsstempel versehen, der leider sehr "dünn" ausgefallen ist, aber von der "Abgesonderten Telegraphen-Kompanie" stammt.



Befördert wurde die Karte mit dem Bahnpostwagen Nr. 242 "Tschita-Irkutsk" am 10.5.1905 und erreichte den Empfänger in Nowgorod am 21. Mai 1905.

MfG >Franz<
 
bayern klassisch Am: 22.05.2022 10:57:12 Gelesen: 212488# 950 @  
@ Ameise [#946]

Hallo Enrico,

dieser Stempel (und all die zahllosen anderen auch) wurden in den Bahnpostwaggons geführt, hier Kurs 8 (VIII). Der war nach Norden gerichtet über Karlsruhe, Mannheim und Frankfurt, dann weiter nach Osten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
skribent Am: 29.05.2022 15:38:19 Gelesen: 209909# 951 @  
Guten Tag,

abgebildet ist ein Brief, der am 19. Mai 1876 mit dem Bahnpostwagen Nr. 55-56 "Radsilwilow-Sdolbunowo" bwfördert wurde,



am gleichen Tag in den Bahnpostwagen Nr. 37-38 "Birsula-Charkow" umgeladen und weiterbefördert wurde,



um am 22. Mai 1876 seinem Empfänger in Jelissawetgrad zugestellt zu werden.

MfG >Franz
 
skribent Am: 01.06.2022 09:54:35 Gelesen: 208937# 952 @  
Guten Morgen,

hier eine russischen Ganzsachenkarte, die am 13. April 1908 mit dem finnischen Bahnpostwagen Nr. J-H (kyyr./lat. Schrift) nach Helsinki befördert wurde. Ankunft: 14. April 1908.



MfG >Franz<
 
skribent Am: 05.06.2022 11:54:30 Gelesen: 206978# 953 @  
Guten Tag - und schöne Pfingsten!

Heute eine Postkarte, befördert per Bahnpost mit dem Zug 33 auf der Strecke WEETZEN-HASTE am 21. Juli 1890.



Es handelt sich um den ovalen Gummistempel mit der Nr. 7.1.1.0, der in der Zeit von 1888 bis 1903 auf der Strecke eingesetzt wurde.



Wollte man wissen, auf welchem Bahnhof der Strecke Karte/Brief aufgegeben wurde, musste man den Absender entziffern. In diesem Fall ist es Bad Nenndorf am 19.7.90 (Steno) nach Genua.

MfG >Franz<
 
calliostoma Am: 05.06.2022 12:28:38 Gelesen: 206972# 954 @  
Hallo,

das kein Gummistempel !

sondern ein Stahlstempel stumpfoval mit Stecktypen

Gruss

Dirk
 
skribent Am: 05.06.2022 13:20:21 Gelesen: 206964# 955 @  
@ calliostoma [#954]

Hallo Dirk,

Du hast Deine Antwort zwar nicht zugeordnet, aber ich gehe davon aus, dass Du mich meinst.

Du bist ja Mitglied in der Barge Bahnpost und somit bestimmt auch im Besitz eines Typenkatalogs.
Da steht auf der Seite 31 "Gruppe 7 - Ovalstempel". Die Präzisierung "stumpfoval" gibt es da gar nicht.
Es steht dort mit der Nr. 7.0.0.0 = Gummistempel und mit der Nr. 7.1.0.0 = Ovalform I.
Unter der Katalog-Nr. 0155 steht: WEETZEN-HASTE, Stempel-Type 7.1.1.0 (die 1 an 3.Stelle steht für die Schrift-Type) und Verwendungszeit: 1888-1903.
Soviel zum Katalog der Barge Bahnpost.

Eine relativ ausführliche Ausarbeitung über die Bahnpost auf der Deisterstrecke "WEETZEN-HASTE" habe ich damals zum Querlesen einem Bahnpost-Profi aus Hannover und dem ehemaligen Vorsitzenden der Barge Bahnpost aus Salzhemmendorf zugeschickt. Ergebnis: alles i.O.!

MfG >Franz<
 
calliostoma Am: 06.06.2022 18:04:33 Gelesen: 206934# 956 @  
@ skribent [#955]

Hallo Franz,

mit dem Bahnpost-Katalog kenne ich mich eigentlich ganz gut aus, schließlich habe ich ihn herausgegeben.

Stempel der Typen 7.0.0.0 waren Gummistempel, Typen 7.1. Stahlstempel. Wir Bahnpostsammler nennen diese Typen auch "stumpfoval" im Gegensatz zu den Typenradstempeln die als "spitzoval" bezeichnet werden.

Gummistempel sind im Katalog nicht abgebildet, ein Beispiel anbei.



Gruß

Dirk
 

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