Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1100 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2   3   4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 23 33 43 44 oder alle Beiträge zeigen
 
duphil Am: 13.06.2013 22:39:30 Gelesen: 595139# 51 @  
@ Heinz 7 [#49]

Hallo Heinz!

Dickes Papier hatte eine Auflage, die 5 x kleiner war als dickes Papier,

Da ist wohl ein kleiner Fehler passiert.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Carolina Pegleg Am: 14.06.2013 14:48:52 Gelesen: 595076# 52 @  
Hallo Heinz_7 und 10Parale,

vielen Dank für die weiteren Informationen zum Einschreibestempel von Galatz und auch zu den Marken.

Dass die Strichstempel (vergleiche [#36]) nicht gut sind, überrascht mich nicht. Etwas enttäuscht bin ich allerdings schon über die mögliche nachträgliche Entwertung auf der Nr. 10 (Beitrag [#19]). Warum jemand schon in den 1860er Jahren eine damals (und im Prinzip auch noch heute) billige Marke nach-gestempelt haben soll, überrascht mich doch ein wenig. Ist die Angabe in Dragomir sicher? Oder kann der Stempel doch eventuell früher verwendet worden sein (Fehler in der Liste?). Sind nachträgliche Entwertungen bei dieser Ausgabe häufig? Wenn sonst alles OK aussieht, d.h. der Stempel nicht als typischer falscher oder nach-verwendeter Stempel bekannt ist, gibt es vielleicht doch eine andere Erklärung? Wie gesagt, in 1869 gab es doch kaum schon Philatelisten, und die die es gab, hätten sich die Marke sicher auch ungebraucht in die Sammlung getan. Oder war der Stempel Pitesti / Dim. jahrzehntelang in Verwendung, so dass es eine 'moderne' Nachentwertung sein könnte?

Arno
 
10Parale Am: 14.06.2013 21:07:51 Gelesen: 595031# 53 @  
@ Pepe [#41]

von mir nun die ersten Gezähnten von 1872

Hallo Pepe,

meines Wissens eine kleine Korrektur:

Die ersten 3 gezähnten Briefmarken Rumäniens stammen aus dem Jahr 1872 und stellen König Karl I. mit Bart dar, es waren 3 Werte zu 5, 10 und 25 Bani, die eine Zähnung von 12 1/2 aufwiesen. Hier die Werte zu 10 und 25 Bani in der Abbildung, der 5 Bani Wert fehlt mir noch.

Beigefügt noch ein Brief mit den tatsächlich frühen gezähnten Marken Rumäniens. Es handelt sich um einen Brief aus Giurgiu (historisch Große Walachei - heute mehr als 70.000 Einwohner) vom 11. Mai 1873 nach Dresden, Schillerstrasse zu Händen von "Mademoiselle La Comtesse Louise de Ross".

Payé à déstination (P.D) - Porto bis zum Bestimmungsort bezahlt -, prächtig links neben der Marke (Michel Nr 41b - 25 Bani dunkelorange auf hellchromgelb) mit zentriertem K1. Leider ist der Brief oberseitig eingerissen.

Rückseitig ein Siegel mit Krone und ein Ankunftsstempel von Dresden. Einer meiner Lieblingsbriefe, eine frühe Auslandsdestination.

Übrigens begeistert mich dieses Forum immer mehr ...

Grüße

10Parale




 
Heinz 7 Am: 15.06.2013 11:29:47 Gelesen: 594986# 54 @  
@ duphil [#51]

Hallo Peter,

klar, ein Versehen, sorry! Es sollte (zu Michel Nr. 16 x/y) heissen: "Dickes Papier hatte eine Auflage, die 5 x kleiner war als dünnes Papier".

Danke für den Hinweis!
Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.06.2013 12:00:15 Gelesen: 594979# 55 @  
@ 10Parale [#53]

Hallo, 10 Parale!

Nun weiss ich, wer Du bist, aber ich nenne Dich weiterhin 10 Parale, wenn Du das so wünschst. Du hast recht mit Deinem Hinweis an Pepe bezüglich erste gezähnte Marken Rumäniens: die 8. Ausgabe "Karl I. mit Vollbart" war sehr vielseitig. Zuerst (Januar 1871) wurden (nur) die drei Werte 5, 10 (Farbe ORANGE) und 25 Bani verausgabt, doch kurz darauf gab es

2.) Ergänzungswerte
3.) dieselbe Ausgabe GEZÄHNT (Februar 1872)
4.) eine sogenannte "Notausgabe" (August 1872): einerseits der neue Wert zu 50 Bani, andererseits die 10 Bani BLAU, in einer NEUEN Type.

Der Michel-Katalog wählte dafür (früh schon) eine meines Erachtens unglückliche Nummerierung, weil die Nummern 29 II und 31 kommen zeitlich NACH den Nummern 32-34. Ob die Nummer 29 II nicht eine eigene Nummer "verdient hätte", können wir später diskutieren, sie unterscheidet sich nämlich deutlich von der Nr. 29 I.

Die ERSTEN gezähnten Marken von Rumänien sind also wirklich im Februar 1872 erschienen (und nicht erst im Oktober 1872 = 9. Ausgabe: Karl im Perlenkreis).
Ich liefere gerne ein Bild nach der Nr. 32: 5 Bani, die Dir jetzt noch fehlt.



Interessant bei diesem Paar ist sicherlich die Abart: "senkrecht ungezähnt". Man findet solche Abarten bei diesen Marken noch relativ günstig, obwohl es ja eigentlich eine sehr markante Abart ist.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 15.06.2013 12:44:42 Gelesen: 594972# 56 @  
@ 10Parale [#53]

Soeben habe ich in Beitrag [#55] bestätigt, dass die Michel Nrn 32-34 (= 8. Ausgabe) die ersten gezähnten Marken von Rumänien sind, und nun zeige ich Euch eine gezähnt Marke der 6. Ausgabe. - Was soll das?



Nun, ich will Euch auch eine Denksport-Aufgabe geben! Was kann das wohl sein? Eine billige Fälschung? Im Michel-Katalog steht: "MiNr. 18 gibt es auch privat gezähnt". Ist dies nun ein solches Exemplar? - Im Handbuch 2 von Fritz Heimbüchler (2002) kann ich auf Seiten 193-212 (zur 6. Ausgabe) keine Bemerkung zu dieser Michel-Notiz finden.

Es wäre sehr interessant, die Überlegungen der Philatelie-Experten zu kennen zu einem Thema, das schon seit über 120 Jahre aktuell ist! In der WELTBERÜHMTEN TAPLING-Sammlung (seit 1891 in der British Library) sind nämlich gleich mehrere "unerwartet gezähnte" Marken der klassischen Ausgaben enthalten. Leider weiss ich darüber noch viel zu wenig.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.06.2013 10:18:02 Gelesen: 594903# 57 @  
@ Carolina Pegleg [#52]

Lieber Arno,

tut mir leid, wenn ich Dich enttäuscht habe. Auf Deine Fragen kann ich teils keine Antworten geben. Ich würde diesen "Fall" gerne anlässlich der nächsten ARGE-Sitzung mit meinen Kollegen besprechen, aber das bringt nur etwas, wenn ich die Marke im Original hätte. Willst Du sie mir schicken? (=> Du hättest so etwas wie eine "Gratis-Prüfung").

Ausgeschlossen scheint mir, dass der Stempel T 69 (fig. 475) schon im Jahr 1864 Verwendung fand. Oder dass 1869 eine 30 PARALE Marke (der 3. Ausgabe) noch echt postalisch gebraucht wurde (1869 war bereits die 7. Ausgabe von Rumänien im Umlauf - Karl mit Backenbart, Währung BANI !).

Wir wissen heute, dass die Fälscher und die Spekulanten des 19. Jahrhunderts viel Unsinn gemacht haben, auch Zeug, das eigentlich unerklärlich ist. Aber wie gesagt - viele Experten haben viele Meinungen, darum wäre eine Besprechung meines Erachtens interessant.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.06.2013 10:36:06 Gelesen: 594899# 58 @  
@ 10Parale [#45]

Lieber 10 Parale,

vielen Dank, dass Du mit Deinem Enthusiasmus immer wieder neue interessante Fragen einbringst.

Zu n. 45 eine kleine Berichtigung: Die gezeigte, hübsche Postkarte ist mit Sicherheit nicht der Antwortteil einer Doppelpostkarte. Die Karte ging von Bukarest weg (20.10.) und wurde gesandt nach Worms/Deutschland, wo sie am 22.10.1891 schon ankam. Die Inland Postkarte 5 Bani schwarz von 1890 (Michel Nr. P 21) wurde (korrekt) mit einer Zusatzfrankatur versehen (weil Auslandporto = 10 Bani; es hätte auch Auslandpostkarten zu 10 Bani gegeben (siehe P 26, P 28), aber der Absender hatte offenbar keine zur Hand).

Die Doppelkarte (mit bezahlter Rückantwort) hat beim Frageteil zusätzlich eine Art "Gebrauchsanleitung" und beim Antwortteil ein Vermerk "RESPUNS". Beides fehlt bei Deiner P 21. Siehe auch Beitrag [#59].

Gruss Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.06.2013 10:40:46 Gelesen: 594898# 59 @  
@ Heinz 7 [#44]

Uhhh, eine Berichtigung. Ich hätte mich besser nicht auf das Gedächtnis verlassen, sondern im Katalog nachgeschaut!

Die gezeigte Doppel-Postkarte (mit Antwortteil) ist NICHT P 22 (1890), sondern P 25 (1893). - Das Wappen ist in der Mitte, und nicht links (wie bei P 21+P 22).

Sorry! - Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.06.2013 11:01:38 Gelesen: 594894# 60 @  
@ 10Parale [#45]

Anbei zeige ich Dir eine "verunglückte" Verwendung einer Antwortkarte (P 22 von 1890).

Der Absender schrieb am 2.11.1893 aus Bukarest eine Nachricht nach London und hoffte auf Antwort, darum verwendete er eine "auffrankierte" Antwort-Postkarte (Inlandtarif 5 B. wurde mit Zusatzfrankatur aufgewertet auf Auslandtarif 10 Bani).



Leider machte am nächsten Tag (3.11.) der Postbeamte einen Fehler und stempelte den ANTWORT-Teil der Doppelkarte! Somit konnte der Antwortteil nicht mehr verwendet werden und vermutlich wurde die ganze Karte gar nicht mehr nach England geschickt (kein Ankunftsstempel in London). Ob der Absender seine investierten 20 Bani vom unaufmerksamen Postbeamten zurück erhielt oder nicht, wissen wir natürlich nicht.

PS. beachte den gedruckten Text (Gebrauchsanweisung) auf der Postkarte. Auf Inland-PK auf rumänisch - bei Ausland-PK ist dieser Text französisch!

Schöne Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 16.06.2013 14:28:08 Gelesen: 594861# 61 @  
@ Heinz 7 [#60]

Schade, dass der Postbeamte diesen Fehler gemacht hat, ich hätte zu gerne den Antwortteil gesehen, zumal aus philatelistischer Sicht. Die englische Post hätte doch bestimmt auch ein Scherflein verlangt, gibt es Beispiele für solche Antwortkarten ? Aber was mich fasziniert, ist die komplette Geschichte als eine Erklärung, wie etwas wirklich passiert ist: Philatelie als spannender Roman.

@ Heinz 7 (#56)

Die Michel Nr. 18 als gezähnte Ausgabe, da kann man bei der 6. Ausgabe nur in Spekulation verfallen. Wir wissen, dass es von den geschnittenen Marken recht breitrandige Stücke gab, also ich erkläre mir das dadurch, dass eine ehemals breitrandige geschnittene Marke händisch gezähnt wurde, die Zähnchen sprechen dafür - evtl. aber auch private Zähnung.

Beigefügt noch drei Postkarten aus meinem Fundus:

1. Auslandsverwendung einer CARTA POSTALA von Ploesti nach Anvers (Belgien) - vom 09. September 1887- mit Zusatzfrankatur.

2. Postkarte (Auslandsverwendung 10 Bani) von Focsani (K2 vom 17. AUG.86) nach Berlin. Unten links ein interessanter Ausgabestempel des Berliner Postamtes C45, welches im Bereich der Niederwallstrasse lag. Hier vielen Dank an das philaseiten Mitglied "Dieter", der mir bei der Erkennung des Stempels sehr geholfen hat.

3. Eine aufklappbare Postkarte (CARTA POSTALA INCHISA), die nur innerhalb des Stadtgebietes zur Verwendung kam, hier in Bukarest (Valabila numai in raionul oraselor). Rückseitiger Stempel K2 BUCURESTI CURSA III von 1. September 1894.

So, jetzt verreise ich für eine Woche und bin dann wieder für´s Forum zu haben.

Liebe Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 16.06.2013 20:58:51 Gelesen: 594827# 62 @  
Hallo Rumänienfreunde,

ich freue mich über dieses Thema, wenngleich ich feststelle, hier nur ein kleines Lichtlein zu sein. Mit Belegen kann ich leider nicht dienen. Ich will heute erst mal die Marken der 9. Ausgabe vervollständigen. Ich danke für jede Aussage und bin mit großer Interesse dabei.



rotbraun auf hellchromgelb



gelborange (a) -dunkelorange (b) auf hellchromgelb



rosa auf hellrosa

Der Anstrich der linken 5 ist verkürzt. Vergleiche sind gefragt.

Nette Grüße
Pepe
 
Heinz 7 Am: 18.06.2013 23:28:29 Gelesen: 594726# 63 @  
@ Pepe [#62]

Hallo Pepe,

ich finde es wichtig, dass sich möglichst viel Interessierte beteiligen und ihre Beiträge einbringen. Natürlich weiss man zu Beginn wenig(er) als die erfahrenen Sammler, aber der Austausch kann doch beiden Parteien etwas bringen. Fortgeschrittene Sammler hoffen andererseits, dass sie die Fragenden nicht "erschlagen" oder mutlos (oder neidisch) machen, wenn sie z.B. immer gute/schöne Stücke vorweisen können oder zu "allem" eine feste Meinung haben. Ich finde, der Austausch mit anderen kann auch dem fortgeschrittenen Sammler viel Freude machen. Ich hoffe, es bleibt so!

Die vier hier gezeigten Marken (Mi 40-42) sind schöne Stücke mit guten Zähnungen. Dass Marken dieser Ausgabe völlig perfekt sind, ist äusserst selten und bedingt Liebhaberpreise. Die 25 Bani-Marken zeigen schön die markanten Farbunterschiede, von denen Michel nur sehr wenige auflistet. Der Rumänien-Spezialkatalog CMPR ist da viel genauer, wobei er (wie andere auch) besonders detailliert ist bei der "Klassik": 1.-8. Ausgabe (1858-1872 / Vollbart). Die 9. Ausgabe (1872 / Perlenkreis) zählt der CMPR bereits zur "Postklassik" (1872-1900; Kapitel 2 im Buch, Seiten 132-162). Hier wird auf viele Farbunterschiede etc. auch nicht mehr eingetreten, obwohl sie z.T. sehr markant sein können.

Der verkürzte Anstrich bei der 5 von 50 ist übrigens im CMPR registriert (Seite 135), mit Abbildung (fig. 238), aber meines Wissens nicht besonders bewertet. Hübsch ist diese Auffälligkeit aber auf jeden Fall!

Gruss Heinz
 
DL8AAM Am: 20.06.2013 20:23:28 Gelesen: 594660# 64 @  
Nur zur Info, gerade gefunden:

Das Buch "Timbres de Moldavie et de Roumanie" von 'Le Docteur Magnus' aus dem Jahr 1869 ist frei in Internet online lesbar bzw. steht auch als Download zur Verfügung:

http://archive.org/details/timbresdemoldavi00legr bzw. als Direktlink zum PDF-File http://archive.org/download/timbresdemoldavi00legr/timbresdemoldavi00legr.pdf



Gruß
Thomas
 
Heinz 7 Am: 20.06.2013 22:42:42 Gelesen: 594634# 65 @  
@ DL8AAM [#64]

Hallo Thomas,

ich habe wohl 50 Bücher zum Sammelgebiet Rumänien, aber dieses sehr frühe Werk habe ich nicht. Es ist kaum zu kaufen, es ist ja auch eine bibliophile Rarität, über 140 Jahre alt! Eigentlich sollte man solche Sachen ja nicht einfach kopieren (finde ich), aber mit dieser Ansicht stehe ich (altmodisch) ziemlich allein da. Natürlich werde ich dieses Werk auch gerne studieren. Ich sah es schon in der Bibliothek der Royal Philatelic Society London.

Wenn es dieses Buch zu kaufen gibt, ("echt"), dann bin ich dabei!

Herzliche Grüsse - Heinz
 
DL8AAM Am: 20.06.2013 23:16:04 Gelesen: 594629# 66 @  
@ Heinz 7 [#65]

Hallo Heinz,

Es ist kaum zu kaufen, ...

Gerade dann ist es doch "gut" und auch wichtig, dass das Buch bzw. die Informationen darin trotzdem allen Interessierten (in Kopie) zugänglich gemacht werden. Es kann oder sollte ja nicht sein, dass die wenigen noch verbliebenen Exemplare in nur einer handvoll ausgewählter öffentlicher oder sogar privater Bibliotheken steht. Auch in der Antike bis ins Mittelalter wurden Bücher 'nur' abgeschrieben, sprich kopiert. D.h. kopieren ist das zurück zu den Wurzeln des "Büchertums", die eigentliche 'altmodische' Art.

Die Jungs vom amerikanischen archive.org haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen weiteren Stein des Gebäudes "Alles Wissen der Welt" jeden frei zur Verfügung zu stellen (und so auch zu sichern), dabei scannen die abertausende von Büchern und stellen sie dann frei ins Netz. Dafür bekommen die Zugang zu vielen großen renomierten Bibliotheken und Sammlungen. Das Rumänienbuch stammt übrigens aus der Library des halbstaatlichen Smithsonian [1], nach eigener Aussage das größte Museums- und Forschungsnetzwerk der Welt, mit Sitz in Washington D.C.

Kann man nur hoffen, dass die bald die gesamte philatelische Literatur 'durch' haben und so der breiten Masse "für immer" zugänglich werden. Im Prinzip geht es bei den Büchern ja mehr um den Inhalt und weniger um die Verpackung - es sei denn man ist ein bibliophiler Büchersammler. ;-)

Beste Grüße
Thgmas

Gruß
Thomas

[1]: http://de.wikipedia.org/wiki/Smithsonian_Institution
 
Heinz 7 Am: 20.06.2013 23:40:20 Gelesen: 594625# 67 @  
@ DL8AAM [#66]

Hallo Thomas,

ich kann deine Argumente alle nachvollziehen und auch verstehen. Andererseits finde ich, dass man Wissen (oder auch Kunst / Musik) nicht einfach gratis kopieren sollte. Wenn man früher ein Buch oder eine Schallplatte gekauft hat, hat man damit die Arbeit des Urhebers honoriert. Heute gibt es Wissen zum Nulltarif. Gut für die Nutzer, schlecht für die Produzenten.

Und die Museen/Bibliotheken waren Stätten der Bildung, ein Hort des Wissens. Ohne Geld und Nachfrage/Bezahlung werden sie untergehen. - Das ist die Kehrseite des Kopieren ohne Bezahlen.

Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.06.2013 23:58:19 Gelesen: 594456# 68 @  
@ DL8AAM [#64]

Lieber Thomas,

ich habe das Büchlein studiert, das du uns vorgestellt hast; es ist hochinteressant! - Es zeigt aber auch, wie schwierig das Briefmarkensammeln vor 140 Jahren noch war! Das Büchlein umfasst 61 Text-Seiten (p. 5-65), davon sind nicht weniger als 21 Seiten (p. 15-35) reserviert zur Besprechung der 54, der 81 und der 108 Parale-Marke (Michel Nrn. 2-4) in - ACHTUNG! - JE FÜNF TYPEN!

Heute weiss man, dass jeder Wert nur mit einem einzigen Urstempel gedruckt wurde (Handeinzeldruck). Die übrigen 4 "Typen" (wie der Autor sie nannte) waren also FÄLSCHUNGEN - Unglaublich! Aber auch logisch - die Marken waren bereits beliebt und nachgefragt, aber noch kaum bekannt (meist nur vom Hörensagen). Dies lud offenbar gleich mehrere Fälscher ein, solche Nachahmungen herzustellen und sie den Händlern und Sammlern anzubieten. Sie fanden offenbar genügend Käufer für ihre Schwindelprodukte!

Ich habe in der Zeitschrift "Le Timbre-Poste" von Moens von 1867 nachgesehen, worin dieselbe Arbeit bereits abgedruckt wurde (das gescannte Büchlein ist eine Zweitauflage, von 1869). Und - auch hochinteressant: 1867 kannte der Autor die 27 Parale-Marke (= Michel Nr. 1) noch nicht! Diese wird dann im Büchlein auf Seiten 36-38 ausführlich beschrieben als einzig bekanntes Stück "type unique".

Heimbüchler schreibt in seinem ersten Handbuch treffend (Seite 61): "Aus den Veröffentlichungen von Legrand und J.-B.Moens ist erkennbar, dass sie in anfänglicher Unkenntnis zunächst Fälschungen aus Rumänien oder anderen Quellen erwarben und danach erst lernten, echt und falsch zu unterscheiden." - Und Moens war nicht irgend ein unerfahrener Händler, sondern ein Pionier und ein Wegbereiter der philatelistischen Forschung.

Hübsch an dem Büchlein ist, dass auch Ganzsachen und Essays beschrieben sind.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.06.2013 00:26:56 Gelesen: 594452# 69 @  
@ Pepe [#25]

Hallo Pepe,

ich denke, du wartest immer noch auf eine Antwort auf deine Frage. - Die Marke No. 20 von 1868 (hell) wurde gestempelt mit "JASSY SERA" der Stempelgruppe T 69 (nach Dragomir), die dunkle Marke mit "BUCURE(SCI)" der Gruppe T 67. Die Nrn. 24 + 25 (Marken von 1869) wurden dann gestempelt mit den kleinen Einkreisstempeln der Gruppe H von 1870 ("ROMAN" und "FOCSANI").

Das sind alles Stempel, die zeitlich zu den Marken passen, alle sauber. Die Stempel sind aber "gewöhnlich" im Sinne von "nichts Besonderes". Die Marken sind alle vollrandig und zusammen mit den sauberen Stempeln also gute Sammelstücke (so sehen sie jedenfalls aus).

Den Stempel auf der Nr. 25 dunkel konnte ich nicht identifizieren.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 05.07.2013 22:04:40 Gelesen: 594296# 70 @  
@ Heinz 7 [#69]
@ pepe

Hier noch schöne Pendants zu obigen Briefmarken und Stempeln von PEPE:

Michel Nr. 18a/23a auf kleinem Briefstück mit Stempel JASSY SERA 23/8 - Gruppe T69 nach Dragomir.

Michel Nr. 26a geprüft Heimbüchler mit Einkreisstempel (klein) BUCURESCI 11 Jul. 71 (diese Marke ist bald 142 Jahre alt.

Michel Nr. 27 mit kleinem Einkreisstempel FOCSANI 18 SEP. 71. (verdrehte Zahl 18)

Michel Nr. 26 großer Einkreisstempel GALATI vom 15/4.

Liebe Grüße aus Südbaden

10Parale


 
Heinz 7 Am: 07.07.2013 01:15:05 Gelesen: 594255# 71 @  
@ 10Parale [#70]

Hallo 10 Parale!

Du zeigst uns eine schöne Mischfrankatur 6./7. Ausgabe. Hintergrund dazu: Am 1.1.1868 gab es eine Währungsreform. Der Posttarif blieb unverändert, aber die Briefgebühren wurden neu festgelegt: 5 Parale = 4 Bani, 20 Parale = 18 Bani. Am 1. Februar 1868 gab es dazu die neue Markenserie (Mi 17, 19 + 20; 2 Bani orange, 4 Bani blau, 18 Bani rot). Die Marken wurden bis zum 12.10.1872 verwendet. Anbei lege ich Euch einen Brief von 1870 vor.



14 Monate später, am 1. April 1869 kam eine neue Serie "Carol I. mit Backenbart" zur Ausgabe, nun 5 Werte, weil erstmals auch Marken für Auslandsbriefe herausgegeben wurden (die österreichischen Postämter beendeten per 31. März 1869 ihre Postdienste). Als Michel Nr. 23 kam dabei eine 15 Bani-Marke zur Ausgabe. Sie war vorgesehen für Briefe in eine Nahbereichszone innerhalb einiger österreichisch-ungarischer Gebiete.



Auch diese Markenausgabe hatte eine Gültigkeitsduaer bis 12.10.1872.

Die 18 Bani-Tarifstufe hatte aber noch nicht ausgedient. Es wurde 1870 nun ein Ergänzungswert zu 3 Bani produziert (= Mi. Nr. 18), der, kombiniert mit Nr. 23, auch wieder die 18 Bani-Tarifstufe ergab. So ergab sich eine Mischfrankatur 6./7. Ausgabe.



Dieser Brief von 1870 gefällt mir besonders. Diese Kombination Mi. 23+18 (15+3=18 Bani) findet man gelegentlich, denn die Briefgebühr für Inlandbriefe betrug bis zum 15. Oktober 1870 18 Bani je 15 Gramm. Wer keine 18 Bani-Marke von 1868 mehr hatte, konnte sich mit dieser Kombination behelfen.

Heinz
 
10Parale Am: 08.07.2013 20:24:23 Gelesen: 594168# 72 @  
@ Heinz 7 [#71]

Das sind ja sehenswerte Stücke, der Inlandsbrief von 1870 würde ich als gelegentliche "Rarität" bezeichnen, denn die 3 Bani Marke wurde ja im Mai 1870 von der rumänischen Post für "Drucksachen" herausgegeben, konnte aber wie oben gezeigt auch variiert werden.

Es gab also nicht nur am 1.1.1868 eine Währungsreform (Umstellung auf das Dezimalsystem und Einführung des Lei, 1 LEU = 100 Bani, Mehrzahl Lei), sondern auch etwas später mit der Übernahme des Postverkehrs mit dem Ausland durch die rumänische Post (ausländische Postanstalten beendeten Ihre Tätigkeit in Rumänien am 31.3.1869) zu einer Änderung des Posttarifs.

Es gab also im gesamten Geflecht etliche Werte zu 5, 10 und 15 Bani, die für die Frankatur von Briefen im Inland und ins benachbarte Ausland von Bedeutung waren. Solche Ganzsachen mit dem Markenbild von Fürst Karl mit Voll- bzw. Backenbart sind gesuchte Sammlerstücke in der klassischen rumänischen Philatelie.

Der Kastenstempel oben rechts scheint mir auch ein interessantes Objekt zu sein, etwa kyrillische Schrift?

Der schöne Brief von Craiova nach Bucuresti entstammt einer Korrespondenz an den Namen Theologu. Es gibt auch Briefe mit diesem Namen als Absender, es gibt auch Ochsenköpfe, die diese Korrespondenz zieren. Sicherlich auch ein sammelwertes Thema der klassischen rumänischen Philatelie.

Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 10.07.2013 23:52:38 Gelesen: 594112# 73 @  
@ 10Parale [#72]

Lieber Kollege,

danke für Dein Interesse. Nein, der Stempel rechts oben ist der Stempel fig. 1597 (Dragomir), Seite 281: "DUPA PLECARE", also "nach Abgang der Post".

Ja, die Portoanpassungen waren markant zu dieser Zeit. Fassen wir zusammen: (gemäss Ing. Calin Marinescu: "Evolutia Tarifelor postale si a taxelor pentru obiectele de corespondenta in Romania 1852-1992" (Bukarest 1993)):

Moldau:
Brief 1852: 40 Parale ("scrisoara simpla")
1.5.1858: 27 oder 54 Parale, je nach Entfernung, für Briefe bis 2.5 Dramuri = nur 8 Gramm Gewicht
1.11.1858: 40 Parale für Briefe bis 2.5 Dramuri = nur 8 Gramm Gewicht

Vereinigte Fürstentümer/Rumänien:
1.5.1862: 30 Parale ("scrisori alte localitati") (= Inlandbrief, aber nicht Ortsbrief)
1./13.1.1865: 20 Parale
1./13.1.1868: 18 Bani (Währungsumstellung; 20 Par.= 18 Bani (gleichwertig))
3./15.10.1870: 10 Bani
10./22.8.1876: 15 Bani (bis 1914 gültig!)

Man sieht also, der Postdienst wurde die ersten Jahr massiv billiger! Er erhöhte sich dann wieder (zum Teil) und blieb dann über fast 40 Jahre konstant.

Die Markenausgaben bilden diese Portoentwicklungen mehr oder weniger 1:1 ab, was ja auch logisch ist.

Liebe Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 12.07.2013 21:17:07 Gelesen: 594057# 74 @  
@ Heinz 7 [#73]

Die Nachfrage bestimmte also den Preis, oder? Diese Informationen sind gehaltvoll, vielen Dank.

Nach dieser Exkursion in die Vergangenheit denke ich ist es an der Zeit auch mal in die Gegenwart zu blicken. Ich habe hier einen Einschreibebrief ins Ausland vom 07.01.2013 eingescannt mit einer schönen Misch- bzw. Mehrfachfrankatur, freigemacht mit 9,30 Lei (etwa 2,10 €uro), 3-er Streifen Michel Nr. 6601, Nicolaie Grigurescu, rumänischer Maler und Michel Nr. 6651, 150 Jahre rumänische Post.

Hier wird an die Anfänge der rumänischen Philatelie erinnert, die Michel Nr. 8 - 10 sind auf der Marke abgebildet. Abgeschlagen wurde der Brief in Brasov, rückseitig findet man sogar noch ein Einschreibe-Label der Deutschen Post.

Obwohl die 2. Marke links oben beschädigt ist, ist der gesamte Brief in meinen Augen ein schönes Sammlerstück. Der Wert ist ideell, der Brief informiert über Geschichte und Kultur. Grigorescu hat wunderschöne Landschaftsbilder gemalt und bei einer Ausstellung in Sibiu habe ich Originale gesehen, die mir sehr gefallen haben. Solche Briefmarken wie die Michel Nr. 6651 zeugen davon, das Rumänien stolz ist auf sein Geschichte. Dies ist wichtig für ein Land und wichtig im Zusammenhang mit dem gesamteuropäischen Gedanken, der sich nicht allein auf monetäre Gemeinsamkeiten beschränken sollte.

Nun gut, so weit ein kleiner Ausflug.

Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 15.07.2013 22:11:04 Gelesen: 593987# 75 @  
@ Heinz 7 [#69]
@ 10Parale [#70]

Nach kleiner Pause (Gartenpflichten und Gartenfreuden) möchte ich Euch danken für die interessanten Artikel. Habe heute mal wieder einen Philarekord entdeckt. Eine nur drei hundertstel Millimeter dünne Rumänienmarke! Der Joker meiner kleinen Sammlung. Müsst Euch noch gedulden. Nun fallen zwar die Katalogwerte, trotzdem möchte ich die alten Stücke zeigen. Vielleicht erkennen die "Kenner" irgend etwas Interessantes.



olivgrün



grauoliv



olivgelb, olivbraun auf gelblich



blau (a)-ultramarin (c) auf gelblich



rotbraun (a)-braun (b) auf gelblich



ziegelrot auf gelblich, leider zweite Wahl, unten repariert

Nette Sommergrüße
Pepe
 

Das Thema hat 1100 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2   3   4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 23 33 43 44 oder alle Beiträge zeigen