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Thema: Rumänien für Sammler
10Parale Am: 29.03.2013 14:55:42 Gelesen: 594138# 1 @  
Hallo zusammen,

bei der 5 Parale Zeitungsmarke handelt es sich zumindest bei der Urmarke vom 1. November 1858 um eine der ganz großen europäischen Raritäten.

Die Gesamtauflage war eigentlich gar nicht so gering: 23.040 Stück wurden in Jassy hergestellt. Dabei wurden 7008 Marken auf bläulichem und 16032 Marken auf weissem und getöntem Papier entworfen und an verschiedene Postämter verteilt.

Leider wurden die Zeitungen (es sollen 24 Zeitungen zu jener Zeit im Umlauf gewesen sein) nach der Lektüre irgendwann mal vernichtet und mit ihnen die Marken. Es sind nur noch von 2 Zeitungstiteln frankierte Marken erhalten blieben, so nennt sich eine Zeitung z.B. "Zimbrulu si Vulturulu", was so viel heißt wie Ochse und Adler. Deshalb sind diese Zeitungsmarken extrem selten.

1862 wurde eine Spätauflage gedruckt, die jedoch wegen einer Änderung des Posttarifs im Mai 1862 nicht mehr zum Einsatz kam. Diese Marke gibt es also nur ungebraucht und hizugefügt sei, nur auf weißem Papier.

Die Nachauflage hat ein eindeutiges Erkennungszeichen: Die Randlinie unten ist unterhalb dem A von IIAP unterbrochen.

Es gibt noch viele weitere Echtheitsmerkmale, die man auch in der Fachliteratur nachlesen kann. Ich möchte hier nur noch auf 2 sichere Merkmale hinweisen, womit auch eine Laie ganz gut erkennen kann,ob es sich um eine echte Zeitungsmarke handelt oder nicht.

1. Der untere Strahl des Stern zwischen den Hörnern ist bei den echten Marken geöffnet.

2. Die Spitzen der Hörner zeigen elegant nach außen. (bei Fälschungen zeigen sie oft nach innen)

Ich finde dass diese klassischen Marken Rumäniens ein interessantes Studienobjekt darstellen. Leider sind, - zumindest die ersten 5 Michel-Nummern betreffend -, die Marken unerschwinglich. Aber das sollte kein Hinderungsgrund sein, sondern ein Motivation nach dem Motto: ich hab sie nicht, aber ich weiß was drüber.

Beigefügt eine andere Marke mit dem Ochsenkopf, die Michel Nr. 6ay (blau auf weißem Papier), die man für ein wenig Gespartes erhalten kann.

Grüße

10Parale
 


Pepe Am: 29.03.2013 22:06:29 Gelesen: 594097# 2 @  
@ 10Parale [#102]

Schade, das diese alte klassische Marke hier nur so klein abgebildet wurde. Den rumänischen Marken sollte man etwas mehr Beachtung erweisen. Eine kleine Klassiksammlung habe ich mal Anfang der 80iger erworben. Und wirklich, auch diese schlummert ein mickriges Dasein. Ich werde sie mal wieder vorkramen und mal sehen, was dort für schöne Überraschungen auf uns warten. Bis dahin schlage ich mal im Tauschbuch auf und gebe diesen schönen, im Stichtiefdruck hergestellten Satz zur Ansicht.



Rumänien, 100 Jahre rumänische Briefmarken, 1958 11 15, Mi Nr: 1750-57

Die legendären Ochsenköpfe, die ersten vier Marken Rumäniens. Man beachte auch das Trennungsgerät.

Nette Grüße
Pepe
 
10Parale Am: 30.03.2013 19:27:39 Gelesen: 594049# 3 @  
@ Pepe

Da bin ich mal gespannt, was deine klassische Sammlung aufweist. Die rumänische Post sieht, wie auch dein Beispiel demonstriert, sehr gerne auf die klassische Markenzeit zurück, wie auch im Jahr 2008 während der Weltausstellung EFIRO in Bukarest, wo man das 150 jährige Jubiläum der rumänischen Marken feierte.

Um das Bild zu verbessern, habe ich die Auflösung (600dpi) vergrößert. Ich habe noch eine zweite Marke beigefügt, sie zeigt diese 40Parale vom Typ blau auf bläulichem Papier. Es gibt noch blau auf weißem Papier und grünblau auf gelblichem Papier.

Die sehr seltenen Bögen weisen 32 Marken auf. Diese Marke war nur für die Postbeförderung innerhalb des Fürstentums gültig. Die Berechnung des Tarifs richtete sich nach der sogenannten Gewichtsstufe in Kombination mit der Entfernung. Doch dies ist ein Thema, dem ich mich mal gesondert widmen will.

Ja, das Trennungsgerät war wohl eine Schere, wie auf der Marke abgebildet. Vielleicht auch ein scharfes Messer. Insofern ist garantiert, dass keine Marke der anderen gleicht und das jedes Markenbild sozusagen ein anderes Rand-Dasein führt, so eben wie die Rumänien Philatelie.

Grüsse

10Parale


 
Pepe Am: 30.03.2013 21:46:12 Gelesen: 594025# 4 @  
@ 10Parale [#747]

Naja - "Nicht schön, aber selten". Immerhin sind diese Marken älter als der älteste Mensch, welcher noch lebend auf diesem Planet umher irrt. Und rechts unten die beiden letzten Buchstaben: EI. Und das zu Ostern!

Meine Rumäniensammlung ist ja nicht auf meinen Mist gewachsen. Sie wurde ohne Ausnahme von mir im Jahre 1985 im ehemaligen Ostberlin von der Witwe des Sammlers gekauft. Der Sammler hat nach dem DDR LIPSIA Katalog gesammelt, hat allerdings auch einen Michelkatalog gehabt. So sind die Marken je mit zwei Nummern beschriftet. Oben der LIPSIA und unten der Michel. Da gab es oft Unterschiede. Mal scheint der eine Katalog ausführlicher, mal der andere.

Ich habe hoffentlich noch den Textteil des LIPSIAS (muß ich noch suchen). Mein Michelkatalog ist der Europa Ost 2003/2004 Band 4. Sehr wahrscheinlich werden Klassikforscher über die alten Marken schon Bücher schreiben.

Und ich habe offen gesagt von diesen Marken Null Ahnung. Dem Altsammler, so will ich ihn vorerst einmal nennen, traue ich schon einige Kompetenz in der Philatelie zu. Seine Witwe hatte bei ostdeutschen Auktionen einen sechsstelligen Betrag eingefahren.

Die Klassik Rumäniensammlung umfaßt mal gerade 126 Werte bis 1900. Und nur sehr wenige sind geprüft.

Heute mal ein erstes Stück. Mi 10 Ix, P bedeutet, Marke sollte geprüft werden.


Rumänien 1862 Mi 10 Ix

Freue mich auf Meinung des Experten.

Nette Ostergrüße
Pepe
 
10Parale Am: 31.03.2013 13:15:50 Gelesen: 593994# 5 @  
Hallo Pepe,

als Experte möchte ich mich nicht bezeichnen, aber ein wenig Kenntnisse habe ich mir angeeignet, was die klassischen Ausgaben Rumäniens betrifft.

Gratuliere erst einmal zu diesem besonders schönen Exemplar der Michel Nr. 10Ix, mein Eindruck verfestigt sich, dass es sich um eine echte Marke handelt. Es handelt sich um den sogenannten Handeinzeldruck auf einfachem Papier. Die äußere der beiden Randlinien ist dick, die innere Randlinie dünn gezeichnet.

Besonders beeindruckt mich der abgeschlagene Stempel. Ich musste gerade Dragomirs Kiriac´s "Catalogul Marcilor Postale Romanesti" aufschlagen und sehe, es handelt sich um Fig. 73 "FRANC0 TEKOUTCI", also einen Art Rahmenstempel, der dem Postamt in Tekoutci (Tecuci - historisches Gebiet Fürstentum Moldau)zugeordnet werden kann.

Es gab 18 solcher Rahmenstempel und ich denke hier handelt es sich um einen historisch bedeutsamen Nachweis dieses Postamtes.

Dies ist übrigens meine Lieblingsmarke und ehrlich gesagt, ich würde sie an der Stelle kaufen.

Ich sende Dir beigefügt ein Briefstück mit der Michel-Nr. 10Ix, 30 Parale blau mit schwarzem Doppelkreisstempel Bucuresti 30/7. Diese Marke ist geprüft von Herrn Heimbüchler und wurde als echt befunden.

Im Gegensatz zum Handeinzeldruck gab es 1864 noch den Plattendruck mit dem gleichen Markenbild, wo es gelang durch technischen Fortschritt 40 Marken in einem Druckvorgang auf den Bogen zu setzen. Diese spätere Ausgabe war lediglich 3 Monate in Verwendung und ist deshalb auf Briefen und mit Abschlag höchst selten.

Grüße

10Parale


 
Carolina Pegleg Am: 31.03.2013 16:38:25 Gelesen: 593967# 6 @  
Hallo 10Parale,

vielen Dank für die tollen Infos. Ich habe auch eine kleine Sammlung von Rumänien und freue mich mehr über die Marken erfahren zu können. Bei vielen der klassischen Marken ist es ja schwer zu sagen, ob man Originale besitzt. Hier meine Nummern 9/10, die ich bislang nicht näher zugeordnet habe. Man beachte die grossen Unterschiede im Detailreichtum zwischen beiden Marken. Ich bin mir nicht sicher, dass sie echt sind.



Vielleicht kannst Du Dich nochmals daran versuchen?

Vielen Dank!

Arno
 
10Parale Am: 31.03.2013 20:02:12 Gelesen: 593942# 7 @  
@ Carolina Pegleg [#6]

Erst einmal freut es mich, dass mein Thema diese Resonanz findet. Vorab habe ich mit der blauen 30 Parale Handeinzeldruck mit dem gut sichtbaren Abschlag FRANCO JASSY (Dragomir Fig. 66) wenig Probleme, müsste Michel 10Ix sein und meiner Meinung nach echt. Das Markenbild wird oben durch den Scherenschnitt? leicht tangiert. Die Marke wurde irgendwann zwischen November 1858 und Mai 1862 abgeschlagen.

Die linke karminrosa 6 Parale gibt es in gestempelter Form ausschließlich als Handeinzeldruck. Von den 188.800 Stück, die vom Plattendruck 1864 in Jassy hergestellt wurden, kam keine einzige in den Umlauf. Diese Marken gibt es lediglich ungebraucht.

Interessant ist der Teil des auf der Marke sichtbaren Stempels "FRANCO BOTOSCHENI". Von den oben erwähnten 18 Postämtern verfügte jedes Postamt über einen Rahmenstempel, der sich vom anderen unterschied. FRANCO BOTOSCHENI ist ein rechteckiger Rahmenstempel mit einer Linie zwischen FRANCO und BOTOSCHENI. Dieser Mittelstrich, der kurz vor dem I von Botoscheni endet vermisse ich. Das will aber noch nichts sagen.

Ich halte die Marke auch eher für einen Plattendruck-Typ. Ich sehe beim A und R von PAR sehr nah an den Buchstaben Punkte, wie sie nur beim Plattendruck auftreten.

Sorry, aber die Michel Nr. 9 ist schwer zu identifizieren. Ich persönlich halte sie für eine MICHEL NR. 9 II mit einem Stempel, der entweder falsch ist oder noch nicht gelistet. Um so dringlicher würde ich eine Prüfung empfehlen. Sollte sich herausstellen, dass die Marke und der Stempel echt sind, sicher eine Bereicherung um das Wissen um die 9.

Aber wie gesagt, ich bin kein solcher Experte und wage es auch noch nicht mehr darüber zu sagen. Schließlich haben wir auch Bilder vor uns und können das Gesehene nicht greifen.

Beigefügt eine 30 Parale mit eine ähnlichen Abschlag, 10Ix FRANCO JASSY.

Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 31.03.2013 21:36:36 Gelesen: 593924# 8 @  
@ 10Parale [#7]

Ja die alten Marken sind doch immer wieder interessant und leider hört bei meiner Sammlung die Ochsenkopf Story schon auf. Es gibt da noch einen "Joker", den hebe ich für den Schluß auf.

Habe noch die alten Lipsiaseiten gefunden und kann nun das kleine a bei der Lipsiaauszeichnung begründen.

Der Katalogtext stammt von 1973! Da gab es die Nr. 10Ix in Farbe a - blau und Farbe b - grünblau.

Bei Wunsch kann ich die Seite mal einstellen.

Nun kommt in meiner Sammlung gleich ein Sprung zur Nr. 14



Rumänien 1866/1867 Mi Nr: 14y

Hier ist der Stempel leider nur sehr mäßig.

Nette Ostergrüße
Pepe
 
Carolina Pegleg Am: 01.04.2013 01:49:21 Gelesen: 593906# 9 @  
Vielen Dank für deine Einschätzung, 10parale! Die werde mich für beide Marken um Ersatz bemühen. die 30par ist echt, aber nicht wirklich schön (es gibt ein Nadelloch wo der Stempel durch das sehr dünne Papier durchgeschlagen ist), und die 6par ist also eine vermutlich falschgestempelte 9II. Ich hatte beide Marken bei mir im Katalog auch nicht abgehakt, also "kein Verlust."

Ich hänge mich dann auch mal mit meinen Marken der 1866er Ausgabe dran. 16x, 14y, und 16y, wobei die 14y und 16y mit den Strichstempeln sehr verdächtig aussehen. Ich hatte mir daher bislang nur die 16x als vorhanden notiert, was natürlich nicht heisst, dass die nicht auch falsch sein kann.


 
Markdo Am: 01.04.2013 10:37:57 Gelesen: 593884# 10 @  
Anbei ein Scan der Rumänien Nr. 4.

Ich gehe von einer Fälschung aus, vielleicht könnte Parale Licht ins Dunkel bringen.


 
Pepe Am: 01.04.2013 21:26:48 Gelesen: 593854# 11 @  
Um besseren Überblick zu haben, zeige ich ebenfalls gleich meine Nr 16.



Rumänien 1866, Mi Nr: 16 x

Das kleine b (nach LIPSIA Katalog) bedeutet, schwarz auf dunkelrosa, TYP II. Hier ist der Michel leider oberflächlicher wie der ehemalige LIPSIA.

Viel Aufklärungsarbeit für 10Parale, ich hoffe aber sehr, daß das richtig Spaß macht und danke schon mal im voraus.

Netten Osterausklang
Pepe
 
10Parale Am: 01.04.2013 21:31:50 Gelesen: 593853# 12 @  
@ Markdo [#10]

Könntest Du die Rückseite der Marke einscannen? Dies ist sicher keine Original-Marke, aber es wäre dennoch interessant die Provenienz solcher nicht dem Urbild entsprechender Marken zu eruieren.

An Carolina Pegleg möchte ich appellieren, nicht zuvorderst die Flinte ins Korn zu werfen. Die 6 Parale würde ich einer Prüfung unterziehen, wirklich. Weshalb sollte der Stempel Botoschani nicht echt sein? Nur weil 10Parale dieser Ansicht ist?

Ich habe 2 Quellen für mein Wissen: Kiriac Dragomir und ein Auktionskatalog von Corinphila, worin dieser Stempel abgebildet ist - übrigens ein sehr rarer Stempel (scarce). Es handelt sich um einen Stempel, der in diesem Postamt von Hand abgeschlagen wurde. Vielleicht war der Mittelstrich beschädigt? Lassen wir diese Option einfach gelten, vieles in der Philatelie geht in den Bereich der Spekulation - die Kunst ist der Nachweis.

Die dargestellten Marken "Carol cu favoriti" - "Karl mit Kotelettenbart" muss ich gesondert untersuchen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Mäanderlinien einmal oben rechts und einmal oben links beginnen, dann gibt es Unterschiede in der Farbgebung, aber dies ist nicht an einem Abend auszumachen. Ich lasse von mir hören.

Die Michel 14y von Pepe halte ich auf Anhieb für echt, der Stempel ist zart, aber auf dieser Marke sind Stempel allgemein schwer erkenntlich.

Die Stempel bei Carolina Peglegs Marken muss ich nachfragen. Ein Highlight ist, dass man bei der 20 Parale Marke sofort die unterschiedlichen Mäanderlinien erkennt. Die linke Marke scheint echt zu sein. Mehr dazu einmal später.

Beigefügt noch eine Michel Nr. 10 II auf Brief, höchst selten, da Verwendungszeit nur 3 Monate.

Grüße

10Parale


 
Markdo Am: 02.04.2013 11:20:36 Gelesen: 593805# 13 @  
Wie gewünscht hier nochmal Michelnr. 4 inklusive Rückseite.


 
10Parale Am: 03.04.2013 22:11:49 Gelesen: 593759# 14 @  
@ Markdo [#13]

Ja, Rumänien sammeln macht Spaß und manchmal kommt man ins Schwitzen. Vor allem dann, wenn man solche seltenen Marken sieht, die dann leider auch noch falsch sein können.

Mein Tipp: Aufbewahren, aufbewahren, aufbewahren und mal an eine Börse mitnehmen, wo Fachmänner sind, auf die man sich verlassen kann, so wie in der ARGE Rumänien.

Zu dem Stempel FRANCO BOTOSCHANI (Rahmenstempel) habe ich noch das Bild einer 30 Parale Marke ausfindig machen könnnen, welches zeigt, dass die Stempel "leiden" (der Mittelstrich ist unterbrochen) und deshalb halte ich die abgebildete Michel Nr. 9 nicht unbedingt mit einem falschen Stempel versehen. Aber es ist schwierig bei einem so kleinen Teilausschnitt eines Stempels etwas über den ganzen Stempel zu sagen.

Vielleicht stellt der eine oder andere auch noch etwas ein, an dem sich das Sammler-Herz erfreut.

Grüße

10Parale


 
Carolina Pegleg Am: 05.04.2013 04:06:55 Gelesen: 593709# 15 @  
@ 10Parale [#12]

Bezgl. meiner Michel Nummer 9 legst Du weiter oben, [#7], ganz überzeugend dar, dass es ziemlich sicher eine 9II ist, die es echt gestempelt nicht geben kann. Also selbst wenn der Stempel echt ist, ist es "bestenfalls" eine nachträglich gefälligkeitsgestempelte Marke. Ich glaube nicht, dass es sich wirtschaftlich lohnt, sich das bestätigen zu lassen.

Hier dann meine nächsten Marken, die 1868er Serie, Michelnummern 17-20. Auch davon gibt es wohl reichlich Fälschungen. Merkwürdig erscheint der Stempel auf der Nr. 20, der nicht postalisch aussieht.



Und weil ich einmal am Scannen bin, die 1869er Serie, Michel 21-25, gleich hinterher. Für die Farbvarianten interessiere ich mich nicht, und habe daher nur jeweils eine Hauptnummer.



Vielleicht ist ja bei diesen Marken, von mir unerkannt, etwas bemerkenswertes dabei.

Vielen Dank für's drüberschauen!

Arno
 
Pepe Am: 05.04.2013 17:26:10 Gelesen: 593673# 16 @  
@ Carolina Pegleg [#15]

Ich habe meine einzeln eingescannt und will hier mal mit am Ball bleiben. Vielleicht schauen ja noch mehr Sachverständige zu und man kommt auf diese weise Fälschungen au der Spur. Den ernsten Rumäniensammler wird das freuen.





Die Farben sind aus dem Lipsia Katalog folgende:

17a orange, 17b gelborange
18a violett, 18b lebhaftviolett
19a dunkelblau, 19b hellblau
20a ziegelrot, 20b rosa

Freue mich schon auf Resonanz, die 16x nicht vergessen.

Nette Grüße
Pepe
 
Pepe Am: 05.04.2013 18:09:11 Gelesen: 593662# 17 @  
Rumänien 1869









Farben nach Lipsia:

21a orange, 21b gelborange, 22a blau, 22b ultramarin, 22c indigo,
23ax gewöhnliches Papier zinnober, 23bx rotkarmin, 23y gestreiftes Papier
24 und 25 wie im Michel,
24 orange/blau, 25a blau/rot, 25b indigo/rot

Der Prüfer signierte 'Star' b

Vielen Sammlerspaß
Pepe
 
10Parale Am: 05.04.2013 18:58:47 Gelesen: 593651# 18 @  
@ Carolina Pegleg [#15]

Eigentlich auch @ pepe:

Wow, was für ein Spaß und eine Herausforderung.

Da ich im Vollerwerbs-Leben stehe und eine Familie habe, bitte ich um Verständnis, dass ich für die Anfragen meine Zeit brauche. Es sind halt eben auch Bilder und es ist ein Unterschied, ob ich ein digitalisiertes Foto betrachte oder eine Briefmarke vor meinen eigenen Augen habe.

Die Michel Nr. 14 und 16 sind auf Grund Ihrer Druckfarben sehr schwer zu beurteilen und was bedeutet es, wenn ich Pepe sage, meines Erachtens nach ist die Michel Nr. 16x Typ II echt.

Die breitrandige 5 Bani Marke orange (Michel Nr. 21) mit dem wunderschönen blauen Agraffenstempel von Berlad Datum 11-12 würde ich auf der Stelle kaufen (mein Geburtsdatum).

Michel Nr. 17 (Carolina Pegleg) (2 Bani - gelb, orange lt. Michel) aus dem Jahr 1868 ist in 3 Auflagen gedruckt worden. Die hier abgebildete Marke dürfte vom Typ ocker sein, also der 3. Auflage 1869 entstammen. Der Stempel entwertet die Marke und kann nicht gelesen werden.

Mehr Antworten gibt es ein anderes Mal, Sachverständige bitte vortreten.

Grüße

10Parale
 
Carolina Pegleg Am: 14.05.2013 03:35:34 Gelesen: 593447# 19 @  
Heute ist mir eine weitere Rumänien Michelnummer 10 untergekommen, die im Format grösser erscheint, als die bislang gezeigten Marken? Links meine bereits schon einmal gezeigte andere Marke im Vergleich.



Was ist denn davon zu halten?

Arno
 
10Parale Am: 15.05.2013 11:54:44 Gelesen: 593402# 20 @  
Hallo,

sorry, wegen eines Trauerfalles war die Philatelie die letzten Wochen sehr weit weg von mir.

Bei den beiden oben abgebildeten Marken handelt es sich - das ist meine Ansicht - um eines der schönsten Markenmotive in der Philatelie. Man sieht ein Posthorn, einen Ochsenkopf, einen Adler und einen Stern. Der Adler steht für die Walachei, der Ochse für die Moldau. Beide Fürstentümer vereinigten sich zu den "Vereinigten Fürstentümer" oder wie in englisch zu den "United Principalities".

Es wurden Marken zu 3 Parale (gelb), 6 Parale (rot) und 30 Parale (blau) herausgebracht, um mit den Farben auch die Nationalfarben Rumäniens zu demonstrieren.

Die rechte obere Marke ist auf jeden Fall eine der Ausgaben im Handeinzeldruck. Dafür wurden 3 Papiersorten verwendet, hier dürfte es sich um das sehr glatte, weiße (bis gelbliche) Papier handeln. Die Marke ist sehr breit geschnitten, das zeigen die ausladenden Ränder. Ich halte die Marke für echt, obwohl ein Bild immer auch täuschen kann. Man sollte eine Marke auch fühlen können, um Gewissheit zu erlangen. Die Marke hat sich sehr gut erhalten, die Farben und der Kontrast sind sehr deutlich, die Rahmenlinien (aussen dick, innen dünn) fast schon zu perfekt. Den schön zentrierten Stempel kann ich nur erraten, Galati, Pitesci, Ploesci?

Die Marke ist es wert, geprüft zu werden, denn sie ist in Echtheit ein besonderes Stück (10Ix). Beigefügt eine geprüfte Marke, 30 Parale, blau auf glattem Papier, Michel Nr. 10Ix mit Stempel BUCURESCII 15/8. Es ist eine überrandig geschnittene Marke und dürfte laut Foto-Attest vom rechten, oberen Bogenrand stammen.

Grüße

10Parale


 
Carolina Pegleg Am: 16.05.2013 18:48:48 Gelesen: 593369# 21 @  
Hallo 10parale,

vielen Dank für Deine Einschätzung. "Fast schon zu perfekt" ist auch meine Meinung. Da Du eine Prüfung ansprichst: Kannst Du einen Prüfer empfehlen? Ich habe die Marke für das Stück US$ 32 bezahlt; gekauft von meinem Stammhändler, bei dem ich die Marke problemlos zurückgeben kann, wenn sie falsch ist.

Das Problem ist natürlich die Prüfgebühr. Wenn ich die Marke zur APS gebe, kostet es die Mindestgebühr von US$ 20 plus 2x Porto für Einschreiben, was es bei der relativ geringwertigen Marke fast nicht wert ist. Andererseits habe ich auch keine Lust, mir eine Fälschung ins Album zu stecken. Also in den sauren Apfel beissen?

Arno
 
10Parale Am: 16.05.2013 20:18:14 Gelesen: 593355# 22 @  
@ Carolina Pegleg [#21]

Hallo Arno,

empfehlen kann ich Herrn Dr. Gmach oder Herrn Heimbüchler von der Arbeitsgemeinschaft Rumänien. Wegen der Prüf-Gebühr, das ist tatsächlich überall der saure Apfel, in den man beißen muss...

Obwohl ich selbst auch Mitglied der ARGE Rumänien bin, habe ich noch nie eine Marke dort prüfen lassen. Ich habe bestimmt auch ein paar Fälschungen oder Arrangements in meiner Sammlung. Dennoch sind auch die zweifelhaften Exemplare Studienobjekte und es empfiehlt sich in meinen Augen immer, geprüfte Stücke als Vergleichs-Objekte heranzuziehen.

Ich habe mir die Marke noch einmal genauer angeschaut und das Papier ist so weiß auf dem Foto, dass ich es gerne auch einmal fühlen würde. Dennoch nicht den Kopf in den Sand stecken. Ich habe einmal 3 verschiedene Farb- bzw. Papiertypen eingescannt. Die mittlere Marke mit dem seltenen Stempel "Moldova 31/10" gehört auch zu diesem Papiertyp "weiss". Sie ähnelt in einer gewissen Weise Deiner Marke, sie hat mich mal 30 € im Online-Handel gekostet. Ich halte sie für echt.

Links ist eine dieser Marken mit gestreiften Papier, die unter der Nummer z laufen. Besonders die Michel Nr. 10IIz sind äußerst selten im Februar 2013 wurde in Zürich solch eine ungebrauchte Einzelmarke für über 300 SFr. versteigert.

Mein Exemplar scheint die 10Iz zu sein, es gibt keine Hinweise auf Plattendruck.

Rechts sieht man den Papiertyp blau, einfaches Papier, läuft unter 10x (hier 10Ix) - selten der rote Stempel Bukarest.

Übrigens stammen alle Papiere für die 30 Parale Marken aus England.

Grüße

10Parale


 
Carolina Pegleg Am: 16.05.2013 23:58:55 Gelesen: 593327# 23 @  
Hallo 10parale,

vielen Dank für die beiden Namen. Ich werde wahrscheinlich noch ein paar Marken ansammeln, bevor ich eine Prüfsendung los schicke. Die Klippe ist ja zunächst einmal die Mindestgebühr pro Sendung und eine einzelne Marken prüfen zu lassen, ist eben sehr unwirtschaftlich, wenn es nicht gerade eine Weltrarität ist.

Um noch einmal auf die Marken weiter oben unten [#15] zurückzukommen, hast Du eine Idee worum es sich bei dem seltsamen Stempel auf der 18 Bani, Michelnummer 20, "..COMMAND.., N.___, Galatz" handeln kann? Ggf. ein Einschreibestempel ("recommande") irrtümlich (oder vorschriftsmässig?) als Entwertung gebraucht? Oder ein offensichtlicher (Phantasie-) Falschstempel?

Vielen Dank!

Dieses Thema hat mein Interesse an der schlummernden Rumäniensammlung wiedergeweckt.

Arno
 
Heinrich3 Am: 17.05.2013 11:04:16 Gelesen: 593303# 24 @  
Nur zur Information:

Vor wenigen Tagen habe ich mit dem früheren Prüfer, Herrn Heimbüchler, telefoniert und von ihm nochmals erfahren, daß er nicht mehr prüft. Er ist auch auf der Homepage des BPP nicht mehr als Prüfer für Rumänien genannt. Es bleibt also Herr Dr. Gmach.

MfG
Heinrich
 
Pepe Am: 17.05.2013 20:14:20 Gelesen: 593280# 25 @  
Hallo 10parale,

auch ich hätte gerne etwas über die Stempel meiner Nummern 20, 24 und 25 gewusst. Würde mich sehr über Deine Meinung freuen und wünsche angenehme Pfingsten.

Nette Grüße
Pepe
 
10Parale Am: 17.05.2013 22:44:06 Gelesen: 593263# 26 @  
@ Pepe [#25]

Zu [#24]: Meine Recherche hat ergeben, es handelt sich um einen besonderen Stempel "ROMAN vom 29. APR. 71 (April).

Dieser Stempel kam nach 1870 in Umlauf und ist bei Kiriac Dragomir unter Abb. Fig. 195 auf Seite 108 abgebildet. Also ein richtiger historischer Stempel mit einem Sternchen mit 8 Zacken.

Zu [#25]a: Das ist ein hochinteressanter Stempel, BOTOSANI, 27 JUN. 72, eigentlich ein Stempel, der durch seine blaue Farbe Erstaunen bei mir hervorruft. Lt. Dragomir Kiriac dürfte es diesen Stempel (ebenfalls mit Sternchen mit 8 Zacken) in roter Farbe geben, aber blau? Diese Marke würde ich jedenfalls Dr. Gmach vorlegen, denn hier könnte eine sehr seltene Farbe dokumentiert sein.

Apropo, Heinrich hat Recht, Herr Heimbüchler prüft nicht mehr, sorry. Ich bin ihm im Februar in Zürich begegnet und seine Begeisterung für die rumänische Philatelie ist sofort auf mich übergesprungen.

Zu [#20]a: Jassy Sera, Abends (im Gegensatz zu Dim für dimineata: morgens), relative Spät-Verwendung des Stempel Fig. 175 bei Kiriac Dragomir auf Seite 104 - diese Stempel zeigen nur den Tag und den Monat, leider nicht das Jahr.

An ARNO:

Ich bin auf der Suche nach diesem Stempel, aber konnte ihn bislang nicht zuordnen. Es kann sich tatsächlich nur um eine Art Einschreiben (Recommandat) handeln, aber bei dieser Marke aus dem Jahr 1868 ist mir dieser Stempel noch nicht vorgekommen. Ich werde weiter forschen.

Grüße

10 Parale
 
Heinz 7 Am: 23.05.2013 15:40:12 Gelesen: 593186# 27 @  
Hallo Rumänien-Gruppe!

Schön, dass sich seit dem Beitrag von 10 Parale ein munteres Hin-und-her entwickelt hat! Gerne nehme ich daran ein bisschen teil und kann vielleicht sogar ein wenig weiterhelfen. Ich bin seit vielen Jahren Sammler von Altrumänien, und das Gebieter fasziniert mich sehr!

Zum "Initiator" dieser "Plauder-Gruppe" sage ich augenzwinkernd: "10 Parale" - das ist kein guter Name, denn es gab im 19. Jahrhundert tatsächlich einen Fälscher, der versuchte 10 Parale-Marken unter die Leute zu bringen! Es waren ebenfalls runde Ochsenköpfe.

Zu Pepe [#4] sage ich, er hat tatsächlich ein schönes Stück der 30 Parale (3. Ausgabe). Die FRANCO-Stempel finde ich (wie 10 Parale) total schön (jede Stadt hatte eine andere Stempelform); da lohnt es sich sehr, wenn man versucht, die verschiedenen Stempel zu finden. Das kann man auch mit wenig Geld erreichen.

Anders sieht es mit der 30 Parale aus [#6]. Das Stück ist in dieser Erhaltung "wertlos" (siehe auch Einschätzung [#9]), kann aber als Vergleichsstück gute Dienste leisten. Zu der 6 Par. kann ich mich nicht verbindlich äussern, ich sage einfach nur, dass in der ARGE Rumänien KEINE 9 II (Plattendruck) gestempelt als echt anerkannt werden (soviel ich weiss). Darüber gab es auch in der Literatur/in Zeitschriften schon x Debatten, und das Thema ist meines Wissens abgeschlossen. Stempelfälschungen gibt es leider zuhauf, gerade bei diesen Marken.

Die 14y [#8] ist echt, aber, wenn der Stempel nicht identifizierbar ist, kann man sich auch nicht so 100% darüber freuen (weil echt gebraucht ist die Marke deutlich besser als ungebraucht). Die beiden Stücke aus [#9] hingegen halte ich für falsch; ich denke, es sind Ganzfälschungen von Spiro (?) (Ich bin in den Ferien und habe keine Literatur zur Hand; das lässt sich aber feststellen). Spiro hat ganze "Kleinbogen" nachgemacht und dann u.a. mit diesem Strich-Stempel "aufgebessert".

Die 108 Par.-Marke [#10] ist sicherlich nicht echt; ich kann zwar nicht genau sagen, was es ist, aber sie sieht einfach nicht "richtig" aus... Sorry, Markdo, aber nicht traurig sein: Wenn DIESE Marke mit diesen Riesenrändern echt gewesen wäre, das wäre ein sensationelles Stück. Es gibt weniger als 2 Dutzend ungebrauchte 108 Parale-Marken; das wäre eine Welt-Seltenheit!

Ich werde noch mehr Kommentare posten, aber dazu benötige ich mehr Zeit.

Viel Vergnügen aber allen beim Rumänien-Sammeln! Das ist ein Top-Gebiet, das unendlich viele Möglichkeiten bietet. Mehr davon später, wenn Ihr wollt.

Heinz
 
Carolina Pegleg Am: 24.05.2013 17:31:50 Gelesen: 593123# 28 @  
Hallo Heinz,

schön neben 10parale noch einen weiteren erfahrenen Rumäniensammler zu haben. Vielen Dank für Deine weiteren Hinweise. Die leider nicht sehr schöne Michelnummer 10 habe ich ja nun, siehe [#19], gegen ein schöneres Exemplar austauschen können - was aber fast schon "zu schön" ist.

Bezgl. der Strichstempel in [#9] auf den Michelnummern 14y und 16y konnte ich herausfinden, dass diese auf Fournier-Fälschungen vorkommen:

http://www.geocities.com/claghorn1p/FournierAlbum/121/121.htm

Was aber auch nicht heisst, dass diese Stempelform nicht auch echt sein kann (?). Ich habe mit online erhältlichen Fournier-Alben verglichen, und eine Michelnummer 14 ist darin nicht enthalten, was heissen mag, dass diese Marke von Fournier nicht gefälscht wurde (?). Sehr verdächtig bleiben mir beide Marken gleichwohl.

Allgemein gefragt: Könnt ihr, Heinz und 10parale, vielleicht 1-2 Bücher "Einstiegsliteratur" empfehlen, mit denen man sich zu Fälschungen von Rumänien schlau machen, und wenigstens die häufigsten Fälschungen herausfiltern kann? Am Ende bleibt dann immer noch die Prüfung, aber ein bisschen eigene Kenntnis möchte ich mir schon selbst aneignen.

Arno
 
Pepe Am: 24.05.2013 21:00:16 Gelesen: 593109# 29 @  
@ Heinz 7 [#27]

Mit Freude und spannender Erwartung begrüße ich einen neuen Philaseiten Mitstreiter. Natürlich erhoffe ich mir auch viele interessante Bilder von den alten 'Klassikern'. Das macht doch immer wieder Spaß und ich finde Gefallen an die alten Marken, egal ob geringer oder hoher Katalogwert. So werde ich mich an das Einscannen der folgenden Ausgabe machen. Bin also bald wieder da.

Nette Grüße
Pepe
 
Pepe Am: 26.05.2013 15:08:11 Gelesen: 593066# 30 @  
Meine Nr 25b [#17] möchte ich nochmals von der Rückseite zeigen. Da würde mich interessieren, wie man diese Altprüfungen heute beurteilt. Der Altsammler lebte ja bis 1984 in Ostberlin. Die Prüfung ist also noch älter und von einen DDR Prüfer vorgenommen. Und war es üblich, die Farbnummer neben den Prüferstempel mit Bleistift hinzuschreiben ? Und wie sehen im Gegensatz aktuell geprüfte Marken aus? Und wie würde es aussehen, wenn man eine Nachprüfung vornehmen würde? Vielleicht kann jemand mal Beispiele zeigen.

Dann möchte ich nochmal einen Auszug aus den damaligen Katalog zeigen, dieser war ja als Grundlage dieser Sammlung die Basis und auch Grundlage für die Prüfungen.



Der Katalog weist Unterschiede zum Michel auf. Mein Michel ist allerdings schon 10 Jahre alt.

Nette Grüße
Pepe
 
10Parale Am: 30.05.2013 19:56:10 Gelesen: 593016# 31 @  
@ Heinz 7 [#27]

Ja, als "Initiator" der "Plauder-Runde" habe ich wirklich einen Namen gewählt, -10Parale-, und mir dabei auch etwas gedacht. Hier nur ein kurzer Ausflug:

In Fürstemtum Moldau waren wie übrigens auch in deutschen Landen zu jener Zeit verschiedene Geldwährungen im Umlauf, wie z.b. der französische Franken, das türkische Pfund, der österreichische Dukaten und der Leu. So waren auch französische Franken im Umlauf und 27 Parale (Rumänien Michel Nr. 1) entsprach dem Wert von 25 französischen Centimes. Entsprechend dieser Umrechnung entsprachen die weiteren Wertstufen 54 Parale = 50 Centimes, 81 Parale = 75 Centimes und 108 Parale = 100 Centimes = 1 Franc.

Dies war die Umrechnung der sogenannten 1. Moldau-Ausgabe, den berühmten Ochsenköpfen. Bei der 2. Ausgabe ging man auf das Dezimalsystem über und so kam es zu den Werten von 5 Parale (Zeitungsmarke), 40 Parale (= 1 Leu) und 80 Parale (2 Lei).

Der sogenannte Fälscher, der von Heinz 7 erwähnt wird, gab es wirklich und aus welchem Grund wohl versuchte er den Leuten runde Ochsenkopf-Marken im Wert von 10 Parale (9,26 Centimes) anzudrehen? Natürlich, um sich zu bereichern, aber bestand denn wirklich Bedarf an solche einer Marke? Dazu hätte ich gerne mal eine Meinung gehört - und zudem sind solcherart Fälschungen eine Bereicherung jeder historischen Rumänien-Sammlung, wie ich finde.

Es gab damals Vorschriften für die Bearbeitung von Briefsendungen. So schreibt beispielsweise Kiriac Dragomir, dass dem Briefträger, der die Post zustellte, für Privatpost (in Privathäusern) für jeden Brief 5 Parale zu bezahlen war - beim Paket sogar 15 Parale. Vielleicht haben hier wir einen Hinweis.

10Parale ist ein guter Name. Da widerspreche ich Heinz 7.

Im übrigen kann ich Pepe keine Antwort auf seine Anfrage geben. Mein Wissen ist leider beschränkt. Aber ich bleibe am Ball und bei der nächsten Versammlung der ARGE Rumänien werde ich die Fragestellung über die Beurteilung solcher Altprüfungen gerne weitergeben.

Grüße

10Parale



Seltener Stempel von Slatina auf einer Michel Nr. 23 Fürst Karl I. mit Backenbart
 
Pepe Am: 31.05.2013 20:11:53 Gelesen: 592968# 32 @  
@ 10Parale [#31]

Ein Vollstempel, wie auf der 23 gezeigt, wird doch diese Marke um etliches aufwerten. Toll, den könntest du in die Datenbank einstellen. Da sind gerade mal 9 Stempel aus Rumänien zu finden. Sehr mager.

Ich rücke nun vor in das Jahr 1871 und zeige mal diese 142 Jahre alten Marken.



Rumänien 1871 Mi 26a karmin, 26b zinnober



Rumänien 1871 Mi 27 orange, gewöhnliches Papier, Vor- und Rückseite



Rumänien 1871 Mi 28 dunkelolivbraun

Das Prüfzeichen der 27 erscheint mir merkwürdig. Ich hoffe nun auf Betrachterfreude und auf andere 'Artgenossen'.

Nette Grüße
Pepe
 
Stefan Am: 02.06.2013 08:28:26 Gelesen: 592935# 33 @  
@ Pepe [#32]

Das Prüfzeichen der 27 erscheint mir merkwürdig. Ich hoffe nun auf Betrachterfreude und auf andere 'Artgenossen'.

Wenn ich die Signatur auf der Mi-Nr. 27 richtig lese, dann lautet der Namenszug "Rohr". Dabei handelt es sich m.E. um den Briefmarkenhändler Rudolf Rohr aus Berlin. Bei ebay wird aktuell eine Drucksachenkarte mit Angeboten dieses Händlers angeboten - eBay 170386408599 und google liefert einzelne weitere Treffer.

Der Händler Rohr war kein Prüfer, auch wenn es sich bei seiner Signatur um das Zeichern seiner Echtheitsgarantie handelt, die nach heutigen Maßstäben nicht grundsätzlich immer zuverlässig ist.

Gruß
Pete
 
Pepe Am: 02.06.2013 12:10:20 Gelesen: 592912# 34 @  
@ Pete [#33]

Da hast Du einen Volltreffer gelandet. Ich danke für die Recherche. In den 30iger Jahren waren die Marken ja doch noch erschwinglich. Und die 27 wird wohl in Berlin verkauft und auch verblieben sein. Ob Echtheit vorliegt, da erhoffe ich Kommentare der Fachleute. Und da würden dann auch Abbildungen nicht schaden.

Mir liegt der erste Michel Europa 1910 (Reprint?) vor und da kostete die 27 ganze 1,80 RM. Und haargenausoviel kostete der Katalog.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 03.06.2013 22:20:29 Gelesen: 592877# 35 @  
@ 10Parale [#31]

Lieber Kollege,

ich bin aus den Ferien zurück, schon eine Woche, komme aber erst jetzt dazu, wieder nachzusehen - schön, dass es Reaktionen gegeben hat!

Vorweg - natürlich ist "10 Parale" ein guter Name, warum auch nicht? Ich habe das augenzwinkernd gemeint und wollte nur auf die Fälschung hinweisen. Man kann sich ja auch Fournier oder Sperati oder Moroiu nennen. Letzterer war für Rumänien-Marken ein gefährlicher Mann, doch davon später mehr.
 
Heinz 7 Am: 03.06.2013 23:40:53 Gelesen: 592864# 36 @  


@ Carolina Pegleg [#28]

Hallo Arno

Deine Nr. 10 (Beitrag [#19]) scheint mir zwar nicht "zu schön", sondern echt (ich hoffe, ich blamiere mich nun nicht). Die Marke sieht m.E. rein optisch gut aus. Solche Marken erkenne ich aber am besten am Papier. Der Stempel PITESTI *DIM* (Dragomir fig. 475) passt aber nicht auf die Marke, die nur bis Ende 1864 gültig war. Der Stempel T 69 wurde aber erst 1869 herausgegeben! Hat hier jemand eine ungebrauchte Marke nachgestempelt? - Schade!

Zu deiner Nr. Michel 14 - ja, ich denke, es handelt sich um eine Spiro-Fälschung! Ich habe einen 25-er-Kleinbogen dieser Marke, wovon ich anbei die unteren 10 Marken abbilde. Sehr schön sieht man darauf die Phantasie-Stempel: 5 oder gar 6 verschiedene Punkt- oder Strichstempel, die sonst meines Wissens auf Rumänien-Marken nicht vorkommen.

Zur Frage nach einem Fälschungsbuch empfehle ich dir: EXPERT; Billig's grosses Handbuch der Fälschungen, von Otto E. Stiedl & Fritz Billig. Die drei Hefte zu Rumänien (Lieferung 42, 43, 44) sind zwar alle ziemlich alt (1938), aber die Hefte zeigen auf wenigen Seiten mehr als 300 Originale und Fälschungen (alle Fotos: schöne Vergrösserungen).

Ich finde die Aufgabe, Fälschungen anhand von Büchern bestimmen zu wollen, sehr schwierig. Am besten schaut man sich immer und immer wieder gute, geprüfte, echte Stücke an, dann speichert man das Bild im Gedächtnis. Danach sieht man einer Ganzfälschung oft an, dass irgend etwas nicht stimmt (ohne dass man manchmal genau weiss, was es ist!). - Leider ist Rumänien ein Gebiet mit vielen Fälschungen, das muss man zugeben. Aber das ist einer der wenigen Nachteile dieses Gebietes, sonst gibt es fast nur Positives dazu zu sagen.

Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.06.2013 00:02:52 Gelesen: 592856# 37 @  
@ Pepe [#30]

Hallo Pepe,

der Einblick in den Lipsia-Katalog ist sehr interessant. Die Kataloge sind bisweilen ganz schön unterschiedlich: Nicht alles, was bei Michel steht, wird in anderen Katalogen genau gleich wiedergegeben, z.T. gibt es wichtige Abweichungen (Zumstein, Yvert, CMPR (= Rumänischer Spezialkatalog), Stanley Gibbons, Scott). Auch der Blick in alte Kataloge (Senf, Moens, etc.) lohnt sich, manche alte Kataloge enthalten Angaben, die heute fehlen!



Ich stelle ein Foto eines Paares ein, das zwar auch nicht viel "wert" ist, aber mir gefällt es trotzdem sehr. Versucht einmal, ein Paar in dieser Qualität zu finden! Die 9. Ausgabe ist zwar nicht selten, aber die meisten Marken haben irgendwelche Fehler.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.06.2013 00:08:51 Gelesen: 592821# 38 @  
@ Carolina Pegleg [#15]

Lieber Arno,

ich wollte Dir noch bestätigen, dass Du da mit der 18 Bani-Marke (Mi Nr. 20) ein wunderschönes Stück hast mit einem tollen Stempel: "RECOMMANDEE N. __ GALATZ" (französisch geschrieben), siehe fig. 1596 nach Kiriac Dragomir (Stampilografie postala Romania 1822-1910; Tirgu Mures, Rumänien, 1990, DAS Stempelbuch). Also ein Stempel für Einschreibebriefe, der m.W. normalerweise auf dem Brief, seltener direkt auf der Marke abgeschlagen wurde. Eine Riesen-Seltenheit ist es zwar nicht, aber in dieser Schönheit doch ein super Stück.

Gratuliere!
Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.06.2013 00:27:20 Gelesen: 592819# 39 @  
@ Carolina Pegleg [#15]

Arno,

der Einschreibestempel Galatz hat mir keine Ruhe gelassen und ich bin froh, Dir auch ein Beispiel zeigen zu können. Leider ist der Stempel nicht so klar wie bei Deiner Marke, aber auf Brief ist das Ganze natürlich auch nicht schlecht.

Das ist ein Brief von Galatz vom 16. Januar 1875 nach Bukarest, frankiert mit 9. Ausgabe, Pariser Druck. Karl im Perlenkreis, 40 Bani (Mi. Nrn. 39
und 40). Der Stempel war also einige Jahre in Gebrauch (Dein Stempel auf Marke der 6. Ausgabe 1868). Bei meinem Brief ist die Nummer des Einschreibens eingetragen, wie das vorgesehen war. Nur die Stadt Buzeu hatte einen ähnlichen Stempel, aber nicht auf französisch, sondern rumänisch geschrieben "RECOMANDAT".

Herzliche Grüsse Heinz


 
10Parale Am: 05.06.2013 20:54:35 Gelesen: 592762# 40 @  
@ Heinz 7 [#37]

Ich bin langsam sehr begeistert hier. Aus den verschiedenen Beiträgen habe ich sehr viel dazugelernt.

Der Einschreibestempel Galatz auf der 18-Bani Marke Michel Nr. 20 [#15] und auf dem Brief von Galatz [#39] sind wirklich historische Dokumente und jeder Sammlung mehr als würdig, Gratulation an Carolina Pegleg und Heinz 7.



@ Heinz 7

Das Paar 25 Bani mit dem Stempel von Bukarest ist selten schön und einen guten Aufschlag wert. Ich habe eben mal meine Sammlung der Marken dieser Zeit durchstöbert und nichts dergleichen gefunden.

Ein Briefchen, abgeschlagen am 3. August 1876 in Turnu Severin (kleine Walachei - römische Siedlungsspuren) nach Langnau im Schweizer Emmental, auf der Rückseite mit Ankunftsstempel Burgdorf und Langnau vom 8.VIII 76 ist vielleicht ein sehenswertes Dokument ebenfalls für diese Marke.

Ich freue mich auf jeden weiteren Beitrag in diesem interessanten Forum.

Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 05.06.2013 21:47:25 Gelesen: 592753# 41 @  
Hallo Freunde der Rumänien Klassik,

das sind schon beeindruckende Stücke, welche hier auf uns einwirken. Um auch für Neulinge oder Nebenbei-interessierte Sammler eine Erleichterung zur Orientierung zu schaffen, schlage ich vor, jedem gezeigten Stück eine eindeutige Beschriftung zuzuordnen. Dein schöner Brief ist jetzt mit "Gratulation an ..." beschriftet.

Gut wäre, wenn Du unter dem Brief die wichtigen Daten dazu geschrieben hättest. Das hilft dann in der Zukunft anderen, die mal eine Rumänienmarke suchen.

Und aus meiner Sicht noch mal zum Wert der gezeigten Marken. Ich meine den Wert sollten wir außen vor lassen. In diesem Klassik Thema gehören alle Klassiker hinein. Völlig egal ob 5 oder 50 € Wert. Das Alter ist doch entscheidend.

Jedenfalls allen noch mal vielen Dank und weiter so.

Von mir nun die ersten gezähnten von 1872



1872 10 01 Mi 36 und nachfolgende



Mi 39 mit verdrehter Jahreszahl im Stempel

Der Michelwert war drei mal je 5 und ein mal 6,- Mi €. Katalog 2003/2004.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 05.06.2013 22:33:53 Gelesen: 592743# 42 @  
Hey, 10 Parale!

Mir geht es ähnlich! Ich finde es super, mit Interessierten Gedanken zu wälzen über unser faszinierendes Sammelgebiet Rumänien!

Weisst Du, dass Du da einen Vertreter einer berühmten Korrespondenz zeigst? Über die "Joost"-Briefe gab es sogar einmal einen Vortrag in der ARGE Rumänien (ein Beitrag von mir), als ich 38 "Joost"-Briefe vorstellte, die ich bei einem Schweizer Auktionshaus ausfindig machen konnte. Sie umfassten Frankaturen von 5 bis 75 Bani, wovon mir mehrere Frankaturstufen unerklärbar waren (35 Bani wäre für einen Brief der 1. Gewichtsstufe damals üblich gewesen). Interessant: Ich fand damals 2 x 25 Bani Briefe (1872 und vermutlich 1872(?)), die beide einen Vermerk trugen: "AFFRANCHISEMENT INSUFFISANT" (also: "Frankatur ungenügend"). Dein Brief von 1876 trug diesen Vermerk NICHT! Ich bin nicht der ultimative Posthistoriker, der das alles erklären kann.

Ich zeige anbei noch einen Super-Brief aus der Joost-Korrespondenz, der sogar einst die Titelseite eines Auktionskataloges zierte (Yaman, Bucharest, 2007). Als Mischfrankatur (Vollbart gezähnt und ungezähnt) war der Brief besonders attraktiv, aber dementsprechend auch ziemlich teuer. Ich habe ihn leider nicht, kann mich aber trotzdem darüber freuen.

- Bis bald ! - Heinz

).
 
Heinz 7 Am: 05.06.2013 22:55:58 Gelesen: 592740# 43 @  
@ am1937a [#24]

Werte Kollegen

Ihr diskutiert die Frage der Prüfung von Marken. Es ist so, dass Herr Fritz Heimbüchler nicht mehr der Jüngste ist, und darum kein Bundesprüfer mehr ist. Für die "Association Internationale des Experts en Philatélie" AIEP prüft er aber meines Wissens immer noch, allerdings meist nur die ganz grossen Sachen (oft noch wichtige Auktionslose); vor allem die Ochsenköpfe Nr. 1-5. Er hat ein phantastisches Auge für Drucke, Farben, Papiere, etc. und hat die Rumänien-Philatelie der letzten -zig Jahre geprägt.

Herr Gertlieb Gmach ist auch ein äusserst kenntnisreicher Prüfer (Vorsitzender des Münchener BM-Clubs); er ist der geborene Posthistoriker, der unglaublich viel weiss über Verträge, Frankaturen, etc.; er ist übrigens äusserst hilfsbereit.

Natürlich kosten die Arbeiten dieser beiden Herren etwas, aber die Prüfung von Briefmarken und Belegen und Stempel ist ja auch eine knifflige und aufwändige Angelegenheit. Wer in München wohnt, oder in der Nähe, sollte unbedingt Mitglied sein beim Münchener BM-Club; ein äusserst aktiver Verein mit gleich mehreren Spitzenkönnern für Rumänien (= quasi "das Herz" der ARGE Rumänien).

Freundliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.06.2013 23:28:14 Gelesen: 592734# 44 @  
@ Pepe [#41]

Hallo Pepe,

ich finde, Du hast recht. Man kann auch ganz tolle und schöne Dinge finden im Euro-Bereich ein- bis zweistellig, vor allem ab der 9. Ausgabe 1872, welche zwar von einigen (z.B. CMPR) bereits als "Post-Klassik" bezeichnet wird (oder "Semi-Klassik"), aber das ist Ansichtssache. Ich persönlich sammle alles bis und mit 14. Ausgabe 1900 (sog. "Ährenausgabe" Michel Nr. 144); allein diese Ausgabe (Michel 99-144) gibt unendlich viel Möglichkeiten. Auch bei Ganzsachen findet man phantastische Stücke, oft für fast kein Geld, obwohl die Sachen z.T. auch schwer zu finden sind. Ganzsachen werden von vielen Sammlern seit ca. 100 Jahren sträflich vernachlässigt, obwohl die Ganzsache die "Schwester" der Briefmarke ist!

Anbei zeige ich eine Doppelpostkarte von 1890 (Frage- und Antwortteil, zusammenhängend, ungebraucht). Der Absender konnte so dem Empfänger das Porto für die Antwort bereits zusenden (Michel P 22). Auch dieses Stück hat nur 3 Euro gekostet.

Herzliche Grüsse - Heinz


 
10Parale Am: 10.06.2013 16:50:28 Gelesen: 592605# 45 @  
@ Heinz 7 [#44]

Die Ganzsache ist die Schwester der Briefmarke und mir sind sie lieber als einzelne Marken, weil Sie wirklich auch eine Geschichte erzählen.

Die beigefügte Postkarte dürfte die Hälfte der von Heinz 7 gezeigten P22 und für die Antwort benutzt worden sein. Die 5 Bani Postkarte wurde portogerecht mit einer 5 Bani Marke versehen und am 20. Oktober 1891 in Bukarest abgeschlagen. Empfänger ist ein Herr Zemsch in Worms am Rhein, Ankunftsstempel von Worms vom 22. Oktober 1891.

Die 5 Bani Marke dürfte die Michel Nr. 85 sein, übrigens im rumänischen Katalog "Catalogul Timbrelor Postale Romanesti" von Lazar Carjan und Mircea Gheorghe Manole die Nr. 84. Die gibt es in 3 Zähnungen (11 1/2 und 11 1/2; 13 1/2 und 13 1/2 und 11 1/2 und auch ungezähnt und dem Wasserzeichen "Stema Mica" (kleines Wappen), welches auch kopfstehend vorkommen soll.

Es könnte aber auch die rumänische Nr. 91 sein, ohne Wasserzeichen, die es in gelbgrün oder dunkelgrün gibt und die selben Zähnungstypen aufweist wie die Nr 84.

Zu guter letzt gibt es von dieser 5 Bani Ausgabe noch eine dritte Variante aus dem Jahr 1894, die man hier aber ausschließen kann. Sie hat das Wasserzeichen PR.

So spannend kann Philatelie sein und auf ich freue mich auf weitere Beiträge.

10Parale


 
10Parale Am: 11.06.2013 21:10:22 Gelesen: 592532# 46 @  
Hallo Rumänien-Sammler,

die berühmten sogenannten "Moldau-Stempel" lösten 1858 die Siegel-Stempel ab, sie sind die ersten runden Tages-Stempel, mit den Marken in der Moldau entwertet wurden. Sie sind bekannt als die Stempel M1. Insgesamt gibt es 14 Stempel vom Typ M1, die auch in unterschiedlichen Farben bekannt sind. Interessant ist ein Aspekt: Der Name des Ortes des Postamtes ist in deutscher Schreibweise, während die Bezeichnung "Moldova" die rumänische Schreibweise bedient. Dies lag daran, das der Graveur in Wien die Stempel bestellte.

Hier zwei Beispiele:

1. 1862 Galatz-Moldova, M1 (K2) auf einem Firmenbrief nach Jassy, komplett erhalten, taxiert, d.h. noch ohne Marken, es wäre interessant, die Taxierung noch genauer zu bestimmen. Interessant auch der Firmenstempel des Absenders: Theologo-Frères, Galatz, aus dieser Korrespondenz stammen auch Briefe mit den berühmten Ochsenköpfen.

2. 1861 Berlad-Moldova, M1 blau, 11. Juli, kompletter Firmenbrief an "Theologo", ebenfalls blau taxiert.

So schön kann Philatelie sein. Vielleicht hat noch jemand einen M1 auf Lager.

Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 12.06.2013 22:45:47 Gelesen: 592475# 47 @  
Hallo 10 Parale!

Deinem Aufruf möchte ich gerne folgen und stelle einen schönen Brief ein, der sogar zwei M 1-Stempel zeigt; einen Abgangs- und einen Ankunftsstempel. Schön ist, dass daneben sogar noch weitere Stempel zu finden sind: Ein Stabstempel "RECEPISSE" (zur Anzeige: EINSCHREIBEN) und ein Stempel der Gruppe M 3 (FRANCO-Stempel), über die oben ja auch schon gesprochen wurde.

Wir haben also einen Einschreibebrief von Roman nach Piatra vor uns, der vom Absender im voraus voll bezahlt wurde. Genau datieren lässt sich der (nicht ganz komplette) Brief nicht, er dürfte ca. 1860 gelaufen sein. Nach dem Stempelbuch von K. Dragomir haben die Stempel die Nummern

fig. 282 (M 1 - Roman, Seite 81)
fig. 319 (M 3 - FRANCO ROMAN, Seite 87)
fig. 1471 (C 1 - RECEPISSE, Seite 261), alle drei dunkelblau
fig. 281 (M 1 - Piatra, Seite 81), blau

Blau und schwarz sind die normal-Farben für diesen Stempel M 1, grün und rot sind selten; von Ort zu Ort verschieden.


 
Heinz 7 Am: 12.06.2013 23:18:17 Gelesen: 592469# 48 @  
@ Pepe [#41]

Hallo Pepe,

Deine Nr. 39 ist auch ein schönes Stück, mit dem sehr klaren Stempel von BRAILA mit der kopfstehend eingesetzten Stempel (18)72.

Ich versuche, zu den Marken auch Briefe zu finden, gerne stelle ich Euch eine Einzelfrankatur der Nr. 39 vor. Ein Brief von 1873 von Campu-Lung via Pitesti (rückseitig Durchgangsstempel) nach Bukarest (rücks. Ankunftsstempel). Die 9. Ausgabe (Karl im Perlenkreis) gibt es in verschiedenen Varianten. Zuerst wurde diese Marke in Paris gedruckt (Jahr: 1872). Ein paar Jahre später gab es einen Nachdruck in Bukarest von den Pariser Platten



Viele Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.06.2013 22:14:47 Gelesen: 592368# 49 @  
@ Pepe [#11]

Hallo Pepe,

zu der Nr. 16 gibt es Folgendes zu sagen: Die wichtigste Unterscheidung ist, ob die Marke auf dünnem oder dickem Papier gedruckt ist. Dickes Papier = 100-110 Mikrometer, dünnes Papier = 60-65 Mikrometer (gemäss Handbuch 2 von Fritz Heimbüchler, 2002, Seite 172). Man kann den Unterschied gut erkennen, wenn man beide Varianten schon zwischen den Fingern hatte. Dickes Papier hatte eine Auflage, die 5 x kleiner war als dickes Papier, darum ist auch die erstere deutlich teurer. Alle Kataloge machen meines Wissens diese Unterscheidung nach Papierdicke (Michel Nummern 16x und 16y).

Wer es dann noch genauer wissen will, kann den Spezialkatalog CMPR von 1974 nehmen, der unterscheidet noch nach Typ I+II und nach vier verschiedenen Farbtönen. Die Marken weichen z.T. wirklich stark voneinander ab. Da die Marken im Steindruck gedruckt wurden, kann der Spezialist noch 6 Typen unterscheiden; viele Sammler haben dies gemacht. Der CMPR nennt dann noch eine 20 Parale auf halbickem Papier.



Ich zeige Euch anbei je eine schöne Einzelfrankatur der 20 Parale Marke 1866 hell und dunkel. Es ist schön, wenn man die 5. Ausgabe auch auf Brief haben kann, weil die kleinen Werte zu 2 oder zu 5 Parale (Michel Nr. 14+15) sind auf Brief/Drucksache/Formular äusserst selten und sehr teuer.

Schön finde ich auch den "GRATAR"-Stempel (Gitter-Stempel) auf dem Brief von Braila nach Bukarest. Ob sich der Fälscher Spiro von diesem Stempel inspirieren liess (siehe Beitrag [#36]) ?

Freundliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.06.2013 22:23:56 Gelesen: 592362# 50 @  
@ Carolina Pegleg [#23]

Arno, zu 23 siehe Antwort auf [#38] und [#39] !

Heinz
 
duphil Am: 13.06.2013 22:39:30 Gelesen: 592358# 51 @  
@ Heinz 7 [#49]

Hallo Heinz!

Dickes Papier hatte eine Auflage, die 5 x kleiner war als dickes Papier,

Da ist wohl ein kleiner Fehler passiert.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Carolina Pegleg Am: 14.06.2013 14:48:52 Gelesen: 592295# 52 @  
Hallo Heinz_7 und 10Parale,

vielen Dank für die weiteren Informationen zum Einschreibestempel von Galatz und auch zu den Marken.

Dass die Strichstempel (vergleiche [#36]) nicht gut sind, überrascht mich nicht. Etwas enttäuscht bin ich allerdings schon über die mögliche nachträgliche Entwertung auf der Nr. 10 (Beitrag [#19]). Warum jemand schon in den 1860er Jahren eine damals (und im Prinzip auch noch heute) billige Marke nach-gestempelt haben soll, überrascht mich doch ein wenig. Ist die Angabe in Dragomir sicher? Oder kann der Stempel doch eventuell früher verwendet worden sein (Fehler in der Liste?). Sind nachträgliche Entwertungen bei dieser Ausgabe häufig? Wenn sonst alles OK aussieht, d.h. der Stempel nicht als typischer falscher oder nach-verwendeter Stempel bekannt ist, gibt es vielleicht doch eine andere Erklärung? Wie gesagt, in 1869 gab es doch kaum schon Philatelisten, und die die es gab, hätten sich die Marke sicher auch ungebraucht in die Sammlung getan. Oder war der Stempel Pitesti / Dim. jahrzehntelang in Verwendung, so dass es eine 'moderne' Nachentwertung sein könnte?

Arno
 
10Parale Am: 14.06.2013 21:07:51 Gelesen: 592250# 53 @  
@ Pepe [#41]

von mir nun die ersten Gezähnten von 1872

Hallo Pepe,

meines Wissens eine kleine Korrektur:

Die ersten 3 gezähnten Briefmarken Rumäniens stammen aus dem Jahr 1872 und stellen König Karl I. mit Bart dar, es waren 3 Werte zu 5, 10 und 25 Bani, die eine Zähnung von 12 1/2 aufwiesen. Hier die Werte zu 10 und 25 Bani in der Abbildung, der 5 Bani Wert fehlt mir noch.

Beigefügt noch ein Brief mit den tatsächlich frühen gezähnten Marken Rumäniens. Es handelt sich um einen Brief aus Giurgiu (historisch Große Walachei - heute mehr als 70.000 Einwohner) vom 11. Mai 1873 nach Dresden, Schillerstrasse zu Händen von "Mademoiselle La Comtesse Louise de Ross".

Payé à déstination (P.D) - Porto bis zum Bestimmungsort bezahlt -, prächtig links neben der Marke (Michel Nr 41b - 25 Bani dunkelorange auf hellchromgelb) mit zentriertem K1. Leider ist der Brief oberseitig eingerissen.

Rückseitig ein Siegel mit Krone und ein Ankunftsstempel von Dresden. Einer meiner Lieblingsbriefe, eine frühe Auslandsdestination.

Übrigens begeistert mich dieses Forum immer mehr ...

Grüße

10Parale




 
Heinz 7 Am: 15.06.2013 11:29:47 Gelesen: 592205# 54 @  
@ duphil [#51]

Hallo Peter,

klar, ein Versehen, sorry! Es sollte (zu Michel Nr. 16 x/y) heissen: "Dickes Papier hatte eine Auflage, die 5 x kleiner war als dünnes Papier".

Danke für den Hinweis!
Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.06.2013 12:00:15 Gelesen: 592198# 55 @  
@ 10Parale [#53]

Hallo, 10 Parale!

Nun weiss ich, wer Du bist, aber ich nenne Dich weiterhin 10 Parale, wenn Du das so wünschst. Du hast recht mit Deinem Hinweis an Pepe bezüglich erste gezähnte Marken Rumäniens: die 8. Ausgabe "Karl I. mit Vollbart" war sehr vielseitig. Zuerst (Januar 1871) wurden (nur) die drei Werte 5, 10 (Farbe ORANGE) und 25 Bani verausgabt, doch kurz darauf gab es

2.) Ergänzungswerte
3.) dieselbe Ausgabe GEZÄHNT (Februar 1872)
4.) eine sogenannte "Notausgabe" (August 1872): einerseits der neue Wert zu 50 Bani, andererseits die 10 Bani BLAU, in einer NEUEN Type.

Der Michel-Katalog wählte dafür (früh schon) eine meines Erachtens unglückliche Nummerierung, weil die Nummern 29 II und 31 kommen zeitlich NACH den Nummern 32-34. Ob die Nummer 29 II nicht eine eigene Nummer "verdient hätte", können wir später diskutieren, sie unterscheidet sich nämlich deutlich von der Nr. 29 I.

Die ERSTEN gezähnten Marken von Rumänien sind also wirklich im Februar 1872 erschienen (und nicht erst im Oktober 1872 = 9. Ausgabe: Karl im Perlenkreis).
Ich liefere gerne ein Bild nach der Nr. 32: 5 Bani, die Dir jetzt noch fehlt.



Interessant bei diesem Paar ist sicherlich die Abart: "senkrecht ungezähnt". Man findet solche Abarten bei diesen Marken noch relativ günstig, obwohl es ja eigentlich eine sehr markante Abart ist.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.06.2013 12:44:42 Gelesen: 592191# 56 @  
@ 10Parale [#53]

Soeben habe ich in Beitrag [#55] bestätigt, dass die Michel Nrn 32-34 (= 8. Ausgabe) die ersten gezähnten Marken von Rumänien sind, und nun zeige ich Euch eine gezähnt Marke der 6. Ausgabe. - Was soll das?



Nun, ich will Euch auch eine Denksport-Aufgabe geben! Was kann das wohl sein? Eine billige Fälschung? Im Michel-Katalog steht: "MiNr. 18 gibt es auch privat gezähnt". Ist dies nun ein solches Exemplar? - Im Handbuch 2 von Fritz Heimbüchler (2002) kann ich auf Seiten 193-212 (zur 6. Ausgabe) keine Bemerkung zu dieser Michel-Notiz finden.

Es wäre sehr interessant, die Überlegungen der Philatelie-Experten zu kennen zu einem Thema, das schon seit über 120 Jahre aktuell ist! In der WELTBERÜHMTEN TAPLING-Sammlung (seit 1891 in der British Library) sind nämlich gleich mehrere "unerwartet gezähnte" Marken der klassischen Ausgaben enthalten. Leider weiss ich darüber noch viel zu wenig.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.06.2013 10:18:02 Gelesen: 592122# 57 @  
@ Carolina Pegleg [#52]

Lieber Arno,

tut mir leid, wenn ich Dich enttäuscht habe. Auf Deine Fragen kann ich teils keine Antworten geben. Ich würde diesen "Fall" gerne anlässlich der nächsten ARGE-Sitzung mit meinen Kollegen besprechen, aber das bringt nur etwas, wenn ich die Marke im Original hätte. Willst Du sie mir schicken? (=> Du hättest so etwas wie eine "Gratis-Prüfung").

Ausgeschlossen scheint mir, dass der Stempel T 69 (fig. 475) schon im Jahr 1864 Verwendung fand. Oder dass 1869 eine 30 PARALE Marke (der 3. Ausgabe) noch echt postalisch gebraucht wurde (1869 war bereits die 7. Ausgabe von Rumänien im Umlauf - Karl mit Backenbart, Währung BANI !).

Wir wissen heute, dass die Fälscher und die Spekulanten des 19. Jahrhunderts viel Unsinn gemacht haben, auch Zeug, das eigentlich unerklärlich ist. Aber wie gesagt - viele Experten haben viele Meinungen, darum wäre eine Besprechung meines Erachtens interessant.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.06.2013 10:36:06 Gelesen: 592118# 58 @  
@ 10Parale [#45]

Lieber 10 Parale,

vielen Dank, dass Du mit Deinem Enthusiasmus immer wieder neue interessante Fragen einbringst.

Zu n. 45 eine kleine Berichtigung: Die gezeigte, hübsche Postkarte ist mit Sicherheit nicht der Antwortteil einer Doppelpostkarte. Die Karte ging von Bukarest weg (20.10.) und wurde gesandt nach Worms/Deutschland, wo sie am 22.10.1891 schon ankam. Die Inland Postkarte 5 Bani schwarz von 1890 (Michel Nr. P 21) wurde (korrekt) mit einer Zusatzfrankatur versehen (weil Auslandporto = 10 Bani; es hätte auch Auslandpostkarten zu 10 Bani gegeben (siehe P 26, P 28), aber der Absender hatte offenbar keine zur Hand).

Die Doppelkarte (mit bezahlter Rückantwort) hat beim Frageteil zusätzlich eine Art "Gebrauchsanleitung" und beim Antwortteil ein Vermerk "RESPUNS". Beides fehlt bei Deiner P 21. Siehe auch Beitrag [#59].

Gruss Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.06.2013 10:40:46 Gelesen: 592117# 59 @  
@ Heinz 7 [#44]

Uhhh, eine Berichtigung. Ich hätte mich besser nicht auf das Gedächtnis verlassen, sondern im Katalog nachgeschaut!

Die gezeigte Doppel-Postkarte (mit Antwortteil) ist NICHT P 22 (1890), sondern P 25 (1893). - Das Wappen ist in der Mitte, und nicht links (wie bei P 21+P 22).

Sorry! - Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.06.2013 11:01:38 Gelesen: 592113# 60 @  
@ 10Parale [#45]

Anbei zeige ich Dir eine "verunglückte" Verwendung einer Antwortkarte (P 22 von 1890).

Der Absender schrieb am 2.11.1893 aus Bukarest eine Nachricht nach London und hoffte auf Antwort, darum verwendete er eine "auffrankierte" Antwort-Postkarte (Inlandtarif 5 B. wurde mit Zusatzfrankatur aufgewertet auf Auslandtarif 10 Bani).



Leider machte am nächsten Tag (3.11.) der Postbeamte einen Fehler und stempelte den ANTWORT-Teil der Doppelkarte! Somit konnte der Antwortteil nicht mehr verwendet werden und vermutlich wurde die ganze Karte gar nicht mehr nach England geschickt (kein Ankunftsstempel in London). Ob der Absender seine investierten 20 Bani vom unaufmerksamen Postbeamten zurück erhielt oder nicht, wissen wir natürlich nicht.

PS. beachte den gedruckten Text (Gebrauchsanweisung) auf der Postkarte. Auf Inland-PK auf rumänisch - bei Ausland-PK ist dieser Text französisch!

Schöne Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 16.06.2013 14:28:08 Gelesen: 592080# 61 @  
@ Heinz 7 [#60]

Schade, dass der Postbeamte diesen Fehler gemacht hat, ich hätte zu gerne den Antwortteil gesehen, zumal aus philatelistischer Sicht. Die englische Post hätte doch bestimmt auch ein Scherflein verlangt, gibt es Beispiele für solche Antwortkarten ? Aber was mich fasziniert, ist die komplette Geschichte als eine Erklärung, wie etwas wirklich passiert ist: Philatelie als spannender Roman.

@ Heinz 7 (#56)

Die Michel Nr. 18 als gezähnte Ausgabe, da kann man bei der 6. Ausgabe nur in Spekulation verfallen. Wir wissen, dass es von den geschnittenen Marken recht breitrandige Stücke gab, also ich erkläre mir das dadurch, dass eine ehemals breitrandige geschnittene Marke händisch gezähnt wurde, die Zähnchen sprechen dafür - evtl. aber auch private Zähnung.

Beigefügt noch drei Postkarten aus meinem Fundus:

1. Auslandsverwendung einer CARTA POSTALA von Ploesti nach Anvers (Belgien) - vom 09. September 1887- mit Zusatzfrankatur.

2. Postkarte (Auslandsverwendung 10 Bani) von Focsani (K2 vom 17. AUG.86) nach Berlin. Unten links ein interessanter Ausgabestempel des Berliner Postamtes C45, welches im Bereich der Niederwallstrasse lag. Hier vielen Dank an das philaseiten Mitglied "Dieter", der mir bei der Erkennung des Stempels sehr geholfen hat.

3. Eine aufklappbare Postkarte (CARTA POSTALA INCHISA), die nur innerhalb des Stadtgebietes zur Verwendung kam, hier in Bukarest (Valabila numai in raionul oraselor). Rückseitiger Stempel K2 BUCURESTI CURSA III von 1. September 1894.

So, jetzt verreise ich für eine Woche und bin dann wieder für´s Forum zu haben.

Liebe Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 16.06.2013 20:58:51 Gelesen: 592046# 62 @  
Hallo Rumänienfreunde,

ich freue mich über dieses Thema, wenngleich ich feststelle, hier nur ein kleines Lichtlein zu sein. Mit Belegen kann ich leider nicht dienen. Ich will heute erst mal die Marken der 9. Ausgabe vervollständigen. Ich danke für jede Aussage und bin mit großer Interesse dabei.



rotbraun auf hellchromgelb



gelborange (a) -dunkelorange (b) auf hellchromgelb



rosa auf hellrosa

Der Anstrich der linken 5 ist verkürzt. Vergleiche sind gefragt.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 18.06.2013 23:28:29 Gelesen: 591945# 63 @  
@ Pepe [#62]

Hallo Pepe,

ich finde es wichtig, dass sich möglichst viel Interessierte beteiligen und ihre Beiträge einbringen. Natürlich weiss man zu Beginn wenig(er) als die erfahrenen Sammler, aber der Austausch kann doch beiden Parteien etwas bringen. Fortgeschrittene Sammler hoffen andererseits, dass sie die Fragenden nicht "erschlagen" oder mutlos (oder neidisch) machen, wenn sie z.B. immer gute/schöne Stücke vorweisen können oder zu "allem" eine feste Meinung haben. Ich finde, der Austausch mit anderen kann auch dem fortgeschrittenen Sammler viel Freude machen. Ich hoffe, es bleibt so!

Die vier hier gezeigten Marken (Mi 40-42) sind schöne Stücke mit guten Zähnungen. Dass Marken dieser Ausgabe völlig perfekt sind, ist äusserst selten und bedingt Liebhaberpreise. Die 25 Bani-Marken zeigen schön die markanten Farbunterschiede, von denen Michel nur sehr wenige auflistet. Der Rumänien-Spezialkatalog CMPR ist da viel genauer, wobei er (wie andere auch) besonders detailliert ist bei der "Klassik": 1.-8. Ausgabe (1858-1872 / Vollbart). Die 9. Ausgabe (1872 / Perlenkreis) zählt der CMPR bereits zur "Postklassik" (1872-1900; Kapitel 2 im Buch, Seiten 132-162). Hier wird auf viele Farbunterschiede etc. auch nicht mehr eingetreten, obwohl sie z.T. sehr markant sein können.

Der verkürzte Anstrich bei der 5 von 50 ist übrigens im CMPR registriert (Seite 135), mit Abbildung (fig. 238), aber meines Wissens nicht besonders bewertet. Hübsch ist diese Auffälligkeit aber auf jeden Fall!

Gruss Heinz
 
DL8AAM Am: 20.06.2013 20:23:28 Gelesen: 591879# 64 @  
Nur zur Info, gerade gefunden:

Das Buch "Timbres de Moldavie et de Roumanie" von 'Le Docteur Magnus' aus dem Jahr 1869 ist frei in Internet online lesbar bzw. steht auch als Download zur Verfügung:

http://archive.org/details/timbresdemoldavi00legr bzw. als Direktlink zum PDF-File http://archive.org/download/timbresdemoldavi00legr/timbresdemoldavi00legr.pdf



Gruß
Thomas
 
Heinz 7 Am: 20.06.2013 22:42:42 Gelesen: 591853# 65 @  
@ DL8AAM [#64]

Hallo Thomas,

ich habe wohl 50 Bücher zum Sammelgebiet Rumänien, aber dieses sehr frühe Werk habe ich nicht. Es ist kaum zu kaufen, es ist ja auch eine bibliophile Rarität, über 140 Jahre alt! Eigentlich sollte man solche Sachen ja nicht einfach kopieren (finde ich), aber mit dieser Ansicht stehe ich (altmodisch) ziemlich allein da. Natürlich werde ich dieses Werk auch gerne studieren. Ich sah es schon in der Bibliothek der Royal Philatelic Society London.

Wenn es dieses Buch zu kaufen gibt, ("echt"), dann bin ich dabei!

Herzliche Grüsse - Heinz
 
DL8AAM Am: 20.06.2013 23:16:04 Gelesen: 591848# 66 @  
@ Heinz 7 [#65]

Hallo Heinz,

Es ist kaum zu kaufen, ...

Gerade dann ist es doch "gut" und auch wichtig, dass das Buch bzw. die Informationen darin trotzdem allen Interessierten (in Kopie) zugänglich gemacht werden. Es kann oder sollte ja nicht sein, dass die wenigen noch verbliebenen Exemplare in nur einer handvoll ausgewählter öffentlicher oder sogar privater Bibliotheken steht. Auch in der Antike bis ins Mittelalter wurden Bücher 'nur' abgeschrieben, sprich kopiert. D.h. kopieren ist das zurück zu den Wurzeln des "Büchertums", die eigentliche 'altmodische' Art.

Die Jungs vom amerikanischen archive.org haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen weiteren Stein des Gebäudes "Alles Wissen der Welt" jeden frei zur Verfügung zu stellen (und so auch zu sichern), dabei scannen die abertausende von Büchern und stellen sie dann frei ins Netz. Dafür bekommen die Zugang zu vielen großen renomierten Bibliotheken und Sammlungen. Das Rumänienbuch stammt übrigens aus der Library des halbstaatlichen Smithsonian [1], nach eigener Aussage das größte Museums- und Forschungsnetzwerk der Welt, mit Sitz in Washington D.C.

Kann man nur hoffen, dass die bald die gesamte philatelische Literatur 'durch' haben und so der breiten Masse "für immer" zugänglich werden. Im Prinzip geht es bei den Büchern ja mehr um den Inhalt und weniger um die Verpackung - es sei denn man ist ein bibliophiler Büchersammler. ;-)

Beste Grüße
Thgmas

Gruß
Thomas

[1]: http://de.wikipedia.org/wiki/Smithsonian_Institution
 
Heinz 7 Am: 20.06.2013 23:40:20 Gelesen: 591844# 67 @  
@ DL8AAM [#66]

Hallo Thomas,

ich kann deine Argumente alle nachvollziehen und auch verstehen. Andererseits finde ich, dass man Wissen (oder auch Kunst / Musik) nicht einfach gratis kopieren sollte. Wenn man früher ein Buch oder eine Schallplatte gekauft hat, hat man damit die Arbeit des Urhebers honoriert. Heute gibt es Wissen zum Nulltarif. Gut für die Nutzer, schlecht für die Produzenten.

Und die Museen/Bibliotheken waren Stätten der Bildung, ein Hort des Wissens. Ohne Geld und Nachfrage/Bezahlung werden sie untergehen. - Das ist die Kehrseite des Kopieren ohne Bezahlen.

Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.06.2013 23:58:19 Gelesen: 591675# 68 @  
@ DL8AAM [#64]

Lieber Thomas,

ich habe das Büchlein studiert, das du uns vorgestellt hast; es ist hochinteressant! - Es zeigt aber auch, wie schwierig das Briefmarkensammeln vor 140 Jahren noch war! Das Büchlein umfasst 61 Text-Seiten (p. 5-65), davon sind nicht weniger als 21 Seiten (p. 15-35) reserviert zur Besprechung der 54, der 81 und der 108 Parale-Marke (Michel Nrn. 2-4) in - ACHTUNG! - JE FÜNF TYPEN!

Heute weiss man, dass jeder Wert nur mit einem einzigen Urstempel gedruckt wurde (Handeinzeldruck). Die übrigen 4 "Typen" (wie der Autor sie nannte) waren also FÄLSCHUNGEN - Unglaublich! Aber auch logisch - die Marken waren bereits beliebt und nachgefragt, aber noch kaum bekannt (meist nur vom Hörensagen). Dies lud offenbar gleich mehrere Fälscher ein, solche Nachahmungen herzustellen und sie den Händlern und Sammlern anzubieten. Sie fanden offenbar genügend Käufer für ihre Schwindelprodukte!

Ich habe in der Zeitschrift "Le Timbre-Poste" von Moens von 1867 nachgesehen, worin dieselbe Arbeit bereits abgedruckt wurde (das gescannte Büchlein ist eine Zweitauflage, von 1869). Und - auch hochinteressant: 1867 kannte der Autor die 27 Parale-Marke (= Michel Nr. 1) noch nicht! Diese wird dann im Büchlein auf Seiten 36-38 ausführlich beschrieben als einzig bekanntes Stück "type unique".

Heimbüchler schreibt in seinem ersten Handbuch treffend (Seite 61): "Aus den Veröffentlichungen von Legrand und J.-B.Moens ist erkennbar, dass sie in anfänglicher Unkenntnis zunächst Fälschungen aus Rumänien oder anderen Quellen erwarben und danach erst lernten, echt und falsch zu unterscheiden." - Und Moens war nicht irgend ein unerfahrener Händler, sondern ein Pionier und ein Wegbereiter der philatelistischen Forschung.

Hübsch an dem Büchlein ist, dass auch Ganzsachen und Essays beschrieben sind.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.06.2013 00:26:56 Gelesen: 591671# 69 @  
@ Pepe [#25]

Hallo Pepe,

ich denke, du wartest immer noch auf eine Antwort auf deine Frage. - Die Marke No. 20 von 1868 (hell) wurde gestempelt mit "JASSY SERA" der Stempelgruppe T 69 (nach Dragomir), die dunkle Marke mit "BUCURE(SCI)" der Gruppe T 67. Die Nrn. 24 + 25 (Marken von 1869) wurden dann gestempelt mit den kleinen Einkreisstempeln der Gruppe H von 1870 ("ROMAN" und "FOCSANI").

Das sind alles Stempel, die zeitlich zu den Marken passen, alle sauber. Die Stempel sind aber "gewöhnlich" im Sinne von "nichts Besonderes". Die Marken sind alle vollrandig und zusammen mit den sauberen Stempeln also gute Sammelstücke (so sehen sie jedenfalls aus).

Den Stempel auf der Nr. 25 dunkel konnte ich nicht identifizieren.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 05.07.2013 22:04:40 Gelesen: 591515# 70 @  
@ Heinz 7 [#69]
@ pepe

Hier noch schöne Pendants zu obigen Briefmarken und Stempeln von PEPE:

Michel Nr. 18a/23a auf kleinem Briefstück mit Stempel JASSY SERA 23/8 - Gruppe T69 nach Dragomir.

Michel Nr. 26a geprüft Heimbüchler mit Einkreisstempel (klein) BUCURESCI 11 Jul. 71 (diese Marke ist bald 142 Jahre alt.

Michel Nr. 27 mit kleinem Einkreisstempel FOCSANI 18 SEP. 71. (verdrehte Zahl 18)

Michel Nr. 26 großer Einkreisstempel GALATI vom 15/4.

Liebe Grüße aus Südbaden

10Parale


 
Heinz 7 Am: 07.07.2013 01:15:05 Gelesen: 591474# 71 @  
@ 10Parale [#70]

Hallo 10 Parale!

Du zeigst uns eine schöne Mischfrankatur 6./7. Ausgabe. Hintergrund dazu: Am 1.1.1868 gab es eine Währungsreform. Der Posttarif blieb unverändert, aber die Briefgebühren wurden neu festgelegt: 5 Parale = 4 Bani, 20 Parale = 18 Bani. Am 1. Februar 1868 gab es dazu die neue Markenserie (Mi 17, 19 + 20; 2 Bani orange, 4 Bani blau, 18 Bani rot). Die Marken wurden bis zum 12.10.1872 verwendet. Anbei lege ich Euch einen Brief von 1870 vor.



14 Monate später, am 1. April 1869 kam eine neue Serie "Carol I. mit Backenbart" zur Ausgabe, nun 5 Werte, weil erstmals auch Marken für Auslandsbriefe herausgegeben wurden (die österreichischen Postämter beendeten per 31. März 1869 ihre Postdienste). Als Michel Nr. 23 kam dabei eine 15 Bani-Marke zur Ausgabe. Sie war vorgesehen für Briefe in eine Nahbereichszone innerhalb einiger österreichisch-ungarischer Gebiete.



Auch diese Markenausgabe hatte eine Gültigkeitsduaer bis 12.10.1872.

Die 18 Bani-Tarifstufe hatte aber noch nicht ausgedient. Es wurde 1870 nun ein Ergänzungswert zu 3 Bani produziert (= Mi. Nr. 18), der, kombiniert mit Nr. 23, auch wieder die 18 Bani-Tarifstufe ergab. So ergab sich eine Mischfrankatur 6./7. Ausgabe.



Dieser Brief von 1870 gefällt mir besonders. Diese Kombination Mi. 23+18 (15+3=18 Bani) findet man gelegentlich, denn die Briefgebühr für Inlandbriefe betrug bis zum 15. Oktober 1870 18 Bani je 15 Gramm. Wer keine 18 Bani-Marke von 1868 mehr hatte, konnte sich mit dieser Kombination behelfen.

Heinz
 
10Parale Am: 08.07.2013 20:24:23 Gelesen: 591387# 72 @  
@ Heinz 7 [#71]

Das sind ja sehenswerte Stücke, der Inlandsbrief von 1870 würde ich als gelegentliche "Rarität" bezeichnen, denn die 3 Bani Marke wurde ja im Mai 1870 von der rumänischen Post für "Drucksachen" herausgegeben, konnte aber wie oben gezeigt auch variiert werden.

Es gab also nicht nur am 1.1.1868 eine Währungsreform (Umstellung auf das Dezimalsystem und Einführung des Lei, 1 LEU = 100 Bani, Mehrzahl Lei), sondern auch etwas später mit der Übernahme des Postverkehrs mit dem Ausland durch die rumänische Post (ausländische Postanstalten beendeten Ihre Tätigkeit in Rumänien am 31.3.1869) zu einer Änderung des Posttarifs.

Es gab also im gesamten Geflecht etliche Werte zu 5, 10 und 15 Bani, die für die Frankatur von Briefen im Inland und ins benachbarte Ausland von Bedeutung waren. Solche Ganzsachen mit dem Markenbild von Fürst Karl mit Voll- bzw. Backenbart sind gesuchte Sammlerstücke in der klassischen rumänischen Philatelie.

Der Kastenstempel oben rechts scheint mir auch ein interessantes Objekt zu sein, etwa kyrillische Schrift?

Der schöne Brief von Craiova nach Bucuresti entstammt einer Korrespondenz an den Namen Theologu. Es gibt auch Briefe mit diesem Namen als Absender, es gibt auch Ochsenköpfe, die diese Korrespondenz zieren. Sicherlich auch ein sammelwertes Thema der klassischen rumänischen Philatelie.

Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 10.07.2013 23:52:38 Gelesen: 591331# 73 @  
@ 10Parale [#72]

Lieber Kollege,

danke für Dein Interesse. Nein, der Stempel rechts oben ist der Stempel fig. 1597 (Dragomir), Seite 281: "DUPA PLECARE", also "nach Abgang der Post".

Ja, die Portoanpassungen waren markant zu dieser Zeit. Fassen wir zusammen: (gemäss Ing. Calin Marinescu: "Evolutia Tarifelor postale si a taxelor pentru obiectele de corespondenta in Romania 1852-1992" (Bukarest 1993)):

Moldau:
Brief 1852: 40 Parale ("scrisoara simpla")
1.5.1858: 27 oder 54 Parale, je nach Entfernung, für Briefe bis 2.5 Dramuri = nur 8 Gramm Gewicht
1.11.1858: 40 Parale für Briefe bis 2.5 Dramuri = nur 8 Gramm Gewicht

Vereinigte Fürstentümer/Rumänien:
1.5.1862: 30 Parale ("scrisori alte localitati") (= Inlandbrief, aber nicht Ortsbrief)
1./13.1.1865: 20 Parale
1./13.1.1868: 18 Bani (Währungsumstellung; 20 Par.= 18 Bani (gleichwertig))
3./15.10.1870: 10 Bani
10./22.8.1876: 15 Bani (bis 1914 gültig!)

Man sieht also, der Postdienst wurde die ersten Jahr massiv billiger! Er erhöhte sich dann wieder (zum Teil) und blieb dann über fast 40 Jahre konstant.

Die Markenausgaben bilden diese Portoentwicklungen mehr oder weniger 1:1 ab, was ja auch logisch ist.

Liebe Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 12.07.2013 21:17:07 Gelesen: 591276# 74 @  
@ Heinz 7 [#73]

Die Nachfrage bestimmte also den Preis, oder? Diese Informationen sind gehaltvoll, vielen Dank.

Nach dieser Exkursion in die Vergangenheit denke ich ist es an der Zeit auch mal in die Gegenwart zu blicken. Ich habe hier einen Einschreibebrief ins Ausland vom 07.01.2013 eingescannt mit einer schönen Misch- bzw. Mehrfachfrankatur, freigemacht mit 9,30 Lei (etwa 2,10 €uro), 3-er Streifen Michel Nr. 6601, Nicolaie Grigurescu, rumänischer Maler und Michel Nr. 6651, 150 Jahre rumänische Post.

Hier wird an die Anfänge der rumänischen Philatelie erinnert, die Michel Nr. 8 - 10 sind auf der Marke abgebildet. Abgeschlagen wurde der Brief in Brasov, rückseitig findet man sogar noch ein Einschreibe-Label der Deutschen Post.

Obwohl die 2. Marke links oben beschädigt ist, ist der gesamte Brief in meinen Augen ein schönes Sammlerstück. Der Wert ist ideell, der Brief informiert über Geschichte und Kultur. Grigorescu hat wunderschöne Landschaftsbilder gemalt und bei einer Ausstellung in Sibiu habe ich Originale gesehen, die mir sehr gefallen haben. Solche Briefmarken wie die Michel Nr. 6651 zeugen davon, das Rumänien stolz ist auf sein Geschichte. Dies ist wichtig für ein Land und wichtig im Zusammenhang mit dem gesamteuropäischen Gedanken, der sich nicht allein auf monetäre Gemeinsamkeiten beschränken sollte.

Nun gut, so weit ein kleiner Ausflug.

Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 15.07.2013 22:11:04 Gelesen: 591206# 75 @  
@ Heinz 7 [#69]
@ 10Parale [#70]

Nach kleiner Pause (Gartenpflichten und Gartenfreuden) möchte ich Euch danken für die interessanten Artikel. Habe heute mal wieder einen Philarekord entdeckt. Eine nur drei hundertstel Millimeter dünne Rumänienmarke! Der Joker meiner kleinen Sammlung. Müsst Euch noch gedulden. Nun fallen zwar die Katalogwerte, trotzdem möchte ich die alten Stücke zeigen. Vielleicht erkennen die "Kenner" irgend etwas Interessantes.



olivgrün



grauoliv



olivgelb, olivbraun auf gelblich



blau (a)-ultramarin (c) auf gelblich



rotbraun (a)-braun (b) auf gelblich



ziegelrot auf gelblich, leider zweite Wahl, unten repariert

Nette Sommergrüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 17.07.2013 19:27:46 Gelesen: 591156# 76 @  
@ Pepe [#75]

Lieber Pepe,

Du zeigst uns einige schöne Farben zur 9. Ausgabe "Fürst Karl I. im Perlenkreis". Die Kataloge zeigen uns, dass diese 9. Ausgabe unterschieden werden kann nach "Feiner Pariser Buchdruck" (Mi 36-42) von 1872 und nach "Mangelhafter Bukarester Buchdruck von Pariser Platten" (Mi. 43-47) (Jahre 1876-1879). Schliesslich gab es dann noch den "Bukarester Buchdruck" (1879) Mi. 48-54 in meist geänderten Farben (10 Bani nun hellrosa statt blau, usw.). Es ist auch für den geübten Sammler nicht einfach, von blossem Auge eine Zuteilung zu machen; es ist nicht immer so klar wie bei Deiner Nr. 39 (Beitrag 41) und Deiner Nr. 45 (Beitrag 75). Bei Deiner Nr. 39 stimmt aber auch das Verwendungsdatum (1872) und darum ist die Zuteilung zu "Feiner Pariser Buchdruck" hier klar.

Alle diese Marken der 9. Ausgabe haben zum Teil seltene Zähnungen, worüber z.B. der CMPR Auskunft gibt. Aber auch der Europa Katalog vom "Zumstein" macht eine Katalogisierung der Nummern 43-56 nach den vier Haupt-Zähnungen (z.B. im Katalog von 1992)! Das Haus Zumstein gab über 80 Jahre lang sehr wichtige Kataloge heraus, die weltweit einen sehr guten Ruf hatten.



Leider mussten die "Europa"-Kataloge in den Neunziger-Jahren aufgegeben werden; es gibt von Zumstein nur noch die Schweiz-Kataloge. Antiquarisch findet man Zumstein-Europa-Kataloge aber noch.

Die Zähnung Deiner Marken 43 bis 47 ist leider sehr oft mangelhaft. Darum lohnt es sich, gut gezähnte Marken zu suchen und zu kaufen, wenn man sie findet; sie sind relativ rar.

Grüsse Heinz
 
10Parale Am: 17.07.2013 22:16:49 Gelesen: 591137# 77 @  
@ Heinz 7 [#76]

Du scheint mir hier der bestbewanderte Rumänien-Sammler zu sein. Auch ich habe da mal eine Frage, vielleicht weißt Du eine Antwort darauf:

Auf dem abgebildeten Brief von Jassy vom 02.12.1858 nach Paris an die Gebrüder Rothschild (der Brief lief über Lemberg) und rückwärtiger Ankunftsstempel Paris (60) vom 11. Dezember 1858 ist ein blaues A. beigesetzt.

Was hat dieses A. zu bedeuten, habe es noch nirgends beobachtet?

Liebe Grüße

10Parale


 
bignell Am: 17.07.2013 22:30:13 Gelesen: 591132# 78 @  
Hallo 10Parale,

erinnert mich an A.1/A.2/A.3-Stempel wie sie in alter österreichischer Post nach z.B. Italien vorkommen: 1./2./3. Rayon autrichienne.

Schau mal auf ebay: eBay 161053957602 - selbe Firma, Brief nach Paris.



Lg, harald
 
10Parale Am: 18.07.2013 20:02:26 Gelesen: 591091# 79 @  
@ bignell [#78]

Ja, danke, der Brief scheint aus der selbigen Korrespondenz zu stammen, aber ich sehe kein blaues A.

Sorry.

Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 20.07.2013 00:00:56 Gelesen: 591046# 80 @  
@ 10Parale [#77]

Danke "für die Blumen". Ich kenne den Stempel A. tatsächlich, aber ganz genaue Auskunft darüber kann ich Dir im Moment nicht geben. Ich will aber "am Ball bleiben" bzw. mich schlau machen und hoffe, dass ich schon bald die korrekten Angaben machen kann.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
Pepe Am: 11.10.2013 20:39:15 Gelesen: 589830# 81 @  
Heute beginne ich mal die 11. Ausgabe zu eröffnen. Dies geschieht nun in höherer Auflösung. Ich denke man tut es den alten Klassikern recht, denn wo sonst sieht man sie in dieser Größe. Lupe erübrigt sich. Wie schon bei den Luxemburgern gesagt; im modernen 'vierzig Zoller' wird so eine Marke 40 cm breit und 50 cm hoch in lupenreiner Qualität abgebildet. Die Größe schafft dann schon Eindruck. Die Australia haben in den Postagenturen die Neuerscheinungen stets per Poster, mindestens 50 x 60 cm, angekündigt. Dem Interessierten fallen diese großen Markenbilder sofort ins Auge.

Die erste heute gezeigte trägt das Stempeldatum 25. März 1883. 130 Jahre.



Rumänien, Ausgabe 1879, Katalognr: 48, schwarz auf gelblich, gez. 11,5

Nette Grüße
Pepe
 
buzones Am: 11.10.2013 23:20:33 Gelesen: 589807# 82 @  
@ 10Parale [#77]

Der gezeigte Stempel „A.” ist im Ergänzungsband von James van der Lindens Catalogue des marques de passage von 1998 in schwarzer Stempelfarbe für das Jahr 1864 gelistet. Dort wird er als Stempel für Post von der Türkei ins Ausland, verwendet in Kustendje (= Constanza; rum. Constanța), Czernavoda und Galatz, bezeichnet – was wohl dem damaligen Kenntnisstand entsprach.

Da er auf dem Brief aus Jassy von 1858 (in blau) abgeschlagen ist und der französische Bahnpoststempel AUTRICHE 2 ERQUELINES 2 auf den Postweg über/aus Österreich hinweist, vermute ich stark, dass das A. für Österreich (also Austria bzw frz. Autriche) steht. Wo der Stempel geführt wurde, bleibt zunächst unklar. Vielleicht hat Heinz 7 mittlerweile neue Erkenntnisse?
 
Pepe Am: 17.10.2013 22:18:04 Gelesen: 589587# 83 @  
Hallo Rumänienfreunde



Rumänien, 1879, Mi Nr. 49, mattolivgrün auf bläulich, gezähnt 11,5



Rumänien, 1879, Mi Nr. 50, grün auf grünlich, gezähnt 11,5



Rumänien, 1879, Mi Nr. 50, grün auf grünlich, und russischgrün auf grünlich, gez. 11,5

Bei diesen Marken hat man den Abstand der nebeneinander liegenden Marken zu gering gewählt. Folglich wird es nur sehr wenige mit nicht angezähnten Rändern geben. Die 49 ist sehr unscharf gedruckt.

Würde mich mal über Vergleichsstücke freuen. Und natürlich auch über Fachkommentare.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 19.10.2013 22:45:56 Gelesen: 589490# 84 @  
@ Pepe [#83]

Hallo Pepe,

Du zeigst uns ein wunderbares Beispiel, wo EINE Briefmarke unter derselben Nummer (hier: Michel 50) wirklich stark unterschiedlich aussehen kann: Michel 50 a (grün) und Michel 50 b (russischgrün). Die meisten Sammler werden Dir beistimmen: Das sind (fast) zwei verschiedene Marken! Oder doch nicht?

Da sind wir nun bei der Katalogisierung, einem uralten Problem der Philatelie. Wann kriegt eine Marke eine eigene (neue) Nummer? Ich finde den Ansatz von Michel, Farbunterschiede mit Kleinbuchstaben zu lösen, eigentlich die beste Lösung, denn die anderen Systeme geben zu unendlichen Diskussionen Anlass.

Stanley Gibbons, Weltkatalog seit Urzeiten, vergab bereits sehr früh für diese Marke vier Hauptnummern! 177 "emerald-green", 178 "pale blue-green", 179 "blue-green", 180 "deep blue-green" (Catalogue 1906-07). Altmeister Moens benötigte dafür 2 Nummern (Katalog 1883): 151 "vert-bleu", 152 "vert-bleu pâle". Yvert & Tellier listete 1907 knallhart nur 1 Marke: No. 50 "vert". Dass sie dabei deckungsgleich sind mit Michel ist aber nicht durchgängig so! Scott, USA: No. 68 und 68a für "green" und "dark green".

Und die Spezialwerke? Altmeister Eduardo Cohen unterschied in seinem Büchlein "Les Timbres de Roumanie des émission de 1872 à 1879" (Lisbonne 1952) fünf Farben, und verwendete dazu auch die Bezeichnung "vert russe". Der CMPR 1974 listet ebenfalls 5 Farben (und dazu noch 5 Zähnungen!).

Übrigens: Der allgemeine Europa-Katalog Zumstein nannte zwar nur 2 Farben, gibt aber im Katalog (1992) immerhin 4 verschiedene Zähnungen an (mit Bewertung)!

Wer hat nun recht? - Das mag jeder selber entscheiden. Wichtig ist es, die Unterschiede zu kennen und sich selber ein Bild zu machen.



Zum Abschluss meines Beitrages noch ein echt hübsches Brieflein (finde ich). Die zwei 5 Bani Marken haben zwei verschiedene Farbtöne (nicht markant, aber doch erkennbar). Der Reko-Brief von Bukarest nach Brünn benötigte 75 Bani und wurde frankiert mit einer Mischfrankatur 9./10. Ausgabe. Vor 17 Jahren gekauft - seither sehr geschätzt in meiner Sammlung.
 
Heinz 7 Am: 19.10.2013 22:59:10 Gelesen: 589485# 85 @  
@ Pepe [#83]

Nachsatz: Der Farbunterschied der Michel Nr. 50a zur 50b ist wirklich markant, darum habe ich trotz meinem schönen Brief (mit 50a; siehe Beitrag [#84]) den zweiten Brief (mit 50b) auch sehr gerne gekauft; ein Paar russisch-grün! Dass dieser REKO-Brief auch wieder eine Mischfrankatur mit der 10. Ausgabe darstellt, ist ein schöner Zusatz



Für viele Klassik-Sammler Rumänien ist diese 9. Ausgabe von Rumänien schon "zu spät". Ich finde diese Ausgabe sehr schön und bereue nie, dass ich auch diese und noch folgende Ausgaben sammle. Sie sind auch preislich längst nicht so hoch wie die früheren Steindruck-Ausgaben.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 22.10.2013 22:43:00 Gelesen: 589400# 86 @  
@ Heinz 7 [#85]

Hallo Heinz,

diese Briefe sind einfach großartig. Schön so etwas mal zu sehen. Und wenn man das Alter beachtet, ganz tolle Qualitäten. Super.

Danke auch für die informativen Aussagen. Dieses Wissen geht nun mal nur durch vertiefende Fachliteratur.

Ich will nun die Reise fortsetzen, hoffe auf weitere interessante Beiträge. Der Balaci Stempel wäre doch ein TOP in der Datenbank.



Rumänien, 1879 ??, Nr: 51 a = hellrosa, gez. 11



Rumänien, 1879 ??, Nr: 51 a, b = rosakarmin, gez. 11,5

Die Farben sind nach Lipsia. Der b Wert weist eine Abart unter der rechten 10 auf. Leider aber auch ein fehlender Zahn oben.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 29.10.2013 16:04:28 Gelesen: 589226# 87 @  
@ Pepe [#86]

Vielen Dank für den begeisterten Kommentar.



Diese Marke von 1879 ist tatsächlich oft mit mangelhafter Zähnung anzutreffen. Im Michel hat sie nur eine Nummer (finde ich richtig), aber es gibt sie in vielen Farbvarianten, der rumänische Spezialkatalog CMPR '74 listet davon 9. Dazu gibt es auch wieder die üblichen Unterschiede bei den Zähnungen (A, B, B1, C und D), sodass man sich da auch wieder stark in Spezialisierung "austoben" kann, wenn man das mag. Ohne viel Vergleichsmaterial ist das genaue Bestimmen so detailliert wie nach CMPR eigentlich gar nicht möglich (ist auch nicht sooo wichtig, finde ich).

Der gezeigte Viererblock hat die Zähnung 11 1/2 (= B), das ist die zweithäufigste (CMPR listet noch B1 = 11, das ist die häufigste bei dieser Marke). Es gibt nun Kombinationen (z.B. Farbe b (=dunkelrot) mit Zähnung D (=Mischzähnung 13 1/2:11 1/2)), die werden dann deutlich höher bewertet als die billigste Variante (=51a, 51d, 51f mit Zähnung B1): in unserem Fall: * Faktor 12, gest. gar Faktor 30. Aber vermutlich ist unter tausend von dieser Marke nicht eine die gesuchte! Bei einen Katalogwert von 3 Euro (allerdings "Michel" und mehr als 30 Jahre später!) ergäbe dies dann Euro 90 (für gestempelt). Eine vielleicht nicht ganz "zulässige" Umrechnung, aber einen Anhaltspunkt gibt das schon.

Liebe Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 29.10.2013 16:18:57 Gelesen: 589218# 88 @  
@ Pepe [#86]

Ein Nachsatz noch: Bei Deiner Marke sieht man sehr gut die gelbliche Farbe des Papieres (siehe Katalog: "hellrosa bis karmin auf gelblich").

Und für die Freunde von Briefabbildungen kann ich auch noch etwas beisteuern:



Hübsch dazu ist sicherlich, dass die gleiche Kombination (Mi 50+51 als Buntfrankatur) doch stark unterschiedlich aussehen kann: Brief Galati: 5 B. grün, 10 B. hell; Brief Crajova: 5 B. hellgrün, 10 B. dunkel.

Leider ist die Zähnung bei solchen Marken manchmal wirklich mangelhaft. Aber - man kann nicht immer ALLES haben.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
Pepe Am: 04.11.2013 21:02:07 Gelesen: 589068# 89 @  
@ Heinz 7 [#88]

Nach den schönen Briefen geht die Reise weiter.



Rumänien, 1879 04 01, Nr 52c, fleischrot a. gelblich, Typ I (Ziffer 1 ohne Anstrich), gez: 11



Rumänien, 1879 04 01, Nr 53, blau a. hellchromgelb, gez: 11



Rumänien, 1879 04 01, Nr 54a, olivgelb a.hellchromgelb, gez: 11,5



Rumänien, 1879 04 01, Nr 54a, b, olivbraun a.hellchromgelb, gez: 11,5

Damit müsste die IX. Ausgabe abgeschlossen sein. Wünsche mir natürlich noch Vergleichsstücke.

Nette Grüße
Pepe
 
10Parale Am: 22.11.2013 21:08:55 Gelesen: 588466# 90 @  
Nach längerer Abstinenz aus privaten Gründen erst einmal ein Lob an Pepe und Heinz7. Diese Seite ist ein Lehrbuch für sich, vielleicht kann man so ein paar Freunde für die Rumänien Philatelie gewinnen.

Diese Marken sind ein ganzes Studienfeld für sich und ich gestehe, dass ich sie eher nachlässig behandle. Dennoch möchte ich dem Wunsch von Pepe nachkommen und einige wenige Exemplare meiner Sammlung einstellen. Möge jeder selbst daraus die zugehörige Michel-Nummer eruieren. Die Briefe, die Heinz7 ausstellt, sind Schmuckstücke der besonderen Art.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 23.11.2013 17:46:02 Gelesen: 588412# 91 @  
@ Pepe [#89]

Hallo Pepe, hallo 10 Parale,

vielen Dank für die freundlichen Worte und das Lob. - Es ist gar nicht einfach, zu jeder Wertstufe einen passenden Brief zu finden - sei es als Einzel- oder als Mehrfach-/Bunt- oder Mischfrankatur. Auch bei Marken mit kleinem Katalogwert sucht man oft jahrelang vergebens - oder am falschen Ort?

Ich zeige anbei einen Brief mit einem Paar der 3 Bani-Marke 1879 Bukarester Druck. Man sieht deutlich, wie unklar(er) der Druck ist im Vergleich zu den feinen Pariser-Drucken 1872. 3 Bani war eine kleine Wertstufe, und das Porto diente meines Wissens nur zum Versenden von Drucksachen (muss ich noch verifizieren; leider finde ich das Tarif-Buch nicht (!) - ärgerlich.



Der Brief ist sehr sauber und ganz fein angeschrieben "Costache Cancea & familia; Craiova", es ist also ein Ortsbrief von und nach Craiova (29.1.1881). Sehr interessant und schön ist auch die Rückseite des Briefes mit einem wunderschön eingeprägten Siegel (im Briefpapier). Ich habe das farblich stark hervorgehoben (der Brief ist auch hinten sehr sauber und die Prägung farblos), darum habe ich da "tricksen" müssen.



Wenn es mir gelingt, 10 Parale, mit solchen Abbildungen Freunde für die Rumänien-Philatelie dazu zu gewinnen, dann wäre das schön! Wie sagt man doch: geteilte Freude ist doppelte Freude! - Herzlich - Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.11.2013 18:18:05 Gelesen: 588411# 92 @  
@ Pepe [#83]

Zur 9. Ausgabe kann ich noch einen schönen Brief zeigen. Es ist schwierig, Briefe zu finden, wo "alles" stimmt; aber "das Meiste" ist ja auch schon schön.



Der Brief von Giurgiu nach Bukarest ist etwas schwach gestempelt, aber das Wichtigste kann man lesen: GIURGIU, Juli 1878. Die Zähnung ist fast perfekt für diese schwierige Ausgabe und die Handschrift des Briefe-Schreibers ist natürlich besonders schön. Insgesamt ergibt das meines Erachtens ein Schmuckstück der 10 Bani-Marke Bukarester Druck (Michel Nr. 45)

Herzliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 25.11.2013 19:56:31 Gelesen: 588326# 93 @  
@ Heinz 7 [#92]

Hier mein bescheidener Beitrag zu diesen Ausgaben, zwei Postkarten, echt gelaufen, einmal nach Wien, einmal nach Leipzig, beide aus dem Jahr 1879.

Frage an Heinz 7: Welches Tarifbuch benutzt Du denn?

Die Postkarte von Focsani nach Wien ist mit 10 Bani freigemacht, 5 Bani Zusatzfrankatur, sehr zart gestempelt (Datum 23.10.1879).

Die Postkarte von Jassy nach Leipzig (Ankunftsstempel sichtbar) ist am 12. Jan. 1879 abgeschlagen, mit 15 Bani freigemacht, 10 Bani Zusatzfrankatur. Ich habe hier schon Schwierigkeiten, zu erkennen ob Michel 45 a,b,c ??? ich denke 45 c, gelblich.

Liebe Grüße

10Parale
 
10Parale Am: 26.11.2013 20:57:43 Gelesen: 588264# 94 @  
@ Heinz 7 [#80]

Zu dem Stempel A. in blau kann ich nun nach einiger Recherche, bei dem mir ein guter Freund geholfen hat, - Harald Zierock sei Dank -, mit großer Bestimmtheit sagen, es handelt sich um ein Anzeige, dass das Porto bis zur österreichischen Grenze bezahlt wurde.
 
Heinz 7 Am: 27.11.2013 21:10:41 Gelesen: 588208# 95 @  
@ 10Parale [#93]

Guten Tag,

leider kann ich Dein Foto auch heute nicht sehen (Beitrag 93). Geht das nur mir so oder hast Du ein nicht lesbares Format eingestellt?

Deine Frage wegen dem Tarifbuch: Es handelt sich um Ing. Calin Marinescu, der 1993 ein Büchlein schrieb:

"Evolutia tarifelor postale si a taxelor pentru obiectele de corespondenta in Romania 1852-1992"

Ich kann zwar nur etwa 30 Wörter rumänisch, aber das Büchlein hilft natürlich trotzdem sehr. Leider habe ich es zur Zeit nicht zur Hand.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.11.2013 21:39:58 Gelesen: 588200# 96 @  
@ Pepe [#89]

Hallo Pepe,

ich mach jetzt einen Sprung zur 12. Ausgabe und zeige Euch einen Viererblock, der horizontal ungezähnt ist.



Da ich im Papier keinerlei Wasserzeichen finden konnte, muss es Michel Nr. 85 sein.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 28.11.2013 20:08:52 Gelesen: 588144# 97 @  
@ Heinz 7 [#96]

Hallo Heinz,

vielen Dank für alle von Dir gezeigten Marken und Belege. Es ist wirklich hilfreich, wenn man die Marken mal auf Briefen betrachten kann. Das ist wirklich herrlich anzuschauen. :-) Bewundernswert immer wieder die alten Schriften. Undenkbar in der heutigen 'Tasterturzeit'. Das reine Handschreiben wird wohl bald aussterben.

Ich will mal meine Reihenfolge weiter führen. 1880, es wird die 10. Ausgabe sein. Nur zwei Werte in diesem Jahr. Nur wenig Infos im Katalog. Nach Preis müssten diese Marken schon bald Massenware sein. Und sicher werden auch viele Briefe existieren - oder?



RUM, 1880 07 ??, Mi 55 lilabraun



RUM, 1880 07 ??, Mi 55 lilabraun, rosabraun



RUM, 1880 07 ??, Mi 56 blau

Die Ersttage sind nicht bekannt. Vielleicht wurden diese Marken unschön abgestempelt. Auffällig der Punkt im A bei der 55 lilabraun. Würde mich sehr über Vergleichsstücke freuen.

@ 10Parale [#93]

Kann Dein Bild nicht öffnen. Einfach nochmal einstellen.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 28.11.2013 23:51:30 Gelesen: 588127# 98 @  
@ Pepe [#97]

Hallo Pepe,

herrlich, diese schönen Abbildungen, wenn sie so klar präsentiert werden!

Deinem Wunsch nach Vergleichsmaterial will ich gerne nachkommen.



Dieser Viererblock gefällt mir ganz besonders. Paare findet man noch leicht, aber grössere Einheiten sind schwierig.

Schöne Briefe zu finden, ist trotz des tiefen Katalogwertes gar nicht so einfach. Meine zwei schönsten Briefe mit dieser Ausgabe habe ich schon gezeigt (no. 84+85), anbei aber noch eine nette Einzelfrankatur der 15 Bani-Marke



Im CMPR Katalog steht zum Erscheinungs-Zeitpunkt: Juli 1880. Ohne Fragezeichen. Die 15 Bani Marke mit Zähnung A (13.5) wird übrigens mit Faktor 300 geführt (!) gegenüber der billigen Zähnung B oder B1 (11.5 bzw. 11). Da lohnt sich also ein genaueres Hinsehen!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
zonen-andy Am: 30.11.2013 13:39:10 Gelesen: 588059# 99 @  
Hallo Rumänienfreunde,

ich habe im Anhang 2 Bilder zum Thema Farbunterschiede beigefügt. Die 46 b mit Druckzufall?



Mit freunlichen Grüßen
Andreas
 
Cantus Am: 01.12.2013 00:25:12 Gelesen: 587997# 100 @  
@ zonen-andy [#99]

Hallo,

schau dir mal die Kinnpartie an. Da scheinen Linien unter dem Bart zu fehlen und der Bart ragt weit über das Kinnende hinaus, was bei den beiden linken Marken nicht der Fall ist.

Viele Grüße
Ingo
 
Heinz 7 Am: 01.12.2013 13:30:13 Gelesen: 587961# 101 @  
@ zonen-andy [#99]

Hallo Andy,

das sind meines Erachtens keine Druckzufälligkeiten, das ist eine Fälschung! Sorry, auch diese "einfachen" Marken wurden früh schon gefälscht, z.B. von Fournier.



In diesem Heft von Stiedl/Billig von 1938 finden wir die damals bekannten Fälschungen der Nummern 11-54 (Michel). Ich zitiere aus dem Vorwort (Seite 1): "Im zweiten Teil der Folge: "Die Fälschungen der Freimarken von Rumänien", gelangen nun die Ausgaben des Fürstentums während der Jahre 1865 bis 1880 zur Besprechung. Um es vorweg zu sagen: Sämtliche Werte, die während dieser Zeitspanne zur Ausgabe gelangten, wurden durchwegs - mehr oder weniger gelungen - gefälscht."

Ich weiss, dass dies viele Sammler erschreckt/abschreckt. Andererseits ist es auch eine Herausforderung, die "Spreu vom Weizen zu trennen".

Abb. 122 bei Stiedl / Billig zeigt das Original, Abb. 123+124 zeigt Fälschungen (Type I. und Type IV.). Deine Marke ist nochmals etwas anderes (Nasenrücken, Mäanderlinie links), scheint es mir - Sorry.

Wirf die Marke nicht fort. Als Beispiel einer Fälschung hat sie ebenfalls einen Wert. Und: stell Dir mal vor, wie lange der Fälscher daran gearbeitet hat!

Herzliche Grüsse - Heinz
 
zonen-andy Am: 04.12.2013 09:16:38 Gelesen: 587788# 102 @  
Hallo Spezialisten,

sind das 2 Farben (b und c) der Mi.Nr.52 Typ II ?

Vielen Dank im voraus.

freundliche Grüße Andreas




 
Pepe Am: 08.12.2013 18:36:16 Gelesen: 587663# 103 @  
@ zonen-andy [#102]

Du wirst keine Farbbestimmung hier am PC bekommen. Meiner Meinung nach ist es eine Farbe mit leichten Tönungsunterschieden. Ich würde auf trübrosa tippen. Aber rein subjektiv.

Ich bedanke mich erst mal für die sehr schönen Briefe, Viererblocks und alle anderen Marken. Großartig und sehr schön anzuschauen.

Nun will ich mit den Ausgaben des Königreiches fortfahren. Die sind sicherlich recht häufig und daher auch preiswert. Dennoch gehören sie zur rumänischen Klassik dazu.



Diese alten Katalogseiten geben noch mal ausdrücklich Fälschungsvorkommen an.



1885, 1889 Mi 57,58, schwarz und auf bläulich

Im alten Katalog noch zeitlich auseinander, im Michel zusammengefasst, was ich nicht richtig finde.



1885 - 1887 drei Varianten der 3 Bani Marke

1886, Mi 62 auf grünlich, 1888, Mi 63 grün

Bei den Zähnungen habe ich nur 11,5 und 13,5 gesehen. Wenn da mal ein starker Preisunterschied vorkommen sollte, freue ich mich über eine Info.

Nette Grüße
Pepe
 
10Parale Am: 08.12.2013 21:00:41 Gelesen: 587637# 104 @  
@ Heinz 7 [#96]

Hallo Heinz 7, hallo Pepe,

ich habe mir neuen Lap gekauft und irgendwie hat es mit dem Foto nicht geklappt. Hier ein neuer Versuch. Ich möchte jedoch die Chronologie Pepes nicht aufhalten, sehr interessante Beiträge.

Was die Fälschungen betrifft, möchte ich hier mal einen ganz anderen Aspekt ansprechen. Jeder Sammler seltener oder weniger seltener Marken möchte sich doch in der Sicherheit wiegen, echte Marken zu besitzen. Ich finde, hier ist die Nachfrage größer als das Angebot, d.h. es besteht ein Markt. Leider gibt es weder eine staatliche Ausbildung zum "Prüfer", die Anzahl der Prüfer ist überschaubar. Ich kenne, was das Gebiet Rumänien betrifft, wirklich nur 2 Herren auf der ganzen Welt, die das können und dürfen. Warum bildet man interessierte Philatelisten nicht zu einem Beruf aus, der gefragt ist.

Also ich hoffe es klappt jetzt mit den beiden Postkarten - und Pepe, weiter so.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 10.12.2013 21:53:04 Gelesen: 587554# 105 @  
@ Pepe [#103]

Da habe ich in meinen Alben auch noch etwas gefunden:

(1) 15 Bani, Michel Nr. 55, rosabraun - wahrscheinlich 11:13 1/2
(2) 25 Bani, Michel Nr. 56, blau - PIATRA, 14. November 1885
(3) 25 Bani, Michel Nr. 56, blau, Calarasi, blauer Stempel gut zentriert, 11. Juni 1886
(4) 1 1/2 Banu - Nr. 57, schwarz, rückseitiges Prüfzeichen Dr.H ???
(5) 5 Bani, Michel Nr. 63 (bin nicht sicher), interessant links ungezähnt?
(6) 15 Bani, rotbraun auf bräunlich, interessanter Stempel BRAILLA mit zwei LL, ungewöhnlich - 10. August 88

Fälschungen, keine Fälschungen ? - ich vermag es Euch nicht zu sagen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 09.01.2014 14:07:53 Gelesen: 587012# 106 @  
@ 10Parale [#105]

Allen Rumänienfreunden noch ein glückliches 2014 wünscht mit etwas Verspätung herzlich Pepe.

Die Rumänienphilatelie wird von den Fälschungen auf Dauer bestraft. Leider sind viele Sammler von kriminellen Betrügern schon Opfer geworden. Ich persönlich werde keine müde Mark für eine fälschungsgefährdete ungeprüfte Marke ausgeben. Noch habe ich auch keine Absicht meine kleine Sammlung prüfen zu lassen. Das mögen denn die Erben tun, sofern sie die Marken sehr wahrscheinlich doch lieber zu Bargeld machen möchten. Wichtig wird es sein, auf die Fälschungsproblematik ausdrücklich hinzuweisen.

Will trotz etwas Unmut die kleine Reise weiterführen.



1886 ? ? , Mi 64, rot auf gelblich, gz. 13,5



1885, Mi 65, rotbraun, gz 11,5, 1887, Mi 66 rotbraun auf bräunlich, gz 13,5



1885, Mi 67, blau, gz. 13,5, 1887, Mi 68, blau auf gelblich, gz. 13,5



1885, Mi 69, braungelb auf gelblich, gz. 13,5

Nette Grüße
Pepe
 
briefmarkenwirbler24 Am: 09.01.2014 14:33:50 Gelesen: 587003# 107 @  
@ Pepe [#106]

Hallo Peter,

ich wünsche dir ebenfalls ein frohes neues Jahr 2014, nicht nur in philatelistischer Hinsicht. Ich sammele zwar kein Rumänien, aber mich würde interessieren, wie man eine Fälschung gegenüber einer echten Marke unterscheidet.

Kann auch jemand die Marken aus dem Fürstentum Moldau zeigen? Werden ja als einer der seltensten Briefmarken gezählt.

Mfg

Kevin
 
Pepe Am: 09.01.2014 15:44:12 Gelesen: 586990# 108 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#107]

Danke für die Wünsche. Zum Thema Rumänien gehe bitte mal in die Philaseiten-Suche. Da wirst Du staunen.

Nette Grüße
Pepe

[Redaktionelle Ergänzung: Klick auf Philaseiten A bis Z, dort auf den Buchstaben R und dort auf den Landesnamen Rumänien klicken und Themen mit 221 Beiträgen lesen: http://www.philaseiten.de/s/hilfe.html#Suche_0 . Und immer wieder der Hinweis auf die Hilfe, die helfen würde, wenn sie gelesen würde.]
 
10Parale Am: 09.01.2014 21:09:46 Gelesen: 586958# 109 @  
@ Pepe [#103]

Erst mal ein frohes Neues Jahr 2014 für alle Hobby-Philatelisten und Rumäniensammler.

Zu Michel Nr. 62 bzw. 63 5 Bani König Carol I. habe ich heute einmal in einem rumänischen Briefmarkenkatalog (Carjan, Manole) aus dem Jahr 2006 geforscht. Da gibt es unter der rumänischen Nummer 65B. mit der Zähnung 11 1/2: 13 1/2 (= entspricht unserer Michel Nr. 62) zwei unterschiedliche Farben, die Farbe grün und die Farbe grün-gelb (verde-galbui) aus dem Jahr 1888 - 65B.a. - diese Marke ist angesetzt mit einem Wert von 175,-- Euro für gebraucht und 150,-- Euro für gestempelt.

Allerdings habe ich von einer grün-gelben Farbe in deutschen Katalogen nichts gehört.

Ein guter Weg um Fälschungen zu entgehen, ist Ganzsachen zu sammeln. Ich verweise auf die Rubrik "echt oder falsch" unter Rumänien, wo zonenandy schildert, wie er auf dem Flohmarkt ein Lot von rumänischen Briefmarken gekauft hat, die alle als Fälschungen geprüft wurden. Lediglich die einzige in dem Lot vorhandene Ganzsache war echt.

Es liegt, daran, dass die Ganzsache mehr wichtige Informationen hergibt als eine lose Marke, Informationen, die auch auf die Echtheit der Marke schließen lassen.

Beigefügt eine Postkarte, echt gelaufen und abgeschlagen am 16. August 1888 in Bukarest, frankiert mit der Michel Nr. 63 (es wäre ein Wunder, wäre diese Marke die seltene grün-gelbe Marke 65B.a aus dem Rumänien Katalog), d.h zusatzfrankiert, portogerecht und mit Ankunftsmerkmal aus Schwäbisch-Gmünd vom 20.8.1888.

Im übrigen ein Inkasso-Schreiben, ein frühes Inkasso-Schreiben, es gab also damals schon professionelle Geldeintreiber, was ja auch manchmal bei mangelnder Zahlungsmoral durchaus Sinn macht.

Liebe Grüße

10Parale


 
zonen-andy Am: 11.01.2014 17:33:35 Gelesen: 586909# 110 @  
@ Pepe [#106]

Hallo Spezialisten,

bei der Mi.Nr.64 sind mir 2 unterschiedliche Farben alle Zähnung A 13,5 aufgefallen. Die linke Marke rot auf gelblich wie verausgabt bzw. mattrot? Die beiden anderen. Könnte es sein, dass es sich um Mi.Nr.73 ohne Wappeneinpressung handelt? Allerdings wurde die rechte Marke schon 1887 gestempelt - siehe Scan.

viele Grüße

Andreas


 
10Parale Am: 11.01.2014 20:55:13 Gelesen: 586887# 111 @  
@ zonen-andy [#110]

Carjan/Manole unterscheiden in einem rumänischen Katalog bei der Michel Nr. 64 Zähnung 13 1/2 tatsächlich zwischen den Farben a. feuerrot auf gelblichem Papier (rosu-aprins hirtie galbena) und b. karmin-rosa auf gelblichem Papier (carmin-rosu), wobei die Farbe karmin-rosa etwas höher bewertet ist, besonders auf Ganzsache.

Bei der linken Marke dürfte es sich meiner Ansicht nach also um die Farbe feuerrot handeln, die beiden anderen Marken (ich kann leider nur eine 8(7) der Jahreszahl 87? erkennen, handelt es sich wohl um karminrosa.

Bei der Michel Nr. 73 gibt es übrigens im rumänischen Katalog auch zwei Farb-Unterschiede, einmal a. ziegelrot und b. carmin. Unter Umständen könnte die rechte Marke auch zu diesen gehören.

In der Abbildung zeige ich noch eine Postkarte mit einer noch nicht im Michel aufgeführten Nr. 63 b karminrosa auf gelblichem Papier als Zusatzfrankatur auf einer Postkarte von Focsani nach Paria, abgeschlagen am 7. Januar 1888 in Focsani. Interessant ist noch der Druckausschluss bei der Wertziffer 5. Obwohl leider beschnitten, ein schönes Dokument der Philatelie.

Grüße 10Parale


 
10Parale Am: 16.01.2014 16:36:13 Gelesen: 586686# 112 @  
@ Heinz7

Hallo Heinz,

hast Du Informationen über den 1 Kreis Stempel Jassy auf dem von Dir eingestellten Brief von [#78] (siehe auch [#77]) Habe solch einen Stempel in keinem meiner schlauen Bücher gesehen. Zu dieser Zeit (1858) waren lediglich Stempel M1/M2 im Umlauf, diesen Zierstempel habe ich weder bei Heimbüchler noch bei Dragomir gefunden.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 19.01.2014 00:09:00 Gelesen: 586617# 113 @  
@ 10Parale [#112]

Hallo 10 Parale,

die Abbildung (no. 78) habe ich zwar nicht eingestellt, aber eine Antwort kann ich Dir geben. Du findest den Stempel bei Rumänien nicht, weil es ein österreichischer Stempel ist, der von Österreich eingesetzt wurde in der Phase nach dem Krimkrieg (dritte Periode der österreichischen Post in Rumänien). Der Stempel ist u.a. abgebildet bei Tchilinghirian/Stephen ("Austrian Post Offices Abroad; Part Six: Bosnia, Serbia, Danubian Principalities"), GB-Aberlour 1966, fig. 757 (Seite 456). Im Katalog CMPR 74 von Dragomir/Surpateanu findest Du den Stempel übrigens auch (Seite 524). Also nicht im Stempelbuch von Dragomir (1991), sondern im allgemeinen Katalog, der ja auch zu den Stempeln Wichtiges bringt.



Wie Du siehst, habe ich einen ähnlichen Brief von 1857. Absender ist die Moldauische Nationalbank in Jassy, Abgang JASSY 28.10. Hinten finden wir Transitstempel LEMBERG 1.11., KRAKAU 2.11. und drei Ankunftsstempel von PARIS 5.11.1857. Die braunen Tintenvermerke sind wohl Taxvermerke ("32"?). Der Taxvermerk gleicht demjenigen auf no. 78 sehr.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 19.01.2014 19:16:08 Gelesen: 586581# 114 @  
@ Heinz 7 [#113]

Vielen Dank für diese ausführlich präzise Information. Hier zeigt es sich wieder, wie wichtig es ist, die geschichtlichen Hintergründe zu kennen. Auch Hermannstadt (heute Sibiu) war einst Teil der k.u.k.-Monarchie und verfügt über wunderschöne Ganzsachen mit österreichischer Frankatur.

Auch die Literatur-Empfehlungen werde ich mir zu Herzen nehmen.

Da von Dir die Rückseite mit den Transitstempeln LEMBERG und KRAKAU erwähnt werden, hier die Rückseite [#78] des dort abgebildeten Briefes mit der gleichen Postroute.

Vielen Dank

10Parale


 
Heinz 7 Am: 21.01.2014 00:31:51 Gelesen: 586529# 115 @  
@ zonen-andy [#110]

Hallo Andy,

der 10 Bani Wert der 11. Ausgabe ("Vulturi") wird im Michel-Katalog nicht sehr ausführlich behandelt; wir finden nur die Nr. 64 + 73. Die Unterscheidung gelingt bei losen Marken recht gut, da das (Marken-) Wasserzeichen bei der Nr. 73 meistens einigermassen klar sichtbar ist (oder eben keines -> dann vermutlich Nr. 64). - Vergleichen wir einmal die Kataloge.

Zumstein (1992) gibt zu dieser Marke auch nicht mehr Infos (Nr. 66+73)

Stanley Gibbons (1939) gibt zu dieser Marke 9 Nummern:

no. 215 = perf. 11 1/2, 10 b. red on toned
no. 215a = perf. 11 1/2, 10 b. red on white
no. 232 = perf. 13 1/2, 10 b. rose-red on toned
no. 233 = perf. 13 1/2, 10 b. deep red on toned
no. 249a = perf. compound of 11 1/2 and 13 1/2, 10 b. rose
no. 250 = perf. compound of 11 1/2 and 13 1/2, 10 b. dull rose on toned
no. 262 = wmk. type 12a intented. perf. 11 1/2, 10 b. rose
no. 269 = wmk. type 12a intented. perf. 13 1/2, 10 b. dull rose
no. 277 = wmk. type 12a intented. perf. compound of 11 1/2 and 13 1/2, 10 b. dull rose

Scott (1951) ist ähnlich wie Michel/Zumstein: Nur zwei Einträge: no. 84 + 91
Yvert & Tellier (1938) ist sehr ähnlich wie Michel/Zumstein: no. 66 + 73 (in älteren Katalogen machte er aber noch Unterscheidungen nach Zähnungen)

Besonders interessant ist CMPR '74: No. 66 + 73 ("pe hirtie colorata, fara filigran" bzw. "pe hirtie alb-galbuie, transparenta, casabila fioligran I "Stema mica"). Zu no. 66 bzw. 73 gibt er dann:

66a. rosu pe galbui
66b. roz-carmin pe galbui
66c. carmin pe galbui
73a. rosu
73b. rosu inchis
73c. rosu caramizu, und alles nach den vier Zähnungen A, B, C, D (A = 13 1/2, B = 11 1/2, C = 11 1/2:13 1/2, D = 13 1/2: 11 1/2.

Also Sieger ist ganz klar CMPR 74.

Ich habe das Privileg, Euch zwei schöne Einheiten zeigen zu können.



Das Wasserzeichen ist beim Zwölferblock klar ersichtlich, also Mi. 73, den Viererblock halte ich für Nr. 64, da kein Wasserzeichen. Das Papier ist aber nicht so schön gelblich wie beim gestempelten Viererblock, der eindeutig eine Nr. 64 ist.



Soviel für heute. Gute Nacht! Heinz
 
zonen-andy Am: 21.01.2014 14:51:21 Gelesen: 586500# 116 @  
@ Heinz [#115]

Hallo Heinz,

vielen Dank für die Informationen der Mi.Nr. 64 und 73. Ich habe noch ein paar Marken alle Zähnung A 13,5 der Nr.64 ? zum vergleichen ohne Wappeneinpressung eingescannt.

Scan 1: obere Marken helles Papier untere Marken gelbliches Papier am Original sieht man die Unterschiede deutlicher.

Beim 2. Scan habe ich die Farbsättigung höher gewählt um die Farbunterschiede ? besser darzustellen.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Heinz 7 Am: 23.01.2014 23:04:09 Gelesen: 586413# 117 @  
@ zonen-andy [#116]

Hallo Andreas,

es ist - wie gezeigt - problematisch über Farben zu sprechen, wenn mit dem Scanner und dem Bildschirm und der Farbsättigung unterschiedliche Resultate gezeigt werden können. Auch die zwei ungestempelten Einheiten aus Beitrag [#115] sehen auf meinem Bildschirm satter rot aus, als in Wirklichkeit. Für eine zuverlässige Bestimmung muss man die Briefmarke wohl im Original vor sich haben.

Bei dieser Ausgabe sind die Katalogherausgeber (wie gezeigt) recht sparsam mit Farbunterschieden. Die Marke OHNE Wasserzeichen (Michel Nr. 64, CMPR Nr. 66) wird beim rumänischen Katalog in nur drei Nuancen gelistet: rot, rosakarmin und karmin. Bei früheren Marken (z.B. Michel Nr. 20) werden viel mehr Farbnuancen aufgeführt!

Deine erste Marke wird wohl "rot" zuzuordnen sein, und die zweite und dritte Marken "rosakarmin", also CMPR no. 66a und 2 x 66b. Sehe ich mir aber Deinen ersten scan an, würde ich auf karmin tippen bei der ersten Marke. Also, wie gesagt, im Original, bei Tageslicht könnte ich vermutlich mehr sagen, so bin ich mir nicht sicher.

Ich wünsche einen schönen Abend! Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.01.2014 23:11:21 Gelesen: 586411# 118 @  
@ 10Parale [#111]

Hallo 10 Parale

die Bezeichnung "feuerrot" ist auch nicht ganz einfach, finde ich. Um bei den Farben eine allgemeingültige Bezeichnung zu verwenden, über dieses Thema schreiben sich eifrige Philatelisten schon seit über 100 Jahren die Finger wund. Leider mit keinem allgemein anerkannten Resultat, soviel ich weiss.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 24.01.2014 11:43:51 Gelesen: 586382# 119 @  
@ Heinz 7 [#118]

Ich habe die Bezeichnung "rosu-aprins" aus dem "Catalogul Timbrelor Postale Romanesti" von Lazar Carjan und Mircea Gheorge Manole aus dem Jahr 2006.

"A aprinde" ist Infinitiv und heißt "anzünden". Die Übersetzung ist eindeutig "feuerrot" für rosu-aprins. Natürlich wird es wohl nie eine einheitliche europa- bzw. weltweite Bezeichnung geben können, dazu gibt es zu viele Experten.

Wenn ich die Ausführungen in [#115] von Dir richtig interpretiere, gibt es allein von dieser 10 Bani Marke 24 verschiedene Typen, seien es nun Farb- oder Zähnungsunterschiede. Eine echte Herausforderung?

Meine Frau ist Rumänin und als waschechter Deutscher habe ich sie bei der Übersetzung zur Hilfe genommen, das gestehe ich hier. Im Prinzip ist es eine Art freie Übersetzung.

Nun, der Michel ist sehr sparsam, bei der Anzahl der Rumänien-Sammler in Deutschland auch nicht verwunderlich. Aber eine Diskussion ist es alle Zeit wert.

10Parale
 
Heinz 7 Am: 25.01.2014 17:13:25 Gelesen: 586341# 120 @  
@ 10Parale [#119]

Ja, so kann man das zählen: 1 Marke x 2 Wasserzeichen-Unterschiede (mit/ohne) x je 3 Farbnuancen x je 4 Zähnungen = 24.

Es ist jedem selber überlassen, ob er nun 1 Marke sammelt oder 24 anstrebt. Ich bin kein Freund von zu vielen Unterscheidungen - bei einigen Briefmarkenausgaben nerven mich die fast (oder gar nicht!) zu erkennenden Unterschiede sogar ausdrücklich. Man denke z.B. an die griechischen Hermesköpfe, wo sich nicht einmal die Spezialisten manchmal einig sind, welchen Marken man welche Nummern zuteilen soll.

Aber bei der 10 Bani-Marke der 11. Ausgabe von Rumänien (siehe Beitrag [#110], 111, 115 + 116) gelingt die Katalogisierung doch meistens. Hat die Marke ein Wasserzeichen, ist sie Michel Nr. 73, hat sie keines, ist sie Nr. 64. Die Zähnungsunterschiede lassen sich in der Regel auch eindeutig nachmessen, und bei (nur) drei Farbnuancen hat man auch grosse Chancen, dass man das noch herausfindet. Es gibt aber Marken mit 7 oder 8 Nuancen, da müssen dann die meisten Sammler aufgeben.

Keep it simple and clear! - das ist meine Devise.

Natürlich kann es sinnvoll sein, sehr seltene Zähnungen zu registrieren! Der erste Leiter der ARGE Rumänien war darin ein Meister, und er hat sehr aufwändig diese Unterschiede gesammelt und auch ausgestellt. Ich zeige anbei einen Ausschnitt aus einem seiner Albenblätter. Für die 25 Bani-Marke von 1900 (Michel Nr. 138) z.B. sieht das dann so aus:



Für manche Sammler ist dies "höchste Schule", anderen aber geht das zu weit und sie finden das schlicht langweilig! - Es gibt nicht richtig oder falsch. Das muss/darf jeder selber entscheiden! - Heinz
 
10Parale Am: 27.01.2014 20:41:54 Gelesen: 586266# 121 @  
@ Heinz 7 [#120]

Nun würde ich all zu gerne wissen, wer denn der erste Leiter der ARGE Rumänien war? Bei den Kopfausgaben haben wir in der klassischen Rumänien-Philatelie durchweg das Problem der Farbnuancen und man sollte es jedem überlassen, wie er es handhabe, da gebe ich Dir recht. Allerdings habe ich bei der Lektüre meines rumänischen Kataloges aus dem Jahr 2006 feststellen müssen, dass kleine Farbunterschiede mächtige Unterschiede in den Preisen ausmachen.

Eine wie oben dargestellte Aufgliederung zur Erkennung der Unterschiede bei dem Wert zu 25 Bani in diversen Blau-Nuancen und Zähnungen kann nur eine Hilfe darstellen für den, der seine Marken so exakt wie möglich bestimmen will und gehört in jeden Spezial-Katalog.

But "Keep it simple" ist eine gute Devise, der auch ich sehr anhänge. Denken wir mal an die berühmteste aller berühmten Marken, der Mauritius. Sie ist einfach blau (oder orange) und das macht doch auch etwas aus von Ihrer Attraktivität.

Doch zurück zum irdischen Dasein der Marken. Beigefügt stelle ich eine mit 50 Bani portogerecht frankierte Ganzsache aus dem Jahr 1896 vor. Der Brief wurde am 26. Mai in Bukarest abgeschlagen und erreichte Uznach in der Schweiz 5 Tage später am 31.Mai (rückseitiger Abschlag).

Frankiert wurde er 2fach mit der Michel Nr. 105 zu 25 Bani dunkellila. Welches Wasserzeichen diese nun trug, werde ich erst erfahren, wenn ich die Briefmarken ablöse (werde ich nicht tun).

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 27.01.2014 23:49:03 Gelesen: 586252# 122 @  
@ 10Parale [#121]

Hallo Kollege!

Das genau meine ich: Wenn ich eine Marke nicht mehr bestimmen kann (ob 105 X oder 105 Y (unterschiedliches Wasserzeichen)), dann bin ich zwar nicht gleich "unglücklich", aber wenn mir die Bestimmung eindeutig gelingt, ist mir das natürlich lieber.

Ablösen würde ich die Marke(n) aber auch nicht. In einem solchen Fall begnüge ich mich mit der Feststellung: Nr. 105.

Beste Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 30.01.2014 21:20:44 Gelesen: 586167# 123 @  
@ Heinz 7 [#122]

Hallo Rumänien-Sammler,

ich gehe wieder einmal ein paar Jahre zurück und zeige hier die 30 Parale Michel Nr. 10Iz Handeinzeldruck (1862) als postfrisches Exemplar auf gestreiftem Papier mit einem Kurzbefund von Dr. Gmach. Die Bezeichnung postfrisch bei klassischen falzlosen, ungebrauchten Marken finde ich immer besonders lustig. Lässt suggeriern, man könne damit geradezu auf das nächste rumänische Postamt gehen und den Brief an die Tante damit frankieren.

Diese Marke gibt es auch im Plattendruck (10II / 1864) und ist deutliche höher bewertet als die hier abgebildete Marke. Übrigens sieht man noch die Randlinie der Nachbarmarke.


 
10Parale Am: 01.02.2014 20:16:15 Gelesen: 586097# 124 @  
Hallo zusammen,

die Michel Nummern 8 - 10 Rumänien entsprechen in Ihrer Farbgebung der Farben der rumänischen National-Flagge, rot, gelb und blau. Das Markenbild zeigt den Adler der "Walachei" und den "Ochsenkopf" der Moldau. Diese beiden Fürstentümer vereinigten sich in diesen Jahren zu den sogenannten Vereinigten Fürstentümern (The United Principalities). Dies belegt auch ein Erwachen (Erstarken) eines rumänischen Nationalbewusstsein in sich.

Auch die sogenannten Cuza-Ausgaben (Michel Nr. 11 - 13) finden sich in diesen Farben wieder.

kleines Lexikon: rot = rosu; gelb = galben; blau = albastru /// Adler = vultur; Ochsenkopf = cap de bour; Posthorn = goarne


 
10Parale Am: 04.02.2014 21:30:30 Gelesen: 586015# 125 @  
Da ein wenig Stillstand in dieser Themensammlung eingetreten ist, möchte ich fortfahren, Rumänien als Sammelgebiet vorzustellen.

Es ist wirklich interessant zu wissen, dass Rumänien zunächst aus dem Zusammenschluss der Fürstentümer Moldau und Walachei entstanden ist (1862 United Principalities). Siebenbürgen (Transsilvanien) beispielsweise wurde erst viel später, 1918 nach dem ersten Weltkrieg in der Triple Entente Rumänien zugesprochen, andere Landesteile kamen hinzu.

Hier stelle ich einen sehr alten Brief vor, geschrieben und aufgegeben am 30. September 1857 in Braila. Der Absender heißt Popowitz. Ich habe das sehr feine, glatte Papier entfaltet und einen Geschäftsbrief in kyrillischer Schrift vorgefunden. Leider kann ich diese Schrift nicht lesen.

Jedenfalls ist die Ortsbezeichnung in diesem zweizeiligen Stempel kyrillisch geschrieben. Nun würde ich gerne erfahren, ob jemand diese Schrift lesen kann und uns den Bestimmungsort dieses Briefes verraten kann.

Das Fürstentum Moldau ist sozusagen eines der Wiegenländer Rumäniens.

10Parale


 
bignell Am: 04.02.2014 21:43:34 Gelesen: 586009# 126 @  
@ 10Parale [#125]

Hallo Parale,

der Ort ist Braila.

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 07.02.2014 23:44:23 Gelesen: 585912# 127 @  
@ 10Parale [#121]

Hallo,

ich nehme an, Horst Scherrer hat nichts dagegen, dass ich ihn hiermit vorstelle; mit einem Couvert, dass der rumänische Verband ihm zu Ehren erstellt hat.



Scherrer, Jahrgang 1937, hatte die Leitung der ARGE Rumänien nur zu Beginn in seinen Händen. Gemäss Rundschreiben R.1 vom Juni 1969 hatte er in 4 philatelistischen Fachblättern zur Teilnahme an einer ARGE Rumänien aufgerufen, war aber über die mässige Anzahl von "lediglich 14 Zuschriften" enttäuscht. Gleichwohl konnte Scherrer ein Jahr später (R.7 vom Juli 1970) bereits 25 Mitglieder der ARGE vermelden, davon 19 aus der BRD, 3 aus der Schweiz, usw. (lediglich 1 Mitglied aus Rumänien).

Bereits per Ende 1971 musste Horst Scherrer den Vorsitz der ARGE aus beruflichen Gründen abgeben (siehe R.12 Nov. 1971). Seit 1.1.1972 führt Herr Fritz Heimbüchler die ARGE, nun also bereits seit mehr als 40 Jahren.

Horst Scherrer verkaufte grössere Teile seiner sehr umfangreichen Sammlung(en), z.B. via Köhler-Auktionen in den 1990er-Jahren. Danach war er leider an den Symposien der ARGE Rumänien nur noch selten anzutreffen.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.02.2014 00:07:13 Gelesen: 585910# 128 @  
@ 10Parale [#123]

Du schwärmst immer wieder von der 30 Parale Marke, Michel Nr. 10, und ich weiss auch, warum - sie ist einfach wunderschön!

Ihr habt auch bereits viel vom Einzeldruck und vom Plattendruck geschrieben, also vielleicht interessiert es Euch, eine Michel Nr. 10 II auf Brief einmal zu sehen.



Dieses schöne Stück gehörte einst zur Sammlung Heimbüchler (siehe Edition d'Or, Seite 103). Die Marke klebt auf einer Retour Recepisa ("Posta No. 3"-Formular) für einen Brief 1864 von Budeu nach Bukarest. Gestempelt "BUDEU 12/12" (Kiriac Dragomir fig. 369).

Herzliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 09.02.2014 20:35:37 Gelesen: 585835# 129 @  
Hallo Heinz,

das ist wirklich ein formidables Stück mit einer 30 Parale Michel Nr. 10. Durch die kurze Verwendungszeit von 3 Monaten ist diese Marke auf Briefen bzw. Ganzsachen sehr selten zu finden. Gratuliere.

Horst Scherrer habe ich vor Jahren in München treffen dürfen. Als neues Mitglied in der ARGE Rumänien wusste ich damals kaum zu schätzen, wer vor mir saß. Die ARGE Rumänien sucht übrigens neue Mitglieder und Interessenten. Aber welche Arbeitsgemeinschaft tut das eigentlich nicht?

Du hast Recht. Die 30 Parale ist mein Favorit unter den Millionen Briefmarken auf dieser Welt. Aber ich habe auch ein großes Faible für die 2. Briefmarke der Welt, diese Blaue mit der Queen Viktoria. Vielleicht ist es die Farbe die mich fasziniert.

Ich möchte hier noch eine andere Einzelmarke feilbieten, die Michel Nr.50b., Fürst Karl I. im Perlenkreis, Bukarester Buchdruck, Farbe russischgrün auf grünlich, gezähnt 11 1/2 aus dem Jahr 1879. Diese Marke hier ist riesenrandig, rückseits gefalzt mit Gummierung.

Diese Marken wurde auf Bögen zu 150 Stück hergestellt und zumindest mein rumänischer Katalog schreibt, dass deshalb auch Marken mit breiten Rändern außergewöhnlich sind.

Fazit: Es gefallen mir eigentlich viele Marken, aber an einigen wenigen habe ich fastnächtlich gesprochen einen Narren gefressen.

10Parale


 
Heinz 7 Am: 14.02.2014 00:25:28 Gelesen: 585657# 130 @  
@ 10Parale [#129]

Hallo mein Freund,

Du zeigst uns da eine schöne Briefmarke der 9. Ausgabe von Rumänien (wenn man die 1./2. Ausgabe von Moldau 1858 dazuzählt, sonst ist es die 7. von Rumänien ab 1862)! Schöne Farbe, ausserordentlich gut gezähnt (für eine Zähnung 11 1/2) und mit der Zentrierung wollen wir auch zufrieden sein. Und mit den übergrossen Rändern ist das meines Erachtens ein sehr interessantes, seltenes Stück.

Marken mit Zähnung 11 1/2 haben in der Regel 11 oder 12 volle Zähnungslöcher in der Waagrechte (während Marken mit der Zähnung 13 1/2 (= häufige Zähnung für rumänische Marken) 13 oder 14 Löcher haben).

DEINE Marke hat nun Zähnung 11 1/2, wie Du schreibst, aber wir zählen trotzdem volle 13 Zahnlöcher, ohne "Wenn und Aber". Die Marke scheint also sehr breit zu sein. Das wird optisch bestätigt mit dem Riesenrand weiss rechts.

Ein schönes Stück. Von dieser Marke gibt es Zähnungsabarten; teil-ungezähnte Marken. Und offenbar wurde bei der Linienzähnung auch hin und wieder ein grösserer Abstand produziert, als wohl ursprünglich geplant.

Ich habe lange in meinen Beständen gesucht, aber diese Mi. 50 b habe ich nirgends auch nur halb so schön! Gratuliere! - Heinz
 
10Parale Am: 15.02.2014 20:32:38 Gelesen: 585584# 131 @  
@ Heinz 7 [#130]

Vielen Dank für die Blumen und dann setzen wir noch einen obendrauf, wie es so schön heißt. Vielleicht hat der eine oder andere Rumänien-Sammler auch eine Marke in seinem Fächer, die er hier mal ihrer Schönheit und Einzigartigkeit wegen präsentieren will.

Ich zeige hier noch eine von Fritz Heimbüchler rückseitig mit einem Prüfstempel versehene Marke aus dem Jahr 1871, die Michel Nr. 26, 5 Bani, Fürst Karl I. mit Vollbart im Oval. Der Michel unterscheidet hier die zwei Farben karmin, rosa und Zinnober. Mein Rumänien-Katalog listet insgesamt 9 verschiedene Farbdifferenzen auf, was die Sache nicht leicht macht. Sehr teuer soll demnach eine Ganzsache sein mit einer 5 Bani Marke in Karmin. Schaue jeder nach, ob er so was hat, er solle sich glücklich schätzen.

Ich bin sehr glücklich mit dieser Einzelmarke mit dem schön zentrierten Einkreis-Stempel H Bucuresci I I (lt. Kiriac Dragomir). Von diesem Stempel gibt es drei Typen, wobei Bucuresci I und II sich im Durchmesser unterscheiden. Der Stempel Bucuresci III hat kein Stern, sondern ein kleines Andreaskreuz (werde ich auch noch vorstellen).

Der rumänische Katalog wertet diese Marken viel höher als der Michel-Katalog. Da hat es ja viel Kritik für Michel gehagelt in letzter Zeit, weil die Katalogpreise so hoch seien. Es gibt andere Länder, da sind die Preise also noch höher.

Abgeschlagen wurde die Marke am 11. Juli 1871, übrigens ein Dienstag.

Alles bestens

10Parale


 
10Parale Am: 18.03.2014 20:14:29 Gelesen: 584711# 132 @  
Hallo Rumänien Freunde,

heute möchte ich eine Ganzsache vorstellen, die aus der Vormarkenzeit stammt, aber in einem Zeitraum abgeschlagen wurde, der kurz vor der Einführung der 1. Moldau-Ausgabe kursierte.

Der Brief wurde abgeschlagen am 17. Juni 1858 mit einem M1 Stempel Galatz Moldova. Wie ich nachlesen konnte, war die Verwendungszeit dieses Stempels zwischen dem 23.12.1857 und dem 29.06.1868.

Die erste Moldau-Ausgabe (die berühmten Ochsenköpfe) hatte ihre Geltungsdauer zwischen dem 22. Juli und Ende Oktober 1858, eine sehr kurze Verwendungszeit. Von diesen Stempeln M1 sind 14 verschiedene bekannt, die ich Laufe der Zeit, - falls vorhanden -, einmal vorstellen will.

Solche Ganzsachen mit den Stempeln M1 aus der Vormarkenzeit sind nicht allzu häufig anzutreffen und ein Sammelthema für sich.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 22.03.2014 18:30:14 Gelesen: 584562# 133 @  
@ 10Parale [#132]

Hallo 10 Parale,

ich finde es toll, dass Du immer neue Aspekte zum Thema "Rumänien" ins Spiel bringst. Gerne nehme ich auch diesen "Ball" auf.

Die M1-Stempel sind auch in der ARGE Rumänien sehr beliebt. Fritz Heimbüchler hat ihnen im ersten Handbuch mehrere Seiten Text und Abbildungen gewidmet. Auch ich versuche alle 14 Stempel in der Sammlung zu haben (fig. 271-284 Dragomir).



Anbei zeige ich Euch "FOKSCHANI" (fig. 275) aus dem Jahr 1859 und was aus dem (?) Stempel geworden ist. Dreieinhalb Jahre später war auf dem Postbüro ein ziemlich defekter Stempel in Gebrauch, ob es derselbe war, weiss ich nicht (vielleicht gab es auch mehrere davon auf demselben Postbüro?).

Bei Fokschan und Botuschani gibt es den Stempel bekanntlich auch ohne den Zusatz "MOLDOVA" (=M1a, siehe Dragomir, Seiten 81-83). Ich zeige einen solchen Brief anbei. Man sieht die Verformung der unteren Kreise sehr schön. Vgl. auch Dragomir, fig. 285).

Noch ein Hinweis, 10 Parale, den Du mir sicher nicht übel nimmst: Benutze für die Beschreibung solcher Briefe nicht den Begriff "Ganzsache". Der Begriff sollte besser NUR für die Postkarten/Streifbänder/Kartenbriefe/etc./etc. (gemäss philat. Begriffsbestimmungen) verwendet werden. Die erste Ganzsache von Rumänien stammt aus dem Jahr 1870, ein Streifband. Damals waren die M1-Stempel alle nicht mehr in Gebrauch (das Ende war 1865), die Kombination "M1 auf Ganzsache" gibt es also nicht.

Herzliche Grüsse - Heinz

Herzliche Grüsse
 
10Parale Am: 23.03.2014 18:55:56 Gelesen: 584504# 134 @  
Hallo Heinz7,

Galatz, Fokschani - dann habe wir ja schon 2 von insgesamt 14 Stempeln M1 hier aufgezeigt. Ich möchte die Reihe fortsetzen mit dem M1 von Berlad, hier abgeschlagen auf einem vollständig erhaltenen Brief am 11.7.1861.

Dass es bei Fokschan und Botuschani die beiden Stempel ohne Zusatz "MOLDOVA" gab, habe ich schlicht überlesen und ist eine Bereicherung meiner Kenntnisse, vielen Dank. Vielleicht ergibt sich einmal die Möglichkeit solch einen Stempel M1a hier zu dokumentieren.

Dass man auch Stempelkunde betreiben kann, ist eine zusätzliche Erweiterung meines Horizontes als Briefmarkensammler. Die Frage, ob es mehrere Stempel im Postbüro in Fokschani in Gebrauch waren, eröffnet ein völlig neues Forschungsgebiet.

Übrigens kann man mit diesen 14 M1 Stempel auch eine kleine Rundreise durch das Fürstentum Moldau unternehmen. Heute sind diese Städte eine Region in Rumänien, die sich Moldau nennt und an Moldawien grenzt (Republik Moldau). Die rumänisch-moldawische Grenze verläuft gänzlich entlang dem Pruth, einem Nebenfluss der Donau, der in den ukrainischen Karpaten entspringt. Gerade heute eine sensible politische Region.

Danke für den Hinweis, Heinz7. In manchen Dingen bin ich sehr nachlässig. Natürlich nehme ich das gerne auf und verwende die Bezeichnung in Zukunft fachgerecht.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 23.03.2014 23:37:21 Gelesen: 584481# 135 @  
@ 10Parale [#134]

Gut, gehen wir der Reihe nach. Fig. 271 wäre Bakeu, da kann ich helfen.



Ein Dienstbrief nach Galatz, scheint es mir (ich kann leider die ersten zwei Zeilen der Adresse nicht lesen, die dritte lese ich "di Galazi"(?)), gestempelt mit rotem M1-Stempel BAKEU "19/8" (1861). Hinten mit Ankunftsstempel GALATZ "20/8" (Stempelfarbe schwarz, nicht blau, wie bei Deinem Brief in Beitrag 132)

Der untere Brief in Beitrag 133 zeigt übrigens einen M1a-Stempel (ohne "MOLDOVA"). Er entspricht dem Stempel Dragomir fig. 285. Dein Wunsch ist also bereits erfüllt.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 25.03.2014 19:58:54 Gelesen: 584393# 136 @  
@ Heinz 7 [#135]

Gratuliere zu Fig. 271 Bakeu. Bin auch der Meinung, dass es sich um einen Dienstbrief nach Galatz handelt (Nr. 972 auf der Briefvorderseite weist darauf hin), muss ein Titel eines Beamten sein, der hier angeschrieben wird, kann es aber leider auch nicht lesen. Es gibt keine solchen langen rumänischen Wörter, ich denke, es sind 3 Wörter, vielleicht findet sich noch eine helfende Hand, die die Wörter "entziffern" kann.

Folgen wir Kiriac Dragomir´s Reihe und kommen zu Fig. 274, DOROHOJ (Fig. 273 BOTUSCHANI MOLDOVA fehlt mir noch). Dorohoi hat heute etwa 32.000 Einwohner und gehört zum Kreis Botosani, es liegt an der Grenze zur Ukraine und zu Moldawien. Es war früher bekannt als Holzumschlagsplatz.

Hier handelt es sich wohl auch um einen Dienstbrief, wir sehen auch hier im linken Teil eine Nummer (4052). Der Brief wurde am 27.1.1860 abgeschlagen, rückseitiger Ankunftsstempel Jassy/Moldova - einen Tag später.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 27.03.2014 23:17:17 Gelesen: 584274# 137 @  
@ 10Parale [#136]

Guten Abend!

Fig. 273 kann ich liefern, aber der Beleg ist zu gross für meinen Scanner. Ich mache morgen eine Farbfotokopie-Verkleinerung, dann kann ich ihn scannen und zeigen.



In der Zwischenzeit zeige ich einen anderen Botuschani-Stempel - den teuersten, den es gibt, denn er wurde auf einem der schönsten - 27 Parale - Briefe angebracht, der existiert - einem Schmuckstück aus der Grand-Prix Sammlung von Herrn Fritz Heimbüchler. Dieses Stück ziert auch das Titelbild des "Edition d'Or"-Buches, in dem eben diese GP-Sammlung vorgestellt wird. Am 3.12.2010 wurde dieser Luxus-Brief in Zürich verkauft, und brachte die Kleinigkeit von CHF 78'000 + 20 % Aufgeld.

Da sind wir mit unseren markenlosen Belegen günstiger weggekommen (Beiträge 132-136).

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Pepe Am: 28.03.2014 20:28:21 Gelesen: 584228# 138 @  
@ Heinz 7 [#137]

Hallo liebe Rumänienfreunde,

also mal ehrlich gesagt, ich muss ja aufpassen, nicht in tiefe Depressionen zu geraten. Bei soviel hochkarätigem Material traut man sich ja kaum noch mit den einfachen Marken auf dem Bildschirm.

Trotzdem will ich mal nach langer Pause einfach da anknüpfen, wo ich stehen geblieben bin.

Das Jahr 1889 brachte ja die 6 Werte mit der rückseitigen Wappeneinpressung. Diese wird sicher Reaktion der Post auf Fälschungen gewesen sein. Wenn die Marken aufgeklebt waren, war die Einpressung meist nicht mehr nachprüfbar.
Nun meine Frage. Wer kann denn mal dieses Prägewappen deutlich hier zeigen? Im Mi 2003/04 ist eine sehr schlechte Abbildung. Die zweite Frage dreht sich um die Zähnung. Im Mi wird 13,5 angegeben und alle Marken weisen 13,25 auf.
Mit 3 verschiedenen Zähnungsschlüssel gemessen. Liegt bei Mi ein Fehler vor?

Und nun die ersten Marken



1889 10 14, Mi 70, schwarz, gezähnt 13,25



Mi 70, Wappenprägung Rückseite, Scan 800 dpi



Mi 71, violett, gez. 13,25



Mi 71, Wappenprägung Rückseite



Mi 72, hellgrün, gez. 13,25

Die Marken wurden mit 600 dpi gescannt.

Nun Ihr lieben Experten, beschäftigt Euch mal wieder mit den 'kleinen Dingen' des Lebens. Trotzdem freue ich mich über jeden Brief und danke noch mal für alle die schönen und interessanten Beiträge in der letzten Zeit.

Schönes Frühlingswochenende und nette Grüße
Pepe
 
10Parale Am: 28.03.2014 21:21:05 Gelesen: 584225# 139 @  
@ Heinz 7 [#137]

Ja, ich verstehe Dich richtig: Der Stempel wurde wertvoll durch die Marke, die ihn ziert. Ich bin begeistert. Der Brief ist ja ebenfalls in Fritz Heimbüchler´s Werk "Die Ochsenköpfe der Moldau" abgebildet, ich zitiere "einzig bekannter Brief der 1. Ausgabe von diesem Postamt".

Ich möchte doch noch einmal zu Fig. 275 einen Stempel M1 zeigen, Fokschani in blauer Farbe, abgeschlagen am 03.02.(1860?). Dieser Stempel ist also nicht schwarz wie in dem Brief in Beitrag 133. Da waren doch mehrere Stempel im Einsatz, oder ? Der Brief könnte an einen Berater des Innenministeriums in Jassy gerichtet sein. Rückseitig ist ein Ankunftsstempel von Jassy M2, der darauf schließen lässt, dass der Beleg nach dem 7. April 1859 (lt. Kiriac Dragomir) gelaufen ist, frühestens also 1860. Die Taxierung 15 kann ich nicht erklären.

@ pepe

Ich kann leider nicht mehr wie 1 Bild ins Forum stellen, aber das Wasserzeichen "stema mica" - kleine Waffel werde ich in Kürze einmal abbilden. Dieses Wasserzeichen (rumänisch: filigran) gibt es auch kopfstehend - "stema mica rasturnat". Der rumänische Katalog spricht auch von einem "pseudofiligran", was wohl heißen mag, dass dieses Wasserzeichen nicht die Ansprüche eines echten Wasserzeichens erfüllt. Ich mag das auch noch nicht zu erklären.

10Parale


 
10Parale Am: 28.03.2014 21:24:40 Gelesen: 584223# 140 @  
@ Pepe [#138]

Hier das Wasserzeichen "stema mica" - kleine Waffel, aber kopfstehend. Drehe es einfach um, dann steht es richtig.

10Parale


 
10Parale Am: 28.03.2014 22:33:14 Gelesen: 584211# 141 @  
@ Pepe [#138]

Das hat mich jetzt den ganzen Abend beschäftigt. Also das Wasserzeichen "Wappeneinpressung" oder "Stema mica" ist das erste Wasserzeichen in der rumänischen Philatelie und stammt vom 14. Oktober 1889. Unter der Krone befinden sich vier Felder mit den Wappen der 4 rumänischen Fürstentümer 1. Moldau = Ochsenkopf 2. Muntenien = Adler 3. Dobrudscha = 2 Delphine (liegt am Meer) 4. Oltenien = Löwe.

Diese Abbildungen sind viel besser auf dem Wasserzeichen "Großes Wappen" zu sehen, dass bei Gelegenheit hier auch einmal abgebildet wird. Diese kleine Wappeneinpressung wird deshalb auch Pseudofiligran genannt, weil es im Gegensatz zum echten Wasserzeichen erst nach der Fabrikation des Papiers eingepresst wurde.

10Parale


 
Heinz 7 Am: 29.03.2014 13:03:59 Gelesen: 584171# 142 @  
@ Pepe [#138]

Es ist für Sammler, die schöne Stücke haben, immer eine schwierige Entscheidung, ob man seine Freude darüber mit anderen teilt, oder ob man damit negative Gefühle auslöst (Neid, Depression, u.ä.). Ich persönlich kann mich seit langem an Weltraritäten anderer erfreuen, ich bestaune die grössten Seltenheiten, kaufe Bücher über die seltensten Briefmarken und lerne an Ausstellungen immer wieder neue Schätze kennen. Natürlich wünscht man sich, daran "teilhaben" zu können und freut sich, wenn man solche Stücke auch selber besitzen kann. Dass dies oft einhergeht mit erheblichem Geldeinsatz, lässt sich manchmal nicht vermeiden. Aber das kann ja jeder Sammler selber entscheiden, bei der Wahl seines Sammelgebietes. Ich kenne Sammlungen mit Weltraritäten, die haben ihre Besitzer kaum Geld gekostet.

"Geteilte Freude ist doppelte Freude", ist ein Sprichwort, und darum hoffe ich, dass meine Beiträge Freude und Enthusiamsmus auslösen, so wie bei mir, wenn andere ihre Schätze zeigen! Und schliesslich ist es auch Ansporn, selber weiter zu sammeln und zu suchen! Und auch einmal selber gutes Geld für gute Ware auszugeben?

Ich habe vorgestern Stempel fig. 273 angekündigt, und da ist einer: Stempel M1 "BOTUSCHANI"



Das Formular "Posta No. 19" ist ca. 34 cm breit und 22.5 cm hoch. Es dient der Abrechnung über Geldsendungen und Pakete und trägt den Titel "Fatura gropurilor ku bani si a paketelor". Das Formular hat 19 Zeilen und eine Summenzeile, hinten hätte es noch Platz für Sendungen 20-37 (plus Summenzeilen). Im vorliegenden Fall gingen 4 Sendungen (siehe 2. Spalte: No. 1-4) von Botuschani (siehe 1. Spalte) nach Jassy (4. Spalte). Am 11.1.1862 wurde das Formular ausgefüllt, am 13.1. kam die Sammelsendung in Jassy an.

Das Gewicht der vier Sendungen betrug 324, 236, 331 und 66 dram (vgl. 9. Spalte, 1 Dram = 3.2 Gramm) im Wert von 592, 1862, 9450 und 1723.37 Lei (siehe 8. Spalte). Nur für Sendung 3 war eine Postgebühr fällig von 27.30 (Lei+Parale), dass es in der (10.) Spalte "Franko" eingetragen wurde, zeigt, dass der Absender es schon bezahlt hat (11. Spalte "Porto" hiesse: dem Empfänger muss bezahlen). Ich vermute, dass die Sendungen 1,2+4 amtlich und gebührenfrei waren (handschriftlich könnte das "oficial"? heissen und "idem"=gleich). Die dritte Sendung war eine Geldsendung von 300 Galben = Goldmünzen (7. Spalte), die Sendungen 1+2+4 kann ich nicht entziffern.

1 Galben = ca. 1.1 dram = 31.50 Lei, das passt genau zu einem ähnlichen Beleg von 140 Galben = 187 dram = 4410 Lei, siehe Buch Heimbüchler 1994, Seiten 188+189!

Schön ist sicher auch der sog. "Draperie"-Stempel (Dragomir fig. 329, "DR")

Herzliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 31.03.2014 00:18:01 Gelesen: 584093# 143 @  
@ 10Parale [#136]

Guten Abend!

Wir haben bis jetzt gezeigt:

fig 271 = Beitrag 135
fig 272 = B. 134
fig 273 = B. 137+142
fig 274 = B. 136
fig 275 = B. 133+139
fig 277 = B. 132

Wenn wir also fig 276 = FOLTITSCHENI ergänzen, so haben wir die ersten 7 Nummern komplett!



Anbei ein Brief von dort nach Piatra (rückseitig Ank. stempel, aber erst am 22.1., also vier Tage später!). Schön, dass daneben auch der FRANCO-Stempel M3 (fig. 307) abgeschlagen wurde, nicht absolut klar, aber mir gefällt der Brief trotzdem. Wenn ich das richtig lese, heisst das oben "14 dram", das wäre dann eine Gewichtsangabe von über 40 Gramm. Vielleicht kannst du die Adresse lesen & übersetzen, 10 Parale, sie ist ja recht schön geschrieben.

Guten Wochenstart, morgen! Heinz
 
10Parale Am: 31.03.2014 21:28:53 Gelesen: 584038# 144 @  
@ Heinz 7 [#143]

Die Adresse (143) lautet wohl: "An das verehrte Gericht von Neamt". Piatra war auch bekannt durch den Zusatz Piatra Neamt, ein Hinweis dafür, dass einmal deutschsprachige Siedler sich in dieser Gegend der Moldau niedergelassen haben.

Im übrigen habe ich sehr lange an dem weiteren Text studiert, ohne aber ein schlüssiges Ergebnis zu erzielen. Dort steht noch geschrieben:

"cu bani summa de 11 lei 23 parale ..????...intru un grop franco sub marca D.D. --- Piatra"

Ein "Grop" ist ein speziell für die postalische Beförderung von Metallgeld, Banknoten, Briefmarken und anderen Wertpapieren hergestelltes Säckchen oder Sack mit einem Maximalgewicht bis zu 30 Kilogramm, das von der Post, der Nationalbank und dem Finanzministerium benutzt wurde.

Ich kann nur spekulieren, dass mit dem Brief noch ein Geldbetrag befördert wurde in einem Säckchen mit der Aufschrift (marca = Zeichen) D.D.. Handelt es sich um einen Wertbrief? - wahrscheinlich.

So, da ich nun wieder an der Reihe bin nach den eindrucksvollen Abstempelungen Fig. 273 (Botuschani) und Fig. 276 (Foltitscheni), greife ich sozusagen meine stillen Reserven an und zeige hier zwei Marken Michel Nr. 10, 30 Parale mit der Abstempelung Fig. Fig. 280 MICHALENI.

Die linke Marke ist Michel Nr. 10Iz, Handeinzeldruck mit gestreiftem Papier, rückseitig befindet sich eine Altsignatur von Pfenniger.

Ich hoffe, ich kann eines Tages auch mal einen Brief mit diesem Stempel präsentieren, aber so etwas ist mir einfach noch nicht über den Weg gelaufen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 03.04.2014 23:49:38 Gelesen: 583938# 145 @  
@ 10Parale [#144]

Hallo 10 Parale,

danke für Deine Bemühungen betr. Briefanschrift.

Einen Stempel Mihaileni (fig. 280) kann ich auf einem Postformular zeigen (vgl. Beitrag 142). Auf der Abbildung siehst Du einen Ausschnitt des Formulars (Grösse > A4, darum konnte ich heute nicht das ganze Doku zeigen). Der Stempel Mihaileni (fig. 280) ist aber vorbildlich schön. 13.11.1861, und daneben wieder der sehr pittoreske "Draperie"-Stempel.



Noch eine Bemerkung zum Formular, Spalte 10. Für die erste Sendung kann ich nun klar lesen "oficial", darum musste für diese Sendung kein Porto bezahlt werden, weder vom Absender, noch vom Empfänger. Ich denke also, im Beitrag 142 war das dasselbe, dort konnte ich das Gekritzel aber nicht zweifelsfrei lesen.

Sendung 2 passt auch wieder exakt! 200 Galben (siehe Spalte 7) ergeben ein Gewicht von 225 Dram (9. Spalte) und einen Wert von 6300 Lei (8. Spalte). Für diese Geldsendung von Mihaileni nach Galatz zahlte der Absender eine Gebühr von 23 Lei und 30 Parale (vgl. Spalte 10). Super! Diese genaue Umrechnung habe ich auch erst jetzt (beim Schreiben von Beitrag 142) realisiert. - Ich freue mich über den Erkenntnisgewinn.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.04.2014 18:51:51 Gelesen: 583894# 146 @  
@ 10Parale [#144]

Hallo 10 Parale,

Du hast die Stempel-Serie angefangen, gerne mache ich da weiter. Ich zeige diese Stempel gerne auf Briefen ohne Marken, weil dann sieht man den Stempel klarer. Deine Abbildungen auf Marken sind aber natürlich auch schön.

In unserer Reihe fehlt uns noch fig. 278, das wäre dann HUSCH. Zu meiner Freude habe ich auch diesen Stempel, dreimal, aber in keinem Fall ist er wirklich super-schön. Am klarsten ist ein grünblauer Anschlag auf einem Faltbrief ohne Frankatur.



Zeigst Du uns einen schönen Stempel fig. 279 JASSY, oder soll ich aushelfen? Jassy gibt es oft in rot, die sind natürlich besonders schön.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 05.04.2014 20:26:47 Gelesen: 583821# 147 @  
@ Heinz 7 [#146]

Nein, Heinz 7, einen M1 Jassy habe ich noch nicht, damit kann ich nicht dienen (lediglich ein Ankunftsstempel M2 kann ich anbieten). Gemäß Deinem Motto "Geteilte Freude ist doppelte Freude" warte ich gespannt auf Deine Präsentation.

Ich mache gleich einen Sprung zu Fig.282 (Kiriac Dragomir: Stampilografie Postala - Seite: 81) und präsentiere einen Stempel M1 Roman Moldova, hier abgeschlagen auf einem kleinen Briefstück mit der Michel Nr. 10Ix, sehr breitrandig, rückseitig signiert "Richter".

Nächstes Mal stelle ich dann Fig. 281, Piatra - Moldova vor, da habe ich einen markenlosen Stempel, der ist auf dem Weg zu mir.

Die Draperie Stempel sind wahrlich kleine Preziosen, ich hoffe auch eines Tages mal so was in meiner Sammlung zu haben. In meiner Sammlung befinden sich aber noch einige interessante Stempel, die ich hier noch vorstellen möchte.

Vielleicht entdeckt der eine oder andere Rumänien Sammler selbst eines Tages in seiner Sammlung einen dieser Stempel und kann sie hier präsentieren, wäre schön.

10Parale


 
Heinz 7 Am: 05.04.2014 23:55:33 Gelesen: 583792# 148 @  
@ 10Parale [#147]

Diese Aufgabe übernehme ich gerne

"JASSY" blau auf Einschreibe-Brief (Vorderseite)



oder "JASSY" rot auf Brief-Fragment



Beides Mal mit dem ebenfalls sehr pittoresken "FRANCO" Stempel M3 von JASSY "fig. 311".

Der Stempel M1 ist hier auf dem Brief abgeschlagen, darum habe ich dieses Mal auch nicht markenlose Briefe genommen. Die 80 Parale-Marke finde ich wunderschön.

Heinz
 
wahewa Am: 06.04.2014 06:18:03 Gelesen: 583775# 149 @  
Oder "JASSY" schwarz auf Einschreibe-Brief mit RECOM in gotischer Schrift. Rückseitig mit noch einer 30 PAR Marke und dem Ankunftsstempel St. BUCURESCI.



Die Stempel in gotischer Schrift wurden vom Postamt Jassy ab Mai 1862 benutzt.



Freundliche Grüsse

Walter
 
Heinz 7 Am: 06.04.2014 13:08:17 Gelesen: 583740# 150 @  
@ Pepe [#138]

Hallo Pepe,

Dir sind mit dem Scan der No. 70+71 meines Erachtens sehr gute Bilder geglückt dieser Wappeneinpressung. Es geht mir gleich wie 10 Parale, Deine Fragen beschäftigen mich "anhaltend" und lange, weil es gibt meines Erachtens ungeklärte Fragen dazu. Also der Reihe nach.

10 Parale schreibt (B. 140, 141), dass diese Wappeneinpressung das erste Wasserzeichen von Rumänien ist, auf der VULTURI-Ausgabe (der 11. Ausgabe von Rumänien, ohne Wasserzeichen 1885, mit WZ: 14.10.1889), soweit scheint alles klar.

Michel vergibt für die Ausgabe mit WZ. eine eigene Hauptnummer; ob das gerechtfertigt ist, darüber kann man geteilter Meinung sein. (Hinweis: Eine Rumänien Nr. 10 z.B. hat auch nur eine Hauptnummer, obwohl es die Marke im Handeinzeldruck und im Plattendruck gibt).

Im CMPR 74 von Dragomir/Surpateanu, meinem (für mich) wichtigsten Katalog für Rumänien, werden im Vorwort die Wasserzeichen "FILIGRANE" ausführlich erläutert (Seite 21-24, Fig. 4 - Fig. 22) und das FILIGRANUL nr. I "STEMA MICA" wird als erstes aufgeführt für die Ausgabe VULTURI vom 14.10.1889. Soweit, so gut. Aber die Abbildung dazu ist deutlich abweichend zum effektiven Wasserzeichen! Das ist doch sehr seltsam.



Ich habe ein paar (wenige!) Marken 70-75 und die haben alle eine Wasserzeichen, das der Abbildung im "Michel" viel mehr gleicht als dieser "Skizze" im CMPR. Dort läuft vor allem das Schriftband "NIHIL SINE DEO" unten in einen Spitz aus, was effektiv gar nicht stimmt! (siehe Abb. Beitrag 138+140). Ich kann mir das nicht erklären.

Zur Frage nach der Zähnung: Im CMPR werden auf Seite 19 die vorkommenden Zähnungen aufgelistet (14 verschiedene!), eine 13 1/4 kommt dabei nie vor, aber die 13 1/2 ist bei 8 dieser 14 Zähnungen enthalten. Ich denke, das ist einfach eine "Rundungsfrage". Sooo genau (u.a. auch mit elektronischen Hilfsmitteln) konnte/wollte man vor hundert Jahren noch nicht messen, und diese Zähnungsangaben wurden bereits im XIX. Jahrhundert gemacht. Ich denke, man sollte hier nicht von einem "Fehler bei Michel" sprechen.

Du siehst, lieber Pepe, auch die "kleinen Dinge" im Leben geben immer wieder genügend Diskussionsstoff (oder auch: keine Antworten). Danke auch Dir für die vielen bereichernden Fotos und Fragen zu unserem tollen Sammelgebiet!

Herzliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 07.04.2014 20:49:13 Gelesen: 583669# 151 @  
@ wahewa [#149]
@ Heinz7 [#148]

Das sind ja wunderschöne Marken und noch schönere Briefe, selten und rar. Ich bin begeistert. Bei dem Stempel auf der 30 Parale Marke (müsste ein Handeinzeldruck 10I sein) handelt es sich wohl um einen M3 Stempel von Jassy, den ich auch noch mal separat vorstellen will.

An die rote 80 Parale Marke habe ich mich noch gar nicht herangetraut. Sie ist wirklich einzigartig schön und zusammen mit den beiden roten Stempeln ist der Brief wohl einzigartig und, wie die Franzosen sagen, ein kleiner "trésor".

Da die beiden in [#148] und [#149] abgebildeten Briefe im Monat Mai abgeschlagen wurden, nenne ich sie einfach mal lapidar wunderschöne Mai-Briefe.

Wie versprochen stelle ich hier nun den Stempel M1 PIATRA MOLDOVA Fig. 281 vor. Ein Februar Brief amtlichen Charakters. Rückseitig befindet sich ein großes, mittig getrenntes Wachssiegel wo die Aufschrift PRINCIPALELE UNITE zu lesen und eine Krone zu sehen ist. Meiner Meinung nach wurde der Brief im Jahr 1865 verfasst, da diese Zahl im Innenteil abzulesen ist.

Der in seinem Inhalt vollständig lesbare Brief ging nach Jassy, rückseitiger Ankunftsstempel M2 von 26/2/1865 ?

Liebe Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 08.04.2014 21:22:14 Gelesen: 583605# 152 @  
@ Heinz 7 [#150]

Das freut mich, wenn ich zwei Experten mit diesen Markenrückseiten so beschäftige. Nun hat mich diese Neugier sehr aufgewühlt und ich will nochmal dran rütteln.

Die erste Frage. Ist denn diese Wappeneinpressung überhaupt ein Wasserzeichen? Ich meine eher - nein. Es handelt sich doch um eine Art Prägedruck. Der Michel bildet alle Wasserzeichen von der Markenrückseite gesehen ab. Die Wappeneinpressung gilt nach Michel nicht als Wasserzeichen. Wurde sie nun vorderseitig abgebildet oder wie die Wasserzeichen von der Rückseite?

Der ostdeutsche Lipsiakatalog bildete 1973 die Wasserzeichen von der Vorderseite aus gesehen ab. Wurde die Wappeneinpressung ebenso gezeigt?



Hier Lipsia, unten spitz auslaufend ?, Schrift normal lesbar, Löwe unten links, Ochsenkopf oben rechts.



Hier Michel 2003/2004, unten rund auslaufend, Schrift normal lesbar, Löwe unten links, Ochsenkopf oben rechts.



Das Bogenwasserzeichen, Lipsia 1973, unten rund auslaufend, Schrift normal lesbar, Löwe unten links, Ochsenkopf oben rechts.

Die von mir gezeigten Marken zeigen beide die Einprägung spiegelverkehrt. Nach euren Skizzen Pseudo Filigran Poz. 2, Löwe unten rechts, Ochsenkopf oben links.

Bin gespannt, ob man hier noch mehr Erkenntnisse sammeln kann. Aufruf an alle Rumäniensammler, diese Prägung mal genauer unter die Lupe nehmen. Was heißt NIHIL SINE DEO?

Nette Grüße
Pepe
 
wajdz Am: 08.04.2014 22:43:33 Gelesen: 583590# 153 @  
NIHIL SINE DEO ist lateinisch und bedeutet NICHTS OHNE GOTT.

Ob der HERR angesichts der inzwischen so oft geänderten Grenzen noch immer den Durchblick hat, wem er da helfen soll? Das selbe Problem taucht ja auch bei der Beschriftung von Koppelschlössern auf, die zwar in verschiedenen Sprachen abgefasst sind, aber alle bedeuten: MIT GOTT.

MfG wajdz
 
Heinz 7 Am: 10.04.2014 22:52:59 Gelesen: 583493# 154 @  
@ wahewa [#149]

Hallo Walter,

willkommen auf dieser Seite. Ich denke, Du bis die 15. Person, die etwas zu diesem Thema schreibt, das der Initiator, 10 Parale, vor einem Jahr eröffnet hat.

Du zeigst uns auf Anhieb ein sehr schönes Stück mit einem seltenen Stempel, bei K. Dragomir wird dieser weit hinten auch aufgeführt (Seite 278, fig. 1576; Stempelgruppe C 6). Dragomir bewertet den Stempel Recom. in gotischer Schrift immerhin mit "3R".

Ich hoffe, wir hören/sehen noch mehr von Dir!

Freundliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 10.04.2014 23:15:33 Gelesen: 583487# 155 @  
@ Pepe [#152]

Hallo Pepe,

Dein Beitrag hat mir keine Ruhe gelassen und ich bin der Frage nachgegangen, wie denn dieses Wasserzeichen Fil. 1 (oder diese Wappeneinpressung*) genau aussieht.

* = Abkürzung hier: WaEinp

Mein vorläufiges Resultat (für mich erstaunlich!):

Die Skizze im CMPR scheint ungenau zu sein! Das Wasserzeichen (bzw. die WaEinp) auf diesen Marken sieht meines Wissens überall so aus, wie bei Michel gezeigt: Das Wappen ist also ziemlich "quadratisch" (in den Ausmassen Höhe x Breite) und das Schriftband unten ist rund/flach, aber nicht spitz zulaufend!

Ich habe Herrn Gertlieb Gmach, Bundesprüfer für Rumänien, dazu befragt, und es war auch für ihn eine neue Frage, die er sich noch nie gestellt hat. Nach einigen Konsultationen eigener Stücke kam er dann aber zum selben Schluss! Er meint, die Skizze im CMPR sei vermutlich nur "ungefähr" gewesen, und sie wollte wohl vor allem die Anordnung der WaEinp anzeigen (das in vier verschiedenen Stellungen vorkommt, siehe Beitrag [#141] und [#150]).

Ich muss sagen, ich wundere mich, dass CMPR eine solche Skizze zeigt, die so deutlich abweicht vom tatsächlichen Aussehen. Unzweifelhaft war das wahre Aussehen der WaEinp damals bekannt; warum also eine solche ungenaue Skizze angefertigt wird, kann ich schwer verstehen. Aber bis zum Vorliegen eines anderen Hinweises nehme ich nun an, dass es nur diese eine WaEinp (Aussehen gemäss "Michel") gibt. - Interessant wäre natürlich, zu hören, wie "Lipsia" dazu kam, AUCH eine WaEinp mit zulaufendem Spitz zu zeigen! Oder gibt es vielleicht zwei verschiedene WaEinp.? - Das wäre natürlich eine Erklärung!

Ich werde die Augen jedenfalls offen halten und informiere Euch, wenn ich neue Erkenntnisse habe! - Heinz
 
10Parale Am: 11.04.2014 21:18:37 Gelesen: 583437# 156 @  
@ Heinz 7 [#143]

Von den frühen M1 Stempeln, 17 an der Zahl (2 M1a = ohne MOLDOVA, und M1t), fehlen jetzt noch 5, die wir hier noch nicht gezeigt haben:

Fig. 282 ROMAN - MOLDOVA
FIG. 283 TEKUTSCH - MOLDOVA
FIG. 284 WASLUI - MOLDOVA
FIG. 286 BOTUSCHANI
FIG. 288 JASSY - M O L D O V A (grotesk)

Einen Brief kann ich nicht anbieten, ich reihe mich hier noch ein in die Schar der "Suchenden". Ich habe aber ein einzelnes rückseitig von Richter signiertes Briefstückchen mit der Michel Nr. 10, 30 Parale entdeckt, welches den Stempel Fig. 282 ROMAN - MOLDOVA aufweist.

Ja, sie existieren, diese Stempel, und am schönsten und wertvollsten sind sie wohl dann, wenn man sie auf einer der ersten Marken Michel Nr. 1 -4 der Ochsenköpfe präsentieren kann. Diese Stempel hatten sozusagen nicht nur das Glück, das Zeitalter der Einführung der Briefmarken in Rumänien zu begleiten, sondern auch mit zu gestalten.

Jetzt mache ich mich wieder auf die Suche und höre nicht auf, bevor ich wieder einen noch nicht gezeigten M1 gefunden habe.

10Parale


 
Heinz 7 Am: 12.04.2014 12:10:41 Gelesen: 583398# 157 @  
@ 10Parale [#156]

Richtig! Fig. 271-181 haben wir alle auch "freistehend" auf Brief gezeigt, ich ergänze dies hiermit gerne noch um fig. 282 (ROMAN), den Du uns da auf Deiner Lieblingsmarke 10 zeigst.



Anbei auch ein netter Einschreibe-Brief von Roman nach Piatra, und da der Ankunftsstempel (fig. 281) rückseitig sogar noch schöner ist als der Abgangsstempel, habe ich diesen Brief aufgeklappt. Zusammen mit dem FRANCO-Stempel (fig. 319) und dem Reco-Stempel (total also vier!) für mich wirklich ein Stück, an dem ich grosse Freude habe.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.04.2014 12:40:25 Gelesen: 583395# 158 @  
@ 10Parale [#156]

Lieber 10 Parale,

schliessen wir die Lücken weiter: fig. 284 Waslui kann ich beisteuern mit diesem sehr schön geschriebenen vollständigen Brief ohne Marke von 1863 von Waslui nach Husi.

Abgangsadresse ist
"Principatile Unite
Protocriia Sectica a IIa
Vaslui"



Die Handschrift ist aussergewöhnlich schön, sodass dieser Brief vielleicht wörtlich übersetzt werden könnte von rumänisch sprechenden Personen. Ich kann das leider nicht.

Ein weiteres interessantes Kapitel sind die Stempeldefekte, die auch hier schön zu beobachten sind. In der ARGE Rumänien wurden die auch schon diskutiert, siehe auch erstes Handbuch Heimbüchler, u.a. Seite 40/41. Dort steht z.B. "Diese (...) Zahlen (...) sind wie die mechanischen Defekte des Stempels wertvolle Echtheitskennzeichen". Diese von Sammlern oft stiefmütterlich behandelten Dienstbriefe (ohne Marken) können für Studienzwecke also sehr hilfreich sein. Es lohnt sich also durchaus, einmal einen "Posten" solcher Briefe zu kaufen, so wie ich es getan habe. So hat mich dieser schöne Brief nur CHF 16 gekostet.

Ich darf das auch einmal erwähnen, da ich für andere Stücke manchmal auch viel Geld ausgegeben habe (ich will das nicht ausblenden). Aber "in der Mischung" stimmt es für mich.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 13.04.2014 19:26:49 Gelesen: 583310# 159 @  
@ Heinz 7 [#158]

Das sind ja wunderschöne Briefe, die Du hier auflistest. Gerne bin ich Dir (meine Frau spricht rumänisch) bei der Übersetzung des Inhaltes des Briefes aus [#158] behilflich, falls nötig. Das man die Echtheit eines Briefes, der Briefmarke etc. auch an Hand von Stempeldefekten prüfen kann, ist auch für mich eine wichtige Erkenntnis. Voraussetzung sind jedoch Fachliteratur und gute Vorlagen.

Du hast völlig Recht, die Nr. 10 ist meine Lieblingsmarke. Aus diesem Grund zeige ich hier noch eine dieser wunderschönen 30 Parale Marken, wobei ich überzeugt bin den Ansatz eines Stempels "WASLUI / MOLDAVA" zu erkennen. (WA - MOLDAVA - lila?)

Was die fehlenden Stempel der Reihe M1 betrifft, starte ich jetzt einen Aufruf an alle Rumänien Sammler, sich bald umzusehen, ob sie einen Stempel TEKUTSCH - MOLDOVA in Ihrer Sammlung aufbieten und hier abbilden können. Ich kann es leider nicht, bin aber ständig auf der Suche. Erst vor wenigen Wochen musste ich mich einem anderen Bieter geschlagen geben, der sich solch einen Stempel ersteigerte.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 14.04.2014 00:28:40 Gelesen: 583283# 160 @  
@ 10Parale [#159]

Hallo 10 Parale,

zu später Stunde melde ich mich noch.

Ich kann helfen mit einem M1-Stempel Tekutsch. Ich habe diese M1-Stempel gesammelt und konnte fig. 271-285 komplett zusammentragen; einige Stücke habe ich Euch ja schon gezeigt.

Tekutsch habe ich zweimal



Auf diesem Dienstbrief auf farbigem Papier (grünlichblau) kommt der Stempel nicht sehr deutlich zur Geltung, obwohl er sehr klar und sauber abgeschlagen ist, wenn auch etwas schwach. Die Tinte der Handschrift ist etwas ausgebleicht, aber man kann die Schrift noch lesen. Und wenn man sich vor Augen führt, dass dieser Brief nun über 155 Jahre alt ist (datiert 1858), dann hat man wohl etwas Verständnis dafür.

Noch schöner ist natürlich dieser zweite Brief: auch dieser Stempel ist fast gestochen scharf abgeschlagen, daneben RECEPISSE und ... frankiert mit 80 Parale-Marke (Michel Nr. 7ay), auch wieder mit einem solch herrlichen M3-FRANCO Stempel (fig. 320 = FRANCO / TEKOUTCI) (interessant: zwei verschiedene Schreibweisen für denselben Ort). Dieser Brief ist von 1860 und trägt rückseitig einen M1-Ankunftsstempel von JASSY (fig. 279, rot), ein Tag später.



Ich sende Dir natürlich liebend gerne eine Kopie des Briefes (Beitrag [#158]) und wäre sehr froh, wenn Deine Frau beim Lesen/Übersetzen helfen könnte! Eine Gegenleistung könnte ich bestimmt auch einmal erbringen.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
Pepe Am: 14.04.2014 17:16:36 Gelesen: 583232# 161 @  
Die Zeitreise bei den Marken geht weiter.



1889 10 14, Mi 73, mattrot, gz: 13,25



1889 10 14, Mi 74, rotbraun, gz: 13,25



1889 10 14, Mi 75, blau, gz: 13,25

Damit ist dieser Satz vollständig. Er wird dann ab 1890 von Marken mit neuem Kopfmuster abgelöst.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 15.04.2014 21:42:54 Gelesen: 583169# 162 @  
@ Pepe [#161]

Hallo Pepe,

schön, von Dir zu hören! Die Nummern 70 bis 75 sind eine härtere Knacknuss, als ihr moderater Katalogwert vermuten lässt. Gestempelt listet der Satz ja nur Euro 55 (2006/07), aber so schön gestempelt wir Deine Nummer 75 findet man die Marken fast nie!

Dass diese Marken auf Brief kaum vorhanden sind, ist eigentlich logisch. Erst 1889 erschienen, im Oktober, und 1990 (Januar!) kam bereits die nächste, die 12. Ausgabe von Rumänien. Wir hatten also nur wenige Wochen Zeit, und auch eine späte 1889-er-Verwendung war keine Garantie. Es könnte ja eine Marke aus Michel Nr. 57-69 sein!

Also: Hier lohnt sich das Suchen ganz bestimmt. Wer solche Briefe findet, sollte sie unbedingt kaufen.

Ungestempelt findet man die Marken noch, aber sie sind oft mit Zahnmängeln. Aus einem Lot habe ich auch diesen Satz, aber Luxus sind die Stücke allesamt nicht.



Nun, mir gefallen sie trotzdem.

Schöne Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.04.2014 22:04:14 Gelesen: 582916# 163 @  
@ alle

Liebe Alle,

wir haben in diesem Thema schon viele Marken und viele Stempel gezeigt, und ich hoffe, es kommen noch mehr dazu! Ich schlage vor, wir weiten das Feld noch etwas aus.

Wer hätte nicht gerne die Nummer 1 des Landes, ungebraucht? Ich kann sie zeigen, leider nicht bei den Briefmarken, aber doch bei den Ganzsachen, der "Schwester der Briefmarke", wie sie einmal von einem weisen Mann genannt wurde!

Nr. 1 * = Euro 35'000 bei den Briefmarken (gemäss Michel 2010)
Nr. 1 * = Euro 10 bei den Ganzsachen (gemäss Michel Ganzsachenkatalog 2001/02



Viele Sammler vernachlässigen die Ganzsachen sehr, völlig zu Unrecht! Ich sammle sie eifrig und kann anmerken, dass viele Ganzsachen gar nicht so einfach zu finden sind! Doch der Reihe nach.

Im Katalog muss man blättern, bis man zur ersten Ganzsache von Rumänien kommt. Für mich unverständlich, dass MICHEL zuerst 31 Postkarten 1873-1903 auflistet, bevor die WIRKLICH erste Ganzsache, das oben gezeigte Streifband, katalogisiert wird (S 1). Diese Ganzsache gehört eigentlich an den Anfang des Kapitels Rumänien im Ganzsachen-Katalog.

Ich plane, in loser Folge die Ganzsachen von Rumänien hier zu zeigen und freue mich, wenn Ihr da mitmacht. Einverstanden?

Heinz
 
10Parale Am: 23.04.2014 22:25:52 Gelesen: 582914# 164 @  
@ Pepe [#161]

Besonders die Michel Nr. 75, diese schöne blaue 25 Bani Marke ist mit diesem klaren Stempel von Bukarest schon ein einmaliges Stück. Es handelt sich meiner Meinung nach um den Stempel B1 Fig. 604 gem. Kiriac Dragomir, abgebildet auf Seite 132 in Stampilografie Postala.

Hier haben wir es übrigens wieder mit dem Wasserzeichen "Kleines Wappen" zu tun, es soll sogar Marken geben mit einem auf dem Kopf stehenden Wasserzeichen "Stema Mica" (Pseudofiligran).

Exkurs:

Seitdem wir uns hier auch mit Stempeln beschäftigen, bin ich zu einem kleinen "Jäger und Sammler" mutiert und möchte hier einen Stempel präsentieren, den ich einmal persönlich als "selten" einstufen will, ohne dies belegen zu können. Es handelt sich um einen Einkreisstempel von "FILIPESTI" auf einer Rumänien Michel Nr. 41, abgeschlagen im Jahr 1873. Filipesti ist eine kleine Gemeinde (besteht eigentlich aus 8 Dörfern) im Fürstentum Moldau gewesen. Ein zweiten dieses Stempels konnte ich bislang nicht finden. Selbst bei Kiriac Dragomir habe ich bislang nur einen Fingerhutstempel dieser Ortschaft und eine K2-Stempel finden können, aber nicht solch einen Einkreisstempel (oder ist es doch ein Fingerhutstempel?).

Dieses Forschungsgebiet ist für mich also noch lange nicht abgeschlossen. Das gefällt mir auch so sehr am Hobby Philatelie.

10Parale


 
duphil Am: 23.04.2014 22:50:39 Gelesen: 582908# 165 @  
@ Heinz 7 [#163]

Hallo Heinz!

Wir haben schon ein "Thema: Rumänien Ganzsachen". [1]

Mit freundlichen Gruß
Peter

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?F=351&CP=0&ST=5652&page=0
 
buzones Am: 23.04.2014 23:14:42 Gelesen: 582905# 166 @  
@ 10Parale [#164]

Wie kommst du auf FILIPESTI? Das ist eindeutig FILIASI; den findest du im Kiriac Dragomir auf Seite 134 unter 3.1.4. Stampile cu ornament "Crucea de Malta" (B1d).

@ Heinz7 [#163]

Der MICHEL geht bei der Ganzsachenkatalogisierung nicht chronologisch vor, sondern wie der ASCHER (der beim MICHEL Pate stand) nach Wertstempelzeichnung und Ganzsachenart. Der ASCHER-Katalog hielt sich streng an die Reihenfolge 1) Umschläge, 2) Streifbänder, 3) Kartenbriefe, 4) Postkarten usw.; MICHEL sortiert nach der Wertstempelzeichnung und dann innerhalb dieser „Gruppe(n)“ nach Ganzsachenart, aber nicht konsequent und systematisch, was immer wieder zu Unstimmigkeiten führt.
 
zonen-andy Am: 24.04.2014 13:13:32 Gelesen: 582864# 167 @  
@ Pepe [#161]

Hallo Experten,

wäre es möglich, dass bei den 3 Marken der Mi.Nr. 74 das Wappen vorderseitig eingepresst ist? Bei der mittleren Marke optisch deutlicher zu sehen.



freundliche Grüße

Andreas
 
Heinz 7 Am: 24.04.2014 13:34:42 Gelesen: 582857# 168 @  
@ zonen-andy [#167]

Hallo Andi,

ganz auf die Schnelle: Ja, das gibt es! Heute Abend, zuhause, kann ich dazu mehr sagen. Aber soviel vorweg: Gratulation! Das ist vielleicht keine teure Abart, aber sie ist meines Wissens schwer zu finden!

Heinz
 
10Parale Am: 24.04.2014 20:28:56 Gelesen: 582825# 169 @  
@ buzones [#166]

Vielen Dank für die Korrektur, ist ganz klar Filiasi, habe es in meiner Stempelsammlung korrigiert. So hilft einer dem anderen.

Ich bedanke mich mit dem Bild einer Michel Nr. 23a auf Briefstück mit einem A65 Agrafffenstempel von Galatz. Fig. 394 und 395 unterscheiden sich im letzten Buchstaben von Galatz, i oder z und die Form der Agraffe. Hier handelt es sich wohl um Fig. 394 Galati, abgeschlagen am 25.5.

10Parale


 
Pepe Am: 24.04.2014 20:57:57 Gelesen: 582815# 170 @  
@ zonen-andy [#167]

Hallo Andreas,

die Möglichkeit wird im Michel 2003/04 nicht nur erwähnt, sondert wertmäßig erfasst. Dann ist die Marke ca. das zehnfache wert. Da kann mann schon überlegen, die Marken prüfen zu lassen.

Ich will heute mit den Ausgaben ab 1890 weitermachen.



1890 01 ??, Mi 76, lilarot, gez.: 11½ : 13½

Hoffe ihr zeigt sie mal in besserer Qualität



1890 01 ??, Mi 77, violett, gez.: 13½

Hier sind zwei Wappenprägungen teilweise vorhanden. Dezentrierte Prägung.



1890 01 ??, Mi 78, grün, gez.: 13½

Die Farbe geht mehr in Richtung smaragd. Mi gibt nur eine Farbe vor ?

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 24.04.2014 22:12:20 Gelesen: 582805# 171 @  
@ 10Parale [#164]

Hallo 10 Parale,

dass der Stempel Filiasi ist, hast du schon registriert. Ich zeige dir ebenfalls einen schönen Stempel von Filiasi, einem Doppelkreisstempel (Gruppe B 2 nach Dragomir), auf Brief von Filiasi nach Craiova, frankiert mit 15 Bani, Michel Nummern 62+66, wunderschön gestempelt 6. Mai 1887. Rückseitig Ankunftsstempel CRAJOVA 7 MAI 87



Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 24.04.2014 22:34:13 Gelesen: 582800# 172 @  
@ Pepe [#170)

Ich bin immer wieder froh, Deine chronologische Etappenreise durch die Ausgaben Rumäniens mit verfolgen zu dürfen.

Gerne beteilige ich mich und zeige hier Michel Nr. 78, 5 Bani (ein rumänischer Katalog gibt 2 Farben vor: gelb-grün und dunkel-grün - verde-galben si verde-inchis) auf einer Postkarte (Carta Postala), abgeschlagen in Bukarest am 20. Oktober 1891. Schön auch der Ankunftsstempel von Worms, den 22. Oktober 1891 - schnelle Beförderung -.

Der Text auf der Rückseite ist in deutscher Sprache gehalten und bestätigt den Empfang einer Ware, die die Firma Wilhelm A. Zemsch in Worms am Rhein der Firma Zehender & Co. in Bukarest geliefert hat. Ich bin im Besitz mehrerer deutschsprachiger Korrespondenzen, die beweisen, dass im 19. Jahrhundert ein reger Handelsverkehr zwischen dem Deutschen Reich und dem Fürstentum (später Königreich Rumänien) herrschte. Wie sehr wünschte man sich heutzutage solch einen regen Handel - finde ich.

10Parale


 
Heinz 7 Am: 24.04.2014 22:34:58 Gelesen: 582799# 173 @  
@ buzones [#166]

Guten Abend.

Ganz so einfach ist es nicht. Ich kenne die Handbücher von Ascher, aber Michel hat das nur teilweise "kopiert". Wenn Michel sich nach Ascher ausgerichtet hätte, wären ja die Streifbänder am Anfang gekommen, denn Umschläge von Rumänien gab es zu Aschers Zeit (1928) noch keine, erst 1931, vorher nur Privatumschläge. ASCHER bringt ja dann das Streifband! Michel hingegen fängt mit Postkarten an (Wertzeichen a + b), obwohl Wertzeichen c) (Kopf König Karl I., siehe Streifband Nr. 1) ja früher herausgegeben wurde.

Ob Michel durchgängig zuerst die Postkarten bringt, weiss ich nicht, dann hätte es wieder eine Logik, aber bei Polen fangen sie ja auch an mit Umschlägen. ?

Es ist mir klar, dass bei weltweiten Katalogen es nicht einfach ist überall gleich vorzugehen, und Michel macht bei den Briefmarkenkatalogen im Allgemeinen eine gute Katalogisierung, finde ich. Andere Kataloge machen das nicht besser, meines Erachtens, im Gegenteil. Aber bei einzelnen Entscheiden hätte ich fundierte Verbesserungsvorschläge.

Bei den Ganzsachen macht es der rumänische CMPR besser, finde ich: Er startet mit dem Streifband von 1871. Gut so!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.04.2014 22:36:47 Gelesen: 582797# 174 @  
@ Pepe [#161]

Der glasklare Stempel auf der 25 Bani-Marke ist wirklich ein Schmuckstück!

Gratuliere! Weiter so!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.04.2014 22:40:34 Gelesen: 582791# 175 @  
@ duphil [#165]

Hallo Peter,

danke, dass du daran erinnerst. Leider ist das Thema seit dem Dezember nicht mehr fortgeführt worden, darum habe ich einen "Neustart" gewagt im "allgemeinen" Thema "Rumänien für Sammler". 10 Parale zeigt(e) uns hier auch schon Ganzsachen.

Vielleicht erfährt auch das Spezialthema ja wieder eine "Auferstehung"?

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.04.2014 23:00:01 Gelesen: 582785# 176 @  
@ 10Parale [#164]

Zu Filiasi habe ich noch eine Ergänzung



Das Dokument mit den drei Stempeln (u.a. Stabstempel "FILIASI") ist offenbar ein Prüfungsattest. Ich zitiere aus einer Sammlungsbeschreibung:

"Roumania - (...) it was the Notary of the small community who was responsible for collecting the post and where applicable, the fees for transporting it or being responsible for doing so to the nearest designated post-Office. This duty was taken seriously enough for a regular examination of the Notary to be undertaken as shown by this certificate"

Der Autor, zu 95 % ist es Dr. Paul Hirsch FRPSL, London, zeigt dann einen sehr ähnlichen Beleg zu meinem und schreibt weiter:

"Certificate - Jon Parvulescu notary of Gura Motrului has presented himself to this Office to answer questions concerning the handling of the Rural Post all of which he answered correctly. He will have again to present himself in the future. Signed by the Director of the Post office L. Garby 1872 (Tintareni pmk. 28/7). The document Shows the double circle postmark of TINTARENI (the site of the examniation) the straight line unframed Station postmark of FILIASI (the collecting Office for the surrounding communities) and the seal BIUROUL POSTAL / TINTARENI"

Die Beschreibung trifft fast ganz auch auf mein Dokument zu (hier: 29/7) und ein anderer Geprüfter erhielt ein fast identisches Zertifikat.

Auch Poststücke ohne Briefmarken können sehr interessant sein.

Gute Nacht - Heinz
 
zonen-andy Am: 25.04.2014 12:42:37 Gelesen: 582728# 177 @  
Hallo,

recht vielen Dank an alle Beteiligten für die Beurteilung.

Bei der Mi.Nr.45 könnte man denken, dass die rechte "1" fehlt oder verdeckt der Stempel genau diese "1". Was ist die Meinung der Experten? Vielen Dank im voraus.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
zonen-andy Am: 26.04.2014 12:21:22 Gelesen: 582673# 178 @  
@ zonen-andy [#167]

Hallo Experten,

gerade vom Leipziger Flohmarkt zurück muss ich meine neue Rumänienmarke zeigen, es ist die Mi.Nr.70 mit eingepresstem Wappen kopfstehend ? für 10 Cent.



freundliche Grüße

Andreas
 
Heinz 7 Am: 26.04.2014 22:09:56 Gelesen: 582637# 179 @  
@ zonen-andy [#178]

Hallo Andi,

ist das nicht toll? Da diskutieren wir über Wasserzeichen (oder -einpressungen) und plötzlich interessieren sich ein halbes Dutzend Leute für etwas, das vorher kaum Beachtung fand? Dass Du "auf die Jagd" gegangen bist, und eine Rarität gefunden hast, freut mich sehr! Gratuliere!

Im CMPR steht einiges über die VULTURI-Ausgabe, aber diese Marken werden nicht mehr so ausführlich behandelt wie die ersten acht Ausgaben. Alles verstehe ich auch nicht, der Katalog ist rumänisch. Ich kann Dir also im Moment keine "Katalog-Preise" nennen.

Ein Blick in die anderen Kataloge gibt auch nicht viel mehr. Der Zumstein Europa, der an anderen Orten erstaunlich detailliert ist bei Rumänien, geht nicht vertieft auf die 11. Ausgabe VULTURI ein.

Ich habe einige Marken dieser Ausgabe VULTURI, aber nur wenige mit Wappeneinpressung. Alle Einpressungen bei mir sind normalstehend (Pos. 1 gemäss Skizze Beitrag 150).



Ich habe Scans in hoher Auflösung hell und dunkel versucht, aber mit blossem Auge sieht man das Wappen viel besser: Bei der 1.5 Banu-Marke bei Schräglicht, bei der 5 Bani Marke bei Durchsicht. Auf den Scans findet man mit einiger Ausdauer auch ein paar Spuren. Seht Ihr es? Beim 1.5 Banu-Wert sieht man es am besten auf der dritten Marke. Die 5-Bani-Marken haben die Wappeneinpressung leicht nach links verschoben.

Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.04.2014 10:38:05 Gelesen: 582607# 180 @  
@ zonen-andy [#178]

Ich komme nochmals auf deine Neuentdeckung zurück. Im Michel-Katalog steht zur 11. Ausgabe, No.70-75 II: "Wappen kopfstehend eingepresst": 300 / 500 Euro.

Deine 10 Cents sind also gut investiert!

:-)

Herzliche Gratulation.

Bei der 12 Ausgabe (1890) gibt es viele Marken mit Wappeneinpressung (Mi. Nr. 76-82); ich kann Euch gelegentlich das eine oder andere Stück zeigen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.04.2014 10:51:48 Gelesen: 582605# 181 @  
@ Pepe [#138]

Hallo Pepe,

danke für die Bilder der 11. Ausgabe "Vulturi". Ich habe dazu auch eine schöne Ergänzung, diesmal ungebraucht



Warum mir das Stück viel Freude macht

a) es ist eine wunderschöne Marke, finde ich
b) die Erhaltung ist sehr schön (Zähnung, Zentrierung)
c) die Papierfarbe ist eindeutig "farbig" (bläulich) und nicht weiss
d) Einheiten sind immer schön (CMPR wertet horizontale Paare dieser Ausgabe mit Faktor 4)
e) dieses Paar hat sogar die seltene Misch-Zähnung C (11 1/2: 13 1/2) (CMPR wertet diese Zähnung für diese Marke mit Faktor 25)

Ich will mich jetzt nicht "reichrechnen", und sooo wichtig ist die absolute Zahl gar nicht, aber es gibt doch einen Hinweis auf die Seltenheit des Stückes.

Liebe Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.04.2014 11:03:02 Gelesen: 582603# 182 @  
@ zonen-andy [#177]

Andi,

ein schöner Zufall! Der Stempel deckt perfekt die "1" ab. Ich kenne keinen Plattenfehler oder sonstige Abart auf dieser Ausgabe, wo die "1" von "10" wirklich fehlt. Auch im Spezialwerk von Cohen 1952 zu dieser Ausgabe habe ich nichts derartiges gefunden (auf die Schnelle; aber diese Aussage "ohne Gewähr").

Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 27.04.2014 18:11:22 Gelesen: 582565# 183 @  
@ Heinz 7 [#179]

Lieber Heinz,

kannst Du die Viererblocks bitte mal vorderseitig vorstellen? Wie ist hier der Faktor? Solch alte Marken als Einheiten bekommt man sehr selten zu sehen. Und postfrisch sind die Marken ja noch seltener.

Schon mal danke im voraus.

@ zonen-andy [#178]

Hallo Andreas,

Deine Abbildung der Prägung solltest Du noch mal richtig herum gedreht zeigen. Im Michel steht das Wort "DEO" rechts. Bei Dir anscheinend links. Da sind wir mit der Forschung noch lange nicht am Ende angelangt. Deswegen sind brauchbare Abbildungen sehr wichtig.

Nette Grüße
Pepe
 
zonen-andy Am: 28.04.2014 17:39:49 Gelesen: 582496# 184 @  
@ Pepe [#183]

Hallo Pepe,

hier die gewünschte Abbildung der Prägung richtig herum.



@ Heinz 7 [#182]

Hallo Heinz,

vielen Dank für die mühevolle Suche in deinen Unterlagen und für die fachlichen Beiträge bzw. Kommentare in diesem Forum.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Heinz 7 Am: 28.04.2014 23:40:57 Gelesen: 582463# 185 @  
@ Pepe [#183]

Hallo Pepe,

Du hast in Deinem Beitrag [#138] die Wappeneinpressung am deutlichsten zeigen können, Hut ab. Wie hast Du das gemacht? Ich habe schon 20 x versucht, meinem Scanner eine gute Abbildung zu "entlocken", bin aber bis jetzt noch nicht wirklich am Ziel.

Exkurs: seht Euch einmal diesen Viererblock an.



Dazu vorneweg: Nein, das ist keine Farbabart, sondern mein Scanner gibt eine etwas seltsame Variante wieder. Effektiv ist der Viererblock:

a) violett
b) sehr, sehr unscharf (man erkennt fast keine Zeichnung), noch arger als auf dem Scan

Warum zeige ich Euch dieses ungezähnt wirkende Stück? Nun, man könnte es z.B. als Musterbeispiel für "mangelhafte Zähnung" vorstellen, aber da wir uns zur Zeit über Wappeneinpressungen (=WE) unterhalten, interessiert uns die Rückseite. Die habe ich nun fotografiert vor unserer Lampe im Keller. Damit gewinne ich zwar keinen Foto-Wettbewerb, aber man sieht die WE sehr deutlich.



Ich habe den Viererblock umgelegt, wie eine Seite in einem Buch. Das zeigt also: Die WE ist kopfstehend (= Position 3 gemäss Skizze in Beitrag [#150]).

Bei dieser (12.) Ausgabe sind vorderseitige und kopfstehende WE offenbar viel häufiger als bei der 11. Ausgabe und Michel nennt "ca. 30 % Aufschlag".

Ich schlage vor, wir halten uns an die Positionsbezeichnungen gemäss Skizze (Beitrag [#150] oder auch [#141] (identisch)).

Ich denke, Andi hat seine Abbildungen auch gut gemacht, und ich sehe daraus Position 4 (Beitrag [#178]). Oder täusche ich mich?

Freundliche Grüsse - Heinz
 
zonen-andy Am: 30.04.2014 09:05:54 Gelesen: 582388# 186 @  
Hallo,

Mi.Nr.88 mit Firmenlochung "Schiel" gez.11,5:13,5 und Mi.Nr.192F mit Gefälligkeitsstempel?



Mit freundlichen Grüßen
Andreas
 
10Parale Am: 01.05.2014 22:10:13 Gelesen: 582308# 187 @  
@ zonen-andy [#186]

Auf Deine Frage, ob bei der Michel Nr. 192F ein Gefälligkeitsstempel aufgesetzt ist, will niemand so wirklich antworten. Das scheint auch die Antwort zu sein: Könnte sein, könnte auch nicht sein, beweise das Gegenteil. Ich kann nur soviel erkennen, als dass es sich um einen 2-Kreis Stempel handelt mit der Datumsanzeige in einer Reihe (rinduri - rumänisch).

Gibt es Literatur zu Firmenlochungen in der rumänischen Philatelie, wer weiß Bescheid, damit habe ich mich noch gar nicht beschäftigt. Auch in meiner Sammlung habe ich solche Firmenlochungen entdeckt, allerdings in etwas späteren Ausgaben.

Ich zeige noch eine Michel Nr. 160a (dunkellila), den Höchstwert des Satzes Einweihung des neuen Postgebäudes in Bukarest aus dem Jahr 1903. Auch hier liegt ein Stempel vor, von dem doch kein Mensch sagen kann, ob er gefälligkeitshalber oder bedarfsgerecht abgestempelt wurde.

Rückseitig ist die Marke gefalzt und ich gehe davon aus, das die Marke das Postgebäude nur deshalb verlassen hat, um im Sammelalbum zu landen. Vielleicht gibt es aber Aufzeichnungen über offizielle Gefälligkeitsstempel, wenn ich das mal vorsichtig so ausdrücken darf.

10Parale


 
Pepe Am: 02.05.2014 15:08:35 Gelesen: 582255# 188 @  
@ zonen-andy [#184]

Danke für die umgedrehte Abbildung. Diese Einprägung hat mich auch sehr beschäftigt. Vielleicht führt dieser Thread hierzu, das sich auch mal ein Prüfer oder andere Experten sehr intensiv mit diesen Einprägungen beschäftigen. Hierfür sind viele und nochmals viele Vergleichsstücke erforderlich. Denn die Literatur ist ja anscheinend auch noch oberflächlich damit umgegangen.

@ Heinz 7 [#185]

Deine Abbildungen sind doch durchaus brauchbar. Die vier Grundstellungen ändern sich ja nochmals, wenn die Prägung von der Vorderseite vorgenommen wurde. Wichtig wäre erst mal die Feststellung einer Prägung, wie sie eigentlich sein sollte. Und dann muss man auch definieren, ob von der Rückseite oder von der Vorderseite aus betrachtet werden soll. Bei den Wasserzeichen hat man sich ja festgelegt. Gilt diese Festlegung auch für die Prägung. Nun weiß ich nichts über die Beliebtheit der Rumänienphilatelie. Wenn es nur sehr wenig Sammler gibt, ist auch die Forschung nicht so aktiv. So danken wir diesem Forum, ein kleines Stückchen Anteil an der Rumänienphilatelie publik gemacht zu haben.



1890 01 ??, Mi 79, a ziegelrot, b karmin

beide gezähnt 13½



1890 01 ??, Mi 80, schwarzbraun, gez. 13½

Nette Grüße
Pepe
 
10Parale Am: 02.05.2014 20:11:10 Gelesen: 582220# 189 @  
@ Heinz 7 [#148]
@ wahewa [#148]

Hallo M1-Spezialisten,

gerade habe ich diesen Brief rein bekommen, ein blauer M1 Jassy Fig.279 auf einem Geschäftsbrief vom 30.12.1857 an die Gebrüder Theologo in Galatz. Den möchte ich nicht vorenthalten, kompletter Inhalt, vorphilatelistischer Stempel.

@ Heinz 7

Wie ich Dir schon geschrieben habe, dauert die Übersetzung noch einige Zeit, meine Schwiegermutter kommt am 11. Mai zu Besuch und ich hoffe auf Ihre Hilfe bei der Schrifterkennung. So viel steht aber fest. Der Brief wurde von einer Frau verfasst, hat aber 2 Handschriften, d.h. jemand anders hat den Brief "weitergeschrieben". Es geht auch um eine Arreststrafe, eventuell ein Gesuch an den Präsidenten um Aufhebung. Ich bin dran, aber es dauert, weil der Satzaufbau keinerlei heutiger grammatischer Gepflogenheiten entspricht. Es ist eine Aneinanderreihung von Gedanken. Aber gut Ding will Weile haben.

10Parale


 
zonen-andy Am: 04.05.2014 17:25:43 Gelesen: 582148# 190 @  
@ 10Parale [#187]

Hallo 10 Parale,

danke für die Beurteilung. Ich bin manchmal etwas übereifrig. Hier ist mal wieder Etwas vom Trödelmarkt von diesem Wochenende, Mi.Nr.96 in Paaren.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Heinz 7 Am: 05.05.2014 23:54:25 Gelesen: 582068# 191 @  
@ duphil [#165]

Hallo Peter,

Du hast mir zu Recht gesagt, dass zu "Rumänien Ganzsachen" bereits ein Thema gestartet wurde (Juli 2013). Leider kam es aber über 15 Beiträge nicht hinaus. "10 Parale" und ich führen es nun aber weiter und wir werden sehen, ob es diesmal etwas weiter geht.

Danke nochmals für den Hinweis!

Heinz
 
10Parale Am: 06.05.2014 22:43:55 Gelesen: 581999# 192 @  
@ zonen-andy [#190]

Ja, der gute alte Trödelmarkt, ich (und meine Frau) lieben ihn und finden dort auch ab und zu ein Schnäppchen.

Sehr schöne Abbildung, denn man kann mit bloßem Auge sozusagen den Zähnungsunterschied erkennen. Stempel dürfte B3 Fig. 716 Seite 140 Kiriac Dragomir Stampilografie Postala sein.

Die 5 Bani Marke ist ja nicht sofort leicht einzuordnen, schon gar nicht farblich, da grünt es so grün. Hast Du bei diesen Marken auch das Wasserzeichen PR erkennen können?

Ich stelle hier mal eine wasserzeichen-freie Marke vor, die Michel Nr. 85 mit einem schönen Stempel von Bukarest (4. Juli 189? -), der Michelwert liegt bei 2,-- Euro. Ich mag diese Marke dennoch und habe sie in meine Sammlung "voll" integriert. Ich denke es ist Michel Nr. 85 und der Stempel ist wahrscheinlich B2 Fig. 686 S. 137 K. Dragomir.

Grüße

10Parale


 
Sleeran Am: 08.05.2014 07:51:09 Gelesen: 581919# 193 @  
Hallo zusammen,

ich möchte zwei Marken vorstellen, die deutlich von meinen übrigen Exemplaren abweichen. Hauptsächlich ist der Druck unschärfer (bei der 10 sogar verschwommen) und die Farbe weicht ab.

Diese Nr. 9 habe ich als Handdruck einsortiert:



Bei dieser Nr. 10 bin ich mir unsicher. Die im Heimbüchler beschriebenen Echtheitsmerkmale sind zwar zu sehen, aber dennoch sieht die Zeichnung merkwürdig aus. Der Ochse scheint vor 5 Minuten hypnotisiert worden zu sein.



Was meint ihr zu den Marken?

Viele Grüße,
Matthias
 
Heinz 7 Am: 08.05.2014 13:54:55 Gelesen: 581899# 194 @  
@ Sleeran [#193]

Hallo Matthias,

eine schöne "Knacknuss" in der Mittagspause.

Die 6 Parale sieht mir sehr gut aus, typisch vor allem das Papier, sehr dünn, irgendwie "knittrig" (Gummierung). Dass die Marke nicht sehr klar ist, kommt so vor, es gibt sehr undeutliche Drucke, vor allem auch der 3 Parale gelb.

Die 30 Parale Marke sieht auf den zweiten Blick irgendwie seltsam aus, Du hast recht! Die Ochsenaugen scheinen wirklich zu starren, und mir gefällt der Schlenker beim unteren Bogen der Ziffer 3 bei der unteren Wertangabe "30" (Parale) nicht. Aber ich kann Dir im Moment nicht sagen, ob die Marke nicht doch vielleicht echt ist. Vieles sieht danach aus, auch der Stempel.

Schwierig.

DAS wäre jetzt ein Stück das ich gerne meinen Kollegen der ARGE Rumänien vorlegen würde. Ich tippe eigentlich auf "echt", aber - die "Hypnose-Augen" und die seltsame "3" lassen mich zweifeln. Vielleicht kann ich Dir Ende Juli mehr sagen.

Heinz

P.S. - 10 Parale - was meinst Du ? - Deine Lieblingsmarke...
 
10Parale Am: 08.05.2014 21:46:00 Gelesen: 581847# 195 @  
@ Sleeran [#193]
@ Heinz (#194)

Ich halte die 30 Parale Marke für echt, nicht zuletzt auch auf Grund des Stempels M3 Jassy, der gut erkenntlich ist. Wer schon einmal einen Originalbogen der 30 Parale Handeinzeldruck gesehen hat, stellt fest, dass, - wie Fritz Heimbüchler in seinem Band "Fürstentum Walachei" feststellt - , die Einfärbung des Druckstöckels eine große Rolle spielt. Die vertikalen beiden mittlere Reihen der 32 Marken auf dem Bogen sind intensiver gefärbt als die äußeren beiden Reihen.

Der untere Bogen der Ziffer 3 hat einen Schlenker, das fällt auch einmal stärker, einmal schwächer ins Gewicht, meiner Meinung nach.

Ich zeige hier links eine von Herrn Heimbüchler geprüfte Michel Nr. 10Ix mit Stempel M1 GALATZ - MOLDOVA. Auf Grund des harten Aufschlags im Druckstöckel wirkt die Farbe sehr satt und die Facetten der 3 von 30 Parale verschwinden.

Rechts davon eine Michel Nr. 10 I ungeprüft mit verschwommenem Stempel M3 blaugrün Berlad. Der Schlenker in der 3 ist deutlich sichtbarer.

Mit den beiden Farbnuancen der Michel Nr. 10I möchte ich eine mögliche Position auf dem Bogen verdeutlichen, die hellere rechte Marke dürfte von einen der beiden äußeren vertikalen des Bogens stammen.

Der Ochse schaut wirklich etwas benommen, aber das liegt meines Erachtens an dem Kontrast durch den aufgesetzten Stempel von Jassy.

Beigefügt noch eine Bildansicht von Jasi aus dem Jahr 1917.

Die 6 Parale Marke halte ich unbedingt für echt - aus der Sicht.

10Parale


 
zonen-andy Am: 09.05.2014 08:27:44 Gelesen: 581824# 196 @  
@ 10Parale [#192]

Hallo 10Parale,

hier die Antwort auf die Frage nach dem Wasserzeichen aus Beitrag [#190].



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Sleeran Am: 09.05.2014 10:19:58 Gelesen: 581812# 197 @  
Hallo Heinz,
hallo 10Parale,

herzlichen Dank für die Antworten.

Stimmt ihr überein, dass beide Marken Handdrucke sind? Bei der 6 Parale weicht die Farbe deutlich von meinen anderen Exemplaren ab, die gehen viel mehr in Richtung dunkelrosa/lila.

Der Jassy-Stempel ist ein Firmenstempel und kein Poststempel, ist das richtig?

Viele Grüße,
Matthias
 
10Parale Am: 09.05.2014 11:57:30 Gelesen: 581796# 198 @  
@ Sleeran [#197]

Ich weiß nicht, ob ich mit Heinz übereinstimme, denn ich kenne seine Meinung ja noch nicht. Ich wage mich mal vor, - wie gesagt wir sehen nur die Bilder die die Grafikkarte unseres Laptops (PC) uns liefert -, und meine zu wissen, dass es sich bei beiden Exemplaren um Handeinzeldrucke handelt.

Bei der 6 Parale-Marke (Michel Nr. 9) tut ein Vergleichsstück eines Plattendrucks voll Genüge, denn da ändert sich die Farbe (stumpflilarosa Druckfarbe) eigentlich nicht. Auch hat das i im zweiten i von SCRIOSOREI einen "Klumpfuß" (siehe Heimbüchler Band II) beim Plattendruck, den ich hier abseits der Farbe nicht erkennen kann.

Bei der 30 Parale bin ich ziemlich sicher, dass es ein Handeinzeldruck ist. Hier korreliert die Verwendungszeit des Stempels M3 (von Jassy gab es 2 M3 Stempel), - 2.11.1859 bzw. 14.12.1859 bis 25. Juli 1865 -, mit der kurzen Verwendungszeit der Marke (15. September - 31. Dezember 1864) des Plattendrucks.

Der ovalförmige Stempel FRANCO - JASSY M3 (es gab davon 2 verschiedene - siehe Bild) ist ein Poststempel, kein Firmenstempel. Es ist aber richtig, dass es auf Ganzsachen auch ovale Firmenstempel gibt, die diesem Stempel ähneln.

Ich habe noch 2 Exemplare der Michel Nr. 9 abgebildet, wobei die eine Marke deutlich die Farbe deiner abgebildeten Marke zeigt, die andere dürfte das stumpflilaros des Plattendrucks sein.

@ zonen-Andy (#196)

Schönes Wasserzeichen, danke für die Demonstration.

10 Parale


 
Heinz 7 Am: 11.05.2014 15:56:24 Gelesen: 581694# 199 @  
@ Sleeran [#197]

Hallo Sleeran,

ich habe bereits gesagt, dass ich die 6 Parale für echt halte, und auch ich teile sie zu den Handeinzeldrucken zu.

Bei der 30 Parale-Marke revidiere ich meine Meinung betreffend dem "Schlenker" in der Zahl 3 der "30", Und auch die "Hypnose-Augen" sind auf echten Marken anzutreffen. Also klassiere ich sie ebenfalls als echt. Bezüglich Hand- oder Plattendruck: da überlasse ich das Feld gerne den Spezialisten, die das ganz genau sagen können. Nach Handbuch Heimbüchler gibt es vom Plattendruck (10 II) sogar drei verschiedene Typen.

Der Stempel "FRANCO JASSY", den 10 Parale in Beitrag [#198] ja als Abbildung zeigt, ist, wie richtig erwähnt wurde (198) ein echter Poststempel, Gruppe M 3, fig. 311 und 312. Deine Marke hat den kleineren "FRANCO"-Stempel fig. 311., den ich (in rot) in Beitrag [#148] schon gezeigt habe. Der Stempel ist häufig. Fig. 312 findet man deutlich weniger oft, wenngleich er bei Dragomir auch nicht hoch bewertet wird.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.05.2014 23:13:51 Gelesen: 581593# 200 @  
@ zonen-andy [#196]

Andy hat uns ein Wasserzeichen "PR" gezeigt, im Michel Katalog wird es als Wz. 1 bezeichnet. Im CMPR werden verschiedene "PR" - Wasserzeichen als "Filigranul" nr. II, III und IV bezeichnet (als Nr. I kommt dort die Wappeneinpressung, die wir in diesem Forum schon besprochen haben). "Filigranul nr. VI ("Stema mare")" ist ein Bogen-Wasserzeichen, das über 25 Briefmarken geht, auf der Ährenausgabe ("Spic de griu"), Michel Nr. 117-126 (dort: "Wz. 2, über 25 Marken gehend").

Schauen wir uns so ein Ding einmal an.



Das ist die 3 Bani Marke braun, Michel Nr. 118, von hinten, ein 25er-Block, aufgenommen mit 400 dpi. Man erkennt das Bogenwasserzeichen recht gut, besonders, wenn man eine gute Abbildung als "Erkennungshilfe" einsetzen kann (siehe Seite 22 CMPR 74, Abbildung 10). Achtung: Von hinten erscheint dieses Wasserzeichen spiegelverkehrt (sieht man gut an der Schrift "SINE").



Von blossem Auge kann man ja sonst den Unterschied zwischen der Michel Nr. 101, der Nr. 118 und der 131 nicht (oder kaum?) erkennen. Eine Bestimmung auf Brief ist also nicht möglich, ausser man nimmt andere Angaben, wir z.B. das Stempeldatum zur Hilfe. Aber 118 und 131 kamen beide in demselben Jahr zur Ausgabe! (1900). Ich würde diesen Marken nicht drei volle Nummern geben, bei Michel sieht (sah) man das offenbar anders. Schade, finde ich.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 28.05.2014 20:56:18 Gelesen: 581142# 201 @  
@ Heinz 7 [#200]

Das sieht man wirklich nicht alle Tage. Dafür meinen herzlichen Dank.

Ich möchte meinen angefangenen Satz zu Ende bringen und diese beiden Marken vorstellen.



1890 01 ??, Mi 81, ultramarin, gez. 13½ (links), Mi 82, orange, gez. 13½ (rechts)

Der Vollstempel ist sicher ein Gefälligkeitstempel, da die Gummierung fast vollständig erhalten ist.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 28.05.2014 22:32:19 Gelesen: 581123# 202 @  
@ Pepe [#201]

Hallo,

schön, von Dir zu lesen. Ich denke, die 25 Bani-Marke (Nr. 81 oder 88; hast Du geprüft, ob es eine Wappeneinpressung hat?) ist gestempelt GALATI 2 APR 1890, Stempel-Gruppe B2 (nach Dragomir). Vielleicht war die Marke auch nicht gut angenetzt und fiel darum ab; es braucht nicht unbedingt eine Gefälligkeits-Abstempelung zu sein. Jedenfalls ein schönes Stück, wenngleich nicht ALLE Zähne ohne Mangel sind.

Die 50 Bani Marke war vermutlich Teil einer höheren Frankatur einer Postsendung von Focsani.



Anbei zeige ich Euch eine Briefvorderseite mit einer 50 Bani-Marke. Es ist ein Einschreibebrief von Bechet nach Craiova, auch vom 2. April (!) aber 4 Jahre später, 1894. Frankatur 55 Bani; eine hübsche Buntfrankatur.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.06.2014 23:24:58 Gelesen: 580668# 203 @  
@ Pepe [#62]

Hallo Freunde,

lange ist es her, seit uns Pepe die 15 Bani-Marke der 9. Ausgabe vorgestellt hat (Michel Nr. 40).

Ich habe dazu eine hübsche Ergänzung:



Der Sechserstreifen gefällt mir besonders wegen der wunderbaren roten Stempel "BOTOSANI".

So, das zur "Vorfreude" auf die nächsten freien Tage zu Pfingsten.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 06.06.2014 11:37:02 Gelesen: 580631# 204 @  
@ Heinz 7 [#203]

Ja, ein wahrlich wunderschöner Sechserstreifen mit mehreren nebeneinander gesetzten roten Stempeln Botosani. Man stelle sich nur vor, wie der ganze Brief einmal ausgesehen hat, ein Sammler wird den Streifen zu Sammelzwecken ausgeschnitten haben.

Ich möchte heute schon, - Pfingsten muss ich arbeiten -, wieder ein Stück aus meiner bescheidenen Sammlung vorstellen. Es handelt sich um einen Brief von Craiova nach Uznach im Kanton St. Gallen in der Schweiz. Ein rückseitiger Ankunftsstempel gibt Kunde von der Ankunft im Lande Helvetia.

Der Brief wurde portogerecht mit 25 Bani ultramarin frankiert und hier ist der Sammler auf Spekulationen angewiesen. Es könnte sich um die Michel Nummern 81 (farblose Wappeneinpressung), 88 (ohne Wappeneinpressung) oder um die Michel Nr. 97 (Wasserzeichen I PR) handeln. Da der Brief im März 1894 auf den Postweg ging, tippe ich persönlich auf die Michel Nr. 97, ohne jedoch einen Beweis antreten zu können. Wie geht Ihr da vor?

So, jetzt bin ich mal auf Pfingsten gespannt, was da noch alles kommt.

Gruss

10Parale


 
Heinz 7 Am: 07.06.2014 09:21:49 Gelesen: 580591# 205 @  
@ 10Parale [#204]

Lieber 10 Parale,

das ist genau die Problematik, die wir schon diskutiert haben: Es ist meines Wissens nicht möglich, diesen Brief eindeutig zu bestimmen. Es ist deshalb eine Einzelfrankatur Mr. 81 - 88 oder 97. Zur Bewertung muss man vom billigsten ausgehen.

Wer die Marke ablöst, bestimmt und wieder zurück-montiert, hat zwar die Gewissheit, nun 81, 88 oder 97 zu haben, aber wer macht das schon? Zudem besteht immer auch die Gefahr, dass man den Brief/die Marke beschädigt. Ich belasse es bei der Ungewissheit.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
steppenwolf Am: 07.06.2014 12:46:24 Gelesen: 580562# 206 @  
Sorry, dass ich als Allerweltssammler auch hier mitmische. Eventuell dienen die paar 30 Parale Marken nur zum vergleichen. Zweite Reihe letzte Marke hat ein Loch im Papier (über dem Auge).


 
10Parale Am: 08.06.2014 21:08:57 Gelesen: 580469# 207 @  
@ steppenwolf [#206]

Das ist ja eine sehr interessante Steckkarte mit 14 Exemplaren der Michel Nr. 10. Keine Marke gleicht irgendwie der anderen, es sind feine Unterscheide erkennbar, die auch auf den Gebrauch zurückzuführen sind. Das ist faszinierend. Was ist übrigens ein Allerweltsammler?

Ich habe solch eine Spezies Mensch bislang nur in einem Exemplar vorgefunden, tatsächlich ein Bekannter, der mit großer Begeisterung Briefmarken der ganzen Welt zusammensucht und sogar noch eine Ahnung hat, was er hat und was er nicht hat. Was für eine Leistung!

a. es sind breitrandige Stücke dabei, die mir sehr gefallen, im Übrigen halte ich die Mehrzahl der Marken für echt, einige sind wohl sehr dünn.

b. M3 Stempel (FOLTICENI/JASSY)

Wobei mir die zweitletzte Marke in der 3. Reihe kurios erscheint mit einer zentrischen Doppelabstempelung "BOTUSCHANI - MOLDOVA" in blau und M3 "FRANCO - JASSY" draufgesetzt. Das Markenbild selbst ist auffallend hellblau verschwommen.

Am meisten schwärme ich für den Stempel Fig. 307 FRANCO - FOLTICENII auf der Marke 10 I, Handeinzeldruck in der 3. Reihe.

Hast Du mal die Rückseiten der Marken untersucht, gibt es da Auffälligkeiten?

@ Heinz7

"ich belass es bei der Ungewissheit" ---> Das ist wohl das beste was man tun kann, außer, der Forscherdrang strebt nach unbedingter Gewissheit um den Preis der Verunstaltung des Originals.

Ich möchte jetzt kurz abschweifen vom Thema und eine alten Vorphila-Brief zeigen, der im Januar 1851 von Hermannstadt (Sibiu, heute Rumänien - Siebenbürgen) nach Tübingen im Königreich Württemberg befördert wurde. Der Brief lief über Wien. Hermannstadt gehörte 1851 zum habsburgischen Kaiserstaat unter Franz Joseph I. Im Jahr 1852 besuchte jener Kaiser übrigens seine im Südosten Europas gelegene Stadt, was die Gemüter beruhigte, selbst die rumänischen.

Dieses Thema heißt ja "Rumänien für Sammler" und ich möchte übrigens lediglich aufzeigen, dass hier eine unglaubliche Vielfalt besteht. Der Brief lief ja ins Königreich Württemberg und nicht nach Deutschland. Deutschland war damals wohl gerad im Entstehen, ebenso wie in Südosteuropa der junge Staat Rumänien. Es zeigt, dass viele Völker in jener Zeit nach Unabhängigkeit strebten. Dieselben Völker werden jetzt in ein Europa gepresst, das sehr schnellläufig dahinzieht und wenige Länder wie das z.B. das alte Königreich England und die Schweiz sehen aus guten Gründen wachsam auf dieses Europa. 2007 war Hermannstadt übrigens europäische Kulturhauptstadt, wobei es auch wunderschöne philatelistische Zeugnisse gibt.

10 Parale


 
Heinz 7 Am: 09.06.2014 14:15:08 Gelesen: 580431# 208 @  
@ steppenwolf [#206]

Hallo und willkommen, Kollege!

Ich kann mich 10 Parale ganz anschliessen; da hat es ein paar interessante Stücke dabei, und auch solche, die etwas "Kopfzerbrechen" bereiten. Dritte Reihe, 4. Marke - ganz seltsam, diese Doppelverwendung, aber die Marke scheint irgendwie sehr unklar, sodass ich da nicht ausschliessen möchte, dass da jemand etwas fabriziert hat (Ganzfälschung mit Stempelfälschungen). Vielleicht sagt aber ein Rumänienprüfer, dass die Bedenken unbegründet sind, dann wäre das eine interessante, evtl. wertvolle Verwendung.

Sorry, es ist mir nicht möglich, jetzt zu allen 14 Marken zu sagen, ob sie nun echt sind/scheinen, oder nicht. Nicht überraschend lobt 10 Parale die 3. Marke der dritten Reihe am meisten, obwohl die Marke angeschnitten ist und die Ecke rechts unten ein bisschen ausgefranst. Schade, dass die 5. Marke der zweiten Reihe ein grosses Loch hat und somit leider wertlos ist. Klebt die erste Marke 1. Reihe auf einem kleinen Fragment? Ich kann nicht richtig erkennen, ob die Marke vollrandig ist, oder nicht; eventuell ist sie mein Favorit unter den gestempelten Marken. Sie hat auch einen dieser schönen "FRANCO" Stempel (Galatz).

Herzliche Grüsse - Heinz
 
steppenwolf Am: 09.06.2014 15:12:09 Gelesen: 580419# 209 @  
@ 10Parale [#207]

Danke für die Info. Auf den Rückseiten ist nichts auffälliges zu sehen. Nun ja, ein Allerweltssammler sammelt die ganze Welt (Briefe, AK`s, Marken). Auf mich bezogen mit kleinen Abstrichen, Feldpost, Ganzsachen ohne Zusatzfrankatur, sonst alles bis 1950. Auch hier gibt es aber sammelwürdige Ausnahmen. Einen Überblick über meinen Bestand habe ich natürlich auch, bis auf diverse Dauerserien.

Speziell sammle ich Lokalausgaben von Marokko, Neuseeland mit rückseitigem Reklameaufdruck und Kaschmir und Jammu. Und auf die Frage was ich so sammle, lautet die Antwort Überseh Marken. Überseh bedeutet die Marken die andere übersehen. Oder Afghanische Paketmarken, Nr 1 und Nr. 2 habe ich im Kleinbogen.

@ Heinz 7 [#208]

Danke auch dir für dein Interesse an den Marken, und richtig erkannt, die erste Marke ist auf Papier. Vollrandig ist sie auch. Zeige mal etwas kurioses, Zeitungsschleifen mit Zusatzfrankatur als Brief verwendet. Den habe ich vor Jahren auf einen Tauschtag in Speyer um 2,-E bekommen, ohne zu handeln!


 
steppenwolf Am: 09.06.2014 21:29:42 Gelesen: 580376# 210 @  
Den rumänischen Postbotenstempel kann man einen gewissen Reiz abgewinnen.

Das ist die Ausbeute von einigen Hundert alten Bündeln die ich durchstöbern durfte.


 
10Parale Am: 10.06.2014 21:35:43 Gelesen: 580293# 211 @  
@ steppenwolf [#210]

Du bist ja ein richtiger Jäger und Sammler, wow. Diese Posthörnchen "GOARNA VECHE" wurden ausschließlich in Bukarest zwischen 1896 und 1912 und auch später zwischen 1926 und 1937 verwendet. Was war der Grund und warum erschienen diese Stempel oft auf diesen 1 Ban-Marken?

Heutzutage würde man vielleicht sagen, dass einige Kontroll-Freaks auf die Idee gekommen waren, der Manipulation und einer verspäteten Zustellung vorzubeugen, indem man auf Grund einer Identifikations-Nummer in einem Posthorn herausfinden konnte, von welchem Postamt aus eine Ganzsache oder ein Brief aus befördert wurden. Gleichsam konnte man den Stempel auch zur Identifikation des Ankunfts-Postamtes benutzen.

Neben diesen beiden Funktionen hatte sich eingebürgert, den Stempel auf der niedrigsten Wertstufe einer aufgeklebten Marke abzuschlagen, deshalb findet man ihn oft auch auf diesen 1 Ban Marken, aber auch mal auf einem 3 Bani oder höheren Wert, wo sie seltener sind. Lt. Kiriac Dragomir sind die Nummern 177, 188 und 203 sehr sehr selten und wohl auch heute noch begehrt. Ich habe schon Auktionskataloge gesehen, wo einzige Marken dieser Art mit einem 2-stelligen Betrag ausgerufen wurden!

Wie man auch an Hand Deiner Exemplare sieht, wurden die Stempel in verschiedenen Farben abgeschlagen, die Stempel "24" und "50" sind mit grüner Farbe auch eine Rarität. Die Posthörner zeigen verschiedene Formen, manche haben unten 2,3 oder sogar 4 Schnüre, es soll vorbehaltlich anderen Wissens die Nummer 483 die höchste Nummer gewesen sein - aber da bin ich mir nicht ganz sicher.

Sehr gut gefallen mir die Stempel bei deinen Marken in der Zähl-folge: 16, 30, 32, 36, 40, 45, 48 und 50.

Ich zeige hier zwei echt gelaufene Ganzsachen 1. aus München (Bayern) 23/9/1906 und 2. aus Breslau vom 26/6/1909 nach Bukarest. Hier findet man die Posthörnchen als Bestimmung des Ankunfts-Postamtes. (6 und 16 - finden sich auch in deiner Steckkarte).

Ich hoffe, Steppenwolf, du zeigst uns noch mehr tolle Sachen aus Deinem Fundus

10Parale


 
steppenwolf Am: 11.06.2014 10:36:36 Gelesen: 580264# 212 @  
@ 10Parale [#211]

Auf Beleg ist mir der Stempel noch nicht untergekommen, und hier sehe ich gleich 2! Bemerkenswert. Eine reine Vermutung von mir, läuft auf Drucksachenporto hinaus (1 Bani), wie auch bei den Zeitungsschleifen. Eventuell wurden die nur bei der Zustellung durch den Postboten entwertet, aus Zeitersparnis im Postamt.

Hier mal etwas nicht so häufiges 2 Fehlfarben.


 
steppenwolf Am: 11.06.2014 18:26:19 Gelesen: 580225# 213 @  
Bei 10Parale habe ich etwas schönes gesehen (Mitglieder Vorstellung #100).

Hier etwas ähnliches, da war ein" kleiner Finger" auf dem druckfrischen Bogen.


 
10Parale Am: 12.06.2014 11:43:18 Gelesen: 580179# 214 @  
@ steppenwolf [#212]

Hier noch ein Posthörnchen mit der Nummer 114 aus meinem bescheidenen Fundus. Ich denke auch das der Postbote die Posthörnchen abgeschlagen hat. Sicherlich ein Sammelgebiet in sich.

Beigefügt noch zwei kleine Zierbriefchen vom 28. Mai 1927 im innerstädtischen Postverkehr von Bukarest. Diese Marken anlässlich des 60. Geburtstages von Ferdinand sind nicht so oft auf Briefchen zu finden, wahrscheinlich sind diese beiden Exemplare auch nur aus philatelistischen Gründen gelaufen, rückseitig finden sich aber auf jeden Fall Ankunftsstempel.

Gratulation zu den Farbfehldrucken, die sind bestimmt geprüft eine Menge wert und vervollständigen jegliche Sammlung. Das Briefchen mit der 10 Bani Marke hat auch eine andere Farbe, so grünoliv anstatt blau oder, was noch besser wäre, rot.

Lt. Michel sind diese weiteren Farben Essays, was ich bislang nicht weiter untersucht habe.

zu [#213]

Ja, das ist auch der Hammer, da könnte man mal die Fingerabdrücke untersuchen lassen. Woher hast du dieses Stück? Das ist übrigens Ferdinand in jungen Jahren, diese Marken sind auch sehr eindrucksvoll und häufig auf Briefen zu finden.

Grüsse

10Parale


 
Heinz 7 Am: 12.06.2014 15:10:45 Gelesen: 580162# 215 @  
@ steppenwolf [#209]

Hallo,

solche Streifband-Einheiten sind eine interessante Sache, finde ich (auch), und ich habe in meiner Sammlung auch ganz wenige. Ein Muster findest Du im Kapitel "Rumänien Ganzsachen Beitrag Nr. 8".

Der Preis, den Du dafür bezahlt hast, ist natürlich ein Geschenk, weil die Nachfrage danach offenbar sehr gering ist und die Händler vielleicht nicht richtig wissen, was sie damit machen sollen. Das gilt übrigens auch für andere Ganzsachen, teilweise.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.06.2014 10:07:54 Gelesen: 580030# 216 @  
@ steppenwolf [#210]

Hallo Steppenwolf,

die Posthörnchen-Stempel sind in der Tat sehr beliebt und man findet in vielen Rumäniensammlungen noch eine "Spezial-Abteilung", wo genau diese Stempel gezeigt werden Zu den ausführlichen Erläuterungen von 10 Parale (danke!) habe ich im Moment nicht beizufügen. Ich versuche, einen schönen Brief oder eine Postkarte davon Euch zu zeigen.

Schöne Sommergrüsse - Heinz
 
steppenwolf Am: 15.06.2014 16:37:07 Gelesen: 580004# 217 @  
@ 10Parale [#214]

So hohe Nummern sind mir noch nicht untergekommen. Die beiden Briefchen würde ich auch als sammelwürdig einstufen. :-) Super!

Das Pärchen mit den Fingerabdruck stammt aus dem Wiener Verein, dem ich seit Jahrzehnten angehöre. Ist die reinste Fundgrube für mich, ca. 80 % meiner Sammlungen stammen aus dem Verein.

@ Heinz 7 [#215]

Weitere zusammenhängende Streifbänder als Brief habe ich auch noch nicht gesehen.

Ein paar verkehrte Aufdrucke + diverses nur zum Auflockern, die sind bei Rumänien ja nicht so selten.



Schöne Grüße aus einem sommerlichen Wien
 
Heinz 7 Am: 17.06.2014 23:58:44 Gelesen: 579897# 218 @  
@ zonen-andy [#186]

Hallo Andi,

vor einiger Zeit hast Du uns eine Firmenlochung gezeigt. Da kann ich auch ein Stück beisteuern:



Die Postkarte von 1903 von Bukarest nach Prag betraf eine Bankangelegenheit. Absender war die Banque de Roumanie, die diese Perfin-Lochung "BdR" verwendete (Lochung kopfstehend auf dieser Marke).

Gar nicht so einfach zu finden, übrigens, saubere Belege mit Firmenlochungen. Und trotzdem meist nicht teuer. Also Augen auf, beim nächsten Besuch einer Briefmarkenbörse!

Heinz
 
Stefan Am: 14.08.2014 19:48:34 Gelesen: 578013# 219 @  
Zwar ist der nachfolgende Beleg deutlich moderner als die hier gezeigten Stücke, dennoch ergeben sich Fragen zur Rumänien-Philatelie. Die Sendung wurde am 06.06.1936 in Düsseldorf als Eilbotensendung via Luftpost aufgegeben, war an einen Empfänger in Resita / Reșița / Recita adressiert und kam laut rückseitigem Ankunftsstempel am 08.06.1936 in Recita an. Der Brief wurde mit 60 Pfennig frankiert. Ob die Frankierung ausreicht, entzieht sich meiner Kenntnis bzw. schweigt der Michel-Spezial zu Angaben für Luftpost und Eilboten ins Ausland.

Lässt sich feststellen, ob zu der Zeit tatsächlich Eilbotensendungen rückseitig mit einem Ankunftsstempel gekennzeichnet wurden und ob der dazu verwendete Handstempel aus Recita echt sein könnte? Ist bekannt, was der Buchstabe "B" auf der Briefrückseite bedeutet?





Anlass zur Frage der Echtheit ist, dass nach Rücksprache mit einem Sammlerkollegen der zur Entwertung der Briefmarken verwendete Düsseldorfer Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben *1e bereits seit längerem nicht mehr im Schalterdienst nachgewiesen werden kann.

Gruß
Pete
 
10Parale Am: 08.10.2014 20:54:23 Gelesen: 576565# 220 @  
@ Heinz 7

Hallo Heinz,

"Zum "Initiator" dieser "Plauder-Gruppe" sage ich augenzwinkernd: "10 Parale" - das ist kein guter Name, denn es gab im 19. Jahrhundert tatsächlich einen Fälscher, der versuchte 10 Parale-Marken unter die Leute zu bringen! Es waren ebenfalls runde Ochsenköpfe."

Dieser Satz lässt mich nicht los. Gibt es darüber Literatur? Also ich habe nun per Zufall einen Katalog erworben, etwas vergilbt und vergriffen, aus dem Jahr 1946 von F.Konrad, gedruckt in Oradea (im Westen Rumäniens an der ungarischen Grenze gelegen, Bezirk Bihor).

Auf Seite 3 habe ich nun direkt unterhalb der Ausgaben Michel Nr. 1 - 4 einen Hinweis auf ein 10 Parale Marke erhalten, allerdings mit einem Fragezeichen versehen. Zusätzlich steht dort noch sinngemäß übersetzt: "Nicht verausgabt. Nur Klischee bekannt, siehe dazu Filatelie (wohl eine Zeitschrift) Nr. 6 vom 15. Dezember 1944...."

In der Abbildung sieht man übrigens ein Bild von dieser Marke.

Liebe Grüße

10 Parale


 
Heinz 7 Am: 10.10.2014 23:19:42 Gelesen: 576460# 221 @  
@ 10Parale [#220]

Hallo 10 Parale,

es ist schön, wenn Du nach rund 4 Monaten in dieser Rubrik wieder erscheinst. Auch ich war kaum mehr hier; hatte einfach zu viele andere Pflichten/Projekte. Höchste Zeit also, hier wieder das Thema zu reaktivieren!

Zur 10 Parale-Marke gibt es meines Wissens nur sehr wenig Literatur. Die Zeitschrift (?) "Filatelie" von 1944 kenne ich nicht (die "Filatelia" (Redaktion: Administratia Postelor si Telecomunicatiilor) erschien erst ab Oktober 1950).

Anbei zeige ich ein ganz seltenes Ding:



Es ist dies gemäss Auktionskatalog Corinphila ein kompletter Bogen der "Gorjan Reprints" (3. Blatt). Die Losbeschreibung sagt nicht klar, ob es ein Unikat ist, doch scheint es so. Im Handbuch I von Heimbüchler ist zum Kapitel "Neudrucke der 1. und 2. Moldau-Ausgabe" und ff (Seiten 232-247) einiges zu lesen über die Gorjan-Neudrucke, aber es wurde kein grösserer (Teil-) Bogen abgebildet. Die 10 Parale Zeitungsmarke ist auch gezeigt bei Heimbüchler (fig. 20, Seite 238, als Einzelmarke)(Abdruck von "Klischee einer 10 Parale Zeitungsmarke, das nie Verwendung fand" (S. 243)). Auf den abgebildeten Bogen kommt dieser Abdruck gleich sechsmal vor!

Das Erscheinen dieses Bogens war für viele Rumänien-Sammler eine Sensation, auch für mich, aber verkauft wurde der Bogen nicht, was am sehr hohen Startpreis der drei Bogen lag: stolze CHF 100'000 war der Start-Preis.

Heimbüchler hingegen schreibt "knallhart" zur Bewertung solcher Neudrucke: "(...) 200 - 300 $ pro Exemplar (...) oder etwas mehr dürfte für einen der moldauischen Neudrucke angemessen sein, sofern es sich um einen Abzug vom Urstempel handelt" (siehe Seite 247). - Ich denke, viele Sammler wären bereit, auch mehr dafür zu bezahlen (ich auch), bei $ 4'500 (15x300) wäre der Bogen sicher nicht zurück gegangen.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 15.10.2014 14:57:54 Gelesen: 576284# 222 @  
@ Heinz 7 [#221]

Das ist ja wirklich ein spannendes Thema. 100.000 CHF Ausruf ist ja schon ein Batzen Geld!

Ich habe gleich mal nachgelesen und wenn ich die Ausführungen von Herrn Heimbüchler recht verstehe (S. 243 Handbuch I), dann wurde anläßlich des 100-jährigen Jubiläums der 1. Moldau-Ausgabe 1958 bei einer Briefmarken-Ausstellung in Bukarest das Klischee einer 10-Parale Marke dafür auf einem Kartonpapier abgedruckt. Ja, das ist echtes Fachwissen, und zeigt, wie wichtig Begleitliteratur ist.

Für das kleine Portemonnaie (sprich meins) zeige ich hier die beiden Blocks Michel Nr. 40 und 41 Rumänien aus dem Jahr 1958, die anlässlich der o.g. Briefmarkenausstellung hergestellt wurden. Mit einer Auflage von je 30.000 Blocks sind diese beiden Blocks sicher schon gar nicht schlecht und ab 15 - 20 Euro teilweise schon zu haben. Sie zeigen ein Kehrdruckpaar der Michel Nr. 1, Rumänien, 27 Parale dar.

Übrigens entsprachen 27 Parale zur damaligen Zeit dem Wert von 25 französischen Centimes, die Steigerung zu 54, 81 und 108 Parale (= 1 Francs) erklärt sich hiermit recht schnell.

Liebe Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 15.10.2014 21:18:02 Gelesen: 576243# 223 @  
Nun möchte ich nach langer Pause wieder mal mit den alten Rumänen da weitermachen, wo ich aufgehört habe. Die Mi Preise gehen nun drastisch runter.

Sicher sind diese Marken nicht selten, so dass die meisten Sammler sie noch problemlos bekommen. Der Michel weist noch auf die 4 Zähnungen hin. Zwei Papierarten, Druck auf Gummiseite, zwei Typen bei Nr. 88 usw. Das wird bei Mi alles nicht extra katalogisiert, ist ja kein Spezial. Farbangaben nach Mi 2003/04.



1890/91 ??, Mi 83, lilarot, gz: 13½



1890/91 ??, Mi 84 a, violett, Mi 84 b, blauviolett, beide gz: 13½



1890/91 ??, Mi 85, grün, gz: 13¼



1890/91 ??, Mi 86, fleischrot, gz: 13¼

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 16.10.2014 00:06:13 Gelesen: 576230# 224 @  
@ Pepe [#223]

Hallo Pepe,

schön, wieder von Dir zu lesen. Ich will auch wieder vermehrt schreiben.

Wer sagt denn, dass die Katalog-Preise runtergehen? Und welche? - Zweifellos ist es aber so, dass die meisten Rumänienmarken problemlos und zu tiefen Preisen gefunden werden können. Sobald es dann etwas Spezielles ist (Marke auf Brief, Einheit, gesuchter Stempel), kann es dann auch heute noch recht rasch ziemlich teuer werden. Lange Zeit waren nur die Marken Michel 1-42 (1858-1872) wirklich begehrt (und relativ teuer), während Michel Nr. 43-144 (1876-1900) sehr lange fast nix kosteten. Das hat sich aber geändert, heute sind bessere Stücke (1876-1900) in der Regel TEURER als vor zehn oder zwanzig Jahren.

Diese Marken (Mi. 76-82 und 83-89 und 95-98) sollte man alle günstig finden. Wenn schöne Stempel und Zähnungen kombiniert werden sollen, sucht man aber oft recht lange.

Leider kann ich einen Beleg nicht zeigen, weil mein Scanner spinnt. Ich sollte wohl schlafen gehen.

Gute Nacht!
Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.10.2014 21:31:54 Gelesen: 576179# 225 @  
@ Pepe [#223]
@ Heinz 7 [#224]

Hallo Pepe,

gestern konnte ich den Scan nicht einstellen, heute geht es:



Das ist ein hübscher Firmen-Brief von Slatina nach Milano, frankiert mit 3 x 10 Bani. Ob es die Nummer Michel 79 ist, oder die 86, kann ich aus den bekannten Gründen nicht sagen. Ungewöhnlich schön gestempelt: 7 FEB 892 (= 1892). Rückseitig Ankunftsstempel 10.2. MILANO.

Solche Briefe fand man vor 15 Jahren noch oft sehr günstig. Heute ist das bedeutend schwieriger, scheint es mir.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 19.10.2014 20:01:59 Gelesen: 576092# 226 @  
Von dieser Markenausgabe habe ich leider keinen Brief vorliegen. Aber was Heinz7 und Pepe hier zeigen, hätte ich auch gerne in meiner Sammlung. Heute war eine Sammlerbörse im PARC DES EXPOSITIONS in Mulhouse (Elsass), aber leider habe ich zu diesen Marken und überhaupt zum Thema Rumänien nur sehr wenig zu Gesicht bekommen.

Als ich einen Händler auf Rumänien ansprach, meinte er, er hätte das in seinem Laden gelassen, weil er nicht mit Kundschaft dafür rechnete. Ich glaube, wir Rumänien-Sammler sind so etwas wie Exoten, obwohl dieses Land, - viele scheinen das zu ignorieren -, zu Europa gehört. Es ist einfacher, auf dem Wochenmarkt eine türkische Paprika zu finden als eine rumänische "GOGOSARI" - das ist eine sehr delikate, gesunde und gut schmeckende rote Tomatenpaprika.

Zurück zur Philatelie. Slatina ist die Hauptstadt des Kreises Olt (Große Walachei). Ich zeige hier zwei Agraffenstempel, ich meine A65 Abb. 14 bei Kiriac Dragomir (stampile bogata, das Wort bogata bedeutet reich), auf Rumänien Michel Nr. 23 und 27 mit dem Kopfbild Fürst Karl I.

Sammlergrüsse

10Parale


 
Pepe Am: 19.10.2014 20:56:05 Gelesen: 576084# 227 @  
@ 10Parale [#226]

In meinen Tauschbeständen Rumänien finden sich Marken, welche ich schon als Kind hatte und ich habe wohl nie welche vertauschen können. Es wird sicher sehr wenig Rumäniensammler geben.

@ Heinz 7 [#225]

Farblich scheint es eher die 79. Jetzt ist es die Kunst irgendwie das eingepresste Wappen zu erkunden.

Viel Spaß dabei.

Ich komplettiere die Ausgabe XII



1890/91 ??, Mi 87, olivbraun, gz: 11½



1890/91 ??, Mi 88, ultramarin, gz: 13¼



1890/91 ??, Mi 89, orange, gz: 13¼

Laut Michel müssten sie 13½ gezähnt sein?

Netten Sonntag noch
Pepe
 
10Parale Am: 20.10.2014 21:57:55 Gelesen: 576027# 228 @  
@ Pepe [#227]

Die Zähnung 13 1/4 habe ich auch im rumänischen Katalog nicht finden können.

Was für schöne Stempel, bei der oberen Marke zu 15 Bani dürfte es sich um einen wunderschön zentrierten Stempel B2 (lt. Kiriac Dragomir) von Bucuresci handeln.

Sehr interessant ist auch der zweite Stempel auf der ultramarinen Marke zu 25 Bani. Es handelt sich um einen Zwei-Kreis-Stempel Typ B3a Abb. 1 Seite 140 von Bucuresci mit dem Datum in einer Linie und einem offenen Stern. Lt. Kiriac Dragomir war dieser Stempel ab 14. Februar 1894 bekannt, so dass es durchaus möglich ist, dass es um Michel Nr. 97 WZ PR in einer von 8 Stellungen handelt.

Einen Brief kann ich auch zu diesen Markenausgaben präsentieren. Ich habe ihn auf einer Briefmarkenbörse in Freiburg erworben. Der Verkäufer (ich habe es in Erinnerung) machte mich auf die "unnormale" Farbe der Briefmarke aufmerksam. Ich halte es jedoch für ein blasses ultramarin und kann eine andere Farbvariante nicht feststellen.

Der Brief wurde mit 2 Stempeln von BRAILA am 12. Mai 1893 mit 25 Bani (Michel Nr. 81 oder 88??) entwertet und erreichte am 15. Mai Dresden. Rückseitiger Ankunftsstempel und was ich besonders herzig finde, eine teilgezähnte Firmenmarke als Briefverschlus und Marketingmittel.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 20.10.2014 23:52:20 Gelesen: 576010# 229 @  
@ 10Parale [#226]

Hallo 10 Parale,

Du hast recht, diese Agrafen-Stempel A 65 sind wirklich besonders schön. Einen von SLATINA (fig. 411) habe ich leider nicht. Aber ich habe einen wunderschönen von Rimnic. Sarat (fig. 409).



Vielleicht gefällt er Euch auch.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 21.10.2014 23:42:12 Gelesen: 575938# 230 @  
Vielen Dank Euch Beiden für den tollen Brief und das schöne senkrechte Paar mit super Abstempelung.

Meine Sammlung hat ja ein Heinz zusammengetragen. Ich nenne ihm Heinz 1. Seine Witwe hat mir damals noch Auswahlhefte überlassen, welche nun auch schon wieder 30 Jahre lungern. Bei den Rumänen habe ich doch mal einige zum Zeigen herausgeholt.

So schlecht ist die Qualität nicht. Und Stempel waren ja auch noch nicht so in Mode wie heute.



1890/91 ??, Mi 85, grün, Rahmenbruch o li



1890/91 ??, Mi 85, smaragdgrün?, "A" von "ROMANIA" o li mit Serife

Die Zähnung ist sicher schwierig. Es gibt ja auch unterschiedlich große Zähnungslöcher. Und dann das 'alte' Papier.

Ich habe mal zum Vergleich den 'Rand' mit vollständigen Löchern geprüft, mehrere Schlüssel verschiedener Hersteller.



Zum Ausklang noch eine zweite



1890/91 ??, Mi 89, orange, gz: 13¼

Und weil vermutlich gleicher Stempel, habe ich mal gepuzzelt, um die Größe mal darzustellen.



1893 MAR 18, Zweikreisstempel, BUCURESTI, nicht BUCURESCI

Nette Grüße
Pepe
 
10Parale Am: 22.10.2014 21:52:25 Gelesen: 575859# 231 @  
@ Heinz 7 [#229]

Ja, das ist ein wunderbarer A65 Agraffenstempel von Rimnic.Sarat. Und wenn wir genau hinschauen, sehen wir, dass das Abschlags-Datum sich am 24.10.2014 zum x-ten Mal verjährt, das wäre übermorgen. Und die Marke ist ja auch echt schon recht selten, dann noch im vertikalen Paar und so schön geschnitten.

Lt. Kiriac Dragomir waren solche Stempel zwischen 1865 und 1880 im Gebrauch.

Allein schon diese Stempel zu sammeln wäre eine Herausforderung, selten sind u.a Orte wie "Adjud, Alexandria, Campina, Curtea de Arges, Falciu, Gaesti, Husi, Leova, Margineni, Piatra, Reni, Tirgul-Neamtu, Tirgul-Ocna, Urziceni , Valeni de Munte - lt. Kiriac Dragomir"

Da heisst es immer, die blaue Mauritius wäre selten, aber finde erst mal eine Briefmarke mit einem A65-Stempel von Valeni de Munte.

Beigefügt noch weitere, nicht so wunderschöne Beispiele für diesen Agraffenstempel, einer davon ist übrigens von "TIRGOVISTEA", das erkennt man an den letzten beiden Buchstaben, die zusammen mit dem 1. Buchstaben "T" zu sehen sind.

Liebe Grüße

10Parale


 
zonen-andy Am: 23.10.2014 09:50:05 Gelesen: 575804# 232 @  
Hallo Experten,

um was für einen Stempel könnte es sich hier handeln? Es ist der einzige den ich mit diesem Abschlag habe.



viele Grüße
Andreas
 
10Parale Am: 24.10.2014 20:44:59 Gelesen: 575731# 233 @  
@ zonen-andy [#232]

Es handelt sich um einen von verschiedenen offiziellen Stempeln von Postbüros in Bukarest (stampile sucursale 5.2 - fig.814 S.155 Stampilografie Postala - Kiriac Dragomir). Dieses Postbüro, - es gab deren welche in 14 Quartieren - war in der Strada Victorei 56 ansässig und diese Stempel mit der Aufschrift "BUCURESCI No.5 INDÈPENDANCE ROUMAINE" sind bekannt zwischen dem 13. September 1896 und dem 3.Oktober 1898.

Nun kommt mein Problem: Kiriac Dragomir gibt für dieses Postbüro Nr. 5 ein Gründungs- bzw. Öffnungsdatum an mit 7. Feb. 1895 und für den Tag der Beendigung den 31. Dezember 1901 an. Diese Art Filialstempel waren bekannt zwischen 1878 und 1910.

In der Abbildung auf Seite 155 zeigt er jedoch einen Stempel mit dem Datum 24. September 1903, das nach dem Schließungsdatum liegt.

Bitte mal alle Experten das nachzulesen und mir bei der Lösung behilflich zu sein.

Auf jeden Fall passt o.g. Stempel auf der Marke Michel Nr. 109 zeitlich in den o.g. Rahmen.

Ich bin auf der Suche nach solchen Stempeln in meiner Sammlung und werde alsbald einen einstellen. Auf jeden Fall eine Preziose und unbedingt gut aufheben für die Nachwelt.

10Parale
 
Pepe Am: 24.10.2014 20:56:20 Gelesen: 575728# 234 @  
@ Pepe [#230]

Ich muß meinen erwähnten Heinz 1 umbenennen, der ist schon vergeben. So nenne ich ihn Heinz SY.

Und diese Marke hatte ich noch vergessen.



1890/91 ??, Mi 88, ultramarin, gz: 13¼

Stempelort ...RNAVODA ?

Nette Grüße
Pepe
 
bignell Am: 24.10.2014 21:09:41 Gelesen: 575725# 235 @  
@ Pepe [#234]

Hallo Pepe,

ich nehm mal an, Cernavodã.

Lg, harald
 
10Parale Am: 25.10.2014 12:37:59 Gelesen: 575651# 236 @  
@ zonen-andy [#232]

In meiner gesamten Sammlung habe ich einen einzigen dieser Postfilialstempel von Bukarest entdeckt, hier auf der Michel Nr. 107, 50 Bani.

10Parale


 
10Parale Am: 25.10.2014 14:00:30 Gelesen: 575647# 237 @  
@ Pepe [#230]

"Briefmarkenpuzzle", ein neues Spiel, Pepe, gleich Patent anmelden, finde ich gut.

Es gibt von Bukarest unterschiedliche Stempel, mal mit "T", einmal mit "C", die Durchmesser sind auch verschieden.

10Parale


 
Heinz 7 Am: 25.10.2014 18:27:19 Gelesen: 575626# 238 @  
@ zonen-andy [#232]

Hallo Andy,

ich kann Dir im Moment nichts ganz Genaues sagen (Nummer Dragomir), aber das ist ein bekannter, guter Stempel zu einem Jubiläum der Unabhängigkeit von Rumänien. Ich glaube, der Stempel kam 1897 in Gebrauch und wurde verhältnismässig oft als Vollstempel schön abgeschlagen auf den zeitgenössischen Marken damals.

Ein gutes Stück also, gratuliere.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.10.2014 18:32:45 Gelesen: 575624# 239 @  
@ Pepe [#230]

Hallo Pepe,

Du hast uns ja schon viele sehr schöne Marken gezeigt, aber es scheint mir, die erste 5 Bani-Marke aus deinem Beitrag [#230] sei knittrig und mit mangelhafter Zähnung. Ich empfehle Dir also, diese Marke zu ersetzen.

Einverstanden? Ich hoffe, Du nimmst mir diesen Tipp nicht übel.

Liebe Grüsse

Heinz
 
zonen-andy Am: 26.10.2014 17:02:24 Gelesen: 575580# 240 @  
@ 10Parale [#233]
@ Heinz 7 [#238]

Vielen Dank für eure Beurteilungen des Stempels.

Gibt es die Mi.128 echt geschnitten? Der Druck im Vergleich zur gezähnten Marke ist verschwommen, beide Marken mit "Druckzufälligkeit"? siehe Scan. Für eine Antwort wäre ich dankbar.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Marcel Am: 26.10.2014 19:12:24 Gelesen: 575554# 241 @  
@ 10Parale [#233]

In der Abbildung auf Seite 155 zeigt er jedoch einen Stempel mit dem Datum 24. September 1903, das nach dem Schließungsdatum liegt.

Hallo 10Parale,

wenn es sich um diese Abbildung handeln sollte, so gehe ich nur von einer Zeichnung mit fiktiven Datum aus, denn es fehlt das Betonungszeichen auf dem ersten E in Independance und die Jahreszahl sollte m. E. 903 heissen - oder nicht.



Quelle: http://www.romaniastamps.com/canc/cancellations.htm

Jedenfalls habe ich diesen Stempel nach 1900 - nur fehlt leider die letzte Zahl.



schöne Grüße
Marcel

P.S. Nicht jeder hat entsprechende Literatur, deshalb wäre es schön, nicht nur auf die Seiten von Büchern hinzuweisen, sondern auch entsprechende Abbildungen mal zu zeigen.
 
10Parale Am: 26.10.2014 20:42:19 Gelesen: 575543# 242 @  
@ Pepe [#234]

Hallo Pepe,

ich denke es handelt sich um den unten abgebildeten Stempel B1 monocerc (Einkreis) von CERNAVODA, wie bignell bestätigt. Allerdings ist die Monatsangabe in römischen Zahlen ?

@ Marcel (#241)

Nicht jeder hat entsprechende Literatur, deshalb wäre es schön nicht nur auf die Seiten von Büchern hinzuweisen, sondern auch entsprechende Abbildungen mal zu zeigen.

Das ist wahr. Ich gebe zu bedenken, dass durch den stetigen Gebrauch die entsprechende Literatur auch stark abgenutzt wird. Ich habe auch nicht das Geld, mir von jedem Band zwei Exemplare zu kaufen, eins für die Sammlervitrine, eins zum Gebrauch. Außerdem bin ich nicht ganz sicher, ob es überhaupt gestattet ist, einfach so mal aus der Literatur abzuscannen. Vielleicht haben wir einen Juristen im Forum, oder einen Jurastudenten.

@ zonen-andy (#240)

Michel Nr. 131 - 3 Bani, soll es lt. Kiriac Dragomir "Catalogul Marcilor Postale Romanesti" als Essay ungezähnt geben. Von der Marke zu 1 Bani ist davon jedoch nicht die Rede. Ich forsche weiter. Von den Michel-Nr. 127 - 144 soll es von allen Marken waagrechte und senkrechte Paare geben, die mittig ungezähnt sind, was deiner Marke aber eigentlich nicht entspräche.

Ich wünsche schönen Sammler-Sonntag-Abend

10Parale


 
Pepe Am: 26.10.2014 20:56:01 Gelesen: 575540# 243 @  
@ bignell [#235]

Da hast du recht, vielen Dank.

@ Heinz 7 [#239]

Die ist auch nicht Bestand der Sammlung. Sie soll nur auf die unterbrochene Rahmenlinie links oben neben der "5" hinweisen. Und dann sieht man ja dicht nebeneinander drei verschiedene Schreibweisen für die Hauptstadt.

BUCURESCI
BUCURESTI
BUCUREST

Das finde ich merkwürdig und gibt es eigentlich eine Erklärung dafür?

@ 10Parale [#236]

Kann auch hier wieder mitpuzzeln.



1893 .. , Mi 106Y, dunkelgrün, Stpl.: 24 OCT 900

Nette Grüße
Pepe
 
zonen-andy Am: 27.10.2014 18:42:39 Gelesen: 575479# 244 @  
@ 10Parale [#231]

Hallo 10Parale,

ich habe auch 2 Stempel von Alexandria, siehe Scan. Hier stellt sich natürlich gleich wieder die Frage, echt oder falsch?



Viele Grüße

Andreas
 
10Parale Am: 28.10.2014 22:12:05 Gelesen: 575392# 245 @  
@ zonen-andy [#244]

Erst mal Gratulation zu diesen beiden schönen Marken Michel Nr. 14 und Michel Nr. 21, die ich beide für echt halte (immer vorgemerkt - ich sehe nur den SCAN!).

1. Wie ist es zunächst mit der Papierstärke (Dicke) der Nr. 14 beschaffen? Das ist natürlich nicht einfach herauszufinden, weil beide Marken auf einem bläulichen Papier aufgeklebt wurden. Sollte die linke Marke Michel Nr. 14 aus dickerem Papier sein (14x), wäre es mit einem echten A65 Stempel mit Agraffe von Alexandria natürlich schon ein Hammer - ist das Papier dünn und farbig, dann wohl eher 14y.

2. Die Echtheit der Stempel ist tatsächlich eine bedeutende Frage, am besten die gestempelten Marken prüfen lassen. Bei den Ausgaben Karl I. Michel Nr. 14 - 16 ist es ja immer schwierig, Stempel auf Grund der schwarzen Hintergrundfarbe zu erkennen.

Ich zeige mal eine Michel Nr. 16y Typ I mit A65 Focsani Agraffenstempel (schwer zu erkennen), eine meiner wenigen Marken 20Parale schwarz auf rosa bis rot, wobei die rechte Mäanderlinie (Typenunterschiede nur bei der Nr. 16) unter der 2 von 20 beginnt.

Bei Delcampe habe ich übrigens gestern eine Michel Nr. 16x auf Brief mit Stempel Alexandria, geprüft Heimbüchler entdeckt (mit 500,-- Euro nicht ganz billig!) Vielleicht kann man da mal nachschauen, sehr schöner klarer Stempel zum Echt-Vergleich.

Liebe Grüße

10Parale


 
zonen-andy Am: 29.10.2014 08:24:07 Gelesen: 575343# 246 @  
@ 10Parale [#245]

Hallo 10Parale,

vielen Dank für die Beurteilung der beiden Marken. Zur Papierstärke kann ich nichts sagen da ich keine echt geprüfte Marke der Mi.14-16 habe. Anbei meine Marken Mi.14 gestempelt und 16 postfrisch ohne Falz bzw. gestempelt siehe Steckkarte.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
10Parale Am: 29.10.2014 20:55:07 Gelesen: 575294# 247 @  
@ zonen-andy [#246]

Besonders das waagrechte Paar 20Parale gefällt mir ausgesprochen. Wäre natürlich gerade hier schön, die Stempel gut erkennen zu können, was bei diesen Marken echt eine Herausforderung ist.

Ich verfolge in anderen Beiträgen mittlerweile mit großem Interesse die Diskussionen über das Prüfwesen. Ich bin froh mir ein wenig Wissen angeeignet zu haben und kann damit leben. Ich kaufe sehr selten bei Auktionshäusern ein, aber ich erwarte dann, echte Ware zu bekommen. Ich verstehe, dass Auktionshäuser und Prüfer gut zusammen arbeiten müssen. Als Endverbraucher (oder Kunde) wäre mir ein Dienstleistungscharakter des Prüfwesen jedoch sehr angenehm (und würde der Rettung der Philatelie im allgemeinen zuträglich sein).

Diese Staffette hier heisst ja "Rumänien für Sammler" und zur Auflockerung stelle ich mal einen zeitgenössischen Brief ein, der mir heute ins Haus flog. Ich habe durchaus auch meine Freude an modernen Erscheinungen in der Philatelie und bei diesen Marken 2 x Michel Nr. 6336 (Wasserschnecke) und Michel Nr. 6355 (Türkenbund), frankiert zu 9,30 Lei für ein Einschreiben ins Ausland ist "Echtheit" garantiert.

Liebe Grüße

10Parale


 
wahewa Am: 31.10.2014 20:27:02 Gelesen: 575218# 248 @  
@ zonen-andy [#257]

Leider sind die beiden Marken mit ALEXANDRIA Stempel FALSCH ! Die 2 PAR Marke ist echt der Stempel aber falsch, die 15 Bani Marke ist kein Steindruck und auch der Stempel ist falsch - übrigens beide Stempel sind 25/6 datiert (Zufall ?).

@ Marcel

Der Stempel wurde auch nach 1900 benutzt, siehe den Beleg zur Bukarester Jubiläums-Ausstellung mit Ersttagsstempel 29 Oct 09.



Mit freundlichen Grüßen

wahewa
 
zonen-andy Am: 31.10.2014 20:58:58 Gelesen: 575210# 249 @  
@ wahewa [#248]

Hallo wahewa,

vielen Dank für die Beurteilung. Ich habe natürlich auch nicht glauben können, dass diese schönen Briefstücke echt sind.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
10Parale Am: 31.10.2014 21:34:44 Gelesen: 575201# 250 @  
@ zonen-andy [#249]
@ wahewa [#248]

Glauben und Wissen sind zwei verschiedene Sachen, wie ich sehe. Im Steindruck gibt es meist unscharfe Bilder und matte, weiche Farben. Mag sein, dass die Abbildung der 15 Bani Marke [#244] für eine Fälschung spricht. Würde aber gerne von wahewa wissen, was ihn bei der Beurteilung so sicher macht ?

Die Stadtstempel von Bukarest [#248] waren lt. Kiriac Dragomir bis 1910 im Gebrauch. Der Beitrag von wahewa zeigt eine späte Verwendung. Dabei scheint mir der gezeigte Stempel sehr oft aufzutreten. Noch nie gesehen habe ich einen Stempel mit der Aufschrift "BUCURESCI No. 1 - CALEA MOSILOR". Wer hat so was?

Wir bewegen uns hier in der digitalen Welt und es ist nicht immer einfach, mittels Abbildungen auf die Echtheit einer Marke zu schließen. Wer selbst einen rumänischen Fingerhutstempel in seiner Sammlung hat, sollte den Stern prüfen. Ist das Innere hell, kann es sich um eine Fälschung handeln - sagt das Buch.

Ich zeige hier noch einen Ex Officio Behördenbrief aus dem Jahr 1876. Abgeschlagen wurde er mit einem Fingerhutstempel von Slatina am 20. Juni 1876. Links oben sieht man einen Rathaus-Stempel mit der Inschrift "PRIMARIA COMUNEI SLATINA JUD. OLTU 1864". - "Rathaus der Stadt Slatina im Kreis Olt 1864" - fei übersetzt.

Schönen Halloween Abend wünscht

10Parale


 
wahewa Am: 01.11.2014 09:24:08 Gelesen: 575165# 251 @  
Hallo 10Parale,

bei der 15 Bani Marke fehlen die weichen Farben und Linien und ich kann sie keinem der 4 Umdrucktypen zuordnen.



Bei gestempelten Marken ist es etwas schwieriger den Typ festzustellen. Aber wenn man es über Jahre bei allen Steindruckmarken macht, merkt man irgendwann mal wenn eine Marke nicht "richtig" aussieht.

Schönen Gruß

wahewa
 
10Parale Am: 01.11.2014 13:07:51 Gelesen: 575116# 252 @  
@ wahewa [#251]

Vielen Dank. Ich lerne ja gerne. Ich habe mal ein paar Exemplare der 15 Bani Marke nach den Umdrucktypen hin untersucht und nur Type Nr. I gefunden. Bei gestempelten Marken ist es sehr schwer. Natürlich kann man auch noch die Farbe und das Papier hinzuziehen.

Es ist schon wahr, wenn man über die Jahre hinweg übt, bekommt man ein Blick dafür.

Liebe Sammlergrüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 02.11.2014 04:20:27 Gelesen: 575031# 253 @  
@ wahewa [#251]
@ zonen-andy [#244]
@ 10Parale [#252]

Liebe Kollegen,

ich verfolge Eure Meinungen höchst interessiert. Ich bin ebenfalls ein erfahrener Rumänien-Sammler, aber ich tue mich immer wieder schwer mit so sicheren Aussagen wie "echt" oder "falsch", ausser ich kann es wirklich beweisen weil ich z.B. die Fälschungsmerkmale kenne.

Es ist ja erstaunlich, wie viele der frühen Rumänienmarken gefälscht wurden, auch die eher billigen Stücke. Wenn ich das richtig im Kopf habe gibt es laut Stiedl/Billig keine (!) Marke der ersten 12 Ausgaben, von der es KEINE Fälschung(en) gibt! Die Schriftenreihe der Beiden über Fälschungen aus den 1930er-Jahren umfasste ja für Rumänien gleich DREI Hefte!

Ich habe im Moment keinen Zugriff zu meinen Heften, aber ich versuche später einmal, die 15 Bani-Marke zu "scannen", was denn da (gemäss "Waheha") "nicht stimmt". Im Moment will ich mich nicht festlegen, beim ersten Hinsehen würde ich die Marke als "möglicherweise echt" durchgehen lassen.

Ich hoffe nun, dass ich mich nun nicht soeben schrecklich blamiert habe. Aber im Forum dürfen wir uns ja auch mit Fragen/Unsicherheiten zu Worte melden und etwas dazulernen.

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.11.2014 04:40:14 Gelesen: 575029# 254 @  
@ 10Parale [#247]

10 Parale hat recht, dieses Thema ist wirklich sehr weit gefasst. darum stelle ich heute auch etwas "Exotisches" hinein.



Diese zwei Telegraphenmarken wurden im späten 19. Jahrhundert herausgegeben; es gab nur 5 Werte, wovon die ersten drei (tiefere Werte) ein kleineres Format hatten.

Diese Marken sind bei Michel, Zumstein (Europa), usw. nicht aufgeführt, aber in den ganz alten Katalogen wir z.B. Moens oder auch im Spezialkatalog Rumänien CMPR '74.

Die Marken sind mangels Nachfrage sehr günstig zu kaufen, wenn sie denn einmal offeriert werden. AUF EINEM TELEGRAPHEN-FORMULAR habe ich diese Marken noch nie angeboten gesehen. Für einen solchen Hinweis wäre ich dankbar.

Freundliche Grüsse Heinz
 
10Parale Am: 02.11.2014 20:36:00 Gelesen: 574984# 255 @  
@ Heinz 7 [#254]

Die Telegraphenmarken faszinieren mich auch schon längstens. Vielen Dank Heinz für die Einführung. Ich habe mich heute noch etwas damit beschäftigt. Auf einem Telegraphen-Formular habe ich diese Marken auch noch nie gesehen, werde die Augen offen halten.

In der Literatur habe ich nun gelesen, dass für diese Art von Frankaturen 3 Abstempelungen obligatorisch bzw. gesetzlich verfügt wurden.

1. ein Datumsstempel (meistens eine Fingerhutstempel in blauer Farbe ((auch Gitterstempel soll es geben)).
2. ein Kontrollstempel COMPT.CONTROLATU aus schwarzer Tinte (D16)
3. ein diagonaler händischer Entwertungsstempel

Sehr gesucht sind Telegraphenmarken mit nur zwei oder einem Stempel, also solche, wo ein obligatorischer Stempel fehlt. Dies lag wohl auch daran, dass es Telegraphenbüros gab, die kein Fingerhutstempel besassen oder der Beamte die händische Entwertung vergaß. Den Höchstwert, den du hier zeigst, müsste demnach schon ein gesuchtes Stück darstellen. In einem rumänischen Katalog habe ich diesen Höchstwert ungebraucht mit einer Bewertung von 500,-- Euro entdecken können, der 2 Lei-Wert steht am günstigsten ungebraucht mit 10,-- Euro zu Buche. Mir scheint es seltsam, dass man nie Telegraphen-Formulare sieht - wo sind diese?

Ich zeige hier die Komplettserie gestempelt und ein 2 Lei Wert ungebraucht (Katalog Bewertung der gestempelten Werte 2006: 380,-- Euro?). Sicher auch ein interessantes Sammelgebiet. Interessant ist sicher auch der seltene Fingerhutstempel von Mihaileni.

Liebe Grüsse 10Parale


 
10Parale Am: 06.11.2014 22:17:26 Gelesen: 574795# 256 @  
Hallo,

zurück zu den ersten Stempel der Moldau, die kleinen M1 Stempel.

Hier der M1 BAKEU - MOLDOVA Abb. 271 Seite 81 bei Stampilografie Postala von Kiriac Dragomir.

Die Marke wurde auf einer Michel Nr. 10 abgeschlagen, bestimmt Handeinzeldruck 10I. Interessant, die Marke wurde entlang der Randlinien geschnitten.

Suche Vergleichsstempel um die Risse und Deformationen des Stempels zu untersuchen.

Liebe Grüße

10 Parale


 
Heinz 7 Am: 08.11.2014 19:16:01 Gelesen: 574689# 257 @  
@ 10Parale [#255]

Guten Abend,

es freut mich, dass mein Beitrag [#254] Dein Interesse gefunden hat. Deine Info betreffend den drei vorgeschriebenen Entwertungen war mir nicht bekannt, das ist sehr interessant! Wo hast Du das gelesen?

Diese Info ist wichtig für mich, da ich ein paar Telegraphen-Marken habe, die tatsächlich diese drei verschiedenen Entwertungen auf einer einzigen Marke aufweisen. Die handschriftlichen Entwertungen erfolgten offenbar in der Regel durch ein Kreuz mit Tinte oder Farbstift. Normalerweise sind Marken, die handschriftlich durchstrichen sind, gar nicht beliebt; aber wenn das amtlich vorgeschrieben war, ist das natürlich kein "Mangel", wie oft vermutet wird.



Auf dieser 1 Leu Marke ist der "Compt. Controlatu"-Stempel unklar (D 16 nach CMPR '74, Seite 422); interessant ist aber das Nebeneinander der drei Entwertungen, wie von Dir beschrieben. Es ist dies die einzige Marke wenigstens auf einem Fragment, ein ganzes Formular habe ich, wie erwähnt, leider nicht.



Auch dieser Höchstwert (5 Lei) hat alle drei Stempel, den Fingerhutstempel "CRAIOVA" gleich vier Mal!



Der tiefste Wert (25 Bani) hat ebenfalls Fragmente aller drei Entwertungen.



Dieser 50-Bani trägt anscheinend keinen handschriftlichen Entwertungsvermerk, aber den recht seltenen Stempel "SUCURS. MIN. FINANC." (OS72 nach Dragomir, Seite 152, fig. 788) "20. SEP. 73"

Eine schöne Serie, diese Telegraphenmarken!

Herzliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 09.11.2014 16:33:54 Gelesen: 574604# 258 @  
@ Heinz 7 [#257]

Gelesen habe ich diese Informationen natürlich bei Kiriac Dragomir "Catalogul Marcilor Postale Romanesti", Seite 422-23 und unabhängig davon auch in einem rumänischen Briefmarkenkatalog von Lazar Carjan und Mircea Manole (Catalogul Timbrelor Postale Romanesti 1858 - 1947).

Den Passus bei Dragomir habe ich Dir abgebildet. Nach Übersetzung vor allem bei Carjan (mit Hilfe meiner Frau) würde ich von 3 "obligatorischen" Entwertungen sprechen. Als handschriftlichen Entwertungsvermerk galt auch eine Zahl mit Tinte geschrieben, was ich noch nie gesehen habe.

Bleibt die Frage, weshalb man so wenige Telegrafen-Formulare findet. Ich glaube es liegt daran, dass die Telegrafenmarken lediglich zwischen 1871 und Ende 1873 in Gebrauch waren. Ab Januar 1874 wurden die Gebühren "bar" entrichtet.

Bewertet werden ungebrauchte Marken, besonders der Höchstwert zu 5 Lei, höher als entwertete Marken. (5 Lei * = 500 Euro im rumänischen Katalog 2006 - 2 Lei * = 10 Euro - 1 Lei * = 150 Euro - 50 Bani * = 110 Euro - 25 Bani = 80 Euro).
Auf dem Formular werden die Marken wie folgt bewertet: 25 Bani = 40 Euro; 50 Bani = 60 Euro; 1 Lei = 50 Euro; 2 Lei = 40 Euro; 5 Lei = 190 Euro)

Mit allen 3 obligatorischen Entwertungen wird die 5 Lei Marke mit 9 Euro bewertet. Die Kataloge geben solchen entwerteten Marken einen höheren Wert, wenn obligatorische Entwertungen fehlen (z.B. ein stampile degetar - Fingerhutstempel) beim Postamt nicht vorrätig.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 09.11.2014 19:22:04 Gelesen: 574584# 259 @  
@ 10Parale [#258]

Guten Abend,

danke für die Angaben. Auch auf Seite 114-115 von Dragomir habe ich nun Hinweise auf die Telegrafen-Entwertungen gefunden, aber ich verstehe nicht alles. Vielleicht finde ich eine gute Seele (Viorica?), die uns da einmal weiterhilft? ;-)

Die Angaben zu den Preisen sind interessant. Es ist klar, dass ich ALLE diese Preise für Marken auf Formulare GERNE bezahlen würde, aber ... wir haben es beide schon gesagt: Solche Formulare scheinen praktisch nie auf dem Markt zu erscheinen. Ich werde weitersuchen.

Anbei noch eine sehr schöne Marke:



Es ist nur eine von drei nötigen Entwertungen angebracht, aber diese ist besonders schön: der "Degetar"-Stempel "OLTENITA" (fig. 557 Dragomir, Seite 112). Sehr klar abgeschlagen, und mit kopfstehender Zeile Monat (NOV = November), innerhalb der drei Jahre, die Du oben vermerkt hast (1871).

Ich bin nun gespannt, ob auch noch weitere Leser etwas zu diesem "seltenen" Thema beitragen können.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.11.2014 23:00:49 Gelesen: 574497# 260 @  
@ zonen-andy [#232]

Hallo Andi,

ich habe den von Dir gezeigten Stempel ebenfalls in meiner Sammlung und stelle ihn hiermit gerne vor:



Der Stempel wurde hier verwendet auf einem Einschreibe-Brief von 1900 nach Wien. Frankiert ist der Brief mit zwei Werten aus der Serie "Spic de Griu" (Ährenausgabe).

@ Marcel [#241]

hat den Stempel bereits gezeigt, er entspricht der fig. 814 im Stempelbuch Kiriac Dragomir (Seite 155). Eine Bewertung dafür habe ich aber nicht gefunden.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 14.11.2014 20:06:56 Gelesen: 574372# 261 @  
@ Heinz 7 [#260]

Das ist ja wirklich ein toller Einschreibe-Brief, Heinz, die beiden Stempel sind ja schon allein ein Zubrot wert.

Die Ährenausgaben bzw. "Spic de Griu" sind ein schwieriges Thema, an das ich mich noch nicht traue.

Ich habe hier auch noch 2 schöne Stempel parat.

Michel Nr. 13 Fürst Cuza mit A65 Agraffenstempel Botosani (blau)

Michel Nr. 175 (Wohlfahrtsmarke: Engel / Ingeri(rum.) mit Stempel B5 Abb. 761 Seite 146 Kiriac Dragomir Stampilografie Postale "CABINETUL DIRIGINTULUI" - schwierig zu übersetzen evtl. "CHEF-KABINETT oder FÜHRUNGS-KAMMER", dürfte etwas mit Militär zu tun haben.

Vielleicht hat jemand noch andere Stempel, gerne bin ich auch behilflich, sie zu erkennen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 24.11.2014 22:28:47 Gelesen: 573940# 262 @  
@ 10Parale [#1]

Die 8. Ausgabe gezähnt fristet ja eher ein Schattendasein neben all den phantastischen Rumänien-Seltenheiten 1858 ff. Sehr hoch bewertet sind sie nicht im Michel-Katalog, aber wenn man versucht, schöne Briefe davon zu finden, oder grössere Einheiten, dann ist das gar nicht einfach.

Mit grosser Freude zeige ich Dir nun eine kürzliche Neuerwerbung eines Briefes, die Dir ganz bestimmt gefällt.



Als Einzelfrankatur ist diese Marke fast nicht auf Brief zu finden, auch als Paar finden wir sie nur selten. Dieser Brief von 1872 von Bukarest nach Giurgiu ist sehr schön mit dem Fingerhutstempel entwertet. - Hinten ist der Ankunftstempel von "GIURGIU 30 / 7" (Agrafe)

Freundliche Grüsse - Heinz
 
zonen-andy Am: 26.11.2014 13:13:09 Gelesen: 573824# 263 @  
Hallo,

ich möchte auch mal Stempel zeigen wozu ich Fragen habe. Michel Nrn. von links oben: 59, 85, 50/51 und 91.

1.Was bedeutet in den beiden rechten Stempeln "Cursa"?
2.Was für ein Stempel ist der rechts oben: Galatz-Braila?

Ich sage schon mal danke im voraus.



Viele Grüße

Andreas
 
ligneN Am: 26.11.2014 17:23:22 Gelesen: 573796# 264 @  
@ zonen-andy [#263]

Es sind Bahnpoststempel. Cursa = Strecke, vgl. die ältere Bezeichnung "Bahnpostkurs".
 
zonen-andy Am: 26.11.2014 17:37:41 Gelesen: 573791# 265 @  
@ ligneN [#264]

Vielen Dank für die Erklärung.

Grüße Andreas
 
10Parale Am: 26.11.2014 19:54:13 Gelesen: 573769# 266 @  
@ zonen-andy [#263]

Der Bahnpostkurs Galatz ---- Braila bzw. Braila ---- Galatz bietet eine Anzahl von Stempelvarianten NFR6 - NFR10 (Quelle: Kiriac Dragomir)

Der Stempel CALAFAT hat die Bezeichnung B3 (fig. 719 / Seite 140 Kiriac Dragomir "Stampilografie Postala")

@ Heinz 7 [#262]

Dieser Brief ist einmalig, Heinz. Die beiden Stempel müssten B1 fig. 603 Seite 132 bei o.g. Buch sein (monocerc - K1). Ich sehe hier zum ersten Mal einen Brief mit dieser Marke. Gratulation!


 
zonen-andy Am: 27.11.2014 14:47:15 Gelesen: 573712# 267 @  
@ 10Parale [#266]

Hallo 10Parale,

herzlichen Dank für die ausführliche Beschreibung der Stempelabschläge, die ich mir gleich notiert habe. Anbei nochmals schöne Stempel auf schlecht gezähnten Marken bis auf Mi.Nr.36 siehe Scan.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Heinz 7 Am: 27.11.2014 21:20:23 Gelesen: 573654# 268 @  
@ 10Parale [#266]

Vielen Dank, 10 Parale,

für die begeisterte Anteilnahme. Geteilte Freude ist doppelte Freude, sagt man so schön; darum ist es ein Geschenk, wenn man Gleichgesinnte findet, die sich an denselben Dingen erfreuen können.

Dir auch viel Glück beim Weiter-Suchen und -Sammeln !

Heinz
 
10Parale Am: 28.11.2014 21:13:54 Gelesen: 573583# 269 @  
@ zonen-andy [#267]

wow, die Stempel sind das i-Tüpfelchen der Marken - wie ich finde.

Die folgende Marke sollte ich eigentlich unter dem Titel "Weltrekorde der Philatelie" einstellen. Während der Michel Katalog sich mit 2 Farbunterscheidungen "ziegelrot" und "karminrosa" begnügt, habe ich für die Michel Nr. 20 in einem rumänischen Katalog sage und schreibe
27 Farbunterscheidungen wahrgenommen.

1. roz - rosa (10 Farbunterscheidungen innerhalb rosa)
2. rosu-roz - rosa-rot ( 2 Farbunterscheidungen innerhalb rosa-rot)
3. rosu - rot (12 Farbunterscheidungen zzgl 1 Papierunterscheidung)
4. cinabru - zinnober (3 Farbunterscheidungen zzgl. 1 Papierunterscheidung)

Was mich mehr interessiert, ist das Zeichen bei der linken oberen Marke rückseitig = vielleicht hat dies jemand schon mal gesehen und kann Auskunft darüber geben?

Liebe Grüße

10Parale


 
zonen-andy Am: 29.11.2014 18:13:51 Gelesen: 573530# 270 @  
@ 10Parale [#269]

Hallo 10Parale,

was für eine schöne Farbenvielfalt der 18 Bani Marken. Bei meiner rechten Marke sieht mir die Kopfzeichnung etwas anders aus z.B. Ohr und Haare.



Viele Grüße

Andreas
 
Pepe Am: 03.12.2014 17:43:45 Gelesen: 573367# 271 @  
1891 Mai 10./24.

Michel 90-94, Satz zum 25. Regierungsjubiläum von König Karl I.

Nur 63.000 Sätze soll es geben. Es wird auf Fälschungen zum Schaden der Post und zum Schaden der Sammler hingewiesen. Das kann ja wieder heiter werden.



Mi 90, lilarot, gz: 11½ : 13¼; Mi 91, violett, gz: 13¼; Mi 92, grün, gz: 13¼



Mi 93, ziegelrot, gz: 13¼; Mi 94, olivbraun, gz: 13¼

Die Ausgabe war nur drei Tage lang gültig. Die 15 Bani müsste erst Tag gestempelt sein.

Nette Grüße
Pepe
 
10Parale Am: 03.12.2014 22:03:49 Gelesen: 573330# 272 @  
@ Pepe [#271]

In einem rumänischen Briefmarkenkatalog habe ich für diese Jubiläumsausgabe eine Auflage von 63.960 Stück gefunden.

Kiriac Dragomir nennt (siehe unten) ganz andere Zahlen, die erheblich davon abweichen: 1 1/2 Bani 120860; 3 Bani 128860; 5 Bani 63.960 - da taucht die Zahl wieder auf; 10 Bani 63700; 15 Bani 129480; macht zusammen = 506.860 für mich auch ein Rätsel.

Tatsächlich gültig waren die Marken am 10., 11., und 12. Mai 1891, so dass die 15 Bani Marke, die zu zeigst erst Tag gestempelt ist.

Dragomir Kiriac spricht in seinem Werk "Catalogul Marcilor Postale Romanesti" davon, dass es sich bei dieser Ausgabe um die erste weltbekannte Jubiläumsausgabe von Briefmarken handelte. (Es gibt auch 2 Ganzsachen mit Aufdruck der Jubiläumsmarken).

Hier ein ungebrauchter Satz.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 03.12.2014 22:32:21 Gelesen: 573326# 273 @  
@ Pepe [#271]

Hallo Pepe,

schön, dass Du da weitermachst. Die 13. Ausgabe von Rumänien war wirklich speziell, sie war nur drei Tage lang gültig, wurde aber massenhaft eingesetzt. Die Michel-Datenangabe ist etwas irreführend: 10./22. Mai war Ersttag (julianisch/gregorianisch), 12./24. Mai war Letzttag der Gültigkeit. (In Rumänien galt weitherum noch bis 1919 der julianische Kalender, aber die Post verwendete ab 1.1.1865 den gregorianischen Kalender, der im 19. Jahrhundert eine Differenz von 12 Tagen hatte. Vgl. die Forumsbeiträge zu unterschiedlichen Kalendern!) Das Datum 10. Mai sollte also nicht vorkommen und ist wohl eine Fälschung.



Anbei siehst Du einen Brief von Bukarest nach Dresden: eingeschrieben. Die 50 Bani sind mit einem kompletten Satz der Regierungsjubiläums-Marke verklebt worden.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.12.2014 21:01:30 Gelesen: 573159# 274 @  
@ 10Parale [#269]

Hallo 10 Parale,

ich habe das Zeichen, glaube ich, auch schon gesehen, kann es aber nicht zuordnen. Vermutlich ist es irgend ein (unbekanntes?) Besitzerzeichen.

Ja, die 18 Bani-Marke ist sehr vielseitig/vielfarbig. Ich habe auch einige klar unterscheidbare Varianten, scheitere aber "grandios" beim Versuch, die 27 Varianten (!) auseinanderzuhalten. Ich finde, da wird "des Guten zuviel" unterschieden. Naja, das mag jeder so sehen, wie er will.

Heinz
 
10Parale Am: 05.12.2014 22:01:22 Gelesen: 573153# 275 @  
@ Heinz 7 [#274]

Danke für die Info, Heinz. Ich bin völlig Deiner Meinung. Langsam erreichen wir auch mit Hilfe von Pepe Gefilde, in denen es sehr schwierig wird.

Ich mache mal einen Sprung ganz nach vorne, an das Ende der postklassischen Zeit in Rumänien. Manche hören hier auf zu sammeln. Auch mit dem gregorianisschen und julianischen Kalender bin ich noch lernfähig. Abgebildet noch eine Jubiläumsmarke mit einem gregorianischen 22. Mai.

Ich zeige eine Mischfrankatur, 1908 gelaufen, 10 Bani Gesamtfrankatur, von Bukarest an den Briefmarkensammlerverein in Amberg / Bayern / Oberpfalz. Es handelt sich um Briefmarkenausgaben, die in Rumänien als "Spic de Grau" bekannt sind - zu deutsch würde ich sagen "Ährenausgabe", weil die Briefmarken eine Umrahmung haben, in der links und rechts je eine Weizenähre abgebildet ist.

Die Ausgabe startet 1893 und wurde mit verschiedenen Serien bis 1906 fortgeführt. Der hier abgebildete Mischfrankatur wurde frankiert mit der Michel Nr. 129, 1 Bani grau/schwarz (lt. Michel 1903) und 3 Marken der Michel Nr. 131, 3 Bani rotbraun (1900).

Ich habe auch die Rückseite abgescannt, da ich aber dieser Art Sütterlin Schrift nicht mächtig bin, bleibt der Text im Dunkeln.

Übrigens noch schöner Ankunftsstempel von Amberg vom 16. Oktober 1908 und eine 13. im Kreis - vielleicht kann hier bayern klassisch helfen.

Für mich eine besondere Marke, da mein Vater aus Amberg stammte.

Liebe Grüße

10Parale




 
Heinz 7 Am: 07.12.2014 11:31:24 Gelesen: 573040# 276 @  
@ 10Parale [#275]

Hallo mein Freund,

es ist in der Tat so, dass uns die 14. Ausgabe von Rumänien, die sog. "Ährenausgabe" echt stressen kann, weil sie ist so vielseitig und (auch) kompliziert mit ihren Möglichkeiten/Varianten. Wir können uns aber auch einfach darüber freuen! Ich schrieb bereits, dass der erste Leiter der ARGE Rumänien, Horst Scherrer, eine phantastische Sammlung der Ährenausgabe aufbaute und das auch perfekt zur Schau stellen konnte. Er hat mit seiner Ausstellungssammlung dann auch prompt höchste Preise gewinnen können. Viele dieser Marken sind zwar geringwertig (rein vom Katalog betrachtet), aber als seltenen Kombination, vielleicht mit einer seltenen Zähnung, oder aus einem anderen Grund trotzdem besonders sammelwürdig. Solche Ausgaben eignen sich sehr auch für Sammler, die sich die klassischen Grossraritäten finanziell nicht leisten können.

Es ist schön, wenn anstatt einer 10 Bani-Marke eine Kombination von 3- und 1-Ban(i) verwendet wird. Da diese Marken aber aus derselben Ausgabe stammen, sprechen wir hier von einer "Buntfrankatur", nicht von einer "Mischfrankatur". Die zweite Bezeichnung verwenden wir für Frankaturen, bei denen verschiedene AUSGABEN (also z.B. 12.+14. Ausgabe) kombiniert wurde.

Anbei zeige ich auch eine tolle Kombination von tiefen Ährenausgabe-Werten:



Ein Streifband 1 Bani braun (Michel Nr. S 4) von 1894/96 wurde verwendet für eine Auslandssendung in die Schweiz. Weil dazu die Frankatur natürlich nicht ausreichte, wurden zwei Marken hinzugeklebt (Mi 99 + Mi. 101) und in Jassy abgestempelt 30 JUL 97. Die Jahreszahl ist nicht klar lesbar, aber hinten auf dem Streifband ist (zur Freude des Sammlers) ein sehr klarer Stempel "SCHAFFHAUSEN 3.VIII.97", was nicht nur die korrekte Verwendung zeigt, sondern uns auch lehrt, wie rasch die Post befördert wurde.



Auf den zwei Marken kleben noch Überreste der Drucksache, die damals spediert wurde. Zum Glück wurde die Frankatur so sorgfältig abgelöst!

Dass ein solches Stück in dieser nahezu perfekten Erhaltung nun 117 Jahre überdauert hat, grenzt an ein Wunder und zeigt, dass immer schon Briefmarken-Liebhaber solche Schönheiten sorgfältig gehütet haben. Das wird auch die nächsten 117 Jahre so sein!

Bei diesem Stück sprechen wir "technisch" nun von einer "Ganzsache mit Zusatzfrankatur" (oder: "Ganzsache mit Zusatz-Buntfrankatur").

Herzliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 12.12.2014 20:49:18 Gelesen: 572771# 277 @  
@ Heinz 7 [#276]

"Wir können uns aber auch einfach darüber freuen!"

Wow, ein Streifband S4 mit Zusatzfrankatur in die Schweiz, was für ein Hammer - ich freue mich für Dich.

Ich meinerseits freue mich über diese unscheinbare Postkarte vom 09. März 1900, abgeschlagen in Bukarest, gut erkennbarer Ankunftsstempel von Villefranche (Frankreich).

Sei es nun die 10 Bani Marke Michel Nr. 114, 120 oder 133a bleibe dahingestellt - man müsste diese Marke wohl ablösen, um das zu erforschen. Mir gefällt auch das Bild auf der Rückseite; die Nationalbank von Bukarest. Dazu ein Text in Französisch, den ich hier mal ins Deutsche übersetze:

"Das Klima in unserem Land ist extrem. Im Sommer steigt das Thermometer bis zu 34 Grad Celsius, während es im Winter manchmal bis unter 26 Grad Celsius unter Null sinkt. Was für ein Übergang ..."

Mittlerweile steigt die Temperatur in Bukarest im Sommer auch mal über 40 Grad Celsius, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann. Eine Postkarte für die Weltklimakonferenz 2015 in Paris.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 13.12.2014 10:46:00 Gelesen: 572725# 278 @  
@ 10Parale [#277]

Köstlich, diese Ansichtskarte! Der Text musste damals ja auf der Vorderseite angebracht werden, die Rückseite war nur für die Adresse bestimmt.

Apropos Weltklima-Konferenz: Früher wurde es in Rumänien ja öfter lange Zeit sehr kalt. Das lernen wir u.a. daraus, dass die Donau nicht mehr schiffbar war, wegen Eisbildung! So haben manche Briefe einen langen Umweg nehmen müssen, weil die Donau kein grosses Gefälle hat und deswegen langsam fliesst und sich bei längerer Kälte tatsächlich mächtige Eisbarrieren bilden konnten!

Vielleicht weiss da ein Meteorologe, wann dies das letzte Mal war, dass die Donau so richtig zugefroren war?

Post- und Ansichtskarten finde ich auch faszinierend. Ich finde es toll, wie Du, 10 Parale, immer wieder verschiedene Aspekte der Rumänien-Philatelie ins Spiel bringst. Ich sehe das nämlich genauso; alle Facetten der Rumänien-Philatelie sind interessant !



Am 24. März 1898 wurde diese hübsche Ansichtskarte von Bukarest nach Wien geschickt. Ohne besonders interessanten Zusatztext, aber diese Art von Ansichtskarten ("Gruss aus..."-Lithokarten) waren um die Jahrhundertwende in ganz Europa sehr beliebt.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 15.12.2014 20:12:43 Gelesen: 572584# 279 @  
@ Heinz 7 [#278]

Ich finde es toll, wie Du, 10 Parale, immer wieder verschiedene Aspekte der Rumänien-Philatelie ins Spiel bringst.

Danke für die Lorbeeren. Ich versuche aus jedem Beleg etwas herauszuholen. Da bin ich ganz und gar Autodidakt. Vielleicht fehlt mir auch irgendwie die Studienatmosphäre meiner längst vergangenen Schulzeit. Die Philatelie lässt mich wieder zu dem Schüler werden, der ich einmal war.

Dazu ein großer Satz ins Jahr 1928. Wer an die Schweiz denkt, denkt sofort an Wilhelm Tell und damit verbinden sich Figuren wie Friedrich Schiller, der Landvogt Gessler, Tell´s Sohn Walter und Orte wie der Vierwaldstätter See und Ereignisse wie der Rütli-Schwur.

Daran musste ich denken, als ich diesen Briefumschlag in meiner Sammlung entdeckte, allein aufgrund des Absenders, La Wilhelm Tell in Bucuresci. Tatsächlich gab es ein Haus mit solch einem Namen und da soll es ebenfalls schöne Lithokarten geben. Würde mich freuen, so etwas mal zu finden.

Im WorldWideWeb kann man über solche Themen unendlich forschen.

Ach ja, diesmal kann ich die Marke genau bestimmen. Es ist der Wert zu 10 Lei,Michel Nr. 328, König Michael aus dem Jahr 1928 im größeren Format. Es gibt von dieser Ausgabe noch einen Satz mit einem kleineren Format aus dem Jahr 1930 und noch ein Satz mit Wasserzeichen 4.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 16.12.2014 20:09:51 Gelesen: 572493# 280 @  
Hallo,

zur Ergänzung hier noch ein mit 20 Lei (2 x 10 Lei Michel Nr. 328 im waagrechten Paar) freigemachter Einschreibebrief von Sibiu nach Berlin-Grünau. Rückseitig schöner Ankunftsstempel von Berlin Grünau vom 29.10.29 und ein Bahnpoststempel Breslau-Oderberg.

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.12.2014 20:51:49 Gelesen: 571895# 281 @  
@ 10Parale [#279]

Hallo,

dieser Wilhelm Tell-Beleg hat gleich doppelten Bezug zur Schweiz, weil er ja in die Schweiz gesandt wurde. Interessant!

Heute zeige ich eine britische Marke mit dem Bild von King Edward VII. Was hat das mit Rumänien zu tun?



Nach den Marken des Heimatlandes folgen im Michel die Gebiete, in denen britische Marken auch verwendet wurden. Unter dem Kapitel "Britische Post in der Türkei" sind gemäss Michel West 2000/2001 (A-K), Seite 1286+1287 immerhin 61 Marken gelistet von 1885-1921. Die Freimarken-Ausgabe Grossbritannien Nr. 107 wurde mit geändertem Wertaufdruck "1 Piastre" zur Marke "Britische Post in der Türkei No. 23".

Eine solche Briefmarke kam nun zur Verwendung und wurde abgestempelt am 2. OCT 1906 an Bord eines Transportmittels (Bahn/Schiff). Es muss die Linie "CONSPOLI - CONSTANZA - BUCURESCI" sein, denn die anderen Stempel der Gruppe SMR sehen anders aus. Dragmoir behandelt diese Stempel in Kapitel "10.1.1. Posta din trenurile accelerate românesti" ("Die Stempel der Post in rumänischen Eilzügen") auf Seite 255. SMR2a, leider ohne Abbildung (das ist eine Ausnahme).

Auf einer Abbildung - leider ohne Quellenangabe - fand ich folgenden philatelistischen Hinweis zu dieser Marke:



Der Autor spricht hier von Schiffsstempel, aber Dragomir teilt die SMR-Stempel ausdrücklich auf (Bahn/Schiff) und ich weiss jetzt nicht mit Sicherheit, ob es tatsächlich ein Bahnstempel war. Ich folge aber der Katalogisierung von Dragomir und stelle das unter "Bahnstempel" ein, nicht "Schiffstempel".

Auch eine unscheinbare, fast wertlose Marke (Katalog Michel: -.30) kann einem Sammlerherzen Freude bereiten. Der wunderbare, zentrische Vollstempel ist dafür verantwortlich. Ich habe solch eine Verwendung "Britische Post in der Türkei nach Rumänien" bisher noch nie real gesehen. Darum ist Stempelkunde für Philatelisten wertvoll.

Heinz
 
10Parale Am: 09.01.2015 20:12:59 Gelesen: 571479# 282 @  
@ Heinz 7 [#281]

Wow, ein hoch interessanter Stempel aus längst vergangenen Tagen. Ich denke es ist der Stempel SMA1 (2-Kreis-Stempel mit Ornament Blume anstatt Posthorn), der auf meiner Abbildung oben links abgebildet sein müsste, mit einer leichten Rotation - Dragomir Kiriac Seite 256.

Es gab wohl Stempel für die innerrumänische Linie Bukarest - Constanta (ca. 300 km Entfernung - heute verläuft dort für den Individualverkehr eine mautpflichtige Autobahn) und Stempel für die internationale Linie von Paris nach (Konstantinopel) über Bukarest und Constanzs.

Hier setzt nun meine Frage an: Was bedeutet Conspoli oder Cospoli = ist das eine Abkürzung für Polis (Poli) Constantinopel (Cons oder cos.) ?

Vielleicht weisst Du mehr darüber oder ein anderer Leser.

Liebe Grüsse

10Parale


 
Heinz 7 Am: 10.01.2015 01:05:19 Gelesen: 571460# 283 @  
@ 10Parale [#5]

Hallo 10 Parale,

Du bezeichnest ja die Michel Nr. 10 als Deine Lieblingsmarke und zeigst uns in der Rubrik "echt oder falsch" gleich einen 40er-Bogen des Plattendruckes - Michel Nr. 10 II (1864).

Zur Ergänzung anbei ein Bogen der Nr. 10 I, als Hand-Einzeldruck (1862).

Man sieht im Vergleich sehr schön, wie der Drucker beim Handeinzeldruck unregelmässige Abdrucke produzierte (z.B. Marke 28+29 sind eng beieinander gedruckt), wogegen beim späteren Plattendruck alle 40 Marken in einem Arbeitsgang gedruckt werden konnten. Das war nicht nur sehr viel schneller erledigt (Zeitersparnis!), auch Platz bzw. Papier liess sich damit einsparen! Die Handeinzeldruck-Bogen enthielten nur 32 Marken, die Plattendruck-Bogen aber 40.



Dass mein Bogen etwas gräulich aussieht liegt daran, weil das sehr dünne Papier ist flächendeckend auf einen gräulichen Karton geklebt. Das ist vielleicht für eine ungebrauchte Marke/Bogen keine "Wunschvorstellung", aber ich will mich nicht beklagen. So hat der sehr sensible Bogen die letzten 150 Jahre doch gut überstanden und das seltene Stück ist gesamthaft in guter Erhaltung.

Für alle "Kehrdruck-Liebhaber": vergleicht bitte den Plattendruck-Bogen mit dem Handeinzeldruckbogen: dort haben wir die berühmten 90 Grad-tête bêche-Markenpaare und nur EINEN 180 Grad Kehrdruck; hier hingegen haben wir 8 x 180-Grad Kehrdruck-Paare.

Schönes Wochenende! Heinz
 
zonen-andy Am: 13.01.2015 13:32:15 Gelesen: 571297# 284 @  
Hallo,

ich habe mal 3 Marken aus der Ausgabe 1900/1911 Mi.Nrn.127-144 eingescannt die größere weiße Flecken oder Striche aufweisen. In meinem Michel-Südosteuropa Katalog 2011 sind keine Plattenfehler angegeben oder sind solche Druckabweichungen fast normal?




Grüße Andreas
 
10Parale Am: 16.01.2015 21:05:53 Gelesen: 571144# 285 @  
@ zonen-andy [#284]

So lange keine Antwort auf Deine Frage und auch weiterhin keine Antwort. Ich habe mal nachgelesen und lediglich einen einzigen Hinweis gefunden, dass es bei der 10 Bani Marke aus dem Jahr 1900 (Michel Nr. 120 - Grosse Wappeneinpressung auf über 25 Marken) häufig zu Plattenfehlern gekommen ist. Ich werde versuchen, hierüber mehr in Erfahrung zu bringen und bitte um Geduld. Vielleicht kann Heinz etwas mehr darüber sagen.

Auf der Rückseite mancher Briefmarken sieht es ja auch manchmal aus wie bei meinem Spickzettel während der Schulzeit. So auch in dem Beispiel, dass ich hier vorstellen will.

Lt. dem Vorbesitzer dieser Marke handelt es sich um die Michel Nr. 123, 15 Bani schwarz aus dem Jahr 1900 mit der grossen Wappeneinpressung als Wasserzeichen, gezähnt 11 1/2.

Ich habe tagelang versucht die auffällig diagonal liegenden gelochten Initialen (Perfins) zu lesen und Gott sei Dank lief heute abend gerade das Fernsehen und meine aus Rumänien stammende Ehefrau war auch da. Ich grellen Licht des LED-Bildschirm fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Die Lochstanzungen ergeben das Wort "ADEVARUL".

Doch was ist "ADEVARUL"? Es ist ein rumänisches Wort und bedeutet "DIE WAHRHEIT". Aber was soll "DIE WAHRHEIT" als Perfin? Flink meine Frau gefragt und die wusste sofort, dass es seit dem Jahr 1888 in Rumänien eine Zeitung mit solchem Namen gibt. Diese Zeitung kritisierte in ihren Anfangsjahren König Karl I. so heftig, dass sie zeitweise eingestellt werden musste. Die Zeitung ist heute im Besitz eines Ölmagnaten und dem Gründer der Liberaldemokratischen Partei in Rumäniens.

Könnte also sein, dass diese Sicherheitsmaßnahme durchaus dieser Zeitung zuzuschreiben ist, ich gehe mal sehr davon aus.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 17.01.2015 15:33:50 Gelesen: 571096# 286 @  
@ zonen-andy [#284]

Dass es auch für mich noch Rätsel gibt bei dem Thema "Rumänien für Sammler" zeige ich an Hand dieser 3 Marken mit einer Art Stempelaufdruck, die ich jedoch von JASSY und BACAU (Städte im Fürstentum Moldau) noch nie gesehen habe.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 17.01.2015 18:20:30 Gelesen: 571074# 287 @  
@ zonen-andy [#284]

Hallo Andy,



Ich zeige Dir anbei eine Seite aus der früheren Spezialsammlung von einem grossen Spezialisten für Rumänien-Briefmarken. Er hat (u.a.) die "Ährenausgabe" (die 14. Ausgabe "Spic de griu" 1893 ff) hochspezialisiert gesammelt und ausgestellt und dafür meines Wissens auch hohe Auszeichnungen erhalten.

Die dritte und vierte Reihe von Marken zeigen alle "Klischeeschäden und Druckfehler", wie sie für diese Ausgabe tatsächlich recht häufig vorkommen. Im Spezialkatalog CMPR '74 von Dragomir sind auf Seite 150-162 auch einige "Varietati de cliseu" (und ähnliches) aufgelistet.

Deine Fragen möchte ich also wie folgt beantworten:

a) Solche Druckabweichungen sind zahlreich anzutreffen; einzelne davon sind aber sicherlich markant und auch selten.

b) Da sich aber kaum viele Sammler für diese Feinheiten interessieren ist eine Katalogisierung ALLER dieser Druckfehler bisher meines Wissens von KEINEM Katalog konsequent vorgenommen worden.

c) Einzelne dieser vermeintlichen Druckfehler sind aber auch Hinweise oder BEWEISE für (z.T. bekannte) Fälschungen.

Insgesamt also ein schwieriges Thema.

Ich kann mir gut vorstellen, dass in philatelistischen rumänischen Zeitschriften vertiefte Studien zu solchen Druckfehlern zu finden sind. Aber ich kenne mich da, offen gesagt, zu wenig aus, als dass ich Dir genauere Hinweise geben könnte.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
zonen-andy Am: 18.01.2015 11:09:22 Gelesen: 570991# 288 @  
10Parale [#285]
Heinz 7 [#287]

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure hilfreichen Kommentare und Scans. Die meisten Druckabweichungen habe ich auf den Mi.Nrn. 133/134 gefunden, wobei vom Druckbild her vielleicht auch Fälschungen dabei sein können. Anbei noch einen Scan der Mi.Nr.104 mit Fehlern. Linke Marke mit Fehler Bestätigung "roter Fleck" zwischen M und A von Romania siehe unter Bild Druckfehler 1. Marke Spezialsammlung aus Beitrag [#287]. Die linke Marke könnte vom Bogenrand stammen, da ich kein Wasserzeichen sehe.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Heinz 7 Am: 22.01.2015 23:08:56 Gelesen: 570686# 289 @  
@ 10Parale [#282]

Hallo 10 Parale,

leider kann ich - trotz intensiver Suche - keine genaue Antwort geben auf Deine Frage.



Conspoli scheint ein Anfangs-Startort (Bahnhof?) gewesen zu sein, aber es scheint mir nicht die türkische/osmanische Schreibweise gewesen zu sein, denn sonst müsste ich den Stempel im Werk "Philatelistischer Atlas des Osmanischen Reiches" von Andreas Birken (1992) doch wohl finden(?). Aber Fehlanzeige! Wie Du ja mit der Abbildung der Seite 256 aus dem Buch von Dragomir schon gezeigt hast, wird der Stempel mehrfach als Anfangs- oder Endstation einer Bahn- oder Schiffslinie genannt. Ob es ein Stadtteil/Bahnhof von Constantionopel war, kann ich nur vermuten, aber nicht sauber nachweisen.

Anbei eine Postkarte, die von Constantinople nach Bukarest geschickt wurde im Jahre 1903. Auf der türkischen 10 Para-Marke sehr schön der Stempel "CONSPOLI-CONSTANTA-BUCURESCI", also der "umgekehrte" Stempel von fig. 1449 (Dragomir, Seite 256). fig. 1450 zeigt dann einen sehr ähnlichen Stempel, aber mit "COSPOLI" (ohne "N")!

Dass beide Schreibweisen zur gleichen Zeit vorkamen, zeigt auch der nächste Beleg von 1896 mit den Stempeln fig. 1454 + fig. 1468.



Auch dieser Brief ist von Constantinople abgegangen. Cospoli/Conspoli muss also (das dürfen wir wohl fast sicher annehmen) ein "Teil" davon sein.

Lass doch bitte die Seiten 253-260 im Buch Dragomir von einer sprachkundigen Person aufmerksam lesen; ich kann das leider nicht (rumänisch). Irgendwo sollte das doch notiert sein, so meine/hoffe ich.

Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.01.2015 00:02:57 Gelesen: 570676# 290 @  
@ 10Parale [#282]

Hallo - eine wichtige Ergänzung:

zu Cospoli habe ich gefunden:

"Brockhaus → 10. Band: K - Lebensversicherung → Hauptstück: Seite 0587, „Konstantinopel“"

"... und Levantinern Cospoli , von den Slawen Zarigrad (d. i. Kaiserstadt) genannt, Hauptstadt des türk. Reiches, liegt unter 41° nördl. Br. und 28° 59' östl. L. von Greenwich, auf einer Halbinsel, die im S. vom Marmarameer, im O. vom Bosporus"

bzw.

"Meyers → 10. Band: Königshofen - Luzon → Hauptstück: Seite 0028, von „Konstantinehafen“ bis „Konstantinopel“ Öffnen"

"... Konstantinúpolis, levantisch-ital. Cospoli, von den Slawen Zarigrad, "Kaiserstadt", genannt, die Hauptstadt des osmanischen Reichs und Residenz des Sultans, liegt unter 41° nördl. Br. und 28° 58' östl. L. v. Gr. auf der europäischen Küste"

=> Also offenbar ein anderer (levantisch-ital.) Name für Konstantinopel.

Ich denke, wir haben das Rätsel gelöst.

Heinz
 
merkuria Am: 23.01.2015 00:20:25 Gelesen: 570673# 291 @  
@ Heinz 7 [#289]

Hallo Heinz,

ich bin kein Rumänien-Spezialist, habe aber mal nach Cospoli gegoogelt. Bin dabei mehrere Male auf Constantinopel gestossen, meistens auf Abbildungen des Bahnhofes.



Hier eine Karte aus einer Auktion (Los 2429) die folgenden Begleittext hat:
« Salut de Cospoli. Le personnel du service commercial des Chemins de fer orientaux"

Hier den Link zu dieser Seite:

http://postcardcircuit.com/Stamp_Auction_Collectable/greece-picture-postcards?page=37

Das Foto auf dieser Karte wurde jedenfalls vor dem Bahnhof von Constantinopel aufgenommen (siehe andere Karten in dieser Auktion) Ich denke, Du hast das Rätsel richtig gelöst!

Liebe Grüsse
Jacques
 
Heinz 7 Am: 23.01.2015 13:07:44 Gelesen: 570622# 292 @  
@ merkuria [#291]

Danke Jacques!

Ich habe am "falschen Ende" angefangen mit Suchen. Unter "Conspoli" findet man nur sehr schwer etwas (oder fast nichts), aber unter "Cospoli" geht es dann sehr rasch.

Brockhaus bzw. Meyer: => Cospoli = ein anderer (levantisch-ital.) Name für Konstantinopel.

Warum der Stempelmacher dann nicht konsequent "Cospoli" verwendet hat, sondern (auch) "Conspoli", bleibt im Moment als Frage stehen. Vielleicht war es auch ein Versehen? Vielleicht hat er irgendwie "Cospoli" mit "Constantinople" vermengt? Es wäre nicht der einzige Stempelfehler, den wir Philatelisten festgestellt haben.

Herzliche Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 08.02.2015 15:10:10 Gelesen: 569609# 293 @  
@ Pepe [#271]

So, ich mach mal weiter. Diesen Beitrag könnte man auch "zugelernt" nennen.

"Es wird auf Fälschungen zum Schaden der Post und zum Schaden der Sammler hingewiesen. Das kann ja wieder heiter werden."

Pepe, das kann nicht nur heiter werden, das wird sehr heiter. Beim Durchstöbern meiner Sammlung bin ich heute mal wieder auf was gestoßen, dass sehr stark nach Fälschung riecht. Man hat es mal gekauft, weil man keine Ahnung hatte. Doch durch Philaseiten bin ich schon erheblich schlauer geworden.

Die 13. Ausgabe (Jubiläumsausgabe), die nur 3 Tage gültig war, wurde den Büchern zu Folge niemals mit dem Stempel des rumänischen Postamtes in Cospoli (Constantinopel - siehe auch Rumänien: Postrouten und Transportwege) SMR18 versehen - vgl. Kiriac Dragomir Stampilografie Postala - Seite 260.

Dieses rumänische Postamt war lt. Kiriac Dragomir zwischen dem 4/16. März umd dem 27.April/9.Mai 1896 (julianischer Kalender), also ca. 55 Tage in Betrieb. Verwendet wurden die Marken "Spic de Griu" mit den Nominalen 5, 10 und 25 Bani - (ein Thema für sich)

Das Datum 12. April ist deshalb falsch, weil lt. Kiriac Dragomir dieser Stempel nur vom 13. April 896 - 2. Mai 1896 vorgekommen ist. Neben dem Aufdruck von 10 PARAS, 20 PARAS und 1 PIASTRE ist auch die arabische Schrift in der oberen Kreishälfte interessant - die in türkischer Sprache lautet: "ROMANYA VAPUIARINA MAKSUSTUR" - was auf deutsch soviel bedeutet wie: "gültig für rumänische Schiffe".

Obwohl ich hier wohl auf die platte Nase gefallen bin, immerhin Material zur Verdichtung des Allgemeinwissens.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 09.02.2015 21:20:24 Gelesen: 569517# 294 @  
@ 10Parale [#293]

Lieber Freund,

den Stempel findest Du in Beitrag [#289]. Auf der 13. Ausgabe hat aber weder der Aufdruck "1 PIASTER", noch der Stempel etwas zu suchen. Da hast Du recht!

Lehrgeld zahlen wir alle; ich musste auch schon Entdeckungen in meiner Sammlung machen, die mich enttäuschten.

Das ist aber nur Ansporn, es das nächste Mal besser zu machen!

Herzliche Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 26.02.2015 13:11:31 Gelesen: 568766# 295 @  
Hallo,

im Jahr 1932 brachte Rumänien seine erste Blockausgabe heraus. Anlass war die Briefmarkenausstellung EFIRO in Bukarest, die vom 23. - 30. November 1932 ihre Pforten öffnete. Karl II. (Carol) war nicht nur König, sondern auch ein großer Philatelist, dessen Sammlung zu jener Zeit auf Platz 3 einer Art Weltrangliste der Sammler stand. Heinrich Birnbach (Deutschland) und Emilio Diena (Italien) waren u.a. mit Ausstellungsstücken in der Rumanian Academy Foundation in der Dalles Hall in Bukarest 1932 dabei. Der 100 x 125 mm große Block mit der Nominale 6+5 LEI zeigt König Karl II. in seiner Uniform als General.

Die Auflage war 50.000 Stück. Heutzutage kann man einen postfrischen Block (übrigens ohne Wasserzeichen) schon in manchen Auktionskatalogen im Angebot sehen.

Das FDC Datum soll der 21. November 1932 sein. Vielleicht hat jemand solch einen Block und kann ihn hier mal präsentieren. Ich zeige einen postfrischen Block und einen gestempelten Block mit einem Ausstellungsstempel vom 5. Dezember 1932.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 27.02.2015 00:03:58 Gelesen: 568714# 296 @  
@ 10Parale [#295]

Hallo guten Abend,

die EFIRO muss eine sehr hochkarätige Ausstellung gewesen sein, wenn man sieht, welche wichtigen Sammler dabei ausstellten! Natürlich ist es der Philatelie eines Landes förderlich, wenn sogar der König/die Königin ein eifriger Sammler ist. Bei mindestens drei grossen Sammlern ist das bekannt (plus bei einem Maharadja!): dem König von England, dem König von Rumänien und dem König von Ägypten; King Farouk!

Interessant für uns ist, dass King Farouk einige (wenige) hochklassige Rumänien-Seltenheiten hatte. Eine erzielte an der Auktion 1954 in Kairo(!) einen sehr hohen Preis. Weisst Du von welchem Stück ich spreche? Es ist der später nach dem König benannten "Farouk-Brief"



Ein Bild sagt mehr als viele Worte. Das ist natürlich eines DER HAMMERSTÜCKE der Rumänien-Philatelie. Manche sagen: "das zweitbeste Stück von Rumänien".

Ausnahmsweise kann ich das gezeigte Bild nicht aus den eigenen Beständen "rekrutieren", bedauerlicherweise. Das Foto ist dem Buch zur Ausstellung der ANPHILEX 1996 entnommen, als der Collectors Club New York sein 100-Jahr-Bestehen feierte. Unter anderem wurden die 20 "Aristocrats" der Philatelie-Welt vorgestellt (EINSCHLIESSLICH einem Rumänien - Stück! Aber NICHT der Farouk Brief, sondern dem vielleicht "besten Stück von Rumänien"). Das Buch ist ein "who is who" der Weltraritäten.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 27.02.2015 22:03:48 Gelesen: 568663# 297 @  
@ Heinz 7 [#296]

Wow - "Farouk-Brief" - was für eine wunderschöne Seltenheit. Ein Paar und ein Einzelstück der 108 Parale (Rumänien Michel Nr. 4) in bester Erhaltung. Drei Abstempelungen M1 Galatz Moldova fig. 277 Stampilografie Postala von Kiriac Dragomir.

Der Stempel "RECEPISSE" der Moldau für eingeschriebene Briefe gab es in 2 Varianten, auf dem Farouk Brief ist es der Stempel C1 fig. 1471 aus dem selbigen Buch. Es wäre bestimmt noch interessant die Frankatur von insgesamt 324 Parale zu erklären.

König Karl II von Rumänien war im Besitz eines Kehrdruckpaares der 27 Parale (Michel Nr. 1), welches aber seit 1950 "leider" verschwunden ist. Die 27 Parale Marke wurde in Bögen zu 32 Marken hergestellt, jeweil 4 Reihen zu 8 Marken, wobei Reihe 2 und 3 sich direkt im Winkel von 180 Grad gegenüberstanden. Das Kehrdruckpaar der 27 Parale war das einzig bekannte auf der Welt. Die größte Rarität der Rumänien-Philatelie?

Anbei eine Rekonstruktion, wie die Rarität aussehen könnte.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 01.03.2015 14:25:13 Gelesen: 568554# 298 @  
Heute ist der 1. März und in Rumänien ist es seit langem eine Art "vorchristlicher, archaischer" Brauch, dass die Männer den Frauen und die jungen Burschen den Mädchen eine kleine Brosche schenken mit verschiedenen Symbolen, das die Frauen (Mädchen) sich dann an einer rot-weissen Schnur als Brosche an die Brust stecken. Es ist ein Symbol für den Frühling und die Liebe. Um so mehr Broschen die Mädchen um den Hals hängen haben, desto mehr Verehrer haben sie.

1. März = Marcisor

Hier die beiden Kleinbögen KB 5709 und KB 5710 aus dem Jahr 2003 anläßich dieses Festtages. Michel schreibt "Grußmarken zum Valentinstag", was meines Erachtens so eigentlich nicht stehen gelassen werden kann. Maikäfer und Schornsteinfeger sind jedoch auch Glückssymbole, die am 14. Februar europa- bzw. weltweit zum Tragen kommen.

Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 01.03.2015 22:21:18 Gelesen: 568534# 299 @  
@ 10Parale [#297]

Lieber 10 Parale,

Du hast natürlich vollkommen recht, dass Du den legendären, einmaligen Kehrdruck der 27 Parale hier auflistet. Das ist eine absolute Weltrarität, die natürlich bei den zwei Auktionen, die sie erlebte, auch Spitzenresultate erzielte.

Du brauchst die Rarität nicht zu rekonstruieren; ich habe drei Fotos von ihr



Ferrary-Auktion, Oktober 1921
Arthur Hind-Auktion, Januar 1935

Der Kehrdruck erreichte 1921 46'000 Französische Francs, das ist umgerechnet auf heute, wertbereinigt knapp über CHF 300'000. Das war das 27. beste Ergebnis aller Ferrary-Lose! 1935 erreichte das Paar stolze GB£ 1'000; welchem Wert das heute gleichzusetzen ist, kann ich nicht ohne Weiteres sagen, aber es war ein Spitzenergebnis für Briefmarken weltweit.

Leider ist das Foto nicht scharf, aber es ist sogar ein Farbfoto, darum zeige ich es gerne. Es wurde publiziert in der legendären LIFE-Ausgabe vom Mai 1954, als die wertvollsten Briefmarken vorgestellt wurden. Mister Harmer hat es damals (1954) bewertet mit US$ 7'000; also nicht ganz so hoch wie auch schon.

Das Stück ist leider seit fast 65 Jahren verschollen. Es ist natürlich der Wunsch jedes Rumänien-Sammers, dass er es einmal wieder sehen kann. Auch ich träume davon.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 01.03.2015 23:17:08 Gelesen: 568529# 300 @  
@ Heinz 7 [#299]

Aus lauter Begeisterung für diese Weltrarität noch das Foto aus dem Auktionskatalog von H.R. Harmer London (Arthur Hind-Auktion).



Auch dieses Foto zeigt rechts unten den zweiten, schwachen Stempel-Abschlag von GALATZ. Die Stempelfarbe ist in Beitrag 299 schön ersichtlich. Alle, die sich wundern, wie der Kehrdruck zustande kam, sollen Beitrag 287 betrachten (die dritte Ausgabe Handdruck wurde gleich gedruckt wie die erste; wir haben also ein vertikales Paar (Position 9+17 des Bogens, oder 10+18, 11+19, ... 16+24)).

Ein schöner Beitrag für unser kleines Jubiläum: "300 x Rumänien für Sammler"

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.03.2015 21:42:30 Gelesen: 568209# 301 @  
Guten Abend,

als Nummer 301 unseres Rumänien-Themas habe ich mir eine bunte Ansichtskarte ausgesucht:



Ich finde solche Darstellungen sehr pittoresk und sie gefallen mir gut. Man kann sich richtig gut die Stimmung vorstellen.

Heinz
 
10Parale Am: 18.03.2015 20:11:39 Gelesen: 567706# 302 @  
@ Heinz 7 [#301]

"Beschreibung auf der Rückseite" - würde mich auch mal interessieren. Die Ansichtskarte ist wirklich sehr bunt und pittoresk. Mir ist sofort eingefallen, das auch heutzutage der(die) Briefzusteller(in) den Leuten noch die Rente bar nach Hause bringt. Unvorstellbar bei uns.

Heute zeige ich wieder mal ein besonderes Exemplar der Michel Nr. 10. Diese 30 Parale Marke (Handeinzeldruck schätze ich) wurde mit einem Agraffenstempel A62 in roter Farbe von BRAILA abgeschlagen. Auf Grund des Stempeldatums, 29. Februar, ist sogar eine genaue Jahreszuordnung möglich, weil ja nur alle 4 Jahre ein Schaltjahr ist. So kann ich ziemlich genau sagen, dass die Marke am Montag, den 29. Februar 1864 abgeschlagen wurde, ein Schaltjahr.

Liebe Grüße

10Parale

Anmerkung: Da Heinz7 in dem Thread über die unterschiedlichen Kalender (#7) uns mitteilte, dass die rumänische Post ab 1865 auf den gregorianischen Kalender umgestellt hat, wird meine Theorie nun äusserst fragwürdeig. Kann dies nun eine Spätverwendung des Stempel im Jahr 1868 gewesen sein (Schaltjahr), oder ist der Stempel etwa gefälscht? Und aus welchem Grund?


 
Heinz 7 Am: 19.03.2015 15:29:41 Gelesen: 567646# 303 @  
@ 10Parale [#302]

Hallo 10 Parale,

der Stempel von Braila mit der Agraffe in roter Farbe ist recht selten! Ich habe diesen Stempel auch, und Herr Fritz Heimbüchler hat ihn mit "RR" signiert (roter Stempel). Oben ist er knapp geschnitten, aber gemäss Fotoattest Heimbüchler "vollrandig" (= "Die Marke ist voll- bis breitrandig geschnitten, sehr farbfrisch, der Stempel klar auf den Brief übergehend").



Der Brief ist gestempelt 28.3.1863 und hat einen Ankunftsstempel "BUCURESCI 30/3". Auch der "FRANCO." C9P.-Stempel (Dragomir fig. 1613, 1614, 1624) (typisch für Braila) ist wunderschön.

Es ist dies eine meiner Ersterwerbungen für mein Gebiet Rumänien. Auch das Attest ist alt, Fritz Heimbüchler war bei seiner Studie noch ein junger Prüfer; es ist das Attest Nr. 100 vom 2.6.1980. Gekauft habe ich diesen Brief 1995. Seit 20 Jahren bereitet er mir Freude.

Zu Deinem Stück: Ich sehe nicht, warum das Datum 29.2.1864 nicht möglich sein sollte. Sehe ich das Problem nicht?

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 20.03.2015 21:10:10 Gelesen: 567587# 304 @  
Wir haben noch nicht sehr viele Briefe der Ährenausgaben gezeigt; der 14. Briefmarkenausgabe Rumäniens. Ich will da in den kommenden Wochen etwas "nachlegen".

Viele der Briefmarken haben nur wenig Katalogwert, trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass wir immer saubere Belege von allen Werten finden.



Dieser Brief ging am 4. Juni 1894 von Bukarest nach Mainz (Ankunft 6.6.)

Ich hoffe, der Brief gefällt Euch. Er ist mit 1 Ban überfrankiert, aber das ist kein Unglück. Er stammt aus der Goldmedaillen-Sammlung von Horst Scherrer.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.03.2015 11:20:17 Gelesen: 567350# 305 @  
@ Heinz 7 [#304]

Ich vertiefe mich zur Zeit in meinen Spezialteil "Rumänien, 14. Ausgabe, Ährenausgabe".

Nun sehe ich "vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr".

Was meint Ihr, steht da handschriftlich auf den Marken?



Ich meine, es sind zwei Paare der Michel Nr. 134 "anilinrosa", in der Zähnung "B". Den handschriftlichen Zusatz kann ich aber nicht entziffern/zuordnen. Ich wäre froh um einen Hinweis.

Herzliche Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 26.03.2015 12:34:38 Gelesen: 567342# 306 @  
@ Heinz 7 [#305]

Könnte das Verb "retribui" = "bezahlen, belohnen" bedeuten - also ein handschritlicher Vermerk "bezahlt".

Wie heisst es beim Lotto: Diese Angaben sind ohne Gewähr.

Liebe Grüsse

10Parale
 
Heinz 7 Am: 27.03.2015 18:25:43 Gelesen: 567306# 307 @  
@ 10Parale [#306]

Lieber 10 Parale,

mir scheint es, Du hast recht! Unter "retributie" finde ich die Übersetzung "Entgelt".

Das führt uns aber zur Frage: Was bedeutet das? Eine Briefmarke war die die Quittung für die Vorauszahlung für eine Dienstleistung.

Denkbar ist, dass der Absender "darüber hinaus" noch ein Entgelt ("Trinkgeld") bezahlen wollte und die Postsache also absichtlich zu hoch frankierte (z.B. 20 statt 10 Bani). Der gewissenhafte Postbeamte hat dies bemerkt; vielleicht wollte er das einfach so klarstellen, mit seiner Notiz, oder aber er wollte nicht, dass der Empfänger die ungebrauchte Marke für eine neue Postsendung verwendete.

Interessant ist diese Notiz allemal! (finde ich)

Heinz
 
10Parale Am: 27.03.2015 21:45:01 Gelesen: 567289# 308 @  
@ Heinz 7 [#307]

Diese Erklärung halte ich für sehr einleuchtend, "Trinkgeld" klingt in diesem Zusammenhang plausibel, zumal man wohl kaum eine zweite Marke derselben Nominale verklebt, nur um sicher zu gehen, dass der Brief ausreichend frankiert ist. Dann wählt man lieber gleich eine höhere Nominale.

Postgeschichtlich sicher auch deshalb interessant, weil sich seit langer Zeit kein Organ der Post mehr die Mühe macht, eine Überfrankierung zu dokumentieren. Das passt nicht in das Schema "Bezahlung nach Zeit" - doch das ist ein anderes Thema.

Mit der Ährenausgabe tue ich mich ziemlich schwer. Dein Brief aus #304 gefällt mir nicht nur wegen der eindeutig raren Frankatur, sondern gerade wegen der wunderschönen Schrift. Da war in gewisser Weise ein Künstler am Werk, man betrachte nur die Schwingungen in den Anfangsbuchstaben z.B.
beim G von Germania oder den letzten Buchstaben f von Zentralbahnhof: einfach genial - wer war der Absender?

Ich mache mal einen gefürchteten Sprung zu Michel Nr. 222 (Freimarken König Karl I. im gekrönten Oval)aus dem Jahr 1909/14. Die vier hier vorgestellten Marken mögen diesen Wert verdeutlichen. Während die rechte Marke mit Originalgummi ist und bei Michel online (MOK) mit 2,-- Euro bewertet wird, ist die Marke links daneben ungezähnt.

Im Michel Katalog ist diese Marke nicht erwähnt bzw. katalogisiert. Ein rumänischer Katalog aus dem Jahr 2006 bewertet die Marke mit 150,-- Euro. Der CMPR erwähnt die geschnittene Marke als "eseuri", was soviel bedeutet wie ein "Essay zu Versuchszwecken". Wer weiss mehr darüber?

Liebe Grüsse

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.03.2015 21:36:03 Gelesen: 567245# 309 @  
@ Alle [#301]

Unter Beitrag [#301] haben wir hier eine Ansichtskarte eingestellt, und aus gegebenem Anlass möchte ich damit weiterfahren. Warum? 10 Parale zeigt uns unter "Ganzsachen" eine wunderschöne Ansichtskarte mit Abbildungen von Briefmarken der 14. Ausgabe von Rumänien. Die beiliegende Postkarte stammt wohl ca. aus derselben Zeit und zeigt ähnliche Briefmarken von Anfang des 20. Jahrhunderts.



Solche Darstellungen gefallen vielen Sammlern sehr, mir auch.

Ich stelle die Karte aber unter "Rumänien für Sammler" ein, weil, philatelistisch gesehen, diese Ansichtskarten KEINE Ganzsachen sind (auch wenn sie als "Postkarten" angeschrieben sind!). Wenn sie aber das Wertzeichen nicht schon eingedruckt haben (sondern eine Frankatur noch angebracht werden muss, um das Poststück zu befördern), sind sie eben KEINE Ganzsachen-Postkarten, sondern "nur" Ansichtskarten.

Sie sind deswegen aber nicht weniger schön!

Was mir an DIESER Ansichtskarte besonders gefällt ist, dass die Landesgrenzen eingezeichnet sind. Wir erkennen also noch Oesterreich-Ungarn, wie es VOR dem ersten Weltkrieg aussah, als z.B. Siebenbürgen noch dazu gehörte. NACH dem 1. Weltkrieg kam es bekanntlich zu Rumänien, das damit gebietsmässig sich stark vergrösserte; auch die Bevölkerungszahl wurde damit stark erhöht.

Heinz
 
10Parale Am: 30.04.2015 11:16:48 Gelesen: 566325# 310 @  
Hallo,

die Abbildung zeigt eine Briefvorderseite mit einer 30 Parale Marke (Michel Nr. 10II Plattendruck) für Inlandsbriefe je 5 dramuri (16gramm) Gewicht.

Was macht diese Briefvorderseite so besonders?

1. der schöne Abschlag von GALATZ - MOLDOVA, Stempel M1, dessen Verwendungsdaten M1 Galatz: 23.12.1857 – 29.06.1868

2. Abschlag 30/11 - julianischer Kalender

Dazu führt F. Heimbüchler in seinem Werk "Rumänien/Romania Fürstentum Walachei 1820 - 1862 Vereinigte Fürstentümer 1862 - 1872" aus:

Theoretisch möglich sind für die 30 Parale Stempeldaten ab 15. September bis 31. Dezember 1864. Diese kurze Verwendungszeit der Marke Michel Nr. 10II Plattendruck macht diese Briefvorderseite so selten.

Am 31. Dezember 1864 wurden alle Marken der Ausgaben Vereinigte Fürstentümer 62/64 ungültig. Heimbüchler erwähnt in o.g. Werk auf Seite 141, dass auf Grund der Marktbeobachtungen und Prüfungen der letzten Jahre etwa 200 - 300 Briefe der 30 Parale Plattendruck die Zeit überdauert haben dürften.

Am 1. Januar 1865 trat übrigens für Briefe bis 15gr. ein neuer Tarif in Kraft, 20 Parale für jede Entfernung im Inland. Die Steindruckausgaben mit dem Bildnis von Fürst Cuza übernahmen diese Aufgabe.

3. der interessante Ankunftsstempel von Fokschani, es handelt sich hierbei um den Stempel M2 (Kiric Dragomir Stampilografie Postala Abb. 299, Seite 84). Dieser Stempel war vom 22.12.1861 - 31.12.1865 in Gebrauch und der einzige dieser Stempel M2, wo "MOLDOVA" nicht erschien.

4. Eine Kombination von M1 und M2 Stempel ist auch nicht oft zu finden.

Für Anhänger des Postweges sei hier der Postweg skizziert: Galati - Tecuci - Focsani - Distanz ca. 40 km.

Bewertung:

Es handelt sich um eine Briefvorderseite, die Zeugnis gibt eines Postverlaufs im Fürstentum Moldau. Der Brief wurde kürzlich in einer Auktion eines Hamburger Auktionshauses für 160 Euro (ohne Zuschlag) versteigert. Ich persönlich erachte stets den Marktpreis eines Briefes (siehe Pos. 1 - 4) zwar für den realistische und einzig wahren Preis, hätte mir aber ein höheres Ergebnis gewünscht. Oder war es auch mangelnde Information der interessierten Philatelisten, obwohl aus der Losbeschreibung deutlich hervorging, um was für eine Marke es sich hier handelt?

Oder lag es am reichhaltigen Angebot von verschieder hervorragender Abstempelungen und Marken aus jener Zeit, was das Auktionshaus zu bieten hatte?

Siehe auch Rumänien Marken echt oder falsch - Beitrag #62 von Heinz 7.

Heinz7 stellt in einem verwandten Thread (Rumänien - Postrouten und Transportwege) im Beitrag #66 einen interessanten Beleg aus dem Fürstentum Moldau vor und fragt alle, weshalb dieser seltenste Brief solch einen hohen Preis erzielte? Ich frage mich bei diesem Brief aus Galatz, weshalb er solch einen niedrigen Preis erzielte? So interessant ist Philatelie.

Liebe Grüsse

10Parale


 
10Parale Am: 07.05.2015 13:24:38 Gelesen: 565645# 311 @  
Hallo,

ich zeige hier die Briefvorderseite einer Mitteilung, die am 23. November 1899 in SINAIA abgeschlagen wurde. Es handelt sich um einen Behördenbrief vom Rathaus in Sinaia an das Rathaus in Targoviste.

Bei dem Stempel von Sinaia handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit um einen Stempel B4 mit dem Posthorntyp VI (siehe Kiriac Dragomir Stampilografie Postala Seite 141 ff.).

Auffällig rechts oben der Stempel "DUPA PLECARE". Kiriac Dragomir erklärt zwar diesen Stempel aber nirgends finde ich

- warum und
- wann
- und von wem

dieser Stempel beigefügt wurde. Letztendlich ist es ein Stempel, der bereits nach Versendung des Briefes abgeschlagen wurde. Aber von wem ?

Dupa = nach Plecare = gehen

Leider mangelt es an Erklärungen in der Fachliteratur.

Auf Seite 281 von o.g. Werk werden diese "DUPA PLECARE" Stempel klassifiert. Der Stempel auf dem abgebildeten Brief nennt sich C8 und wurde im ländlichen Raum eingesetzt. Explizit nennt Dragomir Kiriac den Kreis PRAHOVA als ein Gebiet, indem dieser Stempel in Gebrauch war. Sinaia gehört zum Judetul, also Kreis PRAHOVA, so dass ich von einem echten Beleg ausgehen kann.

Dieser Stempel C8 ist einer von 6 verschiedenen Typen, der einzige übrigens ohne Rahmen.

Vielleicht kann der eine oder andere erklären, warum, wo und wann dieser Stempel angesetzt wurde?

Rückseitig der Ankunftsstempel von TARGOVISTE und ein Kreis-Stempel von PRAHOVA.

Vielen Dank

10Parale


 
wahewa Am: 07.05.2015 18:43:46 Gelesen: 565588# 312 @  
Hallo 10Parale,

DUPA PLECARE bedeutet - Nach Abgang der Post.

Der Brief wurde zu spät eingeliefert und wurde daher erst am folgenden Tag weitergesandt.



Grüsse wahewa
 
10Parale Am: 07.05.2015 21:48:37 Gelesen: 565554# 313 @  
@ wahewa [#312]

Vielen Dank, wahewa.

Du zeigst zwei seltene Briefe, einmal mit 18 Bani (15 Bani + 3 Bani) freigemacht innerhalb der Fürstentümer und einmal mit insgesamt 25 Bani freigemacht (15 Bani + 10 Bani) nach Österreich.

Die 3 Bani Marke auf Brief (Michel Nr. 18) ist meines Wissens äussert selten und zusammen mit der 15 Bani Marke (Michel Nr. 20) stellt diese Mischfrankatur eine grosse Seltenheit dar. Wow!

Beigefügt noch ein Scan der von Kiriac Dragomir aufgelisteten Stempelvarianten von DUPA PLECARE.

Nun ein Schritt weiter in die Vergangenheit:

Dieser Brief aus Berlad wurde mit einem seltenen Stempel "BERLAD - MOLDOVA" in grüner Farbe am 29.10. abgeschlagen. So weit so gut. Dieser Stempel war gängig vom 04.08.1858 bis zum 15.06.1865, was diesen Brief zeitlich eingrenzt. Die Zählnummer 125 weist auf einen Behördenbrief hin.

Auf der Rückseite habe ich nun einen Ochsenkopf gefunden. Nein, nicht die berühmte Briefmarke, aber ein Siegelfragment, welches leider in 2 Teile zerlegt ist und nur noch Fragmente erkennbar sind.

Ein schönes Fragment stellt der Ochsenkopf dar, links erkennt man einen Delphin und oben eine Krone. Es handelt sich eindeutig um ein Siegel aus der Moldau, denn der Ochse und der Delphin sind bekannt. Sorgen bereitet mir das zweizeilige Schriftfragment, bei der ich noch eine Zahl erkenne (2 oder 9).

Es könnte sich um ein Postmeistersiegel des Büros von Berlad handeln, dass man auch nicht all zu oft findet. Kiriac Dragomir zeigt in seinem Werk "Stampilografie Postala" eine Menge solcher Siegel aus der Moldau und der Walachei, jedoch in einer sehr schlechten Druckqualität, dass es mir nicht gelungen ist, eine genaue Identifikation vorzunehmen.

Wer weiss mehr dazu?

Liebe Grüsse

10Parale






 
Sleeran Am: 08.05.2015 11:20:06 Gelesen: 565454# 314 @  
Hallo zusammen,

ich beschäftige mich auch gerade mal wieder mit den rumänischen Klassikern. Dank der Heimbüchler-Bücher kann ich bei den MiNr. 8 + 9 den Hand- und Plattendruck jeweils leicht auseinanderhalten. Bei manchen Nr. 10 habe ich Schwierigkeiten. Bei der 10II weisen die ersten beiden Typen Schraubkopfabdrücke auf und sind somit leicht zu bestimmen. Wenn diese Abdrücke nicht vorhanden sind, wird es für mich schwierig. Anbei ein Beispiel:



Quelle: http://www.ebay.de/itm/ROMANIA-IMPERF-PAIR-SG-31-HI-CV-1862-MINT-NO-GUM-AS-ISSUED-FRESH-ITEM-/361286432410?pt=LH_DefaultDomain_3&hash=item541e59769a

Von der Wirkung der Marke (im Vergleich zu meinen Exemplaren) würde ich sagen: eindeutig Plattendruck. Auch die Stellung der beiden Marken deutet darauf hin. Nach Heimbüchler sollte das dann eine 10II Type III sein, die jedoch nur an zwei Positionen auf dem Bogen vorkommt (ich kann im Moment nicht nachschlagen, ob die nebeneinander liegen).

Ich kann heute abend noch ein Exemplar aus meiner Sammlung hochladen, dem auch die Schraubkopfabdrücke fehlen.

Woran ordnet ihr die Marken zu?

Viele Grüße,
Matthias
 
Sleeran Am: 08.05.2015 17:38:14 Gelesen: 565399# 315 @  
Hier meine Marke, die ich nicht 100%ig bestimmen kann:


 
10Parale Am: 08.05.2015 22:13:18 Gelesen: 565357# 316 @  
@ Sleeran [#314]

Ich erlaube mir hier eine Antwort auf Deine Frage zu geben.

Vorab: Ich halte die beiden Marken für eine Fälschung.

Ein Anordnung zweier Marken in der Folge Marke 1 : 30 PAR. Marke 2: FRANCO - Bild Posthorn ist im Originalbogen nicht möglich.

Daher erübrigt sich auch das Nachforschen nach Typen I - III lt. Heimbüchler.

Ich habe Dir ein Scan gemacht um die Aussagekraft meiner Worte zu verdeutlichen.

Die obere Abbildung zeigt ein echtes Paar, wie es im Bogen der Michel Nr. 10 II Plattendurck reihenversetzt vorkommen kann. Die Marke stammt aus einer Auktion bei Veuskens.

Die untere Abbildung gleicht deiner "Fälschung", der ich selbst aufgesessen bin. Aber als Vergleichsstück durchaus sammelwert.

Im Thread "Rumänien - Marken echt oder falsch" habe ich unter #59 solch einen Bogen der 10II abgebildet. Du suchst deine Anordnung darin vergeblich, ebenso ist bei Heimbüchler auf Seite 89 "Prinicpality of Wallachia 1820 - 1862" solch ein Bogen abgebildet, den man gern zum Vergleich heranziehen kann.

Ich lasse mich aber auch gerne überzeugen, mich zu irren. Nobody´s perfect.

Liebe Grüsse

10Parale



 
bignell Am: 08.05.2015 22:24:47 Gelesen: 565352# 317 @  
@ 10Parale [#316]

Hallo 10Parale,

ich denke, das geht schon.



Zweite und dritte Reihe von oben, linke Seite.

Lg, harald
 
10Parale Am: 08.05.2015 22:33:50 Gelesen: 565349# 318 @  
@ bignell [#317]

Dann hast du das falsch verstanden.

Auf TEXT: FRANCO einer Marke und TEXT: 30 PAR. einer versetzten, daneben liegenden Marke kann kein BILD: Posthorn folgen.

Gruss

10Parale
 
Heinz 7 Am: 08.05.2015 22:42:05 Gelesen: 565342# 319 @  
@ Sleeran [#314]

Hallo Sleeran,

ich fürchte, 10 Parale hat recht. 90 Grad-Kehrdrucke gibt es bei der Nr. 10 nur beim Maschinendruck, und da stehen die oberen zwei Reihen auf dem Kopf, wie es Harald ja auch zeigt, beim Beitrag [#317]. Also wenn Deine untere Marke Position 3.1/3.2/3.3 oder 3.4 wäre, müsste die obere Marke ja kopfüber stehen (vgl. Position 2.1/2.2/2.3/2.4.

Und dasselbe gilt für Position 3.5/3.6/3.7 und 3.8.

Ich sehe also nicht, was Harald da für eine mögliche Kombination sieht.

Was uns zudem stutzig machen muss sind folgende zwei Punkte:

a) auf dem 40-er-Bogen sind die Marken ziemlich eng beieinander. Dein 90-Grad-Paar hat mir also zu breite Ränder.

b) das Papier ist ungewöhnlich gleichmässig.

Also - ich schliesse mich der Meinung von 10 Parale an: Paar von Beitrag [#314] = Fälschung!

Heinz
 
bignell Am: 08.05.2015 22:51:16 Gelesen: 565336# 320 @  
@ Heinz 7 [#319]

Hallo Heinz,

Position 2.1 und 3.1, hier im Detail (270 Grad gedreht):



Wobei ich Dir zustimme, die Ränder sehen mir bei [#314] auch zu breit aus.

Lg, harald
 
10Parale Am: 08.05.2015 23:18:14 Gelesen: 565329# 321 @  
@ bignell [#320]

Links von PAR. "kein Posthorn" - rechts von FRANCO "kein Posthorn" - bei deiner Abbildung links von PAR. "Ochsenkopf" - rechts von FRANCO Adlerflügel.

Die Ränder [#314] sind zu breit, da sind wir uns alle drei einig.

Danke, dass du einen kompletten Block hier einstellst. Den schau ich mir gerade genau an.

Liebe Grüße
10Parale
 
bignell Am: 08.05.2015 23:20:50 Gelesen: 565326# 322 @  
@ 10Parale [#321]

Hallo 10Parale,

aus der Rauhut-Auktion mit den vielen Rumänien-Losen, lt Hrn Gmach "ungebrauchter Bogenteil aus einem Maschinen(buch-)druckbogen, Fst. Rumänien MiNr. 10 II" - bei Gelegenheit lasse ich dafür noch ein Attest erstellen.

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 08.05.2015 23:55:00 Gelesen: 565319# 323 @  
@ bignell [#320]

Hallo Harald,

auch bei Deinem Bild ([#316], [#320]) sind die Inschriften "FRANCO" und "30. PAR" kopfstehend zueinander.

Beim Paar (Beitrag [#314]) sind beide Inschriften NICHT kopfstehend. Das meint 10 Parale.

Okay?

Heinz
 
bignell Am: 09.05.2015 00:16:24 Gelesen: 565317# 324 @  
@ Heinz 7 [#323]

Oh Mann, bin offenbar schon ziemlich müde. Eh ganz klar - sorry.

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 09.05.2015 13:03:38 Gelesen: 565248# 325 @  
@ bignell [#324]

Lieber Harald

Null Problem. Wir machen alle ab und zu einen Fehler. :-)

Anbei eine hübsche Postkarte



"Nunta la Tara" heisst: Hochzeit auf dem Land. Hoffen wir, dass die Hochzeitsgäste auf dem Holzwagen nicht zu sehr durchgeschüttelt wurden.

Die Karte wurde am 16. März 1899 versandt, rückseitig Stempel "BUCURESCI 16 MART 99" und lief nach München, wo sie bereits am "18. MÄR 99" eintraf (und zwar vormittags 7-8 Uhr, Beförderung also sehr rasch). Die nicht weniger als 6 Stempelkreise auf der Seite der Postkarte vorne sind spiegelverkehrte Abklatsche von Stempeln, die kurz nach der Abstempelung auf unsere Karte zu liegen kamen und - noch nicht eingetrocknet - abfärbten. Schade, aber da die Stempel wenigstens nicht verschmierten, stört es das Bild nicht zu sehr. Warum der freie Raum unten rechts nicht beschriftet wurde für einen Gruss oder eine Mitteilung, wissen wir nicht. Die Karte ging an ein Fräulein Hoppe an der Ottostrasse in München. Vielleicht verstanden sich der Absender (?) und die Empfängerin auch "ohne Worte"? Wer weiss?



Liebe Grüsse & ein schönes Wochenende
Heinz
 
Sleeran Am: 09.05.2015 13:30:32 Gelesen: 565240# 326 @  
Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich für meine Einzelmarke ein Beispiel heraussuchen, bei dem die Marken ähnliche Merkmale aufweisen. Ich hatte den Ursprungsbeitrag in der Arbeit geschrieben und dort keinen Zugriff auf meine Scans.

Die eigentliche Frage lautet: Welche Type hat die Marke in [#315]. Ich kann kein eindeutiges Merkmal der 10II enddecken, trotzdem wirkt sie nicht wie eine 10I, zumindest wenn ich das mit meinen sonstigen Handdrucken (sind zwar nicht viele, aber bei 8 und 9 ja relativ leicht bestimmbar) vergleiche.

Die Fälschung ist ja beängstigend gut gemacht und enthält die Echtheitsmerkmale, auf die ich achte.

Viele Grüße,
Matthias
 
10Parale Am: 09.05.2015 14:21:33 Gelesen: 565236# 327 @  
@ Sleeran [#326]

Bei dieser von dir in [#315] gezeigten Marke ist es auf Grund

A. des Scan
B. des undefinierbaren M3-Stempels, der das Markenbild durchzieht

nicht sehr einfach eine genaue Bestimmung vorzunehmen. Die Farbe ist sehr tiefblau (Scan?), Echtheitsmerkmale können bestätigt werden, lediglich die Augen bereiten mir etwas Sorgen. Die Farbe ist sehr dick aufgetragen.

Dennoch halte ich Sie für einen Handeinzeldruck, also eine Michel Nr. 10 I. Da dies die höhere Auflage war, besteht hier auch die größte Farbvariation. Das Papier ist auffallend weiß und glatt, also denke ich handelt es sich um gewöhnliches weißes Papier, 10Ix. Bei der Michel Nr. 10II habe ich selten so ein glattes und weißes Papier gesehen, wenn der Scan mich nicht täuscht.

Übrigens sind die Positionen der Typen III der Michel Nr. 10 II bei den Feldern 6 und 17. Kann man übrigens an Hand des Bogens von bignell (siehe Beitrag [#317]) sehr schön erkennen.

Die Fälschung ist ja beängstigend gut gemacht und enthält die Echtheitsmerkmale, auf die ich achte.

Da bin ich mit dabei. In meiner Spezialsammlung (ich nenne sie mittlerweile so) stecken auch solche "Fälschungen", leider. Allerdings müsste man jetzt untersuchen, wer fälschte und wann fälschte der Fälscher?

Beigefügt zeige ich ein Ausschnitt aus einem alten Album mit einer 6 Parale und 30 Parale Marke vom Typ 10II, die also nicht aus 1862 stammt, sondern aus 1864. Obwohl das Papier ebenfalls hell ist, zeigt es leichte Wellen und deutliche Nagelkopfpunkte z.B. neben dem Posthorn.

Liebe Grüsse

10Parale


 
Sleeran Am: 11.05.2015 08:13:46 Gelesen: 565096# 328 @  
Hallo 10parale,

vielen Dank für deine Ausführungen. Die Marke ist wirklich so farbintensiv. Bei meinem Scanprogramm sind sämtliche Nacharbeiten deaktiviert.

Fälschungen habe ich nur von der 3par. Kann ich heute abend hochladen, falls Interesse besteht.

Viele Grüße,
Matthias
 
Heinz 7 Am: 11.05.2015 13:29:51 Gelesen: 565077# 329 @  
@ Sleeran [#328]

Hallo Matthias,

wenn Du Fälschungen zeigen willst, dann bitte lieber im Thema "Rumänien - echt oder falsch?" statt in "Rumänien für Sammler".

Liebe Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 22.05.2015 20:39:28 Gelesen: 563999# 330 @  
@ Forum

Hier eine wunderschöne Buntfrankatur aus dem Freimarkensatz König Karl I. Ährenausgabe 1893/98 mit 4 Marken zu einer Gesamtnominalen von 10 Bani auf einer Postkarte, die am 23. Januar 1898 in Bukarest abgeschlagen wurde und hauchdünn aber gut sichtbar am 25. Januar 1898 in München mit einem Ankunftsstempel versehen wurde.

Bayern klassisch wird es freuen, denn ich habe gelesen, dass er auf der Suche ist nach Incoming Mail Bayern aus Rumänien. So ein Stück findet sich sicher nicht oft.

Wunderschön auch der wie eine Briefmarke "gezähnte" Werbeaufkleber von Sténographie Duployé: der Name geht zurück auf Émile Duployé, den Erfinder des französischen Kurzschriftsystems.

Liebe Grüsse

10Parale


 
Heinz 7 Am: 23.05.2015 22:14:53 Gelesen: 563868# 331 @  
@ 10Parale [#330]

Eine sehr schöne Karte! Gratuliere!

Bayern klassisch meint vermutlich noch ältere Post (Briefe) von Rumänien nach Bayern. Aber das soll mein Lob über die schöne und seltene Karte aus Bukarest nicht schmälern! Und eine Dreifarbenfrankatur ist doch immer schön!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.05.2015 22:47:31 Gelesen: 563856# 332 @  
@ wahewa [#312]

Hallo Kollege,

Deine zwei Briefe sind beeindruckend! Zwei Mischfrankaturen (7./8. Ausgabe und 7./6. Ausgabe), wunderbar! Ich gratuliere; diese Briefe haben heute einen recht hohen Wert.

Heinz

Anbei auch ein Neueinkauf, der mir Freude macht:



Österr. Post in der Levante, Michel Nr. 7 I (50 Soldi braun von 1867) mit Stempel BUCAREST; Tchilinghirian fig. 715, aus der vierten Periode (Ungarische Konsularpost 1867-1869). Die 50 Soldi-Marke mit diesen Stempel wird als "RR" gelistet, und, offenbar aus der Sammlung G.H.Torrey (wenn es nicht eine Neuentdeckung ist, 1966 eventuell erst ein Exemplar bekannt?). Im Buch von Blistyar wird dieser Wert auf Seite 71 im Preiskatalog nicht aufgelistet.

Der Stempel war nur in Gebrauch von 15.6.1867 bis 31.3.1869, müsste also von 1868 sein (7. Juni). Es wäre interessant zu wissen, ob das Exemplar Torrey das Datum vom 7.6. trägt? Werde ich das wohl herausfinden können?

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.05.2015 23:55:36 Gelesen: 563850# 333 @  
@ Heinz 7 [#332]

Ich möchte (oder: sollte?) vielleicht zu diesem 50 Soldi-Wert erwähnen, dass Dr. Ferenc Nagy in seinem Buch "Die Ungarische Post in den Donaufürstentümern 1867-1869" (Wien, 2012) eine sehr kritische Haltung zu diesem Wert einnimmt. Er schreibt:

"Während Tchilinghirian und andere Autoren die 25 und 50 Soldi Werte als grosse Rarität mir "RR" bewerten, behaupte ich, dass sie bei den 6 ungarischen Ämtern nie verwendet wurden. Es sind zahlreiche Frankaturen ab 28 über 40, 80, 120 Soldi bekannt, nirgends klebt eine 25 oder 50 Soldi auf dem Poststück. Allerdings sind zahlreiche mehr oder minder gut gelungene Fälschungen bekannt, sie sind natürlich immer lose" (vgl. Seite 46-47).

Vielleicht hat auch DARUM Blistyar diesen Wert 50 Soldi in seinem Preiskatalog nicht aufgeführt? Hatte er mit Nagy die Frage besprochen? Sein Buch erschien bereits 2011, also vorher.

Und die blau gestempelten 50 Soldi Exemplare mit den Stempeln Jassy? Sollen das AUCH Fälschungen sein? Nagy nimmt meines Wissens zu dieser Frage nicht definitiv Stellung. Blistyar seinerseits schreibt dazu: (S. 111): "Die grossen Werte, 25 u. 50 Sld., wurden in Jassy benützt (T&S)."

Nun ja, die Sache ist für mich noch nicht restlos klar. Wenn Jassy als echt anerkannt wird, warum dann nicht auch Bucarest? Die Behauptung Nagy (Seite 46) "... entschloss sich die ungarische Post zu einem mutigen Schritt: sie haben die 25 und 50 Soldi Werte einfach nicht bestellt!" stimmt dann ja nicht für Jassy.

Ich werde weiter an der Frage "dranbleiben". Ich bin gespannt auf die Meinung von Experten auf diesem Gebiet.

Heinz
 
nor 42 Am: 25.05.2015 22:41:13 Gelesen: 563561# 334 @  
Sehr interessant die Meldung über die 50 Soldi Marke mit Bukarester Stempel. Als erstes möchte ich darauf hinweisen, dass in Jassy und Bukarest nach Juni 1867 jeweils verschiedene Postadministrationen tätig waren.

Was die Benützung der 25 und 50 Soldi Marken bei den Postanstalten die der Ungarischen Postadministration unterstellt waren, siehe auch Sipos Józsefné und Dr. Nagy Ferenc erschienen Budapest 1992. Aus den dort gebrachten Aktenkopien geht hervor, dass diese Marken nie zu diesen Postanstalten geliefert wurden. Eine Portmonnaie-Marke ist nicht auszuschließen, doch bei 50 Soldi mit Vorsicht zu genießen.

Nor 42
 
zonen-andy Am: 26.05.2015 13:01:17 Gelesen: 563494# 335 @  
Hallo,

der FDC-Brief Bukarester Museen mit Mi.Nrn. 1522 und 1523 mit dazugehörigen Sonderstempel und der Mi.Nr.1476 von Ploesti nach Sekondi (Ghana).

Die Stempel:

1.Sonderstempel vom Ausgabetag, ok.

Aber Stempel Ploesti vom 13.4.?? und Stempel Sekondi vom 25.April??. Mit viel Fantasie könnte man sich das Jahr 1958? zusammen basteln. Wäre es in dieser gezeigten Kombination überhaupt möglich gewesen? Für eine Antwort wäre ich dankbar.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Heinz 7 Am: 26.05.2015 22:45:04 Gelesen: 563398# 336 @  
@ zonen-andy [#335]

Guten Abend Andy,

möglich ist vieles. Ich vermute Folgendes:

Da hat jemand den Blanko-FDC gekauft von 1955 mit den zwei Marken "Muzeul". Das Couvert war FDC gestempelt und nicht für den Versand bestimmt. Interessant: Der FDC ist nicht komplett; der ganze Satz bestand aus 5 Werten (Mi. 1519-1523).

Drei Jahre später hat jemand beschlossen, dieses Couvert nach Ghana zu senden. Ich lese das Datum 13.4.1958 Ploesci (ohne Gewähr). Dazu musste eine (neue) Marke auf das Couvert: Mi Nr. 1476 (von 1954), die 1958 (oder ist es 1956?) offenbar noch gültig war.

Der R-Brief kam 12 Tage später in Ghana an. Warum er 12 Tage benötigte, weiss ich nicht, scheint mir ziemlich lange zu sein für diese Zeit (1950-1960).

Dass die Post diesen Sammlerumschlag (FDC) als Briefhülle akzeptierte, erstaunt nicht; er wurde ja mit einer Nachfrankatur freigemacht. Ob die Frankatur von 1.75 Lei korrekt war, kann ich dir nicht ohne Weiteres sagen, scheint mir aber "sehr knapp". Für ein Einschreiben nach Ghana mit Flugpost hätte ich mehr erwartet. Dass der Pöstler die bereits verklebten 4.30 Lei als (Zusatz-) Frankatur anerkannte/betrachtete, wäre eine interessante Zusatzfrage. Streng genommen wäre das sicher falsch gewesen, denn der Stempel 28.6.1955 entwertete die Nummern 1522/1523.

Ich bin kein Spezialist für die Frankaturen 1950 ff in Rumänien, auch Marinescu behandelt die Periode 1952-1992 in seinem Tarifbüchlein von 1993 nur summarisch auf nur 3 Seiten (Seite 65-67). Daraus kann ich nichts sagen zur Frankatur 1.75, ob das korrekt (ausreichend) war. Vielleicht nicht? Vielleicht wurde der Brief darum NICHT per Flugzeug befördert und benötigte (darum) so lange? Wir wissen es nicht.

Heinz
 
zonen-andy Am: 27.05.2015 18:59:26 Gelesen: 563290# 337 @  
@ Heinz 7 [#336]

Hallo Heinz,

herzlichen Dank für die wie immer ausführliche Beurteilung z.B. dieses Briefes. Eigentlich habe ich die Jahresunterschiede erst beim einscannen bemerkt.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
10Parale Am: 27.05.2015 21:50:35 Gelesen: 563261# 338 @  
@ zonen-andy [#337]
@ Heinz 7 [#336]

Ein sehr interessantes Einschreiben nach Ghana.

Ich kam heute abend ein wenig in Versuchung und musste wegen der Frankatur des Briefes in Höhe von 1,75 Lei bei Marinescu (Ausgabe 2008) schnuppern. Ghana erwähnt er nicht in seiner tabellarischen Aufstellung.

Also habe ich in der Geschichte Ghanas geforscht und herausgefunden, dass der Namen Ghana erst gegen 1950 ins Leben gerufen wurde aus den beiden Ländereien British Togo und Gold Coast (erinnert mich irgendwie an die Moldau und die Walachei! - Zusammenschluss).

Tatsächlich findet sich ja auch auf der Anschrift des Briefes, den zonen-andy hier zeigt, das Wort Gold Cost, ein Hinweis auf die alte Länderbezeichnung für den Teil, indem Sekondi liegt?

Nun gut, ich bin wie Heinz auch kein Spezialist für moderne rumänische Frankaturen, aber man kann sich ja mal schlau machen. Immerhin erwähnt Marinescu auf Seite 158, dass ein mit Luftpost beförderter Brief noch Rumänien nach Togo zu jener Zeit nur 1,25 Lei kostete. Ein Brief nach Togoland (was immer das auch ist) kostete in dieser Zeitperiode 1,45 Lei. Insofern halte ich die Frankatur von 1,75 für das Einschreiben wenigstens für möglich.

Ich möchte Marinescu nicht kritisieren, aber seine summarischen Auflistungen sind zwar schnell zu ergründen, aber lassen einiges offen. Ich zeige hier einen Luftpostbrief vom März 1935, freigemacht mit der Michel Nr. 379 (3 Lei karmin) und Michel Nr. 418 (16 Lei - leider mit Knickspur) und einer Gesamtfrankatur von 19 Lei. Lt. Marinescu kostete solch ein Brief nach Deutschlan 9 Lei - ich suche nach der Lösung.

Liebe Grüße

10Parale


 
zonen-andy Am: 28.05.2015 19:02:13 Gelesen: 563170# 339 @  
@ 10Parale [#338]

Hallo 10Parale,

auch dir herzlichen Dank für das Nachschlagen der Frankatur des Briefes. Da habe ich ja eine kleine Besonderheit (?) für 0,50 Cent gekauft.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
10Parale Am: 01.06.2015 21:09:05 Gelesen: 562705# 340 @  
@ zonen-andy [#339]

Gerne geschehen, zonen-andy.

Hier noch ein schönes Briefchen mit insgesamt 5 Stempeln, 2 vorderseitig und 3 rückseitig. Die 15 Bani Marke Ährenausgabe wurde wohl hinten verklebt, um den Brief zu schliessen, täusche ich mich?

Der Brief wurde am 16. September 1904 in COLELIA im Kreis Ialomita zur Post gebracht und auf der 15 Bani Marke portogerecht (einfacher Brief bis 15 gr.) entwertet. Der Stempel von COLELIA weist die Abkürzung jud. auf, was für judetul steht und "Kreis" bedeutet. COLELIA war ein von überwiegend Deutschen besiedeltes Dorf mit einer kleinen Kirche, die auch heute noch steht und wo man getrost eine Zivilisationspause einlegen kann.

Der Brief ging in das ca. 25 Kilometer entfernte CIOCHINA, ebanfalls ein kleines Dorf, das auch heute nicht mehr als 4.000 Einwohner zählt. Davon zeugt der Stempel rückseitig vom 16. September 1904.

Am 17. September gelang der Brief an sein Ziel in Bukarest, wo er mit einem Ortsstempel und einem Briefträgerstempelchen mit der Nummer 104 versehen wurde.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 02.06.2015 22:33:41 Gelesen: 562625# 341 @  
@ 10parale

Betr. Brief nach Deutschland 1937: Nehmen Sie sich die Zeit und lesen nochmals C. Marinescu. Auslandbrief nach 1 Juni 1932 - 10 Lei + Luftpostzuschlag für Deutschland nach 1 Marz 1934 - 9 Lei. Da sehen Sie, dass die 19 Lei Frankatur korrekt war.

Alles Gute,
Nor 42
 
10Parale Am: 10.07.2015 22:42:01 Gelesen: 560229# 342 @  
@ Heinz 7 [#309]

Hier eine Ansichtskarte mit wunderschönen Briefmarken der Freimarken König Karl I. aus Michel Nr. 127 - 144 (welche Ausgabe?).

Diesmal echt gelaufen und bildseitig beschrieben, wie es damals üblich war. Ich musste ja richtig lachen. Eine Ganzsache wird ja definiert durch den Eindruck des Wertzeichens. Hier musste also eine Frankatur angebracht werden.

Die angebrachte Frankatur (10 Bani Michel Nr. 133) ist nicht nur portogerecht aufgeklebt worden, sondern auf der Bildseite etwas versteckt vorzufinden.

Erst mal so etwas finden, eine Postkarte, in der von einem Wert sozusagen eine echte und eine virtuelle Marke der selben Wertstufe vorhanden sind.

Die Postkarte legte übrigens einen Weg von über 2.000 Kilometer zurück, von CHITILA (damals kleines Nest, heute Vorort von Bukarest) nach Liège in Belgien. Abschlag 21. Mai 1905 - Ankunft 24. Mai 1905 in Liège.

Liebe Grüße

10 Parale

@ Nor 42 (#341) - Danke für den wichtigen Hinweis.


 
Heinz 7 Am: 22.07.2015 22:07:47 Gelesen: 559613# 343 @  
@ 10Parale [#338]
@ zonen-andy [#335]

Hallo Andi,

Ghana ist bestimmt keine häufige Destination für Rumänien, wenn auch 1958 viel Postverkehr bestand.

Gehen wir 50 Jahre zurück ins Jahr 1908. Fritz Fruth aus Bukarest möchte seinem Kollegen einen ...-Gruss schicken und sendet dazu eine hübsche Postkarte mit einem Bild des Teatrul Lyric aus Bukarest.



Soweit ist das sicherlich nichts Besonderes. Auch dass die Postkarte zur Drucksache umfunktioniert wurde und damit nur mit 5 Bani frankiert werden musste, haben wir schon gesehen. Ganz bestimmt interessant ist aber die Adress-Seite der Karte. Erstens lernen wir etwas über den Absender: Fritz Fruth arbeitete vermutlich auf dem Konsulat von Rumänien und grüsste seinen Militärkollegen:

"an den Kanonier Herrn F. (?) Zehetmayr, Artillerie Zug, Deutsche Gesandschaft Schutzwache, Peking"

Die Karte ging also nach China, und erhielt einen schönen Ankunftsstempel PEKING (in kyrillischer Schrift). Welches fremde Postamt hat da wohl den Transport über Tausende von Kilometern durchgeführt? Es muss wohl die russische Post gewesen sein, ob (neben der rumänischen Post (siehe Aufgabestempel)) "in Kombination" mit noch weiteren Postverwaltungen, das weiss ich nicht genau. Möglicherweise hatte die russische Post 1908 auch ein Auslandbüro in Peking und die chinesische Post hatte rein gar nichts zu tun mit dieser Sendung. Die Karte lief "via Sibiria", was für die Zeit ein häufiger Transportweg war. Höchstens 9 Tage benötigte die Karte (Datum Abgangsstempel Bukarest nicht lesbar), handschriftlich aber 23.4.1908.



Für einmal ist also die Adress-Seite sicherlich viel interessanter als die Bildseite, obwohl die Frankatur dort angebracht wurde.

Schöne Sommertage wünscht
Heinz
 
merkuria Am: 23.07.2015 18:47:58 Gelesen: 559528# 344 @  
@ Heinz 7 [#343]

Lieber Heinz,

ein schöner und wohl nicht häufiger Beleg von Rumänien nach China! Du hast recht, Russland unterhielt von 1870 – 1920 Postämter in China. Für eine kleine Geschichte der Russischen Postämter in China verweise ich auf den Link: https://en.wikipedia.org/wiki/Russian_post_offices_in_China

Was den Wert einer solchen Ansichtskarte anbelangt, so denke ich dass dieser im Bereich von 80-100$ liegt. Ich selbst habe für einen vergleichbaren Beleg, einer Ansichtskarte von Griechenland nach China mit Abschlag eines russischen Postamtes in Peking, 80$ bezahlt. Da Griechenland schon damals ein häufigeres Ziel von Reisenden war als Rumänien, würde ich die Rumänien-Karte auch mit 100$ etwas höher ansetzen. Hier die Abbildung dazu:



Ja, mit den Destinationen ist dies so eine Sache. Da gibt es Liebhaber, denen ein Beleg aus China nach einer seltenen Destination wirklich viel Geld wert sind. Untenstehend zeige ich eine Postkarte von China (Tientsin) nach Costa Rica (San José), gest. 6. Juni 1908 mit Ankunftsstempel 11. Juli 1908. Wenn Du den Text der Karte liest, wirst Du feststellen dass dieser Beleg nur Dank einem Philatelisten entstanden ist. Diesen Beleg habe ich vor zwei Jahren an einen Sammler für 9'200 $ verkauft!


 
Heinz 7 Am: 23.07.2015 21:32:28 Gelesen: 559509# 345 @  
@ merkuria [#344]

Lieber Merkuria,

danke für die Angaben! Für "Destinationen" wurden/werden bekanntlich teils astronomische Preise bezahlt, siehe auch "Schweiz", z.B. Strubel oder Sitzende Helvetia. Wenngleich der "peak" da teilweise überschritten ist, wie es scheint. Die Harlan Stone-Auktion war da aufschlussreich.

US$ 9'200 ist ein stolzer Preis für eine solche Karte, aber wenn etwas extrem selten ist, können solche Preise auf dem Markt immer vorkommen. Wenn man solche Belege "überflüssig" hat, dann kann man natürlich schön Geld verdienen. Ich habe wohl auch das eine oder andere gute Stück, aber ich "kann" (will!) sie nicht verkaufen, weil sonst fehlen sie ja in meiner Sammlung. Und "zusätzliches" Material habe ich nur wenig, aber sicher nicht so hochwertiges!

Gratuliere!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
nor 42 Am: 25.07.2015 14:42:47 Gelesen: 559397# 346 @  
Hier ein Pendant zur Karte die 10 Parale am 10.07 brachte [#342]. Diesmal ist es die 5 Bani Marke. Als Drucksache verschickt könnte auch die 3 Bani als Frankatur benützt worden sein.

Nor 42


 
10Parale Am: 25.07.2015 20:03:14 Gelesen: 559362# 347 @  
@ nor 42 [#346]

Schau her, ein wunderschöner Beleg und ich bin froh, dass es von diesen Ganzsachen auch welche im innerrumänischen Postverkehr gibt. Jetzt gehen wir mal auf Suche nach Drucksachen mit einer 3 Bani Marke.

An dieser Stelle möchte ich eine ungeprüfte Neuerwerbung vorstellen. Die 30 Parale (Michel Nr. 10) hat mich wieder mal in ihren Bann gezogen, hier portogerecht frankiert mit zwei roten Agraffenstempel S62 (A62?) von Bucuresci auf dem Weg nach Braila (Datum 29-07-1862 ?)

Fritz Heimbüchler zeigt den Stempel S62 (es gibt 2 Varianten) auf Seite 99 in seinem Werk "Fürstentum Walachei". Auf Seite 143 zeigt er einen ähnlichen Stempel, nennt ihn aber A62.

Kiriac Dragomir zeigt den Stempel auf Seite 97 in seinem Werk "Stampilografie Postala" und ich bin ziemlich sicher, dass es sich bei diesem roten Stempel um den Stempel A62 Abb. 366 handelt.

Rückseitig der Stempel A62 Abb. 368 von Braila mit Agraffe in blaugrüner Farbe. Hier ein weiterer interessanter Hinweis von Fritz Heimbüchler, der Aufschluss gibt über die Verwendungszeit des Stempels. Er führt aus, dass das Postamt in Bukarest ab Dezember 1862 nur noch schwarze Stempelfarbe verwendete. Demnach müsste der Brief im Juli 1862 verfasst worden sein.

Auf Seite 130 des oben genannten Werkes von F.Heimbüchler zeigt er einen Einschreibebrief von Bukarest mit eben diesem roten Stempel, auch dieser dort gezeigte Brief müsste aus dem Jahr 1862 sein. Übrigens bitte ich Heinz7 gerade mal diesen Brief auf Seite 130 genau anzusehen. Es ist keine Destination angegeben, man sieht nur "la", sowie bei meinem hier gezeigten Brief nach "la BRAILA". Der Brief ging auf jeden Fall in den Kreis Ialomita. Gerne hätte ich einmal die Rückseite dieses Briefes gesehen, in wessen Besitz befindet er sich?

Noch ein Wort zu Marke. Es handelt sich um die Michel Nr. 10I. Der Verkäufer hat den Brief mit Michel Nr. 10 II (Plattendruck) ausgewiesen, auf meinen Hinweis, dass es sich um die Michel Nr. 10 I handelt, gab es keine Reaktion. Also Augen auf!

Liebe Grüsse

10Parale


 
Heinz 7 Am: 30.07.2015 00:13:37 Gelesen: 559122# 348 @  
@ Alle

Hallo Kollegen,

wir haben in diesem Thema noch nicht viel gesehen und gelesen über die 9. Briefmarken-Ausgabe von Rumänien, obwohl es dazu sehr schöne Stücke und auch sehr gute Literatur gibt.

Vielleicht fangen wir einfach einmal damit an.



Ich zeige Euch ein Lieblingsstück aus meiner Sammlung. Wäre das Stück auf einem Ganzbrief, wäre das eine super - Rarität, aber auch als loser Sechserstreifen bzw. als Sechserstreifen auf kleinem Fragment gefällt mir das Stück sehr, besonders natürlich auch wegen der sehr kontrastreichen roten Stempel.

Wer weiss, für welche Postsendung dieser Sechserstreifen benötigt wurde? Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 08.09.2015 21:36:41 Gelesen: 555771# 349 @  
Auf diesem doppelseitigen Geschäftsbrief, abgeschlagen am 13.06.1862 mit einem schwarzen M1 Galatz - Moldova befindet sich eine blaue Taxierung. Leider kann ich sie nicht entziffern. Könnte jemand behilflich sein?

Der Brief lief schon während der Markenzeit, diese begann in der Moldau mit den berühmten Ochsenköpfen am 22. Juli 1858. Hier stellt sich die relativ einfache Frage, weshalb der Brief nicht mit einer Marke versehen wurde? War keine vorrätig oder hatte man noch die Wahl, wer zahlt, Absender oder Empfänger? Simple Fragen, aber doch nicht einfach zu beantworten.

Würde mich über ein Feedback sehr freuen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 12.09.2015 22:34:57 Gelesen: 555362# 350 @  
Michel Nr. 39, 10 Bani blau, feiner Pariser Bdr. auf seltenem "thimble cancel", Fingerhutstempel (rum. stampile degetar) auf Faltbrief von Ismail nach Galati, rückseitiger Ankunftsstempel. Falte beeinträchtigt Markenbild.

Abschlag: 21. Februar 1873

Stempel: D Abb.549 Stampilografie Postala v. Kiriac Dragomir

Ismail befindet sich heute in der Ukraine und war früher Teil von Bessarabien. Der Name Basarabia stammt von einem sehr alten walachischen Fürstengeschlecht ab, welches im 13. bzw. 14. Jahrhundert regierte. Sehr interessant ist das Wappen Bessarabiens, es stellt einen Auerochsen dar, links eine Rose, rechts ein Halbmond und oben ein fünfzackiger Stern. Bessarabien gehörte bis zum Jahr 1812 zum Fürstentum Moldau. Wir alle kennen die Ochsenköpfe der Moldau, und wir erahnen daraus ein Gefühl für die Zusammengehörigkeit der Landschaft und deren Einwohner.

Was war Ismail 1873 zur Zeit der Beförderung dieses Briefes? Weshalb einer dieser Fingerhutstempel, handelte es sich um ein besonderes Postamt? Wer weiss mehr?

10Parale


 
Heinz 7 Am: 16.09.2015 22:41:48 Gelesen: 555046# 351 @  
@ 10Parale [#350]

Lieber Freund,

die Geschichte von Ismail ist sehr wechselvoll: Ich kopiere aus Wikipedia:

"Die Genuesen bauten hier im 12. Jahrhundert eine Festung, die bis 1484 zum Fürstentum Moldau gehörte. Sultan Bayezid II. eroberte die Festung, und von 1484 bis 1812 waren die Stadt und die Festung Teil des Osmanischen Reichs. Sie wurden am 6. August 1770 von den Russen erobert und nach der Wiederbesetzung durch die Türken am 22. Dezember 1790 von Alexander W. Suworow erstürmt und zerstört; nach der erneuten türkischen Besetzung wurden Stadt und Festung am 26. September 1791 zum dritten Mal von den Russen genommen.

Von 1812 bis 1856 und von 1877 bis 1917 gehörte die Stadt zum russischen Gouvernement Bessarabien, wo auch ein Teil der russischen Donauflotte stationiert war. Ismajil wurde mit der 1810 nahe dabei gegründeten Stadt Tutschkow (Тучков), nach dem Frieden von Bukarest 1812 unter dem Namen Ismajil vereinigt.

Die Festungswerke der Stadt wurden gemäß dem Pariser Frieden 1856 geschleift. Von 1856 bis 1877, von 1918 bis 1940 und während des Zweiten Weltkrieges von 1941 bis 1944 gehörte Ismajil zu Rumänien. 1940/41 und ab 1944 gehörte es zur Ukrainischen SSR der Sowjetunion bzw. seit 1991 zur unabhängigen Ukraine. Anfangs war es Hauptstadt der Oblast Ismajil, die bereits im Februar 1954 aufgelöst und der Oblast Odessa einverleibt wurde."

Für Rumäniensammler gehört Ismail also, streng genommen, nur wenige Jahre wirklich dazu. Im Jahre 1865 wurde meines Wissens erstmals ein Stempel "ISMAIL" eingesetzt (vgl. Buch Dragomir, fig. 401 auf Seite 100). Ich zeige den schönen Agrafen-Stempel hier auf einem markenlosen Amts-Brief von 1867 von Ismail nach Galatz:



Rückseitig finden wir den Ankunftsstempel "GALATZ 12 / 2" Allerdings kein A 65-Stempel, sondern der alte M 1-Stempel (ab 1858).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.09.2015 22:59:33 Gelesen: 555042# 352 @  
@ 10Parale [#350]

(Forts. zu Beitrag [#351])

Meines Wissens war der Fingerhutstempel ("Degetar") erst der zweite, den Ismail herausgab. Interessant: den Stempel gibt es auf zwei Schreibweisen: ISMAIL (vgl. fig. 548, Dragomir, Seite 111) und JSMAIL (fig. 549).



Dieser Brief vermag die Herzen der Sammler vielleicht eher begeistern als der Brief in Beitrag 351. Am 28. April 1873 wurde der Brief von Ismail auf die lange Reise geschickt: via Wien und Triest wurde der Beleg nach Corfu (Griechenland) transportiert. Dort wurde das Porto erhoben: 100 Lepta, wie bereits mit rot vermerkt wurde.

Rückseitig finden wir tatsächlich Transitstempel von Wien (2/5) Triest (3/5) und KERKYRA (28 APR). Das seltsame Datum (28.4.) erklärt sich durch den unterschiedlichen Kalender (gregorianisch, in Griechenland: julianisch).

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 18.09.2015 20:38:44 Gelesen: 554921# 353 @  
@ Heinz 7 [#351]

Hallo lieber Kollege,

die Angaben von Wikipedia decken sich nicht ganz mit den Angaben von Calin Marinescu in seinem Werk "OFICIILE, AGENTIILE SI GARILE POSTALE ROMANE 1850 - 1950" aus dem Jahr 1999 - Wikipedia nennt als Zugehörigkeit Ismails zu Rumänien den Zeitraum von 1856 - 1877.

Marinescu gibt als "Perioada de functiionare" - der Postämter in Ismail, also den Zeitraum, in dem die rumänischen Postämter in Ismail in Betrieb waren an von 1856 - Oktober 1878.

Immerhin 10 Monate länger als wie bei Wikipedia.

Im Jahre 1865 wurde meines Wissens erstmals ein Stempel "ISMAIL" eingesetzt

So müssten wir uns nun auf die Suche machen nach Stempeln aus dem Zeitraum ´von 1856 bis 1865, wie spannend.

Tatsächlich zeigt unser Freund Kiriac Dragomir in seinem bereits mehrfach erwähnten Werk "Stampilografie Postala" auf Seite 72 fig. 223 einen extrem teuren Brief, freigemacht mit 4 Marken x 40 Parale (Michel Nr. 6) und drei Stempel PM52 "ISMAIL" in kyrillischer Schrift vom 30. Januar 1859 von Ismail nach Iassi an "den türkischen Gasthof in Jassy".

Diesen Stempel zeige ich hier in einer Abbildung. Ismail gehörte zu jener Zeit also zu Rumänien.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 18.09.2015 23:35:02 Gelesen: 554902# 354 @  
@ 10Parale [#353]

Bravo!

Du hast recht, ich habe die anonymen FRANCO-Stempel nicht beachtet! Was lesen wir dazu im Handbuch 1994 Heimbüchler?

"Nach dem Frieden von Paris 1856 musste Russland den südlichen Teil Bessarabiens abtreten, der an die Moldau fiel. So kamen zu den 14 Postämtern der Moldau noch die neuen Ämter BOLGRAD, CAHUL und ISMAIL hinzu" (siehe Seite 32).

Der Stempel von Ismail ist sehr selten! Meines Wissens hatte auch Grossmeister Heimbüchler diesen Stempel nicht in seiner Grand Prix-Sammlung.

Im Stempelbuch von Dragomir finden wir übrigens 18 "PM52"-Stempel. Wie gelangen wir zu dieser Zahl?

14 Postorte der Moldau
+ 2 weitere Stempel: GALATI + IASI hatten je zwei Stempel
+ 2 ex Bessarabien (1856): CAHUL+ISMAIL. (Von Bolgrad scheint kein solcher Stempel bekannt!)

Neben dem von Dir erwähnten Brief mit 4 x 40 Parale nach Iasi (fig. 223) bildet auch Heimbüchler einen Brief mit dem Stempel von ISMAIL ab: siehe Seite 37 (fig. 36) (Bief Ismail nach Bacau).

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 22.09.2015 21:16:36 Gelesen: 554710# 355 @  
@ Heinz 7 [#354]

Vielen Dank für die weiteren Ausführungen. Bessarabien (1856) bestand aus 3 Kreisen (judetul - sing. judete - plural)- CAHUL + ISMAIL + (BOLGRAD).

Interessant wäre es in diesem Zusammenhang auch, nach Stempel eines Ortes namens Chilia - Kilianova - zu suchen (siehe auch ttps://de.wikipedia.org/wiki/Kilija). Diese berühmte Donauhandelsmetropole liegt heute in der Ukraine und gehörte zu jener Zeit (1856 ff.) zu Rumänien. Die Geschichte Bessarabiens erinnert mich irgendwie an die Geschichte des Elsass.

Heute zeige ich ein kleines Einschreibe-Briefchen, dass am 7. Mai 1894 in Jassy portogerecht frankiert (25 Bani Gebühr für Briefe bis 20 gramm in die Länder der UPU zzgl. 25 Bani Einschreibegebühr (lt. Marinescu) mit einer Michel Nr. 98 Karl I. 50 Bani orange freigemacht wurde und am 10.V.94 Zürich erreichte.

Incoming Mail - Rumänien - Schweiz

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 06.10.2015 22:47:44 Gelesen: 553708# 356 @  
@ 10Parale [#313]

Du hast uns alte Belege vorgestellt, da knüpfe ich gerne an.



Dieser Brief wurde von Turnu Oknei nach Roman gesandt. Gestempelt ist der Brief sehr sauber mit einem Zweikreisstempel "M 2", "T. OKNEI", fig. 298 Kiriac Dragomir. Einen Tag später erhielt er rückseitig den Stempel "M 1" "ROMAN 17/10" (fig. 282).

Freundliche Grüsse
Heinz
 
bignell Am: 06.10.2015 23:23:44 Gelesen: 553701# 357 @  
Hallo,

um welchen Ort handelt es sich hier? BAIC??U



Gara steht für Bahnhof denke ich.

Danke, harald
 
10Parale Am: 07.10.2015 09:55:24 Gelesen: 553593# 358 @  
@ bignell [#357]

Es handelt sich um den Stempel PG10 von BAICOI. Diese aus mehreren Ansiedlungen bestehende Ortschaft lag im Kreis PRAHOVA an der Bahnstrecke zwischen Ploiesti und Campina. Ein sehenswerter, in meinen Augen seltenerer Stempel (Kiriac Dragomir Stampilografie Postala Seite 203).

@ Heinz 7 [#356]

Dieser M2 Stempel von T.OKNEI fehlt mir noch in der Sammlung. Diese zwischen 1859 und 1965 gebrauchten Stempel haben schon Ihren besonderen Reiz. Ich kann lediglich mit einem M2 Stempel von FOKSCHANI auf einer Begleitliste für Briefe aufwarten, immerhin eine relative Frühverwendung, denn dieser Stempel galt am 22.12.1861 und wurde hier am 4.1.1862 aufgesetzt.

Liebe Grüße

10Parale


 
bignell Am: 07.10.2015 18:31:42 Gelesen: 553534# 359 @  
@ 10Parale [#358]

Hallo 10Parale,

vielen Dank für die Info.

Lg, harald
 
Pepe Am: 25.10.2015 22:06:38 Gelesen: 552275# 360 @  
Nach langer Pause wieder mal im Rumänienalbum angereist. Und da gehe ich ins Jahr 1894. Hier handelt es sicher um Nachauflagen der 13. Ausgabe. Mi vergibt vier Marken Nr.: 95-98, nun mit Wasserzeichen P R. Das wurde vermutlich wegen der Fälschungen von früheren Ausgaben eingeführt. Und dieser Satz hat es insofern in sich, weil erstens das Wz verschiedene Größen und acht verschiedenen Stellungen aufweist und zweitens die vier verschiedenen Zähnungen nach Spezialisierung rufen.

Am Normalsammler geht das vorbei. Er hat nicht die Literatur und kennt nicht die Wertunterschiede. Vielleicht kann er dank euer Hilfe doch etwas mehr erfahren. Ich stelle die vier Marken mal vor.



1894 01 ??, Mi 95, violett, Wz 1, gz: 11½:13½; Mi 96, grün, Wz 1, gz: 13½



Mi 97, ultramarin, Wz 1, gz: 13½; Mi 98, orange, Wz 1, gz: 11½:13½

Die Mischzähnung soll seltener sein. Nun ich freue mich schon auf die Meinung der Experten.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 25.10.2015 22:38:03 Gelesen: 552271# 361 @  
@ Pepe [#360]

Hallo Pepe

schön, vor Dir zu lesen!

Ich erlaube mir, anzumerken, dass in MEINER Zählung diese Ausgabe die 12. ist (nicht die 13.)

1 = 1858 (rund)
2 = 1858 (viereckig)
3 = 1862
4 = 1865 Cuza
5 = 1866 Karl I. Parale
6 = 1868 Karl I. im Perlenkreis
7 = 1869 Karl I. Backenbart
8 = 1871 Karl I. Vollbart
9 = 1872 Karl I. im Perlenkreis
10 = 1880 Karl I. Posta Romana
11 = 1881 Königreich, Ausgabe "Vulturi"
12 = 1890 König Karl I. im Doppeloval
13 = 1891 Regierungsjubiläum
14 = 1893 ff König Karl I., Ährenausgabe

Die Nummern 95-98 mit WZ "PR" werden im CMPR 74 mit 3 verschiedenen Zähnungen aufgeführt: A / B / C.

A = 13.5
B = 11.5
C = 11.5 : 13.5

Es mag etwas überraschen, dass die Zähnung C die am tiefsten bewertete ist.

3 Bani: C = Faktor 1; B = Faktor 4; A = Faktor 1.2
5 Bani: C = Faktor 1; B = Faktor 3; A = Faktor 1.5
25 Bani: C = Faktor 1; B = Faktor 10; A = Faktor 1.5
50 Bani: C = Faktor 1; B = Faktor 3.5; A = Faktor 1.2

Dies jeweils für die gestempelte billigste Farbe.

Liebe Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 26.10.2015 20:15:44 Gelesen: 552212# 362 @  
@ Pepe [#360]

Freut mich sehr, dass du dein Rumänien-Album aufschlägst, ich hoffe, da sind noch viele schöne Marken versteckt.

Bei Briefen ist es fast unmöglich, eine genaue Bestimmung dieser 12. Ausgabe vorzunehmen. Da gibt es beispielsweise aus dem Jahr 1890/91 eine Marke zu 25 Bani mit dem Pseudofiligran "Kleines Wappen" in zwei Farben: A. blau und B. ultramarin, die wiederum in 3 verschiedenen Zähnungen vorkommen, zudem soll es diese Marken auch ungezähnt geben und mit einem auf dem Kopf stehenden Wasserzeichen.

Dann gibt es die Ausgabe 1890/91 ohne Wasserzeichen mit der Zähnung 13 1/2 und auch in Mischzähnungen, davon auch wieder ungezähnte Ausgaben.

Im Jahr 1894 wurden die von dir gezeigten 4 Marken herausgegeben mit dem Wasserzeichen PR II. Ich bin der festen Meinung dass der Brief, den ich hier zeige, mit exakt der gleichen Marke Michel Nr. 97 in Zähnung 13 1/2 abgeschlagen wurde, wie du sie zeigst. Ich müsste die Marke ablösen um das Wasserzeichen zu eruieren, was ich aber nicht tun will, mir gefallen diese Briefe so wie sie sind.

Das Brieflein wurde am 23. Mai 1894 portogerecht abgeschlagen und ging nach Wien, wo es am 25. Mai mit einem Stempel in Empfang genommen wurde.

10 Parale


 
Pepe Am: 26.10.2015 21:58:51 Gelesen: 552200# 363 @  
@ Heinz 7 [#361]

Hallo Heinz,

mein kleiner Irrtum hat was Positives gebracht. Die kleine Übersichtstabelle habe ich nun in meinen alten Mi übertragen. Und so wurde mir wieder geholfen. Für die schnelle Reaktion auf meine 4 Marken ein großes Dankeschön. Soll ja auch Neulinge für die Rumänienphilatelie anlocken. Nun wird einmal mehr deutlich, wie stark man sich hier spezialisieren könnte.

Noch werden ja massenhaft preiswerte Marken herumschwirren. Mich persönlich halten natürlich die so oft erwähnten Fälschungen von jeglichen Investments in Marken ab. Das nimmt ja mehr und mehr zu, in allen Bereichen bis hin in die moderne Marken und Stempelwelt. So hat mich die Sammelfreude langsam aber sicher verlassen.

Der Mi erwähnt für diese Ausgabe die 4 Zähnungen und berichtet im Vorfeld von der Seltenheit der Mischzähnungen. Da wird einmal mehr deutlich, wie hoch der Nachholbedarf in der deutschen Hochpreisliteratur tatsächlich ist. Allerdings könnte ja der neueste Katalog schon neueste Forschungsergebnisse eingearbeitet haben. Meiner ist von 2003 und schon nicht mehr aktuell.

Wenn du von der billigsten Farbe sprichst, gehe ich von aus, bei den Farben wird es weitere Spezialisierungen geben. Also ein Abenteuerland - die alte Rumänienklassik. Einige wenige werde ich auch noch zeigen können. Und freue mich immer auf die Meinung der Experten.

@ 10Parale [#362]

Auch dir großen Dank für den Beitrag. Ja dieses Wasserzeichen hat es in sich. Von den 4 Marken ist nur bei einer (Mi 97) ein vollständiger Buchstabe gut erkennbar. Bei allen anderen nur Teile der "P" und "R". So ist auch hier ein mühsames Mosaikspielen erforderlich. In euer Spezialliteratur wird sicher ausführlicher über die Wasserzeichenunterschiede berichtet. Bei meiner 97 könnte ich die Breite und Höhe und die Abstände zu den benachbarten Buchstaben ausmessen.

Der Blick gegen das Licht bringt hier leider nichts. So bleibt ein Briefgeheimnis. Schön am Brief ist natürlich das Datum und bedenkt man die 121 Jahre, das ist super stark.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 26.10.2015 23:33:30 Gelesen: 552187# 364 @  
@ Pepe [#363]

Besten Dank, Pepe, für Deinen Beitrag. Ich denke, Du kannst aber ohne Furcht gut Investitionen tätigen in Rumänien-Marken, denn viele sind ja wirklich nicht teuer. Dass sie praktisch allesamt gefälscht wurden, schon sehr früh, stimmt uns natürlich bedenklich, aber dadurch sich ganz entmutigen zu lassen, finde ich nicht richtig.

Teurere Marken habe ich immer auch erst gekauft, wenn ein zuverlässiges Attest oder eine Meinung eines Experten vorlag. Über die letzten 25 Jahre habe ich zwar einiges gelernt, aber bei wirklich teuren Marken ist eine Zweitmeinung IMMER zu empfehlen.

Von den ersten 144 Michel-Nummern von Rumänien (1.-14. Ausgabe) sind VIELE Marken tief bewertet und "für ein Butterbrot" zu haben. Ich habe selbst zuerst eine hübsche Grundstocksammlung gekauft, für einen Betrag von CHF 1'617 (1988). Dafür habe ich einen wirklich schönen Grundstock erhalten. Diese Marken haben mir unglaublich geholfen; ich hatte viel Vergleichsmaterial. Die nächsten 25 Jahre habe ich dann stets dazugekauft: Schönere, Bessere, solche, die noch fehlten...

Trotzdem - der Einkauf der Grundstocksammlung war einer meiner besten Käufe.

Einen anderen Tipp kann ich Dir auch gerne geben: Investitionen in Ganzsachen sind eigentlich risikolos. Ganzsachen sind sehr tief bewertet, in den Katalogen, und so werden auch seltene Sachen meist sehr preisgünstig zu kaufen. Versuche einmal, alle Ganzsachen 1870-1910 zu kaufen! Das ist zwar nicht "teuer", aber sehr schwierig! (Und spannend!).

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 29.12.2015 16:52:32 Gelesen: 546003# 365 @  
Da sich das Jahr dem Ende neigt, möchte ich zu diesem Thema noch einen gelaufenen Brief vorstellen.

Der Brief lief von BRAILA nach CORCELLES-PRÉS-PAYERNE in der Schweiz (Kanton Waadt). Abgeschlagen wurde er 1 x vorderseitig und 2 x rückseitig mit dem Stempel B4 (Ornament Posthorn - Typ VI oder X - Kiriac Dragomir Stampilografie Postala Seite 141 ff.) von BRAILA (Große Walachei).

Stempeldatum Braila 26. Oktober 1906 - Ankunft rückseitig dokumentiert am 30.X.06.

Die Auslandsdestination wurde rückseitig portogerecht mit insgesamt 25 BANI freigemacht. Der Absender benutzte dazu ein waagrechtes Paar vom Bogenrand der Michel Nr. 179, 5 Bani grün/schwarz, 25 Jahre Königreich Rumänien und eine 15 Bani Marke der so schwierigen Ährenausgabe (im rumänischen Katalog sicher die Nr. 217).

2 interessante Details am Rande:

Die Michel Nr. 179 wurde in Bögen zu hundert Marken gedruckt, rechts erkennt man noch die Inschrift der Druckerei "Bradbury, Wilkinson et Cie. Ltd., Eagravers" aus London.

Der Empfänger ist eine Firma, die es seit 1852 gibt und heute noch existiert (unter dem Namen BOSSY CEREALES SA - spezialisiert in Getreideprodukten).

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 29.12.2015 21:58:26 Gelesen: 545961# 366 @  
@ 10Parale [#365]

Hallo 10 Parale,

danke für's Zeigen! Bis und mit 1900 war die rumänische Post noch einigermassen zurückhaltend mit der Herausgabe von neuen Briefmarken, das änderte aber, als 1903 zwei und 1906 gleich sieben (!) grossformatige Sätze mit Gedenk- und Wohlfahrtsmarken neu herausgegeben wurden. Schöne Verwendungen davon sind aber manchmal gar nicht einfach zu finden.



Ich zeige anbei auch eine Mischfrankatur der "Ährenausgabe" und einer Marke der Gedenkausgabe "25 Jahre Königreich Rumänien"; Michel Nr. 183. Ein inner-rumänischer Brief von 1907, der aber (Reko-Brief, höheres Gewicht) immerhin 55 Bani kostete.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
bignell Am: 30.12.2015 01:46:04 Gelesen: 545925# 367 @  
@ Heinz 7 [#366]

Hallo Heinz,

von den grossformatigen habe ich auch einen:



1906 1+5+2x10 Bani Botosani - Lyon

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 08.02.2016 21:18:51 Gelesen: 541801# 368 @  
@ bignell [#367]

Hallo Freunde der Rumänien-Marken,

es ist schön, wenn man Briefmarken mit besonders schönen Stempelabschlägen zeigen kann. Anbei zeige ich Euch Michel Nr. 25 mit einem Stempel "GIURGIU" der Gruppe A65 ("Agrafa bogata"), fig. 396 Dragomir.



Der 50 Bani-Wert war der höchste der 7. Briefmarken-Ausgabe von Rumänien ("Karl mit Backenbart"). Erstmals wurden auch Marken für das Ausland ausgegeben (25 Bani & 50 Bani; Mi. 24 + 25).

Die Marke ist an drei Seiten riesenrandig und lässt keine Wünsche offen.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.02.2016 10:41:33 Gelesen: 539331# 369 @  
@ Heinz 7 [#368]

Liebe Kollegen,

geteilte Freude ist doppelte Freude, sagt man, und also hoffe ich, dass Ihr Euch mit mir freut! Ich habe nämlich etwas sehr Schönes gefunden!



Was auf den ersten Blick aussieht wie eine ganz gewöhnliche Postkarte von 1900 von Frankreich, wie es sie zu hunderttausenden gibt, entpuppt sich bei genauerem Studium als grosse Rarität!

Diese Postkarte "Carte postale" trägt eine Frankatur aus Frankreich. Der Bestimmungsort, Caracal Roumanie, macht die Karte für mich als Rumäniensammler schon interessant, und saubere Postkarten aus der Zeit Frankreich - Rumänien sind gar nicht so häufig.

Der Stempel, der leider etwas schwach abgeschlagen ist, verrät uns nun etwas Wichtiges: "..AB EL OUED ALGIER; 13 NOV 00" können wir zweifelsfrei entziffern. Dies bedeutet nun also, dass die Karte nicht vom französischen Mutterland aus gesandt wurde, sondern von Algerien (mit der Französischen Post von Algerien). Das ist nun wirklich sehr selten!

Beim flüchtigen Hinsehen werden mehr als 99 % der Sammler diese Karte in einem Posten "überblättern". Wie viele Raritäten habe auch ich wohl übersehen? Manchmal lohnt sich aber auch ein Blick auf die Bildkarte.



Das Motiv mit der schwarzen schönen Frau gibt einen klaren Hinweis auf Afrika, und darum hat der Sammler wohl auch den fast unleserlichen Stempel so genau unter die Lupe genommen. Mit dem bekannten Ergebnis.

Das macht Spass!

Allen ein schönes Wochenende!

Heinz
 
Pepe Am: 29.02.2016 20:31:17 Gelesen: 538943# 370 @  
Heute frisch gescannte Marken der 14. Ausgabe, Ährenmarken ab 1893. Für Neulinge sei erwähnt, bei der Zähnung handelt es sich ausnahmslos um Linienzähnung. Im Michel keine Bewertungsunterschiede. Das große X, Y steht fürs Wasserzeichen. Von diesem sollen 8 mögliche Stellungen vorkommen. Also eine Ausgabe für Spezialsammler und Forscher. Meine kleine Auswahl zeigt lediglich mal das Muster aller Wertstufen dieses Satzes. (11 verschiedene)



Mi 99 Y, hellbraun, gz 11½; Mi 100 Y, schwarz, gz 13½



Mi 101 Y, lilabraun, gz 13½; Mi 102 Y, blau, gz 11½

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 29.02.2016 22:03:42 Gelesen: 538922# 371 @  
@ Pepe [#370]

Lieber Pepe,

danke für diese schönen Scans. Die 14. Ausgabe von Rumänien, die berühmte "Ährenausgabe", hat fast unzählige Varianten (Zähnungen, Papiere, Wasserzeichen).



Anbei zeige ich gerne einen Beleg mit einer Frankatur 25 Bani, zusammengestellt mit 3 Wertstufen, Michel Nr. 99 Y (5), 102 (2), 103. Da der Brief bereits im Februar 1897 befördert wurde, ist die Katalogbestimmung einfacher als bei späteren Ausgaben.

Auffallend an den Marken auf diesem Brief ist bestimmt, dass 7 von 8 Marken ziemlich dezentriert sind. Beim 5 Bani-Wert finden wir übrigens zwei verschiedene Farben: blau und hellblau. Sicherlich ein attraktiver Beleg.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 01.03.2016 21:10:55 Gelesen: 538813# 372 @  
@ Heinz 7 [#371]

Das ist schon 'Großes Kino', was Du hier zeigst. Ich glaube eine Fünfereinheit, 119 Jahre alt, mag ja schon lose selten sein. Und nun noch auf Brief. Schon sehr sehr stark. Und bemerkenswert wie das Markenbild auf dem Bogen sich verschiebt.

Ein wirklich starker Beleg. Danke fürs zeigen.



Mi 103 Y, grün, gz 11½; Mi 104 X, rot, gz 13½



Mi 105 X, dunkellila, gz 13½; Mi 106 Y, dunkelgrün, gz 13½

Bei der 10 Bani ein grüner Punkt neben dem Mund. Bei der 25 Bani unten rechts ein Punkt und oben über "N" weiße Linie.

Der BUCURESCI Stempel Durchmesser innen 12, außen 22 mm. Der No5 Stempel mit Datum 24 OCT 80 0. Zu diesem Stempel siehe auch [#232] [#236] [#238] [#241] [#243]. Da tun sich so allerhand Fragen auf. Das ist das schöne an der Klassikphila. Im Grunde genommen ist fast jedes Stück ein Unikat, welches auf seine eigene Art ein Stück Geschichte schreibt.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 01.03.2016 22:15:50 Gelesen: 538797# 373 @  
@ Pepe [#372]

Hallo Pepe,

herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Ja, solche Briefe machen Freude.

Aber auch Deine schönen Einzelstücke gefallen mir! Zum Stempel No. 5 hat ja vor allem "10 Parale" einen wichtigen Beitrag geschrieben (no. 233).

Es ist ja gar nicht so einfach, bei diesen Marken der "Ährenausgabe" die Zähnungen alle zusammen zu kriegen, manche sind echt rar! Von der Ausgabe 1900, ohne Wasserzeichen, dem 15 Bani-Wert kann ich einen Satz zeigen



Herzliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 01.03.2016 22:39:04 Gelesen: 538790# 374 @  
@ Pepe [#372]

Lieber Pepe,

ich freue mich, dass Du die Geschichte um den Stempel fig. 814 Dragomir nochmals aufnimmst (vgl. 232, 233, 236, 238, 241, 243). Marcel hat (einmal mehr: scharfsinnig) auf Unstimmigkeiten bei der Abbildung im Buch hingewiesen (no. 241). Marcel hat recht, die Jahreszahl bei diesem Stempel ist (meines Wissens) immer dreistellig: also z.B. 899 (für 1899) oder 900 (für 1900).

Dass dieser Stempel auch in der Goldmedaillen-Sammlung des Herrn Horst Scherrer besondere Beachtung fand, überrascht den Kenner nicht. (Horst Scherrer war der erste Leiter der ARGE Rumänien mit riesigen Sammlungen, die er sorgfältigst bearbeitete).



Hier sehen wir auch schön den accent auf dem é, wie bei Marcel erwähnt. Französisch war die Sprache des Weltpostvereins im XIX. Jahrhundert.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 03.03.2016 18:06:09 Gelesen: 538722# 375 @  
@ Heinz 7 [#373]

Gibt es bei der Ährenausgabe einen Bewertungsfaktor für die Zähnungen, so wie du schon im Beitrag [#361] geschrieben hattest?

Der Stempel ist eine spannende Sache. Schön mal als Vollstempel zu sehen. Vielen Dank.

Ich muß erst mal wieder scannen und grüße
bis bald
Pepe
 
Heinz 7 Am: 03.03.2016 22:32:51 Gelesen: 538699# 376 @  
@ Pepe [#375]

Lieber Pepe,

der rumänische Katalog CMPR '74 zeigt eine Bewertung für die Zähnungsvarianten.



Das Buch ist sehr detailliert bei den ältesten Marken

Kapitel 1: Klassische Marken (1858-1872): S. 30 - 132
Capitolul 2: Marcile postclasice (1872-1900): S. 133 - 162
Capitolul 3: Marcile moderne (1903-1937): S. 163 - 193

u.s.w.

Das Buch ist leider schon über 40 Jahre alt, aber die Wertrelationen sind ja dennoch ersichtlich.

Das Buch wird immer wieder antiquarisch angeboten, kostet ca. Euro 50. Für Spezialisten ein "Muss".

Heinz
 
Pepe Am: 07.03.2016 20:35:51 Gelesen: 538387# 377 @  
@ Heinz 7 [#376]

Es gibt eine Nachauflage von 2006. Solltest Du dies noch nicht gewusst haben? Für meine kleine Minisammlung lohnt der Literaturaufwand leider nicht. Ich führe schon wieder innerliche Überwindungskämpfe mit der Anschaffung des neuen DSK für 86 Euro durch. Mein 10 Jähriger tut ja noch seine Dienste und die Frage bleibt immer: Lohnt sich das überhaupt?



1893-1898, Mi 107 X, orange, gz 13½; Mi 108 X, hellbraun rosa, gz 13½; Mi 109 X, orange braun, gz 13½.

Der Nummernstempel 285 bei der 2 Lei wundert. So wie auch hier wieder allerlei kleinere Druckzufälligkeiten vorkommen.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 08.03.2016 23:29:51 Gelesen: 538326# 378 @  
@ Pepe [#377]

Auch in der Schweiz sind die Kataloge teuer, und kaum mehr jemand kauft sich jedes Jahr den neuen Katalog, wie dies vor z.B. dreissig Jahren bei den meisten Sammlern wohl die Regel war. Früher stiegen die Katalogwerte ja auch oft, und viele Sammler rechneten fleissig nach, wie viel ihre Bestände nun jedes Jahr an Wert gewannen. - Vergangene Zeiten ...

Wenden wir uns Schönerem zu, z.B. einem Viererblock

Michel 143



Du hast recht: diese Ausgabe wartet mit vielen kleinen und grösseren Druckzufälligkeiten auf.

Gute Nacht!

Heinz
 
10Parale Am: 15.04.2016 20:33:14 Gelesen: 532846# 379 @  
@ Heinz 7 [#289]

Obwohl ich heute schon um 4.00 Uhr aufgestanden bin, muss ich diesen kleinen Beitrag schreiben:

Rumänische Post in der Levante Michel Nr. 1a 10 Par auf 5 Bani blau Aufdruck schwarz in einem VB fein gestempelt mit dem violetten Stempel des rumänischen Hafen-Postamtes in Constantinopel (Cospoli) vom 14. April 1896. (Kiriac Dragomir Seite 260 fig. 1468 SMR18).

Laut den Angaben von Dragomir war dieses Stempel vom 13. April 1896 - 02. Mai 1896 in Gebrauch, d.h. kurze Verwendungsdauer.

Der gleiche Stempel (ebenso wie der Eisenbahnstempel) aus Beitrag #289 ist vom 27. März 1896, ist also 18 Tage vor der von Dragomir angegebenen Verwendungszeit abgeschlagen worden. Der CMPR andererseits erwähnt eine abweichende Verwendungsdauer des Stempels vom 16. März bis zum 26. April. Bei solch widersprüchlichen Angaben sollten wir uns an die Fakten halten, d.h. an das, was man sieht.

Rückseitig ein Zeichen, dass mir bei anderen rumänischen Marken auch schon begegnet ist, eine literarische Erwähnung habe ich nicht gefunden.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 15.04.2016 22:16:21 Gelesen: 532822# 380 @  
@ 10 Parale

Es ist gut, wenn man sich die Zeit nimmt und sich alles in Ruhe und ohne Hast anschaut. Chiriac Dragomir gibt auf Seite 259 die Zeitspanne an, in welcher das Rumänische Postamt in Konstantinopel als solches funktionierte und zwar 4/16 März bis 27 April/9 Mai 1896. Auf Seite 260 gibt er dann bloß zwei Beispiele für die Verwendung des Stempels an, Marken die sich in der Sammlung (5) bzw. Silviu Dragomir befinden.

Nor 42
 
10Parale Am: 16.04.2016 19:23:01 Gelesen: 532622# 381 @  
@ nor 42 [#380]

Vielen Dank für den richtigen Hinweis. Ich vermeide früh aufstehen, denn wie man sieht, tut es mir nicht gut.

Ich zitiere aus o.g. Buch für die wenigen rumänischen Forenteilnehmer oder solche die sich rühmen, Latein gelernt zu haben:

A functionat in localul Agentiei S.M.R. intre 4 /16 martie - 27 apr. / 9 mai 1896. Durata scurta de 55 zile a acestui oficiu postal a determinat si raritatea singurului stemplu utiliziat...

Übersetzt: "die kurze Existenz dieses Postamtes, die 55 Tage dauerte, machte den einzigen dort verwendeten Stempel zu einer Rarität".

Liebe Grüße

10Parale
 
10Parale Am: 19.04.2016 12:48:03 Gelesen: 532333# 382 @  
@ Pepe [#62]

Zur Marke Michel Nr. 41b, Freimarkenserie Fürst Karl I. im Kreise, 25 Bani, Pariser Druck, dunkelorange auf hellchromgelb, hätte ich hier noch ein schönes Brieflein aus Jassy (ehemals Fürstentum Moldau).

Besonders gefällt mir der Stempel Jassy I (H) (mit achteckigem Stern), einer der 3 kleinen Stempel von Jassy (Kiriac Dragomir Stampilografie Postala Seite 107). Er wurde sehr klar am 6. Juli 1874 abgeschlagen. Rückseitiger Ankunftsstempel von Wien Landstrasse vom 8. Juli 1874.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 26.04.2016 22:47:58 Gelesen: 531205# 383 @  
@ 10Parale [#382]

Lieber 10 Parale,

ein schöner Brief, wenn auch nicht "ganz perfekt". Die Marke ist ja nicht sooo selten, trotzdem finden wir sie kaum je wirklich makellos. Die Zähnung Deiner Marke ist klar überdurchschnittlich.

Ich zeige anbei ein loses Paar.



Nicht alle 88 Zähne sind in voller Länge vorhanden, aber auch diese Marke ist sicher sammelnswert. Die Marke ist etwas dezentriert. Besonders hübsch ist aber sicher der Einschreibe-Stempel.

In Beitrag 37 habe ich bereits ein hübsche Paar der 25 Bani-Marke gezeigt, allerdings Mi. 41a, nicht b.

Freundliche Grüsse
 
Heinz 7 Am: 26.04.2016 23:20:37 Gelesen: 531198# 384 @  
@ 10Parale [#382]

Grössere Einheiten dieser Ausgabe Karl I. im Perlenkreis sind am ehesten bei den tiefen Wertstufen zu finden. Michel Nr. 36 hat einen Nennwert von nur 1.5 Bani. Anbei kann ich einen Neunerblock zeigen.



Dieser Block hat aussen total 180 Zähne; es ist klar, dass der eine oder andere Zahn etwas stumpf ist. Sicherlich ist der vorliegende Block aber recht gut erhalten und wirkt in seiner imposanten Grösse sehr beeindruckend, finde ich.

Bis bald

Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.06.2016 21:37:11 Gelesen: 526068# 385 @  
@ Rumäniensammler

Die Marke 50 Bani König Karl I., Michel Nr. 69, ist nicht selten. Aber der schöne C.F.R. (Eisenbahnstempel) macht dieses Exemplar zu etwas Besonderem.



Man kann sich an kleinen Raritäten freuen, es müssen nicht immer teure Stücke sein!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.06.2016 21:42:54 Gelesen: 525601# 386 @  
@ 10 Parale

Lieber Freund,

als ich Deinen Namen zum ersten Mal auf Philaseiten las, habe ich mich ein wenig gewundert, weil eine "10 Parale"-Marke von Rumänien gibt es bekanntlich nicht!

Aber dennoch ist dieser Begriff für die Rumänien-Kenner nicht ganz unbekannt. Es gab "irgendwann" wohl einen Probedruck zu einer Zeitungsmarke über 10 Parale (zur Ausführung kam dann nur die Marke zu 5 Parale, siehe Michel Nr. 5), und später gab es Nachdrucke dazu. Irgendwie scheinen diese "Objekte" nicht sehr beliebt zu sein, denn sie werden in der Literatur nur ziemlich stiefmütterlich behandelt.

Umso grösser ist meine Freude, dass ich nun erstmals einen solchen Nachdruck kaufen konnte.

Teils wurden dafür schon Phantasiepreise gefordert. Nun schien mir der Preis vertretbar - also habe ich mir das sehr seltene Stück gekauft.



Ein ausführliches Attest dazu habe ich auch, von Leonard Pascanu. Wir können dieses Stück in Heidelberg gerne besprechen!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 14.06.2016 20:34:11 Gelesen: 525531# 387 @  
@ Heinz 7 [#386]

Hallo Heinz,

... was beweist, dass mein Name kein Fantasieprodukt sei.

Gratulation zum Erwerb dieser von Leonard Pascanu attestierten Nachdruck Marke zum Nennwert von 10 Parale. Ich warte gespannt auf die Besprechung in Heidelberg.

Wenn ich es richtig verstehe, handelt es sich um einen Nachdruck eines Probedrucks? Es war hier ja auch schon von einem Fälscher die Rede, der versucht haben soll, den Leuten eine 10 Parale Marke anzudrehen. Das wäre meines Wissens auch im Übrigen der erste Fälscher, der nicht nur fälscht, sondern gleichzeitig auch erfindet. Stelle Dir vor, heutzutage käme ein gefälschter 150,-- Euro Schein in Umlauf. Wie dumm müsste man sein, um ihn anzunehmen?

Was ich damit sagen will: Ich bin der festen Überzeugung, dass es dazu Probedrucke gab, vielleicht schlummern diese auch tatsächlich noch irgendwo ihren unentdeckten Dornröschenschlaf.

Na denn, ich freue mich auch auf Heidelberg und zeige zu guter Letzt die außergewöhnliche 30Parale auf Feld 31 im Bogen, den ich den Experten der Arbeitsgemeinschaft Rumänien zur Prüfung vorlegen werde.

Bis dann

10Parale


 
Heinz 7 Am: 18.06.2016 18:01:44 Gelesen: 525193# 388 @  
Wenn eine lang verschollene Sammlung wieder auf den Markt kommt, ist das Interesse naturgemäss gross. Fast 50 Jahre nach dem Verkauf der Hauptsammlung von Eduardo Cohen (Schwenn, September 1967) kam am Donnerstag ein wichtiger anderer Teil der Cohen-Sammlung zur Versteigerung: 4. - 8. Ausgabe! Corinphila hat angekündigt, diese grossartige Sammlung in drei Teilen anzubieten, und am Donnerstag (16.6.) wurden die ersten 141 Lose versteigert.

Die Liste der mich interessierenden Lose wurde lang und länger - viele sehr spezielle Lose kamen zum Angebot. Ich habe darum meine Abreise nach Heidelberg um einen Tag verschoben und fuhr an die Auktion nach Zürich.

Nun, ich habe fast nichts kaufen können, da in der Regel heftige Bietergefechte entflammten und einige Stücke ziemlich teuer wurden. Das ist einerseits zwar eine Enttäuschung, aber diese Situation habe ich als langjähriger Sammler schon oft erlebt. Und anstatt im Frust die eigenen Limiten zu vergessen und mehr zu bieten, als man eigentlich wollte, verzichtete ich auf einen Kauf und freue mich, dass mein Sammelgebiet eine starke Nachfrage hat!

Eine Besonderheit der Cohen-Sammlung sind die grossen Einheiten der Steindruck-Marken. Sie wurden fast alle ziemlich teuer verkauft. Wenn dann eine Einheit noch "Leerfeld"-Stellen aufweist, dann sind meistens mehrere Sammler an dem Stück interessiert, und in dieser Cohen-Auktion waren mehrere solcher Blockstücke vorhanden.



Dieser Bogenteil hätte Platz gehabt für einen Neunerblock. Es ist ein Eckrandstück, darum hat er oben und rechts einen breiten Rand. Dass wir hier nun einen "seltsamen Fünferblock" haben, hängt damit zusammen, dass vier Felder nicht bedruckt wurden. Ich finde wir sollten darum am Besten von einem "Neun-minus-Vier=Fünferblock" sprechen.

Diese Einheiten waren für die Plattierung der Briefmarken extrem wichtig. Cohen liebte diese Stücke.

Ich auch. EINES habe ich mir gesichert. Mehrere andere sind in andere Sammlungen gelangt. Verkauft wurde m.W. alle diese "Einheiten mit Blankfeldern". Sie sind schön, selten, philatelistisch interessant und wertvoll.

Schöne Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 22.06.2016 23:18:54 Gelesen: 524754# 389 @  
@ buzones [#82]

Dr. Gmach beschreibt den Stempel A. in blauer Tusche als Transitstempel, der aber erst in Wien angebracht worden sei. A = Herkunftsbezeichnung Autriche -....

Quelle: Österreichische und ungarische Posteinrichtungen in den Donaufürstentümern 1782 bis 1880 Band I. Seite 209

Bei dem noch einmal gezeigten Brief von Jassy nach Paris an die Gebrüder Rothschild aus dem Jahr 1858 konnte ich nun auch Dank der Lektüre des Buches von Dr. Gmach die auf der Vorderseite sichtbare handschriftliche Taxierung "95" bestimmen. (Dr. Gmach Titel Band II Seite 173)

Der Brief musste demnach bis zur französischen Grenze für den österreichischen Auslandspostweg und den weiteren Transit über Österreich vom Absender freigemacht werden. Ein möglicher Postweg über die Schweiz war durch andere Verträge abgegolten, ein Postweg über Deutschland würde durch weitere Gebühren belastet worden sein. Diese kann ich auf dem Brief jedoch nicht erkennen.

Fakt ist, dass der Empfänger noch die Gebühr für die französische Inlandspoststrecke zu entrichten hatte, die zu jener Zeit bei einfachen Briefen bis zu 7,5 gramm bei 95 Centimes lag.

Hier die Postroute:

- Jassy 02.12.1858
- Lemberg 06.12.1858
- Krakau 08.12.1858
- Wien - A. - Transitstempel lt. Dr. Gmach
- Hüningen - da am nächsten zur Schweiz - Vermutung
- Paris 11.12.1858-

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 25.06.2016 23:15:25 Gelesen: 524510# 390 @  
@ Heinz 7 [#388]

Ich wollte diese Einheit (388) noch fertig erklären, finde aber erst jetzt Zeit dafür.

Hans Georg hat in seinem Buch "Rumänien / Typenmerkmale, Umdruckblocks und Drucksteine der STEINDRUCK-AUSGABEN 1865 - 1872" von 1979 mit einer Skizze (auf Seite 6) gezeigt, wie eine Druckplatte der 20 Parale-Marke damals aussah:

"Mit den Carol-Marken 1866 begann Sander die Herstellung der endgültigen Platten mit Hilfe der Umdruckblocks von 6 Marken im Bogen zu 200 Stück; je dreissigmal der Umdruckblock in einem Hauptkörper und 20 Ergänzungsmarken, beliebig eingesetzt, mit 4 Leerfeldern in der rechten, oberen Ecke".



17 x 12 = 204; diese Zahl eignete sich natürlich nicht für die Druckerei, also liess man 4 Felder (oben rechts) frei und unbedruckt. Schön, wenn man eine Bogenecke hat!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.07.2016 22:13:46 Gelesen: 522686# 391 @  
@ 10Parale

Eine Michel Nr. 54 im Viererblock ist sehr selten. Ich bin froh, dass ich dieses Exemplar finden konnte.



Der schwarze Punkt auf der ersten Marke ist zum Glück nur auf dem Scan, nicht auf der Marke.

Heinz
 
10Parale Am: 03.08.2016 22:06:46 Gelesen: 519899# 392 @  
@ Heinz 7 [#391]

Ein sehr schöner Viererblock. Das Papier scheint mir etwas wellig. Dieser Höchstwert des Freimarkensatzes aus dem Jahr 1879 wurde in Bukarest gedruckt und steht immerhin mit 140,-- Euro im MOK. Gratuliere!

Ich konnte schon vor einiger Zeit diesen Briefausschnitt erwerben. Er trägt die beiden gezähnten Marken Michel Nr. 34, Fürst Karl I. mit Vollbart aus dem Jahr 1872 zu 25 Bani.

Der Brief wurde an einem 27. Januar in Bukarest abgestempelt. War es üblich, pro Marke einen P.D. - Stempel anzusetzen? Vielleicht. Der Brief war portogerecht frankiert mit 50 Bani für eine Auslandsverwendung nach Mailand.

Da ich soeben von einem Urlaub aus der Toskana heimgekehrt bin, musste ich bei der Rückfahrt in Mailand an diesen Brief denken und den Weg, den er wohl genommen hat.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 06.08.2016 20:49:08 Gelesen: 519779# 393 @  
Soeben ging bei eBay eine Rumänien Michel Nr. 4, die Marke zu 108 Parale in "türkisgrünlicher Farbe" mit einem roten Stempel M1 von Jassy Moldova in einem Lot von 100 Briefmarken für sage und schreibe 256,-- Euro über den Tisch.

Möchte hier den Namen des Verkäufers nicht nennen.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 21.08.2016 19:18:27 Gelesen: 518767# 394 @  
@ 10Parale [#393]

Hallo Sammlerfreund,

denkst Du, die Marke ist eine Fälschung? Dann sollte man den Verkäufer ruhig nennen, finde ich.

Eine 108 Parale für Euro 256 wäre natürlich ein Witz - auch wenn die Marke schwere Mängel aufweist, wäre so ein Preis viel zu tief (ich habe sie nie gesehen).

Wenden wir uns etwas Erfreulicherem zu:



Die abgebildete Marke ist eine Nummer 65. Besonders schön ist natürlich der perfekte Landpost-Stempel "JUD. DOLJIU, PL. BALTA. 18. FEB 87".

Eine gewöhnliche Marke wird durch so einen Stempel doch eine Rarität, das ist schön!

Heinz
 
10Parale Am: 23.08.2016 21:25:10 Gelesen: 518565# 395 @  
@ Heinz 7 [#394]

Sensationell! Augen auf, sage ich nur. Dieser seltene Landpost-Stempel vom JUDETUL DOLJIU ist bei Kiriac Dragomir in seinem Stempel-Handbuch auf Seite 173 abgebildet (fig. 954) als Stempel RJ2 klassifiziert. Allerdings ist dort PLASA ausgeschrieben, während bei dem von dir auf den beiden Marken abgebildeten Stempel PL. in Abkürzungsweise erscheint. Im Prinzip eine neuer, erst teilklassifizierter Stempel, gratuliere!

Es wird Zeit das Werk von Kiriac Dragomir ins Deutsche zu übersetzen bzw. das Werk der heutigen Forschung anzupassen. Das wäre ein Renten-Projekt!

Eine gewöhnliche Ganzsache, die ich hier vorstelle, wird durch den Stempel zwar nicht zur Rarität, aber erzählt Geschichten, die sich 296 Jahre zuvor und 75 Jahre danach abspielten:

Die Ortschaft Piua-Petri im Kreis Ialomita verschwand 1970 von der Landkarte. Es blieben zwar noch eine Kirche und Reste einer alten Festung über, aber die Bevölkerung wurde auf Grund stetig wiederkehrender Überflutungen des Flusses Ialomita sozusagen umgesiedelt. 1970 gab es eine besonders heftige Überschwemmung, Piua-Petri wurde von der Zivilisation aufgegeben. Schade, denn es wird vermutet, dass Mihail Viteazul 1558 dort geboren wurde. Der Woiwode (slawischer Ausdruck für Heerführer) vereinte 1599 für ein kurzes Jahr die Fürstentümer Moldau, Walachei und Siebenbürgen im Kampf gegen die osmanische Herrschaft.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 27.08.2016 00:02:15 Gelesen: 518129# 396 @  
@ 10Parale [#395]

Lieber 10 Parale,

toll, was Du alles weisst! Danke für die Info. Gerne steuere ich auch ein Bild zu, aber ich habe mich getäuscht, eine Briefmarkenserie mit alten Herrschern zeigte nicht Viteazul.

Und im CMPR '74 Inhaltsverzeichnis (Seite 563-596) finde ich auch keinen Hinweis.

Nun, ich habe ein wenig gestöbert und habe DOCH noch eine Ausgabe gefunden, die passt!



Na, ist doch schön, wenn Geschichte so ins Bild gesetzt wird! Ein stolzer Mann, Mihai Viteazul!

Herzliche Grüsse!
Heinz
 
Heinrich3 Am: 27.08.2016 08:46:45 Gelesen: 518064# 397 @  
@ 10Parale [#395]

Hallo,

Du schreibst: Es wird Zeit das Werk von Kiriac Dragomir ins Deutsche zu übersetzen bzw. das Werk der heutigen Forschung anzupassen. Das wäre ein Renten-Projekt!

Als ich noch Rumänien sammelte, fand ich in der Stadtbücherei München, Philatelistische Abteilung das Werk in deutsch. Es hat allerdings einen großen Nachteil; siehe folgendes:

Dragomir, Kiriac
Marcile poştale clasice Romaneşti: litografiate in perioada 1865 - 1872 / K. Dragomir
[Klassische Rumänische Steindruckausgaben]

[Masch.-schriftl. Durchschlag]
Benutzungsbeschränkung: Kopierverbot

Zuerst braucht man nur jemanden, der den Text in den PC tippt. Ich will und kann das nicht mehr auf Grund meines Alters.

Beste Sammlergrüße
Heinrich
 
10Parale Am: 05.09.2016 21:23:05 Gelesen: 517046# 398 @  
@ Heinrich3 [#397]

Vielen Dank für den wertvollen Hinweis. Ich fände es hochspannend, den Namen des Übersetzers zu erfahren. Für mich eine Überraschung. Im Tippen bin ich übrigens sehr sehr flink. Ich werde die Stadtbücherei in München und dort die Philatelistische Abteilung bei nächster Gelegenheit besuchen.

Das Studium beginnt eigentlich zu allererst mit dem Stichwort "Kartenkunde". Ohne Hilfe fachkundiger, philatelistisch interessierter rumänischer Zeitgenossen ist solch ein Werk auch fast undenkbar. Dennoch eine Herausforderung, über die es sich nachzudenken lohnt.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 05.09.2016 22:13:42 Gelesen: 517039# 399 @  
@ 10Parale [#398]

Lieber Freund,

ich weiss nicht, was Du genau meinst mit Deiner Bemerkung "Kartenkunde". Kann ich Dir weiterhelfen? Ich habe gute Literatur zur (Post-) Geschichte von Rumänien, u.a. der berühmte Band von Minescu. Was wünschst Du?

Liebe Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.09.2016 22:27:19 Gelesen: 517036# 400 @  
@ 10Parale [#1]

Lieber Freund,

vor weniger als dreieinhalb Jahren hast Du dieses Thema mit der 5 Parale-Zeitungsmarke eröffnet. Nun sind wir immerhin bei Beitrag 400 angekommen, und wir haben schon viele schöne Stücke hier gezeigt und uns gegenseitig Freude bereitet.

Ich komme soeben heim von einer Geburtstagsfeier! Also feiere ich nun auch noch den Philaseiten-Beitrag 400 zu diesem Thema mit Euch!

Was gibt es Passenderes als Deinen ersten Beitrag aufzugreifen?

Anbei eine 5-Parale-Zeitungsmarke, echt und seit über 100 Jahren dokumentiert in Sammlerhand (bzw. - händen). Dieses Stück zierte einst die Sammlung Dorning Beckton.



Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.09.2016 23:47:37 Gelesen: 516713# 401 @  
@ Heinz 7 [#400]

Diese Marke sieht sehr ähnlich aus, aber sie ist NOCH seltener, weil sie ungestempelt ist! Die obere (Beitrag 400) hat einen feinen blauen Stempel.



Diese Marke ist eine Weltrarität, von der es ungebraucht keine zehn Stück mehr gibt.

Ein Stück wurde am 16.5.2015 in London verkauft bei Köhler, Wiesbaden: Los 369 brachte beachtliche Euro 32'000 (plus Zuschlag!) bei Katalogpreis von Euro 32'000. Der Katalogpreis der Marke galt schon vorher als "nicht zu hoch" (angesichts der Seltenheit), für die Jahre 2001-1015 kann dies meiner Meinung nach sicher bestätigt werden. Die Nummern 1 und 3 von Rumänien sind ungestempelt noch höher bewertet als unsere berühmte schöne Zeitungsmarke Nr. 5.

Heinz
 
10Parale Am: 15.09.2016 01:11:21 Gelesen: 516664# 402 @  
@ Heinz 7 [#401]

Hast du Informationen über den Verbleib dieser 10 Marken oder Anhaltspunkte, auf welchen Auktionen sie unter den Hammer kamen?

Ja, ich erinnere mich noch sehr gut an diese Auktion in London 2015, war ja live dabei! Der Ausruf der raren Zeitungsmarke lag bei 12.000 Euro.

Zuvor wurde tatsächlich eine Michel Nr. 3, 108 Parale ungestempelt bei einem Ausruf von 17.500 Euro für 36.000 Euro durch einen Telefonbieter ersteigert (siehe Bild).

Solche Tage vergisst man nicht. Für mich ein Grund, mich tiefer in die rumänische Philatelie zu knien. Dabei begeistern mich aber seltene Stempel im gleichen Maße wie solch unerschwingliche Raritäten.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 13.10.2016 23:19:33 Gelesen: 514338# 403 @  
@ 10Parale [#402]

Lieber Freund,

diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ich habe kaum mehr Informationen, als ich aus dem Handbuch III von Heimbüchler (2007) entnehmen kann. Fassen wir zusammen:

Heimbüchler listet 10 Exemplare: Nummerieren wir sie gemäss seinem Buch (Seite.Abbildung)

61.87
61.89
61.oB (ohne Bild)
71.113
71.114
71.115
71.116
71.117
71.118
71.119

Die Exemplare 61.87 + 71.113 sind in Museen ausgestellt (Berlin + St. Petersburg)
zu den Exemplaren 61.oB + 71.119 nennt Heimbüchler keine "Funddaten".

Die übrigen 6 Exemplare erschienen in den letzten 55 Jahren nur selten!

1962 - Sammlung Burrus = 71.115
1964 - Auktion Robson Lowe = 71.116
1966 - Auktion Grobe = 71.114
1972 - Auktion Balasse = 61.89
1982 - Auktion Köhler = 71.118
1987 - Auktion Robson Lowe = 71.117

Das Exemplar aus der Sammlung Burrus kam 2006 wieder zur Auktion (Sammlung Tomasini/Künzi) und erreichte einen Wahnsinns-Preis: Ausruf: Euro 20'000, Zuschlag: Euro 65'000 + 18.5 %. Das Los ging meines Wissens in die Sammlung von Joseph Hackmey, der 2008 mit seiner Rumänien-Sammlung den Grand Prix holte in Bukarest.

Das "zweitälteste" Exemplar (71.116) erschien 2013 wieder auf dem Markt. Es zierte die Sammlung Heimbüchler. Los 5027 blieb aber unverkauft (Startpreis Euro 30'000). Ob das Exemplar später doch noch verkauft wurde, weiss ich nicht

Das Exemplar 71.117 kam 2015 in London zum Verkauf, Los 369. Der Ausrufpreis war sehr attraktiv, Euro 12'000, aber der Preis kletterte auf Euro 32'000, (= 100 % Katalogwert damals); dazu kam noch der Zuschlag! Käufer war meines Wissens wieder Herr Joseph Hackmey!

Ganz grosse Sammler hatten KEINE 5 Parale ungebraucht! Als Beispiel Caspary: Dieser hatte 8 Lose 5 Parale (!!), aber alle gestempelt: 5 Einzelstücke und 3 Paare (bzw. 2 Stück auf Zeitung). Auch in anderen grossen Rumänien-Sammlungen sucht man die 5 Parale ungebraucht vergebens. Kein Wunder! Es ist eine Welt-Seltenheit ersten Ranges!

Liebe Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 30.10.2016 10:17:02 Gelesen: 512033# 404 @  
@ Heinz 7 [#403]

Vielen Dank für diese bedeutende Expertise.

Im Moment wird bei philasearch über ein Auktionshaus eine Rumänien Michel Nr. 2 angeboten, gestempelt mit einem blauen Datumsstempel BAIA/MOLDOVA.

Ein solcher Stempel ist mir aus der Literatur nicht bekannt. Allerdings gab es im Fürstentum Moldau solch eine Stadt namens BAIA. Sie war die erste Hauptstadt des Fürstentums bei der Entstehung im 14. Jahrhundert.

Wäre dies nun ein solcher Stempel M1 oder M2 BAIA MOLDOVA, wäre es eine unerforschte Sensation. Ich tippe eher auf den Stempel PIATRA/MOLDOVA.

Was denkst Du, Heinz, oder vielleicht hat ein anderer Experte hier eine Meinung zu dieser Geschichte.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 08.11.2016 16:09:08 Gelesen: 510562# 405 @  
@ 10Parale [#404]

Hallo 10 Parale,

es wäre wirklich eine Sensation, wenn nun ein völlig neuer (unbekannter) Stempel auftauchen würde. Ich weiss von Nichts und habe das Stück mit dem angeblichen Stempel "BAIA" auch nicht gesehen. Wo wird es denn angeboten?

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.11.2016 16:19:12 Gelesen: 510556# 406 @  
@ 10Parale [#404]

Liebe Briefmarkenfreunde,

etwas, das tatsächlich existiert, wird ganz neu zum Verkauf angeboten; ein ganzer Bogen der 25 Bani-Marke König Karl mit Vollbart braun, gezähnt.



Ich finde diesen Bogen sehr schön, vor allem, weil man hier perfekt sieht, wie die rumänische Post bei Steindruck-Marken absichtlich Leerfelder liess, damit ein Hunderter-Bogen gedruckt werden konnte:

7 Reihen à 15 Marken hätte 105 Marken ergeben,
also liess man 5 Felder leer
ergibt hundert Marken.

Dieser Bogen wird zur Zeit angeboten bei Cherrystone in New York. Er soll allerdings mindestens US$ 7'000 kosten und ist daher nur für wenige Sammler eine "Option". Ob es "zuviel" ist, ist Ansichtssache, aber vermutlich eher "nein". Denn ganze Bogen aus dieser Zeit sind mit Sicherheit ganz grosse Raritäten. Von vielen Marken dieser Zeit sind bereits Viererblocks ungestempelt nur sehr schwer zu finden. Die 25 Bani Marke dunkelbraun gezähnt findet man noch relativ oft, auch in grösseren Einheiten. Aber einen Original-100er-Bogen habe ich noch kaum je gesehen!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 09.11.2016 18:47:42 Gelesen: 510314# 407 @  
@ Heinz 7 [#405]

Die 54 Parale Marke "blue on greenish blue horizontally laid paper, used example with clear to very large margins, neatly cancelled by "Baia/Moldova" datestamp in blue ff." ist ungeprüft bei Christoph Gärtner auf der Rücklosliste der vergangenen Auktion zu finden.

Ich habe mir reiflich überlegt das Stück zu erwerben, aber der Stempel ist nicht leicht zu deuten und bedarf meiner Ansicht nach eine Expertenprüfung. Ausruf: 2.000,-- Euro. Wäre natürlich günstig, würde sich der Stempel als eine sensationelle Neuentdeckung entpuppen.

Christoph Gärtner hat übrigens noch 2 andere schöne Exemplare auf Lager, so eine 27 Parale mit einem schönen Stempel von Jassy/Moldova. Allerdings kostet das Stück 6.000,-- Euro zzgl. anfallenden Kosten.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 09.11.2016 23:23:46 Gelesen: 510276# 408 @  
@ 10Parale [#407]

Lieber 10 Parale,

jetzt sehe ich, was Du meinst. Ich denke, das Ding ist einfach nicht korrekt beschrieben.



Meines Erachrens ist dies eine zweimal gestempelte Marke mit Stempel "GALATZ / MOLDOVA" = Dragomir fig. 277. "GALA... sehe ich im rechten Stempel, "...Z" im linken. Also keine "BAIA" - Rarität.

Der Preis ist mit Euro 2'000 plus Aufgeld zu hoch! Gestempelt ist die Michel Nr. 2 nicht so selten und hat(te) einen Katalogwert von Euro 6'500 (Raritäten-Katalog Michel 2010). Das vorliegende Stück ist aber

a) unten etwas rund geschnitten
b) repariert! (oben)
c) zusätzlich mit Bug

Da findest Du für diesen Preis sicherlich bald ein besseres Exemplar!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.11.2016 23:49:16 Gelesen: 510273# 409 @  
@ 10Parale [#407]

Hallo 10 Parale,

die 27 Parale-Marke ist ein interessantes Stück



positiv: sehr schöner, klar lesbarer Stempel (Vollstempel)!
(fast...) vollrandig
nicht repariert
farbfrisch, soweit ersichtlich

negativ: zwei helle Stellen
Büge
oben eben doch berührt und darum etwas "unschön für's Auge" (oben stört es mehr als unten oder an der Seite, finde ich)
Schnitt nicht regelmässig (unten ist die Marke schmaler als oben)

Die Spur eines zweiten Stempels habe ich nicht als Mangel aufgeführt.

Ob man für diese Marke Euro 6000 + Aufgeld bezahlen "darf" ist Ansichtssache. Katalogwert war Euro 15'000 (2010, Michel). Ich empfehle lieber noch etwas mehr zu bezahlen, dafür auf ein qualitativ noch besseres Stück zu warten. Aber wer hat schon eine 27 Parale-Marke ! Ich habe schon schlechtere Stücke gesehen, die auch nicht billiger waren.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 11.11.2016 19:48:31 Gelesen: 510069# 410 @  
@ Heinz 7 [#408] [#409)

Vielen Dank für diese beiden Expertisen Heinz.

Ja, es kann sich bei der 54 Parale Marke eigentlich nur um den Stempel M1 GALATZ-MOLDOVA handeln. Ich werde mir Zeit lassen bei meiner Suche und Auswahl. Bei seltenen Objekten wie diesen Ochsenköpfen der 1. Ausgabe gilt der Spruch "... solange der Vorrat reicht" ... noch nicht ganz.

Um so mehr freue ich mich heute wieder über den Erwerb einer relativ günstigen Marke, die aber einen Stempel aufweist, den ich auf der Michel Nr. 10 I, 30 Parale blau bis heute noch nicht gesehen habe.

Natürlich ist die Marke nicht perfekt, aber irgendwo muss man immer Abschläge machen.

Stempel M3 FRANCO KAHUL, Dragomir fig. 314.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 12.11.2016 17:13:50 Gelesen: 509875# 411 @  
@ 10Parale [#410]

Ich gratuliere!

Der Kahul-Stempel M3 ist recht selten, es ist eine edle Aufgabe, alle Stempel der Gruppe M 3 zusammenzutragen! (M3 301-321). Ich wünsche weiterhin eine gute Spürnase!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.11.2016 23:33:35 Gelesen: 509782# 412 @  
@ 10Parale [#410]

Ich habe gesagt, es sei eine edle Aufgabe, alle Stempel der Gruppe M 3 zu sammeln (fig. 301-321). Da die Stempel ja oft ein ganz unterschiedliches Aussehen haben, ist es vielleicht schön, einmal alle Stempel zu sehen. In diesem Thema haben wir bis jetzt gesehen (sauf erreur et omissions):

fig. 302 = Beitrag 195
fig. 304 = B. 6 + 14
fig. 307 = B. 143 + 206
fig. 308 = B. 315
fig. 311 = B. 6, 7, 19, 148, 149, 193, 206
fig. 314 = B. 410
fig. 319 = B. 47 + 157
fig. 320 = B. 4 + 160

Ich möchte das wenn möglich noch etwas ergänzen. Zwar haben wir Berlad (fig. 302) schon gesehen, aber auf Brief ist der Stempel natürlich auch schön.



Auf diesem Amts-Einschreibebrief von Berlad nach Bukarest sehen wir oben den "FRANCO"-Stempel, daneben ist wie üblich auch der M 1-Stempel "BERLAD MOLDOVA" (fig. 272) zu sehen.

Schönen Sonntag!
Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.11.2016 21:59:47 Gelesen: 509567# 413 @  
@ 10Parale [#410]

Wir haben vor einiger Zeit alle M1-Stempel (fig. 271-286) hier gezeigt, ausser der Nummer 285+286.

Nr. 285 "FOKSCHANI (ohne "MOLDOVA")" kann ich nun noch nachliefern



Es ist ein Amts-Brief ohne Marken von 1862 nach Tekutsch. Rückseitig ist ein Ankunftsstempel.

Damit fehlt uns in diesem Thema für die Stempelgruppe M1 nur noch "BOTUSCHANI (ohne "MOLDOVA")".

Schöne Grüsse

Heinz
 
Pepe Am: 17.11.2016 18:48:11 Gelesen: 509028# 414 @  
Ja die Zeit-sie fliegt. Mit ganz bescheidenen Marken will ich mal meine Reise fortsetzen.

Im Mi unter 1898 findet man diesen Satz mit 4 Werten



Mi 113, smaragdgrün, gz 13½ und Mi 114, rosa gz 13½



Mi 115, schwarz, gz 13½ und Mi 116, blau, gz 13½

Ob der weiße Fleck durch's "R" von "ROMANIA" eine Schadstelle oder Plattenfehler ist, kann ich nicht sagen. Ein Durchscheinen (Fenster) ist nicht feststellbar. 10 fach Lupe.

Papier scheint waagerecht gerippt.

Nette Grüße
Pepe
 
10Parale Am: 18.11.2016 19:52:07 Gelesen: 508967# 415 @  
@ Heinz 7 [#413]

Der Stempel von Botuschani ohne Moldova scheint eine Rarität zu sein. Da muss ich leider auch passen, aber mein Jäger- und Sammlerinstinkt ist geweckt.

Ich zeige im folgenden, - ohne dem Verlauf vorgreifen zu wollen -, ebenfalls einen interessanten Stempel von FOKSCHANI ohne Moldova. Es handelt sich bei diesem Stempel auf der Briefkarte um eine Art Dekartierungsstempel (bayern klassisch sei Dank: sieh Rumänien: Postrouten und Transportwege).

K. Dragomir listet ihn als M2a fig. 299 - auf. Der Stempel auf der Briefbegleitliste ist in ultramarin. Dragomir nennt als spätestes bekanntes Datum den 12/12/1861 für diese Stempelfarbe. Es gab diesen Stempel noch in grünlicher Farbe und in schwarzer Tusche.

Wenn es sich tatsächlich um den Stempel M2a fig. 299 in ultramarin handelt (was ich nicht bezweifle, nur der "Bruchstrich" macht mir Sorgen), ist es ein neues Spätdatum (Date tirzii), nämlich der 4/1/1862.

  

Des weiteren möchte ich noch einen interessanten Bahnpoststempel vorstellen, zur Abwechslung mal in französischer Sprache (wir sind ja Europäer):

En 1891 le Bureau postal roumain situé dans le gare (autrichienne) de Itzkani a été transferé à Burdujeni. En conséquence, dans les nouveaux Cachets le nom "IZCANI" a été remplacé par "BURDUJENI".

Zu deutsch: 1891 wurde das rumänische Postamt im österreichischen Bahnhof !!!! von Itzkani (in das 4 km entfernte Anm. des Verfassers) nach Burdujeni verlegt. Dadurch wurde auf den Bahnpoststempel das Wort IZCANI durch BURDUJENI ersetzt. (und die Strecke verringert sich um 4 km).

Liebe Grüße

10 Parale


 
Heinz 7 Am: 22.11.2016 22:50:24 Gelesen: 508689# 416 @  
@ Pepe [#414]

Hallo Pepe,

schön, dass Du wieder dabei bist!

Plattenfehler gibt es zuhauf auf den Marken der 14. Ausgabe (Ährenausgabe, ab 1893)! Vermutlich hat Deine 15 Bani-Marke auch einen solchen Plattenfehler; das ist (leicht) werterhöhend. Weil es ein markanter Plattenfehler ist, gewinnt das Stück dadurch noch dazu.

Anbei möchte ich Euch eine kürzliche Neuerwerbung vorstellen.



Dieser eingeschriebene Brief von 1886 von Bukarest nach Reichenberg kostete 75 Bani. Frankiert ist dieser Brief mit:

10. Ausgabe (1880), 25 Bani, blau, Michel Nr. 56
11. Ausgabe (1885), 50 Bani, braungelb, Michel Nr. 69

Solche Mischfrankaturen erfreuen uns Sammler. Dass zwischen diesen zwei Ausgaben noch eine politische Änderung stattfand, macht diesen Brief sicher noch interessanter:

10. Ausgabe: Rumänien = Fürstentum
11. Ausgabe: Rumänien = Königreich.

Die 11. Ausgabe umfasste viele Wertstufen, und darum wären Mischfrankaturen nicht nötig gewesen. Dass sie trotzdem zustande kam, freut mich.

Heinz
 
Pepe Am: 27.11.2016 18:19:00 Gelesen: 508101# 417 @  
@ Heinz 7 [#416]

Nun neigt sich meine Rumäniensammlung dem Ende zu. Es wurde ja bis 1900 gesammelt und die letzten beiden Sätze gehen bis Mi 144.



1900 07 05, Mi 122, blau, gz 11½

Nachfolgende alle ohne Wasserzeichen und Zähnung 11½.



Mi 127, hellbraun; Mi 131, rotbraun; Mi 132, grün gelbgrün



Mi 133a, rosa; Mi 135, schwarz; Mi 138, blau



Mi 139, dunkelgrün; Mi 140, orange, Zähnung 13½:11½



Mi 141, hellbraun/rosa, Farbfleck auf Schläfe; 143, orange/braun

Schönen 1. Advent
nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 29.11.2016 23:49:17 Gelesen: 507996# 418 @  
@ Pepe [#417]

Danke, Pepe!

Ich habe diese letzte (14.) Ausgabe sehr gerne, die "Ährenausgabe" (oder: "Spic de Griu"). Die 1.-13. Ausgabe von Rumänien (bzw. Fürstentum Moldau) 1858-1891 waren alle bildgleich innerhalb einer Ausgabe; mit der 14. Ausgabe (ab 1894) änderte dies: da haben wir leicht unterschiedliche Bilder für die verschiedenen Nominalen.

Das sieht man bei Deinem Beitrag 417 sehr schön. Danke.

Die tiefen Werte (1 Bani, 1.5 Bani, 3 Bani) und die hohen (1 Lei und 2 Lei) haben in ihrer Zeichnung als Dekoration Ähren; daher kommt der Name.

Wie wir schon gesagt haben, ist diese Ausgabe sehr vielseitig und auch schwierig, wenn man es ganz genau nehmen will. Aber man kann sich ja auch auf die Hauptmerkmale konzentrieren; dann klappt das auch weitgehend mit der Bestimmung.

Meine klassische Rumäniensammlung endet übrigens auch mit dieser 14. Ausgabe (Ende XIX. Jahrhundert); ab Nr. 146 (1903) kommen bei Rumänien sehr viele Jubiläumsausgaben hinzu, ganze "Fluten", und darum habe auch ich, wie viele Sammler, hier den "Schluss-Strich" gezogen.



Einschreibe-Brief vom 2.1.1896 von Bukarest nach Braunschweig. Ankunft in Braunschweig bereits am 5.1. (rückseitiger Ankunftsstempel), frankiert mit 50 Bani-Marke, Michel Nr. 107.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 07.12.2016 18:04:27 Gelesen: 507211# 419 @  
Rumänien-Sammler,

wir haben im Thread "Rumänien: Marken echt oder falsch" unter # 72-73 über den Stempel A65 von GIURGIU diskutiert (Agraffen Stempel) gVon diesen Stempel (Agrafa bogata) gibt es lt. Kiriac Dragomir 50 verschiedene (von Bukarest gibt es 3 verschiedene).

Verwendungszeit: 26. Juni 1865 - 20. Februar 1880.

Ich zeige hier den Stempel von GIURGIU auf 5 verschiedenen Marken und einem Briefausschnitt nach Bukarest mit der Michel Nr. 20, Freimarkenserie Fürst Karl I. mit Backenbart im Perlenkreis. Wie man auch sehr schön sieht, gab es diesen Stempel in blauer und schwarzer Farbe.

Diese Michel Nr. 20 wurde in einer Auflage von 2 Millionen gedruckt und ist deshalb doch noch recht oft auf einem Beleg zu finden.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 07.12.2016 22:12:02 Gelesen: 507166# 420 @  
@ 10Parale [#419]

Lieber 10 Parale,

schön, was Du uns da zeigst! Stempel fig. 396 Dragomir (A 65 Giurgiu) auf vier verschiedenen Ausgaben!

5. Ausgabe (Michel Nr. 16)
6. Ausgabe (Michel Nr. 20)
7. Ausgabe (Michel Nr. 23+24)
8. Ausgabe (Michel Nr. 27)

... und auf einer Brief-Vorderseite!

Ich ergänze diese schöne Darstellung mit einem kleinen Fragment, 40 Bani (Michel Nr. 23+24), gestempelt mit einem etwas späteren Stempel: T 69 "GIURGIU", fig. 461 Dragomir.



Den "DIM" Stempel gibt es ganz ähnlich mit Inschrift "SERA" statt "DIM". "Dim" steht für Morgen, "Sera" für Abend.

Es ist eine schöne Aufgabe, die vielfältigen Stempel auf den verschiedenen Marken zu sammeln!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.12.2016 13:48:54 Gelesen: 507045# 421 @  
@ 10Parale [#419]

Einen schönen Stempel "Giurgiu (Agrafe)" durfte ich auch zeigen unter Beitrag 368. Mindestens ein Postbeamter hat sich seinerzeit also die Mühe gemacht, den Stempel sauber anzubringen.

Es ist gar nicht so einfach, alle Stempel in guter Erhaltung, sauber abgeschlagen, zu finden! Es ist eine lohnende Aufgabe, weil viele Angebote unterscheiden nicht zwischen Normal-Erhaltung und Luxus.

Der Sammler aber schätzt die Unterschiede.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 29.12.2016 14:00:35 Gelesen: 503347# 422 @  
@ 10Parale [#419]

Zum Jahresende noch ein schönes, seltenes Stück:

Die Michel 44 F mattblau ist gestempelt mit Euro 750 notiert. Zusammenhängend mit einer 10 Bani blau Mi 45 ist die Marke aber kaum zu finden, und auf Brief wäre das Ganze eine grosse Rarität. Einen Brief habe ich zwar nicht, aber an dem gezeigten Briefstück habe ich trotzdem meine Freude.



Ich wünsche allen Philaseiten-Lesern schöne letzte Stunden 2016 und ein frohes Neues Jahr 2017!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 29.12.2016 17:15:03 Gelesen: 503298# 423 @  
@ Heinz 7 [#422]

Möchte mich den Wünschen anschließen und noch ein Papierchen zeigen.



1895

Eigentlich wegen mangelhafter Zähnung nichts für's Sammelalbum. Warum wird sie wohl trotzdem dort zu finden sein?

nette Grüße Pepe
 
Pepe Am: 03.01.2017 17:12:38 Gelesen: 502554# 424 @  
@ Pepe [#423]



1895 09 15, Paketmarke Mi 1, rotbraun, gez. 13½

Die Einprägung 'Wappen' kommt hier also auch liegend vor. Die Papiere mit den geringen Abständen waren für die normalen Freimarken gedacht. Ob das nun was aufregendes ist bleibt dahingestellt. In der Fachliteratur wird das wohl schon bekannt sein?

Nette Grüße und gutes 2017
Pepe
 
Heinz 7 Am: 03.01.2017 23:03:51 Gelesen: 502513# 425 @  
@ Pepe [#424]
@ Heinz 7 [#150]
@ Pepe [#152]

Guten Abend Pepe,

danke für die guten Wünsche.

Im CMPR '74 sind die Wasserzeichen genannt, aber da ergibt sich wieder das Problem, das wir oben schon besprochen haben: Beitrag 150/152: Im Katalog ist ein spitz zulaufendes Wasserzeichen abgebildet, während das Wasserzeichen bei Deiner Marke doch eindeutig unten rund ist (siehe Abb. Bild 152). Eine Abart: "liegendes Wasserzeichen" habe ich nicht gefunden bei CMPR (Seiten 428+429) und ich wollte schon aufgeben, da habe ich aber gefunden im Michel:

"Paketmarken, Mi. 2, 1896: Zifferzeichnung. Bdr. mit Wappeneinpressung (jedoch liegend) wie Freimarken MiNr. 70-75; ..."

Also genau Dein Fall. Es ist keine Michel Paketmarke Nr. 1, sondern eine Nr. 2 von 1896.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 04.01.2017 20:10:05 Gelesen: 502198# 426 @  
@ Heinz 7 [#425]

Im Mi 2003/04 hat man die Wappeneinpressung (liegend) bei Mi 2 gar nicht erwähnt. Die Farbe ziegelrot hätte mich stutzig machen müssen.

Die Mi 3 hat wieder eine Fragestellung.



1898, Mi Paketmarke 3, ziegelrot, gez. 13½, Wz. 1

Das Wasserzeichen dieser Marke ist gegenüber dem Katalog genau spiegelverkehrt. Siehe Skizze



Bekannt oder nicht, Marke auf gerippten Papier. Gibt es unterschiedliche Bewertungen?

Nette Grüße Pepe
 
Heinz 7 Am: 04.01.2017 20:53:10 Gelesen: 502177# 427 @  
@ Pepe [#426]

Hallo Pepe,

offenbar hat Michel hier eine Ergänzung gemacht! Im Katalog Europa Ost 1999/2000 steht auf Seite 946 zu Paketmarke Nr. 2: "1896. Geänderte Farbe. Bdr.; gez. 11.5-13.5"

... 7 Jahre später, im Katalog Südosteuropa 2006/2007 steht auf Seite 793 zu Paketmarke Nr. 2: "1896. Zifferzeichnung. Bdr. mit Wappeneinpressung (jedoch liegend) wie Freimarken MiNr. 70-75; gez. L 11.5, L 13.5, L 11.5-13.5, L 13.5-11.5"

Da hat also jemand "nachgebessert". Das wundert mich, denn meines Wissens wurde in der ARGE Rumänien diese Verbesserung nie besprochen/thematisiert.

Betrachten wir nun Paketmarke Mi-Nr. 3. Auch 25 Bani, auch Farbe ziegelrot (wie Mi-Nr. 2), aber mit Wasserzeichen 1., also "PR breit", siehe Seite 463.

Wie schon erwähnt, ist in diesem Bereich der CMPR '74 Katalog nicht genauer als Michel, im Gegenteil, er ist teils sogar weniger genau. Ob ein Wasserzeichen kopfsteht, wird nicht besonders katalogisiert. Auch die Papierunterschiede ("glattes dickes oder geripptes Papier") werden zwar erwähnt, aber nicht besonders/unterschiedlich bewertet.

Ob ein späterer rumänischer Katalog hier genauer ist, weiss ich leider nicht.

Zum Abschluss auch eine Marke von mir



Wappeneinpressung, also Mi-Nr.2

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.01.2017 20:03:28 Gelesen: 501850# 428 @  
@ Pepe [#426]

Ich habe meine (wenigen) Paketmarken etwas genauer betrachtet. Dabei fand ich ein sehr dunkles Exemplar der Mi-Nr. 2



Ziegelrot stimmt wohl, aber diese Marke ist viel satter in der Farbe als mein Exemplar in Beitrag [#427].

Gruss

Heinz
 
10Parale Am: 16.01.2017 22:08:01 Gelesen: 500855# 429 @  
Habe so viel gelesen über den Rothen Turm und heute flog dieser Beleg in mein Haus. Er ist zwar österreichischer Natur, aber landete bei einem österreichischen Militärangehörigen, der am Rothen Turm Pass bei Boitza verweilte.

Dazu geselle ich eine 30 Parale auf gestreiftem Papier mit einem wunderschönen M3 Stempel von Galatz.

Ach wie schön ist die Philatelie.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 25.01.2017 22:18:31 Gelesen: 500048# 430 @  
@ 10Parale [#429]

"Ach wie schön ist die Philatelie" schreibst Du, und Du weisst, dass ich Dir da ganz beistimme!

Im Thread "Rumänien ab 1945" schwärmst Du von einer Michel Nr. 1, die bei Rauhut/Kruschel zur Auktion kommt.



Ich konnte das Bild nur in kleiner Auflösung abspeichern, zeige es aber unter dieser Rubrik und gebe Dir ein paar Gedanken dazu.

Du wünscht Dir, diese Marke kaufen zu können. Der Ausruf dazu ist Euro 6'000, inkl. Provision ergibt das also Euro 7'200, falls die Marke nicht hochgesteigert wird. Das ist natürlich eine Menge Geld, und man sollte sich das ohne Reue leisten können, sonst - wenn die Opfer zu gross sind - finde ich soll man die "ganz grossen Sachen" eben auslassen.

WENN aber die "Kriegskasse" gut genug gefüllt ist, würde ich Dir herzlich und mit Überzeugung gratulieren, falls Du die Marke kaufen könntest. Sie ist zwar unten angeschnitten, ist aber gesamthaft gesehen ein weit überdurchschnittlich gutes Stück! Das sagt ja auch das Attest. Der Stempel ist wunderbar, der Schnitt an drei Seiten sehr gut und Heimbüchler nennt im Attest keine Papierschäden oder dgl., sodass dieses Stück sicher sehr wertvoll ist. Die Marke hat nicht umsonst einen Katalogwert von Euro 17'000.

Ich weiss, es gibt Gebiete, da zahlt "man" für eine angeschnittene Marke nicht 42% Katalog, aber das angebotene Stück ist wirklich gut und selten und es ist ein absolutes "KEY"-item für eine Rumänien-Sammlung: Eine gute Nr. 1! Da hättest Du vermutlich Dein Leben lang grosse Freude daran. Darum wage ich es, Dich zu ermuntern, die Marke zu kaufen, sofern die finanzielle Last für Dich nicht zu gross ist. Du solltest dann aber auch nicht zu sehr enttäuscht sein, sollte später einmal eine günstigere Gelegenheit auftauchen - solche Entwicklungen sind immer wieder möglich. Aber das weisst Du ja!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.02.2017 14:04:38 Gelesen: 499007# 431 @  
@ 10Parale [#429]

Es ist ja interessant - in x Gebieten purzeln die Preise (nach unten) und irgendwie erwarte / befürchte ich dasselbe ja auch für das Sammelgebiet "Klassisch Rumänien". Aber noch immer gibt es meines Erachtens sehr viele überraschend hohe Ergebnisse.

Warum schreibe ich Dir das? Nun, ich habe schon oft geraten, für eine gute Marke auch den geforderten Preis zu bezahlen, sofern er angemessen/vertretbar ist. Für den Moment mag der Preis wohl stimmen, aber wer sagt uns, was in zehn oder zwanzig Jahren noch gilt? Vielleicht sind dann die hohen Preise wieder halbiert? Oder sie sind sogar noch höher als heute? Niemand weiss es wirklich.

Ich habe mir überlegt, auf den beiliegend abgebildeten Brief ein Gebot abzugeben:



Wir sehen einen sehr spektakulären R-Brief von Frankreich (Paris), 1864, nach Bukarest, mit Durchgangstempel "Wien", frankiert mit einem prächtigen Fünferstreifen der Nr. 34.

Der Ausruf des Briefes lag aber immerhin bei Euro 800, das nimmt die Mehrheit der Sammler nicht locker "aus der Portokasse". Ich auch nicht, ich habe kein Gebot abgegeben. Ich sehe nun aber, dass der Brief auf stolze Euro 1470 hochgeboten wurde. Dies ist ein Beweis mehr, dass "Klassisch Rumänien" in der Regel auch heute gute Preise bringt.

Übrigens: Befördert wurde der Brief mit der österreichischen Post. Wer weiss, warum dieser Brief nicht mit der französischen Post befördert wurde?

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 13.02.2017 22:33:48 Gelesen: 498415# 432 @  
@ Heinz 7 [#430]

Mein Vater pflegte zu Lebzeiten immer zu sagen "Lieber Sohn, wenn ich kein Geld habe, dann gehe ich nicht aus dem Hause".

Nun haben sich die Zeiten geändert. Man kann von zu Hause aus an Auktionen teilnehmen, Pizzas zu jeder Tageszeit und Blumen zum Valentinstag bestellen. Aber der Kern der Aussage meines Vaters bleibt natürlich erhalten, wir Jüngeren sagen dazu "Ohne Moos nix los".

Mit den Auktionen ist es so eine Sache. Sie kommen meistens zur falschen Zeit. Da ist die "Kriegskasse" mal gut gefüllt aber Ebbe am Auktionsmarkt. Da ist man knapp bei Kasse und schon leuchtet irgendwo ein Stern auf, hier in diesem Fall eine 27 Parale Marke, die du überdurchschnittlich gut beurteilst. Danke.

Ich werde mit großer Spannung das Angebot und auch die Nachfrage beobachten und hoffentlich im passenden Moment die richtige Entscheidung treffen.

zu [#431]

Befördert wurde der Brief mit der österreichischen Post. Wer weiss, warum dieser Brief nicht mit der französischen Post befördert wurde?

Du zeigst da einen wunderschönen Brief und das Gebot von 1470,-- Euro zeigt, wie begehrt hübsch frankiertes "Incoming Mail" aus dieser Zeit in die Fürstentümer ist. Sehr schön der Ausdruck "Principautés Unies" auf dem Briefvorderseite, der Brief war an einen Stabs-Arzt der rumänischen Armee gerichtet. Leider kann ich Deine Frage nicht beantworten. Der Ankunftsstempel ist vom österreichischen Postamt in Bukarest. War es ein Wertbrief und hat es damit zu tun?

Liebe Grüße

1oParale
 
Heinz 7 Am: 14.02.2017 21:33:56 Gelesen: 498272# 433 @  
Hallo, Kollegen!

Im Thema "Rumänien: Belege nach 1945" haben wir interessante Beiträge zu Inflationsphasen gefunden. Michael Mallien behandelt die neueste Zeit, ich habe die Zeit 1945-1947 beleuchtet, und 10 Parale trägt zu beiden Phasen wesentliche Ergänzungen bei.

Nun habe ich einen Beleg gefunden, der VOR "meiner" Inflation (1945-1947) liegt:



Am 4. August 1939 ging diesser Brief mit Luftpost von Baile Tusnad (Rumänien) nach Basel (Schweiz). Frankiert war er mit 27 Lei, dies ist nicht sehr viel weniger als am 1.5.1945 fällig gewesen wäre (65 Lei; 45+20), ABER - dann konnte die Dienstleistung "mit Luftpost" nicht (mehr) in Anspruch genommen werden (siehe "Rumänien: Belege nach 1945").

Noch habe ich das Buch Marinescu 2008 nicht gekauft und muss mir daher mit dem ungleich schmaleren Werk desselben Autors von 1993 begnügen. Daraus lese ich:

Scrisori simple: 12 Lei (ab 1.11.1938, gemäss Tabelle 23)
Suprataxele aeriene externe: 15 Lei (ab 17.4.1939, gemäss Tabelle 32)
das ergibt in der Summe tatsächlich die gezeigten 27 Lei!

Vielleicht kann mir einer der Kollegen bestätigen, dass im Marinescu 2008 die Tarife bestätigt sind?

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 15.02.2017 21:57:46 Gelesen: 498207# 434 @  
@ Heinz 7 [#433]

Tabellen 233 und 272 im Kompendium von Calin Marinescu bestätigen die portogerechte Frankatur deines Briefes von 27 Lei.

Ich freue mich, dass wir nun auch ein Feld eröffnen, welches Briefe vor 1945 zeigt und evtl. diskutiert.

Die Freimarkenserie "Karl II" mit Inschrift Posta ziert auch einen Brief, den ich hier vorstellen möchte.

Ein Professor aus Berlin (ich spekuliere es handelt sich um Professor Robert Rössle [1], sendet am 27.10.1936 einen Luftpostbrief nach Rio de Janeiro.

Der Brief lief über Marseille (Transitstempel vom 31.10.1936) und wurde von dort mit einem Flugzeug nach Rio de Janeiro transportiert, wo er am 03.11.1936 eintraf.

Mir gefällt besonders der 3-er Streifen der Michel Nr. 506 (20 Lei orange - auch wenn die linke Marke kränkelt) und die rückseitig aufgeklebte Marke Michel Nr. 496 (6 Lei braunkarmin).

Der Brief hätte nur 10 Lei zuzüglich 53 Lei für die Luftpostbeförderung nach Brasilien gekostet, war somit mit 3 Lei leicht überfrankiert.

Liebe Grüße

10Parale

 

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_R%C3%B6ssle)
 
10Parale Am: 16.02.2017 19:42:16 Gelesen: 498122# 435 @  
@ 10Parale [#434]

Ich zeige einen mit 35 Lei freigemachten und vom Oberkommando der Wehrmacht zensierten Brief vom 15. Oktober 1940 von Bukarest nach Stuttgart.

Das der Brief per Luftpost ging, zeigt der handschriftliche "Vermerk" avion.

Empfänger war der damalige Oberbürgermeister Dr. Strölin (1933 - 1945), von Beruf Offizier und Mitglied der NSDAP.

Das Porto von 35 Lei setzt sich zusammen:

16 Lei für einen einfachen Brief
19 Lei Luftpostzuschlag

Für mich persönlich interessant aber ohne jeglichen philatelistischen Belang die kleine Zahl 666 (999), der in der biblischen Zahlenmystik Bedeutung zukommt.

Liebe Grüße

10Parale

    
  
 
bayern klassisch Am: 16.02.2017 19:59:06 Gelesen: 498118# 436 @  
@ Heinz 7 [#431]

Hallo Heinz,

dieser Traumbrief, an dem ich auch Interesse gehabt hätte, lief wie gewöhnlich über Strasbourg - Stuttgart - München - Wien, wo das Briefpaket aus Paris geöffnet und der Inhalt weiter distribuiert wurde.

Der siegelseitige französische Stempel wurde hier nicht auf einem Wertbrief, sondern auf einem eingeschriebenen Brief abgeschlagen. Er bezeichnete die Reconummer, die Anzahl der Siegel und die Farbe der Siegel (alles aus Sicherheitsgründen).

Glückwunsch unbekannterweise an den, der ihn sich geleistet hat. Es gibt dümmeres, was man mit seinem Geld machen kann ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 17.02.2017 00:02:09 Gelesen: 498079# 437 @  
@ bayern klassisch [#436]

Lieber Ralph,

danke, dass Du diesen schönen Brief auch kommentierst.

Noch "schöner" wäre er, wäre er mit der französischen Post (statt mit der österreichischen) befördert worden, oder was meinst Du? Immerhin ist es ja ein Brief aus Frankreich.

Michael zeigt uns im Thema "Rumänien Belege ab 1945" einen Stempel DUPA PLECARE (Beitrag 98)

10 Parale war flink, und hat ihm schon erklärt, was der Stempel bedeutet (Beitrag 99). Interessant ist sicher auch, dass es diesen Stempel mehr als 100 Jahre vorher bereits gab.



Dieser Brief von 1872 wurde frankiert mit 25 Bani und lief von Jassy nach Wien. Da er zu spät (für den aktuellen Postabgang) abgegeben wurde, erhielt auch dieser Brief den schönen Stempel "DUPA PLECARE". Am 20.8.1872 wurde der Brief gestempelt, der Ankunftsstempel auf der Rückseite datiert vom 24.8.

Beste Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 17.02.2017 06:26:14 Gelesen: 498042# 438 @  
@ Heinz 7 [#437]

Lieber Heinz,

wäre der Brief mit den französischen "Messageries Maritimes" durch das Mittelmeer zum Balkan befördert worden, trüge er den unabänderlichen Makel, Bayern nie gesehen zu haben.

Ihn davon zu befreien war erste Pflicht unserer lieben französischen Kollegen damals und sie haben ganz sicher alles richtig gemacht. :-)

Spaß beiseite - in diese Richtung kenne ich eigentlich nur Briefe via Deutschland und Österreich, auch nach Serbien usw..

Es mag, ich kann es mangels Literatur nicht überprüfen, auch andere Leitungen gegeben haben damals, aber sie könnten langsamer bzw. teurer gewesen sein, so dass deren Nutzung wohl außer Verhältnis stand.

Einer Leitwegsvorgabe bedurfte es ja auch nicht - die Aufgabepost wusste schon, was sie zu tun hatte, von daher Daumen hoch.

Der in [#437] sieht aber auch nicht völlig daneben aus - schön, wenn man die Stempelkunde so weit verinnerlicht hat, wie du.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 17.02.2017 12:54:53 Gelesen: 497999# 439 @  
@ bayern klassisch [#438]

wäre der Brief mit den französischen "Messageries Maritimes" durch das Mittelmeer zum Balkan befördert worden, trüge er den unabänderlichen Makel, Bayern nie gesehen zu haben

diese Art von Humor gefällt mir. Bayern zählt nicht umsonst auch heute zu den beliebtesten Ferienländer "nichtbayerischer" Zeitgenossen.

@ Heinz [#437]

Kiriac Dragomir unterscheidet in seinem Werk "Stampilografie Postala" (Seite 281) 4 verschieden Frühformen des Stempels "DUPA PLECARE" (nach Abgang der Post).

Es wäre interessant, die Abmessungen deines Stempels zu haben. (27 X 13,5 mm oder 27 x 14 mm). Bei einer Höhe des Rahmens von 13,5 mm wäre es der erste Stempel (Abb. 1597). K. Dragomir liefert uns für diesen Stempel sogar genaue Daten hinsichtlich der Einführung und der Dauer des Gebrauchs:

30 Januar 1865 - 18. September 1872

Insofern könnte Dein Brief mit der 25 Bani Marke durchaus noch diesen 1. DUPA PLECARE Stempel tragen, was ihn in dieser Kombination meines Erachtens sehr selten macht.

Ich habe heute in meiner Sammlung gekramt und diesen einen Behördenbrief gefunden, der nach meinen Messungen (gutes altes Lineal) darauf hindeutet, der 1. Stempel DUPA PLECARE Abb. 1597 zu sein (27 x 13,5 mm).

Abgeschlagen wurde er zwillingshaft mit einem Stempel M2 "Moldova Mari" am 2. September in Jassy. Auf Grund dieser Zwillingskombination kann man den Brief, der sonst eher spärlich ist und keine weiteren Aussagen zulässt, zeitlich eingrenzen.

Den Stempel M2 Abb. 293 von Jassy gab es in grüner (frühe Verwendung) und schwarzer Farbe (späte Verwendung). Die Verwendungszeit war vom
29.9.1859 - 31.12.1867.

Auf Grund dessen kann man mit "relativer" Sicherheit sagen, dass der hier abgebildete Behördenbrief zwischen dem 30. Januar 1865 und dem 31.12.1867 gelaufen sein muss. So spannend kann Philatelie sein.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 20.02.2017 19:16:10 Gelesen: 497774# 440 @  
@ 10Parale [#439]

Lieber 10 Parale,

ich habe den Stempel vermessen, er ist 27 mm lang und 13.5 - 14 mm hoch, je nachdem, wie gemessen wird (mit oder ohne Rand)?

Nach meiner Meinung ist dieser Stempel Dragomir fig. 1597. Dieser Stempel ist achteckig, während fig. 1598 + 1599 vier abgerundete Ecken haben.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.02.2017 22:08:05 Gelesen: 497663# 441 @  
@ Heinz 7 [#440]

Das Sammelgebiet "Rumänien" ist bei den Auktionatoren beliebt, weil es relativ oft hohe Gebote gibt. Natürlich nicht durchwegs, und natürlich gibt es auch einige Rücklose, und die "ganz fetten Jahre" scheinen vorerst vorbei zu sein, aber noch immer müssen Interessierte oft tief in die Tasche greifen, wenn sie einen schönen Beleg wollen.

Wenn dann ein Los sehr günstig angeboten wird, ist die Spannung jeweils gross, ob das Los nun tatsächlich günstig gekauft werden kann. Um es vorweg zu nehmen - es ist kaum je möglich! Irgendwo sitzen immer einige Sachverständige, die aufpassen, dass die Ware nicht klar "unter Wert" verkauft wird.

Jüngstes Beispiel:



Dieser Brief wurde zu nur Euro 80 ausgerufen (Gärtner, Los 14938). Er trägt aber einen sehr seltenen Stempel, der bei Kiriac Dragomir mit "8R" bewertet wird! Es ist ein Karantäne-Stempel (K 44) von Galatz, aus der Zeit von 1835-1838. Ich habe diesen Brief auch beboten, habe ihn aber letztlich doch nicht bekommen. Zuschlag war Euro 320. Hätte der Brief nicht die braunen Flecken gehabt, wäre er noch deutlich teurer geworden.

Ich nehme solche "Auktions-Niederlagen" fast immer "sehr sportlich" und freue mich sogar, wenn ich sehe, dass Andere die philatelistischen Schätze noch höher einschätzen als ich selber.

Gratulation dem Käufer!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 22.02.2017 19:12:37 Gelesen: 497528# 442 @  
@ Heinz 7 [#441]

Irgendwo sitzen immer einige Sachverständige, die aufpassen, dass die Ware nicht klar "unter Wert" verkauft wird.

Das denke ich auch Heinz 7. Das Auktionshaus Gärtner hat tatsächlich einige sehr schöne Lose aus dem Sammelland Rumänien im Angebot.

Die 3 Briefe mit dem seltenen Stempel BUKAREST / IN DER WALLACHEY wurden allesamt beboten und verkauft, was mich nicht wundert.

Dein in [#441] gezeigter Brief ist wirklich eine absolute Seltenheit und ich halte den Preis für angemessen. Ich schließe mich der Gratulation für den Käufer an. Auch ich habe einen Brief beboten und war leider um die berühmten 10,-- Euro unterlegen.

Es handelt sich um eine mit der Marke 10 Bani blau freigemachten Brief mit einem schönen Stempel von TIRGUL FRUMOS. Was mir besonders ins Auge fiel war die rückseitige rote Aufschrift "MARIE", wobei ich davon ausgehe, dass das Brieflein aus dem Königshaus stammte.

Auch von meiner Seite aus Gratulation an den sachverständigen Käufer. Das Endgebot lag bei 230,-- Euro.

@ Heinz7 [#440]

Gratuliere zum achteckingen Stempel fig. 1597 fig. Kiriac Dragomir. Die späteren Stempel sind tatsächlich an den Ecken gerundet.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 22.02.2017 19:30:42 Gelesen: 497522# 443 @  
@ 10Parale [#442]

Hallo 10Parale,

warum sollte eine Marie aus dem Königshaus einen Brief frankieren müssen?

Die sogenannte "unbeschränkte Postportofreiheit" stand damals doch allen Mitgliedern der Regentenhäuser zu - oder war das in Rumänien anders?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 22.02.2017 20:34:40 Gelesen: 497513# 444 @  
@ bayern klassisch [#443]

warum sollte eine Marie aus dem Königshaus einen Brief frankieren müssen?


Vielleicht muss ich ein kleines Geheimnis über meine Kaufgewohnheiten lüften. Ich kaufe dann, wenn ich vermute, da könnte etwas sein, was enträtselt werden muss.

Ich kann über die "unbeschränkte Postportofreiheit" für Mitglieder der Regentenhäuser in Rumänien wenig sagen. Es mag so sein, dass offizielle Post portofrei befördert wurde.

Ich zeige deshalb auch die Rückseite des Briefes, der mir leider wg. 10,-- Euro entgangen ist. Wir sehen eine Krone und das Wort MARIE.

Ich vermute es handelt sich um private Korrespondenz. Empfängerin ist Elise Stourza, eine geborene Ghica. Es gibt schöne Damenbriefchen an diese Empfängerin.

"Ghica" war ein rumänisches Adelsgeschlecht, ebenso wie der Name "Stourza" von einem moldauischen Adelsgeschlecht herrührt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 22.02.2017 23:12:05 Gelesen: 497483# 445 @  
@ 10Parale [#442] und [#444]

Lieber 10 Parale,

dies ist wirklich ein hübsches Briefchen und Du hast recht, es geht hier um die Damen der guten Gesellschaft. Zu den Familien Ghica und Stourza fand ich den angegebenen Wikipedia-Artikel.

https://en.wikipedia.org/wiki/Ghica_family

Ich zeige Dir, warum ich NICHT auf den Brief geboten habe.



Ich gebe gerne zu, dass der Gärtner-Brief noch etwas schöner ist als meiner. Aber meine 10 Bani-Marke (7. Ausgabe) ist voll- bis breitrandig, und die Schrift des Briefleins ist sehr sauber. Der Abgangsstempel meines Briefes ist nicht zu bestimmen. Der Brief gleicht einem ähnlichen (6./7. Ausgabe) sehr, den ich hiermit auch vorstelle:



"1868, Mi.Nr. 18 (minim. Randberührung links) zus. Mit Mi.Nr. 23 als entzückende Mischfrankatur zweier Ausgaben auf Damenbrief von BUCURESTI 25/9 SERA adressiert an Madame Elise Stourza, geb. Ghyka, auf Skiea bei Tirgu Frumos. Wundervoll farbfrisch und in ansonsten perfekter Qualität. Das Stück ist im Handbuch von Herrn Heimbüchler und in der 'Edition d'Or' abgebildet. Liebhaberstück! Ausführliches Fotoattest Fritz Heimbüchler BPP"

Dieser Brief wurde auch angeboten (Gärtner, Los 14961), ist aber etwas teuer und darum unverkauft.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 23.02.2017 06:49:04 Gelesen: 497443# 446 @  
@ 10Parale [#444]

Hallo 10Parale,

deine Methodik unterscheidet sich von der meinigen nicht wesentlich - ich hätte ihn wohl auch genommen, wäre es mein Sammelgebiet.

Darf ich einen Interpretatiosversuch wagen? Vielleicht hatte jemand in der Nähe zu der guten Marie einen Brief zu schreiben, jedoch fand sich kein Kuvert (soll ja vorkommen). Was läge da näher, als die gute Freundin/Bekannte/Verwandte zu fragen, ob sie ihr mit einem aushelfen möge?

Weil man aber selbst keine Postportofreiheit anzusprechen hatte, musste man am Schalter frankieren und daher sieht der - wie ich finde wunderschöne - Brief so aus, wie er aussieht.

Fände man noch, zeitlich deutlich versetzt, weitere, ähnlich, würde meine Variante allerdings hinten runter fallen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 24.02.2017 14:00:26 Gelesen: 497252# 447 @  
@ 10Parale [#415]

Ich weiss nicht, ob Du wegen der Rumänien Nr. 1 - Marke das Thema "Finanzierung von Auktionskäufen" eröffnet hast. Es ist in der Tat ein nicht einfaches Thema.

Das Los, das wir in Beitrag 430 besprachen, ist in der Zwischenzeit verkauft worden. Und es ist zu einem Preis zugeschlagen worden, der vielleicht Bedauern auslöst, Bedauern, dass man nicht "dabei war"? Das schöne Stück wurde nämlich unter dem Ausrufpreis zugeschlagen. Euro 5'600 statt Startpreis Euro 6'000 (Los 776 bei Rauhut und Kruschel).

Natürlich ist das immer noch eine Menge Geld und ich bleibe bei meiner Meinung: nur wenn man sich mehr oder weniger ohne Reue den Betrag leisten kann, soll man ihn auch ausgeben.

Ich hoffe nun für Dich, dass Du ein ähnlich schönes Stück zu einem vergleichsweise "günstigen" Preis kaufen kannst, denn das ist es ja, was Du Dir wünschst.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 25.02.2017 21:16:34 Gelesen: 497035# 448 @  
@ Heinz 7 [#447]

"Ich weiss nicht, ob Du wegen der Rumänien Nr. 1 - Marke das Thema "Finanzierung von Auktionskäufen" eröffnet hast."

Es ist so. Manchmal sind Sterne zum Greifen nah. Wer über Geld schreibt, läuft Gefahr, sich in irgend eine Richtung zu outen. Beitrag [#2] im dortigen Thread von Wolffi dürfte in meine Richtung gehen. Lieber jeden Monat einen bescheidenen Betrag zur Seite legen und geduldig abwarten.

Nachdem das Los aus Beitrag 430 zunächst unbeboten blieb, habe ich mir tatsächlich ernsthaft überlegt, mit dem betreffenden Auktionshaus ins Gespräch zu kommen. Nun ist einer "sportlich" zuvorgekommen und das ist o.k. so.

Allerdings habe ich das System von "Untergeboten" bei Auktionen bis heute nicht verstanden. Läuft dies nach dem Prinzip, probiere mal Dein Glück, vielleicht bekommst du einen Handschlag? Mit dieser Perspektive vor Augen, was bedeutet hier der Ausrufpreis?

Ich möchte hier noch einen recht schönen Brief vorstellen, der am 13. April 1937 mit Schiffspoststempeln der Atlas-Levante-Linie auf dem Motorschiff "Cairo" aufgegeben wurde. Dieses Schiff wurde einige Jahre später von der Kriegsmarine vereinnahmt und war als Hilfskreuzer unter dem Namen "Stier" im Einsatz. 1942 wurde das Schiff nach schweren Zerstörungen selbst versenkt.

Der Brief ist mit 15,25 Lei deutlich unterfrankiert. In Constanza selbst wurde er erneut abgeschlagen (siehe links oben) und lief dann über Bukarest und Wien (Flugpoststempel vom 14.IV.37) in Richtung Helvetia.

Was mich etwas erstaunt, ist der rückseitige Stempel "RECOMANDATE SOSIRE" von Bukarest. Als normaler Brief war der Brief eh schon unterfrankiert, denn er hätte 10 Lei zzgl. Supartaxa aeriene externe 9 Lei = 19 Lei gekostet. Als Einschreiben wären noch einmal 10 Lei fällig gewesen, so dass der Brief portogerecht mit 29 LEI zu frankieren war!!

Nun ja, es wurde bemerkt und nachtaxiert. Der Vermerk 21,50 c (rechts neben den T) hat was damit zu tun.

Den Brief habe ich mal in einer Kiste des Schweizer Auktionshauses Rölli gefunden und 20 Schweizer Franken dafür bezahlt. Bar versteht sich.

Liebe Grüße

10Parale

 
 
Heinz 7 Am: 26.02.2017 11:58:34 Gelesen: 496907# 449 @  
@ 10Parale [#448]

Lieber Freund,

es ist so - über Geld zu sprechen, ist immer heikel. Hut ab vor denen, die es trotzdem tun.

Sammler sind oft sehr ambitioniert, und streben nach Objekten, die im Normalfall ihre Möglichkeiten übersteigen. Das ist an sich nichts Schlechtes, und ist sehr oft Ansporn für stundenlange Recherchen, für Suchanstrengungen, Weiterbildung, u.s.w. - Entscheidend beim Ganzen ist, wie man mit dem "Unvermögen" umgeht, sich alle Wünsche erfüllen zu können. Die meisten Sammler, die ich kenne, haben eine gesunde Einstellung zum Thema. Die anderen sind abschreckende Beispiele.

Ich finde folgende Taktik die Beste: Beim Top-Sammelgebiet strebt man hohe Ziele an, ohne sich zu überfordern. DANEBEN pflegt man weitere Sammlungen im "low-budget Bereich". Dort kann man sich mit Kleinbeträgen auch ab und zu eine Neu-Anschaffung leisten (zum Beispiel einen Beleg Rumänien 1937!). Das erfreut die Sammlerseele und gibt uns Sammlern den "langen Atem", den die ambitionierten Ziele in der Regel erfordern.

Alles Gute bei der Verfolgung Deiner Ziele!
Heinz
 
bayern klassisch Am: 26.02.2017 17:47:30 Gelesen: 496840# 450 @  
@ Heinz 7 [#449]

Lieber Heinz,

ein geistvoller Beitrag, den man jedem Sammler ins Album schreiben sollte. Chapeau!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 27.02.2017 22:53:43 Gelesen: 496669# 451 @  
@ bayern klassisch [#450]

Danke, Ralph, für die Anerkennung.

@ alle

Es ist nicht schwierig und nicht teuer, Ansichtskarten von Rumänien aus dem XX. Jahrhundert zu finden. An den meisten grösseren Briefmarkenbörsen finden wir problemlos Ansichtskarten. Viele, ja die meisten, sind aber in schlechtem Zustand.

Suchen wir saubere Karten ohne Büge und mit intakten Rändern, wird es schwieriger, vor allem, wenn wir sogar ins XIX. Jahrhundert zurückgehen.



Karte von Balaci, geschrieben 21.4.1899, gestempelt 23.4.1899, nach Lemberg.

Wenn wir solche Belege finden, sollten wir sie kaufen, denn es sind wirklich rare Stücke. Logisch, dass wir dann mit Euro 5 auch nicht mehr zum Zuge kommen. Aber bei schönen Exemplaren dürfen wir nicht zu sehr knausern, sonst werden wir in der Regel leer ausgehen.

Liebe Grüsse
Heinz
 
Michael Mallien Am: 28.02.2017 21:01:46 Gelesen: 496520# 452 @  
@ Heinz 7 [#449]
@ bayern klassisch [#450]

Lieber Heinz,

ich schließe mich Ralph an. Das hast Du sehr schön ausgedrückt. Bei mir persönlich überwiegen sogar die Low Budget Sammelgebiete. Aber sie machen mir einfach Spaß und das ist mir am wichtigsten.

Viele Grüße
Michael
 
10Parale Am: 02.03.2017 16:07:45 Gelesen: 496377# 453 @  
@ Heinz 7 [#451]

Solche intakte Postkarten mit den pittoresken Motiven vom Landleben sind echte Preziosen, zumal aus dem XIX. Jahrhundert.

Low Budget, high Budget sind ja eher moderne Anglizismen aus der Wirtschaftssprache.

Wie auch immer, viele Händler notieren mit Bleistift eine Preis auf Ihre feilgebotene Ware, wie auf dem Brief den ich hier kurz vorstelle:

Preis: 6 €uro, vermutlich habe ich ihn für 5,-- Euro erhalten, also low Budget.

Dennoch ein schöner Brief:

Verwendung: 15. Juni 1929 - 19. Juni 1929

Portobestimmung lt. C. Marinescu Tabelle 233 "Tarifele, Taxele, Gratuitatele postale in Romania 1841 - 2008 vol. 2" aus dem Jahr 2008

Portoperiode vom 1. Oktober 1929 - 31. Dezember 1934

3. Portoperiode vom 1. April 1929


Brief bis zu 20 Gramm = 10 Lei
Einschreiben = 10 Lei

insgesamt 20 Lei
 

freigemacht mit insgesamt 12 Marken der Freimarkenserie König Michael zu 1 Lei, 2 Lei und 3 Lei

Der Brief lief von Brasov mit Bahnpost "Breslau?? - Oderberg" nach Schramberg, dortiger Ankunftsstempel von 19. Juni 1929.

Empfänger war die Schramberger Uhrfedernfabrik.

Liebe Grüße

10Parale

   
 

Pepe Am: 11.03.2017 20:49:54 Gelesen: 495673# 454 @  
Frage an die Kenner, ist diese Marke in zwei Farbunterschieden bekannt?



1958 09 28, Mi 1733

Im 2003/2004er Mi mit schwarzblau/gelborange beschrieben. Hier deutlich in einer zweiten Farbe.

Nette Grüße und immer weiter mit den so schönen und interessanten Beiträgen. :)

Pepe
 
10Parale Am: 12.03.2017 16:34:59 Gelesen: 495645# 455 @  
@ Pepe [#454]

Michel Südosteuropa 2016/17 unterscheidet ebenfalls bei dieser "Sputnikmarke" die beiden Farben schwarzblau und gelborange.

Michel Nr. 1733 steht mit einer Auflage von 1.000.000 Stück postfrisch immerhin schon bei 12,-- Euro.

Wäre für mich interessant, solch eine Marke auf einem echt gelaufenen Brief zu sehen.

Kiriac Dragomir nennt im CMPR ebenfalls die beiden Farben

albastru-negru -- dunkelbalu
rosu-portocaliu -- hier eher rotorange als gelborange

Liebe Grüße

10Parale
 
Pepe Am: 12.03.2017 21:23:02 Gelesen: 495622# 456 @  
@ 10Parale [#455]

Danke für die Info. Dann liegt hier eine unbekannte Fehlfarbe vor. Könnte auch eine Teilauflage oder Nachauflage sein. Im 2003/04 Katalog war der Preis 7,50 - 2,00. Also nach über 10 Jahren doch eine steigende Tendenz. In den alten Auswahlheften ist die älteste postfrische Ausgabe aus dem Jahr 1946.



1946 05 01, Mi 987-991, Tag der Arbeit

Hier geben sich Mechaniker (10L blaugrün), Bauarbeiter (10L dunkellila), Bäuerin (20L dunkelbraun), Bauer (20L blau), Studenten (200L rot) ein Stelldichein. Obwohl die Auflagen sehr gering sind, 2 x 86000, 2 x 300000, 1 x 200000, sind die Preise sehr gering. Der Satz in beiden Erhaltungen je 2,80. Woran liegt das? Der Druck ist mangelhaft, sicher der Nachkriegszeit geschuldet. Die 200L weist unten rechts kein Entwerferzeichen auf. Ob Zufall oder Plattenfehler? Interessant auch das Wasserzeichen. Leider im Katalog nur ein Ausschnitt abgebildet. Gibt es hier verschiedene Stellungen?

Ich kann die kleinen Eindrücke unten nicht entschlüsseln, vermute Druckerei und Jahreszahl?





Mi 987, 990 und 991 Details

Nette Grüße Pepe
 
Gerhard Am: 13.03.2017 10:37:40 Gelesen: 495577# 457 @  
@ Pepe [#454]
@ 10Parale

Hallo auch,

ich denke, dass es sich bei der zweiten Marke um eine Gefälligkeitsabstemplung handelt, ob aus Nachauflage oder nicht - beides möglich. Die linke Marke trägt m.E. einen offensichtlichen Bedarfsstempel, da sichtbare beschriebene Phänomen der unterschiedlichen Farben taucht bei Rumänien, als auch z.B. bei den Marken der UDSSR aus den 50ger/60ger Jahren meiner Erfahrung nach häufig auf.

mphG

Gerhard
 
Heinz 7 Am: 14.03.2017 00:14:17 Gelesen: 495546# 458 @  
@ Pepe [#456]

Hallo Pepe,

ich habe Deinen Beitrag studiert und den CMPR '74 (= rumänischer Spezialkatalog von 1974 von Dragomir/Surpateanu) zu Rate gezogen. Dabei fiel mir etwas Interessantes auf.

Bei CMPR haben diese Marken die Nummern 1034-1038. Zum ersten Wert (10 Lei, carmin-violet, also Nr. 1034) gibt es eine Abart: 1034.1 "fara initialele gravorului, prima marca din coala"

das heisst (meines Wissens): "ohne Graveur-Zeichen, erste Marke des Bogens".

Gemäss CMPR hat diese Ausgabe des Wasserzeichen XIV (fig. 18).



Im CMPR ist (bei dieser Ausgabe 1946) nichts vermerkt, dass das Wasserzeichen in verschiedenen Stellungen vorkommen soll.

Heinz
 
Pepe Am: 15.03.2017 18:50:55 Gelesen: 495465# 459 @  
@ Gerhard [#457]

Ja, das wird wohl so sein. Und da es noch recht wenig Sammler dieser Gebiete gibt, wird man auch nur wenig Beachtung finden. Danke und immer weiter beobachten, gerade bei den russischen Marken wird das bestimmt mal ein Thema.

@ Heinz 7 [#458]

Danke für das Wasserzeichen, da kann es also kein stehend oder liegendes geben, denn das ist total symmetrisch aufgebaut. Der Katalog hat schon gute 40 Jährchen hinter sich. Da ist es schon mal wichtig zu wissen, das Abarten bekannt waren.

Für meine kleinen Rumänienbestände lohnt sich keine teure Literatur. Mal sehen was noch so Interessantes in diesen drei alten Auswahlheften auftaucht.



1947 06 15, Mi 1062-1064

Warum so spät herausgegeben? Warum bei 225000 Auflage gerade mal mit lächerlichen 1,50 Mi€ bewertet?

Hier würden mal Vergleichsstücke helfen, denn so einige Details verwundern doch.



Rückseitig am rechten Unterrand ein kopfstehendes Prüfzeichen. Richter. Muß alles vor 1984 passiert sein.

Nette Grüße Pepe
 
Michael Mallien Am: 15.03.2017 19:30:02 Gelesen: 495450# 460 @  
@ Pepe [#459]

Hallo Pepe,

ich habe einen Michel Südosteuropa 2012/2013 kürzlich für 12 Euro erworben und dabei festgestellt, dass dieser Katalog generell nicht so gefragt ist. Man bekommt also günstig ein neueres Exemplar.

In dem Katalog sind die 1062-1064 postfrisch mit 1,50 und gestempelt mit 3,- Euro bewertet. Der Katalogwert spiegelt ja nur den Handelswert wider oder, besser gesagt, die Relation zu Handelswerten anderer Marken. Die Auflage spielt zwar auch eine Rolle, aber bei den Rumänienmarken gibt es offensichtlich genug Material für alle interesierten Sammler, weshalb die Preise niedrig sind.

Im dem Katalog steht ansonsten nichts weiter zu der Ausgabe.

Viele Grüße
Michael
 
10Parale Am: 15.03.2017 22:10:46 Gelesen: 495417# 461 @  
Der abgebildete Brief mit sage und schreibe 10 Marken der Ausgabe Fürst Cuza zu je 2 Parale wurde portogerecht als Inlandsbrief mit 20 Parale frankiert und mit wunderschönen Gitterstempeln abgeschlagen (1865).

Er lief von Braila nach Fokschani.

Dieser Brief wird bald von einem großen internationalen Auktionshaus zum Ausruf gebracht. Auf den Ausrufpreis bin ich mal gespannt, denn der Brief ist eine absolute Sensation! In der Literatur habe ich bei Herrn Heimbüchler eine Wertschätzung von Mehrfachfrankaturen der 2 Parale Marke in Höhe von 6000 Euro entdecken können. Ich denke das wäre doch ein guter Startpreis.

Bin mal richtig gespannt auf diese Auktion, bei der ich gerne live dabei sein möchte.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 16.03.2017 23:14:26 Gelesen: 495273# 462 @  
@ 10Parale [#461]

Lieber Kollege,

auch ich überlege mir ernsthaft, an der Auktion teilzunehmen, an der obiger, sensationeller Brief verkauft wird. Das lässt sich hoffentlich einrichten, und ich weiss jetzt schon, dass die Auktionsvorbereitung auf DIESE Auktion schwierig sein wird, denn es wird super Material kommen, und die eigenen Mittel (die beschränkten) müssen sehr klug eingeteilt werden. Ich freue mich!

Mit einem Ausruf von CHF/Euro 6'000 wird der Brief aber bestimmt nicht angeboten. Auch in hervorragenden Rumänien-Sammlungen sucht man solch einen Brief meist vergebens. Der Brief wird vermutlich eher bei Euro 15'000 - 20'000 starten, und dann auch verkauft werden, vielleicht klettert er auch auf Euro 30'000 oder noch höher?

Du meinst, ich phantasiere? Nun, wir werden sehen. Der Brief mit den 10 x Nr. 11 steht dem nachfolgend gezeigten Brief kaum hintennach.



2006 wurde der Brief mit 20 x der Michel Nr. 11 (von Focsani nach Braila) versteigert. Man sollte die Preise dieser Auktion nicht für "allein massgebend" betrachten, sicher nicht, aber das Resultat von Euro 110'000 sollte uns schon zu denken geben.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 17.03.2017 22:37:45 Gelesen: 495111# 463 @  
@ 10Parale [#461]
@ Heinz 7 [#462]

Hallo Ihr beiden Rumänienschwärmer,

nun kommt mal wieder herunter und schaut her was die kleinen Leute so zu zeigen haben. Bei der Ausgabe Mi 987-91 [#456] waren ja die Graveur-Zeichen nicht zu deuten. Nun kommt die Lösung, zumindest die halbe Lösung auf der rechten Markenseite. Dort steht die Druckerei.



Volksrepublik Rumänien, 1948 05 20, Mi 1094, 1948 02 12, Mi 1095

Diese Marken würdigen die Rumänische Staatsdruckerei Fabrica de Timbre, und dies wurde rechts unten als Druckvermerk angegeben. Links könnte der Name des Entwerfers der Marke stehen. Hier erkennbar I.DUMITRAMA.

Die 6 Lei Marke, rotlila wurde ein viertel Jahr später mit weitaus geringerer Auflage (200 000) herausgebracht. Die 7,50 Lei in blaugrün kam in hoher Stückzahl heraus (3 500 000). Das Wasserzeichen 8 ist schwer zu erkennen und beide Marken weisen verschiedene Gummierung auf.

Ja, mit diesen Briefen können diese Marken logischerweise nicht mithalten. Hoffe trotzdem auch mit den kleinen Dingen ein bissel Spaß zu machen. Über die Auktion werdet Ihr hoffentlich noch ausführlich berichten. Das wird ja eine spannende Angelegenheit.

Noch viel Freude und nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 18.03.2017 16:01:35 Gelesen: 495009# 464 @  
@ Pepe [#463]

Lieber Pepe,

Du hast vollkommen recht! Auch die kleinen/günstigen Sachen können genau so Freude machen, das wissen 10 Parale und ich sehr gut und das haben wir ja auch schon x-mal gezeigt (z.B. Thema: "Rumänien Belege ab 1945"). Aber auch die "grosse weite Welt" der Weltraritäten und superteuren Marken ist spannend, und ich finde es bereichernd, wenn man in beiden Gebieten sich zumindest auskennt.

Deine Rolle, Pepe, für unser Thema war bisher sehr bereichernd. Du hast uns in x Beiträgen viele "kleine" Marken gezeigt (klein im Katalogwert), aber das gab Anschauungsunterricht und Gesprächsthema für viele weitere Beiträge. So hoffe ich, dass Du auch in Zukunft noch viele Beiträge mehr beisteuerst zu unserem schönen Sammelgebiet Rumänien.

Danke für das Zeigen von Mi 1094 und 1095. Ich wusste gar nicht, dass die Fabrica de Timbre schon 1872 die Tore öffnete.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Pepe Am: 21.03.2017 22:41:38 Gelesen: 494683# 465 @  
@ Heinz 7 [#464]

Es ist das Schöne an der Philatelie. Die ungeheure Bandbreite. Für jeden finden sich aus allen Gebieten Möglichkeiten der Sammelleidenschaft nachzugehen.

Ich bin im Jahre 1950 angekommen. Die Ausgabe trägt den Titel: 2. Jahrestag der Verstaatlichung der Wirtschaft. Für unser heutiges Vorstellungsvermögen, die reinste Utopie. Und trotzdem haben das noch viele Menschen miterlebt.



1950 07 20, Mi 1229-32, rosa, karminbraun, schwarzoliv, dunkelblau, Mi Wert 2003/04 3,80 1,70, FDC 6,-

Was fällt auf? Eine senkrechte Trennungslinie rechts bei der karminbraunen Marke. Vermutlich durch Dezentrierung.

Das Wasserzeichen hat hier nicht die im Katalog angegebene Stellung.



1948 11 20, Wz 9, normal liegend, wie im Mi angezeigt



gleiches Wz, jedoch horizontal gespiegelt



um 90° nach links gedreht, auf rosa und karminbrauner Marke



um 90° nach rechts gedreht, auf schwarzoliv und dunkelblauer Marke

Hätte im Katalog erwähnt werden sollen. Was sagt die Spezialliteratur dazu? Gibt es weitere Varianten und sind Wertunterschiede zu erwähnen? Kann jemand mal ein FDC aus diesen Zeiten zeigen oder sind die sehr rar?

Nette Grüße Pepe
 
Heinz 7 Am: 22.03.2017 22:23:43 Gelesen: 494552# 466 @  
@ Pepe [#465]

Hallo Pepe,

ich habe die Ausgabe im CMPR '74 auf Seite 247 gefunden, sie ist katalogisiert mit den Nummern 1288-1291. Es wird hier angegeben, dass das Wasserzeichen "filigran" XV. dabei Anwendung fand. Es entspricht Deinem oben gezeigten WZ (2. Bild). Dass das WZ gedreht vorkommt, wird nicht erwähnt.

Andere Varianten/Abarten sind auch nicht erwähnt. Einen FDC kann ich nicht zeigen. Da die Auflage aber immerhin bei 200'000 Serien liegt, nehme ich an, dass es auch eine nicht unbeträchtliche Anzahl von FDC gibt, sodass die Sammler "bedient" werden können, ohne dass sie allzu tief in die Tasche greifen müssen.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.03.2017 21:44:49 Gelesen: 494375# 467 @  
@ Pepe [#465]

Ich habe meine Antwort [#466] auf Deine Frage [#465] nochmals überdacht und möchte Folgendes ergänzen:

Eine Auflage 200'000 ist zwar unter "normalen" Umständen wohl "genügend", um auch eine genügend grosse Menge von FDC herzustellen. Aber falls es damals, vor 67 Jahren, keine Verkaufsstellen gab, die FDC für Sammlerzwecke herstellten (die Post, Briefmarkenhändler oder -Vereine, usw.), dann ist es (gut) möglich, dass es nur wenige FDC gibt, und sie sogar als Raritäten gelten.

Ich weiss leider nicht, wie die Sammlerschaft um 1950 in Rumänien organisiert war. Gab es viele Sammler, die damals FDC sammelten und auch herstellten oder kauften (kaufen konnten), oder war es mehr ein Zufall, dass einige Bedarfs-FDC entstanden? Ein Hinweis darauf finden wir vielleicht in alten rumänischen philatelistischen Zeitschriften.

Vielleicht können auch erfahrene ältere Rumänien-Sammler noch ihre Einschätzung zu dieser Frage einbringen?

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 24.03.2017 20:15:10 Gelesen: 494171# 468 @  
Freunde der Rumänien Philatelie,

dieser schöne Beleg zeigt die Kombination eines M3 + M1 Stempels von Tekutsch vom 12.6.18?? zusammen mit dem Komplementärstempel "RECEPISSE", sieh K. Dragomir Stampilografie Postale Seite 261 fig. 1471.

Die blaue Taxierung kann ich leider nicht erklären.

Rückseitiger Ankunftsstempel dieses markenlosen Behördenbriefes an einem Ministerialbeamten in Jassy vom 14/6.

Ein ehemaliger Sammler hat den schönen Vorderteil und das rückseitige Teilfragment mittels einer innerliegenden Kartonage schön hergerichtet. Ich verrate mal den Preis, den ich dafür bezahlt habe: ca. 60,-- Euro - ich denke das geht in Ordnung.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 29.03.2017 21:08:30 Gelesen: 492956# 469 @  
@ 10Parale [#468]

Diese beiden hübschen Briefe vom Februar bzw. Mai 1937 sind mit dem Freimarkensatz "Flugzeuge über rumänischen Landschaften", - Michel Nr. 419 - 423 aus dem Jahr 1931 und einer entsprechenden Zwangszuschlagsmarke "Fliegerkopf" Michel Nr. 21 entwertet. An Hand der rückseitigen Ankunftsstempel von Orsova (z.B. 31.Mai 1937) erkennt man den Nachweis der postalischen Beförderung.

Dennoch dürften die beiden Briefe lediglich zu Sammlerzwecken initiiert worden sein, da die Portobestimmung in den Zeitraum einer Portostufe fällt und ein Brief mit 18+1 Lei und der andere Brief mit 25+1 Lei freigemacht sind.

Bei einer für heutige Maßstäbe eher geringen Auflage von 100.000 Marken dürften Briefe mit diesen Marken dennoch nicht einfach zu finden sein.

Liebe Grüße

10Parale

 
 
Pepe Am: 29.03.2017 22:12:41 Gelesen: 492936# 470 @  
@ 10Parale [#469]

Das sind schon seltene Belege. Ich denke, wenn erst mal die Chinesen das Sammelgebiet Rumänien entdecken, dann werden die Preise für solche Seltenheiten explosionsartig steigen. Wie aber die Chinesen davon überzeugen?

Ich will euch noch ein letztes mal mit einer weiteren Wasserzeichenvariante quälen. Obwohl ich fast meine, es ist nicht von großer Interesse. Oder es gibt wirklich keine Rumäniensammler für diese Zeiträume. Oder zumindest keine Spezialsammler. Bei Klassik ist es anders.

Und weil dieser Mann gerade noch mal eine Karriere in den Kinos startet und die Chinesen ihm ein Denkmal in seiner Geburtsstadt Trier spendieren, habe ich diese Marke mal von hinten beschaut.



1953 05 11, Mi 1428, olivschwarz, 70. Todestag von Karl Marx

Wasserzeichen 10, RPR



so ähnlich die Mi Abbildung

Und nun das Wasserzeichen von der Rückseite betrachtet auf der Marke



Es ist erstens spiegelverkehrt und zweitens kopfstehend

Was sagt die Spezialliteratur und wer hat Vergleichsstücke?

Nette Grüße Pepe
 
Heinz 7 Am: 30.03.2017 20:50:19 Gelesen: 492747# 471 @  
@ Pepe [#470]

Hallo Pepe,

ich habe für modernes Rumänien (XX. Jahrhundert) keine Spezialkataloge, ausser dem CMPR '74. Der zeigt aber den Zeitabschnitt 1903-1974 auch auf nur 257 Seiten (Seite 163-419), was für die Fülle der Marken und Gedenkblocks natürlich nicht sehr viel ist. CMPR vergibt die Nummern 142-3323, hat also für die 3182 Nummern auch nicht sehr viel Platz (12.38 Nummern pro Seite im Schnitt).

Vielleicht ist dies der Grund, dass für viele Marken keine Abarten und/oder Spezialitäten angegeben sind? Jedenfalls finde ich auch für die von Dir gesuchte Marke CMPR 1497 (=Michel Nr.1428) keine Abarten/Spezialitäten im CMPR, kann Dir also nicht gross weiterhelfen.

Die Marke vom 11.5.1953 hatte eine Auflage von 2 Millionen Stück, aber das ist im Michel auch vermerkt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 30.03.2017 20:53:46 Gelesen: 492746# 472 @  
@ Pepe [#465]

Noch ein Nachsatz zu Beitrag [#465].

Wir haben oben darüber nachgedacht, ob ein FDC von 1950 wohl rar sei. Der Katalogwert von nur Euro 6 spricht eher nicht dafür.

Heinz
 
10Parale Am: 30.03.2017 21:53:48 Gelesen: 492737# 473 @  
@ Pepe [#470]

Ich denke, wenn erst mal die Chinesen das Sammelgebiet Rumänien entdecken, dann werden die Preise für solche Seltenheiten explosionsartig steigen. Wie aber die Chinesen davon überzeugen?

Karl Marx hat es geschafft, die Aufmerksamkeit der Chinesen auf sich zu ziehen. Davon profitiert das Trierer Stadtsäckel. Ich weiß nicht was der große Kapitalismuskritiker dazu selbst gesagt hätte.

Ich persönlich freue mich, dass die Chinesen sich hier noch hinterm Berg halten. So kann ich mir noch einiges leisten, denn der Run der Chinesen hätte sicher Preissteigerungen zur Folge.

Im übrigen ist es außerordentlich schwierig, die Top-Raritäten zu bekommen. Doch davon ein anders Mal mehr.

Leider kann ich Dir zur Marke von Karl Marx auch nur sagen, dass ab der Michel Nr. 1404 sehr viele Nachdrucke zu philatelistischen Zwecken gemacht wurden (siehe Notiz Michel Südosteuropa 16/17 - Seite 556). Diese sind jedoch alle gefälligkeitsgestempelt, was ich bei deiner Marke nicht sehen kann. Irgendwie scheint sie durchs Raster gefallen zu sein. Also aufbewahren, bis die Chinesen kommen.

Hier zeige ich einen weiteren Brief aus der Korrespondenz (Wilhelm Nathansohn) zu philatelistischen Zwecken, wie ich sie einmal nennen möchte. Dieser Brief ziert den Satz "50 Jahre königliche Sommerresidenz Schloss Peles, Sinaia" von 1933.

Der Höchstwert von 6 Lei Zinnober sticht mit einem waagrechten Paar hervor. Der Brief wurde am 12. Oktober 1933 mit insgesamt 4 kuriosen Stempel "BUCURESCI RECOM PREZENTATE" abgeschlagen.

Rückseitiger Ankunftsstempel von Orsova vom 14. Oct. 1933. Der Absender benutzte kurioserweise eine Reklamemarke der Briefmarkenausstellung von Aschersleben 1933 als Verschlussklebemarke.

Schönen Abend

10Parale


 
10Parale Am: 03.04.2017 21:04:31 Gelesen: 491504# 474 @  
@ Forum [#473]

Der rumänische Staat sorgte Anfang des 20. Jahrhunderts sehr für seine Postbeamten. Zu diesem Zweck wurde 1932 der Satz "Wohlfahrtseinrichtungen für Postbeamte" hergestellt, Michel 446-48.

4+1 Lei Sanatorium für lungenkranke Postbeamte in Predeal
6+1 Lei Gedenktafel für die im 1. Weltkrieg gefallenen Postbeamte
10+1 Lei Eforie am Schwarzen Meer, Erholungsheim für Postbeamte

Der völlig überfrankierte Brief wurde mit dem Satz wohl zu Sammlerzwecken freigemacht zzgl. einer Zuschlagsmarke und lief am 08. März 1934 von Bukarest nach Orsova.

Der normale Tarif für ein Einschreiben 1934 (C. Marinescu Tabelle nr. 60) wäre 14 Lei gewesen.

Dennoch eine seltene Satzfrankatur, die bei einer Gesamtauflage von 119.691 Sätze wohl nicht so oft anzutreffen ist.

Der zweite Brief wurde in Orsova abgeschlagen und zeigt die Marken Michel Nr. 499 und 502 mit einem roten Aufdruck "CEHOSLOVACIA / YUGOSLAVIA". Dieser Satz wurde am 5. Dezember 1936 anlässlich des 16. Jahrestages der Gründung der kleinen Entente herausgegeben.

Die sehr geringe Auflage von 54.800 Sätze hat Michel veranlasst, den Katalogwert des Satzes auf 12,-- Euro festzulegen.

Dieser Brief ist völlig überfrankiert (ein normaler Inlandsbrief kostete lediglich 4 Lei, siehe Tabelle 60 s.o.) und diente wohl auch nur Sammlerzwecken. Michel weist noch darauf hin, dass Marken dieses Satzes mit Silber- und Goldaufdrucken Fälschungen sind.

Liebe Grüße

10Parale


 
Lars Boettger Am: 30.04.2017 16:39:19 Gelesen: 486412# 475 @  
Heute hatte ich die Gelegenheit, die folgende Rumänien-Marke auf dem Tauschtag in Birkenfeld zu erwerben. Ich habe zur Bestimmung nur einen alten Europa-Katalog von Stanley Gibbons / 1941. Dort hat die Marke zu zwei Lei / braun und orange, ohne Wasserzeichen, gezähnt L 11 1/2 die Nummer 416. Hauptmangel ist ein waagerechter Bug und unten ein kurzes Zähnchen. Entwertet wurde die Marke in PIATRA-NEAMT.

Beste Grüße!

Lars
 


Heinz 7 Am: 01.05.2017 22:28:12 Gelesen: 486147# 476 @  
@ Lars Boettger [#475]

Lieber Lars,

ich freue mich, dass Du (neu?) Rumänien-Marken erwirbst. Die gezeigte Marke ist Michel Nr. 143 von 1901; der Höchstwert der 14. Ausgabe "Ährenausgabe".

Ich habe auch einen alten Stanley Gibbons Katalog, von 1939, und tatsächlich, hier wird diese Marke mit Nummer 416 gelistet! Warum diese grosse Differenz? Nun - Stanley Gibbons gibt vielen Farbnuancen und einigen Besonderheiten (z.B. Kehrdrucken) eigene Voll-Nummern. Das bläht das Sammelgebiet unnötig auf und ist meines Erachtens eine Schwäche dieses Kataloges. Da merkt man eben, dass Stanley Gibbons von Anfang an ein Handelshaus war, das Interesse daran hatte, das Sammelgebiet zu verbreitern.

Die gezeigte Marke hat einen Bug und der Stempel ist teilweise doppelt - ich empfehle also, die Marke durch ein besseres Stück zu ersetzen. Der Stempel ist nichts Besonderes. Du findest bessere Marken ohne Schwierigkeiten, "für ein Butterbrot".

Anders sieht die Sache aus, wenn Du die Marke auf Brief suchst oder auf Ganzsache/Formular/etc. - Dann wird die Suche schwieriger.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Lars Boettger Am: 01.05.2017 22:54:22 Gelesen: 486139# 477 @  
@ Heinz 7 [#476]

Lieber Heinz,

das war ein spontaner Marken-Kauf aus einem 10-Cents-Album. Auf die Erhaltung habe ich nicht geachtet, ebenso wenig auf den Stempel. Ich bin schon froh, dass ich den Stempel identifizieren konnte.

Andere Länder, andere Katalogisierung.

Beste Grüße!

Lars
 
10Parale Am: 02.05.2017 20:57:25 Gelesen: 485952# 478 @  
@ Lars Boettger [#475]

Zu der Marke mit dem Stempel von Piatra Neamt liefern Sie ja hinreichende Informationen, ohne Wasserzeichen, Zähnung 11 1/2 und die Stanley Gibbons Nr. aus einem alten Katalog, alle Achtung.

Wenn man solch eine Marke für 10 Cents erwirbt und solch eine treffende Analyse stellen kann, ist man wirklich ein guter Philatelist.

Die Empfehlung von Heinz7 (#476), die Marke dementsprechend durch eine bessere zu ersetzen, klingt auf Grund der Mängel zunächst sinnvoll. Ich gehe bei solchen Marken mit einer ganz anderen Herausforderung ans Werk: findet sich eine 2.te Marke mit einem noch schöneren Stempel von derselben Ortschaft?

Ich gebe zu, was Wasserzeichen und Zähnung betrifft, bin ich ein fauler Hund. Dabei gibt es gerade von den Freimarken der Ährenausgaben viele identisch erscheinende Marken, die sich nur an Hand der Wasserzeichenmerkmale, Einpressungen und Zähnungen zu unterscheiden lernen. Hat man sie auf Brief, wird es tatsächlich schwierig, eine exakte Bestimmung vorzunehmen.

Ich zeige hier 3 aus dieser Freimarkenserie´, bei denen ich an Hand des Stempeldatum bei den beiden links sagen kann, dass es sich um die Michel Nr. 108 aus der Freimarkenserie von 1893/1898 handelt. Ob nun WZ 1 oder WZ 2, kann ich erst sagen, wenn ich mir mal die Mühe mache, einen Wasserzeichenleser zu kaufen.

Die rechte Marke zeigt ein schönes Posthörnchen, weshalb ich sie nicht missen will.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 02.05.2017 21:49:54 Gelesen: 485942# 479 @  
@ 10Parale [#478]

Lieber 10 Parale,

Du zeigst uns zweimal die Nr. 108 (Michel), ob die dritte Marke evtl. Nr. 125 oder Nr. 141 ist, lässt sich nicht ohne Weiteres feststellen. Ich persönlich würde es begrüssen, wenn ein Katalog hier nur EINE Hauptnummer vergeben würde, aber NEIN, Michel, Zumstein, Yvert & Tellier, Scott; alle vergeben mehrere (Haupt-) Nummern, ganz zu schweigen von Stanley Gibbons, der noch mehr Hauptnummern aufführt. Schade, finde ich, aber ich nehme die Herausforderung an und versuche, alle drei Nummern: 108, 125 und 141 zu finden.

Ich habe auch keinen Wasserzeichenleser, versuche aber trotzdem, die WZ oder die Wappeneinpressungen zu bestimmen. Leider gelingt es wirklich nicht immer.

Natürlich bin ich ganz "hin und weg" von Deiner zweiten Marke! Wunderbare Zähnung und ein zentrischer Stempel, den man als "perfekt" bezeichnen kann: klar, und aussergewöhnlich schön wirkend (nicht zu fett). Unter 100 Exemplaren findet man in der Regel KEINE solche Marke, sondern vielleicht nur eine unter 300! Ein Super-Stück! Gratuliere!

Heinz
 
10Parale Am: 12.05.2017 20:49:27 Gelesen: 484949# 480 @  
@ Heinz 7 [#479]

Bin mir wohl bewusst, dass ich Richard einmal versprochen habe, mich in der Stempeldatenbank als fleißige Ameise zu betätigen. Ich habe dieses Versprechen im Hinterkopf und sobald es der Kalender zulässt, werde ich damit beginnen.

Was ich heute zeigen will ist ein besonderer, äußerst seltener Stempel mit einer eigenen, nur dem Stempel zugedachten Geschichte.

Ursprünglich gehörte dieser Stempel zu den sogenannten rumänischen Landpoststellenstempel (Posta rurala). Sie waren seit 1865 in Gebrauch. Die Abkürzung PL auf diesen Stempeln steht für PLASA, was Landpostbüro bedeuten soll. Der Rumäne übersetzt das Wort eher mit Netz. Aber darin ist ja sinngebend schon die Bedeutung enthalten, denn eine Stempel PL war ein Stempel im Netz der Landpoststellen.

Einzig und allein bei diesem Landpoststellenstempel von Oltenita (damals Dorfgemeinde 60 km südlich von Bukarest)wurde das PL entfernt und der Stempel diente weiterhin in den folgenden Jahren als offizieller Stempel des Postbüros von Oltenita.

Zur besseren Darstellung zeige ich das Stempel-Kriterium im Anschauungs-Design.

Quelle: (fig. 885 K. Dragomir, Stampilografie Postala Seite 165)

Liebe Grüße

10Parale
 
 
 
Heinz 7 Am: 23.05.2017 18:47:46 Gelesen: 482740# 481 @  
@ bayern klassisch [#436]

Ich habe in Beitrag [#431] einen sehr schönen Beleg gezeigt aus Frankreich nach Rumänien von 1864. Heute sehe ich an der Auktion Gärtner einen noch älteren Beleg



France, first issue, Ceres 40 C orange, gestempelt 1852 nach Rumänien. Auch hier ein hohes Porto (160 Centimes). Laut Auktions-Katalog soll es nur 6 solche Briefe mit der ersten Ausgabe von Frankreich nach Rumänien geben (je 3 nach Moldau und in die Walachei).

Der Brief kostet noch eine Stufe mehr als der in Beitrag 431 besprochene Brief. Euro 1470 erreichte der Brief von 1864. der hier gezeigte, weniger schön und spektakulär, aber noch seltener und älter, startet bei einem Ausruf von Euro 6'000.

Im Schweizer Zahlenlotto war der Jackpot letzte Woche wieder auf schwindelerregender Höhe. Nun hat ein Glücklicher den Jackpot geknackt. Ich war es nicht. Darum kann/will ich mir diesen schönen Brief auch nicht leisten. Naja. Macht trotzdem Spass.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.05.2017 22:10:52 Gelesen: 482308# 482 @  
@ 10Parale [#461]

Lieber Kollege,

ich habe in Beitrag [#462] einen hohen Preis für diesen Brief mit den 10 x Nr. 11 bx vorausgesagt und habe auf den Brief mit 20 x der Michel Nr. 11 ay (von Focsani nach Braila) als Vergleichsmasstab hingewiesen.

Betreffend "erwarteter Preis" möchte ich eines nachträglich aber doch zu bedenken geben. Die Erhaltung des Briefes ist nicht makellos. Der vertikale Bug durch die erste Marke des Fünferstreifens oben fällt stärker ins Auge als auf dem Foto zu Beitrag [#461] zu erkennen ist. Dazu kommt vermutlich ein horizontaler Riss oberhalb des Viererblocks. Diese zwei Mängel drücken vermutlich den Preis doch deutlich, auch wenn der Brief natürlich noch immer sehr begehrenswert und sehr, sehr selten ist. Die zitronengelbe Nuance dieser Marke ist ebenfalls ein Pluspunkt.

Mit anderen Worten: es wird sehr spannend sein, den Preis zu sehen, den dieses Stück am 8. Juni 2017 erzielt!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 26.05.2017 21:20:35 Gelesen: 482127# 483 @  
@ Heinz 7 [#482]

Vor wenigen Tagen habe ich mit einem anderen Mitglied der ARGE Rumänien aus München sämtliche interessante Rumänien - Lose der Corinphila Auktion in Zürich vom 8. Juni 2017 am Telefon besprochen und deine Aussagen über den Brief bestätigen eigentlich das, was wir auch besprochen haben.

Die in [#409] gezeigte 27 Parale /Rumänien Nr. 1 ist mittlerweile, - wie du weißt -, beim Auktionshaus Mohrmann für 4.500,-- am 1. Juni 2017 deutlich günstiger im Ausruf als zuvor beim Auktionshaus Gärtner. Ich war ja bereit 4.000,-- Euro (zzgl. Auktionskosten) dafür zu bezahlen, was leider nicht zu realisieren war. Geduld bringt Rosen.

Nun würde mich interessieren, was Du als Experte von dem 5-Parale Viererstreifen auf der Retour RECEPISE von 1866 haltest? Der Rückschein ist ja portogerecht mit 20 Parale frankiert, die Marken sind bis auf die linke Marke ja alle ganz gut, stehen seltsam auf dem Kopf. Die Stempel sind zeitgerecht und die bei diesen Scheinen üblichen Faltung ist keine Beeinträchtigung des gesamten Briefes.

Rückseitig hat der Brief Klebeflächen, was aber reparabel ist. Mir gefällt dieser seltene Beleg sehr gut. Ist dieser Brief Herrn Heimbüchler noch nie vorgelegt worden, weshalb "nur" Altsignatur Friedl?

Ich freue mich auf die Auktion

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 30.05.2017 18:44:21 Gelesen: 481480# 484 @  
@ 10Parale [#483]

Hallo 10 Parale,

der gezeigte Beleg ist eine grosse Seltenheit und mit CHF 2'000 tief bewertet. Im "Normalfall" sollte er deutlich teurer werden, aber da "die Konkurrenz" von anderen Stücken hoch ist, wäre auch ein Zuschlag nahe beim Ausruf nicht unbedingt eine Überraschung.

Dass die Marken Kopf stehen, schmälert den Wert des Beleges nicht oder nur wenig - Solche Recepise-Formulare mussten mit 20 Parale freigemacht werden, gelegentlich kamen dafür auch 4 x 5 Parale zum Einsatz. -

Ein Problem kann man jedoch darin sehen, dass der Stempel auf dem Viererstreifen nirgends auf den Beleg übergeht. Zwar ist der Stempel "BUCURESCI 23/3" auf dem Beleg nochmals abgeschlagen und alle drei Stempel sehen ja genau gleich aus... aber es gibt Sammler, die sagen, es sei nicht restlos sicher, dass der Streifen tatsächlich und zweifelsfrei am 23.3.1866 verwendet wurde.

Warum der Brief Herrn F. Heimbüchler vielleicht nicht für ein neues Attest vorgelegt wurde kann mehrere Gründe haben, über die ich lieber am Telefon unverbindlich meine Vermutungen Dir nenne, als hier öffentlich Stellung zu nehmen. Anbei nur soviel:

- es ist denkbar, dass F. Heimbüchler den Beleg nicht als zweifelsfrei echt attestieren will, aus den oben genannten Gründen (Fehlender Stempel-Übergang)
- es ist denkbar, dass die Altsignatur Friedl als "Gütesiegel" als ausreichend betrachtet wurde.
- es ist denkbar, dass die Provenienz "Cohen" als "Gütesiegel" als ausreichend betrachtet wurde.

Ich denke, Herr Heimbüchler würde Dir auf Anfrage weitere Auskünfte erteilen. Es ist richtig, wenn man (auch) hier vorsichtig ist.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Lars Boettger Am: 30.05.2017 19:48:52 Gelesen: 481455# 485 @  
@ 10Parale [#483]

Heinz hat grundsätzlich in allen drei Punkten recht. Wenn man prüfen will, ob die Marke zu einem Beleg gehören, dann kann man sich eine Eigenheit der Metallstempel nutzen: Sie drücken sich in das Papier ein. Wenn der Stempel mit genügend Kraft abgeschlagen wurde, dann hat sich der Stempelabschlag durch das Papier der Marke in das Papier des Beleges gedrückt. Der Abschlag auf der Marke sollte mit dem Abschlag im Papier identisch sein. Wurde der Stempel nicht mit genügend Kraft abgeschlagen, dann kann man in der Tat nicht sicher sein, ob die Marken zum Beleg gehören.

Beste Grüße!

Lars
 
10Parale Am: 03.06.2017 20:03:18 Gelesen: 480849# 486 @  
@ Heinz 7 [#484]
@ Lars Boettger [#485]

Vielen Dank für diese sachkundigen Ausführungen. Auf einem Prüferseminar könnte man solche Geheimnisse nicht besser in Erfahrung bringen.

Es wird Zeit, dass ich mir wieder einen guten alten Metall-Stempel für Selbstversuche zulege. Stempel verraten doch viel mehr als man oberflächlich zur Kenntnis nimmt. Der Hinweis von Lars Boettger zur Interaktion zwischen Metallstempel und Papier beim Abschlag wäre wichtig zur weiteren Untersuchung des Beleges.

Mir erscheint es seltsam, dass die Marken auf dem Kopf stehen. Es kommt mir fast der Gedanke, sie müssen dies tun, damit der Stempel in die selbe Richtung weist wie der sehr schön abgeschlagene Stempel auf der linken Seite. Nun denn, ich freue mich schon auf Zürich.

Die 27 Parale Marke aus [#409] wurde nun meines Wissens nach bei Mohrmann unter Ausruf für 4.300,-- Euro verkauft. Gratuliere unbekannterweise dem Höchstbietenden.

Ich zeige hier auch einen 3-fach Abschlag, etwas flippy floppy abgeschlagena am 21. Februar 1896 auf einer Ganzsache von Bukarest nach Berlin. Interessant, es handelt sich um den Stempel der fahrenden Bahnpost auf der Linie Bukarest - Verciorova, die am 1. Mai 1876 in Betrieb genommen wurde und über eine Distanz von 382 Kilometer reichte.

Siehe auch K. Dragomir Seite 221 Posta Ambulanta (PA), fig. 1329 Stmepel PA2.1.

Die Portobestimmung ist einfach, 10 Bani. Weshalb der Brief nun mit insgesamt 7 zusätzlichen Marken zu 1 1/2 Bani = 15,5 Bani Gesamtfrankatur freigemacht wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Postbeamte der Bahn hat auf jeden Fall 3 x abgeschlagen und wie man sieht, stehen alle 3 Abschläge ziemlich im selben Winkel zur Vertikalen. Da gibt mir persönlich für den obigen Brief mit den 4 Cuza-Marken zu denken.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 06.06.2017 22:02:02 Gelesen: 480303# 487 @  
@ 10Parale [#486]

Sauber überlegt! Sehr gut!

Wenn die Marken auf der Recepisse zweimal gestempelt wurden, so fragst Du zu Recht, warum der dritte Stempel auf dem Formular eine andere Richtung aufweist. Jedoch können wir feststellen, dass der Stempel auf dem Formular sehr sauber abgeschlagen ist, gut möglich also, dass der Stempel vorher frisch im Stempelkissen eingefärbt wurde. Dann ist aber auch eine Drehung um wenige Grad durchaus denkbar/logisch.

Wir haben eine weitere Möglichkeit zur Prüfung. Die Rückseite der Recepisse wurde fotografiert, da sieht man einen deutlichen Bug oben, der horizontal auch durch die Marken laufen müsste. Die Foto der Vorderseite zeigt nicht eindeutig, ob wirklich ein Bug an der entsprechenden Stelle durchläuft, aber gewisse Spuren deuten darauf hin. Ich werde mir das Stück in Zürich "in natura" ansehen.

Deine Ganzsache 5 Bani mit Mehrfach-Zusatzfrankatur nach Berlin gefällt mir! Das Porto (15.5 Bani) gibt auch mir Rätsel auf, ebenso die Tatsache, dass wir an demselben Tag zwei verschiedene Abgangsstempel haben: "Bucuresci" und "B.-Vercirova". Vielleicht war dies ein philatelistischer Beleg? Zuerst der Bahntransport (Sonderfahrt), und danach der (normale) Auslandtransport? 5 + 10 Bani ergäbe 15; das würde stimmen! Lies einmal den Text der Karte, vielleicht gibt es irgendwelche Hinweise? Möglicherweise wurde also diese Karte "zweimal befördert"? - Das wäre eine Erklärung für das Porto.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.06.2017 19:05:30 Gelesen: 480084# 488 @  
@ 10Parale [#461]

Lieber Freund,

vor 12 Wochen hast Du uns diesen schönen Brief gezeigt und Dich gefragt, was der Brief an der Auktion in Zürich denn kosten wird. Als Du von einem Startpreis von Euro 6'000 gesprochen hast (Beitrag [#461]) habe ich "protestiert" und einen Startpreis von CHF 15'000 - 20'000 vermutet mit der Voraussage, dass der Brief dann auch verkauft werden wird (siehe Beitrag [#462]).



Ich erschrak dann etwas, als ich sah, dass der Brief wirklich mit einem Startpreis von nur CHF 5'000 "ins Rennen geschickt" wurde (Startpreis an der Auktion, Los 1402). Der kräftige vertikale Bug ist zwar ein markanter "Schönheitsfleck", aber die Rarität des Beleges ist dennoch bedeutend.

Seit heute wissen wir also, was der Brief "gebracht" hat: Der Hammer fiel bei CHF 32'000 + 20 % Zuschlag = CHF 38'400. Das ist sicher ein hohes Ergebnis. Damit stellte sich sogar meine optimistische Voraussage "vielleicht klettert er auch auf Euro 30'000 oder noch höher?" als ziemliche "Punktlandung" heraus.

Nun ja, auch ich kenne den Spruch: "auch ein blindes Huhn findet manchmal ein Korn", und will mir auf die erfüllte Prognose nicht zu viel einbilden. Aber es ist doch tröstlich, dass viele "zu günstig" angesetzte Briefmarken-Lose erstaunlich oft dann ihren "richtigen" Wert doch noch erzielen. Dies natürlich nur, wenn "der Markt" auch spielt. Dies ist nicht an allen Auktionen der Fall.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Lars Boettger Am: 08.06.2017 19:28:27 Gelesen: 480078# 489 @  
@ 10Parale [#486]

Noch eine Anmerkung zu den Stempelabschlägen:

Wenn ich mir die zwei Stempelabschläge auf den Marken ansehe, dann war der Postbeamte Rechtshänder. Sie sind nach stark links geneigt. Bei einem Linkshänder sind die Abschläge leicht nach rechts geneigt. Der dritte Abschlag dagegen ist dagegen kaum nach links geneigt.

Das lässt jetzt folgende Schlussfolgerung zu:

Der Beamte hat nach dem ersten Abschlag bzw. den ersten beiden Abschlägen abgesetzt und die Recipisse noch einmal etwas gedreht. Oder er hat den Stempel noch einmal neu eingefärbt. Das ist beides nicht unmöglich, wenn es auch den Erfahrungen widerspricht.

Wie gesagt - Rumänien ist nicht mein Prüfgebiet. Aber ich habe leider schon zu viele Manipulationen an klassischem Material gesehen, als dass ich hier an einen Kauf ganz unbefangen herangehen würde.

Beste Grüße!

Lars
 
Heinz 7 Am: 08.06.2017 21:00:43 Gelesen: 480060# 490 @  
@ Lars Boettger [#489]

Lieber Lars,

danke für Deine Überlegungen. Ich habe mir heute dieses Los 1405 auch "in natura" unter die Lupe genommen.



Es ist natürlich nicht "erstrebenswert", dass eine Briefmarke Fehler hat. Aber wenn es zur Echtheits-Findung beiträgt, dann ist diesem Aspekt eben auch Beachtung zu schenken, das heisst, man ist "froh", dass ein Mangel ein Echtheitsmerkmal sein kann.

Corinphila hat auch die Rückseite der Recepisse abgebildet, und da sieht man einen klaren horizontalen Bug, der auch durch die Marken durchlaufen müsste. Darum habe ich heute den Viererstreifen dahingehend geprüft. Und ja, kein Zweifel, auch der Viererstreifen hat einen klaren horizontalen Bug. Das heisst also, dass die Marke auf der Drucksache klebt, BEVOR diese ihren Schaden erlitt (Bug).

Dies deutet darauf hin, dass die Marken original auf dem Postformular klebten und zeitgerecht verwendet wurden.

Der Zufall, dass die zwei Stempelabschläge nicht auf das Postformular übergehen, macht uns zwar zu Recht vorsichtig, daraus aber zu schliessen, der Streifen gehöre nicht auf das Formular, ist meines Erachtens nicht "zwingend". Über die drei Stempel BUCURESCI habe ich meine Meinung schon geäussert (siehe B. 487).

Ich komme also zum Schluss, dass der Beleg meines Erachtens nicht verfälscht wurde. Ich nehme an, Grossmeister Edouard Cohen hätte dieses Stück sonst auch nicht in seiner Sammlung belassen. Ich habe keine Hinweise darauf, dass er diesen Beleg als problematisch bezeichnet hätte.

Überraschend habe ich heute Herrn Heimbüchler in Zürich angetroffen. Er hat seine Sammlung Rumänien ja verkauft (2010-2013), aber er interessiert sich nach wie vor für sein ehemaliges Sammelgebiet, und die Sammlung Cohen ist natürlich sehr interessant. Da wollte er dabei sein.

Ich habe ihn auf das Los 1405 angesprochen. Er sagte mir, es sei ihm nicht zur Prüfung vorgelegt worden. Heute hat er keine Vorbehalte zum Beleg angebracht, er hielt ihn für echt. (Eine vollwertige "Prüfung" konnte er aber heute nicht vornehmen).

Noch ein Wort zur Auktion: Das Los wurde heute auf stattliche CHF 7'500 hochgeboten (Startpreis: nur CHF 2'000), dies ist meines Erachtens ein gutes, angemessenes, eher hohes Ergebnis.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.06.2017 21:32:47 Gelesen: 480056# 491 @  
Ich weiss, dass viele Sammler sich durch hohe Preise abschrecken lassen.

Ich hoffe, die Tatsache, dass wir hier manchmal auch von wirklich teuren Stücken sprechen, weckt nicht den Eindruck, "man" könne nicht Rumänien XIX. Jahrhundert sammeln.

Das stimmt so nicht. Es gibt viele Marken und Belege (und Ganzsachen!), die sind schön, selten und ... gar nicht teuer! Anbei ein Beispiel der 14. Ausgabe



Also, liebe Sammler: Augen auf und Rumänien sammeln! Ein gutes Gebiet mit vielen Möglichkeiten! Auch für Sammler mit kleinem Geldbeutel.

Liebe Grüsse
Heinz
 
bignell Am: 08.06.2017 21:50:55 Gelesen: 480052# 492 @  
@ Heinz 7 [#491]

Hallo Heinz,

interessantes Stück. Die 25 Bani sieht wiederverwendet aus, vielleicht Postbetrug?

Lg, harald
 
JohannesM Am: 08.06.2017 22:18:26 Gelesen: 480047# 493 @  
Ich habe heute einen Katalog von einem mir unbekannten Auktionshaus bekommen, der nur Lose einer einzigen Sammlung enthält, unter anderen auch Rumänien. Die Ausrufpreise erscheinen mir sehr niedrig. Da die Auktion auch im Netz präsent ist will ich euch den Link nicht vorenthalten.

https://www.weltphila.de/de/i_9455_661/5405_Rumaenien_Sammlungen/A3-200.html?breadcrumbId=1496952666.4896

Beste Grüße
Eckhard
 
10Parale Am: 09.06.2017 18:52:58 Gelesen: 479991# 494 @  
@ JohannesM [#493]

Ich habe mir das Los angeschaut. Sollten die Marken echt sein (bei einigen habe ich keine Zweifel - Scans sind halt immer schlecht zu beurteilen), ist der Mindestpreis von 300,-- Euro bestimmt angemessen. Immerhin befinden sich einige frühe Marken mit schönen Abstempelungen dabei, auch einige ungebrauchte Kopfausgaben, die natürlich auf Echtheit hin zu untersuchen wären.

Liebe Grüße

10Parale
 
JohannesM Am: 09.06.2017 19:25:09 Gelesen: 479984# 495 @  
@ 10Parale [#494]

Es soll sich ja um die Sammlung eines Apothekers handeln, die seit 1912 nicht mehr berührt wurde, aber selbst wenn das stimmt - es wurde ja auch damals schon gefälscht, was das Zeug hielt.

Beste Grüße
Eckhard
 
Heinz 7 Am: 09.06.2017 20:41:41 Gelesen: 479974# 496 @  
@ bignell [#492]

Lieber Harald,

Du hast recht, dass die 25 Bani-Marke irgendwie "gebraucht" aussieht. Ich habe mir den Brief nochmals angeschaut, die Marke ist in der linken oben Ecke beschädigt, und die ganze Marke ist etwas schmutzig, aber eine Spur eines früheren Stempels kann ich nicht entdecken. Ich nehme also an, der Absender hatte einfach eine beschädigte Marke verwendet. Der Absender war wohl kein Briefmarken-Liebhaber, er hat auch die 50 Bani Marke kopfstehend aufgeklebt.

Ein Postbetrug liegt aber meines Erachtens keiner vor.

Liebe Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.06.2017 21:34:46 Gelesen: 479967# 497 @  
@ JohannesM [#493]

Hallo Eckhard,

danke für das Zeigen dieser interessanten Sammlung. Man findet an fast jeder Auktion ähnliche Angebote, aber die gezeigte Sammlung ist meines Erachtens weit überdurchschnittlich! Ich bin froh, dass Du selber ein Problem ansprichst; selbst wenn die Sammlung seit mehr als 100 Jahren existiert, ist das keine Garantie gegen Fälschungen, denn, wie Du richtig sagst: "Es wurde ja auch damals schon gefälscht, was das Zeug hielt". 10 Parale hat darum recht, wenn er darauf hinweist, dass man die Sammlung selber besichtigen müsste, um Näheres sagen zu können.

WENN die Marken echt sind, dann ist diese Auswahl weit mehr wert, als ihr Ausruf vermuten lässt!

Die Auswahl gefällt mir und ich nutze die Gelegenheit, die rumänischen Briefmarken anhand dieser Sammlung vorzustellen, denn sie ist ziemlich "komplett" 1858-1906!

Seite 1 - die erste Ausgabe fehlt, das ist verständlich, denn da fehlen die weltbekannten runden Ochsenköpfe
Seite 1 - Zeile 2: Die 2. Ausgabe (Mi 5-7)
Seite 1 - Zeile 3: Die 3. Ausgabe (Mi 8-10)
Seite 1 - Zeile 4: Die 4. Ausgabe (Mi 11-13)
Seite 1 - Zeile 5: Die 5. Ausgabe (Mi 14-16)
Seite 2 - Zeile 1: 6. Ausgabe (Mi 17-20)
Seite 2 - Zeile 2: 7. Ausgabe (Mi 21-25)
Seite 2 - Zeile 3/4: 8. Ausgabe (Mi 26-34)
Seite 2 - Zeile 4/5, Seite 3, Seite 4/1: 9. Ausgabe (Mi 36-54)
Seite 4/Zeile 2: 10. Ausgabe (Mi 55-56)
Seite 4/Zeile 5 + Seite 5: 11. Ausgabe (Mi 57-75)
Seite 6/Zeile 2-4: 12. Ausgabe (Mi 76-89, 95-98)
Seite 7-13: 14. Ausgabe (Mi 99 ff.)
Seite 14: 13. Ausgabe (Mi 90-94) + Gedenkmarken 1903/1906

dazu viele Portomarken (Seite 4-11), Paketmarken (Seite 14) und Marken "Rumänische Post in der Levante" (Seite 19).

Es sind viele wirklich gut aussehende Marken enthalten:

Michel Nr. 5 Iy, (Katalog Euro 200)
Michel Nr. 8 I, gestempelt "Jassy 12 / 6" (Katalog Euro 300)
Michel Nr. 15, ungebraucht, gut gerandet (Katalog Euro 70 oder 80)
Michel Nr. 25, schön gestempelt
Michel Nr. 26+27, beide wunderbar gestempelt "GALATI" und "GALATI 8.JUN 71"
Michel Nr. 31, ungebraucht (Katalog Euro 250)

Auch viele kleinere Werte sind aussergewöhnlich schön gestempelt, z.B. auch Portomarken und Paketmarken; das sucht der Sammler oft vergebens.

Kurzum: Eine Besichtigung und eine ernsthafte Prüfung sind meines Erachtens sehr zu empfehlen! Vermutlich lohnt es sich!

Heinz
 
JohannesM Am: 09.06.2017 22:22:16 Gelesen: 479957# 498 @  
@ Heinz 7 [#497]

Kurzum: eine Besichtigung und eine ernsthafte Prüfung sind meines Erachtens sehr zu empfehlen! Vermutlich lohnt es sich!

Ich denke das auch, nach Katalogangaben sind die Marken schon damals bei namhaften Händlern erstanden worden, also könnte man Glück haben und es sind keine oder wenig Fälschungen dabei. Von mir brauchst du aber keine Konkurrenz befürchten, ich sammele Rumänien (noch) nicht, aber ich finde dieses Thema interessant und es ist auch trollfrei.

Beste Grüße
Eckhard
 
Heinz 7 Am: 10.06.2017 10:47:15 Gelesen: 479921# 499 @  
@ JohannesM [#498]

Hallo Eckhard,

ich werde auf dieses Los auch nicht bieten, da ich für meine Sammlung nur wenige Stücke hätte, die ich wirklich brauchen könnte. Aber für einen Anfänger wäre das (mit grosser Wahrscheinlichkeit) ein sehr guter Grundstock. Mit einem Schlag hätte man eine gehaltvolle Sammlung, die man problemlos gezielt weiter ausbauen könnte.

Ich hoffe, die Sammlung findet einen Sammler, der die Chance nutzt und viel Freude an seinem Einkauf hat.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 10.06.2017 11:47:34 Gelesen: 479916# 500 @  
@ 10 Parale [#1]

Liebe Freunde der Rumänien-Philatelie!

Vor etwas mehr als 4 Jahren startete unser Freund 10 Parale dieses schöne Thema "Rumänien für Sammler". Heute sind wir bei Beitrag 500 angelangt!

10 Parale hat rund 30 % aller Beiträge eingestellt, seine Begeisterungsfähigkeit ist einer der Hauptgründe, warum auch ich so gerne mitmache. Pepe hat mit seinen vielen schönen, grossformatigen Scan-Beiträgen wesentlich dazu beigetragen, die Schönheit der Briefmarken-Ausgaben sichtbar zu machen. Auch er hat über 50 Beiträge beigesteuert! Vielen Dank! Zonen Andy hat viele Beiträge geschrieben, leider in den Jahren 2016 und 2017 bisher keine Fortsetzung. Immer neue Namen erscheinen in der Autorenliste, bis heute 28 verschiedene.

Ich würde mir wünschen, dass Leute, die schönes Material haben und viel wissen, wie "wahewa" und "nor 42", noch verstärkt mitmachen würden; beide haben erst 4 Beiträge beigesteuert. Gerne würden wir mehr von ihnen lesen!

Wir haben nun in diesem Thema über 100'000 "Klicks" verzeichnet, also interessieren sich doch einige Leser dafür, das ist schön. Interessant und gut ist auch, dass wir für Spezialfragen auch "angrenzende" Themen eröffnet haben, so zu "Rumänien Ganzsachen" oder "Postrouten und Transportwege" oder Rumänien ab 1945.

Zu Ehren dieses wunderbaren Sammelgebietes "Rumänien" (das auch an der Auktion von Corinphila in Zürich aktuell mit hohen Preisen glänzte) stelle ich noch eine der schönsten Marken ein, die es zu dem Sammelgebiet gibt: das schönste Exemplar der Nummer 1:



Dieses riesenrandige, wunderschöne Exemplar zierte die Sammlung Caspary (und brachte vor 60 Jahren das Spitzenresultat, als seine phantastische Sammlung verkauft wurde). 1999 wurde es in Zürich wieder versteigert (Sammlung "Sarah", Los 4000). Ich bin zuversichtlich, dass das Gebiet Rumänien auch in Zukunft bei den Sammlern hoch im Kurs stehen wird!

Zudem danke ich dem Team "Philaseiten", dass wir diese Super-Plattform zur Verfügung haben! Das ist "Förderung der Philatelie" pur! Ohne finanzielle Interessen, das ist grossartig. Tausend Dank!

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Michael Mallien Am: 10.06.2017 11:59:53 Gelesen: 479912# 501 @  
@ Heinz 7 [#500]

Lieber Heinz,

es ist schön zu lesen, wie aus Dir die Begeisterung für die Rumänienphilatelie spricht. :)

Ich gehöre in diesem Thema zu den interessierten Mitlesern, denn schließlich beschäftige ich mich ja auch mit Rumänien, wenn auch eher mit jüngeren Postgeschichte des Landes.

Ich freue mich auf weitere Beiträge hier und in den anderen Themen zu Rumänien.

Herzliche Grüße
Michael
 
10Parale Am: 10.06.2017 21:34:19 Gelesen: 479877# 502 @  
@ Heinz 7 [#500]

An alle Freunde der Rumänien-Philatelie,

danke für die Blumen, lieber Heinz.

Am 21. Juli 1858 erschienen die ersten Briefmarken Rumäniens in der Hauptstadt des Fürstentums Moldau, Jassy (erster Verwendungstag: 22. Juli 1858!)

Ich möchte hier eine kleine Bestandsaufnahme zeigen, was von der 1. Moldau-Ausgabe noch erhalten ist (Stand 2008):

Wert ungebraucht gebraucht

27 Parale 14 178
54 Parale 25 290
81 Parale 35 27
108 Parale 20 189
 

Die 81 Parale scheint irgendwie aus dem Rahmen zu fallen, denn von ihr gibt es von den ungebrauchten die Meisten und von den gebrauchten die Wenigsten.

Es sind in den letzten 30 Jahren auch einige Marken neu aufgetaucht.

Ich möchte schließlich noch ergänzen, dass es auch verschwundene Marken gibt, besonders einige aus der Sammlung König Carols I., ie nach seinem Tod 1950 nicht mehr auftauchten.

Ich freue mich mit diesem Thema zumindest ein wenig, - so hast du, lieber Heinz es einmal ausgedrückt -, als ein "Botschafter" für ein Land in Südosteuropa tätig werden zu können, was allgemein heute noch zusammen mit Bulgarien und anderen kleinen Staaten den Status eines armen, entwicklungsbedürftigen Landes an der Außengrenze Europas genießt. Die Briefmarken zeigen, dass dieses Land seine kulturellen Schätze besitzt. Möchte hier mal meine Frau zu Wort kommen lassen und zitiere sie folgendermaßen:

"Rumänien hat es einfach nicht geschafft, seine Schätze ins richtige Licht zu stellen".

In diesem Sinne vielen Dank auch den passiven Mitlesern. Auch ich lese gerne andere Themenbereiche und danke wie Heinz 7 philaseiten für die Möglichkeit sich hier zu kostenfrei zu engagieren.

Liebe Grüße

10Parale

PS: Die von mir gezeigte Marke (Kehrdruckpaar der 27 Parale) gehörte einst zur Sammlung Carols I. und bleibt bis heute vermisst.


 

Heinz 7 Am: 12.06.2017 17:59:08 Gelesen: 479767# 503 @  
@ Michael Mallien [#501]

Lieber Michael,

Du bist mit grossem Fleiss ebenfalls breit eingestiegen bei "Philaseiten". Das Thema "Rumänien: Belege nach 1945" erhält von Dir viele Beiträge, und das Thema hat es in weniger als einem Jahr schon auf 176 Beiträge gebracht! Ich finde es gut, dass wir die Zeit nach 1945 in einem eigenen Thema behandeln.

Das Thema "Rumänien: Ganzsachen" ist auch bei Beitrag 172 (Start: 12.7.2013) und das Thema "Rumänien: Marken echt oder falsch?" bei Beitrag 124. Dazu kommt ein ähnliches Thema: "Rumänien Fürstentum Moldau: Marken echt oder falsch?", das zusätzlich 69 Beiträge aufweist.

Alles zusammen sind mehr als 1000 Beiträge zum Sammelgebiet Rumänien, das ja aus gutem Grund bei den Sammlern einen sehr guten Ruf hatte (die klassischen Ausgaben 1858-1872). Man beachte die älteren "Bestenlisten" von verschiedenen Autoren 1900-1980, da gilt (galt) Rumänien immer als "etwas vom Besten".

Gestern musste ich schmunzeln! Ich sah einen Uralt-Film mit Audrey Hepburn und Cary Grant: "Charade" auf ARTE, Jahr 1963. Ich wusste nicht, dass Briefmarken darin eine wichtige Rolle spielen. Doch ein Nichtganzehrlicher Mensch hatte seine Beute von 250'000 (guten alten!) US Dollars in Briefmarken angelegt! Die Auswahl würde mir auch gefallen:



Die 3 Marken im Film existieren exakt so nicht, sind aber alle täuschend ähnlich zu wirklichen Weltraritäten: die 4 Skilling Marke Schweden erinnert an den 3 Skilling Farbfehldruck, die Hawaii 3 Cent Marke an die gleich aussehende 2 Cents Marke und die 82 Parale-Marke an die 81 Parale-Marke Ochsenkopf-Erstausgabe!

Wenn Audrey Hepburn geahnt hätte, dass eine Briefmarke mit ihrem Konterfei auch einmal viel Aufsehen erregen würde, wäre sie bestimmt "amused" gewesen!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.06.2017 23:57:29 Gelesen: 479720# 504 @  
@ 10Parale [#502]

Lieber Kollege,

die gezeigten Zahlen sagen meines Erachtens genügend klar:

Die 81 Parale Marke ist sehrsehrsehr selten, ungebrauchte runde Ochsenköpfe (1. Ausgabe) sind alles Weltraritäten, noch deutlich seltener als gestempelte Marken

Lange Zeit galt die 81 Parale Marke als die grösste Seltenheit von allen. Das stimmt ja auch, wenn wir die Gesamtzahlen betrachten. Dass in den letzten Jahrzehnten die Anzahl der bekannten Ungebrauchten erhöht hat, wurde vielleicht etwas zuwenig in den Katalogpreisen berücksichtigt. Die 81 Parale ungebraucht ist zwar etwas hoch bewertet, das hängt aber auch damit zusammen, dass manch ein Sammler eine ungestempelte Marke kauft, weil er keine gestempelte findet. Die 54 Parale ungebraucht sollte aber nicht so deutlich tiefer bewertet sein als die 81 Parale Marke *.

Ich finde es auch erstaunlich, wie hoch die Resultate der Auktionen sind in den letzten 15 Jahren, für die ungebrauchten Marken der 1. Ausgabe. Wenn ich das mit anderen europäischen Raritäten vergleiche, so muss ich sagen: die Katalogpreise für Rumänien haben durchaus ihre Berechtigung, was wir für viele andere Länder nicht unbedingt bejahen können.

Eine letzte Ergänzung zur Anzahl der 81 Parale Marken: auch diese Marke ist ungebraucht kaum zu finden! Das liegt nicht zuletzt daran, dass von den registrierten Stücken eine ganze Reihe verschollen sind (1950-2006, gemäss Beobachtung David Feldman, siehe Auktionskatalog 3.12.2006): 8 Stück! 5 weitere Exemplare sind in einem Museum. Das reduziert die Zahl der verfügbaren Exemplare empfindlich. Die drei Exemplare, die dann (2006) versteigert wurden, erreichten spektakuläre Preise:

Los 20015: Euro 120'000
Los 20016: Euro 80'000
Los 20017: Euro 70'000

Alle Lose übertrafen also den Katalogwert erheblich! Die 2006er-Auktion war zwar (preislich) ein Ausreisser nach oben, aber auch viele andere Resultate 1999-2017 sind hoch.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 25.06.2017 17:28:48 Gelesen: 477905# 505 @  
@ Heinz 7 [#504]

Wir müssen den ständig stattfindenden Auktionen nicht nur dankbar sein, dass Sie uns die Möglichkeit bieten, den Markt zu beobachten, sondern auch bei diesen sehr begehrten und raren Sammlerobjekten Forschungen über das Vorkommen und deren Bestand zu führen.

Leider ist der Rumäniensammler Nr. 34 aus dem Jahr 1979 nicht in meinem Besitz. Dort befindet sich auf Seite 41/42 ein Artikel über die violette 3-Bani Marke von 1870 (Quelle: F. Heimbüchler: Fürstentum Walachei, Vereinigte Fürstentümer).

Ich hoffe, ich kann bis zu unserem Treffen der ARGE Rumänien in München eine kleine Expertise über den Bestand der noch erhaltenen Briefe mit der 3-Bani Marke erstellen, die allein nur auf Drucksachen vorkommt, Misch- und Buntfrankaturen ausgenommen.

Während ab dem 13. Januar 1868 infolge der Währungsumstellung von Parale auf Bani die Drucksachen je 15 gramm 2 Bani kosteten (anstatt 2 Parale: sie CUZA-Marken), wurde am 15. Oktober 1870 die Gebühr für Drucksachen im Inland von 2 auf 3 Bani erhöht, und zwar bis zu einem Gewicht jetzt von je 40 gramm.

Aus aktuellem Anlass möchte ich es ein wenig spannend machen und allen Interessierten ein Brief vorstellen, der gerade bei einer eBay Auktion erhältlich ist und aus der berühmten Korrespondenz an den Bürgermeister von Dorohoi stammt. Ich halte den Brief im übrigen für echt, allerdings ist er nicht so schön wie die anderen 2 Briefe, die ich aus dieser Korrespondenz kenne.

Von diesen Drucksachen konnte ich bislang 5 Stück festmachen.

3 der Briefs wurden meines Wissens bislang bei Corinphila zum Verkauf gebracht (Februar 2007, Los 5145 - Ausruf: 1.500,-- SFr. Ergebnis: unbekannt)
(2013 - Los 5077 - Ausruf 1.000,-- SFr., Ergebnis: unbekannt) (Juni 2017, Los 1425, Ausruf 500,-- SFr. Ergebnis: 700,- SFr.).

Auf Seite 205 im o.g. Band von F. Heimbüchler ist eine weitere sehr schöne Drucksache an den Bürgermeister von Dorohoi abgebildet.

O.g. Brief, den ich nun völlig überraschend entdeckte, wird übrigens von rgadidov angeboten, ein Anbieter mit Sitz in Amerika.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 26.06.2017 22:27:13 Gelesen: 477744# 506 @  
@ 10Parale [#505]

Lieber 10 Parale,

es würde mich freuen, wenn Du im August eine Studie über diese schöne Briefmarke präsentieren würdest!

Den Rundbrief 34 vom Juni 1979 der ARGE, ein Aufsatz "Die 3 Bani Marke von 1870, violett" von Dr. Liviu Cristea und Fritz Heimbüchler, habe ich zwar nicht im Original, aber in Kopie. Die Abbildungen sind darum schlecht, aber trotzdem sind sie Dir meines Erachtens nützlich. Einzelne Fotos könnten wir heute durch neue Farbfotos ersetzen! Ich sende Dir die 7 Seiten zu (eine Kopie der Kopie).

Auch mit den Auktionsergebnissen kann ich Dir voraussichtlich helfen.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.06.2017 23:35:13 Gelesen: 477729# 507 @  
@ 10Parale [#505]

Soviel vorweg:

Los 5077 der 179. Auktion 2013 blieb unverkauft (Limitpreis: CHF 1'000).

Los 7093 der 167. Auktion 2010, auch eine Einzelfrankatur, brachte einen Erlös von CHF 1'560 (+ 19.5 %). Das Resultat war so "krumm", weil der Auktionator in Euro ausrufen musste und der Erlös dann in CHF umgerechnet wurde.

Mehr Resultate gerne auf Anfrage.

Heinz
 
10Parale Am: 27.06.2017 20:03:26 Gelesen: 477582# 508 @  
@ Heinz 7 [#506]

"es würde mich freuen, wenn Du im August eine Studie über diese schöne Briefmarke präsentieren würdest!"

Lieber Kollege,

mittlerweile habe ich 6 Drucksachen (bis 40 gramm) mit der 3 Bani violett gefunden, die seit 1999 auf dem Markt angeboten wurden (werden). Eine Drucksache über 40 gramm ist mir noch nirgends aufgefallen. Da ist sicher noch einige Recherche nötig. Auf die Zusendung de o.g. Vortrages aus Heft 34 freue ich mich besonders, recht herzlichen Dank. Ich hoffe daraus noch Stoff für einen kleinen Power Point Vortrag ziehen zu können.

Ich möchte hier eine besonders schöne Drucksache zeigen, die am 31. Mai 1872 von Bukarest an den Landrat des Distrikts Vlasca lief. Sehr schöner Fingerhutstempel auf der Briefmarke. Dieser Brief wurde an der 149. Corinphila Auktion 2007 für 1.500 SFr. ausgerufen. Ich hoffe bald selbst Auskunft über den Zuschlag geben zu können. Wirklich ein wunderschöner Brief.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 27.06.2017 21:29:09 Gelesen: 477562# 509 @  
@ 10Parale [#508]

Los 5145 war wirklich aussergewöhnlich schön. Diese Einzelfrankatur kostete dann aber auch stolze CHF 2'400 + 18 %. 2006-2007 gab es viele sehr hohe Preise für Rumänien-Spezialitäten. An derselben Auktion erreichten 36 der 250 Rumänien Lose dieser Auktion einen Zuschlag von CHF 10'000 und mehr!

Auch Ausgaben der 6.-8. Ausgabe erreichten meist durchwegs hohe Preise.

Liebe Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 02.07.2017 13:43:58 Gelesen: 476918# 510 @  
@ Heinz 7 [#509]

Ich habe mir zwischenzeitlich den Band "EDITION D´OR XII Die Fritz Heimbüchler Sammlung" zugelegt und kann dieses Werk jedem Rumänien Sammler nur empfehlen. Dort erfahren wir auch sehr viel mehr über die Postrouten und Transportwege in den Fürstentümern sowie deren Nutzung durch ausländische Postämter. Außerdem sind dort 2 schöne Abbildungen von seltenen Drucksachen mit der Michel Nr. 18, 3 Parale violett.

Bei der Lektüre dieser wunderbar gestalteten Sammlung kam es mir in den Sinn: "Schuster, bleib bei deinen Leisten" und ich habe mich erneut um meine Lieblingsmarke, die 30 Parale blau bemüht.

So konnte ich neulich diese Briefvorderseite eines Briefes der 2. Gewichtsstufe von Bukarest nach Braila erwerben. Auffallend der knappe und exakte Randschnitt der Marken (englisch: cut-to-shape). Man hat das Gefühl, der Absender war bedacht, die Marken sehr eng und exakt in die obere recht Briefecke zu kleben. Da es sich wohl um einen Kaufmannsbrief handelte und solche Kaufleute wie "Manoach" wahrscheinlich eine Unzahl von Briefen versendeten, waren die Marken unter Umständen schon vorgeschnitten. Leider gibt es darüber keine Zeitzeugen mehr und Schildkröten können nicht sprechen.

Es handelt sich um 2 Marken Handeinzeldruck und das Gesamtporto für den Brief betrug 60 Parale.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 04.07.2017 14:25:27 Gelesen: 476626# 511 @  
@ 10Parale [#510]

Die Bücher der Edition d'Or dokumentieren ganz grosse Sammlungen, oft Sammlungen die an internationalen Ausstellungen den Grand-Prix gewinnen konnten oder dafür nominiert waren. Es ist also ein weiser Entschluss, sich den Band über die Rumänien-Sammlung von Fritz Heimbüchler anzuschaffen.

Es ist für jeden Sammler wichtig, dass er sich in seinem Sammelgebiet auskennt und weiss, welches die Spitzenstücke des Sammelgebietes sind. Als Rumänien-Sammler ist es darum schön & lehrreich, eine Sammlung studieren zu können, die ohne Zweifel zu den Besten ihres Gebietes zählte. Die Sammlung auf den Originalblättern zu sehen, ist besonders interessant. In den Auktionskatalogen hingegen werden die Briefe und Marken sehr oft noch sehr viel präziser beschrieben, darum lohnt sich auch der Besitz der Verkaufskataloge.

Drei verschiedene Rumänien-Sammler gewannen in den letzten 60 Jahren einen Grand-Prix: Edouard Cohen, Fritz Heimbüchler und Joseph Hackmey. Hackmey hat gerade eben, in Finnland, seinen meines Wissens 2. Grand Prix mit Rumänien gewonnen. Du hast seine Sammlung 2008 in Bukarest bestaunen können.



In der Zwischenzeit sind noch einige "Kleinigkeiten" dazugekommen...

Solche "Hammer-Sammlungen" sollen uns nicht entmutigen, sondern unser Auge schärfen für wirklich gute und seltene Stücke, damit wir aus unseren eigenen Sammlungen das Beste machen. Nur die wenigsten Sammler können sich die ganz teuren Spitzenstücke leisten; es ist eine Kunst, auch mit schmalem Budget eine gute Sammlung aufbauen zu können.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 04.07.2017 21:42:21 Gelesen: 476543# 512 @  
@ Heinz 7 [#511]

"es ist eine Kunst, auch mit schmalem Budget eine gute Sammlung aufbauen zu können"

Joseph Hackmey, Erivan Haub und andere berühmte zeitgenössische Sammler spielen in einer anderen Liga. Umso mehr freue ich mich, dass Sie Ihre Kleinode hegen und pflegen, den Sammlern weltweit und der Wissenschaft der Philatelie nicht vorenthalten.

Je länger ich sammle, desto intensiver denke ich darüber nach, was Philatelie mit Kunst zu tun hat? Ich habe tausend Antworten und tausend Fragen. Doch dies ist so ein weitläufiges Thema, dem man ein eigenen Thread widmen könnte. Manch aufgeheizte Diskussion in diesem Forum würde sich in diesem Blickwinkel erübrigen.

Man betrachte nur den Zeitungs-Ausschnitt, den du in [#511] zeigst. Was unterscheidet dieses Unikat mit 8 Marken der berühmten 5 Parale von einem Werk von Vincent van Gogh? Man könnte hier Threads aufschlagen z.B. "Altdeutschland Incoming Mail Bayern" und sieht dort eine Menge wunderbarer kleiner Kunstwerke, die Bayern klassisch auch so gut erklärt wie kein anderer.

Ich möchte mein Lieblingsmarkenmotiv 30Parale fortsetzen und zeige ein interessantes Brieffragment. Es zeigt 2 Marken des Handeinzeldrucks auf einem Einschreiben mit dem handschriftlichen Zusatz "cu recepissa". Bei der linken Marke sieht man noch die Randlinie der Nebenmarke des Bogens. Man hat das Gefühl dass der Postmeister wohl schon einen Rakiu (rumänische Bezeichnung für Pflaumenschnaps) getrunken hat, als er den Bogen fabrizierte, so nah ist diese Nebenmarke abgeschlagen.

Das Einschreiben kostete nun schon 60 Parale, war eine dritte Marke vorhanden? Ist die dritte Marke noch ansatzweise zu sehen? Denn ein Rückschein kostete ja auch noch einmal 30 Parale, so dass der Brief meines Wissens nach 90 Parale gekostet hätte.

Wer genauer hinsieht, bemerkt, dass der Brief beim Auktionshaus Gärtner zu haben war. Ich musste einfach zuschlagen und freue mich nun über dieses kleine Kunstwerk aus Bukarest. Die rechte Marke ist stark angeschnitten, der dunkle Hintergrund, auf dem sie überlappt, beweist, wie dünn das Papier ist, auf dem diese Marken gedruckt wurden.

Ein sehr schöner FRANCO Stempel kann nicht übersehen werden.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 07.07.2017 23:02:26 Gelesen: 476067# 513 @  
Ich bin mir bewusst, dass das Gebiet Rumänien immer noch "exotisch" ist. Die Chinesen haben es auch noch nicht entdeckt. Ist ja auch gut so.

Ich fahre fort mit einem Brieffragment, freigemacht mit 3 Marken der Michel Nr. 10 I Handeinzeldruck zu je 30 Parale. Es handelte sich sehr wahrscheinlich um ein Brief der 2. Gewichtsstufe, freigemacht mit 60 Parale zzgl. 30 Parale für das Einschreiben, rückseitig verklebt. Der Brief lief von Bukarest nach Braila.

Das Fragment wurde mit einer Schere zugeschnitten und ich bin dankbar, dass diese wesentlichen Informationen somit erhalten wurden. Es ist nicht leicht, solche Briefe zu finden. Wie in Beitrag [#512] auch hier ein schöner FRANCO Stempel und ein Stempel RECOM. für das Einschreiben.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 08.07.2017 18:00:12 Gelesen: 475876# 514 @  
Beide Briefstücke stammen aus der gleichen Korrespondenz, man soll aber klarstellen, dass der Stempel FRANCO privater Herkunft ist, also nicht von der Post aufgebracht.

Nor 42
 
10Parale Am: 11.07.2017 21:35:14 Gelesen: 475379# 515 @  
@ nor 42 [#514]

Klarstellen und präzisieren, Nor42, vielen Dank für die weiterführenden Erläuterungen.

Dein Beitrag hilft mir echt auf die Sprünge, super. Zu was hat man denn die Literatur?

Die offiziellen von der Post aufgebrachten Stempel FRANCO gab es erst ab 1865 zur Zeit von Fürst Cuza (siehe K. Dragomir Stampilografie Postala fig. 1603 - 1612), demnach 7 Rahmenstempel und 3 rahmenlose Stempel.

Tatsächlich benutzten ab 1862 einige Geschäftsleute aus Bukarest, Braila, Galatz und Giurgiu FRANCO Stempel privater Herkunft, so dass man an Hand dieser Stempel exakt verifizieren kann, welcher Geschäftsmann den Brief verfasst hat.

Die Briefe aus [#513] und [#514] sind mit dem Stempel C9P FRANCO ´62, Marmorosch (fig. 1613) versehen, die der Geschäftsmann Jacob Marmorosch in Bukarest privat aufbrachte und benutze, das ist richtig, nor42. Ich habe das Firmenlabel und den zugehörigen Stempel aus einem Brief herausgescannt, um das Ganze zu verdeutlichen.

K. Dragomir nennt den Seltenheitsfaktor Raritate relativa = 0,5 ??? - was immer das auch bedeutet.

Schönen Abend

10Parale


 
Heinz 7 Am: 04.08.2017 19:10:51 Gelesen: 471436# 516 @  
@ 10Parale [#515]

Seltenheitsfaktor Raritate relativa = 0,5 ??? - was immer das auch bedeutet.

Lieber Freund,

Dragomir bewertet in seiner Buch viele der Stempel, er benutzt dazu aber nicht eine Währung, sondern den Buchstaben "R". Ein Stempel mit einem R bedeutet "1000 Punkte" und ist einigermassen selten; ich hörte einmal eine "Faustregel" 1 R = 100 Euro.

Wenn nun ein Stempel mit nur 0.2R bewertet ist (wie z.B. fig 272, siehe Dein Beitrag 46), dann ist er klar weniger selten. 0.2R heisst, der Stempel kommt sehr häufig vor. 0.1R ist meines Wissens die tiefste Stufe, die Dragomir benutzte.

Hat andererseits ein Stempel die Bewertung 2R, wie z.B. fig. 280 (vgl. Beitrag 145, M1-Stempel "Michaleni"), so bedeutet dies, dass der Stempel mit 2000 Punkten bewertet ist.

Ob man die Bewertung linear anwenden soll, ist Ansichtssache.

0.2 R = 20 Euro
1 R = 100 Euro
2 R = 200 Euro

Ich betone, dass die Frage der Umrechnung in einen Euro-Betrag sehr individuell angesehen wird. Die Meinung von nor42 zu dieser Frage (oder von anderen Experten) würde mich dazu sehr interessieren.

Seite 120 des Buches von Dragomir "Stampilografie" ist also eine Super-Anleitung, um den Wert der Stempel zu bestimmen! Die Bewertung gilt für 1990 (Jahr der Herausgabe). Fritz Heimbüchler hat in seinen Handbüchern dann teils ganz andere Bewertungen vorgenommen.

Anbei ein weiterer Brief mit einem FRANCO.-Stempel



Der A 62-Stempel BRAILA (fig. 368 Dragomir) ist rot recht selten. Der blaue Stempel "FRANCO." ist meines Wissens fig. 1613 KD. Die Marke brauche ich Dir nicht vorzustellen. Der Brief ist von 1863 und trägt rückseitig einen Ankunftsstempel von Bukarest.

Heinz
 
Michael Mallien Am: 27.08.2017 21:21:56 Gelesen: 467083# 517 @  
Die Rumäniensammler (Arge Rumänien) trafen sich an diesem Wochenende in München zum 38. Symposium und ich durfte das erste mal teilhaben. Spannende Vorträge vor allem zu klassischen Themen der Rumänien-Philatelie prägten das Programm, aber mehr noch das Miteinander und zu meiner großen Freude das persönliche Kennenlernen von unseren geschätzten Philaseitenfreunden Heinz 7 und 10 Parale.

Ein Thema war auch, wie das Sammelgebiet Rumänien populärer gemacht werden könnte. Als Problem wurde der sehr ausgeprägte Fokus auf die Klassik diskutiert, ein anderes könnte die Flut von Neuausgaben sein. Beides kann potenziell interessierte Sammle leicht abschrecken.

Wie man bei den Beiträgen in diesem Thema jedoch sehen kann, gibt es viele Möglichkeiten sich in einem Sammelgebiet wohl zu fühlen. Ich nehme mich selbst als Beispiel, denn ich habe erst in diesem Jahr begonnen Rumänien zu sammeln und dazu auch schon einiges gepostet. Vor allem die Inflationszeit von 1991 bis 2005 hat es mir angetan. Dort gibt es noch viel zu entdecken und auch für kleines Geld lässt sich eine schöne Sammlung aufbauen.

Heute möchte eine andere Möglichkeit zeigen. Man könnte sich z.B. daran machen Blockausgaben auf echt gelaufenen Briefen zusammen zu tragen. Vollständigkeit wäre hier allerdings auch ein Problem, denn es gibt über 500 Blockausgaben.

Ich habe gerade einen Brief aus Cluj-Napaco erhalten, der unter anderem mit diesem Block aus dem Jahr 2015 frei gemacht ist:



Der Block besteht aus zwei Marken zu 2,10 Lei und 14,50 Lei. Eine Besonderheit ist noch, dass die Blockmarken keine Zähnung aufweisen. Zur Einzelverwendung der Marken müssten diese also ausgeschnitten werden. Vielleicht findet man diese ja auch auf Briefen?

Hier noch der gesamte Beleg vom 16.8.2017. Er entstammt der 3. Gewichtsstufe (51-100g) und das Gesamtporto beträgt 20 Lei:



Das ist portorichtig mit

- Auslandsbrief 51-100g (Scrisori externe): 8 Lei
- Einschreibegebühr (Taxa de recomandare): 12 Lei

Viele Grüße
Michael
 
10Parale Am: 28.08.2017 16:00:34 Gelesen: 467056# 518 @  
@ Michael Mallien [#517]

Es hat mich sehr gefreut, dich anlässlich des 38. Symposiums der ARGE Rumänien am Samstag in München persönlich kennen zu lernen. Dies beweist, dass Internet Foren sich nicht ausschließlich auf den virtuellen Austausch von Gedanken und Fakten beschränken müssen.

Ich schätze sehr den internationalen Charakter dieser Arbeitsgemeinschaft. Obwohl ich nicht wirklich weiß, wie viele Mitglieder wir im Moment zählen und wie sie sich in Deutschland, Europa und der Welt verteilen, habe ich in den mir von unserem Protokollführer zur Verfügung gestellten Exemplaren des Rumäniensammlers nachlesen können, wer in dieser Arbeitsgemeinschaft tätig war und noch tätig ist.

Ich bin auch stets fasziniert von den Vorträgen und besonders von dem Erfahrungsschatz des 1. Vorsitzenden, Herrn Fritz Heimbüchler. Ich habe auch einige Bücher von Dr. Gmach (Österreichische und ungarische Posteinrichtungen in den Donaufürstentümern Band I - III) und ein Buch von Norbert Blistyar (Die österreichische Post in den Donaufürstentümern und der Dobrudscha im XIX. JH.). Herrn Blistyar traf ich in London 2015 und habe mich sehr darüber gefreut.

Auch Heinz 7 war ja schon literarisch tätig und sein großes Werk über die ausländischen Postämter in den Fürstentümern steht ebenso in meinem Bücherschrank.

Falls ich mal etwas schreiben sollte, ginge das mehr in Richtung "Rumänien, philatelistische Schatzkammer im Armenhaus Südosteuropas". Umso mehr freut es mich, dass dein Interessengebiet modern ist und es dir besonders die Inflationszeit von 1991 - 2005 so angetan hat. Mir wird ja oft "Begeisterungsfähigkeit" nachgesagt, was ja auch ein Vorwurf sein kann. Tatsächlich haben mich deine Ausführungen selbst in den Bann gezogen und ich war kurz davor, die Inflationszeit selbst als mein Sammelgebiet zu entdecken.

Ich habe einige Jahr Post von romfilatelia in Bukarest erhalten. Das waren diese berühmten Drucksachen mit dem kleinen Einschnitt in der Ecke. Nun möchte ich mal zeigen, was sich in diesen Drucksachen befand. Darin waren kleine Flyer, 2 - oder 3-seitig, die Informationen über neue Briefmarkenausgaben lieferten.

Ich habe für dich extra den Flyer "LEUL NOU 2005" eingescannt, der die Einführung des neuen Geldes im Jahr 2005 umschreibt und neue Briefmarken vorstellt.

Ein weiterer Flyer beschäftigt sich mit dem "MUZEUL NATIONAL FILATELIC" in Bukarest.

Die Zustellung dieser Briefe hat romfilatelia eingestellt, da ich dort keine Briefmarken bestellt habe. Ich bedaure dies, da ich stets versucht habe, ein Abonnement zu erhalten. Warum es scheiterte, kann ich nur damit erklären, dass diese Firma Kontakte zu Kunden wohl nur im Inland pflegt, leider.

Liebe Grüße

10Parale




 
Michael Mallien Am: 29.08.2017 22:21:14 Gelesen: 466948# 519 @  
@ 10Parale [#518]

Herzlichen Dank für das Zeigen des Flyers. Der ist natürlich sehr interessant, vor allem, wenn man der Inflationszeit vor der Einführung des neuen Lei zugetan ist. Die abgebildete Serie illustriert sehr schön das Ende der Inflation.

Viele Grüße
Michael
 
Heinz 7 Am: 29.08.2017 22:26:06 Gelesen: 466946# 520 @  
@ Michael Mallien [#517]
@ 10Parale [#518]

Liebe Kollegen,

es war mir eine Freude, Euch beim ARGE-Symposium zu treffen. Diese Jahrestreffen sind (für mich) immer Ansporn, wieder eine philatelistische Reise zu unternehmen und hoffentlich auch einen Fachbeitrag/-Vortrag beizusteuern. Nicht zuletzt auch die positive Resonanz und die Erfahrungen, die man dabei sammelt, ermuntern dann vielleicht sogar zu einem grossen Auftritt "vor grossem (fremdem) Publikum", dem Zusammenstellen einer Ausstellungssammlung oder zur Herausgabe eines Buches oder eines Aufsatzes. Mich jedenfalls hat die Mitgliedschaft bei der ARGE Rumänien sicherlich beflügelt.

Ich finde "Begeisterungsfähigkeit" eine sehr schöne und auch nützliche Tugend für unser Hobby Philatelie und hoffe, dass sie weiterhin bei Dir spürbar bleibt.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 01.09.2017 14:05:20 Gelesen: 466454# 521 @  
@ Pepe [#2]
@ 10Parale [#222]

Pepe, Du hast vor langer Zeit uns eine wunderschöne Serie von Rumänien-Marken gezeigt. Besonders interessant ist aus meiner Sicht dabei der Wert zu 35 Bani, denn er zeigt uns den Drucker bei seiner Arbeit.



Wir wissen, dass die ersten drei Ausgaben von Rumänien mit Handpressen auf kleinen Papierbogen erfolgte. Wir wissen auch, dass es dabei herstellungsbedingt Kehrdruck-Paare gab; offenbar, weil die Druckmaschine zu unflexibel war, um alle 32 Marken des Bogens normalstehend zu drucken (4 Reihen à 8 Marken).

Auf dem Wert zu 35 Bani (Michel Nr. 1750) sehen wir nun eine recht grosse Druckmaschine abgebildet. Der Drucker scheint mit der rechten Hand eine Kurbel zu drehen, mit der linken Hand fixiert er offenbar das zu bedruckende Papier. SEHR INTERESSANT AUCH DER BLICK AUF DEN BOGEN: die Reihen 1, 3 und 4 scheinen "komplett" zu sein, die Reihe 2 aber ist "in Arbeit"; der Drucker bereitet offenbar die dritte Marke der Reihe vor.

Dieses Bild zeigt uns also, dass (nach Vorstellung des Markenentwerfers) zuerst zwei "Arbeits-Reihen" à 8 Marken bedruckt wurden. DANN WURDE OFFENBAR DER BOGEN GEDREHT, sodass die 1. Arbeits-Reihe zur vierten (kopfstehend!) Positions-Reihe wurde und die 2. Arbeits-Reihe zur dritten Positions-Reihe, auch kopfstehend. Hernach druckte der Drucker am oberen Blattrand eine neue Reihe Marken (1. Positions-Reihe, normalstehend), bevor er schliesslich zur vierten Arbeits-Reihe ansetzte (auf dem Bogen die zweite Positions-Reihe).

So entstanden die seltenen, begehrten und teuren Kehrdrucke, von der es heute nur noch wenige gibt:

1. Ausgabe: ein einziges Kehrdruckpaar ist bekannt / weltberühmt: das Kehrdruck-Paar (27 Parale). 10 Parale hat uns dieses Paar (als Reproduktion auf einem Gedenkblock) gezeigt (in Beitrag 222) und im Thema "die wertvollsten Briefmarken der Welt" wurde das 27 Parale-Kehrdruckpaar auch schon besprochen.



2. Ausgabe: hier gibt es ungestempelt doch noch einige KD-Paare. Gestempelt und besonders auf Brief sind sie aber sehr, sehr selten und entsprechend teuer

3. Ausgabe: wie zweite.

Ob die Abbildung der Druckmaschine auf der Briefmarke von 1958 korrekt ist, darf bezweifelt werden, eventuell war die Druckerpresse bedeutend kleiner. Meines Wissens ist das Aussehen der Druckerpresse der 1./2. Ausgabe auch heute noch ungewiss.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 01.09.2017 21:32:28 Gelesen: 466357# 522 @  
@ Heinz 7 [#521]

Ob die Abbildung der Druckmaschine auf der Briefmarke von 1958 korrekt ist, darf bezweifelt werden, eventuell war die Druckerpresse bedeutend kleiner. Meines Wissens ist das Aussehen der Druckerpresse der 1./2. Ausgabe auch heute noch ungewiss.

Meines Wissens wurden insgesamt 752 Bogen zu je 32 Marken der 1. Ausgabe der Ochsenköpfe gedruckt. Rechnet man hoch, dass pro Bogen rein theoretisch 8 Kehrdruckpaare auf Grund der Drucktechnik möglich waren, sind insgesamt 6.016 Kehrdruckpaare möglich gewesen. Du zeigst uns das einzig erhalten gebliebene Paar der 1. Ausgabe und dies ist auch nur deshalb erhalten geblieben, weil es einmal einen Brief geziert hat.

Bislang ist wohl auch kein einziger Bogen der 1. Ausgabe der Ochsenköpfe komplett mit 32 Marken erhalten geblieben, was die Nachforschung über die Drucktechnik und das Aussehen der Druckpresse erleichtert hätte.

Interessant finde ich 2 Hinweise, die uns V. Tebeica in seinem Werk "Die ersten rumänischen Postmarken" gibt. Es gibt einen Probebogen, auf dem alle 4 Werte in 4 Reihen zu 8 Marken gedruckt wurden. Dieser Probebogen wurde 1935 im Archiv der Deputiertenkammer in Bukarest entdeckt. Auf welcher Druckmaschine wurde er hergestellt? Immerhin ist es gelungen, 3 Reihen von Marken (54, 81, 108 Parale) in einer Bogenlage herzustellen. Die Neigung der einzelnen Marken ist bei allen 24 Marken gleich, weil die Klischees ihre Lage während des Drucks beibehielten. Nur die 27 Parale Marke ganz rechts wurde einzeln händisch aufgedruckt, weil der Bogen auf der Platte keinen Platz mehr hatte. Der Drucker hätte zwar den Bogen wenden und das 27 Parale Klischee befestigen können, dies dauerte wohl länger als das Aufpressen des Klischees mittels Handbewegung.

Vielleicht wurden nicht alle 752 Bögen der 1. Ausgabe so gedruckt, dass der Bogen in je 2 Arbeitsreihen zu 8 Marken (wie in [#521] beschrieben) bedruckt wurde, sondern der Drucker druckte z.B. 3 Reihen (der Probebogen beweist, dass dies möglich war) und drehte den Bogen erst dann um 180 Grad. Meines Erachtens bestanden also auf Grund der Größe der Platte und den Abmessungen des Bogens Freiräume, die es den Drucker überließen, wie er beim Druck vorging. Und ich bin sicher, dass der zuständige Drucker keineswegs in irgendeiner Routine verhaftet war (ich denke bei dem Ausdruck an bayern klassisch - nur er weiß warum).

Jedoch sprechen die erhalten gebliebenen Bögen der 2. Ausgabe gegen meine Theorie. Ich müsste sie eingehender studieren. Mich wundert es sehr, dass nur 1 Kehrdruckpaar der 1. Ausgabe erhalten geblieben ist, auch Paare finden sich wenig, die weiteren Aufschluss geben könnten. Bedenkt man aber, dass beispielsweise von der Blauen bzw. Roten Mauritius jeweils 500 Exemplare hergestellt wurden und weltweit von der Blauen noch 12 und der Roten Mauritius noch 15 Stück existieren, will ich die äußerst geringe Häufigkeit der Kehrdruckpaare bzw. von Paaren der 1 Ausgabe hier in die Überlegung mit einbringen.

Weiterhin schreibt Tebeica im Schlussteil seines Buches:

"Auch heute noch kann in der Markendruckerei der Rumänischen Staatsbank ein Urtyp der rudimentären, handbetriebenen Druckpresse des Markenateliers zu Jassy aus dem Jahr 1858 besichtigt werden" ... und ...

explizit auf die 35 Bani Marke eingehend, die du uns im vorgehenden Thread zeigst, schreibt Tebeica (Seite 205): "Als Vorbild diente dem Künstler die in der Markendruckerei noch heute aufbewahrte Druckpresse."

Ich zeige den Interessierten diesen Essai-Bogen, damit jeder sich seine Gedanken machen kann.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 02.09.2017 18:06:43 Gelesen: 466190# 523 @  
@ 10Parale [#522]
@ Pepe [#2]

Bravo!

Ich habe vergessen, bei Tebeica nachzusehen, aber Du hast die richtigen Stellen gefunden! Ich habe nachgelesen, auf Seite 203-208 geht er in seinem Schlusswort unter anderem genau auf diesen Briefmarken-Satz ein, den uns Pete vorgestellt hat. Und offenbar ist sich Val. Tebeica sicher, dass die Marken-Presse 1858 wirklich verwendet wurde.

Er schreibt (1962): "Der Künstler Serban Zainea schuf in den Werten dieser Jubiläumsausgabe ein wahres Meisterwerk der Miniatur. Die sowohl in den Zeichnungen der 8 Marken als auch in denen des kleinen Bogens ausgedrückte Idee hat repräsentativen Wert, und es gelang dem Künstler, nicht nur Bilder aus dem Wirken der rumänischen Post aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts wahrheitsgetreu wiederzugeben, sondern auch den Weg der ersten Marken von der Druckpresse bis in den Bereich des Postverkehrs zu veranschaulichen."

Ich kann jetzt nicht mehr sagen, woher meine Erinnerung kam, dass das Aussehen der Druckerpresse der 1./2. Ausgabe auch heute noch ungewiss sei. Dank Val. Tebeica wissen wir mehr!

Heinz
 
10Parale Am: 16.09.2017 18:38:53 Gelesen: 463426# 524 @  
@ Heinz 7 [#368]

Von dieser Michel Nr. 25 gibt es 2 Farben (Quelle: Michel).

Ich zeige hier mal ein ungebrauchtes (falzloses) Einzelexemplar mit wunderschöner Farbe indigo/rot als Vergleichsstück zu deinem wunderschön gestempelten Exemplar blau/rot in Beitrag [#368].

Der Steindruck wurde in 2 Druckgängen hergestellt. Erst wurde der Rahmen gedruckt, dann das Mittelstück.

Der Originalbogen bestand aus 100 Marken in 7 waagrechten Reihen zu je 15 Marken. Aufgrund dieser Anordnung gab es verschieden angeordnete Leerfelder am Bogenrand.

Fritz Heimbüchler schreibt in seinem Werk Vereinigte Fürstentümer ff., dass Originalbogen aller Wertstufen der internationalen Ausgabe Fürst Carol I. mit Backenbart von 1869 nicht bekannt sind.

Umso mehr verstehe ich jetzt, weshalb größere Einheiten so selten und teuer sind.

Liebe Grüße

10 Parale


 
Heinz 7 Am: 27.09.2017 13:35:04 Gelesen: 461385# 525 @  
@ 10Parale [#524]

Es ist in der Tat schwierig geworden, grössere Einheiten der ersten 14 Ausgaben von Rumänien zu günstigen Preisen kaufen zu können; und das bezieht sich auch auf gestempelte Einheiten (z.B. Viererblocks). Hier ist preislich in den letzten 20 Jahren viel passiert; früher waren solche Einheiten viel weniger gefragt, und man konnte bisweilen Einheiten zu tiefen Preisen kaufen. Die Tatsache, dass aber nicht sehr viel angeboten wurden, deutet auch darauf hin, dass sie recht selten sind.

Einzelne Werte machen hier eine Ausnahme, die sieht man oft und auch verhältnismässig günstig. Weil viele Sammler die Ausgaben 4 bis 8 (Michel Nrn. 11-34) auch gerne plattieren, sind grössere Einheiten davon auch sehr beliebt.

Ich freue mich über das hohe Interesse an solchen Einheiten, denn dies zeigt mir, dass doch einige Sammler dafür gutes Geld auszulegen bereit sind.

Heinz
 
10Parale Am: 29.09.2017 15:09:53 Gelesen: 460981# 526 @  
@ Heinz 7 [#525]

Danke für die Hinweise zu den grösseren Einheiten der ersten 14 Ausgaben.

Ich komme heute zurück auf die insgesamt 21 Stempel vom Typ M3, die in den Jahren zwischen 1859 (2. November 1859: JASSY I) und bis zum 25. Juli 1865 auf Briefen und Marken vorzufinden sind.

Wir haben bereits einige gezeigt. Da ich das Angebot und den Markt für diese Stempel seit langem und relativ intensiv verfolge, glaube ich abschätzen zu können, wie oft dem Sammler einer dieser Stempel über den Weg läuft.

Nach längerer Suche ist es mir nun gelungen, den Stempel M3 Kiriac Dragomir fig. 317 (Stampilografie Postala Seite 87) FRANCO OKNA ausfindig zu machen. Der schön abgeschlagene Stempel befindet sich auf einer Michel Nr. 10 I Handeinzeldurck 30 Parale blau.

Nun, die Marke ist nun nicht gerade ein Prachtexemplar, aber Abschläge mache ich da gerne, denn ich denke, es handelt sich um einen seltenen Stempel.

Wenn ich Kiriac Dragomir richtig verstehe, wurde dieser Stempel auf der 2. Ausgabe der Ochsenköpfe nicht benutzt.

Weitere seltene M3 Stempel, die ich noch nie gesehen habe: FRANCO NIAMTZU; FRANCO VASLUI; FRANCO HUCHII;

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 29.09.2017 23:27:04 Gelesen: 460910# 527 @  
@ 10Parale [#526]

Es ist eine edle Aufgabe, alle M 3-Stempel zu suchen und zu sammeln. Mir fehlen auch noch ein paar dieser schönen Stempel. Auch VASLUI habe ich nicht.



Dieses Los war vor 10 Jahren in Zürich an einer Auktion angeboten. Eine 7y mit diesem sehr schönen Abschlag "VASLUI" (fig. 321) wurde angeboten, Schätzpreis CHF 300. Ich habe das Los nicht gekauft, vielleicht ein Fehler, denn es kostete nur CHF 380 & Zuschlag (18 %). Der Katalogwert der 7y gestempelt lag damals bei Euro 350. Im Handbuch I Heimbüchler (1994) bewertet er die Stempel nicht detailliert, aber im Werk von Dragomir (1990) sind Angaben zur Seltenheit gegeben.

Die meisten Stempel sind bewertet mit 0.2 R - 0.8 R: 11 Stempel: Bacau, Berlad, Botoscheni, Fokschany, Foltichenii, Galatz I-308, Galatz II-309, Jassy I-311, Jassy II-312, Roman, Tekoutci.

8 weitere Stempel hatten Bewertungen zwischen 1.0 R - 2 R (Doroehoi, Huchii, Ismailu, Kahul, Niamtzu, Okna, Piatra, Vaslui)

Am höchsten bewertet sind:
Michaileni: 3 R
Bolgrad: 4 R

Also zu Deiner Bemerkung: "nie gesehen"

Vaslui ist bewertet mit 1.2 R, also nicht riesig hoch. Huchii ist bewertet mit 2 R, ebenfalls Niamtzu, auch nicht gewaltig hoch. Wenn Du eine Weile den Markt beobachtest, wirst Du früher oder später diese Stempel vermutlich finden. Sie sind aber selten und begehrenswert.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Michael Mallien Am: 16.10.2017 21:14:18 Gelesen: 457457# 528 @  
Aus den Tiefen der Klassik komme ich nun zu einer Ausgabe, die eher in eine Motivsammlung passt.

Am 25. Juli 1971 erschien die Serie Aktgemälde, bestehend aus 6 Werten und einem Block. Den Block habe ich schon an anderer Stelle gezeigt [1].

Die 6 Werte haben die MiNrn. 2946 bis 2951.

FDC mit MiNr. 2949: E. Delacroix "Odaliske" und MiNr. 2948: N. Grigorescu "Akt am Meeresstrand"



FDC mit MiNr. 2951: J. Palma ilVecchio "Venus und Amor" und MiNr. 2946: Iosof Iser "Akt"



FDC mi MiNr. 2947: Camil Ressu "Akt" und MiNr. 2950: A. Renoir "Akt in Landschaft"



Viele Grüße
Michael

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=10682&CP=0&F=1#newmsg
 
10Parale Am: 17.10.2017 12:21:41 Gelesen: 457335# 529 @  
@ Heinz 7 [#527]

Eine 7y mit M3 Vaslui in fast perfekter Haltung, das muss seinen Preis haben, kommt es an die interessierte philatelistische Öffentlichkeit.

Im Moment habe ich bei ebay ein einziges Angebot mit diesem Stempel entdeckt, aber der Stempel ist relativ grottenschlecht, so dass die 400,-- Euro Ausruf schmerzen, zumal nur der erste Buchstaben von V aslui zu sehen ist.

Ich habe in Burgdorf (CH) bei der Ganzsachenausstellung vor wenigen Wochen einen relativ seltenen Stempel von MARASESTI entdeckt. Ich habe lange gezögert, diese Marke mit dem Stempel zu zeigen, da ich sie anfangs für eine Fälschung hielt, da ich kein vergleichbares Stück fand und auch bei Kiriac Dragomir in der Stampilografie Postala nichts fand. Heinz 7, du hast die Marke Michel Nr. 69, den Höchstwert des Freimarkensatzes von 1885/89, selbst begutachtet und mir zu dem schönen Stück gratuliert.

Nun ist es mir aber gelungen, ein Vergleichsstück zu finden, eine Ganzsache, von der ich annehmen kann, dass sie echt gelaufen ist und dieser Stempel unter Umständen häufiger anzutreffen ist, als ich vermutete.

Die Ganzsache lief am 26. November 1893 von MARASESTI nach BERLAD.

Das Problem ist nun, es gibt 4 verschiedene Ortschaften in Rumänien, die sich Marasesti nennen. Auf Grund der Umstände tippe ich nun mal auf die größte der Ortschaften in der Westmoldau im Kreis Vrancea. Dafür spricht auch die relativ lange Beförderungsdauer von 2 Tagen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 18.10.2017 00:02:19 Gelesen: 457183# 530 @  
@ 10Parale [#529]

Den Höchstwert der 11. Ausgabe nahezu perfekt mit einem klaren Vollstempel zu finden, verdient ganz sicher eine Gratulation! Dass der Verkäufer die Marke zu einem Drittel des Katalogpreises anschreibt, zeigt, dass er die Seltenheit eines solchen Stückes nicht erkannt hat. Gut für Dich!

Der Stempel ähnelt der fig. 662 Dragomir (Gruppe B 2; Stampile postclasice; Dublu cerc cu data pe trei rinduri = Zweikreisstempel mit dreizeiligem Datum).

Beim Ort kann ich nicht weiterhelfen, trotz meinem Buch "Dictionaru topograficu si statisticu alu Romaniei" Bucurecsi 1872. Die Schreibweise ist abweichend, sodass ich aus den Daten die definitiv-richtigen nicht bestimmen kann. Ausserdem finde ich keine Übersetzungen für z.B.

"plassa" oder
"cotuna".

Nach über eine Stunde Kopfzerbrechen gebe ich auf.

Es ist aber toll, dass Du eine Postkarte (Ganzsache) mit einem gleichlautenden Stempel hast!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.10.2017 21:05:49 Gelesen: 456995# 531 @  
Liebe Leser,

was hat eine Österreich-Marke in diesem Thema zu suchen? Die aufmerksamen Leser unserer Rubrik haben bereits gelesen, dass auch fremde Postverwaltungen in Rumänien Postdienst betrieben haben. Die österreichische Post spielte eine wichtige Rolle für den Postdienst in Rumänien.

1853 brach der Krimkrieg aus zwischen Russland und dem Osmanischen Reich. Österreich verlegte Truppen auf das Gebiet des heutigen Rumäniens und richtete eine Feldpost ein.

Der Stempel "GIURGEVO" wurde 1855 eingeführt, also zur Zeit des Krimkrieges. Er ist recht selten und wurde bereits 1966 bei Tchilinghirian mit GB£ 90 bewertet (auf 9 Kreuzer-Marke, fig. 748). Norbert Blistyar bewertete diesen Stempel in seinem Buch mit Euro 250 (2011) (Seite 104). Gertlieb Gmach schrieb zu diesem Stempel: "Sehr selten sind Abschläge auf Marken der ersten Ausgabe Österreichs." (Seite 278 von Band I, 2014).

Ein ungewöhnlich schönes Exemplar kam diesen Monat an einer Auktion zum Verkauf. Der Auktionator wusste, dass das Stück gut ist, und es hatte einen hohen Startpreis.



Auktionsbeschreibung:

"Austrian period: 9Kr Type IIIb/ Platte A MP (#5, Eckrandstück 5mm, Ferch. 325€ als Einzelmarke), mittlers GIURGEVO 4/1 entwertet (Mü. 2011a, seltener Stempel aus Walachei/ Rumänien, P.A. in 1857 eröffnet). Einzelmarke auf kl. Ausschnitt"

Korrektur: Der Stempel wurde 1855 eingeführt.

Der Zuschlagpreis ist nun aber erfreulich für den Einlieferer: Euro 950 kostet das gute Stück!

Ich zeige das gerne hier um auch meine Sammlerkollegen zu ermuntern, auf solche Stempel zu achten, es lohnt sich. Nicht immer wissen die Anbieter, dass diese Rumänien-Verwendungen sehr gut sein können. Es gibt noch seltenere Stempel/Verwendungen als Giurgevo!

Heinz
 
10Parale Am: 28.10.2017 23:29:53 Gelesen: 454449# 532 @  
@ Heinz 7 [#531]

Die Bezeichnung "Giurgevo" klingt ja nicht unbedingt österreichisch (bzw. deutschsprachlich) für eine Stadt in der Walachei. Als ein Sammlerkollege nehme ich den Hinweis gerne auf und halte die Augen offen. Hier haben wir ein Phänomen, welches ich in der Philatelie so seit längerer Zeit beobachte. Ein Stempel kann einer gewöhnlichen Marke einen Mehrwert verleihen.

Mein Scan zeigt einen Brief mit gewöhnlichen rumänischen Marken (Michel Nr. 272 und 276, Freimarken König Ferdinand I.). Um die Bedeutung des Stempels und des ganzen Beleges zu erläutern, mache ich eine Zeitreise in die Gegenwart:

Tarutiono (Tarutyne) ist eine Stadt in der Ukraine, genauer gesamt in der südlichen Ukraine in der Oblast (Verwaltungsbezirk) Odessa. Von 1918 bis 1940 gehörte die Stadt zum Königreich Rumänien.

Links oben sehen wir das Firmenlogo des Absenders: "BANCA BASARABIEI". Wir befinden uns demnach in Bessarabien, das einst dem Russischen Zarenreich gehörte, dann dem Königreich Rumänien und heutzutage teils der Ukraine, teils der Republik Moldawien.

Was mich besonders freut, ist die Tatsche, dass die Bank Ihre Zweigstellen auflistet und ich möchte mal ausführen um welche Städte es sich handelt:

- CHISINAU Moldawien (Hauptstadt)
- Balti Moldawien
- Bolgrad Ukraine
- Calarasi Rumänien
- Cetatea-Alba Ukraine
- Chillia-Noua Ukraine
- Comrat Moldawien (Gagausien)
- Ismail Ukraine
- Lipcani Moldawien
- Orhei Moldawien
- Reni Ukraine
- Soroca Moldawien
- Tarutino Ukraine
- Tataresti Ukraine
- Telenesti Moldawien
- Tighina Moldawien (Transnistrien)
 

Die bessarabische Bank hätte demnach, würde sie heute noch existieren, 7 Zweigstellen in der Ukraine, 7 Zweigstellen in Moldawien und 1 Zweigstelle in Rumänien. (Calarasi weicht sehr stark vom Schema ab??, liegt in der Nähe von Bukarest).

Als Rumänien-Sammler gehe ich davon aus, dass in den o.g. Städten der Tabelle in der Zeit von 1918 - 1940 wohl rumänische Postämter existiert haben. Also ebenso wie von Heinz 7 im vorangegangenen Beitrag über den seltenen Stempel von Giurgevo (österreichisches Postamt) empfohlen: Augen auf.

Liebe Grüße

10Parale


 

10Parale Am: 31.10.2017 19:29:50 Gelesen: 453927# 533 @  
@ Heinz 7 [#368]
@ 10Parale [#524]

In Sindelfingen fand ich am Stand von trevorpateman.co.uk (web-Link) diese von dem Vorsitzenden der ARGE Rumänien, Herrn Fritz Heimbüchler (BPP) signierte Michel Nr. 25, die wir in den o.g. Beitragsnummern besprochen haben.

Dieses Stück ist augenfällig retuschiert. Nun muss ich gestehen, dass ich etwas sehe, aber es nicht wirklich erklären kann. Meine Fragen an das Forum:

- was bedeutet "retuschiert" ?
- wie entstehen "Retuschen" und welchen Zweck verfolgen sie ?

Bei den rumänischen Steindruckausgaben sind Retuschen unter Sammlern begehrt? Wer weiß mehr darüber.

Auch ich bin noch einer der Lernenden und würde mich sehr freuen, etwas in Erfahrung zu bringen.

Liebe Grüße

10Parale


 
bignell Am: 31.10.2017 23:08:57 Gelesen: 453889# 534 @  
@ 10Parale [#533]

Hallo 10Parale,

Retuschen [1] dienen dazu einen Druckstöckel der abgenutzt wurde wieder in Form zu bringen. Ein schönes Beispiel dazu ist die erste Ausgabe von Österreich. Diese war ursprünglich nur als Übergangslösung eingeführt und sollte bald durch eine neue Ausgabe abgelöst werden, blieb dann aber über acht Jahre in Gebrauch, die Platten wurden für zahlreiche Druckvorgänge verwendet, nutzten sich ab und wurden retuschiert, um das Markenbild wieder klarer hervorzuheben - deshalb werden heute Typen und Platten unterschieden.

Hier ein Beispiel:



An der rechten Marke sieht man besonders schön, dass der Stöckel schon so abgenutzt war, dass die einzelnen Punkte im Wappenmittelstück rechts unten vom Adler zusammenfließen - vergleiche dazu die Punkte rechts oben bei der linken Marke. Auch die Trennlinie zwischen Mittelstück und den Ornamenten ist nicht mehr zu erkennen. Hier wurde nachgebessert, wie am nachstehenden Neudruck gut ersichtlich:



Da es nicht möglich war, die Punkte wieder rundzufeilen, sieht man hier stattdessen Dreiecke und Vierecke. Auch wurde die Trennlinie beim Wappenmittelstück wiederhergestellt.

Über die Retuschen bei rumänischen Marken kann ich nichts sagen, da weiss Heinz sicher Bescheid.

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Retusche
 
10Parale Am: 03.11.2017 22:15:25 Gelesen: 453367# 535 @  
@ bignell [#534]

Vielen Dank für diesen kleinen Ausflug in das Reich der Retuschen der 1. Ausgaben von Österreich. Bestimmt gehört technisches Geschick und Raffinesse mit dazu, die abgenutzten Druckplatten auf Vordermann zu bringen.

Anhand der Scans kann ich wirklich gut verstehen, um was es sich dabei dreht. Die rumänische Marke scheint mir etwas Schattenhaftes zu haben. Ist ein Neudruck nun auch eine Art Retusche - Scan 3 ?

Von den Markenausgaben Rumäniens 1868 zeige ich hier die 18 Bani Marke, Michel Nr. 20, mit einem seltenen Stempel von BOLGRAD 14/9. Bolgrad ist eine von bulgarischen Flüchtlingen gegründete Stadt, liegt heute in der Ukraine. Sie gehörte zwischen 1856 und 1859 zum Fürstentum Moldau, gehörte zeitweilig zu Rumänien und vorab zur Sowjetunion.

Liebe Grüße

10Parale
 


bignell Am: 03.11.2017 22:31:10 Gelesen: 453361# 536 @  
@ 10Parale [#535]

Hallo 10Parale,

den Neudruck habe ich deshalb gezeigt, weil da die Details besonders schön zu erkennen sind, sonst ja oft von einem Stempel verdeckt. Bei der ersten Ausgabe unterscheidet man (ganz grob gesprochen) Type I - unretuschiert und Type III - retuschiert (Type II kommt nur beim 9 Kreuzer / 45 Centes - Wert vor, hier wurde die Ziffer neu positioniert).

Bei Deiner 50-Bani-Marke scheinen die Konturen des Kopfes retuschiert, auch unter dem zweiten I von CINCIDECI scheint nachgearbeitet worden zu sein.

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 07.11.2017 00:06:34 Gelesen: 452780# 537 @  
@ 10Parale [#533]

Lieber Freund,

ich kann Dir (aus der Ferne und fernab von meiner phlilatelistischen Literatur und meinem Scanner) nicht ausführlich Antwort geben auf Deine Anfrage bezgl. retouchierten Marken von Rumänien. Aber die oben gezeigte Marke Michel Nr. 25 existiert mit schönen Retouchen und wird meines Wissens ausführlich besprochen im Handbuch II von Altmeister Fritz Heimbüchler.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.11.2017 20:19:53 Gelesen: 452021# 538 @  
Als ich die Ergbenisliste von Gärtner erhielt, habe ich mich gefreut, denn als Vorzeigeresultat auf der Titelseite präsentierte CG Los 18900:



Dies ist ein Brief mit der Nummer 2 von Rumänien. Gewiss ist dieser Brief sehr selten (von allen vier Marken 1-4 der 1. Ausgabe gibt es total weniger als 100 Briefe!). Im Handbuch III von Fritz Heimbüchler (2007) ist aufgelistet, dass nur 46 Einzelfrankaturen der 54 Parale existieren.

Was darf so ein Brief nun kosten? Zugegeben, es ist ein schönes, sehr breitrandiges Exemplar, aber ganz fehlerlos ist der Brief auch nicht. Ein Ausruf von Euro 15'000 ist aber sicher "vernünftig". Im Handbuch FH 2007 ist ein Wert von Euro 25'000 für eine Einzelfrankatur für die Nummer 2 angegeben (siehe Seite 158). Die Nummern 1 und 4 sind noch wesentlich teurer.

Bei Gärtner wurde dieses Los nun auf immerhin Euro 30'000 hochgesteigert. Wenn wir die Zuschläge von mehr als 20 % hinzuzählen, sehen wir dass diese Rarität einmal mehr einen stolzen Preis erzielte!

Seltenheit erfordert eben meist seinen Preis!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.11.2017 20:36:48 Gelesen: 452015# 539 @  
@ 10Parale [#533]

Lieber 10 Parale,

ich zitiere Alexander Bungerz "Grosses Lexikon der Philatelie", 1923, München. Seite 612.

"Retusche, Nachgravierung, kommt bei verschiedenen Marken vor, wo eine Druckplatte oder ein Klischee schadhaft oder abgenützt worden ist (...)"

Es gibt auch bei den rumänischen Marken ein paar Marken, die korrigiert wurden, bekannt ist z.B. die "grosse Retusche der 4 Bani Marke" (der Michel Nr. 19), die im zweiten Handbuch Heimbücher (2002) vorgestellt wird (Seite 199).

Interessant ist, dass die Sammler sich vor allem für die "eher missglückten" bzw. gut sichtbaren Retuschen interessieren. Viele geringe (oder sehr gut ausgeführte) Retuschen werden von den Sammlern kaum oder gar nicht wahrgenommen.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 14:19:02 Gelesen: 451880# 540 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich ein Kuvert aus Bukarest vom 29.11.1866 über Wien (4.12.) und München via Strasbourg (06.12.) nach Paris (06.12.) lief.



Frankiert wurden 40 Soldi. In Wien bekam der Brief den Stempel A für "Autriche" = Österreich und den roten P.D. Stempel als Zeichen der völligen Bezahlung bis Paris.

Wer weiß, wie sich diese 40 Soldi aufteilten?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 12.11.2017 16:14:33 Gelesen: 451860# 541 @  
@ bayern klassisch [#540]

Ein Wahnsinnsbrief (Kuvert). Ich wage eine Portobestimmung der 4 Marken zu je 10 Soldi = 40 Soldi:

15 Soldi für die österreichische Auslandspoststrecke (hier: Bukarest bis Grenze zu Österreich-Ungarn)

12 1/2 Soldi für die Beförderung durch das Gebiet des DÖPV (Deutsch-Österreichische Post-Verein)

12 1/2 Soldi durch Frankreich

= 40 Soldi

Nun meine Gegenfrage: Wenn der Empfänger in Frankreich den Brief hätte zahlen müssen (Portobrief), was hätte er bezahlt? Was verhinderte die Festsetzung des französischen Tarifs im Jahr 1866?

Liebe Grüße

10Parale
 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 20:39:34 Gelesen: 451812# 542 @  
@ 10Parale [#541]

Hallo 10Parale,

vielen Dank für deine profunde Antwort - ja, so wird es gewesen sein mit 15 Soldi = Neukreuzer für Österreich und 25 Soldi für Frankreich (der DÖPV bekam nichts, weil er ja als österreichischer Brief galt und dafür reichten die 15 Soldi ja allemal bis 10g).

Deine Frage kann ich dir leider nicht beantworten - aus Russland zu der Zeit waren es 10 Decimes = 40 Soldi/Neukreuzer. Aber das hieße ja, dass es keinen Portozuschlag gegeben hätte, was mich sehr verwunderte, weil in der Mitte der 1860er Jahre Portozuschläge bei der Auslandspost in Mode gekommen waren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 12.11.2017 21:30:39 Gelesen: 451801# 543 @  
@ bayern klassisch [#542]

Dr. Gertlieb Gmach zeigt in seinem neuesten Band IV (Österreichische und ungarische Posteinrichtungen in den Donaufürstentümern) auf Seite 188 einen Portobrief, der am 29. Mai 1866 von IBRAILA nach MARSEILLE lief.

Auf der Vorderseite sieht man eine schwarze Taxierung "10". Das heißt, der Empfänger in Marseille hat 10 decimes Gesamtporto zu bezahlen.

Wenn ich die Ausführungen von dem genialen Dr. Gmach richtig verstehe, sind die strengen und festen Tarife von Frankreich dafür verantwortlich, das dein in #541 gezeigter Brief nicht billiger war, denn am 1. Januar 1866 gab es in Österreich eine Gebührenreform. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf den Briefverkehr mit Frankreich, so dass dein Brief mit 40 Nkr. (Soldi) noch nach dem alten Tarif vom 1. November 1858 bewertet wurde.

Über Portozuschläge meinerseits kann ich wenig sagen. Sie sind mir weniger geläufig.

Habe mich heute in die Thematik eingelesen, um zu verstehen, was im Kopf eines Postlers zu jener Zeit so vor sich ging.

Lieb Grüße

10Parale

PS: Über das nun abschließende Werk von Dr. Gertlieb Gmach im Rahmen der Bände I - IV. sollte an einer anderen Stelle referiert werden. Es zeigt welche großartigen Philatelisten in der ARGE Rumänien anzutreffen sind. Da sehe ich mich lediglich als ein kleines Lichtlein, aber mit viel Begeisterung.


 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 22:01:14 Gelesen: 451793# 544 @  
@ 10Parale [#543]

Hallo 10Parale,

der Gertlieb ist ein lieber Freund von mir. Ich werde ihm den Brief mit unseren Fragen mailen. Er ist recht schnell - die Antwort wird sicher nicht allzu lange auf sich warten lassen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 12.11.2017 22:22:52 Gelesen: 451790# 545 @  
@ 10Parale [#543]

Lieber 10 Parale,

Du zeigst uns "den Schlüssel" zu den Fragen, die uns Ralph gestellt hat. Tatsächlich hat Dr. Gertlieb Gmach auf rund 1600 (!) Seiten sich ausführlich diversen Themen der österreichischen Post in Rumänien (etc.) gestellt und sein profundes Wissen einmal mehr unter Beweis gestellt.

Ich fühle mich auch nur als ein "kleines Lichtlein" zu einzelnen Fragen der Philatelie, und blicke mit Hochachtung und Respekt zu den grossen Könnern auf. Aber verstecken müssen wir uns auch nicht, 10 Parale! Gute Schüler sind auch für die "Professoren" wertvoll, und ein guter Schüler bist Du meines Erachtens mit Gewissheit! Und wir lernen weiter, so lange wir fragen und zuhören, lesen und schreiben.

@ bayern klassisch [#540]

Zu der 40 Soldi-Frage habe ich im Moment keine Ergänzungen anzubringen. Ich möchte aber auf 10 Parales Beitrag ein Bild zeigen:



Auch dieser Brief stammt ungefähr aus der Zeit (1868),
auch dieser Brief wurde von der österreichischen Post befördert,
auch dieser Brief hatte die Durchgangsstempel "A." und "WIEN" (rückseitig)
auch dieser Brief ging via Strasbourg nach Frankreich

Er wurde mit "10" gekennzeichnet, das bedeutet, dass der Empfänger 10 Decimes zu bezahlen hatte.

Wenn 40 Soldi/Neukreuzer = 10 Decimes waren, dann hätten wir nun drei gleich bezahlte Briefe:

Dein Bukarest-Brief 29.11.1866, der Brief von Ibraila 29.5.1866 aus dem Buch Gmach IV, Seite 188 unten, mein hier gezeigter Brief "Ibraila 11.9.1868"

Interessant der Hinweis von G. Gmach (Seite 198/Band IV): "Es war für die Gebührenbelastung ohne Belang, dass die Sendung unfrankiert war."

Freundliche Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 12.11.2017 22:29:29 Gelesen: 451783# 546 @  
@ Heinz 7 [#545]

Lieber Heinz,

das scheint mir plausibel zu sein - meine Mail an Gertlieb ist schon raus, harren wir also der Dinge. Vielleicht kann er noch etwas mehr Hintergrundwissen in die Diskussion einbringen.

Vielen Dank euch beiden!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 21.11.2017 20:45:23 Gelesen: 450441# 547 @  
@ Heinz 7 [#506]

Was David Feldmann im Dezember mit einigen Losen Rumänien anbietet, sprengt jegliche Wunschvorstellungen eines Rumänien-Sammlers.

Bei Studium des Angebotes fand ich soeben 5 Lose mit der 3 Bani violett, die nun zu meiner Expertise über die noch vorhandenen Drucksachen mit der Portostufe 3 Bani hinzukommen.

Unter Los 41729 bietet das Auktionshaus 74 Belege zum Ausruf von 4.000 Euro an, darunter allein 4 Belege mit 3 Bani Drucksachen (sofern ich die Losbeschreibung richtig verstehe - 1 Los ist abgebildet).

Ich habe das Auktionshaus nun angeschrieben und freundlicherweise darum gebeten, mir Abbildungen der 4 Bani Drucksachen zukommen zu lassen, um meine Expertise weiterzuführen.

Eine Drucksache mit 3 Bani vom 30. Mai 72, abgeschlagen in Galatz nach Bukarest bildet ein folgendes Einzellos zum Ausruf von 500 Euro.

Damit habe ich bereits 12 Drucksachen weltweit ausfindig machen können.

Liebe Grüße

10Parale
 
nor 42 Am: 22.11.2017 18:01:31 Gelesen: 450155# 548 @  
@ 10Parale [#541]

Nur eine kleine Anmerkung, 1866 war der Posttarif Bukarest-Grenze nicht gleich 15 Soldi. Seit 1858 war die sog. Konsulartaxe für Bukarest und Fokschani gleich 10 Soldi.

Die 40 Soldi für einen Brief nach Frankreich kommen aus dem Postvertrag Frankreich-Österreich von 1857. Auch 1867, also zur Zeit der Ungarischen Post in den Donaufürstentümern, wurden Briefe nach Frankreich noch mit 40 Soldi taxiert (siehe auch Abb. bei Ferchenbauer).

Nor 42
 
bayern klassisch Am: 22.11.2017 18:07:18 Gelesen: 450151# 549 @  
@ nor 42 [#548]

Hallo nor 42,

Gertlieb Gmach schrieb mir gerade, dass seiner Meinung nach die Aufteilung eine andere war: 15 Soldi für fremde Posten, 12,5 Soldi für Österreich und 12,5 Soldi für Frankreich. Jetzt weiß ich auch nicht, wem ich glauben soll.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 22.11.2017 18:43:39 Gelesen: 450137# 550 @  
@ bayern klassisch [#549]

Hallo Ralph,

mit den Tarifen habe ich auch so meine Probleme. Im Ferchenbauer ist dazu folgendes zu finden:

Bukarest gehörte zur 2. Entfernungszone in der Levante (Handbuch Ferchenbauer Band IV Seite 527) - 10 KR ÖW Tarif.

Ab 1866 galt der 5 Kreuzer-Einheitstarif, die entfernungsabhängigen Portosätze in der Levante blieben aber bestehen aufgrund gültiger Verträge mit Lloyd (Band IV Seite 537).

Summe somit 15 KR.

Postgebühr Österreich-Frankreich zwischen Nov 1858 und Juli 1869: 13 KR + 12 KR je 10 g (Band I Seite 102).

Warum die beiden Gebühren addiert wurden (15+25=40) aber der (somit doppelt verrechnete) Inlandstarif nicht abgezogen wurde, erschließt sich mir nicht.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 22.11.2017 18:49:36 Gelesen: 450135# 551 @  
@ bignell [#550]

Hallo Harald,

da weiß ich leider auch nicht mehr. Gertlieb schrieb, dass es egal war, ob ein Brief aus der Levante, von dort oder sonst woher kam, auch egal ob über Land, oder über den Lloyd - 40 Soldi waren immer die treffende Gebühr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
nor 42 Am: 24.11.2017 12:23:58 Gelesen: 449709# 552 @  
@ bayern klassisch [#549]
@ bignell [#550]
@ bayern klassisch [#551]

Was Dr. Gmach schreibt ist überall in der Literatur zu finden und beruht auf den Postvertrag Österreich-Frankreich von 1857, gültig ab 1. Januar 1858.

Nor 42
 
Heinz 7 Am: 24.11.2017 19:31:01 Gelesen: 449629# 553 @  
@ Heinz 7 [#538]

Wer denkt, dass Gärtner mit seinem Brief der 54 Parale (Euro 30'000 + Aufgeld!) ein Zufallsergebnis erzielte, wurde heute eines Besseren belehrt. Erneut kam ein wunderschöner Brief zur Auktion, diesmal in Zürich, bei Corinphila:



Zugegeben, auch dieser Brief ist überdurchschnittlich schön, gehört zweifellos zu den besten dieser Nummer! Darum war der Startpreis in Zürich nicht übertrieben hoch: CHF 15'000. Erinnern wir uns: Im Handbuch FH 2007 ist ein Wert von Euro 25'000 für eine Einzelfrankatur für die Nummer 2 angegeben!

Vor wenigen Stunden kam der Brief nun in Zürich unter den Hammer. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: CHF 34'000; rechnen wir die 20 % Zuschlag dazu erreichen wir CHF 40'800.

Das Ergebnis liegt erstaunlich nahe am Resultat bei Gärtner!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Michael Mallien Am: 03.12.2017 13:11:20 Gelesen: 447710# 554 @  
Ich komme noch einmal zurück auf die Serie Aktgemälde vom 25. Juli 1971. In Beitrag [#528] zeigte ich Umschläge mit Ersttagsstempeln. Doch wurden die Marken auch für Bedarfspost verwendet. Hier habe ich ein schönes Bespiel eines Briefes vom 11.2.1972, der von Buzau nach Biebrich ging. Die Frankatur summiert sich auf 2,90 Lei und der Brief ist damit tatsächlich portorichtig frankiert!



Viele Grüße
Michael
 
Heinz 7 Am: 08.12.2017 10:30:30 Gelesen: 446870# 555 @  
@ 10Parale [#547]

Lieber Freund,

nun ist die Auktion also vorüber. In ca. 60 Losen wurde eine grosse Masse an zum Teil sehr hochwertigem Rumänien-Material verkauft. Es gab mehrere Sammellose, die für Sammler nur schwer "verdaulich" sind. Da mehrere Preise aber sehr tief angesetzt waren (im Ausruf), dürfte wohl manch ein Händler eingekauft haben.

Mehrere Rumänien-Lose wurden an der Auktion eifrig beboten und wurden viel teurer, als "Estimate". Der Einlieferer wird mit dem Resultat zufrieden sein. Es wurde praktisch ALLES verkauft von Rumänien, was ja wirklich KEINE Selbstverständlichkeit ist.

Ein Wort noch zu den Gross-Raritäten (im separaten Katalog).

Wenn ich richtig gezählt habe, wurden 12 Lose mit einem Estimate von Euro 50'000 - 700'000 angeboten. Nur zwei davon wurden während der Auktion verkauft, was ja auch nicht ungewöhnlich ist. Das zweithöchste Ergebnis der Raritäten-Auktion am Donnerstag-Nachmittag war ein Rumänien-Los (Nr. 70094), eine 108-Parale Einzelfrankatur zu Euro 50'000. Auffällig war, dass alle 16 Lose von Rumänien zugeschlagen wurden (70092-70106)!

Ich wurde mit dem Auktionsangebot nicht richtig "happy". Einige interessante Briefe waren für mich in zu grosse Lots eingebunden. Ich habe mich stundenlang vorbereitet, damit ich vielleicht doch das eine oder andere Los auch bebieten kann. Ich wurde gestern aber bei all meinen 8 Geboten überboten. Ich hätte mir eine andere Loseinteilung gewünscht, wie wohl andere Sammler auch. Naja - ich will nicht meckern. Die Angestellten von DF waren sehr hilfsbereit und das Angebot war aufwändig gescannt/abgebildet.

Der "Knaller" der Auktion am Morgen war wohl Los 41743:



Der Brief in die USA wurde erwartungsgemäss sehr stark nachgefragt und stieg von einem Estimate von Euro 700 (!! - viel zu tief) auf Euro 22'000. Diese grosse Rarität war zum Glück in einem Einzellos angeboten. Das Ergebnis überrascht mich nicht. Auch das Zehnfache des Ausrufes wäre noch "günstig" gewesen. - Ich bin froh, dass ich mich nach vielen Jahren Marktstudium nun einigermassen auskenne.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass eine Handvoll Schnäppchen möglich gewesen wären - nobody is perfect.

Heinz
 
10Parale Am: 09.12.2017 01:25:32 Gelesen: 446840# 556 @  
@ Heinz 7 [#555]

Der Brief mit dem doppelten Paar 25 Bani Prinz Carol mit Vollbart dürfte wohl auf Grund der seltenen Destination und der beiden Paare zu einem solchen exorbitanten Preis emporgestiegen sein. Den Auktionator dürfte das besonders freuen.

Dabei sind die Stempel nicht einmal klar und es bleibt ein Ratespiel, woher der Adressat stammt. Ich möchte nicht wissen, welchen Preis dieser Brief gezogen hätte, wenn die Stempel noch lesbar gewesen wären.

Die einzeln angebotene Drucksache mit der lila 3 Bani wurde nun für 550 Euro versteigert.

Als kleiner Trost sei gesagt, dass ich auch mit meinem Gebot gescheitert bin. Der Brief mit der roten 18 Bani Marke von Galati nach "Bukarest kyrillisch?" mit dem schönen Rahmenstempel "DUPA PLECARE" wurde für 220 € mit 20 Euro über meinem Gebot zugeschlagen (siehe Scan).

Das Mega Los mit 74 Einzellosen (siehe # 574) wurde für 16.000 Euro versteigert, was einen Durchschnittpreis von ca. 216 Euro pro Los bedeutet. Für die Drucksachen wahrlich ein Schnäppchen.

Ich freue mich das ich bei meinem Marktstudium viel dazulerne. Da geht es mir ähnlich wie dir. In den letzten Monaten habe ich viele Auktionen verloren. Entweder es fehlt mir der Mut zum Risiko oder ich bin langsam zufrieden, ein weiser Begleiter des Geschehens zu sein.

Liebe Grüße

10Parale


 
bignell Am: 09.12.2017 10:38:53 Gelesen: 446816# 557 @  
@ 10Parale [#556]

Hallo 10Parale,

die Anschrift ist griechisch, kann das letzte Symbol nicht genau erkennen, Vourla?

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 09.12.2017 17:49:07 Gelesen: 446790# 558 @  
@ 10Parale [#556]

Lieber Freund,

es ist mir wirklich wichtig, dass Du Dich durch gewisse Ereignisse nicht "verrückt" machen lässt! Dazu gehören auch Auktionen, an denen man nichts, aber auch gar nichts bekommt. Man darf daraus nicht die falschen Schlüsse ziehen oder "die Flinte ins Korn werfen".

Es dünkt mich wichtig, dass man die Ergebnisse bespricht und analysiert, aber auch seinen "langen Atem" behält. Ich hatte in meinen vielen Jahren an Auktionen auch schon unerwartet schönen Erfolg; manchmal, als ich gar nicht damit gerechnet habe.

Wichtig ist auch, dass man daneben ein preisgünstiges Gebiet pflegt, bei dem man mit kleinem finanziellen Aufwand immer wieder Sachen dazukaufen kann. Denn das brauchen wir Sammler doch auch, ab & zu... - darum habe ich mich ganz sehr über Deinen Erfolg bei den Ganzsachen gefreut!

Apropos Durchnschnittspreise - ich erlaube mir einen Hinweis: Errechne nicht einen D.Preis von Euro 216 und weine den besten Stücken nach, die so gerechnet natürlich "Traum-Schnäppchen" wären. Aber im Los waren auch 56 Einzelfrankaturen der Nr. 20 enthalten. Was machst Du damit? Die meisten dieser 56 Briefe solltest Du nur sehr tief rechnen (wenn überhaupt...), die vielen Tausend Euro treiben dann den Preis für die (wenigen) Superstücke ganz schön in die Höhe... Das Los war im Endergebnis KEIN Schnäppchen (mehr)!



Anbei noch ein Brief, mit einer Michel Nr. 101. Als Ortsbrief-Einzelfrankatur, so schön, findet man solche Belege auch nur selten.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 17.12.2017 18:38:52 Gelesen: 445127# 559 @  
@ Heinz 7 [#558]

Ein sehr schöner Ortsbrief mit der 3 Bani Marke, die auch noch auf dem Kopf steht.

Bei dem folgenden Brief aus ARAD, freigemacht mit 2 Lei grün, König Karl II., Michel Nr. 378 aus der Freimarkenserie vom 19. September 1930 handelt es ich um eine Drucksache (IMPRIMATE) von Rumänien nach Frankreich.

Für die Gültigkeitsdauer der Marke und der Zweckbindung "Drucksache" kommen 3 Portoperioden in Frage. Dei portogerechte Freimachung ergibt sich aus Tabelle Nr. 233 bei Calin Marinescu, da der Tarif während der Portoperioden stabil ist.

Leider und trotz allem kriminalistischem Gespür kann ich das Datum des Stempels nicht eruieren. Ich meine die Jahreszahl 37 zu erkennen.

Auch für sehr kleines Geld (- im einstelligen Euro-Bereich) lassen sich immer wieder interessante Belege finden.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 27.12.2017 19:34:10 Gelesen: 441944# 560 @  
@ forum [#529]

MARASESTI:

Zu diesem Ort (im Landkreis PUTNA) habe ich einen weiteren, wunderschönen blauen 2-Kreis-Stempel gefunden vom 4. Februar 1897, abgeschlagen auf einer gebrauchten Ganzsache nach Braila.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 29.12.2017 15:40:16 Gelesen: 441847# 561 @  
@ Heinz 7 [#385]

Einen ziemlich kompletten CFR4 (siehe STAMPILOGRAFIE POSTALA, Kiriac Dragomir Seite 214) mit dem Datum außerhalb des Rahmens fand ich in einer Online Wühlkiste.

Der Bahnhof BALCA (Balca Gara) lag im Landkreis Putna. Er existierte vom 1.04.1892 (alter Kalender) bis ins Jahr 1916 (Quelle Marinescu).

P.M. beim Stempel bedeutet Post Meridian. Das Datum zeigt den Tag der Bahnbeförderung, 13. Januar 1893, der Bahnhof war noch kein Jahr alt auf dieser 5 Bani Ganzsache.


 
10Parale Am: 30.12.2017 10:16:49 Gelesen: 441755# 562 @  
@ forum [#561]

Ein weiterer schöner, meines Erachtens nicht so häufiger Stempel ist dieser mit der Bezeichnung PG 14 Abb. 1222 (Stampilografie Postala, S.208) mit der Ortsbezeichnung NEGRI * HALTA *, abgeschlagen am 24. Januar 1893.

Diesen Bahnhof im Bezirk Putna gab es seit dem 13.September 1872, ein Postamt wurde am 27. September 1892 eröffnet. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, so handelt es sich um eine sehr frühe Abstempelung.

Für den Spezialisten: Unter "Date cunoscute", also "bekannter Verwendungszeitraum" schreibt K.Dragomir im o.g. Werk vom 10.OCT.1901 - 19.SEP.1907. Dies würde bedeuten, dass der Rahmen durch diesen Stempel gesprengt würde. Aber ich bin mir da auch nicht ganz sicher.

Dass der Zustand der Ganzsache (in der Mitte einen Knick) zu wünschen übrig lässt, zeugt lediglich von Ihrem wahren Gebrauch (Echtheit).

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 17.01.2018 19:30:17 Gelesen: 434733# 563 @  
@ 10Parale [#562]

Am 17. Juni 1901 mit 10 Bani (Michel Nr. 114 oder 1120 - wasserzeichenabhängig) portogerecht (C. Marinescu Tab. 217 Tarifele..vol.2) freigemachte Postkarte von Tirgoviste nach Stockholm.

In Stockholm schöner Ankunftsstempel. Schöner Sammlerbeleg.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 17.01.2018 21:06:44 Gelesen: 434688# 564 @  
@ 10Parale [#563]

Es ist schön, eine "Carta Postala" nach Schweden zu sehen. Der Beleg wird zwar als Postkarte bezeichnet, ist aber, genau genommen, KEINE Ganzsache, weil der Werteindruck fehlte.

Obwohl Spanien ein grosses Land ist, scheint Korrespondenz aus Rumänien nach Spanien ziemlich selten zu sein. Ich bin froh, dass ich im Mai 2004 die beiliegende Karte kaufen konnte. Sie war zwar nicht billig, aber bei meinem langen Suchen bei den Händlern war ich zuvor ohne Erfolg geblieben und war froh, doch noch ein interessantes Stück gefunden zu haben.



Die Postkarte P 42 (10 Bani) wurde mit den Michel Nummern 133+137 auf 35 Bani auffrankiert. Die Postkarte war eingeschrieben, das ist eher selten. Am 16.9.1903 fragte der Absender nach einer "Preisliste von Jerez-Weinen". In Sinaia wurde die Karte am 17.9.1903 aufgegeben und kam am 22.9.1903 in Spanien an. Ob die 35 Bani-Frankatur stimmt, habe ich noch nicht verifiziert.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
buzones Am: 17.01.2018 23:25:30 Gelesen: 434629# 565 @  
@ Heinz 7 [#564]

Ein wirklich schönes Stück, das du da zeigst! 10 Bani für die UPU-Karte + 25 Bani Einschreibegebühr - perfekt! :) Da wurde wohl Sherry bestellt.

Da die Karte in Sinaia aufgegeben wurde, könnte sie evtl. etwas mit Schloss Peleş, der nahegelegenen Sommerresidenz des rumänischen Königs, zu tun haben? Aber die hatten ja ein eigenes Postamt. Der Stempel STATIE TELEFONICA SINAIA war mir bislang nicht bekannt.

Was die Destination angeht: Sowohl Post aus Rumänien nach Spanien als auch vice versa ist tatsächlich rar. Bei Interesse wühle ich mal ein bisschen in meinen Beständen.

Philatelistische Grüße
Ralf
 
Heinz 7 Am: 18.01.2018 19:41:21 Gelesen: 434293# 566 @  
@ buzones [#565]

Lieber Ralf,

vielen Dank für Deine freundliche Reaktion! Ja, den Stempel "STATIE TELEFONICA SINAIA" habe ich sonst auch noch nie gesehen und im Stempelwerk von Kiri Dragomir 1822-1910 habe ich den Stempel auch nicht gefunden.

Wegen dem Absender habe ich mir auch Gedanken gemacht, aber ganz genau identifizieren konnte ich ihn bisher nicht.



Dass er sich für Jerez-Weine interessierte, habe ich ja schon geschrieben. Die Karte ist auf deutsch geschrieben.

Unklar ist mir die Bedeutung der blauen "30" auf der Rückseite der Postkarte. Das sieht nach einem Post-Porto-Vermerk aus, aber ich meine auch, dass die 35 Bani hätten ausreichen sollen. Anbei siehst Du auch die zwei Spanien-Ankunftsstempel.

Ich habe schon Interesse an Post Spanien <-> Rumänien, also wenn Du einmal in Deinen Beständen nachsehen würdest, würde mich das freuen. Ich sammle ja auch "incoming post" (bis 1905), und Spanien - Rumänien habe ich noch nicht!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
buzones Am: 20.01.2018 17:40:05 Gelesen: 433684# 567 @  
@ Heinz 7 [#566]

Lieber Heinz,

nach längerer Suche in meinen Beständen vulgo Sammlung(en) kann ich nun ganze zwei (!) Stücke zeigen, die von Rumänien nach Spanien und von Spanien nach Rumänien liefen – sogar nach Bulgarien habe ich da mehr!

Falls jemand etwas aus Spanien nach Rumänien aus dem 19. Jahrhundert zeigen kann: Nur zu!



1) Eingeschrieben Brief von Berlad nach Madrid vom 30. August 1899; Ankunfstempel des Madrider Auswechslungspostamts rückseitig (4. Sept. 1899). Die in meinen Augen ungewöhnliche Spic de Griu“-Frankatur besteht aus einem waagrechten 5er-Streife und einem Paar 5 Bani grün sowie einer 15 Bani schwarz – machte zusammen portorichtig 50 Bani.



2) Eine für den Auslandsverkehr auffrankierte Ganzsachenkarte von Zaragozaa (3. Dezember 1937) nach Oradea Mare (28. Dezember 1937). Die lange Beförderungsdauer ist sicher den Wirren des Spanischen Bürgerkrieges zu verdanken; der rechteckige Zensurstempel von Zaragoza verschwindet fast im Wellenband des Maschinenstempels.

Leider sind beide Stücke nicht abzugeben, aber dafür hast du sicherlich Verständnis. :-)

Mit besten Philagrüßen
Ralf
 
Heinz 7 Am: 20.01.2018 21:43:50 Gelesen: 433623# 568 @  
@ buzones [#567]

Lieber Ralf,

vielen Dank für das Suchen und Zeigen. Das sind zwei schöne Belege! Die 7 x 5 Bani geben ein sehr schönes Bild ab!

Natürlich habe ich Verständnis dafür, dass Du diese zwei Seltenheiten behalten und nicht verkaufen möchtest. Ich kann mich trotzdem darüber freuen. Natürlich ist es am schönsten, solche Stücke SELBST in die Sammlung nehmen zu können, aber ich habe wirklich einen - nennen wir es: "grosszügigen" Charakter, der es mir erlaubt, Dir das Stück von Herzen zu gönnen und mich mit Dir darüber freuen zu können.

Ich bin selber froh, dass ich nicht alles selber haben "muss", denn solche Sammler sind ja oft auch mit eigenen prächtigen Sammlungen unzufrieden, weil sie nur sehen, was sie NICHT haben. Ich bin zwar auch ambitioniert (sehr sogar!) und versuche, meine Sammlung stets auszubauen, aber wir Sammler sollten Kollegen nicht primär als "Konkurrenten" sehen, sondern als "Sammlerfreunde" mit denselben Interessen. Zu viel Rivalität schadet der Sammlerfreude, finde ich.

Ich werde meine Bestände auch noch durchforsten; aber, wie erwähnt, kann ich mich nicht an einen Brief nach oder von Spanien erinnern.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
buzones Am: 24.01.2018 17:55:56 Gelesen: 430533# 569 @  
Lieber Heinz,

danke für dein Verständnis! :-)

Und jetzt mal was ganz anderes: Am 10/22 *. Mai 1891 verausgabte die rumänische Post eine Markenserie und eine Sonderpostkarte anlässlich des 25jährigen Regierungsjubiläums von Carol I. Marken und Karte waren nur vom 10/22.-12/24. Mai 1891 gültig und kommen bedarfsmäßig gebraucht so gut wie nicht vor.

Vor einigen Jahren konnte ich ein interessantes "Souvenierblatt" der rumänischen Postverwaltung mit dieser Ausgabe erwerben, das an die Delegierten des UPU-Kongresses in Wien, der dort vom 20. Mai bis zum 4. Juli 1891 stattfand, verteilt worden war. Marken und Karte sind alle mit einem "Ersttagsstempel" aus Bukarest vom 10/22.5.91 entwertet worden. Das hier gezeigte Exemplar war dem Delegierten De Craene zugeeignet, der auf dem Wiener UPU-Kongress den Kongostaat (seit 1908: Belgisch-Kongo) vertrat und trägt die eigenhändige Unterschrift des damaligen Generaldirektors der rumänischen Post und Telegraphie, Colonel A. Gorjean.

Da an dem Kongress insgesamt lediglich 74 Delegierten teilnahmen, dürfte die Menge der hergestellten "Souvenierblätter" ebenfalls in dieser Größenordnung liegen. Wie viele mögen bis heute überlebt haben?



* Das erste Datum ist nach dem julianischen, das zweite nach dem gregorianischen Kalender angegeben.

Beste Philagrüße
Ralf
 
Heinz 7 Am: 24.01.2018 23:10:04 Gelesen: 430288# 570 @  
@ buzones [#569]

Lieber Ralf,

das Souvenierblatt ist natürlich interessant. Nach meinen Eindrücken sind zwar Ersttag-Briefe dieser 13. Ausgabe nicht selten, sondern wurden damals emsig hergestellt!



Dieser Brief ist mit 50 Bani frankiert (Einschreiben nach Dresden), bestehend aus allen 5 Werten (Michel Nr. 90-94). Was uns auffällt:

Stempel 22. Mai 1891 (Bucuresci)= gregorianischer Kalender
Dein Beispiel = 10. Mai 1891 (Bucuresci) = julianischer Kalender.

Diese Abstempelung ist meines Wissens für die Post nicht vorgesehen, da sie sich seit Ende 1864 an den gregorianischen Kalender hielt. Ich möchte also die Abstempelung auf Deinem Beleg als "kurios" bezeichnen (oder: ungültige Gefälligkeitsabstempelung?). Aber ein Generaldirektor der Post (Gorjan) hat manchmal gewisse "Möglichkeiten".

Colonel August Gorjan war (nach Minescu) Generaldirektor der Post vom 26.2.1891 - 22.2.1892. In seine Zeit fällt auch die "Neudrucke schwarz auf weissem Papier" der runden Ochsenköpfe!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.01.2018 23:30:29 Gelesen: 430273# 571 @  
@ Heinz 7 [#570]

Zum Ersttag dieser Ausgabe:

Dieser Beleg macht mir etwas Kopfzerbrechen:



Der Beleg ist angeschrieben "9./21. Mai 1891" (julianischer/gregorianischer Kalender). Die Jubiläums-Ganzsache ist ergänzt mit allen Marken der 13. Ausgabe (Michel Nr. 90-94). Wir hätten nun wohl erwartet, dass der Beleg erst am Ersttag (= 22.5.1891) gestempelt wurde, aber offenbar wurde mein Beleg bereits am 21.5.1891 gestempelt.

Wie viele solche Vor-Ersttage tatsächlich echt befördert wurden, ist nicht ohne weiteres festzustellen.

Ich bin gespannt, ob andere Sammler auch solche Vor-Ersttage kennen.

Interessant ist aber, dass Westoby in seinem Werk den 21.5.1891 als ersten von drei Gültigkeitstagen nannte (21.-23.5.1891)! (The Adhesive Postage Stamps of Europe, Vol. II., 1900, Seite 205.)

Die Sachlage ist also noch nicht ganz klar. Sicher scheint mir, dass die Michel-Notierung: "10./24. Mai" unpräzise ist. Damals bestand ein Unterschied von 12 Tagen zwischen den Kalendern.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.01.2018 23:46:22 Gelesen: 430260# 572 @  
@ Heinz 7 [#571]

Möglicherweise gibt der Text der Karte zu der Stempelfrage einen Hinweis? Leider ist die Karte für mich schwer lesbar, aber fangen wir einmal an:



"Bucarest 9/21.Mai 1891
Mein lieber Alfred!
Besten Dank für Deine
Carte vom 17. _?_
Die Feier des 10. Mai _?_
_?_ bereits heute Abend
mit grossem Fackelzug und
Zapfenstreich.
_?_ _?_ _?_
Dir einige Jubiläumsmarken.
Herzliche Grüsse von _?_ _?_
_?_ _?_ Dein Papa & Mama"

Welcher Ersttag für die Post galt, ist mir noch nicht klar.

Heinz
 
JohannesM Am: 24.01.2018 23:55:28 Gelesen: 430253# 573 @  
@ Heinz 7 [#572]

Die Ganzsache ist doch gar nicht entwertet, da mußt du den Beleg wohl wegwerfen. :-)

Beste Grüße
Eckhard
 
buzones Am: 25.01.2018 13:44:56 Gelesen: 429613# 574 @  
Lieber Heinz,

es freut mich, dass mein kleiner Beitrag doch noch einige "Nachfolger" gezeitigt hat!

Du schreibst: Diese Abstempelung ist meines Wissens für die Post nicht vorgesehen, da sie sich seit Ende 1864 an den gregorianischen Kalender hielt. Ich möchte also die Abstempelung auf Deinem Beleg als "kurios" bezeichnen (oder: ungültige Gefälligkeitsabstempelung?). Aber ein Generaldirektor der Post (Gorjan) hat manchmal gewisse "Möglichkeiten".

Dass es sich bei der "Abstemplung" auf dem Souvenierblatt um eine Gefälligkeitentwertung handelt steht ausser Frage und bedarf keiner weiteren Erörterung. Als post- und zeitgeschichtliches Dokument ist mir das Stück dennoch lieb und teuer. In kleiner Auflage hergestellt, handschriftlich jedem einzelnen Delegierten zugewidmet und mit der Originalunterschrift des Generaldirektors der rumänischen Post: Das hat was! :-)

Nun zu deiner schönen (mit 41 Bani um 6 Bani überfrankierten – wenn man den Wertstempeleindruck der Ganzsache mit anrechnet) eingeschriebenen Jubiläums-Satzkarte in die Schweiz. M.E. ergeben sich die obsoleten 6 Bani aus der Tatsache, dass zum einen auch die 1,5 und 3 Bani-Werte auf die Karte sollten und zum anderen, dass die 1,5 Bani Werte mangels 0,5 Ban Münzen als Wechselgeld doppelt verklebt wurden. BTW: Wurden damals die 1,5 Bani-Marken und -Ganzsachen immer nur in Zehner-"Gebinden" abgegeben? Soweit ich recherchiert habe, existierte keine Scheidemünze zu 0,5 Ban.

Ich habe deine bereits erfolgte Transkription aus der deutschen Kurrentschrift ergänzt und lese hier folgendes:

Bucarest 9/21.Mai 1891
Mein lieber Alfred!
Besten Dank für Deine
Carte vom 17. crs. [= lat. currentis; hier: "des laufenden (Monats)]
Die Feier des 10. Mai be-
ginnt bereits heute Abend
mit grossem Fackelzug und
Zapfenstreich.
Die Vorderseite bringt
Dir einige Jubiläums Marken.
Herzliche Grüsse von uns allen
an alle. Dein Papa & Mama


Offenbar waren die Jubiläusmarken also schon am 9./21. Mai anläßlich des Festumzuges erhältlich und wurden noch am gleichen Tage – vor dem offiziellen Ersttag am 10./22. Mai – als gültige Postwertzeichen verausgabt und postalisch verwendet. Quod erat demonstrandum! :-)

Was die Stempeldaten einmal nach julianischem, einmal nach gregorianischem Kalender angeht: Könnte es sein, dass (zumindest in Bukarest) hier nach Inlands- und Auslandspost getrennt wurde? Wenig praktisch, aber dennoch denkbar.

Da ließe sich doch gleich (falls noch nicht geschehen) ein kleiner Beitrag für den "Rumäniensammler" zusammenstellen – ich nehme an, du bis Arge-Mitglied?

Beste Philagrüße
Ralf
 
Heinz 7 Am: 25.01.2018 14:22:14 Gelesen: 429560# 575 @  
@ buzones [#574]

Lieber Ralf,

ich freue mich, dass Du meine etwas kritischen Bemerkungen zur Abstempelung mir nicht übelnimmst. Natürlich ist das Souvenirblatt "trotzdem" etwas Besonderes! Die Bemerkung wegen der zwei Kalender (Inland/Ausland) ist interessant, aber ich meine, für die reguläre Post wurde NUR noch der gregorianische Kalender angewandt. Wenn vielleicht Postdirektor Gorjan 1891 eine "Huldigung" an den alten Kalender machen wollte, dann hat er vielleicht veranlasst, dass die Abstempelung "10.5." erfolgte? Wir wissen es nicht genau. Vielleicht gibt es zeitgenössische Berichte von den Jubiläumsfeierlichkeiten, worüber etwas zu diesen Souvenirblätter gesagt wird? - Bis auf Weiteres gehe ich aber davon aus, dass die Souvenirblätter 12 Tage VOR dem Ersttag gestempelt wurden, wenn der 22.5.1891 Ersttag war und nicht der 21.5.1891.

Besten Dank für die lückenlose Übersetzung der Karte!

Ja, ein ARGE-Mitglied bin ich und Deine Idee, einen Beitrag für den "Rumäniensammler" zu schreiben, finde ich gut! Redaktor Fritz Heimbüchler hat nicht mehr so viele treue Artikel-Schreiber wie früher und ist meines Wissens empfänglich für neue Beiträge.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.02.2018 22:57:38 Gelesen: 418418# 576 @  
@ Heinz 7 [#575]

In Zeiten des 2. Weltkrieges funktionierte die Post nicht immer reibungslos; gegen Ende des Krieges gab es meines Wissens keine oder nur noch eingeschränkte Luftpost. 1941 aber war diese noch in Betrieb. Gleichwohl dauerte es manchmal lange, bis Briefe ihre Destination erreichten.



Am 25. April 1941 wurde ein Einschreibe-Brief von Bukarest nach Santiago de Chile gesandt. Dies kostete 160 Lei. Die rote Notiz "18" scheint aber darauf hinzudeuten, dass der Brief noch nachfrankiert wurde.

Die Rückseite des Beleges ist sehr interessant, denn wir sehen, dass der Brief lange unterwegs war.

"Lisboa 3. Mai 41"
"New York 5 / 12, 1941"
"Santiago 17. May 41"

22 Tage für eine Luftpostbeförderung ist sicherlich nicht das, was wir jetzt erwarten würden. Dass der Beleg aber von Anfang an mit dem Flugzeug befördert wurde, darauf deutet der Stempel aus Bukarest hin, wir lesen hier klar "AVION".

Wir sehen aus den Durchgangsstempeln, dass der Brief auf allen Teilstrecken relativ viel Zeit benötigte: 8 + 9 + 5 = 22 Tage errechnen wir für die 3 Teilstrecken. Ob damals weitere Zwischenstationen angeflogen wurden, wissen wir leider nicht. Vielleicht wissen die Flugpost-Sammler darüber genauer Bescheid.

Heinz
 
10Parale Am: 22.02.2018 20:28:52 Gelesen: 417160# 577 @  
@ Heinz 7 [#406]

Du zeigst uns dort einen 100-er Bogen der Michel Nr. 34 mit den besonderen Leerfeldern auf der rechten Seite.

Der Ausruf für diesen seltenen Steindruckbogen war 7.000 US-Dollar bei Cherrystone. Kennst du das Ergebnis?

Ich habe das Vergnügen seit kurzem einen 9-er Block aus einem ehemaligen Bogen zu besitzen. Für knapp 100 Euro wohl nicht übertrieben.

Größere Einheiten der Steindruckmarken sind wohl sehr begehrt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 23.02.2018 09:48:14 Gelesen: 417008# 578 @  
Lieber Kollege,

ich gratuliere zu dem schönen "Eye-catcher"!

Entschuldigung, dass ich da mit "neu-deutschen" Wörtern um mich werfe, aber dieser Ausdruck fiel mir ein, als ich Deine Neuerwerbung sah: Ein Viererblock (oder: ein Neunerblock!) wirkt einfach immer wie eine "Symphonie in Stereo": überwältigend!

Die Steindruck-Ausgaben von Rumänien in Einheiten zu sammeln kann ganz schön kostspielig werden. Es gibt Marken, die sind schon als ungebrauchte Paare teuer (z.B. Michel Nr. 31). Viererblocks sind zum Teil fast nicht zu kriegen. Umso schöner ist es, wenn dann die eine oder andere grosse Einheit doch günstig zu haben ist.

Ganz klar zählt die Michel Nr. 34 zu den Stücken, die man hin und wieder auch in grösseren Einheiten antrifft und auch noch bezahlen kann. Keine Frage aber, dass Dein Preis sehr "sammlerfreundlich" ist.

Den bezahlten Preis für den Ganzbogen (Beitrag [#406]) kenne ich nicht.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 24.02.2018 22:21:39 Gelesen: 416590# 579 @  
@ Heinz 7 [#578]

Die Steindruck-Ausgaben von Rumänien in Einheiten zu sammeln kann ganz schön kostspielig werden.

Das ist wahr. Dieser 3-er-Streifen der Michel Nr. 29 ultramarin (sogenannte billigste Sorte, ein oft gebrauchter Begriff, den ich verachte!) konnte ich sehr sehr günstig erwerben. Weit entfernt von einer Rarität, nicht einmal ein eye-catcher, aber immerhin ein kleiner Dreier-Streifen.

Der Fleck auf der linken Marke stammt vom Scanner-Glas.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 25.02.2018 13:37:49 Gelesen: 416425# 580 @  
@ 10Parale [#579]

Ich freue mich, dass auch Du Einheiten von ungebrauchten Marken sammelst. Briefe und gestempelte Marken sind zwar hochinteressant, aber der Zauber, der von ungebrauchten Marken (vor allem von Einheiten!) ausgeht, hat mich immer in seinen Bann gezogen.

Die Katalogisierung der Notausgabe von Rumänien ist ein Beispiel, wie eine falsche Nummerierung zu völlig falschen Schlüssen führen kann.



Anbei ein sehr seltener Viererblock einer Michel Nr. 29 I. Bei Michel ist das katalogisiert wie folgt:

1871, 19. Nov. Freimarke Fürst Karl I. mit Vollbart im Oval, 10 Bani blau, Type I

Als Vergleich dazu die Marke Michel 29 II.



1872, 1. Aug. Freimarke Fürst Karl I. mit Vollbart im Oval, 10 Bani blau, Type II

Dass man zwei so unterschiedlichen Briefmarken dieselbe Hauptnummer geben kann, ist für mich nicht verständlich. Bei der Katalogisierung von Rumänien hat Michel (und Senf) vieles richtig gemacht, aber NICHT diese Katalogisierung! Diese zwei Marken sollten eigene Hauptnummern erhalten.

Im CMPR '74 ist die Ausgabe 1871 katalogisiert als Nr. 28, die Ausgabe 1872 als Nr. 34. Auch Zumstein (Bern) machte dies besser: 1871 = ZSt. 28, Notausgabe 1872 = ZSt. 34.

Es ist also Unsinn die Nr. 29 II als "billigste Sorte" der 10 Bani Vollbart zu bezeichnen; es sind zwei verschiedene Marken; ich denke, das sieht man ja auch. Heimbüchler behandelt die Ausgaben in seinem zweiten Handbuch 2002 auch getrennt:

Mi. 29 I auf Seite 268
Nr. 29 II auf Seite 301 ff.

Noch ein Hinweis: wenn Du die 29 I je zu dem Preis findest, den Heimbüchler in seinem Buch angibt (Euro 550), dann mein Tipp: sofort kaufen! Ein Viererblock ist extrem selten. CMPR wertet einen Viererblock mit Faktor 20 (Heimbüchler nur 5.5); die Bewertung CMPR trifft meines Erachtens viel besser zu.

Heinz
 
10Parale Am: 28.02.2018 14:32:41 Gelesen: 415951# 581 @  
@ Heinz 7 [#580]

Vielen Dank für diese Ausführungen. Ich habe die empfohlenen Seiten im zweiten Handbuch von Herrn Heimbüchler nachgelesen. Ein kompletter Bogen der Michel Nr. 29 I scheint nicht bekannt zu sein.

Vielleicht wird Michel eines Tages auf deine Einwendungen reagieren und eigenständige Markennummern für die 29 I und die Notausgabe kreieren.

Ich zeige im Folgenden noch ein senkrechtes Paar der Cuza-Marke zu 20 Parale. Wie viele wissen, gab es von dieser Marke 2 Auflagen (siehe 2. Handbuch Seite 150 ff.). Die 1. Auflage der 20 Parale im Bogen zu 192 Marken wurde restlos aufgebraucht, deshalb sind Einheiten davon sehr sehr selten und gesucht. Wie Herr Heimbüchler weiter ausführt, gibt es jedoch von der 2. Auflage im Bogen zu 200 Marken noch einige größere ungebrauchte Einheiten.

Nun, woran erkennt man den Unterschied zwischen den beiden Auflagen? Ein wichtiges Kriterium ist der Abstand (senkrecht bzw. waagrecht) zwischen den einzelnen Markenfeldern.

I. Auflage: mindestens 4 - 4,5 mm
II. Auflage: 3,0 - 3,8 mm (in der englischen Übersetzung ist im 2. Band von 3,0 - 3,5 mm die Sprache (evtl. Druckfehler)).

Bei dem senkrechten Paar vom Bogenrand habe ich nun das Lineal angelegt und messe exakt 4,00 mm. Mir fällt es dennoch schwer zu glauben, dass das senkrechte Paar von der seltenen 1. Auflage stammen soll.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.02.2018 21:02:47 Gelesen: 415877# 582 @  
@ 10Parale [#581]

Die Michel Nr. 13 wird im Katalog nicht nach den zwei Auflagen unterschieden. Dass Du dies machst, zeigt, dass Du ein Spezialsammler mit vertieften Kenntnissen bist. Diese ergattern dann hin und wieder seltene Stücke, die den Allgemeinsammlern nicht auffallen.

Die Michel Nr. 13x (auf einfachem Papier) ist nicht selten, und auch Einheiten davon findet man relativ einfach auch recht günstig. Der CMPR '74-Katalog bewertete einen Viererblock lediglich mit Faktor 5, also nur unwesentlich über dem Preis von 4 Einzelmarken.

Dragomir gibt im CMPR aber auch eine Bewertung von "Coala Md. A"; ich nehme an, das ist der seltene Bogen. Da wertet nun ein Viererblock immerhin mit Faktor 20! Das sagt doch einiges! Ein vertikales Paar wird mit Faktor 10 bewertet, also immerhin ein netter Betrag (Grundmarke: Euro 40 (Michel 2006/07)).



Anbei zeige ich einen 18er-Block vom linken Bogenrand. Ich finde es schön, auch grosse Blockstücke in die Sammlung einzubauen. Bei der 13 x kostet das nicht "alle Welt".

Heinz
 
Heinz 7 Am: 06.03.2018 20:51:26 Gelesen: 414630# 583 @  
@ Heinz 7 [#571]

Wir haben die Nummer 92 (Michel) bereits schon gesehen, aber wohl kaum mit diesem Stempel.

Es handelt sich um die 13. Ausgabe, die Jubiläumsausgabe 1891, die bekanntlich nur drei Tage lang gültig war. Die Angabe im Michel ist verwirrend (wir haben bereits darüber gesprochen), denn es steht: 24. Mai 1891 im Katalog (2006/07). Ist dies also ein Paar mit einem Ersttag-Stempel?



Nein.

Ersttag war 22.5.1891 und 24.5. war Letztag! Es gibt aber auch offiziell gültige Belege mit Stempel 21.5.1891, (siehe Beitrag [#571]), also Vor-Ersttag. Der Unterschied zwischen den Kalendern war damals 12 Tage, nicht 14 Tage, wie Michel vermuten liesse.

Das Paar ist also offenbar gültig gestempelt. Das ist nicht selbstverständlich; es gibt viele Stempelfälschungen zu dieser Ausgabe.

Sulina ist eine Stadt der Dobrudscha. Ab 1878 (Berliner Vertrag) kam der nördliche Teil der Dobrudscha zu Rumänien. Der Stempel "passt" also: rumänischer Stempel auf rumänischer Briefmarke.

Auffallend ist sicher die unklare, mangelhafte Perforation. Das gilt aber nicht für alle Stücke dieser Ausgabe.

Heinz
 
Sleeran Am: 07.03.2018 08:22:36 Gelesen: 414597# 584 @  
Hallo zusammen,

ich möchte hier auch gerne ein paar Stücke vorstellen und diskutieren.

Den Anfang macht eine gestempelte 8I:



Die Marke hat einen von hinten verklebten Riss und vermutlich eine dünne Stelle oben im Rand. Ich tue mich im Moment noch schwer, dünne Stellen bei diesem Papier zu erkennen, aber der Scan ist da ja deutlich. Der Stempel verdeckt zwar einen großen Teil des Markenbildes, aber ich denke, dass sich die Merkmale der Type I (Buchstaben bei SCRISOREI nicht verbunden) erkennen lassen und die Bestimmung nicht nur aufgrund des billigeren Katalogpreises erfolgt.

Den Stempel würde ich als authentisch einschätzen, zumindest habe ich diesen Typ im Heimbüchler gefunden. Für eine weitere Bestimmung ist vermutlich zu wenig vom oberen Teil des Stempels zu sehen.

Teilt ihr meine Einschätzung?

Viele Grüße,
Matthias
 
10Parale Am: 07.03.2018 21:56:45 Gelesen: 414567# 585 @  
@ Sleeran [#584]

Die Marke gefällt mir vom Gesamteindruck sehr gut. Gestempelte Marken sind echt selten. Es kann sich nur um einen M2 Stempel handeln (Kiriac Dragomir, Stampilografie Postala - Seite 84 Abbildungen 289 - 300).

Ich habe den oberen Teil des Stempels lange studiert, kann aber beim besten Willen keinen Ort identifizieren. Ich hoffe die Marke ist dennoch prüfbar.

Mögliche Orte wären:

ADJUD, BOLGRAD, FOKSCHANI, JASSY, ISMAIL, KAHUL, T.FRUMOS, T.NEAMZU und T.OKNEI - KILIA wurde nie benutzt, aber solch einen Stempel hat es gegeben.

Das Papier ist ja bei der Wertbestimmung bei dieser Marke auch ausschlaggebend. Wenn man die Marke gegen das Licht hält, erkennt man sehr schnell, ob es gestreift ist oder nicht (das wäre dann der Fall RARITÄT).

Also, guter Gesamteindruck, Gratulation, und nicht zerpflücken lassen, das ist ein schönes, seltenes Stück.

Grüsse

10Parale
 
Heinz 7 Am: 07.03.2018 23:21:15 Gelesen: 414549# 586 @  
@ Sleeran [#584]

Lieber Matthias,

ich freue mich, dass Du Dich wieder meldest!

Eine Michel Nr. 8 Ix hat gestempelt einen Katalogwert von Euro 350. Ungebraucht wären es "nur" Euro 110 (Katalog 2010), man muss also bei dieser Marke stets den Stempel sorgfältig betrachten.

10 Parale hat recht, es handelt sich um einen Stempel der Gruppe M2 ("Moldova"). Diese wurden ab 1859 verwendet, die Marke kam 1862 heraus; das geht also auf und sieht gut aus.

10 Parale nennt die Ortschaften mit diesem M2-Stempel. Aufgrund der Buchstaben-Fragmente tippe ich auf "JASSY" (fig. 292 oder 293; vermutlich 293).



Anbei ein Ausschnitt aus dem Stempelwerk von Dragomir (Seite 84).

Studieren wir weiter: ausser "Jassy" kommt meines Erachtens nur noch "FOKSCHANY" in Frage. "Richtung 12 Uhr" scheint es mir bei FOKSCHANI aber nicht ganz aufzugehen (Stellung des "S"), also bleibe ich bei "JASSY" fig. 293.

Es ist ersichtlich, dass die Marke Mängel aufweist. Dennoch darfst Du Dich m.E. an Deinem Stück freuen, dass ich für echt halte mit echter Entwertung.

Heinz
 
Sleeran Am: 08.03.2018 11:04:28 Gelesen: 414525# 587 @  
Hallo zusammen,

ich komme ja aus der ganz allgemeinen Klassik-Ecke. In meinem Regal finden sich Kap-Dreiecke, Sydney Views, Sonnenköpfe, Rivadavias, Hidalgos, große Drachen und Ochsenköpfe. Vieles davon sind brauchbare Grundstock-Sammlungen, aber so richtig gute, ausgebaute Sammlungen habe ich nicht - kein Wunder bei der Anzahl der Gebiete. Also steht bei mir jetzt die Konzentration auf wenige Gebiete an, auch wenn ich den Rest behalten werde. Die wenigen Gebiete sind bei mir im Moment zwei: Hannover und Rumänien (bis MiNr. 34).

Den Dragomir habe ich leider nicht. Gemeint ist folgendes Buch, richtig?
Kiriac Dragomir - STAMPILOGRAFIE POSTALA (Romania 1822 - 1910)

Zum Schluß noch eine interessante Marke:



Ich habe die Marke als 10II Type II typisiert - aufgrund des markanten Nagelkopfes im Griff des Posthorns. Die Marke ist zwar dünn und knittrig, aber der Stempel macht sie meines Erachtens aufhebenswert.

Viele Grüße,
Matthias
 
10Parale Am: 08.03.2018 19:14:21 Gelesen: 414493# 588 @  
@ Sleeran [#587]

Zunächst zum Buch:

Stampilografie Postale von Kiriac Dragomir wird augenblicklich von einem Verkäufer bei ebay für 23 Dollar angeboten (dragos-negoitescu). Ich habe mir gleich 2 Exemplare gekauft, eines zum Arbeiten und eines zum Aufbewahren. Ein unerlässliches Werk, wenn man die Stempel Rumäniens studieren will.

Wäre an der Zeit ein deutschsprachiges Kompendium herauszubringen, aber wer hat dazu schon die Zeit und die Muse?

Die Marke die du uns zeigst gehört zu meinen Lieblingsmarken. Die Marke halte ich auch für echt und Typ II, bin gleich deiner Meinung.

Der Stempel von GALATZI mit der Angabe der Tageszeit (DIM steht für morgens, SERA steht für abends) ist als sogenannter erster "Tageszeitstempel" bei K. Dragomir als Stempel T69 gelistet (Seite 104 ff.). Diese Stempel wurden eingeführt weil Rumänien den offiziellen internationalen Postverkehr aufnahm und die Angabe der Tageszeit wohl erforderlich wurde.

Insofern scheidet entweder die Marke für den Gebrauchszeitraum des Stempels aus (- Mai 1877 -) oder anders ausgedrückt der Stempel scheidet für den Gebrauchszeitraum der Marke aus. Die Währungsumstellung hatte ja schon stattgefunden. Die Michel Nr. 10 II 30 Parale Plattenbuchdruck hatte eine sehr kurze Verwendungsdauer vom 15. September 1864 - 31. Dezember 1864, d.h. knapp 3 1/2 Monate.

Es könnte sich um einen Original-Stempel handeln (fig. 459 Seite 105). Ein Original-Stempel auf einer Original-Marke. Ein postalischer Zusammenhang kann ausgeschlossen werden, also "leider" eine unerlaubte Collage, weshalb, darüber lasse ich gerne andere spekulieren.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 08.03.2018 22:59:33 Gelesen: 414468# 589 @  
@ Sleeran [#587]

Der glasklare, rote Stempel gehört nicht auf diese Marke, das ist richtig, siehe [#588]. Schade - der Stempel wäre sehr schön.

Nicht aufgeben, Matthias! Die Michel Nr. 10 gibt es echt mit wunderbaren Stempeln!

Übrigens:

Kap-Dreiecke, Sydney Views, Sonnenköpfe, Rivadavias, Hidalgos, große Drachen und Ochsenköpfe - Du bist ein Geniesser, wie ich sehe! Gratuliere!

Gute Nacht!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.03.2018 17:25:21 Gelesen: 414257# 590 @  
@ Sleeran [#587]

Lieber Matthias,

ich zeige anbei ein Stück mit einem echten Stempel der Gruppe "T69" nach Dragomir. Es ist die fig. 461 "GIURGIU / DIM" (also vom "Morgen"-Stempel).



Abgeschlagen wurde dieser Stempel auf zwei Marken der 7. Ausgabe 1869: Fürst Karl I. mit Backenbart (Michel Nr. 23+24). 40 Bani war damals das Porto für einen Brief z.B, nach Konstantinopel.

Hier stimmt die Zusammensetzung: Marke von 1869 - Stempel von 1869; beide ab 1. April.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Sleeran Am: 12.03.2018 13:33:14 Gelesen: 414231# 591 @  
Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank für eure Mühe und auch für das Zeigen des schönen Stempels.

Im Prinzip war die Marke, die ich gezeigt hatte, ein gutes Beispiel dafür, dass man den Dragomir braucht. Inzwischen sollte das Buch auf dem Weg zu mir sein. Neben den ersten beiden Heimbüchler-Bänden besitze ich noch 3 Corinphila-Kataloge ("Cornelia" und beide "Moldau"). Gute Auktionskataloge sind nicht nur schön anzusehen, sondern vermitteln auch einen Eindruck, wie echte Marken und Belege aussehen. Bei Philabooks habe ich noch ein Buch von Tebeica entdeckt ("Die ersten rumänischen Postmarken"). Kennt ihr das Buch? Ist das eine sinnvolle Anschaffung, wenn man die ersten beiden Heimbüchler hat?

Ich überlege auch noch, wie ich meine Sammlung gliedern möchte. Neben den Einzelmarken sind Paare/Einheiten und die Stempelformen dieser Zeit gesetzt. Die kompletten Typen der Cuza und Carol Marken (wie im Web zu finden) sind mir - glaube ich - zuviel. In Sachen Postgeschichte bin ich blutiger Anfänger.

Zum Schluß zeige ich noch eine Marke, die ich als echte 6ax bestimmt habe und verbleibe in der Hoffnung, dass ihr das auch so seht.



Viele Grüße,
Matthias
 
Heinz 7 Am: 12.03.2018 14:14:21 Gelesen: 414223# 592 @  
@ Sleeran [#591]

Hallo Matthias,

es ist gut, wenn Du Dir die massgebende Literatur anschaffst. Das Buch von Val. Tebeica ("Die ersten rumänischen Postmarken") kenne ich; es ist etwas in die Jahre gekommen und durch die Handbücher Heimbüchler weitgehend ersetzt worden.

Ich empfehle Dir, auch das dritte Buch von Heimbüchler (Ergänzungsband) dazu zu nehmen. Mir persönlich war der CMPR ein unverzichtbarer Katalog, aber er ist wirklich schon alt (CMPR '74).

Dass Du Auktionskataloge sammelst, ist lobenswert. Darin finden sich extrem viel wichtige Informationen. Die "Cornelia"-Sammlung bestand aber aus 2 Katalogen, die "Moldau"-Sammlung gar aus drei Bänden. Das sind aber zwei "Überflieger"-Sammlungen; es gibt auch wichtige Auktionskataloge für "Otto Normalverbraucher". Die "Cornelia"-Preise darf man nicht immer als wirklich gültigen Massstab ansehen, finde ich.

Wie DEINE Sammlung aussehen soll, ist natürlich DEINE Entscheidung; es hilft aber extrem, erst einmal den Zeitrahmen abzustecken und die Absichten. Will man eine Katalogsammlung (z.B. alle Marken Michel Nr. 1-144)? Wenn man ab und zu eine Einheit will (z.B. Viererblock oder noch grösser) ist natürlich auch das Sammeln der Typen (Steindruck-Ausgaben) schon fast eine automatische Folge...

Die Vielfalt der Stempel ist beeindruckend! Auch hier lohnt es sich, die Absichten einmal festzulegen.

Nicht zu vergessen: Ganzsachen! Sehr interessant zu sammeln und preislich meist gar kein Problem!

Man kann mit JEDEM Budget etwas Schönes anfangen. Wenn man Euro 20'000 pro Jahr investieren kann, hat man natürlich ganz andere Möglichkeiten, als wenn es nur Euro 500 im Jahr sind.

Hochinteressant sind auch die fremden Posten in Rumänien! Österreichische Post ist noch einfach zu sammeln, die anderen Gebiete sind schwierig. Wer sich gerne auch mit der 9.-14. Ausgabe auseinandersetzt, kann z.B. wunderschöne Sachen finden (auch z.B. Bahnpost/Schiffspost).

Die gezeigte 40-Parale-Marke sieht für mich gut aus (Mi 6ax). Sie scheint ganz fein gestempelt zu sein.

Viel Vergnügen bei Deinem Sammelstart!

Heinz
 
10Parale Am: 13.03.2018 21:06:50 Gelesen: 414184# 593 @  
@ Sleeran [#591]

Das Buch von Val. Tebeica, erschienen 1962 im Meridian Verlag in Bukarest hat mich sehr begeistert. Bin froh, das es dieses Buch gibt. Einige Briefe der Postverwaltungen sind sehr gut in deutscher Sprache übersetzt.

Deine Marke sieht auch für mich gut aus, jedoch habe ich selbst von dieser Marke auch einige Fälschungen so dass ich hier wirklich eine Prüfung anrate.

Liebe Grüße

10Parale
 
Sleeran Am: 14.03.2018 09:52:07 Gelesen: 414155# 594 @  
Hallo zusammen,

ich habe noch zwei weitere Marken der 2. Ausgabe. Die zeige ich, sobald das Stempelbuch bei mir eingetroffen ist und ich selbst eine Bestimmung versuchen kann. Daneben habe ich auch einige Fälschungen der beiden Moldau-Ausgaben.

Meinen Zeitraum habe ich schon abgesteckt: MiNr. 1-34. Oder sagen wir mal nach einem Blick in den Geldbeutel: MiNr. 5-34. Mit 30 Hauptnummern plus I-III ist das schon mehr als die meisten altdeutschen Sammelgebiete.

Zu Heimbüchler III: Ich dachte, der Ergänzungsband beinhaltet hauptsächlich eine Registratur der bekannten Ochsenköpfe. Was für mich - da unerreichbar - weniger interessant wäre.

Als Bild hänge ich heute eine "Fälschung" bzw. ein Phantasieprodukt (die Wertstufe gibt es ja nicht...) an. Ist euch etwas darüber bekannt?



Viele Grüße,
Matthias
 
10Parale Am: 16.03.2018 13:56:08 Gelesen: 414049# 595 @  
@ Pepe [#62]
@ Heinz 7 [#37] und [#383]

Wir haben in o.g. Beiträgen schon Beispiele der 9. Ausgabe 25 Bani Michel Nr. 41a und 41b in einfacher Ausführung und als Paar gesehen. In [#382] habe ich einen einfachen Brief nach Wien vorgestellt, der ebenfalls mit dieser Marke freigemacht wurde.

Um so mehr freue ich mich, nun einen Brief in der Hand zu halten, der mit einem waagrechten Paar der Michel Nr. 41 b frankiert wurde und als portogerechtes Einschreiben im Juni 1873 nach Konstanz lief:

"Constance, Grand Duche de Bade", also an das Großherzogtum Baden.

Obwohl die Marken vorderseitig schwach gestempelt wurden und der Abgangsort dadurch nicht eruiert werden kann, zeugt der rückseitige schöne Ankunftsstempel von Constanz vom 15.6.73 und der PD Stempel doch für philatelistische Begeisterung.

Wahrscheinlich würde ein Prüfer auf Grund der Abstempelung der Marken eine Unprüfbarkeit feststellen, aber wohl doch nur auf Grund eines verständlichen Eigenschutzes. Ich erachte den Brief als echt und das muss mir genügen, zumal die Destination so auch nicht alltäglich anzutreffen ist.

Liebe Grüße

10Parale


 
Sleeran Am: 16.03.2018 20:10:28 Gelesen: 414022# 596 @  
Hallo 10Parale,

Ferdinand Halm war wohl ein Hotelier in Konstanz. Das Hotel gibt es heute noch:

http://www.hotel-halm.de/de/ueber-uns

Viele Grüße,
Matthias
 
Heinz 7 Am: 16.03.2018 20:53:48 Gelesen: 414011# 597 @  
@ 10Parale [#595]

Es ist immer schön, wenn man zwei deutlich unterschiedliche Stücke derselben Wertstufe auf einem Brief zeigen kann! In der Schweiz werden für solche Stücke in der Regel Liebhaberpreise bezahlt (z.B. für Briefe mit "Sitzende Helvetia" oder "Stehende Helvetia").

Bei Deinem Beleg ist etwas schade, dass der Stempel nicht auf den Beleg übergeht, und zudem unleserlich ist. Das heisst aber nicht, dass wir Deinen Beleg nicht als höchstwahrscheinlich echt ansehen können. Schön ist, wenn wir Hintergrundinfos haben über den Empfänger des Briefes, siehe Sleeran [#596]

Ich war auch schon in der glücklichen Lage, einen ähnlichen Beleg der 9. Ausgabe kaufen zu können. Ich erinnere mich noch gut an den Einkauf, einer meiner ersten Auktionseinkäufe für Rumänien: Januar 1996. Ein sehr schöner Teil der Sammlung von Horst Scherrer kam bei Köhler Wiesbaden zur Versteigerung. Ich konnte u.a. den folgenden Brief kaufen:



Brief von Jassy nach Wien, frankiert 30 Bani: 2 x Michel 44a (5 Bani), 4 x Mi. 44b (5 Bani).

Ein wunderschöner Beleg, finde ich, auch wenn einzelne Marken kleine Mängel haben. Die Bleistift-Notizen habe ich nie entfernt, sie zeigen mir die Losnummer der Scherrer-Auktion (Köhler) und den Preis, den Horst Scherrer im Jahr 1990 dafür bezahlte.

Heute würde ein solcher Brief im Normalfall viel mehr kosten als 1995!

Heinz
 
10Parale Am: 20.03.2018 22:30:09 Gelesen: 413534# 598 @  
@ Sleeran [#596]

Vielen Dank für diesen wertvollen Hinweis. Der Brief wurde also 1 Jahr vor der Gründung des Hotels Halm verfasst. Das war auch mein erster Gedanke beim Kauf: Ein alter rumänischer Brief nach Konstanz, den musst du haben. Konstanz ist eine geschichtsträchtige (Konzil) Universitätsstadt mit deutsch-schweizer Bodenseeflair, eine europäische und weltoffene Stadt.

Da nehme ich gerne Abschläge in Kauf, denn der Brief ist dank der Hintergrundinfos auch "social philately".

@ Heinz 7

Gratulation zu diesem Brief. "Heute würde ein solcher Brief im Normalfall viel mehr kosten als 1995!" Ich bin nun kein so steter und genauer Beobachter der Rumänien-Philatelie, aber die Preissteigerungen im Bereich des guten Material im 19. Jahrhundert sind tatsächlich enorm. Ich finde ebenfalls ein wunderschöner, vor allem einzigartiger Beleg. Der Mittelbug und die kleinen Mängel wirken für mich eher als "Echtheitsmerkmal" und verdienen eigentlich keiner Erwähnung.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 22.03.2018 23:27:03 Gelesen: 413479# 599 @  
@ Sleeran [#594]

Hallo Matthias,

diese Ganzfälschung kenne ich nicht. Es gibt aber eine grosse Vielfalt solcher Produkte. Siehe auch Thema: Fälschungen Fürstentum Moldau und Fälschungen Rumänien. Dort haben wir einige Fälschungen in Wort und Bild gezeigt.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.03.2018 23:50:07 Gelesen: 413478# 600 @  
@ Sleeran [#594]

Matthias zeigt uns an, dass seine Rumänien-Sammlung die Nrn. 5-34 umfassen soll (2.-8. Ausgabe). Das tun viele Sammler. Die Ausgaben der 9. Ausgabe (Fürst Karl im Perlenkreis) und die nächsten Ausgaben sind aber auch sehr reizvoll!

Die 10. Ausgabe von 1880 bestand nur aus zwei Werten. Ab 1881 war Rumänien ein Königreich und gab eine neue Ausgabe heraus (11. Ausgabe).

Anbei zeige ich einen guten Brief mit einer Mischfrankatur 10./11. Ausgabe (Michel Nrn. 56+69). Es ist ein Reco-Brief von Bukarest nach Reichenberg (Deutschland). Mischfrankaturen des Fürstentums / Königreiches sind selten.



Ich empfehle, auch die Ausgaben 1872-1900 (9.-14. Ausgabe) zu sammeln. Das ist einerseits eine philatelistisch anspruchsvolle Aufgabe, zweitens kann man auch mit "überschaubaren" Beträgen seltene und gute Stücke finden.

Ich freue mich, anbei den 600. Beitrag zu unserem schönen Sammelgebiet "Rumänien" einstellen zu können!

Heinz
 
Sleeran Am: 26.03.2018 09:28:39 Gelesen: 413125# 601 @  
Hallo zusammen,

erst einmal meinen Glückwunsch zum 600. Beitrag!

Von meiner Seite heute nur ganz kurz: Der Dragomir ist inzwischen angekommen, steht aber noch unbeachtet im Regal. Ich will mir an den Feiertagen nochmal die Stempel-Kapitel im Heimbüchler durchlesen, um die Systematik im Dragomir zu verstehen, da ich des Rumänischen nicht mächtig bin. Danach versuche ich, meine Stempel selbst zu bestimmen.

Im Moment habe ich aber beruflich viel um die Ohren.

Viele Grüße,
Matthias
 
Heinz 7 Am: 26.03.2018 13:51:09 Gelesen: 413098# 602 @  
@ Sleeran [#601]

Lieber Matthias,

wenn Du schreibst "Der Dragomir ist inzwischen angekommen", dann nehme ich an, du meinst das Stempelwerk (1822-1910). (Dragomir hat auch andere Werke verfasst, so war er z.B. Hauptautor beim CMPR '74).

Ich weise Dich darauf hin, dass vor vielen Jahren eine sehr nützliche Besprechung des Bandes "Stampilografie postala" im "Rumäniensammler" erschien (der Zeitschrift der ARGE Rumänien). So wurden insbesondere alle Titeln und einige Abkürzungen übersetzt auf deutsch wiedergegeben. Ich persönlich habe diese Hilfe sehr geschätzt (und auch benötigt).



Auch wenn der Buchumschlag bei Dir anders aussieht, sprechen wir vermutlich dennoch vom gleichen Buch. Dieses ist mit verschiedenen Umschlag-Seiten herausgegeben worden. Inhaltlich gibt es aber meines Wissens nur EINE Ausgabe.

Heinz
 
Sleeran Am: 27.03.2018 15:59:48 Gelesen: 412994# 603 @  
Hallo Heinz,

ich habe genau diese Ausgabe im blauen Umschlag. Wegen dem "Rumäniensammler" habe ich mich an Herrn Heimbüchler gewendet und hoffe, dass ich noch eine Ausgabe kaufen kann. Danke für den Tipp!

Viele Grüße,
Matthias
 
10Parale Am: 28.03.2018 21:33:33 Gelesen: 412930# 604 @  
@ Sleeran [#603]

Wünsche dir viel Erfolg und gratuliere zu dem Buch. Mir hat es auch sehr viel gebracht. Meine Frau ist Rumänin und ich habe gelernt, dass die philatelistischen Begriffe für sie ebenso schwer ins Deutsche zu übersetzen sind wie für mich die deutschen Fachbegriffe ins Rumänische.

über die Cuza-Marken wurde in diesem Forum schon viel geschrieben (zuletzt #582 von Heinz 7 zur 20 Parale oder im Thread "Rumänien Marken echt oder falch #100 ff., Nr. 141 und Nr. 142). Mir ist es jetzt nach einigen Versuchen gelungen, wenigstens einen sehr schönen Viererblock der Michel Nr. 12 (hier: weisses Papier) zu erwerben.

Aus der #142 (Rumänien Marken echt oder falsch) zitiere ich Heinz 7: "Ein Paar wertete bei CMPR '74 mit Faktor 2.5 = Euro 125". Heinz hat den Michel 2010 zur Grundlage genommen. Laut MOK (Michel Online Katalog) aktuell liegt der Wert bei 80,-- Euro, also = 200 Euro.

Wenn ich richtig deute, wertet der CMPR ein Viererblock mit dem Faktor 6 - das hiese 80,-- Euro x 6 = 480,-- Euro.

Da dieser Viererblock aussergewöhnlich gut erhalten ist und die Rückseite keinerlei Falzreste o.dgl. zeigt, ist der Kaufpreis von 85,-- Euro angemessen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 12.04.2018 21:30:26 Gelesen: 410589# 605 @  
Wie es Euch gefällt

Ich bin heute nach einem mehrtägigen Aufenthalt aus Rumänien zurückgekehrt. In einem Antiquitäten-Laden in Hermannstadt habe ich diese schöne Postkarte gefunden.

Die farbige Litho ist aus der Shakespeare Serie und hat die Nr. 369. (wer weiß mehr darüber?). Die beiden Damen, die rechte zeigt sehr viel Bein stehen für das Stück "Wie es Euch gefällt" (Aufschrift).

Mir gefallen besonders die beiden Abstempelungen. Es sind 2 Filialpoststempel (posta sucursale) der Städte Berlad und Braila.

Wer nun das von Heinz 7 in [#602] abgebildete Nachschlagwerk von Kiriac Dragomir auf Seite 158 aufschlägt, findet dort die Abbildungen dieser Filialpoststempel, die es anfangs nur in Bukarest gab.

Interessant ist die Schreibweise: BARLAD - SUCURSALE bei der Postkarte - bei K.Dragomir (BERLAD), in der Beschreibung sogar (BIRLAD) - fig. 824)

Ich habe bislang noch keine Postkarte mit 2 Abstempelungen von Filialpostämtern gesehen.

Gelaufen ist die Postkarte am 10. März 1900, angekommen in BRAILA-BURSA am 13. März 1900. Es muss sich um einen Ort gehandelt haben, an dem etwas eingekauft und verkauft wurde, also eine Börse.

Für 8 Lei = ca. 1,80 € gewiss ein Schnäppchen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 14.04.2018 21:07:17 Gelesen: 410169# 606 @  
@ 10Parale [#605]

Im gleichen Antiquitäten-Laden in der Flaniermeile in Hermannstadt fand ich noch eine Postkarte, die mich zweifach in den Bann zog.

1. Praga 2018: Vom 15. - 18. August findet in Prag die Weltausstellung statt. Die Ansichtskarte zeigt das wunderschöne Stadtbild von Prag.

2. Als ich die Karte umdrehte, blieb mir die Spucke weg. Erst einmal, nüchtern betrachtet, dachte ich, oh schade, eine Marke ist abgefallen oder wurde abgelöst.

Offensichtlich wurde die Karte nachtaxiert, denn sie ist mit einer Portomarke Ziffernzeichnung zu 6 Lei nachfrankiert worden (Michel Nr. 61).

Auf Seite 107 des oft erwähnten Werkes von C. Marinescu Vol. 2 über die Auslandstarife in Rumänien erfährt der Leser, dass eine einfache Postkarte (CP) in der 5. Portoperiode ab dem 1. September 1924 tatsächlich 6 Lei gekostet hat.

So, wie war das nun mit dieser Postkarte aus Prag:

Kann es sein, dass auf dem Transportweg die ursprünglich Marke (hier wäre eine Tschechoslowakei-Experte nötig, der das tschechische Porto eruieren könnte) tatsächlich verlorenging und die rumänische Post deshalb nachtaxierte? Das ist die einzige logische Erklärung für das Nachporto von 6 Lei.

Diee Postkarte bekam ich für 20 Lei, was ungefähr etwas mehr wie 4 Euro sind.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 15.04.2018 18:35:36 Gelesen: 409976# 607 @  
@ 10Parale [#606]

Der erste Stempel BUCURESTI zeigt klar, dass die tschechische Marke noch vorhanden war als er aufgeschlagen wurde. Die Auslandstarife und die Nachtaxierungstarife sind nicht das gleiche. Schauen Sie mal bei Marinescu nach wie die Nachtaxierung der eingegangenen Sendungen aus dem Ausland erfolgte.

nor 42
 
Detlev0405 Am: 17.04.2018 15:06:37 Gelesen: 409478# 608 @  
@ 10Parale [#606]

Deine Karte fällt in die Porto Periode vom 01.03.1924 - 31.03.1927 und das Porto hätte 0,40 Kc betragen. Das die Marke, wie nor 42 bereits schrieb, erst in Rumänien entfernt wurde, ist auch meine Meinung.

Viel interessanter ist der blaue Taxvermerk über 30 (offenbar Heller denn mit den Lei kommt die 30 nicht hin), die Karte war wohl falsch frankiert als Auslandspostkarte. Daraus ergibt sich dann die Frage, ob die Marke von Amtswegen in Rumänien entfernt wurde und dann mit der 6 Lei Marke versehen wurde.

Gruß
Detlev
 
Heinz 7 Am: 17.04.2018 22:38:49 Gelesen: 409378# 609 @  
@ 10Parale [#605]

Es ist schon seltsam, dass eine Stadt auf Stempeln, die GLEICHZEITIG herauskommen, unterschiedlich geschrieben wird. Du hast uns den Stempel "BARLAD SUCURSAL" (10.3.1900) gezeigt, anbei zeige ich "BERLAD SUCURSAL" (13.6.1904)



K. Dragomir zeigt uns die Variante "Berlad" (= fig. 824), beschreibt aber auch "Barlad" (Seite 157; ohne Bild).

Mein Exemplar wurde auf einem Einschreibe-Brief angebracht. Leider ist der Brief nicht mehr komplett, aber das Fragment ist auch schön, der Stempel ist wunderbar klar: Die Marke ist eine 1 Leu-Marke: Michel 108, 125 oder 141 (das ist nicht einfach zu bestimmen).

Die Stempelgruppe "OS" (Oficii postale Sucursale) ist nicht sehr gross. Der gezeigte Berlad-Stempel ist eingeteilt wie folgt:

4. Die Stempel der Nebenstellen der Post
4.2. Die Stempel der Zweigstellen in der Nachklassik
4.2.2. Die Stempel der Nebenstellen in anderen Städten (nicht Bukarest; Bukarest = 4.2.1.)

Heinz
 
10Parale Am: 18.04.2018 22:44:41 Gelesen: 409078# 610 @  
@ Heinz 7 [#609]

Es gibt ja auch noch die Schreibweise BIRLAD, wofür ich aber bislang keinen Beleg vorweisen kann.

Es bereitet ja auch immense Freude, sich mit solchen Differenzierungen innert der Stempelgruppe OS zu beschäftigen.

Wir finden in Rumänien (Fürstentum Moldau, Fürstentum Walachei etc.) immer wieder Beispiele von unterschiedlichen Schreibweisen für Ortschaften. Das ist nicht nur bei Stempeln so, sondern auch innert den Texten.

Ich zeige das mal an Hand eines einfachen, aber raren Stempels. Am 25. Dezember 1879 schrieb ein gewisser VOSILUS eine Nachricht mittels einer 5 Bani Ganzsache von "Moinesti" nach Galati an Herrn Frigatorin.

Der Stempel "MOINESCI" (mit "C" anstatt "T") datiert vom 1. Januar 1880. Moinesti ist ein Dorfflecken im Kreis Bacau (ehemals Fürstentum Moldau) und zählt heute nicht mehr als 500 Einwohner. Die Bevölkerungsdichte dürfte um 1880 höher gewesen sein.

Am 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel am Donnerstag, den 4. Jjar 5778, muss auch einmal darauf hingewiesen werden, dass viele jüdische Bürger auf Grund von Unterdrückung aus Osteuropa bzw. Rumänien ausgewandert sind. Ich schweife absichtlich etwas ab, aber wer sich ernsthaft mit der Philatelie beschäftigt, muss dieses unbedingt begreifen. Die sogenannte 1. Alija (Einwanderung nach Israel) fand zwischen 1882 und 1904 statt. In diesen Jahren wanderten etwa 29.000 Juden aus Russland, Rumänien und Jemen in Israel ein (Quelle: 100 Talmud Israeli, Jüdisches Wissen für die ganze Familie, Sonderausgabe der Jüdischen Allgemeinen).

In der 3. Alija zwischen 1919 und 1923 wanderten 50.958 jüdische Bürger aus Russland und Rumänien in Israel ein. Die letzte große Auswanderungswelle aus Rumänien ereignete sich dann nach dem II. Weltkrieg.

Der Ankunftsstempel von Galati ist so in das geschriebene Wort abgeschlagen worden, dass man nur staunen kann.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.04.2018 21:04:58 Gelesen: 406580# 611 @  
@ 10Parale [#610]

Es ist eine schöne Aufgabe, die verschiedenen Stempel auf Marken oder Ganzsachen möglichst sauber zu sammeln.

Auch der Nachweis der verschiedenen Frankaturstufen ist eine tolle Aufgabe. Wofür wurde die 5 Bani-Marke verwendet? Wofür die 10 Bani-Marke? Und-so-weiter?

Die 50 Bani-Marke der Carol-Backenbart-Ausgabe, Michel Nr. 25, 7. Ausgabe von Rumänien, konnte als Einzelfrankatur verwendet werden zum Beispiel für Briefe nach Italien.



Solche Marken auf Briefen sind recht selten und begehrenswert.

Noch seltener sind aber gewisse Kombinationen, die ebenfalls 50 Bani ergeben.



Dieser Brief vpn Braila nach Italien ist eine grosse Rarität; ich meine, es ist ein Unikat. Marken der 6. Ausgabe wurden aufgebraucht. Leider ist dieser Brief nicht in meinem Besitz.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 30.04.2018 17:04:50 Gelesen: 406210# 612 @  
Ab 1872 kam in Rumänien die 9. Ausgabe heraus: Fürst Karl I. im Perlenkreis. Diese Ausgabe enthält viele verschiedene Marken, da die Sammler die verschiedenen Auflagen unterscheiden können in

- feine Pariser Drucke (Michel Nr. 36 - 42)
- gröbere Bukarester Drucke (Michel Nr. 43 - 54).

Ausserdem können die Marken nach Zähnungen unterschieden werden, sodass der Spezialist hier ein grosses Betätigungsfeld findet!

Eine "Knacknuss" ist vielleicht auch die nachfolgende Marke:



Es ist eine 5 Bani Marke. Aber es ist zweifellos keine Nr. 38 (die wäre gelbbraun auf gelblich, Pariser Druck) und keine Nr. 45 (blau auf bläulich, Bukarest Druck) und auch keine Nr. 50 (grün auf grünlich, Bukarest Druck).

Na, was ist sie dann?

Ein Hinweis erhalten wir durch den Überdruck der Marke "ANULA". Zum Glück gab es eifrige Philatelisten, die diese Marken schon früh erforscht haben. Altmeister Eduard Cohen hat z.B. 1945 ein sehr wertvolles Buch geschrieben, das uns den entscheidenden Hinweis gibt:

Die oben gezeigte Marke dürfte eine Farbprobe gewesen sein, die nicht zur Ausgabe gelangte. Um ihre Verwendung zu verhindern, versah die Wertzeichendruckerei die Marke mit dem Aufdruck "ANULATA".

Warum dieser Versuchsdruck nicht in den Archiven der Druckerei blieb, weiss ich nicht. Wie selten diese Probedrucke in Sammlerhand sind, weiss ich auch nicht. Dazu kommt, dass die Marke zweiseitig ungezähnt ist, was für die reguläre Markenausgabe nicht vorgesehen war.

Man könnte diesen Probedruck nun als grosse Rarität und Abart anpreisen (und läge damit vermutlich nicht einmal falsch), aber man tut auch gut daran, den Wert solcher Stücke nicht all zu sehr zu überschätzen.

Auch die Frage, ob solche Marken/Probedrucke/Abarten in einem Katalog gelistet werden sollten, kann vielseitig diskutiert werden.

Heinz
 
Sleeran Am: 01.05.2018 09:43:55 Gelesen: 406057# 613 @  
Hallo allerseits,

dann will ich auch einen schönen Abschlag zeigen:



Der Stempel ist im Dragomir auf Seite 270 (PLANSA 74) zu finden. Dem Text nach gibt es frühere Versionen des Einzeilers. Eine solche vermute ich hier, da die Marke nur bis 1872 gültig war. Sie ist von Herrn Heimbüchler geprüft.

Wahrscheinlich ein eher seltener Abschlag, zumindest mein einziger L1.

Ich wünsche euch einen schönen Feiertag!
Matthias
 
10Parale Am: 01.05.2018 22:12:54 Gelesen: 405939# 614 @  
@ Heinz 7 [#612]

"Man könnte diesen Probedruck nun als grosse Rarität und Abart anpreisen (und läge damit vermutlich nicht einmal falsch), aber man tut auch gut daran, den Wert solcher Stücke nicht all zu sehr zu überschätzen."

Wir wissen im Prinzip auch sehr wenig über die Seltenheit bzw. über die Häufigkeit dieser Probedrucke, die manchmal auch von Verkäufern als Essais bezeichnet werden und meines Erachtens auch recht oft im Internet (z.B. ebay) angeboten werden, ohne wirklich hohe Preise zu erzielen.

Ich habe den Katalog "EXKLUSIVITÄTEN" des Auktionshauses Schlegel vor mir liegen. Dort wird ein Vorlagekarton der Staatsdruckerei Wien mit 8 Farbproben für eine Dienstmarkenausgab des Generalgouvernements mit einem gewissen Wert zu 1,20 Zloty zur Estimation im 4-stelligen Bereich angeboten. Dabei geht es wohl letztlich nur um Bögen mit der Wertstufe 1,20 Zloty, die sehr selten sein sollen. Außerdem kam dieser Wert nicht zur Anwendung.

Der Wert von 5 Parale in deinem Probedruck kam jedoch zur Anwendung. Ich zeige die Michel Nr. 38, Fürst Karl I. (feiner Pariser Bdr.) auf einer Ganzsache P5 als Zusatzfrankatur in einer Auslandsverwendung von BOTOSANI (19. Februar 1876) nach WIEN. Mit den Zähnungsvarianten habe ich mich bislang nicht beschäftigt.

Wie heißt das Buch von Altmeister Cohen, welches er 1945 schrieb?

@ Sleeran [#613] - Matthias

Ein von Meisterhand geprüftes Stück. Es lohnt sich immer die Stempel genauer zu betrachten. Selten, selten, selten, gut bewahren, Kurve geht nach oben!

Liebe Grüße

10Parale (der Wehmütige)


 
Buchfisch Am: 02.05.2018 12:30:18 Gelesen: 405829# 615 @  
@ 10Parale

Eduardo Cohen:

Contributions a l'etude des essais des timbres-poste de Roumanie, A. Molder, Lisbonne 1945, Handbuch und Katalog der Essais und Probedrucke von Rumänien 1858-1938, einschließlich Telegraphen,-Dienst u. sonstigen Marken und den Ausgaben der deutschen Besetzung von 1917, 90 S. und 21 Fototafeln, Einband mit Gebrauchsspuren, Papier gebräunt (nicht die Tafeln), seltenes Werk!

Text aus philabooks.com, gibt es dort für 120 €.

Ein Lob auch an diesen Thread und an 10Parale und Heinz 7, ich lese immer gerne mit.

Liebe Grüße
Buchfisch (Literatursammler)
 
10Parale Am: 20.05.2018 14:43:03 Gelesen: 403497# 616 @  
@ 10Parale [#559]

Der folgende Beleg bestätigt die portogerechte Frankatur der in [#559] gezeigten Drucksache. Nun ist es auch möglich, auf Grund des Stempeldatums die Portoperiode zu bestimmen:

1. Januar 1935 - 1. November 1938

Abgeschlagen wurde die "IMPRIMATE" am 25. August 1935 in SASCUT, eine der vielen Ortschaften, die aus mehreren kleinen Gemeinden bestehen, liegt in der Nähe von BACAU im ehemaligen Fürstentum Moldau.

Freigemacht mit einem waagrechten Paar der Michel Nr. 376 zu 50 Bani und einer dunkelvioletten Michel Nr. 377 aus dem Freimarkensatz König Karl II. aus 1930.

Liebe Grüße

10Parale

Interessante Rumänien Auktionen stehen vor der Tür, so am 30. Mai in Zürich bei Corinphila, da wird der III. Teil der E. Cohen Sammlung verkauft. Nichts für meinen Geldbeutel, aber auf jeden Fall eine Auktion mit großem philatelistischen Hintergrund.


 
Heinz 7 Am: 21.05.2018 18:23:39 Gelesen: 403216# 617 @  
@ Buchfisch [#615]

Danke, Buchfisch!

@ 10Parale [#616]

Lieber 10 Parale,

Du weist zu Recht auf die 3. Auktion "Cohen" von Corinphila hin. Die ersten zwei Teile brachten bereits viele schöne Lose. Teil 3 bringt jetzt - in einem separaten Katalog - nochmals 116 Lose "ex Cohen" sowie 188 weitere Lose von anderen Einlieferern, u.a. einem kürzlich verstorbenen Mitgliedes der ARGE-Rumänien, mit sehr schönen Stücken.

Ich bin nicht Deiner Meinung, dass in dieser Auktion nicht auch Stücke für Deinen Geldbeutel drinliegen, aber ich will Dich da nicht belehren. Natürlich sind im Katalog einige teure Stücke enthalten, aber es gibt auch viel sehr begehrenswertes Material im Preisbereich CHF 100 bis CHF 500.

Dazu noch eine Ergänzung für den Leser:

Buchfisch zitiert den Titel eines Buches, das tatsächlich von Eduardo Cohen geschrieben wurde, vor 73 Jahren. Cohen hatte eine der besten Rumänien-Sammlungen, die je existierten, und holte auch zweimal den Grand-Prix. Das liegt nun aber auch schon über 60 Jahre zurück.

Warum kommt denn seine Sammlung erst jetzt zum Verkauf?

Nun - ein grosser, wichtiger Teil wurde bereits 1967 verkauft, damals vom Auktionshaus Hartmut Schwenn, Frankfurt (12. Auktion, erste und zweite Ausgabe). Auf die dritte bis 8. Ausgabe mussten nun die Sammler rund 50 Jahre lang warten.

Sammler müssen bisweilen sehr geduldig sein.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.05.2018 14:23:16 Gelesen: 402173# 618 @  
@ 10Parale [#616]

Als Ergänzung zu meiner Mitteilung:

Nicht weniger als 122 der 306 Lose haben einen Ausruf von CHF 100-CHF 200, und 206 der 306 Lose haben einen Ausruf von weniger als CHF 500! Darunter sind viele sehr begehrenswerte Stücke. Ich möchte Dich also ermuntern, auch Dein Glück zu versuchen.

Ganz klar werden viele der angebotenen Stücke wesentlich höhere Zuschläge erzielen, davon bin ich überzeugt. Einige Lose sind sehr sehr günstig eingestellt



Obiges Los 4071 ist z.B. mit nur CHF 350 Startpreis im Angebot. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass es bei diesem Preis bleibt.

@ Heinz 7 [#617]

Ich muss noch etwas korrigieren:

Bei Schwenn kam Cohens Sammlung der ersten DREI Ausgaben zum Angebot (nicht "zwei", wie geschrieben). Und nun, bei Corinphila, sind es die vierte bis achte Ausgabe (nicht "3.-8.", wie geschrieben). Sorry. Dass aber am 30.5.2018 auch frühere Marken und Belege zur Auktion kommen hat damit zu tun, dass auch andere Einlieferungen mit wichtigem Rumänien-Material vorliegen. Der "Cohen"-Teil macht weniger als 50 % der Auktion aus (umfang- wie auch wertmässig).

Heinz
 
bayern klassisch Am: 24.05.2018 14:53:52 Gelesen: 402161# 619 @  
@ Heinz 7 [#618]

Hallo Heinz,

danke fürs Zeigen dieses Schmuckstücks - ich habe ein Gebot abgegeben und hoffe, dieses dann hier "live" zeigen zu können.

Über die Gründe meines Gebotes darf gerätselt werden - aber keine Bange, sie gehen auch aus dem Attest natürlich nicht hervor.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
joschka Am: 25.05.2018 00:01:18 Gelesen: 402018# 620 @  
Guten Abend Bayern Klassisch,

vermutlich spielen "die recht ordentlich, lesbaren Stempelabschläge" eine ganz besondere Rolle?

Irgendwann habe ich "Vergleichbares" (aber nicht aus Rumänien - jedoch wohl aus jener Zeit!) vielleicht schon mal gesehen? Ich liege mit der postgeschichtlichen Deutung zumeist komplett daneben, habe hier aber mal eine Vermutung.

Diese Ahnung werde ich gerne abgeben, insofern Ihnen "das Teil" zugeschlagen worden ist. Allein für Ihr unglaubliches Fachwissen und Ihre freundliche Art, Dieses mit Anderen zu teilen, sollte es etwaigen "Interessenten" Anlass genug sein, dieses Los nicht weiter zu bebieten!

Ich wünsche Ihnen viel Glück und hoffe das dieser Beleg zu Ihnen kommt!

Beste Grüße aus Genshagen! H. Klatt
 
bayern klassisch Am: 25.05.2018 08:19:51 Gelesen: 401883# 621 @  
@ joschka [#620]

Hallo joschka,

vielen Dank für die Blumen!

Für mich ist hier sehr interessant der Laufweg, den ich als Bayernsammler zu kennen glaube. Ob meine potentiellen Gegenbieter hier im Forum sitzen, wäre möglich - ich hoffe auf einen gemäßigten Zuschlag, kenne mich aber bei Rumänien nicht aus, auch wenn ich den ein oder anderen Brief von dort und nach dort besitze (natürlich immer mit bayerischer Relevanz versteht sich).

Aber wenn ein echter Sammler ein Stück für seine Sammlung will, wird er es, koste was es wolle, eher zu kaufen versuchen, als dies von Zuneigung oder Forenaktivität abhängig zu machen; von daher glaube ich nicht an noble Zurückhaltung, sondern an das übliche Vorgehen im Saal. Aber wer weiß, vlt. hast du Recht und ich bekomme das gute Stück bei Corinphila zum "Forenpreis". Dagegen hätte ich nichts einzuwenden! :-)

Sollte ich Glück haben, stelle ich es hier umgehend vor - mit meiner Laufwegsexpertise, versprochen!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
joschka Am: 30.05.2018 23:23:44 Gelesen: 396998# 622 @  
Guten Abend bayern klassisch,

habe die Auktion mit Spannung verfolgt und hoffe Sie beglückwünschen zu dürfen. Der Zuschlag von €uro 500,-- netto, hätte sogar mein Schotten-Budget nicht allzu schmerzlich belastet.

Egal, nun mal kurz meine "Interpretation" zum feinem Stück, also:
Herr Macron erklärt Frau Dr. Merkel den Krieg. Oh, bitte um Entschuldigung - das wäre übelste völlig, utopische Zukunftsthese. Bitte nochmals meinen Fauxpas zu entschuldigen. Wohl richtig und unstrittig ist, daß der französische Miesepeter, Napoleon III. am 19.07.1870 dem Saupreussen Friedrich offiziell verkündet hat, einen Krieg führen zu wollen.

Euch Bayern konnte das relativ am A. vorbeigehen, aber Württemberg und Baden waren irgendwie mit "Preussen-Fritze" verbunden.

Die olle Post, besonders aus Südosteuropa in Richtung Frankreich wurde durch unsere Kumpels nicht mehr befördert! Die vertraglich vereinbarten Postrouten durch Krisengebiet waren somit ungültig.

Der Brief ging am 13. Juli ab Bukarest, womöglich über Buda(pest) und Wien nach Bayern (München?) und sollte dann durch Bayern, Württemberg und Baden via bspw. Strasbourg freundlichst in Paris zügigst aufschlagen. Demnach hatte Bayern sämtliche Post an der Backe und "verschob" das Problem Richtung Österreich und die stets loyale und neutrale, wie immer billige Schweiz. Demnach wurde durch die Schweiz (Transit, keine Stempel) geleitet, ging das Briefchen nach Frankreich (wohl LYON?) und wurde dann direkt nach Paris befördert. Der Stempel "AUTR. - Strasbourg 3" belegt lediglich den Eingang in Paris, jedoch keine Beförderung über Strasbourg.

So, nun habe fertig und vielleicht blamiert mich doll. Egal.

LG aus Genshagen! Heiko
 
Heinz 7 Am: 31.05.2018 00:43:34 Gelesen: 396928# 623 @  
@ joschka [#622]
@ bayern klassisch [#621]
@ Heinz 7 [#618]

Leider hat nicht Ralph den schönen Brief bekommen, obwohl der Zuschlag mit nur CHF 500 sehr tief war. Aber - ein Trost: selbst wenn Ralph CHF 1'500 geboten hätte, wäre er kaum als Käufer in Frage gekommen.

Vor 36 Jahren habe ich meine erste Auktion besucht, aber einen solchen "Event" wie heute habe ich noch nie erlebt! Für die rund 300 Lose benötigten wir mehr als 5 Stunden! Und - fast alle Lose wurden verkauft. Wenige recht günstig (tiefe Startpreise!, z.B. Los 4071), die meisten aber eher teuer, einige exorbitant hoch. EIN Sammler hat gekauft wie ein Wahnsinniger. Und hatte er einmal "angebissen" (bei einem Los), dann liess er praktisch nie locker, bis er das Stück zugeschlagen erhielt. Viele Stücke wurden weit überzahlt.

Nun ja! Auf meiner Interesse-Liste waren Dutzende von Losen, ich habe fast NICHTS bekommen. Stundenlange Vorbereitung, zweieinhalb Stunden Besichtigung, 5 Stunden im Auktionssaal und dennoch ging ich beinahe leer aus. Das gibt mir schon zu denken.

Jetzt bin ich aber müde und gehe ins Bett.

Gute Nacht!

Heinz
 
bayern klassisch Am: 31.05.2018 12:47:34 Gelesen: 396281# 624 @  
@ joschka [#622]

Egal, nun mal kurz meine "Interpretation" zum feinem Stück, also:
Herr Macron erklärt Frau Dr. Merkel den Krieg. Oh, bitte um Entschuldigung - das wäre übelste völlig, utopische Zukunftsthese. Bitte nochmals meinen Fauxpas zu entschuldigen. Wohl richtig und unstrittig ist, daß der französische Miesepeter, Napoleon III. am 19.07.1870 dem Saupreussen Friedrich offiziell verkündet hat, einen Krieg führen zu wollen.

Euch Bayern konnte das relativ am A. vorbeigehen, aber Württemberg und Baden waren irgendwie mit "Preussen-Fritze" verbunden.

Die olle Post, besonders aus Südosteuropa in Richtung Frankreich wurde durch unsere Kumpels nicht mehr befördert! Die vertraglich vereinbarten Postrouten durch Krisengebiet waren somit ungültig.

Der Brief ging am 13. Juli ab Bukarest, womöglich über Buda(pest) und Wien nach Bayern (München?) und sollte dann durch Bayern, Württemberg und Baden via bspw. Strasbourg freundlichst in Paris zügigst aufschlagen. Demnach hatte Bayern sämtliche Post an der Backe und "verschob" das Problem Richtung Österreich und die stets loyale und neutrale, wie immer billige Schweiz. Demnach wurde durch die Schweiz (Transit, keine Stempel) geleitet, ging das Briefchen nach Frankreich (wohl LYON?) und wurde dann direkt nach Paris befördert. Der Stempel "AUTR. - Strasbourg 3" belegt lediglich den Eingang in Paris, jedoch keine Beförderung über Strasbourg.

So, nun habe fertig und vielleicht blamiert mich doll. Egal.


Hallo Heiko,

Damit hast du dich dem Olymp der internationalen Postgeschichte mit 7-Meilen-Stiefeln genähert, denn es ist alles richtig, was du schreibst. Mit Datum vom 19.7.1870 (bekannt war das schon davor per Dienstdepeschen an jede bayerische Poststelle!) hatte Bayern verfügt, dass alle Post nach Frankreich, also die eigenen Poststücke, wie auch die transitierenden Briefe wie hier, nach München zu kartieren seien, von wo aus es im geschlossenen Paket auf bayer. Kosten via Genf nach Lyon und dann nach Paris ging. So auch hier, so dass wir eine Brief von Rumänien über Ungarn, Österreich, Bayern und der Schweiz nach Frankreich hatten. Wie viele mag es davon wohl gegeben haben? Ich denke, eher wenig, dazu noch schön frankiert - Sammlerherz, was willst du mehr?

Leider nicht der meine - schade, bei mir hätte er es gut gehabt, in jeder Hinsicht und ich hoffe, er wird es bei seinem neuen Herrchen auch gut haben - es wird ja hoffentlich weder Macron, noch Merkel heißen!

@ Heinz 7 [#623]

Hallo Heinz,

eben erst mit Erschrecken gesehen (ich wähnte mich schon als Sieger!), dass ich nicht 550 CHF geboten hatte, sondern nur 450 CHF und daher bei 500 Euro gar nicht vorne sein konnte. Mea culpa, aber wie Heinz schon schrieb, hätten wohl auch die 550 CHF nicht dafür gereicht und so bleibt mir nur eines, nämlich ein guter Verlierer zu sein und den Käufer zu seiner Bombe (die es wirklich ist in Kriegszeiten) herzlichst zu beglückwünschen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 31.05.2018 13:21:47 Gelesen: 396230# 625 @  
@ Heinz 7 [#623]
@ bayern klassisch (#621)

Als Du lieber Heinz gestern bei dieser denkwürdigen Auktion ein Los ersteigert hast, hab ich fast schon unbewusst Datum und Uhrzeit in meinen Auktionskatalog geschrieben.

Diese Auktion wird auch mir noch lange zu denken geben. Selbst die einzige Ganzsache W2 (ungebrauchtes Streifband mit 9 Schleifen am Stück) aus dem Jahr 1871 wurde bei einem Startpreis von 120,-- Euro mit 850,-- Euro ! zugeschlagen:



Selbst das Los, welches ich ersteigerte, lag 380 Prozent über dem Ausruf. Habe einfach mal auf Biegen und Brechen die Kelle hochgehalten und auf ein baldiges Ende gewartet. Allerdings stieg der Blutdruck mit jedem 20-er Schritt! Eigentlich wollte ich mit 3 Losen nach Hause gehen, aber nach 4 Stunden im Auktionssaal überfiel mich eine Mattigkeit, die verhinderte, das ich auf eines der letzten Lose in der Auktion mitbieten konnte. Ein etwas höherer Startpreis hätte die Auktionsdauer sicher verkürzt.

Immerhin war es ein wunderbarer, heißer und sonniger Tag in Zürich und ich genoss einen langen Spaziergang im schönen alten Städti. Auf dem Nachhauseweg zum Bahnhof überraschte mich ein heftiges Gewitter.

Liebe Grüße

10Parale
 
bayern klassisch Am: 31.05.2018 13:24:34 Gelesen: 396226# 626 @  
@ 10Parale [#625]

Glückwunsch, 10Parale, dass du überhaupt etwas bekommen hast. Andere hatten da weniger Glück. :-(

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Michael D Am: 31.05.2018 18:59:50 Gelesen: 395789# 627 @  
@ Heinz 7 [#623]

Hallo zusammen,

als Nicht-Rumänien-Sammler bin ich über die dortigen Ergebnisse nicht nur etwas erstaunt.

Ein Brief hatte mich interessiert (wg. des Leitweges) und da es sich "nur" um Incoming-Mail handelte, hoffte ich zu einem tragbaren Preis zum Zuge zu kommen. Bei einem Startpreis von 250 ChF fiel der Hammer erst bei 1.900 Franken.

Viele Grüße
Michael
 
bayern klassisch Am: 31.05.2018 20:33:03 Gelesen: 395606# 628 @  
@ Michael D [#627]

Lieber Michael,

willkommen im Club.

Scheint so, dass dort alles sehr teuer wurde, zu teuer für uns arme Altdeutsche!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Michael D Am: 31.05.2018 21:22:29 Gelesen: 395501# 629 @  
@ bayern klassisch [#628]

Lieber Ralph,

ja leider, die Postgeschichte dieser Gebiete ist zwar sehr interessant, aber bei solchen Preisen.

Viele Grüße
Michael
 
joschka Am: 01.06.2018 09:00:06 Gelesen: 394639# 630 @  
Guten Morgen bayern klassisch,

Lieber Ralph,

mit Bedauern nehme ich zur Kenntnis, das die o.a. "Bombe" leider ihren eigentlichen Zielort verfehlt hat. Diese Auktion dürfte wohl in die Geschichte eingehen! Die bewilligten Endpreise und der damit verbundenen Steigerungsraten sind fast unglaublich. Waren die Ausrufpreise derart günstig angesetzt, um die Hütte mit hochkompetenten Spezialisten und Anlegern so vollzubekommen? Nach diesen Bieterschlachten, sollte man meinen, dass große Wolfsrudel sich auf eine Herde von Schafen gestürzt hat. Insofern denke ich, dass auch ein Ferngebot von über 750,-- CHF im Saal überboten worden wäre.

Die anwesenden, potenten Interessenten waren wohl teilweise dem "Blutrausch" verfallen und haben Ihre Nummernlöffel brav weiter gen Himmel gestemmt (trotz Schmerzen).

Nun ja, schade - hat leider nicht geklappt - ist halt so.

Und danke für Deine freundliche, hochlöbliche Annerkennug meiner Interpretation!

Gestatte mir bitte noch ein/zwei Fragen:

Die gesamte Post wurde von München per Paket und wirklich auf Kosten der bayerischen ! Post weitergeleitet? Wenn dem so war, möge sich bitte Niemand mehr über einen Bundesländer-Finanzausgleich beschweren, da BERLIN praktisch weiterhin Anspruch auf Zuwendungen haben muß.

Gemäß GEWOHNHEITSRECHT ist es den Saupreussen weiterhin zu ermöglichen, an bayerischen Verdiensten/Erlösen teilzuhaben und diese hier freihändig und verantwortungsvoll zu verschleudern.

Verbleibe dankend und mit ergebensten, vorzüglichen Grüßen aus Genshagen
Heiko
 
bayern klassisch Am: 01.06.2018 09:15:27 Gelesen: 394624# 631 @  
@ joschka [#630]

Lieber Heiko,

da auch die bayerische Post davon "profitierte", dass ihre eigenen Korrespondenzen nach und über Frankreich flott über die Schweiz liefen und eh nur wenige Briefe von anderen Ländern als denen der Vertragsstaaten den Weg über München nahmen, dürfte diese Gnade nicht allzu sehr den Etat für die Post und Bahn belastet haben. Umgekehrt gewährte ja auch Österreich kostenlos Transit für Bayern bei anderen Korrespondenzen.

Da mit Paris (Hauptpost dort) bzw. später Lyon niemand sonst in Bayern Kontakt hatte, lief alles über München. Bayernbriefe ab dem 19.7.1870 zeigen daher immer und ohne Ausnahme siegelseitige den Münchner Transitstempel.

Sehr schade mit dieser Auktion, dass fürs Forum hier so gut wie nichts hängen geblieben ist; ich hätte zu gerne da etwas gezeigt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 01.06.2018 14:27:55 Gelesen: 394469# 632 @  
@ Heinz 7 [#623]
@ bayern klassisch [#624]
@ 10Parale [#625]
@ Michael D [#627]
@ joschka [#630]

Liebe Alle

Ich bin beeindruckt, dass mein Beitrag, den ich vor rund 36 Stunden eingestellt habe, angeblich schon 2442 x angeklickt wurde! Auch wenn da gedanklich einige "Doppelzählungen" abgezogen werden müssen, scheint es doch so, dass hier eine grössere Leser-Schar Interesse zeigt.

Das motiviert mich, noch eine sorgfältige "Nachbetrachtung" abzugeben.

Vorneweg: Das Angebot war sehr, sehr interessant! Es war Spitzenmaterial vorhanden, das teils sehrsehr günstig angeboten wurde. Das liebt natürlich jeder Auktionator: keine Vorgaben vom Einlieferer (?) (ausser bei ein paar wenigen Losen) und die Gewissheit, dank des guten Materials das Interesse der wichtigen Käufer geweckt zu haben - da kann fast nichts mehr schiefgehen!

Die Auktion zeigte es dann auch: Mehr als 5 Stunden plagten wir uns durch die exakt 307 Lose.

Da GLEICHZEITIG ein sehr potenter Telefonbieter fast alles kaufte, was angeboten wurde, entstand wirklich eine seltene Konstellation. Viele der ernsthaften Interessenten sassen auch nach stundenlangem Mitbieten noch immer ohne einen einzigen Erfolg da. Das ist natürlich frustrierend! Vor allem für einen Käufer, der vielleicht noch von weit her angereist ist. Das führte dann zu manch einem Frust-Gebot, auch über den eigentlichen Wert des Objektes hinaus.

Einschätzung Joschka: "Die anwesenden, potenten Interessenten waren wohl teilweise dem "Blutrausch" verfallen und haben Ihre Nummernlöffel brav weiter gen Himmel gestemmt (trotz Schmerzen)." - So würde ich es nicht beschreiben. Es gab meines Wissens wenig Interessenten, die "Schmerzen" leiden mussten. Viele Interessenten haben einfach brav bis an den "wahren Wert" mitgeboten, und sind dann ausgestiegen. Käufer war dann in der Regel der Telefonbieter mit der ominösen "gleichen Nummer".

Wobei sich der gute Mann zweidrei Fehler erlaubt hat, die eigentlich für mich unverständlich sind. Von den wirklich BESTEN Losen gingen ein paar NICHT an ihn, und - vor allem - EINIGE Lose wurden kräftig zu hoch bezahlt, da waren sich viele der Teilnehmer am Mittwoch einig.

Fazit:

1) "Mister Telefonbieter mit der bestimmten Nummer" hat uns andere alle sehr gestresst und uns meistens "die Butter vom Brot genommen". Er hat unsere Frust-Toleranz echt getestet, und nicht alle haben widerstanden, sondern sich zu Geboten weit über den eigenen Absichten hinreissen lassen.

2) "Mister Telefonbieter mit der bestimmten Nummer" hat sehrsehr viele schöne Lose bekommen. Einige günstig, andere "richtig" und einige sehrsehr teuer.

3) Grosse andere Sammler haben bekommen, was sie wollten. Das Spitzenlos (Los 4104) wurde mit CHF 55'000 günstig zugeschlagen (mein "Schätzpreis" lag am 29.5.2018 bei CHF 80'000). Ich denke, ich kenne den Käufer (ich gratuliere ihm herzlich!). Auch ein anderes Mitglied der ARGE Rumänien hat bekommen, was er wollte, zu einem angemessenen Preis, den er nicht bereuen muss (ich gratuliere herzlich!).

4) Für die Einlieferer und den Auktionator war die Auktion am Mittwoch auch ein Erfolg, weil kaum ein Los verschenkt wurde und fast alles gut verkauft wurde.

5) Wirklich grob überbezahlt wurden nun auch nicht Dutzende von Losen. Die "Zuviel bezahlten" Beträge gehen nun nicht in die Hunderttausenden (wie dies an ANDEREN Auktionen - mit superteurem Material - schon oft vorkam)…

6) Corinphila dürfte froh sein, dass sie eine treue Kundschaft hat, die dafür sorgt, dass ein SOLCH PHILATELISTISCH WICHTIGES Angebot ein gutes Ergebnis erzielt. Der Markt hat einmal mehr zu VIELEN Losen gut und "korrekt" gespielt. Dies klappt natürlich nicht für ALLE Gebiete, sondern nur für Gebiete mit genügend breiter Nachfrage.

Soweit meine Einschätzung

Unser Thema heisst: "Rumänien für Sammler". Zweifellos ist die jetzige Situation für neue Interessenten schwierig. Ich hoffe, sie lassen sich durch solche Anlässe wie am Mittwoch nicht zu sehr frustrieren. Jeder "Jäger" hat am Abend gerne eine (wenn auch nur kleine) Beute in seiner Tasche. Konsequent "NEIN-passt nicht!" zu sagen, fällt schwer. Sehr oft kommen aber Gelegenheiten wieder. Und die Erkenntnisse vom 30.5.2018 sind lehrreich.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 01.06.2018 21:33:55 Gelesen: 394377# 633 @  
Nach dieser hervorragenden Einschätzung und Markt-Analyse von Heinz7 über die Auktion bei Corinphila im vorangegangenen Beitrag überleitend von der Theorie in die Praxis:

Ich zeige im Folgenden 3 Lose, die alle aus Auktionen stammen und zwei Dinge gemeinsam haben:

1) eine 30 Parale Michel Nr. 10Ix Handeinzeldruck weisses Papier
2) den roten Agraffenstempel von BUCURESCI A62 (Kiriac Dragomir fig. 366/367)

Um diese Stücke erwerben zu können muss ich mich als Sammler, dessen ganzer Eifer es ist, alles zusammenzutragen, was diverse Märkte über diese Marke hergeben, dem Marktspiel unterwerfen. Mir persönlich gefällt der Brief nach Braila aus der Minovici-Korrespondenz am besten. Natürlich ist auch das Briefstück ganz oben mit einer sehr breitrandigen Marke ausgestattet, deren Schnitt nichts zu wünschen übrig lässt.

Das Briefstück ganz unten trägt einen der ersten Zierstempel aus Jassy (M3) und einen blaugrünen RECEPISSE Stempel. Als einziges der drei Stücke verfügt es über ein Befund von Dr. Gertlieb Gmach. Oben ist die Marke angeschnitten.

Ohne Aufpreis (!!!) habe ich die 3 Stücke zusammen für etwa 660 Euro gekauft. Ich überlasse es den Lesern, diesen Betrag auf die Marken zu verteilen. Das wäre vielleicht auch mal ein Sonntagsrätsel wert. Es gibt wohl nichts Schwierigeres als das Ergebnis des Marktspiels vorauszusagen.

Wenn ich aber die Entwicklung der letzten Jahre beobachte, bin ich im Nachhinein froh, den Brief von Bukarest nach Braila bei einem deutschen Auktionshaus recht günstig erstanden zu haben. Eine gezielte Rumänien Auktion wird immer höhere Preise erzielen wie einzelne Rumänien-Lose in einem Europa-Lot.

Liebe Grüße

10Parale


 
joschka Am: 02.06.2018 00:59:09 Gelesen: 394325# 634 @  
Guten Abend 10Parale,

besten Dank für Ihren Bericht zur Auktion.

Die von Ihnen gestellte Aufgabe ist hochinteressant. Ich denke, dass der schöne Brief gegenüber obigen Briefstück schon etwas günstiger zugeschlagen wurde,da derart breit-/überrandige Exemplare wohl seltenst zu finden sind. Das untere Briefstück scheint jedoch eine Fehl-und/oder Weiterleitung (Italien?)zu dokumentieren. Sollte ich, wie üblich falsch liegen? Egal.

Meine Einschätzung zum bewilligten und (von Ihnen) realisierten Gesamteinkaufspreis (€ 660) :

Briefstück oben: €uro: 370.--
Brief mittig: 80,--
Briefstück unten: 210,--

Einfach mal so geraten - Gute Nacht! LG
 
bayern klassisch Am: 02.06.2018 07:48:37 Gelesen: 394268# 635 @  
@ joschka [#634]

Dann rate ich auch mal:

BS oben 350 €
Brief mittig 130 €
BS unten 180 € (mit Italien hatte das aber nichts zu tun).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 02.06.2018 15:46:13 Gelesen: 394169# 636 @  
@ bayern klassisch und @ joschka,

leider ist mir ein Fehler unterlaufen, habe die Auktionsrechnung für das BS unten leider verwechselt und lasse die korrigierte Katze aus dem Sack:

BS oben: 330 €
BS mittig: 160 €
BS unten 90 €
 

So kommen wir summa summarum auf 580 Euro. Sorry für diesen faux pas. Aber vielen Dank fürs Mitmachen.

Zum unteren Stück hier aus dem BEFUND Dr. Gmach:

30Parale auf einfachem Papier auf Briefstück (Papier links ergänzt), gestempelt mit dem ersten Zierstempel von Jassy in blaugrün, darüber der Stempel
RECEPISSE kursiv in gleicher Farbe, sowie als Ankunftsstempel ein Abschlag des Stempels mit einfacher Agraffe BUCURESCII 6.9. Da Prüfstück ist in allen Teilen echt, die Marke haftet ursprünglich auf der Unterlage, die Stempel sind echt und zeitgerecht. Die Marke ist oben angeschnitten. Zusammen mit dem roten Stempel ein attraktives Stück.


Dass der mittige Brief in der Einschätzung der beiden Juroren am schwächsten abschneidet, überrascht mich. Bei der Auktion in Zürich hätte er sicher auch die 160 Euro Marke geknackt.

Nun, eines haben alle 3 gemeinsam, die Deutschsprachigen nennen es "ein attraktives Stück", die Anglisten "a charming piece". Ich denke dabei wohl eher an eine hübsche Frau.

Liebe Grüße

10Parale
 

Heinz 7 Am: 02.06.2018 17:05:51 Gelesen: 394146# 637 @  
@ 10Parale [#633]

Hallo lieber Freund,

vielleicht darf ich mich auch noch in die Meinungsäusserung einschalten?

Grundsätzlich ist zu sagen, dass diese Kombination (hellblaue Marke mit hellrotem Stempel) äusserst attraktiv wirkt und ich Dir für die drei Stücke gratulieren möchte. Zu den Wertansätzen möchte ich Folgendes sagen:

Nummer 2 und 3 waren verhältnismässig günstig, aber mit Stück eins hast Du Dir den "günstigen Durchschnitt" aufgehoben. Das ist aber oft so, beim Sammeln: einige Stücke bezahlt man zu teuer, bei anderen kann man von einer günstigen Gelegenheit profitieren.

Ich persönlich schätze Stück 2 am höchsten ein. Grund: Es ist ein ganzer Brief, pittorek, mit schöner Schrift. Wären da nicht die minimen Altersspuren, dürfte man von einem Luxusbrief sprechen. Das ist seltener als nur ein Briefstück, und darum m. E. höher zu bewerten. Joschka weiss vielleicht nicht, dass es von dieser Marke einige sehr breitrandige Exemplare gibt, man dies also nicht allzu hoch bewerten muss. Es wirkt aber IMMER gut, solche Stücke zu haben.

Briefstück drei ist interessant; schade, dass dies kein ganzer Brief ist! Der FRANCO JASSY-Stempel ist auch gut und wirkt neben den zwei anderen Stempeln gut. Dass die Marke etwas angeschnitten ist, hat Dir beim Ankauf geholfen (tiefer effektiv bezahlter Preis).

Die ca. Euro 600 würde ich wie folgt aufteilen.

Briefstück 1, breitrandig: Euro 200
Brief nach Braila: Euro 250
Briefstück mit drei Stempeln: Euro 150

Liebe Grüsse
Heinz
 
joschka Am: 02.06.2018 22:39:33 Gelesen: 394062# 638 @  
Besten Dank Heinz7

für Ihre Analyse. Gerne lernt man dazu! Danke.

LG aus Genshagen

Heiko
 
Heinz 7 Am: 10.06.2018 10:17:26 Gelesen: 392029# 639 @  
Philaseiten Brief Juni 2018

@ 10Parale [#616]
@ Heinz 7 [#618]

Wenn Richard in seinem "Philaseiten Brief Juni 2018" auf unser schönes Thema hinweist, wollen wir uns für das gezeigte Interesse bedanken und noch ein paar Ergänzungen zu dieser denkwürdigen Auktion anbringen. 10 Parale hat am 20.5.2018 auf die Auktion aufmerksam gemacht und ich habe die Leser dazu ermuntert, ihr Glück bei der Auktion zu versuchen. Ich schrieb:

Nicht weniger als 122 der 306 Lose haben einen Ausruf von CHF 100-CHF 200, und 206 der 306 Lose haben einen Ausruf von weniger als CHF 500! Darunter sind viele sehr begehrenswerte Stücke. Ich möchte Dich also ermuntern, auch Dein Glück zu versuchen. Ganz klar werden viele der angebotenen Stücke wesentlich höhere Zuschläge erzielen, davon bin ich überzeugt. Einige Lose sind sehr sehr günstig eingestellt. -

Es war eine seltene Kombination von günstigen Umständen:

a) ganz hochwertiges Material/z.T. sehr seltene Stücke
b) mindestens bei allen "Cohen"-Losen "Lockvogel"-Ausrufpreise (oft klar unter dem wahren Wert der Lose)
c) eine gut dotierte Kundendatei, und die Kunden waren gut informiert (vorgängige Werbung)

Dies führte zu dem oben beschriebenen Auktionsverlauf: Mehr als 5 Stunden dauerte die Verauktionierung der 307 Lose Rumänien, und manch ein Preis stieg und stieg - es wollte gar kein Ende nehmen! - siehe:

@ Heinz 7 [#632]

Nur WENIGE Lose wurden günstig zugeschlagen! Dazu gehört durchaus Los 4071, auf welches ich in Beitrag 618 aufmerksam machte. Leider hat Ralph zu wenig darauf geboten. Auf meiner Wunschliste stand dieser Brief nicht, sonst hätte ich mitgeboten.

Etwas Statistik: Die 307 Lose hatten einen Startpreis von nur CHF 424'790. Das ist für die Klasse des angebotenen Materials nicht besonders viel.

5 Lose blieben unverkauft, die jedoch immerhin CHF 56'000 Ausruf auf sich vereinigten. Die verkauften Lose (302) erreichten dann aber einen Zuschlag von CHF 739'650, das ist etwas mehr als das Doppelte des Startpreises der übrigen 302 Lose.

(Alle Zahlen "ohne Gewähr")

Nur 55 Lose lagen im Bereich von 100-120 % des Schätzpreises; 162 der 302 Lose hatten einen Zuschlag von 200 % oder mehr des Schätzpreises! Darum dauerte die Auktion so lange.

Die höchste Steigerung erreichte Los 4160, ein kleines Lot der 80-Parale-Marke (Michel Nr. 7). Es stieg von Ausruf CHF 300 auf Zuschlag CHF 6000, was nun tatsächlich erstaunlich ist



Natürlich sind Dreierstreifen der 80-Parale-Marke selten, aber CHF 6000 Zuschlag ist immerhin viel Geld (Faktor 20 für Ausruf -> Zuschlag).

Den 16-fachen Ausruf erreichte Los 4082, eine Einzelfrankatur der Michel Nr. 27: Start CHF 200, Zuschlag CHF 3200.



Dieser Brief wurde mit Schiffpost befördert, worauf der handschriftliche Vermerk "cu vaporu poste" hinweist. Sicher ein schöner, rarer Brief, aber mit CHF 3200+21 % auch teuer bezahlt.

Auch Los 4142 wurde zu tief ausgerufen: Nur CHF 250!



Dass der Viererblock der Nummer 6 (sehr schön!) dann aber gleich CHF 3000(+ 21%) erreichte, hat wohl kaum jemand erwartet: (Faktor 12 für Ausruf -> Zuschlag).

Und so weiter ... Es gab an der Auktion aber nicht nur teure Preise, wie ich schon sagte.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 14.06.2018 23:19:46 Gelesen: 391062# 640 @  
@ Heinz 7 [#639]

Nach der überragenden Auktion vom 30.5.2018 in Zürich war ich natürlich gespannt, was die nächste Auktion bringen wird. Bei Gärtner waren nur wenig Rumänien - Einzellose angeboten; ein Vergleich ist also nur bedingt aussagefähig. Dennoch interessieren uns vielleicht einige Erkenntnisse.

Von den 29 Einzellosen (aus Los 15624 - 18878) wurde mehr als die Hälfte verkauft. Das ist für dieses Auktionshaus keine Selbstverständlichkeit, da die Ausrufpreise gelegentlich recht anspruchsvoll sind.

Mehrere Lose brachten wirklich hohe Resultate, klar über dem Ausrufpreis.

Bei nachfolgendem Los (15902) habe ich z.B. nicht erwartet, dass es verkauft wird (Startpreis Euro 250; Ähnliches hat man in den letzten Jahren oft zu tieferen Preisen kaufen können):



1855, INCOMING MAIL: Great Britain, stampless folded letter cover from MANCHESTER, NO.23 1855, along with red cds PAID, NO.24.1855 together with red oval handstamp "P." and via german transit AUS ENGLAND PER AACHEN / FRANCO, 25.11, to Galatz in Romania, arrival mark on reverse. Fine condition.

Der Zuschlag erfolgte aber erst bei Euro 320.

Und so gab es weitere Beispiele.

Das Sammelgebiet "Rumänien" macht also den Auktionatoren weiterhin überdurchschnittlich viel Freude.

Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.06.2018 16:17:49 Gelesen: 388957# 641 @  
Neben den grossen klassischen Raritäten des XIX. Jahrhunderts (Ausgaben 1-14, 1858-1900) hat Rumäniens Philatelie noch viel mehr zu bieten. Sehr interessant sind z.B. die Marken der Ausgabe "Freimarke König Michael 1945-1947", als die Nominalen infolge der Inflation deutlich erhöht werden mussten.

Ein Sammler sollte nicht die Nase rümpfen, wenn er beiliegenden Brief sieht:



Zwar ist, zugegeben, der rechte Rand des Briefes unschön aufgetrennt und ausgefranst, aber das ist bei echter Bedarfspost nicht unüblich. Der Brief wurde gleich zweimal geöffnet, links von einer österreichischen Zensurstelle, rechts vermutlich vom Empfänger, einer Militärstelle der US-Armee. Die Zensurstelle klebte den Brief wieder zu und überklebte dabei teilweise zwei der Marken der Frankatur.

Wien war nach dem zweiten Weltkrieg in verschiedene Zonen eingeteilt, ähnlich wie Berlin. Der Abgangsort des Briefes ist leider nicht zu lesen, es ist aber unzweifelhaft ein rumänischer Brief nach Wien, frankiert mit 1500 Lei.

Schönen Rest-Sonntag wünscht
Heinz
 
10Parale Am: 30.06.2018 22:22:17 Gelesen: 386720# 642 @  
Lange gesucht habe ich nach dem Stempel M3 FRANCO BOTOSCHENI auf einer dieser schönen 30 Parale Marken, die ja im Markenbild einen Ochsenkopf tragen und irgendwie an die großen Brüder (Michel Nr. 1 - 4), die ersten Ochsenköpfe der Moldau (unerschwinglich), erinnern.

Interessant an den beiden Marken, dass es sich hier um den späteren Plattendruck handelt, in der die Verwendungszeit auf ca. 3 Monate in 1864 beschränkt war.

Liebe Grüße und spannenden Sonntag wünscht

10Parale


 
Michael D Am: 02.07.2018 22:03:35 Gelesen: 386582# 643 @  
Bei der 152. Dr. Derichs Auktion wurde unter Los #1060 eine Nr. 1 mit folgender Beschreibung angeboten:

FÜRSTENTUM MOLDAU: 27 Parale schwarz auf mattrosa, ein extrem groß geschnittenes Exemplar, oben und unten mit 4mm breiten Rändern, links mit 1,5mm und rechts mit über 2mm Rand, schön und kontrastreich gestempelt mit blauem Zweikreisstempel "Berlad Moldova 6/10". Luxus-Qualität. Hervorzuheben ist der tiefschwarze und klare Druck.

Es sind nur fünf Exemplare dieser Marke mit dem Stempel "Berlad" bekannt. Signiert Miro und Roumet sowie Fotoattest Heimbüchler BPP: "Die seltene Marke befindet sich in sehr schönem und perfektem Zustand, nicht repariert. In dieser Qualität ist dies ein sehr begehrenswertes Exemplar der 27 Parale.". Referenz: Abgebildet im Heimbüchler-Handbuch, Band I, Seite 270/3. Provenienz: Köhler, Wiesbaden, Herbstauktion 2008 (Zuschlag dort = 17.500 Euro); aus der Thomas-Höpfner-Sammlung.

Anmerkung: Die erste Ausgabe des Fürstentums Moldau zählte man schon vor über 100 Jahren zu den seltensten Marken Europas und zu den Weltraritäten. In frühen Buch-Editionen, die sich mit der allgemeinen Philatelie befassten, waren diese Marken schon auf den Bildtafeln abgebildet und hatten von jeher einen besonderen Nimbus. Das wird auch von den Auflagezahlen unterstrichen, die von 709 Exemplaren für die 81 Parale über 3.691 Exemplaren für die hier angebotene 27 Parale bis hin zu 4.772 Stück für die 54 Parale reichen. Dazu nennen wir im Vergleich die Auflage des "Sachsen- Dreiers": 500.000 Stück.



Der Zuschlag erfolgte bei 22.000,- Euro.

Gruß
Michael
 
Heinz 7 Am: 02.07.2018 22:49:23 Gelesen: 386557# 644 @  
@ Michael D [#643]

Danke für Deinen Beitrag. Dies ist wirklich ein besonders schönes Exemplar dieser Briefmarke, die äusserst selten ist. Wir haben sie im Thema "die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" ausführlich besprochen.

(siehe Beiträge 142+148+169+241-245).

Im Buch von Theodor Haas (1905) ist die Rumänien Nr. 1 auf Platz 18 der seltensten Marken der Welt.

Daher erachte ich auch den Zuschlagspreis von Euro 22'000 als nicht zu hoch. Der Käufer hat ein Ausnahmestück erworben!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.07.2018 17:18:24 Gelesen: 383951# 645 @  
@ Heinz 7 [#644]

Anbei kann ich etwas Seltenes zeigen: ein Markenheftchen von Rumänien, ca.75 Jahre alt!



Von hinten sieht das Heftchen aus wie folgt:



Dieses Markenheftchen ist (angeblich) als Michel Nr. 59 katalogisiert (ich kann das im Moment nicht verifizieren). Es umfasst Marken von nur einer Nominalstufe, aber immerhin 40 Marken (aufgeteilt auf 10 MH-Blättchen).



Interessant ist, dass sogar 1 Leu "Rabatt" gewährt wurde, falls man solch ein Markenheftchen kaufte; 40 Marken à 1.50 hätten ja sonst 60 Lei gekostet, der effektive Preis für das Heftchen lautete aber auf nur 59 Lei.

In der Schweiz hingegen wurde meistens ein ZUSCHLAG verlangt, um einen Anteil der Produktionskosten auf den Kunden abzuwälzen.

Solche Rumänien-Heftchen sind heute meines Wissens sehr selten und werden kaum je einmal angeboten. Leider gehört das hier abgebildete Stück aber nicht mir; ich hatte lediglich die Möglichkeit, diese Scans zu speichern. Gerne teile ich meine Freude darüber mit den Lesern.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 22.07.2018 16:58:38 Gelesen: 381647# 646 @  
@ Michael D [#643]

Diese Michel Nr. 1 hat ihren Preis von 22.000 Euro verdient. Bei solchen Hochkarätern braucht man sich um die Werthaltigkeit keine Sorgen zu machen. Im Gegenteil, ich bin sowieso überzeugt, dass es eine Welt jenseits der Philatelie gibt, ich möchte sie mal Auktions-Philatelie nennen.

Heute zeige ich eine schöne breitrandige Michel Nr. 10 II Plattendruck auf einem Stückchen Briefpapier. So schön die Marke auch ist, die Abstempelung ist nicht prüfbar und meines Erachtens sogar eine Fälschung. Denkt man sich den Stempel zu Ende, d.h. versucht das geistige Auge, sich den vollrunden Stempel auszumalen, gibt es für diese Zeitperiode wohl kaum eine solche Abstempelung.

Solcherlei Fälschungen dürfen in einer Studiensammlung nicht fehlen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Hermes65 Am: 22.07.2018 18:20:16 Gelesen: 381622# 647 @  
@ 10Parale [#646]

Grandioses Stück, aber leider für den "Normal"-Sammler unerschwinglich. So etwas ist als die Philatielie-Welt transzendierend ein Anlageobjekt.
 
Heinz 7 Am: 22.07.2018 22:21:31 Gelesen: 381555# 648 @  
@ Hermes65 [#647]

Wenn sich Deine Begeisterung auf das Stück in Beitrag [#643] bezieht, verstehe ich Dich und gebe zu, dass sich nur wenige Sammler so schöne klassische Marken leisten können.

Wenn sich Deine Begeisterung aber auf das Stück in Beitrag [#646] bezieht, was ich annehmen muss, denn zu beziehst Dich ja auf den Beitrag von 10 Parale, dann möchte ich Dir gerne widersprechen und Dich wirklich ermuntern, zu versuchen, diese Marke(n) zu kaufen. (Hinweis: aber mit echtem Stempel!). Sie ist nicht extrem selten, und wird immer wieder angeboten, ab und zu auch recht preisgünstig. Unser Sammlerfreund 10 Parale hat schon viel über diese Marke geschrieben in diesem Thema; es ist seine Lieblingsmarke!

Ich zeige Euch heute etwas "zum Zähneklappern".



Auf einen der Vorbesitzer dieses Briefes wird jeder Liebhaber von schönen Briefen echte Wut-Gefühle entwickeln. Was einmal ein seltener 120 Parale-Brief von Jassy nach Galatz war, wurde von dem Unhold gnadenlos zerstört: Die dritte 40-Parale-Marke wurde einfach aus dem Brief weggeschnitten.

Ich habe vor langer Zeit den Rest-Torso gekauft und hoffe immer noch, das fehlende, amputierte Stück wiederzufinden. Es wäre schön, wenn es noch auf der Briefunterlage kleben würde; vielleicht wurde es aber auch weiter mit der Schere bearbeitet und oder vom Briefteil abgelöst. Dann könnte wohl der fehlende Teil nie mehr gefunden werden.

Das ist ohnehin eine Suche "einer Nadel im Heuhaufen". Der rote "FRANCO JASSY" Stempel ist ziemlich undeutlich, und also ist die dritte Marke mit einem Teilstempel trotz der vermutlich breiten Ränder nicht besonders wertvoll und wird in Auktionen wohl kaum als Einzellos angepriesen und fotografiert.

Ich habe schon mehr als ein Dutzend von 40 Parale-Marken mit rotem "FRANCO JASSY" Stempel mir angesehen und geprüft, ob sie der fehlende Teil meines Briefes sein könnten. Ohne Erfolg, leider.

Wenn mir nun ein Philaseiten-Mitglied weiterhelfen kann, das fehlende Stück zu finden, wäre das wunderbar. Der Finder könnte ein schöne Belohnung einstreichen.

Noch eine Beschreibung der Marke/des Briefes:

Der Brief wurde am 27.11.1861* von Jassy versandt und gestempelt mit den Stempeln fig. 279 + fig. 311 (Stempelwerk K. Dragomir). Rückseitig zeigt der Stempel "GALATZ 2/12" (fig. 277), dass der Brief, wie adressiert, nach Galatz gesandt wurde.

Am unten Rand des verbliebenen Paares sieht man, dass rechts anhängend ursprünglich eine dritte Marke war, die leider abgetrennt wurde.

*die Jahresangabe ist eine Vermutung, aufgrund der Notiz auf der Briefvorderseite.

Die Marke ist die Michel 6ay. Ein Vorbesitzer wollte sie bestimmen, nach dem Katalog Stanley Gibbons, und notierte: "9 or 16" (9 oder 16). Beides ist falsch, denn es wäre Stanley Gibbons No. 12 (June 1859, white wove paper, blue). Die Nummern 9 und 16 reservierte Stanley Gibbons für Kehrdruck-Paare, die hier aber ganz sicher nicht vorliegen. Kehrdruckpaare sind bei dieser Ausgabe nur senkrecht möglich, nicht waagrecht.

Also eine weitere Fehlleistung eines Vorbesitzers.

Als vollständiger Brief mit einem Dreierstreifen hätte dieser Brief einen hohen, vierstelligen, Euro-Betrag wert. Im jetzigen Zustand kauft kaum jemand solch einen Brief.

Schöne Grüsse

Heinz
 
Hermes65 Am: 22.07.2018 22:34:36 Gelesen: 381550# 649 @  
Ich sammle Rumänien nur * bis 1920 und **.
 
Heinz 7 Am: 22.07.2018 22:43:14 Gelesen: 381546# 650 @  
@ Heinz 7 [#648]

Aber wenn man nur den Ausschnitt wählt, sieht man ein schönes breitrandiges Paar.



So gesehen gefällt uns das Fragment vermutlich besser als der amputierte Brief.

Heinz
 
Hermes65 Am: 23.07.2018 07:35:56 Gelesen: 381433# 651 @  
Unbestritten, aber wie gesagt, muss man sich, was die Klassik Rumäniens betrifft, einschränken. Was ich damit meine, zeigt sich in der Rubrik "Postämter und Postamts-Geschichten" # 21.
 
JohannesM Am: 23.07.2018 12:53:47 Gelesen: 381381# 652 @  
@ Heinz 7 [#648]

Als vollständiger Brief mit einem Dreierstreifen hätte dieser Brief einen hohen, vierstelligen, Euro-Betrag wert. Im jetzigen Zustand kauft kaum jemand solch einen Brief

Wenn der Papierrest von der 3. Marke stammt, war es wohl eher ein Paar und eine separate Marke, daher dann auch unbestimmt welche Marke überhaupt darauf war, oder?

Beste Grüße
Eckhard
 
Heinz 7 Am: 23.07.2018 20:29:41 Gelesen: 381256# 653 @  
@ JohannesM [#652]

Sehr interessant! Richtig! es könnte auch eine 80 Parale-Marke (Michel Nr. 7) gewesen sein!

Ich bin bisher stets von einem Dreierstreifen ausgegangen, aber, richtig, es muss nicht so gewesen sein! Vielleicht klebte auch ursprünglich nur ein Paar 40-Parale-Marken auf dem Brief und rechts davon befand sich eine weitere Marke - vielleicht eine weitere (lose) 40 Parale Marke, oder eine 80 Parale-Marke.

Ich werde also auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Danke für den Hinweis!

@ Hermes65 [#651]

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1601]

Ich verstehe leider nicht, was Du mir sagen willst.

Heinz
 
Hermes65 Am: 23.07.2018 22:20:34 Gelesen: 381239# 654 @  
@ Heinz 7 [#653]

Etwas, das man sich eher leisten kann (Neuerwerbung Mi. 154-160):


 
Sleeran Am: 23.07.2018 23:49:58 Gelesen: 381213# 655 @  
Hallo zusammen,

wegen der Hitze bin ich noch wach. Damit ihr auch etwas davon habt, zeige ich einen schönen Stempel.



Der K2 Tirgovistea findet sich im Dragomir auf S. 100 unter der Bezeichnung A65.

Gute Nacht,
Matthias
 
Heinz 7 Am: 03.08.2018 21:37:45 Gelesen: 378499# 656 @  
@ Sleeran [#655]

Lieber Matthias,

Du zeigst uns ein herrliches Stück!

Es ist immer noch heiss, aber ich hoffe, ich kann doch noch schlafen. Vorher aber zeige ich Euch gerne ein ähnliches Stück:



Gleiche Marke, gleiche Stempelgruppe.

Schönes Wochenende!

Heinz
 
10Parale Am: 19.08.2018 11:37:54 Gelesen: 375592# 657 @  
Bei der PRAGA 2018 in der goldenen Stadt an der Moldau fand ich bei einem tschechischen Händler diesen Briefteil.

Da ich diese beiden Stempel (M1 und M3 Zierstempel) von Foltitscheni postgeschichtlich in der Verwendungszeit der 30 Parale noch nicht in meiner Sammlung habe, musste ich natürlich sofort zuschlagen.

Während der M1 (fig. 276 bei K.Dragomir) prächtig abgeschlagen ist, ist zumindest der untere Abschlag des M3 (fig. 307) von Foltchenii gut zu erkennen.

Der Brief war nicht billig, 6000 Tschechische Kronen, wobei der Händler einen Abschlag von 10 Prozent gab.

Die PRAGA 2018 hat mir wieder einen kleinen Schub gegeben, der Philatelie treu zu bleiben. Trotz verständlichen Wehklagen eines Händlers (aussterbende Kundschaft im niedrigen Preissegment) möchte ich dieses schönste Hobby der Welt nicht missen. Ich denke, man muss die Leute auch mal anstubsen ähnlich wie im Messenger, hey schaut mal, was für ein wunderschönes Hobby ich habe etc.

Die hübschen Mädels (was in Prag ja schon selbstverständlich ist) an den Händlerständen hatten auch manch nettes Lächeln parat, was mir gut gefiel. So ist der Flair der Stadt auch in die sonst biederen und streng der Philatelie (und deren Geschäfte) gewidmeten Räume hinübergeschwappt.

Schönen Sonntag wünscht

10Parale


 
Heinz 7 Am: 20.08.2018 22:36:20 Gelesen: 375344# 658 @  
@ 10Parale [#657]

Natürlich sind solche Ausstellungen geeignet, die Begeisterung beim Publikum zu wecken. Zum Glück gibt es noch einige Unentwegte, die Jahr für Jahr die Arbeit auf sich nehmen und Ausstellungen organisieren, Vorträge bereitstellen, Vereine leiten.

Beim ARGE-Treffen gab es tolle Vorträge und überraschenden Besuch; grosse rumänische Sammler kamen zu uns! Es wurden auch tolle Pläne geschmiedet für 2019!

Anbei zwei Bilder aus dem Vortrag von Vergossen: "Rumänien Bilderbuch"



Zwei Briefe so ähnlich, und doch so verschieden! Beide Briefe von Kustendje nach Orebich (Dalmatien). Der eine wurde mit österreichischer Post versandt (oder ungarischer), der andere mit rumänischer! Ein unschlagbares Duo!

Heinz
 
10Parale Am: 23.08.2018 22:00:52 Gelesen: 374913# 659 @  
@ Heinz 7 [#658]

Da habe ich ja einiges verpasst. Aber die Stadt Prag und die Umstände meiner Reise haben mich so gefesselt, dass ich die Philatelie beinahe darüber vergessen hatte.

Rumänien ist ein atemberaubendes, herzzerreißendes Sammelgebiet. "Grosse rumänische Sammler kamen zu uns" schreibst du und darüber freue ich mich besonders.

Große Pläne für 2019? Ich hoffe es finden sich viele neue Begeisterte und Mitglieder für die ARGE Rumänien, Frauen, Männer, arm und reich! - und aus aller Welt.

Nächstes Jahr wartet Stockholm mit dem 150-jährigen Jubiläum der Royal Philatelic Society auf uns. Ich konnte in den letzten Monaten viele Menschen mit der Philatelie vertraut machen, Menschen, von denen ich nie gedacht habe, dass sie sich dafür interessieren könnten. Die Philatelie kann einen großen Beitrag dazu leisten, Ländergrenzen zu überwinden und Menschen einander näher zu bringen.

Eine kleine Anekdote am Rande:

als ich die Reise buchte, zeigte ich der sehr aufgeweckten jungen Reiseverkehrskauffrau ein paar wertvolle Briefmarken im Internet, u.a. die blaue Mauritius.

Sie war wirklich sehr begeistert. Als ich sie kurz vor der Reise noch einmal aufsuchte, hatte sie folgende umwerfende Nachricht für mich; sie selbst macht dieses Jahr Urlaub auf Mauritius. Wie schön ist doch die Philatelie.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 18.09.2018 23:06:01 Gelesen: 368851# 660 @  
@ 10Parale [#659]

Lieber Sammlerfreund,

ja, ich denke, die Rumänien-Philatelie hat sehr gute Aussichten. Das 50-Jahr-Jubiläum der ARGE Rumänien wird 2019 gebührend gefeiert werden, und die Sammler aus dem Westen werden von rumänischen Sammlern in Bukarest empfangen. Darauf freue ich mich. Die Begeisterung für rumänische Philatelie ist weit verbreitet! Hier wie dort!

Die alten Stempel der Walachei üben einen Zauber aus, der viele Sammler in den Bann zieht. Viele Briefe sind fleckig, viele Stempel undeutlich - umso mehr freut man/frau sich, wenn Beleg und Stempelabschlag sauber sind.



1853 kamen 26 ähnliche Stempel der Walachei heraus, u.a. von Kalafatu. Bei K. Dragomir ist der Stempel katalogisiert als fig. 240. Der Stempel ist zwar nicht sehr selten, also finden die Sammler Material, wenn sie suchen. Es ist wichtig, dass so das Interesse geweckt wird, vielleicht sogar eine kleine Spezialsammlung mit solchen Stempeln anzulegen. Wir haben weiter oben solche PV53-Stempel auch schon gezeigt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.09.2018 21:27:42 Gelesen: 366951# 661 @  
@ Heinz 7 [#660]

Rumänien gab zur Zeit des 1. Weltkrieges einige Zwangszuschlagsmarken heraus. Im Katalog Michel werden diese etwas stiefmütterlich behandelt. Zu der Ausgabe 1916 sehen wir nur zwei Werte (5 Bani und 10 Bani), und dazu den folgende Erläuterung:

"Auch hier waren die höheren Werte 50 Bani, 1, 2, 5, 50 Lei fiskalische Marken".

Einen solchen Wert möchte ich hier zeigen



Im CMPR wird diese Marke (1 Leu) als TA 14 geführt (TA = Abkürzung für "Timbre de Ajutor"). Die Farbangabe für den 1 Leu-Wert (1916) ist jedoch mit "rosu" angegeben, während meine Marke aber blau ist. Beim Jahr 1918 finden wir als TA 28 dann tatsächlich den Wert "1 L. albastru" (also blau). Der CMPR '74 listet total 31 TA-Marken, unterscheidet sie aber auch noch nach Zähnungen, u.s.w.

Im Michel ist dieses Markenbild meines Wissens nicht gezeigt, darum könnte dieser Beitrag für Sammler ohne CMPR nützlich sein.

Heinz
 
10Parale Am: 28.09.2018 20:37:59 Gelesen: 366908# 662 @  
@ Heinz 7 [#660]

Das 50-jährige Bestehen der ARGE Rumänien, die Feierlichkeiten in Bukarest; wow, ich hoffe, ich kann daran teilnehmen. Auf jeden Fall ein Eintrag in meinem Terminkalender. Bukarest ist immer ein Reise wert, zumal ich dort auch einige Bekannte habe und mich auf ein Wiedersehen freuen kann.

Ich habe ja eine selbstverschuldete philatelistische Auszeit genommen. Mittlerweile habe ich wieder begonnen, mich mit der 30 Parale Marke zu beschäftigen. Auch sie lädt förmlich dazu ein, nach seltenen Stempeln der Fürstentümer zu suchen. diese PV53 Stempel haben mich auch schon in den Bann gezogen.

Ich habe an Hand von 2 Paaren der 30 Parale Marke Plattenbuchdruck mit Bestimmheit feststellen können, auf welcher Position sie im Bogen lagen. Diese Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe noch einige Paare zu untersuchen, und werde sie nach und nach hier auch vorstellen.

Bei dem hier gezeigten Paar ist die rechte Marke auf Feld 24 und die linke Marke des Paares auf Feld 32 des Bogens, und zwar am Bogenrand aufzufinden gewesen.
Die rechte Marke ist Typ II (Nagelkopfpunkt im kreisförmigen Handgriff des Posthorns), die linke Marke Typ I (kleiner Punkt oder Spieß am Querstrich des F von FRANCO). Der Bogenrand macht die Feldanalyse hier relativ einfach. In einem der nächsten Beispiele zeige ich ein Paar ohne Bogenrand, da ist die Suche nicht so einfach.

Mich interessiert auch noch die Papierbestimmung. Das sogenannte "bläuliche", etwas teuere Papier ist nicht einfach zu bestimmen. Da bräuchte ich noch Hilfe von Papierspezialisten.

Liebe Grüße

10 Parale


 
10Parale Am: 30.09.2018 21:19:37 Gelesen: 366797# 663 @  
@ 10Parale [#662]

Plattenbuchdruck September 1864

Feld 1
II I I I I III II I
II I II I II I II I
III I I I I II I II
II II I I II I I I
I II I I II II II II


II Nagelkopfspur im kreisförmigen Handgriff des Posthorns
I kleiner Punkt oder Spieß am Querstrich des F von Franco
geschwollene Backe des Auerochsen
III ohne Merkmale wie I und II
 


Die obige Tabelle beginnend mit Feld 1 in der 1. Reihe links zeigt die Typenpositionen bei dem Plattenbuchdruck der 30 Parale im Bogen zu 40 Marken à 5 Reihen.

An Hand dieser Übersicht ist es möglich, eine Positionsbestimmung der Marken vorzunehmen, wenn mindestens 2 Marken oder mehr zusammenhängend vorhanden sind.

Das folgende Paar besetzt Feld 22 (rechte Marke Typ II) und Feld 30 (linke Marke Typ I).

Es war nicht so einfach, dies herauszufinden, da man alle Positionen im Feld überprüfen muss. Doch mit ein bisschen Routine hat man den Kniff schnell heraus.

Im übrigen könnte diese Art der Bestimmung der Feldpositionen auch der Echtheitsprüfung dienlich sein. Man beachte auch die völlig unterschiedlichen Blautöne, die der Druck und das Papier bei dieser Marke erzeugen. Ich bin immer wieder fasziniert von diesen Eigenarten, so dass ich fast geneigt bin zu behaupten:

- Jeder der Marken unterscheidet sich von einer Anderen, es gibt nicht 2 gleiche Marken

Liebe Grüße

10Parale


 

10Parale Am: 01.10.2018 20:48:54 Gelesen: 366691# 664 @  
@ 10Parale [#663]

heute zeige ich eine dritte Variante der Feldanalyse:

Dieser VB (Viererblock) stammt aus:

Feld 28 Feld 29 Typ I Typ II
Feld 36 Feld 37 Typ I Typ II
 

Am Anfang hatte ich so meine Zweifel an der Echtheit des Viererblocks, aber die Feld- und Typenbestimmung deuten darauf, dass der Block aus einem echten Bogen stammt. Wer das Papier mit den anderen oben gezeigten Papiersorten vergleicht, bemerkt auch eine ganz andere Papiersorte und Farbe.

Die nächsten Tage werde ich mich - von einer kleinen Unterbrechung abgesehen - weiter mit diesem Thema beschäftigen.

Es gibt bei den 30 Parale Marken noch einige andere sogenannte Nagelkopfpunkte, die oft auch an der selben Stelle auftreten. Ob man aus diesen Punkten eine Systematik ableiten kann, ist bislang noch nicht erforscht. Wäre es so, wäre eine Feldbestimmung einer einzelnen Marke eventuell möglich, allerdings müsste man dann viele verschiedene Koordinaten berechnen.

Liebe Grüße

10Parale


 

10Parale Am: 02.10.2018 21:53:16 Gelesen: 366655# 665 @  
@ 10Parale [#664]

Heute zeige ich ein Paar der 30 Parale, bei der die Feldbestimmung sehr schwierig ist, da es 3 Möglichkeiten gibt, wo sich die Marken im Bogen befanden:

Feld 23 Feld 31 rechte Marke linke Marke Typ I Typ I
Feld 12 Feld 20 linke Marke rechte Marke Typ I Typ I
Feld 10 Feld 18 linke Marke rechte Marke Typ I Typ I
 

Die beiden Marken sind Typ I, also mit dem kleinen Punkt oder Spieß am Querstrich des F von Franco. Insofern ist es hier fast unmöglich, eine präzise Feldbestimmung vorzunehmen.

Die Eingrenzung auf 3 mögliche Positionen im Bogen ist jedoch auch schon ein minimaler Erfolg. Nun wäre es natürlich interessant, zu wissen, ob man auf Grund der Papiersorte noch Rückschlüsse auf Druckmuster ziehen kann.

Liebe Grüße

10Parale


 

Heinz 7 Am: 03.10.2018 20:56:55 Gelesen: 366617# 666 @  
@ 10Parale [#662]

Hallo Rumänien Freund,

das bläuliche Papier gibt es

- bei der zweiten Ausgabe (Mi. 5-7). Da kann man die Unterschiede blau/weiss sehr gut feststellen. Es gibt aber weitere Farbnuancen: gelbliches Papier oder gräulich, oder hellbläulich, das ist dann wirklich nicht mehr klar. Ich finde es richtig, wenn man nicht zuviele Unterschiede meint feststellen zu müssen. Wichtig ist die Frage natürlich für die Michel 7, die ungebraucht als bläuliches Papier (7x) sehr selten ist und dementsprechend teuer. Nicht alle 80 Parale auf bläulichem Papier die im Angebot sind werden von Fritz Heimbüchler als wirklich bläulich bestätigt!

- bei der dritten Ausgabe: 30 Parale-Wert, Michel Nr. 10 I w (Handeinzeldruck)

- bei der vierten Ausgabe: 20 Parale-Wert auf lilabläulichem Papier, Michel Nr. 13 z: sehr selten. Auch hier gilt es meines Wissens zu unterscheiden zwischen "weiss", "gräulich" und eben "lilabläulich"

Du hast nach dem Wert 30 Parale gefragt, der Michel 10 I w von 1862. Ich kann Dir solch ein Stück zeigen



Es ist kein ganzer Brief, aber immerhin ein schön grosses Fragment eines Faltbriefes von Tirgovistea nach Bukarest. Der Stempel ist nach Dragomir S 62, fig. 354, sehr schön.

Ich zeige gleichzeitig den Befund von Prüfer Fritz Heimbüchler.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.10.2018 12:46:52 Gelesen: 364929# 667 @  
@ Heinz 7 [#666]

150 Jahre alte Auslandbriefe nach Rumänien sind zum Teil recht selten, je nach Herkunftsland. Viele Sammler sammeln heute "eingehende Post" und versuchen aus den verschiedenen Ländern Post in ihr Sammelgebiet zu finden.

Das Königreich Sachsen existierte von 1806-1918. Es gehörte dem Rheinbund an (1806-1815), dann dem Deutschen Bund (1815-1866), bevor es Bundesstaat des Norddeutschen Bundes wurde (1866-1871) und dann des Deutschen Reiches (1871-1918). Briefe nach Rumänien aus der zweiten Phase (Dt. Bund, bis 1866) sind meines Wissens ziemlich selten.



Dieser schöne Brief aus Leipzig wurde am 6. Juni 1865 versandt. Rückseitig finden wir einen Durchgangsstempel von Temesvar (8/6) und einen Ankunftsstempel von "ALT-CRAJOVA 10/6". Die schöne Frankatur ist sehr schön gestempelt "LEIPZIG DRESD: BAHNH."

Heinz
 
bayern klassisch Am: 11.10.2018 12:54:35 Gelesen: 364927# 668 @  
@ Heinz 7 [#667]

Lieber Heinz,

den hätte ich sogar gerne als Bayernsammler! :-)

Der Komplettheit halber: 3 Silbergroschen für Sachsen bis Ausgangsgrenze Österreichs (Ö. erhielt nichts) und 2 Silbergroschen, wie vorne in blau schön ausgewiesen, für die Rumänen, die Österreich in Form von 10 Neukreuzer Rumänien kreditierte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 11.10.2018 14:48:33 Gelesen: 364907# 669 @  
@ bayern klassisch [#668]

Lieber Ralph,

ja, Arnold Vaatz, Verbandsprüfer, hat bestätigt:

"korrekt frankiert für Einfachgewicht 3 Ngr. Vereinsporto + 2 Ngr. Fremdporto".

Für solche Briefe sollte eine Bestätigung eines Experten vorliegen, dass das alles stimmt und zusammengehört. Der Brief ist "fast zu schön, um wahr zu sein" - ein Attest (als Ergänzung der eigenen Einschätzung) hilft, zu einer gefestigten Meinung zu kommen. Danke Dir aber für Deine Erläuterung.

Heinz
 
10Parale Am: 16.10.2018 21:06:51 Gelesen: 363775# 670 @  
@ Heinz 7 [#666]

Ein phantastischer Brief, der mein Herz öffnet. Diesen Stempel von TIRGOVISTE in dieser prachtvollen Erhaltung auf einer 30 Parale, wow, Respekt!

Den hätte ich natürlich auch gerne.

Bevor ich auf die Marke 10 I w noch einmal zurückkomme, möchte ich heute eine der Schwestern der 30 Parale Marke zeigen, die 6 Parale Michel Nr. 9.

Eigentlich habe ich mich mit dieser Marke noch gar nicht eingehend beschäftigt. Bei einer kürzlich stattgefundenen Auktion fand ich nun eine 6 Parale Marke mit einem Stempelabschlag M3 FRANCO BOTOSCHENI fig. 304 bei K. Dragomir.

Nun wurde diese (hier im Bild rechte) Marke im Plattendruck leider nie verausgabt. Allerdings weist diese Marke auch keine Typenmerkmale de Plattendrucks auf, so dass eine geringe Wahrscheinlich besteht, dass es sich um einen Handeinzeldruck handelt.

Handelt es ich um eine Fälschung? Nun, ich habe Grund zur Annahme. Dennoch würde ich diese Marke gerne den Spezialisten der ARGE Rumänien zur Prüfung vorlegen.

Die linke Marke jedoch scheint mir völlig echt und zeigenswert zu sein. Es handelt sich um einen Handeinzeldruck in karminroter Farbe.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 17.10.2018 20:11:46 Gelesen: 363478# 671 @  
@ Heinz 7 [#666]

"bläuliches Papier gibt es", schreibst du.

Bei der 30 Parale Marke Handeinzeldruck springt die Bewertung von Michel dann gleich mal von 80,-- auf 350,-- Euro für ungebrauchte und von 75,-- auf 260,-- Euro für gestempelte Exemplare im Vergleich zum gewöhnlichen Papier. Das gestreifte Papier lasse ich mal außer Acht.

Ich zeige hier einmal 3 Marken und hoffe den Lesern und mir selbst etwas Klarheit über das bläuliche Papier geben zu können.

Die mittlere gestempelte Marke soll nun also aus bläulichem Papier bestehen. Im Vergleich zu der rechten Nachbarmarke (fast weißes Papier) und der linken Marke (gelblich-grau und körniges Papier) kann man das Bläuliche hier tatsächlich gut erkennen. Das Papier ist äußerst dünn.

Bei dem Stempel handelt es sich um einen S62-Stempel von RAMNICUL SARAT (fig. 350 bei K.Dragomir). Natürlich nicht einfach auf Echtheit zu prüfen, weil nur drittel-seitig im Markenbild.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 17.10.2018 23:01:23 Gelesen: 363422# 672 @  
@ 10Parale [#670]

Lieber Sammlerfreund,

ich fürchte, Du hast recht. Die zweite Marke 6 Parale ist meines Erachtens nicht echt. Die zweite Marke der 30-Parale Serie würde ich zur Prüfung vorlegen (z.B. Herrn Gmach).

Ich kann hier auch Michel Nrn. 9 zeigen



Die Marken sind gestempelt mit den schönen M3.FRANCO-Stempeln "ROMAN" und "FOLTICHENII", KiDr fig. 319 und fig. 307. Die zweite Marke ist signiert von Fritz Heimbüchler, die erste stammt aus der grossen Sammlung "Cornelia" (=Sorin Pantis) welche 2007 in Zürich versteigert wurde. Der Preis dafür war hoch, aber das Stück darf meines Erachtens wohl als unübertrefflich bezeichnet werden. Sie hat gestreiftes Papier (Mi. 9Iz), was ohne jede Schwierigkeit erkennbar ist.

Schöne Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 18.10.2018 19:05:02 Gelesen: 363229# 673 @  
@ Heinz 7 [#672]

Das stimmt mich natürlich traurig, dass die Marke, - wohl eine echte Michel Nr. 9 Plattenbuchdruck mit einem Stempel, der da nichts verloren hat -, eine Fälschung darstellt.

Um so mehr, als das ich die Marke von einem Auktionshaus innerhalb eines Lots ersteigert habe.

Natürlich sind auch Fälschungen interessante Lehrobjekte, aber leider nicht mehr. So wird, - ist der finanzielle Rahmen sowieso eng gesteckt -, das begeisterte Sammeln ins Gegenteil, in Frust verkehrt.

So wird Philatelie, - wenn jede Marke geprüft sein will -, zu einem teuren, nicht für jeden zugänglichen Hobby, oder?

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 18.10.2018 22:20:04 Gelesen: 363178# 674 @  
@ 10Parale [#673]

Gute Werte in Lots zu kaufen ist gefährlich. Wenn eine Marke - sagen wir 300 Euro - wert ist, und in einem Lot dann plötzlich für einen Bruchteil davon angeboten wird, dann läuft man vermutlich grosse Gefahr, dass das Stück nicht echt ist.

Ich weiss nicht, was Du für die Marken bezahlt hast, und unter welchen Umständen Du sie gekauft hast. Ich sage auch nicht, ein Stück sei definitiv falsch oder echt - das vermag ich allenfalls, wenn ich die Stücke wirklich sehe. - Einen Teilstempel zu beurteilen, ist immer schwierig.

Was soll ich sagen?

Ich möchte nicht schuld sein, wenn Du gefrustet bist wegen den Briefmarken. Ich gebe mir grosse Mühe, den Sammlern Ratschläge zu geben, dass sie von Schaden verschont bleiben. Dir habe ich empfohlen, z.B. Ganzsachen zu sammeln - die sind praktisch nie gefälscht, und heute in der Regel spottbillig. Leider hast Du meines Wissens nun alle Ganzsachen verkauft, obwohl Du vor einiger Zeit einen guten Einkauf gemacht hast.

Also - Kopf hoch. Es werden immer wieder gute, geprüfte Stücke günstig angeboten. Mit der Zeit kann man sich eine gute Sammlung zusammentragen, wenn man beharrlich daran arbeitet.

Ich wünsche Dir, dass Du keine Fälschungen teuer gekauft hast. Frage Herrn Gmach - er wird Dir sicherlich hilfreich zur Seite stehen.

Liebe Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 19.10.2018 21:20:07 Gelesen: 362998# 675 @  
@ Heinz 7 [#674]

Lieber Freund, Berater, Vorbild und Experte,

ich habe für ein Lot von 6 Marken (4 x Michel Nr. 10, 2 x Michel Nr. 9) 120,-- Euro zzgl. Aufpreis, also insgesamt an die 160,-- Euro bezahlt.

Natürlich habe ich spekulativ eingekauft, die Michel Nr. 9 mit dem M3 Stempel von Botosani hat natürlich sofort mein Herz höher schlagen lassen.

Es ist ja so, dass wir alle ein wenig Opfer der digitalen Welt geworden sind, nicht nur deren Profiteure. So habe ich mir die Marken vorab bei philasearch.com sehr gut angeschaut. Sollte die Marke echt sein, - so viel Profi bin ich -, hätte ich wiederum ein Schnäppchen gemacht, ein tolles Schnäppchen.

Aber wahrscheinlich ist es damit wie mit einer Geliebten, die man im Internet kennen lernt, und wenn sie plötzlich unerwartet vor einem steht, bekommt man das Frösteln und Zweifeln an der Naivität, mit der man sich auf das Abenteuer eingelassen hat. Und wenn man das Gefälschte in der eigenen Hand hält, nicht recht weiß, ist es die Marke, ist es der Stempel, die falsch sind. Besteht nicht noch ein Funken Hoffnung, dass die MARKE wider aller Erwarten ein Handeinzeldruck ist?

Von den 6 gekauften Marken im Lot sind 2 zweifelhaft, die übrigen 4 garantiert echt. Mittlerweile habe ich ja auch einige Erfahrung sammeln können.

Deinen Hinweis auf die Ganzsachen nehme ich natürlich gerne und nicht leichten Herzens zur Kenntnis. Aber ich bin überzeugt, dass alles, was dem Handel angeboten wird, auch stets wieder den Handel erreicht. Wer seine Schätze verkauft, übergibt sie lediglich einem anderen Idealisten oder bestenfalls einem begeisterten Sammler, der die Marken studiert und sein Eigentum lieben lernt. Eines Tages wird er die Marken wieder dem Handel preisgeben, so dass eine andere hungernde Seele darauf stürzen kann.

Was will ich damit ausdrücken: Das Wissen ist letztendlich ein höheres Gut als der Besitz, der Besitz letztlich nur eine Leihgabe des Lebens. So scheint es mir mit allem zu sein, sei es eine Briefmarke, die man liebt, oder eine Geliebte, vor der man nicht lassen kann.

Doch zurück zur Realität: ich habe die Marke zu 6 Parale heute noch einmal fleißig studiert und auch bei Val. Tebeica (Die ersten rumänischen Postmarken) nachgelesen. Die 6 Parale Marke im Bogen zu 40 Marken wurde niemals an die Postanstalten ausgegeben (es gibt ein Dokument des Postamtes Botosani, wo darauf hingewiesen wird, dass ein Überbestand von Marken im Handeinzeldruck vorliegt) und ist deshalb gestempelt auch nicht anzutreffen. Deshalb haben wir es hier wohl mit einer Markenfälschung, oder doch mit einer irgendwie gelungenen Handeinzeldruckmarke zu tun, jedoch spricht vieles für die Variante Fälschung.

Let us see it in Bukares 2019.

Die beiden Marken die du in Beitrag [#672] vorstellst, sind natürlich der absolute Hammer!

Liebe Grüße

10Parale

 
10Parale Am: 30.10.2018 20:31:35 Gelesen: 360710# 676 @  
@ 10Parale [#675]

Von der 6 Parale Marke, - von der unverausgabten - , gibt es eine Marke, wo das E von SCRISOREI wie wie ein F aussieht (Plattenfehler).

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 31.10.2018 22:38:27 Gelesen: 360505# 677 @  
Briefe aus Frankreich nach Rumänien aus dem Jahr 1870 werden von vielen Rumänien-Sammlern gesucht und sind werden recht hoch geschätzt. Der hier gezeigte Brief ist nun sogar etwas ganz Spezielles und Seltenes und bringt auch die ganz grossen Sammler ins Schwärmen:



Das Geheimnis der Seltenheit erschliesst sich sofort, wenn wir den Brief betrachten. Wir sehen einen Aufdruck "BALLON MONTé". Dieses Poststück (es ist eine Zeitung "Le Soir") wurde während dem deutsch-französischen Krieg aus dem besetzten Paris mittels Ballonpost befördert! Am 7. Dezember 1870 verliess die Post Paris und nahm seine ungewisse Reise auf.

Er flog nicht bis nach Bukarest, aber - das Wichtigste - er überwand die feindlichen Linien und kam auf dem Festland zu Boden, wurde der normalen Post übergeben. Ein Durchgangstempel "PEST" zeigt den Weg, den der Brief nahm. Dass der Brief Bukarest erreichte, ist sicher, denn wir können einen Ankunftsstempel von Bukarest erkennen! Leider ist das Datum nicht zu entziffern.

Dieser seltene Brief kam 2013 zur Auktion (Mai, David Feldman Genf). Gemäss Losbeschreibung wurde der Brief im Ballon "Le General Renault" transportiert. Ich nehme es, es gibt Aufzeichnungen darüber, wo dieser Ballon im Winter 1870 niederging. Leider habe ich die entsprechende Spezialliteratur heute nicht zur Hand.

Bestimmt aber ist ein Brief per Ballon monté nach Rumänien ausserordentlich selten! Der Schätzpreis war Euro 10'000. Ich habe diesen Brief nicht beboten und kenne den Zuschlag nicht.

Heinz
 
bayern klassisch Am: 01.11.2018 06:32:19 Gelesen: 360452# 678 @  
@ Heinz 7 [#677]

Hallo Heinz,

entweder es weiß hier die liebe Lulu, oder du mailst mir kurz und ich gebe dir die Mail - Adresse eines großen Spezialisten des 1870/71er Krieges weiter, der dir sicher gern und schnell helfen wird.

Was für eine Granate!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 01.11.2018 16:47:39 Gelesen: 360359# 679 @  
@ bayern klassisch [#678]

Danke, lieber Ralph,

da ich das Stück leider nicht selber besitze, muss ich es auch nicht beschreiben. Es ist mir also nicht ganz so wichtig, im Moment, wo der ballon niederging.

Ich vermute aber einmal, dass in dem folgenden Buch die Angaben zu finden sind:

Auszug aus Angebot bei "Philabooks" Burkhard Schneider:



"Lhéritier, Les Ballons Montés, Boules de Moulins Pigeongrammbirkenes Papillons de Metz, 1990, Handbuch der Ballonflüge während der Belagerung von Pair und Metz während dem Deutsch-Französischen-Krieg von 1870-71, 251 S., mit farbigen Abb. & Bewertungen, Kunstleder."

Das Buch ist nicht in meiner "Kern-Bibliothek", aber in einer mir zugänglichen philatelistischen Bibliothek ist das Buch enthalten. Bei Gelegenheit werde ich einmal nachsehen. Vorerst bin ich aber gespannt, ob "die liebe Lulu" oder sonst jemand die Antwort kennt!

Herzliche Grüsse

Heinz
 
bayern klassisch Am: 01.11.2018 16:53:11 Gelesen: 360356# 680 @  
@ Heinz 7 [#679]

Lieber Heinz,

klasse - das hilft schon weiter.

By the way: Lulu ist ein Spitzenphilatelistin, die weiß unheimlich viel.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
saintex Am: 02.11.2018 00:03:19 Gelesen: 360296# 681 @  
@ Heinz 7 [#679]

Ich weiss zwar nicht so viel wie die liebe Lulu dafür habe ich aber das Handbuch von Gérard Lhéritier in meiner Bibliothek und kann Euch daher sagen, dass der Ballon Le Général Renault am 11.12.1870 gegen 5:30 Uhr nach einer Fahrtzeit von 3 Stunden 15 Minuten und einer Fahrtstrecke von 143 km in einem Wald in der Nähe der Ortschaft Baillolet 7 Kilometer nord-nordwestlich von Neufchatel-en-Bray im Departement Seine-Inférieure landete. Obwohl der Landeort in dem von den Preussen besetzten Gebiet lag, gelang es den Ballonfahrern, die beiden beförderten Postsäcke bei den Postämtern in Fourcamont und Abbeville abzuliefern.

Wolfgang
 
Koban Am: 02.11.2018 02:36:00 Gelesen: 360268# 682 @  
@ Heinz 7 [#677]

Die Destination Rumänien (80 Centimes/Landweg) wird im Spink/Maury (2016) für "normale" Ballonbriefe allgemein mit 35.000 Euro bewertet. Gleiche Bewertungen z.Bsp. für die Ziele Syrien, Mauritius oder Peru. Ein mit dem Ballon Le "Général Renault beförderter Brief(innerh. Frankreichs) wird sonst mit 500 Euro bewertet, "Le Soir" N° 9 mit immerhin 5.500 Euro.

Gruß,
Koban
 
Heinz 7 Am: 04.11.2018 12:14:46 Gelesen: 358764# 683 @  
@ saintex [#681]
@ Koban [#682]

Wunderbar!

Ich staune immer wieder, wie viele Details die Philatelisten wissen! Man muss sich das einmal vor Augen führen: Wir wissen dank dem Forschen der Pioniere, wie lange ein Ballon vor 148 Jahren in der Luft war - unglaublich!

Hunderte, Tausende von Autoren haben - oft nach wissenschaftlichen Grundsätzen - ihre Erkenntnisse dokumentiert - die Philatelie darf für sich in Anspruch nehmen, sehr viel Wissen geschaffen/erschlossen/konserviert zu haben!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.11.2018 22:24:03 Gelesen: 357426# 684 @  
@ 10Parale [#676]

Rumänien verausgabte Zwangzuschlagsmarken. Zu den Ajutor-Ausgaben schreibt Michel:

Die Ajutormarken stellen eine Kriegssteuer dar. Alle Briefe (ausser den Ortsbriefen) mussten mit einer TIMBRU-DE-AJUTOR-Marke zu 5 Bani neben der vorschriftsgemässen Frankierung versehen sein. (...)

1916, also während dem 1. Weltkrieg, wurde die anbei gezeigte Marke herausgegeben. Das Motiv zeigt die Königin am Webstuhl.



Das war zu dieser Zeit ein Motiv unter vielen, als die Königin als Wohltäterin oder fleissige, vorbildliche Frau gezeigt wurde (siehe auch Wohlfahrts-Marken von 1906).

Die erste Marke "Königin am Webstuhl" zu 5 Bani Marke ist schwarz (Nr. 3). Doch 1918 gab es eine Farbänderung (Nr. 7) zu grün.

Heinz
 
bignell Am: 08.11.2018 23:05:21 Gelesen: 357414# 685 @  
@ Heinz 7 [#684]

Hallo Heinz,

die schwarze kann ich zeigen:



19.6.1917 von Tecuci über Ilfov, Bukarest ans Rote Kreuz in Genf, kyrillischer Zensurstempel

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 08.11.2018 23:05:50 Gelesen: 357413# 686 @  
@ Heinz 7 [#684]

Die anbei gezeigte Marke mit Karl mit Aufdruck TIMBRU DE AJUTOR suchen wir im Katalog Michel vergeblich. Der CMPR '74 Katalog aber listet diese Marke als TA 10.



Im Michel lesen wir:

Die höheren Werte sind rein fiskalische Marken und kommen nur mit Gefälligkeitsstempel vor. Gemeint sind Marken mit einer Nominale von über 10 Bani.

Der hier gezeigte Wert hat eine Nominale von ganzen 5 Lei und wurde 1915 herausgegeben, mit einer eigenen Zeichnung und im Grossformat.

Die in Beitrag [#684] gezeigte Zwangszuschlagmarke 5 Bani grün hat im CMPR'74 übrigens die Nummer TA. 25. Beide Marken sind tief bewertet.

Gute Nacht!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.11.2018 20:01:40 Gelesen: 355032# 687 @  
Liebe Leser,

es kann sehr informativ sein, einmal die Auktionen wieder durchzusehen, die vor ein paar Jahren stattfanden.

Aus gegebenem Anlass habe ich mir die Auktion Harmers London, 25.7.2006, wieder vorgeknöpft: sale 4756: "The "Roberto Sciaky" collection of Rumania". Auch meine eigenen Gebote habe ich nochmals studiert und geprüft, wie ich heute wohl entscheiden würde.

Soviel vorweg: 2006 habe ich viele Gebote auf dieses Angebot abgegeben. Die Sammlung umfasste 192 Lose, von denen mich einige interessierten. Ich habe rund zwei Dutzend Gebote abgegeben und war dann etwas frustriert, dass ich nur ein Los zugeschlagen erhielt.

Auf folgendes Los habe ich auch ein Gebot abgegeben:

Los 674, 50 Bani-Marke, Michel Nr. 31 auf Brief von Bukarest nach Genua. Der Ausruf lag bei nur GB£ 1'000. + GBP galt damals = CHF 2.304 oder Euro 1.461 (Info gemäss Ergebnisliste).

Die Marke ist auf Brief unglaublich selten!



Nun - ich mach es kurz: Als ich die Ergebnisliste betrachtete wunderte ich mich, dass Los 674 als unverkauft gemeldet wurde (obwohl ja mein Gebot vorlag). Die Erklärung folgte später, als ich bei Harmers anfragte:

Der Brief ist verfälscht! Der Stempel wurde als falsch erkannt und das Auktionshaus nahm das Los zurück. - Die Atteste von 1973 und 1987 hatten sich nicht zu dem Stempel geäussert! Man muss also darauf achten, dass der Prüfer, der ein Attest ausstellt, alle Aspekte beurteilen kann, nicht nur die Marke, sondern auch die Stempel/die postalische Verwendung!

Heinz
 
10Parale Am: 22.11.2018 18:56:08 Gelesen: 353933# 688 @  
@ Heinz 7 [#687]

"Der Stempel wurde als falsch erkannt und das Auktionshaus nahm das Los zurück."

Bei dem Stempel handelt es sich wohl um den Stempel H (stampile mica cu ornament "Stea", also mit Sternen-Ornament). Davon gibt es 2 verschiedene Stempel (Kiriac Dragomir fig. 488 oder 489 je nach Durchmesser). Als Verwendungszeit ist der Zeitraum zwischen dem 13. Februar 1870 und dem 2. März 1883 (Craiova) genannt.

Auf den ersten Blick kann ich nun wahrlich nichts Falsches an dem Stempel deuten. Ich lese als Datum dem 11. MAR. oder 11. MAI 1872.

Auch der P.D. Stempel im Rahmen (C5) für den internationalen Postverkehr gedacht dürfte auf dem Brief nach Genua nicht fehl am Platze sein.

Interessant, dass 2 Atteste nun einer neuen Prüfung des Stempels nicht Stand halten konnten. Gerne würde ich erfahren, welcher Grund für die Falschheit des Stempels angegeben wird.

Ich zeige in Anlehnung an Beitrag [#671] heute eine Michel Nr. 10 II, also Plattenbuchdruck, auf bläulichem Papier. Auch hier hilft nur der geübte Blick. Was mich wundert, ist, dass der Michel online Katalog hierzu keine Preisangaben macht. Diese Marke ist heutzutage schon in gutem Zustand für um die 30,-- Euro zu haben.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 27.11.2018 22:08:39 Gelesen: 353079# 689 @  
Heute war einmal mehr eine Auktion, an der es hektisch zuging. Bei Corinphila in Zürich wurden 127 Lose angeboten zum Thema Rumänien (Lose 1237-1363) und 125 Lose wurden verkauft. Nur zwei kleine Lose blieben unverkauft.

15 Lose wurden zum Ausruf verkauft und weitere 34 Lose stiegen auf 107 bis 200 % des Ausrufpreises.

Ja, und was ist mit dem Rest?

Ja, richtig: 76 Lose wurden zugeschlagen über 200% des Startpreises; also 60 % der Lose! Dreifacher, fünffacher, ja zehnfacher Preis kamen vor, nicht einmal, sondern mehrfach.

Einige Lose waren sicherlich sehr tief geschätzt worden. Aber Schnäppchenjäger hatten es sehr schwer. Nur sehr wenige Lose gingen wirklich günstig weg.

Den "Vogel abgeschossen" hat Los 1293.



Dreimal 80 Parale auf kleinem Fragment, mit dem sehr schönen, raren Stempel "FRANCO KAHUL". Dieses Los war mit CHF 250 natürlich viel zu tief geschätzt. Der Zuschagpreis von CHF 9'500 ist dann aber extrem, das 38-fache des Schätzpreises.

Mich haben 12 Lose besonders interessiert. Sie wurden mir aber alle zu teuer. Mir zeigen solche Resultate aber, dass ich nicht so falsch liegen kann.

Heinz
 
10Parale Am: 27.11.2018 22:18:40 Gelesen: 353077# 690 @  
@ Rumänien-Sammler[#688]

Da ging ich heute guten Mutes nach Zürich, um meine Sammlung um ein Stück zu bereichern.

Als das gute Los an die Reihe kam, hob ich beim Ausruf von 600 Schweizer Franken mal die Bieternummer. Bei 750,-- Schweizer Franken stieg ich aus. Was dann kam, raubte mir der Atem.

Irgendwann blieb der Ausruf bei einem Ergebnis von über 6.000 Schweizer Franken stehen. Gut, dass ich die Bieternummer rechtzeitig abgesetzt habe, sonst wäre ich jetzt pleite oder müsste eine Bank anpumpen.

Humor bei Seite: Es handelte sich um eine Briefvorderseite, geschrieben an einen Minister, freigemacht mit einer 30 Parale, abgeschlagen in Husch mit einem M3 Haupt- und einem M1 Nebenstempel von Husch. (M3 siehe Abbildung). Diese Stempel sind extrem selten.

Was da sonst noch an Losen aus den (Vereinigten) Fürstentümern für sündhaft teure Preise über die Tresen gingen, mag berichten, wer will.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.11.2018 14:24:05 Gelesen: 352939# 691 @  
@ 10Parale [#690]

Als Auktionsteilnehmer mit engem Budget braucht man eine grosse Frust-Toleranz, um nicht zu verzagen, wenn all die begehrten Stücke einfach immer teurer werden. Ich kenne das zur Genüge. Zu meinem eigenen Vorteil habe ich ein breites Interessengebiet, sodass für mich oft "trotzdem" etwas abfällt, auch wenn die eigentlichen Ziele oft verfehlt werden. Aber: Kommt Zeit, kommt Rat. Manche Stücke, die mir zu teuer wurden (an einer Auktion) konnte ich drei Jahre später doch noch kaufen, zu MEINEM Preis. Vielleicht dauert darum das Sammeln für Viele auch so lange, weil man eben nur in kleinen Schritten vorwärtskommt.

@ Heinz 7 [#689]

Ich möchte nicht, dass meine Leser verzagen ob der vielen Erfolgsmeldungen (und sehr hohen Preisen). Auch gestern waren in Zürich ein paar sehr schöne Stücke zu kaufen, zu sehr günstigen Preisen. Beispiel gefällig?



Katalognummer : 50b+56

1879: 5 b. bottle green used with 1880 25 b. blue on 1885 double rate cover to Craiova tied by FILIAS cds in black (April 18). Reverse with Craiova arrival of same day. An unusual mixed issue franking. Signed Heimbüchler.

Los 1320: Ausruf nur CHF 100 (für eine Misch-Frankatur!); Zuschlag.... CHF 100 !! - Kommentar: da haben ein paar Auktionsteilnehmer wohl geschlafen (oder sich die Wunden geleckt von den vorherigen Bieter-Schlachten). Der Käufer dürfte sehr "happy" sein.

Heinz
 
10Parale Am: 28.11.2018 20:12:42 Gelesen: 352874# 692 @  
@ Heinz 7 [#691]

Da zeigst du eine wunderschöne Mischfrankatur mit einem meiner Meinung nach sehr raren Stempel von FILIAS. Leider musste ich kurz vor Ausruf dieses Loses auf den Zug.

Ich möchte der verehrten Sammler- und Leserschaft den Brief, den ich gestern beschrieben habe und der mit einem Endergebnis von über 6.000 Franken beboten wurde, hier einmal zeigen.

"1862: Handstruck 30 pa, deep blue, used example on front of cover to the Finance Minister, Ludwig Steege in Bucharest, just touched at one corner but cancelled by rare framed FRANCO / HUSCHII handstamp (Kiriac fig. 310) in blue-green with manuscript dated "HUSCH / MOLDOVA" datestemap (30/10) below. ... Certificate Heimbüchler"

Ich konnte die Briefvorderseite 2 Stunden vor Auktionsbeginn noch einmal persönlich betrachten. Insofern hat sich also mein Besuch in Zürich schon gelohnt. Auch konnte ich den Vorsitzenden der ARGE Rumänien, Herrn Fritz Heimbüchler und seine Ehegattin begrüßen.

Ich habe ja auch solch einen Brief mit einer 30-Parale Marke, der immerhin auf der Rückseite einen M1 Stempel von Husch hat als Ankunftsstempel. Nach dieser spannenden Auktion in Zürich ist mir dieser kleine Brief nun sehr ans Herz gewachsen und ich zeige die wohl weniger spannende aber seltene Rückseite.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 29.11.2018 20:57:58 Gelesen: 352596# 693 @  
Eines der Highlights bei der Auktion in Zürich war der Verkauf dieses Einschreibens von Husch nach Jassy. Dieser Brief wurde mit insgesamt 10 Marken der 6 Parale freigemacht und ist wohl die grösste bekannte Einheit.

Fritz Heimbüchler stellt ihn in Band II (Fürstentum Walachei: Seite 126) ins Rampenlicht der Geschichtsschreibung (portogerechte Frankatur "forte grabnik" - deutsch: sehr dringend - siehe Schrift oben rechts)

Der Brief gehörte einst großen Sammlern wie Maurice Burrus und Edouard Cohen.

Wie man heute u.a. bei philasearch nachlesen kann, wurde der Brief für 38.000 Schweizer Franken zugeschlagen.

Heute habe ich das meinen Kollegen bei der Arbeit erzählt, die konnten das kaum glauben, dass ein Brief aus Rumänien so viel wert ist. Einer sagte, ich hätte doch eine rumänische Ehefrau, die könne bestimmt noch ein paar solcher Briefe in Rumänien auftreiben.

Es macht mir immer Spaß mit Nichtsammlern über Philatelie zu sprechen. Sie haben die gewisse Unschuld, die mir leider verloren gegangen ist. Manchmal bedauere ich soviel zu wissen. Das macht einem mürbe, aber vielleicht sollte man die Hoffnung nicht aufgeben, das die Schatzsuche weitere Erfolge bringt. Denn was für einen Grund kann es denn geben, mit diesem schönen Hobby zu beginnen, als der, Schätze zu finden.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 02.12.2018 15:10:36 Gelesen: 351933# 694 @  
Lieber Jacques,

ich führe die Ausführungen zu den Kriegssteuermarken "Timbru de Ajutor" hier weiter, weil das ja im Adventskalender eigentlich keinen breiteren Raum beanspruchen sollte.



Soviel vorweg: Meine Sammlung Rumänien endet eigentlich 1910, darum weiss ich über die Folgejahre (1. Weltkrieg und seine Folgen, Jahre 1918-heute) nur beschränkt Bescheid.

Der Artikel, den Du uns gezeigt hast zu diesen Marken, ist sehr interessant; danke, dass Du uns darauf aufmerksam machst. Ich erlaube mir, den Link hier nochmals zu posten.

Jacques: Beitrag Adventskalender:

"Zu diesen nicht ganz einfachen Ausgaben habe ich auch einen interessanten Artikel im Netz gefunden:

http://www.revenues.ro/pagini/help-stamp.php *

Die primitive Marke (in der Herstellung) mit der Königin zeige ich hier noch einmal. Du sagst, die Marke fehle im Michel. Im Zumstein (Bern/Schweiz) war sie aber enthalten! Letztmals im Katalog "Ost 1992". Da wurde sie mit der seltsamen Nummer 0247 III katalogisiert (1918. Kriegssteuermarke, Farbänderungen).

(Da die Nummer 248 schon vergeben war, gab es nach der Nummer 247 im Zumstein folgende Hilfsnummern: 0247 I - 0247 VII.).

Schöne Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.12.2018 18:41:11 Gelesen: 351883# 695 @  
@ 10Parale [#693]

Du zeigst uns ein Super-Stück der Rumänien-Philatelie. Solche Massen-Frankaturen sind extrem selten. Ein Unikat ist es aber nicht.

Vor wenigen Jahren (2007) wurde die "Cornelia"-Sammlung verkauft mit ebenfalls 10 x 6 Parale. Los 5054 erreichte ebenfalls einen ähnlichen Preis wie jetzt der oben gezeigte Brief. CHF 30'000 plus Zuschlag wurden damals fällig; der Preis ist meines Erachtens angemessen (nicht zu hoch, eher "günstig". Das Ergebnis November 2018 bestätigt diese Einschätzung).



Der Tirgovistea-Brief trägt zwei Fünferstreifen.

Du schreibst:

Manchmal bedauere ich soviel zu wissen. Das macht einem mürbe, aber vielleicht sollte man die Hoffnung nicht aufgeben, das die Schatzsuche weitere Erfolge bringt

Ich denke Philatelie ist keine "exakte Wissenschaft" (bzw. nur teilweise/bei der Bestimmung der Marken/Postgeschichte/u.s.w., nicht aber bei der Preisfindung). Vieles, das man weiss, nutzt im konkreten Moment oft wenig (z.B. an einer Auktion), aber die Alternative (Nicht-zu-wissen) finde ich deutlich schlechter. Meine lange Erfahrung hilft mir, mit Misserfolgen besser umgehen zu können und Erfolge noch mehr geniessen zu können.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 03.12.2018 20:21:46 Gelesen: 351641# 696 @  
@ Heinz 7 [#695]

Lieber Heinz,

danke für deine ermutigenden Worte und deinen Zuspruch. Wie einmalig schön ist der Brief, den du uns zeigst. Besonders gefällt mir, dass jede einzelne der Marken der Mehrfachfrankatur mit einem Stempel abgeschlagen wurde. Ein philatelistisches Meisterwerk, zum Zeitpunkt der Verwendung dachte wohl keiner daran, was für eine Rarität dieses Stück einmal werden würde.

"Philatelie ist keine exakte Wissenschaft - nicht aber bei der Preisfindung" kommentierst du richtig und mit der ganzen Erfahrung deines Sammlerlebens. Wie wahr!

Wie schön ist es, dass diese alten Briefe so gut erhalten die Zeiten überleben, schließlich wohl auch uns Sammler, um dann in den Schatzkammern unserer Nachfahren weitere Turbulenzen der Weltgeschichte zu überdauern.

Oft hilft ja der Verkäufer durch die Möglichkeit eines Festpreises bei der Preisfindung mit. Solch einen Brief habe ich nun für ca. 175 Euro gekauft. Nach der großartigen Auktion bei Corinphila erachte ich dies mittlerweile schon als einen günstigen Preis.

Dennoch gibt mir der Brief auch Rätsel auf. Er wurde am 12. September 18 (62-64?) in TURNU MAGURELE mit einem blauen S62 - Stempel (fig. 357 K.Dragomir) abgeschlagen.

Der Postmeister war wohl ähnlich wie in Bakeu ein Liebhaber des Rahmenschnittes. Die 8-eckige Marke (10Ix) ist unauffällig schön, die Wappenfiguren und das Posthorm eher blass.

Der portogerecht frankierte Brief wurde nach Craiova einem Domnului (Herren) geschickt. Rückseitig findet sich ein Transit- oder Ankunftsstempel von Bukarest vom 14.9. Auf der linken Seite ein Stempel von CRAIOVA mit einem handschriftlichen Eintrag von 6/2. Ich kann mir den Postweg und die Datumsangabe leider nicht richtig erklären. Wo war der Brief zuerst, wo kam er an, was hatte er in Bukarest zu suchen?

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 03.12.2018 22:17:16 Gelesen: 351620# 697 @  
@ bignell [#658]

Der Weg des Briefes ist leider falsch beschrieben. Vielleicht schauen Sie den Beleg nochmals näher an.

Alles Gute,
nor 42
 
bignell Am: 03.12.2018 23:04:54 Gelesen: 351618# 698 @  
@ nor 42 [#697]

Hallo Nor,

ich kann den Fehler nicht erkennen ?!

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 04.12.2018 00:28:57 Gelesen: 351611# 699 @  
@ bignell [#685]

Lieber Harald,

das ist eine schöne Verwendung der 5 Bani-Marke schwarz.

Dein Brief ist offenbar von Tecuciu
über Iasi
nach Bukarest
und weiter nach Genf gelaufen.

Unglaublich die "Verweildauer" bei der Zensurstelle!

Tecuciu 19.6.1917
Iasi 2?.6.1917
Bukarest 30.10.1917

Ilfov ist kein Ort, sondern ein Kreis (Verwaltungseinheit). Ich kopiere aus Wikipedia:

Ilfov ist ein rumänischer Kreis (Județ) in der Region Walachei. Sein Sitz befindet sich in Buftea. (...)
Der Kreis Ilfov umringt die Hauptstadt Bukarest.


Der Brief ist also zuerst rund 150 Kilometer nach Norden gereist (nach Iasi), um darauf wieder nach Südsüdwesten (Bukarest) geschickt zu werden (Entfernung Luftlinie ca. 320 Kilometer). Wenn jemand mitten im Krieg dem Präsidenten des Roten Kreuzes im Ausland schreibt, ist klar, dass die staatlichen Autoritäten wissen wollen, was in dem Brief steht. Vielleicht war der Briefinhalt nicht unproblematisch, denn eine Zensurdauer von 4 Monaten scheint mir doch sehr ungewöhnlich.

Grüsse
Heinz
 
bignell Am: 04.12.2018 18:56:25 Gelesen: 351578# 700 @  
@ Heinz 7 [#699]

Hallo Heinz,

vielen Dank für die Richtigstellung, wieder etwas gelernt, bin kein Rumänienspezialist. Beim Iasi-Stempel war ich mir auch nicht sicher, da er nicht sehr gut abgeschlagen ist.

Was mir bei dem Brief so gefällt sind die verschiedenen Stempelformen, auf der einen Seite Tecuciu mit Rumänien-Stempelform, dann Bukarest mit ungarischer Stempelform, und ein Kastenstempel mit kyrillischen Buchstaben.

Lg, harald
 
nor 42 Am: 04.12.2018 21:53:29 Gelesen: 351563# 701 @  
@ Heinz #699
@ Bignell #700

Postgeschichte ist kein leichtes Metier und so auch nicht bei diesem Brief. Oktober 1917 gab es keine Postverbindung zwischen der unbesetzten Moldau (Iasi) und Bukarest, auch wurden in dem von Deutschen und Verbündeten besetzten Bukarest keine rumänische Zensurstempel und auch keine rumänische Zensurstreifen verwendet. Das sind Utensilien die man beim Rückzug mitgenommen hat und dann in der Moldau weiter verwendete. Von Iasi lief der Brief auch nicht südwärts nach Bukarest, sondern nordwärts nach Russland bzw. St. Petersburg. Dort wurde der violetter kyrillischer Stempel sowie die violette Nummer des Zensurbeamten aufgeschlagen. Von dort ging der Brief dann weiter nach Genf, wie viele andere Briefe auch. Vier Monate zwischen Postaufgabe und Zensur, manchmal auch noch länger, kommen öfters vor. In der Moldau wurden 1917-18 mehrere Zensurstempel benützt die ursprünglich den südlichen Zensurstellen zugeteilt waren.

nor 42
 
Heinz 7 Am: 04.12.2018 23:20:09 Gelesen: 351552# 702 @  
@ bignell [#700]
@ nor 42 [#701]

"Schuster, bleib bei Deinen Leisten" - dieser Rat ist mir eingefallen, als ich den Kommentar von Nor las. - Meine Kern-Sammlung Rumänien endet 1910, also sollte ich mich vielleicht besser NICHT zu Postgeschichte äussern zur Zeit des 2. Weltkrieges? - Mag schon sein.

Da ich "Nor" persönlich kenne, und er mich mit seinem grossen Wissen beeindruckt, nehme ich an, seine Erläuterungen seien alle korrekt.

Dass aber ein Brief, der eindeutig den Stempel "Bukarest" trägt, nie in Bukarest gewesen sein soll, ist sicherlich aussergewöhnlich. Dass Zensurmaterial (Klebebänder und Zensurstempel) an einem anderen als den vorgesehenen Ort verwendet wurden (Moldau statt Ilfov/Bukarest/Walachei), ist sicherlich eine Ausnahme, die aber - kriegsbedingt - vereinzelt natürlich vorkommen kann.

Wenn die Zensur in der Moldau, z.B. in Iasi, stattgefunden hat, dann frage ich mich, warum nicht ein Stempel von Iasi abgeschlagen wurde, sondern ein ortsfalscher (Bukarest)? -

Das ist eine kuriose Geschichte! Wir sehen, dass es oftmals anders lief, als man nach dem Anschein annehmen darf. Nur spezialisierte Postgeschichtler wissen genau Bescheid. Sie mögen es den anderen nachsehen, wenn sie das Spezialwissen nicht haben und nur das lesen, was sie sahen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.12.2018 18:53:17 Gelesen: 348902# 703 @  
@ Heinz 7 [#702]

Nor 42 hat mir freundlicherweise geschrieben und mir ein Beispiel geschickt einer Militär-Postkarte von 1917.



Die Karte geht eindeutig von Iasi nach Dorohoi. Nor 42 schreibt:

Ein Blick auf der Landkarte zeigt, dass die Karte 1917 auf dem Weg von Iasi nach Dorohoi kaum über das von den Deutschen (besetzte? Anm. Heinz) Bukarest gelaufen ist um dort zensuriert zu werden. Das ist nur einer von vielen anderen Belege die solche Stempel tragen.

Der rote Stempel sei auf einer Militärkarte von Iasi nach Dorohoi, die den roten Stempel CENZURAT / CENZURA MILITARA / BUCURESTI POSTA CEN trägt.

Dies ist also ein Beispiel, dass - wie von Nor 42 beschrieben - ein Bukarest-Zensurstempel in der Moldau verwendet wurde.

Ich kann den roten Stempel nicht lesen, nehme aber gerne an, dass es der oben genannte Stempel sei.

Ich finde es nach wie vor ungewöhnlich und "unkorrekt", dass ein Stempel mit Ortsangabe (hier: "Bukarest") an einem anderen Ort verwendet wird (hier: Iasi?) ohne Hinweis der Post. Dass der Zensurstempel verwendet wurde, ist noch verständlich, aber dann hätte ich zum Beispiel eine handschriftliche Korrektur des Stempels erwartet (z.B. Durchstreichen Ortsangabe "Bukarest" und handschriftliche Ergänzung des richtigen Ortes, z.B. Iasi).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 20.12.2018 22:44:39 Gelesen: 348297# 704 @  
@ Heinz 7 [#703]

Die 10 Bani-Marke (Michel Nr. 22) ist keine seltene Briefmarke. Wenn sie aber einen Agraffen-Stempel A65 in perfekter Erhaltung zeigt, wird das Ganze doch eine erfreuliches Schmuckstück



Der Stempel von Moinesti ist bei Dragomir katalogisiert auf Seite 100 (fig. 405)

Heinz
 
10Parale Am: 21.12.2018 23:10:56 Gelesen: 348266# 705 @  
@ Heinz 7 [#704]

Moinesti Agraffe, das ist eine pure Seltenheit, gut verwahren, so etwas findet sich nicht ein zweites Mal so einfach.

Ich zeige heute zum Abschluss des Jahres noch einen schönen Bogen der 30 Parale zu 40 Marken (Michel Nr. 10 II).

Mir fällt auf dass die mittlere Reihe sehr farbinstensiv ist. Die Druckvorrichtung ist meines Wissens ja der Nachwelt nicht mehr erhalten. Physikalisch betrachtet muss also der Anpressdruck der Platte im mittleren Feld am stärksten gewesen sein, so dass die Farbe stark aufgedruckt wurde.

Ein weiterer Beleg, dass es keine Marke gibt, die der anderen ähnelt.

Dieser Bogen wurde übrigens im November bei Corinphila feilgeboten und ich hatte das Glück, ihn meistbietend zu erwerben.

Ich wünsche allen Rumänien-, Tschechien- und Osteuropa-Sammlern, natürlich auch dem Rest der Welt-Sammler (ich kenne noch einen einzigen Sammler, der alle Welt sammelt) ein wunderbares Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

Möge Europa zusammenwachsen, denn alleine werden die Nationen die anstehenden Probleme nicht mehr lösen können.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 01.01.2019 11:47:28 Gelesen: 346985# 706 @  
@ Heinz 7 [#704]

Im Dezember habe ich einen schönen Agraffen-Stempel gezeigt, anbei ein "normaler" M1-Stempel des Fürstentums Moldau, wie er seit 1857 in Gebrauch war. Es gab 14 solcher "MOLDOVA"-Stempel: siehe fig. 271-284 im Stempelwerk von Kiriac Dragomir.



Ein Stempel vom 1. Januar ist fast immer etwas Spezielles. Der Stempel von Waslui hatte 1864 den typischen Stempel-Defekt, der auch im Buch von Dragomir sehr schön zu sehen ist. 1864 bestand das Fürstentum Rumänien, aus der Vereinigung der alten Fürstentümern Moldau und Walachei.

Etwas Geschichte, heute kopiert aus Wikipedia:

"Das Fürstentum Rumänien (rumänisch Principatele Române) entstand aus der Vereinigung der beiden Donaufürstentümer Moldau und Walachei 1859, als die Rumänen in beiden Fürstentümern Alexandru Ioan Cuza zum Fürsten ihrer Staaten wählten, welcher beide vereinte. Zur Hauptstadt wurde vorübergehend Iași gewählt. 1862 vollzog Cuza schließlich die Vereinigung der beiden Herzogtümer und wählte Bukarest als neue Hauptstadt. Jedoch wurde er schon am 23. Februar 1866 gestürzt und Karl von Hohenzollern-Sigmaringen zum neuen Fürsten ernannt"



Auf dieser Karte sieht man schön, dass Waslui nicht weit weg von Jassy liegt.

Fürst Cuza wurde nur auf einer offiziellen Briefmarken-Ausgabe abgebildet:

4. Ausgabe: Januar 1865: Fürst Cuza im Oval. Es gab drei Werte dazu:

2 Parale orange
5 Parale blau
20 Parale rot



Hier ein schön gestempeltes Stück mit dem Gratar-Stempel (fig. 363).

Am 1.1.1864 gab es diese Briefmarke noch nicht, obwohl Fürst Cuza damals schon einige Zeit Staatsoberhaupt war.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 01.01.2019 12:24:21 Gelesen: 346974# 707 @  
@ Heinz 7 [#706]

In Beitrag [#706] sagte ich, dass es nur eine offizielle Briefmarken-Ausgabe von Fürst Cuza gibt. Anbei ein Bild des Fürsten:



Bild aus Wikipedia kopiert (Quelle/aus: Bamberg, Felix: Geschichte der orientalischen Angelegenheit im Zeitraume des Pariser und des Berliner Friedens, Berlin 1891)

Aufmerksame Sammler haben aber auch schon andere Bildnisse von Fürst Cuza auf Briefmarken entdecken können.



Solche Bilder gibt es teils in unterschiedlichen Farben. Warum sucht der Briefmarkensammler die meisten dieser Marken vergeblich in den Katalogen?

Nun - die 1. Marke ist der dritte Wert der nie verausgabten Serie Fürst Cuza. Im Dezember 1864 waren 3 Werte vorbereitet worden (2 Parale, 5 Parale, 20 Parale), deren Ausgabe aber gestoppt wurde. Diese drei Werte sind im Michel immerhin katalogisiert worden (zwischen der dritten und der vierten Ausgabe von Rumänien) mit den Nummern I - III. Die hier gezeigte Marke ist also die Nummer (Michel) III von 1864.

Die zweite und die dritte oben gezeigte Marken sind aber im Michel nicht aufgeführt. Es sind Probedrucke. Altmeister Eduard Cohen hat diese Druckerzeugnisse vor rund 70 Jahren ausführlich beschrieben. Heute interessiert sich fast kein Sammler mehr für diese schönen, philatelistisch sehr interessanten Stücke.

Heinz
 
10Parale Am: 09.01.2019 13:03:50 Gelesen: 345613# 708 @  
@ Heinz 7 [#707]

Ja, Fürst Cuza, der übrigens später nach Heidelberg emigrierte, wo er auch starb, hat in seiner Regierungszeit eine Zeitenwende in der rumänischen Geschichte herbeigeführt. Schade, dass die Marken dem Dornröschenschlaf anheim gefallen sind, doch ich denke, eines Tages kommen die Prinzen, und werden auch das Interesse daran wieder wecken.

Nachdem ich nun in letzter Zeit einige Überraschungen und Niederlagen hinnehmen musste (ja, ich spreche offen von Niederlagen, wenn mir eine mir begehrte Marke durch die Lappen geht!), konnte ich nun wieder ein schönes, rares Stück erwerben.

Vor Kurzem wurde eine 30 Parale Marke mit einem M2-Stempel von T.FRUMOS / MOLDOVA (2-K-Stempel) bei ebay mit ca. 135 US-Dollar verkauft. Das hat mir fast den Atem genommen, zeigt aber, dass die seltenen Stempel des Fürstentums hoch begehrt sind und gewöhnlich mittelklassige Marken nach oben pushen.

Ich zeige hier einen vollständig erhaltenen Briefumschlag mit einer sehr breitrandigen Michel Nr. 10 I mit gewöhnliche Papier mit einem wunderschönen doppelten Abschlag von TURNU-SEVERIN in schwarzer Farbe vom 27.8. (1862 - 64). Der Brief ist an den Finanzminister in Bukarest gerichtet und unten rechts von L.PASCANU, dem berühmten rumänischen Prüfer und Philatelisten, signiert.

Rückseitiger Ankunftsstempel von Bucuresci einen Tag später zzgl. schönes Wachssiegel (FORTUNA ?).

Den Preis möchte ich nicht verraten, da ich die Preisfindung in der klassischen Rumänienphilatelie mittlerweile als "relativ der Tagesstimmung" bezeichnen möchte.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 09.01.2019 15:57:49 Gelesen: 345563# 709 @  
@ 10Parale [#708]

Hallo 10Parale,

wenn ich Rumäniensammler wäre und die Wahl hätte, zwischen seltener Marke auf hässlichem Brief und deinem hier, würde ich immer zu deinem greifen, garantiert. Wem da nicht das Herz aufgeht, bei dem steht es schon lange still.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 10.01.2019 10:31:13 Gelesen: 345323# 710 @  
@ bayern klassisch [#709]

"Wem da nicht das Herz aufgeht, bei dem steht es schon lange still."

Ja, da habe ich doch noch ein wenig Reserve für mein Hobby im Herzen. Freue mich, dass auch Ihnen dieser Brief so gefällt.

Der Scan zeigt eine 10Ix Einzelmarke mit einem M3-Stempel, nur Teile des Stempels ragen ins Markenbild. Die M3 Stempel haben alle den Vorteil, dass die Rahmen um den Ortsnamen verschiedene geometrische Figuren aufweisen.

Hier erkennt man eindeutig anhand der Form des Rahmens und den letzten 2 Buchstaben den M3-Stempel von BACEU.

Ja, die Stempel, die haben es mir angetan.

Liebe Grüße

10Parale


 
Sleeran Am: 10.01.2019 13:12:03 Gelesen: 345279# 711 @  
Hallo zusammen,

der Brief in Beitrag [#708] gefällt mir sehr! Ich frage mich, ob es bei Rumänien auch Postämter gibt, die besonders schön stempelten. Das kennt man ja von Bayern.

Anbei noch zwei Bilder der unverausgabten Cuza-Serie mit Leerfeldern.


 
Heinz 7 Am: 11.01.2019 10:03:35 Gelesen: 345096# 712 @  
@ 10Parale [#708]
@ bayern klassisch [#709]
@ Sleeran [#711]

10 Parale: Das ist wirklich ein besonders schöner Brief, auf den Du stolz sein kannst.

Ralph: Wir haben alle dieselben Emotionen, das ist schön! Ich erlaube mir aber anzumerken, dass es auch sogenannt "hässliche" Briefe gibt, die uns Philatelisten das Herz so richtig wärmen!

Sleeran: Auch solche Einheiten bringen uns zum Schwärmen. Hier besonders toll: Bogenrand-Sechserblock, wobei ein Feld unbedruckt blieb. Erklärung dafür: der Stein liess keine Anordnung 10x10= 100 Marken zu, sondern war unregelmässig, z.B. 7 Reihen à 15 Marken. Weil man aus abrechnungstechnischen Gründen nicht 105 Marken wollte, hat man die letzten 5 Felder nicht bedruckt.

Ich weiss nicht auswendig, ob es bei der unverausgabten Ausgabe diese Bogenanordnung gab, ober eine andere. Falls ja würden die zwei "Fünfer-/Sechserblocks" also folgende Bogenpositionen zeigen:
"84+85+86+99+100+Leerfeld"



Solche Einheiten mit Leerfeldern rechtfertigen beträchtliche Preisaufschläge, weil sie bei Sammlern sehr beliebt sind!

Heinz
 
10Parale Am: 13.01.2019 14:04:55 Gelesen: 344655# 713 @  
@ Heinz7 [#712]

Danke für die Blumen. Der Beleg hatte seinen guten Preis, ich musste gegen mehrere Bieter antreten. Das sind ja meistens auch Sammler wie ich mit pochendem Herzen und verzehrender Leidenschaft für das Objekt ihrer Begierde. So sehr wir auch solidarisch sind und unser Hobby gemeinsam frönen, bei einer Auktion werden wir zu Konkurrenten und dann zählen andere Gesetze wie beispielsweise in einem fröhlichen Sammlerverein.

Nun gut, ich zeige hier mal eine eher unschöne Briefmarke mit einem M3 - Stempel von TECOUTCI. Oben noch ein Stück des gleichnamigen M1-Stempels.

Ich finde es ehrenhaft vom Vorbesitzer, dass er diesen selteneren Stempel so ehrenhaft bewahrt hat und ich konnte einfach nicht an der Marke vorbeilaufen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Sleeran Am: 14.01.2019 10:33:49 Gelesen: 344495# 714 @  
Hallo Heinz,

die beiden Stücke waren nicht teuer. Ich hatte sie in einem Lot für einen kleinen zweistelligen Betrag ersteigert.

Unregelmäßige Bogenanordnungen sind in der Klassik ja häufiger anzutreffen. Spontan fallen mir die Andreaskreuze Österreichs oder die Marken Bergedorfs mit der unüblichen Bogenanordnung ein [1]. Leerfelder kann ich hierzu leider nicht zeigen, aber zumindest ein Kehrdruckpaar der Nr. 2 von Bergedorf, wovon es 5 im Bogen gibt.

Eigentlich ein schönes eigenes Sammelgebiet: Ungewöhnliche Bogenanordnungen in der Klassik. Rumänien kann hierzu ja einiges beisteuern - alleine schon durch die Erstausgabe der vereinigten Fürstentümer.



[1] (s. https://www.klassische-philatelie.ch/ad/altdeutsch_bdorf_bogen.html
 
Heinz 7 Am: 18.02.2019 23:56:37 Gelesen: 338323# 715 @  
@ Sleeran [#711]
@ Sleeran [#714]

Sleeran, da hast Du einen guten Fang gemacht! Ich bleibe dabei, solche unregelmässigen Bogenstücke sind selten und meist sehr begehrt. Es ist die Ausnahme, wenn man solche Stücke günstig bekommt.

Ich habe schon oft auf solche Stücke geboten, aber ich wurde fast immer überboten; es werden teils gewaltige Aufschläge für solche Blockstücke mit Leerfeldern bezahlt.

Tief in meiner Schatzkiste habe ich aber auch ein schönes Stück gefunden. 5. Ausgabe 1866 - Fürst Carol I. 20 Parale auf dünnem Papier, Michel Nr. 16y.



Der Block ist eigentlich ein "Neun-minus-vier=Fünferblock" und stammt aus der rechten oberen Bogenecke. Er umfasst die Bogenfelder

1. Reihe: Feld 15-16-17
2. Reihe: Feld 32-33-34
3. Reihe: Feld 49-50-51

aus dem Bogen à 12 Reihen x 17 Marken.

Weil eben 12 x 17 = 204 ergibt und das unpraktisch ist zum Rechnen, hat man einfach die Felder 16-17-33-34 mit Leerfeldern ersetzt. So kommt man auf genau 200 Stück.

Das schöne Stück oben stammt aus der grossartigen Sammlung von Grand-Prix-Gewinner Edouard Cohen.

Heinz
 
Pepe Am: 19.02.2019 21:41:17 Gelesen: 338046# 716 @  
@ Pepe [#470]

Nun schon fast zwei Jahre her, die Wasserzeichenvarianten. Der Michel 2003/2004 hat in der Einführung erwähnt:

"Wz. 10 kommt in 3 Versionen vor, die im Normalkatalog nicht unterschieden werden können"

Es sind 3 Versionen abgebildet, alles stehende Wz mit Buchstaben Ausrichtung nach links. Ich habe nun wieder einen Satz entdeckt, wo es sich um 2 Versionen eines liegenden Wz. handelt. Wird sicher hier und heute nicht aufgeklärt werden. Allerdings zukunftsorientierte Sammler könnten allein mit dem Wz. 10 eine Spezialsammlung aufbauen. Das Wz. hatte eine sehr lange Laufzeit, gute 10 Jahre von 1951 bis 1962, wenn da mal nicht die Routine für reichlich Nachlässigkeit bei der Herstellung gesorgt hat.



1961 06 13, Totale Sonnenfinsternis 15.Februar 1961, Mi 1991-92, Wz. 10, liegend 2 Versionen

Warum die Sonnenfinsternis vom 15.2. mit vier Monaten Verzögerung erst am 13.6. auf Marken kam, wird wohl auch ein Geheimnis bleiben.

Nette Grüße Pepe
 
Heinz 7 Am: 23.02.2019 22:12:28 Gelesen: 337307# 717 @  
@ Markdo [#10]

Wir haben in diesem Thema, soweit ich mich erinnern kann, noch keine ECHTE Marke gesehen der allerersten Ausgabe von Rumänien, oder - besser gesagt - vom Fürstentum Moldau. An anderer Stelle (Thema: die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt) haben wir aber gesehen, dass diese Marken sehr selten und sehr begehrt sind. Sie gehören zu den besten der Welt.

1865 gab Pierre Mahé einen Katalog heraus, der alle ihm damals bekannten Briefmarken der Welt auflistete. 1863 war das Briefmarkensammeln noch nicht sehr weit entwickelt, und die Kenntnisse dazu waren, natürlich, noch nicht sehr gross.

Es ist nun sicher sehr interessant, zu untersuchen, wie denn unsere alten Rumänien-Marken 1863 katalogisiert wurden. Nota bene: damals waren die Erstausgabe 7 Jahre alt (Ausgabe 1. Ausgabe 1858). Wir sehen Erstaunliches: die Sektion "Moldo-Valachie" umfasste nicht weniger als 28 Nummern: Mahé n. 1229-1256. Damals waren damals erst die ersten 4 Ausgaben erschienen, die bei Michel nur 13 Nummern umfassen: Mi 1-13!

1. Ausgabe: Mi 1-4
2. Ausgabe: Mi 5-7
3. Ausgabe: Mi 8-10
4. Ausgabe: Mi 11-13

Wie kommt es nun, dass Mahé mehr als doppelt so viele Nummern belegte als Michel?

Nun - Mahé katalogisierte Papier- und grössere Farbunterschiede separat, wie dies auch J.-B. Moens (ein anderer der ganz grossen Philatelisten des XIX. Jahrhunderts) tat. So umfasste z,B, die 2. Ausgabe bei Mahé ganze 9 Nummern, weil die drei Werte zu 5, 40 und zu 80 Parale in drei verschiedenen Varianten gelistet wurden:

"premier type, papier azuré" = Mahé 1236-1238
"premier type, papier blanc" = Mahé 1239-1241
"deuxième type" = Mahé 1242-1244.

Anbei ein Bild einer 40 Parale-Marke (Michel Nr. 6). Welche "Mahé-Nummer" diese Marke hatte, ist nicht einfach zu bestimmen


 
Heinz 7 Am: 23.02.2019 22:42:15 Gelesen: 337294# 718 @  
@ Heinz 7 [#717]

Doch richten wir unseren Blick auf die ersten, die berühmtesten Marken von Rumänien, die runden Ochsenköpfe. Bei Michel sind sie gelistet wie folgt:

Mi. 1 = 27 Parale
Mi. 2 = 54 Parale
Mi. 3 = 81 Parale
Mi. 4 = 108 Parale



Anbei ein Bild der enorm seltenen 81 Parale-Marke. Hier das einzige Exemplar mit rotem Stempel. Es war ein Schmuckstück der Grand-Prix-Sammlung von Fritz Heimbüchler.

Bei der Konsultation des Kataloges von Mahé 1865 erleben wir nun eine grosse Überraschung: Wir haben 6 Notierungen!

Mahé 1229 = 54 Parale, papier vergé
Mahé 1230 = 81 Parale, papier vergé
Mahé 1231 = 108 Parale, papier vergé

Mahé 1232 = 54 Parale, papier uni
Mahé 1233 = 81 Parale, papier uni
Mahé 1234 = 108 Parale, papier uni

Daraus erkennen wir, dass Mahé erst drei Werte kannte (noch nicht aber die 27 Parale-Marke!), dafür nahm er an, dass alle Werte in zwei verschiedenen Papieren vorkamen!

Heute wissen wir (seit langer Zeit), dass die erste Ausgabe aus vier Werten besteht, aber jeder Wert wurde nur auf einem Papier gedruckt:

einfaches Papier: 27 Parale, 54 Parale, 108 Parale
gestreiftes Papier: 81 Parale

Die oben genannten Nummern Mahé 1229, 1231, 1233 wurden also zu Unrecht vergeben. Das ist doch bemerkenswert!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 01.03.2019 14:56:58 Gelesen: 336225# 719 @  
Hallo Rumänien-Freunde,

wenn das so weitergeht, müssen wir wohl ein zweites Thema aufmachen, das heisst dann nicht mehr: "Rumänien für Sammler", sondern "Rumänien für Millionäre".

Im Februar habe ich an einer Auktion auf ein kleines, aber feines Angebot von Rumänien insgesamt 4 Gebote abgegeben. Als ich nun die Resultate sah, war ich wirklich erschlagen. Jedes meiner Gebote wurde gleich MEHRFACH überboten.

Beispiel Los 4 - ein hübscher, seltener Brief von Bukarest, ca. 1878, Mehrfachfrankatur 10 X 1.5 Bani (Michel 48)



Das Stück war nicht etwa sehr günstig ausgerufen, sondern startete bereits bei Euro 150. Rumänien 1858-1872 ist schon seit rund 30 Jahren teuer, aber aus den Jahren 1875-1910 fand man bislang noch oft günstige, wirklich schöne und seltene Stücke. Zunehmend werden nun aber auch Ausgaben der 9.-14. Ausgabe von Rumänien teuer bezahlt. Anbei ein Beispiel.

Ich habe im Februar 2019 diesen Auktions-Preis bewilligt, habe noch eine Stufe höher geboten, also Euro 160. Mein Gebot wurde aber pulverisiert. Gemäss Ergebnisliste bot der Käufer glatte Euro 1000 für dieses Los.

Schade, dass man "solche Stücke" in der Regel nicht als überzählige Dubletten in den Beständen hat (ich jedenfalls nicht), denn sonst würde ich bei dem nun seit einiger Zeit geltenden Preisniveau meine Rumänien-Überbestände versilbern (verkaufen).

Heinz
 
Koban Am: 01.03.2019 15:46:22 Gelesen: 336206# 720 @  
@ Heinz 7 [#719]

In Frankreich kommen im gleichen Zeitraum gelegentlich ebenfalls hohe und kleine Marken vor. Gleich alle drei Formate auf einem Brief habe ich noch nicht gesehen. Hier erste Marke im Normalformat, zweite Marke klein, dritte Marke groß.

Zur Häufigkeit von verschiedenen Formaten bei Rumänien kann ich nichts sagen, könnte mir aber vorstellen, dass der hohe Preis auch dieser Tatsache geschuldet ist.

Ein tolles Stück!

Gruß,
Koban
 
10Parale Am: 01.03.2019 15:47:14 Gelesen: 336206# 721 @  
@ Heinz 7 [#719]

Eine seltene 15 Bani Gesamt-Frankatur, die du da zeigst. Ich hätte den Brief sicherlich auch nicht höher bewertet als 150,-- Euro. Der Markt für Rumänien scheint wirklich in einem Aufwärts-Trend zu sein, doch weshalb?

Ein wichtiger und bedeutender Grund ist meiner subjektiven Meinung nach die Tatsache, dass auch Rumänen wieder entdecken, welche philatelistischen Schätze ihr Land so bereit hält.

Ich habe mich selbst in den letzten Wochen von ein paar wesentlichen Stücken meiner 30 Parale Sammlung getrennt, weil ich eingesehen habe, dass das Ziel, dass ich mir gesteckt habe, für meinen Geldbeutel zu hoch war. Frühestens an dem Tag, als bei einem Auktionshaus ein Brief mit dem seltenen M3-Stempel von Husch für über 6.000 Schweizer Franken zugeschlagen wurde, kam mir die späte Einsicht.

Welche Erfahrungen habe ich nun selbst gemacht:

80% meiner Käufer waren Rumänen, die aber zum größten Teil im Ausland wohnen. Dennoch gingen auch 2 Exemplare meiner Sammlung zurück in ihr Heimatland Rumänien. Dafür freue ich mich. So habe ich für einige wenige ehemalige Auktionslose stark "unter" Preis verkauft, was mich aber nicht sonderlich störte, weil auch etwa 50 Prozent meiner angebotenen 30 Parale Objekte unerwartet hohe Preise erzielten.

Natürlich werde ich den Markt und auch diese Threads hier weiter beobachten und auch zuschlagen, wenn sich mal eine "günstige" Gelegenheit bietet. Allerdings konzentriere ich mich nun tatsächlich auf das, was mein Portemonnaie auch hergibt. Gott sei Dank bietet die Philatelie ein unerschöpfliches Reservoir "Alle Welt".

Ich hoffe nicht, dass eine Beitragsreihe "Rumänien für Millionäre" nötig sein wird. Das wäre der Geschichte dieses Landes auch nicht angemessen. Interessant wäre es allemal, denn wer wirklich zu viel Geld hat, sollte es nicht auf der Bank liegen lassen.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 02.03.2019 21:10:13 Gelesen: 335953# 722 @  
@ Koban [#720]

Die Grössenunterschiede wegen Verzähnungen sind nach meinen Feststellungen für die Ausgaben 1872 ff nicht wirklich selten. Aber einzelne Spezialisten mögen sich sehr dafür zu engagieren. Mindestens zwei Sammler schätzen den Brief sehr hoch ein, wie der erzielte Preis zeigt.

Heute traf ich beim Stöbern in einem alten Auktionskatalog auf eine Gross-Rarität.

1974 veranstaltete Edgar Mohrmann seine 141. Auktion. Der Katalog zeigt, dass einige schöne Stücke zum Verkauf kamen. Trotzdem kamen nur 6 Farb-Fotoseiten "zum Einsatz" (1.+4. Umschlagseite und innen 1-4). Auf Seite 3 entdecke ich folgendes Los:



Die Kenner wissen, dass dies ein Top-Stück ist für Rumänien. Die 81 Parale-Marke gestempelt ist äusserst selten, hier ist sie auf Fragment, zusammen mit einer 27 Parale-Marke. Das Stück zierte die Grand-Prix-Sammlung von Fritz Heimbüchler.

Nach Information von Edgar Mohrmann war das Stück auch in der Sammlung von König Carol! Diese Information fehlt im Handbuch 1994 von Fritz Heimbüchler. Auch ein "Royal" Attest soll dafür bestehen. Dies sind wichtige Zusatz-Informationen.

An der Auktion 1974 bei Mohrmann wurden nur zwei Rumänien-Lose angeboten. Offenbar fand das Los keinen Käufer, denn 5 Jahre später wurde das Los von einem anderen Auktionator angeboten. Die DM 30'000 Ausruf von 1974 waren offenbar eine zu hohe Hürde. Die Preise für dieses Top-Stück waren uneinheitlich, teils hoch, gelegentlich aber auch "günstig". Ich werde dies demnächst noch etwas kommentieren.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.03.2019 18:14:37 Gelesen: 332699# 723 @  
@ Heinz 7 [#722]

Wenn ich im Routenplaner "Bukarest - Braunschweig" eingebe, erhalte ich eine Distanz von mehr als 1800 Kilometer. Und die Verkehrsverbindung ist dann ziemlich direkt.

Wenn also ein Brief im Jahr 1896 nur drei Tage benötigte, um von Bukarest nach Braunschweig zu gelangen, so finde ich das beeindruckend.

So geschehen: 2. Januar 1896 auf diesem Einschreibebrief mit einer sehr hübschen Einzelfrankatur.



Einen schönen Abend wünscht

Heinz
 
Michael Mallien Am: 24.03.2019 18:24:25 Gelesen: 332695# 724 @  
@ Heinz 7 [#723]

Hallo Heinz,

der gregorianische Kalender wurde in Rumänien erst 1919 eingeführt. ;)

Man muss noch 13 Tage dazu zählen, was mir realistischer zu sein scheint.

Viele Grüße
Michael
 
Heinz 7 Am: 24.03.2019 18:57:29 Gelesen: 332686# 725 @  
@ Michael Mallien [#724]

Lieber Michael,

nachdem ich selber im Thema "die unterschiedlichen Kalender" auf die Differenz der zwei Kalender hingewiesen habe, wäre es nun etwas peinlich, wenn ich nun denselben Fehler gemacht hätte.

Siehe Handbuch 2 Heimbüchler, Seite 148 unten:

Zur Vermeidung von Schwierigkeiten im Post- und Telegraphendienst mit dem Ausland wurde durch fürstliches Dekret zum Ende des Jahres 1864 der gregorianische Kalender für den gesamten Postdienst eingeführt. Der alte julianische Kalender lag damals 12 Tage hinter dem gregorianischen zurück.

Handschriftlich haben aber viele Briefeschreiber den alten Brauch beibehalten und nach julianischem Kalender datiert. Darum trifft man oft Briefe

z.B. handschriftlich 1.März 1866 = Stempel 13.März 1866

Heinz
 
StefanM Am: 25.03.2019 07:48:35 Gelesen: 332624# 726 @  
@ Heinz 7 [#723]

1800 km in 3 Tagen erfordert wohl einen Transport mit der Bahn zum Beispiel über Nacht, oder? Ich habe keine Ahnung, wie weit das Schienennetz 1896 schon entwickelt war. Gibt es Hinweise auf dem Beleg für den Transport mit der Bahn?

Gruß
Stefan
 
Heinz 7 Am: 25.03.2019 10:01:31 Gelesen: 332607# 727 @  
@ StefanM [#726]

Lieber Stefan,

es ist tatsächlich so, dass dieser Brief hauptsächlich mit der Eisenbahn befördert wurde.

Das Schienen-Netz der Eisenbahnen war Ende des XIX. Jahrhunderts wirklich sehr weit ausgebaut. Die meisten der heute bestehenden Verkehrsachsen bestanden schon vor 120 Jahren!

Es wäre reizvoll, die genaue Strecke zu kennen, welche der oben gezeigte Brief ganz konkret zurückgelegt hat. Vermutlich gab es genaue Fahrpläne, welche auf die Minute genau regelten, wie solche Transporte abgewickelt wurden. Leider stehen mir solche Unterlagen aber nicht zur Verfügung, darum kann ich dazu keine genauen Angaben machen. Es gibt Postgeschichte-Spezialisten, die können solche Fragen genau beantworten ("wahrscheinliche(r) Transportweg und -Zeiten"), ich zähle mich nicht dazu.

Heinz
 
Michael Mallien Am: 26.03.2019 20:01:57 Gelesen: 332534# 728 @  
@ Heinz 7 [#725]

Lieber Heinz,

danke für Aufklärung, das war mir unbekannt. Mir kam die Transportzeit so unwahrscheinlich vor, weil ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, wie gut das Schienennetz zu der Zeit schon war. Das hast Du gut aufgeklärt in dem anderen Thema [1]!

Gedanklich war ich da wohl noch einige Jahrzehnte früher unterwegs.

Nichts für ungut und viele Grüße
Michael

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=7581&CP=0&F=1#newmsg
 
Heinz 7 Am: 26.03.2019 20:55:41 Gelesen: 332527# 729 @  
@ Michael Mallien [#728]
@ Heinz 7 [#723]

Ich habe auch gestaunt, dass die Beförderungszeit Ende XIX. Jahrhundert so kurz war. Aber es scheint wirklich zu stimmen und ist mehrfach zu belegen.

Ich habe einen sehr ähnlichen Brief von 1895:



Das Porto bei diesem Brief betrug nur 25 Bani, da dieser Brief NICHT eingeschrieben war. Sonst ist vieles ähnlich:

Abgang: Bukarest
Ankunft: Braunschweig
Transportdauer: Sogar nur 2 Tage!

Einmal mehr ist die Rückseite des Briefes fast so interessant wie die Vorderseite (bzw. eine ideale Ergänzung!).



Der glasklare Stempel zeigt: Der Brief kam am 13.6.1895 an, Uhrzeit 15-16 Uhr. Wenn wir annehmen, dass der Brief am 11.6. am Morgen abging, so benötigte der Brief nur ungefähr 30 Stunden! Das ist sicherlich eine stolze Leistung.

Liebe Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 01.04.2019 10:33:03 Gelesen: 331591# 730 @  
@ Heinz 7 [#729]

Eine sehr stolze Leistung und eine toller Bedarfsbeleg, der mir sehr gefällt.

Vom 15. - 17. April findet, wie du bestimmt auch in einem weiteren Thread lesen konntest, die 1. Auktion der Firma classicphil GmbH in Wien statt.

Begeistert hat mich Los 10368, eine 81 Parale Handeinzeldruck, die bei Herrn Heimbüchler in seinen Werken bislang noch nicht registriert war. Sie trägt rückseitig eine Altsignatur "Larisch" und "Thier", ist sehr breitrandig (an 3 Seiten) und mit einem Zertifikat von Herrn Heimbüchler als original und echt belegt.

Eigentlich dachte ich, dass Herr Heimbüchler seine Prüftätigkeit eingestellt hat, doch hier ist ein sehr aktuelles Attest. Prüft er noch für AIEP (Internationaler Verband der philatelistischen Experten)?

Mich freut es, dass da noch etwas dazukommt. Ich bin mir (wir haben schon darüber diskutiert) weiterhin sicher, dass es noch einige, wenn auch wenige dieser Ochsenköpfe (Michel Nr. 1 - 4) gibt, z.B. kann ich mir gut vorstellen im klösterlichen Besitz.

Eine weitere Marke zu 40 Parale wurde am 21.03.2019 vom Auktionator zurückgezogen, wie ich heute auf philasearch lesen konnte. Die Gründe sind mir nicht bekannt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 16.04.2019 09:34:02 Gelesen: 329896# 731 @  
@ 10Parale [#730]

Guten Tag,

die Auktion ist nun also vorbei, und brachte das erwartete Ergebnis (für Los 10368).

Zu diesem Angebot möchte ich noch etwas anmerken.

Es ist ganz aussergewöhnlich, dass sich eine Briefmarke so verbessert! Es ist nämlich dieselbe Briefmarke, die im Herbst bei Köhler versteigert wurde! 367. Auktion, September 2018, Los 709.

Natürlich war dieses Los im Auktionskatalog auch abgebildet. Der Fettfleck oben rechts (von vorne gesehen) prägte (damals) aber den Gesamteindruck nachhaltig, sodass mehrere Sammler die Marke nicht begehrten. Sie kam ja auch mit einem tiefen Ausruf zum Angebot, nur Euro 4'000. Der Zuschlag war etwas höher, aber auch nicht berauschend, nur vierstellig. Der Käufer Herbst 2018 hat nun offenbar Folgendes unternommen:

Die Briefmarke soll zwischen zwei saugfähigen Fliessblättern etwas geglättet worden sein. Das ist eine zulässige Massnahme und keine Reparatur. Die meisten Philatelisten haben eine Abneigung gegen Reparaturen von Briefmarken, und betrachten eine solche als wertmindernd! Offenbar gelang es so, den 2018 dominierenden Fettfleck-Eindruck zurückzudämmen. Die Fotos im Auktionskatalog 2019 "Classicphil" zeigen nun eine attraktive Marke. Die ehemalige "Fettecke" ist nun eine unscheinbare leichte Verfärbung.

Somit resultiert eine attraktive Seltenheit, sehr schön geschnitten (breitrandig), mit Restgummi. Die im Attest Heimbüchler genannten Mängel sind natürlich immer noch da; das alte Attest (2015) war noch etwas ausführlicher und genauer (nannte auch eine "kleine Papierverstärkung" = Reparatur). Das alte Attest fehlte nun bei der Verkaufsdokumentation; immerhin wurde das Attest Heimbüchler vor der Auktion noch aufgeladen. Es fehlte ursprünglich im Online-Katalog.

Der Ausruf lag nun bei Euro 8'500, dies war wohl ungefähr der Kaufpreis (Herbst 2018). Nun erzielte die Marke einen Zuschlag von Euro 25'000. Dazu kommen (sehr hohe!) 25 % Aufgeld, total also Euro 31'250. Dies erachte ich als angemessenen Kaufpreis. Dazu muss man wissen, dass es diese Marke fehlerfrei fast nicht gibt.

Dieser Fall ist für mich ein Lehrstück. Ich hätte die Glätt-Aktion wohl selber nicht gewagt, aus Angst, die 161 Jahre alte Briefmarke zu beschädigen. Der kenntnisreiche Käufer hat es aber gewagt und damit viel Geld gewonnen. Gratulation!

Eine so seltene und klassisch-begehrte Marke erzielt in der Regel auch ihren "richtigen" Preis. Es ist richtig, dass heute einige Stücke mehr dieser Briefmarke bekannt sind als 1905, als Haas seine berühmte Studie schrieb oder als Schubert 1912 seine Studie veröffentlichte (siehe Rubrik: die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt). In den letzten 114 Jahren wurde also noch das eine oder andere Stück gefunden, während bei anderen Weltraritäten in dieser Zeit KEINE zusätzlichen Stücke auftauchten. Ob wirklich noch weitere heute unbekannte Exemplare in einem Kloster existieren ist Ansichtssache. Dagegen spricht, dass diese Briefmarke seit ca. 150 Jahren weltberühmt (und teuer) ist. Bestimmt wurde die Korrespondenz der Klöster in den letzten 150 Jahren bereits sorgfältig gesichtet.

Heinz
 
10Parale Am: 30.04.2019 21:44:00 Gelesen: 328450# 732 @  
@ Heinz 7 [#731]

"Bestimmt wurde die Korrespondenz der Klöster in den letzten 150 Jahren bereits sorgfältig gesichtet."

Ja, das ist sicherlich der Fall. Zumindest verfügen Klöster ähnlich wie Amtsstuben und Handelsbetriebe über umfangreiche Korrespondenzen und den geringsten Anlass, das Geschriebene zu entsorgen.

Der rasante Preissprung der 81 Parale Ochsenkopf als Resultat der wagnis- bzw. kenntnisreichen Reparatur des Käufers Herbst 2018 finde ich auch sehr spannend.

Heute zeige ich einen relativ seltenen Stempel auf einem Behördenbrief aus Orgoesti im Landkreis Tutova. Er wurde am 23. Dezember 1897 an den Richter des Dorfes Simila (Judecator Ocolului Simila) im Stadtbezirk von Zorleni gesandt.

Rückseitig ein Landpost-Stempel der AGENTIA SPECIALA ZORLENI vom 28. Dezember.

Bei Kiriac Dragomir als der Stempel RAS "Agentii speciale" 49 Zorleni verzeichnet.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 16.05.2019 21:21:12 Gelesen: 326912# 733 @  
@ 10Parale [#732]

Am 5. Juni 2019 wird bei David Feldmann in Genf eine 81 Parale Marke zum Ausruf gebracht, eine von 2 ungebrauchten Stücken mit breiten Rändern und Originalgummi.

Wer gerade von der Stockholmia 2019 zurückkehrt und noch etwas Taschengeld übrig hat, kann diesen Schatz zu einem Schätzpreis von 160 - 200´000 Euro und mehr erwerben.

Vor wenigen Tagen trafen sich in Sibiu auf dem großen Platz im historischen, mittelalterlichen Ortskern die europäischen Minister zu gemeinsamen Gesprächen. Mir fiel dabei ein, welche Schätze Rumänien birgt; wertvolle Mineralien, fruchtbarer Ackerboden, 3000 Wölfe (einmaliger Bestand! - im Schwarzwald gibt es 1 Wolf), Millionen von Schafen, das Donaudelta und und und natürlich die Ochsenköpfe der Moldau.

Der Katalog zu der o.g. Auktion heißt: "ROMANIA - Eerly Postal History & Classic Stamps" und zeigt Schätze der klassischen rumänischen Philatelie.

Ein Studium dieses Kataloges (oder bei philasearch) kann ich jedem Rumänien Sammler nur ans Herzen legen.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 17.05.2019 18:38:53 Gelesen: 326706# 734 @  
@ 10Parale [#733]

Ich kann den Aufruf von 10 Parale nur unterstützen. Das Angebot bei David Feldman ist wirklich beachtlich, wobei das Angebot sich keineswegs nur auf teure Ochsenköpfe beschränkt, sondern ein sehr breites Spektrum zeigt:

Lose 20000-20119: Early Postal History
ein sehr schönes Angebot mit vielen Seltenheiten zu zum Teil tiefen Ausrufpreisen (Estimate)
Lose 20120-20161: Classic Stamps
nur 42 Lose, aber ein paar "Riesenkracher"
Lose 20162-20243: Foreign Post Offices
weitere 82 Lose, sehr interessant, aber zum Teil auch entsprechend teuer
Lose 20244-20247: Collections
nur 4 Lose, wovon das letzte "Literatur" ist: 52 Bücher & Kataloge

Die Auktion findet unmittelbar nach der Ausstellung in Stockholm statt. Dort werden ja auch ein paar "Kleinigkeiten" verkauft.

Vielleicht bleibt ja auch für die "Normal-Sterblichen" dabei etwas übrig. Wir werden hinsehen und mitmachen.

Heinz
 
10Parale Am: 27.05.2019 21:45:09 Gelesen: 325329# 735 @  
@ Heinz 7 [#734]

Na ja, als "Normal-Sterblicher" freut es mich besonders, dass es bei David Feldmann auch 2 Lose gibt, die meinem Pseudonamen "10Parale" alle Ehre machen.

Es handelt sich um 2- Reprint Bögen zum Ausruf von je 8.000,-- bzw. 1.000 Euro, wobei der erste, teure Bogen eine Mischung von Marken der 2. Moldau-Ausgabe bietet und der Bogen zu 1.000 Euro 8 Reprints der 10 Parale bietet, die jedoch nie zur Ausgabe gelangte, weil das Zeitungsporto auf 5 Parale gesenkt wurde, wie du uns ja weiter oben erklärt hast.

Wie gern hätte ich diesen Bogen, aber ich glaube, der Endpreis wird nichts für Normal-Sterbliche sein.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 28.05.2019 22:45:38 Gelesen: 325146# 736 @  
@ 10Parale [#735]

Du kannst Dich erinnern, dass ich Dich vor über 5 Jahren gefragt habe, woher Dein Philaseiten-Name kommt. Ich wusste von diesen Versuchsdrucken und Reprints, sie sind in der Tat sehr faszinierend.

Weil sie auch sehr selten sind, könntest Du recht haben; vermutlich werden sie teuer. Aber auch hier gilt; immer wieder muss man sein Glück versuchen, manchmal sind die Preise auch erstaunlich tief.

(Andernfalls hätte ich niemals meine Sammlung aufbauen können).

Happy hunting!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.06.2019 20:35:37 Gelesen: 324042# 737 @  
@ 10Parale [#735]

Es ist schade, dass Du heute nicht an die Auktion gefahren bist, wie Du es Dir ja überlegt hast.

Das Angebot bei David Feldmann war aussergewöhnlich, und es gab viele Lose, die mich interessier(t)en. Darum fuhr ich gestern Abend nach Genf und war heute an der Auktion dabei.

Angefangen hat es für mich ernüchternd.

Die ersten vier Lose gingen wieder ab wie Raketen. Die Startpreise von je Euro 200 wurden pulverisiert und es kamen vier Mal nur Ergebnisse über Euro 1.000 zustande. Ich befürchtete wieder eine Rumänien-Auktion zu erleben, wo praktisch "alles" zu gewaltig hohen Preisen an ein und denselben Sammler geht. Wir haben solche Auktionen in den vergangenen Jahren oft erlebt.

Später aber ergaben sich auch Möglichkeiten für aufmerksame Sammler zu vernünftigen Preisen sehr seltenes Material zu erwerben. Einzelne Stücke waren ausserordentlich, vermutlich zum Teil auch erstmals überhaupt an einer Auktion.

Die Auktion war ja mehrteilig und stammte vermutlich aus verschiedenen Einlieferungen (siehe Beitrag 734).

Die Lose 20135 - 20139 zeigten 5 sehr seltene Einheiten mit Gorjan-Reprints. Sie blieben jedoch alle unverkauft, bis auf Los 20139, das zu 90% des Estimates = Euro 900 verkauft wurde.



Du wirst an dem Bild sicher Deine Freude haben.

(Fortsetzung folgt)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.06.2019 22:50:34 Gelesen: 324030# 738 @  
@ 10Parale [#730]

Eine 81 Parale-Marke ungebraucht wurde 2019 verkauft (siehe [#731]), nun kam eine gestempelte hinzu.

Das Exemplar (Handbuch F.H. Seite 372/1) hatte einen moderaten Ausruf bei David Feldman, stieg aber in kurzer Zeit auf einen hohen Preis von Euro 60'000 + 22 % = Euro 73'200.



Das ist mehr als voller Katalogpreis. Bei anderen Ländern ist das "undenkbar", bei Rumänien kam es in den letzten 15 Jahren mehrfach vor!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.06.2019 12:36:47 Gelesen: 323847# 739 @  
@ Heinz 7 [#734]

Bei David Feldman kam am 5.6.2019 ein hochinteressantes Angebot von Rumänien-Material zum Verkauf, aufgeteilt auf drei Bereiche (siehe Beitrag [#734]).

Vor allem die erste Sektion "early postal history" enthielt allerhand ungewöhnliches und zum Teil sehr seltenes Material, das darüber hinaus teilweise ausgezeichnet erläutert war. So wurde z.B. genau erklärt, was ein "INAM" ist. Solche Formulare werden bei seltenen Gelegenheiten angeboten, sind aber weitgehend unbekannt.



Los 20009 war z.B. sehr genau erklärt:

"Moldavian coat of arms and reading ”Principality of Moldavia, Administrative Council 1849” – very fine, attractive and scarce. Atop of the document there is a manuscript notation reading” This Inam having been used was passed through Treasury and sent to the Controller for investigation” and signed Cararescu

Note: full translation of the document may be viewed on line.

Document translation:

INAM

The post house shall release four horses to the presenter (of this ticket) for travelling from Jassy to Fokshani for the benefit of the Administration and back with payment of progon from the Treasury. Not missing art. 10 of the contract (black, oval stamp: Principality of Moldavia, Administrative Council 1849) Great Treasurer (signature)

Section III Section Chief

No. 69. No. 137 (signature) Holban

1854, the month of February, day 8

Jassy

7 (manuscript)"

Der Ausrufpreis von nur Euro 100 war natürlich eine "Einladung" an alle Rumänien-Sammler, doch blieb dafür das Interesse absehbar. Das Stück wurde nicht sehr teuer. Bei anderen Stücken waren die Bietergefechte deutlich heftiger.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 14.06.2019 10:00:27 Gelesen: 323487# 740 @  
@ 10Parale [#730]

An hohe Preise für gutes Rumänien-Material haben wir Sammler uns ja seit Langem gewöhnen müssen.

Dabei spielt die Qualität meistens eine entscheidende Rolle. Dass für extrem schöne Stücke auch extrem hohe Preise bezahlt werden, ist die Regel, nicht die Ausnahme. Darum ist die Versuchung gross, beim Qualitätsanspruch Abstriche zu machen. Ich warne aber vor solchen "Ausweichmanövern". Qualitativ ungenügende Ergebnisse erzielen dann (in der Regel) auch keine guten Preise, wenn sie später verkauft werden. Auf unserem "engen Markt" Rumänien mag es in den letzten Jahren viele Ausnahmen gegeben haben (Tendenz: "alles" wurde teuer verkauft), aber ein zweit- oder drittklassiges Stück bleibt ein minderwertiges Exemplar im Vergleich zu den wirklich schönen Stücken.

Zweifellos in die Kategorie der guten Stücke gehört folgendes Los



Los 1514 der heutigen Corinphila-Auktion 14. Juni 2019.

Die Marke hat einen Katalogpreis von Euro 5'000. Sie wurde heute aber für CHF 11'000 verkauft, dazu kommen 21 % Aufgeld.

Die 54-Parale Marke (= Michel Nr. 2) ist deutlich tiefer bewertet als die Grossraritäten 27 Parale, 81 Parale oder 108 Parale (Michel Nrn. 1, 3 und 4). Ich kenne viele Sammler, die versuchen, sich "wenigstens" eine Michel Nr. 2 zu sichern (und die Nummern 1,3,4 auslassen); das wird offenbar auch nicht einfacher, die Preise gehen eher aufwärts als abwärts.

Heinz
 
10Parale Am: 14.06.2019 22:05:16 Gelesen: 323454# 741 @  
@ Heinz 7 [#740]

Es ist sicher mitunter auch ein großer Verdienst der ARGE Rumänien und Ihres Vorsitzenden, Herrn Fritz Heimbüchler, dass die 4 ersten Marken des Fürstentums Moldau nahezu vollständig gelistet, geprüft und bewertet wurden. Neben der Provenienz ist damit auch die Originalität gesichert. Wenn Auktionshäuser wie Corinphila oder auch ab und an andere Auktionatoren dann solche teuren Stücke wunderbar in Katalogen und auf ihren Homepages präsentieren, ist das alles zusammen mit ein Garant für starke Preise, wie es heute wohl wieder in Zürich geschah.

Ich persönlich verstehe jeden Sammler, - denn auch ich gehöre dazu -, der solch einen Ochsenkopf sein Eigen nennen möchte und dafür auch den qualitativen Abstrich in Kauf nimmt (nehmen würde). Es ist gut, vor "Ausweichmanövern" zu warnen. Jedoch gilt dies nur für den, der nicht die nötige Geduld aufbringt, um den richtigen Moment abzupassen. Ich meinerseits wäre froh, ich hätte die finanziellen Mittel, aber schließlich muss ich einsehen, dass es leider in meinem Lieblings-Sammelgebiet "Rumänien" unerschwingliche Stücke gibt. Deshalb gewinne ich langsam auch den notwendigen Abstand vor diesem Sammelgebiet, auch wenn es mir schwer fällt.

Liebe Grüße

10Parale
 
Wildenhain Am: 15.06.2019 13:03:38 Gelesen: 323414# 742 @  

 
buzones Am: 15.06.2019 13:23:08 Gelesen: 323407# 743 @  
@ Wildenhain [#742]

?
 
Heinz 7 Am: 16.06.2019 18:55:22 Gelesen: 323353# 744 @  
@ buzones [#743]
@ Wildenhain [#742]

Wir wissen nicht, welche Mitteilung uns Wildenhain machen wollte, aber ich zeige einmal eine Postkarte mit Zusatzfrankatur, die uns eine sehr ähnliche Marke zeigt wie in Bild 742 gezeigt.



Das ist eine P 60 (Postkarte 60) aus dem Jahr 1918, mit einer Zusatzfrankatur einer Zwangszuschlagsmarke: eine Kriegssteuer verlangte, dass alle Schreiben mit einer 5 Bani-Marke ergänzt werden mussten (ausser bei Orts-Schreiben). Im Bild gezeigt die "Timbru-de-Ajutor"-Marke Michel Nr. 7, ebenfalls von 1918 (Farbänderung).

Solche Ganzsachen sind seltener, als uns ihr tiefer Katalogpreis vermuten liesse, besonders in schöner Erhaltung.

@ 10Parale [#741]

Ich möchte, nein, ich "muss" auch noch 10 Parale widersprechen (er wird mir dies nicht übelnehmen?). Den Schluss, sich vom Sammelgebiet "Rumänien" abzuwenden, nur, weil es bei dem Gebiet sehr teure Stücke gibt, ist in meinen Augen die genau falsche Entscheidung. Man kann/darf/soll ein Sammelgebiet auch pflegen, wenn man es nicht "komplett" sammeln kann. Sonst darf man ganz viele attraktive Länder nicht sammeln: Rumänien, Schweiz, Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Österreich, Italien - die Aufzählung ist nicht vollständig - alle, alle Gebiete haben teure Exemplare (übrigens: auch Bermuda!); müssen wir darum einen Bogen darum machen? Ich sage: nein! Im Gegenteil!

Und mit meiner Empfehlung, auf Qualitätsstücke zu achten wollte ich NICHT sagen, dass man nicht auch zweitklassige Stücke sammeln soll/darf. Man SOLL sich dann einfach NICHT "reich-rechnen", wie dies leider viele Sammler tun. Viele Sammler kaufen zweite oder dritte Qualität ein, meinen dann aber, ihre Bestände zu den hohen Preisen der "Luxus-Stücke" bewerten zu dürfen. Das geht natürlich nicht, aber das ist eine andere Geschichte.

Also - Appell an 10 Parale: "Sammelgebiet Rumänien" = weitersammeln! :-)

Es gibt, gerade bei Händlern in Deutschland, noch sehr viel Material, das sehr günstig ist, und mit dem sich trefflich eine sehr interessante Sammlung bauen lässt. Und auch das Sammeln von Ganzsachen ist eine Empfehlung an alle Sammler, die hoffen, auch mit sehr kleinen Mitteln sehr gute Stücke erwerben zu können!

Du hast den grossen Vorteil, dass Du Dich bei Ganzsachen auskennst... im Gegensatz zu fast allen Briefmarkensammlern. Das ist DIE Chance, auch gute Stücke zu kaufen, die es für auch ganz wenig Geld gibt!

Heinz
 
10Parale Am: 16.06.2019 22:21:32 Gelesen: 323331# 745 @  
@ Heinz 7 [#744]

"Also - Appell an 10 Parale: "Sammelgebiet Rumänien" = weitersammeln! :-)

Hallo Heinz,

Stockholm, Genf, Zürich. Das sind 3 Orte, wo wir in den letzten 3 Wochen mit philatelistischen Preziosen konfrontiert wurden. Bei D. Feldmann in Genf wäre ich gerne dabei gewesen, denn die 900,-- Euro für den Gorjan-Reprint mit der 10Parale hätte ich noch knapp überbieten könne (ein kurzes Bieter-Gefecht hätte ich dann möglicherweise verloren!) In Zürich bei Corinphila war ich wegen eines Gerichtstermins verhindert und mein schriftliches Gebot für einen 30 Parale Brief der 1. Gewichtsstufe mit den seltenen M1-Stempeln von Tekutsch lag leider unter dem Endresultat von über 800 Schweizer Franken.

Wie ich dir bereits berichtet habe, hatte ich in Stockholm nach meinem Besuch der Ausstellung vor einem Kaufhaus einen Zusammenprall mit einem Fahrradfahrer. Wir beide hatten einen Schutzengel und ich verbrachte die nächsten beiden Tage in Schock-Starre als Zuschauer des Stockholm-Marathons und des VASA-Museums.

Zu Hause angekommen habe ich meine verbleibenden Stücke der Rumänien-Sammlung betrachtet und bin froh, dass ich diese "kleinen Preziosen", die mir nun fast heilig sind, noch möglichst lange als mein Sammel-Eigentum betrachten kann.

Insofern ist alles gut. Ich sammle nun einfach quer Beet, weil ich überall etwas Schönes und für mich "Wertvolles" und "Mitteilsames" finden kann. Die beste Anerkennung finde ich in der persönlichen Anerkennung. Ich möchte auch das, was ich von nun an sammle, lieber mal nach meinem Ableben verschenken als mich daran auch noch irrtümlich "reich zu rechnen". Ich bin sicher, dass man mit philatelistischen Geschenken auch viel Freude bereiten kann. Ist doch okay, das du mir widersprichst. Ich nehme dir das nicht übel.

Vielleicht zum Schluss noch dies. Es wird oft beklagt, dass die Philatelie ein aussterbendes Hobby ist. Ich glaube das Gegenteil ist der Fall. Ich kenne nur viel mehr solche Sammler, die haben ein oder mehrere Sammelgebiete (nehmen wir Bermuda!), die sammeln und sammeln, und versuchen zu komplettieren, tragen zusammen und rennen den Neuheiten hinterher und dann festzustellen, dass sie sich die beiden ersten Postmeister-Marken von Hamilton 1849-56 nicht leisten können. Selbst frühe Briefe mit manchen Victoria-Ausgaben sind unbezahlbar. Ich glaube, diese Art der Philatelie ist tatsächlich am Aussterben.

So, und wer sich die beiden runden Hamilton Direktor Marken leisten kann, für den ist auch der Rest ein Klacks. Ganz oben auf dem Olymp gibt es auch noch Gewinner und Verlierer. Sind wir froh, dass sich hier ein fester, zukunftsträchtiger Markt etabliert hat und es jedem freisteht, bei plöztlich einsetzendem Reichtum sich bei Auktionshäusern diese Preziosen zu besorgen. Ich habe mir heute den Robson Lowe Katalog Bermuda 1974 besorgt, um meinen Horizont ein wenig zu erweitern. Das muss für meine Ansprüche "im Moment" reichen.

Der Scan zeigt eine schöne, aktuelle Marke aus Schweden zu 21 Kronen. Passt zu Stockholm.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.06.2019 19:46:53 Gelesen: 322347# 746 @  
An anderem Ort wurde gewünscht, dass wir in diesem Thema einmal eine echte Michel Nr. 19 sehen. Vor mehr als sechs Jahren gab es dies zwar schon einmal, siehe Pepe [#16], aber eine Wiederholung kann nicht schaden



Anbei zeige ich zwei ungebrauchte Stücke.

Der rumänische Spezialkatalog unterscheidet drei verschiedene Drucke, die sich in der Farbe und in den verwendeten Papieren unterscheiden. Es gibt sehr hellblaue Stücke, aber auch sehr dunkle, und das Briefmarkenpapier ist weiss oder gelblich.

Michel begnügt sich mit einer Nummer (19) und dem Hinweis "hell- bis dunkelblau (Töne)". Zumstein katalogisierte drei Nuancen:

19 = blau
19a = hellblau
19b = dunkelblau

Die Preise dafür lagen nahe beieinander:

19 = CHF 80 / 55 (ungebraucht/gestempelt)
19a = CHF 100 / 60
19b = CHF 110 / 75.

Das war im Katalog "Zumstein Ost 1992".

Heinz
 
123zoltann Am: 03.07.2019 05:42:36 Gelesen: 322013# 747 @  
Übrigens sammle ich auch rumänische Postgeschichte aus der Periode 1940-1959, meine Briefsammlung reicht jedoch bis 2005, d.h. bis zur Währungsreform. Diesen späteren Teil meiner Sammlung werde ich nun verkaufen, da mir das zu viel wird. Es geht nun mal um tausende Belege und um eine Sammlung richtig pflegen zu können, muß man einfach reduzieren. Weswegen ich das erwähne: ich las so einige interessante Beiträge von Dir auf diesem Forum und sah auch schöne Belege aus der Inflationszeit von 1945-47, die mir nach wie vor sehr viel Spaß macht. Vor Allem sammle ich die Belege, die mit Sonderzuschlagsmarken frankiert sind. Wie Du sicherlich weißt, sind diese Belege sehr selten echt gelaufen und dann auch noch portogerecht frankiert anzutreffen.

Manche Rumänien-"Spezialisten" betrachten diese Stücke als Machwerke von Philatelisten, die sammelunwürdig sind. Ich sehe das ganz anders. Diese Serien aus der Infla-Zeit wären ohne die echt gelaufenen Belege größtenteils völlig uninteressant, die Belege dokumentieren jedoch, daß auch diese Marken zur Frankierung von Briefsendungen hergenommen wurden, wenn auch nur von Sammlern. Schöne Frankaturen sind schließlich ja meistens von uns Sammlern geschaffen und geht es denn nicht auch um Ästhetik in unserem Hobby? Um jedoch wieder zum Thema zurückzukehren: einige Ausgaben konnte ich bislang, trotz meiner über 40 jährigen Tätigkeit auf diesem Gebiete, trotzdem noch nicht als echt gelaufene Sendungen finden, so z.B. die Marken der Ausgaben "OSP 1945", CGM 1945, "Reforma Agrara" von 1946. Gerne würde ich mal sehen, was andere Sammler diesbezüglich bieten können.

Gruß an Alle

[Beitrag redaktionell teilweise verschoben aus dem Thema "Hotelpost - Ausgaben aus Siebenbürgen "]
 
10Parale Am: 06.07.2019 22:22:56 Gelesen: 321835# 748 @  
@ 123zoltann [#747]

Schöne Frankaturen sind schließlich ja meistens von uns Sammlern geschaffen und geht es denn nicht auch um Ästhetik in unserem Hobby?

Das ist wahrlich eine gute, eine neue, eine wichtige Frage, die ich für die Ausübung meines Hobbies durchaus mit befürworte. Ich würde dieses Hobby nicht ausüben, wenn es meine Sinne nicht bewegen würde.

Ästhetik ist ein weitaus dehnbarer Begriff. Es kann ästhetisch sein, alle Zähnungs-, Wasserzeichen- und Papiervarianten einer bestimmten Briefmarke zusammenzutragen, oder wie du sagst, - was Sammler oft mit Freude tun -, eine schöne Frankatur zusammenzustellen, um einem anderen Sammler oder Nichtsammler damit eine Freude zu bereiten. Man kann einen Liebesbrief mit Herzen dekorieren usw.

Heinz 7 schreibt (wohl mich meinend) in Beitrag #555 des Themas "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt":

wenn sich jemand vom Thema "Rumänien" abwendet, weil es "zu teuer" ist, und er dann zu "Bermuda" wechselt, dann kommt er sinnbildlich "vom Regen in die Traufe".

Nun gut, stimmt ja auch. Eine gewisse Frustration bei einem Land, dass einem auch aus privaten Gründen sehr am Herzen liegt, sei gestattet, wenn schon bestimmte Stempel in Kombination mit einer bestimmten Marke für Otto Normalsterblich nicht mehr erreichbar sind.

Meine Frau (Rumänin) hat mich gerade aufgeklärt, weshalb ich Bermuda sammle: zur Recherche. Das war mir gar nicht so bewusst, aber es macht mir riesig Spaß, mich in ein neues Gebiet einzuarbeiten. Es gibt noch einen anderen Grund, aber man muss ja nicht alles erklären müssen.

Ich kann Heinz 7 jedoch beruhigen, ich werde den Rumänien Sammlern hier treu bleiben und zeige einen seltenen Landpostbeleg, dem ich auf einem weißen Blatt Papier einen modernen englischen Beleg entgegengesetzt habe, aus ästhetischen Gründen. Erklärung kleingedruckt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 11.08.2019 23:34:22 Gelesen: 318558# 749 @  
@ Heinz 7 [#740]

Vor ein paar Wochen habe ich eine sehr schöne Nummer 2 in Farbe gezeigt.

Heute zeige ich ein Bild von 1941. Grobe, Hannover, führte mitten im Krieg u.a. seine 69. Auktion durch (November 1941). Dabei kam auch eine 54 Parale-Marke auf Fragment zum Verkauf.

"54 Parale blauauf blassgrün, breitr. Kabinettbriefstück, leichte Buntstiftspuren" lautet die Beschreibung auf Seite 82 des Kataloges.

Das gute Stück wurde auch abgebildet, auf Fototafel 1 (im separatem Teil "Abbildungen").



Auf den Fototafeln wurde das Stück falsch angeschrieben "2989", es handelt sich aber um Los "2889" (siehe Hauptkatalog).

Im Handbuch I von Heimbüchler (1994) finden wir dieses Stück, gelistet auf Seite 312/313 als Nummer 9. Mit folgendem Text:

"FOKSCHANI 9/9? Briefstück. Pfenninger Unterlagen. 108 Köhler. Rotstiftstrich entfernt. Mängel".

Hier tönt also die Beschreibung deutlich weniger positiv. Offenbar wurde die Marke nach 1941 behandelt; jemand hat den Rotstift-Strich entfernt (und dabei vermutlich die Mängel verursacht, die im Handbuch erwähnt sind, noch nicht aber im Auktionskatalog Grobe 1941).

Dass die Marke 312/313-09 bei Grobe zum Verkauf stand (69. Auktion), diese Angabe fehlt im Handbuch Heimbüchler.

Heinz
 
Stefan Am: 01.09.2019 14:46:56 Gelesen: 316083# 750 @  
Bei der Durchsicht diverser Posten Rumänien von alt bis neu fielen u.a. die beiden nachfolgenden Exemplare auf:



Rumänien Mi-Nr. 105

Handelt es sich bei der Lochung der Mi-Nr. 105 um eine Spielerei eines Sammlers oder liegt hier Absicht seitens der Postverwaltung vor? Letzteres gab es eine Zeit lang für Frankaturen von Paketkarten des Deutschen Reiches, um höherwertige Nominalen für Sammelzwecke bereits vorab uninteressant zu machen.



Rumänien Mi-Nr. 128

Um was für eine Entwertung (Posthorn mit der integrierten Zahl "14") handelt es sich bei der Mi-Nr. 128?

Danke.

Gruß
Pete
 
Heinz 7 Am: 01.09.2019 18:46:20 Gelesen: 316057# 751 @  
@ Pete [#750]

Hallo Pete,

solche Lochungen sind ungewöhnlich und meines Wissens nicht von der Post gewollt/systamatisch angebracht. Vielleicht handelt es sich um eine Vorsichtsmassnahme einer offiziellen Stelle, die mit der Vorab-Lochung ihrer Briefmarken die private Verwendung verhindern wollte? Solche Kennzeichnungen von Marken, die von Firmen gekauft wurden, gibt es viele aus der Schweiz. Genaues zu Rumänien kann ich aber auch nicht sagen.

Besser sieht es aus mit dem Stempel, da kann ich dir Auskunft geben.

Die Postboten erhielten solche numerierten Posthornstempel, um die Briefe zu kennzeichnen. 1896-1912 sind (meines Wissens) die frühesten/spätest bekannten Daten für diese Stempel, von denen es mehr als 200 verschiedene gibt. Bei Dragomir wurden diese Stempel katalogisiert auf Seite 293-295 unter der Gruppe C13.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 01.09.2019 19:41:47 Gelesen: 316048# 752 @  
@ Pete [#750]

Ich habe in Beitrag [#751] geschrieben, dass die Vorab-Lochung vielleicht erfolgte, um eine missbräuchliche Verwendung dieser Marken zu verhindern.

Eine Firma, die dies wirklich durchführte, war die Bank von Rumänien.



Diese Postkarte trägt eine Marke mit der Lochung "BdR" (Banque de Roumanie) (kopfstehend).

Die Marken, die dermassen behandelt wurden, werden "Perfin"s genannt, herkommend vom englischen Begriff: "perforated initials".

Heinz
 
Stefan Am: 01.09.2019 21:28:22 Gelesen: 316039# 753 @  
@ Heinz 7 [#751] und [#752]

Danke für die Info!

Handelt es sich bei der Entwertung auf der Mi-Nr. 128 um eine Art "Nachträglich entwertet"-Stempel des Briefträgers oder kam die Entwertung zum Einsatz auf Sendungen, welcher dem Postboten frankiert zwecks Transport zum Postamt/Zustellung mitgegeben wurden und innerhalb des eigenen Zustellbezirks verblieben?

Die Lochung auf der Mi-Nr. 105 hätte ich nicht als Firmenlochung angesehen, mag dies allerdings auch nicht ausschließen. Firmenlochungen auf rumänischen Marken liegen mir in sehr wenigen Exemplaren einige Jahrzehnte später (allerdings noch vor 1948) vor. Das gute Stück ist im Album in die Kuriositätenecke gewandert, in welcher auch andere Ausreißer aus Rumänien aus dem 20. Jahrhundert abgelegt wurden.

Gruß
Pete
 
Heinz 7 Am: 10.09.2019 00:02:33 Gelesen: 315266# 754 @  
@ Pete [#753]

Ich will gestehen, dass ich mir nicht ganz sicher bin betr. deine Anfrage.

Ich gehe davon aus, dass "die Entwertung zum Einsatz auf Sendungen (kam), welcher dem Postboten frankiert zwecks Transport zum Postamt/Zustellung mitgegeben wurden und innerhalb des eigenen Zustellbezirks verblieben?".

Vielleicht (vermutlich) weiss Nor die sichere Antwort.

***

Ich habe mich sehr gefreut, als ich nach langer Suche den folgenden Auktionskatalog kaufen konnte:
60. Auktion Hans Grobe, Hannover; in zwei Teilen: Katalog und separate Fototafeln.



Auf der 1. Seite der Fototafeln werden 12 Raritäten gezeigt, wovon die Hälfte (6) aus Rumänien kommt. Diese Auktion ist ein wichtiger Referenz-Katalog für Rumänien-Sammler. Die Auktion fand vor mehr als 80 Jahren statt!

Mehr davon später.

Heinz
 
10Parale Am: 12.09.2019 21:10:34 Gelesen: 315140# 755 @  
@ Pete [#753]

"Handelt es sich bei der Entwertung auf der Mi-Nr. 128 um eine Art "Nachträglich entwertet"-Stempel des Briefträgers oder kam die Entwertung zum Einsatz auf Sendungen, welcher dem Postboten frankiert zwecks Transport zum Postamt/Zustellung mitgegeben wurden und innerhalb des eigenen Zustellbezirks verblieben?"

Ich meine mal gelesen zu haben, dass beides möglich war. Die Entwertung mittels dieser Posthornstempel ging ja einher mit normalen Tagestempel und diente hauptsächlich zur Überwachung und Nachverfolgung der Zustellung von Postsendungen innerhalb der Zustellbezirke in Bukarest.

Deshalb findet sich dieser Stempel auch sehr häufig auf den niederen Werten der Serie "Spic de griu" zu 1 ½ bani, 1 ban, 1 bani und 3 bani. Dieser werden immer zu relativ hohen Preisen im Internet und auf Auktionen angeboten, gibt es aber meiner Ansicht nach zu häufig, um solche Preise zu rechtfertigen.

Jedoch wurden diese Stempel mutmaßlich auch verwendet, um Frankaturen aus dem In- und Ausland, die nicht gestempelt waren, zu entwerten. Dies muss dann von Sammlern gesucht werden und hat seinen Preis verdient.

Ich zeige hier einen vollständigen Kartenbrief, der am 3. Dezember 1909 in Tirgu Neamt gschrieben wurde und dessen Inhalt sicher an anderer Stelle hier im Forum noch einmal vorgestellt werden muss, worauf ich jetzt aber nicht eingehen kann. Er zeigt einen relativ seltenes Posthornstempelchen mit 5 Schnüren und der Ziffer 27. Das heißt, der Empfänger, - der Direktor Stambler -, wohnte im Zustellbezirk 27 in Bukarest in der STRADA GRIVITEI No. 148". Rückseitig noch der CURSA 2 Stempel innerhalb von Bukarest, der den Zustellweg vom Hauptpostamt zum Bezirk 27 dokumentiert.

Interessant auch der Kartenbrief selbst, ein LC7, eine Ganzsache zu 2 x 5 Bani, hier mit Zusatzfrankatur von 5 Bani.

Dieser Kartenbrief hat mein Herz wieder ein wenig für die rumänische Philatelie geöffnet. Der Inhalt beschäftigt sich mit einer österreichischen Marke, doch dazu muss ich noch Studien betreiben.

Liebe Grüße

10Parale




 
bignell Am: 12.09.2019 21:49:26 Gelesen: 315132# 756 @  
@ 10Parale [#755]

Hallo 10Parale,

Der Inhalt beschäftigt sich mit einer österreichischen Marke, doch dazu muss ich noch Studien betreiben.

Im Handbuch Dr Ferchenbauer sind keine Kehrdruckpaare der öst. Jubiläumsausgabe von 1908 erwähnt. Jetzt gilt es nur noch den Brief zu finden, in dem der Herr Ojehowski das Kehrdruckpaar "eingesandt" hat.

Liebe Grüße, harald
 
Heinz 7 Am: 12.09.2019 23:06:57 Gelesen: 315122# 757 @  
@ 10Parale [#755]
@ bignell [#756]

Interessant ist, dass damals schon - offenbar - Bela Sekula im Briefmarken-Handel tätig war! Ein Kehrdruck-Paar der Jubiläumsmarke Österreich 1908 ist aber auch mir nicht bekannt.

@ Heinz 7 [#754]

1994 gab Fritz Heimbüchler sein (erstes) Handbuch zu den Rumänischen Ochsenköpfen heraus. Auf den Seiten 222-231 wurden wichtige Rumänien-Sammlungen vorgestellt:

Seite 223-224: Öffentliche Sammlungen
Seite 224-231: Ehemalige Privatsammlungen

5 Museen wurden genannt und 16 private Sammlungen.

Auf Seite 227/228 lesen wir:

"Ein grosser Rumäniensammler und Kenner war auch Heinrich Birnbach, der als Briefmarkenhändler viele Jahre in Bukarest lebte und später als Direktor einer Firma in Berlin tätig war."

Heimbüchler schrieb, dass seine Sammlung im Januar 1939 bei Grobe versteigert wurde. Im Grobe Katalog wird der Name des Sammlers meines Wissens nirgends erwähnt, aber es ist unzweifelhaft diese berühmte Sammlung, die hier angeboten wurde.

Die Sammlung umfasste 339 Lose, nämlich die Nummern 2737-3075. Nicht weniger als 226 Lose wurden fotografiert, das gibt einen herrlichen Eindruck über die Sammlung die mit grössten Raritäten glänzen konnte. Die Sammlung umfasste viele Briefe. Das wertvollste Stück war wohl Los 2757, eine der ganz seltenen ungebrauchten Exemplare der Nr. 1: 27 Parale rosa.

Im obigen Beitrag ist die Marke gezeigt. Die rechte untere Ecke sei "minimal verschönt" heisst es im Katalog Grobe.

Wieviel das gute Stück letztlich kostete, weiss ich nicht. Es ist registriert in der Kartei Heimbüchler als Nummer 264/265 Nr. 9.

(Fortsetzung folgt)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.09.2019 22:08:50 Gelesen: 315074# 758 @  
@ Heinz 7 [#757]

Feierabend! Wunderbar! Wochenende! --- ich bin echt müde, hatte eine strenge Woche. Mit einem Ausblick auf die Rumänien-Philatelie ins Wochenende starten zu können, ist natürlich optimal.

Der Auktionskatalog Grobe zur 60. Auktion ist für mich ein wunderbares Kleinod. Der Katalog hat 120 Seiten und die separaten Abbildungen haben 72 Fototafeln. Auf nicht weniger als 17 Fototafeln wird ein imposanter Einblick gewährt in die Sammlung von Heinrich Birnbach!

Nicht weniger als 230 Briefmarken oder Einheiten oder Briefe/Fragmente sind abgebildet! Das erschliesst uns die grossartige Sammlung natürlich mehr, als es jede noch so ausführliche Losbeschreibung könnte. Selbstverständlich sollten wir aber auch die Lose beachten, die nicht mit einer Abbildung ergänzt wurden.

Grobe zeigte uns aus der Sammlung Birnbach:

47 ungestempelte Einzelmarken
59 gestempelte Einzelmarken
29 ungestempelte Einheiten
30 gestempelte Einheiten
25 Briefe oder Fragmente mit Einzelmarken
40 Briefe oder Fragmente mit Einheiten
= Summe 230 Fotos

Das meines Erachtens wertvollste Stück habe ich schon genannt. Ein weiteres Top-Stück möchte ich heute zeigen.



Auf Seite 49 wurde Los 2798 abgebildet; nicht der ganze Brief, aber doch der Grossteil davon. Ich zeige hier eine farbige Abbildung davon, denn 70 Jahre nach der Auktion bei Grobe erschien das Stück wieder. In der Sammlung Thomas Hoepfner wurde in Zürich Los 930 angeboten.

Der Brief wurde 2009 beschrieben als der Brief mit der höchsten Frankatur der zweiten Ausgabe (400 Parale/Unikat).

Im Auktionskatalog von 2009 war die Provenienz "ex Birnbach" nicht genannt. Solche Hinweise sind aber sehr wichtig und wert-erhöhend.

Ein prächtiges Stück! Es erzielte 2009 auch einen hohen Preis. Welches Resultat 1939 erzielt wurde, weiss ich noch nicht. Ich sollte versuchen, in Zeitschriften dieser Zeit Informationen zu finden.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 14.09.2019 10:08:23 Gelesen: 315037# 759 @  
@ Heinz 7 [#754]

Vier wunderbare Raritäten aus der Birnbach-Sammlung habe ich bereits gezeigt. Sie sind von der ersten und zweiten Ausgabe. Doch wir Leser der Philaseiten wissen, dass auch die späteren Ausgaben atemberaubende Raritäten zu bieten haben, die lange Zeit aber weniger beachtet wurden. In den letzten 30 Jahren hat aber ein Umdenken stattgefunden, und diese Raritäten sind heute auch so begehrt wie die Ochsenköpfe - und oft sogar noch schwieriger zu finden bzw. zu erwerben!

Das nachfolgende Stück darf wohl als Spitzenstück der vierten Ausgabe 1865 angesehen werden.



Dieser Brief ist aufgeklappt. Auf der Vorderseite trägt er einen Viererstreifen der 5 Parale-Marke (Michel Nr. 12), das wäre alleine für sich schon ein gutes Stück. Doch auf der Rückseite kleben noch zwei Fünferstreifen der 2 Parale-Marken (Michel Nr. 11), somit wurde der Brief mit 40 Parale freigemacht.

Eine traumhafte Bunt-Massenfrankatur! Dieser Brief war 1939 Los 2848 bei Grobe. Grobe hat die Abbildung unten etwas gekürzt, denn früher war der Platz auf Fototafeln teuer und wurde sparsam eingesetzt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.09.2019 23:21:11 Gelesen: 314904# 760 @  
@ Heinz 7 [#754]

Die 54 Parale-Marke ist ja für die meisten Rumänien-Sammler die EINZIGE Marke, die EVENTUELL für einen Kauf in Frage kommt. Die anderen Werte (die 27, 81 oder 108 Parale-Marke) sind für fast alle Sammler "ausser Reichweite", da sie sehr selten sind und immer schon sehr beliebt und entsprechend teuer waren (bereits im XIX. Jahrhundert).

Die 54 Parale-Marke wurde gestempelt mit Euro 6'500 bewertet (Michel 2010).

Ungestempelt ist die Briefmarke eine Weltrarität, von der nur 25 Stück existieren! Diese Zahl stammt aus den Handbüchern von Fritz Heimbüchler (Band I, 1994 bzw. Ergänzungsband III, 2007). Drei dieser 25 Exemplare sind in Museen untergebracht, somit verbleiben für die Sammler sogar nur 22 Stück.

Preislich hinkt die 54 Parale ungebraucht ihren gleichfalls äusserst seltenen "Schwestern" (27, 81 und 108 Parale) etwas hinterher.

Heinrich Birnbach besass eine ungebrauchte und zwei gestempelte 54 Parale-Marken. Das wertvolle ungebrauchte Stück hat eine sehr schöne optische Wirkung mit den gleichmässigen und breiten Rändern und zählt zu den besseren Stücken.



(hier nochmals der Ausschnitt aus der Fototafel 1)

Bei F. Heimbüchler ist diese Marke dokumentiert als Exemplar Seite 302 Nr. 6. Heimbüchler erwähnt kleine Mängel, die jedoch bei dieser Marke üblich sind ("Randspalt, Bugspur, min. dünn"); er hat die Marke 1982 attestiert.

Das Foto im Grobe-Katalog (siehe oben) ist hübscher als die Abbildung im Handbuch 1994. Gemäss Handbuch kostete das Stück damals 2500 Reichsmark.

In der Sammlung Birnbach war diese Marke ein weiteres Spitzenstück.

Heinz
 
10Parale Am: 27.09.2019 13:10:22 Gelesen: 313995# 761 @  
@ Heinz 7 [#760]

Beim Auktionshaus Thomas Schantl wird die Tage eine mit einem roten M1 von Jassy gestempelte, breitrandige 54 Parale Marke mit einem neuesten Fotoattest von Dr. Gertlieb Gmach zum Ausruf von 3.000,-- € angeboten, siehe [1].

Auch eine 27 Parale und weiter 15 Lose, sehr interessante Lose, kommen dabei zum Ausruf. Die Marken dürften alle aus der hier ebenfalls thematisierten Victoria-Collection stammen

Obwohl ich mich nach meinem Rückzug aus der ARGE Rumänien (vielleicht finde ich bald wieder eine Gemeinschaft von Sammler(innen), die das Hobby in die Welt hinaustragen möchten) hier nicht weiter spezialisiere, lese ich die Beiträge immer wieder gerne, habe ich doch einen sehr persönlichen Bezug um Land Rumänien, wie mancher hier weiß.

Dieser Tage fiel mir diese schöne Bildpostkarte von "Poiana Tapului" in die Hände mit einem nicht so häufigen Bahnpoststempel von BUSTENI. Dieser sogenannte TRILINARE (drei Linien-Stempel) ist als fig. 1383 bei Kiriac Dragomir (Stampilografie Postala) abgebildet.

Die Karte lief am 19. August 1912 zunächst mit der Bahnpost Zug Nr. 105, das Ziel war die kleine Gemeinde Bitsch in Lothringen.

Liebe Grüße

10Parale



[1] https://www.auktionshaus-schantl.de/de/auktions-los/9649-A2-347/
 
Heinz 7 Am: 27.09.2019 22:25:11 Gelesen: 313889# 762 @  
@ 10Parale [#761]

Guten Abend

"Rumänien für Sammler" war auch angesagt am 21.9.2019, am 40. Symposium der ARGE Rumänien, das zum 50 Jahre-Jubiläum in Bukarest durchgeführt wurde. Dr. Ion Chirescu, ein grosser Sammler aus Rumänien, hat uns (die ARGE) eingeladen, die Fachtagung in seinem Museum durchzuführen; das Angebot nahmen wir dankbar an.

Natürlich war der Besuch des Museums of Romanian Records der Höhepunkt des Symposiums. Erst vor Kurzem eröffnet zeigt dieses Museum im vierten Stock die wohl grösste Briefmarkensammlung von Rumänien aller Zeiten.

siehe Werberahmen:



Ich habe einige Fotos machen dürfen. Ich werde Herrn Chirescu noch fragen, ob ich einzelne Stücke aus seiner Sammlung zeigen (und vielleicht auch besprechen) darf. Vorab zeige ich nur den Plan der Ausstellung / der Rahmen.



Wohlgemerkt: Jeder Rahmen fasst 30 Blätter (einige noch mehr). Der Umfang der Sammlung ist gigantisch. Und die Sammlung beinhaltet atemberaubende Raritäten.

Mehr davon später. (vielleicht).

Heinz
 
nor 42 Am: 28.09.2019 21:48:40 Gelesen: 313739# 763 @  
@ 10 Parale [#755]

Nur eine kleine Ergänzung. Bei der Nummer des Posthornstempels handelt es sich nicht um den Zustellbezirk, sondern um die Kennzeichnungsnummer des Postausträgers. daher findet man auch solche Stempel mit Nr. 159 und sogar 203.

Auch kommen auf Briefe sogar zwei oder gar vier verschiedene Nummernstempeln vor, was nicht bedeutet, dass der Brief in verschiedenen Zustellbezirke ausgetragen wurde.

Alles Gute,
nor 42
 
Heinz 7 Am: 30.09.2019 20:48:59 Gelesen: 313478# 764 @  
Die Briefmarken von Rumänien zeigen Hunderte von Motiven, die uns Land & Leute näher bringen. Besonders interessant sind natürlich Abbildungen, die wir irgendwo wiedererkennen.

Die Moldauklöster der südlichen Bukowina gehören zu den grössten Sehenswürdigkeiten des Landes und eine Auswahl von Klöstern sind von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden.

Eines dieser Klöster ist Voronet.



Heute habe ich Nummer 2814 im Michel-Katalog gescannt. Diese Marke zeigt eine Freske: Stephan III. der Grosse, wie er in eben diesem Kloster gezeigt wird.



Was im Katalog nicht steht: Der Mann, mit der Kirche in den Händen, stellt den Volkshelden dar.

Heinz
 
10Parale Am: 07.10.2019 22:13:06 Gelesen: 312718# 765 @  
@ Heinz 7 [#764]

Stefan cel Mare (Stephen The Great) regierte das Fürstentum Moldau von 1457 bis 1504. Er war ein Zeitgenosse des berühmt-(berüchtigten) Vlad Tepes, der in der Walachei regierte. Durch die Kontrolle der beiden Hafenstädte Chilia und Cetatea Alba sorgte er für gute Einnahmen in die Staatskasse. Chilia hatte zuvor zum walachischen Fürstentum gehört, doch Stefan cel Mare eroberte es für die Moldau. Nur König Karl I. hatte als relativ moderner Regent eine ähnlich lange Regierungszeit wie Stephan der Große.

Besonders beliebt bei den Rumänen auch heute noch ist Stephan der Große, weil er nach Unabhängigkeit strebte, nicht nur gegen die ständigen Okkupationsansprüche (Mehmed II. war Regent in Konstantionopel) des ottomanischen Reiches unter Suleiman Pasha z.B. im Jahr 1475, sondern auch gegen das ungarische Reich (Matthias Corvinus) und das polnische Reich, welche Ansprüche an auf das Fürstentum Moldau stellten. So kämpfte er auch ein zweites Mal gegen Mehmed II, der sein Heer persönlich anführte. Auch mit den Polen führte er blutige Auseinandersetzungen. Schlussendlich fühlte er aber, dass das Christentum und die Päpste ihm nicht wirklich beistanden, sondern das ein friedliches Vasallentum unter türkischer Oberhoheit noch eine bessere Lösung war. Eine Legende sagt, dass er in jedem Jahr seiner Herrschaft eine Kirche bauen ließ (47 Kirchen). Sein Grab findet sich im Kloster Putna, wo auch seine zweite und dritte Frau begraben liegt.

Zurück zur Philatelie: Ich zeige die Vorderseite eines rumänischen Vordruckalbums, welches ich heute begutachten durfte. Es war ein großartiges Erlebnis, in dem echten, originellen Album zu blättern, welches eine abenteuerliche Geschichte hinter sich hat. Mag die 81 Parale Marke, die so aussieht, als hätte sie ein Kind geschnitten, falsch sein, ein Lückenfüller, oder was am unwahrscheinlichsten ist, eine unbekannte Rarität, es war sehr bewegend.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 31.10.2019 22:29:00 Gelesen: 310868# 766 @  
@ 10Parale [#765]

Das ist wirklich ein prächtiges Album. Kann ich es mir auch ansehen?

Die 81-Parale-Marke sieht gar nicht schlecht aus! Und dass mehrere Ochsenköpfe rund geschnitten wurden, das weisst du ja.

Zu Stephan dem Grossen sagte man mir, er habe zu jeder gewonnenen Schlacht eine Kirche gebaut. Die Zahl 47 scheint mir realistisch. Es war ein grossartiges Erlebnis, in der Bukovina einige der schönsten Kirchen/Klöster besichtigen zu können.

Eine Briefmarke zu Stephan habe ich nicht gefunden, darum zeige ich hier die Titelseite eines kleinen Reiseführers zum Kloster Putna.



Die Bilder von Stephan werden hoch verehrt von einem grossen Teil der rumänischen Bevölkerung.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 01.11.2019 09:53:06 Gelesen: 310807# 767 @  
@ 10Parale [#765]

Im Thema Rumänien Fürtentum Moldau: Marken echt oder falsch unter #82 und folgende wurde genau diese 81 Parale Fälschung schon einmal gezeigt.

Gruss
Martin
 
10Parale Am: 01.11.2019 21:20:39 Gelesen: 310726# 768 @  
@ Martin de Matin [#767]
@ Heinz 7 (766)

Das ist wirklich ein prächtiges Album. Kann ich es mir auch ansehen?

Es war auch für mich wohl ein einmaliges Erlebnis, dieses Album ansehen zu dürfen. Ausgerechnet dieses Album wird wohl unverkäuflich sein, was ich sehr gut verstehen kann, da der Vater mehrerer Töchter, die es erbten, aus Rumänien (Siebenbürgen) stammte und somit eine wunderschöne familiäre Erinnerung darstellt. Ich habe auch ein Gebot abgegeben, ebenso für die Altdeutschland- und die Sammlung deutsche Kolonien. Ich habe für die Altdeutschland Sammlung "ohne Sachsen-Dreier" 5.000 Euro geboten, jedoch leider nichts mehr gehört. Solange die Erben ihre komplizierten Angelegenheiten nicht geregelt haben, kann ich nur hoffen.

Man ist immer sehr schnell mit dem Wort "Fälschung" zur Stelle, wenn es um teure Marken geht. Die 81 Parale Marke sieht wirklich aus wie von Kinderhand ausgeschnitten. Anbetracht des Wertes, den eine echte Marke haben könnte, traute ich mich nicht, sie hinter der Folie herauszuholen und die Rückseite zu betrachten. Mittlerweile bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob es nicht doch eine echte Marke ist. Sie sieht wirklich gut aus. Und die strengen Kriterien, die Dragomir und auch Herr Heimbüchler in Ihren Büchern als Fälschungsmerkmale zum Besten geben, müssen meiner Ansicht nach nicht alle zu 100 Prozent zutreffen.

Sicher, gewagtes Spiel. Ich werde Frau X noch einmal kontaktieren und versuchen, lieber Heinz, dir das Album vorzustellen. Aber ich kann nichts versprechen.

Über Stephan cel Mare erzählt man sich noch folgende Legende: einmal kam er nach Hause von einer verlorenen Schlacht. Seine Mutter empfing ihn abweisend und sagte: "Du bist nicht mein Sohn, gehe wieder". Da zog er hinaus und gewann die nächste Schlacht gegen die Osmanen.

Liebe Grüße

10Parale
 
Martin de Matin Am: 01.11.2019 23:16:42 Gelesen: 310711# 769 @  
@ 10Parale [#765]
@ 10Parale [#768]
@ 10Parale [#730]

Glaubst du ernsthaft, dass die 81 Parale eine echte Marke ist? Ein Ausdruck bei einem meiner Sammelgebiete (Dschammu und Kaschmir) passt hier gut "Missing Die". Ich habe deine im Beitrag [#730] gezeigte 81 Parale aus der Julius Leverkus-Sammlung mit deinem jetzigen Stück verglichen. Ich habe beide Bilder auf gleiche Grösse gebracht, und das zweite Stück soweit gedreht, das die Wertbezeichnungen übereinander liegen. Dann habe ich das obenliegende Bild transparent gemacht. Jetzt kann man sehen ob die Bilder deckungsgleich sind.



Bei deinem runden Stück beginnt das rechte Ohr auf Augenhöhe. Die Inschriften sind deutlich verschoben, man sieht dies deutlich am Wort Porto mit den Verdopplungen der Buchstaben usw.

Deine zuletzt gezeigte 81 Parale ist genauso echt wie meine unten stehende MiNr.6.



Vielleicht sind ja beide Stücke bisher unbekannte Probedrucke von bisher unentdeckten Druckstempeln? Mit Hilfe moderner Bildbearbeitungsprogrammen ist es auch für Nichtprüfer leicht Unterschiede zu erkennen. Man kann zwar träumen, aber man muß der Realität ins Auge schauen.

Bei der Bezeichnung "Missing Die" fehlt noch ein Wort "Forgery".

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 03.11.2019 00:49:35 Gelesen: 310484# 770 @  
@ Martin de Matin [#769]

Hallo Martin

Du zeigst uns überzeugend, wie man mit einem Bildbearbeitungsprogramm Ganzfälschungen erkennen kann. Gut gemacht!

Tatsächlich kann die 81 Parale-Marke nicht echt sein, das linke Ohr ist viel zu tief, undsoweiter. Gleichwohl sieht die Marke gar nicht so übel aus; man muss schon genau hinsehen, um die Fälschung zu erkennen, finde ich.

Wenn ich mir das Büchlein "Expert; Billig's grosses Handbuch der Fälschungen; Lieferung Nr. 42; Rumänien I" ansehe, dann sind auf den Seiten 7+8+9 nicht weniger als 8 Ganzfälschungen gezeigt! (Abbildungen 14-21). Die Abbildungen im Heft sind nicht sehr klar, aber die Abb. 18 bei Stiedl/Billig kommt meines Erachtens nahe an das Exemplar aus Beitrag [#765] heran.

Die anderen Abbildungen 14-17, 19+20 weichen zum Teil deutlich(er) vom Original ab, will es mir scheinen.

Deine 40 Parale-Marke ist wirklich "sehr falsch". Sie scheint mir mit keiner Abbildung aus Stiedl/Billig überein zu stimmen (Abb. 41-45 zeigen Fälschungen der Nummer 6). Leider gibt es wirklich viele falsche Stücke der Rumänien-Marken aus dem XIX. Jahrhundert.

Heinz
 
10Parale Am: 03.11.2019 09:59:36 Gelesen: 310429# 771 @  
@ Martin de Matin [#769]
@ Heinz 7 [#770]

Ich zitiere aus dem auch o.g. Buch von Stiedl-Billig aus dem Vorwort:

So mancher Anfänger gelangte auf irgendeinem Wege in den Besitz eines "Ochsenkopfes" - wie die Ausgabe schlechtweg benannt wird - und ist, je nach seiner Mentalität, nur schwer zu überzeugen, daß auch sein Exemplar bestenfalls in eine Fälschungssammlung gehört.

Es ist schwer dem Außenstehenden zu erklären, welche Gefühle einem übermannen, wenn man vor dem in Beitrag [#765] gezeigten "ALBUMUL" sitzt und es zum ersten Male aufschlägt. Da ist ja noch eine 108 Parale Marke vorhanden, die ich aber sofort als einfache Fälschung erkannt habe. Tatsächlich ein Lückenfüller.

Die 81 Parale Marke, von der 1173 Stück verkauft wurden, und die ein Durchmesser von 20 mm haben soll und nur auf gewöhnlichem Papier vorkommt, lag mir nun in rundgeschnittener Form vor, deutlich kleiner, und das Papier sah sehr gut aus. Man verzeihe mir meinen Optimismus. Nun, die Marke ist ja nicht in meinem Besitz und nur allzu gerne hätte ich der Besitzerin gesagt, dass diese Marke echt sei. Ich habe die Frage bis heute offen gelassen und mittlerweile ist das Projekt für mich auch Geschichte. Wie aus allen Geschichte habe ich daraus gelernt.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 04.11.2019 00:01:06 Gelesen: 310284# 772 @  
@ Heinz 7 [#764]

Im Thema "Rumänien Blocks" habe ich schon zwei Blocks gezeigt von gemalten Bildern, die dann auf rumänischen Gedenkblocks wiedergegeben wurden. Heute möchte ich ein weiteres Bild zeigen, das auf einer rumänischen Briefmarke gezeigt wird.

Lukas Cranach der Ältere war ein berühmter Maler, und es ehrt die Museen in Bukarest, dass sie auch Bilder zeigen können von diesem grossartigen Künstler. Vielleicht kennen einige Briefmarkensammler von Rumänien die hier gezeigte Marke (Zumstein Nr. 2640 von 1967):



"Venus und Amor" zeigt diese schöne Briefmarke. Mir blieb diese Marke vor allem darum in Erinnerung, weil Amor hier wie ein Kleinkind daherstapft. Oder will er den Pfeil-Bogen spannen?

Gross war nun meine Überraschung, als ich nun das Original-Bild von Cranach in Bukarest sah!



Nicht der kleine Amor fiel mir auf, der stapft exakt daher, wie auf der Briefmarke gezeigt, aber die schöne Venus überraschte mich. Nun sehe ich sie nackt, während sie auf der Briefmarke doch noch im Schambereich von einem Tuch bedeckt war.

War den Post-Verantwortlichen die echte Abbildung zu gewagt? Es ist dies anzunehmen - und so wurde "Zensur" geübt.

"Zensur-Post" kennen wir Philatelisten ja, aber eigentlich verstehen wir darunter etwas anderes.

;-)

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 11.11.2019 22:47:30 Gelesen: 309454# 773 @  
@ Heinz 7 [#772]

Das ist ja wirklich eine aufregende Entdeckung. Nur gut, dass das Originalbild von Lukas Cranach dem Älteren nun dem Publikum präsentiert wird, wie es der Maler auch gemalt hatte. Die Post hatte damals, kurz vor dem Prager Frühling, der auch seine Auswirkungen in Bukarest zeigte, tatsächlich unbemerkt zensiert.

Mir fällt jetzt erst auf, dass die liebe Venus gar nicht so nackt ist, sondern eine Halsband mit einem sehr großen Kreuz trägt. Die römische Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit wurde hier vom Künstler christianisiert.

Auf jeden Fall eine sehr anmutige Figur und der kleine Amor bringt Bewegung ins Bild.

Doch zurück zur Philatelie:

aus den vorangegangenen Diskussionen um die 81 Parale habe ich noch einiges gut zumachen. So flog die Tage ein Paket mit mehreren Auktionskatalogen in mein Haus, ohne dass ich diese bestellt hätte. Umso mehr war natürlich meine Freude. Anfang Dezember wird in Zürich ein 81 Parale Marke versteigert und die ist nun zweifellos echt und ein wunderbares Studienobjekt auch für alle, die diese Marke nicht kaufen können. Denn nur einer wird sie kaufen, das steht fest. Nun, der Ausruf steht bei 30.000,-- Schweizer Franken und ich denke, die Marke wird einiges mehr bringen.

Otto E. Stiedl - Fritz Billig nennen in Ihrem Handbuch RUMÄNIEN I 10 Punkte, woran man eine echte 81 Parale Marke erkennt. Ich grefe mal wahllos Punkt 3 heraus "Punkt nach rechter Sternspitze". Wie wir sehen, hat diese von Herrn Heimbüchler 2010 zertifizierte Marke genau diesen Punkt nach der rechten Sternspitze. Bei der von mir gezeigten Fälschung in [#765] ist dieser rechte Punkt gar nicht vorhanden.

Ich bin so froh, dass ich am 4. Dezember an der Auktion teilnehmen könnte, sie beginnt allerdings erst ab 17:30 Uhr.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 23.11.2019 11:04:52 Gelesen: 308115# 774 @  
@ Heinz 7 [#764]

Ich habe bereits oben gesagt, dass die rumänische Post die Fresken der weltberühmten Moldauklöster als Vorlage nahm für neue Briefmarken-Serien.

1969 kam die erste Serie heraus: 6 Werte 2814-2819
1970 die zweite: 6 Werte 2856-2861
1971 die dritte: 6 Werte 2992-2997



Anbei zeige ich Marke 2996, welche drastisch die Marter und den Tod des Gläubigen "Johannes der Neue" zeigt. Viele Abbildungen der Moldauklöster zeigen solche Szenen, die der Bevölkerung vor Augen führten, dass Mord und Totschlag leider immer schon zur Geschichte der Menschheit gehören.

Nächstes Jahr können wir 75 Jahre Friede in Europa feiern. Wir wissen, dass nicht GANZ Europa in den Jahren seit 1945 von Krieg verschont blieb, aber historisch gesehen waren die letzten 74 Jahre für Europa doch mehrheitlich "ruhig". Seien wir dankbar dafür! Und tragen wir dazu bei, dass es so bleibt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 05.12.2019 11:39:14 Gelesen: 307056# 775 @  
@ 10Parale [#773]

Guten Tag,

warst Du nun in Zürich an der Auktion? Hast Du die schöne Sammlung (Los 1443) an der Auktion gekauft? Ich nehme an: nein, denn immerhin stieg der Preis von "sehr moderaten" CHF 1200 auf CHF 9000 - und auch sonst wurden ein paar Lose gut bis sehr gut verkauft, wie eigentlich fast immer in den letzten 30 Jahren.

Der schöne Ochsenkopf 81 Parale brachte die geforderten CHF 30'000, der Zuschlag erfolgte bei CHF 34'000. Dieser Preis scheint mir "richtig" zu sein. Der Verkäufer darf damit ebenso zufrieden sein, wie der Käufer. Nicht ganz alle teuren Lose wurden aber auch tatsächlich verkauft; die Bäume wachsen zum Glück auch nicht einfach in den Himmel.

Einen guten Preis erzielte auch Los 1419, ein Sechserblock der Nummer 19



Diese seltene Einheit wurde meines Erachtens zu tief ausgerufen (CHF 150), da habe ich natürlich mitbieten müssen. Beim Zuschlag von CHF 1700 war ich dann aber nicht mehr dabei.

Ein paar Lose sind unverkauft geblieben; es waren also nicht alle Lose einfach zu tief ausgerufen, wie dies meine Besprechung vielleicht vermuten liesse. Vielmehr muss der Sammler entscheiden, was ihm wieviel wert ist. Meine Einschätzung war wohl nicht sehr "offensiv". Von 12 Geboten habe ich aber doch 2 Lose erhalten. Beide freuen mich sehr.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.12.2019 16:40:01 Gelesen: 306516# 776 @  
@ Heinz 7 [#775]

Wenige Tage später. Neue Chance - neues Glück?



Die Michel Nr. 17 ist ungebraucht, als Einzelmarke, keine Seltenheit. Aber als Eckrand-Zwölferblock natürlich ein wunderbares Stück.

Ein Zuschlag von Euro 750 ist hier meines Erachtens günstig.

Heinz
 
10Parale Am: 13.12.2019 13:38:21 Gelesen: 306486# 777 @  
@ Heinz 7 [#775]

Leider konnte ich an der Auktion in Zürich aus privaten Gründen nicht teilnehmen. Freue mich, dass du 2 Lose mitnehmen konntest.

Die Zuschläge, die du nennst, - besonders für den 6-er Block Nr. 19 und die 81 Parale Marke zu 34.000,-- Schweizer Franken erstaunen mich nicht so sehr. Rumänien Klassik ist und bleibt ein Highlight der weltweiten und europäischen Philatelie.

Die Zeitungsmarke zu 5 Parale in der seltenen Ausführung (siehe [#1]) blieb bei 30.000 €uro liegen, wie ich gesehen habe.

Ich habe mir ein Los aus Großbritannien ersteigert, welches ich bei Gelegenheit vorstellen werde.

Natürlich werde ich das Marktgeschehen weiter beobachten, bei diesen Preisen wohl aber in diesem Leben nicht mehr zuschlagen.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 20.12.2019 22:39:41 Gelesen: 305618# 778 @  
@ Heinz 7 [#776]

Die Steindruck-Ausgaben wurden auf unterschiedlichen Steinen gedruckt. Je nach Grösse der Steine musste die Anordnung der Marken auf dem Stein unterschiedlich erfolgen.

Dieser Fünfer- statt Sechserblock ist ein Resultat dieser Druckstein-Anordnung-Überlegung. Ich kann auswendig nicht sagen, wie die Anordnung auf dem Bogen war, aber anscheinend hätte eine reguläre Anordnung 101, 151 oder 201 Briefmarken auf dem Stein ergeben, das wollte man nicht, darum hat man eine Marke weggelassen, damit man einfacher rechnen kann.



Solch ein Fünfer- statt Sechserblock (oder wie soll ich ihn nennen?) ist meines Erachtens unglaublich attraktiv. Ich muss die Spezialliteratur studieren, um die genaue Stein-Anordnung zu erfahren. Der "Fünfer- statt Schserblock" stammt jedenfalls aus der linken oberen Bogenecke. Ich informiere Euch, wenn ich das Resultat kenne.

Ansonsten wünsche ich einen frohen 4. Advent und schöne Weihnachten. Ich hatte meine Weihnachtsüberraschung schon heute, als ich auf der Post meine neu gewonnenen Lose abholen durfte.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.12.2019 12:08:05 Gelesen: 304612# 779 @  
@ Heinz 7 [#778]

Seltene Destinationen sind ja auch für Rumänien-Briefe hoch attraktiv. Aus der Zeit von 1881 finden wir nur wenig Übersee-Post aus Rumänien.



Den oben gezeigten Brief sah ich in einem Verkaufsangebot. Für einen Festpreis von rund CHF 220 wird er angeboten.

Der Brief/die Destination ist sicherlich selten und attraktiv. Aber der Brief ist in wirklich schlechtem Zustand und zudem fehlen mindestens zwei Briefmarken auf dem Brief. Ich werde den Brief also sicher nicht kaufen.

Aber selten ist er schon. Darum zeige ich ihn hier. Wer kennt Briefe nach Brasilien aus dieser Zeit? Das wäre auch ein Weihnachtsgeschenk.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.01.2020 22:14:56 Gelesen: 301631# 780 @  
@ Heinz 7 [#779]

Meine Leser mögen mir verzeihen, dass ich denselben Beleg in zwei Themen zeige: "Farbfehldrucke" gestern, und heute im Thema "Rumänien für Sammler". Wir haben hier aber leider im 2020 noch keinen Beitrag gesehen, und darum ist es höchste Zeit.

Anhand der Katalogpreise möchte ich zeigen, dass seltene Rumänien-Marken im Preis in der Regel eine schlechtere Entwicklung nahmen als die Marken vieler andere Länder.



Ich habe im Thema "Farbfehldrucke" Näheres zur seltenen Rumänien Michel Nr. 44F geschrieben. Diese hat(te) im Katalog Michel 2006/07 einen Katalogwert von lediglich Euro 450. Fast zur selben Zeit (Michel 2010) waren ein paar Schweiz und Altdeutschland-Raritäten bewertet wie folgt:

Schweiz/Genf Nr. 4 - gestempelt Euro 1'700 (1847 - Genf, grosser Adler, hell)
Schweiz/Zürich Nr. 2 I - gestempelt Euro 1'600 (1843 - Zürich 6, Untergrundlinien senkrecht)
Altdeutschland/Bremen Nr. 3 - gestempelt Euro 900 (1860 - Staatswappen, 7 Grote, gelb)
Altdeutschland/Schleswig-Holstein Nr. 1 - ungebraucht Euro 400 (1850 - deutscher Adler, 1 Schilling)
Altdeutschland/Bayern, Porto Nr. 2 - gestempelt Euro 2'200 (1870 - 1 Kreuzer schwarz)

Nun blicken wir 80 Jahre zurück.

Da finden wir für eben diese Marken folgende Notierungen im Stanley Gibbons Katalog 1939:

Schweiz/Genf SG No. 4 - gestempelt GB£ 7
Schweiz/Zürich SG No. 5 - gestempelt GB£ 10
Altdeutschland/Bremen SG No. 4 - gestempelt GB£ 10
Altdeutschland/Schleswig-Holstein SG No. 1 - ungebraucht GB£ 7
Altdeutschland/Bayern, SG No. 303 - gestempelt GB£ 8

Warum erzähle ich dies hier alles?

Nun - die oben gezeigte Rumänien-Seltenheit kostete nach Stanley Gibbons im Jahre 1939 GB£ 10 (SG No. 173).

Wir sehen also, dass in den folgenden 70-80 Jahren diese ausgewählten Marken eine andere Wert-Entwicklung erlebten als diese rumänische Rarität. Da sie meines Erachtens wirklich selten ist, finde ich die Katalognotierung bei Michel 2010 als eher tief (zu tief). Rumänien ist ja heute ein beliebtes Briefmarkenland, aber in den Jahren nach dem Krieg fiel es in der Gunst der Sammler markant zurück, wie sich an mehreren Beispielen zeigen lässt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.01.2020 22:26:00 Gelesen: 301627# 781 @  
@ Heinz 7 [#780]

Ich möchte noch die Katalogpreise von 1940 Zumstein vergleichen:

Schweiz/Genf Nr. 4 - gestempelt (1847 - Genf, grosser Adler, hell) = CHF 175
Schweiz/Zürich Nr. 2 I - gestempelt (1843 - Zürich 6, Untergrundlinien senkrecht) = CHF 185
Altdeutschland/Bremen Nr. 3 - gestempelt (1860 - Staatswappen, 7 Grote, gelb) = CHF 200
Altdeutschland/Schleswig-Holstein Nr. 1 - (1850 - deutscher Adler, 1 Schilling) = CHF 70
Altdeutschland/Bayern, Porto Nr. 2 - gestempelt Euro 2'200 (1870 - 1 Kreuzer schwarz) = CHF 110
Rumänien, 1877, Karl I. im Kreis, Bukarester Druck von Pariser Platten, 5 Bani Fehldruck, Nr. 44F = CHF 160

Wir sehen also, dass Zumstein 1940 und Stanley Gibbons 1939 die Preise recht nahe beieinander hatten. Erst später wuchsen die Unterschiede.

Ein Sammler, der 1940 CHF 160 für eine Michel Nr. 44F ausgegeben hat, wird nicht glücklich sein, dass dieselbe Marke 2010 mit nur Euro 450 bewertet wurde.

Viele Leute, die sagen, Rumänien sei "heute sehr teuer", mögen für einzelne Werte recht haben. Es gibt aber auch einige Beispiele, bei denen die Preise nicht hoch sind. Die Michel Nr. 44F ist so ein Beispiel.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.01.2020 14:38:27 Gelesen: 301499# 782 @  
@ Heinz 7 [#780]

Zu der Michel Nummer 45 gibt es weitere Spezialitäten.

Ein Essay zu dieser Marke wurde in der Farbe blassgrün herausgegeben.



Offenbar konnte die Farbe nicht überzeugen, und der Wert wurde in der Farbe blau gedruckt.

Da für die Beurteilung der Marke (ihrer Erscheinung) die Zähnung des Druckbogens nicht wichtig war, unterblieb die Zähnung des Versuchsdruckes und folglich ist die Marke bzw. der Fünferstreifen nun unperforiert.

Solche Essays, vor allem in Einheiten, sind einerseits selten und andererseits sehr attraktiv. Falls man solche Sachen findet, sollte man sich überlegen, solche Einheiten auch zu kaufen.

Die Frage, wieviel man dafür bezahlen soll ("darf"), wird individuell sehr unterschiedlich ausfallen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 19.01.2020 18:42:37 Gelesen: 300848# 783 @  
@ Heinz 7 [#778]

Ich möchte eine Auskunft noch nachliefern.

Ich konnte vor Weihnachten die Drucksteinanordnung eines Blockstückes nicht auswendig angeben, habe nun aber das Handbuch II Heimbüchler konsultiert und kann nun den oben gezeigten Block genau platzieren.

Die Michel Nr. 13 (= 20 Parale Marke Cuza) kam zuerst in grossen Bogen zu 192 Marken heraus (16 Reihen zu 12 Marken). Bei einer zweiten Auflage wurden dann aber 200 Marken gedruckt, um die Abrechnung einfacher zu machen.

Nun waren 17 waagrechte Reihen à 12 Marken vorgesehen (Druckstein II); dies hätte also 204 Marken ergeben. Was tun, also? Eine Möglichkeit war, die ersten 4 Felder nicht zu bedrucken. Die erste Reihe hatte also nur 8 Marken.

Die Abbildung stammt aus dem Buch Heimbüchler II, Seite 151. Sie zeigt einen "Zwölf minus vier = Achterblock".



Mein "Sechs minus eins = Fünferblock" (778) ist also offenbar doch kein Eckrandblock, sondern zeigt folgenden Ausschnitt des Drucksteins II:
4.-6. Feld der 1. Reihe (wobei 4. Feld = unbedruckt)
4.-6. Feld der 2. Reihe (gleich 16.-18. Feld des Gesamtbogens)

Heinz
 
10Parale Am: 21.01.2020 21:17:23 Gelesen: 300468# 784 @  
@ Heinz 7 [#783]

Ich verstehe zwar, dass mit der Zahl 200 leichter buchhalterisch abzurechnen ist wie mit der Zahl 192 (16 senkrechte Reihen zu je 12 waagrechten Cuza-Marken), doch wäre es auch möglich gewesen, einen Druckstein II zu schaffen mit 20 senkrechten Reihen zu je 10 Marken?

Nun, diese Druckplatte II bietet also die Möglichkeit, wirklich seltene Markenanordnungen zu sammeln und da macht Sammeln erst richtig Spaß!

Aus der folgenden Karte können wir ersehen, dass es in der 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bereits rege Geschäftsbeziehungen von Tourismusveranstalter in ganz Europa gab.



"SARDEV" war das Amtliche Reisebüro der Rumänischen Staatsbahnen. Was gab es und gibt es nichts Schöneres, als einen Urlaub in St. Wolfgang am Wolfgangsee zu erleben. SARDEV bittet die KURKOMISSION (BADEDIREKTION) um Zusendung von 100 Prospekten via Drucksache, das sonst der "Zoll" die Lieferung verteuern würde.

Freigemacht mit insgesamt 2 Lei aus der Freimarkenserie König Ferdinand I. als Drucksache am 31. März 1926 in Oradea (Kreis Bihor).

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 28.01.2020 00:04:21 Gelesen: 299593# 785 @  
@ 10Parale [#784]

Es freut mich, dass Du wieder etwas zu Rumänien einstellst!

Die Briefmarkenausgabe zu König Ferdinand (ab 1920) gibt ein reiches Feld an schönen Kombinationen / Frankaturen!



Der hier gezeigte Brief sieht von vorne aus, als wäre er unfrankiert. Doch wenn wir den Brief drehen, sehen wir eine schöne Vierfarben-Frankatur im Gesamtwert von 3.75 Lei.



Der Brief ist sauber gestempelt mit dem grossen "CURSA"-Stempel von Braila.

Die handschriftliche Notiz ist übrigens keine aktuelle Preisnotiz. Ein Vierfarbenbrief von Rumänien aus der Zeit von 1870 könnte zwar durchaus Euro 2'500 kosten (oder mehr), aber einen Vierfarbenbrief von 1923 findet man mit etwas Glück für "einen Apfel und ein Ei".

Heinz
 
bignell Am: 28.01.2020 00:25:54 Gelesen: 299583# 786 @  
@ Heinz 7 [#785]

Hallo Heinz,

mit zwölf Farben wohl der bunteste Brief in meiner Sammlung, eindeutig philatelistischer Natur:



1925-03-09 3+5+10+2x25+21x30+40+50+60 Bani +1+3x2+5+7.5 Lei, von Brasov nach Bern

Liebe Grüße, harald
 
Heinz 7 Am: 02.02.2020 22:38:44 Gelesen: 298864# 787 @  
1872 kam die 9. Ausgabe von Rumänien zur Ausgabe: Fürst Karl I. im Perlenkreis. Die erste Serie bestand aus 7 Werten, von 1.5 Bani bis 50 Bani (Michel Nr. 36-42). Ein Auslandsbrief ins nahe Ausland kostete damals 25 Bani.

Dass nun eine Einheit zum Einsatz kam, welche 125 Bani Porto erforderte, zeigt uns, dass es entweder eine schwere Sendung war, oder dass die Destination weit weg lag. Ein Brief nach Kolumbien kostete 1871 genau 125 Bani, allerdings wurde (auch 1871) der Tarif offenbar erhöht auf 160 Bani (siehe: Calin Marinescu, 1993, "Evolutia Tarifelor Postale ..." (Seiten 35+36)).

Solche Postsendungen sind heute bei Sammlern natürlich höchst beliebt.

Einen ganzen Brief mit einer Frankatur 125 Bani kann ich im Moment nicht zeigen, aber immerhin eine interessante gestempelte Einheit.



Michel Nr. 41 b, Fünferstreifen, mit 3 Stempeln "Folticeni".

Sehr schön. Finde ich,
Heinz
 
Heinz 7 Am: 03.02.2020 14:26:53 Gelesen: 298767# 788 @  
@ bignell [#786]

Lieber Harald,

ich habe Dir zu Deinem schönen Beleg gratulieren wollen, aber irgendwie ist das im digitalen Universum untergegangen.

Dein Brief ist wirklich sehr bunt! 2 verschiedene Ausgaben (die dritte und sechste Marke sind nicht bildgleich mit den anderen Marken) und zwölf verschiedene Wertstufen - das ist wirklich rekord-verdächtig.

Weil wir zwei verschiedene Briefmarkenausgaben vor uns haben, sprechen wir besser von einer Mischfrankatur als von einer Buntfrankatur.

Vermutlich hat da wirklich ein Briefmarkenfreund einem anderen (oder sich selber) eine Freude machen wollen und über-reichhaltig seinen Brief frankiert. Die verklebten Lei 27.98 waren postalisch nicht geschuldet, der Brief ist also massiv überfrankiert. Es wäre interessant, herauszutüfteln, wie viel der Einschreibe-Brief regulär gekostet hätte. Die Verwendung fand ja während der normalen Gültigkeitsdauer der Marken statt; es ist also nicht so, dass z.B. die Hälfte der Marken schon gar nicht mehr gültig (oder durch Inflation völlig entwertet) war.

Sicher gelingt es einem hier lesenden Sammler den wahrscheinlich richtigen Tarif bestimmen zu können. Wir kennen zwar das Gewicht des Briefes nicht, aber ohne besonderen Vermerk legen wir wohl am Besten einen einfachen Brief zugrunde. Der Brief zirkulierte eindeutig im März 1925, wie aus Abgangs- und Ankunftsstempel zu ersehen ist.

Gutes Gelingen beim Bestimmen wünscht

mit lieben Grüssen

Heinz
 
bignell Am: 03.02.2020 15:51:18 Gelesen: 298753# 789 @  
@ Heinz 7 [#788]

Lieber Heinz,

da der Inhalt nicht erhalten ist, kann ich über das Gewicht nichts sagen, der Umschlag selbst ist nicht verstärkt (sodass man schweren Inhalt annehmen könnte, so wie man es z.B. von Bankbriefen kennt, mit denen Banknoten verschickt wurden) oder bügig/wellig (wie bei Mustern ohne Wert).

Ob der Empfänger Briefmarkensammler war weiß ich nicht, aber warum sonst der Aufwand so viele verschiedene Wertstufen unterzubringen? Einzig der Zwanzigerblock der 30-Bani-Marke verwundert mich, wenn man philatelistisch überfrankiert, warum dann die große Einheit bzw. die 2-Lei-Marke dreifach?

Der Empfänger Ernst Trechsel ist kein Unbekannter (Autor von "Die Gesellschaft zu den Schuhmachern von Bern." [1]), zum Absender konnte ich nichts rausfinden.

Liebe Grüße, harald

[1] https://www.booklooker.de/Bücher/Ernst-Trechsel+Die-Gesellschaft-zu-den-Schuhmachern-von-Bern/id/A0212SNN01ZZs
 
Heinz 7 Am: 04.02.2020 00:02:59 Gelesen: 298619# 790 @  
@ bignell [#786]

Mit 12 Werten kann ich nicht mithalten, aber soeben ist mir ein schönes Stück mit immerhin 6 verschiedenen Werten aufgefallen. Und: meine Frankatur besteht sogar aus 43 Briefmarken!

Ein Brief von Belint nach Sibiu aus dem Jahr 1947 erforderte eine hohe Frankatur. Der Absender wollte wohl noch alte, kleine Werte aufbrauchen, und verklebte auch Kleinstwerte, die damals kaum mehr einen Wert hatten. 1947 gab es in Rumänien eine Inflation.



Der Einschreibe-Express-Beleg kostete offenbar 11'500 Lei. Diese wurden wie folgt bezahlt.

Mi. Nr. 930 = 1 Lei x 2 Stück = 2 Lei
Mi. Nr. 933 = 4 Lei x 2 Stk. = 8 Lei
Mi. Nr. 943 = 35 Lei
Mi. Nr. 946 = 55 Lei
links Mi. Nr. 958 = 300 Lei x 6 Stk. = 1800 Lei

und Rückseite:



Mi. Nr. 964 = 600 Lei
Mi. Nr. 958 = 300 Lei x 30 Stk. = 9000 Lei
total = 11'500 Lei.

Wenn ich allerdings Marinescu 1993 studiere, werde ich nicht ganz schlau. Tabelle 45: Spalte 4: (Periode 1.12.1946-30.3.1947):

Einfacher Brief = 3'000 Lei
Express-Zuschlag = 6'300 Lei
Einschreibe-Zuschlag = 4'200 Lei
total = 13'500 Lei

Ist der Brief zu wenig frankiert? Oder habe ich einen Fehler gemacht? Wer weiss eine genaue Antwort?

Heinz
 
10Parale Am: 14.03.2020 16:28:31 Gelesen: 294237# 791 @  
@ Heinz 7 [#790]

In [#301] und [#325] zeigt Heinz 7 uns zwei stimmungsvolle Ansichtskarten aus Rumänien. Dem möchte ich eine weitere hinzufügen.

Wir sehen eine Gesellschaft vor einer Hütte mit einem Dach aus Stroh. Unter dem schattigen Vordach und stirnseitig haben sich 15 Personen versammelt. Im linken Vordergrund steht eine barfüßige Bäuerin mit einem Krug in der rechten Hand. Sie trägt ein rotes Kopftuch und eine passende Bluse im Blumenmuster. In der Bildmitte ein weiteres Paar in bunter Tracht, um welches sich die anderen Personen scharen. Ein Mann mit Pelzmütze und einem dicken Umhang sitzt am Boden.

Die lebhafte Szene lief am 5. Oktober 1898 von Bukarest nach Bischofszell, wo sie 3 Tage später einen Ankunftsstempel erhielt. Die Marke ist die selbe 10 Bani marke, die wir auf der wunderschönen Karte von Heinz 7 in [#325] sehen.

"Lieber Vater, liebe Julia! …

Liebe Grüße,

10Parale


 
nor 42 Am: 14.03.2020 22:10:50 Gelesen: 294218# 792 @  
@ Heinz 7 [#790]

Marinescu bringt eine Fülle von Daten und man kann leicht den Faden verlieren. Doch zum oben gebrachten Brief, gestempelt 16 Mar 47, entspricht die aufgeklebte Frankatur dem Tarif. Siehe Marinescu 1993, Seite 17, Tab. 4, Spalte 3, (Periode 15. 3. 1947-28. 4. 1947).

Alles Gute,
nor 42
 
Heinz 7 Am: 15.03.2020 00:19:44 Gelesen: 294202# 793 @  
@ nor 42 [#792]

Besten Dank, geschätzter Kollege, für den Hinweis.

Seltsam, ja, da vorne ist auch eine Tabelle (Tab. 4).

Ich rekonstruiere daraus:

C. Scrisori "alte localitati" (Brief andere Destinationen (als lokal)) = 2500 Lei
TE. Taxa expres "alte localitati" (Express-Zuschlag) = 6000 Lei
TFR. Taxa de reclamatie (Rec.) (Einschreibe-Zuschlag) = 3000 Lei

ergibt tatsächlich 11'500 Lei.

Wann allerdings Tabelle 26 gilt, und wann Tabelle 4, ist mir im Moment nicht klar.

@ bignell [#786]

Ich habe mich gefreut, als ich nun auch einen 12-Farben-Brief fand!



Nicht weniger als 14 Marken wurden verklebt, 12 verschiedene (2 je zweimal), in den Wertstufen 1 Leu, 3.50 Lei, 4.50 Lei, 5 Lei, 6.50 Lei, 10 Lei, 11 Lei, 12 Lei, 20 Lei (2 Motive), 80 Lei und 100 Lei. Zählen wir die Nominale zusammen, errechnen wir eine Summe von 298.50 Lei.

Ob dies irgend einen Sinn macht, bleibe dahingestellt. Ich kann mir vorstellen, dass die meisten Briefmarken, die verklebt wurden, zum Zeitpunkt der Verwendung gar keinen Wert mehr hatten, denn - wir haben schon darauf hingewiesen - Rumänien hatte eine böse Inflationsperiode erlebt.

Am 15.8.1947 wurde eine Währungsreform durchgeführt. Im CMPR '74 steht zwischen der Ausgabe 1947 (15 iunie) und 1947 (15 august) folgender Hinweis:

20.000 Lei = 1 Leu stabilizat

...und der Tarif für einen Brief "C. Scrisori "alte localitati"" sank von 15'000 Lei (seit 28.4.1947) auf 12 Lei (ab 15.8.1947). Da der neue Lei aber mit dem Faktor 20'000 abgewertet war, verbarg dieser Schritt eigentlich eine Erhöhung um das 16-fache:

Tarif: 28.4.1947 = 15'000
Tarif: 15.8.1947 = 12 neue = 240'000 alte Lei

Bei einer sauberen Zäsur wären wohl am 15.8.1947 die alten Marken durch neue ersetzt worden; es gab ja auch eine neue Serie mit König Michael I. und Landesansichten. Die alten Marken waren ja praktisch wertlos (298.50 Lei alt = 0.015 Lei neu).

In unserem Fall schien der Postbeamte grosszügig gewesen zu sein. Mit 6 sauberen Tagesstempeln entwertete er die (praktisch wertlosen) Marken. Ob der Brief sein Bestimmungsland, Schweden, allerdings je erreichte, können wir nicht feststellen. Auch auf der Rückseite finden wir keine entsprechenden Hinweise.

Vermutlich wollte einfach ein Sammler eine schöne bunte Frankatur kreieren. Ob der Brief ab Turnu Severin postalisch je ins Ausland, in den hohen Norden gesandt wurde, darf bezweifelt werden. Vielleicht blief der Brief beim Absender und wir haben hier eine Gefälligkeits-Abstempelung vor uns.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.03.2020 00:50:29 Gelesen: 294199# 794 @  
@ Heinz 7 [#793]

Ein Brief, wie wir ihn nach dem 15.8.1947 erwarten dürfen: mit neuen Briefmarken: Ausgabe 15.8.1947, Freimarken König Michael I. und Landesansichten: Michel Nr. 1066-1076



Hier die Werte 2 Lei, 3 Lei und 10 Lei (= Michel Nrn. 1068, 1069, 1071). Die Summe ergibt 15 Lei.

Gemäss Tabelle 4 Marinescu würde ich jetzt zwar 11 Lei erwarten (seit 1.5.1948), aber das sind die Tarife für Inland. Aus Tabelle 26 entnehme ich die Tarife für Ausland. Für einen einfachen Brief galt der Tarif von 15 Lei. Das ist also korrekt.

Schön, wenn erfahrene Sammler, wie Nor 42, uns bei unseren unbedarften Versuchen Hilfestellung erteilen. Danke.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.03.2020 09:55:59 Gelesen: 294180# 795 @  
@ Heinz 7 [#790]

Ich habe bei meinem Beitrag vom 4.2. bei der Bestimmung des Tarifes einen einfachen Fehler gemacht: Ich habe anhand der Ausland-Taxen versucht, das Porto zu erklären, anstatt anhand der Inland-Taxen.

Das Heft von Marinescu 1993 hat nach meinem Verständnis folgende Einteilung:

Tabelle 1-10: Tarife Inland (Tarifele postale si taxele din Romania; Kapitel 3, Seiten 7-23)
Tabelle 11: Tarife Transnistrien 1941-1944 (Kapitel 4, Seite 24)
Tabelle 12-41: Auslandtarife (Tarifele postale si taxele pentru obiectele de corespondenta externa; Kapitel 5, Seite 25-67).

Der Brief Belint - Sibiu ist 1948 Inland, so einfach ist das. Belint liegt im Banat.

Ich habe also Tabelle 4 zu verwenden, statt Tabelle 26. Bei Brief 794 hingegen gilt der Ausland-Tarif, also Tabelle 26.

Heinz
 
bignell Am: 15.03.2020 10:41:55 Gelesen: 294173# 796 @  
Hallo Heinz,

ich hätte hier auch noch was Buntes:



Briefstück von der Briefrückseite (verstärktes Papier, eventuell Wertbrief) 2x50 Bani + 2x1 + 4x2 + 3 + 6 Lei (Summe 20 Lei) Bukarest (BUCURESTI | 17SEP924 | RECOMANDATE - Einschreiben) - Montreal (MONTREAL | 12 PM | OC 5 | 24 | CANADA), dazu einen ziemlich verschmierten Stempel von 18.9. oben unleserlich, unten EXPEDIE???

Da die Marken nicht hübsch philatelistisch angeordnet wurden, sondern eher auch der Versiegelung dienten, gehe ich hier von Bedarfsverwendung aus, aber da es sich um ein Briefstück handelt, ist das reine Vermutung.

Liebe Grüße, harald
 
buzones Am: 02.04.2020 16:50:57 Gelesen: 292659# 797 @  
@ Heinz 7 [#296]

Den derzeitigen Umständen entsprechend habe ich endlich Zeit und Muße, meine jahrelang "angehäuften" Literatur- und Katalogerwerbungen durchzusehen und zu ordnen. Dabei habe ich in der alten Fachzeitschrift Szekula Briefmarken-Verkehr vom 20. November 1911 auf Seite 495 einen ganzseitigen Artikel zu eben diesem hier gezeigten "Farouk-Brief" entdeckt, der dich/euch interessieren könnte. Scan anbei:



Kommentare erwünscht! :-)

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
buzones Am: 02.04.2020 17:00:10 Gelesen: 292658# 798 @  
@ bignell [#796]

Harald,

ein Teil eines Wertbriefes ist das sicher nicht, der wäre gesiegelt, eventuell "verschnürt" und die Marken hätten nicht so dicht beisammen aufgeklebt werden dürfen.

Die so bunt und ansehnlich frankierten 20 Lei entsprechen schlicht und ergreifend dem damaligen Tarif für einen einfachen, eingeschriebenen Brief ins Ausland im Tarif vom 1. September 1924: 10 Lei Brief + 10 Lei R-Gebühr.

In Rumänien war es noch lange üblich, auf der Rückseite zu frankieren - ob's dazue eine postamtliche Vorschrift gab, entzieht sich meiner Kenntnis. In meiner Sammlung finden sich ähnliche Briefe.

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
bignell Am: 02.04.2020 17:20:15 Gelesen: 292650# 799 @  
@ buzones [#798]

Hallo Ralf,

danke für die Info. Dann finde ich die Verwendung eines verstärkten Umschlags noch seltsamer, aber da nur mehr der Rest erhalten ist, wird man den Grund wohl nie erfahren.

Liebe Grüße, harald
 
Heinz 7 Am: 02.04.2020 18:12:30 Gelesen: 292637# 800 @  
@ buzones [#797]

Hallo Ralf,

dass ich als 800. Beitrag zu unserem schönen Thema den Farouk-Brief ein bisschen besprechen darf, war zwar nicht beabsichtigt, aber Deine "Steil-Vorlage" nehme ich gerne auf und gebe gerne ein paar Details zu diesem Stück.

Dass Du den Brief auf 1911 zurück im Bild zeigen kannst, ist eine tolle Sache! Ich gratuliere Dir! Bela Szekula behauptet in diesem Artikel, dass er offenbar den Brief an den wohlbekanten Händler Kurt Maier (Berlin) weiter verkauft hat, offenbar kurz nach der Entdeckung des Briefes.

Dass der Brief bei Kurt Maier war, wissen die Leser des ersten Handbuches von Fritz Heimbüchler (1994), dort ist dies auf Seite 386 erwähnt. Maier hat den Brief offenbar sehr rasch weiter verkauft, an den Sammler Marty/Paris, angeblich 1912 (siehe Heimbüchler).

Der Sammler konnte sich einige Jahre an dem Brief erfreuen, dann kam er auf den Markt.



Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.04.2020 18:32:57 Gelesen: 292630# 801 @  
@ Heinz 7 [#800]

An der 62. Auktion von Gilbert kam im Oktober 1919 eine Sammlung Europa zum Angebot, von einem Sammler Monsieur R. Ma... "Ma..." war Marty.

Es war ein sehr beeindruckender Verkauf von immerhin 1360 Losen, aufgeteilt auf 6 Tage. Nicht weniger als 28 Fototafeln waren vorbereitet, es war ein toller Auktionskatalog, der uns die Schönheit der Sammlung gut vor Augen führt.

Rumänien war mit zum Teil schwindelerregenden Stücken vertreten. Zwar war das Angebot nicht sehr umfangreich - nur 37 Lose -, aber einige Stücke daraus waren sehr wichtige Stücke für Rumänien. Auf Fototafel 23 sehen wir "unseren" einmaligen Brief mit dreimal der 108 Parale in voller Grösse! Und unten am Rand steht sogar (Bleistiftnotiz): "No 1224 - Vente Marty". No. 1224; das war die Losnummer.

Ich zeige anbei ein Farbfoto aus einem späteren Katalog. Da fehlt die Bleistift-Notiz wieder.



Gemäss Angaben, die ich im Moment nicht prüfen kann, erzielte der Brief einen Preis von £ 1130. Da die Auktion aber in Paris stattfand, ist dieser Preis umgerechnet. Dies war einer der höchsten Preise weltweit, der je für ein philatelistisches Stück bezahlt wurde!

Der Brief verschwand dann meines Wissens lange von der Bildfläche, und wurde erst 35 Jahre später wieder angeboten.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.04.2020 19:08:44 Gelesen: 292618# 802 @  
@ buzones [#797]

1954 wurde in London eine weitere grosse Sammlung versteigert, vom damals führenden Auktionshaus weltweit: H.R.Harmer Ltd., London.



Es war eine wirklich königliche Sammlung, denn der Sammler war Könik Faruq von Ägypten (König 1936-1952). 1952 kam es jedoch zu einem Militärputsch und der König musste nach Italien ins Exil.

aus Wikipedia (von heute kopiert):

"Als am 18. Juni 1953 die revolutionäre Regierung unter Ministerpräsident Nagib die Monarchie für abgeschafft erklärte und Ägypten und der Sudan zu Republiken wurden, verstaatlichte sie sämtliche Vermögenswerte des Königs und versteigerte seine großen Sammlungen von Schmuckstücken und Schätzen".

Im Auktionskatalog von H.R. Harmer war denn auch vermerkt: "The Property of the Republic of Egypt, and now sold by order of the Government" (siehe Seite 1).

Die Faruk-Sammlung war bedeutend. Meines Wissens wurde nicht alles im Februar 1954 in London verkauft, sondern Teile davon auch später in den USA. Der obige Auktionskatalog umfasste aber zweifellos sehr wichtige Teile seiner Sammlung.

Für einen "Harmer"-Sale war der Katalog ungewöhnlich umfangreich. Er umfasste 124 Seiten und 1643 Lose. Gemäss Seite 1 finden sich im Katalog "114 inset illustrations and 9 plates".

Die Sammlung umfasste 1143 Lose Ägypten, die an den ersten 4 Tagen zum Verkauf kamen. An Tag 5 und 6 wurden die "Welt-Sammlungen" verkauft. "Roumania with Moldavia" umfasste nur 6 Lose (1473-1479); 5 hochwertige Einzellose und in Los 1479 den Rest der Sammlung.

Natürlich war der Brief von Galatz nach Jassy wieder in voller Grösse abgebildet (Seite 109). Und wiederum erzielte der Brief ein sehr hohes Ergebnis: GB£ 2'800.

(Fortsetzung folgt).

Seit einem halben Jahrhundert galt dieser Brief als einer der wertvollsten Briefe der Philatelie weltweit.

Heinz
 
10Parale Am: 09.04.2020 11:42:53 Gelesen: 291928# 803 @  
@ 10Parale [#791]

Aus der selben Korrespondenz wie [#791] stammt diese pittoreske Grußkarte aus Rumänien. Sie wurde am 17. Juli 1899 mit 10 Bani freigemacht und lief nach Bischofszell im "Canton" Thurgau.

Ein zweispänniger Ochsenkarren zieht eine Bauerngruppe durch das Furt, im Vordergrund eine Bäuerin in einer typischen Landestracht.

Hier kann man sehen, welche Bedeutung der Ochse in der Landwirtschaft hatte. Noch heute wird dieses Arbeitstier in vielen Regionen Rumäniens eingesetzt. Mitunter ist der Kopf auch zum Motiv der ersten, weltberühmten Marken von Rumänien (Fürstentum Moldau) geworden.

Liebe Grüße

10Parale


 
Gerhard Am: 09.04.2020 14:40:37 Gelesen: 291911# 804 @  
@ 10Parale [#803]

Wunderschöne Karte, sowohl philatelistisch, als auch geschichtlich-kulturell und ein schöner Text; Danke für`s Zeigen.

MphG
und Frohe Ostern
Gerhard
 
lueckel2010 Am: 19.04.2020 13:58:59 Gelesen: 290747# 805 @  
@ 10Parale [#806]

Guten Tag, "10Parale",

"Asche auf mein Haupt", da habe ich Ihre Antwort zunächst doch glatt übersehen.

Nichtsdestotrotz aber auch Ihnen recht herzlichen Dank dafür. Sie waren zielführend! Auch damit ist für mich als Nicht-Rumänien-Sammler (und vermutlich auch für meinen Sammlerfreund in den USA), der nur aus philatelistischer Neugierde gefragt hat, die "Angelegenheit" zufriedenstellend (!) erledigt.
Vielleicht kann ich mich in Zukunft ja mal wieder mit Antworten auf Fragen zu meinem Sammelgebiet USA "revanchieren".

Wünsche auch Ihnen noch einen schönen (Rest-)Sonntag und bleiben auch Sie gesund!

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
Heinz 7 Am: 19.04.2020 23:59:09 Gelesen: 290673# 806 @  
Am 8. Juni 1930 war die Thronbesteigung von König Karl II. Zuerst wurden die Briefmarken des Kind-König Michaels I. überdruckt, doch rund drei Monate später erschienen die ersten Marken mit dem Porträt des neuen Königs, der damals ca. 37 Jahre alt war.



Auf diesem Brief in die Schweiz wurden gleich drei Marken der neuen Serie verwendet:

Mi. Nr. 378 = 2 Lei
Mi. Nr. 379 = 3 Lei x 2 Marken
Mi. Nr. 381 = 6 Lei x 2 Marken

Zusammen ergab dies 20 Lei.

Der Brief wurde am 26.12.1932 versandt und erreichte Zürich 4 Tage später. Leider wurde der Brief zerschnitten, sodass heute nur noch ein Fragment davon übrig ist.

Lose Marken dieser Ausgabe sind im Katalog sehr tief bewertet. Die Marken auf Briefen zu finden, ist aber eine Aufgabe, die nicht ohne Weiteres zu lösen ist, und eine schönes Ziel für einen Philatelisten.

Ich wünsche allen einen guten Wochenstart in 3 Minuten.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 20.04.2020 08:47:11 Gelesen: 290573# 807 @  
@ bignell [#796]
@ Heinz 7 [#806]

Harald und ich zeigen Briefstücke, die selbst als Fragmente noch interessant sind.

Jeder Sammler wird aber zutiefst bedauern, dass durch das Wegschneiden des Hauptteiles des Briefes der Wert des Sammelstückes fast ganz vernichtet wurde.

- Ein Brief von Rumänien nach Canada von 1924 wäre sehr interessant (796)
- auch der Brief von Rumänien in die Schweiz von 1930 würde wohl jeden Sammler erfreuen (806), wenn er denn vollständig wäre.

Darum auch an dieser Stelle der dringende Appell: Zerschneiden Sie keine Briefe, sondern bewahren Sie diese immer vollständig auf. Auch wenn der Brief Mängel aufweist sollten wir immer versuchen, ihn in seiner originalen Form zu bewahren. Aus ästhetischen Gründen kann UNTER UMSTÄNDEN erwogen werden, einen Brief neu zu falten (selten!) oder auf einem Albumblatt vielleicht teilweise abzudecken; wichtig ist aber, dass möglichst alle postalisch relevanten Informationen erhalten bleiben.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 20.04.2020 19:21:07 Gelesen: 290464# 808 @  
@ Gerhard [#804]

So ein Lob tut auch mal gut. Da sage ich danke und zeige gleich eine neue Karte, der es auch nicht an Schönheit und Nostalgie mangelt.

Wasser ist lebenswichtig und ich hatte mal das Glück, auf einem rumänischen Dorf in der Nähe von Sibiu frisches Wasser aus einem Brunnen zu schöpfen, der so aussah wie der Brunnen auf der Postkarte. Eine Frau und ein Mann in typischer rumänischer Tracht begegnen sich am Brunnen. Was heute Facebook und Twitter, war früher der Brunnen am Dorfplatz.

Die pittoreske Karte beinhaltet einen Neujahrsgruß zum Jahreswechsel 1898 zu 1899. Sie entstammt einer Korrespondenz nach Bischofzell (siehe auch [#803]) in die Schweiz.

Solche alte Postkarten sind im Moment das Wenige, wofür ich in der Rumänien Philatelie noch Geld ausgebe, weil sie mir wirklich sehr gefallen und weil sie "noch" den Geldbeutel schonen. Die teuerste Karte mit dem Motiv vom Schloss Peles hat mich mal über 50,-- Euro gekostet, diese Postkarte hier konnte ich nach einem Bietergefecht auch noch für ca. 35 Euro erwerben. Die Karte aus #803 kostete gerade mal 7 Euro. Manchmal muss man auch Glück haben. Aber Bietergefechte zeigen, dass solche alten Karten auch schon sehr begehrt sind.

Liebe Grüße

10Parale


 
Gerhard Am: 20.04.2020 19:40:22 Gelesen: 290454# 809 @  
@ 10Parale [#808]

Ja, die ist auch klasse; aber warum die 2 unterschiedlichen Stempel? Rechts Bukarest, links kann ich nicht lesen. War da eine Nachentwertung, weil der Bukareststempel die Marke nicht traf und was ist das für eine Schrift, ich kann leider gar nichts auf dem linken Stempel lesen.

MphG

Gerhard
 
Heinz 7 Am: 20.04.2020 20:06:20 Gelesen: 290447# 810 @  
@ Gerhard [#809]

Hallo Gerhard,

es war meines Wissens Vorschrift, dass diese Karten doppelt gestempelt wurden. Der Stempel links ist ein Ankunftsstempel von Bischoffszell (Schweiz). Ich lese die Daten "29.XII." (Rumänien) und "1.I." (Schweiz).

Schöne Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 20.04.2020 21:10:52 Gelesen: 290430# 811 @  
@ Gerhard [#809]

Heinz 7 [#810] dürfte Recht haben. Die Karten mussten wohl vorschriftshalber doppelt abgestempelt werden. Es ist ein Ankunftsstempel von Bischofszell vom 1.I.99. Die beiden Abstempelungen von Bukarest sind (zugegeben) keine philatelistische Augenweide.

Die folgende Karte untermauert unter Umständen die Vorschrift der Doppelabstempelung. Die Karte lief am 19. November 1905 von Bukarest nach St. Gallen. Doppelte Abstempelung. Ankunftsstempel von St. Gallen vom 21.XI.05.

Die Karte zeigt vorderseitig die Sparkasse in Bukarest (Casa de depuneri = auch Pfandhaus) im klassizistischen Baustil.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.04.2020 11:53:36 Gelesen: 289571# 812 @  
Wir lesen, dass die Marken von Rumänien seit vielen Jahren sehr populär sind und eifrig gesammelt werden. Dies gilt nicht nur für die klassischen Top-Raritäten, sondern auch für manche späteren Ausgaben. Wehmütig blickt manch ein Sammler zurück auf die Jahre im XX. Jahrhundert, als viele schöne Briefmarken verhältnismässig günstig hätten gekauft werden können. Heute sind viele Angebote sehr "preisfest", um es einmal so zu sagen.



Heute gibt es viele Sammler auch für den "semi-klassischen Bereich", also die Ausgaben nach ca. 1870. Die 9. Ausgabe von Rumänien gibt es mit sehr attraktiven Frankaturen zu bestaunen. Besonders interessant sich auch die Unterschiede der Druckbilder der Ausgaben "Pariser Drucke", "Bukarester Druck von Pariser Platten" und "Bukarest Druck". Nicht alle diese Ausgaben findet man ohne Weiteres, besonders nicht als ungebrauchte Einheiten oder als schöne, bedarfsgerechte Frankaturen.

Ich schätze ungebrauchte Einheiten sehr. Anbei zeige ich zwei Viererblocks der Michel Nr. 39 und 45. Die Unterschiede in Druck, Farbe, Zähnung machen klar, dass für Spezialsammler ein weites Feld offensteht. Auch Wasserzeichen- und Papierunterschiede können sehr wichtig sein.

Lose, schlecht gestempelte oder defekte Marken der 9. Ausgabe gibt es mehr als genug. Ich rate jedoch allen Philatelisten ungebrauchte Einheiten zu beachten und zu sammeln. Sie sind oft erstaunlich selten.

und einfach schön!

Heinz
 
10Parale Am: 13.05.2020 21:29:25 Gelesen: 287425# 813 @  
@ Heinz 7 [#812]

Diese Viererblocks der 9. Ausgabe sind wunderschöne klassische, blaue Marken (10 Bani). Ich schätze sie auch sehr auf Briefen oder Ganzsachen als Zusatzfrankatur, Beispiele haben wir in diversen Rumänien-Beiträgen schon gesehen.

Heute erreichte mich eine lang ersehnte Lithographie aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Wir sehen auf dem Bild 2 typische Roma Frauen in warmer, bäuerlicher Tracht. Sie nähern sich, weil eine der Beiden Feuer braucht für die Zigarette. Der Boden ist hart und schneebedeckt, die Bäume im Hintergrund kahl.
Links eine typische Bauernhütte mit einem Strohdach. Ich bin sicher, die Beiden stehen auf einem Teppich. So reinigte man in Rumänien Teppiche, indem man sie auf den Schnee legte. Ein faszinierendes, pittoreskes und rares Motiv.

Die Karte lief von Bukarest (da bin ich mir sicher, obwohl die Stempel nur halb abgeschlagen wurden) nach Othée in Belgien, wo sie am 2. Mai 1906 mit einem schwer lesbaren Ankunftsstempel abgeschlagen wurde. Der Empfänger war ein Student, die Sprache ist französisch.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 17.05.2020 19:57:31 Gelesen: 286944# 814 @  
@ 10Parale [#813]

Das ist eine sehr hübsche Ansichtskarte!

Auch ich habe etwas Nettes gefunden.

Markenheftchen sind im Catalogul Marcilor Postale Romanesti CMPR 74 nicht katalogisiert.

Kürzlich habe ich folgendes Heftchen gefunden:



1939 gab es eine Weltausstellung in New York. Dazu gab Rumänien zwei Briefmarken heraus (CMPR Nr. 670+671, siehe Seite 210). Dass die Marken auch als Markenheftchen erhältlich waren, ist im CMPR m.W. nicht vermerkt.

Vielleicht waren diese Heftchen nicht offiziell, sondern privater Natur?

Gezähnt/lose sind die Marken jedenfalls nicht teuer. Ich nehme an, als Markenheftchen sind sie relativ selten.

Heinz
 
10Parale Am: 26.05.2020 21:10:42 Gelesen: 285679# 815 @  
@ Heinz 7 [#814]

In einem gewöhnlichen Katalog von Rumänien (von Lazar Carjan u. Mircea Gheorge Manole - 2006) fand ich den Hinweis, dass von diesen speziell zur Weltausstellung in New York herausgegebenen Markenheftchen (rum.: carnet) 50.000 Exemplare ausgegeben wurden, also offizieller Natur. Preis 2006: 8 € pro Stück.

Sehr viel teurer sind die ungezähnten Ausgaben (rum. Serie nedantelata), ein postfrischer Viererblock wird in o.g. Katalog mit 3.600,-- Euro bewertet, ebenfalls gestempelt.

Die folgende Ansichtskarte lief am 22. Juni 1897 von Bukarest nach St. Petersburg 13.6.1897 schwach abgeschlagen wurde. Auf Grund der unterschiedlichen Kalender ist das Datum in Russland hochzuzählen.

Liebe Grüße

10Parale


 
buzones Am: 26.05.2020 22:15:31 Gelesen: 285662# 816 @  
@ Heinz 7 [#814]
@ 10Parale [#815]

Ich bin etwas irritert darüber, dass dieses "carnet“ als "Markenheftchen" bezeichnet wird.

Ein Markenheftchen ist laut Begriffslexikon der Philatelie des BPP folgendermaßen definiert:

Ein Markenheftchen ist eine Zusammenstellung von Briefmarken, bei der die Marken in einem oder mehreren Blättern gleicher und/oder verschiedener Wertstufen zusammengefasst verkauft werden. Je nach Ausführung können Zwischenblätter in Markenheftchen enthalten sein, die ein Zusammenkleben verhindern sollen und als Werbeträger genutzt werden können. Die Heftchenblätter sind im Markenheftchendeckel durch Klammerung, Klebung oder Nähung befestigt. Bei selbstklebenden Postwertzeichen sind diese direkt auf der als Markenheftchendeckel dienenden Unterlage aufgebracht. Markenheftchen werden in der Regel in (Zusammendruck-)Bogen, sog. Markenheftchenbogen, gedruckt, aus denen dann die einzelnen Markenheftchen konfektioniert werden.

Das von Heinz gezeigte Produkt entspricht doch eher einer Klappkarte mit eingeklebten Marken, ähnlich den bekannten Ministerkarten der ehemaligen Deutschen Bundespost.

Und Schluss mit der Besserwisserei. :-)

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
Heinz 7 Am: 27.05.2020 11:30:37 Gelesen: 285591# 817 @  
@ buzones [#816]

Ralf, es scheint mir, dass Du recht hast.

Dir, 10 Parale, danke ich für die Angaben.

@ 10Parale [#808]

Die Ansichtskarten gefallen mir. Danke fürs Zeigen.

Heinz
 
10Parale Am: 27.05.2020 17:34:14 Gelesen: 285549# 818 @  
@ buzones [#816]

eine Klappkarte mit eingeklebten Marken ist per se eine nicht offizielle Definition. Ich wundere mich immer, dass die strengen Worthüter der Philatelie keine Zweideutigkeit zulassen, die ein Begriff durchaus haben kann. Ein Carnet kann auch ein Schulheft bedeuten, aber kein rumänischer Lehrer hat sich bislang beschwert, dass der Begriff Verwendung in anderer Bedeutung findet.

Da wir hier jedoch ein philatelistisches Forum sind, scheint es mir auch so, also hat buzones Recht.

10 Parale
 
Heinz 7 Am: 30.05.2020 10:00:31 Gelesen: 285126# 819 @  
Rumäniens Postgeschichte ist äusserst spannend und lehrreich. Dass ausländische Postverwaltungen auf dem Gebiet der Moldau und der Walachei tätig waren, ist zwar allgemein bekannt, aber selbst grosse Sammler kümmern sich dabei in der Regel nur um die österreichische Post. Die schwierigeren Gebiete werden oft einfach weggelassen.

Französische Post oder russische Post auf dem Gebiet der Moldau oder der Wallachei ist selten. Noch schwieriger wird es aber bei türkischer Post oder griechischer Post!

Bei den seltenen Gelegenheiten, wenn solche Briefe einmal angeboten werden, verlangen die "bekannten" Auktionshäuser in der Regel sehr hohe Ausrufpreise, was den Kreis der Interessenten stark einschränkt.

Nun sehe ich, dass beim griechischen Auktionshaus "Karamitsos" (Thessaloniki) ein sehr seltener Brief mit griechischer Post in Rumänien angeboten wird. Auktion 660 vom 13.6.2020: Los 1586 zeigt uns einen Brief von Syros aus dem Jahr 1859, unfrankiert, natürlich, denn Griechenland hatte damals noch keine Briefmarken. Der Brief wurde nach Bukarest gesandt und vom Absender im Voraus bezahlt. Davon zeugt der Taxvermerk (handschriftlich: 130 Lepta) und der Stempel (auf der Rückseite, leider nicht abgebildet, aber im Katalog-Lostext erwähnt).

Spannend und sehr selten ist nun die Beförderung durch die griechische Post! Davon zeugen die zwei griechischen Stempel "Ibraila" (Durchgangsstempel) und "Bukarest" (Ankunftsstempel). Zwischen den zwei Stationen liegen 4 Tage; die ganze Beförderung scheint drei Wochen gedauert zu haben!



Es gibt meines Wissens nur fünf solche Briefe. Es sind Pretiosen für engagierte Philatelisten.

Angesichts der Seltenheit des Briefes halte ich den Ausrufpreis von nur Euro 2500 für ein Schnäppchen. Ich denke, es wird nicht bei diesem Preis bleiben.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.06.2020 21:19:25 Gelesen: 284455# 820 @  
@ Heinz 7 [#819]

Ich habe über "griechische Post in Rumänien" geschrieben, aber aktuell wurden ein paar Lose "französische Post in Rumänien" angeboten

... und verkauft! Mit einem sehr bemerkenswerten Erlös für das Spitzenlos.

Los 829



1871 wurde dieser Brief von Braila nach Lyon gesandt. Das Besondere daran: er wurde mit französischer Post befördert. Das zeigt schön der Doppelkreisstempel "Ibraila"

Den Ausrufpreis von Euro 350 hätte ich gerne bezahlt. Mein Gebot lag markant darüber. Der Zuschlag hat mich nun aber auch überrascht.

Gemäss "Liste des prix atteints" erreichte das Los 829: Euro 2315.
(Lugdunum, Vente sur Offres no. 114).

Anbei noch der Text des Auktionsloses.

ROMANIA - IBRAILA French P.O : 1871 "BORDEAUX ISSUE" Pair 20c (n°46) canc. GC 5085 + IBRAILA VALACHIE on cover to FRANCE. Light strike but "BORDEAUX" Issue used at IBRAILA are of GREAT RARITY. Vf.

Es freut mich, dass auch dieses lange nur wenig beachtete Gebiet im Interesse der Sammler gestiegen ist.

Heinz
 
10Parale Am: 05.06.2020 19:48:05 Gelesen: 284412# 821 @  
@ Heinz 7 [#820]

Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr rare Verwendungsformen auf den Preis schlagen. Türkische, griechische und französische Post in den Fürstentümern sind Preziosen der Philatelie und die beiden Stücke, die Heinz 7 uns zeigt, erzielten starke Preise.

Bei dem senkrechten Paar der 20 Centimes erkenne ich bei der oberen Marke eine offene Stelle (Loch), dies scheint aber keinen Einfluss auf das Resultat gehabt zu haben. Dies stärkt mich in dem Glauben, dass die Preisfindung immer nur im Gesamtkontext der Gesamtdarstellung stattfindet. Eine Adresse an eine berühmte Persönlichkeit, die Seltenheit eines Postamtes, die kurze Verwendungszeit eines Stempels, die Anordnung in einem Bogen oder Streifen machen aus einer angeschlagenen Briefmarke dennoch eine Preziose.

Wir werden unser Augenmerk verstärkt auf diese Gebiete richten, gerne hätte ich Heinz 7 diesen Beleg auch gegönnt.

Ich zeige heute eine Ansichtskarte aus SZEKELYUDVARHELY. Die Ansichtskarte wurde in Budapest hergestellt und zeigt die katholische Mädchenschule in Oderhellen oder rumänisch Odorheiu Secuiesc im Landkreis Harghita in Rumänien.

An dieser Schule hat meine Frau in den 1990er Jahren des 20. Jahrhunderts rumänische und englische Sprache unterrichtet. Natürlich war es da eine rumänische Schule mit ungarisch- und rumänisch sprechenden Kindern und Jugendlichen. Als diese Karte geschrieben wurde, am 10. August 1920, war der Schulbetrieb noch in der Hand der Barmherzigen Schwestern. Acht (8) dieser Schwestern verewigten sich gleichsam mit Ihrer Unterschrift auf der Karte. Die Anschrift ist beachtenswert: "Hochehrwürdiger...…Herr …. in Bukarest".

Wir sehen einen ungarischen Stempel von Odorheiu und 2 rumänische Freimarken, die man nicht so oft auf Belegen antrifft.

Liebe Grüße

10Parale


 
Gerhard Am: 06.06.2020 01:01:21 Gelesen: 284390# 822 @  
@ 10Parale [#821]

Tolle Karte, die Du da zeigst, philatelsistisch schon ein Hingucker und dann noch der Hintergrund. Ich finde es immer wieder faszinierend, welche (kleinen) Geschicht(chen)e bei der Vorstellung solcher Stücke zu Tage kommt, Philatelie ist eben mehr als bloßes Postwertzeichen ansammeln!

MphG
Gerhard
 
10Parale Am: 08.06.2020 21:55:38 Gelesen: 284275# 823 @  
@ Gerhard [#822]

"Philatelie ist eben mehr als bloßes Postwertzeichen ansammeln!"

Dem ist nichts hinzuzufügen. Dennoch habe ich aktuell eine Sammlung Tschechische Republik beboten, einfach mal ansammeln und sehen, was diese junge Republik, die ich sehr liebe, so auf den Fahnen stehen hat.

Nun gut. Heute zeige ich eine alte Straßen- und Stadtansicht von Galatz. Rechts oben die um 1870 erbaute griechische Kirche, im Hintergrund das Hotel Metropol und der zentrale Stadtpark. Eine Pferdegespann treibt eine Kutsche über den breit angelegten Boulevard.

Die Karte hat unten rechts einen kleinen Knick. Sie lief am 16. November von Galati nach Wien, wo sie am 18. November mit einem blauen Stempel abgeschlagen wurde.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 19.06.2020 14:25:50 Gelesen: 283545# 824 @  
Die Donau Dampfschiffahrtsgesellschaft operierte, wie es ihr Name sagt, auf der Donau. Die Donau ist (unter anderem auch) der Grenzfluss zwischen der Wallachei und Bulgarien. Einzelne Häfen lagen auf bulgarischem Gebiet, viele aber auch auf rumänischem. Darum ist der Postverkehr der DDSG für viele Rumänien-Sammler von höchstem Interesse. Die vier Briefmarken dazu finden wir im Michel-Katalog aber verständlicherweise unter der Rubrik "Österreich".

Die gängigen Kataloge listen nur die vier DDSG-Marken von 1865-1878 auf (Mi Nrn. 1-4). Dass daneben weitere Marken herausgegeben wurden, wissen viele Sammler nicht.



Dies ist keine BRIEF-Marke, sondern eine Gepäck-Kontrollsmarke. Sie sind sehr grossformatig (ca. 5,6 cm im Quadrat).

Im CMPR '74 sind sie auf Seite 526 summarisch gelistet. Es gibt sehr viele verschiedene dieser Marken: Gepäck-Control-Marke. Echt verwendet sind sie seltener als ungebraucht.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.06.2020 22:40:20 Gelesen: 283273# 825 @  
@ Heinz 7 [#824]

Die D.D.S.G. gab bekanntlich einige wenige Briefmarken heraus. Schön frankierte Briefe aus Rumänien mit DDSG-Marken sind immer eine Freude. Die Kenner achten daneben noch auf die Stempel, von denen es zahlreiche sehr seltene gibt.

Ein wirklich wunderbarer Brief wurde heute in Wiesbaden versteigert.



Ein Brief von Oltenitza nach Galatz, frankiert mit einer 1866 Marke 17 Kreuzer rot (Michel Nr. 1). Besonders schön auch der extrem seltene Schiff-Stempel "PROPELLER SULINA-7". Im Buch von Blistyar 2011 war dieser Stempel mit Euro 2'000 bewertet (Seite 177).

Der Ausruf lag nun bei Euro 2'500. Ich dachte mir, dass der Brief wohl kaum zu diesem Preis verkauft würde, und so war es denn auch. Dass er aber gleich auf Euro 8'500 Zuschlag kletterte, das hat mich dann doch überrascht.

Heinz
 
10Parale Am: 08.08.2020 12:50:25 Gelesen: 279954# 826 @  
@ Heinz 7 [#825]

Das ist wirklich eine Preziose der DDSG. Hier sieht man wieder schön, welchen Wert seltenen Stempel zugemessen wird. Wenn dann noch viele solvente Bieter, - und nur solche können diese Raritäten kaufen -, sich um das Stück bemühen, kommt wie in diesem Fall ein sehr hoher Preis zustande.

Dieser Tage hat mir das Auktionshaus Corinphila wieder einige schöne Kataloge der kommenden Auktion im September 2020 zugesandt. Wenn man solch ein Paket erhält, freut man sich natürlich, allein schon das Studium der Kataloge ist faszinierend. So gibt es auch einen Katalog "The Werner Schindler Collection - Austrian Mail in the Levant". Auch dort wird unter der Rubrik "The Importance of the DDSG" ein teurer Brief aus der Farranga Korrespondenz angeboten, der ein waagrechtes Paar der 10 Kreuzer auf einem Brief von Calafat nach Brailla für 3.000 Schweizer Franken (ca. 2.820,-- €) zum Ausruf bringt.

Da ich in dieser September-Woche Urlaub habe, überlege ich mir einen kleinen Ausflug nach Zürich, um wieder einmal Auktionsluft zu schnuppern.

Weniger spektakulär und total günstig habe ich diesen Erst- und Sonderflugbeleg erhalten. Er würdigt den Flug der Caravelle mit der Austrian Airlines von Bukarest nach Wien am 19. Mai 1965. Die beiden Marken zeigen sowjetische bzw. amerikanische Raumfahrer. Die zwei Flaggen der Weltmächte harmonisch auf einem Brief. Rückseitiger Ankunftsstempel von Wien.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 17.10.2020 21:58:34 Gelesen: 271208# 827 @  
@ 10Parale [#826]

Nun, es ist ruhig geworden bei diesem einst so lebhaften Thema. Stille Wasser gründen bekanntlich tief und tief in die Tasche greifen muss man für die Preziosen der rumänischen Philatelie. Diese wurden hier im großen Rahmen sehr detailliert und gründlich beschrieben.

Nun, ich habe das Thema einmal begonnen und werde es fortsetzen. "Gerhard Lang-Valchs" beschäftigt sich in der Ausgabe Nr. 9 der Schweizer Briefmarken Zeitung (SBZ) mit den angeblichen Spiro-Bögen von Rumänien in einem ersten Teil.

Sehr lesenswerter Artikel, leider konnte ich die Fortsetzung noch an keinem Kiosk in Basel finden.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 26.11.2020 11:46:01 Gelesen: 265274# 828 @  
@ Heinz 7 [#137]

Heute feiert ein ganz grosser Philatelist seinen 90. Geburtstag. Fritz Heimbüchler, hier gezeigt auf einer Ganzsache von Rumänien



Er hat in den letzten 60 (?) Jahren die Rumänien-Philatelie geprägt wie kein Zweiter. Nicht nur ist er Vorsitzender der ARGE Rumänien seit einer gefühlten Ewigkeit (seit mehr als 40 Jahren), er war auch ein ganz grosser Sammler (mit zwei Grand Prix International - Auszeichnungen). Er war Prüfer für das Gebiet und die erste Anlaufstelle für die klassischen Briefmarken von Rumänien. Seine Handbücher 1994, 2002 und 2007 waren wegweisend und haben viel dazu beigetragen, dass die Rumänien-Philatelie definitiv aus ihrem Dornröschen-Schlaf wachgeküsst wurde, in dem sie sich nach der Teilung Europas nach dem 2. Weltkrieg lange Zeit befunden hatte.

Fritz Heimbüchler hat unzählige Ehrungen erhalten für seine Verdienste in der Philatelie. So ist er u.a. eingeladen worden die "Roll of Distinguished Philatelists" zu unterzeichnen.

Die Mitglieder der ARGE schätzen vor allem die jährlich stattfindenden Symposien, die uns an viele, viele Orte in Europa gebracht haben (meist wurde der Anlass mit einer internationalen Ausstellung verknüpft). Teils waren die Anlässe so gut besucht, dass sich die Referenten beinahe um ein Zeitfenster "prügeln" mussten, um einen Fachbeitrag unterbringen zu können.

Fritz ist noch immer fit & munter, was uns alle freut. Sein Gedächtnis ist phänomenal! Seine (Haupt-) Sammeltätigkeit hat er nun auf "Brasilien" verlegt, seit er seine zweite Rumäniensammlung verkauft hat (2010-2013).

Alles Gute, lieber Fritz! Du bist ein "Maradona der Philatelie"!

Heinz
 
nor 42 Am: 26.11.2020 17:53:53 Gelesen: 265197# 829 @  
@ 10 Parale (#827)

Die SBZ habe ich nicht bei Hand und weiß nicht was dort steht. Betr. der "Spiro-Bögen" schauen Sie mal im "The London Philatelist", Mai 2020 nach.

Alles Gute,
nor 452
 
Franz88 Am: 28.12.2020 15:12:12 Gelesen: 259299# 830 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Auslandsbrief vom 16.1.1875 von Focsani (Stadt in der historischen Region Westmoldau) nach Wien. Der Brief wurde mit 10 + 15 Bani - Marken frankiert.
Rückseitiger Ankunftstempel WIEN 19.1.75

Ich vermute, die 25 Bani waren die Gebühr für einen einfachen Auslandsbrief.

Liebe Grüße
Franz


 
10Parale Am: 28.12.2020 21:50:44 Gelesen: 259274# 831 @  
@ Heinz 7 [#828]

Von einem Freund der ARGE Rumänien habe ich vom 90. Geburtstag von Fritz Heimbüchler erfahren. Nun sehe ich zum ersten Mal, dass es eine rumänische Ganzsache über ihn gibt, und das finde ich ganz toll.

Auch wenn ich mich mittlerweile aus der Rumänien Philatelie zurückgezogen habe, konnte ich den "Cercetator" selbst ein paar Mal treffen und war stets fasziniert von der forschenden Ruhe und Überzeugungskraft, die er ausstrahlt.

In Kürze werden bei Corinphila in Zürich wieder einige "Cap de Bour" angeboten. In Kürze werden Träume wahr und Träume scheitern. Ich wünsche Herrn Heimbüchler etwas verspätet noch viel viel Freude mit der Philatelie.

Liebe Grüße

10Parale
 
10Parale Am: 04.01.2021 19:53:58 Gelesen: 258346# 832 @  
Ab und zu streife ich noch durch die wunderschöne, geheimnisvolle und zum Studium aufrufende Welt der rumänischen Klassik.

Über die 3 Bani Marke violett wurde hier ja schon viel geschrieben, speziell über die sehr seltenen Drucksachen, die wir von dieser Portostufe ständig suchen, nie finden und wenn ja, dann nicht bezahlen können (Satire!).

Nun habe ich für glatte 12,38 € (ohne Aufpreis!, Satire!) dieses kleine Briefstück erworben. Schon beim Kauf war ich skeptisch und heute konnte ich das Stück persönlich begutachten.

Meiner Meinung nach ist das Stück echt. Der Stempel von Galati ist der kleine Stempel (stampila mica H), bei Kiriac Dragomir als fig.500 gelistet - GALATI III ohne Ornament. Als Stempeldatum erkenne ich den 04. August 72, also innerhalb der Gültigkeit (bis 30. September respektive 12. Oktober - Kalenderdifferenz lt. Michel - lt. Dragomir sogar der 2. März 1883). Da der Stempel beide Marken hälftig bedeckt halte ich auch die Marken für echt.

Nun, man wird nicht erfahren, wie da Porti sich einmal zusammensetzte, mindestens 6 Bani wurden hier verklebt. Skeptisch macht mich das Papier, auf dem die Marken kleben, dies ist sehr sauber. Allerdings zeigt es Wellen wie Briefpapier.

Liebe Grüße

10Parale


 
antwortscheinsammler Am: 18.01.2021 11:31:20 Gelesen: 255925# 833 @  
@ 10Parale [#532]

Habe lange danach gesucht aber heute hatte ich endlich den ersten und bisher einzigen bekannten Internationalen Antwortschein von Rumänien mit Stempel aus Bessarabien / Moldova in der Post.

Sollte ich mich täuschen und jemand weitere Scheine aus der Rumänischen Zeit kennen, würde ich mich natürlich sehr über eine Nachricht / Scans freuen.

Da die Sowjetunion ebenso wie früher Russland nie eigene IAS ausgegeben hat, sind solche aus Rumänien die einzig möglichen Antwortscheine vor der Selbständigkeit Moldawiens.

Rumänien Ro4 30 bani. ausgegeben in CHISINAU 13. APR. (1)921



LG antwortscheinsammler
 
10Parale Am: 18.01.2021 14:48:22 Gelesen: 255875# 834 @  
@ antwortscheinsammler [#833]

Ein großartiger Fund. Ich denke, es ist wirklich ein ganz seltenes Stück, vor allem durch den ausgezeichneten Stempel von CHISINAU. Ob es noch mehr davon gibt, weiß ich nicht, vielleicht können andere Rumänien Experten uns darüber etwas mehr sagen.

Bei Geigle und Gärtner, den beiden berühmten Auktionshäusern, gibt es im Moment einiges auf philasearch zu bewundern, aber von Rumänien bzw. Bessarabien habe ich dort nichts gefunden.

Ich halte die Augen offen. Was jetzt noch fehlt ist die nötige Werbung für das gute Stück. Dann ist es eine Preziose. Ich bin begeistert.

Liebe Grüße

10Parale
 
antwortscheinsammler Am: 18.01.2021 16:50:51 Gelesen: 255836# 835 @  
@ 10Parale [#834]

Ich freue mich sehr, dass Du meine Begeisterung für das Stück teilst.

Liebe Grüße
Antwortscheinsammler
 
10Parale Am: 31.01.2021 10:40:41 Gelesen: 253284# 836 @  
@ antwortscheinsammler [#835]

Sehr gerne teile ich die Freude anderer Sammler über Ihre Preziosen und Lieblingsstücke.

Heinz7 hat uns im Themengebiet "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" über den sensationellen Verkaufserlös des Greifensee Briefes aus der Erivan Haub Sammlung unterrichtet. Bei Corinphila in Zürich ging tatsächlich die Post ab.

Bei der 257. Briefmarken Auktion Ende Januar 2021 wurde von Corinphila eine 27 Parale Marke mit 2 Teilstempel von Galatz 10/9, die einst die Sammlung von König Farouk I. zierte, für 20.000 Schweizer Franken zugeschlagen (siehe SCAN).

Ich persönlich freute mich auch noch über weitere Ergebnisse in der Sektion Rumänien. Die 30 Parale Marke erhielt in ihren diversen Daseinsformen hervorragende Zuschläge, so wurde ein Bogen des Plattendrucks für 500 Schweizer Franken (exklusiv Aufschlag) zugeschlagen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 31.01.2021 14:32:00 Gelesen: 253240# 837 @  
@ 10Parale [#836]

"Alte Liebe rostet nicht!" - dieses Sprichwort fiel mir ein, als ich Deinen Beitrag las. Obwohl Du Dich von Deiner Rumänien-Sammlung getrennt hast, verfolgst Du immer noch mit Interesse Dein ehemaliges Sammelgebiet. Gut so!

Ja, bei Corinphila kamen einige schöne Rumänien-Lose zum Angebot. Auch beim Gebiet Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft waren viele Lose enthalten, die postgeschichtlich Rumänien zugeteilt werden können.

Ich habe einige Lose beboten, ging aber fast ganz leer aus, weil wiederum wurde emsig geboten. Einige Lose wurden sehr teuer. Nur wenige Lose waren günstig zu haben. Das ist immer wieder möglich, wenn generell die Ausrufpreise tief sind. Bei Corinphila ist dies mehrheitlich der Fall. Da werden dann meist auch sehr viele Lose verkauft, und viele weit über dem Startpreis. Wenn der Käufer etwas zum Startpreis erhält, ist das Los in der Regel recht preisgünstig (wobei dies meines Erachtens auch nicht durchgängig gilt).

10 Parale: Deine Lieblingsmarke ist die Michel Nummer 10: die 30 Parale-Marke. Hiervon wurde nicht nur ein Originalbogen (Plattendruck) angeboten, (Du hast es oben erwähnt), sondern z.B. auch eine sehr schöne Einzelfrankatur der Nr. 10 Ix



Das Los 5729 aus der Provera-Sammlung hatte einen Startpreis von CHF 200. Dabei blieb es aber nicht, sondern der Zuschlag erfolgte bei CHF 600. Rechnen wir das Aufgeld hinzu (22%), landen wir bei CHF 732.

Der Preis war also hoch, aber der Brief (bzw. seine Marke) ist auch aussergewöhnlich schön.

Zur Ergänzung: Fritz Heimbüchler bewertete in seinem Handbuch 2002 eine Einzelfrankatur der 10Ix auf Brief mit 300 Euro.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag

Heinz
 
10Parale Am: 17.02.2021 21:13:02 Gelesen: 249210# 838 @  
@ Heinz 7 [#837]

Ein Vorteil der Corinphila Auktion war bestimmt auch die Möglichkeit, bequem von zu Hause aus mitbieten zu können. Ich verstehe nicht, weshalb nicht alle Auktionshäuser Live-Bieten anbieten.

Bei der Bewertung der 30 Parale Marke, vornehmlich der 10Ix, spielt der Stempel meiner Ansicht nach eine sehr große Rolle. Da ist viel Luft nach oben, wie wir auch schon bei vergangenen Auktionen bei Corinphila gesehen (und gespürt) haben.

Der folgende Brief wurde am 27. Juli ? 1836 in Nagybany (Baia Mare) geschrieben und nach Papan ?? verschickt.

Baia Mare liegt im Nordwesten Rumäniens im Gebiet Maramures. Die bevölkerungsreich Kreishauptstadt, die im 12. Jahrhundert gegründet wurde, gehörte 1836 zur ungarisch österreichischen Monarchie. Davon zeugt der recht seltene Stempel auf der Vorderseite des Briefes in einem Agraffen-ähnlichen Oval.

Der Vorbesitzer hat schon einige Recherchen angestellt und da er den Stempel bei Müller (österreichisches Stempelhandbuch) nicht fand, bezeichnete er diesen Stempel als unbekannt. Kurzerhand hat er den Brief bei ebay unter der Rubrik Rumänien eingestellt (Vorphilatelie Rumänien). Im Prinzip hat er ja Recht. Ich musste den Brief einfach haben.

Ich habe den Stempel auch noch nirgends gesehen und wäre jetzt auf die Hilfe großer Experten angewiesen. Die Vorderseite ist in ungarischer Sprache, leider hat mein ungarischer Bekannter noch nicht reagiert. "Papan" habe ich im Internet auch nicht gefunden (außer in Malaysia, was wohl ausgeschlossen ist).

Liebe Grüße

10Parale



 
bignell Am: 17.02.2021 23:35:49 Gelesen: 249177# 839 @  
@ 10Parale [#838]

Hallo 10Parale,

damit ist Papa [1] gemeint.

Liebe Grüße, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A1pa
 
10Parale Am: 18.02.2021 19:23:45 Gelesen: 248963# 840 @  
@ bignell [#839]

Vielen herzlichen Dank für diese Antwort. Mittlerweile hat sich mein ungarischer Bekannter gemeldet und gemeint, dass der Text unglaublich schwierig zu lesen ist. Es handelt sich aber um einen Kirchenbrief. Der Absender scheint ein kirchlicher Würdenträger (Superintendent) zu sein.

Mich kribbelt und juckt es, was den Stempel NAGYYANY FRANCO betrifft in allen Gliedern. Anscheinend ist er in der Literatur noch nicht bekannt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 19.02.2021 17:20:47 Gelesen: 248714# 841 @  
@ 10Parale [#840]

Guten Tag

Ich bin leider sehr in Eile, darum nur kurz.

Könnte dies nicht ein Stempel sein von NAGY BANYA? Wenn das A beim Stempelabdruck fehlt, kann es sein, dass beim Einfärben des Stempels der Buchstabe "A" aus irgend einem Grund nicht erfolgte. Oder der Stempel war defekt?

Unter Nagy Banya katalogisiert Edwin Müller einen Stempel (siehe Nr. 1792, Handbuch der Entwertungen von Österreich und Lombardei-Venetien, 1961).

Ich sehe keinen direkten Bezug zu Rumänien. Nagy Banya lag damals (1836) in Ungarn und war nie rumänisch, erst sehr viel später. Oder irre ich mich?

Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 19.02.2021 21:13:23 Gelesen: 248665# 842 @  
@ Heinz 7 [#841]

Unter [1] findet man die Aufteilung des Königreichs Ungarn im Vertrag von Trianon (The Dismemberment of Hungary by the Treaty of Trianon - 4 June 1920),

Du hast natürlich Recht. Der Brief wurde 1836 im Königreich Ungarn geschrieben in ungarischer Sprache. Heute gehört Baia Mare zu Rumänien.

Interessant für Schweizer Eidgenossen dürfte sein, dass in dem Brief eine Wort Kombination auftaucht, die sich auf das sogenannte HELVETISCHE BEKENNTNIS bezieht (rot eingerahmt). Darauf hat mich heute Abend ein ungarischer Freund aufmerksam gemacht. [2]

Kurz zur Erläuterung: Vom 30. Januar - 4. März 1536 versammelten sich in Basel die reformierten Eidgenossen, um sich um eine Annäherung an die Lutheraner zu bemühen.

Das Zweite Helvetische Bekenntnis (1561 entstanden) wurde von allen reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz mit Ausnahme von Basel angenommen, zusätzlich auch von Genf, den Reformierten in Schottland, Polen, Österreich und Ungarn.

Man sehe mir bei allen Rumänien Sammlern diesen weiten Ausflug in ungarische und kirchliche Gefilde nach. Doch einen gewissen Berührungspunkt kann ich erkennen.

Liebe Grüße

10Parale



[1] httpy://images.app.goo.gl/qeXjFtNNwZUVLhey5
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Helvetisches_Bekenntnis
 
10Parale Am: 20.03.2021 21:53:35 Gelesen: 242748# 843 @  
@ 10Parale [#842]

Ja, wenn man mal was Seltenes ausgräbt, interessiert es vorerst niemanden. Anscheinend leben wir in einer Welt, wo wir für alles die Werbetrommel rühren müssen, um uns zu motivieren.

Ich möchte mal auf ein interessantes Los hinweisen. Stanley Gibbons Auctions in London bietet Ende des Monats folgenden Posten an:

"Old to modern, mint and used largely duplicated collection in albums, pages, glassines etc housed in three boxes including range of imperfs with shades, postmark interest, different papers, extensive Prince Karl issues, Postage Dues, Miniature Sheets, poofs, postal history including 1865 20pa. entire Alexandria to Bucharest, 1866 entire with 20pa. to Bucharest, 1869 entire with 18b. Braila to Bucharest, also few other countries included, a very interesting lot, viewing strongly recommended (thousands) Estimate £2000-£2500 (Estimate GBP)".

Das Los mit der Nummer 555 wird bei philasearch.com mit einer Videovorführung vorgestellt. Eine Besichtigung dringend empfohlen. Ich habe darin viele viele unerwartete und geheimnisvolle Stücke gesehen, u.a. 2 Ochsenköpfe des Fürstentums Moldau. Lückenfüller oder eventuell doch echt? Ich glaube, da sitzen einige Spezialisten im Auktionshaus, die hätten die Echtheit sofort erkannt und das Stück aussortiert. Mit einem Startpreis von 1.400 Britischen Pfund eigentlich doch gut vertretbar, sollte sich da nicht noch ein Schatz verbergen.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 14.04.2021 12:01:14 Gelesen: 238156# 844 @  
@ 10Parale [#1]

das von Dir gegründete Thema ist ja gross, und gibt für viele Sammler die Möglichkeit, sich zu beteiligen.

Bei vielen Philatelisten nicht sehr hoch geachtet sind Ansichtskarten. Das finde ich eigentlich schade, denn ich denke, Ansichtskarten können wertvolle Dokumente sein, die oft auch posthistorisch / philatelistisch interessant sein können.

Die anbei gezeigte Ansichtskarte wurde bildseitig frankiert mit schönen Gedenkmarken:



Jeder Philatelist wird sich nun gerne auch die Rückseite ansehen. Ich kann das Original nicht selber betrachten, sehe aber ein zweites Foto, das vermutlich genau diese Rückseite zeigt.



Hier finden wir noch eine Marke zu 1 Ban; total also 5 Bani. Das würde passen.

Schön!

Heinz
 
10Parale Am: 28.04.2021 22:48:42 Gelesen: 234982# 845 @  
@ Heinz 7 [#844]

Curtea de Arges ist ja weltberühmt für dieses wunderschöne Kloster, welches auf Deiner Ansichtskarte abgebildet ist und von dem Woiwoden Neagou Besarab (1481 1521) erbaut wurde. Der Erbauer, der mit einer serbischen Frau namens Milita liiert war, soll auch ein Buch an seinen Sohn geschrieben haben mit dem Titel: "The Teachings of Neagoe Besarab." Neagu Djuvara, ein neuzeitlicher rumänischer Historiker schreibt in seinem Buch "A Brief Illustrated History Of The Romanians" (Humanitas Verlag Bukarest 2014): "A priceless document on the morals, vices and institutions of the time, containing advice written in a hesychastic style".

Was ist hesychestic style? - Die Erklärung folgt in der Fußnote: Hesychasm is a tradition of prayer in the Eastern Orthodox Church wihich preaches introspection and ignoring the senses". Dieses Buch würde ich gerne mal lesen.

Interessant ist sicher auch die Zeit nach der Inflation in Rumänien, die mit einer Währungsumstellung am dem 15. August 1947 endete. 20.000 alte Lei waren nun 1 neuer Leu.

Hier ein am 02. Oktober 1947 mit insgesamt 15 Lei freigemachter Brief von Bukarest nach Winterthur (Schweiz). Freimarken König Michael und Landesansichten. Hier eröffnen sich interessante Kombinationsmöglichkeiten, denn diese 11 Marken des Satzes wurden variantenreich verklebt. Der Michel nennt keine Auflagenzahl, ich habe die von Dr. Zoltan Neppel entnommen, demnach liegt die Auflage bei 15.000.000 Briefmarken, aufgelegt in mehreren Tranchen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 06.05.2021 19:15:01 Gelesen: 232560# 846 @  
@ 10Parale [#845]

Nein, es ist kein Satzbrief. Nein, ich brauche keinen Marinescu dazu. Wenn ich genügend Briefe zusammen habe, kann ich mir die Portostufen selbst zusammenbasteln.

Dieser Brief wurde mit insgesamt 87,50 Lei freigemacht, alle Marken aus dem ersten Satz König Michael nach Beendigung der Inflationszeit. Abgestempelt am 28. September 1947 lief das Einschreiben PRIN AVION mit dem Flugzeug nach Manhasset - Long Island (USA). Rückseitiger Ankunftsstempel vom 4. Oktober 1947.

Ein richtig schöner Brief, den man so noch für einen niederschwelligen zweistelligen Betrag bekommen kann.

Liebe Grüße

10Parale


 
Franz88 Am: 15.05.2021 14:23:44 Gelesen: 230360# 847 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Reko - Inlandsbrief vom 20.2.1888, von Bechet (Kleinstadt im Kreis Dolj in der Kleinen Walachei) nach Râmnicu Vâlcea.

Der Brief wurde mit 40 Bani frankiert.

Liebe Grüße
Franz


 
10Parale Am: 15.05.2021 21:14:06 Gelesen: 230264# 848 @  
@ Franz88 [#847]

dieser fantastische Beleg stärkt mich in meiner Auffassung, dass es noch viele philatelistische Preziosen innerhalb der Kirchen und Klöster gibt, die in irgendwelchen Archiven ruhen. Empfänger ist ja ein Priester und diese schrieben zu Ihrer Zeit viele Briefe, ebenso wie man vielen jüdischen Kaufleuten reiche Korrespondenzen zu verdanken hat.

Mich beschäftigt heute eine andere Sache. Ich zeige eine Ansichtskarte, die am 07.09.1900 in Warburg mit einer 10 Pfennig Germania mit Inschrift (REICHSPOST) abgestempelt wurde. Rechts daneben ist eine 5 Pfennig Germania Marke, die einen sehr undeutlichen Stempel hat.

Diese Briefmarke gab es aber im Jahr 1900 noch gar nicht. Wie kommt dann die Marke auf die Ansichtskarte?

Fakt ist, und nun sind wir wieder beim Thema "Rumänien für Sammler", diese Ansichtskarte wurde am 18. April ?? in Bukarest mit einem Ankunftsstempel abgeschlagen und dann sogar mit einem Briefträger-Stempelchen mit der Nr. 93 versehen.

Wie ist das ganze nun im Laufweg zu beurteilen? Jeder hat so seine Gedanken. War es so:

Die Ansichtskarte wurde in Warburg am 07.09.00 mit 10 Pfennig frankiert. Dann ging die Karte im deutschen Postamt verloren.

Im Jahr 1907 fand ein Postbeamter die verlorene Karte (...zum Beispiel hinter einem alten Schrank, den er gerade durch einen neuen ersetzte).

Die Karte wurde zusätzlich mit 5 Pfennig frankiert (Michel Nr. 70), damit die Ansichtskarte nun portogerecht nach Bukarest laufen konnte.

Ankunft in Bukarest am 18. April 1907, über 6 Jahre, nachdem sie abgesandt wurde.

Begründung: Auf dem undeutlichen Stempel auf der 5 Pfennig Marke erkennt man die Zahlen 7.7, könnte Hinweis auf das Jahr 1907 sein (siehe scan).

Es sind Abriebstellen auf dem Kartenpapier zu sehen am rechten oberen Rand der 10 Pfennig Marke. Dies kann ein Hinweis sein, dass die Ansichtskarte jahrelang an einem Ort lag, bis sie gefunden wurde. Sie wurde beschädigt, als sie irgendwo herausgezogen wurde.

Ich verlasse mich auf viele Spekulationen bei meiner Deutung. Es ist ein Wagnis.

Vielleicht kann jemand dazu noch etwas Passenderes sagen.

Liebe Grüße

10Parale




 
DERMZ Am: 15.05.2021 22:19:13 Gelesen: 230247# 849 @  
@ 10Parale [#848]

Guten Abend 10Parale,

so ganz glaube ich die Geschichte mit der verlorenen Karte nicht, ich vermute, daß die 5 Pf-Marke erst sehr viel später nachträglich von privat aufgeklebt wurde, aber sicherlich nicht in einem Postamt.

Schaue ich mir die Stempelfragmente an, die auf der Karte noch bei der 5er ersichtlich sind, dann ist dort Text geschrieben, wahrscheinlich der gleiche Stempel wie auf der 10 Pf Marke. Wenn ich den Stempel der 5 er vergleiche, so erkennt man an Stelle des Ortsnamens ein paar Sterne und das Datum ist kopfstehend - die Marke wurde meiner Ansicht nach NIE auf der Karte gestempelt, sondern passend-unpassend eingeklebt.

Mehr kann ich aber auch nicht zur Lösung beitragen.

Beste Grüße vom Hochrhein Olaf
 
lueckel2010 Am: 16.05.2021 00:07:25 Gelesen: 230226# 850 @  
@ DERMZ [#849]

Guten Abend, Olaf,

mein Deutungsversuch: Die Ansichtskarte von Werden/ Ruhr (seit 1929 Stadtteil von Essen) war wohl ursprünglich mit zwei 5 Pf-Germania-Marken (DEUTSCHES REICH) frankiert, da 1907 das Auslandsporto (Rumänien) für Postkarten 10 Pfennig betrug. Die Karte wurde dann in Bukarest zugestellt und an den Empfänger ausgehändigt (dokumentiert durch einen Briefträgerstempel).

Irgendein Banause (vielleicht ein "Philatelist", dem diese Marke noch in seiner Sammlung fehlte) hat dann irgendwann irgendwo die zweite 5 Pfennig-Marke unsachgemäß entfernt (deutlich sichtbare Spuren auf der Karte zwischen den beiden sich mittlerweile dort nun befindlichen Marken). Vielleicht wollte irgendwer das gute Stück ein wenig pushen und -vielleicht aus "optischen" Gründen- aufwerten und hat dazu die bereits gestempelte (Warburg/ 7. 9. (19)00) 10 Pfennig-Germania (REICHSPOST) hinzu geklebt.

Indizien, die für diese These sprechen:

1. Germania-REICHSPOST-Marken waren nur bis zum 31. 12. 1902 gültig,

2. Beide Stempel wirken meiner Meinung nach insgesamt ein wenig eirund. Vermutlich wurde in beiden Fällen etwas nachgepfuscht.

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
Bergfreund15 Am: 23.05.2021 12:15:21 Gelesen: 228768# 851 @  
Liebe Community!

Mein Name ist Michael und ich habe vor 2 Jahren die Briefmarkensammlung meines Großvaters geerbt.

Seither beschäftige ich mich mit dem Thema Briefmarken und bin ein begeisterter Sammler geworden.

Nun habe ich 2 Steckkarten alter rumänischer Briefmarken entdeckt und es würde mich interessieren ob sich darunter eventuell Raritäten befinden und was diese in etwa wert sind? (Über eine grobe Schätzung würde ich mich wirklich sehr freuen, da ich mich auf diesem Gebiet noch gar nicht auskenne).

Ich hoffe jemand findet kurz Zeit sich meinen Post anzuschauen und ich freue mich über jede Rückmeldung.

Noch einen schönen Sonntag,

Michael



[Redaktioneller Hinweis: Die Karte mit Briefmarken war doppelt zu sehen (entfernt), die zweite Karte fehlte]
 
Heinz 7 Am: 24.05.2021 18:21:52 Gelesen: 228416# 852 @  
@ Bergfreund15 [#851]

Guten Tag, Michael,

ich finde es schade, dass Du bis jetzt keine Antwort erhalten hast, obwohl sich ja viele Rumänien-Kenner auf den Philaseiten "tummeln". Vielleicht will aber auch niemand Dir eine enttäuschende Mitteilung machen.

Damit Dir aber geholfen sei, anbei meine Meinung:

Du hast eine nette Auswahl von Rumänien 1864-1879. Diese Ausgaben sind grundsätzlich zur Zeit recht "hoch im Kurs", wenn sie denn folgende Bedingungen erfüllen:

als Einzelmarken, gebraucht: sauberer, lesbarer Stempel, gute Zähnung
als Einzelmarken, ungebraucht: guter Schnitt/gute Zähnung.

Wenn wir die 40 von Dir gezeigten Briefmarken betrachten, sehen wir nur wenige Marken, die diese Kriterien erfüllen.



Marken (lose, einzeln), die diese Kriterien nicht [1] erfüllen, haben keinen Wert, ausser ideellen (oder zum Vergleichen). Bei Einheiten oder Briefen gelten zum Teil deutlich grosszügigere Regeln, d.h. z.B. ein Brief kann auch mit erheblichen Marken-Mängeln trotzdem interessant und wertvoll sein. Oder eine grössere Einheit (Paar, Viererblock oder grösser). Aber Du zeigst uns nur Einzelmarken. Auf diese sollte der strenge Filter (siehe oben) angewendet werden.

Schöne Stempel haben nur folgende Marken:
1.6
1.8
2.1
4.1
und (Karte 2):
1.1
1.2

Betrachten wir das genauer:

1.6 = 9. Ausgabe, Bukarester Druck, Michel Nr. 53 = leider Eckzahnfehler
1.8 = 9. Ausgabe, Pariser Druck, Michel Nr. 39 = linke Seite Zahnfehler
2.1 = 9. Ausgabe, Pariser Druck, Michel Nr. 41a gut. Katalogwert Euro 22. Handelswert Euro 5 (weil kein Luxusstück)
4.1 = 9. Ausgabe, Bukarester Druck, Michel Nr. 50a = vermutlich grobe Zahnfehler (?)

Ka.2 1.1 = 7. Ausgabe (1869), hübscher Gratar-Stempel, Marke aber angeschnitten
Ka.2 1.2 = 6. Ausgabe (1868), hübscher Agraffen-Stempel, Marke aber mit fehlender Ecke links oben (oder ist das Stempelfarbe?)

Auf Zeile 3 von Karte 1 finden wir 7 ungebrauchte Marken. Sie sind Entwürfe 1864 (nicht verausgabte Marken) (3.1/3.2) bzw. Marken der 5. Ausgabe (1866). Von diesen 7 Marken gefällt mir nur die dritte, mit einem guten Rand an allen vier Seiten. Evtl. ist die Marke etwas knittrig? (Schatten). Mit dünnem Papier hat die Marke einen Katalogwert von Euro 40 (Michel Nr. 14y), mit dickem Papier wäre dieser höher (Euro 75 für Mi 14 x). Die 5.+6. Marke stimmen in den Farben nicht (das Papier sollte rosa sein, nicht weiss), die erste Marke (Unverausgabte, Michel Nr. III) scheint ein Loch zu haben.

Du siehst also, dass ich in Deiner Auswahl leider wenig finde, das ich für eine Sammlung empfehlen würde.

Ich hoffe nun aber sehr, dass Deine Begeisterung für das Briefmarkensammeln nicht wieder abklingt. Mit etwas Fleiss kannst Du die jetzt gesehenen Marken gut finden und mit wenig Geld kannst Du ähnliche, tadellose Stücke finden, die Dir dann wirklich ewig Freude machen.

Viel Glück beim Suchen und Sammeln!

Freundliche Grüsse
Heinz

(Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Rumänien)

[Wort "nicht" redaktionell eingefügt am 28.05.2020]
 
Bergfreund15 Am: 24.05.2021 19:47:14 Gelesen: 228398# 853 @  
@ Heinz7

Guten Abend Heinz!

Ich möchte mich wirklich von ganzem Herzen bedanken, dass du dir so viel Mühe gemacht hast. Das ist wirklich nicht selbstverständlich und das weiß ich sehr zu schätzen.

Auch finde ich es toll, dass du so ehrliche Worte gefunden hast. Das wird meiner Begeisterung sicher keinen Abbruch tun!

Nun weiß ich wie ich die Briefmarken einzuschätzen habe und habe einen Beginn die Sammlung aufzubauen bzw. die bestehen Briefmarken zu ordnen.

Es gibt nämlich noch einige weitere Briefmarken aus Rumänien die darauf warten bestimmt zu werden. ;-)

Welche Lektüre würdest du mir denn empfehlen? Den Michel Katalog für Südeuropa?
Bin über Tipps sehr dankbar.

Noch einen schönen Feierabend und vielen Dank nochmals,

Michael
 
Heinz 7 Am: 24.05.2021 21:04:10 Gelesen: 228382# 854 @  
@ Bergfreund15 [#853]

Ich bin erfreut über Deine Antwort. Gut so!

Du hast uns drei Marken der 8. Ausgabe gezeigt (2. Karte, 2 Zeile). Ich habe Dir nun dieselben Marken aus meiner Sammlung gescannt; es sind die Nummern Michel 26, 27, 28 und 29 I (alle 1871).



Ich sammle gerne ungebrauchte Marken/Einheiten oder ganze Briefe. Lose Marken wünsche ich mir in Einheiten. Bei Einzelstücken suche ich nur sehr schöne Stücke ohne (grobe) Fehler.

Solche Marken finden wir nur sehr selten. Für sie werden durchaus volle Katalogpreise (und mehr) bezahlt.

Um Marken zu bestimmen, benötigen wir Kataloge. Michel-Kataloge sind sicherlich zu empfehlen. Wenn Du nun aber z.B. ganz Europa sammelst, oder sogar noch Übersee zusätzlich, empfehle ich Dir, vielleicht mit Katalogen zu starten, die schon ein paar Jahre alt sind. So kannst Du einiges Geld sparen. Den Grossteil der gewünschten Informationen hast Du ja trotzdem.

Wenn Du sehr viele Gebiete abdecken willst, hilft Dir vielleicht ein Michel-Onlinekatalog ganze Welt am besten.

Heinz
 
10Parale Am: 24.05.2021 21:15:47 Gelesen: 228380# 855 @  
@ Bergfreund15 [#853]

Welche Lektüre würdest du mir denn empfehlen? Den Michel Katalog für Südeuropa?

Ich weiß nicht wie tief du in die Materie einsteigen willst, Michael. Heinz7 hat dir ja zu den eingescannten Marken eine detaillierte, hervorragende Analyse gemacht, meine Hochachtung vor dieser Arbeit.

Ich arbeite im Moment mit dem Michel Südosteuropa Katalog 2016/17 (Scan), der für den Einstieg ganz gut ist. Ich würde dir auch empfehlen, mal die Beiträge über Rumänien bei philaseiten durchzulesen. Da steht so viel interessantes drin.

Ich habe zu Hause auch noch einige rumänische Spezialliteratur, die sich mit Stempeln und Marken beschäftigt. Allerdings ist Rumänien nicht mehr mein Solo-Sammelgebiet. Ich hatte früher mal eine schöne Literatur-Sammlung, vor allem die sehr bedeutenden Werke von Fritz Heimbüchler über die Ochsenköpfe der Moldau ff. Dann verkaufte ich mal eine schöne Rumänien Sammlung und ich glaube, Heinz7 ist immer noch traurig darüber.

Ich baue gerade eine andere Sammlung auf, die ich so lange wie möglich pflegen und gar nicht veröffentlichen will. Das Hobby soll ja Spaß machen und ich glaube, mit Humor lebt es sich einfach besser wie mit Stress. Dort habe ich noch einige schöne Rumänien-Stücke. Ich hoffe ich kann sie später mal ein paar Lausbuben oder Lausbuben-Mädchen in Rumänien vermachen. Die freuen sich dann bestimmt und werden vielleicht mal junge Philatelisten, die das Erbe ihres Landes hochhalten.

Ich freue mich schon darauf, welche Stücke du uns noch zeigst.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 25.05.2021 22:24:42 Gelesen: 228051# 856 @  
@ Bergfreund15 [#853]

Lieber Michael,

ich habe mich über Deine Reaktion gefreut. Wenn Du viele Rumänien-Briefmarken hast, dann empfehle ich Dir, eine Sammlung davon anzulegen. Die Ausgaben ab 1868 (Michel Nr. 17= 6. Ausgabe) sind nicht mehr besonders teuer, und die Marken ab 9. Ausgabe (1872, Michel Nr. 36) sind meist sogar preisgünstig. Die verschiedenen Zähnungen und Wasserzeichen geben dem Spezialisten dazu ein reiches Betätigungsfeld.

10 Parale hat recht, natürlich freute ich mich gar nicht, als er - kaum war er in der ARGE Rumänien - dort wieder austrat und er sogar seine Rumäniensammlung verkaufte. Ich verstand das nicht, aber 10 Parale liess sich nicht umstimmen. Natürlich muss er dafür keine "Rechenschaft ablegen", aber ich freue mich natürlich über Sammlerfreunde, die dasselbe sammeln, wie ich.

Als ARGE-Mitglied erlaube ich mir, jetzt noch etwas "Werbung" zu machen für das schöne Sammelgebiet Rumänien. In Beitrag 854 habe ich vier schöne Einzelmarken gestempelt des Jahres 1871 gezeigt.

CMPR Nr. 26 = 5 Bani 1871 = Michel Nr. 26
CMPR Nr. 27 = 10 Bani gelb 1871 = Michel Nr. 27
CMPR Nr. 28 = 10 Bani blau 1871 = Michel Nr. 29 I
CMPR Nr. 29 = 25 Bani braun 1871 = Michel Nr. 28

Man kann diese Marken auch auf Brief sammeln; das finde ich noch schöner.



Eine Einzelfrankatur eines Postformulars



Eine Einzelfrankatur als Inland-Brief



dasselbe



Eine Einzelfrankatur als Auslandporto

Natürlich ist es nicht mehr einfach, schöne Briefe preisgünstig zu finden. Aber Sammler werden durch schwierige Aufgaben oft erst besonders "munter".

Ich wünsche gutes Gelingen bei Deinem Sammeln!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.05.2021 23:49:40 Gelesen: 228027# 857 @  
@ Bergfreund15 [#851]

Michael, Du zeigtest uns auch eine Reihe ungebrauchter Marken.

Heute wagen sich nicht mehr viele Sammler an ungestempelte Marken und Einheiten. Das hat zwei Gründe.

a) sie sind in der Regel schwerer zu finden
b) eine Albumseite für Ausstellungs-Sammlungen lässt sich mit ungebrauchten Marken / Einheiten nur langsam füllen. Ein Sammler, der Briefe zeigt, hat es viel einfacher: 2 Briefe, und die Seite ist voll!

Umso mehr bewundere ich die Sammler, die sich auch an dieses Gebiet heranwagen. Die ungestempelte Marke hat nämlich eine ganz besondere Anziehungskraft: das Markenbild wirkt ganz alleine; oft sind diese Marken auch farbfrisch wie am ersten Tag!

Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich in den vielen Jahren meiner Sammeltätigkeit auch auf diesem Gebiet schöne Stücke finden konnte.



Bei einem Achterblock sind 8 der 10 existierenden Typen der CMPR/Michel Nr. 26 vorhanden!



Viererblocks der 10 Bani gelb Vollbart sind selten. Im Handbuch 2 von Fritz Heimbüchler (2002) kommt dies meines Erachtens klar zu wenig zur Geltung; er bewertet auf Seite 255 den Viererblock nur mit Faktor 5.4 (im Vergleich zur Einzelmarke). Der CMPR '74 sah dies anders: er nennt einen Faktor 15.



Die CMPR-Nr. 28 (10 Bani blau), die bei Michel die unverständliche Nr. 29 I erhielt, habe ich lange gesucht, bis ich auch sie im Viererblock fand. Ich musste sie teuer bezahlen, habe dies aber nie bereut.



Zum Plattieren eignen sich Blockstücke natürlich besonders. Hier finden wir Type 1-2-3-4 des 25 Bani-Wertes in einem wunderbar vollrandigen Blockstück.

Ich bin natürlich stolz auf diese schöne Serie "Vollbart-Viererblocks"!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 28.05.2021 23:34:08 Gelesen: 227072# 858 @  
@ Heinz 7 [#857]

Die zwölfte Ausgabe von Rumänien zeigt König Karl I. im Doppeloval. 7 verschiedene Wertstufen wurden 1890-1894 herausgegeben:
1.5 Bani - 3 Bani - 5 Bani - 10 Bani - 15 Bani - 25 Bani - 50 Bani

Die Marken gibt es in x verschiedenen Varianten.

- Farbunterschiede
- Zähnungsunterschiede
- Papierunterschiede

Ich zeige anbei die Briefmarke zu 25 Bani. Im Michel-Katalog wird sie nur in der Farbe "ultramarin" gelistet, obwohl die Farbunterschiede zum Teil gewaltig sind. Im Catalog CMPR '74 (Catalogul Marcilor Postale Romanesti) finden wir viele Nuancen gelistet.

Obwohl die Marke bildgleich ist, listet Michel die Marke unter den Nummern 81, 88 und 97.



Wie aber können die Marken unterschieden werden?

Bei losen Marken ist dies meist zweifelsfrei festzustellen.

1. Gruppe: Papier mit Wappeneinpressung (Michel Nrn. 76-82)
2. Gruppe: Papier ohne Wappeneinpressung (Michel Nrn. 73-89)
3. Gruppe: Papier mit Wasserzeichen "PR" (Michel Nr. 95-98; nur 4 Wertstufen)

Ob diese Papierunterschiede Grund genug sind, um eine neue Hauptnummer zu verteilen, ist umstritten. Die früheren Briefmarken aus Rumänien hatten zum Teil auch unterschiedliche Papiere, die aber mit derselben Katalog-Hauptnummer erfasst wurden (z.B. 10 I w, 10 I x, 10 I z).

Diese Regel (neue Hauptnummer nur für bild-andere Marke) wurde bei der 12. Ausgabe aber gebrochen. Ich finde das schade/falsch (inkonsequent).

Es ist bei einem Brief oft nicht möglich, festzustellen, ob eine Briefmarken z.B. die Nummer 81, die Nummer 88 oder die Nummer 97 ist. Das ist unbefriedigend.

Heinz
 
Franz88 Am: 29.05.2021 14:20:20 Gelesen: 226673# 859 @  
@ 10Parale [#848]

Hallo 10Parale,

Ich habe dir eine Mail geschickt.

Liebe Grüße
Franz
 
Markdo Am: 29.05.2021 15:32:59 Gelesen: 226617# 860 @  
Gibt es den Cmpr denn noch irgendwo zu kaufen?
 
Heinz 7 Am: 29.05.2021 17:49:04 Gelesen: 226563# 861 @  
@ Markdo [#860]

Guten Tag.

ja, antiquarisch gibt es ihn hin und wieder. Mit einem Preis von Euro 40 musst Du mindestens rechnen, aber es ist natürlich jeden Cent wert. Viel Glück beim Suchen.

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 30.05.2021 12:23:10 Gelesen: 226287# 862 @  
@ Heinz 7 [#857]

Wenn ein Sammler die Michel Nr. 29 II betrachtet, versteht sofort, warum diese Marke als "Notausgabe" bezeichnet wird. Nicht bei Michel, aber bei Zumstein (Bern), und in anderen Katalogen.

Ich zitiere zur Entstehungsgeschichte dieser Marke aus dem Buch von Hans Georg (1979), Seite 131



"Anfangs 1872 sollten neue, im Buchdruckverfahren hergestellte Marken in Umlauf gesetzt werden. Infolge Verzögerung der Markenlieferungen aus Paris, musste man zur Schaffung einer N O T A U S G A B E in Bukarest übergehen. Es erscheinen die beiden Werte zu 10 und 50 Bani, die die Hast mit der die eilige Herstellung erfolgen musste, in ihrer mangelhaften Ausführung deutlich zeigen."



Es ist nun kaum/nicht verständlich, dass Michel dieser Marke dieselbe Hauptnummer (29 II) gibt, wie der regulären Briefmarke 10 Bani blau von 1871 (29 I), die wir oben besprochen haben, und die hier nochmals gezeigt wird.



Bereits Senf katalogisierte diese zwei Marken leider unter derselben Hauptnummer (Senf 1912: Nr. 30) und Michel übernahm bekanntlich die Senf-Nummerierungen fast immer. Interessant ist, dass der damalige grosse Konkurrent zu Senf, Paul Kohl, im Handbuch 1915 aber sehr wohl zwei Nummern verwendete:

Nr. 32 = kobaltblau, Type I (allerdings: 1872/statt 1871)
Nr. 34 = fünf (!) verschiedene blau-Farben, Type II.

Auch Zumstein wählte diese meines Erachtens richtige Klassierung:

Nr. 28 = blau, 1871, (meine Anmerkung: Type I)
Nr. 34 = ultramarin, Notausgabe 1872 (meine Anmerkung: Type II)

Die Marke wird in zwei Typen beschrieben. Ein auffälliger Unterschied ist:

Type I (1871): Kopf zentrisch im Oval, zwei vollständige senkrechte Linien zwischen die Ziffer 10 und der Wertangabe BANI

Type II (1872): Kopf nach rechts versetzt, Bruchstücke einer dritten senkrechten Linie zwischen Ziffer 10 und der Wertangabe BANI

Wir sollten also diesen zwei nicht bildgleichen, unterschiedlichen Briefmarken auch zwei verschiedene Hauptnummern geben. So wie es viele Kataloge tun. Die Katalogisierung Michel ist hier, ausnahmsweise, weniger gut als bei anderen Katalogen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.06.2021 01:59:47 Gelesen: 223491# 863 @  
@ Heinz 7 [#862]

Der Auktionator weiss genau, dass der unten gezeigte Brief die Sammler von Rumänien interessiert.



Zwar ist der Brief nicht aus der "ganz alten" Zeit, aber 1881 ist ja auch nicht schlecht und die Ausgaben der zehnten Ausgabe werden heute zum Teil auch gut nachgefragt...

Aber wenn es denn eine Mischfrankatur 9./10. Ausgabe ist, nach Südafrika... da wird ein mancher Sammler "rote Ohren" bekommen haben.

Los 1554 wurde heute in Zürich verkauft, bei Corinphila. Der Startpreis von CHF 100 war natürlich ein Witz. Da haben sich wohl viele Sammler darum gebalgt.

Früher hätte man den Brief vielleicht für CHF 400-500 bekommen. Aber heute? - Der Brief kletterte auf Zuschlag CHF 3'200.

Da kann ich nur sagen: gute Nacht!

Es gibt offenbar viele Rumäniensammler, die gar keine Geld-Limiten kennen...

Heinz
 
bayern klassisch Am: 12.06.2021 15:38:09 Gelesen: 223456# 864 @  
@ Heinz 7 [#863]

Lieber Heinz,

das beweist doch nur, dass du einen sehr guten Geschmack hast - leider aber andere auch, darunter ein paar mit dickerer Brieftasche.

Aber ersteres ist m. E. viel wichtiger, als letzteres, auch wenn dir das im Moment kein starker Trost sein mag.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 16.06.2021 21:44:57 Gelesen: 222947# 865 @  
@ Heinz 7 [#863]

Bei dem Brief mit dem exorbitanten Hammer Price stimmt auch alles. Und ich stimme zu, dass vor ein paar Jahren Rumänien Lose viel günstiger zu haben waren als heutzutage. Das Auktionshaus Corinphila kann ich nur loben. Kein anderes Auktionshaus, - das ist meine subjektive Meinung -, hat solche wunderschönen Kataloge und solch eine hervorragende Präsentation und Qualität der angebotenen Lose. Die Auktionen werden zu Selbstläufern und die Möglichkeit, recht einfach ONLINE LIVE BIETEN entfacht breites Interesse bei niedrigen Ausrufen. Provenienzen werden genannt und erforscht und so wird auch der Brief für CHF
3´200 nun registriert und für immer eine kleine Preziose bleiben.

Übrigens haben wir der Stadt Jassy wirklich wunderschöne Briefe zu verdanken. Ich zeige hier ein Einschreiben von IASI, welches 9 $ 99 Cent gekostet hat. Man kann jetzt natürlich einwenden, es handelt sich um einen Satzbrief und wurde unter Umständen aus philatelistischen Gründen am 10. August 1938 so frankiert. Es wurden die Werte zu 3, 6 und Lei des Satzes von 1938, Neue Verfassung (CONSTITUTIA) verwendet. Rückseitiger Ankunftsstempel von BRNO 13.VII.38 in der Tschechoslowakei.

Auch für den kleinen Geldbeutel findet sich nach längerem Suchen im World Wide Web und auf dem Hausflohmarkt beim Nachbar hin und wieder was Günstiges aus Rumänien. Kann bayern klassisch nur zustimmen, aber leider ist neben dem guten Geschmack manchmal auch ein dicker Geldbeutel ausschlaggebend.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 05.07.2021 14:43:18 Gelesen: 219345# 866 @  
@ bayern klassisch [#864]

Danke, Ralph.

Bei Viennafil gab es diese Tage auch ein paar interessante Rumänien-Lose.



Dieser Brief ist für Rumänien sehr alt. Er trägt einen der frühesten Stempel, die es gibt, allerdings keinen rumänischen Stempel, sondern einen österreichischen. Österreich hatte damals vom Osmanischen Reich (welches damals die Oberherrschaft hatte über die Fürstentümer Moldau & Wallachei) die Erlaubnis, einen Postbetrieb auf dem Gebiet zu betreiben.

Los 2835 bei Viennafil zeigt einen alten Brief von Bukarest nach Wien. Ich kopiere die Original-Losbeschreibung:

"1818, Brief vom 21.7.1818 von Bukarest an den Bankier Popp in Wien, zweizeiliger Abgangsstempel "BUKUREST in der Walachey" (bei Tschilighirian nicht erwähnt), beigesetzte Röteltaxe "14" (Kreuzer), rückseitig der Kontumazstempel "SIGILLUM SANITATIS"; sehr seltener Brief."

Es gibt eine (kleine) Reihe solcher Briefe, die mit seltsamen Handzeichnungen "verziert" wurden (siehe unterer Rand). Herr Gertlieb Gmach hat in seinem monumentalen Vier-Band-Werk "Österreichische und ungarische Posteinrichtungen in den Donaufürstentümern 1782-1880" einige dieser frühen Briefe gezeigt. 10 Parale hat oben Band IV dieses Werkes gezeigt.

@ 10Parale [#543]

Das Angebot bei Viennafil stiess auf reges Interesse. Obwohl der Startpreis bereits bei Euro 800 lag, steigerte sich der Preis auf Euro 2'100 hoch, plus die üblichen Zuschläge. Früher lagen die Preise dafür viel tiefer, ausser in Ausnahmefällen.

Heinz
 
10Parale Am: 07.07.2021 22:19:58 Gelesen: 218954# 867 @  
@ 10Parale [#1]

in Beitrag [#1] habe ich eine 40 Parale Marke (6ay blau auf weißem Papier) eingescannt. Dies war am 29.03.2013. Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen und ich habe das Gefühl, vieles richtig und auch vieles falsch gemacht zu haben.

Meine Liebe zu den rumänischen Marken der Klassik hat jedoch niemals nachgelassen. Während selbst für Millionäre mittlerweile der Erwerb einer der berühmten Mauritius-Marken fast unerschwinglich ist (siehe vergangene Gärtner-Auktion Nr. 50), steigen auch die Preise für die klassischen Ausgaben Rumäniens Jahr für Jahr. Klimawandel, Corona-Pandemie und Negativ-Zinsen für hohe Bankguthaben sind Themen, die uns heute beschäftigen und die Frage, was das Geld eigentlich noch wert ist.

Meine Begeisterung für Rumänien rührt sicherlich auch daher, dass ich mit einer rumänischen Frau verheiratet bin. Ich wüsste nicht, wie ich das Land ohne meine Frau beurteilen würde. Dies hat mich sicherlich sehr beeinflusst.

So habe ich mir jetzt einen schönen Brief zugelegt mit einer 40 Par auf Faltbrief mit Inhalt von IASSY 21/11 nach Galati, frühe Verwendung 1858 in einer recht guten Erhaltung. Der Vorbesitzer ist oder war Mitglied der ARGE Rumänien und ich bin überzeugt, dass der Brief auch echt ist.

Er wird einen besonderen Platz in meiner Sammlung erhalten. Zum Preis möchte ich mich hier nicht äußern, ich konnte ihn aber irgendwo unterhalb der 4-stelligen Schwelle erwerben. Für meine Verhältnisse ein teurer Brief. Der Brief mit dem einfachen Inlandsporto wurde bislang nicht geprüft und ich habe auch keine weiteren Informationen über den Inhalt und die weiteren Zeilen auf der Briefvorderseite.

Vielleicht war es etwas voreilig von mir, vor vielen Jahren etwas unbedarft in die ARGE Rumänien einzutreten. Ich sammle ja mittlerweile alles Mögliche, weil es mir einfach Spaß macht und etwas von anderen Alltagssorgen ablenkt.

Nun war ich coronabedingt schon mindestens 2 Jahre nicht mehr in Rumänien und der letzte Besuch ergab sich aus einem traurigen Anlass. Ich hoffe nun doch bald wieder mit meiner lieben Frau eine Reise nach Rumänien machen zu können. Es gibt zwei Dinge die ich unbedingt sehen möchte: Klöster der Moldau und die Mündung der Donau ins Schwarze Meer. Man verzeihe mir diesen etwas längeren persönlichen Ausflug, aber ich bin nun überzeugt, dass man das Herz und den Verstand nicht immer trennen kann.

Schönen Abend

10Parale


 
Heinz 7 Am: 08.07.2021 14:01:24 Gelesen: 218454# 868 @  
@ 10Parale [#867]

Guten Tag, 10 Parale,

Ich gratuliere Dir zu Deinem Kauf von dem sehr schönen Brief!

Am 21. November 1858 (sehr wahrscheinlich julianischer Kalender) wurde dieser Brief geschrieben, also vor mehr als 162 Jahren! Er wurde an demselben Tag auf die Post gebracht und mit einer 40 Parale-Marke der zweiten Ausgabe Fürstentum Moldau (Michel Nr. 6) freigemacht. Die Marke ist schön und vollrandig. Sie trägt einen wunderbaren Vollstempel: Zweikreisstempel "JASSY / MOLDOVA; 21/11".

Die Adresse wurde gleich zweimal geschrieben, einmal mit lateinischer Schrift, dann nochmals in kyrillisch. Dies sieht man öfters auf Briefen dieser Zeit. Das ist schön, denn so können wir einzelne Wörter/Buchstaben transkribieren (wie beim Rosetta-Stein im British Museum!). Die Post brachte einen Vermerk an, dass der Brief voll bezahlt ist, und dass der Empfänger nicht mehr zur Kasse gebeten wird. Das Anbringen des grossen blauen "X" ist das Zeichen dafür.

Wenn Du den Brief drehst, findest Du vielleicht einen Ankunftsstempel "GALATZ".

Es war ein Inlandbrief des Fürstentums Moldau. Dieses Gebiet verfügte erst seit 1858 über Briefmarken. Wäre der Brief ca. 2 Monate vorher geschrieben worden, wäre wohl eine 54-Parale-Marke der erste Ausgabe zum Einsatz gekommen! Nur - dann hättest Du den Brief nicht für einen dreistelligen Betrag kaufen können. Wäre der Brief gar ein halbes Jahr vorher geschrieben worden, wäre eine Frankierung mit rumänischer Briefmarke noch gar nicht möglich gewesen!

Ich freue mich, dass Du zu Deiner "alten Liebe" zurück gekehrt bist, philatelistisch. Du erklärst uns auch, warum Du Rumänien liebst. Ich verstehe das sehr gut. Mein Weg zu Rumänien führte über die Briefmarken, die mich sehr früh schon fasziniert haben.

Das Donaudelta wollte ich auch besuchen! So unternahm ich 1981 eine lange Bahnreise (mit "Interrail"). In Bukarest angekommen mussten wir aber feststellen, dass die Mündung der Donau ins Schwarze Meer mit öffentlichem Verkehr damals praktisch kaum erreichbar waren. So verzichteten wir damals mit Bedauern auf den Ausflug zur Mündung der Donau ins Schwarze Meer. Immerhin fuhren wir mit alten Lokomotiven noch bis Constanta, am Schwarzen Meer.

Die Moldauklöster habe ich später nachgeholt! 2019 feierte die ARGE Rumänien ihr 50-Jahre-Jubiläum, und wir erhielten sogar eine Einladung von Herrn Chirescu, das ARGE-Symposium in seinem phantastischen Museum in Bukarest durchzuführen. Das war eine Gelegenheit, die ich nutzte. Mit der liebenswürdigen Unterstützung von Herrn Chirescu und seinem Super-Team hängte ich noch einen drei-Tages-Ausflug an zu den Moldau-Köstern im Norden Rumäniens. Das war ein wunderbares Erlebnis. Ich lernte nochmals sehr viel dazu zu der Geschichte, und ich sah eindrücklich, wie die Bukowina, die über Jahrhunderte ein anderes Schicksal hatte, als das Fürstentum Moldau, auf eine gemeinsame Geschichte zurückblickt.

Ich rate Dir und Deiner Frau sehr, Deine Reise-Pläne zu verwirklichen.

Etwas, was Du sicher richtig gemacht hast, ist, dass Du dieses Thema "Rumänien für Sammler" vor über 8 Jahren eröffnet hast. Dieses Thema war der Anlass für mich, dass ich mich auch auf den "Philaseiten" einschrieb. Am 23. Mai 2013 schrieb ich meinen ersten Beitrag. Ich danke Dir nochmals für Deine "Initialzündung".

Herzliche Grüsse
Heinz
 
wuerttemberger Am: 08.07.2021 14:28:19 Gelesen: 218445# 869 @  
@ Heinz 7 [#868]

Die Adresse wurde gleich zweimal geschrieben, einmal mit lateinischer Schrift, dann nochmals in kyrillisch.

Die zweite Schrift sieht mir sehr griechisch aus.
 
10Parale Am: 08.07.2021 21:59:38 Gelesen: 218223# 870 @  
@ Heinz 7 [#868]

über deinen Beitrag zu dem Brief im Fürstentum Moldau habe ich mich sehr gefreut. Der Brief wurde in griechischer Sprache verfasst, da hat wuerttemberger [#869] schon Recht.

Bein Auktionshaus Corinphila habe ich zwei Briefe entdeckt mit den Brudermarken, der 6ay und der 6by. Diese wurden für 1.200,-- bzw. 1.600 Schweizer Franken zugeschlagen. Sie haben die Sicherheit eines Attestes von Herrn Heimbüchler. Die Marke auf meinem Brief aus #868 ist bläulich und damit die 6ax.

Einen Ankunftsstempel habe ich nicht gefunden.

Es ist an der Zeit wieder etwas einzusteigen und über diese Marke und Periode Ihres Erscheinens zu forschen. Immerhin folgte sie den großen 4 Ochsenköpfen der Moldau und du beschreibst sehr schön, was wäre, wenn...

Am 1. Mai 1862 beendete die Vereinigung der Fürstentümer auch das Dasein dieser Marke. Ich werde mal versuchen, über die noch verbleibenden Jahre eine Aufstellung der noch vorhandenen Briefe zu machen, was ich ja schon einmal mit einer andere Marke versucht und nie vollendet habe.

Ich zeige hier den Brief, der bei dem Schweizer Auktionshaus für 1.600 Franken zugeschlagen wurde und einen tollen Stempel von Berlad hat.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 09.07.2021 14:16:03 Gelesen: 218088# 871 @  
@ 10Parale [#870]
@ wuerttemberger [#869]

Ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht aufgepasst habe bei diesem Aspekt der Beschreibung des Briefes und danke für die Berichtigung, dass der Brief und die zweite Anschrift auf griechisch erfolgten.

Das ist keineswegs ungewöhnlich für das Fürstentum Moldau. Wir wissen, dass im 17./18. Jahrhundert die osmanischen "Oberherren" für das Gebiet des Fürstentums Moldau mehrere Mitglieder von bedeutenden griechischen Familien aus dem Stadtviertel Phanar in Konstantinopel einsetzten – daher die Bezeichnung „Phanarioti". Die Griechen besetzten wichtige Positionen im Staat, und die griechische Sprache kam so auf dem Gebiet des heutigen Rumänien zur Anwendung.

Es ist eine schöne Aufgabe, die Marke Nr. 6 auf Brief zu dokumentieren. Du zeigst uns einen Brief aus dem ersten Monat (!) der Verwendung, denn die Marke erschien ja erst am 1. November 1858 (julianischer Kalender).

Für Deinen Brief benötigst Du meines Erachtens nicht unbedingt ein Attest eines anerkannten Rumänien-Prüfers. Wenn Du die Farbeinstufung "bläuliches Papier" aber "amtlich" haben willst, ist ein Attest natürlich hilfreich. Briefe mit Marken "bläuliches Papier" sind nach Einschätzung Heimbüchler immerhin markant teurer als Briefe mit Marken "weisses Papier" (siehe Handbuch Heimbüchler, Band 3, 2007, Seite 160). Dragomir hatte 33 Jahre zuvor die zwei Papiervarianten noch gleich bewertet (je 3'000 Bani, siehe CMPR '74, Seite 49). Zum Zeitpunkt der Erstausgabe der Marke zu 40 Parale war aber bläuliches Papier normal (anders als bei der 80 Parale-Marke!).

Dragomir veröffentlichte eine hochinteressante Studie, in welchen Markenpapier-Farben die 14 verschiedenen Lieferungen der 2. Ausgabe denn erschienen (siehe Rundschreiben der ARGE, R 73, Juni 1989 - Nachdruck in deutsch/ursprünglich in "FILATELIA"/Rumänien). Daraus sehen wir, dass die ersten 5 Lieferungen alle auf bläulichem Papier waren für die 5 und die 40 Parale-Marke (jedoch weisses Papier für die 80 Parale-Marke). Erst die Lieferung 6 und 7 vom 23. Juni 1859/23. Juli 1859 brachten dann einen Wechsel auf weisses Papier für die 5+40 Parale-Marke. Deine Einschätzung "bläuliches Papier" für Deinen Brief kommt also nicht überraschend und ist ein weiteres Zeichen der Echtheit des Briefes in allen Aspekten.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.07.2021 15:01:37 Gelesen: 218078# 872 @  
@ 10Parale [#870]

Früh schon habe ich mir einen Brief gekauft mit der Michel Nr. 6. Da die Marke auf weissem Papier gedruckt ist, erhielt sie die Katalogisierung:

Michel 6by (also: Farbe grünblau, weisses Papier)
CMPR 6yd (hirtie alba, albastru verde)
Zumstein 6y (weisses Papier)



Es ist ein meines Erachtens auch schöner Brief von Jassy nach Galatz. Geschrieben wurde er am 16. Juni 1860. Die Marke ist vollrandig. Der Datum-Stempel "16/6" (fig. 279 Stempelgruppe "M1", nach Dragomir/Stampilografie postala (1990)) wurde neben der Marke abgeschlagen, die Marke wurde mit dem sehr schönen Stempel "FRANCO JASSY" entwertet (fig. 311 / Gruppe M3). Auffallend ist auch die ungewöhnliche Stempelfarbe: grün!

Der Inland-Brief nach Galatz war damit vollständig bezahlt, was der Postbeamte anzeigte mit der Durchkreuzung der Briefvorderseite. Er machte dies sorgfältig mit dünnem Tintenkreuz.

Auf der Rückseite des Briefes finden wir einen Ankunftsstempel "GALATZ MOLDOVA 18/6" (fig. 277, M1); dies etwas undeutlich, aber immerhin.



Für Briefe von 1860 war weisses Papier üblich.

Für diesen Brief brauche ich auch kein Attest. Ich halte ihn für zweifelsfrei echt. Er stammt aus der Sammlung des berühmten Philatelisten Paul Laptev. Er gewann Grossgold in Istanbul 1996. Seine Sammlung wurde 1998 bei Köhler versteigert (300. Auktion). Die Losnummer "1245" ist auf dem Brief immer noch vermerkt. Ich habe die Bleistift-Notiz belassen.

Paul Laptev war auch Mitglied der ARGE und sogar Gastgeber des ARGE-Symposiums 1990 in London!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.07.2021 09:14:51 Gelesen: 217624# 873 @  
@ 10Parale [#870]

Guten Tag.

Ich habe mich über Deinen Beitrag [#867] auch gefreut. Später schriebst Du (870):

"Ich werde mal versuchen, über die noch verbleibenden Jahre eine Aufstellung der noch vorhandenen Briefe zu machen, was ich ja schon einmal mit einer anderen Marke versucht und nie vollendet habe."

Ich kann Dich zu diesem Vorgehen nur ermuntern.

Ich erlaube mir, auf einen alten Beitrag von mir zurückzukommen - [#648].

Da habe ich einen "amputierten Dreierstreifen" auf Brief gezeigt.



Wie ich schon schrieb, suche ich das fehlende Stück zu finden. Wenn Du (oder ein anderer Leser der Philaseiten) es finden kannst, wäre ich über einen entsprechenden Hinweis äusserst froh. Für die Beschaffung des fehlenden Stückes gäbe es sogar einen schönen Finderlohn!

Um den Eifer anzustacheln, das fehlende Stück zu suchen, rekonstruiere ich hiermit, wie der Brief vor seiner Zerstörung wohl ausgesehen hat. Ich habe die "Ergänzung" farblich extra etwas abgesetzt. Aber die Gesamtwirkung treibt mir auch so fast die Tränen in die Augen.



Herzliche Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 19.07.2021 19:37:23 Gelesen: 215527# 874 @  
@ Heinz 7 [#873]

wir bleiben mal beim Thema 40 Parale. Bei ebay habe ich heute nach Hinweisen eines philaseiten Mitgliedes einen Verkäufer ausfindig gemacht, der einige sehr schöne Stücke der klassischen Rumänien Philatelie anzubieten hat, allerdings durchwegs mit einer völlig übertriebenen Preisvorstellung.

Das Gute zuerst. Alle teuren und klassischen Angebote haben ein Attest von dem bekannten Herrn Pascanu.

Der Verkäufer heißt "panaitedystamps"

Der folgende Brief mit einer 40 Parale Marke bietet er für 4.550,-- $ auf Basis Preisvorschlag an. Ich glaube kaum, dass einer anbeißen wird. Ich empfehle jedoch jedem Rumänien Klassik Liebhaber, die Angebot dieses Verkäufers zu studieren.

Liebe Grüße

10Parale


 
Franz88 Am: 31.07.2021 10:10:52 Gelesen: 212449# 875 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Inlandsbrief vom 2.9.186? von Pitesci nach Bukarest.

Der Brief wurde mit einer 30 Parale - Marke frankiert. Eine schöne Marke mit breiten Rand.

Rückseitiger Ankunftsstempel BUCURESCI 3.9.

Liebe Grüße
Franz


 
bayern klassisch Am: 31.07.2021 11:43:23 Gelesen: 212432# 876 @  
@ Franz88 [#875]

Lieber Franz,

ein Klassebrief, um den dich nicht nur Rumäniensammler beneiden werden. Danke fürs Zeigen dieser Schönheit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Franz88 Am: 31.07.2021 13:18:13 Gelesen: 212412# 877 @  
Lieber Ralph,

vielen herzlichen Dank.

Liebe Grüße
Franz
 
10Parale Am: 01.08.2021 12:18:30 Gelesen: 212243# 878 @  
@ Franz88 [#875]

ich schließe mich bayern klassisch an und gratuliere zu diesem schönen Brief mit der breitrandigen 30 Parale Marke.

Es zeigt sich immer wieder, dass die Stempel bei den klassischen Marken einiges zum Wert und zur Seltenheit eines Beleges beitragen. Mittlerweile ist es mir gelungen, eine Aufstellung von 16 Briefen zu machen, die noch mit der 40 Parale Marke (erste Gewichtsstufe) frankiert wurden. Es kommen sicher noch einige hinzu und ich muss die Tabellen vervollständigen, bevor ich sie hier veröffentliche. Schwierig und manchmal unmöglich ist es immer wieder, das Jahr zu ermitteln, in denen die Briefe gelaufen sind.

Auf der 113. Corinphila Auktion im Jahr 1999 wurde dieser schöne Brief mit 1.000 Schweizer Franken ausgerufen, der 1860 von Galatz nach Jassy befördert wurde und mit den selteneren roten Stempeln (M1 und M3) entwertet wurde. Die grünlich-blaue Marke stammt vom oberen linken Seitenrand.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 01.08.2021 13:25:38 Gelesen: 212186# 879 @  
@ 10Parale [#878]

Hallo 10Parale,

ich vermute, dass bei der Auktion noch ein Fahrrad dabei war - damit man um die Marke herum fahren konnte, ohne sie zu berühren, so breitrandig ist sie geschnitten worden. Ein "eyecatcher" erster Güte ! Vielen Dank fürs Zeigen dieses Schmankerls.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 01.08.2021 20:43:35 Gelesen: 212123# 880 @  
@ Franz88 [#875]

Guten Abend Franz,

ich sehe Deinen Brief erst heute. Ich gratuliere Dir zu dem schönen Stück.

Ich weise Dich noch darauf hin, dass die handschriftlichen Notizen am unteren Rand sehr interessant sind. Vermutlich sind es gültige Hinweise auf einen Vorbesitzer dieses Briefes. Der Brief kommt vermutlich aus der Sammlung J.J. Odor.

Ich zeige anbei einen Brief aus dem Jahr von ca. 1870, freigemacht mit einer Nummer 18 (Michel). Auch dieser Brief hat einen ähnlichen Vermerk, wie Dein Brief: "Colectia J.J. Odor". Er nennt sogar eine Jahreszahl ("1935").



Ob der Sammler meinen Brief 1935 selber kaufte oder ob er ihn dann verkaufte, weiss ich nicht. Jedenfalls ist der Brief offenbar seit mindestens 85 Jahren bekannt/dokumentiert.

Ich empfehle Dir, den Vermerk auf Deinem Brief keinesfalls zu entfernen, auch wenn die auffälligen Notizen nicht allen Betrachtern gefallen. Auch fällt auf, dass bei der zusätzlichen Notiz die Handschrift auf den zwei Briefen offenbar nicht dieselbe ist. Dennoch würde ich davon ausgehen, dass beide Briefe wirklich aus der Sammlung Odor stammen.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Franz88 Am: 02.08.2021 10:30:24 Gelesen: 211995# 881 @  
Hallo Heinz,

vielen herzlichen Dank.

Ich werde die Notiz sicher nicht entfernen.

War J.J. Odor ein bekannter Sammler? Leider sagt mir der Name nichts.

Liebe Grüße
Franz
 
Heinz 7 Am: 02.08.2021 12:13:45 Gelesen: 211970# 882 @  
@ Franz88 [#875]

Zum Sammler Odor weiss ich leider auch nichts Näheres.

Anbei aber noch ein dritter Brief, der auch aus dieser Sammlung zu kommen scheint.



Diesen Brief habe ich früher einmal kopiert; ich besitze ihn aber nicht.

Ich hoffe Mitglied "Nor 42" weiss etwas zu diesem Sammler Odor?

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.08.2021 19:11:06 Gelesen: 208501# 883 @  
@ Heinz 7 [#882]

Die Markenausgabe von 1869 umfasste erstmals auch Briefmarken für Ausland-Briefe. Die Tarife waren damals noch stark unterschiedlich; 25 Bani genügten für das angrenzende Österreich. Es gibt schöne Einzelfrankaturen der Michel Nr. 24 nach Österreich.

Post in andere Länder erforderten höhere Tarife.

Ein Brief, der sage und schreibe 355 Bani erforderte (teure Destination, vermutlich schwerer Brief/mehrfaches Gewicht, Einschreiben), ist heute natürlich eine Preziose erster Güte. 1987 wurde so ein Brief bei Köhler verkauft.



An der 257. Köhler Auktion (7.-10.10.1987) finden wir Los 4280, das zum Glück fotographiert wurde; selbst die Rückseite wurde nicht vergessen, und das ist wichtig, weil hier finden wir eine Zusatzfrankatur.

Wir sehen:

6 x 50 Bani (Michel Nr. 25)
2 x 15 Bani (Michel Nr. 23)
1 x 25 Bani (Michel Nr. 24)

Wir wissen, dass es 1987 viele Rumänien-Sammler gab. Ich hätte darum erwartet, dass der Schätzpreis von DM 4'000 klar übertroffen wurde. Die Ergebnisliste belehrt uns aber: Los 4280 erreichte 1987 nur DM 3'600.

Die Preise waren damals auf einem anderen Niveau als heute! Die Sammler konnten damals noch grösste Raritäten zu überschaubaren Preisen erwerben.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.09.2021 15:32:20 Gelesen: 203861# 884 @  
Prinzessin Elisabeth wurde 1894 auf Schloss Peles als älteste Tochter des rumänischen Kronprinzen Ferdinand, des späteren Königs Ferdinand I. von Rumänien (1835-1927) und der Prinzession Marie von Sachsen-Coburg und Gotha geboren. Sie war eine Urenkelin der englischen Königin Victoria sowie des Zaren Alexander II. von Russland.

(Infos 12.9.2021 aus Wikipedia "Elisabeth von Rumänien")



Die Karte entstand vermutlich ca. 1914, als die Prinzessin 20 Jahre alt war. 1921 heiratete sie den griechischen Kronprinzen und wurde 1922 bis 1924 Königin Elisabeth von Griechenland.

Diese Postkarte hatte ich schon, nun aber fand ich ein Exemplar, das postalisch verwendet wurde. Leider ist der Stempel nicht vollständig lesbar, ich lese "2. III. ?8" (oder 2. VII ?). Aus dem Text der Karte, den ich teilweise lesen kann, schliesse ich aber, dass es sich um eine Karte handeln muss, die 1918 nach Wien gesandt wurde.



"(...) Mir wird schon mies, wenn ich daran denke, wie lange der Krieg noch dauern wird oder denken Sie gar anders? Sie werden ihn noch zu spüren bekommen."

Heinz
 
Heinz 7 Am: 14.10.2021 23:26:54 Gelesen: 199736# 885 @  
@ Heinz 7 [#555]

Ich habe vor knapp 4 Jahren auf einen sehr attraktiven Rumänien - Brief nach New York (USA) hingewiesen, der an einer Auktion von Startpreis CHF 700 auf Zuschlag CHF 22'000 (plus Aufgeld) stieg! Es war ein 100 Bani Brief, frankiert mit der Michel Nr. 28 (8. Ausgabe 1871, 25 Bani Backenbart, ungezähnt). Der Brief war adressiert an Herrn Ronald Thoma.

Ein sehr ähnlicher Brief kam gestern zum Angebot bei David Feldman in Genf: Wieder ist der Empfänger des Briefes Ronald Thoma, New York. Der Absender dürfte derselbe gewesen sein (Schriftbild ähnlich). Frankiert ist der Brief mit derselben Marke, aber in der gezähnten Ausgabe (Michel Nr. 34). Es sind aber nur 3 Marken verklebt worden, das ergibt 75 Bani. Gemäss Lostext fehlt eine 10 Bani-Marke.



Eine unvollständige Frankatur ist natürlich weniger wert, als eine ganze. Beim ersten Stempel "JASSY" fehlt ziemlich genau ein Viertel; dort dürfte die (fehlende) Marke geklebt haben.

Der Brief war trotzdem mit US$ 2'500 ausgerufen (USA = seltene Destination), der Zuschlag lag dann bei US$ 3'600. Wäre die vierte Marke noch auf dem Brief, wäre der Preis wohl deutlich höher ausgefallen.

Ob nun 85 oder 100 Bani erforderlich waren, müsste eigentlich herauszufinden sein. Eure Meinung interessiert mich!

Heinz
 
10Parale Am: 22.10.2021 19:05:13 Gelesen: 198478# 886 @  
@ Heinz 7 [#885]

"Ob nun 85 oder 100 Bani erforderlich waren, müsste eigentlich herauszufinden sein. Eure Meinung interessiert mich!"

Na, ich gebe mal meine persönliche Ansicht zu diesem Brief preis. Man sieht ja deutlich, dass es sich bei den gezähnten Marken zu 25 Bani um eine Einheit handelt. Wäre der Brief mit 100 Bani zu frankieren gewesen (ich kenne die Tarife im Moment nicht!), dann hätte der Absender doch einen Viererblock der 25 Bani Marke verwendet.

Man sieht ja auch eine rechteckige Aufhellung am linken Rand, wo die Stempelfarbe des undeutlichen Abschlags fehlt und wohl die fehlende Marke geklebt hat.

Ich vermute, dass es sich tatsächlich um eine 10 Bani Marke gehandelt haben muss. Vielleicht war es eine blau farbige 10 Bani Marke (Michel Nr. 33).

Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass die fehlende Marke wohl zu wenig Gummi (Klebstoff) hatte und auf dem Postweg verloren ging, denn ich sehe noch eine blaue Taxierung (eigentlich 2 blaue Taxierungen) und erkenne eine 10 ....(Cents?). Tiefere Spekulationen überlasse ich den Spezialisten.

Nun, die Preisunterschiede bei Auktionen sind je nach Aktenlage gewaltig und für diesen Preis ist selbst dieser Brief außerhalb meiner Reichweite.

Liebe Grüße

10Parale
 
buzones Am: 23.10.2021 19:40:36 Gelesen: 198242# 887 @  
@ 10Parale [#886]

Na, dann werfen wir mal einen Blick in Marinescus Tariftabellen, Band 2, S. 56/57:

Für einfache Briefe (bis 15 Gramm) nach USA galten im Jahre 1872 – je nach Leitweg – folgende Beförderungsgebühren:

a) Über Österreich/via Ostende 120 Bani – via Bremen und Hamburg 95 Bani

b) Über Deutschland/via Bremen und Hamburg 125 Bani – via Köln 140 Bani – via England 275 Bani

Angesichts der blauen 10x (Kreuzer) Taxierung liegt der Weg über Österreich nahe. Da nur eine Marke zu fehlen scheint, es aber keinen 20 Bani-Wert gab, dürfte es sich um eine weitere, zu der ursprünglichen Einheit gehörige, gezähnte 25 Bani-Marke gehandelt haben, wobei der Brief via Hamburg/Bremen zu 95 Bani mit 5 Bani überfrankiert worden wäre.

Da die Siegelseite des Umschlags, wo sich mögliche Transitstempel befinden könnten, nicht gezeigt wurde, muss jedoch ein Fragezeichen stehen bleiben.

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
10Parale Am: 24.10.2021 19:44:40 Gelesen: 198026# 888 @  
@ buzones [#887]

Marinescus Tariftabellen habe ich mir umgehend bestellt. Ich kann ohne sie doch nicht leben. Vielen Dank für diese weitere Stellungnahme und Meinung zu dem Brief, den uns Heinz 7 vorgestellt hat.

Deine Erklärung klingt zwar logisch, wobei Heinz 7 aber ausführt: " Gemäss Lostext fehlt eine 10 Bani-Marke."

So schreibt das Auktionshaus David Feldman. Dafür muss es ja Gründe geben!

Neben dem roten FRANCO sehen wir ja noch eine weitere Taxierung, die ich als 30 lese. Also, zählen wir mal zusammen, was wir tatsächlich sehen:
25 + 25 + 25 als real existierende Briefmarken, 2 Taxierungen zu je 10 und 30, das macht Pi x Daumen 115. Addiert man jetzt noch 10 dazu (aus der fehlenden, nicht sichtbaren, verlorengegangenen Marke), sind wir bei exakt 125 Bani und dann greift folgender Tarif, den du selbst unter b) nennst:

Über Deutschland/via Bremen und Hamburg 125 Bani

Vielleicht gibt uns die Siegelseite noch weitere Auskunft, ich bin gespannt.

Liebe Grüße

10Parale
 
buzones Am: 25.10.2021 16:32:22 Gelesen: 197861# 889 @  
@ 10Parale [#888]

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und nach der "originalen" Losbeschreibung bei Feldman gesucht:

Description

Romania. 1873 (?) (May 21). Cover from Jassy to New York, carried at 85 bani rate with 1872 25b perf. 12 1/2, irregular block of three, with 10b stamp missing, routed via Austria to Germany where it was struck with red "Franco" straight line and "30x" blue crayon, carried by the Hapag "Hammonia II", red "Paid All" New York cds also tying the franking; an extremely rare transatlantic mail from Romania in this period -another cover from the same correspondence was described as "a unique and extraordinary transatlantic usage..." as part of the "Cornelia" collection and it was offered at CHF20'000 in 2007-


Die Jahreszahl 1873 (mit Fragezeichen) stimmt nicht, es muss 1872 heißen, da diese Markenausgabe nur von Februar bis Oktober 1872 im Umlauf war. Laufweg über Österreich nach Deutschland stimmt; woher die Gebührenangabe 85 Bani in der Beschreibung stammt, ist fraglich. Die Siegelseite des Umschlags ist leer. Auch die Angabe bezüglich des Transportes mit der Hammonia II der HAPAG müsste überprüft werden.

Hier noch der Link zum Los bei David Feldman: https://www.philasearch.com/en/i_9246_64/5405_Romania_Cancellations_and_seals/9246-A512-10063.html?treeparent=COSUBGRP-20470&set_sprache=en&set_anbieter=9246&set_auktionnr=7237&postype=PH&breadcrumbId=1635171163.5465&row_nr=0

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
Heinz 7 Am: 29.10.2021 12:37:44 Gelesen: 197030# 890 @  
Die Briefmarken von Rumänien werden seit mehreren Jahren teuer gehandelt, wenn sie an Auktionen angeboten werden. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die obige Aussage liesse sich ohne Zweifel an vielen Beispielen beweisen.

Jeder Sammler von Rumänien freut sich, wenn er ein schönes Stück preiswert erwerben kann. Ich schreibe bewusst nicht "billig", weil auch ein relativ "teures" Stück kann preiswert sein.

Die höchste Marke der 7. Ausgabe 1869 (Fürst Karl I. mit Backenbart im Oval; 50 Bani blau/rot, Michel Nr. 25a) hat (hatte) gestempelt einen Katalogwert von Euro 60 (Michel 2006/07). Im Handbuch II von F. Heimbüchler von 2002 ist die Marke bewertet mit Euro 50, der Brief als Einzelfrankatur mit Euro 550.

Ein Sammler, der nun den untenstehenden Brief entdeckt, wird also den Startpreis von Euro 1'500 als vielleicht "teuer" einstufen. Bei einem Aufgeld von 20% resultiert ein Kaufpreis von Euro 1'800, das sind immerhin 327 % des angegebenen Wertes gemäss Handbuch FH 2002.



Wer aber den Brief betrachtet, dem schmilzt das Herz dahin. Ein (gemäss Foto) in jeder Beziehung traumhafter Brief, auch posthistorisch interessant mit den hübschen Nebenstempeln und Taxvermerken. Der Brief wurde von Auktionshaus korrekt beschrieben.

Gemäss Ergebnisliste wurde dieser Brief zum Ausruf verkauft. Euro 1'800 zahlt also der Käufer für diesen Brief. Er wird sich sicherlich über diesen Ankauf freuen, denn der Brief ist (trotz dem vermeintlich "teuren" Preis) preiswert! Im Vollsinn des Wortes.

Ich gratuliere dem glücklichen Käufer zu seinem Luxusstück!

Heinz
 
bayern klassisch Am: 29.10.2021 14:26:42 Gelesen: 197004# 891 @  
@ Heinz 7 [#890]

Hallo Heinz,

da gratuliere ich mit - teilfrankiert bis zur österreich-ungarischen Grenze und ab da unfrei über Bayern, Württemberg und Baden nach Paris verschickt worden, wo er den blauen Eingangsstempel und den Taxstempel über 10 Decimes, zahlbar beim Empfänger, erhielt.

Ein teilfrankierter 7-Länder-Brief ist immer klasse und in dieser Erhaltung ein Schmankerl erster Güte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 30.10.2021 02:30:20 Gelesen: 196878# 892 @  
@ Heinz 7 [#890]
@ bayern klassisch [#891]

Lieber Ralph,

ich freue mich, dass Du meinen Beitrag gelesen hast. Es erstaunt mich nicht, dass Dir der Brief gefällt.

Zu der ganzen Pracht des Beleges kommt offenbar noch eine Forwarder-Beförderung hinzu! Der Brief wurde offenbar von Julius Dobrin geschrieben; der war aber in Ismail zuhause. Gestempelt wurde der Beleg in Galatz; ich vermute, dass der Brief zuerst privat von Ismail nach Galatz gebracht wurde. Erst dort wurde er der rumänischen Post übergeben.

Etwas möchte ich noch klarstellen.

Auch ich finde Euro 1'800 viel Geld. Ich weiss, dass sehr viele Sammler solche Beträge nicht aufbringen können, oder nur ganz, ganz ausnahmsweise. Wenn ich also den Eindruck erweckt habe, ich ermuntere Sammler, leichtfertig Geld "weit über Katalogwert" auszugeben (wie mir das nun vorgeworfen wird), so möchte ich klarstellen:

Jeder grössere Kauf soll gut überlegt sein, und Euro 1'800 soll man für Briefmarken nur ausgeben, wenn es nicht zu sehr "weh tut".

Andererseits möchte ich dem Käufer anzeigen, dass er aus meiner Sicht einen guten, ja gar einen sehr guten Kauf gemacht hat, trotz des hohen Preises.

Meine Begeisterung für den Ismail-Galatz-Marseille Brief von 1869 (50 Bani) wird vielleicht noch etwas verständlicher, wenn ich folgenden Brief zeige, der vor 25 Jahren auf den Markt kam:



Ein ähnlicher Brief, Galatz-Marseille, rund 3 Monate später. Nun aber korrekt frankiert mit 75 Bani. Darum "P.D."-Stempel; ansonsten ähnliche Stempel. Der Adressat des Briefes ist offenbar derselbe, und auch die Handschrift des Absenders gleicht derjenigen des Ismail/Galatz- Briefes sehr. War es derselbe Schreiber? Wurde die Adresse des Juli/August-Briefes erst in Galatz angebracht (und nicht bereits in Ismail?). Der Schreiber des November-Briefes wusste wohl, dass der Brief ausreichend frankiert war, denn er vermerkte "fco" auf dem Brief; eine Abkürzung für "franco" (also ohne Gebühr für den Empfänger).

Auch dieser Brief ist optisch wunderschön!

Es ist wohl Ansichtssache, welcher Brief (890 oder 892) wohl der "bessere" ist. Am schönsten wären sie - zusammen auf einem Blatt!

Gute Nacht!

Heinz
 
10Parale Am: 30.10.2021 10:39:39 Gelesen: 196803# 893 @  
@ Heinz 7 [#892]

Ich schließe mich bayern klassisch an und gratuliere zu solch tollen Briefen, die den Weg über bis zu 7 Ländern Europas meisterten und uns in der Gegenwart als teure Stücke erhalten blieben.

Ich will an dieser Stelle noch auf einen schönen Brief in die Schweiz aufmerksam machen, der bei eBay zum Ausruf von 500 Euro zu haben ist, Verkäufer „wahewa“.

Insofern günstig und eine Investition in die Zukunft.

Schönen Samstag wünscht

10Parale


 
Martin de Matin Am: 30.10.2021 12:01:14 Gelesen: 196784# 894 @  
@ 10Parale [#893]

Der Brief ging nicht in die Schweiz sondern nach Italien. Der italienische Name für Genua ist Genova.

Gruss
Martin
 
10Parale Am: 30.10.2021 12:07:23 Gelesen: 196780# 895 @  
Hallo,

natürlich Genua, da habe ich geschlafen.

10 Parale
 
bayern klassisch Am: 30.10.2021 12:48:11 Gelesen: 196771# 896 @  
@ Heinz 7 [#892]

Lieber Heinz,

natürlich wäre es ein Traum, die beiden zusammenführen zu können, aber wie du richtig schreibst, braucht man auch die nötige Portokasse dafür. Auf der anderen Seite hat mal ein Posthornsatz postfrisch mit Attest sehr viel mehr Geld gekostet und das zu einer Zeit, als wir nur ein Viertel verdient haben von dem, was man heute so verdient - welches wird wohl der bessere Kauf gewesen sein? Ich denke, wir beide kennen die Antwort.

Manchmal sind 20 Euro für einen Brief eine Frechheit und 2.000 Euro ein Schnäppchen - es ist halt alles relativ, wie auch sonst im ganzen Leben.

Liebe Grüsse,

Ralph (der nicht Rumänien sammelt, aber auch ein paar Briefe mit bayerischem und rumänischen Bezug zueinander hat - nur auf einen Markenfrankierten von Rumänien nach Bayern werde ich wohl aus Kostengründen vorerst verzichten müssen)
 
Martin de Matin Am: 30.10.2021 18:39:04 Gelesen: 196678# 897 @  
Bei der 173. Auktion von Ulrich Felzmann am 17.-20. November 2021 kommen drei der ersten vier Marken von Rumänien zur Versteigerung.

Das interessante ist der auf den ersten Blick niedrige Ausruf.

Die 27 Parale viereckig auf Briefstück für 1500 Euro:



http://www.philasearch.com/de/i_9107_216755/5405_Rumaenien/12-A173-3834.html?treeparent=COSUBGRP-20470&set_sprache=de&set_anbieter=12&set_auktionnr=7217&postype=PH&breadcrumbId=1635610812.0774&row_nr=6

Die 108 Parale viereckig gestempelt für 1000 Euro:



http://www.philasearch.com/de/i_9107_216757/5405_Rumaenien/12-A173-3836.html?treeparent=COSUBGRP-20470&set_sprache=de&set_anbieter=12&set_auktionnr=7217&postype=PH&breadcrumbId=1635610999.1576&row_nr=8

Und als Höhepunkt die 81 Parale viereckig ungebraucht für 2000 Euro (einen niedrigeren Ausruf für eine 81 Parale habe ich in der letzten Zeit nicht gesehen):



http://www.philasearch.com/de/i_9107_216756/5405_Rumaenien/12-A173-3835.html?treeparent=COSUBGRP-20470&set_sprache=de&set_anbieter=12&set_auktionnr=7217&postype=PH&breadcrumbId=1635611218.9331&row_nr=7

So, jetzt komme ich zum Grund des niedrigen Ausrufs. Alle drei Marken sind rund geschnitten und haben ergänzte Ränder. Die 27 Parale haftet auf einem nicht dazu gehörigen Briefstück, somit kann man auch keine Aussage über die Rückseite der Marke machen. Die 81 Parale hat auch nicht mehr die ursprüngliche Papierstärke.

Wie man bei allen drei Stücken sieht man, das der erste optische Eindruck doch über den eigentlichen Zustand der Marken täuschen kann.

Gruss
Martin

Fortsetzung folgt
 
Martin de Matin Am: 30.10.2021 19:23:31 Gelesen: 196663# 898 @  
@ Martin de Matin [#897]

Diese Ausrufpreise können noch bei weiten unterboten werden.

Bei der 227. Karl Pfankuch & Co Auktion am 8.-9. Dezember 2021 wird eine 54 Parale gestempelt angeboten.



http://www.philasearch.com/de/i_9241_78096/5405_Rumaenien/9241-A227-1246.html?treeparent=COSUBGRP-20470&set_sprache=de&set_anbieter=9241&set_auktionnr=7296&postype=PH&breadcrumbId=1635613943.7396&row_nr=0

Beschreibung: Los 1246 Rumänien Michel 2

Fürstentum Moldau: 54 Parale grün auf blassgrün, echt gest. "MOLDOVA 11/10" (JASSY), leider stark repariert (Hinterlegung), Prüfkärtchen Gmach. M€ 5.000.- Dazu Fälschung der 27 Par (*) ohne Berechnung.
Ausruf 100,00 EUR

Es stellt sich nur die Frage wieviel ist an der Marke noch Original. Ich würde sagen billiger geht es nicht für eine der ersten vier Marken.

Und hier noch die Abbildung der relativ schönen Fälschung.



Gruss
Martin
 
10Parale Am: 31.10.2021 10:53:41 Gelesen: 196524# 899 @  
@ Martin de Matin [#897]

Die ARGE Rumänien würde sich sicher freuen, Dich als Mitglied aufzunehmen. Oder bist du es etwa schon? Für den Großteil der Rumänien Sammler sind diese 4 ersten Marken wohl ein Leben lang Wunschtraum.

Nun ist bald Weihnachten und ich bin froh, dass die Auktionshäuser diese "reparierten" Marken (ich verlasse mich auf die Atteste von Fritz Heimbüchler, einen der besten Kenner der Marken der Fürstentümer) zu einem niedrigen Ausruf anbieten. Ist es doch II. Wahl oder wie bei Pfankuch sogar III. Wahl, oder? Dabei wird es meiner Ansicht aber nicht bleiben. Bin gespannt auf die realen Hammerpreise und danke Dir, dass du diese Atteste mit eingescannt hast.

Zu der Fälschung der 27 Parale Marke möchte ich mich nicht äußern. Es ist eine gute Fälschung, das erkennt man an der Darstellung bei philasearch ebenfalls. Wer es als Lückenfüller gebrauchen kann, gerne. Aber man weiß ja, welcher Missbrauch mit solchen Fälschungen betrieben werden kann, indem sie gutgläubigen Sammlern angedreht werden. Andererseits ist jeder selbst verantwortlich, für was er sein hart verdientes Geld ausgibt.

Bin echt gespannt über die Ergebnisse, ich selbst verfolge andere Ziele!

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 31.10.2021 17:45:19 Gelesen: 196394# 900 @  
@ Martin de Matin [#897]

Du zeigst uns in der Tat eine interessante Marke. Zum Glück haben wir auch das Attest dazu. Es ist ein sehr frühes Attest, wurde 1974, also vor fast 47 Jahren geschrieben vom immer noch aktiven Rumänienkenner Fritz Heimbüchler. Ich weiss nicht, ob dies wirklich sein 6. Attest ist, das er als Bundesprüfer ausstellte; es kamen in den nächsten Jahrzehnten unzählige hinzu.

Er sprach 1974 den Wunsch aus, der aber von den Besitzern der Marke nie umgesetzt wurde: die Marke in den ursprünglichen Zustand wieder zurück zu führen! Dann wäre die Marke wohl eng rund geschnitten! Ich weiss nicht, wie oft solche Rückversetzung noch gemacht werden; ich schätze, es sind wohl nur ganz wenige. Ansonsten muss man sich damit abfinden, dass die Marke stark repariert ist.

Wird die Marke in einer Ausstellungssammlung gezeigt, müsste auf die Reparatur hingewiesen werden. In ihrem jetzigen Zustand sieht die Marke prächtig aus mit ihren grossen, regelmässigen Rändern!

Kommen wir zur Preisfrage - die ist nun wirklich schwierig! Wäre die Marke NICHT repariert, würde sie wohl 100 % Katalog (oder noch mehr?) bringen, bei der jetzigen sehr starken Nachfrage nach klassischen Rumänien-Marken. Eine frühere Regel, dass eine reparierte Marke nur höchstens 10 % des ursprünglichen Wertes hat, sollte nun meines Erachtens beachtet werden.

Also Euro 4'000 statt Euro 40'000 (Katalogwerte 2010)? - Ja! Ich bin mit dieser Regel, die mir ein längst verstorbener, erfahrener Sammler (der Präsident des lokalen Briefmarkenvereins) vor vielen Jahren mitgegeben hat, gut gefahren.

Nun kommt aber ein anderer Aspekt hinzu. Wenn ein Sammler seit vielen Jahren genau auf diese Marke wartet, wenn sie vielleicht "das letzte Stück" ist, das er noch "braucht" (bzw. "gern hätte"), dann wird er vielleicht bei Euro 4'000 nicht Schluss machen. Dann geht er im Preis vielleicht höher? - Wer will es ihm verbieten? Die Vernunft? - - Die spielt bei Sammlern sehr oft gar nicht mehr mit.

Wir können also alle gespannt sein, welches Ergebnis dieses neue Ereignis (Auktion im November) zeigen wird.

Vielen Dank für den Hinweis, Martin!

@ 10Parale [#899]

Ein Wort noch an 10 Parale. Es wäre schön, wenn jeder Sammler, der gross einkauft, sein Geld zuerst hart verdienen müsste! Wir wissen, dass dem nicht so ist. Bei ein paar Sammlern spielt Geld "keine Rolle", weil sie es in Haufen besitzen durch Erbschaft oder was weiss ich. Viele Sammler haben hart gearbeitet und haben sich dadurch und durch Geschick ein Vermögen erspart. Hätten alle Sammler die "gleichlangen Spiesse", dann käme es weniger zu Preis-Exzessen, die wir gelegentlich erleben. - Aber auch hier (in der Philatelie) gilt: Eine Chancen-Gleichheit gibt es nicht! - - Diese Erkenntnis sollte uns aber nicht zu sehr plagen. Und, wichtig: Freuen wir uns, wenn auch vermögende Leute ihr Geld in Philatelie investieren!

Und: Was ist schon "viel"? Für viele Sammler sind Euro 200 viel. Für andere Euro 2'000. Oder Euro 20'000? - Nein, vielleicht eher Euro 200'000? Es gibt auch Sammler, für die ist nicht einmal Euro 2'000'000 wirklich viel. - - Nicht nur in der Physik gibt es eine "Relativitätstheorie".

Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.11.2021 12:39:24 Gelesen: 194015# 901 @  
@ Heinz 7 [#762]

Wir müssen leider den Tod eines grossen Rumänien-Sammlers und -Experten zur Kenntnis nehmen. Herrr Leonard Pascanu ist im Alter von 69 Jahren verstorben, gemäss Mitteilung der FEPA vom 8.11.2021 am 1.11.2021.

Herr Leonard Pascanu war ein sehr verdienter Philatelist. Er war viele Jahre Präsident der Rumänischen Philatelistischen Föderation. Daneben war er Philat. Experte (IAPE), Mitglied der AIJP (Association Internationale des Journalistes Philatéliques), FIP-Jury-Mitglied und anderes mehr.



Ich bin ihm letztmals begegnet in Bukarest 2019, als im Museum of Romanian Records eine schöne Ausstellung stattfand.

Wir werden ihn sehr vermissen und entbieten seiner Familie unsere Anteilnahme.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.11.2021 17:25:44 Gelesen: 193935# 902 @  
Im neuen Thema

Rumänien: ARGE Rumänien

wird auf die Ergebnisse der Jahresversammlung der ARGE Rumänien hingewiesen. Der neu gewählte Vorstand versucht, die ARGE Rumänien auf erfolgreichem Kurs zu halten.

Herzliche Grüsse

Heinz
 
22028 Am: 09.11.2021 17:32:08 Gelesen: 193929# 903 @  
@ Heinz 7 [#901]

Das ist wirklich traurig, ich hatte zuletzt mit ihm im Januar 2020 Kontakt als ich ihn nach Portozuschlägen der Rumänischen Post für die Benutzung der Overland Mail Haifa-Baghdad fragte.
 
10Parale Am: 09.11.2021 19:12:30 Gelesen: 193885# 904 @  
@ Heinz 7 [#901]

Eine traurige Nachricht für alle Rumänien-Sammler. Habe selbst ein paar Dokumente mit seiner Prüfsignatur.

Dumnezeu sa-l ierte - R.I.P.

10Parale
 
10Parale Am: 13.11.2021 11:36:58 Gelesen: 193234# 905 @  
@ 10Parale [#904]

ich habe diese Frage schon bei "Türkei / Osmanisches Reich: Bestimmung von osmanischen Stempeln" gestellt.

Da die Stadt BUKAREST Bestandteil des Stempel ist, stelle ich die Frage in diesem Forum. Kennt jemand diesen Stempel oder kann etwas darüber sagen?

Die Marken sind aus der Türkei aus dem Jahr 1918. Gab es eine türkische Feldpost in Bukarest zu jener Zeit? Vorstellen kann ich mir das.

Liebe Grüße

10Parale


 
JohannesM Am: 13.11.2021 18:28:31 Gelesen: 193174# 906 @  
@ 10Parale [#905]

Aber warum hat die türkische Feldpost einen deutschsprachigen Stempel? Hier noch ein anderer bei Gärtner.



Beste Grüße
Eckhard
 
10Parale Am: 14.11.2021 20:34:51 Gelesen: 192979# 907 @  
Hallo Eckhard,

könntest du sagen wo bei Gärtner ich Deinen hier gezeigten Beleg finde?

Gruß

10Parale
Stephan
 
JohannesM Am: 14.11.2021 23:28:59 Gelesen: 192944# 908 @  
@ 10Parale [#907]

Ich denke der Artikel [1] ist im Shop, also keine Auktion.

Beste Grüße
Eckhard

[1] https://www.philatelie-gaertner.de/GPS:PHILNET/GAERTNER/GPK_FPL020D1:1A412B3D23E26B4BC1258468006EF190?BASKET|Form=Add&Lang=DE&CID=2&Sub=gp_ord.2&SessionID=WYaW4yPevRdVljqIHKPs
 
10Parale Am: 15.11.2021 09:38:47 Gelesen: 192805# 909 @  
@ JohannesM [#908]

Vielen Dank. Leider funktioniert der Link nicht. Es öffnet sich eine ERROR Meldung.

Gruß

10Parale
Stephan
 
bignell Am: 15.11.2021 09:52:12 Gelesen: 192803# 910 @  
@ 10Parale [#909]

Hallo Stephan,

Du musst die ganze Zeile in die Adresszeile Deines Browsers kopieren, dann geht es [1].

Die Forumssoftware kommt hier mit dem senkrechten Strich nicht zurecht.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.philatelie-gaertner.de/GPS:PHILNET/GAERTNER/GPK_FPL020D1:1A412B3D23E26B4BC1258468006EF190?BASKET|Form=Add&Lang=DE&CID=2&Sub=gp_ord.2&SessionID=WYaW4yPevRdVljqIHKPs
 
Heinz 7 Am: 17.11.2021 19:29:46 Gelesen: 192352# 911 @  
@ 10Parale [#905]
@ JohannesM [#906]

Der Stempel "KAISERLICHOSMANISCHE FELDPOST BUKAREST" ist im Handbuch-Katalog CMPR '74 auf Seite 542 gezeigt. Es handelt sich um einen Stempel des osmanischen Reiches (Kapitel V. G "Posta Otomana").

Offenbar wurde er (nur) 1918 verwendet.

Das Osmanische Reich schloss sich im 1. Weltkrieg an die Mittelmächte an.



Der deutsche Admiral Wilhelm Souchon wurde zum Oberbefehlshaber der osmanischen – nach dem Kriegseintritt Bulgariens auch der bulgarischen – Kriegsmarine ernannt (Quelle: Wikipedia). In diesem Zusammenhang wurde durch die Türkei dann auch ein deutschsprachiger Poststempel eingeführt!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 18.11.2021 20:15:27 Gelesen: 192180# 912 @  
@ bignell [#910]
@ Heinz 7 [#911]

Vielen Dank für Eure Unterstützung bei meiner Sachfrage. Ich habe das Los, welches bignell beim Auktionshaus Gärtner entdeckt hat, bestellt. Allerdings hat mir das Auktionshaus mitgeteilt, dass das Los nicht mehr auf Lager ist und die Präsentation im Online-Shop auf einem technischen Fehler beruht.

Liebe Grüße

10Parale
 
Martin de Matin Am: 21.11.2021 09:23:05 Gelesen: 191769# 913 @  
@ Martin de Matin [#897]

Wie erwartet waren die Zuschläge bei Felzmann deutlich über dem Ausruf.

27 Parale: Ausruf 1.500 Euro und Zuschlag 7.000 Euro
81 Parale: Ausruf 2.000 Euro und Zuschlag 14.000 Euro
108 Parale: Ausruf 1.000 Euro und Zuschlag 5.800 Euro

Es zeigt sich mal wieder, das Trieb des Menschen nach einer scheinbar tollen Investition ungebrochen ist. Eine Regel sollte man beachten wenn man etwas kauft, man sollte möglichst nicht kaufen wenn die Preise hoch sind, wie es momentan bei dieser Ausgabe der Fall ist. Ein gutes Beispiel für eine hohen Verlust kann man bei Los 2 Ganzsache von Mauritius(Zuschlag 3.400 Euro) bei Auction Galleries Hamburg 22. Auktion sehen.



http://www.philasearch.com/de/i_9255_111117/4410_Mauritius/9255-A22-2.html?set_sprache=de&set_gesetz_bestaetigt_jn=J&gesetz_bestaetigt_neu=J&treeparent=COSUBGRP-30260&set_anbieter=9255&set_auktionnr=7278&postype=PH&breadcrumbId=1637480514.2419&row_nr=1

Der Zuschlag für eine bis zu diesem Zeitpunkt (Jahr 2001, ich kann mich noch gut an diese Auktion erinnern) unbekannte einmalige gebrauchte Mauritiusganzsache, war damals bei Schwanke 10.500 DM, jetzt hat das Stück nur noch 3.400 Euro gebracht, also ein Verlust von ca. 30%, ohne den Kaufkraftverlust und die Gebühren zu betrachten.

Eine gute Randergänzung bei einer Marke geht auch in der Regel zu Lasten des noch vorhandenen Originalpapiers, und somit wird die rund geschnittene Marke noch mehr beschädigt. Mann darf nicht vergessen, das es sich bei den angebotene Stücken nur um bestenfalls II. Wahl-Stücke handelt, und vermutlich erst nach der Verwendung rund geschnitten wurden (nicht wie es in wie es im Ort Bakeu üblich war), um eine runde Marke ins Album zu kleben. Die ersten Marken von Rumänien sind selten, aber es gibt spielend hundert Marken, oder eher weit mehr, die weit seltener aber viel preiwerter sind.

Ich bin gespannt wieviel die 54 Parale bei Pfannkuch aus Beitrag [#898] einbringt.

Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 09.12.2021 21:58:08 Gelesen: 188603# 914 @  
@ Martin de Matin [#898]

Die 54 Parale bei Pfankuch ist nicht beim Ausruf von 100 Euro verkauft worden, sondern der Zuschlag war 1.650 Euro. Der Zuschlag ist schon recht hoch in Bezug auf den angegebenen Katalogwert von 5.000 Euro.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 23.12.2021 10:59:46 Gelesen: 186504# 915 @  
@ Martin de Matin [#913]

Als ich vor 30 Jahren anfing, Rumänien zu sammeln, waren die Raritäten gleich selten wie heute, aber die Preise waren ganz woanders. Ich erkannte, dass ich Weltraritäten auch mit einem - relativ - kleinen Budget kaufen kann, was damals z.B. für das Sammelgebiet Schweiz fast nicht möglich schien.

Heute werden viele Rumänien-Marken viel teurer verkauft, als ca. 1990. Das hat eine gute Seite, und eine "schlechte". Als Möchte-gern-Käufer besteht die Gefahr, dass man frustriert ist, wenn man bei allen Kauf-Versuchen überboten wird. Andererseits freut man sich, wenn man die eigenen Bestände sieht und feststellt... das hat man günstig bis sehr günstig einkaufen können.

Du hast recht:

"Die ersten Marken von Rumänien sind selten, aber es gibt spielend hundert Marken, oder eher weit mehr, die weit seltener aber viel preiswerter sind."

Andererseits bitte ich zu bedenken:

gewisse Gebiete waren 1900 tief bewertet, sie waren 1950 tief bewertet, sie waren 2000 tief bewertet, sie sind heute 2021 tief bewertet, und sie werden vielleicht 2050 immer noch tief bewertet sein - andere waren 1900 hoch bewertet, 1950 tief, 1990 tief, 2020 wieder hoch - und 2050?

Das Gebiet Rumänien gehört zur zweiten Kategorie! Niemand kann uns voraussagen, wie sich die Marken in ihrem Wert entwickeln. Vielleicht stehen wir 2050 noch deutlich, und ich meine wirklich: DEUTLICH! über den Werten von heute!? Es braucht nicht Tausende von Sammlern, um ein Preisniveau eines Gebietes zu heben. Es ist ziemlich ähnlich, wie bei Aktien: die erfolgreichen werden immer weiter gekauft, und gewinnen so auch immer mehr an Wert.

Für einen "Anfänger" ist der Einstieg bei Rumänien Klassik Ende 2021 sicher nicht einfach. Es gibt andere Gebiete, wo ein Neueinstieg ähnlich attraktiv ist, wie für Rumänien 1990. Ich empfehle aber auch dort eine gründliche Analyse: hat das Gebiet Chancen, in der Gunst der Sammler (wieder) zu steigen?

Ein schwieriges Thema.

Anbei noch etwas für's Auge



Ein vollständiger Satz der 2. Ausgabe Rumänien.

5 Parale - ungebraucht mit Originalgummi - Michel Nr. 5 I y *
40 Parale - gestempelt "JASSY" (Stempel M1) - bläuliches Papier
80 Parale - gestempelt auf Fragment (Teil-Stempel M3) und nebenstehend "JASSY" (Stempel M1) - weisses Papier.

Ich finde diese Marken wunderschön. Sie sind nun 163 Jahre alt! Trotzdem kann man heute noch einen solchen Satz kaufen, wenn man sein Sparschweinchen vorher etwas gefüttert hat!

Ich wünsche allen schöne Weihnachten!

Kauft Euch und Euren Lieben auch ein schönes philatelistisches Stück! Es macht Freude...

Heinz
 
10Parale Am: 15.01.2022 15:00:32 Gelesen: 182387# 916 @  
@ Heinz 7 [#55]

Ja, ich bin immer noch 10Parale!

in Beitrag [#55], bald 9 Jahre vorbei, zeigtest du uns ein schönes Paar der gezähnten, karminroten 5 Bani Marke.

Nun kann ich das Bild leider nicht sehr viel größer machen, aber es fällt mir auf, dass die Perforation anders aussieht wie bei dem folgenden Stück, das ich kürzlich erwerben konnte. Der nette Verkäufer aus Frankreich hat mir noch ein etwas defektes zweites Stück gratis mitgeliefert, um die unterschiedlichen Farbkomponenten zu unterscheiden, hier seine Beschreibung:

“Nuance ROUGE très rare, cote 600 Euros. Superbe, pas de faute. Scan supplémentaire pour comparaison avec le rouge carminé ordinaire.”

Der deutsche Katalog bewertet die zinnober farbige Marke mittlerweile mit 800 Euro, ich denke der Verkäufer bezieht sich auf einen französischen Katalog.

Nun, eine Nachzähnung der 26b halte ich in diesem Fall für ausgeschlossen. Mir ist aber bewusst, das große und intelligente Fälscher am Werk waren, und die gescannte Marke habe ich gut bezahlt. No risk, no fun. Das ist immer das bleibende Thema.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 16.01.2022 08:38:34 Gelesen: 182261# 917 @  
@ Heinz 7 [#915]

Ich erlaube mir anbei eine Anzeige, die ich auch unter einem neuen Thema eingestellt habe.

Die ARGE Rumänien wurde 1969 gegründet. Im Herbst 2021 wurde ihr neuer Vorstand bestellt.

Wir freuen uns nun, der interessierten Öffentlichkeit anzuzeigen, dass die ARGE Rumänien eine Homepage aufgeschaltet hat:

https://arge-rumaenien.ch

Es ist dies erst Stufe 1 unserer Planung. Wir wollen die Homepage zweisprachig führen (Stufe 2), und wir wollen in einem geschlossenen Teil (nur für Mitglieder) vertiefte Informationen einstellen (Stufe 3).

Die beiliegende Abbildung zeigt den Aufbau der Homepage.



Besserwisser gesucht!

Wenn Sie Fehler entdecken oder Verbesserungsvorschläge haben, freut sich der Webmaster über Ihre Meldungen oder Anregungen.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
lueckel2010 Am: 17.01.2022 23:06:18 Gelesen: 181916# 918 @  
Vorab:

Ich bin kein Rumänien-Sammler. Dennoch informiere ich mich immer sehr gern über Gebiete, die ich selbst gar nicht "beackere". Lesen macht bekanntlich nicht dümmer!

Insbesondere dieses Thema weckt regelmäßig mein Interesse, berichten hier doch Spezialisten (von denen einige lt. ihrem Profil sogar Mitglieder der BDPh-ArGe "Rumänien" sind) auf ziemlich hohem Niveau und teileise auch mit großer Euphorie über ihr Sammelgebiet. Da muss man einfach mitlesen!

Genug "gesülzt". Nun zu meinem Beitrag:

Gestern habe ich in einem (schon etwas älteren) Sonderkatalog "Europäische Klassik" eines Kölner Auktionshauses "geschmökert". Dabei bin ich dann auf die nachfolgend gezeigten drei Rumänien-Lose gestoßen:



Zwar kenne ich keine Handelwerte für diese Marken, doch schon aufgrund der Startpreise dürfte es sich um "Hochkaräter" handeln (und schön anzusehen sind sie auch noch)!

Umso erstaunter war ich, als ich einige Katalogausgaben später die Zuschläge für die versteigerten Marken gefunden habe:

Mi.-Nr. 1, 9000 €, Mi.-Nr. 2, 7500 €, Mi.-Nr. 4, 13000 €.

Da müssen wohl einige Sammler (oder sollte man sie besser als Spekulanten/ Investoren bezeichnen?) mit "prall gefüllten Kriegskassen" zusammengekommen sein, bei denen es auf "einige Euro mehr" nicht ankam! Ob die Preise gerechtfertigt sind, kann ich nicht beurteilen. Ich denke aber, "man" wusste schon genau, was man tat.

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
Heinz 7 Am: 18.01.2022 17:43:10 Gelesen: 181757# 919 @  
@ lueckel2010 [#918]

Guten Abend, Gerd,

Danke dafür, dass Du unser Thema als so "lesenswert" beschreibst. Das freut die zahlreichen Beitragsschreiber bestimmt.

Deine Frage ist so aktuell, dass ich sie gerne aus meiner Sicht kommentiere.

Wenn ich heute die drei Losbeschreibungen lese, dann trauere ich den "alten Zeiten" nach. Die von dir genannten Preise sind - aus heutiger Sicht - nämlich nicht besonders hoch, nein, sie würden heute sogar vermutlich übertroffen! Das sehen wir x-fach, an verschiedenen Auktionen.

Sehen wir uns Los 117 an. Ein wunderschönes, seltenes Stück! Ein Stück, das die Beschreibung "Luxus" wohl zu Recht trägt. - Heute würde eine solche Marke wohl ihren Katalogwert übertreffen! Ähnliches gilt für Los 115. Und auch Los 116 würde heute vermutlich kaum wesentlich günstiger, denn es ist ein seltenes, schönes Stück, mit rarem Stempel und bester Provenienz.

Solche Stücke werden heute in der Regel sehr teuer bezahlt.

Das ist keine neue Situation. Das hatten wir vor hundert Jahren schon!

"Wie bitte?" höre ich nun Leser fragen - ja, in der Tat: gerade die Erstausgabe von Rumänien (bzw. Vorläufer: Fürstentum Moldau) waren schon anfangs des 20. Jahrhundert sehr teuer - gelegentlich sogar deutlich teurer als heute! (Kaufkraftbereinigt).

Welch ein Vergleich zu den Jahren ca. 1970 - 1985! Damals waren wunderschöne Stücke für günstige Preise zu haben. Weltraritäten für vierstellige Beträge! Altschweiz, Altdeutschland, Altitalien - ja, diese Gebiete waren damals schon teuer (meistens), aber Rumänien... ? - die Preise lagen am Boden! Es gab einzelne Ausnahmen, aber generell ist meine obige Aussage wohl zutreffend.

Das ganze Marktgeschehen spiegelt sich in den Katalogen oft nur (sehr) verzögert wider. Besonders Anpassungen gegen unten wurden/werden von den Katalog-Herausgebern oft nur sehr zögerlich umgesetzt (wenn überhaupt). Preis-Steigerungen finden eher den Weg in die Kataloge, aber beim Sammelgebiet Rumänien sind die Katalogpreise seit 2010 wohl weniger gestiegen, als die Marktpreise.

Früher gab es noch das Korrektiv der Inflation. War ein Katalogpreis zu hoch, beliessen ihn die Katalogherausgeber nicht selten "beim alten", und in 10 Jahren stimmte dann der Katalog-Wert wieder. Im 21. Jahrhundert gab es hingegen kaum mehr eine (anerkannte) Inflation.

Also, Gerd: meine Meinung:

Die drei oben gezeigten Stücke sind (meines Wissens) alles wirkliche Prachtstücke, für die es wenig vergleichbare Alternativen gab. Die Zahl der ernsthaften Rumäniensammler ist gar nicht so klein, wie man vielleicht meint. Und darum würden wohl EINIGE Sammler gerne die oben genannten Preise bewilligen, wenn sie dafür diese Prachtstücke übernehmen könnten. Ob die "Kriegskasse" danach immer noch "prall gefüllt" oder eben doch eher "leer" ist, ist natürlich individuell sehr unterschiedlich; ich kenne Sammler beider Kategorien. Ich bin sicher, keiner der Käufer obiger Lose (von damals) bereut heute seinen Kauf.

Und noch eine Erkenntnis: hätten wir das FRÜHER schon geahnt, was "da abgeht" mit diesem Sammelgebiet, dann hätten wir wohl gnadenlos die eigene Kriegskasse geleert und uns ein paar gute Stücke MEHR gesichert!

Das ist nun aber keinesfalls ein Aufruf dazu, "jeden" Preis zu zahlen für jedes angebotene Stück. Gerade WEIL es heute oft so "gnadenlos teuer" wird, müssen wir unsere Stücke schon genau einschätzen können und mit unserem Sammlungsplan in Einklang bringen. Nicht jeder kann "aus dem Vollen schöpfen" und sich alles leisten. Aber jeder kann sein Sammelgebiet anpassen. Auch Rumänien hat sehr sammelnswerte Kapitel, die auch heute (noch?) sehr preisgünstig sind. - Oder aber - wenn man Weltraritäten sucht, die man günstig einkaufen kann: man wechselt das Sammelgebiet.

Meine Einschätzung aktuell ist: Bei RUMÄNIEN gibt es zu viele gute Kenner, die gut aufpassen, und die wenigen Chancen für preiswerte Einkäufe nutzen. Andere Sammelgebiete liegen hingegen brach - da gibt es kaum Nachfrage. - Aber das passt nun nicht mehr ins Thema: "Rumänien für Sammler".

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 20.01.2022 17:16:04 Gelesen: 181276# 920 @  
@ lueckel2010 [#918]
@ Heinz 7 (#919)

Zusammen mit der 81 Parale sind diese 3 + 1 Ochsenköpfe wohl das Non plus Ultra der Rumänien Philatelie und leider ja, kaum erschwinglich.

Als ich 1993 meine rumänische Ehefrau heiratete, interessierte ich mich mehr für die Geschichte und Kultur dieses großen Agrarlandes als für Briefmarken. Erst im Jahr 2008 bei einem Besuch in Bukarest fing ich an, mich für rumänische Briefmarken zu interessieren. Bei meinen vielen Besuchen in Hermannstadt (Sibiu) stolperte ich fast jedes Mal bei meinen Spaziergängen durch diese wunderschöne Stadt an der Synagoge vorbei. Dies veranlasste mich auch mehr für das jüdische Leben in Rumänien zu interessieren. Bis heute suche ich (ergebnislos!) nach einer alten Ansichtskarte von dieser Synagoge, in der sich eine sehr kleine Gemeinde wieder zusammengefunden hat. Ich bin sicher, dass, - sollte sich solche eine alte Ansichtskarte oder ein Beleg über dieses intakte historische Bauwerk finden -, diese bei jeder Auktion einen sehr hohen Preis erzielen würde.

Wie ich heute lesen konnte (Quelle: Jüdische Allgemeine 3/22), führt der Rumänische Staat im Jahr 2024 an den Schulen ein Pflichtfach "Die Geschichte des Holocaust und des jüdischen Volkes" ein. Aber das passt nun auch nicht mehr so in dieses Thema hier.

Ich freue mich über die Entwicklung, die Heinz 7 in [#919] treffend beschreibt. Ich persönlich freue mich auch, dass viele der Preziosen wieder in das Land zurückgekehrt sind, aus dem sie stammen (Stichwort: Museum in Bukarest). Ich persönlich habe es jedoch aufgegeben, nach den Sternen zu greifen. So habe ich dieser Tage diese breitrandige ungeprüfte 50 Bani Marke erwerben können mit einem Ansatz eines Stempels von BUCURESTI SERA.

PS: im Jahr 2019 weilten meine Frau und ich zum letzten Mal "vor Corona" in Rumänien. Dazu kam noch ein trauriger Anlass. Wir haben jedoch immer noch Kontakt zu vielen Freunden und vielleicht klappt es dieses Jahr, wieder einmal sorgenfrei dorthin zu fliegen. Und wenn ich mal in Rente bin, werde ich mal mit dem Fahrrad nach Rumänien fahren, immer der Donau entlang, Start in Donaueschingen, da kann ja nix passieren.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 20.01.2022 21:37:29 Gelesen: 181224# 921 @  
@ 10Parale [#920]

Die Marken der ersten Ausgabe 1858 (Runde Ochsenköpfe) sind tatsächlich etwas Besonderes - aber, es ist wie im Fussball: da gibt es auch hunderttausende von begeisterten Spielern, obwohl nur ganz wenige in der Champions League mitspielen können! Freude haben sie trotzdem. Und schiessen genau so schöne Tore wie in der Liga "ganz oben"!

Warum soll das bei uns Philatelisten anders sein?

Natürlich wird in der Presse hauptsächlich von den exklusiven Stücken geschrieben und an den Ausstellungen sind sie der "erste Hingucker". Aber jeder von uns weiss, dass es da mehr, VIEL MEHR gibt!

Schöne Stücke gibt es in allen Gebieten. Postgeschichte ist faszinierend nicht nur für die Erstausgaben - und so weiter. Man kann aus ganzem Herzen Philatelist sein und Rumänien sammeln, und dabei die wirklich teuren Stücke einfach auslassen.

Und schön ist - man kann die Wertzeichen sammeln (Briefmarken und Ganzsachen) oder aber man beschäftigt sich mit der Postgeschichte. Da gibt es "unendlich" zu tun.

Anbei eine Übersicht zu Sammelgebieten der rumänischen Philatelie. Man sieht: man findet garantiert etwas, dass uns begeistert und uns entspricht.



Also: Widerstand ist zwecklos! Ausserdem hast Du Dein Herz ja ohnehin schon einmal an die Philatelie von Rumänien verloren. Und wie sagt die Volksweisheit so treffend: "Alte Liebe rostet nicht!"

Liebe Grüsse

Heinz
 
Martin de Matin Am: 20.01.2022 21:56:31 Gelesen: 181216# 922 @  
@ 10Parale [#920]

Wenn man so schön über Hermannstadt schreibt, dann muss ich einen fast 170 Jahre alten Brief zeigen, als dort noch österreichische Briefmarken verwendet wurden. Man würde heute sagen, das es ein Vorläufer ist, der eine Geschichte erzählt. In dem Brief mit einer Östrerreich MiNr.5 (Handpapier), der nach Agram (Zagreb) ging, wird über den verstorbene Joachim Demeter geschrieben. Der Brief wurde am 2.6.1852 in Hermannstadt gestempelt und kam am 8.6. in Agram an.




Somit wird durch diesen Beitrag die Erinnerung an einen Verstorbenen wieder hervorgebracht.

Im Buch "Ich Claudius Kaiser und Gott" stand ein schöner Satz:
"Der Mensch stirbt erst wenn sich keiner an ihn erinnert"

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 20.01.2022 22:48:43 Gelesen: 181194# 923 @  
@ Martin de Matin [#922]

Hermannstadt war zur Zeit der Verwendung aber nicht rumänisch. Agram natürlich auch nicht. Darum - sorry - gehört dieser Brief wohl nicht zu diesem Thema.

(Er ist natürlich trotzdem interessant)

Heinz
 
Martin de Matin Am: 20.01.2022 23:06:57 Gelesen: 181184# 924 @  
@ Heinz 7 [#923]

Da Hermannstadt heute zu Rümänien gehört passt meine Aussage schon.

"Man würde heute sagen, das es ein Vorläufer."

Die ersten Marken von Fürstentum Moldau würden dann auch nicht zu Rumänien gehören, da im Michel von 2005 steht:

"Fürstentum unter türkischer Lehnsherrschaft"

Man müsste dann diese Marken dann eher unter der Türkei (Osmanische Reich) einordnen, oder?

Gruss
Martin
 
10Parale Am: 21.01.2022 00:04:58 Gelesen: 181164# 925 @  
@ Martin de Matin [#922]

vielen Dank, dass wir so einen wunderbaren "Trauerbrief" aus Hermannstadt sehen können. Die Formulierung "Die entseelte Hülle" - die Diagnose "Altersschwäche" und der ganze Stil dieses sakralen Textes berühren mich sehr.

In einer gewissen Weise muss ich Heinz 7 widersprechen. (gehört dieser Brief wohl nicht zu diesem Thema).

1867, nur 15 Jahre nach der Verwendung des o.g. Briefes kam es faktisch zu einer Reichsteilung durch den Ausgleich zwischen Ungarn und dem Wiener Hof. In Hermannstadt setzte sich 1867 die Bevölkerung wie folgt zusammen (ohne Militär - Hermannstadt war ein großer Militärstützpunkt der Monarchie):

Deutsche: 67 %
Rumänen: 20 %
Ungarn: 11 %
Juden: 168 an der Zahl
 

So ähnlich dürfte es auch in der Verwendungszeit des Briefes mit der österreichischen Marke gewesen sein. Auf jeden Fall hörte kurz nach Verwendung dieses Briefes Siebenbürgen nach 700 Jahren faktisch auf zu existieren. Hermannstadt war nicht länger mehr Hauptstadt der Sächsischen Nation, die Regierungsgeschäfte der Provinzen wurden nun in Budapest erledigt. Viele Briefe vordem und aus der Zeit, die nach Hermannstadt gerichtet waren, tragen den Landesnamen "Siebenbürgen" in der Anschrift.

Das Wahlrecht hatte nur, wer bestimme Steuerleistungen und Schulbildung vorweisen konnte. Dies war bei den Deutschen und Ungarn eher der Fall als bei den sozial schwächeren Rumänen, unter denen viele Bauern waren. Dennoch trat in diesen Jahren eine Wende ein und die rumänische Bevölkerung erhielt mehr Beteiligung an wichtigen öffentlichen Entscheidungen. In den folgenden Jahren nahm die Zahl der ungarischen Bevölkerung willkürlich stark zu und auch der Beamtenapparat hatte mehr ungarische als ehedem österreichische Bürger im Dienst.

Nur 6 Jahre nach Verwendung des o.g. Briefes wurden im Fürstentum Moldau 4 Ochsenköpfe, in Papier gestanzt, zu den wertvollsten und wichtigsten Schöpfungen einer an Bedeutung gewinnenden Nation. Damals war man sich dessen wohl genau so wenig bewusst wie die Briten bei der Umsetzung der Ideen von Rowland Hill im Jahr 1840.

Im Vertrag von Trianon, viele, viele Jahre später, wurde Siebenbürgen dann Rumänien zugesprochen.

Heinz 7 schreibt so vortrefflich, dass ich es fast glauben mag "Alte Liebe rostet nicht". Ich wohne am Rheinknie und Lörrach-Stetten gehörte einst ebenfalls zur Habsburger Monarchie, ebenso wie Hermannstadt. Dies geht mir manchmal durch den Kopf. 2019 besuchte ich nicht zum ersten Mal den Zentralfriedhof von Sibiu. An schönen Wintertagen sieht man von dort aus die schneebedeckten Karpaten bei Fagaras, ein wunderschöner Anblick. Der Himmel ist blau-weiß wie über Bayern, der Wind kann eisig sein wie in Sibirien.

Heutzutage hört man alle Sprachen der Welt an einem schönen Sommertag auf dem Großen Platz vor der Katholischen Kirche. Auch viele Rumänen kommen nach Hermannstadt, um dieses weltoffenen Flair zu genießen. Da habe ich mir oft, - vor dem Hotel Römischen Kaiser stehend -, die Frage gestellt, wo bist du? Manche Städte haben keine Antwort auf diese Frage. Dazu zähle ich Hermannstadt.

Ob der Römische Kaiser in Sibiu jedoch etwas mit Kaiser Claudius zu tun hat, diese Frage lass ich offen. "Der Mensch stirbt erst wenn sich keiner an ihn erinnert" Ein guter Satz.

Liebe Grüße

10Parale
 

Heinz 7 Am: 21.01.2022 00:27:21 Gelesen: 181161# 926 @  
@ Martin de Matin [#924]
@ 10Parale [#925]

Ich weiss, dass man das unterschiedlich ansehen kann.

Ich sehe da jedoch einen klaren Unterschied. Das Gebiet Fürstentum Moldau war ein Gebiet mit eigener Rechtspersönlichkeit. Sie waren zwar dem osmanischen Reich tributpflichtig, hatten jedoch gewisse Selbstbestimmungsrechte.

Also 1858, als die Michel Nrn. 1-7 herausgegeben wurden, gehörten die Marken zum Gebiet Fürstentum Moldau, das sich 1861 in "Rumänien" umbenannte (mit dem Fürstentum Walachei zusammen). Das Fürstentum Moldau kann man also als Vorläufer von Rumänien bezeichnen.

Hermannstadt aber nicht. Hermannstadt kam erst 1918 zum Gebiet Rumänien hinzu.

Wenn man ganz streng wäre, könnte man natürlich Rumänien gar nicht anerkennen vor 1878, als das Osmanische Reich das Land in die völlige Unabhängigkeit entlassen musste. Dann wäre wohl die Michel Nr. 47 die erste Marke des "unabhängigen Rumäniens". Diese Praxis ist aber unüblich.

Dass in Hermannstadt 1865 auch Rumänen lebten, spielt für mich keine Rolle. Damals gehörte Siebenbürgen nicht zu Rumänien. Man sagt ja auch nicht, New York gehöre zu Vietnam, nur weil in New York viele Vietnamesen leben.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 21.01.2022 19:56:08 Gelesen: 180949# 927 @  
@ Heinz 7 [#926]

Wie man in dem alten Lincoln Katalog von 1892 sehen kann, gab es zu jener Zeit getrennte Gebiete "MOLDAVIA" und "MOLDO-WALLACHIA". Rumänien kommt es sehr viel später zum Zuge und beginnt mit den Ausgaben von "Prince Cousa" im Jahr 1865.

Erst später wurden die beiden Vorläufer, - wie du die Fürstentümer Moldau + Walachei definierst -, praktisch als roter Teppich vor den Gastgeber Rumänien gestellt. Du hast Recht. Insofern ist Siebenbürgen also eine Art philatelistische Nullnummer, weil es zur Zeit der Entstehung der Briefmarken zu der k.u.k. Monarchie gehörte und obwohl es fast 700 Jahre eine gewisse Selbstständigkeit genoss, niemals irgendwo anders als unter Österreich und Rumänien in Erscheinung trat.

Meine Quelle ist das Buch "Hermannstadt" von Harald Roth. Ich zitiere aus dem Buchumschlag:

Heute liegt Hermannstadt im Zentrum Rumäniens und hat seit der politischen Wende eine verheißungsvolle Entwicklung von einer vergessenen Provinzstadt hin zu einem pulsierenden Kultur- und Wirtschaftsstandort genommen. An die Deutschen erinnern jedoch nicht nur das Stadtbild und die Stadtgeschichte, vielmehr bietet Hermannstadt heute ein europäischer Pluralität par excellence.

Insofern sehe ich schon ein gewisser Vorläuferstatus ebenso wie die Fürstentümer, wenn man die Philatelie ganzheitlich betrachtet. Dabei will ich es jetzt auch belassen.

Um beim Thema zu bleiben zeige ich noch 15 Bani Marken, auf deren eine Rückseite ein Vorbesitzer stolz in französischer Sprache notierte, dass vor dem R von ROMANIA ein Punkt sei. Beide Marken sehen sehr unterschiedlich aus. Ich habe aber auch schon Marken ohne Punkt vor dem R gesehen (Michel Nr. 23). Erst durch diese Bleistiftnotiz ist mir der Unterschied augenscheinlich geworden. Gibt es dazu Hintergründe?

Liebe Grüße

10Parale



 
10Parale Am: 25.01.2022 21:07:33 Gelesen: 180196# 928 @  
@ 10Parale [#927]

bei Rumänien geht es aber auch günstig. Fürst Karl I. 1871 5 Bani karmin mit verunglückter Abstempelung von Tecuciu (Doppelabschlag) vom 30.5. für ca. 2,-- Euro erworben.

Wie der Stempel in perfekter Erhaltung aussehen müsste, zeigt der Scan.

Sehr selten bei diesen "reichen" Agraffenstempel sind allerdings folgende Orte:

Adjud
Alexandria
Campina
Curtea de Argesu
Falciu
Gaesti
Husi
Leova
Margineni
Piatra
Reni
Tirgul-Neamtu
Tirgul-Ocna
Urziceni
Valeni de Munte
 

Also, die Suche kann beginnen.

Schönen Abend

10Parale



Liebe Grüße

10Parale


 

Heinz 7 Am: 30.01.2022 12:00:34 Gelesen: 179176# 929 @  
@ 10Parale [#928]

Der unten gezeigte Brief ist zu schön, um ihn hier nicht zu zeigen.



Die Marken 15 Bani (7. Ausgabe 1869, Backenbart, Michel Nr. 23) und 3 Bani (Ergänzungswert 1870 zur 6. Ausgabe 1868) ergaben das Porto für einen Brief nach Bukarest. Der Abgangsstempel "RIMNIC. SARAT" wurde katalogisiert als fig. 409 bei Dragomir.

Dieser Brief war einer meiner ganz frühen Erwerbungen und ist auch darum eines meiner Lieblingsstücke.

Heinz
 
10Parale Am: 31.01.2022 22:08:42 Gelesen: 178904# 930 @  
@ Heinz 7 [#929]

"...Dieser Brief war einer meiner ganz frühen Erwerbungen...."

Da hattest du das Glück des Beginners. Du zeigst allen wunderschöne, seltene und vielleicht einzigartige Stücke der Rumänienphilatelie. Da würde ich auch nicht nein sagen können. Mir gefällt auch die feine Schrift des Briefes mit den Marken zu 15 und 3 Bani.

Ich backe kleinere Brötchen und dennoch kam es bei der rechten Marke zu einem kleinen Bietergefecht, wobei der Hammer bei 36,50 Euro stehen blieb. Nachdem ich die Marke nun heute in meinem Briefkasten vorfand, habe ich soeben die Zähnung gemessen und dies zeigt 11 an.

Es handelt sich der Zähnung nach also um eine ungebrauchte 15 B trübrosa auf gelblich, Michel Nr. 52 a.

Der Michel gibt 2 weitere Unternummern von Fürst Karl I. an, 52 b und c., wobei eine Bewertung im ungebrauchten Zustand ausbleibt. Unterscheidungsmerkmale sind also die Rottöne trübrosa, ziegelrot und fleischrot, außerdem die Zähnung, dann gibt es noch Typenunterschiede I und II.

Daneben noch eine 10 Bani blau mit dem Rest eines roten Stempels PD.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 04.02.2022 14:05:17 Gelesen: 178103# 931 @  
@ 10Parale [#928]

Die Agraffenstempel A65 sind wirklich besonders schön!

Altmeister Kiriac Dragomir beschrieb sie in seinem Buch "Stampilografie postala (Romania: 1822-1910)" auf den Seiten 97-101 und zeigte 51 verschiedene Stempel (fig. 371-421). Im Text auf Seite 98 nennt er zwar nur 50 Stempel, dort fehlt "Moinesti" (fig. 405). Einzelne dieser Stempel sieht man wirklich nur sehr selten.

Es wäre eine edle Aufgabe, alle diese Stempel der Gruppe A65 (Agraffe - 1865) zusammen zu tragen!



Hier Stempel fig. 371 - ALEXANDRIA auf markenlosem Brief nach Turnu Magurelle

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.02.2022 15:48:45 Gelesen: 178075# 932 @  
@ 10Parale [#928]

Die Vorgabe "perfekte Erhaltung" ist natürlich nur selten zu erreichen, aber mit dem unten gezeigten Stück bin ich auch sehr zufrieden.

Gezeigt wird ein Brief von Bechet nach Crajova.



Wir sehen den Stempel "BECHETU" A65, fig. 374 nach K. Dragomir.

Wenn wir den Brief drehen, freuen wir uns gleich noch einmal



Obwohl der Siegel-Stempel oben beim Öffnen des Briefes wie gewöhnlich weitgehend zerstört wurde, erfreut uns der Ankunfts-Stempel "CRAIOVA", A65 fig. 387. Es ist der kleinere der zwei A65-Stempel von Crajova.

Der Brief ist sehr sauber und wirkt sehr frisch, dabei ist er mehr als 150 Jahre alt!

Ich hoffe, der Brief gefalle Euch auch. Warum der Brief für die relativ kurze Strecke offenbar sechs Tage benötigte, ist mir aber ein Rätsel.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.02.2022 18:44:57 Gelesen: 178028# 933 @  
@ 10Parale [#928]

Das Handelsgericht des rumänischen Kreises (Judet) Ilfov verwendete in den Jahren ab 1860 Vordruck-Formulare, um ihre Mitteilungen zu vereinfachen. Diese Formulare wurden gefaltet in Briefform und konnten sodann portofrei der Post übergeben werden.



Am 19. Februar 1868 wurde das vorliegende Formular beschrieben, gefaltet und zum Versand vorbereitet. Es erhielt zusätzlich den blauen amtlichen Stempel «PRINCIPATELE UNITE ROMANE, SECTIUNEA COMMERCIALA, TRIBUNAL JUDET ILFOV» und wurde adressiert an das Gericht in dem Kreis Dâmbovita. Die Hauptstadt dieses Kreises ist Târgoviste.



Die Datumsangabe 19. Februar muss nach dem julianischen Kalender erfolgt sein. Als Abgangsstempel finden wir die Angabe «BUCURESCI 3/3»; die Post arbeitete mit dem gregorianischen Kalender (damals 12 Tage Unterschied). Auf der Rückseite finden wir den glasklaren Ankunfts-Stempel «TIRGOVISTEA, 5/3».



Auf dem Formular des Gerichtes von Ilfov wurde der Eingang des Schreibens genau festgehalten. Ein Stempel wurde abgeschlagen: «REGISTRATURA TRIBUNALELUI DIMBOVITA, Entrata in 186 Luna» und das wurde handschriftlich ergänzt «8» (für «1868») und «Fevr. 24» (für 24. Februar). Dieses Datum war wieder nach dem julianischen Kalender.

Wir finden auf dem Gerichtsformular rückseitig folgende Stempel: (nach: K. Dragomir, 1990):

• Abgangsstempel «BUCURESCI, DUP’AMIADI, 3/3» (Stempel T67, fig. 433)
• Ankunftsstempel «TIRGOVISTEA, 5/3» (Stempel A65, fig. 413)

Heinz
 
10Parale Am: 14.02.2022 20:15:16 Gelesen: 175878# 934 @  
@ Heinz 7 [#931]

Du zeigst uns einige sehr begehrenswert Agraffenstempel. Es wäre eine edle Aufgabe, alle diese Stempel der Gruppe A65 (Agraffe - 1865) zusammen zu tragen!

Dem stimme ich zu! Das wäre sicher eine lohnenswerte Aufgabe und mit ein wenig Geschick dürfte das durchaus auch möglich sein, wobei es natürlich auch sehr seltene Stempel gibt. Ich habe von LEOVA noch nie einen Stempel gesehen. Auch URCIZENI und weitere unter [#928] aufgeführten Stempel sind mir bis heute verborgen geblieben.

Ein geläufiger Stempel war der Gitterstempel, der meines Wissens nach in Paris als Vorbild hergestellt und nach Rumänien geliefert wurde. Dort fand er Anwendung in bläulich-grüner und schwarzer Tinte.

Auf dieser 20 Parale Marke (Michel Nr. 16y Type II: rechte Mäanderlinie beginnt unter der Zahl 0 u. 5 Ziegelriehen über dem Kreis) auf dünnerem, farbigen Papier befindet sich ein schöner blaugrüner GRATAR (Gitterstempel), den ich als echt erachte.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 15.02.2022 18:05:51 Gelesen: 175693# 935 @  
Bestimmt ein schöner Stempel. Auf dem von Ihnen gezeigten Bild sehe ich die Stempelfarbe Blau und nicht Blaugrün, das kann aber von einer Fehleinstellung des Scan kommen. Eigenartig auch die Form der oberen Raute rechts. Das Auge sieht aber besser als ein Scan.

Alles Gute,
nor 42
 
nor 42 Am: 18.02.2022 11:17:36 Gelesen: 175072# 936 @  
@ 10 Parale [#934]

Ich komme nochmals zurück auf die im [#934] gezeigte Marke und meine Zeilen unter [#935]. Dieses intensive Blau ist bei Gratar Abstempelungen kaum anzutreffen. Die Stempel wurden sehr präzise in Metall graviert, daher ist die Raute oben rechts etwas eigenartig für einen echten Stempel.

Vielleicht nehmen Sie sich aber die Zeit und schauen sich das Stück nochmals an und bringen uns auch eine bessere Wiedergabe.

Alles Gute,
nor 42
 
10Parale Am: 18.02.2022 21:59:03 Gelesen: 174916# 937 @  
@ nor 42 [#936]

Dieses intensive Blau hat mich sogar animiert, diese Marke zu kaufen. Ein französischer Sammler, der seine Rumänien Sammlung auflöst, beliefert mich seit einigen Wochen von der französich-spanischen Grenze aus mit einigen guten, teils auch wundersamen Stücken wie diese 20 Parale Marke mit dem GRATAR Stempel.

Möglicherweise ist der Stempel eine Fälschung, möglicherweise auf Grund irgendwelcher chemischer und physikalischen Einflüssen in seiner Ursprünglichkeit abgewandelt.

Eine bessere Wiedergabe kann ich nicht garantieren. Der Stempel ist auch mit bloßem Auge dem Scan gleich, also sehr intensivblau.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 20.02.2022 19:45:45 Gelesen: 174034# 938 @  
@ 10 Parale [#937]

Lassen wir das Blau vorerst beiseite. Wie erklären Sie für einen Stempel denn Sie als echt einstufen die unregelmäßigen Rauten ? Und auch die geknickte Mittellinie bei einem echten Metall Stempel ? Man lernt immer was dazu, daher auch meine Fragen.

Danke,

nor 42
 
10Parale Am: 21.02.2022 21:58:21 Gelesen: 173644# 939 @  
@ nor 42 [#938]

Vielen Dank für den notwendigen und guten Einwand. Ich habe bei Kiriac Dragomir nachgelesen und weiß nun, dass neben blauer und schwarzer Farbe (Tinte) auch violette Farbe für die Gitter-Stempel vorkommt, sehr gute Studienobjekte bieten die CUZA-Marken.

Ich habe die einzelnen Parallelogramme mal ausgemessen und habe die selbe Schenkellänge gemessen wie bei herkömmlichen, unzweifelhaften Gitterstempeln. Dabei habe ich auch beachtet, dass es 2 verschiedene Abmessungen gab (34/16mm - 30/14mm). Die kleinere Abmessung findet sich zwischen Februar 1865 und 1906).

Sicherlich wäre eine geknickte Mittellinie bei einem echten Metallstempel ausgeschlossen, aber ich sehe das nicht wirklich so, sondern eher einen Tintenabfluss nach dem Stempelvorgang, wobei man über die Ursache nur spekulieren kann. Der Stempel wurde dick aufgetragen, der Tintenvorrat wurde vielleicht gerade frisch aufgefüllt oder es war Feuchtigkeit mit im Spiel.

Ich freue mich immer, wenn das Für oder Wider über Echtheit diskutiert wird. Hier sehe ich aber auch keinen zwingenden Grund, eine Stempelfälschung vorzunehmen, denn die Gegenüberstellung von gebraucht/ungebraucht der 16y = 40 / 35 in Euro (Quelle: MOK).

Liebe Grüße

10Parale
 
10Parale Am: 23.02.2022 19:31:02 Gelesen: 173112# 940 @  
@ nor 42 [#936]

ich schätze Ihre Beiträge sehr. Wer Rumänien sammelt, muss mit Fälschungen leben. Betrachtet der Sammler Lob und die Anerkennung (auch in preislicher Hinsicht auf Auktionen), den den großen Fälschern (Gebrüder Spiro etc.) zugesprochen wird, muss es ja auch einen soziokulturellen Wert haben, was da so mit handwerklichem Geschick erschaffen wurde.

In der Ausgaben Nr. 1-2 der Schweizer Briefmarken Zeitung vom 11. Januar 2022 steht übrigens auf Seite 16 ein postgeschichtlich interessanter Artikel über den Fälscher Henri Louis Mercier, bekannt auch unter Louihenri Goegg. Dort steht geschrieben und man findet auch eine Abbildung dazu, dass dieser handwerklich hochbegabte Mann im Telefonbuch der Stadt Genf von 1896 als "Briefmarkenfälscher" erschien. Man stelle sich das mal heutzutage vor!

Zurück zu Rumänien. Vom selben Vorbesitzer wie bei der Marken mit dem blauen, diskussionswürdigen GRATAR Stempel erhielt ich ein Lot von mehreren Freimarken der Serie Fürst Karl I. mit Backenbart, Michel Nr. 22. Diese gibt es in den 3 Farben, blau, ultramarin und indigo. In der Farbe indigo steckt die Farbe violett, dennoch ist sie manchmal schwer von ultramarinen Marken zu unterscheiden.

Eine der Marken aus dem Lot trägt einen schwarzen Stempel "GRATAR dublu"- GR2, siehe Abbildung Fig. 364 bei Kiriac Dragomir. Es handelt sich um ein Doppelgitter-Stempel. Besonders selten soll er bei der gelben 5 Bani Marke der selben Freimarkenserie aus dem Jahr 1869 sein. Also Augen auf, Schätzejäger!

Lt. Kiriac Dragomir (Stampilografie Postala) lief dieser Doppelgitterstempel vom 20 März/1. April 1869 - 5. Mai 1871. Hergestellt in Jassy war er anscheinend nur für den lokalen Gebrauch im Einsatz, oft zu finden sei er auf der 18 Bani Marke (Serie 1868), weshalb, wird nicht näher beschrieben.

Das o.g. Buch zeigt übrigens einen sehr schönen Brief aus der Sammlung von L.PASCANU, abgestempelt mit 4 Gitterstempeln (einfach) GR1 aus Campulung (nach Bukarest) und freigemacht mit 80 Parale Gesamtfrankatur.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 23.02.2022 21:07:49 Gelesen: 173085# 941 @  
@ 10 Parale /#940/

Alles ist schön und gut, was Sie schreiben ist einem ernsten Rumänien Sammler bestimmt bekannt. Die Eigenarten des Doppel Gratar Stempel in Jassy hergestellt, sind den fortgeschrittenen Sammler ebenfalls bekannt. Ich habe mich nicht auf einen solchen Stempel bezogen, und sehe auch nicht, was dieser mit dem von Ihnen gezeigten blauen Stempel zu tun hätte.

Ich habe mir die Freiheit genommen Sie auf die intensiv blaue Farbe aufmerksam zu mache. Ebenfalls auf die stark verschobenen Rauten rechts und geknickte Mittellinie. Bei den in Paris hergestellten Metall Stempel kommt so etwas nicht vor. Die Hauptsache, Sie haben Freude an der Marke so wie sie ist und sie hat ihren Platz in Ihrer Sammlung gefunden.

Alles Gute und noch viele zufriedene Einkäufe,
nor 42
 
Heinz 7 Am: 24.02.2022 23:20:53 Gelesen: 172813# 942 @  
In der (neuen) Library der Royal Philatelic Society sind die Bücher neu eingeordnet.



Die Bücher zu "Rumänien" sind nicht ganz alle hier eingestellt, aber doch zur Hauptsache.

Beim Betrachten fällt uns auf, dass nicht alle wichtigen Bücher hier vertreten sind. Aber doch einige.

Heinz
 
10Parale Am: 25.02.2022 11:21:37 Gelesen: 172658# 943 @  
@ Heinz 7 [#942]

Gratuliere zu Deinen tollen Erlebnissen in London rund um die rumänische Philatelie. Dazu hätte ich eine Frage: was schätzt du, wie viele Bücher hier noch in etwa fehlen und ist es möglich, einen Gesamtbestand an sammelwerter Literatur zur rumänischen Philatelie zu skizzieren bzw. in einer Bibliothek zu errichten?

Liebe Grüße

10Parale

Der Krieg in der Ukraine erschüttert mich und meine Frau auch sehr. Ich hoffe, das alte Fürstentum Moldau wird nun nicht auch noch Opfer dieses Konflikts.
 
Heinz 7 Am: 25.02.2022 17:42:23 Gelesen: 172587# 944 @  
@ 10Parale [#943]

Danke für die Anteilnahme.

Deine Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten! Sie ist natürlich auch abhängig davon, was man genau sammelt, welche Sprachen man spricht/versteht und wie "genau" man sein will/muss.

Einen ungefähren Eindruck, welche Literatur aus MEINER Einschätzung für einen Rumäniensammler unverzichtbar ist, habe ich auf der neuen Homepage der ARGE Rumänien gegeben. Im Kapitel "Literatur zum Sammelgebiet Rumänien" habe ich 16 Bücher gezeigt/gelistet* + 1 Auktionskatalog, aber ich meine, eine GUTE Bibliothek müsste deutlich mehr haben... Den ersten Titel von 1869 können wir (als bibliophile Rarität) natürlich auf die Seite lassen, aber sonst ist sicherlich interessant ist, dass von den übrigen 15 nur 5 auf dem Foto (in Beitrag [#942]) zu finden sind. Das heisst natürlich nicht, dass die Royal diese Bücher nicht vielleicht doch auch hat, aber sie an einem anderen Ort eingestellt hat (z.B. den Ascher-Ganzsachen-Katalog).

*die Zahl 16 ergibt sich, weil einzelne Bücher mehrere Bände haben.



Anbei übrigens ein sehr frühes Buch (1898) aus der Bibliothek der RPSL, das damals sicherlich sehr wichtig war und natürlich auch heute noch Beachtung verdient.

Mittelfristig wollen wir auf der Homepage sicher ein Literatur-Verzeichnis anlegen und dieses auch ein wenig kommentieren. Dieses wird den Mitgliedern der ARGE hoffentlich gute Dienste leisten. Auf der Homepage wollen wir im Kapitel "Bereich für ARGE-Mitglieder" solche Informationen bereitstellen. 100 Titel sollten da schon zusammenkommen; damit greife ich wohl kaum zu hoch (aber bitte im Moment noch: "ohne Gewähr").

Mehr später...

Heinz
 
10Parale Am: 25.02.2022 21:40:49 Gelesen: 172545# 945 @  
@ Heinz 7 [#259]

zu dem Thema Literatur werde ich dir bald antworten.

Ich werde weitersuchen.

Diesen Deinen Satz aus [#259] habe ich kopiert um zu zeigen, dass auch ich weiterhin auf der Suche nach Dokumenten und Belegen mit den Telegrafenmarken bin, die Kiriac Dragomir in seinem großen Werk "CATALOGUL MARCILOR..." auf Seite 422 vorstellt. Diese werden tatsächlich kaum oder gar nicht auf dem Markt angeboten.

Mir ist es gelungen, ein paar Einzelmarken zu erwerben, wo wir ansatzweise das Zusammenspiel von Entwertung, Stempel COMPT.CONTROLATU und Fingerhutstempel in blau sehen können.

Auch ich bin weiterhin auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Aber das ist ein Teil der spannenden Philatelie.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 26.02.2022 22:28:56 Gelesen: 172246# 946 @  
Am Freitag 25.2.2022 rührte ich wieder die "Werbetrommel" für das Sammelgebiet "Rumänien" und natürlich auch für die ARGE Rumänien. Mit einem Kurzvortrag im Rahmen des Anlasses "Meeting der European Academy of Philately" verwies ich auf die Vielfalt der Rumänien-Philatelie ("The diversity of Romanian philately").



Es ist schön, wenn so neue Freunde gewonnen werden können!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.03.2022 10:27:22 Gelesen: 167348# 947 @  
Meine Leser wissen, dass ich eine Schwäche habe für Ganzsachen.

Bei Heinrich Köhler wurde heute eine schöne Sammlung versteigert; lückenhaft und etwas uneinheitlich gesammelt, wie es mir scheint, aber doch mit schönen, seltenen Stücken.



Der Ausruf war sehr tief. Für die ganze Sammlung lag der Startpreis bei Euro 200. Daran war ich natürlich interessiert.

Ich bot mit.
Ich bot einiges.
Bei Euro 2'400 war das Los bei mir...
... doch dann erhöhte der andere Telefonbieter auf Euro 2'500 und ich war nur noch der Unterbieter. Der Hammer fiel bei Euro 2'500.

Schade für mich. Aber schön für das Sammelgebiet Rumänien und seine Ganzsachen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.03.2022 11:49:22 Gelesen: 167338# 948 @  
@ Heinz 7 [#947]

Ich weiss, wir haben in den letzten Monaten und gar Jahren viel geschrieben über hohe Erlöse für Rumänien-Material. Das ist ja einerseits aufregend und macht Freude, wenn man aber versucht, schöne Stück selber zu KAUFEN, und man wird ständig überboten, dann kann das auch ganz schön frustrierend sein. Und - ich kenne tatsächlich Sammler mit Sammelgebiet "Rumänien", die haben ihre Sammeltätigkeit eingestellt, weil sie ihre Sammlung in letzter Zeit einfach nicht mehr ausbauen konnten, weil sie nichts dazukaufen konnten.

Ich möchte darum die Sammler und Interessenten des Gebiete "Rumänien" ermuntern, weiter ihr Glück zu versuchen. Immer wieder gibt es Angebote, die sind preiswert (gelegentlich sogar: preislich tief), und man kann Käufe realisieren, für die man nicht zu tief in die Tasche greifen muss. Dass dies bei den grossen, wohlbekannten Auktionshäusern auch so ist, ist zwar die Ausnahme, kommt aber auch dort immer wieder vor. Ein Studium der Angebote kann sich also durchaus lohnen.

Aktuelles Beispiel: Als ich Köhler Los 1363 der aktuellen Auktion sah - ein wunderbarer "20-4=16 er Block" der Michel Nr. 16y, erwartete ich wirklich nicht, dass dieses seltene Stück zum Ausruf von nur Euro 500 zu haben ist. Am Montag, 21.3.2022, aber wurde dieses Los offenbar nicht mehrfach beboten und ging darum zum Ausrufpreis von Euro 500 weg.



Dazu noch eine Erklärung: Diese Marke wurde in sehr grossen Bogen gedruckt. Die Anordnung der Marken auf den Drucksteinen war etwas kompliziert, ein voller Druckstein hätte z.B. 204 Marken ergeben (12x17). Also liessen die Drucker absichtlich vier Felder frei, und es wurden nur 200 Stück gedruckt. Die vier Leerfelder sind also kein Versehen, sondern eine herstellungsbedingte Folge-Erscheinung.

Das ist nicht nur selten, sondern auch sehr augenfällig und ein Schmuckstück für jede Sammlung. Der Käufer wird seine Freude haben an diesem Einkauf.

Liebe Grüsse
Heinz
 
nor 42 Am: 24.03.2022 19:44:32 Gelesen: 167297# 949 @  
Werte Freunde,

hier eine beim ersten Blick eher unscheinbare Marke Rumäniens auf einem kleinen Briefstück. Man würde sagen an zwei Seiten ist die Zähnung ist abgeschnitten. Gewohnheitsmäßig bediente sich der Postbeamte wohl noch einer Schere. Zwei etwas länger gebliebene Zähne links haben blaue Zahnspitzen und man kann erraten wo die Zähnung verlief. Es müsste dann eine überbreite Marke gewesen sein. Aber vielleicht ist es ja nur ein Eckstück.

Bin neugierig was unsere Rumäniensammler dazu sagen.

Danke,

nor 42


 
Heinz 7 Am: 25.03.2022 12:32:21 Gelesen: 167258# 950 @  
@ nor 42 [#949]

Werter Herr Nor,

Sie zeigen uns - einmal mehr! - ein hochinteressantes Stück, über das wir uns tatsächlich Gedanken machen sollten. Leider ist der Scan nicht dermassen gut, als dass wir die Marke ganz genau studieren können (auch beim Anklicken des Bildes wird dieses nicht grösser), aber ich versuche doch einmal, etwas Substanzielles zu Ihrer geschätzten Anfrage zu sagen.

Zu der Marke 10 Bani Vollbart blau gibt es ja DREI grundlegend unterschiedliche Marken, wie ich bereits in meinem Beitrag [#857] zu zeigen versuchte. Michel vergibt hier - für mich: fälschlicherweise - nur zwei Hauptnummern (29 und 33), während Zumstein und CMPR es hier besser machen (ZSt. 28, 34 + 32, CMPR 27, 34 + 32). Der erste Schritt muss nun sein, Ihre Marke auf Briefstück zuerst zu bestimmen. Ist es eine Abart, wenn ja, zu welcher Grundmarke? - Die Frage sollte sich klären lassen.

Obwohl uns die Farbe der Marke zuerst durchaus in die Nähe der Notausgabe (ZSt. 34, CMPR 34, Michel 29 II) rückt (insbesondere, wenn wir uns vor Augen führen, dass dazu auch erhebliche Farbnuancen existieren (CMPR 34xa ultramarin, 34za albastru-verzui (de Prusia), 34zb albastru de Prusia, dechis, 34zc albastru-verzui)), können wir diese Variante aus zwei Gründen ausschliessen:

Kopf zentriert im Oval (Typ I), während bei der Notausgabe der Kopf etwas nach rechts verschoben ist (Type II).

Datum des Stempels: Juli 1872. Die Notausgabe aber wurde im Augst 1872 herausgegeben.

Also bleibt uns nur die frühere Ausgabe: Typ I.

ungezähnt = Nr. 28 (Zumstein), 27 (CMPR), 29 I (Michel) -
oder
gezähnt = Nr. 32 (Zumstein), 32 (CMPR), 33 (Michel).

Da stimmt die Stellung des Kopfes und die Zeit der Verwendung (Juli 1872).

Die Farbvielfalt der ungezähnten Marke ist ja legendär, CMPR verzeichnet nicht weniger als 10 Varianten:

28a, 28c, 28d, 28e, 28f, 28g, 28h, 28j, 28k, 28m. Leider bin ich nicht im Besitz von ALLEN 10 Varianten, und muss darum die Farbbestimmung einem Meister mit geübtem Auge überlassen. Ich würde auf die 28e tippen.

Bei der gezähnten Marke listet Dragomir "nur" 7 Varianten auf
32a, 32c, 32d, 32e, 32f, 32g, 32h. Da schlage ich die Nummer 32e vor.

Nun aber die nächste Frage:

F1 - ist es eine ungezähnte Marke, die "irgendwie" doch zweiseitig gezähnt wurde?
F2 - oder ist es eine gezähnte Marke, die versehentlich an zwei Seiten ungezähnt blieb (Abart)
F3 - oder ist es eine vollgezähnte Marke, die mit der Schere verkleinert wurde?

Ich tendiere zu der Variante F2 - eine Abart zur gezähnten Marke.

Die Variante F3 schliesse ich aus wegen der Breite und Höhe der Marke. Die Variante F1 ist zwar durchaus zu erwägen, doch macht es wenig Sinn, eine wertvollere ungezähnte Marke zu verfälschen (Privat-Zähnung, ähnlich wie beim 5 Bani-Wert, Michel Nr. 32b).

Wir müssen aber wissen, dass Privat- und Versuchszähnungen schon im 19. Jahrhundert durchaus vorgenommen wurden, davon zeugt auch eindrücklich die Tapling-Sammlung, die mehrere Falschzähnungen ausweist, vgl. [#56].

Abschliessen möchte ich meine Antwort mit einem Querverweis auf ein ähnlich interessantes Stück: ein Paar der 5 Bani-Marke, das horizontale Zähnungsausfälle erfuhr, vgl. [#55].

Ich bitte Sie, geehrter Herr Nor, uns Ihre geschätzte Einschätzung Ihres Vorlagestückes bekannt zu geben.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.04.2022 00:39:44 Gelesen: 164336# 951 @  
@ Heinz 7 [#950]

Die Michel Nr. 7 ist eine seltene Marke. Gestempelt ist sie bewertet mit Euro 380, ungestempelt mit Euro 600. Das gilt für Marken auf weissem Papier. Im Ergänzungsband 2007 von Heimbüchler zu seinem Standardwerk 1994 finden wir auch Brief-Bewertungen.

gestempelt (weisses Papier) Euro 400
ungebraucht (weisses Papier) Euro 550
Brief, Einzelfrankatur (weisses Papier) Euro 1'500.

Deutlich teurer wird es aber für Marken auf bläulichem Papier. Da sind die Ansätze viel höher:

gestempelt (bläuliches Papier) Euro 1'000 (Michel 7x)
ungebraucht (bläuliches Papier) Euro 15'000
Brief, Einzelfrankatur (bläuliches Papier) Euro 5'000.

Die Abgrenzungen sind nicht einfach. Bereits mehrfach wurde auch an Auktionen angebliche Nummer 7 "bläuliches Papier" angeboten, die von Heimbüchler nicht bestätigt wurden. Bei dieser Marke ist es ganz wichtig, dass die Experten sich über den Status einig sind, denn die (Wert-) Unterschiede sind wirklich sehr beachtlich.

Vor fast 40 Jahren (1983) wurde in Zürich die Tomasini-Saammlung angeboten an der Auktion von Peter Rapp. Nur wenige Stücke wurden auf den Farbtafeln des umfangreichen Kataloges gezeigt; sicherlich ein sehr schönes Stück war Los 6047, ein Brief von Galatz nach Jassy (1.9.). Das Los kam dann aber nicht in den Verkauf, sondern die ganze Sammlung verschwand für viele Jahre von der Bildfläche, da es Rechtsstreitigkeiten gab.



Wie viele Briefe mit anerkannt bläulichem Papier existieren, kann ich nicht beantworten. In den letzten Jahren wurden an Auktionen aber nur wenige angeboten.

Ein weiterer Brief, der dem Tomasini-Brief ähnlich sah, tauchte 3 Jahre später an einer Auktion in den USA auf. Los 1633 ist ebenfalls ein Brief von Galatz nach Jassy, gestempelt 28 Tage vor dem oben gezeigten (3.8.). Der Brief stammt offensichtlich aus derselben Korrespondenz.



Schade ist, dass ein Besitzer dieses Briefes offenbar mit Tinte vermerkte "bläulich".

Es wäre interessant zu wissen, ob noch weitere solche Briefe (aus derselben Korrespondenz) vorhanden sind.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 07.04.2022 18:09:00 Gelesen: 164113# 952 @  
Auch von Rumänien gibt es für kleines Geld (30 Euro Zuschlag) hübsche Stücke, die auf den ersten Blick hässlich sind.

Bei Pfankuch wurde so ein Stück versteigert.

228. Karl Pfankuch & Co Auktion
Beschreibung: Los 2033 Rumänien Michel 10 II
30 Par blau, (Mängel), oben mit großem Teil der Nachbarmarke um 90 Grad versetzt, auf Briefvorderseite aus "GALATI 5/12" nach Jassy. Selten.
Auktion Verkauft Zuschlag (ohne Gewähr) 30,00 EUR
Ende der Gebotsabgabe: Mittwoch 06.04.2022



Gestempelte um 90 Grad versetzte Kehrdrucke wird der kleinere Sammler wahrscheinlich nicht bezahlen können, wenn er überhaupt jemals so ein Stück sieht. Ungebraucht sind diese Stücke nicht selten bzw. teuer.

Durch den schlechten Schnitt bei dem angebotenen Stück hat der neue Besitzer ein schönes Belegstück für diese Form des Kehrdrucks. Ob der Stempel echt ist kann ich nicht sagen.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 12.04.2022 22:35:33 Gelesen: 162673# 953 @  
@ Martin de Matin [#952]

Das ist wirklich ein sehr interessantes Stück! Kehrdruckpaare dieser Marke auf Brief (oder "Halbkehrdruck" / um 90 Grad versetzte Stücke), sind äusserst selten und sehr teuer. Hier kann man zwar nicht von einem "Paar" sprechen, aber gleichwohl ist der Brief natürlich gut und wertvoll.

Ein Paar (lose) mit 90 Grad-Drehung ist im Michel 2021 bewertet mit Euro 8'000 (gestempelt; ungebraucht nur Euro 65).

Ich hätte die Euro 30 auch gerne bezahlt.

:-)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.04.2022 22:43:18 Gelesen: 162671# 954 @  
@ Heinz 7 [#951]

Ich wüsste zu gerne, wie viele Briefe es gibt mit anerkannten Michel 7 ax (80 Parale-Marken 1858 auf bläulichem Papier).

In der Sammlung Cohen war offenbar kein Brief enthalten!

Aber in der Sammlung Caspary habe ich gleich vier Briefe gefunden (Auktion 1957):



Los 397 - Brief Galatz - Jassy, 1.8. - Theologo Frères
Los 398 - Brief Galatz - Jassy, Datum nicht lesbar -
Los 399 - Brief Bakeu - Jassy, 3.8.
Los 400 - Brief Botoschani - Jassy, Stempel 5.6.

Brief Los 400 trägt sogar ein Paar dieser Briefmarke!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.05.2022 17:54:26 Gelesen: 149184# 955 @  
In Lugano wurde, zum ersten Mal, eine Sammlung gezeigt mit dem Titel "Postal Services in Romanian Principalities, 1829-1859". Aussteller ist Herr Ion Chirescu. In 5 Rahmen wurde gezeigt:

1 - Postal Diligence Services
2 - Quarantine Cordon
Letters sent to and from the principality, or transisted.
Wallachia, Moldavia Principalities quarantine cordon
Austrian quarantine cordon
3 - Pre-Philatelic Postmarks, Letters & postal routes Principality of Moldavia
4 - Pre-Philatelic Postmarks, Letters & postal routes Principality of Wallachia
5 - Telegraph-Postal service

Die meisten Ausstellungsblätter waren doppelte Grösse, also A3, somit hatte auf einem (Doppel-)Blatt viel Material Platz, das auch eifrig und sehr informativ beschrieben wurde. 38 A3-Blätter und 4 A4-Blätter bieten eine Fülle von Informationen und herrlichem Material, das sehr oft auch sehr selten ist. Einzelne Formulare, Stempel oder Siegel sah ich wohl zum ersten Mal im Original (wenn ich sie denn schon überhaupt je gesehen habe).



Rahmen 2, 3. Reihe, 1. Doppelblatt: "2. Austrian Quarantine Cordon", mit vielen Informationen

Eine äusserst interessante, lehrreiche Sammlung wird hier präsentiert. Sie erhielt von der Jury 93 Punkte, das bedeutet Gold.

Der Betrachter kann aus dieser Sammlung viel lernen!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.05.2022 00:22:31 Gelesen: 147640# 956 @  
@ Heinz 7 [#955]

Die 7. Ausgabe von Rumänien erschien am 1. April 1869. Der Wert zu 10 Bani existiert in vielen Farbvarianten. Nach Michel liegt hier eine 22a vor "blau".



Der Stempel von Braila aus der Stempelgruppe "H" (nach Dragomir, Kleiner Stempel von 1870, fig. 487) ist sauber und glasklar abgeschlagen: "BRAILA 28 OCT 71".

Die Marke ist nicht selten, aber solche Stücke nimmt fast jeder Sammler gerne in seine Sammlung auf.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 27.05.2022 13:28:07 Gelesen: 147063# 957 @  
Bei der 398. Auktion von Götz kommt eine Sammlung klassischer Marken Weltweit für 18.000 Euro zum Ausruf.

Es sind einige nicht so häufige Stücke enthalten, wie zum Beispiel von Grossbritanien Essays/ Proben im Motiv MiNr.3 und 4 ohne Eckbuchstaben bzw. Motiv Albert oder auch MiNr. III (nachgezähnt?)

Für den Rumäniensammler von Interesse eine 54P rundgeschnitten mit dazugehörigen Briefstück mit Stempel Bakeu. Im 1.Band von Heimbüchler wird dieses Stück unter Bakeu als Position 4 mit der Angabe rund geschnitten und keine weitere Angaben aufgeführt. Die Marke ist vom Briefstück gelöst (deutlich tiefer positioniert). Zumindest weiss man, das dies Stück noch existiert.

http://www.philasearch.com/de/i_9383_194940/7350_Sammlungen_und_Posten_Weltweit/9383-A398-137.html?set_sprache=de&set_gesetz_bestaetigt_jn=J&gesetz_bestaetigt_neu=J&treeparent=COGRP-4&postype=PH&euro_von=10000&euro_bis=25000&row_nr=5&breadcrumbId=1653648963.2748

Los 137 Sammlungen und Posten Weltweit

Beschreibung: ALLE WELT - Sammlung klassischer Ausgaben aus allen Bereichen der Philatelie in 2 Alben. Dabei sind alle Kontinente vertreten. Dabei viele seltene Marken, kaum angebotene Einzelstücke. Die Qualität variiert von unterschiedlich bis schön. Optisch alles ansprechend. Dabei auch guter Klassik-Teil Frankreich, Grossbritannien incl. 2 kaum angebotenen Essays, seltene Fehlfarbe, 5 Pfd. orange usw. Natürlich sind auch - wie üblich - einige fragliche Stücke enthalten. Viele Marken tragen Altsignaturen. Insgesamt ein Klasse-Objekt
Ausruf 18.000,00 EUR
Ende der Gebotsabgabe: Donnerstag 23.06.2022



Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 27.06.2022 10:36:53 Gelesen: 137154# 958 @  
@ Martin de Matin [#957]

Auf 5 Seiten werden 112 Raritäten weltweit gezeigt, die in dieser Sammlung verkauft wurden. Der Hauptwert der Sammlung lag wohl kaum bei Rumänien, aber wir sehen u.a. 5 Schweiz-Klassiker, 12 Frankreich-, 11 Grossbritannien-Klassiker.

Betrachten wir nun den Zuschlagpreis für die Sammlung. Er lag bei Euro 17'000. Bei geschätzten 20 % Provision hat also der Käufer für die 112 Raritäten also nur Euro 20'400 bezahlen müssen.

Die Euro 182 Durchschnittspreis sind meines Erachtens sehr tief, denn dem Anschein nach sind mindestens die 5 Schweiz- und die drei Rumänien-Marken alle mehr wert als dieser Durchschnittswert (bzw. Michel 6by* = ungefähr Marktpreis zur Zeit). Der Käufer hat wohl einen guten Kauf gemacht!

Eine echte 54-Parale kaufen zu können ist immer etwas Besonderes. Zu einem Preis in der genannten Grösse eigentlich fast ein Ding der Unmöglichkeit, würde an meinen. Wir wurden eines Besseren belehrt!

Ich gratuliere dem Käufer des Loses!

Der Ansatz: "Durchschnittspreis" auf alle 112 abgebildeten Marken anzuwenden, ist natürlich problematisch, aber immerhin ein interessanter "Denkanstoss").

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.07.2022 18:31:19 Gelesen: 131442# 959 @  
Ich freue mich, bekanntgeben zu dürfen, dass die Mitglieder der ARGE Rumänien in diesen Tagen das erste Rundschreiben der neuen Leitung der ARGE in ihrer Post finden sollten: Nr. 176.



Rundschreiben 176 umfasst immerhin 32 Seiten (plus 4 Umschlag-Seiten); das hatten wir seit mehr als 8 Jahren nicht mehr. Zudem sind die Beiträge von sechs verschiedenen Autoren; dies wünschen wir uns auch in Zukunft.

Ich bitte um Verständnis, dass wir das Rundschreiben nur an Mitglieder der ARGE abgeben, die ihre Mitgliedschaft bei uns erneuert haben und ihren Jahresbeitrag bezahlt haben. Natürlich können Sie auch jetzt noch Ihren Beitritt für das Jahr 2022 erklären und Ihren Beitrag entrichten; es sind nur Euro 50. [1]

Freundliche Grüsse

Heinz

[1] http://www.arge-rumaenien.ch
 
Heinz 7 Am: 26.08.2022 12:04:45 Gelesen: 122888# 960 @  
@ Martin de Matin [#952]

Ich habe es leider verpasst, Deinen tollen Kauf zu kommentieren! Nun hole ich das gerne nach.

Dass Du einen solchen Brief für Euro 30 kaufen konntest, gehört zu den seltenen Höhepunkten in einem Sammlerleben. Den meisten gelingt das nie, einigen aber "immer wieder". Es zeugt von einem guten Auge und von grossem Sachverstand.

Ein GANZES Markenpaar der 3. Ausgabe von Rumänien mit einem 90-Grad-Kehrdruck auf einem Brief würde bei einer ganzen Schar von Rumänien-Sammlern Begeisterungsstürme auslösen, und - falls der Brief in einer Auktion angeboten würde - hohe, ja sehr hohe Gebote auslösen. Es gibt nur ganz wenige von solchen Kehrdruck-Paaren, ob nun 90 Grad oder 180 Grad.

Die 90 Grad-Kehrdrucke sind eine Spezialität der Maschinendruck-Auflage. Während bei den Hand-Einzeldruck-Bogen (mit 32 Marken) nur 180-Grad-Kehrdrucke möglich waren (siehe Bild 1, aus Beitrag [#283]), gibt es bei den Maschinendruck-Bogen (mit 40 Marken) auch die mysteriösen 90-Grad-Kehrdrucke.



Einen ganzen Maschinendruck-Bogen habe ich von Harald kopiert, siehe [#317].



Ich habe nun Deine Briefmarke mit Anhängsel gedreht, damit die (fast) ganze Marke aufrecht steht.



Nun fällt es leichter, die Position auf dem Bogen (des 40er-Bogens) des nicht-ganz-Paares zu erkennen:

2.Reihe/5. Marke und 3.Reihe/5. Marke, oder
2.Reihe/6. Marke und 3.Reihe/6. Marke, oder
2.Reihe/7. Marke und 3.Reihe/7. Marke, oder
2.Reihe/8. Marke und 3.Reihe/8. Marke, oder
4.Reihe/1. Marke und 3.Reihe/1. Marke, oder
4.Reihe/2. Marke und 3.Reihe/2. Marke, oder
4.Reihe/3. Marke und 3.Reihe/3. Marke, oder
4.Reihe/5. Marke und 3.Reihe/4. Marke

Die Qualitätsmängel des Stückes (auch: Stempel) spielen für mich in diesem Fall nur eine untergeordnete Rolle; sie sind sogar fast so etwas wie ein Echtheitsmerkmal!

Ich gratuliere Dir zu diesem tollen Brief!

Heinz
 
bignell Am: 26.08.2022 12:57:55 Gelesen: 122862# 961 @  
@ Heinz 7 [#960]

Lieber Heinz, lieber Martin,

die Position ist eindeutig zuzuordnen, wenn Du Dir in meinem Bogen die letzte Marke in der zweiten Reihe ansiehst, dann findest Du dort dieselbe Abweichung der unteren 3 von "30.PAR.", der untere Bogen ist rechts anders geformt, ebenso wie auf dem Brief - also ist es Position 16, das Fragment Position 24 wenn man den Bogen so ausrichtet wie oben.

Liebe Grüße,
harald
 
Martin de Matin Am: 26.08.2022 19:44:42 Gelesen: 122740# 962 @  
@ Martin de Matin [#952]
@ Heinz 7 [#960]

Hallo Heinz,

da hast du etwas missverstanden, ich habe das Stück nicht ersteigert. Ich habe das Stück erst am Tag vor der Auktion oder am Auktionstag bei Philasearch gesehen; mein schriftliche Gebote für andere Lose waren da schon längst abgeschickt. Hätte ich es im Auktionskatalog wahrgenommen, dann hätte ich sicher über 100 Euro geboten. Für günstige klassische Seltenheiten bin immer zu haben, auch wenn sie nicht mein Hauptsammelgebiet sind. Das Stück mit seine günstigen Zuschlag zu zeigen fand ich wichtig, da es verdeutlicht, das mit Fachwissen auch überraschende Käufe machen kann.

Aber nicht vergessen es ist eine Briefvorderseite.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 06.10.2022 23:36:42 Gelesen: 111856# 963 @  
Bei Briefen wie dem gezeigten braucht man Kenntnisse, um abschätzen zu können, ob er selten und wertvoll ist, oder ob es kein spezieller Brief ist, den es oft gibt.



Briefe von Galatz nach Konstantinopel sind nicht selten, sondern eher häufig. Der Brief wurde 1861 befördert; damals war Konstantinopel ein wichtiges Zentrum für Rumänien, denn damals war Rumänien noch nicht ein unabhängiger Staat, sondern unterstand dem Osmanischen Reich.

Der Brief wurde nicht frankiert, sondern der Empfänger musste das Porto bezahlen, die grosse Ziffer "10" zeigte dies an.

Das "Beste" an dem Brief ist aber, dass er nicht durch die rumänische Post befördert wurde, sondern durch die französische! Erkennbar ist dies anhand dem blauen Stempel "GALATZ 10 MARS 61". Frankreich hatte für ein paar Jahre ebenfalls Postbüros in Rumänien betreiben dürfen, die hübschen Stempel sind bei den Sammlern sehr beliebt.

Dieses Los wurde bei Lugdunum in Frankreich angeboten, und erbrachte einen Zuschlag von Euro 231.

Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.10.2022 13:01:55 Gelesen: 107732# 964 @  
@ Heinz 7 [#963]

Gestern fand in Wien eine Auktion statt mit bemerkenswertem Material aus Rumänien. 11 Lose davon interessierten mich, und ich gab Gebote ab. Erfolg hatte ich aber nur einmal. Schade.



Die Michel Nr. 10 I ist nicht wirklich selten, aber ein Paar gestempelt mit dem schönen Stempel "FRANCO PIATRA" ist begehrenswert, besonders bei einem Ausruf im zweistelligen Bereich.

Im Gegensatz zu anderen Losen wurde dieses Los nicht sehr eifrig beboten, sodass ich mir das Stück sichern konnte. Es ist nicht Luxus, aber gut.

Andere Lose, vor allem mit Belegen aus dem Krimkrieges 1853-1856 wurden sehr teuer. Sogar lose Marken waren sehr gefragt.



Österreichische Post in Rumänien zur Zeit des Krimkrieges: Tekutsch. Den Ausrufpreis von Euro 600 hätte ich gerne bezahlt. Bei Euro 3200 Zuschlag war ich aber nicht mehr dabei.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 15.10.2022 13:31:05 Gelesen: 107722# 965 @  
@ Heinz 7 [#964]

Die 600 Euro Ausruf wären sicher kein schlechter Preis für einen fast vollständigen Stempel von Tekutsch gewesen. Edwin Müller bewertete ihn immerhin mit 3000 Punkten; somit gehört er nach Müller zur absoluten Spitzenklasse der österreichischen Stempel.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 16.10.2022 22:32:27 Gelesen: 107088# 966 @  
@ Martin de Matin [#965]

Das ist sehr richtig, Martin!

Ich bin froh, dass ich den Stempel auch schon habe, allerdings nicht auf Briefmarke. Aber auf Ganzbrief ist er auch ganz schön...



Dieser seltene Brief wurde zur Zeit des Krim-Krieges geschrieben. Wir erkennen den Abgangsstempel "K.K.FELDPOSTAMT / 3s Ae Cs" (= 3. Armée Corps, Fokschan), ungewöhnlich klar abgeschlagen. Der Stempel konnte früh schon Fokschan zugeschrieben werden, er trägt die Nummer Tchilinghirian fig. 737 (1966) bzw. Gmach Fok1.1FP (2014). Der Brief ist bestimmt für "Tecucy", und der Ankunftsstempel ist eben der gesuchte Stempel: "TEKUTSCH"

Tchilinghirian fig. 775 (1966)
Gmach Tek1FP (2014)

Besonders interessant und schön an dem Brief ist auch das Wachssiegel, mit dem der Brief rückseitig verschlossen war. Zwar ist das Wachssiegel nicht ganz intakt, aber ausgerechnet die Ortsangabe ist schön zu lesen "FOKSCHANI". Die ganze Bezeichnung des Wachssiegels lautete "K.K.AGENZIE IN GENERAL CONSISTAROSTJE IN FOKSCHANI"; das Siegel ist als Zeichnung im Buch von Gmach (Band I, Seite 55) gezeigt.

Der ganze Brief wurde beschrieben und gezeigt im Jahresband der Académie Européenne de Philatélie 2019, Seite 178.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 06.11.2022 19:21:42 Gelesen: 99803# 967 @  
Heute (an einem Sonntag) kamen in Griechenland einige wertvolle Briefmarken und philatelistische Briefe zur Auktion, die auch Rumäniensammler interessieren.

Los 5102 der Auktion Karamitsos zeigte einen interessanten Brief.



Ein Brief von ca. 1860 aus Jassy.

Befördert mit österreichischer Post ins Ausland, mit Ankunftstempel in Athen.

Ein Startpreis von nur Euro 50 weckte wohl die Hoffnung nach einem Schnäppchen nicht nur bei mir. Der Zuschlag erfolgte dann aber bei Euro 600. Ich hatte wie andere Bieter das Nachsehen.

Interessant ist bestimmt der Transportweg. Von Jassy ging der Brief nicht den Weg via Schwarzes Meer, sondern nach Westen, via Wien und Triest.

Heinz
 
10Parale Am: 14.11.2022 21:22:35 Gelesen: 96438# 968 @  
@ Heinz 7 [#967]

bei Karamitsos schaue ich auch ab und zu rein. Seine Startpreise sind meistens moderat. Ein wahrlich seltener Beleg mit einer interessanten Beförderungsgeschichte.

In Ulm (MESSE) habe ich diesen Beleg aus einer Kiste gezogen, der sich selbst als "RARITAET" anpreist. 8 Stempel sind darauf abgeschlagen, sogenannter Rumänisch - Bulgarischer Poststempel in zwei Schriftarten (28.VI.1913).

Geschichtlicher Hintergrund: Der bulgarische Südteil der Dobrudscha wurde 1913 infolge des Zweiten Balkankrieges durch Rumänien (im Friedensvertrag von Bukarest) annektiert.

Nun gut, eine Rarität war es wohl nicht gewesen. Der Dobrudscha geht es wohl wie dem Elsass, wurde zwischen den Mächten hin- und hergeschoben wie ein voller Bierkasten, der leerzutrinken war.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 21.11.2022 22:17:46 Gelesen: 94949# 969 @  
Wenn wir auf einer griechischen Marke (Katalog Hellas 39e) einen rumänischen Stempel entdecken, dann sollten wir die Marke sofort kaufen. Dieser Empfehlung müssen wir natürlich ein "Preisschild" umhängen, denn alles, was zu teuer ist, sollten wir NICHT kaufen, ausser es bestehen dafür besondere Gründe.



Wir fragen uns natürlich zuerst, wieso auf eine griechische Briefmarke ein rumänischer Stempel gelangt. Wir sehen den Stempel:

"GALATI 1 NOE. 76" und identifizieren diesen Stempel als Stempel der Gruppe "H" (Stampila Mica, din 1870; siehe Dragomir "Stampilografie postala" (1990), Seite 107+108, fig. 499).

Wir wissen, dass auch die griechische Post auf rumänischem Gebiet eigene Postdienste betreiben durfte. Dr. Gertlieb Gmach fasste die Situation zusammen wie folgt:

Im Jahr 1857 versuchte die griechische Post, sich ebenfalls in den Donaufürstentümern zu etablieren. Vor 1857 gab es keine griechische Auslandspost in den Donaufürstentümern (...) (siehe: "Österreichische und Ungarische Posteinrichtungen in den Donaufürstentümern (Rumänien) 1782 bis 1880"; Band IV, Seite 160)

und...

Die griechischen Auslandpostämter in den Donaufürstentümern/Rumänien schlossen in Bukarest Ende Dezember 1863 oder im frühen Januar 1864, in Ibraila und Galatz im März 1866 (Band IV, Seite 170; Quelle: Nicolaides, Seite 13).

Unsere oben gezeigte Marke Griechenland von 1876 wurde also lange NACH dem Betrieb der griechischen Auslandpostämter verwendet. Wie aber kam man dazu, im Fürstentum Rumänien eine griechische Briefmarke zu verwenden?

Zwei Varianten sind denkbar:

1) Galati als Abgangsstempel. In Galati lebten auch 1876 einige griechisch-stämmige Menschen. Vielleicht wollte der Absender einen Teil der Gebühr für einen Auslandbrief nach Griechenland im Voraus bezahlen; der rumänische Postbeamte aber stempelte die Briefmarke schon in Rumänien?

2) Galati als Ankunftsstempel: Wenn ein Brief aus Griechenland nach Galatz geschickt wurde (oder durch Galatz), war die Frankierung mit griechischen Marken naheliegend. Eventuell blieb die Marke beim Abgang ungestempelt, sodass in Galatz der rumänische Postmann die Marke (nachträglich) entwertete?

Heinz
 
10Parale Am: 23.11.2022 19:46:34 Gelesen: 94904# 970 @  
@ Heinz 7 [#969]

Hallo Heinz,

bist du sicher, dass die oben gezeigte Marke auch aus dem Jahr 1876 stammt?

Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es eine der früheren griechischen 5 Lepta Marken ist?

Ist es vielleicht eine Michel Nr. 18 (Athener Buchdruck, Reliefdruck) aus dem Jahr 1862 ? Mir erscheint die Marke eher wie eine 18a, gelbgrün auf grünlich, und gar nicht cremefarben wie die Ausgaben von 1876.

Eine logische Erläuterung für den Stempel gibt es tatsächlich nur mit deinen Erklärungen 1) und 2).

Ich würde die Marke sicherheitshalber prüfen lassen, eine wunderschöne Rarität, die man selten günstig findet.

Ich zeige beigefügt ein Einschreiben als Drucksache zu 69 gramm, welches ich heute aus Cluj-Napoca zugesandt bekam. Mit 23,50 LEI Gesamtfrankatur aus dem wunderschönen Satz von Christoph Kolumbus (Europamarken) aus dem Jahr 2005 (Michel Nr. 5974-5977).

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 24.11.2022 21:12:40 Gelesen: 94860# 971 @  
@ 10Parale [#970]

Mein lieber Pater Coelestine,

bin nach zweimonatlicher Abwesenheit glücklich wieder von Bukarest nach Hause gekommen. Diese Aufnahme zeigt wie in Ungarn u. Rumänien bei der jetzigen Verkehrsnot gereist wird.

Mit freundlichem Gruß

Klaus


So lautet die Botschaft auf der Bildpostkarte, die am 6. Mai 1920 in Basel Kannenfeldplatz mit einem Tellknaben zu 7,5 Rappen frankiert wurde und ins Kloster Dornach lief, siehe [1].

Wir sehen den Bahnhof von Kronstadt (Rumänien) und einen völlig überfüllten Zug, so dass die Reisenden sich sogar auf dem Dach tummeln. Es sind viele Soldaten auf dem Bild zu sehen.

Es macht Spaß, solche seltenen Bilder aus Rumänien auf alten Karten zu sehen. Sie haben auch einen historischen Bezug.

Liebe Grüße

10Parale



[1] https://klosterdornach.ch/ueber-uns
 
Zinnenstadt Am: 25.11.2022 09:02:29 Gelesen: 94820# 972 @  
Hallo 10Parale,

ein dokumentarisch sehr interessanter Beleg.

Das Foto zeigt allerdings nicht den Bahnhof von Kronstadt, sondern jenen von Predeal ("ob Kronstadt" vermutlich im Sinne von "oberhalb von Kronstadt").

Predeal war bis nach dem Ersten Weltkrieg die Grenzstation zwischen Österreich-Ungarn und Rumänien ("Altreich"). Die Züge halten hier (auch heute noch) länger als in anderen Bahnhöfen, da die Bremsen der einzelnen Waggons überprüft werden müssen. Das Gefälle in beide Richtungen (Kronstadt bzw. Ploiesti / Bukarest) ist erheblich, eine gute Bremswirkung entscheidend.

Viel Erfolg bei weiteren Entdeckungen,
Zinnenstadt
 
Heinz 7 Am: 25.11.2022 12:00:50 Gelesen: 94797# 973 @  
Die Wege, die uns manchmal zu neuen Belegen führen, sind oft etwas zufällig.

Gestern, an der Nationalen Briefmarken-Ausstellung in Burgdorf, habe ich bei einem Händler nach "Belegen zu Rumänien" gefragt. Der Händler zuckte mit den Schultern und verwies auf seine Beleg-Kiste "Europa".

Ich blätterte also ca. 250 Belege durch. Rumänien habe ich nichts gefunden, aber mein Blick blieb hängen an diesem Beleg aus Irland.



Ca. 1925 versandte wohl ein Ferien-Reisender ein ganzes Postkartenset an ein (sein?) Fräulein Riemer in "Germany"-Elberfeld. In dem blaugrünen Karton sind 5 zusammenhängende Postkarten (als Faltblatt) eingeklebt. Die erste Karte habe ich gescannt.



Sie zeigt den schottischen See "Loch Lomond".

Ich war noch nie in Schottland, doch diesen Ortsnamen kenne ich seit Kindsbeinen. Nicht der See ist dafür der Grund, sondern ein alter Band von "Tim und Struppi"



In dem Band spielt der "Loch Lomond"-Whisky eine wichtige Rolle. Nicht Kapitän Haddock frönte dem Alkohol - damals war Tim noch alleine unterwegs - sondern der kleine Hund "Struppi" entdeckte seine Liebe für das gebrannte Wasser.







Was ich in den Tim-Büchern vor 50 Jahren gelesen habe, weiss ich heute noch, das hat sich eingebrannt.

Dass das Postkartenset eine irische Marke trägt, dürfte damit zusammenhängen, dass der mutmassliche Ferien-Reisende von Schottland weitergezogen ist ins nahe Irland, von wo aus er den Kartengruss nach Deutschland sandte.

Die Rumänien-Sammler mögen mir verzeihen, dass meine "Europa-Reise" statt nach Rumänien in Südosteuropa in den kühlen Nordwesten von Europa führte.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Gerhard Am: 25.11.2022 14:27:19 Gelesen: 94779# 974 @  
@ Heinz 7 [#973]

Na dafür ist Dein Beitrag doch schön genug, als dass man es Dir nachsehen kann nicht noch einen neuen thread aufgemacht zu haben. Ich habe mich jedenfalls gut amüsiert und freue mich schon auf den nächsten Beitrag zur Rumänienphilatelie.

MphG
Gerhard
 
10Parale Am: 25.11.2022 21:46:17 Gelesen: 94740# 975 @  
@ Heinz 7 [#973]

Lustige Episode. Es ist nicht mehr lange bis zur Corinphila Auktion. Ich freue mich schon darauf und hoffe auch ein oder zwei Lose zu ersteigern.

Vom kühlen Norden mit Tim und Struppi (lool!) wieder zurück nach Südosteuropa. In Ulm fand ich die Tage diesen Brief in der Preiskategorie "G".

Der Händler hatte eine alphabetische Preistafel, jeder Buchstabe eine Farbe und je höher im Alphabet, desto teurer der Brief. Allerdings war er sehr großzügig im Einräumen von Rabatten, sofern man mehrere Briefe kaufte. Ein sympathischer Händler.

Er lief am 28. September 1889 von Bukarest nach Braila. Freigemacht mit 15 Bani (Freimarke König Karl I., Michel Nr. 66). Der rückseitige Ankunftsstempel lässt keine Wünsche offen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 01.12.2022 13:11:53 Gelesen: 93562# 976 @  
@ 10Parale [#975]

Heute bin ich sehr glücklich. Nach einem erwarteten Bietergefecht konnte ich diese wunderschöne Ansichtskarte erwerben, die am 29. Mai 1909 in Bukarest mit 5 Bani als Drucksache nach Bodenmais in Bayern lief. Laut Calin Marinescu (Tabelle Nr. 230, Seite 105, blauer Band Posttarife in Rumänien) müsste es sogar portogerecht frankiert sein.

Sehr schön der senkrechte Fünferstreifen der Freimarke von König Karl I., meiner Ansicht nach die grau-schwarze 1 Ban Marke Michel Nr. 129. Es müsste sich um einen Maschinenstempel handeln.

Gekauft habe ich die Marke aber nicht nur wegen all dieser Besonderheiten, sondern auch weil sie bildseitig eine Gruppe von TIGANI (Sinti, Roma, Zigeuner) zeigt, wie sie vor ihrem Nomanden-Zelt aufgereiht sind. Auffällig ist, dass Kinder und Frauen (es sind insgesamt 15 Personen auf dem Bild) alle barfuß sind, lediglich die Männer tragen ledergegerbte Stiefel. Die Frauen scheinen schon im frühen Alter Kinder geboren zu haben. Die Männer blicken stolz, die Kinder etwas müde und gezwungen. Ob es alltäglich war, dass solche Bilder gemacht wurden, oder ob der Fotograf anschließend den leeren Kesseltopf (den die Romas wahrscheinlich selbst hergestellt haben) mit Suppe oder Fleisch füllte, bleibt der Fantasie des Betrachters überlassen.

"SATRA DE TIGANI" meint übersetzt "Zigeunerdorf".

Es handelt sich um philatelistische Korrespondenz, sehr schön die Abschlussformel des Schreibers "Weltvereinsgruss".

Na, ob dies nun mit der UPU zu tun hatte oder ein früher Ausdruck der globalisierten Welt war, weiß ich nicht zu sagen.

Liebe Grüße

10Parale
Stephan c.M.


 
buzones Am: 01.12.2022 16:31:03 Gelesen: 93541# 977 @  
@ 10Parale [#976]

Der „Weltvereinsgruss“ stammt offensichtlich von einem Mitglied des Welt-Vereins (für Marken- und Ansichtskartensammler) mit Sitz in München.

Um die Jahrhundertwende war das Ansichtskartensammeln sehr populär und es gab zahlreiche Sammlervereinigungen, deren Mitglieder fleissig AKs im Tausch verschickten.

Anbei der Scan einer Anzeige des Welt-Vereins aus dem Handbuch für Briefmarken- und Ansichtskarten-Sammler von M. Teichmann. Leipzig, 1898:



Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
Heinz 7 Am: 01.12.2022 23:52:10 Gelesen: 93512# 978 @  
@ 10Parale [#976]

Ein Fünferstreifen ist natürlich schöner als ein 5 Bani-Wert. Ich freue mich, dass Du Erfolg hattest und dass Du glücklich bist.

Bei Classicfil, Corinphila und Viennafil waren diese Tage gleich drei Auktionen mit Rumänien-Material. Meist wurde dieses "anständig" verkauft; einige Lose wurden hoch beboten, vor allem Österreichische Post in Rumänien.

Viennafil hatte viele Rumänien-Lose im Angebot, viele davon eher "kleine" Werte. Aber einige davon scheinen mir sehr attraktiv zu sein.



Los 3071 zeigt einen schönen Einschreibebrief mit einer Einzelfrankatur (Michel Nr. 69). Der Ausruf lag bei Euro 90. Das ist nicht viel, aber auch nicht wenig, es scheint mir angemessen. Der Zuschlag erfolgte bei Euro 110.

Damit darf auch der Käufer zufrieden sein; er hat einen schönen Beleg erworben.

Heinz
 
10Parale Am: 02.12.2022 22:03:49 Gelesen: 93476# 979 @  
@ buzones [#977]

Hätte nie gedacht, dass der Gruß tatsächlich auf der Geschichte dieses nicht mehr existierenden Welt-Vereins mit Sitz in München fußt. Sehr interessant!

@ Heinz 7

Lt. Tabelle 217 (Seite 95 Volume 2) bei Marinescu´s blauem Posttarifband waren die 50 Bani (eine Hammermarke!) auch die portogerechte Frankatur. Auch der Stempel von Zimnicea ist fantastisch abgeschlagen, so dass der Beleg diesen Zuschlag meiner Ansicht nach mehr als verdient hat.

A propos ZIMNICEA, diesen Stempel fand ich auf einer 50 Bani Marke (Michel Nr. 107), abgeschlagen am 18. August 1895 mit einem ähnlichen, aber violetten 2-K-Stempel (offener Stern). Bei Kiriac Dragomir (Stampilografie Postala) habe ich diese beiden Stempelfarben nicht gefunden.

Bei Corinphila konnte ich leider arbeitsbedingt (hatte einen Gerichtstermin am Tag der Rumänien Versteigerung) nicht online dabei sein. Die seltenen und begehrten Ochsenköpfe (Michel Nr. 1,2,3) fanden bei 1 - 40.000, 2 - 36.000 und 3 - 40.000 Euro unerreichbare, aber verdiente Zuschläge. Ich selbst habe mir einen Brief vom Königreich Neapel ersteigern können, den ich, - sobald er mir vorliegt -, in einem anderen Bereich einmal vorstellen will.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 02.12.2022 23:15:28 Gelesen: 93464# 980 @  
@ 10Parale [#979]

Ich war in Zürich persönlich vor Ort und habe mir alle drei "Super-Lose" noch einmal angeschaut. Das letzte Mal sah ich die Marken vor 12 Jahren.

Ich bin besonders begeistert von der 81 Parale-Marke. Sie ist weitgehend unbekannt, war erst ganz selten auf dem Markt. Ihr Originalpapier zu studieren, war ein Erlebnis, und das allein war die Anreise wert.

Ihr besonders schöner Erhaltungszustand war dann wohl auch der Grund, warum die Marke wirklich hoch beboten wurde. Zuschlag CHF 40'000 + 22 % Aufgeld; das ist mehr als voller Katalogwert für diese Marke.

Ich hätte sie gerne gehabt. Aber ich konnte die Marke nicht erwerben, mein Maximal-Gebot war zu tief.

Das erleb(t)e ich oft bei meinen Versuchen. Ich bin dann immer dankbar für die Marken, die ich bei anderen Gelegenheiten mit meinem begrenzten Budget erwerben konnte.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.12.2022 12:48:37 Gelesen: 93409# 981 @  
Die rumänische Postverwaltung gab zu verschiedenen Zeiten schöne Geschenkbücher heraus. Ich habe kein Verzeichnis und kann auch über die Seltenheit von solchen Spezial-Anfertigungen recht wenig sagen.

Neu wurde mir folgendes Heft vorgelegt (siehe Bild):



Es umfasst sechs Seiten mit

11 Marken König Michael (1.4.1942): Mi. 652+655+657+660, 667+671+673+675+676+677+679
Gedenkblock 1942 (Mi. Block 19)
Ausgabe Kriegsgefangenenhilfe: Mi. 743A-745A
1. Jahrestag der Eingliederung Transnistrien: Mi. 752-754
1. Jahrestag der Wieder-Eingliederung von Bessarabien: Mi. 749-751
1. Jahrestag der Wieder-Eingliederung der Bukowina: Mi. 746-748

Ausser der Michel Nr. 755, die erst am 30.12.1942 herausgegeben wurde, umfasst das Geschenkheft also offensichtlich die gesamte Briefmarkenausgaben 1942.

Weiss jemand, wie solche Geschenkhefte gehandelt werden? Als Einzelmarken haben die oben genannten 23 Marken und der Gedenkblock einen Katalogwert von Euro 64.80 (Michel 2021).

Heinz
 
10Parale Am: 10.12.2022 15:56:21 Gelesen: 92171# 982 @  
@ Heinz 7 [#981]

Leider kann ich dazu keine Aussagen machen, wie diese Geschenkhefte gehandelt werden.

Hier ein portogerecht freigemachter Brief von Bukarest nach London, Queen Victoria Street. Rückseitiger Ankunftsstempel vom 19. Mai 1890, nach 3 Tagen Zustellungszeit.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 18.12.2022 20:15:31 Gelesen: 90751# 983 @  
@ 10Parale [#982]

Interessanter Beleg aus Jassi, gelaufen am 10. August 1938 nach BRNO (Tschechoslowakei) mit einer Satzfrankatur "Neue Verfassung" Michel Nr. 549 - 551, die meiner Meinung nach mit 19 Lei Gesamtfrankatur um 1 Lei unterfrankiert war. (lt. Marinescu kostete ein Einschreiben von Rumänien nach Tschechien in der 1. Gewichtsstufe - 20 gramm = 20 Lei.)

Der Brief kam wohl nicht beim Empfänger an. Eine gute Bekannte aus Tschechien hat mir gerade die Bleistiftnotiz auf der Rückseite (in tschechischer Sprache) übersetzt. Vielen Dank!!! "ADRESAT NEBYL ZASTIZEN, was soviel heißt wie "Empfänger nicht zu erreichen". Die letzten beiden Wörter konnte sie leider nicht übersetzen(vielleicht zurück an Empfänger, meine Spekulation, da es sich um ein Einschreiben handelte).

Liebe Grüße und schöner Abend wünscht

10Parale


 
Briefuhu Am: 19.12.2022 18:00:51 Gelesen: 90701# 984 @  
Ansichtskarte von Constanta (Konstanza) vom 08.09.1927 von Constanta nach Wien, frankiert mit 5 Lei und einer Zwangszuschlagsmarke 25 Bani.



Schönen Gruß
Sepp
 
10Parale Am: 19.12.2022 22:05:32 Gelesen: 90677# 985 @  
@ Briefuhu [#984]

Vielleicht kann mir jemand sagen, wo ich bei MARINESCU Hinweise dieser Zwangszuschlagsmarken finde. Das Porto von 10 Lei scheint mir schon zu viel. Da muss ich mich erst mal einarbeiten. Eine schöne Ansicht der Hafenmauer und des Leuchtturmes.

Constanta ist eine wunderschöne Stadt. Ich war vor mehreren Jahren dort, kletterte mit meinem Vater auf einen alten Moscheeturm mit herrlicher Aussicht über Stadt und Meer. Greichen (Gründer), Römer und Osmanen herrschten lange über diese Stadt, die auch zeitweise zum Fürstentum Walachei gehörte.

Ich zeige hier eine farbige Ansicht vom "Stadtbad" direkt am Meer. Diese "Salutari din..."....von Constanta sind nicht so oft zu finden. Die Ansichtskarte wurde wohl am 2. November 1904 nach England auf den Weg gebracht.

Liebe Grüße

10Parale


 
Briefuhu Am: 20.12.2022 06:44:05 Gelesen: 90649# 986 @  
Guten Morgen Stephan,

wo Du bei MARINESCU Hinweise für die Zwangszuschlagsmarke findest kann ich nicht sagen, ich fand sie bei StampWorld.com. Frankiert war die Karte mit 5 Lei.

Schönen Gruß
Sepp
 
Heinz 7 Am: 31.12.2022 13:58:44 Gelesen: 84936# 987 @  
Es fehlte mir in den letzten Monaten die Zeit, regelmässig neue Beiträge zu unserem schönen Thema einzustellen. Doch zum Jahresende will ich mich noch einmal "melden".

1880 wurde der hier abgebildete Brief von Slatina nach Ljubljana (damals Österreich, heute Slowenien) gesandt. Frankiert wurde er mit Marken der 9. Ausgabe (Fürst Karl I. im Perlenkreis).



Es wurde eine Marke zu 5 Bani und zwei Werte zu 10 Bani benötigt (Michel Nr. 50+51). Gestempelt wurde der Brief am 17. Januar 1880, rückseitig finden wir die Stempel "WIEN; 19 JAN 80" und "LAIBACH / LJUBLJANA"

Bemerkenswert ist auch das schöne Wachssiegel, mit dem der Brief geschlossen wurde.



Wir können fast jeden Buchstaben des Siegelabdruckes eindeutig lesen:

"INDUSTRIA de LEMNE de CONSTRUCTIA in SLATINA ROMANIA"
 
buzones Am: 01.01.2023 15:11:07 Gelesen: 84905# 988 @  
@ Briefuhu [#986]

Prosit Neujahr!

Noch kann ich anscheinend hier schreiben, also schnell noch die Info bzgl. der Zwangszuschläge: Im Tarifverzeichnis von Marinescu, Vol. 1 (Inland) findest du die entsprechenden Vorschriften und Tarife ab Seite 113 im Kapitel 6.1.3 Taxele nepoştale interne.

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
Briefuhu Am: 01.01.2023 15:47:03 Gelesen: 84894# 989 @  
@ buzones [#988]

Hallo Ralf,

vielen Dank für Deinen Hinweis. Wünsche Dir ein gutes gesundes neues Jahr.

Sepp
 
Heinz 7 Am: 06.01.2023 21:44:56 Gelesen: 82766# 990 @  
@ Heinz 7 [#981]

Philatelie muss nicht immer anspruchsvoll sein!

Manchmal freuen uns (mich!) auch ganz einfache, schöne Motive, wie heute, als ich einen Satz "Rumänien 1969, Michel Nr. 2771-2778, Schmetterlinge" zugesandt erhielt!



Vielen Dank für den schönen Satz! Den Zackensaumbläuling kannte ich noch nicht (Höchstwert 2.40 Lei). Er hatte eine Auflage von 300'000 Stück.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.01.2023 00:28:25 Gelesen: 77124# 991 @  
@ Heinz 7 [#862]

Die Marke ist keine rumänische, sondern eine österreichische, genauer: eine Marke der Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft (D.D.S.G.), Michel Nr. 2: 10 Kreuzer lila von 1866. Sie trägt auch keinen rumänischen Stempel, sondern einen österreichischen, genauer: einen Stempel der D.D.S.G. "AGENTIE GIURGEVO, SALDIRT, DATUM", fig. 795 nach Tchilinghirian/Stephen (1966: "Austrian Post Offices abroad"). Dennoch gehört das (wirklich schöne!) Stück natürlich zum Sammelgebiet Rumänien, da der Brief, auf dem diese Marke einst klebte, in Giurgevo der D.D.S.G. zum Transport übergeben wurde.

.

Blistyar schrieb 2011 zu Giurgevo: "Bedeutender Donauhafen, ca. 60 km südlich von Bukarest gelegen. Mitte des XIX. Jh. das wichtigste Eingangstor zur Walachei für Reisende und Waren aus Österreich (...)" (siehe: "Die österreichische Post in den Donaufürstentümern und der Dobrudscha im XIX. JH.").

Es ist natürlich bedauerlich, dass nicht der ganze Brief erhalten blieb, sondern nur die Marke mit dem Stempel auf kleinem Fragment, aber ich freue mich trotzdem über das schöne Stück.

Heinz
 
10Parale Am: 26.01.2023 19:50:38 Gelesen: 76824# 992 @  
@ Heinz 7 [#991]

Ein sehr seltener Stempel aus GIURGEVO. Ich lese gerade (parallel) ein Buch über Siebenbürgen in der Zeit der Türkenkriege und immer wieder taucht diese Stadt an der Donau als ein strategisch wichtiger Punkt auf.

Die alten bunten Ansichtskarten mit dem Slogan "SALUTARI DIN ROMANIA" haben es mir sehr angetan. Mittlerweile sind diese Ansichten auch nicht mehr so günstig zu haben wie ehedem. Mir scheint, alles, was ich zu sammeln beginne, wird plötzlich teuer, weil sich alle darauf stürzen. Bestimmt bilde ich mir das nur ein. Aber auch das Sammelgebiet D.D.S.G. hab ich mal angefangen, nur um festzustellen, dass es auch da "Traumpreise" gibt, die ein Sterblicher sich nicht leisten kann. Umso mehr hat es mich dann gefreut, in 2022 in Ulm einem kleinen Vortrag von Dr. Gmach mit anzuhören und seine wunderbare, wertvolle Sammlungsausstellung über die D.D.S.G. hat mich total fasziniert.

Ich bin froh, dass es nicht ganz so weit ist von meinem Zuhause an das Quell- und Ursprungsgebiete der Donau, die als ewig dahingleitender Fluss die abwechslungsreiche Geschichte Europas so geprägt hat. Es gibt nichts schöneres, als an einem Frühlingstag an der jungen Donau zu sitzen und sich im Geiste auszumalen, welche Windungen sie noch bis zur vielarmigen Mündung im Schwarzen Meer gehen muss.

Hier also eine alte Ansicht, ein folklorisches Gemälde einer rumänischen Bauernfamilie. Gelaufen im August 1899 von Bukarest nach Interlaken in der Schweiz, Empfänger war eine Buchdruckerei.

Ich habe von dieser Ansicht nun schon 2 Karten und der Preis, den ich dafür zahlen musste, hat sich mittlerweile auch verdoppelt.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 02.02.2023 12:42:08 Gelesen: 75921# 993 @  
@ 10Parale [#992]

sehr froh bin ich über den Erwerb dieser Ansichtskarte, die am 23 Mai 1908 portogerecht mit 5 Bani (bei Marinescu verifiziert) von Bukarest nach New-Jersey in Amerika lief und mit der Michel Nr. 148 freigemacht wurde. Wir haben keinen Ankunftsstempel, aber da ich die Karte in Milwaukee erworben habe, denke ich, ist sie ja mal nach Amerika gekommen.

Auf der Bildseite sehen wir eine Zeichnung von Octav Bancila (4 Februar 1872 – 3 April 1944), ein aus Botosani stammender rumänischer Maler, der sich sehr für das Leben der einfachen Leute, der Bauern und auch der jüdischen Bevölkerung einsetzte. Diese aus 1899 stammende Zeichnung könnte man auf den ersten Blick als "antijüdisch" verstehen, ist aber im Gegenteil letztendlich realistisch und in einem gewissen Maß über-gezeichnet. Er wollte damit "anti-jüdische" Trends in Rumänien begegnen. Mehr über den Maler und seine Zeichnungen [1].

Liebe Grüße

10Parale



[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Octav_B%C4%83ncil%C4%83 in englischer Sprache.
 
10Parale Am: 16.02.2023 20:42:55 Gelesen: 74540# 994 @  
@ 10Parale [#231]

in Anlehnung an Beitrag [#231] zeige ich nun einen sehr schönen Agraffen-Stempel von TIRGOVISTEA auf einer 18 Bani Marke karminrosa, abgeschlagen am 1.10. Rechts davon die ziegelrote Farbkomponente mit einem Agraffenstempel von Bukarest.

Der A65 Stempel von TIRGOVISTEA (Abbildung 413 bei Kiriac Dragomir (Stampilografie Postala - Seite 100) gehört zwar nicht zu den ganz seltenen Stempeln, ist aber auch nicht jeden Tag zu finden.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 17.02.2023 15:59:35 Gelesen: 74511# 995 @  
Bei dieser "nur im Inland gültigen" 20 Parale Marke findet sich nach genauem Hinschauen ein weiterer A65- Stempel, nämlich der von RIMNIC. SARAT (Abb. 409 - Kiriac Dragomir), datiert mit dem 22.12.

Da der erste Agraffen-Stempel mit dem Datum 26. Juni 1865 bekannt ist, dürfte es sich hier auch um eine relativ frühe Verwendung des Stempels handeln, da die Marken von Fürst Karl I. nur bis zum 31. Dezember / 12. Januar 1868 Gültigkeit hatten. Zudem sind solche Stempel (blaue Farbe) sehr schwer auf der schwarzen Grundfarbe zu erkennen. Kiriac Dragomir äußerst sich leider nicht zu der Farbgebung bei diesen Stempeln.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 20.02.2023 20:18:51 Gelesen: 74447# 996 @  
Heute war ich so überrascht, als ich eine ungebrauchte 40 Bani Marke in meinem Signoscope Wasserzeichenleser untersuchte. Ich fand das Wasserzeichen 1900, welches zu einem größeren Wappengebilde gehört.

Die dunkelgrüne Marke gehört somit definitiv zum Satz Freimarken König Karl I. Bdr. auf glattem Papier von 1900 mit der Einpressung des Großen Wappen auf einer Fläche von 25 Marken (5 x 5).

Auf Grund der geschwungenen Linienzeichnung oben links kann man sogar definitv sagen, dass es sich bei einem 5 x 5 Bogen um die linke untere Marke handelt, 5. Reihe links. Die Auflagenzahl ist leider unbekannt, aber ich denke, hier dürfte es nicht viele ungebrauchte Marken mehr geben. Juhuu - so macht Philatelie Spaß

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 21.02.2023 11:19:36 Gelesen: 74419# 997 @  
@ 10Parale [#996]
@ Pepe [#152]

Lieber Stephan

Ich freue mich für Dich, dass Du einen schönen Fund gemacht hast.

Für die Leser, die sich die Wasserzeichen dieser Ausgabe ansehen möchten, verweise ich auf den Beitrag von Pepe, den er vor rund 8 Jahren schrieb.



Das Bild des grossen Wasserzeichens, das sich auf 25 Marken verteilte, sei anbei wiedergegeben. Er hat es aus dem Lipsia-Katalog kopiert.

Heinz
 
Histrianorum Am: 21.02.2023 12:02:08 Gelesen: 74413# 998 @  
Hallo.

Hier ist ein schönes Rätsel. Die Postkarte wurde von Bukarest nach Verciorova geschickt. Das letzte war ein Zollamt. Wie kam es zum Zugstempel von Ober - Gerspitz? Ich verstehe nicht, was "übergegangen" bedeutet.

Ich habe das schon einmal veröffentlicht, aber nicht gezeigt. An die Tasten muss ich mich wohl gewöhnen.

Grüße,
Eugenio


 
10Parale Am: 22.02.2023 21:00:15 Gelesen: 74362# 999 @  
@ Histrianorum [#998]

Ich musste erst mal googeln welche Ortschaft mit Ober-Gerspitz gemeint ist. Nun habe ich festgestellt, dass dieser Ort im Süden von Brünn lag (heute Tschechische Republik) und meine Vermutung ist, dass das Entladen dieser Postsache in Verciorova einfach (übergegangen) vergessen wurde und der Stempel aus diesem Grund angebracht wurde. 5 Bani entsprach keinem Auslandstarif zu dieser Zeit.

@ Heinz [#997]

Vielen Dank für die Darstellung des Wasserzeichens Nr. 2. Es ist immer wieder toll, wenn man solche kleinen Schätze entdeckt.

Das Studium von Wasserzeichen ist gerade bei diesen zugegebenermaßen schwierigen Sätzen der klassischen Rumänien Philatelie immer wieder lohnenswert. So auch bei der folgenden Marke: Auf Grund des Stempeldatums vom April 1897 lässt sich leicht ausmachen, dass es sich um die Michel Nr. 109 aus dem Freimarkensatz von König Karl I. handelt. Aber ist es nun die X-Variante oder die etwas seltenere Y-Variante ?

Das Signoscope gibt schnell Antwort. Das Wasserzeichen 2 PR ist schmal, also ist es die Michel 109 Y. Der rumänische Katalog von Lazar Carjan und Mircea Gheorghe Manole nennt das Wasserzeichen PR intors V. Doch zu diesem Wasserzeichen ein anders Mal mehr.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 22.02.2023 21:46:58 Gelesen: 74354# 1000 @  
Zum Jubiläum: "1000. Beitrag zum Thema" möchte ich eine Abart zeigen:

1891 erschien die Jubiläumsausgabe zum 25. Regierungsjubiläum von König Karl I. Der Satz bestand aus 5 Werten (Michel Nrn. 90 - 95).

Dieser schöne Neunerblock hat Marken, bei welchen die Zähnung nicht erfolgte.



Ich hoffe, dass das schöne Thema noch viele neue Beiträge sieht. Ich danke 10 Parale, der vor fast 10 Jahren den ersten Beitrag einstellte. Er und ich haben wohl mehr als 60 % der Beiträge geschrieben.

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Koban Am: 22.02.2023 22:08:31 Gelesen: 74344# 1001 @  
@ 10Parale [#999]

Bist Du Dir bei der Bestimmung des Wasserzeichens sicher? Ich meine, dass es sich um das das breite Wz (X) handelt.

Gruß,
Koban
 
Histrianorum Am: 22.02.2023 22:42:18 Gelesen: 74334# 1002 @  
Für mich scheint es wie kleine PR (2).

„Weizen“ ist ein lustiges Feld zum Sammeln, viele Sorten und noch viel zu entdecken. Ich werde von Zeit zu Zeit einige Teile meiner Studie veröffentlichen, vielleicht tun Sie dasselbe.

1 Bani Platte eins.

Grüße


 
Histrianorum Am: 22.02.2023 22:44:54 Gelesen: 74331# 1003 @  
@ Heinz 7 [#1000]

Sehr schöner Bli.

Grüße
 
Gerhard Am: 23.02.2023 10:44:33 Gelesen: 74298# 1004 @  
@ Koban [#1001]

Der Meinung von Koban möchte ich mich anschließen, ich würde das WZ auch als breit bezeichnen.

MphG
Gerhard
 
10Parale Am: 23.02.2023 11:25:02 Gelesen: 74293# 1005 @  
@ Koban [#1001]

Bist Du Dir bei der Bestimmung des Wasserzeichens sicher? Ich meine, dass es sich um das das breite Wz (X) handelt.

Bin mir absolut sicher. Ich untermauere meine Überzeugung mit der Darstellung der Typen und Möglichkeiten dieses Wasserzeichens PR anhand von SCANS.

Auch die frühen Freimarkenserien des Königreiches Rumänien haben es in sich, König Karl I. mit Wappen und Adler (Michel Nr. 57 - 75). Beim Höchstwert zu 50 Bani (Michel führt ihn mit 69 auf, die rumänischen Kataloge unterscheiden nach FILIGRAN (Wasserzeichen Stema Mica) und ohne Wasserzeichen, und was noch bedeutender ist, nach der Zähnung.

Hier kann man von einem wahren Zähnungseldorado sprechen. Ich zeige hier mal einige Beispiele, teilweise mit schönem Stempel, wobei die ganz rechte Marke zu 50 Bani im rumänischen Katalog als Nr. 75A bezeichnet wird und gestempelt mit 400 Euro bewertet wird, was mir persönlich als übertrieben erscheint, aber vielleicht durchaus für möglich). Der Michel bewertet mit 25 Euro, geht aber nicht weiter auf die Zähnungsdifferenzen ein.

Die seltene Zähnung ist beidseitig 11 ½ (ohne Wasserzeichen).

@ Heinz [#1000]

ein würdiger Bl. zum 1.000 Beitrag hier, danke für das Zeigen.

Liebe Grüße

10Parale




 
10Parale Am: 23.02.2023 21:00:13 Gelesen: 74266# 1006 @  
@ Koban [#1001]

gerne bin ich bereit auf eine Diskussion über das Wasserzeichen PR einzugehen. Fangen wir mal an wie in der Grundschule ich bitte einfach um eine Bestätigung:

Vom Wasserzeichen PR gibt es

- ein kleines (mic - II) Höhe x Breite in mm 11 ½ zu 15 ½ - Distanz zwischen den Buchstaben: 4 ½ mm
- ein mittleres (mijlocuiu - III) Höhe x Breite in mm 12 ½ zu 14 - " : 4 mm
- großes (mare - IV) Höhe x Briete in mm 14 zu 14 - " : 3 ½ mm
- umgedrehte (intors - V) Höhe x Breite in mm 14 ½ zu 13 ½ - " : 3 ½ mm
 

Wichtig: alle Wasserzeichen können in 8 verschiedenen Positionen auftreten siehe Scans in [#1005] direkt oben

Deinen Messungen und Zweifeln nach müsste es sich also bei meinem in [#999] gezeigten Wasserzeichen um das kleine Wasserzeichen handeln, stimmts?

Ich würde dir gerne Recht geben, wenn du mir darlegst, wie es um die Form des R bestellt ist?

Der rumänische Katalog listet diese Freimarken (WASSERZEICHEN PR) insgesamt und praktisch von den Ausgaben von 1893 (Necirculat - nie in Umlauf gekommen) Nr. 112 - 115 über den gewöhnlichen Satz 1893 - 1908 Nr. 116 - 126, die Farbänderungen von 1898 Nr. 127 - 130 und weiterer Variationen 1893/94 Nr. 131 - 139, einer Ausgabe vom Januar 1895 (140 - 148) und September 1895 (Nr. 149 - 158), dann der Ausgabe 1898 (Nr. 159 - 164) und Januar 1897 (Nr. 165 - 173) und 1898 (Farbänderungen) Nr. 174 - 182) und dann noch 1898 Farbänderung (183 - 188) und 1898 (Farbänderung) Nr. 189 - 196 auf. Es sind also 84 Nummern verteilt auf 5 Jahre Ausgaben.

Das man da leicht den Verstand oder Faden verliert, scheint logisch. Von den vorhanden ohne Wasserzeichen und den Zähnungsunterschieden ganz zu schweigen.

Die von mir gezeigte Marke hat ein Wasserzeichen in der Position 2. Dass P und vor allem das R erscheint mir aber nicht dickbauchig, so dass ich zunächst von dem größeren Wasserzeichen ausgegangen bin, einfach durch Blickschätzung, nicht durch Messung.

Vielleicht sollte ich diese SPIC DE GRAU (Ährenausgaben) mit dem WASSERZEICHEN PR denen überlassen, die die nötigen Meßinstrumente haben.

Liebe Grüße

10Parale
 

Koban Am: 23.02.2023 22:41:24 Gelesen: 74250# 1007 @  
@ 10Parale [#1006]

Ich nehme an, daß es sich bei den angegebenen Maßen um Angaben aus einem Katalog handelt. Beruhigt stelle ich fest, daß die von mir an meinen Marken ermittelten Maße mit diesen Angaben (bis auf eine winzige Abweichung) übereinstimmen.

II - Höhe x Breite in mm 11 ½ zu 15 ½ (meine Messung 11½ zu 16 mm)
IV - Höhe x Breite in mm 14 zu 14 (meine Messung 14 zu 14 mm)
III- habe ich in meinem Bestand nicht gefunden oder erkannt
V - habe ich nur ein Exemplar, dessen Messung ich nachholen werde.

Die Buchstabenabstände habe ich nicht gemessen.

Deinen Ausführungen dazu stimme ich also bis dahin zu.

Und ja, bei dem von Dir in [#999] gezeigten Wasserzeichen handelt es sich m.E. um das kleine Wasserzeichen(II). Also, um beim MICHEL zu bleiben, um Wz 1X.

Die Form des R scheint mir nach Deinem letzten Beitrag für Dich wichtiger als die Abmessungen des Wz. Bei mir war es andersherum. Ich habe mich tatsächlich an den Begriffen breit und schmal orientiert.

Ich war der Meinung, daß die Bilder in meiner email die Frage des WZ in [#999] eindeutig beantworten würden.
Das erste Bild zeigt links Wz II bzw 1X, rechts Wz IV bzw. 1Y. Die Maße habe ich direkt an den Marken gemessen.
Das zweite Bild zeigt die diskutierte Marke aus [#999]. Diese Maße habe ich mittels Geometrieprogramm von Deinem Bild abgenommen.

Gruß,
Koban


 
Gerhard Am: 24.02.2023 08:13:33 Gelesen: 74233# 1008 @  
@ 10Parale [#1006]

Da ich auch auf der Grundlage Michel arbeite, einen rumänischen Katalog besitze ich nicht, bestätigt Koban meinen Verdacht (1X), dass dieses außer Lagen in 4 Formen vorkommt war mir bislang nicht gegenwärtig.

Die Korrelation von Wz/Zng, in genannten Fall unterschlägt der Michel leider mittlerweile, 1953 stand es aber noch genau so im Katalog (mit Bepreisung).

Wieder mal ein Beweis dafür wie stiefmütterlich philaelistisch weniger beachtete Länder von Michel behandelt werden, zumal die Informationen ihm in diesem Fall doch offenbar vorliegen. (Altes Thema s. a. Typen der Litauen Staatswappenserie 1928 ff.)

MphG
Gerhard
 
Histrianorum Am: 24.02.2023 10:43:14 Gelesen: 74223# 1009 @  
Hallo,

eine Sache, die Sie bei den „PR“-Wasserzeichen beachten sollten, ist, dass die Formen der Buchstaben fast keine Bedeutung für die Identifizierung des Wasserzeichentyps haben. Aufgrund der hohen Auflage der gedruckten Briefmarken können sich die Drähte des Zylinders verformen, die das Wasserzeichen auf die Papierbögen (engl. „dandy roll“) drücken.

Für die Klassifizierung sind die Hauptangaben die Höhe und die Dicke der Buchstaben.

Grüße.
 
Heinz 7 Am: 24.02.2023 14:15:00 Gelesen: 74206# 1010 @  
@ Gerhard [#1008]

Dass europäische deutschsprachige Sammler den Michel verwenden, ist naheliegend. Es ist jedoch festzuhalten, dass 1910-1994 eine vielleicht bessere Alternative zur Verfügung stand: der Zumstein-Europa-Katalog, der leider seine Kataloge um ca. 1994 nur noch auf die Schweiz/Liechtenstein beschränkte und den - zuvor sehr geschätzten - Europa-Katalog aufgab. Viele Sammler der älteren Generationen hatten sich lieber auf den Katalog aus Bern verlassen als auf Senf/Michel aus Deutschland, nicht zuletzt auch wegen der teils stark unterschiedlichen Bewertungen. Deutschland erlebte 1910-2023 viele Währungskrisen, während sich der Schweizer Franken viel weniger turbulent entwickelte. Auf- und Abwertungen der Währung waren viel seltener.

Aber deswegen habe ich nicht geantwortet, sondern wegen der Behandlung von Rumänien im Katalog Zumstein. Die ist beim Katalog Zumstein meiner Meinung nach eindeutig besser und ausführlicher als "beim grossen Bruder Michel".



Diese Ausgabe 1992 war für Osteuropa die letzte. Wer diesen Katalog irgendwo findet, sollte ihn unbedingt für die Bibliothek sichern. Gerade zu den Wasserzeichen macht Zumstein viele Angaben, aber auch zu den seltenen Zähnungen zu der 10.-14. Ausgaben 1876-1900.

Michel belässt es hier bei einem lapidaren Hinweis auf "Spezialkataloge", die es aber nur wenige gibt; schon gar nicht solche, die regelmässig erscheinen (wie früher der Zumstein). Der meines Erachtens wichtigste Spezialkatalog ist immer noch der CMPR '74, der nun aber in die Jahre gekommen ist, vgl.

@ Heinz 7 [#376]

Dass Wasserzeichen in diversen Stellungen vorkommen, wurde bereits in diesem Forum ausführlich besprochen, ich verweise auf den Beitrag von zum Beispiel Pepe

@ Pepe [#465]

Auch in der ARGE Rumänien hatten wir grosse Kenner/Spezialisten, die sich speziell diesen Briefmarken angenommen haben; ich erwähne hier besonders Herr Horst Scherrer, Gründer der ARGE und erster Leiter der ARGE 1969-1971 (siehe Hinweise auf der Homepage der Arge) [1]. Horst Scherrer verkaufte vor vielen Jahren schon einen Grossteil seiner Sammlungen, insbesondere die Ährenausgabe mit ihren Zähnungen und Wasserzeichen. Er ist heute hoch geschätztes Ehrenmitglied der ARGE und hat zu unserer Freude an der Jubiläumsreise 2019 (50 Jahre ARGE) nach Bukarest teilgenommen (siehe Foto Homepage).

@ 10Parale [#996]

Den Beitrag zum Wasserzeichen über 25 Marken in diesem Thema habe ich heute auch wieder gefunden.

@ Heinz 7 [#200]

Das Sammelgebiet Rumänien ist äusserst reich an interessanten Ausgaben, und gerade auch die Sammler, die sich nicht auf die teuren Erstausgaben konzentrieren möchten, finden problemlos genügend Betätigungsfelder / Material. Die ARGE Rumänien versucht, gerade auch die Sammler NEBEN der Klassik für die Philatelie Rumäniens zu begeistern. Davon zeugen auch die Rundschreiben 176 und 177 des Jahres 2022 mit vielen Themen neben den klassischen Ochsenköpfen. Diese gehören ja "sowieso" zur Faszination des Sammelgebietes Rumänien.

Heinz

[1] http://www.arge-rumaenien.ch
 
Heinz 7 Am: 24.02.2023 14:29:05 Gelesen: 74203# 1011 @  
@ Heinz 7 [#1000]

Lieber Stefan, lieber Richard,

eine ganz scheue Anfrage: Gibt es die Möglichkeit, eine Art "Fotoband" bei Philaseiten zu bestellen über gewisse Beiträge? Ich z.B. würde sehr gerne ein Buch haben über die Beiträge 1-1000 des Themas "Rumänien für Sammler". Ich finde, in den fast 10 Jahren wurden viele sehr gute Beiträge geschrieben, die ich gerne als Papierausdruck gesichert hätte.

Für Profis ist das Daten-handling heute keine Zauberei mehr. Vielleicht liesse sich auf diese Weise auch ein netter finanzieller Ertrag generieren (Auftrags-Pauschale, zusätzlich zu Druck- und Versandkosten)?

Danke für Eure Antwort.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 24.02.2023 21:02:29 Gelesen: 74174# 1012 @  
@ Histrianorum [#1009]
@ alle

durch Eure Beiträge habe ich sehr viel gelernt.

Um tiefer in ein Thema einzusteigen, bedarf es sicher mehr als eines Briefmarken-Katalogs. Ich bedauere sehr, Herrn Horst Scherrer (siehe Heinz 7 Beitrag [#1010] an PEPE) nie persönlich kennengelernt zu haben. Er stammt noch aus einer Zeit, als man bedenkenlos und mit einer gewissen Vorfreude in ein fremdes Land (Gerhard nennt Rumänien wohlwollend in [#1008] ein "wenig beachtetes Land") reiste, um die dortige Kultur und Ihre Schätze kennenzulernen.

Heutzutage haben wir ja, - ich sage das ohne Wertung - fremde Kulturen im eigenen Land und wir sollten die Gelegenheit nutzen, den integrativen Reichtum darin zu erblicken und weniger die leider auch vorhandenen Gefahren. Im Lörracher Briefmarkenverein waren stets immer ein paar Franzosen (Elsässer) und Schweizer Gäste anwesend und ich blicke mit etwas Wehmut auf diese wirklich grenzüberschreitenden Vereinsabende zurück. Warum, - frage ich mich manchmal daher -, sind so wenig in Deutschland ansässige Rumänen in der ARGE?

Ich bin selbst seit fast 30 Jahren mit einer Rumänin verheiratet und meine Frau hat bis heute ihren Pass behalten, weil wir glauben, dass die tiefe Verwurzelung in Ihre Heimat nicht mit einem deutschen Pass aufgehoben werden kann. Eben so wenig kann man von einem Michel Briefmarken Katalog erwarten, dass er allzu tief in die rumänische Materie einsteigt, da mag der Zumstein Katalog 1982 (siehe Heinz 7 [#1010]) als "kleiner Bruder" des Michel auch besser sein, für die Spezialisierung und die Freude damit sind die ARGEN der richtige nationale und internationale Ansprechpartner.

Ich freue mich immer wieder, belehrt zu werden. Man ist sein Leben lang ein Schüler glaube ich.

Heinz 7 seine Idee eines Fotobandes finde ich Weltklasse ([#1011]).

Nun habe ich heute wieder eine Marke entdeckt, die ich bei Michel (und beim Zumstein 1961) nicht gelistet sehe. Es ist die Michel/Zumstein-Nr 220 in geschnittener Form (Rumänischer Katalog Nr. 310 (siehe scans). Sie wird mit 30,-- Euro bewertet (Carjan/Manole 2006) - kein Ganzsachenausschnit, dafür ist das Papier viel zu dünn -

Liebe Grüße

10Parale




 
Martin de Matin Am: 24.02.2023 22:20:59 Gelesen: 74161# 1013 @  
@ 10Parale [#1012]

Vorweg gesagt, ich habe keinen Ganzsachenkatalog von Rumänien.

"- kein Ganzsachenausschnit, dafür ist das Papier viel zu dünn -"

Könnte es sich nicht um einem Ausschnitt aus einem Streifband handeln, da diese oft auch auf dünnen Papier gedruckt wurden.

Wenn ich mir die Streifbänder der früheren Ausgabe unter dem Thema "Rumänien Ganzsachen" ansehen, dann sieht man bei denen in der Regel eine farbige Linie ober- oder unterhalb des Wertstempels (vermutlich Schnittlinie). Eine Farbige Linie ist auch bei deinem Stück zu sehen. Wegen dem stark faserigen linken Rand würde ich eher auf ein Papier minderer Qualität vermuten, das für eine Zähnung nicht so gut geeignet wäre.

Wenn es eine Ganzsache mit diesem Motiv gibt, dann würde ich eher einen Ganzsachenausschnitt vermuten.

Gruss
Martin
 
Histrianorum Am: 24.02.2023 23:47:25 Gelesen: 74153# 1014 @  
@ 10Parale [#1012]

Hallo.

Über Arge - zumindest haben Sie eine Gruppe, haben Ihre Meetings, teilen Informationen und hängen mit Freunden zusammen. Es ist eine schöne Sache. Ich bin jetzt 37 und sammle seit etwa 22, war nie Teil einer Gruppe, immer allein in meinem Hobby, da sich in Italien niemand um die rumänische Philatelie kümmert.

Tatsächlich habe ich noch nie jemanden getroffen, der Rumänien in Italien sammelt.

Andererseits habe ich im Internet einige tolle Sammler kennengelernt.

Über dein 1. Verbot "Tipografiate", es ist ein Ausschnitt aus dem Zeitungsband. Ich persönlich betrachte die ungezähnten „Tipografiate“ als Plattenabzüge. (Bild aus dem Internet)

Grüße.


 
Heinz 7 Am: 25.02.2023 00:04:56 Gelesen: 74148# 1015 @  
@ 10Parale [#1012]

Lieber 10 Parale,

ich denke, Martin hat recht.

@ Martin de Matin [#1013]

Auch ich tippe auf einen Ausschnitt aus einem Streifband, konkret gibt es das Streifband Michel S 9 von 1909. 1 B. schwarz auf weiss (dann 9a, wenn auf rahmfarbenem Papier dann 9b).

Gemäss Katalog sollte das Papier gefasert sein (das scheint ja zu stimmen), und das ganze Streifband hat Masse von 470 x 30 mm.

Heinz
 
10Parale Am: 25.02.2023 17:29:37 Gelesen: 74118# 1016 @  
@ Histrianorum [#1014]

Die ARGE Rumänien würde sich tatsächlich für Sie lohnen, sage ich mal ganz bescheiden. Dort sind einige gute Spezialisten und wie Heinz 7 schon berichtete, ist das nächste Treffen im Mai in Essen an der großen Briefmarkenausstellung. Danke für das Zeigen.

Wäre meine Ehefrau nicht aus Rumänien, hätte ich wohl kaum Zugang zu diesem Sammelgebiet gefunden. Meine Frau interessiert sich zwar überhaupt nicht für die großartige philatelistische Geschichte dieses Landes, aber man muss in einer Ehe auch nicht unbedingt die selben Interessen teilen.

@ Martin de Matin

Ja, Sie und Heinz 7 haben wohl recht, das Papier des Streifbandes zu 1 Ban wird auch im rumänischen Katalog als "cu scame" beschrieben und meine Frau übersetzte dieses Wort gerade mit "Fusel", was sowohl "gefasert" bedeuten kann. Das Papier ist dennoch sehr dünn.

Der Ausschnitt befand sich zusammen mit 3 weiteren Ausschnitten, die frühere Streifbänder beschreiben (siehe Scan). Ein Freund der ARGE Rumänien empfahl mir, diese aufzuheben, da sie durchaus gesammelt werden.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 26.02.2023 15:55:20 Gelesen: 74082# 1017 @  
@ 10Parale [#1016]

Dieser Ausschnitt aus der zweiten Ganzsache von Rumänien ist natürlich sammelnswert. Es handelt sich um den Ausschnitt des Streifbandes S 2 von 1871, und ist sehr schön gestempelt mit Turnu Severin, 19. März ("T. SEV... DIM 19 / 3"), fig. 483 nach Dragomir 1990, der Stempelgruppe T 69.

Vollständige gebrauchte Streifbänder sind wahre Raritäten. Die Katalog-Notierung von Michel (gestempelt = Euro 15; Ganzsachen-Katalog Europa Ost 2001/02) ist irreführend, weil viel zu tief.

Heinz
 
10Parale Am: 26.02.2023 18:03:52 Gelesen: 74070# 1018 @  
@ Heinz 7 [#1017]

Hier zeige ich 2 weitere Ausschnitte, die den Weg in meine Sammlung finden. Gleichzeitig mal ein Ausschnitt aus dem rumänischen Katalog Carjan/Manole mit Bewertungen in Euro aus dem Jahr 2006. Links unten S1 auf grüngelbem Papier.

Interessant, dass der rumänische Katalog zwischen Ausschnitt "decupate din benzi" und gesamtes Streifband "benzi integri" unterscheidet. Interessant auch, dass S1 (in 2 Farben gedruckt) ungebraucht und gestempelt völlig anders bewertet werden als Streifband S2, welches gestempelt wohl noch seltener ist.

Jeder Bogen bestand aus 18 Streifbänder und diese wurden in Bukarest bei der Druckerei SANDER &COMP. hergestellt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Histrianorum Am: 26.02.2023 20:22:58 Gelesen: 74057# 1019 @  
Hallo an alle,

hier finden Sie einen interessanten Artikel zum Thema Zeitungsdrucksachen.

Grüße.

http://philatelica.ro/philatelica07-10.pdf
 
Histrianorum Am: 26.02.2023 20:43:40 Gelesen: 74050# 1020 @  
Ein komplettes Blatt wurde vor einigen Jahren bei eBay angeboten, wenn ich mich erinnere, für etwa 2000 USD. Ein seltenes Stück.

Grüße




 
10Parale Am: 27.02.2023 20:19:08 Gelesen: 74011# 1021 @  
@ Histrianorum [#1020]

Wow, das ist wirklich ein sensationeller Fund. Ich bin begeistert. Wüsste nur allzu gerne, wer solch einen kompletten Bogen des Streifbandes besitzt?

Ich habe einige meiner Ganzsachen veräußert, verschenkt (ebenso wie Fachliteratur) und nur wenige behalten. Nicht dieses ungebrauchte Streifband S2 zu 1½ Bani. Heinz 7 hat völlig Recht, wenn er schreibt, dass vollständig gebrauchte Streifbänder der Frühzeit wahre Raritäten sind. Wenn mir zufällig mal was über den Weg läuft, schlage ich zu.

Vielen Dank auch für den Link zu der rumänischen Briefmarken Zeitschrift, der es ermöglicht, noch tiefer in die Materie vorzudringen.

Ich habe eine Quer-durch-die-Welt Sammlung, wo ab und an auch rumänische Objekte zu finden sind. Es fällt mir schwer, Rumänien als Sammelgebiet isoliert zu betrachten. Das passt nicht mehr in unsere Zeit, wo sich die Völker praktisch "vermischen". Selbst das 19. Jahrhundert, angefangen von 1840 bis 1899, ist ein Jahrhundert, wo sich dank der Erfindung der Briefmarke die Völker näher gekommen sind (Stichwort: UPU). Auch die Ganzsachen Rumäniens wurden eines Tages vom 5 Bani Inlandstarif auf das das 10-Bani Auslands-Format hochgeschraubt, damit man schnelle Nachrichten ins Ausland senden konnte, ohne eine Zusatzfrankatur vornehmen zu müssen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Histrianorum Am: 27.02.2023 21:43:16 Gelesen: 73997# 1022 @  
Hallo.

Tatsächlich sind gebrauchte, komplette Zeitungshüllen der ersten Serie eine Rarität. Wir müssen bedenken, dass sie eine andere Kategorie sind, die Leute haben Zeitungen nicht gerettet, wie sie Korrespondenz gerettet haben.

OT, ich bin gespannt, wie Google mit dem umgeht, was ich schreibe, ich hoffe, Sie verstehen. :)

Grüße
 
Histrianorum Am: 02.03.2023 10:27:46 Gelesen: 73938# 1023 @  
Hallo.

Ich möchte Ihnen meine neuste Ergänzung der "Spic"-Kollektion vorstellen. Ich verfolge diese Briefmarke seit mehr als 12 Jahren und endlich kam sie gestern mit der Post an. Ich spreche von der 5 Bani Green ohne Wasserzeichen, dem seltenen Typ I. Nicht nur, dass sie mit einem Typ II-Stempel gepaart ist, meine Geduld wurde belohnt, ich kenne nur ein anderes gebrauchtes Paar.

Für diejenigen, die es nicht wissen, der Unterschied zwischen Typ I und II besteht in der Anzahl der Zeilen in der weißen Spalte links. Typ I hat drei Linien, Typ II nur eine. Gemischte Paare sind bei den älteren 5 bani blue, PR, von der ersten Platte nicht so selten.

Welche ist oder war Ihre begehrteste Briefmarke?

Grüße


 
Histrianorum Am: 02.03.2023 10:39:07 Gelesen: 73936# 1024 @  
Etwa 5 Bani-blaue Mischtypenpaare. Diese sind nicht so schwer zu finden.

Grüße








 
Gerhard Am: 02.03.2023 12:57:15 Gelesen: 73928# 1025 @  
@ Histrianorum [#1024]

Vielen Dank für die Typenvorstellung und Erklärung dazu, werde demnächst mal meinen Bestand sichten, der zwar nicht groß ist, aber so etwas macht immer Spaß.

MphG
Gerhard
 
10Parale Am: 02.03.2023 22:39:08 Gelesen: 73898# 1026 @  
@ Histrianorum [#1023]

Ich gratuliere zu diesem genialen Fund. Es zeigt, wie spannend die rumänische Markenwelt sein kann und wie wichtig es ist, sich darüber zu unterhalten.

Ich mache gleich weiter mit einer Briefmarke aus dem Jahr 1876. Es geht um König (REGELE) Carol I., die Bukarester Ausgabe Nr. 1. Ich bin sicher, die Marke war nie gezähnt, um den Verdacht, die Zähnung wäre weggeschnitten, auszuräumen. Nominalwert: 15 Bani.

Im Michel Katalog habe ich keine detaillierte Angaben zu ungezähnten Marken finden können, höchstens den Hinweis bei der Markenausgabe von 1872, Pariser Ausgabe (36 U - 42 U ungezähnt Satzpreis 7 Werte 700,- Euro).

Dahingegen kein Wort im rumänischen Katalog bei der Ausgabe PARIS von 1872. Dort jedoch finden wir eine Auflistung ungezähnter Marken der Bukarester Ausgabe von 1876 der Werte zu 1 ½ Bani, 5 Bani, 10 Bani und 15 Bani.

Möglicherweise handelt es sich beim SCAN um diese Marke zu 15 Bani 52 H. (brun-roscat hirtie subtire = braunrosa auf dünnem Papier). Eine weitere Variante ist die 15 Bani (brun-roscat cadru spart = braunrosa mit gebrochenem Rahmen). (52 Ha)

Bewertung im rumänischen Katalog:

52H * und o = 125 Euro
52Ha * und o = 250 Euro
 

Wieder ein spannender Fund, der Fragen aufwirft.

Liebe Grüße

10Parale


 

Gerhard Am: 03.03.2023 14:28:32 Gelesen: 73868# 1027 @  
@ 10Parale [#1026]

Schönes Exemplar, die rechte Wertziffer erscheint mir auf den zweiten Blick fetter zu sein als die linke, vielleicht ein weiterführender Hinweis. Deine Aussage zum Nichtbeschnittensein kann ich nachvollziehen; bin gespannt, ob wir mehr herausfinden. Vielleicht weiß ja Heinz7 etwas dazu.

MphG
Gerhard
 
Martin de Matin Am: 04.03.2023 17:29:10 Gelesen: 73788# 1028 @  
@ 10Parale [#1026]

Ob es wirklich eine ursprüngliche geschnittene Marke handelt, darüber kann man streiten.

Als Vergleich dazu zeige ich zwei Marken aus Sammelungslosen (Los 9632 und 9634) der 55. Gärtnerauktion.



Wenn man die waagerechte Zähnung abschneidet, wäre die grüne 5B genauso hoch und die blaue 10B deutlich höher. Ich habe eine 15B, die bei abgeschnittener senkrechter Zähnung links und rechts zusammen 2,9 mm weisse Ränder hätte und somit die gezeigten Stücke in der Breite noch übertrifft. Bei dieser Ausgabe scheint es erhebliche Formatunterschiede zu geben, so das man diese 15B nicht sicher beurteilen kann.

Gruss
Martin
 
10Parale Am: 04.03.2023 19:06:16 Gelesen: 73777# 1029 @  
@ Martin de Matin [#1028]

Ich schätze deine Beiträge sehr, aber hier vergleichst du ÄPFEL mit BIRNEN. Wenn man die beiden rechten Marken säuberlich trennt (mit einer scharfen Klinge), dann hängst du bei der blauen 10 Bani Marke links im Rahmenbild, ganz zu schweigen von der 5 Bani Marke.

Sei versichert, das Thema hat mich schnell gefesselt und ich habe bei Kiriac Dragomir, dem Großmeister, nachgeschaut. Er schreibt auf Seite 138 (CMPR 74) zur Bukarester Ausgaben Nr. II:

"Din unele valori exista exemplare nedantelate complet [alle 4 Ecken geschnitten],
sau cu dantelura lipsa la o singura latura [Zähnung nur auf einer Seite];
de asemenea, exista perechi nedantelate orizontal [also Paare, die nur horizontal geschnitten]
sau nedantelate vertical [also nur vertikal geschnitten]"


Dann folgt die Tabelle mit den 6 Werten, die in Frage kommen und die Schemata, wie oben beschreiben und Kiriac nennt folgende Werte und Farben:

- 1 ½ Bani schwarz (Vorkommen in allen oben genannten Schnittvariationen)
- 3 Bani olivgrün (Vorkommen nur vertikal geschnitten)
- 5 Bani hellgrün (Vorkommen alle 4 Seiten geschnitten, horizontal oder vertikal geschnitten
- 10 Bani rotorange (Vorkommen wie 5 Bani)
- 15 Bani rosa-karmin (kein Vorkommen !!!)
- 25 Bani blau ( Vorkommen nur komplett geschnitten)
 

Auf Seite 136 schreibt er zu Zähnungsvarianten der ersten Bukarester Ausgabe (BUCURESCI EMISIUNEA - INTII) von 1876/79

- 1 ½ Bani helloliv (Vorkommen vertikal geschnitten - gestempelt 50R Koeffizient
- 5 Bani olivgelb (Vorkommen alle Varianten vorkommend)
- 10 Bani blau (Vorkommen horizontal oder vertikal geschnitten - Koeffizient zähnungsabhängig größter Koeffizient 70R
- 15 Bani ziegelrot (Vorkommen horizontal geschnitten oder komplett geschnitten
 

Nun muss ich zum Verständnis erklären, wo ich die folgenden 3 Marken gekauft habe: sie befanden sich in einem Album eines französischen Händlers, der meiner Meinung nach kein großes Fachwissen über rumänische Briefmarken hatte. Deshalb verkaufte er das Album recht günstig mit einigen sehr seltenen Marken und Belegen.

Aus diesem Album sind die 3 folgenden Marken, von der die 15 Bani Marke bereits bekannt ist. Warum sage ich oben Äpfel mit Birnen-Vergleich bei dem Beitrag von Martin. Eben deshalb, weil er sich 2 Farben herauspickt, von der mindestens eine nicht zur Bukarester Ausgabe I gehören, nämlich die grüne 5 Bani Marke.

Ich bin überzeugt, all die 3 Marken, die ich hier abscanne (600 dpi) sind aus der Bukarester Ausgabe I in geschnittener Form. Nun habe ich die Hoffnung, dass die Stempel uns noch etwas verraten. Vielleicht hat Heinz 7 zu den Stempeln eine Idee. (GENERALU, FINANCE - solche Stempel habe ich bei der Stampilografie nicht gefunden). ?

Es bleibt spannend

Grüße

10Parale


 

10Parale Am: 04.03.2023 21:09:29 Gelesen: 73761# 1030 @  
@ alle, Gerhard, Martin und Heinz 7

Im folgenden Scan habe ich die ungezähnten Marken mittig um nominalwertige Vergleichsstücke platziert. Bei keinem der Vergleichsstücke, satz- oder nicht satzgleich, könnte so ein Schnitt angesetzt werden, dass alle 4 Seiten relativ ebenrandig geschnitten werden könnten.

Ich meine, bei vertikal oder gar nur auf einer Seite ungezähnten Marken ist die Fälschungsgefahr sehr sehr hoch, weit höher als bei 4-seitig ungezähnten Marken.

Ganz unten rechts eine 10 Bani Marke mit einer Abstempelung aus PITESTI, die, einfach mal um es zu erläutern, sehr leicht verfälscht werden könnte. Sie ist aber nicht verfälscht worden und es handelt sich meiner Meinung nach um die 10 Bani Marke der Ausgabe Bukarest 2 von 1879.

Darüber schreibt Großmeister Kiriac Dragomir:

"Se cunosc exemplare nedantelate in intregime sau parital (Es sind im Ganzen und teilweise ungezähnte Marken der 2. Bukarester Ausgabe bekannt). Acestea provin din coli a caror dantelura nu a fost terminata si au ajuns in circulatie numai din greseala.

numai din greseala heißt "aus Versehen". Das bedeutet, es gab Bögen (coli) die zur Zähnung (Perforation) vorbereitet waren aber die Arbeit wurde nicht fertig gestellt und diese Bögen kamen aus Versehen in Umlauf (ungezähnt)."

Liebe Grüße

10Parale


 
Martin de Matin Am: 05.03.2023 00:02:16 Gelesen: 73745# 1031 @  
@ 10Parale [#1026]
@ Martin de Matin [#1028]
@ 10Parale [#1029]
@ 10Parale [#1030]

"hier vergleichst du ÄPFEL mit BIRNEN"

Um beim Obst zu bleiben; ich vergleiche dicke Birnen, hohe Birnen, kleine Birnen und ganz grosse Birnen.

Noch einmal zu meiner Abbildung aus meinem vorherigen Beitrag; diesmal mit einer Ergänzung von zwei weiteren Marken.



Bei der Breite/ Höhe einer Marke muss man beachten, das man den Durchschnitt der Zähnungslöcher betrachtet und nicht den starken Versatz eines Zahnlochs betrachtet, da einzelne Zähnnungsnadeln sich mit dem Laufe der Zeit verbiegen können. Dies kann man extrem bei der ersten Ausgabe von Bosnien und Herzegowina sehen.

Meine erste Abbildung zeigte zwei hohe Marken. Im neuen Bild unten links ist eine sehr breite Marken zu sehen und daneben eine allseits schmale Marke. Alle Marken die ich zeige haben die grobe Zähnung.

Im ungünstigsten Fall hatt ein Bogen nur jeweils eine Reihe/ Spalte mit hohen bzw.breiten Marken. Im Rasterbild unten sind die hohen Marken gelb, die breiten sind blau und die Schnittmenge aus beiden ist grün.



Daraus ergibt sich eine sehr geringe Anzahl an ganz grossen Marken; und somit auch eine geringe Anzahl an möglichen Kandidaten zum beschneiden. Ganz geschnittene Marken waren auch beliebter als teilgezähnte. Ein Beispiel aus späterer Zeit ist von Berlin die 1 Mark mit Rotaufdruck von Berlin bei der man bei dreiseitig geschnittenen Randstück auch die Zähnung der letzten Seite abschnitt. Bei Neusüdwales gibt es quadratische Marken mit dem Bild von Königin Viktoria bei man oft die Zähnung abgeschnitten hat, um teure geschnittene zu erhalten.

Es wird wohl sehr schwer sein bei losen Stücken wie deine einen Nachweis zu erbringen, das es wirklich ursprünglich geschnittene Stücke sind. Die Wahrscheinlichkeit, das man drei verschiedene gestempelte geschnittene und möglicherweise unbekannte Stücke in einem Album findet tendiert eher gegen null. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Übrigens der Michel von 2005 führt geschnitten bzw teilgezähnte Stücke der zweiten Bukarester Ausgabe auf.

Gruss
Martin
 
Koban Am: 05.03.2023 04:15:47 Gelesen: 73736# 1032 @  
@ 10Parale [#1030]
@ Martin de Matin [#1031]

Bei allen drei Ungezähnten in [#1029] scheint es sich um den gleichen Stempel(typ) zu handeln. Ich kenne den Stempel/Typ nicht, was aber nichts heisst, da Rumänien nur eine Nebenbeisammlung bei mir ist. Sollte der Stempel(typ) echt und selten sein, halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass es sich um Marken mit abgeschnittener Zähnung handelt. Aus hunderten oder tausenden Marken liessen sich sicherlich ein paar geeignete, gut zentrierte überbreite und überhohe Marken finden, aber wohl nicht mit dem gleichen Stempel.

Gruß,
Koban
 
Heinz 7 Am: 05.03.2023 16:32:55 Gelesen: 73703# 1033 @  
@ 10Parale [#1030]

Ich kann keinen "Schnell-Schuss aus der Hüfte" liefern, sondern müsste mich auch vertiefen, was ich einerseits gerne täte, andererseits sagt meine "Prioritätenliste" (oder vielmehr: meine "to-do"-Liste), dass ich im Moment nicht ausreichend- Zeit für dieses Thema habe. Darum meinerseits heute keine Stellungnahme zu Euren Fragen, ausser:

es ist wohl kein Zufall, dass alle drei ungezähnten Probedrucke (?) ähnliche Stempel "GENERALU, FINANCE ... (?)" tragen.

Ich freue mich, dass mehrere Leser sich für die Fragen interessieren und lese gespannt weiter. Im Moment kenne ich die richtigen Antworten auch noch nicht.

Heinz
 
10Parale Am: 05.03.2023 19:20:56 Gelesen: 73683# 1034 @  
@ Koban [#1032]
@ Heinz 7
@ Martin de Matin

Bei den vermutlich großen Stempeln (oder ist es nur einer?) habe ich die Fragmente mal aufgezeichnet und es ergeben sich folgende Wortfragmente:

GENERALU / LOR / ULUI / DEPOSITUL/ UL FINANCE

Außerdem findet man einen fünfzackigen Stern (schwarze Linien, Innenfläche weiß)

Ich tippe auf Finanzministerium/Generalpostamt/ - irgendeine höher gestellt Behörde. In der gängigen Literatur konnte ich den Stempel bislang nicht finden. Es könnte sich also auch um einen fiskalischen Hintergrund handeln.

Die Bukarester Börse fällt mir dazu auch ein, sie wurde im Jahr 1882 gegründet, was in den zeitlichen Rahmen der Briefmarken passen würde. Die Bukarester Ausgabe I war im Umlauf bis zum 1. - 13. Juli 1885. Woher habe ich die Information? Aus einer rumänischen Bleistiftnotiz im CMPR 74 (siehe Scan).

Liebe Grüße

10Parale


 
Histrianorum Am: 05.03.2023 20:23:51 Gelesen: 73674# 1035 @  
Hallo.

Der CMPR '74 darf nicht zu ernst genommen werden, er ist sehr veraltet und viele Informationen sind völlig falsch. Viele Dinge sind Copy/Paste aus sehr alten Artikeln.

Um Ihnen ein Beispiel zu geben – das Bild stammt aus „The Philatelic Record“ vom Juli 1905. Schauen Sie jetzt in CMPR '74 unter „Vulturi“ nach. Über Ihre Briefmarken sind die Abstempelungen nicht postalisch. Verwaltungsstempel sind auf Briefen aus dieser Zeit gar nicht so selten. Nun, ob sie ungezähnt oder „ungezähnt“ sind, ist sehr schwer zu sagen.

Grüße


 
Heinz 7 Am: 06.03.2023 23:13:32 Gelesen: 73630# 1036 @  
@ Histrianorum [#1035]

Diese Formulierungen im ersten Satz kann ich nicht unterschreiben. Ich halte den CMPR für weitgehend sehr gut. Dass Kataloge auch vom Wissen der älteren Generationen zehren, ist normal, und manch ein Sammler staunt, was die Kenner schon vor 100 Jahren wussten. Dass auf bestehendem Wissen dann aufgebaut werden kann und neue Erkenntnisse daraus wachsen können, wäre ohne die Vorleistungen der Pioniere meist gar nicht möglich.

Den Artikel im "Philatelic Record" habe ich nachgesehen, er stammt von Reinheimer, und wurde offenbar zuerst im "The Philatelist" (welchem?) veröffentlicht (siehe Seite 137). Ich finde es spannend, zu sehen, wie gut die Beiträge damals waren. Offenbar gab es da wenig (oder gar nichts?) zu korrigieren, also wurde das Basiswissen unverändert (?) übernommen. Eine saubere Quellen-Angabe wäre da aber sicher zu empfehlen/ hilfreich. Ich verweise an das grosse Kohl-Handbuch; da wurde der Autor der Fach-Information oft beim Namen genannt; so müsste es immer sein.

In unserem Fall scheint mir das Urteil "Plagiat" aber nicht zutreffend.

Fig. 1 (Reinheimer) ist nicht genau die Abbildung 7.09 bei CMPR
Fig. 2 (Reinheimer) ist nicht genau die Abb. 63.3 bei CMPR
Fig. 3 (Reinheimer) ist nicht identisch mit Abb. 63.4 bei CMPR
Fig. 4 (Reinheimer) ist nicht identisch mit Abb. 65.1 bei CMPR
u.s.w.

... also kann ich wirklich kein "copy/paste" erkennen.

Ich hoffe auf Ihr Verständnis, dass ich den CMPR gegen Ihr hartes Urteil darum in Schutz nehme, zumindest im vorliegenden Fall.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Histrianorum Am: 07.03.2023 09:42:30 Gelesen: 73608# 1037 @  
Hallo.

Ich habe nicht gesagt, dass ich es in die Flamme werfen soll, aber im Hinterkopf behalten, dass möglicherweise nicht alle Informationen korrekt sind.

Bücher werden aus Büchern gemacht, da stimme ich zu. Aber die Informationen müssen überprüft werden, bevor sie an die Öffentlichkeit verbreitet werden.

Es war mein erster rumänischer Katalog überhaupt, ich bin damit aufgewachsen und kenne ihn wahrscheinlich auswendig. Aber für die nachklassische Zeit kann man ihm nicht trauen, einschließlich des Portos.

Grüße
 
10Parale Am: 07.03.2023 16:33:50 Gelesen: 73585# 1038 @  
@ Histrianorum [#1037]
@ Heinz 7

Eine sehr wichtige Debatte wurde hier angestoßen. Dazu gehören unterschiedliche Auffassungen. Ich plädiere einfach mal dafür, sich Gedanken zu machen über ein neues Werk zu dem Thema, wo alle dazu beitragen, selbstverständlich auch die Mitglieder der ARGE Rumänien. In deutscher oder englischer Sprache scheint mir kaum ein Werk zu dem Thema Porto, Stempel und Briefmarken Rumäniens vorzuliegen, dass das Wissen der Vorväter (muss ich jetzt auch Mütter schreiben?) verbessert, vertieft und erweitert.

Doch zurück zu der wunderbaren Welt "Rumänien für Sammler". Mit ein wenig Glück ist es mir gelungen, den folgenden Beleg zu erwerben. Er wurde am 6. April 1905 in Smyrne (IZMIR) auf den Weg nach Bukarest gebracht, eine Strecke von über 1.000 Kilomter. Freigemacht mit 25 Piaster gab es dann noch rückseitig einen Ankunftsstempel von Bukarest vom 12. April 1905.

Noch nie habe ich ein solch schönes Bukarester Briefträgerhörnchen (GOARNA) gesehen wie dieses mit der Nummer 117 (siehe auch Beiträge [#210] und [#211].

Der dunkle Stempel scheint mir ein türkischer Zensurstempel zu sein.

Liebe Grüße

10Parale


 
bignell Am: 07.03.2023 17:06:59 Gelesen: 73576# 1039 @  
@ 10Parale [#1038]

Hallo 10Parale,

zur Diskussion kann ich nichts beitragen, aber ein schönes Posthörnchen 148 kann ich zeigen:



18.10.1896, 1-Bani-Streifband von Ploiești nach Bukarest, dort am 19.10. angekommen.

Weiteres Streifband Bukarest lokal, leider die Stempel so unsauber dass ich nicht einmal das Jahr bestimmen kann:



Aber das Posthörnchen 32 ist recht sauber abgeschlagen.

Liebe Grüße,
harald
 
Heinz 7 Am: 07.03.2023 21:05:15 Gelesen: 73550# 1040 @  
@ Histrianorum [#1037]

(Fast) jeder Katalog hat Stärken und Schwächen. Den CMPR kenne ich nicht auswendig, aber "Partea Intii" Seiten 29-192 (für die Zeit 1858-1927) sind in weiten Teilen wohl das Beste, was wir kennen. Verantwortlich dafür war Kiriac Dragomir, ein ganz grosser Philatelist, der 1990 ja auch das bahnbrechende Stempel-Werk herausgab.



Die ersten 14 Briefmarken-Ausgaben geniessen im CMPR eine besondere Behandlung (Capitolul I+II, Seiten 30-162). Nach der "Spic de Griu" (Ähren-) Ausgabe geht es kompakter weiter (Capitolul III) 1900-1927, Seiten 163-192. Hier werden die Nummern 142-422 behandelt.



Zum 2. Teil ("Partea a doua") 1928-1974 kann ich wenig sagen; ein anderer Autor zeichnet sich dafür verantwortlich: Aurel Surpateanu. Auf den Seiten 193-420 werden fast 3000 Briefmarken gelistet, da ist klar, dass da für viele Marken "nur das Nötigste" gelistet wird.

Für den 3. Teil ("Partea a treia") zeichnet dann wieder Kiriac Dragomir verantwortlich (Seiten 422-624, inkl. Bibliografie, Index, etc.).

Im zweiten Teil fehlen einige Briefmarken und Gedenkblocks, weil sie aus politischen Gründen weg-zensuriert wurden. Das halte ich für einen schweren Mangel. An einem Symposium der ARGE Rumänien erwähnte ich dies in einem Vortrag (2018, Prag).

Heinz
 
10Parale Am: 24.03.2023 11:40:43 Gelesen: 71184# 1041 @  
@ Heinz 7 [#1040]

Ich benutze diesen Katalog sehr gern, habe sogar 2 Ausgaben davon, einen zum damit arbeiten und einen zum Aufbewahren. Histrianorum beneide ich dafür, dass er mit diesem Katalog aufgewachsen ist. Damit dürfte er die rumänische Sprache und Schrift auch beherrschen, ein eklatanter Vorteil trotz "Google Translator" und weiteren Hilfsmittel, die uns das moderne Leben so beschwert.

Heute zeige ich 2 Neuerwerbungen, links ein Probedruck (vertikal ungezähnt) einer 5 Bani Marke in ungewöhnlich schwarzer Farbe. Rechts ein ungebrauchtes Exemplar einer grünen 3 Bani Marke. Diese Markenvielfalt bei dieser Kopfausgabe ist extrem und schwierig zu sortieren.

Liebe Grüße

10Parale


 
Histrianorum Am: 24.03.2023 20:18:47 Gelesen: 71154# 1042 @  
Hallo.

Ein schöner Beleg, der kleine Strich innerhalb des Kreises bei 12 Uhr ist auch auf der Briefmarke zu finden. Was die Kataloge angeht, habe ich mich endlich entschlossen, eine Website zu erstellen. Bis jetzt habe ich nur die Homepage gebaut: http://www.arhivafilatelica.com Probleme, mit denen ich zu kämpfen habe:

1. Ich muss noch die Struktur für jede Briefmarkenausgabe herausfinden, die Spezialseite.

2. Im Laufe der Jahre habe ich mehr als 100.000 Bilder von interessanten Objekten aus Online-Websites (eBay, delcampe, Auktionshäuser...) gespeichert.

Ich weiß nicht, wie das mit dem Copyright funktioniert, kann ich diese Bilder frei verwenden?

3. Preise, ich kann keine Preise aus dem Kopf eingeben, also habe ich mir gedacht, dass ich neben jeder Briefmarke vielleicht eine Registerkarte erstellen könnte, in der die Benutzer, die eingeloggt sind (ein Konto haben), eingeben können, was sie für den Wert dieser Briefmarke halten (gebraucht, postfrisch, postfrisch, auf Brief, Streifen, Viererblock...). Das System wird die Summe aller eingegebenen Werte anzeigen. Hat jemand eine bessere Idee? Ohne die Hilfe anderer Sammler halte ich dies für sehr schwierig und zeitaufwendig.

Mit freundlichen Grüßen

Hello.
A nice proof, the small line inside the circle at 12 o'clock can be found on the postal stamp as well.
About the catalogs, I finally decided to create a website. For now, I only built the homepage: http://www.arhivafilatelica.com
Problems I'm dealing with:
1. I still have to figure out the structure for every stamp issue, the specialized page.
2. Over the years I managed to save more than 100.000 images of interesting items from online websites (eBay, delcampe, auction houses...). I don't know how it works with the copyright, can I use these images freely?
3. Prices, can't insert prices from my head so I was thinking that next to every stamp maybe to create a tab where the users that are logged in (have an account) can insert what they think is the value of that stamp (used, mint MH, MNH, on cover, strip, block of four...). The system will display the sum media from all the values inserted. Any better idea?
Also, without any other collectors' help, I see it as very difficult and time-consuming.
Best regards
 
10Parale Am: 25.03.2023 11:26:39 Gelesen: 71126# 1043 @  
@ Histrianorum [#1042]

ich finde dein Projekt großartig. Mit dem Copyright musst du sehr vorsichtig sein in Deutschland, wenn du etwas veröffentlichst. Ich möchte im Moment auch eine Postkarte von Albert Einstein vorstellen, möchte aber zuvor den Besitzer fragen, ob er mir die Erlaubnis gibt, die hier zu zeigen. Er gibt Gesetze (guter Link dazu [1] und die Frage wird sein, ob du als "Verwerter" damit Gewinn erzielst oder nicht. Ein geistiger Gewinn ist es auf jeden Fall, aber da beginnt bereits das Problem. Ich würde mich vorab fachlich beraten lassen (Anwalt).

Deine zusammengetragenen Bildobjekte stellen sicher einen wertvollen Wissensschatz dar. Es ist an der Zeit, dass uns digitale Lexika zur Verfügung stehen. Dies ist sicher geld- und zeitaufwendig.

Eine andere Frage: Kannst du dich mal näher vorstellen. Mich interessiert dein biographischer Hintergrund im Zusammenhang mit deiner Liebe zur rumänischen Philatelie. Hast du noch Kontakte nach Rumänien und wie ist das Vereinsleben dort aufgestellt? Gibt es viele Sammler, wie organisieren sie sich oder führen sie (ähnlich wie ich in Deutschland) ein einsames Philatelisten-Dasein?

Da ich selbst mit einer Rumänin verheiratet bin (leider interessiert sich meine Frau nicht für Briefmarken, das ist kein Geheimnis), habe ich ein Feingefühl für die Belange dieses Landes entwickelt. Eine Zusammenarbeit mit rumänischen Philatelisten und Briefmarkensammler halte ich für sehr wichtig, um die Philatelie zu erfassen. Ich stoße auch bei der Lektüre der Bücher immer wieder an Sprachgrenzen. Meine Frau möchte ich damit nicht allzu sehr nerven. Natürlich kann man heutzutage auch alles in den google Translater eingeben, erhält aber nur ungenaue Ergebnisse.

Ich bin seit Jahren (mit einer Unterbrechung) Mitglied in der ARGE Rumänien. Da gibt es auch eine Homepage [1]. Mein Problem mit dem Sammelgebiet Rumänien ist, dass es einfach zu teuer ist, um damit vollkommene Freude zu erleben. Als Normalverdiener war es mir einfach nicht möglich, eine Sammlung meines Herzens aufzubauen. Das Problem habe ich aber Gott sei Dank nicht allein. Ohne genau über den Hintergrund Bescheid zu wissen, ist aber bekannt, dass seit einiger Zeit alle sehr teuren und fast unerreichbaren Preziosen in Bukarest in einem Museum landen. Einerseits bin ich darüber froh, weil die Preziosen wieder dort landen, woher sie stammen und die Nation Rumänien ihren Anspruch auf ihre Geschichte stärkt. Andererseits ist mir schon bewusst, dass auch gut betuchte Sammler*innen auf der Strecke bleiben.

Umso besser, dass es Begeisterte wie dich gibt, die ein Projekt zu verwirklichen suchen, welches wirklich sinnvoll erscheint. Deine Preisidee mit den Registerkarten finde ich hervorragend. Allerdings, wie machst du es, wenn ein seltener Stempel den Wert der Marke explosionsartig nach oben treibt?

Ich bin gespannt wie es weiter geht. Ich würde auf jeden Fall ein Konto bei dir eröffnen, wenn ich die Modalitäten kenne. Wie wäre es mit einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit der ARGE Rumänien? Leider kann ich nicht in Essen an der IBRA teilnehmen, weil ich auf Grund der Inflation in Deutschland nun selbst etwas auf meine Ausgaben achten muss. Nimmst du teil?

Sinnvoll wäre es auch, Online Meetings zu veranstalten, wo alle Rumänien Experten und Nichtexperten (wie ich!) sich treffen und austauschen.

Ich freue mich weiter von dir zu hören?

Liebe Grüße

Stephan 10Parle

[1] https://www.urheberrecht.de/
[2] https://arge-rumaenien.ch/
 
Histrianorum Am: 28.03.2023 18:12:17 Gelesen: 71080# 1044 @  
Hallo.

Ich entwickle eine Website, um die rumänische Philatelie zu fördern, und sie wird kostenlos zugänglich sein. Der Bau der Website selbst ist nicht schwierig, er erfordert jedoch Zeit und Mühe, um ihr Potenzial ohne die Beteiligung anderer Sammler zu erfüllen.

Obwohl ich nur zweimal in den letzten 18 Jahren in Rumänien war und nur begrenzte Kenntnisse über die philatelistische Szene dort habe, glaube ich, dass die Situation ähnlich wie in anderen Ländern ist. Viele langjährige Sammler sind verstorben, und leider fehlt es an generellem Transfer.

Ich bin seit über 20 Jahren leidenschaftlich an der Philatelie interessiert und erinnere mich noch an meine ersten Sammlungen, die eine Mischung aus Marken aus verschiedenen Epochen ohne besonderen Fokus oder historischen Kontext waren.

Es hat Jahre gedauert, bis ich erkannte, dass das Sammeln ohne Schwerpunkt oder Struktur nicht sehr erfüllend war, daher habe ich meine Herangehensweise verfeinert. Heutzutage interessiere ich mich dafür, mich auf einige spezifische Bereiche so viel wie möglich zu spezialisieren. Meine Favoriten sind Porto-Marken, und ich arbeite derzeit daran, die Druckplatten zu rekonstruieren. Ich sammle auch Spic de grâu, 1952 Aufdrucke (die meiner Meinung nach unterbewertet sind), postalische Gegenstände, die besteuert wurden, und postalische Zahlungsanweisungen. Generell sammle ich in Rumänien, wenn der Kaufpreis niedrig ist.

Ich bin mir nicht sicher über Essen, würde es aber gerne besuchen.

Ich schließe diese Nachricht ab, indem ich ein interessantes Schreibwaren-Stück beifüge. Obwohl mein Französisch nicht fließend ist, vermute ich, dass der Absender möglicherweise um Werbung für seine Reproduktionen bittet. Was denken Sie?

Mit freundlichen Grüßen


 
10Parale Am: 28.03.2023 20:48:34 Gelesen: 71065# 1045 @  
@ Histrianorum [#1044]

...mein Französisch war auch schon besser. Es ist die Rede von einem Briefmarkenverein in Olloy (L.C.PH.B.d´Olloy - könnte bedeuten: Le Club philatélique Belgique d´Olloy), wo er den Empfänger bittet, 3 Mal in Folge eine 2-seitige Annonce über ihn zu machen (was immer das auch ist). Mir erschließt sich nicht ganz das mittlere Bild und in welchem Zusammenhang es mit der Karte steht (2 Parale?). Ist es unter Umständen das "Markenbild (Klischee)", welches er veröffentlicht haben will? Ich glaube schon.

Im ersten Abschnitt wünscht er dem Herausgeber wirtschaftlichen Erfolg, ebenso dessen Leser (prosperité). Am Schluss geht es um Zahlungsmodalitäten.

Nun weiß ich etwas mehr über deinen philatelistischen Hintergrund. Ich versuche herauszufinden, wie man "Nichtsammler" für die Philatelie begeistern kann. Es ist äußerst schwierig. Die Leute wollen ein Hobby, indem sie frei sind und wo sie kreativ sein können. Da spielen Leute stundenlang Computerspiele und ich frage mich, worin liegt der Kick? Ich glaube es ist das Gefühl, jeden Tag einen Rekord brechen zu können. Das läuft in der Philatelie ganz anders.

Wenn du tatsächlich nach Essen gehst, dann wünsche ich Dir viel Spaß. Vielleicht kannst du dort dann auch Kontakte zur ARGE Rumänien knüpfen, wo ganz tolle Leute dabei sind.

Ich schließe die Nachricht und zeige noch eine 25 Bani Marke, die du auch kennst mit einem schönen blauen Stempel von Botosani. Ich habe sie bei einem Mitglied der ARGE Rumänien ersteigert und das war noch im unteren zweistelligen Berich. Aber ich habe sie nicht deshalb gekauft, sondern einfach, weil sie mir im Zusammenspiel mit dem Stempel sehr gefällt.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 01.04.2023 12:07:41 Gelesen: 70981# 1046 @  
@ Pepe [#17]

Bei Deiner Michel Nr. 24 mit dem schönen Stempel von ROMAN wäre es noch interessant, Vergleichsstücke heranzuziehen. Ein rumänischer Katalog unterscheidet hier in 12 verschiedene Vorkommen (a. - l.) In Beitrag [#15] und Beitrag [#17] (PEPE) sehen wir deutlich 2 verschiedene Farbnuancen.

Substantiell ist eine Unterteilung in 2 verschiedene Farben, orange-blau und gelb-blau, um dies mal grob zu unterscheiden. Die 25 Bani Freimarke Fürst Karl I. mit Backenbart im Oval aus dem Jahr 1869 gibt es auch auf gelblicher Papierfarbe in orange/blauer Farbkombination, die am höchsten bewertet wird.

Ich habe im Scan ebenfalls 2 Marken aus meiner Sammlung gefischt, die zwar keine Highlights sind, was die Qualität betrifft, aber zur Demonstration der Farbnuancen sehr gut zu gebrauchen sind. Der Michel macht keine Unterscheidung.

Liebe Grüße

10Parale


 
22028 Am: 04.04.2023 09:01:51 Gelesen: 70912# 1047 @  
Weiss nun nicht ob die Meldung hier hinein passt, aber im April 2024 gibt es eine Briefmarkenausstellung in Bukarest.

EFIRO 2024 in Bukarest

Anmeldungen bis 31. Juli 2023

(FB) Der Verband der rumänischen Philatelisten (FFR) veranstaltet vom 17. bis 20. April 2024 in Bukarest die EFIRO 2024. Diese Ausstellung mit FEPA-Patronage und FIP-Recognition zeigt in etwa 2000 Rahmen unter anderem Höhepunkte der Rumänien-Philatelie. Auch wird noch an den 165. Jahrestag der Vereinigung der rumänischen Fürstentümer Moldau und Walachei zum Fürstentum Rumänien sowie an den 150. Gründungstags des Weltpostvereins erinnert.

Die Ausstellung findet im Parlamentspalast, dem zweitgrößten Verwaltungsgebäude der Welt, statt. Parallel zur Ausstellung ist eine große Sammlermesse geplant, an welcher sich Händler und Auktionshäuser aus der ganzen Welt beteiligen werden. Das historische Zentrum von Bukarest ist nur 15 Minuten von der Ausstellungshalle entfernt.

Anmeldeschluss ist der 31. Juli 2023. Weitere Informationen erteilt der deutsche Kommissar Frank Blechschmidt, Dorfstr. 68a, 08340 Schwarzenberg, Tel. 03774/202525, Mail: frankblechschmidt@yahoo.de. Website der Ausstellung: http://www.efiro.ro

Die Abbildung zeigt einen Ersttagsbrief zur EFIRO 2008.



https://www.bdph.de/index.php?id=50&tx_mgfxaktuelles_mgfxallnews%5Bevent%5D=945&tx_mgfxaktuelles_mgfxallnews%5Baction%5D=show&tx_mgfxaktuelles_mgfxallnews%5Bcontroller%5D=Aktuelles&cHash=1f2387544e142d96ee09cee1e0f192d4
 
10Parale Am: 04.04.2023 21:52:02 Gelesen: 70890# 1048 @  
@ 22028 [#1047]

Vielen Dank für diese tolle Meldung. Ich werde auf jeden Fall meinen Urlaub im April 2024 in Bukarest verbringen, komme was wolle. Da freu ich mich heute schon. Ein Aussteller-Typ bin ich ganz und gar nicht, meine schon vorhandenen Blätter entsprechen alles andere, aber nicht den offiziellen Beurteilungskriterien.

Eine Cousine meiner Frau wohnt seit zig Jahren in Bukarest. Vielleicht kann ich zusammen mit ihr eine kleine Stadttour organisieren, wo wir dann die echten, guten Rumänen kennen lernen werden und die echten guten Sehenswürdigkeiten.

Hier die Rückseite eines Gedenkblattes, welches ich 2008 auf der EFIRO gekauft habe und welche heute sicher sehr wertvoll ist, nicht nur monetär.



Liebe Grüße
10Parale
Stephan
 
Heinz 7 Am: 06.05.2023 10:28:02 Gelesen: 67396# 1049 @  
Liebe Leser*innen

in weniger als drei Wochen beginnt die IBRA!

Eine erfreulich hohe Präsenz in Essen zeigen die Philatelisten aus Rumänien. Nicht weniger als 11 verschiedene Aussteller*innen zeigen 16 verschiedene Exponate im Wettbewerb, aus 9 verschiedenen Kategorien.

Es wird spannend sein die zum Teil neuen Exponate zu studieren! Ich freue mich.

Heinz
 
10Parale Am: 07.05.2023 17:33:17 Gelesen: 67202# 1050 @  
@ Heinz 7 [#1049]

Habe gerade das Ausstellerverzeichnis der IBRA studiert und da scheine ich ja wirklich viel zu verpassen. Interessant sind bestimmt auch die Rahmen von Viorica Hrustovici, Rumänien, mit der Thematik: Female Personalities (Maximaphilie) oder Ana Aurora Muntean, Rumänien mit dem Thema Ballet (Altersklasse 10-15 Jahre).

Heute zeige ich eine recht seltene und frühe PICTURE POSTCARD (Bildpostkarte) aus den Niederlanden, aus s´HERTOGENBOSCH, die am 3. Juni 1899 an ein Fräulein Robescu nach Bukarest gesendet wurde. In Bukarest wurde die Karte, die mit 2 ½ Cent wohl mit einem Bahnpoststempel Amsterdam-Breda freigemacht wurde, gleich mit 3 Stempeln abgeschlagen, - und was mich besonders freut -, mit einem Briefträger-Posthörnchen mit der Nummer 97, welches ziemlich klar und prächtig dargestellt ist.

Interessant ist auch der Handstempel auf der Bildseite von WILLEM WOLTERS, NIJMEGEN in violetter Farbe.

So macht Philatelie Spaß.

Liebe Grüße und allen Teilnehmern und Besuchern der IBRA in ESSEN viel Erfolg und Freude wünscht

10Parale


 
Heinz 7 Am: 12.05.2023 10:57:18 Gelesen: 66111# 1051 @  
@ 10Parale [#1050]

Ich gratuliere zu der schönen Bildpostkarte aus den Niederlanden nach Rumänien.

Bei den Vorbereitungen auf das Symposium ist mir eine Grossfrankatur auf Fragment in die Hände gekommen; 950 Bani wurden als Neunzehnerblock verklebt; ursprünglich waren es sogar wohl 20 Marken, denn der dritte Stempel ist unvollständig und deutet auf das Fehlen der 5. Marke in der ersten Reihe hin.

Leider ist das Fragment nicht in gutem Zustand und einzelne Marken weisen Mängel auf. Dennoch können solche Stücke sehr interessant sein.

Wir haben in der ARGE einen Spezialisten für Plattierungen dieser Ausgaben.

Ich nehme aber an, dass es von dieser Marke auch grössere ungebrauchte Einheiten gibt, sodass für Plattierungen genügend Material zur Verfügung steht.

Wir sind gespannt auf den Vortrag zu der Ausgabe König Ferdinand am Symposium am 28.5.2023. Schade, dass Du Dich abgemeldet hast.

Freundliche Grüsse

Heinz


 
Gerhard Am: 12.05.2023 11:02:59 Gelesen: 66105# 1052 @  
@ Heinz 7 [#1051]

Interessante Info zur Plattierung; ich meine in der 3. Reihe auf der driten Marke einen weißen Winkel in der Schraffur hinter dem Kopf zu erkennen. Wenn ja könnte das ein Feldmerkmal oder gar palttenfehler sein ? :-)

MphG
Gerhard
 
Heinz 7 Am: 12.05.2023 11:14:21 Gelesen: 66102# 1053 @  
@ Heinz 7 [#1051]

Das muss ich jetzt einfach zeigen!

Beim weiteren Sortieren ist mir aufgefallen, dass die Frankatur ursprünglich sogar aus 40 (!) 50 Bani-Marken bestanden haben muss = 2000 Bani!

Heute präsentiert sich das Poststück wie folgt:

a) links knittriges Fragment mit Zwanzigerblock, ziemlich beschädigt
b) daneben knittriges Fragment mit Neunzehnerblock, einige Beschädigungen

die 10. Marke der ersten Reihe ist abgefallen und wohl für immer verloren.



Natürlich ist es schade, dass dieser imposante Vierzigerblock nicht mehr existiert und dass die Teilstücke ziemlich lädiert sind. Es erinnert mich etwas an eine "Saurier-Rekonstruktion", wenn aus den Einzelknochen das ursprüngliche Wesen rekonstruiert wird.

Heinz
 
Gerhard Am: 12.05.2023 11:44:45 Gelesen: 66091# 1054 @  
@ Heinz 7 [#1053]

Klasse !
 
Heinz 7 Am: 20.05.2023 10:57:35 Gelesen: 64589# 1055 @  
@ Heinz 7 [#1051]

Letzter Aufruf zum Symposium der ARGE Rumänien

Liebe Sammlerinnen, liebe Sammler

Am 28. Mai 2023 findet das Symposium der ARGE Rumänien statt, in D – Essen, im Hotel Bredeney, von 9.30 – 14.00 Uhr. Theodor-Althoff-Strasse 5, 45133 Essen, Tel. +49 (0)201 / 769-0. Mehrere interessante Vorträge von fünf verschiedenen Philatelisten warten auf Sie. Um 13 Uhr führen wir ein offenes Arbeitstreffen (einen «Workshop») durch zum Thema:

Briefmarkenausgabe Fürstentum Moldau 1858. 2. Ausgabe: 80 Parale auf bläulichem Papier; Michel Nr. 7 ax. Wieviele UNGEBRAUCHTE Exemplare existieren heute noch von dieser seltenen Marke?

Zu diesem «Workshop» sind auch Teilnehmer eingeladen, die nicht Mitglieder unserer ARGE sind.

Daneben treffen wir uns auch an der IBRA 23, siehe http://www.ibra2023.de, am Donnerstag (25.5.) 10 Uhr am Stand der ARGE Rumänien 7-54 und zur Eröffnung, wir sehen uns Rumänien-Sammlungen an von verschiedenen Ausstellern (Donnerstag / Freitag) und treffen uns zu einem gemeinsamen Nachtessen (Freitag). Informationen dazu finden Sie auf unserer Webseite http://www.arge-rumaenien.ch (Rubrik: «Mehr über uns»).

Während der Ausstellung (Donnerstag bis Sonntag) erreichen Sie mich via email (bluewin). Mein mobiles Telefon wird während diesen Tagen nur gelegentlich eingeschaltet sein.

Verpassen Sie nicht, diesen Grossanlass der Philatelie zu besuchen. Wir freuen uns auf ein Kennenlernen bzw. auf das Wiedersehen.

Herzliche Grüsse
Heinz ...
 
Laudano Am: 20.05.2023 18:16:38 Gelesen: 64514# 1056 @  
Hallo, Gemeinde,

die Fa. Primus bietet derzeit in einer Werbeaktion diesen unverausgabten Viererblock für sagenhafte 9,95 Euro an (Scan aus Prospekt, daher die Falte):



Katalogwert lt. Primus 4 x 240.- Euro. Man könnte in Versuchung kommen. Aber sammelt dies jemand?

Gruß von Laudano
 
Martin de Matin Am: 20.05.2023 19:21:35 Gelesen: 64506# 1057 @  
@ Laudano [#1056]

Etwas zur Preisentwicklung dieser Marke. 1993 wurde der komplette Satz mit 5300 DM bewertet. Davon entfielen 4200 DM auf die 80 Bani und 260 DM auf die 60 Bani. Die 80 Bani war damals auch die am seltensten vorkommende Marke des Satzes und kam praktisch nicht einzeln auf Auktionen nicht vor. Sätze wurden damals auch in der Regel zu einem hohen Preis verkauft. 2017 wird der Satz mit 4300 Euro bewertet davon entfallen 2500 Euro auf die 60 Bani und 240 Euro auf die 80 Bani und jeweils mindestens 100 Euro für jeweils die anderen Werte.

Ich meine nach der Euroeinführung habe ich bei Köhler erstmals grössere Bestände dieser Ausgabe gesehen. Über die Menge der 60 Bani kann ich im Monent nichts sagen, aber die 80 Bani hatte die deutlich geringste Anzahl der anderen Wertstufen. Danach tauchten immer wieder grössere Einheiten (grösser als 4er-Block) wobei die 80 Bani bei weiten nicht so nicht häufig war. Momentan sieht man Auktionsausrufe zwischen 350 und 800 Euro für einen 4er-Block Satz ohne die 60 Bani. Wobei die höheren Ausrufe keinen Zuschlag erhalten. Ich denke ein realistischer Zuschlagspreis läge zwischen 100 und 150 Euro. Bei dem Angebot steht glaube ich sinngemäß solange der Vorrat reicht.

Gruss
Martin
 
Laudano Am: 20.05.2023 19:58:13 Gelesen: 64493# 1058 @  
@ Martin de Matin [#1057]

Hallo Martin,

herzlichen Dank für die Infos. Ich werde das Ganze dann auf jeden Fall testen. Bei noch nicht einmal 10 Euro kann man wohl nichts falsch machen.
 
bignell Am: 20.05.2023 22:13:34 Gelesen: 64471# 1059 @  
@ Laudano [#1056]

Im Ferchenbauer-Handbuch notiert die Marke mit 1.200 für *, 2.300 für **. Aber vielleicht sind inzwischen weitere Archivbestände aufgetaucht, die den Preis gedrückt haben.

Liebe Grüße,
harald
 
Laudano Am: 21.05.2023 07:56:17 Gelesen: 64326# 1060 @  
@ bignell [#1059]

Das halte ich auch für wahrscheinlich, denn dieses Angebot von Primus erhielt ich jetzt bereits zum zweiten Mal.

Gruß
Harry
 
Heinz 7 Am: 01.06.2023 11:44:40 Gelesen: 62119# 1061 @  
@ Heinz 7 [#1049]

Guten Tag

Eine tolle Weltausstellung ist zu Ende gegangen. Meine Gesamteinschätzung war fast ausschliesslich positiv (siehe IBRA-Thema).

Die Rumänien-Sammler hatten einen Grossauftritt in Essen! Viele Aussteller waren hier, und es wurde auch kräftig die Werbetrommel gerührt für die nächste Weltausstellung in Bukarest im April 2024!

Betrachten wir an dieser Stelle die Ausstellungserfolge der Rumänien-Exponate.

Traditionelle Philatelie Europa (2 B)
Exponat 397-401: Romania 1871-1872: Gold (90 P.)

Postgeschichte Europa (3 B)
Exponat 1648-1655: Foreign Posts in the Romanian Territories 1811-1878: Grossgold (96 P.)
Exp. 1656-1663: Romania: The earliest seven issues of Adhesives - Postal Stamps 1858-1872: Gross-Vermeil (88 P.)
Exp. 1681-1685: Zur Postgeschichte der Donaufürstentümer (Rumänien) 1852 bis zum Weltpostvertrag // Allgemeinen Postvertrag (1. Juli 1875): Gross-Vermeil (85 P.)

Aerophilatelie (5)
Exp. 3032-3038: Air mail sent by CFRNA und CIDNA: Gross-Vermeil (88 P.)

Maximaphily (8)
Exp. 3223-3229: Sammlung nicht anwesend
Exp. 3237-3243: The Leaders of the World - p.1: Monarchs: Gross-Vermeil (88 P.)
Exp. 3244-3250: Female Personalities: Vermeil (83 P.)

Revenue (9)
Exp. 2787-2794: Romania, the earliest issues of adhesive Revenues 1872-1911: Gold (91 P.)
Exp. 2795-2802: German occupation in Romania on Romanian Revenues 1917-1918: Gross-Vermeil (85 P.)

Offene Klasse (11)
Exp. 3462-3468: Hermann Oberth - Father of space flight: Gross-Silber (78 P.)

Jugend (14)
Exp. 3534-3537: Ballet: Gross-Vermeil (87 P.)

Literatur (15):
15A.14: F.I.P. Exhibition and Congresses_ Vermeil (83 P.)
15A.44: Repression and Population Movement in Romania 1921-1964, Vol. 1+2: Gold (90 P.)
15A.45: Corespondenta Postala (...) 1914-1921, Vol.1: Romania - Vechiul Regat (1916-1918): Gold (90 P.)
15A.46: Anii 1919-1921 Romania Mare - Un Ideal devenit realitate: Gold (90 P.)
Digitale Literatur (15F)
15F.23: http://www.e-filatelia.ro: Gross-Silber (78 P.)

Es ist nicht einfach, diese Resultate zu verstehen und zu kommentieren. Vor allem ein Vergleich zwischen den Gruppen ist sehr schwierig; es werden nicht "Äpfel mit Birnen" verglichen, sondern die "Früchte" liegen noch weiter auseinander, scheint es mir.

Ohne die Begründungen der Jury zu kennen sind Kommentare sehr schwierig.

Einzelne Aussteller*innen dürften wohl zufrieden nach Hause gekehrt sein, mindestens einer war wohl bitter enttäuscht; zu Recht, meine ich. Ich hoffe, er lässt sich nicht entmutigen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.06.2023 15:57:27 Gelesen: 60284# 1062 @  
@ Heinz 7 [#1061]

Eine ungebrochen hohe Nachfrage nach guten Stücken aus der Rumänien-Philatelie führte einmal mehr zu hohen Auktions-Ergebnissen. Bei Corinphila in Zürich kam gestern eine relativ kleine, aber hochwertige Partie zur Versteigerung:

Hungarian Post Offices in Romania; Dr. Geza Homonnay collection, part 1-
Lose 2647-2701, also nur 55 Lose

Unverkauft blieben nur sehr wenige Lose, bei den meisten entzündete sich hingegen eine Bieterschlacht, die in teils erstaunliche Höhen führte.

Dass es bei Los 2670 nicht beim Ausruf von CHF 750 bleiben würde, war abzusehen



Ein Zuschlagpreis von CHF 10'000 war dann aber doch sehr viel.

Die Kenner des Buches von Dr. Ferenc Nagy trafen viele "alte Bekannte" wieder an. Der Autor hatte seine Sammlung an Dr. Homonnay weiterverkauft, viele Farb-Fotos aus seinem Buch wurden nun in Zürich verkauft. So auch ein Unikat aus der Sammlung Edwin Müller



Der Erlös wird die Erwartungen weit übertroffen haben. Nur sehr vereinzelt waren preisgünstige Käufe möglich.

Auf den zweiten Teil der Auktion dürfen wir gespannt sein.

Heinz
 
Laudano Am: 13.06.2023 08:31:17 Gelesen: 59511# 1063 @  
@ bignell [#1059]
@ Martin de Matin [#1057]

Zur Zeit werden diese Marken, insbesondere der Viererblock,



bei eBay angeboten wie Sauerbier. Ich nehme an, Händler wie z. B. Primus besitzen davon offenbar noch etliche Mengen, und das Interesse daran wird weiter sinken.

Nun sind 9,95 Euro, die ich dafür bezahlt habe, nicht die Welt. Aber, wenn selbst das offensichtlich zuviel zu sein scheint...

Gruß
Harry
 
10Parale Am: 13.06.2023 22:23:13 Gelesen: 59372# 1064 @  
@ Heinz 7 [#1062]

Du zeigst uns wunderbare Belege. Auch aus der stillen Betrachtung kann wohltuende Energie gesogen werden. All die Zuschläge liegen jenseits von Gut und Böse in einer anderen Welt. Ich hoffe, wir können uns noch sehr lange mit dieser High Price Philatelie beschäftigen. Sie ist das Salz in der Suppe.

Wir sollten uns heute schon die Frage stellen, was morgen wertvoll sein könnte und auch für unsere nachfolgenden Generationen sammeln.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 27.06.2023 11:25:43 Gelesen: 55904# 1065 @  
@ 10Parale [#1064]

Ganz abseits der "High price philately" kann man sich auch wunderbar beschäftigen mit kleinen Werten.



Dieses Angebot habe ich heute gesehen. Kosten: 40 Euro.

Diese Farbenvielfalt! Genial. Wie viele "grün" finden wir? Wie viele "blau"?

Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.06.2023 11:29:59 Gelesen: 55902# 1066 @  
@ Laudano [#1063]

Es ist garantiert NICHT zu viel.

Der Viererblock ist schön, ein Hingucker, und gar nicht häufig, gemäss bisheriger Meinung. Auch wenn nun offenbar ein grösseres Angebot vorhanden ist? Ich kann dazu nichts sagen.

Ausser: Gratulation zum Kauf!

Heinz
 
Gerhard Am: 27.06.2023 14:34:33 Gelesen: 55799# 1067 @  
@ Heinz 7 [#1065]

Hallo Heinz,

würde spontan mal antworten 5-6 Grüne und 5 Blaue, zudem in Tönen; spannende Bearbeitung. Wie viele katalogmässig aufgeführte Farben hast Du zu bieten?

MphG
Gerhard
 
Laudano Am: 27.06.2023 15:37:18 Gelesen: 55778# 1068 @  
@ Heinz 7 [#1066]

Hallo Heinz,

ich besitze zwei dieser Exemplare und eine Einzelmarke, fand aber damit bei eBay bisher keinen Anklang. Dann behalte ich sie und freue mich daran.

Grüße aus Berlin
Harry
 
Heinz 7 Am: 27.06.2023 23:19:18 Gelesen: 55722# 1069 @  
@ Gerhard [#1067]

Es ist interessant: genau diese 9. Ausgabe wurde am Symposium der ARGE Rumänien 2022 ausführlich besprochen.

Dabei wurde erwähnt, dass die Katalogisierungs-Tiefe für die Ausgaben nach 1872 markant abnahm. Während für die 1.-8. Ausgabe jede erdenkliche Variante auch katalogisiert wurde, ist dies für die 9. Ausgabe (ff) nicht mehr der Fall.

Als "schlimm" muss man wohl die Situation bei Michel bezeichnen. Da werden fast keine Farbunterschiede aufgeführt, von den Nuancen bei der Zähnung ganz zu schweigen.

Die 5 Bani-Marke grün kann nur die Mi Nr. 50 sein, da gibt es nur 2 Katalogeinträge:

50 a) grün auf grünlich
50 b) russischgrün auf grünlich

bei der 10 Bani-Marke blau gibt es zwei Möglichkeiten:

Mi Nr. 39 (Pariser Buchdruck): Michel listet nur "blau"
Mi Nr. 45 (Bukarester Druck von Pariser Platten):
45 a) blau auf gelblich
45 b) schwarzblau auf gelblich
45 c) ultramarin auf gelblich

Der Schweizer Briefmarkenkatalog "Zumstein" war bei dieser Ausgabe viel besser, vor allem, weil er die Zähnungsvarianten berücksichtigte.

Aber am weitesten hilft uns meines Wissens auch hier der rumänische CMPR:

CMPR 39: albastru
39 b) albastru viu
39 c) albastru dechis
45 a) albastru
45 b) albastru laptos
45 c) albastru aprins
45 d) albastru verzui
45 e) albastru negricios
45 f) albastru indigo
45 g) ultramarin
45 Ba) albastru-ultramarin dechis, tip. II
45 Bb) albastru mat, Tip. II

50 a) verde dechis
50 c) verde-albastru (50 b ist keine Farbnuance)
50 d) verde-albastru pal
50 e) verde-albastru dechis
50 f) verde-albastru inchis

Die reale Vielfalt findet also in der Katalogisierung ihren Niederschlag



An diesen ungebrauchten Viererblocks sieht man übrigens gut gewisse Unterschiede zwischen der Nr. 39 und der Nr. 45.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Gerhard Am: 28.06.2023 08:23:40 Gelesen: 55648# 1070 @  
@ Heinz 7 [#1069]

Was Michel wann, wo und vor allem warum aufschlüsselt, wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben. Wir können ja nur froh sein, wenn er in der Kopfzeile bspw. vorkommende Zähnungsunterschiede aufführt, manchmal sogar mit den dazu gehörigen Nummern. Er weiß es nicht besser wäre eine Antwort, die aber so nicht stimmen kann, da er, wie alten Katalogen häufig zu entnehmen, einiges durchaus wußte (weiß?). Wenn ich allerdings im Klassik und Semiklassikbereich die Farbbezeichnung blau lese, erwarte ich, ohne je eine Marke gesehen zu haben immer Töne.

Nachvollziehbar ist das für mich alles nicht, dass das deutsche Standartwerk hochmütig entscheidet, was den Sammler interessiert oder nicht. So wird durch verkürzte Eintragungen seit langem regelmäßig Geld gespart, auf Kosten der wißbegierigen Sammler indem man diese Informationen nach und nach reduziert. Ab und zu gibt es groß angekündigte "Überarbeitungen", die oft wenig wirklich Neues offenbaren. Es bleibt mir und vielleicht auch vielen anderen Sammlern dann nur übrig entsprechende Zusatzbemerkungen im Katalog vorzunehmen, falls ausreichend Platz vorhanden ist, oder gleich in entsprechende Länderkataloge zu investieren, was oftmals mit sprachlichen Hürden versehen ist.

Ob wir noch eine in unseren Augen angemessene Katalogisierungstiefe erleben werden, wie Du so schön formulierst wage ich zu bezweifeln.

MphG
Gerhard
 
10Parale Am: 29.07.2023 12:25:22 Gelesen: 49042# 1071 @  
@ Heinz 7 [#1069]
@ Gerhard (#1070)

Andererseits, genau aus diesem Grund gibt es ja Arbeitsgemeinschaften (und philaseiten!), um "Katalogisierungstiefe" (ein schöner Ausdruck!) zu ergründen. Ich möchte den Michel da nicht unbedingt kritisieren. Selbst Experten bedienen sich noch der "alten" Literatur. Die 9. Ausgabe hat nicht nur Tiefe, sondern auch Breite.

Unter Breite würde ich dann auch die Kombination "FARBE" und "STEMPEL" verstehen.

Apropos Stempel, ich zeige heute eine illustrierte Postkarte, die am 05.01.1931 von BRASOV (Kronstadt) nach BERN in die Schweiz lief. Die Postkarte lief als Drucksache (ohne Hinweis darauf, doch laut Marinescu sind 2 Lei der Tarif dafür in dieser Periode, Tabelle Nr. 233) und wurde mit einer 2 Lei Marke, Michel Nr. 378, König Karl II. freigemacht. Hier haben wir einen CURSA II Stempel von BRASOV.

Die Ansichtsseite zeigt ein Bauernpaar aus der Gegend rund um Hermannstadt (Sibiu) in einer originaltypischen Tracht. Interessant finde ich auch den Hinweis auf einen Bibelvers aus dem 5. Buch Moses:

Der Herr aber, der selber vor Euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht!

Liebe Grüße

10Parale

 
10Parale Am: 02.08.2023 19:48:48 Gelesen: 48062# 1072 @  
@ Pepe [#32]

von einem anerkannten Rumänien-Sammler habe ich diese Michel Nr. 27 ersteigern können, ein sehr breitrandiges, farbfrisches Stück. Der Stempel von Galati (15. September 1871) ist bei Kiriac Dragomir (Stampilografie Postala) als der kleine Stempel III von Galati dokumentiert. (ohne Ornament) - Seite 108, Figur 100. Er geht noch in die Nachbarmarke hinein.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 09.08.2023 14:48:07 Gelesen: 46692# 1073 @  
@ 10Parale [#1072]

Sehr schön, Stephan.

Der Stempel wurde korrekt identifiziert, aber kann es sich nicht um fig. 100, handeln, sondern es müsste fig. 500 sein.

Der Stempel war doch eine Weile im Einsatz und so kam er nicht nur auf der 8. Ausgabe Rumäniens vor (Carol I. mit Backenbart), sondern auch auf Ausgaben der 6. und 7. Ausgabe. Anbei zeige ich einen Vollstempel auf einem Paar der Nr. 17 (6. Ausgabe).



Herzliche Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 10.08.2023 15:14:57 Gelesen: 46521# 1074 @  
@ Heinz 7 [#1073]

Ja, es ist natürlich Figur 500, wie du sagst. Sehr ansprechend, das waagrechte Paar mit dem schönen Stempel von Galati. Hier könnte man sich auch eine kleine Chronologie zulegen, fände man nur genügend Stempel mit fortlaufendem Datum.

Irgendwo hast du mal geschrieben, dass du nur Rumänien bis 1906 sammelst, stimmt das? Mich fasziniert die Klassk- bzw.- Semiklassik auch immer wieder aufs Neue. Die Inflation von 1945 -47 stellt auch ein interessantes Sammelgebiet dar. Allerdings habe ich den Eindruck, dass auch hier schon die Spekulation beginnt und für seltene Belege enorm hohe Preise bezahlt werden, in der Hoffnung, dass diese weiter steigen.

Beim Herumstöbern findet man zum Glück auch mal manch anderen interessanten Beleg, der aus der Zeit fällt. So wie der Folgende: Er wurde in Bukarest im Stadtteil GRIVITA aufgegeben. Dieser Stadtteil mit einem schönen See (Lac Grivita und Zentrum der Eisenbahn-Fertigung) wird hier auf dem Stempel vom 23. Januar 1934 dokumentiert. Freigemacht mit insgesamt 20 Lei ging das Einschreiben portogerecht (10 Lei einfacher Brief + 10 Lei Einschreibegebühr siehe Tabelle 233 bei Marinescu) in ein fernes Land: Niederländisch Indien und dort in die Hafenstadt Soerabaya (Surabaya), heute indonesische Hauptstadt der Provinz Java Timur. Dort wurde sie am 20.02.1934 mit einem schönen Ankunftsstempel versehen.

Der Reiseweg ist lang und interessant. Zunächst wurde der Brief nach Constanta an das Schwarze Meer (ca. 300 km) transportiert. Dort nahm er die Route wohl über das Schwarze Meer und über den Bosporus bis zum Suez Kanal (siehe Leitwegvermerk - ca. 2.700 km). Dann ging es durch das Rote Meer wohl irgendwie mit dem Schiff durch das Arabische Meer und weiter im Indischen Ozean bis nach Indonesien. Die Gesamtstrecke dürfte etwas mehr wie 13.000 km sein, beträchtlich.

Interessant sind auch die beiden 3 Verschlussvignetten, die zum einen mittig an die Weltausstellung 1910 in Brüssel erinnert. Bei den anderen Vignetten handelt es sich um "Die Weltkorrespondenz" wobei es sich tatsächlich um eine philatelistische Zeitschrift gehandelt haben muss, die es heute noch in den Archiven zum Bestaunen gibt. Wer sie abonnierte bekam vielleicht eine Mitgliedsnummer [1].

Obwohl die 4 Lei Marke aus dem Satz Freimarken König Karl II. von 1930 angeschlagen ist und der Brief Gebrauchsspuren erhält, ist er doch ein nicht so häufig anzutreffendes Kleinod. Siehe auch Beitrag #25915.11.2021 22:10:40 Motiv Bücher, Zeitschriften und andere Druckwerke von Volkimal.

Liebe Grüße

10Parale

Stephan



[1] https://zdb-katalog.de/title.xhtml?idn=010817115&view=brief
 
10Parale Am: 23.10.2023 19:50:14 Gelesen: 26284# 1075 @  
Ich bin ziemlich sicher, dass es mir gelungen ist ein seltenes Stück an Land zu ziehen:

Zu den Bukarester Briefträgerhörnchen zitiere ich mich mal selbst aus [#211]:

Diese Posthörnchen "GOARNA VECHE" wurden ausschließlich in Bukarest zwischen 1896 und 1912 und auch später zwischen 1926 und 1937 verwendet.

Ich zeige einen Luftpostbrief aus Südrhodesien (Britisches Mandat) mit einer 6d Freimarke George V. aus der Serie "Field Marshall" Siehe [1] von 1931.

Leider sind die Stempel sehr undeutlich, so dass man etwas wissenschaftlich fabulieren muss, ohne einen echten Beweis liefern zu können. Ich tippe zumindest beim Ankunftsstempel von Bukarest auf der Rückseite auf den 5. März 1937. Der Abgangsstempel ist möglicherweise vom 3.3.37 und der Abgangsort, - aber das ist aus der Luft gegriffen -, eine Stadt mit M = Masvingo ?

Nun gut, was mich total begeistert und was eigentlich total selten und schön ist, ist die Spätverwendung eines Bukarester Briefträgerhörnchen auf einer seltenen Destination. Ein weiteres Briefträgerhörnchen auf einem Beleg aus Südrhodesien kenne ich persönlich nicht. Ich musste ein wenig höher steigern als zunächst geplant, aber dann erkannte ich, dass ich da wirklich ein seltenes Stück an Land gezogen hatte.

Als Adresse lese ich soviel "..LADY GRACE .....BRITISH LEGATION.....BUCHAREST

März 1931 kann das Stempeldatum nicht sein da die "Field Marshall" erst am 01. April 1931 auf den Markt kamen.

Liebe Grüße

10Parale



[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=10122&CP=0&F=1 Beitrag #7 von Cantus
 
Heinz 7 Am: 05.11.2023 18:54:55 Gelesen: 23027# 1076 @  
1955 wurden neue Freimarken herausgegeben, die in Grossauflagen viele Sammleralben füllten. Das Motiv "Berufe" war zuerst mit 10 Werten (von 3 Bani bis zu Lei 2.55) vertreten, später kamen Ergänzungswerte hinzu.

Im November 1955 kam als Michel Nr. 1546 der 40 Bani-Wert zur Ausgabe. Als Zeichnung sehen wir eine "Studentin".



Als Viererblock wirkt jede Marke besonders schön, finde ich.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.11.2023 22:13:17 Gelesen: 20715# 1077 @  
@ Heinz 7 [#1076]

Die Briefmarken der Ährenausgabe sind nicht einfach genau zu bestimmen, sofern man die Details gemäss CMPR alle berücksichtigen will. Ein Blick in diesen Katalog lohnt sich aber immer dann speziell, wenn Besonderheiten zu betrachten sind, die im Michel-Katalog keinen Platz finden.

Die Marke Michel Nr. 140: Ährenausgabe 50 Bani orange kommt, wie viele rumänische Briefmarken dieser Zeit, in verschiedenen Zähnungen vor. Besonders interessant sind die Mischzähnungen "C" und "D".

Anbei zeige ich nun ein solches Exemplar



Oben und unten ist die Marke eng gezähnt, senkrecht auf den beiden Seiten eher weit.

Die Zähnung ist nach meiner Messung eine 13:11. Das Problem ist, dass keiner der Kataloge diese Zähnung kennt. Vermerkt ist aber die Zähnung "D" = 13.5 : 11.5. Sie ist im Katalog CMPR immerhin mit dem Faktor 150 bewertet, d.h. aus einem Katalogwert von Euro 2.00 werden so immerhin Euro 300.

Ich habe diese Marke in einem Sammellos von 16 Marken der Ährenausgaben gefunden. 4 Briefmarken davon waren nicht gut, alle anderen 12 sind sammelwürdig. Einen Kaufpreis von CHF 10 an der Basler Sammlerbörse bezahlte ich gerne.

Heinz
 
Histrianorum Am: 20.11.2023 09:37:04 Gelesen: 18953# 1078 @  
Lieber Heinz,

diese Briefmarke stammt aus der "Moldawien"-Ausgabe.

Mit freundlichen Grüßen
 
10Parale Am: 20.11.2023 19:25:16 Gelesen: 18837# 1079 @  
@ Histrianorum [#1078]

Du meinst mit Moldawien-Ausgabe wohl die Michel-Nr. 243-247 und hier speziell Michel Nr. 245 mit einer Zähnung von 13.5 : 11.5 bzw. 11.5 : 13.5 oder 11.5 bzw. 13.5.

Wie der Michel ausführt, übernahm die rumänische Post Mitte November 1918 wieder das gesamt Gebiet von Rumänien mit den Teilgebieten Siebenbürgen, Marmarosch, Banat und Bukowina. Auch das von Russland abgetrennte Bessarabien (also vor knapp 105 Jahren!) gehörte zu diesem Gebiet, Bessarabien hier = Moldawien. Musste mich auch erst mal schlau machen. Allerdings ist es mir auch schon passiert, dass ich diese Marken (140/245) verwechselt habe. Der Stempel (ich denke es ist Bucuresci) vom Nov.1919 spricht eindeutig für die Nr. 245.

Der Michel führt weiter aus: Um die Verwendung der beim Rückzug (welcher Rückzug?, von wem?) im Oktober - Dezember 1916 zurückgelassenen Markenbestände zu verhüten, wurden alle bis dahin gültigen Werte außer Kurs gesetzt und nur die im Gebiet Moldau ausgegebenen Marken Michel Nr. 240 - 47 für gültig erklärt.

Ich verstehe es so, dass in den o.g. Gebieten Markenbestände von Österreich-Ungarn bzw. Russland zurückgelassen wurden, die aber nicht mehr gültig waren, sondern eben die 240-247 ?

Vielleicht kann dies jemand mal erklären.

Liebe Grüße

10Parale
 
Histrianorum Am: 20.11.2023 23:23:19 Gelesen: 18739# 1080 @  
Es gibt viel Geheimnisvolles hinter dieser Briefmarkenausgabe. Die rumänische Regierung zog sich nach Iași zurück und hinterließ die in Bukarest bei der "Fabrica de timbre" gedruckten Briefmarkenbestände. Die Werte bis zu 50 Bani wurden in Iași gedruckt, und die Werte von 1 Leu und 2 Lei wurden 1919 in Bukarest gedruckt.

Es ist sehr einfach, diese Briefmarken von denen mit dem Weizenmuster zu unterscheiden, da sie auf Kriegspapier minderer Qualität gedruckt wurden. Halten Sie eine Briefmarke gegen eine Lichtquelle, und Sie können ein Siebmuster erkennen.

Mit freundlichen Grüßen
 
Heinz 7 Am: 20.11.2023 23:28:05 Gelesen: 18734# 1081 @  
@ Histrianorum [#1078]
@ 10Parale [#1079]

Besten Dank für die Hinweise. Meine Sammlung endet generell 1903; bei den späteren Ausgaben habe ich wenig Erfahrung. Ihr scheint recht zu haben. Es gab offenbar einen "Nachzügler" 1919. Michel Nr. 245, allerdings wird bei Michel die Farbe "hellrosa" angegeben, was hier ja wohl nicht zutrifft.

Im CMPR finden wir die Marke wohl unter Nummer 240 mit der Farbe "roz". Bei Zumstein finden wir die Farbe: "fleischrot" (No. 251), das passt wohl am besten.

Sicher bemerkenswert ist, dass bei dieser Marke die Zähnung 13.5:11.5 oft vorkommt. Also ist mein vermeintlicher "Fund" einer seltenen Zähnung ein Irrtum. Schade, eigentlich.

In der Philatelie kann man jeden Tag dazu lernen.

Heinz
 
Histrianorum Am: 20.11.2023 23:32:30 Gelesen: 18728# 1082 @  
Ich muss mich korrigieren, die Werte, die "Gravate" ähneln, wurden in Bukarest gedruckt.
 
22028 Am: 21.11.2023 11:06:21 Gelesen: 18342# 1083 @  
Im aktuellen Kundenmagazin "Markenzeichen" [1] des Auktionshauses Heinrich Köhler, Wiesbaden, werden die Ochsenköpfe von Moldau behandelt.

[1] https://hk-files.s3.eu-central-1.amazonaws.com/PDFs/Markenzeichen/Markenzeichen-06_deutsch.pdf
 
10Parale Am: 21.11.2023 19:26:11 Gelesen: 18189# 1084 @  
@ 22028 [#1083]

vielen Dank für´s Zeigen und die Info. Bald kann man ja in Zürich wieder Ochsenköpfe ersteigern. Für mich ein Traum, aber ich freue mich, dass Rumänien mit dieser Briefmarke sicherlich ganz weit oben im Ranking der Berühmtesten und Teuersten steht.

Bei meinem letzten Aufenthalt im alten Dakerland schenkte mir ein guter Freund eine alte Glocke aus der Moldau mit einem Halbrelief eines Ochsenkopfes. Der Klöppel ist aus Holz. Sie klingt ein wenig wie eine Schweizer Kuhglocke.

A propos...heute abend spielt die Schweiz gegen Rumänien. Dann kann ich ja die Glocke läuten, wenn ein Tor fällt. (Spaß).

Wer mal meine Sammlung erbt, bekommt die Glocke mit dazu.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 02.12.2023 22:42:53 Gelesen: 16960# 1085 @  
Es kommt nur selten vor, dass gleich drei grosse Sammler ihre Rumänien-Spitzenstücke verkaufen. Ende November war es bei Corinphila wieder einmal soweit:

Die Sammlung Dr. Geza Homonnay (Teil 2) - Ungarische Postämter in Rumänien -
Teile der Sammlung von Gabriel Sassower - Rumänien (im allgemeinen Katalog)
Die Sammlung ‘PENELOPE’- Europas “Nummer 1” auf Brief

Zugegeben, "Penelope" enthielt nur ein Los für die Rumäniensammler, aber was für eines! Ein wunderbarer Brief der ersten Briefmarke von Rumänien überhaupt, ein Brief von Bakeu nach Jassy.



Es gibt Sammler, die betrachten diesen Brief als minderwertig, weil die 27 Parale-Marke rund geschnitten ist; sie bevorzugen viereckig geschnittene Marken. Doch sollten wir bedenken, dass die Marken aus Bakeu alle (?) rundgeschnitten wurden, weil der Posthalter von Bakeu dies so handhabte. Wir erkennen daraus also auch ein Echtheitmerkmal für diese sehr seltenen Briefe aus Bakeu.

Der Brief wurde am Freitag in Zürich verkauft. Erwartungsgemäss interessierten sich mehrere Sammler für das schöne Stück und der Startpreis von - immerhin! - Euro 20'000 wurde weit übertroffen. Erst bei Euro 50'000 fiel der Hammer! Ein weiterer Spitzen-Erlös für Rumänien. Ich gratuliere dem Käufer. Er hat viel bezahlt, aber ein Spitzenstück erworben!

Auch die Stücke aus der Homonnay-Sammlung wurden zum Teil eifrig beboten. Besonders gefallen haben wir die Belege, als Briefe mit den gelben 2-Soldi-Marken (Michel Nr. 1) angeboten wurden. Gleich mehrere davon kamen zum Angebot:



Los 2983 und Los 2998 sind vielleicht die schönsten.



Eine wunderbare Drucksache von Bukarest ins Ausland nach Wien und eine einmalige Zeitung adressiert nach Prag. Natürlich waren auch diese Stücke nicht "billig", aber solche Seltenheiten in vorzüglicher Qualität findet man nur sehr selten.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.12.2023 23:04:10 Gelesen: 16953# 1086 @  
@ Heinz 7 [#1085]

Dutzende von hoch-interessanten Briefen am Freitag stammen aus der Sammlung von Gabriel Sassower, London. Postgeschichtlich hat dieser Sammler über Jahrzehnte mit wachem Auge geforscht und im "London Philatelist" (und in anderen Zeitschriften) wichtige Erkenntnisse veröffentlicht. Von viele Belegen hatte er besonders schöne Exemplare (Stempel, Formulare, Briefmarken).



Los 3108:

Beschreibung:
"Austrian PO's 1850: Entire letter to Lyons, France struck with superb two line dated "IBRAILA / 23. MAG" datestamp in blue (Tchilinghiian fig. 728, early use in this colour), rastel punched for disinfection with "AT" transit in black and reverse with Lyons arrival cds, where charged "32" décimes due in manuscript. Ex collection Sassower."

Dass ein so schönes Lot zum Ausrufpreis verkauft wurde (CHF 160), wundert mich. Bei anderen Losen mussten die Sammler tiefer in die Tasche greifen.



Ein hochinteressanter Brief war Los 3154, von Galatz in die Schweiz, aus der berühmten Joost-Korrespondenz. der Brief war zu wenig frankiert, was auch ausführlich dokumentiert wurde. Der Brief wurde von moderaten CHF 250 auf sehr hohe CHF 1'800 hoch geboten, für eine Einzelfrankatur mit einer Michel Nr. 34 sicher stolzer Preis.

Und und und... Ich habe selten in den letzten Jahren eine so lange Gebotsliste platziert; die effektive "Einkaufsliste" ist dann allerdings recht kurz geworden. Weil Rumänien - Qualitätsware eben fast immer gute Preise erzielt!

Heinz

[DeepL: "Österreichische Post von 1850: Ganzer Brief nach Lyon, Frankreich, gestempelt mit herrlichem zweizeiligem Datum "IBRAILA / 23. MAG" in blau (Tchilinghiian fig. 728, frühe Verwendung in dieser Farbe), Rasterstempel zur Desinfektion mit "AT" Transit in schwarz und rückseitig mit Lyons Ankunft cds, wo belastet "32" décimes due in Manuskript. Ex Sammlung Sassower".]
 
10Parale Am: 03.12.2023 19:03:27 Gelesen: 16756# 1087 @  
@ Heinz 7 [#1085]

Es war wirklich eine Marathon-Auktion von Corinphila in Zürich. Die Wochenzeitung "The Economist" (London) hat ja kürzlich Zürich als die teuerste Stadt der Welt ausgemacht, aber hier kam wirklich Qualität und Rarität am laufenden Band unter den Hammer.

Deine gezeigten Beispiele aus der Sammlung von Gabriel Sassower, London, gehören zweifelsohne zu den Spitzen Rumäniens. Los 3154 (der zu wenig frankierte Brief nach Langnau) konnte ich selbst online mitverfolgen. Ich dachte mir schon, dass hier auch ein paar Schweizer Bieter am Werk sind. Es wundert dich, dass Los 3108 ((IBRAILA /23 MAG" - to Lyon (France)) zum Ausrufpreis zugeschlagen wurde. Mich wundert es nicht so sehr, weil ich glaube, bei dieser Auktion waren die unter sich, die es sich leisten konnten. Die weniger gut betuchten (ich zähle mich mal offen dazu) waren höchstens aus Interesse online oder sonst wie vor Ort.

Besonders erstaunt hat mich eine Reihe von Briefen wie beispielsweise Los Nr. 3156, 1872, Michel Nr. 37 + 39, also die ersten Ausgaben der Freimarken Fürst Karl I. im Kreise (Pariser Bdr.) mit einem waagrechten Paar der 3 Bani hellgrün auf grünlich und einer 10 Bani blau (Gesamtfrankatur: 16 Bani) mit einem schönen Abschlag (BRAILA - GALATZ / CURSA II) vom 18. November. Dieser leicht überfrankierte Brief war mit 120 Schweizer Franken ausgerufen. Da hatte ich noch Hoffnung. Aber zugeschlagen wurde er mit enormen 1.100 Schweizer Franken. Das ist erstaunlich, denn solche Briefe findet man meines Erachtens noch des öfteren in Privatsammlungen. Zudem zeigt es mir, dass portogerechte Abschläge nicht immer ausschlaggebend sind bei der Wertermittlung.

Dennoch ist es mir bei diesem Auktionsreigen ebenfalls gelungen, etwas an Land zu ziehen. Doch davon mehr später. Rumänien ist bei mir im Moment "out of reach".



Der Scan zeigt nicht den ganzen Brief, der übrigens (vergessen wir den Preis für eine Sekunde!) wunderschön ist.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 03.12.2023 23:24:37 Gelesen: 16720# 1088 @  
@ 10Parale [#1087]

Los 3156 wurde wirklich sehr teuer. Offenbar wollten (mindestens) zwei Sammler den Brief "unbedingt", darum wurde er erst sehr hoch zugeschlagen. Jeder Sammler muss selber wissen, wofür er sein Geld ausgibt.

Es gab an der Auktion im Gebiet Rumänien ein paar Lose, die waren "preiswert", aus meiner Optik. Ich erwähnte Los 3108, Österreichische Post in Rumänien, früh, 1850. Wir wissen, dass Auslandpost damals praktisch nur über Auslandpostämter von fremden Ländern (Russland/Österreich) möglich war. Auch solche Briefe sind m.E. sehr begehrenswert.

Doch viele andere Lose erzielten Preise, die mir (eher) zu hoch scheinen. Insgesamt ist eben die Nachfrage für GANZ Rumänien doch recht hoch, und das Angebot an wirklich schönen Sachen doch recht gering.

Für Leute mit schmalem Budget lohnt es sich, beharrlich zu suchen und immer wieder neu zu versuchen. Stück für Stück kommt man weiter, zwar ohne jede "Garantie", aber den Versuch sollte man immerhin wagen.

Zum Abschluss noch ein Los (3166), bei welchem mein Gebot leider etwas zu knapp war:



1906: 40th Anniversary Issue, Bradbury Wilkinson Proofs (8), imperforate and each perforated SPECIMEN, each in different colours to the issued set, all applied to part salesman's card, together with 1906 multicoloured background only Proof without Duty Plate. Scarce and most attractive. [1]

Ein ungemein attraktives Stück, wie ich finde. Proofs sind vor allem bei britischen Sammelgebieten sehr beliebt, in "Resteuropa" kann man sie gelegentlich günstig erhalten, obwohl sie doch meist sehr selten sind. CHF 650 scheinen mir im vorliegenden Fall sicher nicht "zu viel". Ich gratuliere dem Käufer.

Heinz

[1] 1906: 40th Anniversary Issue, Bradbury Wilkinson Proofs (8), ungezähnt und jeweils gezähnt SPECIMEN, jeweils in verschiedenen Farben zu den ausgegebenen Satz, die alle auf Teil Verkäufer Karte angewendet, zusammen mit 1906 mehrfarbigen Hintergrund nur Proof ohne Duty Plate. Selten und sehr attraktiv.
 
Histrianorum Am: 05.12.2023 10:28:31 Gelesen: 16329# 1089 @  
Dies ist die vollständige Seite, anscheinend hat der Besitzer beschlossen, das spezielle Präsentationsalbum zu trennen. Es war Teil des Loses #1590 - 2014 und später #1705 - 2016 bei der Cherrystone-Auktion. Ein sehr schönes Stück.

Grüße.


 
10Parale Am: 05.12.2023 20:31:31 Gelesen: 16163# 1090 @  
@ Histrianorum [#1089]

Eigentlich mag ich Proofs gar nicht so, weil die doch nicht dazu bestimmt waren, an die Öffentlichkeit zu kommen. Aber sie machen tatsächlich etwas aus und gerade in britischen Sammelgebieten (Heinz 7 hatte es bereits erwähnt) es gab es da auch enorme Preise.

Ein anderes Los aus der Sammlung Sassower hat mich auch zum Staunen gebracht. Eine 30 Parale Marke (10 I) mit einem roten P.P. Stempel, der von BRAILA nach Bukarest lief wurde mit 200 Franken ausgerufen und mit 700 Franken verkauft, wow!

War es der private FRANCO Rahmenstempel? War es der rote P.P. Abschlag? Oder war es die Kombination der einzelnen Details?

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 06.12.2023 15:06:21 Gelesen: 15925# 1091 @  
@ 10Parale [#1090]

Als Fritz Heimbüchler 2002 seinen zweiten Band zu dem Briefmarken von Rumänien herausgab (Rumänien; Fürstentum Walachei 1820-1862, Vereinigte Fürstentümer 1862-1872), bewertete er die 30 Parale blau (Mi Nr 10) mit Euro 50 (einfaches Papier). Einen Brief (Einzelfrankatur) bewertete er mit Euro 300.

Dass diese Marken besonders schön aussehen mit roten "P.P." Stempeln sah man auf Seite 103 und 104, als eine Einzelmarke und ein Brief in Farbe gezeigt wurden. Interessant: der gezeigte Brief kommt ebenfalls aus Braila und ging an Leon in Bukarest, wie nun der Brief ex Sassower!

Ich habe mir bereits 1998 einen ähnlichen Brief gekauft



Auch mein Brief hat den sehr schönen roten C 5-Stempel "P.P." im Kästchen, rot. Rückseitig hat der Brief Durchgangsstempel von Galatz und einen Ankunftsstempel von FOKSCHANI (K.Dr. fig. 299). Die Farben der Stempel sind rot, blau und schwarz. Er stammt aus der Sammlung von Paul Laptev, London. Dieser war Gastgeber an meinem ersten Symposium der ARGE Rumänien 1990 in London!

Ich habe bereits vor 25 Jahren die Summe von CHF 401 für diesen Brief bezahlt. Aber ich habe es nie bereut. Gute Qualität ist immer überzeugend, und wird in der Regel beim Verkauf auch gewürdigt.

Oft sind die vermeintlich "teuren" Stücke die werthaltigsten. Briefe mit 10 I finden wir oft, gelegentlich auch zu tiefen Preisen (CHF 100 oder sogar noch weniger). Aber schöne Stücke erzielen fast immer gute Preise. Das gilt für Rumänien seit rund 30 Jahren.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.12.2023 18:39:48 Gelesen: 15503# 1092 @  
@ Heinz 7 [#1091]

Heute war bereits der nächste "Grosseinsatz" nötig, um ein aussergewöhnliches Angebot zu würdigen.

Bei David Feldman kam u.a. die Sammlung "Marcel" zum Angebot, immerhin 221 Lose. Imposante 21 runde Ochsenköpfe standen im Angebot (Nrn. 1-4), doch die ganz grossen Erlöse wurden mit anderen Werten erzielt:

Los 40404: Ersttag-Brief der 40 Parale-Marke (2. Ausgabe), Mi 6 ax - Zuschlag = Euro 95'000 (siehe Foto unten)
Los 40369: 5 Parale-Zeitungsmarke, gestempelt Jassy, Mi 5x = Euro 65'000
Los 40429: 6 Parale Einzelfrankatur auf Ortsbrief, Mi 9Ixb = Euro 40'000

Alle diese Grossraritäten wurden erst nach heftigen Bietgefechten zugeschlagen. Die Preise sind hoch, aber sie sind, international gesehen, gerechtfertigt (Seltenheit, Renommee, Philat. Bedeutung).



Aber es war überraschend festzustellen, dass andere, sehr gute Lose gar nicht teuer wurden, oder sogar unverkauft blieben! Das Angebot an alten Briefen mit seltenen Stempeln war beeindruckend. Viele wurden gut bezahlt, andere aber auch nicht. Es war sehr uneinheitlich.

Als Beispiel möge Los 40501 dienen: ein Desinfektionsbrief nach Galatz, der einen äusserst seltenen Karantäne-Stempel trägt "SAU KURATIT LA KARANTINA PORTULUI / GALATII". Bei Kiriac Dragomir ist dieser Stempel gezeigt auf Seite 58 (fig. 158) und bewertet mit "8 R".

Nach der Losbeschreibung: "an important item being the finest known of the very few existent". War die fehlende Referenz-Angabe auf das Handbuch von Dragomir der Grund dafür, dass dieser Brief zum Ausruf verkauft wurde?



Auch sonst waren mehrere Lose günstig zu haben. Das tröstet uns über die vielen Gebote hinweg, als "unsere Arme zu kurz waren".

Heinz

[DeepL: ein wichtiger Artikel, da er der bekannteste der wenigen existierenden]

Ergänzung zu Deepl: bessere Übersetzung wäre wohl: "ein wichtiges Exemplar, das schönste bekannte der wenigen existierenden" (Heinz)
 
10Parale Am: 15.12.2023 22:05:49 Gelesen: 12760# 1093 @  
@ Heinz 7 [#1091]

Ich habe bereits vor 25 Jahren die Summe von CHF 401 für diesen Brief bezahlt. Aber ich habe es nie bereut.[i]

Ein fantastischer Brief. Gerne erinnere ich mich der Zeiten, als die 30 Parale Marke mein Herz so erwärmt hat.

[i]Los 40404: Ersttag-Brief der 40 Parale-Marke (2. Ausgabe), Mi 6 ax - Zuschlag = Euro 95'000
[#1092]

Hier fehlt ja nicht mehr viel zur 6-Stelligkeit. Ein Wahnsinnsbrief, nun ja, der erste Tag ist schon was besonderes, wie auch die One Penny Black beweist. Ich freue mich, dass diese Briefe überhaupt erhalten wurden und nun hoffentlich sicher aufbewahrt für die Nachwelt und Sammler konserviert werden.

Wenn der Preis durch die Decke geht, mag es wirklich oft daran liegen, dass wenige Bieter um ein Objekt in Konkurrenz stehen. Das Klassikgebiet Rumänien (Fürstentum Moldau, Königreich und auch die Auslandspostämter und viele andere Teilgebiete der k.u.k. Monarchie) bietet dafür offene Flanken und wie wir wissen, sind auch in Rumänien sehr potente Käufer und Interessenten am Werk. Das ist gut so.

Heute zeige ich eine 10 Bani Marke, ich denke es ist die "indigo"-Farbe (kann aber auch blau sein!), also die Michel Nr. 22c (oder a), Freimarke Fürst Karl I. mit Backenbart im Oval, aus dem Jahr 1869 mit einem Stempel S62 "cu stea" - mit Stern - (Kirac Dragomir fig. 360, Seite 93) von Zimnicea (Aussprache: SSSimnicha) vom 31.3. - Da dieser Stempel bis 15. August 1872 bekannt ist und die Marke selbst Ende März Anfang April 1869 erschien (20. März/ 1.April), ist die Verwendung des Stempels auf dieser Marke auf einen Zeitraum von knapp 3 Jahren begrenzt. Hier tippe ich auf eine Verwendung im Jahr 1871 bzw. 1872. Beweisen kann man es wohl nie. Sicher findet man solch einen schönen Abschlag nicht jeden Tag auf einer frühen Marke.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 17.12.2023 09:38:38 Gelesen: 12501# 1094 @  
Und weil das Zusammenwirken von Stempel und Marke auf diesen frühen Ausgaben so wirkungsvoll ist, zeige ich aus dem selben Satz den Höchstwert von 50 Bani mit einem bekannten Einkreisstempel von Galatz (Stampila Mica fig. 100 Seite 108 K.D.) "ohne Ornament", abgeschlagen am 30. November 1871.

Für die 10 Bani Marke aus Zimnicea musste ich fast doppelt so viel bezahlen wie für die 50 Bani Marke aus Galati. Das Interesse an seltenen Stempeln ist viel höher als für Stempel, die als häufiger vorkommend betrachtet werden. Dabei ist nicht allen bewusst, dass es von diesem kleinen Stempel 3 verschiedene (mit Stern gibt es 2 unterschiedliche Radien, Galati I mit 19 mm und II mit 20 mm x 3 mm, und ohne Stern Galati III ) gibt.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 20.01.2024 19:36:41 Gelesen: 8608# 1095 @  
Ein guter Freund aus der ARGE Rumänien hat mir diese schöne Postkarte des Weltpostvereins mit dem Wappen des Königreichs Rumänien vermacht. "NIHIL SINE DEO", "Nichts ohne Gott", der Slogan des Königshauses der Hohenzollern in Sigmaringen.

Da mein Neffe im Frühjahr den Bund des Lebens eingeht, musste ich meine Pläne, nach Bukarest zur EFIRO 24 zu fahren, leider aus meinem Terminkalender streichen. In einer Familie gibt es schließlich Prioritäten. Ist ja schön, wenn die jungen Leute überhaupt noch heiraten heutzutage, "Nihil sine Deo". Man merkt, es gibt auch wichtigeres als die Philatelie.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 04.03.2024 19:06:17 Gelesen: 3615# 1096 @  
Ich bleibe am Ball, was Rumänien betrifft. Besonders angetan haben mir es alte Ansichtskarten mit Bildern aus dem Leben des fahrenden Volkes. Wir nennen sie heute "Sinti" oder "Roma", weil das althergebracht Wort uns nicht mehr erlaubt ist zu verwenden (warum eigentlich?).

Wer die Familie hinter dem Zweispänner mal genau ins Visier nimmt, stellt fest, dass Schuhmacher bei diesem Volk nicht viel Geld verdienen konnten. Jedoch die Hutmacher hatten ihre Freude, denn jedes männliche Familienmitglied trägt einen Hut. Die Jeanshose des etwas größeren Jungen mit Hut wäre auch 120 Jahre später wieder in. Die Frauen tragen selbst entworfene Tücher und Röcke.

Freigemacht wurde die Ansichtskarte am 18. Juni 1906 in Bukarest und sie lief mit großer Geschwindigkeit nach Tuttlingen, wo sie nur 2 Tage später mit einem AK dokumentiert wurde. Die 10 Bani Marke ist verschwommen, es dürfte sich um die Michel Nr. 134 in der Farbe anilinrosa handeln.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 05.03.2024 21:16:52 Gelesen: 3434# 1097 @  
@ 10Parale [#1095]

Das ist eine sehr schöne Postkarte! Ich freue mich für Dich!

Mich beeindruckt das Wappen sehr. Eine beeindruckende Übersicht dazu zeigt die Broschüre von Prof. Constantin Moisil des Jahres 1931



deepl.org übersetzt den Titel der Broschüre wie folgt:

"Das Wappen von Rumänien. Sein Ursprung und seine historische und heraldische Entwicklung"

Auf 24 Seiten wird die Entwicklung des Staatswappens dargestellt. Das Heft ist mit 54 Abbildungen ausgeschmückt. Wertvoll ist für mich besonders Seite 24, auf welcher eine französischsprachige Zusammenfassung ("Résumé") gegeben wird.

Heinz
 
10Parale Am: 07.03.2024 22:18:54 Gelesen: 3155# 1098 @  
@ Heinz 7 [#1097]

Ein hochinteressantes Broschüren-Buch, das ich gerne lesen würde, wird wahrscheinlich kaum zum Kauf angeboten. Moisil war auch Leiter des Nationalarchivs in Rumänien in Bukarest.

Heute zeige ich einen Proof, ein Essay oder auch Probedruck. Dies ist der zweite Probedruck des Satzes "Einweihung des neuen Postgebäudes in Bukarest" von 1903, diesmal der Wert zu 25 Bani in blau (Michel Nr. 155), den ich über einen Sammler in die Hände bekomme.

Der Michel sagt: Geschnittene Marken dieser Ausgabe sind Probedrucke und/oder Fälschungen. Eine Bewertung wird nicht vorgenommen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 08.03.2024 22:08:18 Gelesen: 2925# 1099 @  
Heute zeige ich einen Brief, der am 12. Juni 1899 mit insgesamt 25 Bani in BUJOR freigemacht wurde. Den Stempel findet man auf Seite 144 bei Kiriac Dragomirs STAMPILOGRAFIE, B4 (mit Posthorn), Zählnummer 21.

Absender war ein A.Leibovici, der in POCHISCANI ein Landgut (MOSIEI rückseitig) besaß (namens POCHISCANI). Der Brief, der mit den beiden Freimarken aus dem Satz von 1893/99 König Karl I. (Michel Nr. 103,104) portogerecht freigemacht wurde, lief nach "Les Trois Moutiers" in Frankreich, wo er am 25. Juni mit einem Ankunftsstempel versehen wurde. Empfängerin war eine Virginie Lacoste.

Ich freue mich sehr über diesen Beleg.

Stephan


 
buzones Am: 09.03.2024 16:12:09 Gelesen: 2786# 1100 @  
@ 10Parale [#1098]

Probedruck? Wohl eher ein Abruck von einem Klischee für ein Vordruckalbum oder einen Briefmarkenkatalog.

Die Originalmarken wurden im Stichtiefdruck hergestellt, das ist dieses Exemplar definitiv nicht.

Ich vermute, dass es sich hier um den Abruck von einem Zinkklischee für den Buchdruck handelt.

Vergleiche doch allein einmal die beiden S-Bordüren rechts und links mit den feinen und gleichmäßigen einer Originalmarke!

Nix für ungut
Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
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